Pensionsfonds & Stiftungen

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www.boersen-zeitung.de Börsen-Zeitung spezial Verlagsbeilage zur Börsen-Zeitung I 29. November 2012 I Nr. 231 Pensionsfonds & Pensionsfonds & Stiftungen Stiftungen

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Strategien eines dynamischenRisikomanagements für Pensionsfonds - Stiften fordert Initiative,Durchhaltevermögen und Weitsicht - An Asienbonds führt heutekein Weg mehr vorbei - Neue Zeiten erfordern, über eine Alternative nachzudenken - Ohne Risiko wird es auch fürStiftungen künftig eng - „Es geht um weit mehr,als nur Geld zu vermehren“ - Das Damoklesschwert des Rechnungszinses - Gesellschaftliches Engagement unternehmerisch gestalten

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Börsen-Zeitung spezialVerlagsbeilage zur Börsen-Zeitung I 29. November 2012 I Nr. 231

Pensionsfonds &Pensionsfonds &StiftungenStiftungen

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Auf der HauptzeilesdsdfsfasgasdefUnterzeile Unterzeile Unterzeile Unterzeile

Verlagsbeilage 29. November 20122

Text

„Hier soll ein griffiges Zitat oder einbe-sonderer Fakt stehen“

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Verlagsbeilage 29. November 2012 3

Redaktion: Claudia Weippert-Stemmer

Anzeigen: Dr. Jens Zinke (verantwortlich) und Andrea Kineke

Technik: Tom Maier

Gestaltung und typografi sche Umsetzung: Josef Welsch

Foto (Titelseite): fotolia, Joerg Lantelme, Geldbaum

Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH,

Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf

Verlag Börsen-Zeitung in der Herausgebergemeinschaft

WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG,

Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main

Tel.: 069/27 32-0

Anzeigen Tel.: 069/27 32-115, Fax: 069/23 37 02

Vertrieb Fax: 069/23 41 73

Geschäftsführer: Ernst Padberg

Impressum

Inhalt

An Asienbonds führt heutekein Weg mehr vorbeiVon Susanne Hellmann | ING Investment Management Germany

Neue Zeiten erfordern, über eineAlternative nachzudenkenVon Frank Böhmer | Pictet & Cie

Ohne Risiko wird es auch fürStiftungen künftig engVon Thomas Bossert | Union Investment Institutional GmbH

„Es geht um weit mehr,als nur Geld zu vermehren“Interview mit Klaus Hoffmann | Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland)

Das Damoklesschwert desRechnungszinsesVon Markus Brückner und Jens Brandis | Northern Invest GmbH & Co.KG

Gesellschaftliches Engagementunternehmerisch gestaltenVon Andreas Schiemenz | HSH Nordbank AG

Strategien eines dynamischenRisikomanagements für PensionsfondsVon Lionel Martellini | Edhec Risk Institute und Anton Wouters | BNP Paribas Investment Partners

Stiften fordert Initiative,Durchhaltevermögen und WeitsichtVon Richard Manger und Christoph Beuter | DZ Privatbank

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Ziele und Ein-schränkungen ausschlag-gebend

Lionel MartelliniWissenschaftlicher Direktor des Edhec Risk Institute

BNP Paribas Investment Partners (BNPP IP) hat zusammen mit

dem Edhec Risk Institute Strategien für ein aktives Risikomanagement er-arbeitet. Ziel ist es, die Absicherung der investierten Assets und gleichzei-tig die Performance zu verbessern. Dabei zeigt sich bei der Umsetzung in der Praxis, dass der Aufteilung der Portfolien eine besondere Bedeutung zukommt.

Das dynamische Risikomanagement passt gegenüber einer starren Allo-kation das Risiko an den Deckungs-grad an und teilt das Vermögen auf zwei Portfolien auf. Das sogenannte Absicherungsportfolio (Liability-Hedging-Portfolio) sichert die Zah-lungsverpfl ichtungen ab. Das Per-formance-Seeking-Portfolio (PSP) hingegen dient der Ertragsgewin-nung. Die Aufteilung zwischen bei-den Portfolien wird in Abhängigkeit vom Deckungsgrad des Pensions-fonds dynamisch gesteuert, um den unterschiedlichen Ansprüchen der Leistungsberechtigten und Anteils-eigner gerecht zu werden.

Drei Strategien haben sich heraus-kristallisiert:Die erste Strategie ist ein einfacherrisikokontrollierter ALM-Ansatz. Hier-bei wird ein Mindestdeckungsgrad festgelegt, sodass sich das Risiko-budget als Differenz aus dem jeweils aktuellen Deckungsgrad und dem Mindestdeckungsgrad ergibt.

Bei der zweiten Strategie handeltes sich um einen risikokontrollier-ten ALM-Ansatz mit einem Höchst-wert für den tatsächlichen Deckungs-grad.

Die dritte Strategie ist ein risikokon-trollierter Ansatz bei integriertem ALM. Hier wird eine Constant-Pro-portion-Portfolio-Insurance (CPPI) um die Berücksichtigung der Er-kenntnis ergänzt, dass das eingegan-gene Risiko auch von der Stärke bzw. Schwäche des Sponsors abhängen sollte.

Aktives Risikomanagement ist un-serer Ansicht nach an zwei Stellen eines institutionellen Portfolios sinn-voll: bei der Aufteilung in das Ab-sicherungs- und das Ertragsportfolio sowie innerhalb des Absicherungs-portfolios.

Bei der Allokation zwischen dem Absicherungs- und dem Ertragsport-folio bietet sich entweder ein Risi-komanagement mit Kapitaleinsatz oder ein Risiko-Overlay an. Bei einem Risiko-Overlay kann man Strukturund Investmentstrategie fl exibler wählen. So kann das Risiko des Ge-samtportfolios dynamisch gemanagt werden, ohne dass dies störende Aus-wirkungen auf das Portfoliomanage-ment hätte. Was die Investmentstra-tegie betrifft, bietet sich bei einem Overlay eine Vielzahl von Möglich-keiten.

Das Ziel des Overlay kann zum Bei-spiel durch die Zahlungsverpfl ich-tungen – die Gewährleistung eines bestimmten Deckungsgrads – für Pensionsfonds bestimmt sein. Es kann aber auch völlig unabhängig von irgendwelchen Zahlungsver-pfl ichtungen defi niert werden. Denk-bar ist auch ein Ansatz, der nur die Aktivseite betrachtet. Sein Ziel kann die Einhaltung einer Wertuntergren-ze oder die Steuerung der Portfolio-volatilität sein, um für langfristige Stabilität zu sorgen.

Bei aktivem Risikomanagement inner-halb des PSP wird das risikobehaftete Portfolio so zusammengestellt, dass es Schutzmechanismen enthält. Eine Möglichkeit sind strategische Positio-nen, die sich asymmetrisch verhalten, beispielsweise Long-Positionen in Vo-latilität oder systematische Verkäufe von Kaufoptionen. Wenn die Asset-klasse vorab festgelegt ist, besteht die Möglichkeit, die Portfoliostruktur defensiv zu gestalten, zum Beispiel durch Anlagen in schwankungsarme Aktien. Über diesen Ansatz haben wir bereits umfassende Analysen ver-öffentlicht. Er verspricht ein besseres Risiko-Ertrag-Profi l, weniger Volati-lität und geringere Verluste.

Am Ende ist es die Aufgabe des Asset Managers, die Ziele und Einschrän-kungen des Investors genau zu erken-nen und eine entsprechende Lösung zu entwickeln.

