ORA aktuell Schwerpunkt Haiti

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ORA International SCHWEIZ Nr. 173 Oktober 2012 Ein Heft voller Liebe Schlagen Sie eine Brücke der Liebe nach Haiti …ausserdem: Schweiz: Die bewegende Geschichte der Patin Hannah Moldawien: Gutes Brot für viele Zwecke Liebe schenken: Päckliaktion 2012

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Haiti war schon vor 2010 das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Dann raffte das schlimmste Beben des 21. Jahrhunderts 300’000 Leben dahin. 80 Prozent der Bewohner leben seither unterhalb der Armutsgrenze; weit mehr als die Hälfte sind Kinder. Ein Leben voller Armut und Hunger. Dass das nicht so sein muss, zeigt die Arbeit von ORA international in Haiti. Gerade die Frauen sagten ihr immer wieder: Seit ORA 2010 mit dem Patenschaftsprogamm und der Projektarbeit etwa über Schulen und Mikrokredite startete, haben sie neue Perspektiven. Lesen Sie in der neuen Ausgabe ausserdem über die Weihnnachtspäckliaktion, die bewegende Geschichte der Patin Hannah und über die neue ORA-Bäckerei in Moldawiens Hauptstadt. Hier können Sie helfen: http://www.ora-international.ch/jetzt-spenden.html

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ORA International SCHWEIZ Nr. 173 Oktober 2012

Ein Heft voller Liebe

Schlagen Sie eine Brücke der Liebe nach Haiti

…ausserdem:

Schweiz: Die bewegende Geschichte der Patin Hannah

Moldawien: Gutes Brot für viele Zwecke

Liebe schenken: Päckliaktion 2012

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Haiti: Viele Erfolge in unserem jüngsten ProjektlandDas schwere Erdbeben Anfang 2010 bricht Haiti endgültig das Genick: Das Land versinkt im humanitären, mensch-lichen und wirtschaftlichen Chaos. Am meisten trifft es die schwächsten Glieder der Gemeinschaft – die Kinder. Dies zu ändern, haben wir uns vorge-nommen.

ORA International unterstützt seit zwei Jahren die Menschen Lougous, einer ar-men Bergregion, die bis dahin komplettvon jeglicher Hilfe abgeschnitten ist. Im Februar diesen Jahres überzeugt sich unsere Patenschaftsverantwort-liche Stefanie Schmider persönlich von den grossen und kleinen Erfolgen.

Schlagen Sie eine

Brücke der Liebe

H a i t i

Unsere Mitarbeiterin Stefanie Schmider wird bei ihrer Ankunft am Projektstandort Lougou von Kindern umringt.

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re k r u t i e r t , m i s s b r a u c h t , v e r s k l a v t

Nach einem Tag Reise komme ich in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince an. Mit Vollgas geht es weiter: 5½ Stunden später erreichen wir Camp Per-rin. Anderntags fahren wir eine Stunde über holprige Sandpisten weiter nach Lougou – wir nehmen die letzte Kurve und ich stehe urplötzlich direkt vor der ORA-Schule „La Petite Académie“.

Sobald ich aus dem Auto steige, bin ich umringt von den Schulkindern, die gera-de Pause haben. Unter ihrem Gejohle und Lachen bahne ich mir einen Weg in die Schule. Es ist so unendlich berührend die Kinder in den Klassenräumen zu sehen: Durch die Patenschaft hat hier jedes Kind seine eigenen Bücher und Hefte. Es herrscht Ordnung und die Kinder sind aufmerksam und lieb.

Mikrokredite für Lougous Frauen

Nachmittags treffe ich Franthiel, den Verantwortlichen für das ORA-Mikro-kredit-Projekt (oben im Bild). Auch die Mitglieder des Komitees für die Genehmigung von Krediten kommen zusammen und ich erlebe sogleich die Prozesse hautnah mit.

