Olympiabewerbung 2018 und der DAV Grüne Winterspiele · Rechtzeitig vor Weihnach-ten erscheinen...

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ie Olympischen und Paralympischen Win- terspiele 2018 in München, Garmisch-Parten- kirchen und Schönau am Königssee sollen grüner werden als die „green games“, die bisher grünsten aller Winterspiele in Vancouver 2010. Mit höchsten Um- weltstandards und hoch- gesteckten Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen wol- len die Olympiaplaner ih- rer Verantwortung gegen- über Natur und Landschaft gerecht werden. Kritiker der München- Bewerbung, von denen es in diesen Zeiten bekannter- maßen nicht wenige gibt, werfen dagegen der Bewer- bungsgesellschaft vor, sich durch „Greenwashing“ ein grünes Mäntelchen umhän- gen zu wollen. Was zum Schutz der Natur tatsächlich vorgesehen ist, enthält das „Konzept für umweltver- trägliche und nachhaltige Olympische und Paralym- pische Winterspiele Mün- chen 2018“, das die Deut- sche Sporthochschule Köln und das Ökoinstitut e.V. ausgearbeitet haben. Dieses Konzept muss verbindlich umgesetzt werden, wenn München den Zuschlag er- hält, denn es ist Bestand- teil der Bewerbungsunter- lagen, des so genannten „Bid Books“, das die Pla- ner dem IOC im Januar 2011 überreichen werden. Wel- che Substanz hat dieses Konzept nun wirklich und in welcher Form konnte der Deutsche Alpenverein da- ran mitwirken? Mehrwert über die Spiele hinaus Das Umwelt- und Nach- haltigkeitskonzept besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Teil 1 behandelt das so genannte „Umwelt- Screening“, eine Art Um- weltverträglichkeitsprüfung der Sportstätten einschließ- lich einer Klima-Analyse zur Verwirklichung CO2- neutraler Spiele. Dieser Teil ist Pflicht und wird zu- gleich als Selbstverständnis einer Bewerbung Deutsch- lands um die Olympischen Spiele angesehen. Teil 2 umfasst mit 18 so genann- ten „Umwelt- und Nach- haltigkeits-Leitprojekten“ das eigentliche Kernstück des Konzeptes, Münchens besonderes Merkmal im in- ternationalen Wettbewerb. Übergeordnetes Ziel ist es, für die Olympiaregion eine positive ökologische Bilanz weit über 2018 hi- naus zu ermöglichen. Die 18 Projekte, deren Reali- sierung zwischen 90 und 140 Millionen Euro kosten wird, sind vier zentralen Leit- themen zugeordnet: Schutz des Klimas, Schutz der na- türlichen Lebensgrundla- gen, nachhaltige Sport- und Regionalentwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Leitprojekt „BergTour 2018“ des DAV Der Deutsche Alpenver- ein konnte auf beide Teile des Umwelt- und Nachhal- tigkeitskonzeptes erheblich Einfluss nehmen: Zu einer ersten Fassung des Kon- zeptes hat der DAV in der Fachkommission Umwelt der Bewerbungsgesellchaft eine 20-seitige Stellung- nahme eingebracht. Forde- rungen und Kritik zu den Leitgedanken des Konzep- tes selbst, zu den Standor- ten der Sportstätten, deren baulicher Ausgestaltung, zu wichtigen Fragen der Ver- kehrsplanung und zu den Inhalten der Leitprojekte haben die Planer aufge- griffen und berücksichtigt. So konnten der DAV und andere Mitglieder der Fach- kommission beispielswei- se erreichen, dass Nachhal- tigkeit in den Vordergrund des Umweltkonzeptes ge- rückt wurde, dass öffent- liche Verkehrsmittel zur Verbindung der Sportstät- ten höher gewichtet wer- den als vorgesehen und dass für die Austragung der Olympiabewerbung 2018 und der DAV Grüne Winterspiele Der DAV hat sich maßgeblich in das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept der Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 einge- bracht und ist überzeugt, dass langfristig die Natur davon sogar profitieren kann. Von Thomas Urban und Manfred Scheuermann Öffentliche Verkehrs- mittel zur Verbindung der Sportstätten werden höher gewichtet. D DAV Panorama 6/2010 6

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ie Olympischen und Paralympischen Win-terspiele 2018 in

München, Garmisch-Parten- kirchen und Schönau am Königssee sollen grüner werden als die „green games“, die bisher grünsten aller Winterspiele in Vancouver 2010. Mit höchsten Um-weltstandards und hoch-gesteckten Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen wol-len die Olympiaplaner ih-rer Verantwortung gegen-über Natur und Landschaft gerecht werden.