Individuelle Lage des institutionellen Investors maßgeblich für die beste Lösung

Strategien eines dynamischenRisikomanagements für Pensionsfonds

Anton WoutersLeiter Liability Driven Investments und Fiduciary Managementbei BNP Paribas Investment Partners

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„Hier soll ein griffiges Zitat oder einbe-sonderer Fakt stehen“

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Fülle von Gestaltungs-und Wahlmög-lichkeiten

Genossenschaftsbanken sind ein Garant für eine nachhaltige, erfolgreiche Umsetzung

Stiften fordert Initiative,Durchhaltevermögen und Weitsicht

Richard Manger Vorstandder DZ Privatbank

Stiftungen erfreuen sich in Deutsch-land einer großen Beliebtheit:

Nach Auskunft des Bundesverbands Deutscher Stiftungen gibt es aktuell rund 19000 rechtlich selbständige Stiftungen. Die Gründungsmotive sind vielfältig. Allen Gründungen liegen Engagement, Leidenschaft und Idea-lismus zugrunde – Motivationen, die unter anderem auch für die nachhalti-gen Erfolge der GenossenschaftlichenFinanzGruppe stehen. Es braucht ergänzend Initiative, Durchhaltever-mögen und Weitsicht – um die rich-tige Form der Stiftung zu wählen, sie organisatorisch auf eine stabile Basis zu stellen und fi nanziell nachhaltig auszustatten. Hierzu bedarf es spezia-lisierter Partner, die ganzheitlich – ju-ristisch, organisatorisch und fi nanziell – beraten können. Die DZ Privatbank als subsidiärer Private-Banking-An-bieter der Genossenschaftsbanken stellt die passgenaue Expertise zur Verfügung. Die wachsende Nachfrage und die Erfolge bestätigen den einge-schlagenen Weg.

Stiftungen bieten eine Fülle von Ge-staltungs- und Wahlmöglichkeiten. Neben der gemeinnützigen Stiftung gibt es die Unternehmensstiftung und die Familienstiftung. Erstere kann zum Beispiel dem Zweck dienen, ein Unternehmen zu erhalten, wenn kein Nachfolger bereitsteht. Das Instru-ment kann auch eingesetzt werden, wenn der Unternehmensgründersicherstellen möchte, dass das Unter-

nehmen nach seinem Ausscheiden in seinem Sinne weitergeführt wird. Familienstiftungen hingegen können der fi nanziellen Versorgung der Fa-milie oder der langfristigen Vermö-genssicherung dienen. Die verbrei-teste Stiftungsform in Deutschland ist allerdings die gemeinnützige Stif-tung. Der Gründungsvorgang selbst ist komplex, die Unterstützung durch ausgewiesene Experten empfi ehlt sich in mehrfacher Hinsicht.

Die Verbindungen der DZ Privatbank und der Genossenschaftsbanken zum Mittelstand sind eng und über Jahr-zehnte gewachsen. Die Genossen-schaftsbanken haben eine lange Tra-dition als verlässliche Partner in der Region und genießen das Vertrauen ihrer Kunden. Sie stehen für Kontinu-ität und Sicherheit – für Stifter wich-tige Aspekte. Ideale Voraussetzungen also, um Stiftungsinteressenten bei der Realisierung ihrer Vorhaben zu begleiten. Der potenzielle Stifter muss sich die grundsätzliche Frage stellen, ob eine eigene Stiftung überhaupt die richtige Wahl zur Verwirklichung seiner ideellen Ziele ist. Denn neben der Gründung einer eigenen Stiftung gibt es weitere Möglichkeiten, sich fi -nanziell für die Gesellschaft zu enga-gieren, wie zum Beispiel eine Spende oder eine Zustiftung.

Die nächste Hürde ist die Formulie-rung des Stiftungszwecks. Es geht einerseits um die Frage, was der Stif-

ter mit seinem Vermögen nachhaltig unterstützen möchte. Andererseits kann das Stiftungsgeschäft nach der Anerkennung nicht mehr geändert werden. Zudem hat der Stifter kei-nen Zugriff auf das Vermögen mehr, das der Stiftung übertragen wird. Es erfolgen also entscheidende Wei-chenstellungen, die genau bedacht werden müssen.

Der Grundsatz der Stiftungsfreiheit garantiert, dass jeder Zweck zuläs-sig ist, solange nicht das Gemein-wohl gefährdet ist. Selbstverständ-lich kann eine Stiftung mehrereBereiche zugleich fördern. Bei populä-ren Aufgabenstellungen kann das die Aufmerksamkeit zahlreicher weiterer (Mit-)Stifter auf sich ziehen und somit zusätzliche Gelder in die neue Stiftung fl ießen lassen. „Nischenthemen“ bie-ten den Vorteil einer Alleinstellung. Die Wahl des passenden Stiftungs-zwecks hängt eng mit der Entschei-dung zusammen, wie viel Vermögen „investiert“ werden soll. Da grundsätz-lich nur Erträge aus dem Stiftungsver-mögen für die Erfüllung der Stiftungs-zwecke zur Verfügung stehen, kann dies der entscheidende Anstoß sein, sich auf ausgewählte Stiftungszwecke zu konzentrieren.

Eine wichtige Frage ist der Zeitpunkt, wann das Vermögen auf die Stiftung übertragen werden soll. Denn Stif-tungsgründungen können sowohl zu Lebzeiten des Stifters als auch auf-

Christoph BeuterLeiter Stiftungsmanagementder DZ Privatbank

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EngesVertrauens-verhältnis unabdingbar

grund seines Ablebens erfolgen. Einen Teil seines Vermögens schon zu Leb-zeiten unwiderrufl ich einzubringen, ist sicherlich keine einfache Entschei-dung. Für seinen Mut, es dennoch zu wagen, wird der Stifter in der Regel in doppelter Hinsicht belohnt: Erstens hat er die Möglichkeit, sein Vorhaben zu „erproben“, sozusagen die Stiftung einem Praxistest zu unterziehen und – abhängig vom Ergebnis – gegebenen-falls Änderungen in seinem Sinne vor-zunehmen. Zweitens kann der Stifter aktiv zum Erfolg seiner Idee beitragen und miterleben, wie die Stiftung sich entwickelt. Empfehlenswert ist, die Stiftung zunächst mit einem Teilbe-trag zu gründen. Später kann das Stif-tungskapital dann durch Zustiftungen oder durch testamentarische Verfü-gungen beliebig erhöht werden. Diese Vorgehensweise sichert ausreichen-den fi nanziellen Spielraum für private Zwecke, zum Beispiel zur Versorgung der Familie.

Sofern für die Stiftung nicht ein Min-destvermögen von 500000 Euro zur Verfügung steht, ist über die Grün-dung einer Treuhandstiftung nach-zudenken. Sie ist eine Lösung für den „Komfortstifter“, der mit einem Teil seines Vermögens auch dauerhaft einen Zweck fördern will, jedoch mit einer schlanken Organisationsstruk-tur und möglichst geringem Verwal-tungsaufwand.

Damit eine Stiftung reibungslos funktioniert, liegt ein weiterer Fokus

auf der Organstruktur und der Beset-zung der Organe. Deren Anzahl sollte der Größe der Stiftung angemessen und die Gremien selbst nicht zu groß sein. Es gilt, qualifi zierte und enga-gierte Mitstreiter zu fi nden, die sich mit den Stiftungszielen identifi zie-ren und mit Leidenschaft dabei sind. Wenn alle diese Fragen beantwortet und weitere Einzelheiten wie Name, Sitz, Geschäftsjahr, Möglichkeiten von Satzungsänderungen oder die Aufl ösung der Stiftung sowie eine Regelung zur Letztbegünstigung er-arbeitet sind, steht die Errichtung der Stiftung selbst an.