Seit einem Jahr bitten wir um Spenden für dieses ambitionierte Projekt: Es soll den Frauen Lougous Hilfe beim Aufbau einer selbständigen Tätigkeit bieten. Zu einem Zins von nur 2.25 % erhaltenderzeit 36 Empfängerinnen einen Kreditüber ein halbes Jahr. Bei grösseren Vor-haben ist es möglich ein zweites Halb-jahr anzuschliessen.

G ro s s e u n d k l e i n e E r f o l g e

Hilfe vor Ort: Die kleinen Menschen stärken, die grossen unterstützen. Hier Kinder bei der Essensausgabe, oben rechts eine Frau bei der Mikrokreditrückzahlung.

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Die Rückzahlung erfolgt monatlich. Das Geld wird auf einer lokalen Bank hinterlegt und fliesst in den weiteren Ausbau; eine andere Frau erhält einen Kredit. Oberste Priorität ist Hilfe zur Selbsthilfe: Die Idee der Frau soll sich nach einer überschaubaren Zeit selbst tragen.

Meine Beobachtung ist, dass die meisten der Frauen genau wissen, was sie verkraf-

ten können und was nicht. Sie kennen ihr Umfeld gut genug, um einzuschätzen, was sie zurückzahlen können.

Franthiel macht seine Sache sehr gut und genau. Über jeden Kredit, die Rückzah-lungen, aber auch die Teilnahme an den Schulungen, führt er genau Buch. Das Projekt gibt den Frauen Selbstbewusst-sein, ermutigt sie aktiv zu sein und hilft ihnen für ihre Familien zu sorgen.

Wie Patenschaften Leben ändern

H a i t i

Kendy wird seit einem Jahr durch einen Götti aus der Schweiz unterstützt. Sein Leben hat sich dadurch wesentlich zum Besseren gewendet. Vor allem durch die Schulbildung: Dank seiner Patenschaft darf er jetzt jeden Tag eine Primarschule ausserhalb von Lougou besuchen. Das geniesst der Junge sehr.

Aufmerksam nimmt er am Unterricht teil und lernt viel. Ich frage ihn, was sich denn änderte seit seiner Patenschaft? Kendy erzählt mir: „Wenn ich nach Hause komme, fragt meine Mutter jetzt immer, ob ich Hausaufgaben aufhabe. Dann ma-chen wir sie zusammen.“

Kendy und seine Mutter wissen wie wichtig eine gute Schulbildung ist. Und die Schule bietet noch viel mehr. Hier bekommt er täglich ein warmes Essen, hat nun auch eine neue Schultasche und kann an den vielen Anlässen und Festen der ORA-Schule teilnehmen.

Er ist aber auch froh, nicht mehr nur die ewig zwei gleichen T-Shirts tragen zu müssen, denn er hat neue erhalten. All das entlastet Kendys Eltern und seine vier Geschwister spürbar: Eine ORA-Paten-schaft unterstützt immer das gesamte soziale Umfeld.

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G ro s s e u n d k l e i n e E r f o l g e

Sinnvolle Projekte Der Bau einer Kindertagesstätte ist für uns der ganz grosse nächste Plan. Dort sollen die Patenkinder nach der Schule betreut werden, was ihre Familien weiter entlastet. Die Eltern können einer Arbeit nachgehen, die älteren Geschwister sich auf die Schule konzentrieren.

In der Schule wird derzeit ein weiterer Stock gebaut, da ein Klassenzimmer für die 4. Klasse gebraucht wird. Auch die Küche wird erweitert und ausgebaut. Bei den Arbeiten helfen alle Dorfbewohner mit. Sie möchten auch unbedingt eine Brücke über den Fluss, der das weitläufigeDorf spaltet. In der Regenzeit sollen die Kinder sicher zur Schule kommen.

