Optimierte NSAR-Medikation nach Katarakt-OP und Bedeutung ... · Once-daily nepafenac ophthalmic...

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Optimierte NSAR-Medikation nach Katarakt-OP und Bedeutung der Adhärenz Prof. Dr. med. Gerd U. Auffarth Ärztlicher Direktor, Universitäts- Augenklinik Heidelberg Prof. Dr. med. Rainer Düsing Leiter Schwerpunktpraxis Kardiologie, Angiologie, Prävention, Hypertoniezentrum, Hypertoniezentrum Bonn

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  • Optimierte NSAR-Medikation nach Katarakt-OP und Bedeutung der Adhärenz

    Prof. Dr. med. Gerd U. AuffarthÄrztlicher Direktor, Universitäts-Augenklinik Heidelberg

    Prof. Dr. med. Rainer DüsingLeiter Schwerpunktpraxis Kardiologie, Angiologie, Prävention, Hypertoniezentrum, Hypertoniezentrum Bonn

  • Einführung

    Hier bitte das Video „Begruessung“ einfügen(Intro_eCME_Auffarth)

  • Inhaltsverzeichnis

    Therapieadhärenz – Therapieerfolg! Definition und Grundbegriffe Relevanz der Adhärenz: Klinische Daten und Ursachenfelder Verbesserung der Therapietreue

    Optimierter Einsatz von antientzündlicher Medikation nach Katarakt-OP Prophylaxe und Behandlung von Schmerzen und Entzündungen post-Katarakt-OP Risikoanalyse Diabetes & Auge Makulaödem-Prophylaxe nach Katarakt-OP beim Diabetiker

  • Therapieadhärenz – Therapieerfolg!

  • Einführung: Das Problem der geringen Adhärenz

    1. WHO, Adherence to long term therapies, 20032. American Heart Association, 2013, http://www.heart.org/HEARTORG/Conditions/More/ConsumerHealthCare/%20Medication-

    Adherence-Taking-Your-Meds-as-Directed_UCM_453329_Article.jsp#.WgxiaNKov5g (Zuletzt besucht: 15.11.2017)3. Hippokrates von Kos: https://de.wikipedia.org/wiki/Hippokrates_von_Kos#/media/File:Hippokrates.jpg (Zuletzt besucht: 15.11.2017)4. C. Everett Koop: https://de.wikipedia.org/wiki/C._Everett_Koop#/media/File:C_Everett_Koop.jpg (Zuletzt besucht: 15.11.2017

    In Industrieländer liegt die Adhärenz bei chronischen Krankheiten bei nur 50%1 In den USA sterben schätzungsweise 125.000 Menschen jährlich aufgrund

    schlechter Adhärenz2 Dies verursacht dort Zusatzkosten von 300 Mrd. $ (zusätzl. Arztbesuche,

    Notfälle, Hospitalisierung etc.) 2

    Wik

    iped

    ia, g

    emei

    nfre

    i3

    „Patienten sagen oft nicht die Wahrheit, wenn sie angeben, die ärztlich verordnete

    Medizin regelmäßig einzunehmen.“Hippocrates (Arzt, 460-375 v.C.)

    Wik

    iped

    ia, g

    emei

    nfre

    i4

    “Drugs don’t work in patients who don’t take them.”

    C. Everett Koop, MD (Surgeon General USA, 1982-1989)

  • Definition: Adhärenz & Non-Adhärenz

    Adhärenz:

    „Ausmaß, in dem das Verhalten eines Patienten in Bezug auf Arzneimitteleinnahme, Befolgen eines Ernährungsplans oder Anpassungen der Lebensweise mit den Empfehlungen eines Angehörigen der Heilberufe übereinstimmt.“1

    Non-Adhärenz:

    „Abweichung der Medikamenteneinnahme („dosing history“) vom verordneten Therapieplan („prescribed regimen“), welche den Erfolg der Therapie beeinträchtigt.“2

    1. WHO, Adherence to long term therapies, 2003 (Übersetzt aus dem Englischen)2. Urquhart J, Role of patient compliance in clinical pharmacokinetics. A review of recent research., Clin Pharmacokinet. 1994

    Sep;27(3):202-15.