Kritiker der München-Bewerbung, von denen es in diesen Zeiten bekannter-maßen nicht wenige gibt, werfen dagegen der Bewer-bungsgesellschaft vor, sich durch „Greenwashing“ ein grünes Mäntelchen umhän-gen zu wollen. Was zum Schutz der Natur tatsächlich vorgesehen ist, enthält das „Konzept für umweltver-trägliche und nachhaltige Olympische und Paralym-pische Winterspiele Mün-chen 2018“, das die Deut-sche Sporthochschule Köln

und das Ökoinstitut e.V. ausgearbeitet haben. Dieses Konzept muss verbindlich umgesetzt werden, wenn München den Zuschlag er-hält, denn es ist Bestand-teil der Bewerbungsunter-lagen, des so genannten „Bid Books“, das die Pla-ner dem IOC im Januar 2011 überreichen werden. Wel-che Substanz hat dieses Konzept nun wirklich und in welcher Form konnte der Deutsche Alpenverein da-ran mitwirken?

Mehrwert über die Spiele hinausDas Umwelt- und Nach-

haltigkeitskonzept besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Teil 1 behandelt das so genannte „Umwelt-Screening“, eine Art Um-weltverträglichkeitsprüfung der Sportstätten einschließ-lich einer Klima-Analyse zur Verwirklichung CO2-neutraler Spiele. Dieser Teil ist Pflicht und wird zu-gleich als Selbstverständnis einer Bewerbung Deutsch-lands um die Olympischen

Spiele angesehen. Teil 2 umfasst mit 18 so genann-ten „Umwelt- und Nach-haltigkeits-Leitprojekten“ das eigentliche Kernstück des Konzeptes, Münchens besonderes Merkmal im in-ternationalen Wettbewerb.

Übergeordnetes Ziel ist es, für die Olympiaregion eine positive ökologische Bilanz weit über 2018 hi-naus zu ermöglichen. Die 18 Projekte, deren Reali-sierung zwischen 90 und 140 Millionen Euro kosten wird, sind vier zentralen Leit- themen zugeordnet: Schutz des Klimas, Schutz der na-türlichen Lebensgrundla-gen, nachhaltige Sport- und Regionalentwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Leitprojekt „BergTour 2018“ des DAVDer Deutsche Alpenver-

ein konnte auf beide Teile des Umwelt- und Nachhal-tigkeitskonzeptes erheblich Einfluss nehmen: Zu einer ersten Fassung des Kon-zeptes hat der DAV in der

Fachkommission Umwelt der Bewerbungsgesellchaft eine 20-seitige Stellung-nahme eingebracht. Forde-rungen und Kritik zu den Leitgedanken des Konzep- tes selbst, zu den Standor-ten der Sportstätten, deren baulicher Ausgestaltung, zu wichtigen Fragen der Ver-kehrsplanung und zu den Inhalten der Leitprojekte haben die Planer aufge-griffen und berücksichtigt. So konnten der DAV und

andere Mitglieder der Fach-kommission beispielswei-se erreichen, dass Nachhal- tigkeit in den Vordergrund des Umweltkonzeptes ge-rückt wurde, dass öffent-liche Verkehrsmittel zur Verbindung der Sportstät-ten höher gewichtet wer-den als vorgesehen und dass für die Austragung der

Olympiabewerbung 2018 und der DAV

Grüne Winterspiele Der DAV hat sich maßgeblich in das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept der Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 einge-bracht und ist überzeugt, dass langfristig die Natur davon sogar profitieren kann.

Von Thomas Urban und Manfred Scheuermann

Öffentliche Verkehrs-mittel zur Verbindung

der Sportstätten werden höher

gewichtet.

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Biathlon- und Langlauf-wettbewerbe keine Schutz-gebiete oder Biotopflächen zerstört werden.

Wichtigster Beitrag des DAV sind jedoch zwei der 18 Leitprojekte, die einen echten ökologischen Mehr-wert bringen werden: Das Projekt „BergTour 2018 – nachhaltige Bergsport- und Tourismusentwick-lung in der Olympiaregion“ hat der DAV konzipiert. Es zielt darauf, ein Gesamt-konzept für naturverträg-lichen Bergsport zu entwi-ckeln und umzusetzen und zugleich eine auf Nachhal-tigkeit gerichtete, konkur-renzfähige Tourismusent- wicklung im bayerischen Alpenraum zu forcieren. Das zweite wichtige Natur-schutzprojekt „Natur, Kul-turerbe und Bildung – ge-meinsames Handeln in der Olympiaregion“ hat eben-falls der DAV auf den Weg gebracht.

Ein kreativer Personenkreis aus

Vertretern von DAV, Landesbund für Vogel-

schutz, Bayerischem Um-weltministerium, Landes-amt für Umwelt und der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen definierte die wesentlichen Ziele und In-halte dieses Projektes. Un-terstützung erhielt das am-bitionierte Engagement des DAV in der Fachkommis-sion durch seine Vertretung im Aufsichtsrat der Bewer-bungsgesellschaft durch den DAV-Hauptgeschäfts-führer Thomas Urban.

