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NEWS Organ der Vereinigung der Ehemaligen des fliegenden Personals der Swissair Ausgabe 1/2009 Endlich – wieder einmal in der Ostschweiz! Liebe Oldies Es ist beim Zusammenstellen der Oldies- NEWS immer dasselbe: Ich habe Fotos von unserem St.Galler Jahresanlass, so viele wie noch nie. Am liebsten würde ich damit einfach ein grosses Bilderbuch machen! Doch ich muss auswählen und dann ent- scheiden, viele Fotos, aber kleine. Oder wenig grössere, womöglich mit Legende, wer links, wer rechts und wer in der Mitte? – ich kenne viele Oldies, aber nicht alle und möchte doch gerecht sein. Ich wäre überfordert, und darum hat es von St. Gal- len einfach «en Chratte voll» Bilder. Der Umfang der OldiesNEWS ist ohnehin be- schränkt, wer aber Lust auf noch mehr Fo- tos hat, ist eingeladen, unsere Homepage zu besuchen. (Ich glaube, dass unterdessen so viele Oldies Zugang zum Internet haben, dass ich diesen Hinweis wagen darf!) Es gehört aber auch noch anderes in die sechs Seiten, nicht nur Beiträge, welche vor allem den Dabeigewesenen Erinnerun- gen zurückbringen werden. Die Oldies- NEWS sollen für alle Oldies lesenswert, also vielfältig sein. Wir wissen, dass nicht alle an einem grossen Anlass teilnehmen können oder wollen. Wer die Möglichkeit hat, schliesst sich dafür gerne einer Regio- nalgruppe an. Da ist allerhand los! Die OldiesNEWS sind die Verbindung zu allen Swissair Oldies, älteren oder jüngeren, rundum vor allem in der deutschen und in der italienischen Schweiz. Eine Verbin- dung, die uns durch die Fliegerei geprägt hat. Zugegeben, wir schwelgen meistens in guten Erinnerungen – aber wir verfallen nicht in «grännende» Nostalgie! So denken wir auch an Armin Baltenswei- ler zurück: Er war von 1971 an Direktions- präsident und dann ab 1982 bis 1992 Prä- sident des Verwaltungsrats der Swissair. Er war als «Mr.Airline Worldwide» in der ganzen Industrie bekannt und geschätzt. Er war an der Spitze unserer Swissair in der stolzesten Zeit. Am 18. Februar ist Armin Baltensweiler gestorben. Wir Swissair Ol- dies danken ihm für all das, was sein Wir- ken auch uns gegeben hat. Um es gleich vorwegzunehmen, St. Gallen hat uns nicht gerufen! Wir, das heisst der Vorstand, haben die Ostschweizer Oldies angefragt, ob sie nach 1990 nicht wieder einmal an der Reihe wären, ein Jahrestref- fen zu organisieren. Sie haben die Herausforderung angenommen, und wie! Doris Krönert-Hägi, eine Oldie mit Berufs- erfahrung im Organisieren von «Events», hat spontan zugesagt, den Auftrag anzuneh- men. Sie hat das Lokal für das festliche Nachtessen vorgeschlagen – immer eine erste Hürde, die genommen werden musste, bevor man weiter planen konnte. Dann hat sie ein Team von Volunteers zusammenge- stellt, das Ideen beigebracht und vom Ku- chen backen über Bhaltiseinpacken bis zur Tischdekoration gewirkt hat, um uns am Abend beim Check-in im Pfalzkeller zu empfangen. Es war uns ein Anliegen, möglichst viele Ol- dies aus der ganzen Schweiz nach St. Gallen zu locken. Es gibt nämlich böse Zungen, die behaupten, die Schweiz höre in Winterthur auf! Und die Oldies sind gekommen, rund 220 nahmen an dem rundum erfreulichen Anlass teil. Informelles Rendez-vous war schon am Nachmittag im Textilmuseum, wo die char- mante Ausstellung «Secrets – Dessous zie- hen an» lockte. Dann war allerdings das Wetter Spielverderber für diejenigen Ol- dies, die nicht in St. Gallen übernachteten: Sie standen zwischen Museum und Nacht- essen im einsetzenden Regen und hatten be- greiflich wenig Lust auf einen Schaufens- terbummel in den St. Galler Gassen. Die Muschel am Eingang zum Pfalzkeller – un- serem Festsaal – sollte sich eigentlich erst um 18 Uhr öffnen. Doch wir konnten die Gäste nicht warten lassen – was dann etwas Konfusion verursachte. Tut uns leid! Ja, der Pfalzkeller! Der ehemalige Weinkel- ler der Stiftsherren vom Kloster St. Gallen ist vom spanischen Architekten Santiago Calatrava in ein grosszügiges Forum umge- staltet worden – mit dem Nachteil, der in ei- nem Gewölbe nicht wegzubringen ist: die Akustik, die dann vor allem beim Nachtes- sen, im hinteren Teil des Kellers, die Tisch- gespräche etwas mühsam werden liess… Im runden Forum war das noch kein Pro- blem, hingegen das Mikrofon brauchte zu- erst technische Unterstützung! Jetzt konnte unsere Präsidentin Hortensia Ernst die Gäs- Jahresanlass 2008 am 4. und 5. Oktober in St. Gallen te begrüssen – und zuerst einmal dem durch eine Oldie gesponserten bekannten Appen- zeller Hackbrettler Gehör verschaffen. Hans Sturzenegger war mitten im allgemeinen «Grüezi» und «Bisch au daa?» etwas unter- gegangen! Dann stellte sie Thomas Scheit- lin, den Stadtpräsidenten von St. Gallen, vor, der sich zuerst zum aktiven Fan von allem, was mit der Fliegerei zusammenhängt, be- kannte und uns herzlich in seiner Stadt will- kommen hiess. St. Gallen sei ja nicht weit von Altenrhein entfernt, wohin es ihn schon als Bub gezogen hatte – und seine Gattin Bri- gitte ist eigentlich auch eine Oldie. Aus dem Inhalt: Endlich – wieder einmal in der Ostschweiz! 1 Eiszeit auf dem Flughafen 3 Brace for Impact 3 Säg schön grüezi! 4