Zuständig für die Anerkennung einer rechtsfähigen Stiftung sind die Stif-tungsbehörden des jeweiligen Bun-deslandes, in dem der Stifter lebt. Die Voraussetzungen zur Anerkennung sind das Stiftungsgeschäft, mit dem sich der Stifter verpfl ichtet, die Stif-tung zu errichten und mit Vermögen auszustatten, sowie eine vorzulegen-de Stiftungssatzung. Mit der staat-lichen Anerkennung des Stiftungs-geschäfts erlangt die selbständige Stiftung Rechtsfähigkeit. Schließlich gilt es, die Stiftung in den Regelbe-trieb zu führen. Viele Institute der Genossenschaftlichen FinanzGrup-pe sind häufi g selbst als Stifter aktiv und verfügen damit über relevantes Know-how und wertvolle Erfahrung im Umgang mit Stiftungen. Ergänzt wird dieses breite Wissen durch die Experten der DZ Privatbank und de-ren großes Netzwerk.

Alle Stiftungen stehen derzeit vor erheblichen Herausforderungen bei der Anlage des Stiftungsvermögens. Denn die bewährten Instrumente zur Sicherung des Stiftungsvermögens bei gleichzeitiger Renditeerzielung zur Erfüllung des Stiftungszwecks sind in Zeiten volatiler Kapitalmärkte besonders herausfordernd. Es emp-fi ehlt sich eine Diversifi zierung der Vermögensanlage über Depotstellen, Wirtschafts- und Rechtsräume, um auch wirtschaftspolitische Risiken einzugrenzen. Ein guter Verwalter von Stiftungsvermögen sollte einen akti-ven, fl exiblen und risikokontrollierten Investmentansatz verfolgen. Eine enge Abstimmung und transparente Repor-tings sind weitere Leistungen, die für Stiftungen eine besondere Relevanz haben. Gesucht sind Partner, die Stif-tungen ganzheitlich begleiten können: Von der Gründung bis zur Vermögens-verwaltung. Denn so sind die Fragen nach Stiftungszweck, Stiftungsvermö-gen und Vermögensanlage stringent und aufeinander aufbauend zu beant-worten.

Neben der hohen Beratungskompe-tenz ist auch ein enges Vertrauensver-hältnis zum Kunden ein unbedingtes Erfordernis. Die Genossenschafts-banken sind somit sowohl für alle be-stehenden Stiftungen, die sich jetzt in den Krisenzeiten neu orientieren müssen, als auch für alle „Neustifter“, die Unterstützung von Beginn an be-nötigen, ein Garant für eine nachhal-tige, erfolgreiche Umsetzung.

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Kaum noch verzichtbarer Portfolio-bestandteil

Asiatische Staats- und Unterneh-mensanleihen bieten Investoren

Zugang zu größerem und bestän-digerem Wachstum als Rentenanla-gen in Europa oder den USA. Wegen ihres attraktiven Risiko-Ertrag-Pro-fi ls, der langfristigen Chancen und günstiger Diversifi kationseigenschaf-ten sind sie für institutionelle Inves-toren ein kaum noch verzichtbarer Portfoliobestandteil.

Zunächst gilt es, ein Missverständnis zu klären: Asiatische Rentenwerte werden von Investoren häufi g noch als Schwellenländerbonds wahrge-nommen. Die Unterschiede zur An-lageklasse EMD (Emerging Markets Debt) sind in den letzten Jahren aber so groß geworden, dass Asienbonds als eigene Anlageklasse gelten soll-ten. Viele asiatische Staaten sind mittlerweile so entwickelt, dass sie nicht mehr zum Schwellenländer-universum zählen. Außerdem haben Bonds aus Asien immer häufi ger In-vestment-Grade-Status, öfter als Ren-ten aus anderen EMD-Regionen. Und schließlich umfasst die globale EMD-Benchmark nur öffentliche Emissio-nen und Staatsanleihen, während die Anlageklasse Asienbonds auch Un-ternehmensanleihen einbezieht.

Gerade dies ist für Anleger interes-sant, denn die Corporate Bonds aus dem Fernen Osten bergen hohe Er-tragschancen. Verglichen mit Europa und den USA ist der Sektor in Asien

unterentwickelt, und gutes Research ist nicht im Übermaß vorhanden. Er-fahrene Manager mit guter Kenntnis der lokalen Märkte können deshalb Ineffi zienzen zu ihrem Vorteil nut-zen. Das Risiko ist überschaubar, denn die Fremdfi nanzierungsquote asiatischer Unternehmen liegt weit niedriger als in anderen entwickelten Weltregionen. Dies gilt vor allem für Emittenten im Hochzins-Segment.

Unternehmensanleihen stellen den kleineren Anteil im Universum der Asienbonds, dominierend sind Staatsanleihen. Sie sind heute dank ihrer guten Fundamentaldaten eine echte Alternative zu Staatspapieren aus Europa oder den USA. Nach der Asienkrise 1997 haben viele Länder der Region ihre Staatsverschuldung zurückgeführt, den Bankensektor reformiert und die Bilanz im Außen-handel verbessert. Im Jahr 2012 dürfte in den meisten asiatischen Staaten das Verhältnis der Staats-schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich unter 50% liegen; im Verhältnis zu den Industrienationen ist dies eine Spitzenquote. Während aber europäische oder US-Staatsan-leihen kaum noch rentieren, liefern asiatische Staatsbonds weiter gute Erträge.

Die Wachstumsaussichten verspre-chen auch für die Zukunft gute Pers-pektiven: In Asien leben schon heute 60% der Weltbevölkerung, und bis

2050 wird die Region nach Angaben der Asiatischen Entwicklungsbank über 50% des globalen BIP erwirt-schaften. Bis zum selben Jahr dürfte Goldman Sachs zufolge allein die chinesische Wirtschaftsleistung das US-BIP um die Hälfte übersteigen; Indien dürfte bis dahin ein höheres BIP erzielen als die Staaten der Eu-rozone. Angesichts dessen wird die Nachfrage von Investoren aus aller Welt die Kurse weiter befl ügeln, zumal viele institutionelle Anleger noch stark unterinvestiert sind. Ein frühzeitiger Einstieg kann deshalb besonders hohe Wachstumschancen bringen.

Für Pensionsfonds und Stiftungen sind Asienbonds aber nicht nur aus der Risiko-Ertrag-Perspektive at-traktiv. Wegen ihrer relativ gerin-gen Korrelation gegenüber anderen Assetklassen eignen sie sich auch hervorragend zur Portfoliodiversifi -zierung.

Wer in Lokalwährungsanleihen in-vestiert, kann bei Aufwertungen asiatischer Währungen Extraren-diten erzielen. Im Vergleich zu den Währungen anderer entwickelter Regionen sind die Zahlungsmittel vieler asiatischer Länder günstig be-wertet, und auf mittlere Sicht stüt-zen die oft hohen Devisenreserven und Leistungsbilanzüberschüsse das Aufwärtspotenzial. Anleihen in lo-kaler Währung sind aber nicht nur

Überzeugende Perspektiven – Starke wirtschaftliche Dynamik – Chancen auf der Währungsseite

An Asienbonds führt heutekein Weg mehr vorbei

Susanne HellmannGeschäftsführerin vonING Investment Management Germany

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Abhängigkeit von Europa stark reduziert

Aufwertungswetten, ebenso wird auf das erhöhte Zinsniveau eines Landes gesetzt. Fast 95% aller Schuldner in diesem Segment sind Regierungen. Wie solide diese Staaten inzwischen sind, zeigt der Umstand, dass auslän-dische Anleger trotz des mit Fremd-währungen verbundenen Risikos im Schnitt „nur“ Renditen von 3 bis 3,5% pro Jahr erhalten. Der Markt für Lokalwährungsanleihen wächst seit Jahren schneller als das Segment der Papiere, die in US-Dollar oder Euro begeben werden.

