P. Collard: Was ist kulturelle Bildung und warum ist sie wichtig?

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Präsentation von Paul Collard (Creativity, Culture and Education) auf der Kultusministerkonferenz "Auf einem kreativen Weg" am 31.01.2013 Mit dieser Fachkonferenz richten sich die Stiftung Mercator und die Kultusministerkonferenz an politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und Akteure aus Schulen, Kommunen, Kultureinrichtungen und Trägern der kulturellen Jugendarbeit. http://www.stiftung-mercator.de http://www.stiftung-mercator.de/themencluster/kulturelle-bildung/staerken-staerken-kulturelle-bildung-im-dialog.html http://www.facebook.com/StiftungMercator http://www.flickr.com/photos/stiftung_mercator http://www.youtube.com/StiftungMercator

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Dies ist ein Bild meines Sohnes Ben. Das Foto wurde aufgenommen, als Ben fünf Jahre alt war und mit seiner Schule das Stadttheater von New Ben fünf Jahre alt war und mit seiner Schule das Stadttheater von New Haven Connecticut besuchte. An diesem Tag hatte das Theater einen Fotografen engagiert, um Fotos von den Kindern während des Besuchs zu machen. Die Bilder sollten anschließend im Jahresbericht veröffentlicht werden, um das Bemühen für das Publikum von morgen zu verdeutlichen. Das Theater wählte dieses Foto zur Veröffentlichung aus und bat mich um die Erlaubnis, es zu verwenden. Ich habe sofort zugesagt, weil das Bild die Freude eines Kindes bei der ersten Erfahrung einer Liveaufführung perfekt erfasst.

Später zeigte ich seinem Sohn Ben das Foto und fragte ihn, ob er sich an die Aufnahme erinnert. Ben bejahte. Paul Collard fragte ihn, was er dachte. Ben sagte, dass er sich bei der Aufnahme gedacht hatte: „Gott sei Dank! Es ist vorbei.“

Obwohl wir uns daran erfreuen, Kinder und Jugendliche Kulturerfahrungen machen zu lassen, zeigt dieses Beispiel, dass es wenige Belege dafür gibt, dass diese Erlebnisse langfristigen Nutzen bringen.

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Ich habe vor kurzem eine Schule in England besucht, die an dem Creative Partnerships Programm teilnimmt. Am Ende des Besuchs wurde ichPartnerships Programm teilnimmt. Am Ende des Besuchs wurde ichgefragt, ob ein 16-Jähriger ein Interview mit mir führen dürfte, weil er einekurze Dokumentation über das Creative Partnerships Programm drehenwürde. Ich stimmte zu und wurde von dem Jungen im Büro des Schulleiters befragt. Ich verließ die Schule und dachte nicht mehr darübernach. Vier Wochen später erhielt ich per Post eine DVD von dem Jungen, und das Folgende war zu sehen:

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Einige Wochen nachdem ich diese DVD gesehen hatte, hatte ich einen Termin mit den Geschäftsführern einiger großer Werbeagenturen in Termin mit den Geschäftsführern einiger großer Werbeagenturen in Großbritannien. Die Werbebranche ist ein sehr wichtiger Teil der britischen Wirtschaft. Sie schafft viele Arbeitsplätze, die gut bezahlt sind und Spaß machen. Demzufolge gibt es eine große Nachfrage nach Arbeitsplätzen in diesem Bereich. Allerdings stammen die Leute, denen es gelingt, Arbeit in der Werbebranche zu finden, eher aus den höheren sozioökonomischen Schichten der Gesellschaft. Gegenstand unseres Gesprächs war die Frage, wie man für Jugendliche aus armen Verhältnissen Wege in den Arbeitsmarkt schafft. Die Geschäftsführer sagten, dies sei schwierig, da sie bereits bei Einstiegsstellen Tausende von Bewerbungen erhalten. Sie benötigen sogar einen guten Abschluss, um als Sekretärin einen Termin für ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Viele junge Menschen arbeiteten bis zu zwei Jahre unentgeltlich als Praktikanten, um im Lebenslauf die nötige Erfahrung vorweisen zu können, damit sie eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten. Das wäre für junge Menschen aus ärmeren Verhältnissen unmöglich.

Gegen Ende des Gesprächs, zeigte ich ihnen die DVD des Pinguins. Alle Geschäftsführer wollten sofort die Telefonnummer des Jungen haben, um ihm eine Stelle anzubieten. Das Interessante daran war, dass sie nicht wussten, dass sie ihn wollten bis sie das Video gesehen hatten. Dies ist typisch für die neue Welt der Beschäftigung. Man muss den eigenen Beruf erfinden.