  • AdhärenzCompliance

    Therapietreue

    (Nicht-)Akzeptanz

    (Fehlerhafte) Therapie-

    Umsetzung

    (Non-)Persistenz

    Grundbegriffe/ Terminologie

    Primäre Adhärenz Sekundäre Adhärenz

    Düsing, Therapietreue bei medikamentöser Behandlung, 2017, Dtsch med Wochenschr 2006; 131(46 spezial): H28-H30

    Nicht-Einlösen einerärztlichen Verordnung

    UnauthorisierterTherapieabbruch

    Unregelmäßigkeiten in der Medikamenteneinnahme

  • Zeitlicher Verlauf von Adhärenz, Persistenz und Therapie-Umsetzung

    *MEMS (Medication Event Monitoring System): Goldstandard in der Adhärenz-Messung. Bestehend aus z. B. einem Verschlussdeckel einer Medikamentenverpackung, in den ein Mikroprozessor integriert ist, der das Öffnen des Deckels registriert und zeitlich zuordnen kann.

    Nach Vrijens et al., Adherence to prescribed antihypertensive drug treatments: longitudinal study of electronically compiled dosing histories. BMJ 336: 114, 2008

    8-10%

    100

    90

    80

    70

    60

    50

    0 50 100 150 200 250 300 350

    % P

    atie

    nten

    Zeit (Tage)

    100% Adhärenz / ComplianceTatsächliche Adhärenz / Compliance

    Abfall der Adhärenz aufgrund von Therapieabbruch

    Persistenz

    Abfall der Adhärenz aufgrund mangelhafter Ausführung der Therapie

    • 4.783 Patienten • 21 klinischen Hypertonie-Studien• Messung mit MEMS*

    Non-Akzeptanz

  • Ursachen für suboptimale Therapietreue

    Düsing et al. Changes in Antihypertensive Therapy - The Role of Adverse Effects and Compliance; Blood Press. 1998 ;7:313-5Prof. Rainer Düsing DOG Vortrag, 2017

    40,4%59,6%

    VergesslichkeitAndere

    Resignation

    Nebenwirkungen

    Mangelnde Aufklärung

    Überforderung “kalkulierte“Non-Adhärenz

    (intentionalnon-adherence)

    (non-intentionalnon-adherence)

    Und anderes mehr...• Patientenangaben• n=1603

  • Zusammenhang zw. Begriff und Ursache

    Prof. Rainer Düsing DOG Vortrag, 2017

    Akzeptanz Therapie-Umsetzung Persistenz

    „Kalkulierte“Non-Adhärenz Vergesslichkeit

    z.B. Patient vergisst die Tropfen zu applizieren

    z.B. Patient setzt Tropfen eigenmächtig ab

    z.B. Patient löst das Rezept

    nicht einz.B. Patient appliziert Tropfen seltener

  • (Non-)Adhärenz als Ursache der Therapie selbst: Verträglichkeit

    1. Roose SP et al., Compliance: the impact of adverse events and tolerability on the physician's treatment decisions., EurNeuropsychopharmacol. 2003 Sep;13 Suppl 3:S85-92.

    2. Kronish IM et al., Meta-analysis: impact of drug class on adherence to antihypertensives. Circulation. 2011 Apr 19;123(15):1611-21. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.110.983874. Epub 2011 Apr 4.

    Schlechte Verträglichkeit kann zu Nicht-Akzeptanz oder sogar zu Therapieabbruch führen1

    Exkurs Antihypertensiva:2

    Wirkstoffklassen mit unterschiedlich starken Nebenwirkungsprofilen zeigten signifikant unterschiedliche Adhärenz Ergebnis

    28% 65%

    β-Blocker Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker

    Range

    Je besser die Verträglichkeit des Medikaments ist, desto höher ist die Adhärenz.