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NEWS Organ der Vereinigung der Ehemaligen des fliegenden Personals der Swissair Ausgabe 1/2009

Endlich – wieder einmal in der Ostschweiz!

Liebe Oldies

Es ist beim Zusammenstellen der Oldies-NEWS immer dasselbe: Ich habe Fotos vonunserem St. Galler Jahresanlass, so vielewie noch nie. Am liebsten würde ich damiteinfach ein grosses Bilderbuch machen!Doch ich muss auswählen und dann ent-scheiden, viele Fotos, aber kleine. Oderwenig grössere, womöglich mit Legende,wer links, wer rechts und wer in der Mitte?– ich kenne viele Oldies, aber nicht alleund möchte doch gerecht sein. Ich wäreüberfordert, und darum hat es von St. Gal-len einfach «en Chratte voll» Bilder. DerUmfang der OldiesNEWS ist ohnehin be-schränkt, wer aber Lust auf noch mehr Fo-tos hat, ist eingeladen, unsere Homepagezu besuchen. (Ich glaube, dass unterdessenso viele Oldies Zugang zum Internet haben,dass ich diesen Hinweis wagen darf!)

Es gehört aber auch noch anderes in diesechs Seiten, nicht nur Beiträge, welchevor allem den Dabeigewesenen Erinnerun-gen zurückbringen werden. Die Oldies-NEWS sollen für alle Oldies lesenswert,also vielfältig sein. Wir wissen, dass nichtalle an einem grossen Anlass teilnehmenkönnen oder wollen. Wer die Möglichkeithat, schliesst sich dafür gerne einer Regio-nalgruppe an. Da ist allerhand los!

Die OldiesNEWS sind die Verbindung zu allen Swissair Oldies, älteren oder jüngeren,rundum vor allem in der deutschen und inder italienischen Schweiz. Eine Verbin-dung, die uns durch die Fliegerei geprägthat. Zugegeben, wir schwelgen meistens inguten Erinnerungen – aber wir verfallennicht in «grännende» Nostalgie!