Die Ideen und ihre Umsetzung kommen direkt aus der Dorfgemeinschaft. Den Be-wohnern werden keine Lösungen für Pro-bleme vorgegeben, sondern sie erkennen, diskutieren, finden selbstständig Ergeb-nisse und sorgen für die Umsetzung.

Der ganze Prozess wird von ORA Inter-national und unserere Partnerorganisation COFHED* unterstützt, aber nicht forciert. Dies kann dazu führen, dass es manchmal länger dauert bis etwas fertig ist, dafür werden die Projekte von allen mitgetragen.

Unsere Kinder Sehr bewegend ist es die ORA-Paten-kinder zu Hause zu besuchen. Es ist zwar bedrückend schon beim Herangehen an die Häuser die Armut so offensichtlich zu sehen: Viele haben keine richtigen Wän-de und sind nur aus Lehm und Palmen-blättern gefertigt. Doch die Buben und Mädchen führen mich stolz durch ihre armseligen Behausungen.

Die Trockenzeit ist dieses Jahr besonders hart ausgefallen. Die beiden Flüsse durch Lougou sind nur mehr Rinnsale. Zum Glück gibt es nicht weit von der Schule entfernt einen Stausee, in dem die Men-schen baden und waschen können. Für das Trinkwasser erhalten die Familien durch ORA Wasserfilter, um sich vor Cholera und anderen Krankheiten zu schützen.

Macelia vor ihrer alten Hütte mit einer ihrer Töchter (oben). Dank eines Mikrokredits konnte sie ein kleines Geschäft

eröffnen. Nun ist sie in der Lage ein kleines, wettersicheres Haus für sich und ihre sechs Kinder zu bauen.

* COFHED = Christian Operation for Health, Education & Development (Christliches Werk für Gesundheit, Erziehung und Entwicklung)

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Vom Patenkind zum Paten-schaftsverantwortlichen Dank einer Patenschaft konnte Wondy zur Schule gehen und einen Abschluss in Betriebswirtschaft erwerben. Zuletzt übersetzte er vier Jahre für das Ärzte-team, welches regelmässig nach Lougou kommt.

Seit Herbst 2011 ist er nun mein haitia-nisches Pendant. Durch seine eigenen Erfahrungen mit Patenschaften und als Ortsansässiger hat Wondy einzigartige Voraussetzungen, um die Kinder und Fa-milien zu betreuen.

Unsere Kinder wohnen sehr verstreut im Gebiet in und um Lougou. Vieles muss zu Fuss erledigt werden oder Wondy passt die Kinder in der Schule ab. Zu sehen, wie er in diesem Gebiet ohne Infrastruk-tur arbeitet und wie schwierig es für ihn mitunter ist, hat mir ein ganz neues Ver-ständnis gegeben, warum manche Dinge langsamer laufen als bei uns.

Mein Resümee: ORA hilft den Men-schen, ihre eigenen Projekte umzu-setzen. Wir rüsten aus, lehren, geben Wissen weiter und stiften sie an, das Erlernte wiederum weiterzugeben.

Hilfe zur Selbsthilfe ist die wertvollste Hilfe überhaupt. Doch es gibt noch sehr viel zu leisten und zu tun. Ich bitte Sie von Herzen – helfen Sie den Menschen in Lougou weiterhin.

Schenken Sie als Pate einem Kind Bildung und Zukunft oder spenden Sie für Lougous Menschen: Bitte nutzen Sie den Talon auf der Heftrückseite!

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Der haitianische Patenschafts-verantwortliche Wondy mit fünf Patenkindern.

Stefanie mit einem der Patenkinder. Die Lebens-freude der haitianischen Kinder ist ansteckend.

H a i t i

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w w w. o r a - i n t e r n a t i o n a l . c h

Bildung ist ein zentraler Punkt der Hilfe zur

Selbsthilfe. Sie gibt nicht nur dem einzelnen Kind

Zukunft sondern seinem gesamten Umfeld.