  • (Non-)Adhärenz als Ursache der Therapie selbst: Applikationshäufigkeit

    Meta-Analyse: 76 Studien mit MEMS-SystemenAd

    häre

    nz (%

    )

    Tagesdosen*

    5165 69

    79

    0

    25

    50

    75

    100

    4 x tägl. 3 x tägl. 2 x tägl. 1 x tägl.

    MEMS: Medication Event Monitoring System*Analysiert mit unterschiedlichen Darreichungsformen

    Claxton AJ et al. A systematic review of the associations between dose regimens and medication compliance. Clin Ther 2001;23:1296–310.

    Je seltener ein Medikament appliziert werden muss, desto höher ist die Adhärenz.

  • Zahl der vorbestehenden

    Medikamente

    0

    1

    NiedrigeAdhärenz

    HoheAdhärenz

    1.73 (1.56–1.90; p

  • Zusammenfassung:Verbesserung von Therapietreue & Therapieerfolg

    „Kalkulierte“ Non-Adhärenz Einsicht in Krankheit fördern (wiederholt!) Notwendigkeit der Behandlung begründen (wiederholt!) Falls möglich gut verträgliche Medikation einsetzen (falls vorhanden) Patienten (falls möglich) mitverantwortlich machen (z.B. Blutdruck- oder

    Glukose Selbstmessung etc.)Vergesslichkeit Einmal täglich, so wenige Dosierungszeitpunkte wie möglich Verknüpfung der Medikamenteneinnahme mit Routineaktivitäten des

    täglichen Lebens Erinnerungssysteme (Aufkleber Kühlschrank etc.) Einbindung des sozialen Umfeldes Ambulante Pflegedienste Interaktive Medikamentenverpackungen

    Prof. Rainer Düsing DOG Vortrag, 2017

  • Optimierter Einsatz von antientzündlicher Medikation nach Katarakt-OP

    Prophylaxe und Therapie von Schmerz- und Entzündungszuständen nach Katarakt-OP

  • Erhöhter Entzündungsstatus nach Katarakt-Operation

    Alle wesentlichen Entzündungsmediatoren sind nachweislich erhöht– Auch nach einem unkomplizierten, modernen Verfahren– Teilweise um den Faktor 100 (= um 10.000 %)

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    IL2 IL4 IL6 IL8 VEGF IFNg TNFa IL1bIL = Interleukin; IFN = Interferon; TNF = Tumornekrosefaktor; VEGF = Vascular Endothelial Growth Factor

    Tu Kl, Kaye Sb, Sidaras G et al (2007) Effect of intraocular surgery and ketamine on aqueous and serum cytokines. Mol Vis 13:1130–1137

    Entzündungsmediatoren 18 h nach Kat.-OP (Verhältnis postop / präop)

  • Formulierungen und Zulassung von Nepafenac1

    1. Fachinformation NEVANAC® 1 mg/ml und 3 mg/ml.2. Modi et al. Once-daily nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract

    surgery: Phase 3 study, J Cataract Refract Surg 2014; 40: 203 – 211.3. Chastain et al. Distribution of topical ocular nepafenac and its active metabolite amfenac to the posterior segment of the eye,

    Experimental Eye Research 2016 Apr;145:58.

    Zwei Formulierungen in den gleichen Indikationen:1 Nepafenac 1 mg/ml 3 x tägliche Applikation

    Nepafenac 3 mg/ml 1 x tägliche Applikation Erzielung des Depot-Effekts aufgrund von höherer Wirkstoffkonzentration,

    erhöhter Bioverfügbarkeit, erhöhter Viskosität und kleinerer Partikelgröße2,3

    Indikationen:1

    Prophylaxe und Behandlung postoperativer Schmerz- und Entzündungszustände bei Katarakt-Operationen

    Verminderung des Risikos postoperativer Makulaödeme in Zusammenhang mit Katarakt-Operationen bei Diabetikern