So denken wir auch an Armin Baltenswei-ler zurück: Er war von 1971 an Direktions-präsident und dann ab 1982 bis 1992 Prä-sident des Verwaltungsrats der Swissair. Erwar als «Mr. Airline Worldwide» in derganzen Industrie bekannt und geschätzt. Erwar an der Spitze unserer Swissair in derstolzesten Zeit. Am 18. Februar ist ArminBaltensweiler gestorben. Wir Swissair Ol-dies danken ihm für all das, was sein Wir-ken auch uns gegeben hat.

Um es gleich vorwegzunehmen, St. Gallenhat uns nicht gerufen! Wir, das heisst derVorstand, haben die Ostschweizer Oldiesangefragt, ob sie nach 1990 nicht wiedereinmal an der Reihe wären, ein Jahrestref-fen zu organisieren.

Sie haben die Herausforderung angenommen, und wie!

Doris Krönert-Hägi, eine Oldie mit Berufs-erfahrung im Organisieren von «Events»,hat spontan zugesagt, den Auftrag anzuneh-men. Sie hat das Lokal für das festlicheNachtessen vorgeschlagen – immer eine erste Hürde, die genommen werden musste,bevor man weiter planen konnte. Dann hatsie ein Team von Volunteers zusammenge-stellt, das Ideen beigebracht und vom Ku-chen backen über Bhaltiseinpacken bis zurTischdekoration gewirkt hat, um uns amAbend beim Check-in im Pfalzkeller zuempfangen.

Es war uns ein Anliegen, möglichst viele Ol-dies aus der ganzen Schweiz nach St. Gallenzu locken. Es gibt nämlich böse Zungen, diebehaupten, die Schweiz höre in Winterthurauf! Und die Oldies sind gekommen, rund220 nahmen an dem rundum erfreulichenAnlass teil.

Informelles Rendez-vous war schon amNachmittag im Textilmuseum, wo die char-mante Ausstellung «Secrets – Dessous zie-hen an» lockte. Dann war allerdings dasWetter Spielverderber für diejenigen Ol-dies, die nicht in St. Gallen übernachteten:Sie standen zwischen Museum und Nacht-essen im einsetzenden Regen und hatten be-greiflich wenig Lust auf einen Schaufens-terbummel in den St. Galler Gassen. DieMuschel am Eingang zum Pfalzkeller – un-serem Festsaal – sollte sich eigentlich erstum 18 Uhr öffnen. Doch wir konnten dieGäste nicht warten lassen – was dann etwasKonfusion verursachte. Tut uns leid!

Ja, der Pfalzkeller! Der ehemalige Weinkel-ler der Stiftsherren vom Kloster St. Gallenist vom spanischen Architekten SantiagoCalatrava in ein grosszügiges Forum umge-staltet worden – mit dem Nachteil, der in ei-nem Gewölbe nicht wegzubringen ist: dieAkustik, die dann vor allem beim Nachtes-sen, im hinteren Teil des Kellers, die Tisch-gespräche etwas mühsam werden liess…Im runden Forum war das noch kein Pro-blem, hingegen das Mikrofon brauchte zu-erst technische Unterstützung! Jetzt konnteunsere Präsidentin Hortensia Ernst die Gäs-

Jahresanlass 2008 am 4. und 5. Oktober in St. Gallen

te begrüssen – und zuerst einmal dem durcheine Oldie gesponserten bekannten Appen-zeller Hackbrettler Gehör verschaffen. HansSturzenegger war mitten im allgemeinen«Grüezi» und «Bisch au daa?» etwas unter-

gegangen! Dann stellte sie Thomas Scheit-lin, den Stadtpräsidenten von St. Gallen, vor,der sich zuerst zum aktiven Fan von allem,was mit der Fliegerei zusammenhängt, be-kannte und uns herzlich in seiner Stadt will-kommen hiess. St. Gallen sei ja nicht weitvon Altenrhein entfernt, wohin es ihn schonals Bub gezogen hatte – und seine Gattin Bri-gitte ist eigentlich auch eine Oldie.