Konstruktiv Einfluss nehmenBislang ist es dem DAV

durchaus gelungen, mit kon-struktiven Vorschlägen am Umweltkonzept der Be-werbung weitreichend mit-zuwirken. Dies wäre nicht möglich gewesen, hätte sich der DAV wie andere Natur-schutzverbände bereits in ei-ner frühen Phase zurückge-zogen. Insofern ist es auch nicht nachzuvollziehen, dass

der Deutsche Naturschutz-ring im Spätsommer er-klärt hat, dass er die Bewer-bung ablehnt, und die wei-tere Mitarbeit aufgekündigt hat. Der DAV hätte erwar-tet, dass der DNR als Dach-verband der Deutschen Na-turschutzverbände in dieser Frage eine zumindest neu-trale Rolle einnimmt.

Tatsache ist, dass gerade in der Fachkommission Um- welt nach sicherlich anfäng-lich vorhandenen Schwie-rigkeiten die Arbeit am En-de erfolgreich verlaufen ist. So ist beispielsweise die Fi-nanzierung der 18 Leitpro-jekte des Umweltkonzeptes mittlerweile zu großen Tei-len sichergestellt, ein Um-stand, der Anfang des Som-mers noch nicht für möglich gehalten worden wäre. Vor diesem Hintergrund sieht der DAV derzeit keinen

Anlass, seine Mitarbeit bei der Bewerbung um Olym-pische Winterspiele 2018 zu beenden, sondern er setzt weiterhin vielmehr darauf, durch seine Mitarbeit so viel Natur- und Umwelt-schutz wie möglich in die-sem Zusammenhang um- zusetzen.

Am Ende bleibt ange-sichts des Klimawandels zu hoffen, dass die grüns- ten aller Winterspiele, so-fern München und seine Alpenregionen dafür aus-erkoren werden, nicht auf leuchtend weißen Bändern in einer sonst frühlingshaft grünen Gebirgslandschaft stattfinden werden. o

DAV Panorama 6/2010 Namen & Nachrichten

Die Finanzierung der 18 Leitprojekte des

Umweltkonzeptes ist zum großen Teil sichergestellt.

Der größte Teil der Sport-stätten, wie die 2007 erbaute neue Olympiaschanze, sind bereits vorhanden.

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Neue Gipfel –neue Gäste

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Die Atmosphäre der Berge ermöglicht Gespräche der be­

sonderen Art zwischen Werner Schmidbauer

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Rechtzeitig vor Weihnach-ten erscheinen jedes Jahr die Publikations-Highlights des DAV: das Jahrbuch und die Kalender.

Bunt und vielseitig kommt es daher, das Al-penvereinsjahrbuch BERG 2011. Auf 320 Seiten kön-nen Bergfreunde eintau-chen in spannende alpine Themen. Erlebnisse und Porträts von diversen Grö-ßen des Bergsports wie Dörte Pietron, Robert Jas-

per, Alexander und Thomas Huber fesseln jeden Bergbe-geisterten. Auch Namen der Vergangenheit finden sich im neuen Jahrbuch. Da geht es um Lino Lacedelli, den kürzlich verstorbenen Erst-besteiger des K2, und Paula Wiesinger-Steger, eine der stärksten Kletterinnen ih-rer Zeit und vielseitige Al-pinsportlerin aus Südtirol. Im Top-Thema dreht sich alles um ein kulturelles Ju-

biläum: Seit hundert Jah-ren gibt es das Alpine Mu-seum des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-vereins und seine Nach-folgemuseen in München und Innsbruck. Bekannte Fachleute präsentieren ei-nen imposanten Quer- und Längsschnitt durch die al-pine Museumsgeschichte. Auch sensible und kontro-vers diskutierte Themen sind mit dabei: Doping am Berg, Klettern mit Multipler Sklerose, Sanierung alpiner

Klassiker und der Baby-am-Berg-Boom, um nur einige zu nennen. BERG 2011 – das unverzichtbare Standard-werk für jeden Bergfreund! 320 Seiten, rund 350 Farb- und SW-Fotos, gebunden, Hardcover, inkl. Alpen-vereinskarte 28 „Verwall“, 1:50.000. Mitgliederpreis € 15,80, Nichtmitglieder- und Buchhandelspreis € 22,90.

Bereits ein Klassiker ist der Alpenvereinskalender

„Die Welt der Berge 2011“. Die bestens aufeinander ab-gestimmten Motive, Texte und Zitate – gedruckt auf hochwertigem Kunstdruck-papier und teurem Perga-ment – strahlen Ruhe aus und laden zum Sinnieren ein. Die Bilder stammen von Fotografen wie Tho-mas Ulrich, Jürgen Wink-ler und Jörg Bodenbender. Format 55 x 38 cm, Mitglie-derpreis € 22,80, Nichtmit-gliederpreis € 27,80.

Aktion bietet der Alpen-vereinskalender „HIGH! 2011“. Spannende Bilder der

verschiedensten Spielarten im Bergsport, fotografiert von Künstlern wie Ro-bert Bösch und Heinz Zak, zeigen intensives Er-leben in großer Natur, Monat für Monat. Format 39 x 59 cm, Mitgliederpreis € 17,80, Nichtmitgliederpreis € 22,80. mfr

Bestelladresse: Deutscher Alpenver-ein, DAV-Shop, Postfach 500 220, 80972 München; Fax: 089/140 03-911; [email protected]; www.dav-shop.de

DAV-Kalender und -Jahrbuch zum Lesen und Schenken

365 Tage Leidenschaft Berg

Sind Sie ...n umgezogen?n Mitglied einer anderen Sektion

geworden?

