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Papillon Alpentrek – Vergebens zur Salzmine gelaufen Pokern – Die neue Leidenschaft im Diapason Projektwoche – Ein paar Tage ohne Strom HEFT NR. 24 JANUAR 2019

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Papillon

Alpentrek – Vergebens zur Salzmine gelaufenPokern – Die neue Leidenschaft im DiapasonProjektwoche – Ein paar Tage ohne Strom

HEFT NR. 24

JANUAR 2019

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Internat DiapasonStiftung YOU COUNTLehngasse 1CH-3812 Wilderswil/BETel +41 (0)33 823 60 70Fax +41 (0)33 823 60 [email protected]

Unser Profil

→ IVSE-Anerkennung (Interkantonale Vereinbarung Sozialer Einrichtungen)→ Mitglied im Verbundsystem Stiftung YOU COUNT→ Seit 24 Jahren im Dorf Wilderswil zu Hause→ Schulunterricht gemäss Berner Lehrplan→ Normal begabte, männliche Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren→ Ressourcenorientierte Pädagogik mit zielgerichtetem Bonussystem→ Bewältigungshilfen für Probleme im Schul- und Herkunftsmilieu

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InhaltsverzeichnisGuten Tag: Mut ................................................................................................... 4Terminkalender Diapason .................................................................................. 5Der Internatsleiter hat das Wort: Geisterstunde und Pädagogik....................... 6Diapason-News .................................................................................................... 7Serie „Aus meinem Leben“ (Teil 17): Eigentlich finde ich esgar nicht so schlimm ............................................................................................. 9Vier Blitzlichter aus dem Diapason-Alltag...................................................... 12Elterntag im November: Sogar die Mutter hat mitgespielt ............................... 16Alpentrek Gruppe Aquapark: Laufen, ob es einem passt oder nicht .............. 18Alpentrek Gruppe Italien: Kochen im Hotelzimmer ....................................... 20Eishockeyturnier: Wenn Schiedsrichter die Spieler motivieren........................ 21Projektwoche: Schummeln mitten in der Nacht ................................................ 22Berufswoche: Informatiker im Spinnennetz....................................................... 24Interview mit Shayen: Wir durften auch mal laut sein .................................. 26Interview mit Kelvin Dingemans: Ich würde gerne klettern wie Spiderman 28Weihnachtsfeier: Die grösste Freude am kleinsten Geschenk ........................... 30

Impressum

Ausgabe Nr. 24 / J anuar 2019Auflage 1 200 Stk.Redaktionsadresse Stiftung YOU COUNT, Internat Diapason,

Herbert Roth, Lehngasse 1, 3812 WilderswilTel 033 823 60 70, Fax 033 823 60 71E-Mail: [email protected]: www.youcount.ch

Redaktionsteam Herbert Roth, Lucien RyterDruck Kopiert bei Kopp Druck + Grafik AG, Zweisimmen

Nächste Ausgabe Nr. 25 Der nächste Papillon erscheint im Juli 2019.

Titelseite

Der Trek ist nicht nur ein phänomenales Erlebnis, sondern generiert auch immerwieder phänomenale Erinnerungen in Form von phänomenalen Fotos.

Unser Titelbild zeigt die Gruppe, die von Wilderswil nach Le Bouveret zumAquapark gelaufen war. Simon, Muhamed, Anis, Daniela Gertsch, Nino Küenzi

und Adrian (von links nach rechts) posieren vor dem Schloss Aigle.Berichte über den Trek finden Sie auf den Seiten 18 bis 20.

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Guten Tag

MutAm Freitag ist Gruppensitzung im Diapason. DiesenFreitag meldete sich Nicola zu Wort und sagte, dass einGruppenmitglied von diversen Jugendlichen gemobbtwerde. Wir besprechen das Thema. NicolasBeobachtungen bewahrheiten sich.

Die Mobber sind teilweise Nicolas Freunde. Trotzdem ist es für ihn eineSelbstverständlichkeit, das Thema anzusprechen. Mobbing geht nicht, meintNicola, und wer später auf solche Taten zurückschauen müsse, werde sie bereuen.Starke Worte.

Ich ziehe meinen Hut vor Nicola und bin dankbar, dass er zu unserer Gruppe zählt.Und gleichzeitig frage ich mich, ob ich in seiner Situation auch den Mut gehabthätte, so ein Thema direkt anzusprechen. Reicht die Überzeugung, dass etwasrichtig oder falsch ist, um es in einer Gruppe auch zu vertreten?

Während ich diese Zeilen schreibe, läuft nebenan im Fernseher der Film DirtyDancing. Am Schluss sagt Patrick Swayze über seine Partnerin Jennifer Grey, dasssie ein Mensch sei, die sich bedingungslos für andere einsetze, egal, wie gross oderklein die Aussicht auf Erfolg sei. Diese passende Sequenz hat mich zusätzlichdarin bekräftigt, diese Zeilen zu schreiben.

Als ich im Gymnasium war, kursierte folgende Geschichte: Ein Schüler habe füreinen Aufsatz zum Thema Mut eine 5 g ekriegt, da grammatikalisch und inhaltlichalles korrekt gewesen sei. Sein Aufsatz habe nur aus einem Satz bestanden, und derging so: Mut ist, wenn ich nur diesen einen Satz schreibe.

Abgesehen von körperlichen Herausforderungen ist Mut heutzutage in derGesellschaft für mich in erster Linie dann anzutreffen, wenn sich jemand anders alsdie Allgemeinheit verhält, nicht populäre Meinungen vertritt und zu seinenMacken und Andersartigkeiten steht. Sollte auf diese Weise die eine oder andereFreundschaft in die Brüche gehen, so muss ehrlicherweise festgehalten werden,dass so eine Freundschaft diesen Namen wohl kaum verdient hatte.

Gerade im Thema Mobbing brauchen die Menschen Mut: Den Mut zur Fairness,den Mut, zu eigenen Werten zu stehen oder wie bei Nicola den Mut,Missstände anzusprechen und zu korrigieren.

Herbert Roth, Chefredaktor

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Terminkalender DiapasonSa, 16. Feb. – So, 24. Feb. Sportferien

Mo, 25. Feb. – Fr, 1. März Schneeprojekt(Jugendliche gehen am Freitag um 16 Uhr nach Hause)

Sa, 16. März Elterntag (Familien sind herzlich willkommen)(Jugendliche gehen nach dem Elterntag um 18 Uhr nach Hauseund kommen am Montag um 12 Uhr ins Diapason zurück)

Do, 21. März Ski- und Snowboardcontest in Grindelwald(Wettkampf mit dem Internat Schönfels)

Fr, 29. März Gesamtmitarbeitertag(Jugendliche gehen am Freitagmorgen um 7:30 Uhr nach Hause)

Do, 4. April Unihockeyturnier (Ort noch offen)(Besucher sind herzlich willkommen)

Sa, 6. April – Mo, 22. April FrühlingsferienMo Fr, 8. 12. April Betreute Woche

Sa/So, 25./26. Mai Gruppenausflug(Jugendliche bleiben am Wochenende im Diapason)

Do, 30. Mai – So, 2. Juni Auffahrtstage(Nichtraucher gehen am Mittwoch um 16 Uhr nach Hause,Raucher um 18 Uhr)

Sa – Mo, 8. – 10. Juni Pfingsten(Jugendliche kommen am Montagabend zurück ins Diapason)

