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Hygiene Almanach Fachbegriffe von A-Z Mit umfassenden Wirksamkeitsnachweisen und einer wissenschaftsbasierten Forschung und Entwicklung gewährleisten wir bei unseren Produkten zur Hygiene und Desinfektion einen bestmöglichen Qualitätsstandard. Wir forschen für den Infektionsschutz.

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PAUL HARTMANN AG89522 HeidenheimDeutschland

Besuchen Sie uns im Internetwww.hartmann.de

hilft heilen.

Wir forschen für den Infektionsschutz. www.bode-science-center.de

BODE SCIENCE CENTER • Melanchthonstr. 27 • 22525 Hamburg • Tel. +49 40 54006-111 • Fax -777www.bode-science-center.de • [email protected]

Was versteht man unter Eiweißdenaturierung? Wie lautet die offizielle Definition für nosokomiale Infektionen? Was verbirgt sich hinter dem Begriff ATCC-Stamm?

Mit rund 400 Begriffen von A-Z, bietet der Hygiene-Almanach kompaktes Hintergrundwissen zur Infektionsverhütung, Hygiene und Desinfektion. Ein praktisches Nachschlagewerk ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit dem Ziel, die tägliche Arbeit all jener zu erleichtern, die sich beruflich mit Hygiene und Desinfektion beschäftigen.

Hygiene AlmanachFachbegriffe von A-Z

Mit umfassenden Wirksamkeitsnachweisen und einer wissenschaftsbasierten Forschung und Entwicklung gewährleisten wir bei unseren Produkten zur Hygiene und Desinfektion einen bestmöglichen Qualitätsstandard.Wir forschen für den Infektionsschutz.

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Hygiene Almanach

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Impressum:

Projektleitung: Wolfgang Strecker, BODE SCIENCE CENTER

Wissenschaftliche Beratung: Prof. Dr. Günter Kampf, Director Science, BODE SCIENCE CENTERaußerplanmäßiger Professor an der Ernst-Moritz-Arndt Universität, Greifswald

Konzept und Text: SCICOM GmbH, Hamburg

Bildkonzept und Gestaltung: Beling Grafikdesign, Hamburg

2. Auflage 2013

Die Deutsche Bibliothek – CIP-EinheitsaufnahmeHygiene Almanach – Fachbegriffe von A-Z / Hrsg.: BODE Chemie GmbH, Hamburg, 2013

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, desNachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder derVervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs-weiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfallnur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, vom 9.September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungenunterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.

Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen, usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondereKennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebungals frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Dieses Werk erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sollte in diesem Werk direkt oder indirekt auf Gesetze, Vor-schriften oder Richtlinien Bezug genommen oder aus ihnen zitiert worden sein, so kann die BODE Chemie GmbH keineGewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität übernehmen. Es empfiehlt sich, gegebenenfalls für die eigenenArbeiten die vollständigen Vorschriften oder Richtlinien in der jeweils gültigen Fassung hinzuzuziehen.

Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Herausgeber keine Ge-währ übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literatur-stellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.

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Was genau ist unter einer Kreuzkontamination zu verstehen? Wie sehen die Praxistests bei der Prüfung von Desinfektionsmitteln aus? Was verbirgt sich hinter dem Begriff Handschuhsaft? Wie werden nosokomiale Infektionen definiert?

Fragen, die immer wieder auftreten können, wenn es um die professionelle Infektionsverhütung in me-dizinischen Einrichtungen geht. Angesichts der vielen Facetten, die die moderne Infektionsverhütung heute auszeichnet, ist es nicht immer möglich, jeden relevanten Begriff sofort parat zu haben. Hier bietet der vorliegende Hygiene-Almanach eine ebenso schnelle wie kompetente Hilfe.

Als praktisches Nachschlagewerk konzipiert – und ohne Anspruch auf Vollständigkeit – werden in alphabetischer Reihenfolge von A-Z die für die Praxis und das Verständnis der Infektionsverhütung wichtigen Hygienebegriffe erklärt.

Der Fokus liegt dabei auf unserer Kernkompetenz: Der Entwicklung wissenschaftlich fundierter Desinfektionsmittel. Als Spezialist mit jahrzehntelanger Erfahrung und Marktführer für die Händedesinfektion im Krankenhaus, tragen wir nicht nur für unsere Produkte Verantwortung. Wir sinddarüber hinaus auch bestrebt, die Kenntnisse über Infektionsgefahren und das Wissen um die Anwendung von Produkten und Verfahren auf eine breite Basis zu stellen.

Der Hygiene-Almanach ist ein weiterer Baustein unseres Wissenstransfers – neben einer Vielzahl an Fach-broschüren zu Erregern und Desinfektionsverfahren, Büchern, Fortbildungsfilmen, Veranstaltungen undVorträgen und nicht zuletzt der täglichen Fachberatung, mit denen unsere Mitarbeiter die Hygieneverantwortlichen vor Ort unterstützen.

Die Aneignung von Wissen kostet Zeit, die angesichts der täglichen beruflichen Herausforderungenknapp bemessen ist. Auch deshalb haben wir uns für ein Nachschlagewerk entschieden, das punktuellgenutzt, aber auch als zusammenhängende Lektüre gelesen werden kann.

Wie auch immer Sie unseren Hygiene-Almanach einsetzen: Wir wünschen uns, dass Sie es oft und gern tun. Und das der Almanach einen kleinen Beitrag dazu leistet, Ihnen Ihr tägliches Engagement für eine professionelle Hygiene zu erleichtern.

Dr. Roland KnielerGeschäftsführer

BODE Chemie GmbH

Vorwort

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AAD

Antibiotika-assoziierte Durchfallerkrankungen. Durch die Einnahme von An-tibiotika bedingter Durchfall. Neben einer direkten Wirkung des Antibio-tikums auf die Bakterien im Darm sind häufig Infektionen für antibiotika-assoziierte Diarrhoe verantwortlich. Hierbei kommt es infolge derEinnahme eines Antibiotikums zur Abtötung bestimmter darmbewohnen-der Bakterien. Gleichzeitig vermehren sich aufgrund der geringeren Kon-kurrenzsituation resistentere Keime. Die Folge ist eine Durchfallerkrankung, die - in seltenen Fällen - durch denVerlust von Flüssigkeit und Salzen - lebensbedrohlich sein kann. Be-son-ders gefürchtet ist die Infektion mit Clostridium difficile. Weitere Keime wieStaphylococcus aureus oder Pilze wie Candida albicans gelten ebenfalls alsVerursacher von AAD.

AbklatschMethode, mit der die Keimbelastung einer Fläche sichtbar ge-

macht werden kann. Dabei wird eine Agar-Oberfläche einenkurzen Moment mit der Untersuchungsfläche in Kontakt ge-bracht. Ein Teil der an der Fläche an-haftenden Bakteriengeht dabei auf die Agar- Oberfläche über. Durch an-schließende Bebrütung des Abklatsch-Materials kommtes zur Koloniebildung, die einen Hinweis auf Höhe undArt der Keimbelastung der Fläche gibt.

AbschlussdesinfektionDesinfektionsvorgang, bei dem Räume und Bereiche, die

von infizierten bzw. mit Erregern kolonisierten Patienten genutztwurden, für den nächsten Patienten hergerichtet werden. Abhän-

gig von den Krankheitserregern und der Erkrankung umfasst die Ab-schlussdesinfektion patientennahe Oberflächen und Gegenstände, diekontaminiert sind oder sein könnten.

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AdenovirusUnbehülltes, humanpathogenes DNA-Doppelstrang-Virus, das für einenGroßteil von Atemwegsinfektionen (Pharyngitis, Bronchitis, Pneumonien),Magen-Darm-Infektionen und Bindehautentzündungen des Auges (z. B. Ke-ratoconjunktivitis epidemica) verantwortlich ist. Das Adenovirus wird interna-tional als Testvirus in der Desinfektionsmittelprüfung zum Nachweis einer vi-ruziden Wirksamkeit eingesetzt.

Aerobier / aerobMikroorganismen, die für ihre Vermehrung auf Sauerstoff angewiesen sind. Ei-nige Bakterien - auch fakultative Aerobier genannt - können sich nur bei ge-ringer Sauerstoffkonzentration vermehren.

AgarAus Rotalgen gewonnener Gallertstoff zur Herstellung fester Nährböden in derMikrobiologie. Die Aufgabe des Agars liegt dabei in der Verfestigung desNährsubstrates.

AGWDer Begriff Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) ist die zeitlich gewichtete durch-schnittliche Konzentration eines Stoffes in der Luft am Arbeitsplatz, bei der ei-ne akute oder chronische Schädigung der Gesundheit der Beschäftigten nichtzu erwarten ist. Dabei wird von einer in der Regel achtstündigen Exposition anfünf Tagen in der Woche während der Lebensarbeitszeit ausgegangen.

AIDSAcquired Immune Deficiency-Syndrome (erworbene Abwehrschwäche). DasKrankheitsbild wird ausgelöst durch HTLV-III/LAV/HIV (verschiedene Bezeich-nungen für das Virus aus der Gruppe der Retroviren). (siehe auch � HIV)

Adenoviren infizieren Menschen als auch Tiere

Abstrich auf einem festen Nährboden

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AlbuminZur Gruppe der Plasmaproteine zählendes Eiweiß, das im

• menschlichen Blut, • in der Haut, • in der Muskulatur sowie • der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit vorkommt.

Albumin wird in der Leber gebildet und reguliert hauptsächlich die Flüs-sigkeitsverteilung im Körper. Für viele Mineralstoffe, Fettsäuren oder auchMedikamente fungiert Albumin zudem als Transporteiweiß durch denKörper.Bei Prüfmethoden für die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln wirdAlbumin als Testanschmutzung verwendet.

AldehydeGruppe chemischer Verbindungen mit einer Aldehydgruppe.Als Basiswirkstoff für Desinfektionsmittel werden Aldehyde insbesondere in derFlächen- und Instrumentendesinfektion eingesetzt (Formaldehyd, Glutardial-dehyd, Glyoxal). Aldehyde haben dort in Abhängigkeit von der Konzentrationu. a. eine viruzide Wirkung, d.h. sie sind gegen � behüllte und � unbehüll-te Viren wirksam.

AlkoholeGruppe chemischer Verbindungen, die aus linearen oder verzweigten Kohlen-wasserstoff-Ketten mit einer oder mehreren OH-Gruppen bestehen. Alkohole sind leicht flüchtig, rasch wirksam, wenig toxisch und dienen als Ba-siswirkstoff in vielen Desinfektionsmitteln. Abhängig von der Konzentration unddem Alkoholtyp umfasst das Wirkungsspektrum der Alkohole Bakterien, Pilzesowie behüllte und unbehüllte Viren; Bakteriensporen bleiben jedoch unbe-einflusst. Die Desinfektionswirkung ist bei Alkoholen mit einer längeren Kohlenstoffkettedeutlich größer. Aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit werden in der Desinfektionheute nur � Ethanol und � Propanole (1-Propanol und 2-Propanol) alsWirkstoffe in unterschiedlichen Alkoholkonzentrationen eingesetzt. Trotz derhervorragenden Wirksamkeit gegen die meisten klinisch relevanten Mikroor-ganismen sind Alkohole schnell und vollständig biologisch abbaubar. Ihr Einsatz führt bei Bakterien nicht zu Resistenzen, da sie über einen unspe-zifischen Wirkmechanismus verfügen: Die Alkoholmoleküle schädigen die äu-ßere Zellmembran, dringen in das Zytoplasma ein und zerstören die innere Struk-

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Alkoholmoleküle schädigen dieäußere Zellmembran und dringenin das Zytoplasma ein

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Vertreter anaerober Bakterien:Clostridium tetanii

tur der Zellmoleküle und der Proteine des Zytoplasmas. Dieser, Denaturierunggenannte, Vorgang und die Koagulation von Enzymen, führen zu einem Ver-lust der zellulären Aktivität und schließlich zum Zelltod.

Aktion Saubere Hände (ASH)

Deutschlandweite Kampagne seit 2008, die die 2005 gestartete, weltweite WHOInitiative „Clean Care is Safer Care“ umsetzt. Kern der Initiative ist das Konzeptder „5 Momente der Händehygiene“, in dem die Situationen mit dem häufig-sten Risiko einer Erregerübertragung definiert werden.

1. VOR Patienten- bzw. Bewohnerkontakt2. VOR aseptischen Tätigkeiten3. NACH Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien4. NACH Patienten- bzw. Bewohnerkontakt5. NACH Kontakt der direkten Patienten- bzw. Bewohnerumgebung

AkylamineAlkylamine (auch Fettamine genannt) gehören zur Gruppe der oberflächenaktivenVerbindungen. Alkylamine werden im Allgemeinen aus Fettsäure hergestellt.Falls die Wasserstoffatome im Alkylamin durch weitere Alkylreste ersetzt wer-den, erhält man aus dem primären ein sekundäres oder tertiäres Alkylamin. Stof-fe, die z. B. zwei oder drei Amingruppen enthalten, werden als Diamin oderTriamin bezeichnet. Amine werden aufgrund ihrer Eigenschaften (mikrobiolo-gische Wirksamkeit, Materialverträglichkeit, Reinigungsleistung und Schaum-verhalten) zur Flächen- und Instrumentendesinfektion, als Netzmittel, Emul-gatoren oder Detergentien und in Pharmazeutika und Farbstoffen eingesetzt.

AMGArzneimittelgesetz. Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln. Im AMG wer-den u.a. Fragen zu den Anforderungen an Arzneimitteln, zur Herstellung undKontrolle, zur Zulassung und Registrierung, zur klinischen Prüfung, zur Siche-rung der Qualität, zur Arzneimittelsicherheit, zur Überwachung und zur Haftungfür Arzneimittel-Schäden sowie der Herstellerverpflichtungen behandelt.(siehe auch � Zulassung als Arzneimittel)

Anaerobier / anaerobMikroorganismen, auf deren Stoffwechsel Sauerstoff als Zellgift wirkt.

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Alkoholmoleküle zerstören die innereStruktur der Zellmoleküle und derProteine des Zytoplasmas. DieserVorgang wird Denaturierung genannt

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antibakteriellGegen Bakterien gerichtet. Die antibakterielle Wirkung kann in bakterio-statische und bakterizide Wirkung unterteilt werden.(siehe auch Bakteriostase, Bakterizidie)

Antibiotika-ResistenzUnempfindlichkeit einiger Bakterien gegenüber gängigen Antibiotika. Dabeientwickeln die Mikroorganismen verschiedene Strategien (Enzymbildung �, Aus-schleusen mittels Membranpumpe �, Veränderung der Zellwand �), um dieAntibiotika zu inaktivieren.

AntigenMolekül-Struktur, die z.B. an Oberflächen von Mikroorganismen vorhanden istund die beim Eindringen des Mikroorganismus in Körperflüssigkeiten oder inZellen eine Immun-Antwort bewirkt (Bildung von � Antikörpern). Die Antikörperkönnen bei einem erneuten Kontakt hochspezifisch und schnell mit dem An-tigen reagieren und dieses unschädlich machen.

AntikörperBestimmte Eiweißstoffe (Globuline), die vom Immunsystem als Antwort aufdas Eindringen eines � Antigens gebildet werden.

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Antibiotika-spaltendesEnzym

Membranpumpe

Antibiotikum

Antibiotikum

Antibiotikum

erschwerterTransport

Bakterien-Zelle

CHROMOSOM

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antimikrobiellWirksam gegen Mikroorganismen. Es handelt sich hierbei um einen allgemei-nen Wirksamkeitsbegriff, der keine Angaben zu Art und Umfang der Wirkungbeinhaltet.

Antiseptik / AntisepsisMaßnahmen, um keimarme oder sterile Bedingungen zu erzielen. Heute wirdder Begriff für antimikrobielle Maßnahmen am Ausgangsort bzw. an derEintrittspforte einer möglichen Infektion bzw. am Infektionsherd auf der Kör-peroberfläche (Haut, Schleimhaut, Wunden) oder auf operativ freigelegtenArealen gebraucht.

AntiseptikumProdukt, welches Krankheitserreger auf lebendem Gewebe, wie zum Bei-spiel Haut oder Schleimhäuten, abtötet.

AOXAbsorbierbare organische Halogene. Sehr heterogene Gruppe von chemi-schen Verbindungen, die im Abwasser mit einem speziellen Verfahren ge-messen werden können. Der behördliche Grenzwert (häufig 1 mg/l) darfim Abwasser nicht überschritten werden. Beispiele für AOX-Stoffe in Des-infektionsmitteln: Chlorierte oder bromierte Phenolderivate. Im Kranken-hausabwasser tragen diverse andere - nicht von Desinfektionsmittelnstammende - Stoffe zum AOX-Gehalt bei, wie z. B. iodhaltige Röntgen-kontrastmittel.

apathogenKeine Krankheit verursachend.

ApothekenpflichtNach § 2 des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Hände-Desinfektionsmittel,Haut-, Schleimhaut- und Wundantiseptika in Deutschland zulassungs-pflichtige, in der Regel aber freiverkäufliche Arzneimittel. Die Indikation desjeweiligen Präparates, also sein Anwendungsgebiet, wird mit der Zulassungdefiniert. Je nach Inhaltsstoffen, Wirkmechanismen und Indikationen wird

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unterschieden zwischen einem• freiverkäuflichen Arzneimittel • apothekenpflichtigen Arzneimittel und einem• verschreibungspflichtigen Arzneimittel.Instrumentendesinfektionsmittel fallen unter das Medizinproduktegesetz(MPG) und müssen, um in Europa verkehrsfähig zu sein, das CE-Zeichen tragen (siehe auch � Medizinprodukte).Reine Flächendesinfektionsmittel zur allgemeinen Desinfektion von Oberflächen fallen unter das Biozidrecht.(siehe auch � Biozidrichtlinie)

Aseptik / AsepsisGesamtheit aller Maßnahmen zur Verhütung einer Infektion oder Konta-mination.

ATCC- StämmeStandard-Referenzstämme von Mikroorganismen, die von der „AmericanType Culture Collection“ - einer privaten, gemeinnützigen Einrichtung - fürden Bereich Life Sciences hergestellt werden.

AutoklavierungSterilisationsmethode, die unter feuchter Hitze mit Dampfdruck durch-geführt wird. Die dazu eingesetzten Autoklaven werden vor allem zur Sterilisation medizinischer Instrumente, Operationswäsche, Tupfer etc.verwendet. Durch die Feuchtigkeit quellen auch Sporen von Bakterien,die gegenüber trockener Hitze (siehe auch � Heißluftsterilisation) resistenter sind. Voraussetzung für den Sterilisationserfolg ist die Entlüftung des Innenraumsdes Autoklaven in der ersten Programmphase. Dabei steigt heißer Dampfauf und verdrängt die kalte Luft, bis der gesamte Innenraum durch Dampfersetzt wird. Nach der Entlüftung verschließt ein Ventil den Innenraum. An-schließend kann die gewählte Abtötungstemperatur erreicht werden. In derdarauf folgenden Ausgleichszeit erreicht auch das Sterilgut an jedem

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�Apothekenpflicht

Im Autoklaven werden selbst hitze-unempfindliche Bakteriensporen unschädlich gemacht

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Punkt die nötige Temperatur. Die Dauer der folgenden Sterilisationsphasehängt von der Temperatur, dem Gerätetyp und den zu zerstörenden Mi-kroorganismen ab. Diese Form der Sterilisation erweist sich als äußerst wirk-same Methode, mit der auch hitzeunempfindliche Bakteriensporen un-schädlich gemacht werden können. In Kliniken kommt die Autoklavierungsehr häufig zum Einsatz, nicht zuletzt aufgrund der guten Validierungs-möglichkeiten des Verfahrens. Häufig gewählte Parameter sind 134 °C –5 Minuten und 121 °C – 20 Minuten.

AusscheiderPerson, die zeitweilig oder permanent bestimmte Krankheitserreger imStuhl ausscheidet.

BacillaceaeFamilie � grampositiver Bakterien. Die meisten Vertreter weisen ein stäb-chenförmiges Aussehen auf und sind aerob, d.h. sie benötigen Sauerstofffür ihren Stoffwechsel. Unter bestimmten Bedingungen, wie Nahrungs-mangel oder ungünstige Temperaturen, bilden Bacillaceae Dauer- bzw. Aus-breitungsformen, sogenannte Endosporen.

Bakterien Einzellige Mikroorganismen mit kugeliger (Kokken), stäbchenförmiger(Stäbchen) oder schraubenförmiger (Schrauben) Grundform. Bakterienwerden zudem nach physiologisch-biochemischen Merkmalen wie • ihrem Verhältnis zu Sauerstoff, • der Temperatur- und pH-Wert-Abhängigkeit, • ihrem Bedarf an Nährstoffen• und der Art der Färbbarkeit

(� grampositiv, � gramnegativ) unterschieden. Da sie keinen Zellkern besitzen und sich ihre DNA im Zytoplasma befindet, werden Bakterien zu den Prokaryoten (griechisch „anstatt Kern“) gezählt.

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Beispiel für Bacillaceae: Bacillus subtilis

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Bakteriensporen Bezeichnung für Dauer- bzw. Ausbreitungsformen der sporenbildendenBakterien. Meist wird die Bildung von Bakteriensporen durch ungünstigeWachstumsbedingungen ausgelöst.Je nach Bakterienart unterscheidet man Endosporen, Exosporen, Myxosporenund Cysten. Insbesondere Endosporen zeichnen sich durch eine komplexeStruktur und hohe Hitzeresistenz aus, weshalb diese Ausbreitungsform im

Ruhezustand auch über Zeiträume von tausend Jahren überlebensfähigbleibt.

BakteriophagenViren, die Bakterien als Wirtszelle benutzen. Entsprechend ihres Wirtes wer-den die Bakteriophagen z.B. Staphylokokken-, Diphtherie-, oder Coli-Bak-teriophagen genannt.

BakteriostaseVermehrungshemmung bzw. Wachstumshemmung von Bakterien. Chemi-sche Desinfektionsmittel üben in einem gewissen Konzentrationsbereich ei-ne wachstumshemmende Wirkung gegenüber Bakterien aus. Ein Maß fürdie wachstumshemmende Wirkung eines Präparates ist der MHK-Wert.Dieser Wert gibt die minimale Hemmkonzentration eines antimikrobiellenStoffes an. Durch Konzentrationserhöhung erfolgt bei chemischen Desin-fektionsmitteln im Allgemeinen der Übergang in den bakteriziden Wir-kungsbereich. (siehe auch � Bakterizidie)

BakterizidieAbtötung von Bakterien durch thermische, chemothermische und chemi-sche Verfahren.

begrenzt viruzidWirksamkeit gegen � behüllte Viren. Da es wegen der Vielzahl bekann-ter viraler Krankheitserreger und auch aus methodischen Gründen nichtmöglich ist, die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen alle einzel-nen behüllten Viren direkt zu prüfen, werden repräsentative Testviren imInfektiositätstest untersucht. Ist eine Wirksamkeit gegen diese Testviren ge-geben, kann auch auf eine Wirksamkeit gegen klinisch besonders rele-

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Petrischale mit Bakterien-kultur

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vantebehüllte Viren, wie z. B. HBV, HCV und HIV, angenommen werden. Als Grundlage für die Entscheidung „begrenzt viruzid“ werden das � Vak-ziniavirus und das � BVD-Virus herangezogen (siehe dazu „Prüfung undDeklaration der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen Viren“,Empfehlung von RKI/DVV/DGHM).

behördlich angeordnete EntseuchungDurch die Gesundheitsämter der Länder oder vom Robert Koch-Institut ver-anlasste Desinfektion bei übertragbaren, meldepflichtigen Krankheiten.

behüllte VirenViren, die über eine Lipidmembran verfügen. Eine Vielzahl behüller Viren isthumanpathogen und von klinischer Relevanz, wie z. B. HBV, HCV und HIVsowie Influenzaviren. Die Lipidmebran behüllter Viren ist empfindlich und kanndurch Alkohole wie � Ethanol oder � 2-Propanol zerstört werden. Behüll-te Viren können mit Desinfektionsmitteln abgetötet werden, die ein � be-grenzt viruzides Wirkungsspektrum aufweisen.

BenetzungslückenBezeichnung für bestimmte Handareale, die bei nicht korrekter Durchfüh-rung der Händedesinfektion unbenetzt bleiben und damit möglicherwei-se ein Übertragungsrisiko darstellen. Mittlerweile wurde wissenschaftlich belegt, dass eine eigenverantwortli-che Einreibemethode bei der Anwendung von Hände-Desinfektionsmit-teln weniger Benetzungslücken hervorruft, als die Standardmethode EN1500. Zur Kontrolle möglicher Benetzungslücken unter einer UV-Lichtboxempfiehlt sich der Einsatz einer fluoreszierenden Testlotion, z.B. Visirub®. (siehe auch � Fluoreszenz)

BerufsgenossenschaftTräger der gesetzlichen Unfallversicherung. Berufsgenossenschaften gebenRichtlinien zur Verhütung von Berufsunfällen (� UVV = Berufsgenossen-schaftliche Vorschriften für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit) sowieListen von anerkannten, entschädigungspflichtigen Krankheiten heraus.

Behüllte Viren sind von einer Lipid-membran umgeben

Einsatz von fluoreszierender Testlotionund UV-Lichtbox zur Kontrolle von Benetzungslücken

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BetriebsanweisungSchriftliche Information für den Arbeitnehmer, der mit gefährlichen Stof-fen umgeht. Gilt auch beim Umgang mit Desinfektionsmitteln. Betriebs-anweisungen sind durch den Arbeitgeber zu erstellen und jährlich zu un-terweisen (§ 14 Gefahrstoffverordnung).

BfArMBundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Bundesoberbehör-de, zuständig u. a. für die Zulassung von Arzneimitteln.

BfArM-Zulassung Zulassung von Arzneimitteln durch das Bundesinstitut für Arzneimittelund Medizinprodukte (BfArM) nach einer intensiven Nutzen-Risiko-Beurteilung der vom pharmazeutischen Unternehmer einzureichendenDokumentation zu ihrer Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit.

BfRBundesinstitut für Risikobewertung. Zuständig u. a. für die Bewertungkosmetischer Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Unbedenk-lichkeit.

BGVBerufsgenossenschaftliche Vorschriften für Sicherheit und Gesundheit beider Arbeit.

BioakkumulationFähigkeit von fettlöslichen Chemikalien, sich innerhalb einer Nahrungsketteanzureichern. Spielt im Desinfektionsmittelbereich nur bei halogeniertenPhenolen eine Rolle. Wird angegeben als Biokonzentrationsfaktor BCFoder als Verteilungskoeffizient (log Pow) zwischen Wasser und n-Oktanol.

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Die Zulassungs-Nr. ist Bestandteilder Arzneimittel-Etikettierung

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BiofilmDünne Schleimschicht (Film), in der Mikroorganismen (z. B. Bakterien, Algen, Pilze, Protozoen) eingebettet sind. Biofilme entstehen, wenn Mikroorganismen sich an Grenzflächen ansiedeln. Sie bilden sich über-wiegend in wässrigen Systemen, entweder auf der Wasseroberfläche oderauf einer Grenzfläche zu einer festen Phase.Allgemein können jedoch alle Grenzflächen von Biofilmen bewachsenwerden: zwischen Gas- und Flüssigphasen (z. B. freier Wasserspiegel),Flüssig- und Festphasen (z. B. Kies an der Gewässersohle) oder auch zwi-schen verschiedenen Flüssigphasen (z. B. Öltröpfchen im Wasser). Die Grenzfläche, auf der sich der Biofilm bildet, wird Substratum genannt.Andere, umgangssprachliche Bezeichnungen für Biofilm sind: Aufwuchs,Kahmhaut, Sielhaut.

Biologische AbbaubarkeitDer biologische Abbau von Stoffen ist eine Leistung lebender Organismen.Nach der Abbaustufe (Ausmaß des molekularen Abbaus) unterscheidet manvor allem den Primärabbau, den Totalabbau und die Mineralisation. Unter Mineralisation versteht man den vollständigen Abbau organischerBestandteile zu einfachen Stoffen wie Wasser, Kohlendioxid und Mineral-salzen. Gesetzlich verlangt wird für Desinfektionsreiniger ein mindestens60 %iger Abbau der enthaltenen reinigungsaktiven Substanzen (Tenside),dies bedeutet deren komplette Mineralisierung in Kohlendioxid, Wasser undMineralsalze (siehe Detergentienverordnung EG Nr. 648-2004). Oft wird dieAbbaubarkeit einer Zubereitung aus den Rohstoffdaten abgeschätzt.

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Biofilm aus Staphylococcus aureus

BiofilmentstehungAnsiedelung: Bakterien, die in einerLösung vorhanden sind, siedeln sichauf einer Oberfläche an. Begünstigtwird die Ansiedlung durch organi-sche Substanzen, die von den Bakte-rien abgesondert werden und eineSchleimschicht auf der Oberflächebilden. Kolonisierung: Die Bakterien beginnenmit der Zellteilung. Durch fortgesetz-te Zell-Zell- Kommunikation entste-hen Mikrokolonien.Wachstum: Durch kontinuierlichesWachstum wird die Oberfläche inForm eines Films (Biofilm) erst flä-chig besiedelt und in der Folge ent-wickelt sich ein mehrschichtiger,dreidimensionaler Biofilm.

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BiozidrichtlinieDie Biozidrichtlinie (98/8/EG) regelt europaweit das Inverkehrbringen unddie Anwendung von Biozid-Wirkstoffen und Produkten aus dem nicht-agrarischen Bereich (z. B. technische Konservierungsmittel, Schädlingsbe-kämpfungsmittel, Desinfektionsmittel). Die EU-Richtlinie wurde 1998 ver-abschiedet und im Juni 2002 durch Änderung des Chemikaliengesetzes indeutsches Recht überführt.

BODE Science Center (BSC)

Das BODE Science Center berät über Themen rund um die Hygiene und denInfektionsschutz. Es beantwortet Fragen zum Hygienemanagement, wie z.B.Einsatz von Produkten, Präventionsmaßnahmen, klinisch relevante Erregerund vieles mehr. Das BSC stellt durch Forschung und Entwicklung dieQualität, Wirksamkeit und Verträglichkeit, u.a. bei Produkten zur Desin-fektion, zur Reinigung und zum Hautschutz, sicher. Es- entwickelt Lösungen zum Schutz vor Infektionen und begleitet diese

wissenschaftlich.- forscht im Verbund mit internationalen Meinungsführern aktiv für einen

besseren Infektionsschutz.- hinterfragt kritisch bestehende Konventionen, um neue Standards zu

entwickeln.bietet wissenschaftliche und fachlich-spezialisierte Kenntnisse und Ser-viceleistungen zum Hygienemanagement.

BSBBiologischer Sauerstoffbedarf. Der von den Bakterien beim biologischen Ab-bau verbrauchte Sauerstoff. Maß für biologischen Abbau in Bezug auf �CSB.

BSEBovine Spongiforme Enzephalopathie. Die auch als Rinderwahnsinn be-kannte Erkrankung ähnelt der beim Menschen vorkommenden � Creutz-feld-Jakob-Krankheit (CJD). Als Erreger gelten eiweißähnliche Prionen.

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BVD-VirusBovine viral diarrhea virus. Virus aus der Veterinärmedizin, löst beim Men-schen keine Krankheiten aus. Da es eine vergleichbare Morphologie zum �Hepatitis C-Virus (HCV) hat und in einem Zellkultursystem gut vermehrbarist, dient es als � Surrogatvirus für HCV. Gleichzeitig ist es eines der Prüf-viren zur Bestimmung der Wirksamkeit gegenüber � behüllten Viren.(siehe auch � begrenzt viruzid)

BVLBundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, zuständig u.a. für die Zulassung von Tierarzneimitteln.

Campylobacter spp.Gramnegative, schlanke, kommaförmig aussehende Bakterien der FamilieCampylobacteriaceae. Aufgrund ihres Wachstumsverhaltens bei unter-schiedlichen Bebrütungstemperaturen wird zwischen „thermophilen“(Wachstum nur bei > 37 °C) und „nicht thermophilen“ (Wachstum bei <37 °C) Campylobacter-Bakterien unterschieden. Campylobacter spp. wer-den durch kontaminierte Lebensmittel auf den Menschen übertragen undverursachen Magen-Darm-Erkrankungen.

Candida albicansKapselloser Hefepilz, der sich durch Sprossung vermehrt. Gilt als häufig-ster Erreger von nosokomialen Pilzinfektionen und von Soormykosen inMundhöhle und Rachen, der Vagina, im Nagelbett und auf der Haut.

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Candida albicans lässt sichbei zwei Drittel aller gesunden Menschen nachweisen

Spikes

HülleProteinschale

Genom

Aufbau eines BVD-Virus:

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Candida albicans dient als Testkeim für die � levurozide (begrenzt fungi-zide), und - neben dem Schimmelpilz A. niger - fungizide Wirkung chemi-scher Desinfektionsmittel.

CDAD Clostridium difficile-assoziierte Durchfallerkrankung, die häufig im Zu-sammenhang mit einer Antibiotika-Therapie steht. Beim Menschen ist Clostridium difficile in geringer Konzentration Be-standteil der gesunden Darmflora. Beginnen sich die Bakterien infolge ei-ner Antibiotika-Behandlung stark zu vermehren, kann es zur Entwicklungvon Durchfallerkrankungen kommen. Dabei ist der Verlauf der Erkran-kung abhängig von der Art und Menge der durch Clostridium difficileproduzierten Toxine. Seit einiger Zeit wird eine Zunahme besondersschwerwiegender Fälle durch einen neuen, hoch virulenten Bakterien-stamm vom Ribotyp 027 beobachtet.

CDCCenters for Disease Control and Prevention – eine dem US-amerikani-schem Gesundheitsministerium unterstellte Behörde zum Schutz der öf-fentlichen Gesundheit. Neben der Gesundheitsaufklärung und -förderungzählt die Prävention von Infektionskrankheiten zu den wichtigsten Aufga-ben der CDC. In Deutschland ist das � RKI (Robert Koch-Institut) für dieBelange der Infektionsprävention zuständig, in der EU das ECDC (Europe-an Center for Disease Control) in Stockholm.

CENFrz.: Comité Européen de Normalisation. Europäisches Komitee für Normung.Die Erarbeitung von Normen, z. B. zur Wirksamkeitsprüfung von Desinfekti-onsmitteln, erfolgt in verschiedenen Arbeitsgruppen im Technischen Komitee 216(TC). In den TC sind sämtliche Mitgliedsstaaten des CEN vertreten.

Chirurgische Händedesinfektion Präoperatives Einreibeverfahren durch Anwendung eines Hände-Desin-fektionsmittels vor Anlegen steriler OP-Handschuhe, das gegen die mi-krobielle Flora der Hände gerichtet ist. Wie verschiedene Studien zeigen,bieten OP-Handschuhe als Erregerbarriere keine absolute Sicherheit. Umdie Übertragung von Mikroorganismen in die chirurgische Wunde auch bei

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�Candida Albicans

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Handschuhperforationen größtmöglich zu verhindern, werden bei derchirurgischen Händedesinfektion die Hände und Unterarme des medizini-schen Personals vor der Operation mit dem Hände-Desinfektionsmittelvollständig benetzt. Abhängig vom verwendeten Hände-Desinfektions-mittel kann die Einwirkzeit 5, 3 oder 1,5 Minuten betragen.

ChlorhexidinChemische Verbindung, die zur Gruppe der Guanidine zählt und eine in Was-ser unlösliche Base darstellt. In Kombination mit Salzen können bei Chlor-hexidin unterschiedliche Wasserlöslichkeiten erzielt werden. In den prak-tischen Einsatz gelangt hauptsächlich Chlorhexidin-Digluconat, das aus einerUmsetzung von Chlorhexidin mit Gluconsäure entsteht. Chlorhexidin-Di-gluconat kann nicht als reiner, fester Stoff isoliert werden und wird dahervorwiegend als 20 %ige wässrige Lösung in den Handel gebracht. Chlorhexidin-Digluconat verfügt über eine bakteriostatische Wirksamkeit,deren Spektrum abhängig vom pH-Wert der Anwendungslösung ist.Hauptsächlich dient Chlorhexidin-Digluconat als Konservierungsmittelund als Basis-Wirkstoff von Desinfektionsmitteln. Der Wirkstoff weist na-türliche Resistenzen gegenüber Sporen und einer Vielzahl unbehüllter Vi-ren auf. Erworbene Resistenz besteht gegenüber MRSA und verschiedenen� Gram-negativen Bakterien. Im Vergleich zu � Alkoholen tritt beiChlorhexidin die Wirkung langsamer ein. Aufgrund der Resistenzen und deseingeschränkteren Wirkungsspektrums bringt Chlorhexidin in der Hände-desinfektion keinen Nutzen. Bewährt hat sich der Wirkstoff hingegen in derKatheterpflege zur Desinfektion von Punktionsstellen, z. B. bei zentralenVenenkathetern (ZVK).

CJK� Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

clean conditionsArt der Anschmutzung bei der Wirksamkeitsprüfung von Desinfektions-mitteln, vor allem für die Instrumentendesinfektion. Dabei wird die An-schmutzung unter „geringer“ Belastung mit 0,03 % � Albumin auf vor-gereinigten Flächen oder Instrumenten simuliert.

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Clostridium difficileSporenbildendes, anaerobes grampositives Bakterium in Stäbchenform,zur Gattung Clostridien gehörend. Das Vorkommen erstreckt sich auf dieErde, das Wasser sowie den Darm von Mensch und Tier. Clostridium diffi-cile ist ausgesprochen umweltresistent, verursacht Diarrhoe und Colitis undgilt wegen seiner Fähigkeit zur Sporenbildung als wichtiger Nosokomial-keim, d.h. im Krankenhaus erworbener Erreger. (siehe auch � CDAD)

cMRSA MRSA, die wegen Fehlens einer Verbindung zu medizinischen Einrichtun-gen “community-acquired“ MRSA (außerhalb des Krankenhauses, bzw.ambulant erworben) genannt werden. cMRSA können ohne Eintrittspfor-ten (intakte Haut) Haut- und Weichteilentzündungen auslösen und verfü-gen neben der Betalaktam-Antibiotika-Resistenz über das Toxin Panton-Valentine-Leukozidin.

CO2

Kohlendioxid, das von Bakterien beim biologischen Abbau gebildet wird.Maß für biologischen Abbau in Bezug auf � CSB.

COLIPA Comiteè de Liaison des Associations Europèen de L’Industrie de la Par-fumerie, des produits Cosmetiques et de Toilette, mit Sitz in Brüssel. DerDachverband der Europäischen Hersteller für Parfümerie- und Körperpfle-gemittel repräsentiert mehr als 2000 Firmen und Organisationen und er-arbeitet u. a. die � INCI-Liste.

ComplianceCompliance bezeichnet allgemein die Einhaltung von Vorschriften, Emp-fehlungen oder Verhaltensmaßregeln. Bezogen auf die Händehygiene hatCompliance drei Bedeutungen:1. „Es wird etwas gemacht“, d.h., die Händedesinfektion in den vor-

geschriebenen Situationen durchgeführt. 2. „Es wird das Richtige gemacht“, d.h., es erfolgt eine Hände-

desinfektion und nicht z. B. Händewaschen, wenn eine Hände-desinfektion erforderlich ist.

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REM-Aufnahme von Clostridium difficile-Bakterien

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3. „Das Richtige wird richtig gemacht“, d.h., die Händedesinfektion wird mit der erforderlichen Einwirkzeit und unter vollständiger Benetzung zur Vermeidung von Benetzungslücken durchgeführt.

Creutzfeld-Jakob-KrankheitTödliche Nerven-Erkrankung des Menschen bedingt durch eine fehlerhaf-te Faltung atypischer Eiweißverbindungen, sogenannter Prionen. DieKrankheit ähnelt in den Symptomen dem � BSE / Rinderwahnsinn. Einebesondere Form stellt die „neue Variante“ der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) dar, welche durch den Verzehr von Fleisch oder Nerven-gewebe von an Boviner Spongiformer Enzephalopathie (BSE) erkrankten Rin-dern auf den Menschen übertragen wird.

CSBChemischer Sauerstoffbedarf. Der zur vollständigen chemischen Oxidationeines organischen Moleküls benötigte Sauerstoff. Theoretische Bezugs-größe für biologischen Abbau.

Dampfsterilisation� Autoklavierung

DekolonisationBeseitigung einer bestimmten mikrobiellen Besiedelung, z. B. bei MRSA.

DekontaminationReduktion von Mikroorganismen durch physikalisch-chemische Einwir-kung, Oberbegriff für Desinfektion und Sterilisation.

Desinfektion„Bezweckt die Abtötung bzw. irreversible Inaktivierung von krankheitser-regenden Keimen an und in kontaminierten Objekten sowie die Unterbre-chung von Infektionsketten“ (BGA,1990). (siehe auch � inaktivieren, � Infektionskette)

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DesinfektionsplanDer Desinfektionsplan legt arbeitsplatz- oderabteilungsbezogen Verfahren zur Desinfekti-on und meist auch zur Reinigung fest. Ausdem Plan geht hervor, wer, was, wann, womit,wie und wie lange die jeweilige Desinfekti-ons- und Reinigungsmaßnahme durchzufüh-ren hat.Darüber hinaus werden Aussagen zurÜberwachung und Eigenkontrolle fixiert. AlsTeil des – gemäß � Infektionsschutzgesetzgeforderten � Hygieneplans – stellt der Des-infektionsplan ein wichtiges Element der In-fektionsverhütung dar. Der Plan sollte regel-mäßig den jeweiligen Infektionssituationenund -risiken angepasst, den Mitarbeitern er-läutert und gut sichtbar aufgehängt werden. Bei

Vergabe der Reinigungsarbeiten an Fremdfirmen sollte der Desinfektions-plan in den Vertrag aufgenommen werden.

DesinfektorBerufsbezeichnung nach erfolgreich absolvierter Ausbildung in Verfahrender Desinfektion, Sterilisation und der technischen Hygiene.

DetergenzienverordnungEuropäische Verordnung (EG) Nr. 648/2004 zur Anforderung des vollstän-digen biologischen Abbaus von anionischen, nichtionischen, kationi-schen und amphoteren Tensiden. Die Verordnung betrifft Stoffe und Zu-bereitungen, die für Wasch- und Reinigungsprozesse bestimmt sind.Ergänzend für das Inverkehrbringen gilt das Wasch- und Reinigungsmit-telgesetz (WRMG) vom 29. April 2007.

Device-assoziierte Pflege Patientenversorgung an bestimmten Devices, wie z. B. zentrale Venen-Katheter, Harnwegsdrainagen, Beatmungsschläuche. Die damit verbundenenEintrittspforten erhöhen das Risiko für den Patienten, dass Krankheitser-reger in den Körper gelangen und dort Infektionen auslösen.

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Baktolan®

protect+ pure- einreiben -

Was?Maßnahmen

Wann?Häufigkeit

Womit?Präparat / Produkt Konz. / EWZ

Wie?Häufigkeit

HygienischeHändedesinfektion

Vor Arbeitsbeginn,nach Toilettenbesuch und Pausen.Nach Kontakt mit Fleisch, Fisch und Geflügel.Nach Entsorgungs- und Reinigungsarbeiten.

Sterillium®

classic pure- einreiben -

gebr.- 30 Sek.fertig

Präparat in die trockenen Hände geben und sorgfältig über diegesamte Einwirkzeit hinweg bis zu den Handgelenken kräftigeinreiben. Hände über die gesamte Einwirkzeit feucht halten.Bei der Desinfektion gezielt die Fingerkuppen und Handflä-chen, insbesondere die Daumenpartien, behandeln.

HändereinigungVor Arbeitsbeginn,nach Toilettenbesuch und Naseputzen. Bei Verschmutzung.

Baktolin®

basic pure- waschen -

gebr.-fertig

Hände mit Wasser anfeuchten, Produkt entnehmen und auf-schäumen. Anschließend Hände gründlich abspülen und mitEinmalhandtuch trocknen.

HautschutzVor Arbeitsbeginn und bei Bedarf. Vor längerem Tragen der Handschuhe.

gebr.-fertig

Produkt auf den Handrücken geben, von dort gleichmäßig in beide Hände einmassieren. Pflegefilm einziehen lassen. Fingerzwischenräume und Nagelbetten beachten.

HändepflegeNach einer die Haut belastenden Tätigkeit. Insbesondere vor Arbeitsbeginn, in Pausenund nach Arbeitsende.

Baktolan®

lotion pure- einreiben -

gebr.-fertig

Lotion auf den Handrücken geben, von dort gleichmäßig in beide Hände einmassieren. Pflegefilm einziehen lassen. Fingerzwischenräume und Nagelbetten beachten.

Aufbereitung vonDosier- und Spenderpumpen

Aufbereitung des Spendergehäuses

Zum Entfernen von Produktresten mit angefeuchtetem Einmaltuch abwischen und durchspülen.

Desinfektionsmittel durchspülen, einwirken lassen und Pumpe anschließend leer pumpen. Nicht nachwischen. Nach Trocknen einsetzen oder staubfrei lagern.

Zum Entfernen von Produktresten mit angefeuchtetem Einmaltuchabwischen. Gehäuseteil am Pumpenauslauf besonders beachten.

Mit einem mit Desinfektionsmittel befeuchteten Einmaltuchabwischen. Vollständig benetzen, nicht nachwischen. Unzugängliche Flächen einsprühen.

gebr.- 30 Sek.fertig

gebr.- 30 Sek.fertig

Bacillol® AF- wischen/sprühen -

Warmes Wasser

Warmes Wasser

Bacillol® AF- wischen/sprühen -

Bei jedem Flaschenwechsel.

Bei jedem Flaschenwechsel.

Desinfektionsplan Großküche- Seite 1 von 2 -

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DGHMDeutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V. Wissenschaftliche Fachgesellschaft, deren Ziele die Förderung des wis-senschaftlichen Austausches auf den verschiedenen Teilgebieten der Mi-krobiologie, Infektionsimmunologie sowie der Hygiene und des Gesund-heitswesens sind.

DGHM-ListeDesinfektionsmittel-Liste der Deutschen Gesellschaft für Mikrobiologieund Hygiene. Diese früher von der DGHM herausgegebene Liste wird seitdem 01.01.2006 von der Desinfektionsmittel-Kommission des Verbunds fürangewandte Hygiene e.V. (� VAH) herausgegeben. (siehe auch � VAH-Liste)

DGKHDeutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V.Wissenschaftliche Fachgesellschaft, deren Anliegen die Verhütung undBekämpfung krankenhaus- und praxisassoziierter Erkrankungen mit denSchwerpunkten Infektionsprophylaxe, Gesundheitsförderung und Um-weltschutz ist.

9DINDeutsches Institut für Normung, mit Sitz in Berlin. Das DIN erarbeitet ge-meinsam mit Vertretern interessierter Kreise Normen und Standards alsDienstleistung für Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Als nationale Nor-menorganisation Deutschlands vertritt das DIN die deutschen Interessenin den europäischen und internationalen Normenorganisationen.

dirty conditionsArt der Anschmutzung bei der Wirksamkeitsprüfung von Desinfektionsmit-teln, vor allem bei der Instrumentendesinfektion. Dabei wird die Anschmutzungunter „hoher“ Belastung mit 0,3 % � Albumin plus 0,3 % Schaferythrozytenauf nicht vorgereinigten Flächen oder Instrumenten simuliert.

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DOCGelöster organischer Kohlenstoff (Dissolved Organic Carbon): Menge an organischen Kohlenstoffverbindungen, die in einer Lösung vorliegen. Pa-rameter zur Verfolgung des biologischen Abbaus.

DRG (Diagnosis Related Group-System)Pauschalierendes Vergütungssystem, auf dessen Grundlage jeder stationäreBehandlungsfall nach Fallpauschalen vergütet wird.

DVGDeutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft e.V.(siehe auch � Richtlinien der DVG)

DVVDeutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V.(siehe auch � Leitlinie der DVV)

EHECEnterohämorrhagische � Escherichia coli. Varianten der Escherichia coli-Bakterien, die besondere � pathogene Eigenschaften aufweisen.

Eintauch-NährbödenMedium zur Bestimmung der Keimzahl und (begrenzt) der Keimart in Flüs-sigkeiten. Prinzip: Ein Tauchträger mit Nähragar wird kurz in die Flüssig-probe getaucht und anschließend (in einer Schutzhülle eingegeben) be-brütet. Die Bestimmung der Keimzahl erfolgt durch Vergleich derKoloniendichte mit Musterbildern. Geeignete Eintauch-Nährböden sind z.B. BODE-Dip-Slides Combi, die auch für Abklatsch-Untersuchungen ver-wendbar sind. (siehe auch � Abklatsch)

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Einreibemethode zur HändedesinfektionDamit eine Händedesinfektion den geforderten Desinfektionserfolg erzie-len kann, müssen beim Einreiben des Desinfektionsmittels alle Areale derHand vollständig mit dem Präparat benetzt werden. Seit den 70er Jahrengalt als beste Einreibetechnik zur Vermeidung von � Benetzungslücken ei-ne Abfolge von sechs Schritten. Diese stellen das Standardeinreibeverfah-ren dar, mit dem Mittel für die hygienische Händedesinfektion nach der EN1500 auf ihre Wirksamkeit geprüft werden

Eine umfangreiche Studie aus 2008 kam zu dem wissenschaftlich gesichertenErgebnis, dass eine „eigenverantwortliche Einreibemethode“ die besten Be-netzungsergebnisse erzielt. In der Studie wendeten die Probanden dasPräparat nach individueller Technik an und achteten dabei selbst auf einevollständige Benetzung. Von den getesteten Einreibemethoden schnittendie bekannten sechs Schritte dagegen mit den größten Benetzungslückenam schlechtesten ab. Für eine ausreichend sichere Händedesinfektionwurden zwischen 25 und 30 Sekunden benötigt – kürzere Zeiten führtenzu mangelhaften Benetzungsergebnissen. Neben der ausreichenden Ein-wirkzeit ist die sorgfältige Benetzung von Fingerkuppen und Daumen, dieklinisch besonders wichtig sind, von besonderer Bedeutung. Auch bei dereigenverantwortlichen Einreibemethode sollte die vollständige Benet-zung in Schulungen regelmäßig trainiert werden.Der wissenschaftliche Beirat der “Aktion Saubere Hände” hat 2011 ein Po-sitionspapier veröffentlicht, das, auch den Erkenntnissen der Studie aus 2008folgend, die individuelle Einreibemethode für die Händedesinfektionempfiehlt.

Einwirkzeit Zeitraum des Einwirkens eines Präparates bis zum Erreichen der ange-strebten Wirkung.

EiweißdenaturierungIrreversibles Zerstören des ursprünglichen Zustandes eines Proteins durchFällung, Einwirken verdünnter Säuren oder dem Lösen von Peptidverbin-dungen.