Haben Sie ...n Probleme bei der Zustellung von

DAV Panorama?n eine neue Bank/Kontonummer?

Wenn ja, teilen Sie dies bitte umgehend Ihrer Sektion (siehe Mitgliedsausweis) mit, die sich um alles Weitere kümmert.

Bei Anruf HilfeBei Bergnot erhalten DAV-Mitglieder Hilfe durch die Mondial Assistance unter der zentralen Rufnummer Tel.: 0049/(0)89/62 42 43 93Die Leistungen des Alpinen Sicherheits-Service (ASS) finden Sie ausführlich unter www.alpenverein.de -> Versicherungen

Stadt – Land – BergeBeim touristischen Stadt-Umland-Preis „TouPLUS Bayern“ des Bayerischen Wirt-schaftsministeriums wurde die Koope-ration „Mit der Bahn in die Berge“ von DAV und DB Regio Bayern mit dem sil-bernen Preis ausgezeichnet – als „An-reiz, dass … weitere Erfolg verspre-chende Aktionen folgen werden“.

Lesen im InternetNeues auf www.alpenverein.de: unter „Publikationen -> Panorama –> Aktu-elles Heft“ finden Sie neuerdings neben

den PDFs aller Beiträge das gesamte Heft als interaktiven Blätterkatalog. Üb-rigens: Auf „Panorama online“ finden Sie weitere interessante Beiträge, die im Heft keinen Platz hatten.

Ticker

DAV Panorama 6/2010

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„High!“: hautnah dran am großen Erleben. „Welt der Berge“: zum Träumen und Denken. Das Jahrbuch bietet beides – und noch viel mehr Inspiration zur Kultur des Alpinismus.

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Einen ganzen Fliegen-schwarm mit einer Projekt-Klappe schlug der Hambur-ger Lehrer Claas Grot: Kli-maschutz, Umweltbildung, Gemeinschaftserlebnis und eine sportliche Klassen-fahrt. In fünf Wochen radel-te die zwölfte Klasse quer durch Deutschland nach Füssen und durchquerte anschließend die Allgäuer Alpen.

Doch es ging nicht nur um Sport: Eine der Turn-hallen der Gesamtschu-le Blankenese ist eine Ener- gieschleuder. Auf 27 Ton-

nen Kohlendioxid jähr-lich schätzen Experten das Einsparpotenzial. Als Pro-jekt planen die Schüler die energetische Sanierung des 50 Jahre alten Gebäu-des. Während der Radtour besuchten sie Firmen, die beispielsweise Dämmele-mente oder Solaranlagen bauen, und entwickelten an der TU Darmstadt erste Konzeptideen.

Auf der großenteils selbst geplanten Radtour muss-ten die Schüler jeden Über-nachtungsplatz – möglichst kostenlos – selbst organisie-ren und ihre eigenen Me- nüs kochen. Abschließender Höhepunkt war das Berger- lebnis im Allgäu vom Fried-berger Klettersteig über Landsberger Hütte und Prinz-Luitpold-Haus zum Nebelhorn. cg/red

Pfiffiges Klimaprojekt

Radeln, steigen, Klimaschutz lernen

Klettern und Bergsport macht glücklicher

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München: Rotwand im RollstuhlGemeinsam „die Dinge von oben sehen“ – das geht auch im Rollstuhl. Acht körper-behinderte Menschen, da-runter ein Rollstuhlfahrer, bestiegen im Frühsommer die Rotwand (1884 m) im Mangfallgebirge. Die Idee hatte Markus Mair, Jugend-leiter der Sektion Kampen-

wand in München und in einer Werkstatt für Körper-behinderte tätig; die Berg-wacht München half bei der Durchführung.

Aus dem „Versuchsbal-lon“ entstand eine eigene Gruppe für bergbegeisterte Menschen mit körperlichen Einschränkungen, die auch

integrative Veranstaltungen mit Jugendlichen und Er-wachsenen plant. Es soll ein breites Angebot ge-schaffen werden, das die-ser Zielgruppe eine neue Freiheit bietet, die vor-her so nicht erreichbar war. Die Gruppe freut sich über Gleichgesinnte. Interessier-te können mit Markus Mair Kontakt aufnehmen un-ter [email protected] mfr

Berchtesgaden: Erst klettern, dann SchuleDie Schüler der Grund-schule Berchtesgaden-Au gehen vor dem Unterricht erst einmal eine Runde klettern. Möglich ist dies

durch das Gesamtkonzept der Schule, die alle Sinne ausbilden will. Die Idee zur Wand für die Schule kam dem Berchtesgadener Bür-germeister Franz Rasp zu-sammen mit Hajo Friede-rich, einem der Pioniere des Therapeutischen Kletterns in Deutschland. „Klettern macht die Kinder rich-tig wach, Körper und Kopf werden mit Sauerstoff ver-sorgt und Koordination, Konzentration und Beweg-lichkeit werden gefördert“, sagt Rasp. Auch der Moti-vation dient das therapeu-tische Klettern, und vor allem macht es Spaß. mfr

Hamburg: Klettern nur mit HändenDass man auch als Roll-stuhlfahrer klettern kann, lehrt die Hamburger Kurt-Juster-Schule, eine Schu-le für körperliche und mo-torische Entwicklung. Sie bietet seit zwei Jahren The-rapeutisches Klettern an.