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Eine Statistik besagt, dass 60% der Berufe, die die heutigen Schülerspäter ausüben werden, noch nicht erfunden worden sind. Noch wichtigerspäter ausüben werden, noch nicht erfunden worden sind. Noch wichtigerist aber, dass junge Menschen diese für sich selbst erfinden müssen. Deshalb ist es sehr aufregend in der heutigen Zeit aufzuwachsen, weilman die Möglichkeit hat, seine eigene Zukunft zu gestalten. Früher hat man seine Ausbildung abgeschlossen und sich anschließend um ausgeschriebene Stellen beworben, die aber häufig geringerwertig waren. Gegenwärtig werden nur wenige Stellen für Schulabgängerausgeschrieben. Dies resultiert teilweise aus der Konjunkturschwäche, istaber ebenfalls darauf zurückzuführen, dass Menschen, die bereits in einem Beschäftigungsverhältnis stehen weiterhin arbeiten und weiterhinneue Berufe entstehen. Wenn man aber seine Ausbildung abschließt, ohne die Fähigkeit, den eigenen Beruf erfinden zu können, steht man vorerheblichen Schwierigkeiten.

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Das stellt eine große Herausforderung für Bildung und Erziehung dar. Wenn man nicht weiß, welche Berufe die Schüler später ausüben werden, Wenn man nicht weiß, welche Berufe die Schüler später ausüben werden, wie kann man sie dann auf den Arbeitsmarkt vorbereiten? Welcher Lehrplan sollte Anwendung finden? Denn die Welt braucht keine Arbeitssuchenden mehr, sondern Berufserfinder.

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Wie gut kommen Schulen mit der Herausforderung, selbstbewusste, interessierte und kreative Berufserfinder auszubilden, zurecht?interessierte und kreative Berufserfinder auszubilden, zurecht?

Wie Sie alle sicherlich schon wissen, prüft die PISA-Studie stichprobenartig die Leistungen in Mathematik, den Naturwissenschaften und Lesen von 15- und 16-Jährigen in allen entwickelten Ländern. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Punktzahl für jedes Land. Aus diesen Zahlen werden dann die Ranglisten generiert, die anschließend für Schlagzeilen und die schlaflosen Nächte der Bildungsminister sorgen.

Die meisten Menschen wissen jedoch nicht, dass zusätzlich zu den Prüfungen die Schüler befragt werden, wie sehr sie sich für das jeweilige Fach interessieren und wie sicher sie sich in ihm fühlen. Letzteres wird als ‚Selbstverständnis‘ bezeichnet. Interesse und Selbstbewusstsein werden gemessen, weil sie die wichtigsten Indikatoren dafür sind, ob Schüler das Fach später an der Universität studieren oder einen verwandten Beruf ausüben. Das klassische Beispiel ist Einstein: Er war nicht gut in der Schule und absolvierte sein Studium mit Mühe. Aber er interessierte sich so sehr für das Fach, dass er seine Theorien weiterentwickelte, während er als Angestellter arbeitete. Zweck eines umfangreichen naturwissenschaftlichen Unterrichts ist es, mehr Wissenschaftler hervorzubringen. Es ist also wichtig, dass unser Bildungsansatz dazu führt, mehr Lehrer für die Naturwissenschaften auszubilden.

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Wenn diese unterschiedlichen Bewertungen abgeschlossen sind, werden die Ergebnisse korreliert und das Ergebnis bezeichnet man als das die Ergebnisse korreliert und das Ergebnis bezeichnet man als das ‚Testergebnis-Interesse-Selbstverständnis-Paradoxon‘.

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Dieses Diagramm zeigt auf der senkrechten Achse das Interesse an Naturwissenschaften und auf der horizontalen Achse die Testergebnisse. Naturwissenschaften und auf der horizontalen Achse die Testergebnisse. Die schwarzen Punkte sind die Durchschnittswerte der einzelnen Länder.

Die Grafik zeigt, dass je besser die Ergebnisse sind, desto niedriger ist das Interesse. Wie man sehen kann, erzielten finnische Schüler die besten Ergebnisse, zeigten aber auch das niedrigste Interesse. Deutschland ist vergleichbar gut: Die Testergebnisse sind zwar nicht hoch, aber das Interesse ist unter den höchsten in den entwickelten Ländern.

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Im nächsten Diagramm wurde das Selbstverständnis der Schüler in den Naturwissenschaften mit ihren Testergebnissen in Beziehung gesetzt. Hier Naturwissenschaften mit ihren Testergebnissen in Beziehung gesetzt. Hier sieht man, dass Japaner und Koreaner, die sehr gute Testergebnisse erzielen, am wenigsten Vertrauen in die eigene fachliche Kompetenz haben.