Sa, 29. Juni – Do, 4. Juli Sommerlager in Martigues bei Marseille

Fr, 5. Juli Schulschlussfeier(Jugendliche gehen anschliessend mit ihren Eltern nach Hause)

Sa, 6. Juli – So, 4. August SommerferienMo Fr, 8. 12. Juli Betreute WocheMo, 29. Juli Fr, 2. Aug. Betreute Woche

Mo, 5. August Mitarbeitertag(Jugendliche kommen am Montagabend zurück ins Diapason)

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Der Internatsleiter hat das Wort

Geisterstunde und PädagogikLiebe Papillon-Leserinnen und -Leser

Gestern Abend nahm ich an einer Führung in der BernerAltstadt der etwas anderen Art teil. Beim Zytglogge-turm warteten wir. Auf einmal, wie aus dem Nichts,stand eine zierliche Frau mit einer Kerzenlaterne mittenin unserer Gruppe und begann mit ihren Erzählungen. Die erste Geschichte han-delte von einem Mann, der das Uhrwerk des Zytgloggeturms in Schwung haltensollte. Dann ging es zum Chindlifrässerbrunnen, der an sich schon unheimlich ist.Dort lauschten wir einer magisch-mythischen Geschichte der unvorstellbaren Art.

Es war kalt, der Wind blies einem die Wärme aus dem gut eingepackten Leib unddie Geschichten taten ihr Übriges dazu. Wir gingen weiter, hielten anverschiedenen Orten und hörten gespannt vor dem ältesten Gasthaus oder demverlassenen Schlachthof den Erzählungen zu. Die Geschichten waren schauerlich.Die Erzählerin blickte uns mit ihren durchdringenden Augen an und nahm uns mitauf eine Zeitreise, zurück in die Zeit, als die Menschen noch an Geister glaubten.

Obwohl vermeintlich gut gerüstet und dick eingepackt, wurde mir nicht wärmer,als es weiter durch die Gassen der Altstadt von Bern ging. Die unheimlichenErzählungen handelten von Moral und Werten und davon, was passiert, wenn sicheine arme Seele nicht daran zu halten vermochte. Oder von der Überheblichkeitdes menschlichen Seins, wenn man das Schicksal herausfordert. Ich lernte, dass inder Stadt Bern viele arme Seelen in verschiedensten Gestalten umherirren und soSühne für ihre Verfehlungen zu Lebzeiten zahlen. Entdecken konnte ich jedochkeine. Oder war das eben nicht ein Eselsschweif, der in der dunklen kalten Nachthinter der Häuserzeile verschwand? Wie auch immer.

Beim Geisterhaus, welches sich unbewohnt inmitten der teuren und begehrtenWohngegend der Altstadt von Bern befindet, drang die Kälte mittlerweile bis aufmeine Knochen durch. Hier bezahlten übermütige Jugendliche ihren Hochmut mitdem schauerlichen Ende ihres Daseins.

Spät abends, gut genährt und aufgewärmt, suchte ich auf dem Weg zu meinemWagen nochmals das Geisterhaus auf, ging weiter zur Fricktreppe, am BernerMünster vorbei und blieb einige Schritte später am Zytgloggeturm stehen.Dankbar, dass sich die Pädagogik weiterentwickelt hat und die Menschen nichtmehr über die Angst eines nie enden wollenden Daseins als leidender Geist«erzogen» werden. Die Werte zu damals allerdings sind unverändert geblieben.Die Kälte der Winternacht vermochte mir nichts mehr anzuhaben.

Sacha Baumgartner, Internatsleiter

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Diapason-NewsHallo Nino: Nino Küenzi (auf dem Bild links nebenLouis an der Weihnachtsfeier) startete sein Praktikumals Sozialpädagoge Ende Juli 2018. Wie üblich imDiapason sind die Dienste des ausgebildetenMediamatikers nicht nur in pädagogischen, sondernauch in computertechnischen Belangen immer wiedergefragt. Nino wird, sofern er die Aufnahmeprüfungbesteht, im Sommer die Ausbildung zum Sozialpädagogen beginnen.

Welcome back Andrea: Ein etwas spätes Comeback imDiapason gab Andrea Balsiger (Bild). Diehauptberufliche Tennislehrerin war bereits in den Jahren2008 2013 im Diapason als Lehrerin tätig. Seit letztemSommer unterrichtet sie jeweils am Dienstag in der Prim-/Realklasse zusammen mit Melanie Loschert.

Goedendag Kelvin: Seit den Herbstferien arbeitet Kelvin Dingemans alsArbeitsagoge im Diapason. Um etwas über ihn zu erfahren, lesen Sie bitte dasInterview auf den Seiten 28/29.

Hallo Michael: Mitte Januar stiess zudem MichaelWüthrich (Bild links) zum Diapasonteam. Der gelernteZimmermann macht ein halbjähriges Praktikum und wirdebenfalls im Sommer die Ausbildung zumSozialpädagogen beginnen.

Ciao Nick: Kelvin übernahm dabei die Stelle von Nick Marti(Bild rechts), der das Diapason im Herbst nach gut anderthalbJahren verlassen hat. Zu den besten Wünschen für die Zukunftgesellen sich noch solche für eine gute Besserung seiner Schulter,die Nick am Schluss seiner Anstellung operieren musste.

Zweimal Goodbye: Wie im letzten Papillonerwähnt, gehen die kurzen Gastspiele derPraktikanten Severin Müller (rechts)und Etienne Mordelet (links) bereitswieder zu Ende. Severin kehrt bereitsEnde Januar in seine Ausbildungzurück. Etienne wird seinen Abschied

im Schneeprojekt feiern und will sich ab Sommer zumSozialpädagogen ausbilden. Vielen Dank für euren Einsatz.

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Hallo Judith: Das nächste Hallo gilt Judith Zumbrunn(Bild), die ab Februar die Lehrpersonen der Real- undSekundarklasse unterstützen wird. Judith wird jeweils amDienstag und am Mittwoch im Diapason arbeiten und machtes möglich, dass wieder vermehrt Schüler individuelleLernlektionen in Anspruch nehmen können. Wir freuen unsdarauf, und die betroffenen Schüler hoffentlich auch!

Hallo Yanick: Mitte März stösst zusätzlich Yanick Mafle(Bild) zum Team. Yanick wird als Praktikant eingestellt undmöchte später die Ausbildung zum Sozialpädagogen machen.Yanick ist Skilehrer und kommt so gesehen etwas zur Unzeitins Diapason, da die Skisaison kurz nach seinemAnstellungsbeginn dann auch schon wieder vorbei ist.

VIA: Das Lehrlingsinternat VIA, das zur Stiftung YOU COUNT gehört,organisiert sich neu. Die Jugendlichen leben in vier verschiedenen betreutenWohngemeinschaften in Spiez. Der Internatsbetrieb im Haupthaus in Erlenbachwurde aufgehoben.

Tagesschule: Seit September haben wir einen Tagesschüler im Diapason, derjeden Abend nach dem Schulunterricht nach Hause geht. Für Jugendliche aus derUmgebung gibt es im Diapason neben dem Internat auch das Angebot einerTagesschule.

Welcome Lian: Am 15. November 2018bescherte dieser süsse Wonneproppen mit NamenLian (Bild) unserem Sozialpädagogen RamonWäfler, seiner Frau Fabienne und seinen zweiBrüdern Robin und Naim einen Freudentag.Besonders schön ist zu wissen, dass er nicht nurauf diesem Bild, sondern auch generell in seinenersten Lebensmonaten oft so friedlich ist wieabgebildet. Herzliche Gratulation!