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L i e b e s c h e n k e n

Die ORA-Weihnachtspäckli: Seit 15 Jahren sind sie der Freuden-bringer für alleingelassene, be-nachteiligte und bedürftige

Kinder in Moldawien. Hier mit Liebe ge-packt und gesschnürt, sorgsam über vier Grenzen nach Osteuropa verfrachtet und durch Mitarbeiter und Freiwillige verteilt — machen Sie mit bei bei der Weihnachtspäckli-Aktion 2012!

Wenn Hilfe persönlich wird...Schenken Sie Liebe und Freude mit einem Weihnachtspäckli

W e n n H i l f e p e r s ö n l i c h w i r d . . .

Talon

Ja,

Weihnachtspäckli-Aktion

Für die vergessenen Kinder Moldawiens 2012

Freude schenken!

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Der Hilfsgüter-transport rollt Mitte Januar 2013 los, von Oberwangen bei Bern durch ganz Europa bis zum mehr als 2‘500 Kilo-meter entfernten Projektstandort in Moldawiens Haupt-stadt Chisinau.

Strahlende Kinderaugen freuen sich über Ihr Geschenk. Wenn Sie wollen, können Sie beim Verteilen selbst dabei sein (siehe letzte Seite).

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re k r u t i e r t , m i s s b r a u c h t , v e r s k l a v tWe i h n a c h t s p ä c k l i - A k t i o n 2 0 1 2

Die Aktion Zum 16. Mal sammelt das Berner Hilfswerk ORA International zu-sammen mit dem Verein „ungerwägs“ und mit Unterstützung der Kirchgemeinde Köniz (Kirchenkreise Ober- und Nieder-wangen) Weihnachtspäckchen für die vergessenen Kinder Moldawiens.

Das Land Moldawien ist der ärmste Staat Europas: Ein Viertel seiner Bevölkerung ist ins Ausland abgewandert. Die Zurück-gebliebenen kämpfen täglich mit den harten Bedingungen.

Ihr Päckli Schnüren Sie für ein bedürf-tiges Kind in Moldawien ein Weihnachts-päckli. Ihre Hilfe kommt an: Unsere Mit-arbeiter — und wenn Sie möchten, Sie selbst (siehe letzte Seite) — verteilen die Geschenke in Chisinau und vielen um-liegenden Dörfern.

Die Freude 2‘500 Kilometer reist Ihr Weihnachtspäckli quer durch Europa zu einem armen moldawischen Kind. Das Päckchen hat eine weite Reise vor sich, an derem Ende es garantiert ein Lächeln auf ein Kindergesicht zaubert und Liebe in sein Herz sendet.

Fordern Sie noch heute ein Mitmachflugblatt an: per Telefon (031 982 01 02) oder mit dem Talon auf der Heftrückseite.

Erzählen Sie Ihren Freunden, Nachbarn und Bekannten von der Aktion: Gerne senden wir Ihnen Flug-blätter zum Weitergeben.

Sie können nicht mitmachen, wollen aber den 6‘000 Franken teuren Transport unterstützen: Bitte spenden Sie mit dem Vermerk „Weihnachts-päckli“ auf das Spenden-Postkonto 30-19969-6.

Verschenken Sie Weihnachtsfreude: Unsere Kinder im ORA-Tuberkulose-Kindergarten freuten sich letztes Jahr so sehr über die Pakete.

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• Farbstifte, Malpapier, Radiergummi,

Spitzer, Füller

• Einfache Musikinstrumente, wie

Blockflöte, Tamburin, Rassel

• Hygieneartikel, wie Seife, Haar-

schampoo, Zahnbürste und -pasta

• Spiel- und Naschsachen, wie Puzzle,

Jo-Jo, Süssigkeiten, Kaugummi

(mind. sechs Monate haltbar!)

• Für Buben: Spielzeugauto, Fussball,

Frisbee, Lego etc.