Die jährlichen Renditen der Hart-währungsanleihen liegen im Schnitt etwas höher als bei den Lokalwäh-rungsanleihen. Das Segment der Hartwährungsbonds wird etwa zur Hälfte von neu an den Markt treten-den Ländern gespeist, der Rest wird von Unternehmen begeben, wobei deren Papiere im Durchschnitt schon Investment-Grade-Status aufweisen. Hartwährungsanleihen sind in erster Linie Wetten auf Kreditwürdigkeit. Die Staaten und Unternehmen aus Asien weisen häufi g Renditeauf-schläge von einigen hundert Basis-punkten gegenüber Staatsanleihen aus den USA oder Deutschland auf. Verringern sich diese Aufschläge, so entwickeln sich die Kurse der Asi-enbonds besser als die Notierungen vergleichbarer Papiere aus Industrie-nationen.

Joep Huntjens, der leitende Portfo-liomanager des bei den diesjährigen Lipper Fund Awards Deutschlandals bester Asien-Pazifi k-Anleihefonds über drei Jahre ausgezeichneten ING (L) Invest Renta Fund Asian Debt Hard Currency, hält in seinem Portfo-lio stets eine leichte Übergewichtung von Unternehmensanleihen. DasRisiko wird fl exibel verwaltet, indem die Übergewichtung in stürmischen Zeiten zurückgefahren wird. Derzeit liegt sie zwischen 5 und 10%. Bonds sollten mindestens ein „B“-Ratinghaben, um in das Portfolio aufge-nommen zu werden.

Besonders interessant fi ndet Hunt-jens die chinesische Kohlebranche, denn die industrielle Entwicklung fördert den Kohlebedarf in ganz Asi-en. China verfügt selbst über große Vorräte, muss aber auch Kohle impor-tieren, um den steigenden Bedarf zu decken. Davon profi tiert wiederum Indonesien, wo der Rohstoff kosten-günstig im Tagebau gefördert wird. Huntjes denkt, dass auch Autobauer aus China in zehn Jahren ebenso gute Anlagen sein werden wie heute japa-nische oder koreanische Autokon-zerne. Gute Möglichkeiten fi ndet der Fondsmanager zudem bei Banken, weil asiatische Finanzinstitute vorallem durch Kundeneinlagen fi nan-ziert werden und dadurch unabhän-giger von den Kapitalmärkten sindals ihre Pendants aus Industriena-tionen.

Prashant Singh, Portfoliomanager des Lokalwährungsanleihen-Fonds ING (L) Invest Renta Fund Asian Debt Local Currency, hält unter den staat-lichen Emittenten besonders Indo-nesien für eine gute Wahl. Die Rah-menbedingungen dort verbessern sich seit Jahren, die Schuldenquote ist stark gesunken, und das Land pro-fi tiert von großen Rohstoffvorkom-men. Erst kürzlich stuften Fitch und Moody’s ihre Ratings für Indonesien von High Yield auf Investment Grade herauf. Indien erscheint wegen sin-

kender Devisenreserven und hoher Infl ation derzeit weniger attraktiv, ebenso die stark vom Export in die USA und Europa abhängigen Staaten wie Taiwan oder Südkorea. Singapur ist vor allem aus der Risikoperspekti-ve interessant, denn das Land steht mit seinem „AAA“-Rating, den star-ken Banken und den großen Wäh-rungsreserven für hohe Stabilität.

Auch über Risiken muss man spre-chen: Die europäische Staatsschul-denkrise etwa könnte einen Abfl uss spekulativer Anlagegelder aus Asi-en nach sich ziehen. Fundamental wären die Folgen für die Region allerdings relativ gering, denn die dortigen Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Abhängigkeit von Europa stark reduziert. Aufpassen sollten Investoren auf die teilweise noch niedrige Liquidität asiatischer Bondmärkte. Diese verbessert sich aber stetig, Asien stellt – ohne Japan – schon heute den viertgrößten An-leihemarkt der Welt.

Vieles spricht also für Asienbonds, vor allem aus der Sicht institutionel-ler Investoren, die diese Anlageklasse noch nicht ausreichend in ihren Port-folien berücksichtigt haben. Auf kur-ze Sicht sind Schwankungen nicht auszuschließen, die langfristigen Perspektiven sind jedoch durchaus überzeugend.

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Fremdwährungsanleihen Lokalwährungsanleihen Quellen: ING Investment Management, BIS, ADB, HSBC, Bloomberg

Wachstum der asiatischen Anleihemärkte ohne Japanin Billionen US-Dollar

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Länder mit „AAA“-Rating muss man mit der Lupe suchen

Frank BöhmerLeiter institutionelle Kunden Deutschland & Österreich sowieMitglied der Geschäftsleitung bei Pictet & Cie in Frankfurt am Main

Staatsanleihen aus Industrie-ländern haben ihren Status als

sicherer Hafen verloren. Zugleichhaben die letzten Jahre gezeigt, dass die politische Union in Euroland nicht automatisch auch zu einem Gleichlauf der Wirtschaften geführt hat, obwohl eine solche Entwicklung zunächst durch die Renditeentwick-lung der Staatsanleihen suggeriert wurde. Unterschiedliche Risikoauf-schläge für einzelne Länder, die de-ren Kreditwürdigkeit ausdrücken, gab es nicht mehr. Doch diese Zeiten sind vorbei.

Nachdem zuletzt Frankreich undÖsterreich von Standard and Poor’s herabgestuft wurden, muss man Länder mit „AAA“-Rating mit der Lupe suchen. Nur sechs der 34 OECD-Länder werden noch mit Top-Ratings der drei führenden Ratingagentu-ren geführt. Weitere Herabstufungen von Industrieländern sind zu erwar-ten, und Finanz- und Schuldenkrise haben zu neuen Risiken bei der In-vestition in Staatsanleihen geführt. Daraus ergibt sich ein Dilemma fü r Investoren in dieser Assetklasse. Ihr Bedarf an stabilen Renditen, die Staatsanleihen in der Vergangenheit gewährt haben, ist so hoch wie eh und je, doch die Fähigkeit der Gläu-biger, ihre Schulden fristgerecht zu bedienen, kann nicht länger als gege-ben angesehen werden.

Analysiert man die Zusammenset-zung traditioneller Anleiheindizes, zeigen diese infolge zurückgestufter Kreditwürdigkeit und Überschuldung der Staaten Risiken, die in der Ver-gangenheit vernachlässigt wurden. Das ist darauf zurückzuführen, dassdiese nach Marktkapitalisierung auf-gebauten Indizes einige strukturelle Mängel aufweisen. Dazu zählt unter anderem eine hohe Gewichtung der am höchsten verschuldeten Länder, da sie die größten Volumina am Markt emittieren. Des Weiteren zu bemängeln ist eine begrenzte Diver-sifi kation. Mehr als zwei Drittel der Anleihen in traditionellen globalen Benchmarks entfallen auf die USA, Japan und Italien, also auf Länder mit hohen Verschuldungsgraden. Nicht zuletzt bilden diese Indizes die Vergangenheit und nicht die Zukunft ab; somit nehmen sie Investoren die Chance, auf zukünftige Gelegenhei-ten zu setzen, wie etwa Investitionen in Schwellenländeranleihen.