Fingerkuppen und Daumen sind beider Händedesinfek-tion besonders zubeachten

Deutlich sichtbare Eiweißrückstände

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Eiweißfehler Wirkungsverminderung von Desinfektionsmitteln und Antiseptika durch Ei-weißrückstände. Um Eiweißfehler zu umgehen, sollten sichtbare Ver-schmutzungen (z.B. Blut, Sekrete) vor dem Desinfektionsprozess durchgründliche Reinigung entfernt oder Präparate ohne Eiweißfehler verwen-det werden.

EkzemSammelbegriff für nicht-infektiöse Entzündungsreaktionen der Hautdurch eine Vielzahl von Auslösern. Die Symptome sind Hautrötung, Bläs-chenbildung, Nässen, Krustenbildung bzw. Schuppung.

EliminationAllgemeine Bezeichnung für die Entfernung von im Abwasser in gelösterund in kolloidaler Form enthaltenen Stoffen. Unter Elimination versteht mansowohl den biologischen Abbau als auch die Entfernung durch physikali-sche (z. B. Adsorption) oder chemische Vorgänge.

EndemieAnhaltendes, gehäuftes Auftreten einer Krankheit in einem begrenzten Ge-biet oder einer Population. Ein zeitlich gehäuftes Auftreten einer Erkran-kung in einer Region wird � Epidemie, eine darüber hinaus länderüber-greifende Ausbreitung � Pandemie genannt.

endogen„von innen kommend“(siehe auch � exogen)

EN� Europäische Normen

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Das Handekzem entsteht vorwiegenddurch Tätigkeiten mit viel Kontakt imfeuchten Milieu, z. B. durch zu häufi-ges Händewaschen und zu lange Tra-gezeiten von Handschuhen

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Endoskop Mit einem optischen System versehenes Instrument in der mikro-invasivenDiagnostik und Chirurgie zur Betrachtung von Körperhöhlen, Hohlorganenoder Gelenken. Unterschieden werden starre und flexible Endoskope.Starre Endoskope leiten die Bildinformationen des zu untersuchendenObjektes durch ein Linsensystem im Inneren des Endoskopschaftes an dasOkular weiter. Das für die Untersuchung notwendige Licht wird über einenangeschlossenen Lichtleiter ebenfalls im Inneren des Schaftes durch Glas-faserbündel an die Spitze des Endoskopes geleitet. Bei einem flexiblen En-doskop werden Bild und Licht über Glasfaserbündel übertragen. Die In-strumente verfügen i. d. R. über Arbeitskanäle zum Einführenmikro-mechanischer Geräte wie Zangen und Greifer in den Untersu-chungsraum. Die Aufbereitung von Endoskopen und deren Zusatzinstrumentariummuss gemäß der gemeinsamen Empfehlungen der Kommission für Kran-kenhaushygiene am RKI und des Bundesinstitutes für Arzneimittel, dar-gelegt in den „Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Me-dizinprodukten“, erfolgen.

EndothelEinschichtiger Zellverband an der Innenwand aller Gefäße, Kapillaren undserösen Höhlen.

EnterovirenHeterogene Gruppe von Viren aus der Familie der Picornaviridae mithauptsächlicher Lokalisation im Magen-Darm-Trakt. Enteroviren werden überwiegend fäkal-oral übertragen, dabei gelten beider Weitergabe von Mensch zu Mensch die Hände als größte Kontamina-tionsquelle. Typische, durch Enteroviren verursachte Krankheitsbilder, sind Gastroen-teritiden und die sogenannte Sommergrippe. Bei Personen mit ge-schwächter Immunabwehr, Schwangeren oder Kindern sind zudemschwerere Krankheitsverläufe mit Hirnhautentzündung, Herzmuskel- undLungenentzündung möglich.

Die Zahl mikro-invasiver Eingriffe mitEndoskopen steigt. An die hygieni-sche Aufbereitung der optischen Instrumente werden hohe Ansprüchegestellt.

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EnzymeInnerhalb und außerhalb von Zellen wirksame Eiweiß-

moleküle, die biochemische Reaktionen steuern. Enzymefungieren als Katalysatoren bei allen natürlichen Stoff-

wechselprozessen.

EpidemieHäufung einer Infektionserkrankung über einen bestimmten

Zeitraum in einem lokal abgegrenzten Gebiet.

EpithelEpithel bedeutet „Deckgewebe“, das die Außenhaut des Körpers bedeckt, so-wie die Oberflächen von Hohlorganen (Darm, Blase, etc.) auskleidet. Hier-bei handelt es sich um geschlossene ein- oder mehrschichtige Zellverbände.

Escherichia coliIm menschlichen Dickdarm vorkommende, gramnegative Stäbchenbakte-rien, die dort als Teil der Darmflora physiologische Aufgaben wie die Vit-aminsynthese unterstützen. Außerhalb des Darmes können die BakterienHarnwegsinfektionen, Entzündungen im Bauchraum oder auch Meningi-tis bei Neugeborenen hervorrufen. Einige Stämme des Bakteriums lösenDarmerkrankungen, zum Beispiel die sogenannte Reisediarrhoe, aus.E. coli wird als Testkeim für die Wirksamkeitsprüfung von Desinfektions-mitteln eingesetzt und dient als Indikator für fäkale Verunreinigungenvon Wasser.

EthanolZur Gruppe der Alkohole gehörender kurzkettiger, wasserlöslicher Alkohol,der neben � 1-Propanol und � 2-Propanol zu den häufigsten in der Hän-dedesinfektion eingesetzten Alkoholen zählt. Im Gegensatz zu letztge-nannten, ist Ethanol in hohen Konzentrationen (> 70 % v/v) als alleinigerWirkstoff gegenüber � unbehüllten Viren wirksam, wobei hierbei länge-re Einwirkzeiten, als die für die � hygienische Händedesinfektion vorge-sehenen 30 Sekunden zu berücksichtigen sind.

ESBL Enterobakterien mit der Fähigkeit, Enzyme mit erweitertem Beta-LaktamaseSpektrum zu bilden, so genannte „Extended Spectrum Beta-Lactamasen“,

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Enzyme steuern biochemische Reaktionen

Escherichia coli ist ein Testkeim für die Prüfung von Desinfektions-mitteln

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bzw. ESBL-Bildner, werden zunehmend häufig isoliert. ESBL kann auch zu ei-ner erweiterten Resistenz gegenüber Cephalosporinen der 3. Generationführen und wird daher auch als Cephalosporin-resistente Enterobakterien(CRE) bezeichnet. In Deutschland hat sich die Inzidenz von ESBL-assoziiertenInfektionen auf Intensivstationen im Zeitraum von 2006 - 2010 verdreifacht.34 Prozent dieser Infektionen wurden nosokomial erworben und wären da-her vermutlich mit guten Infektionsschutz-Maßnahmen vermeidbar.

Europäische Normen (EN)Für alle europäischen Länder gültigen Methoden zur Bestimmung derWirksamkeit, die nach einem öffentlichen Normungsprozess vom Techni-schen Komitee bei � CEN festgelegt wurden. Jede angenommene Euro-päische Norm wird in Deutschland als DIN/EN-Norm veröffentlicht. Auchim Bereich der Hygiene wird die Wirksamkeit von Desinfektionsmittelnnach europäisch einheitlichen mikrobiologischen Prüfnormen ermittelt.Wichtige Europäische Normen sind in diesem Zusammenhang die DIN EN1500: 1997-10 „Chemische Desinfektionsmittel und Antiseptika - Hygie-nische Händedesinfektion - Prüfverfahren und Anforderungen (Phase2/Stufe 2)“ sowie die DIN EN 12791: 2005-10 „Chemische Desinfektions-mittel und Antiseptika - Chirurgische Händedesinfektionsmittel - Prüfver-fahren und Anforderungen (Phase 2/Stufe 2)“. Dabei handelt es sich umpraxisnahe Tests zur Bakterizidie.

Europäische Anwendung Testkeime Bedingungen/ AnforderungNorm Einwirkzeiten

EN 1500 Hygienische Escherichia 1 Min. oder Prüfpräparat darf Hände- coli kürzer statistisch nichtdesinfektion signifikant schlechter Bakterizidie sein als Referenzprodukt

(Propan-2-ol 60 % vol)

EN 12791 Chirurgische Normale 5 Min. und Prüfpräparat darfHände- Hautflora kürzer in der Sofortwirkung unddesinfektion im 3-Stunden-WertBakterizidie statistisch nicht

signifikant schlechtersein als Referenzprodukt(Propan-1-ol 60 % vol)

Phase 2 /Stufe 2-Normen (praxisnahe Tests) in der Händedesinfektion

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evidenzbasiertVom englischen „evidence-based“ stammender Begriff, der für das Zu-grundelegen von Beweisen, beispielsweise aus naturwissenschaftlichenoder medizinischen Studien steht und die Grundlage für öffentliche Emp-fehlungen, z. B. des � RKI darstellt. Dabei werden verschiedene Evidenz-grade unterschieden:Stufe I a: Wenigstens ein systematisches Review auf der Basis metho-disch hochwertiger kontrollierter, randomisierter Studien (RCT’s).Stufe I b: Wenigstens ein ausreichend großer, methodisch hochwertigerRCT.Stufe II a: Wenigstens eine hochwertige Studie ohne RandomisierungStufe II b: Wenigstens eine hochwertige Studie eines anderen Typsquasi-experimenteller Studien.Stufe III: Mehr als eine methodisch hochwertige nichtexperimentelle Stu-die.Stufe IV: Meinungen und Überzeugungen von angesehenen Autoritäten(aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien.

exogen„von außen kommend“

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1. Kälte, Hitze, Strahlung2. Druck, Stoß, Reibung3. Einwirkungen chemischer Substanzen4. Eindringen von Mikroorganismen5. Wärme- und Wasserverlust6. Abwehr von eindringenden Mikroorganismen7. Resorption bestimmter Stoffe8. Ausscheidung von Schweiß9. Kreislauf- und Thermoregulation10. Druck-, Vibrations-, Tast-, Schmerz- und Temperatursinnesorgan

Exogene und endogene Faktoren,die die Haut beeinflussen

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FCV� felines Calicivirus

felines CalicivirusVirus aus der Veterinärmedizin, das vor allem Katzen befällt. Für denMenschen hat es keine krankmachende Bedeutung. Wurde bis vor Kurzemaufgrund seiner morphologischen Ähnlichkeit als � Surrogat-virus für � No-roviren (Norwalk-like-Viren) eingesetzt.

FlächendesinfektionVerfahren zur Inaktivierung von Erregern auf unbelebten Ober flächen. Die Häufigkeit und der Umfang der Desinfektion sind abhängig vom Risi-kopotential. Das Robert Koch-Institut (� RKI) unterscheidet zwischenroutinemäßiger, täglicher Desinfektion am Krankenbett und gezielter Flä-chendesinfektion in besonderen Situationen.

Entsprechend der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektions-prävention (siehe auch � RKI-Richtlinie) müs sen Flächen gezielt desinfi-ziert werden, wenn • sie erkennbar mit Blut, Eiter, Ausscheidungen oder anderen Körper-

flüssigkeiten verunreinigt sind.• eine Schlussdesinfektion vorgenommen werden muss.• es zum Ausbruch meldepflichtiger, hochinfektiöser oder

multiresistenter Erreger kommt.

FluoreszenzSichtbarmachung von Substanzen durch Bestrahlung mit kurzwelligemoder ultraviolettem Licht. Durch Einreiben eines Hände-Desinfektionsmittels,dem ein fluoreszierendes Präparat (z.B. Visirub®) zugefügt wird, können un-ter Zuhilfenahme einer kurzwelligen Lichtquelle (UV-/Schwarzlicht) Benet-zungslücken sichtbar gemacht werden.

Unter UV-Licht werden Benetzungslücken sichtbar

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FormaldehydZur Gruppe der Aldehyde zählender farbloser, stark riechender, gasförmiger Al-dehyd. Formaldehyd wird zur Konservierung, u. a. von Immunseren und Kos-metika und zur Desinfektion eingesetzt. Es wirkt in hohen Atemluft-Konzen-trationen im Tierversuch kanzerogen und ist als Allergen bekannt. Aufgrundseiner sehr guten Desinfektionseigenschaften (kein � Eiweißfehler, universellesWirkungsspektrum) findet Formaldehyd in angemessenen Konzentrationennach wie vor Verwendung in Flächen- und Instrumenten-Desinfektionsmitteln,z. B. in infektiologischen Risikosituationen.

Freiverkäufliche ArzneimittelAusschließlich bzw. überwiegend zum äußeren Gebrauch (außerhalb desmenschlichen Körpers) bestimmte Desinfektionsmittel sowie Rachen- undMundantiseptika, können vom Einzelhandel frei verkauft werden und un-terliegen nicht der Verschreibungs- oder einer � Apothekenpflicht.(siehe auch � verschreibungspflichtige Arzneimittel)

FungistaseWachstums- und Vermehrungshemmung von Pilzen.

FungizidieAbtötung von Pilzen durch thermische, chemo thermische und chemische Verfahren

Hände- und Haut-Desinfektionsmittelsind freiverkäufliche Arzneimittel

Der Hautpilz Trichophyton mentagro-phytes vor und nach dem Einsatz einesDesinfektionsmittels

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GassterilisationSterilisationsverfahren unter Zuhilfenahme gasförmiger Stoffe (z.B. Formalde-hyd-Dampf) bei Temperaturen zwischen 50 °C und 60 °C. Die Gassterilisationfindet vor allem bei thermolabilen Materialien Anwendung.

GastroenteritidenInfektionen des Magen-Darm-Traktes, ausgelöst durch Viren (Noro-, Rota-,Adeno-, Coronaviren) oder Bakterien (Clostridium difficile, Campylobacter,Salmonellen, etc.). Auch Protozoen, wie Amöben oder Lamblien, verursa-chen Gastroenteritiden. Durch eine Zerstörung der Darmschleimhaut oderdie Bildung von Bakteriengiften kann die aufgenommene Nahrung nichtmehr ausreichend verdaut werden. In der Regel gehen Gastroenteritidendaher mit Durchfall und Erbrechen einher. Als klassischer Übertragungsweg gilt die fäkal-orale � Schmierinfektion.Entsprechende Hygienemaßnahmen, wie die � Händedesinfektion, ver-meiden eine Weiterverbreitung der Erreger.

GCPGood Clinical Practices („Gute Klinische Praxis“)US- bzw. EG-Richtlinie, in der ein Qualitätsstandard für die klinische Erprobung von Arzneimittel festgelegt wird. Seit 2004 rechtsgültige deut-sche Verordnung GCP-V, die die EG-Richtlinie 2001/20/EG in deutsches Rechtumsetzt.

Gefahrgutvorschriften Verkehrsrechtliche Bestimmungen zu Einstufung, Kennzeichnung, Ver-packung und Transport gefährlicher Güter auf der Straße (GGVSEB / ADR),per Eisenbahn (GGVSEB / RID) und per Seeschiff (GGVSee / IMDG-Code) oderper Flugzeug (hier gelten die Regeln der ICAO / IATA).

Gastroenteritiden können sehrschmerzhaft sein

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GefahrstoffkennzeichnungDie Kennzeichnung von Gefahrstoffen besteht aus einer Reihe von Anga-ben, die auf der Verpackung wiederzugeben sind. Dazu gehören die Ge-fahrensymbole und Gefahrenbezeichnungen, die Hinweise auf besondereGefahren (R-Sätze) und die Sicherheitsratschläge (S-Sätze). Desinfektions-mittel (Konzentrate) können z. B. folgende Gefahrenmerkmale aufweisen:C = ätzend, Xi = reizend, Xn = gesundheitsschädlich, F = leichtentzünd-lich, N = umweltgefährlich.Arzneimittel, sowie Kosmetika und Medizinprodukte, sind von der Kennzeich-nungspflicht nach � Gefahrstoffverordnung ausgenommen.

Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)Regelt die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von gefährlichenStoffen und Zubereitungen. Mensch und Umwelt werden dadurch vorstoffbedingten Schädigungen geschützt.

GesundheitZustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbe-findens, d. h. nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Schwäche(WHO, 1946).

GHSGlobally Harmonized System. Die Verordnung (EG) 1272/2008, auch GHS-oder CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packing) genannt,steht für eine weltweite Harmonisierung der Einstufung und Kennzeich-nung von Chemikalien. Dabei werden die Vorschriften für Gefahrstoffeund Gefahrgüter in ein einziges neues System überführt. Die CLP-Verord-nung ersetzt die Regelungen der bisherigen EG-Stoffrichtlinie (67/548/EWG) und der EG-Zubereitungsrichtlinie (1999/45/EG). Die neue Ein-stufung und Kennzeichnung beinhaltet u.a. neue Gefahrenpiktogramme,Gefahrenhinweise (H-Sätze) und Sicherheitshinweise (P-Sätze).Die neue GHS-Verordnung wurde am 20.01.2009 verabschiedet. Es geltenÜbergangsfristen für Stoffe (bis 01.12.2010) und Gemische (bis01.06.2015).

Bisher geltende Gefahrensymbole

Neue Gefahrenpiktogramme nach GHS

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GLPGood Laboratory Practices. Verfahren zur Qualitätssicherung in Laborato-rien, die nichtklinische Prüfungen zur Bewertung der Auswirkungen von Che-mikalien auf Mensch, Tier und Umwelt durchführen. Prüfergebnisse von Laboren, denen von einer autorisierten Prüfbehörde ein GLP-Zertifikat erteiltwurde, genießen internationale Anerkennung.

GMPGood Manufacturing Practices. Von der WHO herausgegebene und u.a. inder EU implementierte Grundregeln für die Sicherheit der Qualität bei derHerstellung von Arzneimitteln. Die GMP-Richtlinie ist Bestandteil der Be-triebsverordnung AMWHV (Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverord-nung) für pharmazeutische Unternehmen und hat damit gesetzlichen Cha-rakter.

gram-negativ Klassifikation von Bakterien nach dem Aufbau Ihrer Zellwand mit Hilfe desGramschen Färbeverfahrens. Gram-negative Bakterien zeigen ein rotes„Gramverhalten“.

gram-positiv Klassifikation von Bakterien nach dem Aufbau Ihrer Zellwand mit Hilfe desGramschen Färbeverfahrens. Aufgrund ihrer dicken Zellwände färben sichgram-positive Bakterien blau.

Gramsches Färbeverfahren

Gram-negative Bakterien färben sich rot.Gram-positive Bakterien färben sich aufgrund ihrer dickenZellwände blau.

gram-negativ gram-positiv

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Gramsches FärbeverfahrenVon Hans Christian Joachim Gram 1884 entwickelte Methode zur Bakte-rienfärbung. Dabei werden die Bakterien mit dem basischen Gentianavio-lett für 1 - 3 Minuten eingefärbt. Nach Abgießen der Farblösung werdendie Bakterien mit Jodjodkali behandelt, das eine wasserunlösliche Ver-siegelung bildet. Die Lösung wird ebenfalls abgegossen und die Bakterienanschließend mit Alkohol gespült. Ergebnis: Die gram-positiven Bakterienhalten den blauen Farbstoff, die gram-negativen geben ihn ab. Eine Ge-genfärbung mit Fuchsin- bzw. Safraninlösung – wie später üblich – wur-de von Gram nicht durchgeführt.

GroßhandelserlaubnisDurch eine Änderung des Arzneimittelgesetzes (§ 52a AMG) benötigen Groß-handelsbetriebe, die mit Arzneimitteln – wie Hände-, Haut-Desinfektions-mitteln, Schleimhaut- und Wundantiseptika – handeln, seit 2005 eine Er-laubnis. Diese ist vor Aufnahme der Tätigkeit bei der zuständigen Behördezu beantragen und wird erst nach einer Abnahmeinspektion erteilt.

Grüner PunktZeichen, das u. a. von der Firma DSD (Duales System Deutschland AG) genutztwird. Das DSD organisiert die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Ver-packungen sowohl von Privathaushalten als auch von Kleingewerbe und Insti-tutionen, wie z. B. Krankenhäusern und erfüllt damit die Rücknahmepflicht fürden Hersteller. Für die Nutzung auf Verkaufsverpackungen entrichtet der Ver-treiber eine Gebühr. Diese richtet sich nach Gewicht, Volumen und Material derVerpackung.

Hans Christian Joachim Gram (1853 - 1938). Dänischer Bakteriologe,der 1884 eine Methode zur Bakterien-färbung entwickelte.

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HACCPHazard Analysis of Critical Control Points: Methode zur Qualitätssiche-rung mit dem Schwerpunkt Hygiene in der Lebensmittelindustrie und imGroßküchenbereich. Personal- und Flächenhygiene sind wichtige Baustei-ne des HACCP-Konzeptes.

HAV� Hepatitis A-Virus

HändedekontaminationHistorischer Begriff. Keimreduktion auf den Händen mit Hilfe einesWaschpräparates mit antimikrobiellen Eigenschaften. Heute wird dieser Be-griff ersetzt durch �„hygienische Händewaschung“.

HändedesinfektionMaßnahme zur Keimverminderung auf Händen und ggf. Unter armen mitchemischen Mitteln. Verfahren zur Händedesinfektion unterscheidet man in� hygienische Händedesinfektion und �chirurgische Händedesinfektion.

Händehygiene Gesamtheit aller Maßnahmen, um die Übertragung von Krankheitserregernüber die Hände des Personals zu vermeiden und gleichzeitig die zum Teilstark strapazierte Haut in gesundem Zustand zu erhalten.

(siehe auch �Händedesinfektion� Hautschutz)

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Händewaschen � Waschen der Hände

HandschuhsaftFeuchtes Milieu unter dem Handschuh, bedingt durch Schweißbildung. DerHandschuhsaft kann residente Keime aus den tieferen Hautschichten ent-halten, die während eines chirurgischen Eingriffs im Falle von Perforatio-nen der Handschuhe ungehindert austreten und in die sterilen Körperhöhlendes Patienten eindringen können. Dabei besteht die Gefahr postoperati-ver Wundinfektionen. Die chirur gische Händedesinfektion ist daher er-gänzend zu Handschuhen für die präoperative Infektionsverhütung unab-dingbar. Alkoholische Hände-Desinfektionsmittel senken dasWundinfektionsrisiko durch eine schnelle initiale Keimabtötung und eineLangzeitwirkung, die für die Dauer von 3 Stunden nach der Händedesin-fektion gemessen wird.

Hautpflege� Hautschutz

Hautreinigung� Hautschutz

HautschutzIm erweiteren Sinn die Gesamtheit aller Maßnahmen, die Haut gesund zuerhalten, denn gesunde Haut ist der beste Schutz vor schädigenden Ein-flüssen.• Hautschutz, d. h. alle Maßnahmen, die vor einer die Haut

belastenden Tätigkeit durchgeführt werden (z. B. Handschuhe, speziel-le Schutzsalben).

• Hautreinigung, d. h. alle Maßnahmen, die nach einer die Haut bela-stenden Tätigkeit zur Beruhigung und zum Entfernen von Verschmut-zungen der Haut dienen.

• Hautpflege, d. h. alle Maßnahmen, die nach einer die Haut belastenden Tätigkeit auf der Haut angewendet werden, um die natür-liche Regeneration der Haut zu unterstützen.

Hautschutz setzt sich aus den einzel-nen Maßnahmen zum Schutz, zur Rei-nigung und zur Pflege von Händenund Unterarmen zusammen. Für Per-sonal in Gesundheitseinrichtungenbilden Hautschutz und Händedesin-fektion das Händehygiene-System.

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Hautverträglichkeitvon Hände-Desinfektionsmitteln

Hände-Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis verfügen in der Regelüber eine gute Hautverträglichkeit. Treten beim Einreiben eines alkoholi-schen Hände-Desinfektionsmittels Brennen und eine gerötete Haut auf, sinddiese Symptome Zeichen einer oft nicht sichtbar vorgeschädigten Haut. Da Al-kohol in diesen Fällen leicht die lebenden Zellen der Oberhaut erreicht,kommt es zu den genannten Beschwerden. Im Gegensatz zu Waschpräparaten, die abgespült werden, besteht derVorteil alkoholischer Einreibepräparate darin, dass die Hautlipide zwar durchdas alkoholische Desinfektionsmittel in der Hornschicht gelöst und damitaus ihrer strukturellen Anordnung gedrängt werden, sie jedoch substan-ziell weiter auf der Haut verbleiben. Die bessere Hautverträglichkeit alkoholischer Einreibepräparate im Vergleichzu Seifen wurde durch eine Vielzahl experimenteller Befunde und Anwen-dungsstudien belegt. Voraussetzung für die Hautverträglichkeit alkohol-basierter Hände-Desinfektionsmittel sind Rezepturen mit Zusatz vonRückfettungsmitteln, worauf bei der Produktauswahl unbedingt geachtetwerden sollte.

HBV� Hepatitis B-Virus

HCV� Hepatitis C-Virus

HefenPilzart, bei der sich Zellen zu großen, eiförmigenSprossverbänden formieren, hierzu gehört auchCandida spp..

Alkoholische Hände-Desinfektions-mittel lösen zwar die Hautlipide, die-se verbleiben aber auf den Händen

Hefezellen von Yarrowia lipolytica beim Wachstum auf Glycerol

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HeißluftsterilisationPhysikalisches Sterilisationsverfahren, bei dem thermostabile Medizinpro-dukte trockener Hitze ausgesetzt werden. Um eine Abtötung aller Keime(Bakterien, Pilze, Viren und Sporen) zu gewährleisten, muss die Tempera-tur mindestens 180 °C über einen Zeitraum von mindestens 30 Minutenbetragen. Obwohl ein anerkanntes Sterilisationsverfahren, birgt das Heiß-luftverfahren Risiken: Die Wärmeübertragung auf das Sterilgut erfolgtlangsam, die Bildung von Kälteinseln ist möglich und das Sterilisationser-gebnis ist abhängig von der Art der Beschickung des Sterilisators. Eine Ver-fahrensvalidierung kann nicht erfolgen, so dass die Heißluftsterilisation inGesundheitseinrichtungen nicht empfohlen werden kann. Demgegenüberstellt die � Autoklavierung die bessere Methode zur Sterilisation dar.

