Passionskonzert - Unterengstringen Online · spielen, unter der Leitung von Conrad Zwicky, Gaby...

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Salome Zwicky, Sopran, ist geboren und aufgewachsen in Zürich, wo sie nach der Maturität Medizin studierte. Sie arbeitet zur Zeit in ihrer Praxis für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Phoniatrie (Stimm- und Sprachstörungen) in Schlieren/Zürich. In diesem Zusammenhang beschäftigt sie sich unter anderem mit Problemen und Krankheiten der Singstimme. Einige Jahre nahm sie Gesangsunterricht bei Helen Haefeli, seit 2001 bei Andri Calonder. Sie konzertiert vor allem mit geistlicher Musik in der Schweiz und verschiedenen europäischen Ländern mit Werken wie Johannespassion, Weihnachtsoratorium, Kantaten von J.S. Bach, Mozart Requiem u.a. Im Sommer 2008 sang sie im Dom von Koszalin (Polen) das „Stabat Mater“ von Pergolesi. Eine CD-Aufnahme dieses Werkes (mit Anna Schaffner, Alt und dem Ensemble La Partita) entstand 2005 (WIEDISCON 9772). Der Limmattaler Kammermusikkreis (LKK) spielte über dreissig Jahre als umtriebiges Laienensemble vor allem im Limmattal. Seit einiger Zeit konzertiert er in kleiner Formation mit hohem Anspruch und trat in vielen Konzerten mit herausragenden Solisten (z.B. Philippe Litzler, Solotrompeter Tonhalle Zürich) auf. Durch die Neustrukturierung und Professionalisierung im Jahre 2014 entwickelte sich eine grössere Nachfrage. Soeben ist eine CD mit Boccherinis "Stabat Mater" erschienen, erhältlich an den Konzerten und auf www.wiediscon.ch. Dadurch lebt der traditionsreiche Limmattaler Kammermusikkreis weiter, zwar in veränderter Form, doch mit dem immer gleichen Bemühen, für das Publikum bleibende Konzerterlebnisse zu bieten. Im Ensemble spielen, unter der Leitung von Conrad Zwicky, Gaby Grimm, Violine, Daniel Müller, Viola, Peter Zwicky, Violoncello, Priska Ruch, Kontrabass. Sponsoren: Ein spezieller Dank geht an alle Sponsoren und privaten Gönner, die uns immer wieder helfen, tolle Konzertprojekte zu verwirklichen! Passionskonzert Sa 19.3.2016, 18 Uhr: Kath. Kirche St. Agatha, Dietikon So 20.3.2016, 17 Uhr: Ref. Kirche Aeugst Salome Zwicky, Sopran Limmattaler Kammermusikkreis Leitung: Conrad Zwicky W. A. Mozart (1756-1791) Andante aus der Salzburger Sinfonie Nr. 2 Luigi Boccherini (1743-1805) Ouvertüre zur 2. Version (1801) „Stabat Mater“ Stabat Mater (1. Version, 1781) für Sopran und Streichquintett Eintritt frei – Kollekte

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Salome Zwicky, Sopran, ist geboren und aufgewachsen in Zürich, wo sie nach der Maturität Medizin studierte. Sie arbeitet zur Zeit in ihrer Praxis für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Phoniatrie (Stimm- und Sprachstörungen) in Schlieren/Zürich. In diesem Zusammenhang beschäftigt sie sich unter anderem mit Problemen und Krankheiten der Singstimme. Einige Jahre nahm sie Gesangsunterricht bei Helen Haefeli, seit 2001 bei Andri Calonder. Sie konzertiert vor allem mit geistlicher Musik in der Schweiz und verschiedenen europäischen Ländern mit Werken wie Johannespassion, Weihnachtsoratorium, Kantaten von J.S. Bach, Mozart Requiem u.a. Im Sommer 2008 sang sie im Dom von Koszalin (Polen) das „Stabat Mater“ von Pergolesi. Eine CD-Aufnahme dieses Werkes (mit Anna Schaffner, Alt und dem Ensemble La Partita) entstand 2005 (WIEDISCON 9772).