Aus dem Inhalt:

Endlich – wieder einmal in der Ostschweiz! 1

Eiszeit auf dem Flughafen 3

Brace for Impact 3

Säg schön grüezi! 4

P65306_Oldies_News_1-2009 04.05.2009 10:41 Uhr Seite 1

NEWS 2

Ein strahlend blauer Himmel wölbte sich amSonntagmorgen über St. Gallen. Es war kaltund klar gewesen in der Nacht, auf denDächern glitzerte der erste Frost des Herbs-tes. Ein idealer Tag für eine Stadtführung!120 Oldies hatten sich auch für den Sonntagangemeldet, und so schwärmten 5 Gruppenmit kompetenten Stadtführerinnen, eine da-von unsere Prisca Walker-Knechtle, vomBahnhof aus in die Gassen der Stadt.St. Gallen ist eine an wechselvoller Ge-schichte reiche Stadt, und fast an jederHausecke gab es darüber etwas zu erzählen.Und die Geschichte bleibt nicht stehen, wieder durch Pipilotti Rist möblierte Platz do-kumentiert! Dennoch, grossen Eindruckmacht allen – denjenigen, die schon einmaldort waren und den anderen – die Stiftsbi-bliothek. Und fürs Amusement beimSchlüpfen in die Filzpantoffeln braucht eskein allzu grosses kulturelles Interesse! DenAbschluss des Rundgangs bildet der Besuchder Stiftskirche, am Sonntag erst nach 12 Uhr Mittag möglich – und dann:

Die Bratwurst! Die gehört einfach zuSt. Gallen, und dafür war extra für uns einStand aufgebaut worden. Hatte jemand nochHunger, nach dem gestrigen Nachtessen,nach dem feinen Zmorge im Hotel? Natür-lich! Auch wenn es unbequem war, sie zu es-sen, mit Bratwurst, Bürli und Getränk in derHand – wir haben sie genossen! Dass unsdabei ein herrliches Oktoberwetter ver-wöhnt hat, womit haben wir es verdient?

Auf dem Platz um den Wurstgrill waren wiretwas verzettelt – und die einen oder ande-ren schauten auf die Uhr, wann wohl dernächste Zug fahren würde. So war ein «of-fizieller» Abschluss unseres St. Galler Tref-fens leider gar nicht möglich. Eine ansehn-liche Gruppe schloss sich aber der Führungim historischen Stadthaus an. Das Stadthausist Sitz der Ortsbürgergemeinde, und derFührer und sozusagen Hausherr war – einOldie, Fritz Wirth, Ratsschreiber der Orts-bürgergemeinde!

Wann immer Swissair Oldies beisammensind, laut ist es immer! Und wie bereits er-wähnt, war das beim Nachtessen ausge-prägt, hat der guten Stimmung aber keinenAbbruch getan! Denn das Essen war ausge-zeichnet, liebenswürdig serviert, an Trank-same fehlte es nicht – und vom reichen Dessertbuffet samt den selbstgebackenenKuchen schwärmen die Dabeigewesenenwahrscheinlich noch lange!

BücherEs gibt immer wieder Neuerscheinungenauf dem fast uferlosen Büchermarkt, dieuns Oldies besonders interessieren dürf-ten, weil sie einen Zusammenhang mit derFliegerei ganz allgemein oder mit unse-rem Beruf haben. Diesmal sei auf die fol-genden zwei ganz unterschiedlichenBücher hingewiesen:

La conquête de l'air à travers de l'affiche suisseoderConquering the skies in Swiss poster artDas ist je (französisch oder englisch) einBildband, der nicht nur von Plakaten ange-fressene Bücherfreunde begeistern dürfte.Die Auswahl der Plakate beschränkt sichnicht auf die Glanzzeit der Swissair, son-dern umfasst die Faszination der Erobe-rung des Himmels seit den Ballonflügenim 19. Jahrhundert und den ersten Flug-schauen 1909. Der Herausgeber Jean-Charles Giroud war Kurator der Plakat-sammlung der Bibliothèque de Genèveund ist heute deren Direktor, erschienenist der Band, 160 Seiten mit 160 farbigenAbbildungen, bei Patrick Cramer, Pub-lisher in Genf, und kostet 60 Franken. [email protected]

Lust und Frust über den WolkenErinnerungen einer AirhostessUrsula Wiehl-Wüthrich schaut zurück aufihre 35 Jahre «fliegenden Dienst am Kun-den». Dass über so lange Zeit nicht alleErinnerungen verklärt wiedergegebenwerden, ist uns allen, die wir auch Erin-nerungen haben, verständlich. Es gibtEpisoden zum Schmunzeln, es gab schonimmer angenehme und andere Passagie-re! Es gab sie schon immer und gibt sie si-cher immer noch, die vielen guten undleider auch die wenigen weniger kollegia-len Crew Members. Also Erinnerungen,die jedoch eher für Insider lesenswert(oder zum Hören) sind.