Auch Schüler, die im Roll-stuhl sitzen, schauen kei-neswegs nur von unten zu, sondern gelangen mit ih-

rer eigenen Technik bis ganz nach oben. An der ge-neigten Wand können so-gar solche Schüler klettern, die ihre Beine nicht ein-setzen können. Sie ziehen sich ausschließlich mit den Händen hoch.

Darüber hinaus bietet die Schule eine Kletter AG mit zwei wöchentlichen Trai-ningsstunden an. Um auch einmal an großen Wänden zu trainieren und um an-dere Kletterer kennenzu-lernen, besuchen die zehn Schüler der AG zweimal jährlich das DAV-Kletter-zentrum in Hamburg. pg

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Bergjubiläum: 75 Jahre Westliche-Zinne-Nordwand

Cassins Steilwand-Handstreich

Das letzte Bollwerk der Do-lomiten-Ikone war es: Die Nordwand der Westlichen Zinne war als Einzige im be-rühmten Dreigestirn noch unbestiegen, obwohl von 27 Seilschaften versucht. Und jetzt das: Deutsche wollten den italienischen Hausherren den Triumph entreißen. Hans Hinter-meier und Josef Meindl waren schon bis zum höch-sten Punkt von Emilio Comicis Versuchen gelangt und zelteten direkt unter der Wand. „Wer hat nicht Lust, sich Hals über Kopf in einen Wett-bewerb zu stürzen?“, schreibt Riccardo Cassin; mit dem „berechtigten Stolz der Italiener“ schlei-chen er und Vitto-rio Ratti, „auf der Hut wie Schmugg-ler“, im Nebel an den Kontrahenten vor-bei; als diese aufwa-chen, sind die Itali-ener schon hoch in der Wand, und ein Aufholversuch auf benachbarter Linie scheitert.

Zwangsweise ma-chen die Deutschen gute Miene zum Spiel und be-grüßen die Sieger auf dem Gipfel, als diese nach drei harten Tagen, mit Stürzen, Gewitter und Schneefall, aus der schwersten Dolo-mitentour aussteigen. Ob sie wirklich ein Edelweiß-sträußchen und warmen Tee überreichten, wie Cas-sin behauptet, kann man glauben oder nicht. Jeden-

falls holten sie sich bald da-rauf die zweite Begehung.

An der weiteren Ent-wicklung hatten Italiener weniger Anteil: Franzo-sen, Schweizer und Deut-sche legten wilde Lini-en durch die gelben Dä-cher der „Westlichen“, und immer wieder wurden im unzuverlässigen Zinnenfels Marksteine gesetzt. Kurt Alberts erste freie Bege-hung der „Schweizerführe“

war einer der ersten alpinen Neuner, Alex Hubers „Bel-lavista“ und „PanAroma“ streifen den elften Grad – wohlgemerkt bei nicht ge-rade toller Absicherung. Im Sommer 2010 wurden Hu-bers Super-Routen gleich mehrfach wiederholt, die Moderne ist angekommen. Die ehrwürdige „Cassin“ fordert trotzdem noch jede Menge Respekt. red

Cassins Linie: vom rechten Rand der rechten Zinne links hinauf zum schwarzen Spalt.

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DAV-Angebot zur GPS-Orientierung verbessert

56 Alpenvereinskarten auf 7,44 cm2

Fahrrad-Diebstahl während Transalp

Sünd’ auf der Alm

Ab sofort gibt es die Al-penvereinskarten für das GPS-Gerät „Active 10“ von Satmap in der Version 2. Die Weiterentwicklung der ehemals 35 Karten umfas-senden Version 1 bietet 22 zusätzliche topografische Karten, und das alles noch mit höherer Auflösung und verbesserter Lagegenauig-keit. Auf der gerade mal 24 x 31 Millimeter kleinen SD-Karte finden Berg-, Natur- und Landkartenliebhaber ab sofort 34 Alpenvereinskar-ten im Maßstab 1:25.000, neun Alpenvereinskarten im Maßstab 1:50.000 und 13 Bayernkarten im Maß-stab 1:25.000.

Das Blatt Nr. 14, Dach-steingebirge, wurde gegen- über der Version 1 wegen zu hoher Lageungenauig-

keiten weggelassen. Welche Karten im Einzelnen ent-halten sind, zeigt der DAV-Internetshop unter www. dav-shop.de, wo man Kar-

te und Gerät auch bestellen kann. Dabei verwendet Sat-map nicht Vektor-, sondern Rasterkarten. Das heißt, sämtliche Feinheiten bis hin zur Schummerung wer-den auf dem 3,5 Zoll groß-en Bildschirm des „Active 10“ eins zu eins wie auf der Papierkarte abgebildet.