Der Limmattaler Kammermusikkreis (LKK) spielte über dreissig Jahre als umtriebiges Laienensemble vor allem im Limmattal. Seit einiger Zeit konzertiert er in kleiner Formation mit hohem Anspruch und trat in vielen Konzerten mit herausragenden Solisten (z.B. Philippe Litzler, Solotrompeter Tonhalle Zürich) auf. Durch die Neustrukturierung und Professionalisierung im Jahre 2014 entwickelte sich eine grössere Nachfrage. Soeben ist eine CD mit Boccherinis "Stabat Mater" erschienen, erhältlich an den Konzerten und auf www.wiediscon.ch. Dadurch lebt der traditionsreiche Limmattaler Kammermusikkreis weiter, zwar in veränderter Form, doch mit dem immer gleichen Bemühen, für das Publikum bleibende Konzerterlebnisse zu bieten. Im Ensemble spielen, unter der Leitung von Conrad Zwicky, Gaby Grimm, Violine, Daniel Müller, Viola, Peter Zwicky, Violoncello, Priska Ruch, Kontrabass.

Sponsoren:

Ein spezieller Dank geht an alle Sponsoren und privaten Gönner, die uns immer wieder helfen, tolle Konzertprojekte zu verwirklichen!

Passionskonzert

Sa 19.3.2016, 18 Uhr: Kath. Kirche St. Agatha, Dietikon So 20.3.2016, 17 Uhr: Ref. Kirche Aeugst

Salome Zwicky, Sopran

Limmattaler Kammermusikkreis Leitung: Conrad Zwicky

W. A. Mozart (1756-1791)

Andante aus der Salzburger Sinfonie Nr. 2

Luigi Boccherini (1743-1805) Ouvertüre zur 2. Version (1801) „Stabat Mater“

Stabat Mater (1. Version, 1781) für Sopran und Streichquintett

Eintritt frei – Kollekte

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Luigi Boccherini (1743-1805) „Stabat Mater“ für Sopran und Streicher

(Erste Fassung von 1781)

1. STABAT MATER dolorosa. Juxta crucem lacrimosa, Dum pendebat Filius. 2. Cuius animam gementem, Contristatam et dolentem, Pertransivit gladius. 3. O quam tristis et afflicta Fuit illa benedicta Mater Unigéniti ! 4. Quae moerebat, et dolebat, Et tremebat, dum videbat Nati poenas incliti. 5. Quis est homo, qui non fleret, Christi Matrem si videret In tanto supplicio ? 6. Quis non posset contristari, Piam Matrem contemplari Dolentem cum Filio? 7. Pro peccatis suae gentis Vidit Jesum in tormentis Et flagellis subditum. 8. Vidit suum dulcem natum Morientem desolatum, Dum emisit spiritum. 9. Eja, Mater, fons amoris, Me sentire vim doloris Fac, ut tecum lugeam. 10. Fac, ut ardeat cor meum In amando Christum Deum, Ut sibi complaceam.

1. Christi Mutter stand mit Schmerzen Bei dem Kreuz und weint von Herzen, Als ihr lieber Sohn da hing. 2. Durch die Seele voller Trauer, Seufzend unter Todesschauer, Jetzt das Schwert des Leidens ging. 3. Welch ein Weh der Auserkornen, Da sie sah den Eingebornen, Wie er mit dem Tode rang. 4. Angst und Trauer, Qual und Bangen, Alles Leid hielt sie umfangen, Das nur je ein Herz durchdrang. 5. Wer könnt ohne Tränen sehen Christi Mutter also stehen In so tiefen Jammers Not? 6. Wer nicht mit der Mutter weinen, Seinen Schmerz mit ihrem einen, Leidend bei des Sohnes Tod?

7. Ach, für seiner Brüder Schulden Sah sie Jesus Marter dulden, Geisseln, Dornen, Spott und Hohn. 8. Sah ihn trostlos und verlassen An dem blutgen Kreuz erblassen, Ihren lieben, einzgen Sohn. 9. Gib, o Mutter, Born der Liebe, Dass ich mich mit dir betrübe, Dass ich fühl die Schmerzen dein. 10. Dass mein Herz von Lieb entbrenne, Dass ich nur noch Jesus kenne, Dass ich liebe Gott allein.

11. Sancta Mater, istud agas, Crucifixi fige plagas, Cordi meo valide. 12. Tui nati vulnerati, Tam dignati pro me pati, Poenas mecum divide.