Helicobacter pyloriGramnegative Stäbchenbakterien, die als Auslöser für eine Reihe von Ma-generkrankungen (Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür,Zwölffingerdarmgeschwür) gelten. In Deutschland liegt die durchschnitt-liche Durchseuchungsrate bei 40 - 50 %. Der Übertragungsweg ist nachwie vor ungeklärt, als wahrscheinlich werden � Schmierinfektionen sowieMund-zu-Mund Übertragung angesehen.

Hepatitis A-Virus (HAV)Auslöser der epidemischen oder infektiösen Hepatitis. Die Übertragung er-folgt über Lebensmittel oder Wasser. Schmutz- und � Schmierinfektionenkommen vor. Hepatitis A gehört zu den häufigsten Reisekrankheiten. Eine aktive und passive Immunisierung ist möglich (siehe nebenstehendeAbbildung). Das HAV zeichnet sich durch eine ausgeprägte Umweltstabilität und Des-infektionsmittelresistenz aus.

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Bis zu 90 Prozent aller akuten undchronischen Magenschleimhautent-zündungen werden durch Helicob-acter pylori verursacht

aktiveImmunisierung

passiveImmunisierung

Die Verabrei-chung von lebenden (abgeschwäch-ten) oder toten Erregern erzielteine schützendeImmunantwort.

Die Übertragungvon Antikörpernvon einem immunisiertenSpender auf einen nicht-immunen Empfänger.

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Hepatitis B-Virus (HBV)Verursacher der sogenannten Serum-Hepatitis, bei der es zu einer Leber-entzündung kommt. In erster Linie werden parenterale Übertragungswe-ge beobachtet. Die Übertragung kann auch oral oder durch Schleimhaut-Kontakte erfolgen. Die Hepatitis B ist eine Berufserkrankung desmedizinischen Personals. Schutzmaßnahmen sind aktive Schutzimpfung,Desinfektionsmaßnahmen und Tragen von Einmalhandschuhen. Darüber hin-aus muss die Übertragung von Patient zu Patient im Krankenhaus verhin-dert werden.Hinweis: Seit 2004 wird eine Wirksamkeit eines Desinfektionsverfahrens ge-gen HBV anerkannt, wenn es � „begrenzt viruzid“ ist.

Hepatitis C-Virus (HCV)

Häufigste Erregerform (80 - 90 %) der Posttransfusionshepatitis, auchdurch Sexualkontakte übertragbar. Vorkommen/Relevanz: Das HCV kann beibis zu 5,5 % aller Mitarbeiter im Gesundheitswesen nachgewiesen werden.HCV ist neben Alkoholismus häufigste Ursache von Leberzirrhose und Le-berkrebs. Nach Verletzung der Haut werden bis zu 10 % der BetroffenenHCV-positiv. Die Relevanz für Mitarbeiter im Gesundheitswesen begründet sich vor al-lem darauf, dass bislang - im Gegensatz zu HBV - kein Impfstoff zur Ver-fügung steht. Hinweis: Seit 2004 wird eine Wirksamkeit gegen HCV anerkannt, wenn einDesinfektionsverfahren � „begrenzt viruzid“ ist.

Herpes simplex-Virus (HSV)Zur Herpes-Gruppe gehörendes Virus, das hauptsächlich durch � Schmierinfektionen übertragen wird. Das Herpes simplex-Virus besitzt eine Hülle und ist damit als lipophiles Virus bei den gegen Um-welteinflüsse weniger widerstandsfähigen Viren einzuordnen. Man unter-scheidet in Typ 1 (orale Infektion) und Typ 2 (genitale Infektion). Tritt eineErstinfektion mit Typ 2 bei Schwangeren auf, kann es zu einer Gefährdungdes ungeborenen Kindes kommen. Auch können verschiedene Krank-heitsbilder bei Neugeborenen, die durch Herpes simplex-Virus verursachtwerden, bedrohliche Formen annehmen.

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REM-Aufnahme von Hepatitis B-Viren

Ein Großteil der durch das Herpessimplex-Virus hervorgerufenen In-fektionen treten im Gesicht und Genitalbereich auf

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HerstellungserlaubnisIn § 13 des Arzneimittelgesetzes wird geregelt, wer Arzneimittel gewerbs-oder berufsmäßig zum Zwecke der Abgabe an andere herstellen darf. DieEntscheidung über die Erteilung der Erlaubnis trifft die zuständige Behördedes Bundeslandes in dem die Betriebsstätte liegt oder liegen soll, in Abstim-mung mit der zuständigen Bundesoberbehörde.

HIVHuman Immunodeficiency Virus. Virus aus der Gruppe der Retro-Viren,das die erworbene Abwehrschwäche AIDS auslöst. Das Virus ist behüllt undkann somit als ein gegen Umgebungseinflüsse weniger resistentes Viruseingestuft werden. Die potenzielle Infektiosität der Viruspartikel außerhalbdes menschlichen Körpers kann unter entsprechenden Bedingungen meh-rere Tage bis etwa 2 Wochen erhalten bleiben. Bei HIV-positiven Personenist das Virus in fast allen Körperflüssigkeiten in unterschiedlicher Konzen-tration enthalten. Bisher ist eine Übertragung des Virus nur durch Blut, Sa-menflüssigkeit und Vaginalsekret nachgewiesen. Muttermilch kommtmöglicherweise auch als Überträger in Frage. Auf Schutzmaßnahmenwird in den Anlagen zur RKI-Richtlinie eingegangen. Durch eine große An-zahl von Untersuchungen wurde bereits belegt, dass HIV dem HBV ähnlich,aber weniger chemoresistent als HBV ist. Daher können für die Desinfek-tion bei HIV bzw. AIDS alle Desinfektionsmittel und -verfahren verwendetwerden, die sich auch bei HBV bewährt haben. Seit 2004 wird eine Wirk-samkeit gegen HIV anerkannt, wenn ein Desinfektionsverfahren �

„begrenzt viruzid“ ist

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Das HI-Virus schädigt oder zerstörtZellen der Immunabwehr. Der Kör-per kann sich daraufhin nicht mehrwirksam gegen Bakterien, Viren undPilze sowie gegen bestimmte Krebs-zellen wehren.

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HIV-PostexpositionsprophylaxeGesamtheit der Maßnahmen, die nach jeder HIV-Exposition in einer be-stimmten Reihenfolge eingeleitet werden sollten. Zu den Sofortmaßnah-men bei einer beruflichen HIV-Exposition gehören:

Die zu verwendenden Antiseptika sollten mindestens eine � “begrenzt vi-ruzide“ Wirksamkeit aufweisen bzw. eine nachgewiesene Wirksamkeitgegen HIV. Zwar werden Haut- und Schleimhautantiseptika in der Regelnicht auf Wirksamkeit gegen Viren geprüft, häufig besitzen Hautantisep-tika aber zugleich auch die Indikation „hygienische Händedesinfektion“,für die dann präparateabhängig auch eine „begrenzt viruzide Wirksamkeit”nachgewiesen wurde.

Stich- oder SchnittverletzungKontamination von geschädigter Haut,

bzw. Auge oder Mundhöhle

Blutfluss fördern durch Druck auf das umliegende Gewebe

(≥ 1 Minute)

Intensive antiseptische Spülung bzw. anlegen eines antiseptischen Wirkstoffdepots

Entscheid über systemische, medikamentösePostexpositionsprophylaxe

Unfalldokumentation (D-Arzt)

Erster HIV-AntikörpertestHepatitis-Serologie

Intensive Spülung mit nächst-erreichbarem geeignetem Antiseptikum (Haut), bzw.

Wasser (Auge, Mundhöhle)

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Hospitalismus� Nosokomiale Infektion

HSV� Herpes simplex-Virus

HygieneLehre von der Erhaltung und Pflege der Gesundheit.

HygieneplanObligatorische organisatorische Maßnahme in Krankenhaus, Pflegeheim undPraxis mit dem Ziel der Vermeidung nosokomialer Infektionen oder zur Qua-litätssicherung in der Lebensmittel- oder Pharmazeutischen Industrie. In ei-nem Hygieneplan werden Verhaltens- und Vorgehensweisen für Arbeits-abläufe festgelegt, bei denen aseptisches Arbeiten notwendig ist.

Hygienische Händedesinfektion Unter hygienischer Händedesinfektion wird das Einreiben alkoholischer Prä-parate über 30 Sekunden in die trockenen Hände verstanden. Mit Hilfe dieses Verfahrens sollen diejenigen Keime unschädlich gemacht werden, die durch Kontakt mit mikrobiell kontaminierten Objekten etc. auf die Oberfläche der Haut gelangt sind (� transiente Flora).Mit einer Keimreduzierung von > 4 log10 Stufen führt die hygienische Händedesinfektion zu deutlich höheren Reduktionsraten als die� hygienische Händewaschung oder das Händewaschen und bietet damitgrößtmögliche Sicherheit. Eine Verbreitung von Mikro organismen in die Um-gebung, wie sie beim Händewaschen stattfindet, wird durch das Verfahrender hygienischen Händedesinfektion verhindert. Weitere Vorteile: Das Verfahrenist unabhängig von Waschgelegenheiten überall anwendbar und wesent-lich hautverträglicher als das Waschen mit Wasser und Seife/Waschlotio-nen. (siehe auch � Hautverträglichkeit von Hände-Desinfektionsmitteln)

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Alkoholische Hände-Desinfektions-mittel können unabhängig vonWaschgelegenheiten hygienisch ausSpendern entnommen werden

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Hygienische HändewaschungDie hygienische Händewaschung ist ein in Europa anerkanntes Verfahren,bei dem eine antimikrobielle Waschlotion zur Reinigung der Hände ein-gesetzt wird. Im Gegensatz zur hygienischen Händedesinfektion kann die-ses Verfahren nur am Waschbecken durchgeführt werden. Die Anforderungan die Wirksamkeit nach europäischen Normen ist geringer als die ge-genüber der hygienischen Händedesinfektion. Die hygienische Händewaschung wird in Deutschland vor allem in Berei-chen eingesetzt, bei denen auch die Reinigung der Hände erforderlich ist,wie zum Beispiel in der Lebensmittelverarbeitung und Großküche.

Iatrogene KrankheitDurch Handlungen des Arztes hervorgerufene Krankheit (von griech. iatros= Arzt).

IfSGInfektionsschutzgesetz. Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infek-tionskrankheiten beim Menschen. Zweck dieses Gesetzes ist es, übertrag-baren Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, Infektionen frühzeitig zuerkennen und eine Weiterverbreitung von Keimen zu verhindern. Bei be-hördlich angeordneten Desinfektionsmaßnahmen gemäß § 18 wird die "Li-ste des RKI" (vormals BGA) über geprüfte und anerkannte Desinfektions-mittel und -verfahren zu-grunde gelegt. (� RKI-Liste)

IHOIndustrieverband Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und in-stitutionelle Anwendung e.V. Der IHO ist ein Wirtschaftsverband für die Her-steller der professionellen Wasch-, Reinigungs-, Putz- und Desinfektions-

sowie Oberflächenbehandlungsmittel. Er veröf-fentlicht u. a. auf seiner Website eine Liste virus-wirksamer Hände-, Instrumenten- und Flächen-desinfektionsmittel (IHO-Viruzidie-Liste unterwww.iho.de).

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STAND: 1. SEPTEMBER 2009

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inaktivierenEtwas in einen Zustand versetzen, in dem es seine ursprüngliche Wirkung verloren hat. Bei Viren wird die Wirksamkeit von Desinfektions-verfahren als „Inaktivierung der Viren“ bezeichnet, da Viren „vagabundierende Gene“ darstellen und nur über Wirtszellen zur Ver-mehrung in der Lage sind. Sie verfügen über keinen eigenen Stoffwechsel. Bei der Desinfektionsmittel-Prüfung ist der Begriff „Inaktivierung vonDesinfektionsmitteln“ gebräuchlich. Er wird in diesem Zusammenhangzunehmend durch „Neutralisation“ ersetzt. Hierbei wird Inaktivierungnicht im Sinne der Abtötung der Mikroorganismen verwendet, sondern imSinne einer methodisch bedingten Aufhebung der Restwirkung eines Des-infektionsmittels.

INCIInternational Nomenclature of Cosmetic Ingredients. INCI repräsentiertdie gemeinsame Nomenklatur für die mit der Umsetzung der 6. Änderungder EU-Kosmetik-Richtlinie (76/768/EWG) Pflicht gewordene Deklaration derBestandteile auf der Verpackung kosmetischer Mittel. Sie bezieht sich aufeine neue Terminologie, die von COLIPA entwickelt wurde, um dem Bedarfan eine internationale Vorgehensweise zu entsprechen. Eine INCI-Bezeichnung kann verschiedene chemische Verbindungen ab-decken.

Indikation eines ArzneimittelsBeschreibt die Anwendungsgebiete eines Arzneimittels und ist Bestandteil der Zulassung. So sind z. B. die hygienische und/oder chirur-gische Händedesinfektion Indikationen von Hände-Desinfektionsmitteln.

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Angabe der Inhaltsstoffe (Ingredients) nach INCIin abnehmender Reihenfolge der Konzentration.Inhaltsstoffe, die zu weniger als 1 % enthaltensind, erscheinen am Ende in ungeordneter Rei-henfolge.

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Indikationen hygienische HändedesinfektionTypische Situationen, die das Risiko einer Übertragung pathogener Mi-kroorganismen auf Personal und Patienten bergen und zur Prophylaxe ei-ne hygienische Händedesinfektion erfordern. In Anlehnung an die WHO-Kampagne „Clean care is safer care“ (2005) werden die Indikationen füreine Händedesinfektion in Deutschland auf Basis der RKI-Empfehlungenin „fünf Momenten“ zusammengefasst, die gleichzeitig auch die am häu-figsten auftretenden � nosokomialen Infektionen berücksichtigen:

5 Momente der Händedesinfektion

1. Vor Patientenkontakt Um den Patienten vor einer Übertragung pathogener Keime zu schützen.

2. Vor aseptischen Tätigkeiten. Um den Patienten vor einer Übertragung zu schützen und zu verhindern,dass patienteneigene Keime in den Körper gelangen.

3. Nach Kontakt mit potenziell infektiösen Materialien (und nach dem Aus-ziehen der Handschuhe). Um sich selbst, die Umgebung und weitere Patienten vor einer Übertra-gung zu schützen.

4. Nach Patientenkontakt. Um sich selbst, die Umgebung und weitere Patienten vor einer Übertra-gung zu schützen.

5. Nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung. Um sich selbst, die Umgebung und weitere Patienten vor einer Übertra-gung zu schützen.

IndikatorkeimeMikroorganismen, bei deren Vorkommen auf die Anwesenheit bestimmterVerunreinigungen geschlossen werden kann. Beispielsweise gelten Coli-Bakterien als Indikatorkeime für fäkale Verunreinigungen.

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Infektion Eindringen, Anhaften und Vermehren von Krankheitserregern (Bakterien, Pilze, Viren, Parasiten) in einen Wirtsorganismus. Die in diesemZusammenhang auftretenden Symptome werden als Infektionskrankheit be-zeichnet. Infektionen werden u.a. • nach deren Herkunft (� endogen,� exogen), • dem Übertragungsweg

(� Kontakt-,� Schmier-,� Tröpfcheninfektion) • oder der Eintrittspforte (Wunde, Atemwege, Haut, Schleimhaut)

unterschieden.

InfektionsepidemiologieMedizinische Fachdisziplin, die sich mit dem räumlichen und zeitlichenAuftreten übertragbarer Krankheiten beschäftigt. Basierend auf Untersu-chungen zu Übertragungswegen und Erregerreservoirs, werden Prognosenzur Ausbreitung sowie Vermeidungsstrategien abgeleitet. Das Aufgabengebietder Infektionsepidemiologie umfasst neben Hygieneempfehlungen auchMaßnahmen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge bei übertragbaren Er-krankungen und Möglichkeiten zu deren Überwachung (Surveillance).

InfektionsfloraUnter Infektionsflora werden Erreger bereits bestehender Infektionen(Abszesse, Furunkel) verstanden, die durch Desinfektion nur bedingt ab-getötet werden können. Offene, infizierte Wunden stellen immer ein In-fektionsrisiko dar. Richtlinien zur Personalhygiene weisen daher daraufhin, dass Personen mit Infektionen oder offenen Wunden bis zur vollstän-digen Abheilung keine hygienerelevanten Tätigkeiten an Patienten oder inHerstellungsprozessen durchführen dürfen.

InfektionsketteÜbertragung von Krankheitserregern von einem Wirt auf neue Wirtedurch � Tröpfchen-, � Kontakt- oder � Schmierinfektion.

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Streptococcus pyogenes. Die Eiter verursachenden Bakteriensind charakteristische Vertreter einer Infektionsflora.

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Infektionsprophylaxe

Alle vorbeugenden Handlungen zur Vermeidung einer Infektion.

Infektiositätsaufhebung

Einen Gegenstand oder eine Person in einen Zustand versetzen, so dass kei-ne Infektion mehr von ihm oder ihr ausgehen kann.

Influenza A-Virus

Das Orthomyxovirus vom Typ A ist der häufigste Erreger von Grippe-Epi-demien. Influenza A-Viren schädigen die Schleimhaut der Atemwege und ermöglichen dadurch den Eintritt von Bakterien in den Körper. InfluenzaA-Viren haben spikeartige Oberflächenstrukturen, die durch die Glykoproteine Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA) gebildet wer-den. Bislang sind 16 verschiedene Hämagglutine und 9 Neuraminidasenbekannt, die in jeder beliebigen Kombination auftreten können. Influen-za A-Viren können auf unbelebten Flächen 24 Stunden infektiös bleiben,und von dort mit den Händen aufgenommen und übertragen werden.

Inkubationszeit

Zeitraum zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Krank-heitserscheinungen.

Inkubator

Medizinprodukt, mit dessen Hilfe kontrollierte Außenbedingungen für di-verse Brut- und Wachstumsprozesse geschaffen und erhalten werdenkönnen. Der auch als Brutkasten bekannte Inkubator dient dabei u.a. dergezielten Behandlung von Früh- und Neugeborenen.

Influenza A-Virus ist der häufigsteErreger von Grippe-Epidemien

Säuglingsinkubatoren schaffen einfür die Vitalfunktionen intensiv-pflichtiger Früh- und Neugeborenernotwendiges Mikroklima

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Instrumentendesinfektion

Desinfektion von gebrauchten Medizininstrumenten. Die Aufbereitungunterliegt dabei gesetzlichen Vorschriften, die laut Medizinproduktebe-treiberverordnung (MPBetreibV) in der Richtlinie des Robert Koch-Institu-tes „Anforderung an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinpro-dukten“ zusammengefasst sind. Zu Beginn des Aufbereitungsprozesses muss in jedem Fall eine gründlicheReinigung des gebrauchten Instrumentes durchgeführt werden. Danach er-folgt je nach Art des Instrumentes eine fachgerechte Desinfektion auf ma-nuellem oder maschinellem Weg.

invasiv

(lat.: invadere = einfallen, eindringen). Medizinischer Begriff, um diagnostische oder therapeutische Maßnahmen zu beschreiben, die inden Körper eindringen.

in-vitro

(lat.: für im Glas). Bezeichnet Vorgänge, die außerhalb des lebenden Organismus stattfinden. In der Regel werden diese Tests unter Labor-bedingungen im Reagenzglas durchgeführt.

in-vivo

(lat.: für im Lebenden). Bezeichnet Prozesse, die im lebenden Organismusablaufen. Von Versuchen unter praxisnahen Bedingungen können in derRegel bessere Empfehlungen abgegeben werden als bei in-vitro Untersu-chungen.

Inzidenz

(lat.: incidere). Kennzahl in der Epidemiologie, welche die Häufigkeit vonNeuerkrankungen an einer bestimmten Krankheit, innerhalb eines be-stimmten Zeitraums in einer bis dahin gesunden Population beschreibt. (siehe auch � Prävalenz)

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Mikrotiterplatte für in-vitro-Diagnostik

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Iod

Iod ist ein nicht-metallisches Element (Ordnungszahl 53 im Periodensystem)aus der Gruppe der Halogene (Salzbildner). Der Name leitet sich vom grie-chischen Wort „ioeides“ = veilchenartig ab und verweist auf die Entstehungvioletter Dämpfe bei Erhitzung. Wegen seiner antimikrobiellen Eigenschaften wird Iod zur Wund- undpräoperativen Hautantiseptik eingesetzt. Gegenüber der früher verwendetenreinen Jodtinktur, verfügt der moderne Povidon-Iod-Komplex (PVP-Iod), einsogenanntes Iodophor, über eine wesentlich verbesserte Wirksamkeit undVerträglichkeit.

Isolat

Bakterielle oder virale Probe, die von einer infizierten Person entnommenwurde.

Isolierung

(lat.: absondern, vereinzeln, abschließen). Im krankenhaushygienischenSinne dient die Isolierung dazu, Patienten mit gefährlichen Infektionskrankheiten oder Patienten mit geschwächter Körperabwehr se-parieren. So stellen Patienten mit MRSA, unter bestimmten Umständen (s.RKI-Empfehlungen), ein Risiko für andere, MRSA-freie Patienten dar undwerden einzeln oder zu mehreren (Kohortenisolierung) isoliert, um eine Wei-terverbreitung des Bakteriums zu vermeiden.

Isopropylalkohol

� 2-Propanol

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Kaltsterilisation

Bezeichnet die durch die Anwendung von UV-Strahlen oder keimtötendenGasen herbeigeführte � Sterilisation.In den USA wird unter diesem Begriff verwirrenderweise auch die chemi-sche Desinfektion von Instrumenten verstanden.

Kapsid

Eine aus Proteinbausteinen (Kapsomeren) bestehende Viruskapsel.

KBE

Abkürzung für „Koloniebildende Einheit“, eine Größe, die der Quantifizie-rung von Mikroorganismen dient. Dabei wird die Anzahl der Mikroorga-nismen in einem Material auf kulturellem Weg bestimmt (englische Be-zeichnung: Colony Forming Unit – CFU).

Keimdichte

Beschreibt die Anzahl an Mikroorganismen auf einem bestimmten Areal.

Keimreservoir

Ort, an dem ein Erreger zeitweilig oder andauernd vorhanden ist.

Klärschlammtoxizität

Der meist angegebene EC 10- bzw. 20-Wert (Effective Concentration) ist die-jenige Konzentration, ab der eine Beeinträchtigung der Klärschlammmi-kroorganismen zu befürchten ist und stellt damit einen wichtigen Parameterzur WGK-Einstufung dar.Erlaubt keine Aussage über die biologische Abbaubarkeit.

Kohortenisolierung

Isolierung einer definierten Grundgesamtheit von Personen über den Zeit-raum des Auftretens einer bestimmten Krankheit.

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Keimdichte an verschiedenenHautarealen der Hände

Die Kapside vieler Viren sind ikosa-edrisch aufgebaut, d.h. sie verfügenüber eine symmetrische Struktur mit20 Flächen, die die Form einer Ku-gel hat

223 KBE/cm2

847 KBE/cm2

89 KBE/cm2

(Fingernagelfläche)

250 KBE/cm2

(Handrücken)

61.368 KBE/cm2

(unter dem Fingernagel)

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Kolonisation

Besiedelung von Bakterien auf Haut, Schleimhaut oder Wunden ohneSymptome oder Immunreaktionen auszulösen.

Kontagiosität

Ansteckungsfähigkeit.

Kontaktinfektion

Infektion infolge Kontaktes mit Krankheitserregern. Die Übertragung mitKeimen kann direkt von Mensch zu Mensch über Tröpfchen- oderSchmierinfektion erfolgen.

Kontaktkeime

Auf unbelebten Oberflächen befindliche Krankheiterreger. Durch Berührungdieser, kann eine Übertragung der Keime auf den Menschen erfolgen.

Kontamination

Verunreinigung mit Krankheitserregern oder Chemikalien aus der Umge-bung.

Kosmetika

Kosmetika werden im Lebensmittel-Bedarfsgegenstände- und Futtermittel-gesetzbuch (LFGB) folgendermaßen definiert: Kosmetika im Sinne dieses Ge-setzes sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt sind,äußerlich am Menschen oder in seiner Mundhöhle zur Reinigung, zumSchutz, zur Erhaltung eines guten Zustandes, zur Parfümierung, zur Verän-derung des Aussehens oder Beeinflus-sung des Körpergeruches angewendetzu werden, es sei denn, dass sie über-wiegend dazu bestimmt sind, Krank-heiten, Leiden, Körperschäden oderkrankhafte Beschwerden zu lindernoder zu beseitigen.

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Beispiel für Kosmetika:Baktolin® sensitive Waschlotion und Baktolan® protect+ pure W/O/W Emulsion

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Kosmetikverordnung (KVO)

Entspricht inhaltlich im wesentlichen der europäischen Kosmetik-Richtli-nie 76/768/EWG und ergänzt und füllt die Vorschriften des Lebensmittel-Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) über die Be-griffsbestimmung und den Verkehr mit Kosmetika aus.Die KVO enthält Listen von Stoffen, die zum Herstellen und Behandeln vonkosmetischen Mitteln nicht verwendet oder die nur beschränkt für be-stimmte Anwendungsgebiete und Verwendungsarten gebraucht werden dür-fen. Weiterhin enthält die KVO Regelungen u. a. zu Farb- und Konservie-rungsstoffen, zur Kennzeichnung kosmetischer Mittel und zur Doku-mentationspflicht sowie zu Mitteilungs- und Berichtspflichten des Herstel-lers/Importeurs gegenüber den zuständigen Überwachungsbehörden.