Wenn man Schulen in diesen Ländern besucht, versteht man auch warum: So besuchen etwa koreanische Schüler die Schule vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag und gehen anschließend bis spät in die Nacht auf private Schulen, wo sie mit weiterem Lernstoff vollgestopft werden. Die Pädagogik ist sehr lehrerzentriert, was Abhängigkeiten fördert. Trotz der guten Ergebnisse glauben sie also, dass ihr Erfolg nur auf stundenlange Arbeit und fremde Hilfe, jedoch nicht auf das eigene Interesse und Können zurückzuführen ist.

Dies spiegelt sich dann in den Leistungen der jungen Koreaner an den Universitäten wider: Sie haben Schwierigkeiten, gute Ergebnisse in einer Umgebung, die Eigenverantwortlichkeit, Selbstkontrolle und eigene Motivation fordert, zu erzielen. Das ist ein zentraler Punkt für koreanische Erzieher.

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Inzwischen wurden weitere Forschungsergebnisse veröffentlicht, die die PISA-Ergebnisse mit den erwarteten unternehmerischen Fähigkeiten in PISA-Ergebnisse mit den erwarteten unternehmerischen Fähigkeiten in Beziehung setzen. Hier sieht man, dass die Länder mit den besten Ergebnissen in Mathematik auch die niedrigste erwartete unternehmerische Kompetenz aufweisen.

Obwohl es sich hier um Selbsteinschätzungen handelt und immer das Risiko besteht, dass die Schüler möglicherweise die eigene unternehmerische Kompetenz gar nicht wahrnehmen, so sind doch drei Tatsachen deutlich: Erstens vertreten die Länder mit den besten Ergebnissen genau diejenigen pädagogischen Modelle, die den Schülern die wenigsten Möglichkeiten zur Eigeninitiative anbieten. Zweitens, wenn man die eigene unternehmerische Kompetenz als niedrig einstuft, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass man sich unternehmerisch verhält. Drittens ist das zentrale Merkmal erfolgreicher Unternehmer das Vertrauen in die eigene Kompetenz. Während also die Welt nach Berufserfinder sucht, wird unternehmerische Fähigkeit tatsächlich von den „erfolgreichsten“ Bildungssystemen unterdrückt.

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Ich entschuldige mich nicht für dieses letzte PISA-Diagramm, weil es von der OECD und nicht von mir stammt. Hier werden die Testergebnisse auf der OECD und nicht von mir stammt. Hier werden die Testergebnisse auf Selbstmordraten bezogen. Das Diagramm macht überaus deutlich, dass genau die Länder mit den besten Testergebnissen auch die höchsten Selbstmordraten haben. Dies ist beispielsweise der Fall bei Finnland und Korea.

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CCE hat ebenfalls das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen im Bildungssystem untersucht: Im Jahr 2011 befragten wir 5000 Kinder und Bildungssystem untersucht: Im Jahr 2011 befragten wir 5000 Kinder und Jugendliche in Grund- und weiterführenden Schulen. Wir haben dafür eine neue Forschungsmethode eingesetzt, die für uns von der Institute ofEducation an der Cambridge University entwickelt wurde.

Die Zahlen auf der horizontalen Achse (3…6…8…10) zeigen die Klassenstufen, in denen sich die Schüler befinden. Die vertikale Achse zeigt, wie zufrieden sie mit ihrem Leben sind. Was man deutlich sehen kann, ist, dass der Bildungsfortschritt eine Verringerung der Zufriedenheit mit sich bringt und das Wohlbefinden sehr darunter leidet.

Ich bin der Erste, der zugibt, dass die Einstellungen unserer jungen Menschen durch mehr als nur die Bildung beeinflusst werden. Sie wachsen in einer unsicheren Welt auf und erleben ihre Jugendphase. Dennoch, die Kurve des Diagramms ist nicht gesund. Und obwohl wir vielleicht nicht erwarten können, dass sie stark ansteigt, glaube ich doch nicht, dass irgendjemand von uns die tiefe Depression, die in unseren Jugendlichen erzeugt wird, sehen möchte.

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Dieses Diagramm zeigt, für wie fähig sich Jugendliche im Laufe ihrer Bildungskarrieren halten. Diese Folie kommt einem besonders authentisch Bildungskarrieren halten. Diese Folie kommt einem besonders authentisch vor. Erstens, weil in England die 6. Klasse die letzte Klasse der Grundschule ist. In dieser Klasse fühlen sich die meisten Kinder sehr gut, weil sie größer, schneller und schlauer sind und mehr wissen als die anderen Kinder.