Das Buch Fr. 20.– (132 Seiten) und das Hörbuch Fr. 15.– (beides zusammenFr. 30.–, je plus Porto und Verpackung) können bei Ursula Wiehl direkt bestelltwerden: www.physikcd.ch Rubrik Aviatikoder Ursula Wiehl-Wüthrich, Weiermatt 9 in 3325 Hettiswil

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NEWS 3

Eiszeit auf dem Flughafen

«Hier spricht Ihr Kapitän. Da unser Flug-zeug enteist werden muss, verzögert sichder Start um etwa eine halbe Stunde. Ichbitte um Verständnis und wünsche Ihneneinen angenehmen Flug.»

Wer hat diesen Spruch noch nie gehört?Auf dem Flughafen Zürich müssen proJahr etwa 7000 Flugzeuge enteist werden.Aber ganz so einfach verschwinden Eisund Schnee nicht von Flügeln und Rümp-fen der parkierten Flugzeuge. Ein grosserAufwand an Material und eine ausgeklü-gelte Organisation sind notwendig, umden Kampf gegen Schnee und Frost zu ge-winnen. Auf dem Flughafen Kloten leitetPeter Röhricht von der Unique den Entei-sungsprozess. Um fünf Uhr morgens wirdanhand der Wetterlage jeweils entschie-den, ob Personal und Material für das Ent-eisen bereitzustellen sind.

Umfangreiche InfrastrukturDie Koordination zwischen Flugzeugbe-satzungen, Pistenräumungsequipen, Flug-sicherung und Enteiserfahrzeugen ist beiSchneefall oder frostigen Temperaturenanspruchsvoll. Für den Vollbetrieb stelltSwissport in Kloten 14 Enteiserfahrzeugezur Verfügung. Die zehn grösseren fassen5000 Liter Heisswasser mit einer Tempe-ratur von 80 Grad und 3000 Liter heisseEnteiserflüssigkeit Typ I, eingesetzt beiFrost, sowie 2000 Liter Enteiserflüssig-keit Typ IV, welche bei starkem Schneefallauf die Flügel gesprüht wird. Alle Entei-serfahrzeuge werden nur von einer Per-son bedient und kosten zusammen knapp 13 Millionen Franken. Roland Meienbergist für die Ausbildung des Personals und

für die Enteisung aller Flugzeuge auf demFlughafen Kloten verantwortlich.

Schnee und Frost auf den Flügeln kann denAuftrieb vermindern, Eis zwischen Klap-pen und Rudern die Manövrierbarkeit.Einmal in der Luft, werden Flugzeuge mitEis und Schnee selber fertig. Eintrittskan-ten von Flügeln, Leitwerken und Triebwer-ken lassen sich bei modernen Flugzeugenmit Triebwerk-Heissluft beheizen. Sondenfür Druckmessungen und Cockpitscheibensind mit elektrischen Heizungen ausge-rüstet. Selbst im gröbsten Schneegestöberund in eisigem Nebel setzen sich bei intak-ten Heizsystemen keine Niederschläge aufFlugzeugoberflächen an.

Verhängnisvolle EntscheideWie wichtig eine saubere Enteisung derFlugzeuge am Boden ist, zeigte 1982 derUnfall einer Air Florida Boeing 737 inWashington. Bei starkem Schneefall liessder Kapitän seine Maschine ordentlichenteisen und von Schnee befreien. WegenPistenräumungsarbeiten verzögerte sichder Start. In der Wartezeit setzte sich aufden Flügeln wieder Schnee an, eine erneutnotwendige Enteisung wurde jedoch nichtmehr angeordnet. Ausserdem unterliess esdie Besatzung, beim Start die Triebwerk-heizung einzuschalten. Dadurch massenSonden falsche Druckwerte, und die Mo-toren erreichten den notwendigen Start-schub nicht. Das Flugzeug hob mit mini-maler Geschwindigkeit ab und konntekeine Höhe gewinnen. Kurz nach demStart touchierte die Maschine eine Auto-bahnbrücke und stürzte in den eisigen Potomac ab. Vier Automobilisten und