Welcome Ylva Julia : Nur 12 Tage spätererlebte auch Lehrer Wolfram Kuhnzusammen mit seiner Frau Elisa und TochterAlma Geburtsfreuden. Töchterchen Ylva Julia(Bild) bewies bei ihrer Geburt viel Rücksicht,denn dank diesem günstigen Geburtsterminwar der begehrte Torhüter Wolfram amEishockeyturnier wieder einsatzfähig für dasDiapasonteam. Wir wünschen alles Gute!

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meinem L (Teil 17) - Noah

Eigentlich finde ich es gar nicht so schlimmIch heisse Noah. Ich bin am 1.12.2004 geboren undwurde also kürzlich 14 Jahre alt. Meine Hobbys sindMusik hören, in den Ausgang gehen, Xbox spielenund Sport machen, insbesondere Kickboxen. Ichhöre gerne Hip Hop, aber nur Rap und nur ein paarArtisten wie Sun Diego, Nimo, Olexesesh, CapitalBra, Musso, Pa Sports, Farid Bang und Kollegah.Mein Lieblingslied ist aktuell Telvision von KCRebell, Kianush, Kollegah und PA Sports. Ich spielegerne Ghost Recon, Fortnite, GTA V usw.

Meine Eltern haben sich getrennt, als ich 2 Jahre altwar. Dann ging ich etwa jedes zweite Wochenende zu meinem Vater, aber seit ichim Internat bin, war ich erst einmal oder zweimal am Wochenende bei meinemVater. Ansonsten sehe ich ihn noch in den Ferien. Ich habe einen grossen Bruder,der 17 Jahre alt ist. Er lebt zu Hause und geht ans Gymnasium. Mit meiner Familiekomme ich gut aus.

Seit ich klein bin, wohnen wir in Riehen bei Basel. Etwa 2009 zogen meineMutter, mein Bruder und ich zum ersten Mal um. 2015 zogen wir dann nochmalsum, diesmal war auch mein Stiefvater dabei. Ich finde es gut, in Basel zu wohnen,vor allem, weil es eine schöne grosse Stadt mit einem normalerweise sehr gutenFussballclub und dem meiner Meinung nach schönsten Schweizerdeutsch derSchweiz ist.

Bevor ich ins Diapason gekommen bin, ging es mir nicht so gut. Ich ging an eineöffentliche Schule in Basel und hatte dort mehr als hundert unentschuldigteAbsenztage. Wegen dieser Menge vonFehltagen habe ich natürlich, obwohl icheigentlich ein Gymnasiumschüler war,sehr viel Schulstoff verpasst. Deshalbkam ich dann ins Diapason. Am Anfangwar es schwierig für mich, jeden Sonntagzurück zu gehen, aber nach ein paarWochen hatte ich mich daran gewöhnt.Jetzt, wo ich schon seit etwa einemhalben Jahr im Diapason bin, freue ichmich manchmal sogar darauf, meineKollegen wieder zu sehen. Simon (links) und Noah in der Schule.

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Am meisten gefällt mir am Diapason, dass esein so aktives Internat ist. Deshalb finde ich esauch sehr schade, dass ich mir kurz vor demEishockeyturnier den Arm gebrochen habe.Dies ist in einem Eishockeytraining passiert.

Was mich am meisten nervt am Diapason, sinddie strengen Handy- und Ausgangsregeln. Wegen des Armbruchs ist Noah beimAusserdem finde ich es komisch, dass fast alle Eishockey nur noch Zuschauer.Pädagogen sagen, dass es ihnen egal ist, was wirin unserer Freizeit machen, sie aber dennoch Urinproben abnehmen. Ich denkenicht, dass solche Einschränkungen eigenständig machen. Als Bestrafung mussman oft laufen gehen. Das finde ich eigentlich gut, aber ich finde es unnötig, dassman, wenn man zum Beispiel einen 10-Stünder fertig gelaufen hat, noch amWochenende im Diapason bleiben muss. Ich musste jetzt schon zweimal zehnStunden laufen gehen undeinige Male zwei Stunden.Eigentlich finde ich es garnicht so schlimm.

Meine Lieblingsaktivität imInternat ist Eishockeyspielen. Im Internat habe ichschnell gute Freundegefunden, zum BeispielLucien, Marlon, Enklead,Nemanja, Simon, Nicola,Philipp und Alain.

Im gemütlichen Sommerlager findetNoah (rechts) Zeit und Musse für einSiedlerspiel mit Philipp (oberes Bild)sowie zum Stand-up-Paddeln.

Im Internat haben wir jedesJahr ein Abschlusslager. Seitletztem Jahr verbringen wirdieses Lager in der Nähe vonMarseille in Südfrankreich.Das Lager hat mir sehr gutgefallen, da wir fast keineVerpflichtungen hatten.

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Ende August gibt es auch noch denjährlichen Alpentrek. Beim Treklaufen wir zehn Tage lang an einvorher abgemachtes Ziel. DerAlpentrek hat mir sehr viel Spassgemacht. Wir liefen vom Bodenseebis nach Italien (siehe Bericht aufSeite 20).

Jetzt haben wir erst gerade Berufs-woche gehabt. Die hat mir persönlich

Oben: Noah hat in der Pause eine Bombenaussicht. - nicht so Spass gemacht. Ich fand esUnten: Alain, Wolfram Kuhn, Lucien, Duglass und etwas langweilig, jeden TagNoah (v.l.n.r.) haben das Trekziel in Italien erreicht. verschiedene Berufe anzuschauen.

Gerade heute am 4. Dezember 18 binich auf die Goldstufe aufgestiegen.Das bedeutet, dass ich diese Wochenoch einmal in den Ausgang gehenkann. Darauf freue ich mich jetztschon. Mein Ziel im Internat ist es,die Platinstufe zu erreichen und imSommer 2019 auszutreten. DieseZiele sind beide möglich, aberziemlich schwierig zu erreichen. Fürdie Platinstufe muss ich mich sehr

gut benehmen und für den Austritt imSommer 2019 muss ich meine Mutter unddie Pädagogen erst mal überzeugen.

Alles in allem nehme ich meine Zeit imDiapason angenehm wahr, aber natürlichwäre ich viel lieber zu Hause, wo ich imVergleich zu hier machen konnte, was ichwollte.

Noah

An der Weihnachtsfeier unternimmt Noah einenAusflug auf den James-Bond-Berg Schilthorn(Piz Gloria), den man im Hintergrund sieht.

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Vier Blitzlichter aus dem Diapason-AlltagPokern

Nicola hat schon mal Poker gespielt und ich wollte es auch lernen. Darum fragteich ihn, ob er es mir beibringen kann. Er erklärte mir das Spiel und auch denanderen Jugendlichen. Neben mir lernten auch Adrian, Fabian, Anis und Nemanja,wie das geht.

Beim Pokern gibt es viele Worte und ihre Bedeutung zu lernen wie zum Beispielall in oder check. All in bedeutet, dass man sein ganzes Geld setzt. Wir spielenaber nicht mit Geld, sondern mit Chips und nur aus Spass. Die Chips sind im Spielso viel wert wie 10 Franken oder 50 Franken oder 100 Franken.