Aber dann geht man zur weiterführenden Schule und das Gefühl des Wohlbefindens und des Könnens fällt dramatisch ab.

Es gibt auch einen anderen Grund dafür, dass dieses Diagramm einem authentisch vorkommt: Die blaue Linie zeigt die Antworten der Jungs und die grüne Linie die der Mädchen. Und wie man sieht, halten sich Jungs immer für besser als sie wirklich sind.

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Die Herausforderung, vor der wir stehen, ist, dass der Wettstreit um die besten Testergebnisse eine Pädagogik fördert, die Selbstvertrauen und besten Testergebnisse eine Pädagogik fördert, die Selbstvertrauen und Interesse verdrängt, Eigenständigkeit und innere Motivation untergräbt, wahrgenommene unternehmerische Kompetenz verringert und unsere Jugendlichen unzufrieden und unglücklich macht.

Wie ist CCEs Creative Partnership Programm diese Herausforderungen angegangen?

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Um den Schwerpunkt des Programms zu verstehen, ist es hilfreich, sich die Definition von Bildung im Sinne der UNESCO zu vergegenwärtigen, die Definition von Bildung im Sinne der UNESCO zu vergegenwärtigen, die „die vier Säulen des Lernens“ genannt werden. Diese sind:

- Lernen, Wissen zu erwerben – das Beschaffen von Wissen

- Lernen, zu handeln – die Entwicklung technischer Kompetenzen

- Lernen für das Leben – Selbstverständnis entwickeln

- Lernen, miteinander zu leben – die Entwicklung eines moralischen und ethischen Gerüsts, das das Verhalten anderen Menschen gegenüber und das Zusammenwirken mit der Welt lenkt

In England bezieht sich Bildung vollkommen auf die ersten beiden Säulen: die Aneignung von Wissen und die Entwicklung von Kompetenzen. Es sind aber die letzten beiden Aspekte der Bildung, die die Jugendlichen am meisten interessieren und sie dazu motivieren, sich für ihre Ausbildung zu engagieren, und die Fähigkeiten, die Jugendlichen am besten auf das 21. Jahrhundert vorbereiten, zu entwickeln. Creative Partnerships untersucht, wie man alle vier Säulen so kombiniert, dass der Wert des Erwerbs von Wissen und Kompetenzen weiterhin respektiert wird, während es im Klassenzimmer auch Raum für andere Gesichtspunkte gibt.

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Unten links im Quadrant sind leistungsschwache Schulen abgebildet. Diese sind gekennzeichnet durch eine grundsätzlich schlechte Haltung, durch Lehrer, die sich mit gekennzeichnet durch eine grundsätzlich schlechte Haltung, durch Lehrer, die sich mit Schülern kaum identifizieren können und durch schwache Strukturen und Systeme. Vor allem ist hier aber nur ein kleiner Teil des Schülers mit dem Lernen beschäftigt – nämlich sein Gedächtnis. Deshalb werden sie als Schulen mit wirkungsschwachen Strukturen beziehungsweise einer nicht-partizipativen Schulkultur bezeichnet.

Bildungsbehörden, die versuchen die Qualität schwacher Schulen zu verbessern, legen Wert darauf, passende Strukturen und Systeme zu schaffen, die das Lehren und das Lernen unterstützen. Solche Ansätze sind oft bei der Verbesserung der akademischen Qualität und der Testergebnisse erfolgreich. Allerdings sind diese Eingriffe oft lieblos und tragen wenig dazu bei, Moral oder Beziehungen zwischen Lehrern und Schülern zu verbessern. Die Schüler bleiben dann mit Blick auf ihren akademischen Fortschritt sehr abhängig ihren Lehrern und nur ein kleiner Teil von ihnen fühlt sich ihrem Lernen verpflichtet. Diese Schulen befinden sich oben links im Quadranten und werden als Schulen mit wirkungsstarken Strukturen beziehungsweise nicht-partizipativer Schulkultur bezeichnet.

Viele Schulen bieten ihren Schülern Möglichkeiten an, kulturelle und künstlerische Aktivitäten zu genießen. Sie bieten ein gutes Gegengewicht zu dem sonst didaktischen Charakter des Lehrplans. Schüler haben bei diesen Aktivitäten viel Spaß, weil sie eher sozial, körperlich, emotional und geistig beschäftigt sind; sie sind also partizipativeingebunden. Trotzdem sind diese Aktivitäten selten so ausgestaltet, dass sie eine wesentliche Auswirkung auf das Lernen und die Leistung des Schülers haben könnten. Solche Aktivitäten befinden sich unten rechts im Quadrant und werden als Aktivitäten mit hoher Empathie/wirkungsschwachen Strukturen angesehen.