Kreuzkontamination

Übertragung von Keimen, wobei zuerst potenziell kontaminiertes Materi-al, Gegenstände oder auch Personen berührt werden und die so erworbe-nen Keime anschließend über die Hände auf nicht kontaminierte Personen,Materialien oder Gegenstände übertragen werden.

Kumulative Wirkung

Ein sich aufsummierender Effekt.

KVO

� Kosmetikverordnung

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Langzeitwirkung

Maß für die Verringerung der Hautflora, nachdem nach Beendigung derchirurgischen Händedesinfektion für die Dauer von 3 Stunden chirurgischeHandschuhe getragen wurden.

LC

Letale Konzentration zur Angabe der akuten Toxizität. Die Konzentrationeines Stoffes in Wasser oder in der Luft, bei der innerhalb eines bestimmten Zeitraumes der Tod der Testorganismen während der Ex-positionszeit und/oder innerhalb einer bestimmten Zeit danach eintritt.

LD

Letale Dosis. LD (latein.: letalis = tödlich) Angabe der akuten Toxizität. Do-sis eines Wirkstoffes oder einer ionisierenden Strahlung, bei der innerhalbeines bestimmten Zeitraumes der Tod der Testorganismen eintritt. Die le-tale Dosis von Arzneimitteln wird normalerweise berechnet und als LD100

oder LD50 angegeben.

Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV)

Nationale Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) zur Regelung der Pro-duktion, Lagerung, Verarbeitung und Zubereitung aller Nahrungsmittel. Je-der Betrieb, der Lebensmittel herstellt, verarbeitet oder in Verkehr bringt,hat laut LMVH mit Hilfe des � HACCP Konzeptes, • die für die Lebensmittelsicherheit relevanten Arbeitsstufen zu

ermitteln, • zu überwachen und • zu dokumentieren sowie • für angemessene Sicherheitsmaßnahmen Sorge zu tragen. Seit 2006 gelten in der Europäischen Union drei Verordnungen zur Le-bensmittelhygiene (852/2004, 853/2004 und 854/2004). Diese europäischenVerordnungen entsprechen weitestgehend der LMHV.

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Leitlinie der DVV

Leitlinie der � DVV für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel, die imhuman-medizinischen Bereich gegenüber Viren eingesetzt werden sollen.Es wird hiermit die umfassende Viruswirksamkeit überprüft. Als Testviren sindAdenovirus, Polyomavirus (SV 40), Poliovirus, Vakzinia virus und das BVD-Virus vorgeschrieben. Bis auf BVDV und Vakziniavirus (behüllt, Testviren fürden Nachweis der begrenzten Viruzidie � begrenzt viruzid) handelt es sichhierbei um unbehüllte Viren. Die Versuchsdurchführung erfolgt mit und oh-ne Belastung im Suspensionstest. Wenn sich ein Präparat unter Berücksichtigung der Testbedingungen alsviruzid erwiesen hat, kann im Einzelfall die gleiche Anwendungsempfeh-lung gegenüber anderen, nicht geprüften Viren ausgesprochen werden. Einallgemein gültiger Analogieschluss auf die Wirksamkeit gegenüber nichtgeprüften Viren ist jedoch nicht zulässig.

Levurozidie

Wirkung gegen Hefepilze. Diese wird im Suspensionsversuch gegen �Candida albicans untersucht.

Listeria monocytogenes

Grampositives, stäbchenförmiges Bakterium, das beim Menschen die Infektionskrankheit Listeriose verursachen kann. Die Übertragung von Listerien erfolgt in der Regel über verunreinigte Lebensmittel, vor allemMilchprodukte, Speiseeis, unbehandeltes Obst und Gemüse sowie Pro-dukte aus rohem Fleisch.

LMHV

� Lebensmittelhygiene-Verordnung

Log10-Stufen

Maßeinheit für die Beschreibung der Keimreduktion. Beispiel: Bei einerAusgangszahl von 106 Keimen pro ml (der log10-Wert entspricht 6) wirddurch das Desinfektionsmittel eine Reduktion auf 103 Keime pro ml erzielt(der log10-Wert entspricht 3). Dieses entspricht einer Reduktion um 3 log10-Stufen.

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Milchprodukte als möglicheVerursacher von Listeriose

Der Erreger Listeria monocytogenesverursacht unspezifische, grippe-ähnliche Symptome, die evtl. vonDurchfällen begleitet werden

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Makrophagen

Zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zählende bewegliche Zellen, deren Aufgabe die Erkennung von Fremdstoffen, die Vernichtung von Mikroorganismen sowie Tumorzellen ist. Makrophagen werden im Kno-chenmark gebildet, erscheinen einige Tage im Blut als Monozyten und wan-dern aus dem Blut in die verschiedenen Gewebe und Organe wie Haut, Lunge, Darm und Knochen aus. Dort auftretend, werden sie auch als Kupf-fersche Zellen (Leber), als Langerhans-Zellen (Haut) und als Osteoklasten (Kno-chen) bezeichnet.

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Makrophagen bei der Vernichtung von E. coli-Bakterien

Makrophagen sind Fress-zellen (Phagozyten) des Immunsystems

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MDD

(engl.: medical device directive) Europäische Richtlinie 93/42/EWG zur Si-cherheit von Medizinprodukten. Die nationale Umsetzung ist im Medizin-produktegesetz � MPG verankert.

Medizinprodukte

(engl.: medical devices) sind keine Arzneimittel, dienen aber ebenfalls imengeren und weiteren Sinne der menschlichen Gesundheit. Was ein Me-dizinprodukt ist, wird im § 3 des Medizinproduktegesetzes (MPG) definiert,z. B. Geräte, Verbandsstoffe, Implantate. Dazu zählen auch Mittel zurDesinfektion von medizinischen Instrumenten und Inventar, wie z. B. vonEndoskopen.

Medizinprodukte werden in vier Risikogruppen eingeteilt:• Risikoklasse I: Produkte mit einem niedrigen Risikopotenzial,

z. B. Reiniger für nicht invasive Medizinprodukte oder Binden.• Risikoklasse II a: Produkte mit mittlerem Risikopotenzial,

z. B. Desinfektionsmittel für nicht invasive Medizinprodukte (Instrumenten-Desinfektionsmittel).

• Risikoklasse II b: Produkte mit erhöhtem Risikopotenzial, z. B. Desinfektionsmittel für invasive Medizinprodukte(Instrumenten-Desinfektionsmittel).

• Risikoklasse III: Produkte mit hohem Risikopotenzial, z. B. künstliche Herzklappen oder Medizinprodukte, die einen Arznei-stoff enthalten.

Damit Medizinprodukte in der Europäischen Union verkehrsfähig sind,müssen sie eine CE-Kennzeichnung tragen. Damit wird dokumentiert,dass das Produkt den europäischen Richtlinien entspricht.

Meldepflichtige Krankheiten

Infektionskrankheiten, deren Auftreten nach dem Infektionsschutzgesetz(IfSG) unverzüglich an das zuständige Gesundheitsamt und von dort ggf.weiter an das Robert Koch-Institut übermittelt werden müssen. Im IfSG istverankert, welche Krankheiten bei Verdacht, dem tatsächlichen Ausbruchoder dem Tod einer erkrankten Person meldepflichtig sind.

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Dem RKI übermittelte meldepflichtige Krankheiten bzw. Krankheitserreger in Deutschland 2011

Meldekategorie Anzahl

Adenovirus 431Botulismus 8Brucellose 24Campylobacter 69634Cholera 4CJK 106Denguefieber 271Diphtherie 4E.-coli-Enteritis 8042Ebolafieber 0EHEC/STEC 4862Fleckfieber 0FSME 404Gelbfieber 0Giardiasis 4104Haemophilus influenzae 173Hantavirus 258Hepatitis A 796Hepatitis B 766Hepatitis C 4792Hepatitis D 15Hepatitis E 220Hepatitis Non A-E 0HUS 874Influenza 43716Kryptosporidiose 911Lassafieber 0Läuserückfallfieber 0Legionellose 586Lepra 1Leptospirose 50Listeriose 328Marburgfieber 0Masern 1608Meningokokken 349Milzbrand 0MRSA 3976Norovirus 107334Ornithose 15Paratyphus 56Pest 0Poliomyelitis 0Q-Fieber 284Rotavirus 53507Salmonellose 23733SARS 0Shigellose 662Tollwut 0Tollwutexpositionsverdacht 0Trichinellose 3Tuberkulose 4146Tularämie 18Typhus 57VHF, andere Erreger 12Yersiniose 3298

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mesophile Bakterien

Bakterienarten, die optimal bei Temperaturen von 25 – 40 °C wachsen.

Mikroorganismen

Kleine, oftmals nur unter dem Mikroskop erfassbare Lebewesen, auch Mi-kroben genannt. Zu den Mikroorganismen zählen beispielsweise � Bak-terien, � Pilze, � Hefen oder Algen. � Viren werden nicht als Mikroorganismen verstanden, da sie sich nichtselbständig reproduzieren können und über keinen eigenen Stoffwechselverfügen, im engeren Sinne daher nicht als Lebewesen gelten.

Mikrobizide

Chemische Substanzen, die Mikroorganismen abtöten. Zu den Bioziden ge-hörend, sind Mikrobizide notwendige Inhaltsstoffe in vielen Produkten wieReinigungsmittel, Shampoos und Kosmetika, aber auch Farben undLacke. Hier gewährleisten sie eine gute Produktqualität und lange Halt-barkeit. Substanzen, die gezielt nur eine Sorte von Mikroben abtöten, werden alsViruzide, Bakterizide, Fungizide oder Algizide bezeichnet.

Milzbrand

Milzbrand wird durch Bacillus anthracis verursacht. Je nach Lokalisation kön-nen respiratorische Sekrete, Sekrete von Infektionsherden sowie mensch-licher Stuhl als erregerhaltiges Material betrachtet werden. Unabhängig vonder Herkunft der Erreger sind bei Kontamination Maßnahmen zur Desin-fektion von Flächen erforderlich. Bacillus anthracis kann sowohl als vege-tatives Bakterium als auch in Form von Sporen vorkommen. In der Regelkoexistieren beide Formen nebeneinander. Handelt es sich um die vege-tative Form, so sind Desinfektionsmittel bzw. -verfahren mit dem Wirk-spektrum A ausreichend (= zur Abtötung von vegetativen bakteriellenKeimen und Pilzen geeignet; gem. Terminologie des � RKI). Da immer da-von ausgegangen werden muss, dass unter anderem die Sporenform vor-liegt, sollte das Verfahren den Wirkungsbereich C nach RKI-Terminologiemit einschließen (Quelle: Bundesgesundheitsblatt 1994;

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Bacillus anthracis gilt als Erreger des Milzbrandes

Quelle: Robert Koch-Institut: SurvStat,http://www3.rki.de/SurvStat, Datenstand: 15.09.09

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Jahrgang 37, Seite 28) Wirkungsbereich C heißt, dass eine Wirksamkeit ge-genüber Bacillus-Sporen nachgewiesen ist. Grundsätzlich sollte den Emp-fehlungen des Robert Koch-Institutes gefolgt werden. Dies betrifft auch dieAuswahl der Präparate, die zur Flächen- oder Händedesinfektion eingesetztwerden sollten. Aktuelle Informationen finden sich auf der Homepage desRKI (www.rki.de).

MNV

Murines bzw. Mäuse-Norovirus. Zählt zu den animalen Noroviren undlässt sich zur Zeit als einziges � Norovirus in Zellkulturen anzüchten.Wird zunehmend als Alternative zu � FCV, als Surrogatvirus für die Wirk-samkeitsprüfung von Desinfektionsmitteln bei Noroviren, eingesetzt. AufBasis der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse kann laut � RKI dieEignung von MNV als Surrogatvirus nicht abschließend bestätigt werden.

MPG

Medizinproduktegesetz, das den Verkehr mit Medizinprodukten regelt und so für die Sicherheit, Eignung und Leistung der Medizinproduktesowie für die Gesundheit und den erforderlichen Schutz der Patienten, An-wender und Dritter Sorge trägt.

MRSA

Methicillin-resistente bzw. multiresistente Staphylococcus aureus-Stäm-me. Der am häufigsten identifizierte antibiotika-resistente Erreger innerhalb undaußerhalb von Krankenhäusern, der zunächst Resis-tenzen gegenüber al-len Antibiotika mit Betalaktam-Struktur entwickelt hat. Mittlerweile rea-gieren MRSA gegenüber weiteren Wirkstoffgruppen unempfindlich, sind al-so multiresistent geworden. Fälle von MRSA, deren Auftreten nicht inVerbindung mit medizinischen Einrichtungen steht, werden auch commu-nity-acquired (� cMRSA) genannt.

MRSA-Sanierung

(siehe unter � Sanierung bei MRSA)

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�Milzbrand

Durch ihre unspezifischen Wirkme-chanismen töten Desinfektionsmit-tel auch multiresistente Keime (hier: Staphylococcus aureus vorund nach dem Einsatz von Desin-fektionsmittel).

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Multiresistente Keime

Bakterien, die gegen mehrere Antibiotika resistent geworden sind. Diese Keime stellen therapeutisch ein großes Problem dar, wie z. B. Me-thicillin-resistente Staphylococcus aureus-Stämme (� MRSA) oder Vanco-mycin-resistente Enterokokken-Stämme (� VRE) oder Extended SpectrumBeta-Lactamase bildende gramnegative Bakterien (� ESBL). Desinfektionsmittel sind in der Regel auch gegen multiresistente Bakte-rienstämme wirksam, da sie ein gänzlich anderes Wirksystem haben als An-tibiotika. Wirkstoffe aus Desinfektionsmitteln greifen über unspezifischeWirkmechanismen große Teile der Bakterienzelle an (z. B. Proteine, Mem-branen), während Antibiotika in der Regel nur einen einzigen spezifischenStoffwechselschritt beeinflussen (z. B. die Verknüpfung von Zellwandbau-steinen beim Penicillin). Letzteres können Bakterien relativ leicht mit Aus-bildung einer Resistenz überwinden, nicht aber den unspezifischen che-mischen Angriff eines Desinfektionsmittels.

Mykobakterien

� Aerob wachsende, grampositive Stäbchenbakterien. Mykobakterien sind mitverdünnten Säuren nicht entfärbbar, daher gelten sie als säurefest. Bekannter Vertreter der Mykobakterien ist das Mycobacterium tuberculo-sis, der für die Tuberkulose verantwortliche Erreger.

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Mycobacterium tuberculosis wirdmeist aerogen durch Tröpfchenin-fektion übertragen

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Nährmedium

Substanz zur Anzüchtung von Mikroorganismen, Zellen oder Geweben.Schwer anzüchtbare Keime und große Mengen Mikroorganismen werdenin flüssigen Substraten (Nährbouillon), einzeln stehende Kulturen in festenSubstraten (Nährboden) angelegt. (siehe auch � Agar)

NDM 1

Enzym mit dem Namen Neu-Delhi Metallo-Beta-Laktamase, welches sel-ten in Gram-negativen Enterobacteriaceae gefunden wird und die Beta-Laktam-Antibiotika der Carbapenem-Gruppe unwirksam macht. Carbape-neme gelten als Reserveantibiotika und bleiben schwer beherrschbarenInfektionskrankheiten vorbehalten, die von anderen Beta-Laktam-resistenten Erregern verursacht wurden. Das neue Resistenzgen wurdehauptsächlich in bereits mehrfach Beta-Laktam-resistenten Bakterien-stämmen nachgewiesen, den Extended Spectrum Beta-Laktamase-Bildnern, kurz ESBL. Deren Resistenzen folgen einem anderen Resistenz-muster als das durch NDM 1 ausgelöste. Das neue Gen ist in der Lage, alleanderen Beta-Laktam-Antibiotikaklassen ebenfalls zu inaktivieren. AlsKonsequenz verfügen die NDM 1 produzierenden Bakterienstämme übereine besorgniserregende Multiresistenz.

Neue Influenza

Auch als � Schweinegrippe bekannte Erkrankung mit dem Influenza A/H1N1-Virus. Kennzeichen ist eine rasche Mensch-zu-Mensch Übertragung. Ur-sprünglich vom Schwein auf den Menschen übergegangen, trägt das Vi-rus menschliche, aber auch Gene tierischer Abstammung (Vögel,Schweine) in sich. Das Influenza A/H1N1-Virus wurde im März 2009 daserste Mal beschrieben und gilt seither als das Virus mit dem größten pan-demischen Potential. (siehe auch � Influenza A-Virus)

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feste und flüssige Nährböden

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Norovirus (Norwalk-like-Virus)

Unbehülltes RNA-Virus aus der Familie der Caliciviren. Verursacht beim Men-schen schwere Durchfallerkrankungen und Erbrechen und gilt insbesonderein den Wintermonaten als häufigste Ursache einer virusbedingten Gastro-enteritis. Noroviren sind hoch kontagiös, zwischen 10 und 100 Viruspartikel reichenaus, um eine Infektion auszulösen. Die Übertragung erfolgt hauptsächlichfäkal-oral – hierbei meist über kontaminierte Hände, sowie beim Erbrechenüber virushaltige Aerosole. Aufgrund ihrer Umweltstabilität erweisen sichNoroviren gegenüber chemischen und physikalischen Einflüssen als äußerstwiderstandsfähig. Das RKI empfiehlt für die Flächen- und Instrumentendesinfektion Produk-te, die gemäß der Leitlinie der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung vonViruskrankheiten e. V. (DVV) / RKI eine Viruzidie aufweisen oder gemäß dereuropäischen Norm EN 14476 auf Viruzidie geprüft sind.Hände-Desinfektionsmittel müssen gemäß RKI eine nachgewiesene viru-zide Wirksamkeit nach den Leitlinien der DVV/RKI aufweisen. Eine Prüfungvon Hände-Desinfektionsmitteln nach EN 14476 erkennt das RKI derzeitnicht an.Bei behördlich angeordneten Desinfektionsmaßnahmen müssen bei Auf-treten von Noroviren Produkte der RKI-Liste mit dem Wirkungsbereich B(Inaktivierung von Viren) für alle Desinfektionsmaßnahmen verwendetwerden.(� IfSG) dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden.(siehe auch � meldepflichtige Erkrankungen)

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Noroviren sind für einen Großteilder Magen-Darm-infektionen beiErwachsenen und Kindern verant-wortlich

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Nosokomiale Infektion

Im Krankenhaus erworbene Infektion. Gemäß einer Definition des Centers for Disease Control (� CDC) leiden Patienten an einer nosokomialen Infektion, wenn sie bei der Krankenhausaufnahme keine, je-doch 48 Stunden nach Aufnahme in das Krankenhaus sichtbare Zeicheneiner Infektion zeigen und die Inkubationszeit nicht deutlich dagegenspricht, dass diese Infektion im Krankenhaus erworben wurde. Besondershäufig sind Harnwegsinfekte, Wundinfektionen, beatmungsassoziiertePneumonien, primäre Sepsen und Infektionen durch multiresistente Keime.Die Übertragung von Mikroorganismen erfolgt dabei z. B. durch thera-peutische oder diagnostische Maßnahmen. Die Erreger können unter normalen Umständen harmlose Mikroorganismen sein, die jedoch durchReduzierung der körpereigenen Abwehr des Patienten lebensbedrohlicheoder den Heilungsprozess verlängernde Infektionen hervorrufen können.Zunehmend treten bei nosokomialen Infektionen Bakterien auf, die eine Mul-tiresistenz gegen Antibiotika aufweisen. (siehe auch � MultiresistenteKeime)Der wirksamste Schutz gegen die Ausbreitung von Nosokomialinfektionenist die strikte Befolgung der in den � Hygieneplänen beschriebenenMaßnahmen und hier vor allem die � hygienische Händedesinfektion desPflegepersonals.

Oberflächenaktive Verbindungen

Oberflächenaktive Substanzen sind Tenside (Waschmittel), die über eineschmutzlösende Molekülstruktur verfügen. Sie besitzen sowohl lipophile(fettliebende) als auch hydrophile (wasserliebende) Anteile. Durch Anrei-cherung an Oberflächen und Grenzflächen zwischen wässrigen und nicht-wässrigen Medien senken oberflächenaktive Verbindungen deren Grenz-flächenspannung herab. Zu den oberflächenaktiven Substanzen, die in der Desinfektion eine Rollespielen, zählen die zu den kationischen Tensiden gehörenden quaternärenAmmoniumverbindungen (� QAV) und die � Alkylamine.

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OECD

Organization for Economic Cooperation and Development: Zusammen-schluss der wichtigsten westlichen Industriestaaten (u. a. EuropäischeStaaten, Nordamerika, Japan und Australien).Diese haben sich u. a. auf standardisierte Testmethoden zur Chemikalien-prüfung verständigt, den so genannten OECD Guidelines for the Testing ofChemicals. Die OECD-Leitlinien für die Prüfung von Chemikalien beinhal-ten eine Sammlung der wichtigsten international anerkannten Prüfme-thoden, die von der Industrie und unabhängigen Labors eingesetzt wer-den, um die Sicherheit von Chemikalien und chemischen Zubereitungen zubestimmen, darunter Pestizide und Industriechemikalien. Dazu gehören u. a. Tests für die Bestimmung der physikalisch-chemischen Eigenschaftenvon Chemikalien auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt sowie denAbbau und die Akkumulation der Substanzen in der Umwelt.

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Der OECD gehören 30 Mitgliedstaaten an

blau: Staaten in der OECD dunkelblau: Gründerstaaten

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Ökotoxikologie

Wissenschaft, welche die Auswirkungen von Chemikalien auf die Umweltuntersucht. Meist im Labor, zunehmend auch in Ökosystemen.

Okklusionseffekt

Der Okklusionseffekt (lat.: occludo = verschließen) entsteht durch die Blockie-rung der Abgabe von Schweiß und Wärme durch die Haut. Ein Effekt, der vorallem bei zu langen Tragezeiten von Schutzhandschuhen während beruflicherTätigkeiten auftritt, wenn die empfohlenen Tragezeiten überschritten werden.Beim Okklusionseffekt kann der Handschweiß nicht verdunsten, die Horn-schicht quillt auf, Zellstrukturen lockern sich, die Durchlässigkeit für Schadstof-fe wird erhöht. (siehe auch � Handschuhsaft)

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1-Propanol

� Propanol

2-Propanol

� Propanol

Pandemie

Globale Ausweitung einer Epidemie. Die Weltgesundheitsorganisation(� WHO) unterscheidet dabei 8 Phasen einer Ausbreitung, die durchräumliche und zeitliche Faktoren definiert sind:

Phase 1-3: Erkrankung von Tieren, vereinzeltes Überspringen auf den Menschen

Phase 4: Erste Übertragungen von Mensch-zu-Mensch =Pandemiewarnstufe

Phase 5-6: Anhaltende Mensch-zu-Mensch Übertragung in zunächst einer, dann einer zweiten WHO- Region = Pandemie

Phase 7: Anzahl der Erkrankungen rückläufig, Gefahr einer erneuten Pandemiewelle dennoch gegeben

Phase 8: Erkrankungsrate entspricht saisonal auftretenden Infektionen = Ende einer Pandemie

Papovaviridae

� Bezeichnung für eine ehemalige Virusfamilie, gebildet aus Papilloma-und Polyomaviren.(siehe auch � Polyomavirus)

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Parasitäre Infektionen

Infektion mit Klein- und Kleinstlebewesen, die sich auf Kosten einesWirtsorganismus vermehren und diesen dadurch schädigen.

Paronychie

Nagelbettentzündung. Bedingt durch Bakterien- oder Pilzbefall kommt es zuEntzündungen des Nagelwalls.

Pasteurisierung

Verfahren zur Inaktivierung von Keimen in Flüssigkeiten und halbfesten Sub-stanzen durch Anwendung von Hitze. Benannt nach Louis Pasteur (1822-1895), wurde das Verfahren zunächst entwickelt, um die Haltbarkeit von Wein,später auch von anderen Lebensmitteln wie Milch und Obstsäfte zu verlängern.

pathogen

Krankheitserregend, krankmachend.

PCR

Die Polymerase-Kettenreaktion (engl.: Polymerase Chain Reaction, PCR) ist ei-ne genetische Methode, bei der ein kurzer Strang Erbsubstanz (Desoxyribonu-kleinsäure, DNS) � in vitro vervielfältigt wird. Die PCR ermöglicht die milliar-denfache Vervielfältigung winziger Mengen von Erbinformationen (DNS)innerhalb weniger Stunden. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen vom ge-netischen Fingerabdruck über das Humangenomprojekt zur Entschlüsselung dermenschlichen Erbinformation bis hin zur medizinischen Diagnostik. Bei der Be-stimmung von Infektionserregern besteht der Vorteil der PCR gegenüber ande-ren Methoden darin, dass die PCR es einfacher und schneller ermöglicht, einefrühzeitige und zuverlässige Diagnose zu stellen. Auch die Geschwindigkeit, mitder sich eine Infektion entwickelt, kann mithilfe der PCR genau verfolgt werden.