Im Winter kämpft ein eingespieltes Team gegen Frost und Schnee

74 Flugzeuginsassen verloren dabei ihrLeben, fünf Personen, darunter eine Ho-stesse, überlebten wie durch ein Wunder.

Sicherheit ist nicht gratisEnteisungen sind nicht billig. Sie kostenpro Flugzeug zwischen 800 und 2000 Fran-ken. Je nach Flugzeuggrösse, Schneemen-ge oder Frostbelag muss mehr oder weni-ger Enteiserflüssigkeit versprüht werden.Vom 1. Oktober bis zum 15. April wird inKloten bei den Landegebühren ein Auf-schlag berechnet, um damit die Fixkostender notwendigen Infrastruktur zu bezahlen.

Flugzeuge werden in Kloten entweder aufzwei «Remote Deicing Pads» oder auf denStandplätzen enteist. Bei den fixen Entei-serplätzen stehen gleichzeitig zwei Fahr-

Winterlicher Kampf mit Heisswasser und Chemie gegen Eis und Schnee. (bru)

zeuge im Einsatz, und die wegfliessendenFlüssigkeiten werden eingesammelt undbei günstigen Verhältnissen auf Grün-flächen versprüht und natürlich abgebaut.Auf den Standplätzen muss der Tarmacnach jeder Enteisung mit Spezialfahrzeu-gen aufgewischt werden.

Versuche mit automatischen Enteiseran-lagen scheiterten bislang in Europa. Auchin naher Zukunft müssen deshalb Flug-zeuge durch verantwortungsvolle und bestens ausgebildete Personen individuellenteist werden. In ganz seltenen Fällensogar im Sommer, wenn nach der Lan-dung bei grosser Luftfeuchtigkeit auf derFlügeloberfläche über noch vollen, unter-kühlten Treibstofftanks Frost ansetzt.

Olav Brunner

Brace for Impact

Es war Zufall, das ich am Abend des 15. Januar überhaupt vor dem Fernsehersass und auf CNN zappte, um kurz in de-ren Nachrichten hineinzuschauen. Diesewurden unvermittelt durch einen dickengelben Balken unterbrochen:

Breaking NewsDann das Bild, ein grosses Flugzeug aufdem Wasser, lief da ein Film? Nein, es warkein Film, sondern der packende Berichtüber die Wasserung des Airbus auf demHudson River, live, direkt, wie die Ret-tung der 155 Passagiere des Flugs 1549der Continental Airlines vor sich ging,hervorragend kommentiert durch den Re-porter von CNN.

Ich blieb gebannt sitzen, fieberte mit demReporter, staunte, dass es CNN gelungenwar, so rasch vor Ort zu sein, um die Bil-der – des Flugzeugs auf dem Wasser, derherbeieilenden Boote auf dem Fluss, der

Menschen, die aus dem eiskalten Wassergehievt wurden, einzufangen. Diese Bil-der gingen um die Welt. Und kaum warenZeugen mit dem Schrecken davongekom-men, wurden sie schon über ihre Eindrückeinterviewt: Das hat mich irgendwieschockiert – aber ein Mann gab detailliertund ruhig Auskunft über das Geschehen anBord, als sich die Passagiere über ihre Si-tuation bewusst wurden, wie sie reagierthatten, dass keine Panik ausgebrochen sei.

Und da wanderten meine Gedankenzurück. Zurück zu unserem Ausbildungs-kurs (II/57) und dem «Ditching» im Hal-lenbad an einem sehr frühen Frühlings-morgen. Zurück zu den Sommernachmit-tagen bei der Seepolizei für die Emergen-cy-Wiederholungkurse auf dem Floss.Wer von uns dachte da schon, dass einErnstfall überhaupt je passieren würde…Und wie oft habe ich zur Safety-Demonstra-tion die Schwimmweste über den Kopf (dieFrisur) gezogen, damals, als man das nochin natura zeigte. Das gehörte einfach dazu,wie das Lächeln über der Sauerstoffmaske.

Und jetzt, an diesem frostigen Januartag,ist es geschehen. Ein Airbus hat eine Was-serung gewagt, sie ist gelungen, kein ein-ziger Passagier ist ernsthaft verletzt.