  • Prophylaxe und Therapie von Schmerzen und Entzündungen bei Katarakt-OP Patienten

    Modi et al.:Randomisierte, aktiv- und vehikel-kontrollierte,

    doppelblinde, parallel-gruppierte, multizentrischePhase 3 Studie (USA & Europa)

    (n = 2.042)Studienziel: Evaluation des einmal täglichen

    Nepafenac 0,3% (3 mg/ml) zur Prophylaxe und Therapie von Schmerzen und Entzündungen nach

    einer Katarakt-Operation

  • Nepafenac 3 mg/ml Studiendesign –Prävention & Therapie von Schmerzen und Entzündungen

    Patienten(n=2.120)

    R 4:4:1:1

    Nepafenac 0.3%

    Nepafenac 0.1%

    Vehikel 0.3%

    Vehikel 0.1%

    Tag der OP Studienende

    T-1 T0 T7T3 T14T1

    Tag vor der OP

    Therapiebeginn Zusätzlich 1 Tropfen 30 bis 120 Minuten vor der OP

    Therapiedauer: 16 Tage (Tag -1 bis Tag 14)

    T: Tag; R: randomisiert

    Modi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    • Patienten im Alter von 18 Jahren oder älter mit geplanter Kataraktextraktion mittels Phakoemulsifikation mit Implantation einer Hinterkammerlinse

    1x tägl.

    1x tägl.

    3x tägl.

    3x tägl.

  • Klinische Endpunkte

    CI: confidence intervalModi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    • Der Anteil an Patienten am Tag 14, deren Entzündung geheilt ist, definiert durch einen Score von 0 Zellen und Flares

    Primärer Endpunkt – Entzündungen am Tag 14

    • Der Anteil an Patienten am Tag 14 die ohne Schmerzen sind, definiert durcheine Bewertung mit einem Score von 0 auf einer Schmerzskala von 0-5

    Sekundärer Endpunkt – Schmerzen am Tag 14

    • Nepafenac 0.3% wurde als nicht-unterlegen zu Nepafenac 0.1% angesehen, wenn das untere Limit des zweiseitigen CI 95% >-10% beträgt

    • Paarweiser Überlegenheitstest wurden mit Nepafenac (0.3% und 0.1%) zu dem jeweiligen Vehikel durchgeführt

    Nicht-Unterlegenheit & Überlegenheit

  • Effektive Entzündungshemmung mitNepafenac 3 mg/ml 1x täglich

    Modi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    Bei der Prophylaxe und Behandlung von okulären Entzündungen am Tag 14 nach Katarakt-OP: Nicht Unterlegenheit von Nepafenac 0,3% 1x tägl. versus Nepafenac

    0,1% 3x tägl. Überlegenheit beider Nepafenac Formulierungen (0,1% und 0,3%) gg.

    entsprechender Vehikel-Gruppe

    (*p

  • Starke Schmerzhemmung mitNepafenac 3 mg/ml 1x täglich

    Modi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    Bei der Prophylaxe und Behandlung von okulärem Schmerz am Tag 14 nach Katarakt-OP: Nicht Unterlegenheit von Nepafenac 0,3% 1x tägl. versus Nepafenac

    0,1% 3x tägl. Überlegenheit beider Nepafenac Formulierungen (0,1% und 0,3%)

    gg. entsprechender Vehikel-Gruppe

    % Patienten schmerzfrei

    Tag 1 63.3*# 67.2* 17.3# 26.3

    Tag 3 77.1* 79.0* 24.4 33.7

    Tag 7 85.7* 87.4* 37.1 46.3

    Tag 14

    % P

    atie

    nten

    schm

    erzf

    rei

    Nepafenac (0,3%) (n=807) Nepafenac (0,1%) (n=811) Vehikel (0,3%) (n=197) Vehikel (0,1%) (n=205)

    (*p

  • Nepafenac 3 mg/ml wurde gut toleriert und wies einegeringe Inzidenz unerwünschter Effekte auf