Der Ansatz von Creative Partnerships ist es, zu versuchen, Schulen und kreative und kulturelle Projekte in den Quadrant rechts oben zu verschieben. Schulen, die sich in diesem Quadranten befinden, bleiben weiterhin strukturiert mit deutlichen Überwachungs-, Bewertungs- und Reflexionssystemen, sind aber weitaus empathischer. In solchen Schulen liegt der Fokus eher auf der Entwicklung der individuellen Persönlichkeit. Die Schüler sind unabhängiger und selbstbewusster, die Herangehensweise an den Lehrplan ist flexibler. Der Unterricht wird so strukturiert, dass die Schüler in Anspruch genommen werden. Solche Schulen haben wirkungsstarke Strukturen und eine partizipativeSchulkultur.

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Wie funktioniert das in der Praxis? Bei Creative Partnerships ist der erste Schritt die Identifizierung eines Problems, an dem die Schule arbeiten Schritt die Identifizierung eines Problems, an dem die Schule arbeiten möchte. Das könnte vieles sein: Sprech- und Hörkompetenzen in der 1. Klasse, Mathematik in der 6., Biologie in der 10. oder das Verhalten von Jungs auf dem Spielplatz.

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Der Schule wird dann eine speziell geschulte kreative Fachkraft zur Verfügung gestellt, die mit den Lehrkräften ein Projekt erarbeitet, das das Verfügung gestellt, die mit den Lehrkräften ein Projekt erarbeitet, das das identifizierte Problem angeht.

Das Projekt belegt einen ‚Raum‘ im Schultag, in dem die normalen Arbeitsweisen der Schule nicht gelten. Dieser ‚Raum‘ kann eine regelmäßige Zeit im Stundenplan sein (z.B. dienstagnachmittags) oder ein Wochenprojekt, wobei der normale dann Stundenplan ausfällt, oder ein besonderer Ort in der Schule (ein anderes Klassenzimmer, das anders eingerichtet ist oder eine besondere Stelle auf dem Schulgelände).

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CCE-Forscher aus verschiedenen englischen Universitäten haben Projekte, die in unterschiedlichen Schulen und zu unterschiedlichen Zeiten Projekte, die in unterschiedlichen Schulen und zu unterschiedlichen Zeiten stattfanden, untersucht. Sie sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass diese ‚Räume‘ bestimmte wesentliche Merkmale haben. Diese sind auf der folgenden Folie zusammengefasst.

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Auf der linken Seite werden Aspekte traditioneller Bildung dargestellt: Hier steht bei der Gestaltung des Unterrichtsplans der Erwerb spezifischen steht bei der Gestaltung des Unterrichtsplans der Erwerb spezifischen Wissens im Vordergrund. Die Übungen und Aktivitäten, die die Schüler machen soll, kommen ihnen selbst nicht relevant vor. Die zeitliche Organisation in der Schule ist inflexibel und an feste Unterrichtsstunden gebunden. Das Klassenzimmer ist so organisiert, dass die Schüler dem Lehrer gegenübersitzen. Die Schüler arbeiten für sich und werden einzeln geprüft. Die Schülerarbeit ist nicht wirklich sichtbar: Sie schreiben Notizen, die selten überprüft werden und ihre Arbeit sieht sonst nur der Lehrer. Die Aktivitäten sind sehr statisch; die Schüler sind auf das Klassenzimmer und den Schreibtisch beschränkt. Die Schüler werden selbst nicht als Quelle des Lernens gesehen. Solche Schulen sagen „die Schüler lassen das eigene Leben zu Hause; im Klassenzimmer ist alles was man zum Lernen braucht.“ Das ist sehr anonym und distanziert die Schüler vom eigenen Lernen. Emotionen bleiben verborgen und die Schüler werden an jedem Punkt ihres Lebens gesteuert.