Check bedeutet, dass jemand passt. Das heisst, er möchte kein Geld setzen. Dieanderen Spieler können auch passen, aber wenn jemand etwas setzt, dann mussauch jeder bieten, der im Spiel bleiben will.

Beim Pokern bekommt manzwei Karten in die Hand.Diese Karten sieht niemandsonst. Auf den Tischkommen zuerst drei Karten,dann nochmals eine undnochmals eine. Wer diebeste Kombinationzusammenbringt, gewinnt.Wenn zwei Spieler zumBeispiel ein Paar haben,dann gewinnt das höherePaar.

Jetzt haben wir alle geradeein Pokerfieber. Wir spielenin der Freizeit undmanchmal sogar in denSchulpausen oder beimZvieri oder auch am Abend.Wir pokern ungefähr vier-oder fünfmal in der Woche.

MuhamedPokern mit Kelvin Dingemans, Muhamed und Philipp (v.l.n.r.).

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Freitagnachmittag

Am Freitagnachmittag ist Putzen angesagt. Um 13:00 Uhr ist Gruppensitzung. Dabesprechen wir Themen, die uns alle betreffen oder beschäftigen. In der letztenZeit ging es oft um Respekt und Sauberkeit auf denToiletten :/. Am Schluss wird ein man of respectgekürt, der in dieser Woche etwas Besonderesgeleistet hat.

Nach der Gruppensitzung wird geputzt: Eine Stundeist fürs Zimmer reserviert und eine Stunde fürsGrossämtli. Als Grossämtli hat man das gleicheÄmtli wie beim Wochenämtli; man muss einfachsauberer putzen. Es gibt eine Quali dafür, wie gutman dies gemacht hat. Am Freitag wird geputzt.

Nachdem wir die Grossämtli und das Zimmer gemacht und abgegeben haben,können wir unser Handy holen. Um 16 Uhr können wir nach Hause gehen und um16:18 Uhr fährt unser Bus ab. Die Raucher müssen bis Samstagmorgen imDiapason bleiben und machen von 16 bis 18 Uhr einen Marsch.

Als ich ins Diapason kam, war ich Raucher, doch ich hörte dann auf, weil icheinfach ein zu kurzes Weekend hatte und ich die freie Zeit wichtiger fand als dasRauchen. Ich merkte auch erst im Diapason, wie heftig es meinen Körper, vorallem meine Lunge, beeinträchtigt hatte in dem guten halben Jahr, in dem ichregelmässig geraucht hatte. Der Alpentrek hatte mir sehr geholfen aufzuhören. Ichhatte die zwei Wochen genutzt um aufzuhören.

Mein Wochenende ist jetzt also länger und gemütlicher. Seit ich im Diapason bin,habe ich gemerkt, dass Familie, gute Leute, denen man vertrauen kann, undLoyalität zu den wichtigsten Dingen im Leben gehören und nicht Geld, Coolness

und Fame. Ich binstolz darauf, dassich nicht mehrrauche, und vieleLeute um michherum sindebenfalls stolz.

Simon

Gruppensitzung. Heute, am 18. Januar 19, geht es um das Schneeprojekt.

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Meine beste Schnupperlehre

Ich bin jetzt schon fast vier Jahre im Diapason und hatte bis jetzt bei jederSchnupperlehre eine Krise und brach diese ab, obwohl alles nur eine Wochegegangen wäre. Nun ging ich vom 26. November bis zum 8. Dezember in denOutlet King in Spiez schnuppern. Diese Schnupperlehre dauerte also länger als dieanderen, nämlich zwei Wochen.

Als ich meine letzte Schnupperlehre abgebrochen hatte, sagte Herbert Roth zu mir,dass ich nun meine Schnupperlehren selber suchen soll. Es könne ja nicht sein,dass er mir immer wieder Schnupperlehren suche und ich diese dann abbreche. Sofing ich dann an, meine Schnupperlehren selber zu suchen. Meine Mom und ichhatten einmal ein Gespräch mit einem ihrer Kollegen. Er ist der Chef vom OutletKing und er sagte, dass ich in den Outlet King schnuppern gehen könnte. Ichbekam drei Tage Zeit, mir dies zu überlegen. An einem Dienstag rief ich ihn anund sagte, dass ich gerne kommen würde.

Nach dem Telefon hatte ich ein Vorstellungsgespräch mit Amanda und Toni, denKindern des Chefs, die auch mitbestimmen dürfen. Ich redete lange mit ihnen undsie sagten am Schluss, dass ich sie überzeugt habe und ich schnuppern kommenkönne. Das freute mich sehr.

Zwei Wochen später war es soweit: Der 26. November war da und ich hattemeinen ersten Arbeitstag. Ich war sehr motiviert, dorthin zu gehen. Der OutletKing ist ein Geschäft mit Lebensmitteln und Kleidern, die aber alle einenOutletpreis haben. Ich konnte Kunden beraten, musste Karton entsorgen und halfan der Kasse mit, die gekaufte Ware in Plastiksäcke einzupacken. Bei einemGewinnspiel durfte ich die Gewinner aussuchen. Und jeden Morgen musste ich denBoden putzen; das muss halt auch sein.

Ich zog die Schnupperlehre durch, obwohl es mir manchmal Mühe bereitet hat. Ichmusste auch am Wochenende arbeiten, weil wir Sonntagsverkauf hatten. Ich

bekam dafür unter der Woche frei und gingam Donnerstag ins Eishockey und ansTurnier. Als ich meinen letzten Arbeitstaghatte, war ich nicht so motiviert dorthin zugehen, weil es mir dort so gefallen hatteund ich am liebsten dort geblieben wäre.Jetzt werde ich nochmals ein Praktikummachen und hoffe, dass ich die Lehrstellebekomme. Ich finde es toll, dass ich jetztnoch die Chance auf eine Lehrstelle habe.

Lucien hat ein Ziel vor Augen: Er willeine Lehrstelle als Detailhandelsfachmann. Lucien

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Öffentliche Schule

Die Schule im Diapason ist auf Schüler spezialisiert, dieschulische und/oder soziale Probleme haben. Es gibt nurwenige Schüler in der Klasse, sie sind unterschiedlich alt undarbeiten auf einem unterschiedlichen Niveau. Ich bin ein sehrmotivierter und begabter Schüler, habe Freude am Lernenund bin nicht im Diapason wegen schulischen oder sozialenProblemen, sondern weil ich mich viel mit meiner Mutterauseinandergesetzt hatte. Es ist mir sehr wichtig, dass icheinen öffentlichen Schulabschluss machen kann.

Ich musste eine Mindestzeit von anderthalb Jahren in der Schule im Diapasonverbringen. Meine Motivation für die Schule war weg, weil es zu wenigUnterrichtsstoff und zu individuell für mich war. Mir fehlten auch der Schulwegund die Klassenkameraden. Im Diapason hatte ich diese auch, jedoch wohne ichauch mit ihnen zusammen und das machte es schwierig für mich. Man hattefestgestellt, dass ich unterfordert war und es so nicht weitergehen konnte.

Dank der Entscheidung meiner Mutter, von Sacha Baumgartner und vomSchulleiter der Schule Wilderswil durfte ich anfangs Februar 18 an die SchuleWilderswil wechseln. Ich bekam eine Sonderbewilligung der Schule um sie zubesuchen und muss mich entsprechend verhalten, was für mich kein Problem ist.