Institutionelle Investoren, wie zum Beispiel Pensionsfonds oder Stif-tungen sollten daher über eine Al-ternative nachdenken, wie künftig mit Staatsanleihen in einem Renten-portfolio umzugehen ist. Diese sollte nach Möglichkeit die Schwachstellen im traditionellen Rentenmanage-ment ausgleichen und der Fähigkeit wie auch dem Willen des Gläubigers

Rechnung tragen, nachhaltig seine Schulden zu bedienen. Mit anderen Worten, es sollte nicht der aktuellen Marktkapitalisierung Rechnung ge-tragen werden, sondern den funda-mentalen Perspektiven der globalen Emittenten von Staatsanleihen.

Ein fundamentaler Ansatz ignoriert die Marktkapitalisierung und ent-wickelt stattdessen einen Investiti-onsrahmen, der möglichst akkurat die Kreditwürdigkeit der Gläubiger untersucht. Die Möglichkeit eines Landes, seine Schulden fristgerecht zu bedienen, ist von zahlreichen Fak-toren abhängig. Vor allem sind dies die Fähigkeit, langfristig gesundes Wirtschaftswachstum zu schaffen, zudem die Tragbarkeit seiner Schul-den und nicht zuletzt die Berücksich-tigung seiner Anfälligkeit gegenüber externen Schocks oder solchen im Finanzsektor.

Schließlich hat das wirtschaftliche Potenzial eines Landes große Auswir-kungen auf seine Kreditwürdigkeit. Ein Land, das Reichtum schaffen und nachhaltig wirtschaftlich expandie-ren kann, hat langfristig gute Aussich-ten, seine Schulden zu bedienen. Es ist wirtschaftstheoretischer Konsens, dass drei Faktoren die langfristigen Wachstumsaussichten eines Landes am meisten beeinfl ussen: seine Land-masse (verlässlicher Indikator fü r die

Fundamental aufgebaute Rentenportfolien erweisen sich als vorteilhaft für Institutionelle

Neue Zeiten erfordern, über eineAlternative nachzudenken

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Verfügbarkeit natürlicher Ressour-cen), seine Bevölkerung (Potenzial zur Schaffung von Einkommen) und sein Kapital (oder Bruttoinlands-produkt).

Wie gestaltet sich folglich der Prozess für die Konstruktion eines solchen Rentenportfolios? In einem ersten Schritt wird man eine Lä nderrangliste erstellen, die sich an der Fähigkeit der einzelnen Staaten orientiert, langfris-tiges Wachstum zu erzeugen. Dazu verwendet man die Produktionsfak-

toren Staatsfl äche, Bevölkerung und Kapital. Im Anschluss betrachtet man die Kreditwürdigkeit der Emittenten unter Berücksichtigung ihrer Fähig-keit und Bereitschaft, die Schulden-dienste zu leisten. Zwei Faktoren spielen dabei eine besondere Rolle: die Stabilitä t der jeweiligen Landes-währung sowie die Schuldennach-haltigkeit. Letztere zielt darauf ab, für Industrie- und Schwellenländer die potenziell negative Entwicklung der Staatsverschuldung aufzuzeich-nen, bevor sie unumkehrbar wird.

Der Vorteil eines konsistenten fun-damentalen Ansatzes in einem Ren-tenportfolio liegt für institutionelle Anleger, wie zum Beispiel Pensions-fonds und Stiftungen, auf der Hand:eine deutlich verbesserte Diversi-fi zierung im Vergleich zu konven-tionellen Anlagen, eine effi ziente Möglichkeit, auf die zukünftige Ver-lagerung der Wirtschaftsmächte zu reagieren und schließlich mittelfris-tig stabilere und höhere risikoadjus-tierte Erträge.

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Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 201212

Umdenken erforderlich

Stiftungen gelten als risikoaverse Investoren. Lange Zeit bereitete

diese Einstellung kaum Probleme. Im Zuge eines geänderten Invest-mentumfeldes ist allerdings ein Um-denken erforderlich. Magere Zinser-träge und die Gefahren der Infl ation sorgen für neue Herausforderungen. Die Kapitalanlage muss aktiver, dyna-mischer und risikobetonter werden.

Laufende Erträge einerseits und un-bedingter Kapitalerhalt andererseits: Dieses Spannungsfeld bildet den Rahmen der Kapitalanlage gemein-nütziger Stiftungen. Die Maximie-rung des ausschüttbaren Ertrages für die Satzungszwecke darf also nur bei minimalem Risiko erfolgen. Da-her setzten Stiftungsmanager in der Kapitalanlage bisher vor allem auf Renten-Investments, und hier ganz überwiegend auf risikoarme Staats-anleihen. Das Stiftungsvermögen war so real gesichert, und die Erträge fl os-sen – wenn auch zunehmend weniger üppig, so doch stetig und planbar.

Die Erhaltung des Stiftungsvermö-gens ist aktuell durch unterschied-liche Entwicklungen gefährdet, die sich auf Dauer nicht einfach aus-sitzen lassen. Von besonderer Be-deutung ist dabei die Erkenntnis, dass einstmals als sicher bzw. wenig riskant eingestufte Anlagen eben doch zu teils erheblichen Verlusten

für den Anleger führen können. Bei Ausbruch der Krise gerieten mehrere Geldmarktfonds in Probleme. Auch bei offenen Immobilienfonds musste man sich einen qualitativ hochwerti-gen Anbieter ausgesucht haben, um teils drastische Kursverluste zu ver-meiden. Angesichts der drohenden Gefahr von Staatsbankrotten zeigte sich, dass auch der scheinbar siche-re Hafen der Staatsanleihen nicht in jedem Fall wirklichen Schutz bieten kann. Die Idee vom risikolosen Zins musste endgültig zu Grabe getragen werden.

In diesem Kontext erhält eine weite-re Beobachtung neues Gewicht: das Renditetief bonitätsstarker Staatsanleihen. Ein Blick auf die Renditen von z e h n j ä h r i g e n Bundesanleihen macht deutlich, worum es geht. Lag die Rendite für die Bundes-papiere Anfang der achtziger Jahre noch bei 7,8%, so fi el sie seitdem konti-nuierlich ab – auf ein mittler-

weile historisches Tief. Die Renditen liegen nun weit unterhalb dessen, was eine Stiftung für ihre Arbeit be-nötigt. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund einer steigenden Infl a-tionsgefahr. Bereits jetzt beträgt der Wertverlust des Euro um die 2%. Viele Experten erwarten längerfristig steigende Infl ationsraten. In einem solchen Szenario lässt sich mit hoch-wertigen Staatsanleihen nicht einmal mehr der reale Wert des Stiftungsver-mögens sichern.

„Keine Experimente“ – mit diesem Motto aus Konrad Adenauers Wahl-kampf von 1953 scheinen viele Stif-

Thomas BossertGeschäftsführer derUnion Investment Institutional GmbH

Neue Wege gehen – Es gibt kaum sichere Häfen – Aktuelle Gefährdungen lassen sich nicht aussitzen

Ohne Risiko wird es auch fürStiftungen künftig eng

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Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 2012 13

Anlageuniver-sum um neue Investments erweitern

tungen auf die gegenwärtigen Her-ausforderungen zu reagieren. Dies legt jedenfalls die aktuelle Studie von Union Investment zu den Anlageprä-ferenzen institutioneller Investoren in Deutschland nahe. Insgesamt 106 Großanleger, darunter 17% Stiftun-gen, wurden darin zu ihrer Risikoein-stellung sowie zur aktuellen Vermö-gensaufteilung befragt. Fazit: Noch nie seit Aufl age der Studie im Jahre 2005 war das Sicherheitsbedürfnis so ausgeprägt. 83% der Befragten sehen hierin den wichtigsten Aspekt der Anlageentscheidung. Gleichzei-tig ging die Bedeutung der Rendite-erzielung zurück. Lediglich 9% der Investoren erachten dieses Ziel als besonders wichtig.