Für Alpenvereinsmit-glieder kostet die neue Ver-sion 2 der SD-Karte € 99,-, für Nichtmitglieder € 129,-. Besitzer einer SD-Karte der Version 1 können diese bis zum 31.3.2011 für € 29,90 zzgl. € 4,50 Versandkosten updaten lassen. Senden Sie dazu Ihre alte SD-Karte un-ter dem Stichwort „Update auf Version 2“ ein an: Deut-scher Alpenverein, DAV-Shop, Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München. red

Professionellen Diebstahl vermutete Günter Wolf, Fachübungsleiter Moun-tainbike der DAV-Sektion Ansbach, als Anfang Sep-tember auf der Sesvenna- hütte (2256 m) in Südti-rol drei Fahrräder gestoh-len wurden – zwei davon gehörten Teilnehmern sei-ner Sektionstour über die Alpen. Die Details der Ge-schichte erwecken den Ein-druck, dass die Diebe die Tat genau geplant haben. Sie wählten die teuersten drei Fahrräder mit einem Ge-samtwert von etwa 10.000 Euro unter insgesamt 17 Rä-

dern aus. Um an die Ob-jekte der Begierde zu kom-men, mussten sie die Räder zum Teil sogar umstellen. Ein weiteres, neues Fahrrad, das ungesichert war, wurde nicht mitgenommen – ver-mutlich waren die Täter al-

so zu dritt. Die Bikes waren mit fingerdicken Schlössern an einem Pfosten gesichert, die vermutlich mit einem Bolzenschneider geknackt wurden. Günter Wolf: „Ein einfacher Seitenschneider reichte da definitiv nicht.“ red

Sicher sichern übenVom 22. November bis 2. Dezember ist die „No trash no crash“-Tour des Berg-

sportausrüsters Petzl wieder unterwegs durch acht deutsche Kletterhallen: mit Testausrüstung, Workshops und Sturz-stand. Die beste Gelegenheit zum Check, ob man „sicher sichern“ kann.Orte und Termine unter www.petzl.de

Top-Vorträge in ReiheDie „Alpinen Highlights“ der Sektionen München und Oberland im Münchner Gasteig sind schon ein Klassiker. Von November bis März gibt es wieder sechs Termine: mit Alix von Melle und Luis Stitzinger, Heinz Zak, Robert Bösch, Ste-fan Glowacz, Stefan Siegrist und Gerlin-de Kaltenbrunner. www.alpine-highlights.de

Überregionale KooperationEine Kombi-Mitgliedschaft bieten die DAV-Sektionen Rheinland-Köln und Gay Outdoor Club. Zum halben Beitrag kön-nen Kombi-Mitglieder die Angebote der beiden aktiven Sektionen nutzen. www.dav-koeln.de, www.gocmuenchen.de

Fortbildung für Berg-ÄrzteUnter berginteressierten Ärzten sind die Höhenmedizinischen Intensivkurse von Prof. Dr. Peter Bärtsch mit Bergführern des DAV-Lehrteams seit Jahren beliebt. Der Winterkurs 2011 findet vom 9. bis 15. April im Berninagebiet statt. Anmeldung: [email protected]

Ticker

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sh Tour 2010

Programm mit Peter Albert

Workshop Sichern aber sicher

Sturzstand Simulation spektakulärerVorsteigerstürze

Produkttest und kompetente Beratung

Anmeldung in deiner Halle

Info www.krah.com

Termine jeweils ab 18.00 Uhr

22.11. Bischofswiesen –Bergsteigerhaus Ganz

23.11. Regensburg – DAV Kletterzentrum

24.11. Würzburg – DAV-Kletterzentrum

25.11. Ingolstadt – DAV Kletterzentrum

29.11. Paderborn – Kletterhalle XI. Grad

30.11. Düsseldorf – Klettermassiv

01.12. Köln – Kletterfabrik

02.12. Frankfurt – T-Hall

Satmap: moderne Orientierungs-hilfe mit den bewährten AV-Karten

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1 In welchem italienischen Gebirge liegt das Nikolaustal/Valle San Nicolo?2 Welcher Schweizer Viertausender hat einen Nebengipfel namens Ochs?3 Welcher Schweizer Berg hat einen Eselsgrat? 4 Über welcher Kitzbüheler Hütte siedelt der Schafsiedel? (ü = ue)5 Unter welchem österreichischen Berg liegt Maria Alm? (ö = oe)6 Welcher Schweizer Bergführer mit Vornamen Josef verklemmte seinen Pickel unter

anderem erstmals am Grepon? 7 Welcher Tiroler Kletterer mit Spitznamen „Jesus“ hinterließ vor allem im Rofan Spuren? 8 Wie heißt der höchste Gipfel im Gebiet des Krippensteins (2108 m)?