Das Wunder vom Hudson

Natürlich, das Glück spielte eine riesen-grosse Rolle. Die ruhige Wasserober-fläche, keine Fähre und keine Sightseeing-Boote in der Nähe, sodass der Airbusungehindert aufsetzen konnte. Das Glück!Der erfahrene Captain und die ganze Be-satzung, die dazu beigetragen hat, dassdas Unglück glimpflich abgelaufen ist.

Der Captain, Chesley Sollenberger «Sul-ly» (58), ist ein Held und wird zu Rechtgefeiert. Aber auch den übrigen Besat-zungsmitgliedern, dem First Officer Jef-frey Skyles (49) und den drei Flight At-tendants, Sheila Dail (57), Doreen Welsh(58) und Donna Dent (51), gehört meineBewunderung. Wow, so toll!

Trudy Ritschard

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NEWS 4

Säg schön grüezi!

Es war ein Leckerbissen, das Programmvon René Caldart! Auch ein bisschen bos-haft, aus dem Leben gegriffen, wie er unsund auch sich selber darstellt: Erwartungs-voll beim Einsteigen, beim Grüezi – goodmorning – bonjour, Madame sagen – auf-merksam, oft auch gestresst beim Erfüllenall der Wünsche der lieben Passagiere –und erleichtert, ohne es zu zeigen, wenn siealle mit oder ohne Dankeschön aussteigen.Uff, das haben wir doch wieder geschafft!

René, danke! Du hast uns drei viertelStunden erfrischende Komik geschenkt.Wirklich geschenkt, denn sein Honorarbestand aus nicht mehr als sechs feinenFlaschen Wein vom Genfersee!

Vom bequemen Sessel im Kino Royal, wirsind da fast gar «daheim», dislozieren wirins Restaurant «Roter Turm» in der Alt-stadt von Baden. Mag sein, dass die einenoder anderen dem «du Parc» nachtrauern.Aber der Wirt im «Roten Turm» ist unseben in jeder Hinsicht entgegen gekom-men. Für den Apéro ist die Lokalität aller-dings auch dieses Mal nicht ideal, dochwir werden eine Lösung finden, denn wirsind sicher nicht zum letzten Mal in Ba-den. «Baden» ist ein fester Bestandteil im Oldies-Jahr, der kleine Anlass zwi-schendurch. (trim)

«Solothurn» – Besuch im Distelihaus in Olten6. November 2008

Oldies-Treff in Baden am 27. November

Martin Disteli (1802–1844) war Politiker, Maler und je nachdem geschätzt oder verfolgt auch wegen seiner spitzen Zeichnungen.

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NEWS 5

«Tessin» – Tradition des Weihnachtsessens – die Dekorationen von Beta Steinegger

30. November 2008

«Thun» – Korbflechten, ein altes Handwerk 25. November 2008

«Basel» – Programmdiskussion – Das Programm 2009 wird z Fade gschlage

14. Januar 2009

31 Tessiner Oldies haben sich am Sonntag zum traditionellen Weihnachtsessen im Albergo, Ascona,

eingefunden. Das Wetter war miserabel, die Stimmung fröhlich-locker, dasEssen köstlich und die Tischdekoration festlich und angenehm duftend.

«Ostschweiz – St. Gallen»GV am 14. Januar

Ein vorweihnächtlicher Besuch im FlechtmuseumThun an der Neufeldstrasse 6 und wie immer eingemütliches Nachtessen.

Es ist nicht immer einfach, aber es gelingt, eine ordentliche Versammlung durchzuführen!

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NEWS 6

Impressum

Redaktion: Trudy Ritschard-Meyer (trim)Obere Heslibachstrasse 568700 Kü[email protected]

Druck: FO Print & Media AG, 8132 Egg

Fotos in dieser Ausgabe:■ Silva Schrank■ Trudy Ritschard■ diverse

Adressen Vorstand

Hortensia Ernst-Eggenberger Himmelistrasse 8

Präsidentin 8700 Küsnacht

[email protected]

Olav Brunner Gutrainstrasse 18

Vizepräsident 8303 Bassersdorf

[email protected]

Ruedi Bertschinger Seehaldenstrasse 95

Kassier 8800 Thalwil

[email protected]