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Auf der rechten Seite sieht man die Erziehungsmethode, die wir in Schulen entwickeln. Dabei werden Schülern Aufgaben gestellt, für die es Schulen entwickeln. Dabei werden Schülern Aufgaben gestellt, für die es nicht unbedingt ‚richtige‘ Lösungen gibt. Die Schüler sollen dazu angeregt werden, ein Thema im Gespräch zu erarbeiten. Der Ansatz basiert vielmehr auf forschendem Lernen. Die Aktivitäten erscheinen den Schülern dadurch relevant. Zeit wird flexibel genutzt. Im Klassenzimmer werden Schüler nach der Aufgabe, nicht nach dem Lehrer gruppiert –wenngleich der Lehrer noch mit Beratung und Unterstützung im Hintergrund steht. Schüler arbeiten mehr in der Gruppe. Ihre Arbeitsergebnisse werden so sichtbar. Wenn sie sich etwa mit Mathematik beschäftigen, wenden sie Mathematik an, um eine Skulptur auf dem Schulhof zu bauen. Sie setzen sich vielleicht mit genetisch bedingten Krankheiten auseinander, aber das Ergebnis ist ein Theaterstück über die Themen der Gentechnik, das vor der ganzen Schule aufgeführt wird. Die hohe Sichtbarkeit der Arbeitsergebnisse bedeutet ein gewisses Risiko und aus Erfahrung wissen wir, dass Risiko sehr motivierend wirkt – das Risiko, dass man vor Freunden oder Familie scheitert. Das erhöht das Engagement enorm, insbesondere bei männlichen Teenagern. Die Aktivitäten erfordern viel Bewegung. Die Schüler bewegen sich im Klassenzimmer, in der Schule, auf dem Schulgelände und in der Umgebung. Die Schüler werden als eine wichtige Quelle des Lernens gesehen. Was sie sehen, hören, fühlen und riechen steht im Mittelpunkt des Lernens, genau wie ihre Geschichten, Erzählungen und Erfahrungen. Emotionen werden erlaubt und integriert und die Schüler stehen im Mittelpunkt der Entscheidungsfindung.

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Lehrer arbeiten mit kreativen Fachkräften zusammen, um diese Projekte zu gestalten und verwalten, und gemeinsam beobachten sie die zu gestalten und verwalten, und gemeinsam beobachten sie die Auswirkungen, die diese Lernweise auf die Schüler hat.

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Die Wirkung auf die Schüler ist stets absehbar, wenn die oben beschriebene Arbeitsweise verwendet wurde. Die Lehrer merken, dass die beschriebene Arbeitsweise verwendet wurde. Die Lehrer merken, dass die Kinder ein größeres Selbstvertrauen entwickeln, besser motiviert sind, effektiver zusammenarbeiten, belastbarer werden (sie kommen besser mit Versagen, Enttäuschung und Kritik zurecht) und disziplinierter sind und bessere Testergebnisse erzielen.

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Die Verbesserungen im Selbstvertrauen, Verhalten, Motivation, Disziplin, Belastbarkeit und Leistung werden von Lehrern begrüßt und zwangsläufig Belastbarkeit und Leistung werden von Lehrern begrüßt und zwangsläufig wollen Lehrer diese Erfahrung auch im „normalen“ Unterricht machen. Sie fangen also an zu erkunden, welche Aspekte des Ansatzes, der in den Projekten verwendet wird, sich zurück in ihre übliche Unterrichtspraxis übertragen lässt.

Wenn sie das erfolgreich machen, bettet sich dann dieser in ihrer Praxis ein, und die Auswirkung auf Schüler wird auch anderweitig sichtbar. Das führt dazu, dass andere Lehrer an der Schule sich für den neuen Ansatz aus dem Pionierprojekt interessieren. Die Lehrer, die an dem Ursprungsprojekt beteiligt waren, teilen dann ihre Methoden und lösen damit eine Kettenreaktion in der ganzen Schule aus.

Im ersten Fall erzielte Creative Partnerships diese Wirkung indem wir zusätzliche Mittel zur Finanzierung der externen Partner mitbrachten. Sobald diese Methode in die Schule eingebettet wird, finanzieren die Schulen weitere solche Aktivitäten mit eigenen Mitteln.

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Nachdem die Forscher den Prozess, durch den die Auswirkungen erreicht wurden, identifiziert hatten, haben wir sie darum gebeten zu überlegen, wurden, identifiziert hatten, haben wir sie darum gebeten zu überlegen, wieso dieser Prozess die beobachtete Wirkung hatte.

Die Forscher kamen zum folgenden Schluss: Schüler, die an Unterrichtsstunden mit den beschriebenen Merkmalen teilnehmen, sind körperlich beschäftigt (die Stunden erfordern viele Bewegung), sozial beschäftigt (die Stunden erfordern Zusammenarbeit, Verhandlungen, Kompromisse, Diskussion und Argumentieren), emotional beschäftigt (da Gefühle und Emotionen eine wichtige Rolle spielen) und geistig beschäftigt (da ihre Hirne aktiv sind). Wenn man körperlich, sozial, emotional und geistig beschäftigt ist, ist man auch am vitalsten, weil das ganze Wesen mit der Aufgabe beschäftigt ist. Es ist in diesem Sinne, dass die Forscher den Begriff „high functioning“ [leistungsstark] oder sogar „fullyfunctioning“ anwenden.