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Louis Pasteur (1822-1895)

Anhand der PCR-Labor-methodekönnen bestimmte DNS-Abschnitteim Erbmaterial nachgewiesen werden

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Peressigsäure

Die auch Peroxyessigsäure (PES) genannte, farblose, stechend riechende flüssige organische Säure, gehört zur Gruppe der Peroxy-carbonsäurenund wird durch die Kombination von Essigsäure mit Wasserstoffperoxid her-gestellt. Die organische Verbindung zeichnet sich dadurch aus, dass sie voll-ständig mit Wasser mischbar ist und über eine stark oxidierende Wirkungverfügt. Eine Eigenschaft, aufgrund derer sie als Bleichmittel, aber auch alsDesinfektionswirkstoff, z. B. bei Flächen- und Instrumenten-Desinfektionsmit-teln, eingesetzt wird. Das Wirkungsspektrum umfasst gram-negative Bakte-rien, Pilze sowie Viren. Die fixierenden Eigenschaften von PES bei orga-nischen Verschmutzungen können sich beim Einsatz alsDesinfektionsmittel als Produktnachteil erweisen.

Persistenz

Persistenz bezeichnet die Eigenschaft von Stoffen, in der Umwelt überlange Zeiträume verbleiben zu können, ohne durch physikalische, chemi-sche oder biologische Prozesse abgebaut zu werden.

Personalhygiene

Summe aller Hygienemaßnahmen, die Mitarbeiter zum Schutz von Patien-ten, Rohstoffen oder Endprodukten ergreifen müssen. Diese sind in natio-nalen Empfehlungen wie der � RKI-Richtlinie für Krankenhaushygiene undInfektionsprävention oder dem � HACCP Konzept, sowie in EuropäischenNormen wie der � GMP (Good Manufacturing Practice) für die Arznei-mittel- und Wirkstoffproduktion oder die Lebensmittelhygiene-Verord-nung (� LMHV) festgelegt.

Phosphorsäure

Anorganische Phosphorverbindung und wichtigste Sauerstoffsäure deschemischen Elements Phosphor. In hoher Konzentration ätzend, wirdPhosphorsäure verdünnt in der Lebensmittelindustrie als Konservierungs-mittel, als Säuerungsmittel und als Bestandteil von Desinfektionsmitteln ein-gesetzt. Hier verfügt sie über eine schnelle, viruzide Wirksamkeit, steht aberals Bestandteil in Hände-Desinfektionsmitteln in Abhängigkeit von derKonzentration im Verdacht, bei mehrfacher Anwendung Irritationen der Hautauszulösen.

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Personalhygiene in der Gemeinschaftsverpflegung ist unerlässlich

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pH-Wert

Maß für die saure oder basische Wirkung einer wässrigen Lösung. Ein pH-Wert < 7 entspricht einer Lösung mit saurer Wirkung, pH = 7 stellteine neutrale Lösung dar und bei einem pH-Wert > 7 spricht man von ei-ner alkalischen Lösung (basische Wirkung).

Physikalische Sterilisation

Verfahren zur Inaktivierung von Erregern durch trockene Hitze, feuchte Hitze,energiereiche Strahlen oder Filtration.

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Einige Körperstellen, wie z. B. die Achselhöhlen

und der Genitalbereich

chemisch alkalischchemisch sauer chemisch neutral

1-3 4 5 6 7 8 9 10 11-145,5

Physiologischer pH-Wert der Haut, oft auch als hautneutraler pH-Wert bezeichnet

6,5

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Pilze

Kleinstlebewesen, die die für ihren Stoffwechsel notwendige Energie aus demAb- und Umbau organischer Verbindungen gewinnen. Pilze vermehren sichgeschlechtlich und ungeschlechtlich durch Sporen oder vegetativ durch Aus-breitung. Pilze können beim Menschen, insbesondere an Haut, Nägeln, Schleim-häuten und Haaren, Erkrankungen hervorrufen.

Hierfür sind 3 Erregergruppen verantwortlich:• Hefepilze (Candida), die im gesunden Darmmilieu vorhanden sind und in-

folge eines geschwächten Immunsystems sowohl oberflächliche als auchden ganzen Körper betreffende Infektionen hervorrufen können. (sieheauch � Candida albicans)

• Schimmelpilze, die bei geschwächtem Allgemeinzustand Infektionen aufHaaren, Nägeln und inneren Organen verursachen.

• Fadenpilze, die zu oberflächlichen Infektionen auf Hornschicht, Nägelnoder Haaren führen können.

Pocken

Ausgerottete Infektionskrankheit, die durch das Pockenvirus ausgelöst wird. Ei-ne neue Infektionsgefahr wird im Zusammenhang mit Bioterrorismus für mög-lich gehalten.

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Hefepilz (Candida albicans)

Schimmelpilz (Aspergillus niger)

Fadenpilz (Trichophyton mentagrophytes)

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Poliovirus

Erreger der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Dieses sehr widerstandsfähige,unbehüllte Enterovirus wird international als Testvirus in der Desin-

fektionsmittelprüfung zum Nachweis einer � viruziden Wirk-samkeit eingesetzt.

Polyomavirus

Unbehülltes, humanpathogenes Virus aus der Familieder Polyomaviridae. Die auch unter dem Begriff Papillo-maviren (HPV) bekannten Erreger können gutartigeFeigwarzen, aber auch Gebärmutterhalskrebs auslösen.

Unter iatrogenen Aspekten (siehe � iatrogene Krank-heit) gelten als potenzielle Übertragungsquelle der Viren

u. a. Ultraschallköpfe von Sonden zur vaginalen Untersu-chung. Das Polyomavirus (SV 40) wird in Deutschland als Test-

virus in der Desinfektionsmittelprüfung zum Nachweis einer � vi-ruziden Wirksamkeit eingesetzt.

Praxisnahe Tests

Prüfverfahren der Europäischen Normen für die Prüfung von Desinfekti-onsmitteln zur Verwendung im Bereich der Humanmedizin, charakterisiertdurch die Bezeichnung Phase 2/Stufe 2. Der praxisnahe Test zielt darauf,die Wirksamkeit des Prüfpräparates unter praxisnahen Bedingungen zu be-stimmen. Geprüft wird unter Bedingungen, die denen der Praxis sehr na-he kommen. Beispiele sind die EN 1500 für hygienische Händedesinfekti-on bzw. die EN 12791 für chirurgische Händedesinfektion. Tests der Phase 2 /Stufe 2 variieren je nach Anwendungsgebiet des Des-infektionsmittels. Die Ergebnisse der Prüfung unter praxisnahen Bedin-gungen bestimmen die Auslobung von Konzentration und Einwirkzeit ei-nes Desinfektionsmittels.

Prävalenz

Kennzahl in der Epidemiologie, welche die Häufigkeit einer Krankheitoder eines Symptoms zu einem bestimmten Zeitraum oder über eine be-stimmte Periode darstellt.(siehe auch � Inzidenz)

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Polyomaviren sind bei Säugetieren weit verbreitet

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Prävention

In der Medizin verwendeter Begriff für vorbeugende Maßnahmen, um Er-krankungen und Gesundheitsschädigungen zu verhindern. Dabei werden drei Formen von Prävention unterschieden: • primäre Prävention

- setzt vor einer Krankheit oder Gesundheitsschädi-gung ein

• sekundäre Prävention- soll eine weitere Verschlimmerung oder Chro-nifizierung einer Erkrankung verhindern

• tertiäre Prävention- hilft, einen Rückfall und damit verbundeneFolgeerkrankungen zu vermeiden.

Propanol/1-Propanol/2-Propanol

Zur Gruppe der Alkohole gehörender kurzkettiger � Alkohol mitdrei C-Atomen. 1-Propanol ist strukturell ein unverzweigter Alkohol,während es sich bei 2-Propanol oder Isopropanol um einen verzweigten Alko-hol handelt. Aufgrund ihrer Eigenschaften, u. a. leicht flüchtig, rasch wirksamund wenig toxisch, finden 1- und 2-Propanol häufig Verwendung in Hände-Desinfektionsmitteln. Hier verfügen sie über ausgezeichnete bakterizide Wirk-samkeit.

Vergleichsuntersuchungen über die bakterizide Wirkung von Ethanol, 1-Propa-nol und 2-Propanol zeigten deutliche Unterschiede in der Relation zwischen Kon-zentration und Abtötungsrate. Die Ergebnisse der drei Alkohole wurden bei dreiverschiedenen Konzentrationen nach 5 Minuten Einwirkungszeit im EuropäischenSuspensionstest (EST) ermittelt. Bereits bei der niedrigsten Testkonzentration stelltsich die schnellere und bessere bakterizide Wirkung von 1-Propanol heraus. Füralle Testbakterien, Mycobacterium terrae einbezogen, wird die erforderlichelog 5-Reduktion schon bei einer Konzentration von 20 Prozent von 1-Propanolerfüllt. Bei einer Erhöhung der Konzentration auf 30 Prozent erreicht auch 2-Propanol die vorgeschriebene log 5-Reduktion, während Ethanol dazu 40 Pro-zent benötigt. Im Vergleich zu den beiden Propanolen zeigt Ethanol für alle un-tersuchten Testbakterien eine geringere bakterizide, dafür aber höhere viruzideWirkung.

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Der unspezifische Wirkmechanismusvon Alkoholen, wie z.B. 1-Propanolund 2-Propanol, führt nicht zu Resistenzen

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Mit Hände-Desinfektionsmitteln, die über Alkoholkonzentrationen > 60 % v/vverfügen und z. B. Kombinationen von 1-Propanol und 2-Propanol enthalten,wird eine gute bakterizide und � begrenzt viruzide Wirksamkeit erzielt. Nur inAusnahmefällen, wie z. B. beim � Norovirus, ist eine � viruzide Wirksamkeiterforderlich, für die z. B. Ethanol-basierte Hände-Desinfektionsmittel zum Ein-satz kommen.

Pseudomonas aeruginosa

Gramnegatives, aerobes Stäbchenbakterium, das unter geeigneten Be-dingungen Pigmente bildet. Pseudomonas aeruginosa ist ein Bakterien-stamm, der Biofilm auf Oberflächen in Kontakt mit Wasser bilden kann. Die-se Biofilme gelten als potenziell gesundheitsschädlich, da sie auch andereKrankheitserreger beherbergen können. Zudem führen sie zu Schäden anOberflächen, an denen sie gebunden worden sind. Pseudomonas aerugi-nosa sind äußerst widerstandsfähig und zunehmend gegen viele Antibio-tika resistent.

Psychohygiene

Lehre vom Schutz und der Erlangung psychischer Gesundheit.

pyogen

Fähigkeit eines Krankheitserregers, eitrige Entzündungen zu verursachen. Insbesondere Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken können pyogenwirken.

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�Propanol1-Propanol2-Propanol

Pseudomonas aeruginosa:Das Bakterium ist ein nosokomialerKeim, der eine Reihe von Krankhei-ten – wie Lungenentzündungenoder Wundinfektionen – verursacht.

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QAV

� Quartäre Ammoniumverbindungen

Qualitätskontrolle

Prüfung an einer Stichprobe einer Charge, ob die Sollwerte (Zusammenset-zung, chemische Reinheit, mikrobielle Reinheit) erfüllt sind.

Qualitätssicherung

Gesamtheit der Maßnahmen zur Sicherung der Qualität eines Produktes. Da-bei stellt die Qualitätskontrolle (Bestimmung, ob die erforderliche Qualität beieiner Stichprobe gegeben ist) nur einen Teil der Maßnahmen dar. Eine erhebli-che Steigerung der Sicherheit zur Erreichung des hohen Qualitätsstandardswird durch zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. Prozessvalidierung und Inpro-zesskontrollen, erzielt. Die Qualitätssicherung von Desinfektionsmitteln, die zugelassene Arzneimittel sind, wird durch das AMG (gesetzlicher Rahmen),die Betriebsverordnung der Pharmazeutischen Industrie (Ausführungsbestim-mungen) und die Arzneimittel-Prüfrichtlinien (Fassung vom 30.12.1994) geregelt.

Quartäre Ammoniumverbindungen (QAV)

Zu den oberflächenaktiven Verbindungen zählende chemische Gruppe, die alsTenside sowohl über eine reinigende als auch eine desinfizierende Wirkung ver-fügen. Das Wirkungsspektrum der QAV reduziert sich auf vegetative Bakterienund behüllte, lipophile Viren (inkl. HIV). QAV zeichnen sich durch zahlreiche Vor-teile, wie z. B. geringe Humantoxizität, Haut- und Materialfreundlichkeit so-wie Geruchsfreiheit, aus. In Kombination mit anderen Desinfektionswirkstoffengehen die positiven Anwendungseigenschaften der QAV mit dem besserenWirkungsspektrum der anderen Substanz eine synergistische Verbindung ein.Gemeinsam mit Alkoholen und Aldehyden können QAV z. B. eine Wirkungs-steigerung und -verlängerung erzielen. Formulierungen in Kombination mitQAV finden u. a. Anwendung in der Instrumenten- und Flächendesinfektion.

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REACH

Die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-Verordnung) ist eine EU-Chemikalienverordnung, die am 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist. RE-ACH steht für Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Che-micals; also für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkungvon Chemikalien. Als EU-Verordnung besitzt REACH gleichermaßen und un-mittelbar in allen Mitglied-staaten Gültigkeit. Durch REACH wird das bis-herige Chemikalienrecht grundlegend harmonisiert und vereinfacht.

Readily Biodegradable

Bestes Prädikat für eine Chemikalie, die in den OECD-Tests 301 A-F sehr gut bio-logisch abbaubar ist. Von solchen Stoffen wird erwartet, dass sie auch in derUmwelt schnell, leicht und vollständig abgebaut werden. Spielt im Zusam-menhang mit der Bewertung der Umweltgefährlichkeit von Stoffen im Sinne desChemikalienrechtes eine Rolle.

Referenzverfahren

Der Begriff Referenzverfahren kann in der Wissenschaft mehrere Bedeutungenhaben, z. B. als ein Verfahren, • dessen Ergebnisqualität so hoch ist, dass es zur Beurteilung der Ergebnis-

qualität anderer Verfahren verwendet werden kann,• durch das eine Mess- oder Prüfgröße definiert wird,• das durch gesetzliche Regelung für eine Mess- oder Prüfaufgabe vorge-

schrieben ist.

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EN 12791 – Referenzdesinfektion

Probe 1 Probe 2(Vorwert) (Sofortwirkung)

waschen auskneten desinfizieren auskneten(1-Propanol (60 %, v/v))

1 Min. 1 Min. 3 Min. 1 Min.

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In Zusammenhang mit der Prüfung von Desinfektionsmitteln, stellen Referenzverfahren Vergleichsverfahren zur Bewertung der Wirkung von Desin-fektionsmitteln nach festgelegten europäischen Normen � EN dar. Bei der Händedesinfektion werden beispielsweise folgende Referenzverfahrenangewandt:

1. EN 1500 / Hygienische Händedesinfektion: 1 Minute Einreiben mit 2 x 3 ml 2-Propanol (60 %, v/v)

2. EN 12791 / Chirurgische Händedesinfektion und -waschung: 3 Minuten Einreiben mit 1-Propanol (60 %, v/v)

Reinigung

Prozess zur Entfernung von Verunreinigungen unter Verwendung von Wassermit reinigungsverstärkenden Zusätzen. Eine Inaktivierung von Mikroorganismenwird nicht erzielt.

Remanenzwirkung

Desinfektionseffekt, der über den im � Referenzverfahren festgelegten Zeitraumhinaus anhält. Insbesondere bei der � chirurgischen Händedesinfektion vonpraktischer Bedeutung. Als Remanenzwirkung wird hier die signifikant bessereWirkung eines Hände-Desinfektionsmittels im Vergleich zum Referenzverfah-ren verstanden, nachdem nach Durchführung der chirurgischen Händedesin-fektion für die Dauer von 3 Stunden chirurgische Handschuhe getragen wurden.

Probe 3(Langzeitwirkung)

Handschuh Handschuh ausknetenanziehen entfernen

3 Std. 1 Min.

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Talgdrüsenarme Haut(z. B. Arme, Beine)

Talgdrüsenreiche Haut(z. B. Kopf, vordere und hintereSchweißrinne)

residente Hautflora

Als residente Hautflora wird die physiologische Hautflora bezeichnet, die auchals Standortflora bekannt ist. Sie setzt sich aus Keimen wie z. B. Staphylococ-cus epidermidis, Propioni- und Corynebakterien zusammen, die auf der gesun-den Haut nicht � pathogen wirken. Die Mikroorganismen erfüllen wichtige Funk-tionen: ihre Stoffwechselprodukte hemmen einerseits das Wachstumnichtresidenter Bakterien und Pilze und sorgen andererseits für ein ausgeglichenesVerhältnis der Standortkeime. Etwa 80 Prozent der residenten Hautflora befindet sich auf der Oberfläche desStratum corneums, der äußersten Schicht der Epidermis. Besonders hoheKeimmengen weisen die talgdrüsenreichen Regionen des Körpers, wie Kopf-haut, Stirn, Axillen, hintere und vordere Schweißrinne auf. In den Gängen derTalgdrüsen sind 20 Prozent der residenten Mikroorganismen noch in Tiefen vonbis 0,3 mm nachweisbar. Auf nicht-intakter Haut, wie z. B. Wunden, können dieKeime der residenten Hautflora Infektionen auslösen.(siehe auch � chirurgische Händedesinfektion)

Resistenz

Widerstandsfähigkeit von Mikroorganismen gegenüber Umwelteinflüs-sen, physikalischen oder chemischen Abtötungsverfahren. Oft im Zusam-menhang mit Antibiotika-Resistenz gebraucht.(siehe auch � MRSA � VRE � VISA � multiresistente Keime)

Restentleerung

Gilt bei Verkaufsverpackungen, wenn diese tropffrei, rieselfrei, spachtelreinsind (VCI-Definition).

Retroviren

Andere Bezeichnung für Retroviridae. Diese Gruppe von Viren enthält im Ge-gensatz zu den „normalen“ Viren als genetisches Informationsmaterial RNS, dieerst im Wirt in DNS „zurückübersetzt“ werden muss (deshalb „Retro“). Retrovi-ren verursachen bei Tieren die Bildung von Tumoren. Beim Menschen ist das be-kannteste Retrovirus das � HIV.

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Retrovirus mit Hülle und genomischer RNS im Kern

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Richtlinien der DGHM

Für den humanmedizinischen Bereich bestimmte Prüfverfahren, die zumNachweis der Wirksamkeit von chemischen Desinfektionsmitteln gegenüber Bakterien und Pilzen dienen. Sie beruhen auf unterschiedlichenMethoden für die Untersuchung von Hände-, Haut-, Flächen-, Instrumen-ten- und Wäschedesinfektionsmitteln. Wenn zwei unabhängige Prüfungeneines Präparates in vorgeschriebener Form (Gutachten) vorliegen, die dieAnforderungen der DGHM erfüllen, kann eine Zertifizierung bzw. Listungüber die Desinfektionsmittelkommission im VAH erfolgen. (siehe auch � DGHM � DGHM-Liste � VAH-Liste)

Richtlinien der DVG

Zum Nachweis der Wirksamkeit von chemischen Desinfektionsmitteln für denveterinärmedizinischen Bereich bestimmte Richtlinien. Diese Richtlinien sind so-wohl für den Lebensmittelbereich als auch für die Tierhaltung ausgelegt und be-inhalten Methoden zur Überprüfung von chemischen Desinfektionsmitteln ge-genüber Bakterien, Pilzen, Viren und parasitären Dauerformen. Wenn zweiunabhängige Prüfungen eines Präparates in vorgeschriebener Form (Gutachten)vorliegen, kann eine Eintragung in die entsprechende Desinfektionsmittellisteder DVG erfolgen. (siehe auch � DVG)

RKI

Robert Koch-Institut, Berlin. Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesre-gierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und Prävention. Es berätdie zuständigen Ministerien und wirkt bei der Einführung von Normen und Stan-dards mit. (siehe auch � IfSG).

Robert Koch (1843-1910), Namensgeber des Berliner Institutes, gilt u.a. als Entdecker des Milzbrand-Erregers

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RKI-Liste

Vom � RKI veröffentlichte Liste von Desinfektionsmitteln bzw. -verfahren, die beibehördlich angeordneten Entseuchungen nach § 18 des � Infektions-schutzgesetzes zum Einsatz kommen und vom Robert Koch-Institut (RKI)auf Wirksamkeit sowie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizin-produkte (BfArM) bzw. vom Umweltbundesamt (UBA) auf Unbedenklich-keit für Gesundheit und Umwelt geprüft wurden. Zwischen der Desinfektionsmittel-Liste des RKI und der – in erster Linie aufdie laufende Desinfektion ausgerichteten – Desinfektionsmittel-Liste des� VAH bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Prüfungsan-forderungen sowie die in der Praxis anzuwendenden Konzentrationenund Einwirkzeiten der Produkte, insbesondere in den Angaben zur Flächen-und Instrumentendesinfektion. Bei der Prüfung und Bewertung der Gebrauchsverdünnungen dieser Pro-dukte wird mit erregerhaltigem Blut eine erhöhte Be lastung für den Wirk-samkeitsnachweis geprüft. Darüber hinaus gelten Mykobakterien auf-grund ihrer hohen Resistenz als Maßstab für die Listung imWirkungsbereich A (Bakterien, Pilze). Somit ergeben sich für viele Wirk-stoffgruppen in der Liste des RKI höhere Konzentrationsangabenund/oder Einwirkzeiten.

RKI-Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention

Richtlinie für die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankenhaus-Infektionen, herausgegeben seit 1976 vom BGA (heute RKI) im Gustav FischerVerlag, Stuttgart.

Die Richtlinie befasst sich mit der Bekämpfung von Krankenhausinfektionendurch betrieblich-organisatorische Maßnahmen und mit hygienischenMaßnahmen in Versorgungs- und technischen Bereichen. In den ständig er-scheinenden Anlagen zur Richtlinie wird detailliert auf bestimmte Schwer-

punkte eingegangen. Die Richtlinie stellt keine bindende Vorschrift dar, siewird aber als „Stand der Technik” zur Rechtsprechung herangezogen.

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RK-Liste

Liste für geprüfte Reinigungsmittel für keramische Beläge in Schwimmbä-dern, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V.

Robert Koch-Institut

� RKI

Rotavirus

Hüllenloses hydrophiles Virus, das gegen Umwelteinflüsse relativ resistent ist.Etwa 50 Prozent der im Kleinkinderalter auftretenden Gastroenteritiden wer-den durch Rotaviren verursacht. Die Infektionsquellen sind dabei häufig infizierteKinder. Es können nosokomiale Infektionen auftreten. Die Übertragung geschiehtin erster Linie durch Schmierinfektionen. Tröpfcheninfektionen sind auchmöglich.

Rote Liste

Arzneimittelverzeichnis für Deutschland, das jährlich neu von der Rote Liste Ser-vice GmbH, Frankfurt, aufgelegt wird und der Information und Überschaubar-keit über den Arzneimittelmarkt dient. Die Rote Liste ist in erster Linie für Arztund Apotheker in Praxis und Klinik gedacht. Einige Hersteller lassen nur einenTeil ihrer Produktpalette eintragen. Die Präparate-Eintragungen können hin-sichtlich der Indikationsangaben, des Anwendungsbereiches und der Verpak-kungsgrößen in reduziertem Umfang erfolgen. Die Verantwortung für alle An-gaben über ein Fertigarzneimittel liegt beim pharmazeutischen Unternehmen.

Das Rotavirus ist ein häufiger Erre-ger von Gastroenteritiden im Klein-kindalter

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Die Salmonellen-Gastroenteritiswird von heftigen Bauchschmerzen,Erbrechen und wässrigen Durchfäl-len begleitet

Coronaviren gelten als Erreger der SARS-Infektion (Schwe-res akutes Atemwegssyndrom)

Antiseptische Körperwaschung

Salmonellen

Salmonellen sind gramnegative, sporenlose und vorwiegend beweglicheStäbchen aus der Familie der Enterobacteriaceae. Die weltweit vorkom-menden Salmonellen gelangen vor allem durch mangelnde Hygiene auf Nah-rungsmittel, wie Milchprodukte und Eis. Von dort kommen die Bakterienin den menschlichen Verdauungstrakt. Es bedarf einer hohen Menge an Er-regern, um eine Infektion auszulösen. Salmonellen, die im Magen nicht ver-nichtet werden, gelangen weiter in den Darm. Dort dringen sie in dieDarmschleimhaut ein und setzen Gifte, so genannte Endotoxine frei. DieEndotoxine führen schließlich zu einer Entzündung und lösen Magen-Darm-Beschwerden aus. Eine Salmonellen-Gastroenteritis ist meldepflichtig.

Sanierung bei MRSA

Unter Sanierung (lat.: sanare = heilen) wird im Gesundheitswesen die Anwen-dung antibiotischer und antiseptischer Substanzen zur Eliminierung einerMRSA-Besiedlung auf der Haut bzw. Schleimhaut von Personen verstanden, mitdem Ziel, die Kolonisierung mit dem Erreger größtmöglich zu minimieren unddadurch das Infektionsrisiko mit � MRSA zu senken.

SARS

„Severe acute respiratory syndrome“; Infektion der Atemwege, ausgelöst durchein Coronavirus (SARS-Corona-Virus). Das SARS assoziierte Corona-Virus kannbis zu 24 Stunden außerhalb des menschlichen Körpers überleben und zeich-net sich durch eine hohe � Virulenz aus. Ausbrüche mit mehr als 1.000 Todesfällen wurden 2002/2003 in Asien und Nordamerika beobachtet.