Kurt Frey-Steffen Gyrhalde 3a

Aktuar 8952 Schlieren

[email protected]

Trudy Ritschard-Meyer Obere Heslibachstr. 56

Redaktorin 8700 Küsnacht

[email protected]

Yvonne Zaugg Hanka Georg Kempf-Strasse 17

Mitgliederdienst/Adressen 8046 Zürich

[email protected]

Adressen Regionalgruppen

Swissair Oldies Ticino Via Fiorita 4F

Beta Steinegger 6977 Ruvigliana

[email protected]

SWISSAIR Oldies Ostschweiz Gellertstrasse 3

Silva Schrank-Feldmann 9000 St.Gallen

[email protected]

Basel/Nordwestschweiz Brühlstrasse 23

Edith Wyss-Letter 4415 Lausen

[email protected]

Thun und Umgebung: Luisenweg 1A

Vreni Basler-Bolt 3600 Thun

[email protected]

Solothurn und Umgebung: Bleichmattstrasse 43

Lotti von Arx 4600 Olten

[email protected]

Bern: Lindenweg 8d

Marianne Heim-Roos 3110 Münsingen

[email protected]

Luzern: Brünigstrasse 3

Bea Ming-Imfeld 6055 Alpnach Dorf

Arans

Association romande des anciens navigants

Swissair

c/o Vicky de Larrey-Dumitriu

34 av. Krieg, 1208 Genève

Stiftung Kinderhilfe des Swissair-PersonalsFondation du Personnel Swissair pour l’aide aux

enfantsSwissair Staff Foundation for children in need

www.swissair-kinderhilfe.ch PC Konto 80-26140-7

E-Mail-Adressen

Wer gerne laufend wissen möchte, wasbei uns Oldies los ist, bekommt den«Newsletter», den Kathrin Kraus-Gut-mann betreut. Schickt eure E-Mail-Adresse an [email protected]! Überhaupt – ein Klick in unsere Home-page

www.swissairoldies.chlohnt sich immer!

Wir gedenkenSeit der letzten Ausgabe der «Oldies-NEWS» sind uns die folgenden Todes-fälle gemeldet worden. Die Liste ist nichtvollständig. Wir sind darauf angewiesen,dass die Angehörigen oder Freunde unsbenachrichtigen. Vielen Dank.

Roberto Ernesto Ammann, KabinePeter Beck, KabineHans Bodenmann, CockpitRuth Herzog-Schwarz, KabineHoogeveen Freddy, CockpitCharlotte Joho-Stahl, KabinePierre Jores, KabineWalter «Wädi» Peter, CockpitRobert Schwärzler, CockpitFritz Stahel, CockpitSilvia Williams-Wagner, KabineIsidor Zimmermann, Kabine

Wir sprechen den Angehörigen unser Bei-leid aus. Wir gedenken still der verstorbe-nen Kollegen und Kolleginnen.

Adress- und Namensänderungen

Bitte an [email protected] an Yvonne Zaugg Hanka,Georg Kempf-Strasse 17, 8046 Zürich

Der Unterschied

Es gibt die «OldiesNEWS» – das ist das Blatt unserer Vereinigung, das ihr jetzt inder Hand haltet!

Und es gibt die «Swissair News» – das ist das Informationsbulletin der Pensionier-tenvereinigung des Swissair Personals.

Es ist nicht eigentlich ein Missverständnis, wenn diese zwei so unterschiedlichenVereinspublikationen verwechselt oder durcheinandergebracht werden. Viele derEhemaligen des fliegenden Personals sind auch Pensionierte der Swissair, sind Mit-glieder sowohl bei uns Oldies als auch in der Pensioniertenvereinigung und bekom-men also von beiden Post!

Swssair Oldies sind jedoch längst nicht alle pensioniert, möchten aber gerne teilneh-men an dem, was alte «Swissairler» immer noch bewegt? Die Swissair News kön-nen abonniert werden, [email protected] oder unter Telefon 044 341 03 63(Susy Bucher).

«Bern» – ein Stamm im Café Grock Meistens am 1. Montag im Monat

2. Februar 2009

Das Café (Neuengass-Passage 3)ist dekoriert mit Erinnerungen

an den grossen Schweizer Clown Grock (1880–1959).

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