Diese Verunsicherung und die damit verbundene Abneigung, neue Wege zu gehen, spiegelt sich auch in der Asset Allocation wider. Zwar bilden Anleihen nach wie vor die stärkste An-lageklasse. Allerdings ist ihr Anteil von 74% im vergangenen Jahr auf derzeit 46% gesunken. Deutlich gestiegen sind demgegenüber Investments in Geldmarktinstrumente. Deren Anteil am Gesamtvolumen der Kapitalanlage wuchs von11 auf 23%. Aktien machen lediglich noch 7% der Vermögensauf-teilung aus, das sind zwei Prozent-punkte weniger als im Vorjahr.

Dieses Ergebnis ist besorgniser-regend. Denn angesichts derneuen Rahmenbedingungen kom-men Stiftungen nicht umhin, das Risiko-Rendite-Profi l ihrer Anlagen zu hinterfragen und ihr Anlage-universum um neue Investments zu erweitern. Eines steht fest: Um künf-tig ausreichende Erträge zu erwirt-schaften, werden auch Stiftungen stärker kontrolliert ins Risiko gehen müssen. Hilfestellung hierbei leistet zunächst der Grundsatz der Diversi-fi kation. Diversifi kation bedeutet die Streuung des Anlagevermögens auf mehrere Anlageklassen und Märkte.

Dem amerikanischen Finanzwissen-schaftler Harry M. Markowitz gelang es nachzuweisen, dass sich das Risi-ko-Rendite-Verhältnis eines Portfolios durch die Streuung auf verschiedene, möglichst unabhängig voneinander reagierende Anlagen deutlich opti-mieren lässt. Diversifi kation ist dabei sowohl innerhalb einer Anlageklasse als auch über verschiedene Anlage-klassen hinweg möglich. Im ersten Fall könnten Stiftungen beispielswei-se Unternehmensanleihen, Wandel-anleihen und Rentenpapiere aus den sich entwickelnden Ländern in ihr Rentenportfolio mischen. Im zweiten Fall wäre unter anderem ein Aktien-Investment in große und substanz-

haltige europäische Unternehmen mit globaler Reichweite und hoher Dividendenrendite denkbar.

Ein Blick in die Finanzmarkthistorie zeigt jedoch, dass das Prinzip der Di-versifi kation in extremen Marktpha-sen nur eingeschränkt funktioniert. Viele Investoren haben auf diese Erkenntnis reagiert und sich Wert-sicherungskonzepten zugewandt. Dabei wird der Vermögenswert nicht garantiert, sondern nach unten je nach Wunsch des Anlegers in unter-schiedlichen Abstufungen gesichert. Gleichzeitig bleibt die Chance er-halten, bei steigenden Märkten da-bei zu sein. Solche asymmetrischen Wertsicherungskonzepte bieten auch Stiftungen eine gute Möglichkeit, die Chancenorientierung in den Anlage-prozess zu integrieren und gleichzei-tig der Sicherheit der Kapitalanlagen Rechnung zu tragen: aktive Risiko-kontrolle statt Durchhalteparolen und Hoffnung.

Besonders erfolgversprechend sind dynamisch ausgerichtete Ansätze. Bei diesen erfolgt eine kontinuierli-che Überwachung des Portfolios und, falls erforderlich, eine Umschichtung zwischen risikoarmen und risikorei-chen Anlagen. Steigt also der Wert des angelegten Vermögens, kann verstärkt in ertragsstarke Anlagen investiert werden. Bei dynamischen Strategien ist das Anlageergebnis in der Praxis somit nicht nur von der Marktsituation zu Beginn, sondern auch von der Wertentwicklung wäh-rend der Laufzeit abhängig. Dies führt dazu, dass Risikobudgets stets angepasst und effi zient ausgenutzt werden können. Darüber hinaus zeichnen sich diese Konzepte durch ihre hohe Flexibilität aus, sodass sie auf die unterschiedlichen Bedürf-nisse der einzelnen Stiftung maßge-schneidert werden können.

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Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 201214

Für dieEwigkeitgegründet

Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe (FBG) kann auf erfolg-

reiche Jahre seit der Neupositionie-rung im Jahr 2008 zurückblicken.Die Bank konzentriert sich auf die beiden Zielmärkte Schweiz und Deutschland. Von Zürich aus wird die Gruppe gesteuert. Die hohe Wett-bewerbsintensität, volatile Kapital-märkte, verändertes Kundenverhal-ten und das regulatorische Umfeld fordern kreative und effi ziente neue Konzepte, um am Markt erfolgreich bestehen zu können. Dies gilt auch für den Bereich Stiftungsmanage-ment.

In Deutschland existieren aktuell über 19000 rechtlich selbständige Stiftungen. Allein 2011 wurden nach Angaben des Bundesverbandes Deut-scher Stiftungen 817 Stiftungen neu errichtet. Die überwiegende Zahl verfolgt gemeinnützige Anliegen. Ge-rade für Mittelständler ist die Stiftung aber auch als Instrument der Unter-nehmensnachfolge in den Fokus ge-rückt. Damit verbunden sind höchste Anforderungen an die Beratung. Das Stiftungsteam der Frankfurter Bank-gesellschaft, Privatbank der größten Finanzgruppe der Welt – der Spar-kassen-Finanzgruppe – bietet dazu eine umfassende Expertise.

Herr Hoffmann, für Ihre Bank pro-

klamieren Sie für all Ihr Tun: „Eine

Spur persönlicher“. Wie werden Sie

im Stiftungsmanagement diesem An-

spruch gerecht?

Zunächst geht es hier um weit mehr als

nur darum, Geld zu vermehren. Ge-

meinsam mit unseren Kunden wollen

wir individuelle und nachhaltige Lösun-

gen schaffen, denn eine Stiftung wird für

die Ewigkeit gegründet. Daher muss im

Vorwege alles gut überlegt sein, gerade

wenn es um die Sicherung der unter-

nehmerischen Vermögensnachfolge

geht. Deutschland ist in dieser Hinsicht

einmalig, nirgends sonst gibt es so viele

mittelständische Unternehmer, die in

ihrem Segment Marktführer sind und

somit auf der Wunschliste fi nanzstar-

ker Auslandsunternehmen oder Finanz-

investoren stehen. Eine Stiftung kann

auch ein probates Mittel darstellen, ei-

ner ungewollten Übernahme entgegen-

zuwirken.

Sie konzentrieren sich in diesem

Geschäftsfeld also auf den mittelstän-

dischen Unternehmer?

Klaus HoffmannVorstand der FrankfurterBankgesellschaft (Deutschland) AG

Die Stiftung – eine vielseitige Lösung im Rahmen der Vermögensnachfolge

„Es geht um weit mehr,als nur Geld zu vermehren“

Interview mit Klaus Hoffmann

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Page 15: Pensionsfonds & Stiftungen

Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 2012 15

Rechtzeitig die Weichen stellen

Nicht nur. Allerdings sehen wir hier ak-

tuell den größten Handlungsbedarf. Wir

konzentrieren uns auf die individuellen

Wünsche und Bedürfnisse unserer Kun-

den – und die sind vielfältig. Wir inves-

tieren Zeit und unser ganzes Wissen. Wir

hören unseren Kunden zu und erfahren

so mehr über sie als nur über ihre Ver-

mögensverhältnisse. Und so können wir

dann natürlich auch viel zielgerichteter

beraten. Bietet für den Kunstsammler

die gemeinnützige Stiftung ideale Rah-

menbedingungen, um seine Sammlung

langfristig zu erhalten, stehen für man-

chen Unternehmer der Zusammenhalt

der Firma und die Absicherung von An-

gehörigen über eine Familienstiftung im

Vordergrund.