Jedenfalls gehe ich jetzt schon seit zehn Monaten an die Schule Wilderswil. ZuMittag und die anderen Mahlzeiten esse ich im Diapason. Schlafen tue ichebenfalls im Diapason. Wir alle denken, dass es die beste Entscheidung für michwar. Ich bin 16 Jahre alt und in der 9. Klasse Sek. Ich habe schon meine Lehrstelleals Kaufmann und ich gehe jeden Tag motiviert in die Schule und schreibe guteNoten. Die Schule ist ungefähr 10 Minuten zu Fuss vom Diapason entfernt.

Etwas, das ich sehr vermisse, ist der tolle Sportunterricht im Diapason. Diesenmusste ich aufgeben, um an die öffentliche Schule zu wechseln. Ich konnte abertrotzdem ein paar Mal am Eishockeyunter-richt mitmachen und am Eishockeyturnierteilnehmen, was mich sehr gefreut hat. Inden Lagern bin ich auch nicht mehr dabei.Wenn die Gruppe im Lager ist, kann ich imDiapason bleiben oder zu einer Pflege-familie gehen. Bleibe ich im Diapason,kommt ein Pädagoge für mich kochen undschaut, ob alles in Ordnung ist.

Zur Adventszeit hat sich die SchuleLouis Wilderswil hübsch geschmückt.

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Elterntag am 17. November 2018

Sogar die Mutter hat mitgespieltAm Samstagmorgen ging es los. Wir gingen nach Matten in die Eishalle. Wirwaren alle aufgeregt, was man beim Essen gut gemerkt hat. Zuerst brauchten wirfast anderthalb Stunden, bis alle auf dem Eis und bereit zum Spielen waren!

Ein paarEindrücke

vomEishockey-Elterntag:

Vielen Dankfür den

zahlreichenBesuch unddie tollenErlebnisse!

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Am Anfang gab es ein paar Aufwärmübungen und dann machten wir das Karussell wer am Elterntag dabei war, weiss Bescheid. Am Schluss spielten wir fast zwei

Stunden lang einen Match. Es war sehranstrengend, in einem Team zu sein, dasnoch nie so zusammen trainiert hatte. Dennwar ich mit dem Puck rechts vorne, dann warniemand da, den ich hätte anspielen können.Dann verlor ich den Puck wieder und musstenach hinten sprinten. Das war für mich alsEx-Raucher sehr anstrengend, aber es machtemir dennoch Spass. Es war aber auch sehrspannend, einmal zu sehen, wie die Familien

Aufwärmen muss sein. so spielen.

Leider schaffte ich es nie, ein Tor zu erzielen. Noah konnte leider nicht mitspielen,weil er sich den Arm gebrochen hatte. Sowieso haben wir in dieser Saison sehrgrosses Verletzungspech. Seit 15 Jahren sei das Diapason zuvor verletzungsfreigewesen. Dies wurde jetzt mit drei Verletzungen unterbrochen.

Aber zurück zum Elterntag: Das Eishockeyspiel endete 4:4 unentschieden. Nachdem Eishockeyspielen gingen wir alle gemeinsam zurück ins Diapason und es gabein schönes Buffet. Es hatte viele leckere Sachen, die zum Teil auch von Elternmitgebracht wurden. Es gab spannende Gesprächsthemen und viele Eltern kanntensich noch nicht, da im letzten halben Jahr sehr viele neue Schüler gekommenwaren. Ich persönlich hatte sehr viel Spass, wieder mal etwas mit meinem jüngerenBruder zu machen, da wir zuhause eher getrennte Wege gehen. Und meine Mutterhat sogar auch mitgespielt! Das fand ich lustig, weilich nicht gedacht hätte, dass sie Eishockey spielt, dasie sonst so grobe Sportarten nicht mag.

Vor dieser Saison spielte ich noch nie richtigEishockey. Auf den Schlittschuhen war ich schon oft,aber es war für mich eine grosse Herausforderung,mit Stock und Puck umzugehen. Aber mittlerweilekomme ich ganz gut klar, glaube ich. Am Elterntaghatten wir leider unseren Stammgoalie WolframKuhn nicht dabei, und so erhielten Matthias Mai undEtienne Mordelet die Aufgabe, Tore zu verhindern.Sie waren nicht so gut wie Wolfram, aber es war ganzokay. Im Grossen und Ganzen hat mir der Elterntaggut gefallen, und ich war froh, als ich nach Hausekonnte und mich ausruhen.

Nach den AnstrengungenSimon geniesst Simon das Buffet.

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Trek 2018 Gruppe Aquapark

Laufen, ob es einem passt oder nichtIch war noch nie so lange an einem Stück zu Fuss unterwegs. Aber es machteSpass, auch wenn wir manchmal mehrere Tage nicht duschen konnten. Das Zielder Gruppe, in der ich war, war dar Aquapark in Le Bouveret. Aber zuerst musstenwir neun Tage laufen. Teilweise war die Stimmung in unserer Gruppe super, abermanchmal war sie auch schlecht. Meine Stimmung war gut, und ich war ziemlichmotiviert. Gejammert habe ich nicht.

Trek, das heisst vor allem Laufen wie Adrian, Simon, Anis und Muhamed (von links nach rechts)

Der erste Tag war der strengste. Wir wanderten von Wilderswil nach Wimmis. Daswaren 23 Kilometer, also eine lange und anstrengende Strecke, weil es immer hochund wieder runter ging. Wir dachten immer, wir wären gleich da, und dann ging esnochmals runter und nochmalshoch.

und hin und wieder eine erholsame Pause machen wie Adrian (links) und Simon.

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In dieser Nacht übernachteten wir bei Luciens Mutter. Es war für mich dieschlechteste Nacht, denn ich war übersät von Mückenstichen. Es kratzte so heftig,dass ich um Mitternacht meine Beine abgeduscht habe, mit eiskaltem Wasser!

Wir wanderten das Simmentalempor, um anschliessend am Zielaller Träume, in Gstaad,anzukommen, wo wir unsereGemächer bezogen. Dann gingenwir durch ein Tal und nach LesDiablerets. Von da liefen wir inRichtung Rhonetal. Am drittletztenTag wollten wir eine Salzminebesuchen, aber sie war geschlossenund wir waren den Berg vergeblichhoch gegangen. LOL. Anis warwährend der letzten Tage krank.Aber er kam am Schluss trotzdem Anis, Muhamed und Adrian (von links nach rechts)in den Aquapark. überqueren eine abenteuerliche Brücke.

Als wir an unserem Ziel in Le Bouveret angekommen waren, übernachteten wirnoch zweimal in so fassähnlichen Hütten. In diesen Hütten gab es einfach Platz fürdrei Matratzen, die nebeneinander liegen.

Im Aquapark traute ich mich, den Looping zu machen. Und als ich ihn einmalgemacht hatte, bekam ich einen riesen Spass daran. Der Start ist eine Falltüre, diesich öffnet und man geht fast senkrechthinunter und macht dann einen Looping. Ichmachte die Bahn sicher 15 Mal. Muhamedtraute sich sogar auf die rote, ganz steile Bahn,zwar mit ein bisschen Nachhilfe meinerseits,aber er schaffte es! Das war eine grosseÜberraschung für uns alle, da er am ersten Tagnicht einmal über die Hängebrücke gelaufenwar und stattdessen einen riesigen Umweg mitDaniela gemacht hatte.

Am meisten habe ich natürlich das Ankommengenossen, aber auch die schönen Aussichtenunterwegs. Auf dem Trek habe ich gelerntdurchzuhalten und einfach immer zu laufen,egal, ob es einem gerade passt oder nicht.