Ist man in einem leistungsstarken Zustand, fühlt man sich auch gut und das Selbstvertrauen erreicht auch sein Höchstwert. Diese Kombination führt zu einer Steigerung der Leistung der Schüler.

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Ich habe mich bisher auf die grundlegende Theorie unserer Arbeit konzentriert, aber es ist wichtig, praktische Beispiele zu geben.konzentriert, aber es ist wichtig, praktische Beispiele zu geben.

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Das ist ein Projekt aus unserem Programm in Litauen. Wir haben ein großes Programm in diesem Land entwickelt, an dem inzwischen 10% der großes Programm in diesem Land entwickelt, an dem inzwischen 10% der Schulen teilnehmen. Das Programm wird durch das litauische Bildungsministerium durch Gelder der Europäischen Strukturfonds finanziert.

Wie Sie wissen, werden Schulen im Creative Partnerships Programm darum gebeten, ein Problem, das das Projekt angehen soll, zu identifizieren. In diesem Fall war die Schule besorgt, dass Schüler unzureichende Fortschritte bei der Alphabetisierung machten; wie die Buchstaben funktionieren und wie sie in Zusammenhang mit anderen Buchstaben ausgesprochen werden. Dies minderte den Fortschritt beim Lesen- und Schreibenlernen. Das Creative Partnerships Programm hat einen Klangkünstler beauftragt, mit dem Lehrer zu arbeiten. Der Künstler und der Lehrer beschlossen, dass das Problem darauf zurückzuführen war, dass die Schüler nicht richtig zuhörten. Wenn sie lernen würden, besser zuzuhören, würden sie hören, wie Buchstaben funktionieren und zusammenhängen.

Dieses Foto zeigt den ersten Tag des Projekts. Hier hören sich die Kinder die Schule an, die ganzen Geräusche, die eine Schule macht. Nach dem Zuhören besprachen sie, was sie hörten.

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Am nächsten Tag nahmen der Lehrer und der Künstler die Schüler aus der Schule. Hier sind sie am städtischen Bahnhof. Die Schüler hören sich alle Schule. Hier sind sie am städtischen Bahnhof. Die Schüler hören sich alle Geräusche am Bahnhof an und stellen sie mittels Buchstaben dar.

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Sie machen hier das Gleiche in einer Unterführung.

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Sie machen hier das Gleiche in einer Markthalle. Was man sehr deutlich an den Fotos erkennen kann, ist die intensive Konzentration der Kinder an den Fotos erkennen kann, ist die intensive Konzentration der Kinder und wie ernst sie die Aufgabe nehmen. Aber man sollte nicht vergessen, dass sie eine der langweiligsten Alphabetisierungsaufgaben machen: Buchstaben üben. Aber es ist in eine Tätigkeit, die sie sehr interessiert und ihnen Spaß macht, umgewandelt worden.

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Hier versuchen sie herauszufinden, wie sich eine Skulptur anhört.

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Hier wurden sie zur städtischen Universität gebracht, um an einer türkischen Vorlesung teilzunehmen. Keines der Kinder ist türkisch oder türkischen Vorlesung teilzunehmen. Keines der Kinder ist türkisch oder kennt die türkische Sprache. Aber sie sitzen bei der Vorlesung und versuchen die Klänge der türkischen Sprache mit ihren Buchstaben festzuhalten.

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Hier sind sie wieder im Klassenzimmer. Jetzt arbeiten sie in Gruppen und sehen sich die Wörter, die sie erfunden haben, an, vergleichen sie und sehen sich die Wörter, die sie erfunden haben, an, vergleichen sie und verbessern sie, damit sie zum Schluss eine Reihe an Wörtern haben, die sie gemeinsam für die bestmöglichen Darstellungen der Klänge halten.

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Dieses Blatt stammt aus einer der Gruppen und zeigt die endgültige Wörterauswahl.Wörterauswahl.

Das Wort ganz oben ist ‘Stotis’, das litauische Wort für Bahnhof. Darunter das Wort „Čektikas“. Das ist das Geräusch, das ein Zug beim Durchfahren macht: Čektikas Čektikas Čektikas Čektikas

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Dann erhalten sie eine letzte Aufgabe. Sie erhalten Bilder von Gemälden und müssen eins auswählen. Dann sollen sie eine Tonspur zum Gemälde, und müssen eins auswählen. Dann sollen sie eine Tonspur zum Gemälde, die die Gefühle und Ereignisse des Gemäldes widerspiegelt, erstellen. Dazu dürfen sie nur Laute, die sie mit dem Mund machen können, benutzen. Die Tonspur wird dann aufgenommen und vor dem Gemälde wiedergegeben, wie man im nächsten Bild sehen kann.