• Für Mädchen: Bürste, Haarschmuck,

Puppe, Kuscheltier etc.

Wunschzettel:

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S c h w e i z

Eine junge Frau, die Jesus‘ Liebe spürt und diese weitergeben will. Sie lebt das in ihrem Beruf, indem sie in einer Heil-pädagogischen Schule mit körperlich und mehrfach behinderten Kindern und Jugendlichen arbeitet. Ab Herbst 2013 will sie Sozial- oder Heilpädagogikstudieren, um sich noch mehr für be-nachteiligte Kinder und Jugendliche in der Schweiz einsetzen zu können.

Das ist Hannah Wigger aus Roggwil, 20 Jahre, kreativ. Sie reist gerne, um

andere Menschen und Kulturen ken-nenzulernen. Und lebt ihre Liebe für benachteiligte Menschen auch im Privaten: Mit Freude nimmt sie Ende 2011 den 6-jährigen Victor aus Molda-wien zum Patenkind; der Bub kommt aus sehr schwierigen Verhältnissen. Um ihn besser kennenzulernen, plant sie eine Reise zu ihm, arrangiert über ORA International in der Schweiz und Moldawien den Besuch. Alles ist per-fekt. Doch es kommt anders – Victor ertrinkt in einem See.

Fünf Fragen an... Hannah Wigger!

Sie verbindet ein besonderes Band: Das Patenkind Daniela mit ihrer Grossmutter und der Patin Hannah Wigger aus der Schweiz.

Die bewegende Geschichte der Patin Hannah und ihrer Patenkinder Victor und Daniela

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D i e M e n s c h e n h i n t e r O R A I n t e r n a t i o n a l

Wo andere vielleicht aufgeben, nicht diesejunge Frau. Hannah will, dass Victors Licht, seine Liebe, in einem anderen Kind weiter-leben. So übernimmt sie die Patenschaft für Daniela aus Chiperceni. Das Mädchen lebt mit ihrer Mutter und deren Freund zusammen, denn ihre Eltern sind geschie-den. Die staatliche Kinderhilfe reicht hin-ten und vorne nicht. Es mangelt an allem.

Dieser Sommer schien für die 10-jährige der traurigste ihres Lebens zu werden: Ihre Mama geht als Erntehelferin nach Malta, schickt sie zur Grossmutter. Doch auch hier kommt alles anders – zuerst erhält sie eine Patentante, ihre Oma nun regelmässig Lebensmittel. Dann darf sie nach der Schule, wann immer sie will, in die Kindertagesstätte im Dorf. Und plötzlich steht die Patentante aus der Schweiz leibhaftig vor ihr!

Wieso ein Patenmädchen aus Molda-wien? 2010 reiste ich mit einer Hilfs-organisation das erste Mal in dieses arme Land. Seither liegen mir die Kinder von dort besonders am Herzen. Wieder zu Hause in der Schweiz, kam mir der Ge-danke, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen. Ich finde, Patenschaften sind eine gute Möglichkeit, Hoffnungs-schimmer in die sehr schweren Schick-sale der Kinder zu bringen.

Wie verlief Ihr Besuch? Ich reiste mit 70 Menschen aus verschiedenen Kirchen der Schweiz nach Moldawien. Wir veranstal-teten Kinderprogramme, besuchten arme Familien und Kranke in Spitälern und halfen den Menschen ganz praktisch.

Danach blieb ich noch drei Wochen län-ger im Land, um Freunde zu besuchen und vor allem um Daniela kennenzuler-nen. Ich durfte Daniela in ihrem Dorf be-suchen und konnte mir die Kindertages-stätte Ester Chiperceni anschauen. Diese gefiel mir sehr gut. Ich spürte, wie sehr sie sich hier wohl fühlt. Sie ist einfach gerne dort.