    AE:, adverse event; IOP: intraocular pressure; SAE: serious adverse event; TEAE: treatment-emergent adverse event

    Modi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    Nepafenac 0.3%n=817

    Nepafenac 0.1% n=819

    Vehicle 0.3%n=201

    Vehicle 0.1%n=205

    Patients with at least 1 TEAE, n(%) 99 (12.1) 82 (10.0) 39 (19.4) 33 (16.1)

    Patients with nonfatal SAE, n(%) 7 (0.9) 3 (0.4) 0 0

    Discontinuations due to AE, n(%) 15 (1.8) 17 (2.1) 9 (4.5) 6 (2.9)

    Most frequent AEs, n(%)HeadacheIOP increase

    22 (2.7) 8 (1.0)

    13 (1.6)7 (0.9)

    3 (1.5)0

    3 (1.5)0

    TEAE related to treatment, n(%)Eye PainHypersensitivity

    1 (0.1) 1 (0.1)

    0 0

    0 0

    1 (0.5) 0

  • Optimierter Einsatz von antientzündlicher Medikation nach Katarakt-OP

    Prophylaxe des zystoiden Makulaödems nach Katarakt-OP bei diabetischen Patienten

  • Risikofaktoren, die die Makulaödem-Inzidenz post Katarakt-OP erhöhen

    Allgemeinzustand vor OP Operationsbedingt

    Bestehende okuläre Entzündung Kapselruptur

    Diabetes mellitus, Uveitis Vorderkammerlinse

    Okuläre oder kardiovaskuläre Erkrankungen Glaskörperprolaps

    Retinitis Pigmentosa Längere OP-Dauer

    Okuläre oder systemische Medikation

    Colin J. The Role of NSAIDs in the Management of Postoperative Ophthalmic Inflammation, Bordeaux, France; Drugs 2007: 67(9)

  • 5,4 x

    2,2 x

    Interleukin-6

    Interleukin-8

    PGE2

    TNFα

    VEGF

    Risikopatient Diabetiker im FokusErhöhte Entzündungsfaktoren gegenüber Nicht-Diabetikern im Glaskörper

    PG = Prostaglandin; TNF = Tumornekrosefaktor; VEGF = Vascular Endothelial Growth Factor

    Schoenberger SD, et al. Increased prostaglandin E2 (PGE2) levels in proliferative diabetic retinopathy, and correlation with VEGF and inflammatory cytokines. Invest Ophthalmol Vis Sci. 2012; 53:5906–5911

    14,2x

    1,5 x

    Proliferative diabetische Retinopathie –Höhere Konzentration von:

    33,7 x

  • Gefäßleckagen und Makulavolumen bei Diabetikernpost Katarakt-OP

    Alle Diabetiker mit milder oder moderater diabetischer Retinopathie

    Eriksson U, et al. Macular edema and visual outcome following cataract surgery in patients with diabetic retinopathy and controls. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol. 2011;249:349-359.

  • Relatives Risiko für neue ZMÖ nach Kat-OPbei Diabetikern ohne vorbestehende Makulapathie

    DR = Diabetische RetinopathieZMÖ = Zystoides Makulaödem

    Chu, Colin J et al.: Risk Factors and Incidence of Macular Edema after Cataract Surgery, Opthalmol Februar 2016, 123(2):316-323

    Diabetiker sind Hochrisikopatienten

    Inzidenz in % klinischer ZMÖ post Katarakt-OP:– Proliferative DR 12,07– Schwere nichtproliferative DR 7,69– Moderate nichtproliferative DR 9,95– Milde nichtproliferative DR 9,43– Sehr milde nichtproliferative DR 3,50– Diabetes ohne Diabetische Retinopathie 2,15

    Notwendigkeit einer Prophylaxe des ZMÖs, insbesondere für Augen mit den höchsten Riskoverhältnissen (RR‘s).