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Die Kinder hatten beschlossen, dass das Bild das Paradies darstellt, und sie versuchten, sowohl die Geräusche der Wellen und der Vögel als auch sie versuchten, sowohl die Geräusche der Wellen und der Vögel als auch das Gefühl der Stille, das sie im Paradies zu finden hoffen, zu erfassen.

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Wenn man sich die partizipative/nicht-partizipative Folie nochmal ansieht, erkennt man sofort, wie das Projekt alle Anforderungen der partizipativenerkennt man sofort, wie das Projekt alle Anforderungen der partizipativenModelle erfüllt. Der Lehrer stellte den Schülern eine Herausforderung, die sie alle annehmen konnten, und das haben sie über einen längeren Zeitraum gemacht. Es hat alle Schüler beschäftigt, und dadurch konnte der Lehrer sich auf die Schüler, die die meiste Unterstützung brauchten, konzentrieren. Die Aktivität kam den Kindern sehr authentisch vor, da sie eine Erkundung der eigenen Stadt war. Die Zeit wurde flexibel genutzt. Schüler erforschten und verwendeten eine Reihe von Räumen. Die Aufgabe erforderte Gruppenarbeit. Die Sichtbarkeit von Vorgängen und Ergebnissen war sehr hoch, da die Kinder kontinuierlich ihre Ergebnisse unter sich teilten und verglichen, und am Ende des Projekts hatten sie eine Klangwelt, die sie mit dem Rest der Schule und ihren Familien teilten. Die Schüler bewegten sich viel. Sie waren die Hauptquelle des Lernens, da sie ihre Ohren benutzen mussten, um das was sie hörten festzuhalten. Schließlich waren Gefühle ins Projekt eingebunden und die Kinder standen im Mittelpunkt der Entscheidungsprozesse.

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Jetzt möchte ich Ihnen ein Beispiel aus der weiterführenden Schule geben. Hier geht es um 13- bis 14-jährige Schüler. Die Schule wollte, dass geben. Hier geht es um 13- bis 14-jährige Schüler. Die Schule wollte, dass wir uns in einer leistungsschwachen Schülergruppe mit Mathematik beschäftigen. Die Gruppe hatte Schwierigkeiten, die grundlegenden Konzepte der Mathematik zu lernen, und war auch gelangweilt und distanziert. Wir luden eine Animatorin und einen Theatermacher ein und Sie sehen in diesem Video was passierte.

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Das Bemerkenswerteste an diesem Projekt ist der abschließende Kommentar des Schulleiters. Am Ende des Schuljahres waren die Kommentar des Schulleiters. Am Ende des Schuljahres waren die Testergebnisse dieser Schüler nicht nur besser als vorher, sondern auch besser als die Testergebnisse von Hochleistungsgruppen aus derselben Schule, die an einem gleichen Projekt nicht teilgenommen hatten.

Wenn Sie sich die Matrix auf der Folie nochmal anschauen, sehen Sie, dass die Projektgestaltung alle Merkmale eines partizipativenKlassenzimmers umfasste. Die Schüler waren an Aktivitäten beteiligt, zu denen sie alle beitragen konnten; Zeit wurde sehr flexibel benutzt; der Raum wurde wie ein Proberaum benutzt; die Ergebnisse waren sehr sichtbar; die Schüler bewegten sich und trafen die wichtigsten Entscheidungen.

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Creative Partnerships werden kontinuierlich erforscht und bewertet und wir konnten anhand dieser Recherchen zeigen, dass die Ergebnisse dieses konnten anhand dieser Recherchen zeigen, dass die Ergebnisse dieses Ansatzes zu:

•besseren Testergebnissen,

•erhöhter Motivation,

•verbessertem Verhalten,

•reduzierten Fehlzeiten und

•erhöhter Einbindung der Eltern

führen.

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Aber vor allem schafft diese Herangehensweise an die Bildung auch Raum, in dem Kinder und Jugendliche ihre Kreativität entwickeln können.

Damit meinen wir, dass sie in der Lage sind,

- neugierig und wissbegierig,

- einfallsreich,

- diszipliniert,

- beharrlich und belastbar und

- gemeinschaftlich

zu sein.

Es ist also machbar.

Leistungsergebnisse werden besser, nicht schlechter

Es ist nicht teuer.

Es erfordert mehr Training für Lehrer.

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