Eine Patenschaft garantiert Lebensmittel, Kranken-versicherung und Kleidung. Und Daniela kann damit die Tagesstätte Ester Chiperceni besuchen, wo sie liebevolle Betreuung und Hausaufgabenhilfe erhält und eine Menge Spass beim Spielen hat.

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S c h w e i z

Daniela stellte mir auch ihr Zuhause und ihre Grossmutter vor. Obwohl sie erst zehn Jahre alt ist, macht Daniela schon viele der Arbeiten im Haushalt und Garten al-leine, da ihre Grossmutter nicht mehr gut auf den Beinen ist.

Was war neu für Sie? Ich hatte das erste Mal Gelegenheit, eine Kindertagesstätte in Moldawien anzuschauen. Dabei habe ich gesehen, wie wichtig solche Tages-zentren sind. Sie bewirken viel Positives im Leben eines Kindes und können es nachhaltig verändern.

Was braucht Daniela am meisten? Natürlich „materielle“ Dinge wie Nahrung und Kleidung. Aber besonders auch Men-schen, die sich liebevoll um sie kümmern, mit ihr spielen, ihr bei den Hausaufgaben helfen, ihr Aufmerksamkeit schenken und ihr von Gottes Liebe erzählen.

Gerade da nun ihre Mutter fast das ganze Jahr über im Ausland arbeitet und Daniela

grösstenteils alleine mit ihrer Grossmutter zusammenlebt, ist der regelmässige Be-such in der Kindertagesstätte sehr wich-tig für sie.

Wie zufrieden sind Sie mit unserem Hilfswerk? Als ich das erste Mal vom ORA-Patenschaftsprojekt im Internet las, war ich sofort begeistert von der Idee, ein Kind zu unterstützen, damit es die Gelegenheit hat, eine solche Tagesstätte zu besuchen. Und ich freue mich jedes-mal riesig, Post von meinem Patenkind in Form einer Zeichnung oder eines Briefes zu erhalten.

Vor allem war ich überrascht, wie spon-tan und unkompliziert ich den Besuch von Daniela in Moldawien über ORA Schweiz organisieren konnte und wie zuvorkommend die Mitarbeiter von ORA Moldova sind: Sie zeigten mir das Büro, begleiteten mich ins Dorf und ermöglich-ten mir so einen wunderschönen Besuch bei Daniela.

Victor war bis zu seinem überraschenden Tod Hannah Wiggers Patensohn. Mit ihrer Patenschaft für Daniela möchte sie, dass von Victor etwas weiterlebt. Rechts Hannah und Daniela beim Malen im Ester Chiperceni.

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w w w. p a t e n h e r z s c h w e i z . w o rd p re s s . c o m

Wer in meinem Namen solch ein Kind aufnimmt, der nimmt mich auf.

Matthäus 18, 5

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M o l d a w i e n

Ende Mai war es endlich soweit: Im ORA-Zentrum in Moldawiens Haupt-stadt Chisinau konnte unsere Bäckerei ihren regulären Betrieb aufnehmen. Wichtige Voraussetzung für das lang geplante Projekt war die Rückkehr von Pascalu Vitalig aus Italien.

Dort hat sich der 38-jährige zum Bäckerund Konditor ausbilden lassen und sechs Jahre Berufserfahrung gesammelt. Nun leitet er das neue ORA-Projekt. Die Bäckerei erfüllt viele sehnlichst erwar-tete, gute Zwecke.

Gutes Brot für viele Zwecke! ORA-Bäckerei in Moldawiens Hauptstadt eröffnet

Pascalu Vitalig (2. von links) kommt selbst aus Chisinau. Hier zeigt er den ORA-Patenkindern, wie man richtig bäckt.

Man sieht, das macht Spass – und schmeckt.