Übernachtung im Fass für Simon (l.),Simon Nino Küenzi (r.) und Co.

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Alpentrek 2018 Gruppe Italien

Kochen im HotelzimmerIch war mit Alain, Noah, Duglass,Wolfram Kuhn und Nadine Gugger aufdem Alpentrek. Wir liefen von Lindau amBodensee bis nach Italien. Ich war megaaufgeregt, als wir in den Zug stiegen, umnach Lindau zu fahren, denn ich wargespannt auf die Trekgruppe und auch aufdie Erfahrung, schon wieder einen Trekmit Wolfram Kuhn zu machen. Bis jetztmachte ich jeden meiner drei Treks mit Alain, Duglass und Lucien (v.l.n.r.) beimihm. speziellen Fussbad.

Obwohl ich skeptisch war, war der Trek mega toll. Wir arbeiteten viel im Teamund halfen einander. Wolfram sagte am Schluss, dass diese Trekgruppe am bestenzusammen gearbeitet hätte und das freute uns mega.

Als wir los liefen, war Nadine noch bei der Gruppe, aber sie konnte nach einerWoche nicht mehr laufen. Sie hatte sich verletzt und musste deshalb abbrechen.Auch Wolfram musste einmal aus privaten Gründen weggehen; in dieser Zeit stiessSacha Baumgartner zu uns. Mit ihm war es ziemlich locker, aber es war auch nurlocker, wenn man auf ihn hörte.

Einmal kamen wir echt spät in Feldkirch an und wollten noch eine Unterkunftsuchen, fanden aber leider nur kostenpflichtige Unterkünfte. Deswegen gingen wirin ein Hotel und kochten dort im Zimmer. Alain, Noah, Duglass und ich hatten ein

Zimmer und die Pädagogen hatten einZimmer. Wir hatten sogar einenFernseher. Nach dem Essen gingen wirins Zimmer und schauten TV. Das warsehr lustig, denn wir lagen zu viert ineinem Zweierbett, damit jeder TVschauen konnte.

Einmal durften Alain und ich mit demBus fahren, weil ich mich verletzthatte. Er durfte mitfahren, damit ichnicht alleine war.

Wolfram Kuhn (vorne), Alain, Duglass, Noah undLucien (im Uhrzeigersinn) machen ein Selfie. Lucien

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Eishockeyturnier am 6. Dezember 2018

Wenn Schiedsrichter die Spieler motivierenAm 6. Dezember 2018 gingen wir in die Eishalle Wichtrach. Das Eishockeyturnierstand auf dem Programm. Ich freute mich sehr, denn es war mein letztes Turnierund ich wollte gewinnen.

Wir gingen in die Garderobe und zogen uns um. Bald darauf hatten wir schon denersten Match gegen das Internat Berg und machten ein Unentschieden. Ich warnicht so zufrieden mit meiner Leistung, denn ich habe am Eishockeyturnier 2017sechs Tore geschossen und an diesem nur zwei. Als es darum ging, in den Final zukommen, waren wir bis zur 27. Minute 3:1 in Führung, aber in den letzten dreiMinuten schoss der EHC Flames drei Tore und wir kamen leider nur in denKleinen Final.

Ich war sauer und traurig, denn mein Ziel war es, in den Final zu kommen. Ichwollte aufhören zu spielen, bis der eine Schiedsrichter zu mir kam und michaufmunterte. Er sagte: Hey, Lucien, du hast dein Ziel zwar nicht erreicht, aber ichsehe, wie du spielst. Du gibst alles und du hast es nicht nötig so auszuflippen!" Dasmunterte mich auf, denn ich erkannte, dass ich nicht so schlecht gespielt hatte.Danke nochmals für diese aufmunternden Worte! :)

Im Kleinen Final spielten wir gegen das Grosshaus und gewannen das Spiel imPenaltyschiessen. Insgesamt spielten wir gut zusammen und gaben unser Bestes.Wir flippten vor Freude genau so aus wie der Berg, als sie das Turnier gewonnenhaben.

Lucien

Schliesslich konnten sich Lucien und das ganze Teamauch über den 3. Rang am Eishockeyturnier freuen.

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Projektwoche 12. 16. November 2018

Schummeln mitten in der NachtIch war in der Projektwoche der Jüngeren und hatteSpass. Vom Team waren Etienne Mordelet,Matthias Mai, Nadine Gugger, Daniela Gertsch,Brigitte Liechti und Severin Müller dabei. Von denJugendlichen waren es Duglass, Tim, Adrian,Shayen, Muhamed, ich und Anis, der aber amMittwoch schon nach Hause ging. Mir war keinbisschen langweilig.

Bei unserem Lagerhaus hatten wir einen Hot Potund ein Trampolin. Wir machten jeden Tag Spiele.Das Haus war abgelegen, im Wald war es schön.Wir hatten keinen Strom und kein elektrisches Licht.Wir hatten nur Holz! Der Hot Pot brauchte sechsStunden um aufzuheizen.

Das Nachtspiel war sehr gut, auch wenn wirmanchmal mit dem Bändel etwas geschummelthaben, wenn wir ihn zu weit hineinsteckten.Und Muhamed hatte eine megaPolizistentaschenlampe; das war nicht so fair.Es ging so: Es gab zwei Teams, die sichAbsperrband in die Hose gesteckt haben. Mitden Taschenlampen leuchteten wir uns den Wegfrei, damit wir überhaupt etwas gesehen haben.Wir wollten ja, dass sich keiner verletzt! Darumspielten wir sorgfältig und schafften dies auch.Die eroberten Bändel trugen wir zum Lager unddann konnten wir an einem Posten mit denRessourcen Lehm, Holz, Stein und Schafe etwasbauen: Eine Stadt, eine Kirche odereinen Brunnen. Das Spiel war spannend.

Oberes Bild: Duglass (links) und Shayen probieren den Hot Pot aus.Mittleres Bild: Tim, Shayen, Duglass und Muhamed (von links

nach rechts) machen mal Pause vom strengen Programm.Unteres Bild: Duglass (links) und Anis sind immer

für einen Blödsinn zu haben.

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Wir gingen erst am Mittwoch in dieses Lagerhaus. Zuvor machten wir noch einMister X-Spiel. Matthias war Mister X u nd er rannte vor uns davon. Wir hattenunsere Handys, und Matthias schickte uns immer wieder seinen Standort. Er ranntedann immer wieder vor uns davon. Wir mussten ihn mit unseren Handysfotografieren und das Bild in den Chat stellen. Wer zuerst ein Foto schickte, hatteeinen Punkt. Mein Team hiess Team SwissSchwitzer und das andere die WLAN-losenKids hahaha. Wir verloren dieses Spiel mit1:2, aber das war mir egal.

Linkes Bild: Team Swiss Schwitzer mit Severin Müller, Daniela Gertsch, Shayen, Adrian und Fabian(von links nach rechts) in Thun. Rechtes Bild: Die WLAN-losen Kids mit Nadine Gugger (vorne,

Mitte), Anis, Duglass, Muhamed, Tim und Matthias Mai (im Uhrzeigersinn) in Interlaken.

Beim Zehnkampf gewannen wir das Spiel, denn mein Team war zu gut. Es gabzehn Wettkämpfe. Der erste war Sackhüpfen. Etienne war ein Verräter, denn zuerstspielte er für die andere Gruppe und dann bei uns.