  • ZMÖ nach Kataraktoperation mit hoher Relevanz für den Visus

    ZMÖ = Zystoides MakulaödemNS = Nicht Signifikant*** = Signifkant (p < 0,0001)

    Chu, Colin J et al.: Risk Factors and Incidence of Macular Edema after Cataract Surgery, Opthalmol Februar 2016, 123(2):316-323

    Zeitintervall nach OP (Wochen)

    Visus(logMAR)*

    *** *** ***NS

    *Je kleiner logMAR, desto besser ist der Visus

    0

    0,2

    0,4

    0,6

    0,8

    Pre-op 0-4 4-12 12-24

    Kein ZMÖZMÖ

    P < 0.0001

  • Anteil der Patienten, die 4 bis 5 Wochen nach der Operation ein ZMÖ entwickelten

    NSAR: nichtsteroidale Antirheumatika; ZMÖ = Zystoides Makulaödem

    Kessel L. et al., Post-cataract prevention of inflammation and macular edema by steroid and nonsteroidal anti-inflammatory eye drops: a systematic review., Ophthalmology 2014;121:1915-1924.

    Wirksamkeit von NSAR vs. Corticosteroiden zur Prävention des ZMÖ post Katarakt OP

    Retrospektive Analyse klinischer Studien(N = 6) zum Vergleich einer NSAR-Monotherapie mit einer Corticosteroid-Monotherapie zur Prävention zystoiderMakulaödeme in pseudophaken Augen

    Risikoverhältnis, 5,35; 95 % CI, 2,94-9,76

    Die Gabe von NSAR konnte eine deutlich effektivere Prophylaxe des ZMÖs nach Katarakt-OP im Vergleich zu Steroiden zeigen.

  • Prophylaxe eines zystoides Makulaödems nach Kat.-OP bei diabetischen Patienten

    Singh et al.:Zwei prospektive, randomisierte, vehikel-kontrollierte,

    doppelblinde, parallel-gruppierte, multizentrischePhase 3 Studien (Studie 1: n = 615; Studie 2: n = 605)

    Studienziel: Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit des einmal täglichen Nepafenac 0,3% (3 mg/ml) zur Prophylaxe des zystoiden Makulaödems nach einer

    Katarakt-Operation bei Patienten mit Diabetes

    Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

  • Nepafenac 3 mg/ml Studiendesign –ZMÖ Prophylaxe bei diabetischen Kat.-OP-Patienten

    • Patienten 18 Jahre oder älter mit Diabetes (Typ 1 und 2) und NPDR mit geplanter Katarakt-Extraktion mittels Phakoemulsifikation mit Implantation einer Intraokularlinse (IOL)

    • Die meisten Patienten waren > 65 Jahre alt, weiblich und weiß • Großteil der Patienten mit moderater Retinopathie (84,3 - 90,0%)#

    T: Tag; NPDR: Nicht-Proliferative diabetische Retinopathie; QD: once-daily (1xtäglich); R: randomisiert* Tag der Katarakt-OP; # Minimal- und Maximalangaben der beiden Studien (Nepafenac und Vehikel Gruppe)

    Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

    Alle Patienten bekamen ein topisches Steroid (Prednisolon oder ein ähnliches Steroid) 4x täglich für 2 Wochen nach der OP, gefolgt von einer 2x täglichen Tage Gabe die 2 anschließenden Wochen nach OP

    PatientenN= 1.220

    R 1:1T30 T90T60T14T0*T─1 T7T1

    Tag vor der OP StudienendeTag der OP

    Vehikel QD

    Nepafenac 0.3% QD

    Therapiebeginn QD Zusätzlich 1 Tropfen 30 bis 120 Minuten vor der OP

    Therapiedauer: 92 Tage (Tag -1 to Tag 90)

  • Klinische Endpunkte

    ZMÖ: Zystoides Makulaödem; BCVA: Best corrected Visual Acuity*Makulaödem war definiert als ≥ 30% Zunahme der prä-operativen Baseline in der “central subfield macular thickness”

    Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

    • Anteil der Patienten, die ein ZMÖ innerhalb von 90 Tagen nach Katarakt-OP entwickelten*