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G u t e s B ro t f ü r v i e l e Z w e c k e

Imp

res

su

m: Verleger und Herausgeber:

ORA International Schweiz– Im Einsatz für Menschen in Not –

Überkonfessionelles christliches Hilfswerk

Adresse: Kirchenrain 17, 3173 Oberwangen 031 982 01 02

E-Mail: [email protected]: www.ora-international.ch www.patenherz.chBlog: www.patenherzschweiz.wordpress.com

Redaktor: Georg Rettenbacher

Spendenkonten ORA International:Postkonto-Nr. 30-19969-6

Spenden an ORA International sind steuerlich abzugsfähig: Unser Hilfswerk ist durch die Genehmigung der meisten kantonalen Behörden als gemeinnützig und förderungswürdig anerkannt. Die jährliche Spendenbescheinigung wird ihnen automatisch im Januar zugestellt.

Abdrucke von Bild und Text sind erwünscht. Bitte holen Sie sich vorab unser Einverständnis.

Auflage: 1‘500 Ex.

So ist es zukünftig möglich, dass geeig-nete Schulabgänger aus unserem Paten-schaftsprojekt im eigenen Betrieb den Bäckerberuf erlernen. Damit die Kinder „auf den Geschmack kommen“, können sie schon jetzt zwei Stunden pro Woche schnuppern und praktizieren.

Die Backwaren erfüllen viele wichtige Aufgaben. Durch ihren Verkauf in Ge-schäften und auf dem Markt spielen sie Teile der Kosten wieder ein. Ziel ist es, dass die Bäckerei durch die Direkt-vermarktung künftig auf eigenen Beinen steht.

Und auch die Kinder im TB-Kindergarten und den vier Kindertagesstätten können sich freuen. Sie werden – wie die alten und bedürftigen Leute im Casa Diamant anlässlich der sonntäglichen Senioren-speisung – gratis mit Brot und Backwaren beliefert.

Bis die Bäckerei rentabel läuft, ist sie auf Ihre Hilfe angewiesen. Bitte spenden Sie mit dem Vermerk „Bäckerei Chisinau“ auf das Postscheck-konto 30-19969-6!

Die Kinder freuen sich auf richtige ORA-Backwaren. Noch sind sie auf Ihre Hilfe angewiesen. Bitte spenden Sie, damit wir Mehl, Öl, Hefe, Butter, Aromen und, die in Moldawien sehr teuren, Haselnüsse und Mandeln kaufen können.

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M o l d a w i e n re i s e 2 0 1 3

!

Ja, senden Sie mir vorbereitete Einzahlungsscheine

Ich will vorbereitete, persönliche Einzahlungsscheine:

Ich helfe in Lougou mit einer einmaligen gezielten Spende

Ich unterstütze das Projekt bis auf Widerruf dauerhaft monatlich mit 20 Franken 50 Franken 100 Franken

Bitte senden Sie mir

Informationen zu den Mikrokrediten

einen Patenschaftsvorschlag

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Name Vorname

Strasse/Nr. PLZ/Ort

E-Mail Telefon

Oder spenden Sie mit dem Vermerk „Haiti“ direkt auf das Spenden-Postkonto 30-19969-6!

Bitte ausgefüllt einsenden an: ORA International Schweiz, Kirchenrain 17, 3173 Oberwangen oder per Fax an: 031 982 01 00

Talon

Kommen Sie mit

nach Moldwien! Reisen Sie Mitte Januar 2013 mit einer kleinen Gruppe nach Chisinau. Es erwar-tet Sie: Moldawien für Engagierte – ein praktisches Erleben von Kultur, Hilfe und Gastfreundschaft.

Fordern Sie mit dem Talon oder per Tele-fon (031 982 01 02) weitere Informa-tionen an und kommen Sie mit auf eine eindrückliche, abwechslungsreiche und spannende Reise.

den Weihnachtspäckli-Flyer

Informationen zur Moldawienreise 2013

Auch 2013 wieder dabei: Reiseleiterin Margret Stoll. Unten die Reisegruppe aus 2011 vor dem moldawischen Staatspalast.