Der DAV und seine Sponsoren40.000 Kilometer Wanderwege, 326 Hütten, 7 Lehrteams für Alpinausbil-dung, eine Vielfalt von Angeboten und Veranstaltungen – die umfassenden Leistungen, die der DAV für seine über 850.000 Mitglieder und die Bergwelt bringt, wären ohne die Unterstützung durch Sponsoren nicht zu realisieren. Bei der Auswahl seiner Partner achtet der DAV darauf, dass deren Firmen-philosophie und Image zum weltgrößten Bergsport- und Naturschutzverband passen. In einer gemeinsamen Präambel zum Sponsorvertrag verpflichten sich die Partner, sich für die Ziele des DAV einzusetzen. Dazu unterstützen die Sponsoren ausgewählte Themenbereiche und Projekte des DAV.

vkb.de Partner des DAV im Bereich Hütten, Wege und Naturschutz

toyota.deMobilitätspartner des DAV

globetrotter.deOffizieller Handels-partner des DAV und der JDAV

vaude.deOffizieller Aus- rüstungspartner des DAV

Die Sponsorpartner, die den Deutschen Alpenverein bei seinen Aufgaben finanziell und mit hochwertigen Produkten unterstützen, machen auch den Lesern

von DAV Panorama ein Geschenk: unser großes Weihnachtsgewinnspiel.

So geht’s: Wenn Sie alle Fragen richtig beantwortet haben (kleiner Tipp: Internet ist erlaubt), ergeben die Buchstaben in den Kästchen, in die richtige Reihenfolge gebracht, das Lösungswort (wo man das alles findet). Schicken Sie dieses auf einer Postkarte an DAV, Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München oder per E-Mail an [email protected]. Einsendeschluss 10.12.2010, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nicht teilnahmebe-rechtigt sind die Mitarbeiter der DAV-Bundesgeschäftsstelle.

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it den

Partnern

des DAV

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katadyn.deAusrüster des DAV-Expeditionskaders

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9. Preis Globetrotter: Einkaufsgutschein über € 100,-

10. Preis Vaude: Skitourenrucksack Powder Light 38, Wert € 100,-

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Targa, Wert € 50,-19. Preis Katadyn: Ko-

cher Optimus Crux, Wert € 49,95

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ment: Mini-Biwaksack Ultralite Bivi, Wert € 17,95

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Am 2. Dezember kann Pit Schubert seinen 75. Ge-burtstag feiern. Mit seinem Namen untrennbar verbun-den ist der DAV-Sicher-heitskreis, den er um 1968 mitgründete und bis zum Jahr 2000 leitete. Mit wis-senschaftlicher Gründlich-keit erforschte und teste-te der Maschinenbau-Inge-nieur Bergausrüstung und -techniken und trug we-sentlich zum heutigen Si-cherheitsstandard im Berg-sport bei. In Artikeln und Büchern brachte er sei-ne Erkenntnisse verständ-lich und transparent un-ters Volk. So verdankt man ihm Klarheit über die Über-legenheit von Rohreis-schrauben und über die Gefahr des gemeinsamen Gehens am kurzen Seil. Als erster Deutscher, der die drei „Großen Nordwände“ durchstiegen hatte, vere-wigte er sich mit vielen al-pinen Erstbegehungen, et-

wa an Fleischbank und Piz Ciavazes. Aber auch in den Bergen der Welt hinterließ er seine Spuren, etwa am Roc Noir (7485 m) im Ka-rakorum und an der Anna-purna IV (7525 m) in Nepal. Herzlichen Glückwunsch!

Die Erfindung des Kür-zels „Hm“ (für Höhen-meter) zählt Dieter Sei-bert zu seinen wichtigsten Leistungen. In über 60 („Ich weiß es selber nicht genau“) Lehrbüchern und

Führern half das Kürzel und die damit verbundene präzise Angabe Bergwan-derern und -steigern zu ei-ner gelungenen Tourenpla-nung. Seit er 1966 in die Re-daktion der Alpinzeitschrift „Bergkamerad“ einstieg, ist ihm die steile Leidenschaft Beruf, seine Bücher erfreu-

en einen breiten Leserkreis. Von seinem Wohnort im Allgäu aus zieht es ihn heu-te noch hinauf in die nahe gelegenen Berge. Wir gra-tulieren zum 70. Geburts-tag am 5. Dezember!

Er war eher einer der Stillen im DAV-Verbandsrat, dem er zwei Amtszeiten lang angehörte: Emil Nord, der am 16. Dezember sei-nen 75. Geburtstag feiern kann. Aber durch seine ru-hige, überlegte Art strahl-te er stets Verlässlichkeit aus. Der begeisterte Berg-steiger und Kletterer brach-te seine alpine Erfahrung

in den Verband ein, als Ausbildungsreferent des Landesverbandes Rhein-land-Pfalz und im Ausbil-dungsausschuss des DAV, wo er unter anderem an

der Konzeption der Ausbil-dung Seniorenbergsteigen mitarbeitete.