    Primärer Endpunkt – Inzidenzreduktion ZMÖ

    • Anteil der Patienten, die eine Verbesserung des BCVA von ≥ 15 Buchstaben von prä-operativer Baseline bis Tag 14 und durchgehend bis Tag 90 nach Katarakt-OP erreichten

    Primärer Endpunkt – Visus

    • Evaluation der Sicherheit und Verträglichkeit von Nepafenac 0.3%

    Sicherheit

  • Nepafenac 3 mg/ml mit signifikanter Reduktion der ZMÖ-Inzidenz innerhalb 90 Tagen bei diab. Kat.-OP-Patienten

    ZMÖ: Zystoides Makulaödem

    Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

    2.3%

    5.9%4.1%

    17.3%

    14.3%15.9%

    02468

    101214161820

    Studie 1 Studie 2 ZusammengefassteAnalyseNepafenac 3 mg/ml Vehikel

    % P

    atie

    nten

    mit

    ZMÖ

    p < 0,001 p = 0,001 p = 0,001

  • BCVA: Best corrected Visual Acuity

    Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

    ILEVRO™ SUSPENSION

    1x DAILY

    61.7%

    48.8%55.4%

    43.0%50.5%

    46.7%

    0

    10

    20

    30

    40

    50

    60

    70

    Studie 1 Studie 2 ZusammengefassteAnalyse

    Nepafenac 3 mg/ml Vehikel

    % d

    er P

    atie

    nten

    % Patienten mit Verbesserung des BCVA von ≥15 Buchstaben von Baseline (Tag 14 and bis Tag 90)

    Nepafenac 3 mg/ml mit verbessertem Visus bei diab. Kat.-OP-Patienten

    p < 0,001 p = 0,671 p < 0,003

  • TEAE, treatment-emergent adverse event; AE, adverse event1. Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3 Studies.

    Ophthalmology 2017;124:776–785.2. Singh R., Alpern L., Jaffe GJ. et al.: Evaluation of nepafenac in prevention of macular edema following cataract surgery in patients with diabetic

    retinopathy, Clin Ophthalmol., 2012, 6: 1259 – 1269.

    Bekanntes Sicherheitsprofil von Nepafenac 3 mg/ml1,2

    Characteristics1 Nepafenac 3 mg/ml (n=594) Vehikel (n=597)

    Patients with at least 1 TEAE, n (%)Related to investigational product

    210 (35,4)14 (2,4)

    261 (43,7)15 (2,5)

    Patients with any serious TEAE, n (%) 27 (4,5) 28 (4,7)

    Deaths 0 2 (0,3)

    Nonfatal serious TEAE 27 (4,5) 26 (4,4)

    Related to investigational product 0 0

    Discontinuations due to AE, n (%) 1 (0,2) 5 (0,8)

    Related to investigational product 0 0

    Treatment emergent AE >2%, n (%)

    Intraocular pressure increased 23 (3,9) 24 (4,0)

    Dry eye 11 (1,9) 21 (3,5)

    Eye pain 6 (1,0) 18 (3,0)

    Punctate keratitis 13 (2,2) 13 (2,2)

  • Schlussfolgerungen

    NSAR: nichtsteroidale Antirheumatika; ZMÖ: Zystoides Makulaödem

    1. Modi SS et al. Once-daily Nepafenac ophthalmic suspension 0.3 % to prevent and treat ocular inflammation and pain after cataract surgery: Phase 3 study. J Cataract Refract Surg 2014;40:203–211.

    2. Samanta et al., Incidence of cystoid macular oedema in diabetic patients after phacoemulsification and free radical link to its pathogenesis., Br J Ophthalmol2014

    3. Ray S et al., Pseudophakic cystoid macular edema. Seminars in Ophthalmology 2002; 17, No. 3-4: 167-1804. Colin J. The Role of NSAIDs in the Management of Postoperative Ophthalmic Inflammation, Bordeaux, France; Drugs 2007: 67(9)5. Kessel L. et al., Post-cataract prevention of inflammation and macular edema by steroid and nonsteroidal anti-inflammatory eye

    drops: a systematic review., Ophthalmology 2014;121:1915-1924. 6. Singh RP et al. Nepafenac 0.3 % after Cataract Surgery in Patients with Diabetic Retinopathy: Results of 2 Randomized Phase 3

    Studies. Ophthalmology 2017;124:776–785.