Ich habe in dieser Woche gelernt, anderen Leuten gegenüber anständig zu sein.Das spannendste Erlebnis war der Zehnkampf.

Fabian

Linkes Bild: Anis(links) und Fabianmachen sich bereitfür das Nachtspiel. Rechtes Bild: Zielwerfen war eine Disziplin beim grossen Zehnkampf.

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Projektwoche Berufswahl 12. 16. November 2018

Informatiker im SpinnennetzAm Montag waren wir in Bern an der Berufs- und Ausbildungsmesse BAM. Eswar super, denn wir sahen viele Jobs wie zum Beispiel den Informatiker und denGärtner. Ich interessierte mich vor allem für Informatik. An der BAMprogrammierte ich ein Lego-Auto so, dass es fahren, eine Kiste aufheben undwieder zur schwarzen Linie zurückfahren konnte. Ein anderes Auto programmierteich so, dass es einer schwarzen Linie entlang im Kreis fuhr. Ausserdem zockte ichein Virtual Reality-Brillenspiel. Ich war nicht so gut, aber es war mega cool. DasZiel war es, die Feinde zu töten und von der Burg wegzuhalten. Mein Kollegebaute eine Brille aus Metall, die ähnlich wie die VR-Brille aussah. Ich lernte einwenig zu programmieren, also nicht so heftig gut, aber ein bisschen.

Beim Emmi-Stand holten wir uns ein Eis. Dies war so richtig gut mit Streuseln.Dann zockten wir noch ein Spiel in einem 10 000-Franken-Stuhl. Das war heftig;wir spielten so ein Fallschirmspiel. Beim Militär waren wir auch noch. Dortmussten wir eine Frage beantworten und dann bekam ich eine Tasche von Nivea.Mein Kollege Alain nahm ein Wasser und ich leerte mein Eis über meine Jacke.Auch bei einem Quiz mit verschiedenen Fragen machten wir noch mit. Ich verlorzwar, aber egal. Es war ein guter Montag.

Am Dienstagnachmittag setzten wir uns in der Gruppe zusammen und tauschtenunsere Erfahrungen von der BAM aus. Wir teilten uns auf, und ich war oben beiLoyse Finger. Wir spielten ein Spiel. Dann füllten wir einen Steckbrief aus undschauten einen Film über den Beruf, der uns am meisten interessiert. Bei mir waInformatiker. Der Dienstag war eher langweilig. Ou vergessen: AmDienstagmorgen hatten wir ein Eishockeyspiel, das wir leider verloren haben.

Lucien, Nemanja (linkes Bild, vorne links und vorne rechts) sowie Philipp, Enklead und Noah(rechtes Bild, von links nach rechts) scheinen ihr Mittagessen im Freien zu geniessen.

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Am Mittwoch war der Erlebnistag. Das war geil. Wir teilten uns in zwei Gruppenauf. Wir bekamen viele Aufgaben, aber die Erwachsenen, die dabei waren, durftennur mit unserem Chef sprechen. Das war manchmal knifflig, aber wir schafften es.Wir gingen in einen Laden, hatten dreissig Franken zur Verfügung und durften unsEssen kaufen. Das Mittagessen war dann draussen in Meiringen. Wir grillierten.

Unsere nächste Aufgabe war, dass wir alle durch die Löcher eines Spinnennetzesschlüpfen mussten, jeder durch ein anderes. Wenn jemand am Netz ankam, musste

die ganze Gruppe zurück. Es war doof,wenn wir wieder von vorne beginnenmussten, aber es fühlte sich sehr gut an,als wir es schafften. Schliesslich machtenwir noch eine Stafette. Wir mussten alleKarten in der richtigen Reihenfolgeaufdecken und dabei ging es sogar umGeld für unser Zvieri. Am Schluss gab eseine Überraschung und wir fuhren mitTrottinetts mit fetten Rädern den Bergrunter. Das war echt genial. So, das war

Noah (links) und Simon geben Gas. von diesem geilen Tag.

Am Donnerstag machten wir nichts mit Berufen. Am Morgen spielten wirEishockey und am Nachmittag hatten wir frei. Am Freitag wählten wir drei Berufeaus, die uns näher interessieren und die wir nun schnuppern wollen: Für mich sinddies Informatiker, Detailhandelsfachmann und ICT-Fachmann. Am Abend gab eseinen coolen Filmabend mit Popcorn. Das war ein schöner Abschluss.

Nemanja

Bereit zumStart mit

demMonster-trotti nachMeiringen.

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Interview mit Shayen

„Wir durften auch mal laut sein“Shayen ist im letzten August im Internat Diapasoneingetreten. Innerhalb seines ersten halben Jahres ister von Bronze auf Silber und im Dezember bereits aufGold aufgestiegen. Shayen ist 12 Jahre alt und damitder Jüngste der Gruppe. Er lebt zusammen mit seinemBruder, seiner Mutter und seinem Stiefvater in WimmisBE. Im Interview gibt er Bescheid über seine schönstenErlebnisse und sagt, wo er gerne mal hinreisen würde.

Hallo Shayen. Wie gefällt es dir im Diapason?Mir gefällt es sehr gut. Ich habe das Gefühl, dass hierauf mich aufgepasst wird. Wir können zum Beispielviel unternehmen. Es gibt immer ein Programm, undich mache oft mit.

Kommst du gut aus mit den anderen Jugendlichen?Eigentlich komme ich schon gut mit ihnen aus, aberein paar habe ich auch nicht so gerne. Ich mag es nicht, Schnappschusswenn jemand nicht weiss, wann stopp ist. aus der Projektwoche.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?Ich gehe snowbarden und mache auch noch anderen Sport. Am allerliebsten spieleich Eishockey. Der Sport ist sehr schnell und die Trainings finde ich mega toll. Inder Schule habe ich am liebsten NMM. Ich gameaber auch gerne und höre viel Musik.

Eishockey ist die Nummer 1 f ür Shayen. Umso schöner, wenn mal ein Pokal gewonnen wird.

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Wieso bist du im Diapason?Ich hatte es nicht gut mit meinem Lehrer. Ich konnte nicht gut lernen und machtedie Hausaufgaben nicht mehr, und schliesslich machte ich viele schlechte Noten.

Welche Ziele hast du im Diapason?Ich möchte eine Lehre bekommen und dann einmal aus dem Diapason austreten.Ich wollte auch Gold werden und habe dies nun schon geschafft. Auf demSnowboard möchte ich gerne den Backflip können, aber das ist wohl zu schwierig,denn ich kann ihn noch nicht mal auf dem Trampolin. Aber ich bin am Üben.

Was war dein schönstes Erlebnis im Diapason?Als wir beim Eishockeyturnier gegen das Grosshaus gewonnen haben, fand ich dasmega toll. Und als ich auf Gold aufgestiegen war, freute ich mich auch sehr.

Welches ist dein Lieblingslied?Ich habe viele Lieblingslieder, denn ich höre einfach oft Musik. Am liebsten habeich Elektromusik und Rap.

Was für eine Lehre willst du machen?Das weiss ich noch nicht. Ich habe ja bis jetzt auchnoch keine Berufswahl. Am Arbeitsnachmittag backeich gerne, aber Kochen tue ich nicht gerne. Ich glaube,ich möchte mal den Beruf Informatiker ausprobieren.