11. Heilge Mutter, drück die Wunden, Die dein Sohn am Kreuz empfunden, Tief in meine Seele ein. 12. Ach, das Blut, das er vergossen, Ist für mich dahingeflossen; Lass mich teilen seine Pein.

13. Fac me vere tecum flere, Crucifixo condolere, Donec ego vixero. 14. Juxta crucem tecum stare, Te libenter sociare In planctu desidero. 15. Virgo virginum praeclara, Mihi iam non sis amara, Fac me tecum plangere. 16. Fac, ut portem Christi mortem, Passionis fac consortem Et plagas recolere. 17. Fac me plagis vulnerari, Cruce hac inebriari Ob amorem filii. 18. Inflammatus et accensus, Per te, virgo, sim defensus In die iudicii. 19. Fac me cruce custodiri, Morte Christi praemuniri, Confoveri gratia. 20. Quando corpus morietur, Fac, ut animae donetur Paradisi gloria. Amen.

13. Lass mit dir mich herzlich weinen, Ganz mit Jesu Leid vereinen, Solang hier mein Leben währt. 14. Unterm Kreuz mit dir zu stehen, Dort zu teilen deine Wehen, ist es, was mein Herz begehrt. 15. O du Jungfrau der Jungfrauen, Wollst in Gnaden mich anschauen, Lass mich teilen deinen Schmerz. 16. Lass mich Christi Tod und Leiden, Marter, Angst und bittres Scheiden Fühlen wie dein Mutterherz. 17. Mach, am Kreuze hingesunken, Mich von Christi Liebe trunken Und von seinen Wunden wund. 18. Dass nicht zu der ewgen Flamme Der Gerichtstag mich verdamme, Sprech für mich dein reiner Mund. 19. Christus, um der Mutter Leiden, Gib mir einst des Sieges Freuden Nach des Erdenlebens Streit. 20. Jesus, wann mein Leib wird sterben, Lass dann meine Seele erben Deines Himmels Seligkeit. Amen.

Luigi Boccherini (geboren 1743 in Lucca, 1805 gestorben in Madrid) war ein bedeutender Komponist der Frühklassik und Klassik. Mit sechs Jahren erhielt er den ersten Musikunterricht und war mit 10 Jahren schon so weit fortgeschritten, dass er nach Rom zu einem damals bekannten Cellisten und Komponisten Giovanni Battista Costanzi für weitere Studien geschickt wurde. Schon dreizehnjährig gab er Cellokonzerte in Lucca, von da an begann eine rege Konzertreisetätigkeit durch ganz Europa. Er lebte mehrmals für einige Zeit in Wien, reiste 1767 nach Paris, wo verschiedene Werke von ihm im Druck erschienen. Dieses Jahr ist im Leben Boccherinis ein entscheidender Wendepunkt: Von einem sehr erfolgreichen Cellovirtuosen entwickelte er sich zu einem bedeutenden Komponisten, vor allem für Cellowerke und Kammermusik. Die erste Version des „Stabat Mater“ schrieb Boccherini 1781 für Sopran, zwei Violinen, Viola und zwei Cellostimmen. Diese Besetzung lässt einige Fragen offen, ob beispielsweise das erste der Celli mit Cello piccolo besetzt war, ob das zweite Cello, das eher an eine Continuostimme erinnert, eigentlich einer Violone zugedacht war. Das würde nahelegen, eventuell eine Orgel mitspielen zu lassen. In der zweiten Fassung, zwanzig Jahre später, werden zwei Frauenstimmen und ein Tenor eingesetzt, die Cello- und die Kontrabassstimme sind sich sehr ähnlich, was auf die übliche Besetzung von Cello und Kontrabass hinweist. Als Einleitung ist nun aber eine Ouvertüre hinzugekommen. Boccherinis „Stabat Mater“ orientiert sich vielleicht an dem gleichnamigen Werk Pergolesis, allerdings werden die Instrumentalstimmen virtuoser und komplexer geführt. Es mag eine ähnliche Religiosität dahinter stehen wie bei Pergolesi, auch wenn die Umstände der Entstehung völlig anders waren. Die Singstimme wird wie ein sechstes Instrument behandelt, was dem Ganzen eine warme, berührende Intimität verleiht.