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Paediatric und Newborn Life Support 2015 Michael Sasse, Hannover

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Paediatric und Newborn Life Support 2015

Michael Sasse, Hannover

Schwere Kindernotfälle: Das Problem

Schwere Kindernotfälle sind selten

Sie sind meist vermeidbar

Der Behandler hat wenig Eigenerfahrung

Die Prognose läßt sich mit Trainingsmaßnahmenwesentlich verbessern

ERC Leitlinien 2015 Pädiatrie: Neues

Die bekannten Aussagen wurden im Wesentlichenbestätigt

Volumengaben im Notfall sollten restriktivergehandhabt werden

Die Kardioversion bedarf mindestens 1 J/ kg KG

Normothermie oder milde Hypothermie nach ROSC, keinesfalls Fieber zulassen

ERC Leitlinien 2015 Pädiatrie: Neues

Inspirationsdauer des Atemhubes 1 Sec.

Drucktiefe 4 cm bei Säuglingen; 5 cm beim Kind

Die Beendigung der Reanimation unterliegt verschiedenenFaktoren und einer Teamentscheidung

Für die Behandlung des unmittelbar Neugeborenen imKreißsaal gibt es einen eigenen Algorithmus

Mit Start der Pubertät gelten die Leitlinien für Erwachsene

Paediatric Basic Life Support

Nach Feststellung des Atemstillstandeswerden initial 5 Atemhübe verabreicht

Das Verhältnis Thoraxkompression zu Beatmung verhält sich 15 : 2

Der Laie kann auch ausschließlichThoraxkompressionen verabreichenoder den Erwachsenen – Algorithmus anwenden

Die Frequenz der Kompressionen beträgt 100 – 120/min

Fremdkörperentfernung

Defibrillierbare Rhythmen

Besonderheiten Kreislauf

Kreislaufmonitoring rasch erweiternDie Echokardiographie ist hilfreichPrimäres Volumen: isotone kristalloide LösungIntraossäre Kanüle, wenn kein i.v. Zugang nach 60 sec.Normoglykämie anstrebenDefibrillation mit 4 J/ kg KGPost Reanimation: Normwerte für Blutdruck, pCO2, pO2

Besonderheiten Beatmung

Die Anwendung supraglottischerAtemwegshilfen und die Intubation müssen geübt seinBlockbare Tuben können Vorteile habenKontrolle des endtidalen CO2

Die Sauerstoffzufuhr wird nach SO2 titriertUnter Reanimation beträgt die Atemfrequenz 10/ min

Reanimation und End of Life

Die Anwesenheit der Eltern bei Reanimationen wird empfohlenSie sollten dabei betreut werdenDie Einstellung der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren abEine Nachbesprechung für das Team sollte erfolgen

Zusammenfassung

Die meisten Ursachen von Kreislaufstillständen beiKindern sind nicht kardial bedingt

Das frühzeitige Erkennen des kritisch kranken Kindeskann einen Kreislaufstillstand verhindern helfen

Die Prognose kindlicher Notfälle ist deutlich besser alsbei Erwachsenen

Der EPILS/EPLS-Kurs lehrt ein standardisiertes Vorgehen und trägt wesentlich zu einer verbesserten Behandlungbei

Notfälle bei Neugeborenen: Das Problem

Notfälle bei Geburt sind seltenDas unmittelbar Neugeborene und das Frühgeborene unterliegt eigenen BehandlungsstandardsTrainingsprogramme sind noch nicht flächendeckend etabliertDie Versorgung bedarf gut trainierter Teams

ERC Leitlinien 2015 Neugeborene: Neues

Neu- und Frühgeborene werden initial mit Raumluftbeatmet

Bei avitalem Kind mit Mekoniumaspiration steht die Atemhilfe vor der Intubation. Intubation hier nur bei Verlegung der Atemwege

Abnabeln erst nach 1 Minute bei vitalem Kind

ERC Leitlinien 2015 Neugeborene: Neues

Therapeutische Hypothermie bei Asphyxie nachStandardprotokollen für 72 Stunden

Volumengabe im Notfall restriktiver

Absaugen nur wenn notwendig

Initial 5 Atemhübe mit Inspirationsdauer von jeweils 2 – 3 sec.

ERC Leitlinien 2015 Neugeborene: Neues

Larynxmaske ab 2000 g oder 34. SSW möglich

Der wichtigste Parameter des APGAR Index ist die Herzfrequenz

Medikamente bei der Reanimation am besten überNabelvenenkatheter applizieren

CPAP bei Frühgeborenen erste Wahl

Technik der CPR bei Neugeborenen

Weitere Besonderheiten

Auf eine stabile Körpertemperatur von 36,5 – 37,5 °C ist streng zu achtenEntsprechende Mittel zum Wärmeerhalt müssen vorrätig und bekannt seinAuf den Blutzucker ist zu achten, da Neugeborene über wenig Reserven verfügenInitialer Flüssigkeitsbolus 10 ml/ kg KG einer isotonen kristalloiden Lösung

Reanimation und End of Life

Die Anwesenheit der Eltern bei Reanimationen wird empfohlenSie sollten dabei betreut werdenDie Einstellung der Therapie hängt von speziellen Faktoren wie der Schwangerschaftswoche oder begleitenden Fehlbildungen abEin Neonatologe sollte dabei einbezogen werdenEine Nachbesprechung für das Team sollte erfolgen

Zusammenfassung

Schwere Notfälle bei Geburt sind seltenPhysiologie und Pathophysiologie am Lebensbeginn weisen Besonderheiten auf Die Behandlung Neu- und Frühgeborener unterliegt eigenen AlgorithmenDies erfordert speziell geschultes Personal und entsprechende Ausbildungsprogramme (NLS)Standard: Personal geschult und vorhanden

Was bietet der GRC noch?ERC-Kurse (www.erc.edu)– Basic/ Immediate/ Advanced Life Support– European Paediatric Life Support; Newborn Life Support– Generic Instructor Course (GIC)

Mitgliedschaft, Mitarbeit– Inkl. Abo Notfall & Rettungsmedizin– Vergünstigung bei ERC-Kursen– Jährlicher Instruktorentag

Publikationen– Leitlinien, Kursbücher zu den o.g. Kursen

Weißbuch ReanimationERC-Kongress 28.-30. September 2017 in Freiburg