Wie hat dir die Projektwoche gefallen?Diese Woche hat mir gut gefallen. Wir hatten vielAbwechslung, und weil wir in unserem Lagerhausziemlich alleine waren, durften wir auch mal laut sein.

Wie findest du die Sportturniere im Diapason?Die finde ich sehr cool, weil es an diesen Tagen nur umSport geht und wir keine Schule haben.

Was machst du, wenn du in deinem Zimmer bist?Ich liege in meinem Bett und höre Musik. Oder ichmache meine Hausaufgaben.

Was ist dein liebstes Reiseziel?Ich würde gerne mal in die USA gehen, weil dort vieleComputerspiele gemacht werden. Ausserdem gibt esviele Candy-Läden, teure Autos und tolle Städte wieNew York, Los Angeles oder Hollywood.

Immer aktiv: Shayen beimInterview: Lucien Boarden und beim Zielwurf.

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Interview mit Arbeitsagoge Kelvin Dingemans

«Ich würde gerne klettern wie Spiderman»Kelvin Dingemans arbeitet seit Oktober alsArbeitsagoge im Diapason. Er wohnt inWilderswil und irgendwie doch nicht ganz,denn sein Zuhause steht auf halbem Weg nachSaxeten und damit etwa 300 Höhenmeter überdem Diapason. Kelvin ist verheiratet undVater von zwei Töchtern und lebte bis vorzwei Jahren in Holland. Im Interview gibt ernicht nur Einblick in sein Leben, sondernauch in die holländische Sprache.

Hallo Kelvin. Wie gefällt es dir im Diapason?Es gefällt mir sehr gut. Ich bin hier sehr warm empfangen worden.

Wie bist du auf das Diapason gekommen?Ich bin schon oft in Wilderswil am Diapason vorbeigelaufen. Die Arbeit mitJugendlichen hat mich interessiert, weil ich in Holland in einem Jugendgefängnisgearbeitet hatte. Herbert Roth hat mir dann von der offenen Stelle erzählt. MeineTochter geht mit Herberts Tochter zur Schule.

Wie gefällt es dir, im Diapason zu arbeiten?Es gefällt mir sehr gut wegen dem Team und auch wegen den Jugendlichen. Es istauch toll, dass ich jetzt gleichzeitig Ferien habe wie meine Kinder.

Was machst du am liebsten im Diapason?Ich mag es, wenn Jugendlichezu mir kommen und etwaslernen und wenn ich dann zweiMinuten später sehe, dass siedas machen, was ich ihnenbeigebracht habe. Das finde ichschön.

Ist der Beruf, den du jetztmachst, dein Traumberuf?Im Moment ist meine Arbeitimmerhin auf dem Weg dazu,mein Traumberuf zu werden. Kelvin fühlt sich in seiner Werkstatt pudelwohl.

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Wie bist du auf diesen Beruf gekommen?Ich wollte schon immer gerne mit Jugendlichen zusammen arbeiten. Ausserdembin ich handwerklich begabt und habe selber mein Haus renoviert.

Woher kommst du ursprünglich?Aus Dinteloord. Das ist in der Provinz Brabant in Holland. Das nächste Dorf istzwanzig Kilometer entfernt und beim Velofahren gibt es immer Gegenwind, wasich als Schüler selber erlebt hatte.

Wie lange bist du schon in der Schweiz?Das sind ganz genau 2 Jahre, 1 M onat, 17 Tage und 14 Stunden.

Wie gefällt es dir in der Schweiz?Hier ist es gemütlich, und es gefällt mir gut. Die sozialen Verhältnisse sind hierviel besser, zum Beispiel die Sozialkontrolle. Ich bin froh, dass man hier dieSchüler alleine in die Schule schicken kann.

Wenn du eine Superkraft haben könntest, welche würdest du auswählen?Ich würde gerne klettern könnenwie Spiderman, denn ich kletteregerne.

Wenn du alleine auf einer Inselgestrandet wärst und dreiSachen mitnehmen könntest,welche Dinge wären das?Ich würde meine Frau, meineKinder und ein SchweizerTaschenmesser mitnehmen.

Und wenn du ein Tier seinkönntest: Welches Tier wäre dasund wieso?Ich wäre gerne ein Gibbon-Affe,denn Affen können gut kletternund sind auch etwas rebellisch.

Sage bitte zum Schluss ein paarWorte auf Holländisch.Beugel heisst Zahnspange, paardheisst Pferd und tot ziens heisstauf Wiedersehen. In der Arbeitsagogik leitet Kelvin die Jugendlichen,

hier Philipp (oben) und Tim (unten),Interview: Marlon bei handwerklichen Arbeiten an.

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Weihnachtsfeier am 20. Dezember 2018

Die grösste Freude am kleinsten GeschenkAm Donnerstag, den 20. Dezember hatten wir imDiapason die Weihnachtsfeier. Nach dem Ausschlafengingen wir in die Gruppen: Es gab die GruppenSnowboard Vollgas, Snowboard Anfänger, GruppeSchilthorn (Piz Gloria) und weitere. Ich war derEinzige in der Gruppe Snowboard Vollgas. Das heisst,ich hatte eine 1:1-Betreuung von Matthias Mai.

Wir gingen auf den Hasliberg, denn wir wollten vielTiefschnee fahren. Oben angekommen, fuhren wir unsein und dann gingen wir in den Tiefschnee. Wir hattensehr viel Spass. Einmal kam Andy Anliker noch mituns, denn er war bei den Anfängern und wollte noch Nemanja geniesst seinen erstenrichtig zum Snowboarden kommen. Als wir fertig waren, Tag auf der Piste wenn ergingen wir ins Diapason zurück. Ich ging unter die nicht gerade im Schnee sitzt.Dusche und machte mich fertig. Dann half ich in derKüche mit. Alle Anderen setzten sich hin und ich servierte ihnen zur Vorspeiseeinen Salat und zum Hauptgang ein Chateaubriand mit violetten Kartoffeln.

Nach dem Hauptgang gingen wir zur Ruine, hörten eine Geschichte und trankenPunsch. Als wir zurückkamen, packten wir alle Geschenke aus. Ich hatte meinGeschenk eigentlich schon bekommen, aber ich bekam doch ein kleines Couvertund dort drin war ein Gutschein für ein Grossämtli, den ich bei meiner Bezugs-person Daniela Gertsch einlösen konnte. Diesen Gutschein habe ich am nächstenTag sofort eingelöst! Ich glaube, das war eines der besten Geschenke, denn dieanderen Jugendlichen wollten auch so einen. Herbert Roth fragte spasseshalber, obman den Gutschein nur bei der Bezugspersoneinlösen könne oder auch bei den anderenPädagogen. Leider konnte ich den Gutschein nur beider Bezugsperson einlösen. Sonst hätte ich gewollt,dass es Herbert macht, weil er so blöd gefragt hat!

Danach durften wir uns vom feinen Dessertbuffetbedienen und dann gingen wir ins Bett. DiePädagogen feierten noch alleine Weihnachten. MeinHighlight des Tages war das Snowboarden. Ich fandes mega toll, mit Matthias snowboarden zu gehen.

Schöne Stimmung in der Ruine.Lucien

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Während Tim, Fabian, Florian und Philipp (oben, von links nachrechts) auf manchen Etappen das Fahrrad benutzen durften,

bezwingen Nemanja, Marlon, Andy Anliker und Nicola (unten, vonlinks nach rechts) den Joriopass zu Fuss.