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Scheuerdesinfektion

Verfahren zur Flächendesinfektion des Fußbodens, bei dem gleichzeitig mitAuftrag des Desinfektionsmittels eine intensive mechanische Reinigung durch-geführt wird.Im Allgemeinen wird dabei Desinfektionsmittellösung aufgetragen und ge-scheuert, wobei die an der Oberfläche anhaftenden Verunreinigungen in der Des-infektionsmittellösung dispergiert werden sollen. Die überschüssige Mengewird dann mit einem feuchten, ausgedrückten Mopp aufgenommen. Zur An-wendung kommen meistens wässrige Desinfektionsmittellösungen. Die Scheu-erdesinfektion wird insbesondere bei der � Abschlussdesinfektion, bei geziel-ten Desinfektionsmaßnahmen und bei behördlich angeordneter Desinfektion nach� IfSG angewendet.

Schleimhautantiseptik

Weitestgehende Reduktion der physiologischen mikrobiellen Schleimhaut-flora einschließlich der Besiedlung mit Infektionserregern.

Eine Schleimhautantiseptik wird vorwiegend durchgeführt:• vor dem Legen eines Harnwegkatheters• zur Mundhygiene• vor operativen Eingriffen (Gynäkologie, Urologie)

An Produkte zur Schleimhautantiseptik werden besondere Anforderungen ge-stellt, da Schleimhäute sehr empfindlich und aufnahmebereit für toxische Sub-stanzen sind. Die Präparate müssen daher sehr verträglich sein, dürfen dasSchleimhautgewebe nicht beschädigen und keine Allergien auslösen. Bedingt durch diese Anforderungen verfügen Schleimhaut-Antiseptika nur überein begrenztes Wirkungsspektrum. Sie reduzieren zwar die Anzahl von Mi-kroorganismen, eliminieren sie aber nicht vollständig. Korrekt durchgeführtund gemeinsam mit anderen Maßnahmen zur Antiseptik (Händedesinfektion),erreicht die Schleimhautantiseptik ihre infektionsprophylaktische Aufgabe. Zum Einsatz gelangen meist die Wirkstoffe PVP-Iod und Octenidin. Schleim-hautantiseptika gelten in Deutschland als � Arzneimittel.

REM-Aufnahme der Schleimhaut

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Schlussdesinfektion

� Abschlussdesinfektion

Schmierinfektion

Übertragung von Krankheitserregern durch direkten Kontakt bei Berührung eines infizierten Menschen (direkte Kontaktinfektion) oder indirekt durch Berührenkontaminierter Gegenstände (indirekte Kontaktinfektion).

Schweinegrippe

� Neue Influenza

Screening

Reihenuntersuchungen. Bei � MRSA beispielsweise beinhaltet das ScreeningAbstriche des Nasenvorhofs, des Rachens, von Hautwunden sowie von ande-ren (klinisch auffälligen) Stellen bei Personen, die als mögliche Infektionsquel-le in Betracht kommen.

Seifenfehler

Verminderte Wirksamkeit eines Desinfektionsmittels durch Reaktion mit Seife bzw.anionischen Tensiden, wie sie z.B. in Reinigungsmitteln vorkommen können. Da-her ist immer vor der Zugabe von Reinigern zu Desinfektionsmitteln eine Ver-träglichkeitsprüfung zu machen.

Sekundärinfektion

Zweitinfektion durch Ansiedlung eines weiteren Krankheitserregers in einem be-reits infizierten Organismus. So kann einer Erstinfektion – z.B. mit Viren – eineSekundärinfektion mit Bakterien oder Pilzen folgen.

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Sepsis

Invasion von Mikroorganismen und/oder ihrer Toxine in den Blutstrom. DieKrankheitserreger verlassen dabei ihren ursprünglichen Entzündungsherd,breiten sich über das Blut im Organismus aus und verursachen eine heftige Re-aktion im Körper. Die Folge kann ein septischer Schock sein, bei dem das Kreis-laufsystem, die Blutgerinnung und die Organe versagen.

Sensibilisierung

Fähigkeit des Körpers, gegenüber Stoffen hochspezifische Überempfindlichkei-ten auszubilden (Allergie), beispielsweise über Hautkontakt. Warnhinweisdurch R-Satz 43 (R - engl. risk/Risiko): Sensibilisierung durch Hautkontakt mög-lich. Alle in Desinfektionsmitteln verwendeten Aldehyde (Formaldehyd, Glutaralde-hyd, Glyoxal etc.) sind potenziell sensibilisierend und können zu einem aller-gischen Kontaktekzem führen. Eine Vermeidung ist durch konsequentesTragen geeigneter Schutzhandschuhe möglich.

Sicherheitsdatenblatt

In einem Sicherheitsdatenblatt sind alle Informationen über ein Produkt zu-sammengefasst, die für eine sachgerechte Handhabung des Produkts am Ar-beitsplatz nötig sind. Die Informationen helfen, einen sicheren Transport zu er-möglichen und die Umwelt zu schützen.Die im Sicherheitsdatenblatt enthaltenen Informationen über ein Produkt sindvorrangig für den berufsmäßigen Verwender bestimmt und müssen diesen inden Stand versetzen, die für den Gesundheitsschutz, die Sicherheit und den Um-weltschutz am Arbeitsplatz notwendigen Maßnahmen zu treffen. So muss derVerwender anhand der Informationen im Sicherheitsdatenblatt die Gefährdun-gen beurteilen, die beim Einsatz des Produkts auftreten können, eine � Be-triebsanweisung für seine Mitarbeiter erstellen und gegebenenfalls eine Er-satzstoffprüfung machen.

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Max von Pettenkofer (1818-1901)setzte sich u.a. intensiv für dieWohn- und Siedlungshygiene einund sorgte in München für eine Ka-nalisation und Trink-wasserversorgung

Signifikanz

Begriff aus der Statistik, der die Wahrscheinlichkeit einer statistischenAussage charakterisiert. Ergebnisse sind dann signifikant, wenn es un-wahrscheinlich ist, dass sie durch Zufall zustande kamen. Bei einem Si-gnifikanzniveau < 0,05 wäre die Wahrscheinlichkeit höchstens 5 %, dassdas Ergebnis zufällig zustande kommt. Überprüft wird die statistische Si-gnifikanz mit statistischen Tests, die an das Datenmaterial angepasstwerden und eine Abschätzung der Irrtumswahrscheinlichkeit ermögli-chen. Signifikanz liegt vor, wenn die Irrtums- wahrscheinlichkeit kleiner odergleich dem Signifikanzniveau ist, also jenem Wert, den man noch zu ak-zeptieren bereit ist.

Sofortwirkung

Maß für die Verringerung der Hautflora unmittelbar nach Beendigung der chir-urgischen Händedesinfektion.

Sozialhygiene

Hygiene des menschlichen Zusammenlebens, befasst sich besonders mit demöffentlichen Gesundheitswesen, der Wohn- und Siedlungshygiene, der medi-zinischen Statistik sowie der Fürsorge für Säuglinge, Kinder, Kranke und Se-nioren.

Sporizidie

Abtötung von Bakteriensporen, die als Keimzellen von Bakterien in der nicht-vegetativen Form vorliegen, durch z. B. physikalische Einflüsse (Strahlung, Hit-ze), chemo-thermische und chemische Verfahren.

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Standardmethoden der DGHM (VAH e.V.)

Zum Nachweis der Wirksamkeit von chemischen Desinfektionsmitteln gegen-über Bakterien und Pilzen für den humanmedizinischen Bereich bestimmtePrüfverfahren. Diese sind teilweise identisch mit � Europäischen Normen. Sieberuhen auf unterschiedlichen Methoden für die Untersuchung von Hände-, Haut-, Flächen-, Instrumenten- und Wäschedesinfektionsmitteln. Wenn zwei un-abhängige Prüfungen eines Präparates in vorgeschriebener Form (Gutachten)vorliegen, die die Anforderungen der DGHM erfüllen, kann eine Zertifizierungbzw. Listung über die Desinfektionsmittelkommission im � VAH e.V. erfolgen.(siehe auch � DGHM � DGHM-Liste � VAH-Liste)

Standardzulassung

Bestimmte Arzneimittel oder Arzneimittelgruppen können von der Pflicht der Zu-lassung freigestellt werden, wenn Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bewiesensind. Im Rahmen einer Standardzulassung werden z. B. bestimmte Anforderungenan Qualität, die Beschriftung und Zulassungsnummer festgelegt. Standardzu-lassungen werden im Bundesanzeiger veröffentlicht. Arzneimittel-Herstellerkönnen ein Arzneimittel entsprechend einer Standardzulassung herstellen, oh-ne eine Einzelzulassung zu beantragen. Eine Mitteilung an das BfArM muss nurdann erfolgen, wenn es sich um ein apothekenpflichtiges Arzneimittel handelt.Zur Hände-, Haut- und Schleimhautdesinfektion gibt es Standardzulassungenmit Alkoholen, Jod und Wasserstoffperoxid. Standardzulassungen enthalten in ihren Rezepturen soviel wie unbedingt nö-tig (z. B. hinsichtlich Wirksamkeit) und so wenig wie möglich (z. B. hinsichtlichPflegekomponenten) an Inhaltsstoffen.

Standzeit

Dauer der Wirksamkeit eines Produktes nach Ansetzen der Gebrauchslösung inder jeweils erforderlichen Dosierung.

Standzeiten sind besonders wichtigin der Instrumentendesinfektion

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Staphylokokken

Grampositive Kugelbakterien, die in unregelmäßigen Haufen gelagertsind. Sie kommen physiologisch auf Haut und Schleimhäuten von Menschund Tier vor.Staphylokokken können Wund- und Harnwegsinfektionen, Pneumonienund sogar Sepsen auslösen. Weltweit ist der Anstieg der MRSA, der mehr-fach (multi)-resistenten Staphylococcus-aureus-Stämme, eines der größten Pro-bleme in Krankenhäusern. Aber auch außerhalb der stationären Einrich-tungen nehmen Fälle der so genannten Community acquired MRSA (�cMRSA) zu.

Sterilisation

Im Gegensatz zur � Desinfektion nicht nur Keimreduktion, sondern frei von ver-mehrungsfähigen Keimen, inklusive Sporen. Sterilität ist nur durch trockene oderfeuchte Hitze, Bestrahlung oder Begasung mit Ethylenoxid bzw. Formaldehydzu erreichen.

Strahlensterilisation

Verfahren zur Inaktivierung von Erregern unter Anwendung von Beta-oder Gammastrahlen. Die ionisierenden Strahlen führen zu einer Zellschä-digung durch Zerstörung der Nukleinsäure. Das Verfahren kommt in der in-dustriellen Produktion von Sterilgut zur Anwendung (Einmalartikel).

Streptokokken

Grampositive, kugelförmige Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten anordnen.Die in großer Zahl an den Schleimhäuten angesiedelten Bakterien, werden infür den Menschen apathogene und pathogene Arten unterschieden. Patho-gene Streptokokken können Herzklappenentzündung, Sepsis oder Pneumo-nien auslösen.

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Staphylococcus aureus löst z.B. Wund-, Harnwegs- undHautinfektionen aus

Krankmachende Streptokokken können zu Lungenentzündungen undBlutvergiftungen führen

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Superinfektion

Infektionsgeschehen, bei dem sich zusätzlich eine zweite Infektion entwickelt.Der Begriff wird unterschiedlich verwendet: Virologen verstehen darunter einezweite Krankheit, die von einem sehr ähnlichen Erreger ausgelöst wird. Um z. B. an Hepatitis D zu erkranken, muss zuvor eine Ansteckung mit Hepatitis-B-Viren erfolgt sein – nur dann können Hepatitis D-Viren im Körper überlebenund sich vermehren. Häufig wird auch von einer Superinfektion gesprochen, wennam selben Organ die erste Krankheit von Viren, die zweite von Bakterien ver-ursacht wird, wie z. B. bei einer nicht auskurierten Bronchitis. Dieser Vor-gang wird in der Medizin auch identisch mit dem Begriff der � Sekundärinfektion verwendet

Surrogatvirus

Die chemische Inaktivierung ist nicht für alle Viren im Infektiositäts-Test be-stimmbar, da manche humanmedizinisch wichtige Viren sich im Zellkultursystemnicht ausreichend vermehren lassen oder für das Laborpersonal ein hohes Ri-siko bei der Durchführung der Versuche darstellen. Hier kann alternativ die Prü-fung von Desinfektionsmitteln mit einem Surrogatvirus durchgeführt werden. Sur-rogatviren werden auf Basis der morphologischen Ähnlichkeit mit demhumanmedizinisch relevanten Virus ausgewählt. Ein Beispiel für ein vom RobertKoch-Institut (RKI), der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Virus-krankheiten (DVV) und der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobio-logie (DGHM) anerkanntes Surrogatvirus ist das � BVD-Virus für � HCV. Die Eignung der Surrogatviren � FCV und � MNV für � Noroviren hingegen,kann dem RKI zufolge auf der Basis der vorliegenden Daten gegenwärtignicht abschließend beurteilt werden.

Surveillance

Systematische und kontinuierliche Überwachung von Infektionskrankheiten.Neben der Erkennung und Überwachung von Krank-heiten, gehört auch die Be-wertung der Daten, sowie das Erarbeiten von Vorschlägen zur Eindämmungder Infektionserkrankung zur Surveillance.

BVD-Virus als Surrogatvirus für HCV

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Suspensionstest

Prüfverfahren der � Europäischen Normen für die Prüfung von Desinfek-tionsmitteln zur Verwendung im Bereich der Humanmedizin, charakterisiertdurch die Bezeichnung Phase 2/Stufe 1, gleichzeitig auch � Standardme-thoden der DGHM.Es handelt sich dabei um einen quantitativen Test zur Beurteilung chemischer Desinfektionsmittel mit dem Ziel, das Wirkungsspektrum des Prüf-präparates zu erfassen. Verdünnt wird das Prüfpräparat nicht nur mit Was-ser, sondern auch mit einer organischen Belastung. Dieser Test zeigt, ob einProdukt mit Substanzen, wie z. B. Proteinen, reagiert und seine Wirkunggegebenenfalls dadurch beeinträchtigt wird. Der Test ist quantitativ, dasheißt, die Reduktion der Zahl der Zielorganismen wird in log10-Faktoren er-mittelt.

SV 40

� Polyomavirus

Tageshand

Die Hautflora auf der Hand, die keiner besonderen hygienischen Behandlungausgesetzt war (ungewaschen, nicht desinfiziert).

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talgdrüsenarme Haut

Hautbereiche, wie Arme oder Beine, die vergleichsweise wenige Talgdrüsen auf-weisen. An diesen Körperstellen kann mittels Antiseptika eine vergleichsweiseeinfache Reduktion der residenten und transienten Hautflora erfolgen. (siehe auch � residente Hautflora � transiente Hautflora)

talgdrüsenreiche Haut

Kopfhaut, Stirn, Axillen sowie die hintere und vordere Schweissrinne gelten alstalgdrüsenreich. Talgdrüsenreiche Hautpartien schaffen ein Mikroklima, indem besonders hohe Mengen residenter Keime gedeihen. Die Flora auftalgdrüsenreicher Haut ist zudem schwieriger zu reduzieren, als jene auftalgdrüsenarmen Hautregionen. (siehe auch � residente Hautflora � transiente Hautflora)

Tauchdesinfektion

Desinfektionsverfahren, bei dem das zu desinfizierende Medizinprodukt vollständigin die Desinfektionsmittellösung eingetaucht wird.

Hautquerschnitt mit Schweißdrüse

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Tenside

Reinigungsaktive bzw. � oberflächenaktive Substanzen. Sie werden un-terschieden in anionische T., nicht ionische T., amphotere T. und kationische T.Neben ihrem Haupteinsatz als waschaktive Substanzen (Wasch-lotionen, Shampoos), finden sich Tenside in Kombination mit Desinfekti-onswirkstoffen vor allem in Produkten zur Flächen- und Instrumentendes-infektion.

Testviren

Es ist wegen der Vielzahl bekannter viraler Krankheitserreger und auch ausmethodischen Gründen nicht möglich, die Wirksamkeit von Desinfektions-mitteln gegen alle einzelnen Viren direkt zu prüfen. Daher werden nach dergemeinsamen Richtlinie von � RKI und � DVV für Deutschland reprä-sentative Testviren mit charakteristischen Eigenschaften als Grundlage fürdie Entscheidung über die Wirksamkeit gegen Viren ausgewählt.Testviren für die Deklaration � begrenzt viruzid: BVDV (Bovine Viral Diarrhea-Virus) und Vakziniavirus.Testviren für die Deklaration � viruzid: Adeno-, Polio-, Polyoma- und Vakziniavirus.(Siehe dazu „Prüfung und Deklaration der Wirksamkeit von Desinfekti-onsmitteln gegen Viren”).Demgegenüber zieht die europäische Norm EN 14476 für die Deklaration � viruzid die Testviren Adeno- und Poliovirus heran.

thermophile Bakterien

Bakterien, deren Temperaturoptimum bei 40 – 70 °C liegt.

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Der wasserunlösliche Teil des Tensidslegt sich auf die Oberfläche der Ver-schmutzung, während das wasser-freundliche Ende ins Wasser eindringt.Dadurch können die Schmutzteilchengelöst, zerteilt und emulgiert werden.

Benetzen

Ablösen

Zerteilen

Emulgieren

Tensidmoleküle

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transiente Hautflora

Als transiente oder zeitweilige Hautflora werden alle Mikroorganismen be-zeichnet, die sich vorübergehend auf der Haut ansiedeln (Anflugkeime). Dazuzählen Bakterien, Pilze und Viren, die z. B. durch direkten Kontakt von Haut zuHaut oder indirekt über Gegenstände auf die Hände gelangen. Bei der � hy-gienischen Händedesinfektion geht es vor allem darum, die Keime der transientenFlora zu deaktivieren.

TRGS

Technische Regeln für Gefahrstoffe. Werden vom Ausschuss für Gefahrstoffe auf-gestellt und durch das Bundesarbeitministerium oder Umweltministerium ver-öffentlicht (Beispiel TRGS 531 Gefährdung der Haut durch Arbeiten im feuch-ten Milieu (Feuchtarbeit)).

Tröpfcheninfektion

Direkte Verbreitung von Krankheitserregern über die Aerosole. Die 100 μm – 2mm Durchmesser großen Tröpfchen werden beim Sprechen, Niesen oder Hu-sten in die Luft abgegeben. Da die Tröpfchen aber nicht über längere Zeit in derLuft schweben können, sind nur Kontaktpersonen gefährdet, die sich in ei-nem Abstand von 1-2 Metern zum Erkrankten befinden. Die Tröpfchen-infektion ist ein typischer Übertragungsweg bei Grippeviren und� Streptokokken.

Tröpfchenkerne

Tröpfchenkerne entstehen, wenn die Flüssigkeit von erregerhaltigen Tröpfchen,die zwischen 1-5 μm (Mikrometer = 1 Tausendstel Millimeter) groß sind, ver-dunstet. Tröpfchenkerne sind so klein und leicht, dass sie über Stunden in derLuft schweben können. So können sich auch Personen, die den Raum erst be-treten, wenn der Erkrankte ihn schon lange verlassen hat, infizieren. Auch kön-nen diese schwebenden Partikel durch Luftzug über weite Distanzen verbreitetwerden. Erkrankungen wie Tuberkulose, Windpocken und Masern undmöglicherweise auch Influenza können auf diesem Wege übertragen wer-den.

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Umweltgefährlich

Stoffe oder Zubereitungen gelten als umweltgefährlich, wenn sie mit denR-Sätzen 50 bis 59 gekennzeichnet werden müssen (z. B. R 51 „Giftig fürWasserorganismen“). Nur in bestimmten Fällen ist zusätzlich das Gefah-rensymbol N „Umweltgefährlich“ zu verwenden.

R 50 Sehr giftig für WasserorganismenR 51 Giftig für WasserorganismenR 52 Schädlich für WasserorganismenR 53 Kann in Gewässern längerfristig schädliche

Wirkungen habenR 54 Giftig für PflanzenR 55 Giftig für TiereR 56 Giftig für BodenorganismenR 57 Giftig für BienenR 58 Kann längerfristig schädliche Wirkungen auf die

Umwelt habenR 59 Gefahr für die Ozonschicht

Umwelthygiene

Erforschung, Verhütung und Früherkennung umweltbedingter Gesund-heitsrisiken. In der Umwelthygiene werden alle chemischen, physikali-schen, psychosozialen und gesellschaftlichen Umwelteinflüsse und derenschädigende oder fördernde Auswirkungen auf den Menschen unter-sucht.

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Unbehüllte Viren

Zellparasiten, bei denen das zentrale � Kapsid nicht von einer Membranhülleumgeben ist. Typische Vertreter sind Noroviren, aber auch Rota- oder Adenovi-ren. Unbehüllte Viren weisen eine im Vergleich zu � behüllten Viren höhere Re-sistenz gegenüber chemischen, physikalischen Verfahren und anderen Um-welteinflüssen auf und erfordern ggf. den Einsatz besonders leistungsstarkerDesinfektionsmittel, die als � viruzid deklariert sind.

UVV – jetzt auch BGV

Unfallverhütungsvorschriften stellen für jedes Unternehmen und jeden Versicherten die verbindlichen Pflichten bezüglich Sicherheit und Ge-sundheitsschutz am Arbeitsplatz dar. Nach dem Sozialgesetzbuch VII § 15 er-lassen die Berufsgenossenschaften als Träger der gesetzlichen Unfallversiche-rung die Unfallverhütungsvorschriften, die vom Bundesministerium für Arbeitund Soziales genehmigt werden müssen.

Kapsid eines unbehüllten Virus

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VAH

Verbund für Angewandte Hygiene e.V.Der 2004 gegründete Verbund, dem sowohl persönliche Mitglieder alsauch wissenschaftliche Gesellschaften, wie � DGKH, GHU (Gesellschaft fürHygiene und Umweltmedizin), � DGHM und BVAÖGD (Bundesverband derÄrzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e. V.) angehören, arbeitet in-terdisziplinär, um die Durchsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf demGebiet der Hygiene in die Praxis des Gesundheitswesens zu erreichen.Zweck des VAH ist die anwendungsorientierte wissenschaftliche Bearbei-tung und Umsetzung hygienischer und hygienerelevanter Themen. DerVAH gibt eine Desinfektionsmittelliste heraus, die dem Anwender eineÜbersicht über diejenigen Desinfektionspräparate gibt, die in hygienisch-mi-krobiologischer Hinsicht geprüft und für wirksam befunden wurden und damitdie medizinischen und gesetzlichen Anforderungen an die Qualitätssiche-rung der prophylaktischen Desinfektion erfüllen. Die Desinfektionsmittel-Kommission im VAH bewertet die gelisteten Desinfektionsmittel nach denAnforderungen der � DGHM und vergibt – an Stelle der DGHM – Zertifi-kate über die Aufnahme in die vom VAH herausgegebene � VAH-Liste.

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VAH-Liste

Liste der nach den „Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektions-mittel“ bzw. dem „Anforderungskatalog“ der DGHM auf Grundlage der„Standardmethoden der DGHM zur Prüfung chemischer Desinfektionsverfah-ren“ geprüften und von der Desinfektionsmittel-Kommission der Deut-schen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie unter Mitarbeit vonVertretern der Fachgesellschaften DGKH, GHU, DVV und DVG als wirksambefundenen Desinfektionsverfahren.Diese bisher von der DGHM herausgegebene Liste wird seit dem01.01.2006 von der Desinfektionsmittel-Kommission im � VAH heraus-gegeben. Sie ist Grundlage für die Wahl eines geeigneten Desinfektions-mittels für die routinemäßige und prophylaktische Desinfektion und gibt Kon-zentrationen und Einwirkzeiten an. Bei Vorlage von zwei neutralen Gutachten gemäß DGHM-Richtlinien kanndie Zertifizierung und Aufnahme eines Präparates in die Liste bei der Des-infektionsmittel-Kommission im VAH beantragt werden. Nach erfolgreicherPrüfung durch die Kommission erfolgt daraufhin die Zertifikatserstellungsowie die Aufnahme des Präparates in die VAH-Liste. Diese stellt die Zu-sammenfassung aller Präparate mit einem gültigen Zertifikat dar. Darin auf-geführte Desinfektionswerte sind eine Empfehlung und keine bindende Vor-schrift.

Vakziniavirus

Behülltes Virus aus der Familie der Poxviren, das zur Pockenschutzimpfung ver-wendet wurde. Das Vakziniavirus dient als Prüfvirus zur Bestimmung der Virus-wirksamkeit gegenüber behüllten Viren.(siehe auch � begrenzt viruzid)

VDV-Verfahren

Vakuum-Dampf-Vakuum-Verfahren. Das auch als fraktioniertes Dampfverfahrenbezeichnete physikalische Verfahren wird vornehmlich zur Desinfektion vonBettausstattungen (Betten, Matratzen, Decken) verwendet.

REM Aufnahme eines Vakziniavirus, das als Testvirus fürbehüllte Viren dient

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vegetative Bakterien

Stoffwechselaktive und vermehrungsfähige Form von Bakterien.

Verpackungsverordnung

Verordnung über die Vermeidung von Verpackungsabfällen (VerpackV)vom 10. Juni 1991, novelliert am 21.8.1998. Verpflichtet u. a. Herstellerund Vertreiber zur Rücknahme und stofflichen Verwertung von Verkaufs-verpackungen (= Primärverpackungen), Umverpackungen und Transport-verpackungen. Kann durch Dritte, wie z. B. das DSD („Der Grüne Punkt“),erfolgen.

Verschreibungspflichtige Arzneimittel

Die Abgabe von Stoffen, Zubereitungen oder Gegenständen, die die Ge-sundheit von Mensch und Tier auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauchgefährden können, wenn sie ohne ärztliche Überwachung angewendet wer-den, darf nur mit Verschreibung erfolgen. Desinfektionsmittel sind in derRegel nicht verschreibungspflichtig, es sei denn, es wird ein bisher nichtbekannter Wirkstoff eingesetzt.