Eine komplexe Sache, wie gehen Sie

konkret vor?

Ein ganzes Bündel von Überlegungen

ist mit dem Kunden im Vorfeld zu erar-

beiten: Welchen Zweck soll die Stiftung

verfolgen? Hat der Kunde ein gemein-

nütziges Anliegen, oder geht es um die

Familie? Wann soll die Stiftung errichtet

werden – bereits zu Lebzeiten oder „von

Todes wegen“? Welche Vermögenswerte

sollen eingebracht werden? Wie sieht

die optimale Rechtsform aus? Rechts-

fähige oder treuhänderische Stiftung

– oder eventuell gar keine Stiftung, son-

dern eine gemeinnützige GmbH? Nicht

zuletzt dürfen erbrechtliche Aspekte

nicht vergessen werden, an erster Stelle

die Pfl ichtteilsansprüche von Kindern.

Aber bei all diesen Themen rund um die

Stiftungserrichtung wollen wir es natür-

lich nicht belassen. Darüber hinaus bie-

ten wir auch Unterstützung im „Tages-

geschäft“ der Stiftungsverwaltung. Ob

komplettes Outsourcing oder die Ausla-

gerung von beispielsweise der Buchhal-

tung, Mitarbeit in Stiftungsgremien, Er-

arbeitung von Fundraising-Konzepten

und PR-Themen für Zeitungsartikel,

Preisvergaben, Ehrungen etc. Unser

Team von Fachspezialisten steht den

Kunden in der gewünschten Form der

Betreuung kompetent zur Seite.

Eine Frage zum Abschluss. Wo sehen

Sie die größten Gefahren bei der Stif-

tungserrichtung?

Im nicht optimalen Timing mancher

Kunden. Sie stehen mitten im Leben,

sind aktiv und haben die Fäden in der

Hand. Leider kann jederzeit völlig un-

erwartet eine Veränderung durch Un-

fall oder Tod eintreten, die alles bisher

Bestehende auf den Kopf stellt. Häufi g

mit gravierenden Folgen, die sich nicht

mehr korrigieren lassen.

Damit meinen Sie?

Fehlende oder mangelhafte Testamente,

die zum Beispiel zu Erbengemeinschaften

führen und die Stiftung in die Erbausein-

andersetzung verstricken. Besser ist es zu-

meist auch die Stiftung bereits frühzeitig

zu errichten. Es genügt ja, zu Lebzeiten

eine kleinere Anstiftung zu leisten, damit

die Stiftungsaufsicht die Stiftung geneh-

migt. Dann kann der Stifter mit der Arbeit

beginnen und sein „zweites“ Lebenswerk

aufbauen. Dabei lassen sich schon zu

diesem Zeitpunkt alle rechtlichen, steu-

errechtlichen und unternehmensbezo-

genen Aspekte berücksichtigen. Kommt

jetzt eine unvorhergesehene Situation,

ist im Sinne des Unternehmers als Stifter

alles geregelt. Sie sehen daran, wie wich-

tig es ist, sich rechtzeitig mit dem Thema

auseinanderzusetzen und die Weichen zu

stellen. Jeder Kunde ist individuell – dies

gilt auch für seine persönliche Lebens-

planung. Wir helfen zu sichern, was ihm

am Herzen liegt.

Das Interview führte Claudia Weippert-Stemmer.

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Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 201216

Qualität der Besicherung schlägtVerwendungs-zweck

Die Zinsen sind niedrig und blei-ben es auf unbestimmte Zeit;

Staatsanleihen sind nicht mehr si-cher. Diese beiden Erkenntnisse begleiten die Finanzwelt nun schon seit einiger Zeit. Der Markt an Pro-dukten in dem für Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke und Stiftungen wichtigen Segment „Fixed Income“ scheint leergefegt zu sein. Die Rechnungszinsen werden von den milliardenschweren Spezi-alfonds nicht mehr erreicht – trotz überschaubarem Risiko.

Für festverzinsliche Wertpapiere erst-klassiger deutscher Emittenten lagen die durchschnittlichen täglichen Umlaufrenditen Anfang November bei rund 1,2%; Anleihen der öffent-lichen Hand notieren regelmäßig sogar noch darunter, und die Rendi-ten für börsennotierte Bundeswert-papiere mit Restlaufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren sind von 2,5% im Januar auf 2,08% Anfang November gesunken.

Die Folge ist, dass schon heute Liqui-ditätsunterdeckungen ausgeglichen werden müssen; dass zum Beispiel die Träger von Pensionskassen Gel-der nachschießen müssen; dass die Mitglieder berufsständischer Versor-gungswerke höhere Beiträge oder weniger Leistungen in Kauf nehmen müssen, um dem Verzehr des De-ckungskapitals entgegenzuwirken; dass Stiftungen nur noch unter er-schwerten Bedingungen in der Lage sind, ihren Stiftungszweck zu verfol-gen, und dass Lebensversicherer den bei Vertragsschluss zugesicherten Ga-rantiezins nicht mehr zahlen können.

Das Management des Deckungs-stockkapitals wird in alter Manier weiterhin den großen Banken und Versicherungen überlassen. Milliar-denschwere Spezialfonds und Tra-ding-Modelle für Anleihen sind auch mit ihren Margen für diese Marktteil-

nehmer interessant – nicht immer für die Investoren.

Neue, im Grunde positive Rege-lungen der Risikobewertungs- und Kapitalrückstellungsmodelle im Zu-sammenhang mit den Solvabilitäts-richtlinien aus „Basel II und III“ und „Solvency II“ verstärken das Dilem-ma bei Investoren zusätzlich: Gerade diese Regelungen führen dazu, dass bei vielen Entscheidern das Risiko, formale Kriterien nicht zu erfüllen, die laut Anlageverordnung für die Due Diligence sowie die Einordnung in die Anlageklasse vorgeschrieben sind, noch vor dem Risiko steht, ihre Anlageziele nicht zu erreichen. Aller-dings ist diese Haltung ein Teil des Problems.

Ein effi zienter Kapitalmarkt zeichnet sich dadurch aus, dass jedem Risi-ko eine Rendite zugeordnet werden kann, die besagtes Risiko abdeckt. Das funktioniert bei großen Losgrö-ßen nach wie vor. Parallel dazu ent-wickelt sich das Kreditvergabeverhal-ten der Banken; „Corporate Finance“ ist das Zauberwort. Wer Großkredite über 100 Mill. Euro gut besichern kann, hat heute die Möglichkeit, sich über Kredite zu angemessenen Konditionen zu refi nanzieren. Diese Haltung ist natürlich Gift für die mit-telstandsdominierte deutsche Wirt-schaftskraft.