    • Adhärenz beeinflusst den Therapieerfolg1

    • ZMÖ nach Katarakt-Operation relativ häufig2 und vermehrt bei Diabetikern4

    • Möglichkeit der Chronifizierung mit bleibender Visusminderung3

    • Prophylaktische Gabe von NSAR bei Risikopatienten sinnvoll5

    • Signifikante Makulaödem-Inzidenz Reduktion mit Nepafanac 3 mg/ml 1x täglich6

    • Starke Entzündungs- und Schmerzhemmung mit Nepafanac 3 mg/ml 1x täglich1

    • Vergleichbare Verträglichkeit 3 x 1 Tropfen Nepafanac 1 mg/ml und 1 x 1 Tropfen Nepafanac 3 mg/ml1

  • Zusammenfassung

    Hier bitte das Video „Zusammenfassug“ einfügen(Zsf_eCME_Auffarth)

    Optimierte NSAR-Medikation nach Katarakt-OP und Bedeutung der AdhärenzEinführungInhaltsverzeichnisTherapieadhärenz – Therapieerfolg! Einführung: Das Problem der geringen AdhärenzDefinition: Adhärenz & Non-AdhärenzGrundbegriffe/ TerminologieZeitlicher Verlauf von Adhärenz, Persistenz und Therapie-UmsetzungUrsachen für suboptimale Therapietreue Zusammenhang zw. Begriff und Ursache(Non-)Adhärenz als Ursache der Therapie selbst: Verträglichkeit(Non-)Adhärenz als Ursache der Therapie selbst: ApplikationshäufigkeitFoliennummer 13Zusammenfassung:�Verbesserung von Therapietreue & TherapieerfolgOptimierter Einsatz von antientzündlicher Medikation nach Katarakt-OP��Prophylaxe und Therapie von Schmerz- und Entzündungszuständen nach Katarakt-OPErhöhter Entzündungsstatus nach Katarakt-OperationFormulierungen und Zulassung von Nepafenac1Prophylaxe und Therapie von Schmerzen und Entzündungen bei Katarakt-OP PatientenNepafenac 3 mg/ml Studiendesign –�Prävention & Therapie von Schmerzen und EntzündungenKlinische EndpunkteEffektive Entzündungshemmung mit Nepafenac 3 mg/ml 1x täglichStarke Schmerzhemmung mit �Nepafenac 3 mg/ml 1x täglichNepafenac 3 mg/ml wurde gut toleriert und wies eine geringe Inzidenz unerwünschter Effekte aufOptimierter Einsatz von antientzündlicher Medikation nach Katarakt-OP��Prophylaxe des zystoiden Makulaödems nach Katarakt-OP bei diabetischen PatientenRisikofaktoren, die die Makulaödem-Inzidenz post Katarakt-OP erhöhenRisikopatient Diabetiker im Fokus�Erhöhte Entzündungsfaktoren gegenüber Nicht-Diabetikern im GlaskörperGefäßleckagen und Makulavolumen bei Diabetikern post Katarakt-OPRelatives Risiko für neue ZMÖ nach Kat-OP�bei Diabetikern ohne vorbestehende Makulapathie�ZMÖ nach Kataraktoperation mit hoher Relevanz für den VisusWirksamkeit von NSAR vs. Corticosteroiden zur Prävention des ZMÖ post Katarakt OPProphylaxe eines zystoides Makulaödems nach Kat.-OP bei diabetischen PatientenFoliennummer 32Klinische EndpunkteFoliennummer 34Foliennummer 35Foliennummer 36SchlussfolgerungenZusammenfassung