„Geboren bin ich in Sach-sen. Aber das haben mir die Kommunisten ordentlich vermiest. Meine Schlafstelle habe ich in München. Aber ich habe auch noch einen Campingbus, ein Zelt, ei-nen Biwaksack und diverse Flugtickets. Meine Schlaf-stelle suche ich nur auf, wenn ich meine Dias rah-men will und meine Steuer- erklärung unterschreiben muss. Der Planet Erde ist wunderschön, und eigent-lich gehört er uns allen.

Aber das verstehen man-che nicht.“ So beschrieb sich 1987 Harry Rost, der 1948 mit dem „Tal-weg“ am Schwager die ers- te 8c (VII+/VIII-) des Elb-sandsteins eröffnete. Vie- le Markstein-Routen jener Zeit gehen auf sein Konto. 1955 emigrierte der Dresd-ner in die BRD und be-ging große Alpenwände; am Nanga Parbat 1961 wur-de er im letzten Lager von schlechtem Wetter ausge-bremst. Bis heute reist er durch die Welt und doku-mentiert seine Erlebnisse auf seiner Website. Alles Gute zum 85. Geburtstag am 3. Januar!

Man darf Elmar Landes getrost als einen der Vä-ter des Siebten Grades be-zeichnen. Er hatte mit dem

Erstbegeher der Pumprisse, Helmut Kiene, vereinbart, einen provokanten Artikel über diese neue Dimensi-on in die „Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins“ zu schmuggeln, die er seit 1970 redigierte – und löste damit eine revolutionieren-de Diskussion aus. Bis 1998 prägte er gemeinsam mit seiner Frau Marianne die Alpenvereinszeitschrift als ein Forum, in dem aktuelle Entwicklungen und Kon-troversen offen dokumen-tiert und diskutiert wurden. 16 Alpenvereinsjahrbücher tragen seine Handschrift eines gebildeten, wachen und gut informierten Berg-menschen. Wir gratulieren herzlich zum 75. Geburtstag am 9. Januar und wünschen ihm noch viele schöne Tou-ren um seinen Zweitwohn-sitz Ruhpolding oder mit seinem Freund Bernd Ar-nold an den Türmen des Elbsandstein.

NachrufeErnst Reiss war in den 1950er Jahren einer der stärksten Bergsteiger der

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Schweiz, dem äußerst schwierige Erstbegehungen unter anderem in den Nord-wänden von Gletscherhorn und Groß Fiescherhorn ge-lungen waren. Kein Wunder, dass der Sohn eines ausge-wanderten Badeners 1952 für die nationale eidgenössische Expedition zum Everest ausgewählt wurde, wo er aber „nur“ den Südsattel er-reichte. Vier Jahre danach klappte der Aufstieg ins Ge-schichtsbuch: Als bergstei-gerischer Leiter gelang ihm zusammen mit Ernst Luch-singer die Erstbesteigung des Lhotse (8501 m), zwei wei-tere Seilschaften erreichten den Everest. Dennoch blieb er zurückhaltend und nur Insidern bekannt; am 3. Au-gust starb er im Alter von 90 Jahren.

Am 18. August starb der Publizist und Alpinschrift-steller Helmut Dumler im Alter von 70 Jahren. Über hundert Bücher hat er im

Lauf seines über dreißig-jährigen Schaffens verfasst, darunter Standardwerke wie „Die Viertausender der Alpen“, aber neben klas-sischen Alpenführern auch Wanderführer zu deut-schen und italienischen Mittelgebirgen oder kultur-historische Werke wie etwa über „Venedig und die Do-gen“. Gemeinsam mit Luis Trenker verfasste er ein Ge-schichtenbuch über die Er-lebnisse der Erstbesteiger

an den höchsten Bergen der Welt. Weniger bekannt ist seine extremalpinistische Vergangenheit: Die erste Wiederholung der Brand-lerführe am Oberreintal-dom, die zehnte Begehung der Ortler-Nordwand und die Triolet-Nordwand ste-hen im Tourenbuch des Augsburgers, dessen lite-rarische Stimme nun ver-stummt ist.

Mit nur 23 Jahren verlor eine der erfolgversprechendsten jungen Sportkletterinnen ihr Leben: Am 21. August verunglückte die Belgierin Chloé Graftiaux beim Ab-stieg von der Aiguille Noire

de Peuterey nach Begehung des schwierigen und lan-gen Südgrates. Im Boul-der-Weltcup 2010 kletterte sie immer an der Spitze mit und wurde Dritte im Ge-samtklassement, aber auch bei Eiskletterweltcups war sie erfolgreich. Alpinismus in den Bergen, vor allem in der Montblancgruppe, war für sie Leidenschaft und Ausgleich zum Wettkampf-druck. Sie hatte unter ande-rem den Frêneypfeiler und den „Freerider“ am El Ca-pitan durchstiegen, das Su-percouloir und „Polar Cir-cus“ in Kanada und befand sich in der Bergführeraus-bildung. In einer leichten Passage des Abstiegs von der Aiguille Noire wurde sie von Steinschlag getroffen und in die Tiefe gerissen. o

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