Unsicherheit führt zu Entscheidungsproblemen – Umdenken tut not

Das Damoklesschwert desRechnungszinses

Markus BrücknerManaging Partner derNorthern Invest GmbH & Co. KG

Jens BrandisPartner derNorthern Invest GmbH & Co. KG

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Page 17: Pensionsfonds & Stiftungen

Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 2012 17

Ein seit Jahrzehnten solide geführ-tes mittelständisches Unternehmen mit einem Kreditwunsch unterhalb von 10 Mill. Euro wird da schon mal milde belächelt und mit dem Hinweis abgewiesen, eine Kreditprüfung mit nachfolgender Kreditüberwachung sei für dieses Volumen wirtschaftlich kaum sinnvoll. Dieses Prozedere gilt insbesondere in Branchen mit nega-tiver sektoraler Wirtschaftsentwick-lung selbst dann, wenn Qualität und Umfang der Besicherung günstig sind. Die Ironie dabei: Es sind die Folgen aus genau den Lehren der Finanzkrise, die mittelständische Un-ternehmen in eine mitunter existen-zielle Kreditklemme bringen.

Jede Kreditvergabe ist gleichzeitig eine („Fixed-Income“-)Kapitalan-lage. Wie kann es also auf der Seite der Kapitalanleger einen Anlagenot-stand geben, wenn auf der Seite der Kreditsuchenden eine Kreditklemme wahrgenommen wird? Sollte das nicht über die Anlagerendite – den Zins – geregelt werden? In einem ef-fi zienten Kapitalmarkt wäre das so. Dem steht aber oft ein „traditionel-les“ Verhalten der Entscheider auf der Anlageseite entgegen. Und selbst professionelle Investoren bewegen sich nur sehr langsam, wenn es dar-um geht, alternative Anlagekonzepte aufzuspüren und zu prüfen – teils aus Unkenntnis der Möglichkeiten, teils

aus Unsicherheit und mangelndem Zu- und Vertrauen.

Ein Anlageprinzip, dessen Grundsatz sich seit Jahrhunderten in Deutsch-land absolut bewährt hat, kann bei der Beurteilung von Kapitalanlagen helfen: Ist eine Anlage gut besichert, ist das Ausfallrisiko sehr klein; die Branche oder der Verwendungs-zweck der Mittel sind nebensächlich. So haben zum Beispiel grundpfand-rechtlich abgesicherte – risikoent-koppelte – Anlagen selbst heutzutage keine Ausfälle. Und besser noch: Ge-rade in krisengeschüttelten Branchen lassen sich Kapitalanlagen gestalten, die neben einer mitunter radikalen Übersicherung auch äußerst verläss-liche Renditen oberhalb der Rech-nungszinsen zulassen.

Natürlich reicht es nicht aus, das Da-moklesschwert des Rechnungszinses über sich bloß erkannt zu haben. Die Entscheider auf der Anlage- und Investorenseite müssen sich auch bewegen wollen. Das heißt, dass auch Kapitalanlagen mit kleineren Losgrößen ins Kalkül gezogen wer-den müssen. Solche als nicht liquide geltenden Anlagen können selbst ohne Börseneinführung verkauft und gekauft werden. So ineffi zient ist der Kapitalmarkt dann doch wieder nicht.

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Börsen-Zeitung spezial

Verlagsbeilage 29. November 201218

Reine Image-kampagne vermeiden

Unternehmerische Verantwor-tung schließt bei vielen Unter-

nehmen seit Jahrzehnten auch ge-sellschaftliches Engagement in Form von Spenden oder anderer Unter-stützung von gemeinnützigen Pro-jekten ein.

Laut PricewaterhouseCoopers (PwC) fördern mehr als acht von zehn Un-ternehmen dabei Aktivitäten, die in keinem Bezug zu ihrer Geschäftstä-tigkeit stehen. Bei 80% ist das Enga-gement für Nachhaltigkeit das domi-nierende Motiv, für 75% geht es um Imagegewinn. Über die Hälfte der Unternehmen verspricht sich eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber. Jeder vierte Befragte verweist zu-dem auf den gesellschaftlichen und politischen Druck als Spendenmoti-vation. Es gibt also viele Gründe für gesellschaftliches Engagement von Unternehmen.

Umso erstaunlicher ist es, dass laut PwC nur jedes vierte Unternehmen eine regelmäßige Kosten-Nutzen-Analyse seines gesellschaftlichen Engagements durchführt, 40% sich sogar nie mit der Wirkung ihrer so-zialen Initiativen auseinanderset-zen. Dieses liegt sicherlich auch da-rin begründet, dass die Messung der gesellschaftlichen Wirkung solcher Maßnahmen besonders schwierig ist und klassische Instrumente der Un-

ternehmensführung hierfür weniger geeignet erscheinen.

Impulse für eine Wirkungsanaly-se kommen von einer wachsenden Gruppe von Investoren (Impact In-vestoren), die ihr Geld in soziale Pro-jekte bzw. Unternehmen investieren, um damit nachhaltig gesellschaft-liche Veränderungen zu bewirken und dabei gleichzeitig eine Rendite zu erwirtschaften. Neben der Effek-tivität und Messbarkeit des Mittel-einsatzes ist für sie zunehmend die erzielte Wirkung ihres Engagements entscheidend.

Bisher galt hierfür als Maßstab, wie viel von jedem Spenden-Euro tat-sächlich im Projekt ankommt. Auch wenn hierdurch erste Anhaltspunkte für die Effi zienz geliefert werden, ist es viel entscheidender, ob die Projek-te nachhaltig wirken. Bei der Analyse der beabsichtigten gesellschaftlichen Veränderungen kann man neben den reinen Spenden (Input) zwischen der erbrachten Leistung der Organisation (Output), der Wirkung auf die Ziel-gruppe (Outcome) sowie der auf ge-samtgesellschaftlicher Ebene erzielten Wirkung (Impact) unterscheiden.

Mit dem Social Reporting Standard existiert hierfür seit 2009 ein sehr anschauliches Instrument zur Mes-sung und Berichterstattung der ge-

sellschaftlichen Veränderungen. Er schafft die notwendige Transparenz, die auch für Unternehmen und Stif-tungen als wertvolle Argumentations- und Steuerungshilfe dienen kann, um ihr gesellschaftliches Engagement nachvollziehbarer zu begründen.

Für fast alle gesellschaftlichen An-liegen gibt es profi lierte Projekt-partner, in der Regel gemeinnützige Organisationen, die sich für Koope-rationen mit Unternehmen eignen. Allerdings fällt die Auswahl schwer, da der Markt sehr unübersichtlich und stark fragmentiert ist. So gibt es allein im deutschen Non-Profi t-Sektor mehrere hunderttausendOrganisationen.

Die Wahl des richtigen Partners soll-te an zwei Faktoren festgemacht wer-den: Hat der Partner einen guten Ruf und können sich die Mitarbeiter und Kunden mit diesem Projektpartner identifi zieren? Das unternehmerischeEngagement zeigt aber nur dann dieoptimale Wirkung, wenn der Partnerin seinem Projekt effekitv ist. Damitdas gesellschaftliche Engagement desUnternehmens nicht als reine Image-kampagne missverstanden wird, soll-ten diese Aktivitäten auf eine nach-haltige Veränderung zielen und – imSinne von Corporate Social Respon-sibility – in die Unternehmensstrate-gie eingebunden werden.

Gutes wollen – und bewirken! – Wahl der richtigen Partner ist entscheidend

Gesellschaftliches Engagementunternehmerisch gestalten

Andreas SchiemenzAbteilungsdirektor Philanthropie, Stiftungen und Gemeinnützigkeitbei der HSH Nordbank AG

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Börsen-Zeitung spezial

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Verlagsbeilage 29. November 2012 19

Text

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Page 20: Pensionsfonds & Stiftungen

Börsen-Zeitung spezial

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Text

„Hier soll ein griffiges Zitat oder einbe-sonderer Fakt stehen“

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