Virämie

Überflutung der Blutbahn mit Viren.

Viren

Infektiöse Partikel ohne eigenen Stoffwechsel, die genetisches Material in Form von Nukleinsäuren enthalten. Viren haben entweder ei-ne Lipoproteinhülle oder sind hüllenlos. Da sie selbst keine Stoffwechsel-vorgänge durchführen, benötigen sie zur Fortpflanzung Wirtszellen, indenen sie sich vermehren können. Während behüllte Viren (HIV, HepatitisB- oder C-Virus, Herpes simplex-Virus) durch Desinfektionsmittel relativ leichtinaktiviert werden können, erfordern hüllenlose Viren (Polio-, Adenovirus)entsprechend auf Viruzidie geprüfte Desinfektionsmittel.

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Verkaufsverpackungen sind seitdem 10.06.1991 der Verwertungzuzuführen

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Virulenz

(lat. virulentus = voller Gift) Bezeichnet das Maß der Fähigkeit eines � pathogenen Erregers eine Krankheit auszulösen.

Virus-Inaktivierung

Eine Virus-Inaktivierung kann physikalisch (Wärme/Strahlen) oder chemisch(Desinfektionsmittel) erfolgen. Für die Widerstandsfähigkeit eines Virus ist vonBedeutung, ob es eine Hülle besitzt (lipophile Beschaffenheit) oder unbehülltist (meist hydrophile Beschaffenheit).Ob ein Präparat umfassend gegen Viren wirksam ist, kann für den humanmedizinischen Bereich mit Hilfe der DVV-Prüfmethode, für den ve-terinärmedizinischen Bereich mit Hilfe der DVG-Prüfmethode, ermittelt wer-den.(Siehe dazu „Prüfung und Deklaration der Wirksamkeit von Desinfektionsmit-teln gegen Viren. Stellungnahme des Arbeitskreises Viruzidie beim RobertKoch-Institut (RKI) sowie des Fachausschusses „Virusdesinfektion“ der Deut-schen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und derDesinfektionsmittelkommission der Deutschen Gesellschaft für Hygiene undMikrobiologie (DGHM)” )

Virustase

Verhinderung der Vermehrung von Viren. Medikamente gegen Viren basierenauf dem Prinzip der Virustase.

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viruzid

Wirksamkeit gegen behüllte und unbehüllte Viren. Da es wegen der Viel-zahl bekannter viraler Krankheitserreger und auch aus methodischenGründen nicht möglich ist, die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln ge-gen alle einzelnen Viren direkt zu prüfen, werden repräsentative � Test-viren untersucht. Als Testviren für die Auslobung „viruzid“ und somit dieWirksamkeit gegenüber unbehüllten und behüllten Viren wurden inDeutschland Adeno-, Polyoma-, Polio- und Vakziniavirus gewählt. Auf eu-ropäischer Ebene erfolgt der Nachweis einer viruziden Wirkung über Ade-no- und Poliovirus.

Viruzidieliste (IHO)

Liste viruswirksamer Desinfektionsmittel, herausgegeben durch den Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (� IHO). Enthält ei-ne Zusammenstellung viruswirksamer Hände- und Flächen-Desinfektions-mittel sowie von Produkten für die manuelle und maschinelle Instrumen-tendesinfektion. Die Aussagen beruhen auf Prüfungen gemäß nationalund international akzeptierter Normen und Richtlinien. Die Liste gibt einen Überblick über die Viruswirksamkeit der Produkte,von der � Viruzidie über die � begrenzte Viruzidie bis hin zu Einzelviren-Gutachten, z. B. zu Rota- und Adenoviren. Kostenlos zum Downloaden un-ter www.iho-viruzidie-liste.de

VISA

Vancomycin-intermediate-resistant Staphylococcus aureus. Staphylo-coccus aureus-Isolate bzw. Stämme, die nicht nur gegen alle bisher markt-verfügbaren Beta-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicillin) resistent sind, sondern auchzusätzlich eine verminderte Empfindlichkeit gegenüber Vancomycin und an-deren Glykopeptid-Antibiotika besitzen. (siehe auch � MRSA)

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VRE

Vancomycin-resistente Enterokokken (oder auch Glykopeptid-resistenteEnterokokken - GRE). Enterokokken-Isolate bzw. Stämme, die gegenübereiner Vielzahl Antibiotikaklassen inkl. Vancomycin unempfindlich sind.Vancomycin hat hier die Funktion des Leitantibiotikums zum Nachweis derMultiresistenz. Seit einigen Jahren gilt nun Linezolid als Reserveantibioti-kum. Ein Antibiotikum, das zur Gruppe der Oxazolidinone, einer der neue-sten verfügbaren Antibiotikagruppen, gehört. Auch hier traten bereits Re-sistenzen auf.

VRSA

Vancomycin-resistente Staphylococcus aureus. Multiresistente Staphylo-coccus aureus-Isolate oder -Stämme, die praktisch nicht nur gegen alle bishermarktverfügbaren Beta-Lactam-Antibiotika (z.B. Penicillin) resistent sind, son-dern auch gegenüber Vancomycin. Im Jahr 2002 wurden in den USA erstmalszwei Vancomycin-resistente MRSA-Stämme isoliert und infolge als VRSA (Van-comycin Resistenter Staphylococcus aureus) bezeichnet. Bei einer weiterenVerbreitung können VRSA zu einer erheblichen Einschränkung der therapeuti-schen Optionen führen.

Bakterienzellen eines VRSA

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Waschen der Hände

Dient hauptsächlich der Entfernung sichtbarer Verschmutzungen und – nurzu einem geringen Teil – einer Reduzierung der mikro biellen Besiedelungder Haut (z. B. bei Kontamination mit Sporen von � C. difficile). Die Indikationen zum Händewaschen sind deutlich seltener als im Allgemeinen angenommen, daher sollte es in der klinischen Praxis dieAusnahme sein. Händewaschen wird empfohlen vor Arbeitsbeginn, nachArbeitsende und dem Toilettenbesuch. Neben einer – im Vergleich zur Händedesinfektion – geringen Wirksam-keit, kann häufiges Waschen der Hände zu trockener Haut führen und dieHautbarrierefunktion schädigen, bis hin zu einem manifesten irritativenHandekzem.(siehe auch � Hautschutz � Hautverträglichkeit von Hände-Desinfekti-onsmitteln � Hygienische Händedesinfektion � Hygienische Händewa-schung)

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WGK

Wassergefährdungsklasse: Die Einstufung erfolgt nach der Verwaltungs-vorschrift wassergefährdender Stoffe (VwVwS) in die WGK 1: schwachwassergefährdend, WGK 2: wassergefährdend, WGK 3: stark wasserge-fährdend, sowie „nicht wassergefährdende Stoffe“. Zubereitungen werdennach der sogenannten Mischungsregelung oder auf Basis von Prüfdatenin ihre WGK eingestuft.Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen gilt die „Ver-ordnung über Anlagen zum Lagern, Abfüllen und Umschlagen wasserge-fährdender Stoffe“ (VAWS).Desinfektionsmittel rangieren von WGK 1 (Alkohole, Sauerstoffabspalter)über WGK 2 (aldehydische und phenolische Produkte) zu WGK 3 (QAV).

WHO

World Health Organization (Weltgesundheitsorganisation). Die Weltgesundheitsorganisation mit Sitz in Genf ist die internationale Fach-organisation für Gesundheit im Verband der Vereinten Nationen (UN). Siehat 193 Mitgliedsländer. Hauptanliegen der WHO ist ein höchstmöglicherGesundheitszustand für alle Menschen. Die WHO hat vier Hauptfunktionen:• die Entwicklung international gültiger Richtlinien für den Gesundheitsbe-

reich• die Festlegung globaler Qualitätsstandards für Gesundheit• die Zusammenarbeit mit den Regierungen der Mitgliedsländer zur Unter-

stützung der nationalen Gesundheitsprogramme • die Entwicklung und Übertragung geeigneter Technologien,

Informationen und Standards für Gesundheit.Die WHO arbeitet dabei eng mit anderen UN-Organisationen, Regierungen, bilateralen, zwischenstaatlichen und nichtstaatlichen Organisationen zusammen.

WHO Richtlinie Händehygiene

Richtlinie der WHO zur Händehygiene im Gesundheitswesen aus dem Jahr2009. Mit ihren „WHO Guidelines on Hand Hygiene in Health Care. FirstGlobal Patient Safety Challenge – Clean Care is Safer Care“ empfiehlt dieWeltgesundheitsorganisation einen globalen Systemwechsel in der Hän-dehygiene hin zu alkoholischen Hände-Desinfektionsmitteln als „Gold-standard“.

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Der WHO zufolge sind alkoholische Hände-Desinfektionsmittel die einzigen Präparate, die schnell und effektiv das große Spektrum potenziell pathogener Mikroorganismen auf den Händen inaktivieren. ImVorfeld ihrer weltweit gültigen Empfehlung hat die WHO logistische, öko-nomische, kulturelle Aspekte sowie Fragen der Sicherheit sorgfältig geprüft.In der Begründung ihrer Empfehlung nennt die WHO folgende Eigen-schaften alkoholischer Hände-Desinfektionsmittel bzw. Vorteile ihres Ein-satzes:• evidence-basierte, spezifische Vorteile wie schnelle Wirkung und breites

antimikrobielles Wirkungsspektrum bei gleichzeitigem minimalem Risiko,bei Mikroorganismen Resistenzen hervorzurufen

• einfache Anwendbarkeit auch in ressourcenarmen, entlegenen Gebie-ten/Situationen, in denen Einrichtungen wie Waschbecken, sauberesWasser, Handtücher etc. fehlen

• eine erhöhte Compliance in der Händehygiene, durch die einfachere, anwenderfreundliche und zeitsparende Methode

• ökonomische Vorteile, da die jährlichen Kosten für Händehygiene gesenkt werden

• Minimierung des Infektionsrisikos, da Sicherheit der Produkte und Ak-zeptanz durch den Anwender höher sind, als bei anderen Produkten.

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�WHO Richtlinie Händehygiene

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Wirkmechanismus

Wirkstoffe chemischer Desinfektionsverfahren greifen den Krankheitserre-ger über einen bestimmten Mechanismus an, um diesen abzutöten bzw.zu inaktivieren. Alkohole wirken z. B. unspezifisch und denaturieren sämt-liches Eiweiß, so dass Bakterien in sehr kurzer Zeit nicht mehr vermeh-rungsfähig sind. Triclosan z. B. wirkt auf ein ganz bestimmtes Enzym, das die Lipidsynthe-se steuert (spezifischer Wirkmechanismus). Grundsätzlich gilt: Je spezifischerder Wirkmechanismus, desto wahrscheinlicher ist das Auftreten resisten-ter Mikroorganismen mit zunehmender Verwendung dieses Wirkstoffes.

Wirkung/ Wirksamkeit

Auf dem Gebiet der Desinfektion bedeuten die Begriffe, dass ein bestimmtesAgens (Wirkstoff) einen beeinträchtigenden Effekt auf eine Keimpopulation aus-übt. Dabei ist über die Größenordnung nichts ausgesagt. Eine Wir-kung/Wirksamkeit kann sowohl Wachstumshemmung, eine vollständigeAbtötung oder eine Inaktivierung bedeuten.

• WirkungDie Wirkung beschreibt das antimikrobielle Spektrum (z. B. bakterizide und le-vurozide Wirkung). Sie wird in der Regel in Suspensionsversuchen bestimmt. Mög-liche Begriffe für die Wirkung: bakterizid, levurozid, fungizid, mykobakterizid,tuberkulozid, begrenzt viruzid, viruzid, sporizid.

• WirksamkeitDie Wirksamkeit wird für eine bestimmte Art der Anwendung untersucht (z. B.chirurgische Händedesinfektion). Diese wird in praxisnahen Versuchen be-stimmt.

Wischdesinfektion

Oberbegriff für Flächendesinfektionsmethoden, bei denen eine Flächenbe-netzung mit einem in Desinfektionsmittellösung getränktem Tuch oder anderenReinigungsutensilien erfolgt. Im Allgemeinen werden wässrige Desinfektions-mittellösungen verwendet. Meistens findet die � Zwei-Bezugs-Methode An-wendung, da sie ein hygienisches Arbeiten ermöglicht.

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Zentralsterilisation

Funktionseinheit im Krankenhaus für die zentrale Aufbereitung aller zu ste-rilisierenden Gegenstände.

Zwei-Bezugs-Methode

Verfahren zur Flächendesinfektion. Dabei wird die Desinfektionslösungmit einem Wechselbezug auf dem Fußboden ausgebracht, der Bezug danachentsorgt. Die überschüssige Flüssigkeit auf der benetzten Fläche wird mit ei-nem zweiten Bezug wieder aufgenommen.

Zwei-Eimer-Methode

Manuelle Nass-Wischtechnik zur Reinigung nichttextiler Böden. Bei dieserMethode wird das saubere Wischtuch zum Vorlegen angefeuchtet und ineinem zweiten Eimer anschließend wieder ausgewaschen.

Zulassung als Arzneimittel

Man unterscheidet zwischen zulassungspflichtigen und nicht zulassungs-pflichtigen Arzneimitteln. Fertigarzneimittel im Sinne des AMG, wie z. B.Sterillium®, dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn sie durch die zu-ständige Behörde nach Einreichen und Prüfung umfangreicher präklinischerund klinischer Dokumentation mit einem günstigen Nutzen-Risiko-Verhältnis bewertet werden und zugelassen sind. Für Fertigarzneimittel mussnach 5 Jahren ein Antrag auf Verlängerung der Zulassung gestellt werden.

Zytotoxizität

Zytotoxizität ist die Fähigkeit von chemischen Substanzen (u. a. Medikamenten, Viren und Antikörpern), Gewebezellen zu schädigen. DerNachweis einer Zytotoxizität wird als � in-vitro-Test an bestimmten Ziel-zellen durchgeführt.

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Moderner Packarbeitsplatz in einerzentralen Sterilgut-Versorgungsab-teilung. Die Instrumente werden perBild hinterlegt

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Bildnachweis:fortlaufend

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Disease Control, AtlantaSeite 20/21: Beling Grafikdesign, eye of scienceSeite 22/23: Torben MüllerSeite 24/25: eye of science, Marco GrundtSeite 26/27: BODE Chemie, eye of scienceSeite 28/29: Beling Grafikdesign, BODE Chemie Seite 30/31: Digital Stock, Marco Grundt, istockphoto, eye of scienceSeite 32/33: istockphoto,Seite 34/35: Eucerin®, Beiersdorf AG Hamburg, Marco Grundt,

Beling Grafikdesign Seite 36/37: eye of science, istockphotoSeite 39: Beling GrafikdesignSeite 40/41: Sociedad Venezolana de Microbiología

Apartado 76635, El Marqués, Caracas –VenezuelaMarco Grundt,

Seite 42/43: Marco Grundt, eye of science, Beling GrafikdesignSeite 44/45: Beling Grafikdesign, eye of scienceSeite 46: eye of scienceSeite 48/49: Marco GrundtSeite 51: Beling GrafikdesignSeite 52/53: Public Health Image Library, Centers of Disease Control,

Atlanta, istockphoto eye of science, BODE ChemieSeite 54/55: BODE Chemie,tesa Converting CenterSeite 56/57: Pixland, Christian G. Schüttler, Marco GrundtSeite 58/59: Digital Stock, istockphoto, Beling Grafikdesign Seite 58/59: istockphoto, eye of science, Beling GrafikdesignSeite 60/61: eye of science, Beling GrafikdesignSeite 63: eye of scienceSeite 64/65: eye of scienceSeite 66/67: Beling Grafikdesign, Eberhardt Reimann

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Seite 68/69: Pixland, Eberhardt Reimann, Karte der OECD: Stand 11.11.2009 http://upload.wikimedia.org/wikipedia/ commons/2/24/OECD-memberstates.png

Seite 70: Beling GrafikdesignSeite 72/73: Ullsteinbild.de, Bildnummer: 00225532, istockphoto,

Marco GrundtSeite 75: eye of scienceSeite 76/77: eye of science, BODE ChemieSeite 78/79: eye of science, Marco GrundtSeite 80/81: BODE ChemieSeite 82/83: Beling Grafikdesign, Retrovirus, Stand 11.11.2009

http://www.lanl.gov/orgs/pa/newsbulletin/2003/07/14/text02.shtml, BODE Chemie

Seite 84/85: BODE Chemie, eye of scienceSeite 86/87: eye of science, Marco GrundSeite 88/89: Beling GrafikdesignSeite 90/91: Max von Pettenkofer, http://upload.de.wikipedia.org/

wiki/Hilfe:Wikimedia_Commons, Stand 25.11.2009, Marco Grundt

Seite 92/93: eye of scienceSeite 95: eye of scienceSeite 96/97: Jörn Karsten, istockphotoSeite 98/99: MEV, Jörn KarstenSeite 101: eye of scienceSeite 102: istockphotoSeite 105: eye of scienceSeite 106: Marco GrundtSeite108/109: Beling Grafikdesign, BODE ChemieSeite 110: SCICOM

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Stichwortregister

AAAD 8Abklatsch 8Abschlussdesinfektion 8Adenovirus 9Aerobier/aerob 9Agar 9AGW 9AIDS 9Albumin 10Aldehyde 10Alkohole 10Alkylamine 10Aktion Saubere Hände 11AMG 11Anaerobier/anaerob 11antibakteriell 12Antibiotika-Resistenz 12Antigen 12Antikörper 12antimikrobiell 13Antiseptik/Antisepsis 13Antiseptikum 13AOX 13apathogen 13Apothekenpflicht 13Aseptik/Asepsis 14ATCC-Stämme 14Autoklavierung 14Ausscheider 15

BBacillaceae 15Bakterien 15Bakteriensporen 16Bakteriophagen 16Bakteriostase 16Bakterizidie 16begrenzt viruzid 16behördlich angeordnete Entseuchung 17behüllte Viren 17Benetzungslücken 17Berufsgenossenschaft 17Betriebsanweisung 18BfArM 18BfArM-Zulassung 18BfR 18BGV 18Bioakkumulation 18Biofilm 19Biologische Abbaubarkeit 19Biozidrichtlinie 20BSB 20BSE 20BODE Science Center 20BVD-Virus 21BVL 21

CCampylobacter spp. 21Candida albicans 21CDAD 22CDC 22CEN 22Chirurgische Händedesinfektion 22Chlorhexidin 23CJK 23clean conditions 23

Clostridium difficile 24cMRSA 24CO2 24COLIPA 24Compliance 24Creutzfeldt-Jakob-Krankheit 25CSB 25

DDampfsterilisation 25Dekolonisation 25Dekontamination 25Desinfektion 25Desinfektionsplan 26Desinfektor 26Detergenzienverordnung 26Device-assoziierte Pflege 26DGHM 27DGHM-Liste 27DGKH 27dirty conditions 27DIN 28DOC 28DRG (Diagnosis Related Group-System) 28DVG 28DVV 28

EEHEC 28Eintauch-Nährböden 28Einreibemethode zur Händedesinfektion 29Einwirkzeit 29Eiweißdenaturierung 29Eiweißfehler 30Ekzem 30Elimination 30Endemie 30endogen 30EN 30Endoskop 31Endothel 31Enteroviren 31Enzyme 32Epidemie 32Epithel 32Escherichia coli 32Ethanol 32ESBL 32Europäische Normen 33evidenzbasiert 34exogen 34

FFCV 35felines Calicivirus 35Flächendesinfektion 35Fluoreszenz 35Formaldehyd 36Freiverkäufliche Arzneimittel 36Fungistase 36Fungizidie 36

GGassterilisation 37Gastroenteritiden 37GCP 37Gefahrgutvorschriften 37Gefahrstoffkennzeichnung 38

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Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) 38Gesundheit 38GHS 38GLP 39GMP 39gram-negativ 39gram-positiv 39Gramsches Färbeverfahren 40Großhandelserlaubnis 40Grüner Punkt 40

HHACCP 41HAV 41Händedekontamination 41Händedesinfektion 41Händehygiene 41Händewaschen 42Handschuhsaft 42Hautpflege 42Hautreinigung 42Hautschutz 42Hautverträglichkeit von Hände-Desinfektionsmitteln 43HBV 43HCV 43Hefen 43Heißluftsterilisation 44Helicobacter pylori 44Hepatitis A-Virus (HAV) 44Hepatitis B-Virus (HBV) 45Hepatitis C-Virus (HCV) 45Herpes simplex-Virus (HSV) 45Herstellungserlaubnis 46HIV 46HIV-Postexpositionsprophylaxe 47Hospitalismus 48HSV 48Hygiene 48Hygieneplan 48Hygienische Händedesinfektion 48Hygienische Händewaschung 49

IIatrogene Krankheit48IfSG 49IHO 49inaktivieren 50INCI 50Indikation eines Arzneimittels 50Indikationen hygienische Händedesinfektion 51Indikatorkeime 51Infektion 52Infektionsepidemiologie 52Infektionsflora 52Infektionskette 52Infektionsprophylaxe 53Infektiositätsaufhebung 53Influenza A-Virus 53Inkubationszeit 53Inkubator 53Instrumentendesinfektion 54invasiv 54in-vitro 54in-vivo 54Inzidenz 54Iod 55Isolat 55Isolierung 55

Isopropylalkohol 55

KKaltsterilisation 56Kapsid 56KbE 56Keimdichte 56Keimreservoir 56Klärschlammtoxizität 56Kohortenisolierung 56Kolonisation 57Kontagiosität 57Kontaktinfektion 57Kontaktkeime 57Kontamination 57Kosmetika 56Kosmetikverordnung (KVO) 58Kreuzkontamination 58Kumulative Wirkung 58KVO 58

LLangzeitwirkung 59LC 59LD 59Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) 59Leitlinie der DVV 60Levurozidie 60Listeria monocytogenes 60LMHV 60Log10-Stufen 60

MMakrophagen 61MDD 62Medizinprodukte 62Meldepflichtige Krankheiten 62mesophile Bakterien 63Mikroorganismen 63Mikrobizide 63Milzbrand 63MNV 64MPG 64MRSA 64MRSA-Sanierung 64Multiresistente Keime 65Mykobakterien 65

NNährmedium 66NDM 1 66Neue Influenza 66Norovirus (Norwalk-like-Virus) 67Nosokomiale Infektion 68

OOberflächenaktive Verbindungen 68OECD 69Ökotoxikologie 70Okklusionseffekt 70

P1-Propanol 712-Propanol 71Pandemie 71Papovaviridae 71Parasitäre Infektionen 72Paronychie 72Pasteurisierung 72

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Almanach_Umschlag_2013_HR:Layout 1 22.01.2013 11:52 Uhr Seite 1

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pathogen 72PCR 72Peressigsäure 73Persistenz 73Personalhygiene 73Phosphorsäure 73pH-Wert 74Physikalische Sterilisation 74Pilze 75Pocken 75Poliovirus 76Polyomavirus 76Praxisnahe Tests 76Prävalenz 76Prävention 77Propanol/1-Propanol/2-Propanol 77Pseudomonas aeruginosa 78Psychohygiene 78pyogen 78

QQAV 79Qualitätskontrolle 79Qualitätssicherung 79Quaternäre Ammoniumverbindungen (QAV) 79

RREACH 80Readily Biodegradable 80Referenzverfahren 80Reinigung 81Remanenzwirkung 81residente Hautflora 82Resistenz 82Restentleerung 82Retroviren 82Richtlinien der DGHM 83Richtlinien der DVG 83RKI 83RKI-Liste 84RKI-Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention 84RK-Liste 85Robert Koch-Institut 85Rotavirus 85Rote Liste 85

SSalmonellen 86Sanierung bei MRSA 86SARS 86Scheuerdesinfektion 87Schleimhautantiseptik 87Schlussdesinfektion 88Schmierinfektion 88Schweinegrippe 88Screening 88Seifenfehler 88Sekundärinfektion 88Sepsis 89Sensibilisierung 89Sicherheitsdatenblatt 89Signifikanz 90Sofortwirkung 90Sozialhygiene 90Sporizidie 90Standardmethoden der DGHM (VAH e.V.) 91

Standardzulassung 91Standzeit 91Staphylokokken 92Sterilisation 92Strahlensterilisation 92Streptokokken 92Superinfektion 93Surrogatvirus 93Surveillance 93Suspensionstest 94SV 40 94

TTageshand 94talgdrüsenarme Haut 95talgdrüsenreiche Haut 95Tauchdesinfektion 95Tenside 96Testviren 96thermophile Bakterien 96transiente Hautflora 97TRGS 97Tröpfcheninfektion 97Tröpfchenkerne 97

UUmweltgefährlich 98Umwelthygiene 98unbehüllte Viren 99UVV 99

VVAH 100VAH-Liste 101Vakziniavirus 101 VDV-Verfahren 101vegetative Bakterien 102Verpackungsverordnung 102Verschreibungspflichtige Arzneimittel 102Virämie 102Viren 102Virulenz 103Virus-Inaktivierung 103Virustase 103viruzid 104Viruzidieliste (IHO) 104VISA 104VRE 105VRSA 105

WWaschen der Hände 106WGK 107WHO 107WHO Richtlinie Händehygiene 107Wirkmechanismus 109Wirkung/Wirksamkeit 109Wischdesinfektion 109

ZZentralsterilisation 110Zwei-Bezugs-Methode 110Zwei-Eimer-Methode 110Zulassung als Arzneimittel 110Zytotoxizität 110