Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2017. 4. 25. · Markus Zahnd An der Olma vom...

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Leuetatze Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Nummer 1 · März 2017 Draussen im Büro Rund ein Drittel der Angestellten der Verwaltung arbeitet an der frischen Luft Kultur und Schule Das Kulturamt fördert für Schulkinder den Zugang zur Kultur Lernende im Lager Lernende des Kantons bauen im Simmental einen Wanderweg

Transcript of Personalzeitschrift des Kantons Thurgau Leuetatze · 2017. 4. 25. · Markus Zahnd An der Olma vom...

  • LeuetatzePersonalzeitschrift des Kantons ThurgauNummer 1 · März 2017

    Draussen im BüroRund ein Drittel der Angestellten der Verwaltung arbeitet an der frischen Luft

    Kultur und SchuleDas Kulturamt fördert für Schulkinder den Zugang zur Kultur

    Lernende im LagerLernende des Kantons bauen im Simmental einen Wanderweg

  • Helferinnen und Helfer für die Olma gesucht

    Im Januar präsentierten OK-Präsident Werner Dickenmann, Regierungsrat WalterSchönholzer und Olma-Präsident Nicolo Paganini im Plättli Zoo in Frauenfeld dasMotto des Thurgauer Gastauftritts an der Olma 2017. Foto Bettina Kunz

    Schwerpunkt 3–5Verwaltungsarbeit ist nicht in jedem Fall einBürojob

    Personalinfos 6–7EcoDrive-Kurse helfen, die Umwelt unddas Portemonnaie zu schonen

    Information 10–13· Energie am Arbeitsplatz· Livia Enderli hat einen Traumjob

    Pensionierte 16–17Auch im Pensionsalter kann man nochSprachen lernen

    Vorletzte Seite 27Vreni Neukom wirkt als Samariterin an vorderster Front

    2 Seite zwei

    EditorialSie flicken Strassen, fällen Bäume, küm-mern sich um Liegenschaften oder grabenund tauchen nach Zeugnissen frühererTage. In dieser Leuetatze, liebe Leserinnenund Leser, haben wir vier Menschen por-trätiert, die nicht dem gängigen Bild eineskantonalen Angestellten entsprechen.Denn sie sitzen nicht den ganzen Tag imBüro am Schreibtisch, sondern arbeitendraussen. Die Texte zeigen, dass die Ver-waltung des Kantons Thurgau sehr vielfäl-tig ist – es gibt mehrere hundert Berufs-bilder. Und 200 Angestellte haben nichteinmal eine eigene E-Mail-Adresse.

    Vielleicht schon eine E-Mail-Adresse,aber sicher noch keinen Beruf habenSchülerinnen und Schüler. Sie müssenirgendwann nicht nur einen Berufs-wunsch, sondern auch ihre eigene Iden-tität entwickeln. Dabei kann ihnen unteranderem die Kultur helfen. Nicht allenKindern ist jedoch der Zugang zur Kulturmöglich. Deshalb kümmert sich das Kul-turamt seit einigen Jahren um die Ver-mittlung. Mit Erfolg, die Angebote werdengut genutzt.

    Ihre Identität gefunden haben meist dieälteren Menschen. Das heisst aber kei-neswegs, dass sie sich nicht mehr weiter-entwickeln können. So gibt es mittlerweileviele ältere Menschen, die nochmals eineSprache lernen. Einfacher wird das mitzunehmendem Alter gewiss nicht, abersinnvoll ist es dennoch. Wir wünschenIhnen bei diesem und allen anderen Beiträgen gute Lektüre.

    Markus Zahnd

    An der Olma vom 12. bis 22. Oktober 2017 ist der Thurgau Gast-kanton, und das bereits zum fünften Mal in der Geschichte derOlma. Der Thurgau wird sich an den elf Messetagen in St. Gallenin seiner ganzen Vielfalt dem Publikum präsentieren. Insbesonderefür die Betreuung der Sonderschau werden Helferinnen und Helfergesucht.

    Die Sonderschau ist das Herzstück des Thurgauer Auftritts an derOlma 2017. Die Grundzüge sind festgelegt, derzeit wird dieUmsetzung vorbereitet. Auf rund 800 Quadratmetern werden dieBereiche Wirtschaft, Tourismus und Freizeit, aber auch Genussund Kultur gezeigt. Für die Betreuung der Sonderschau werdenzahlreiche offene und freundliche Helferinnen und Helfer gesucht,die gerne auf Leute zugehen und den Thurgau dem Publikumnäherbringen wollen.

    Der Regierungsrat hat beschlossen, dass Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der kantonalen Verwaltung und der Anstalten desKantons bis zu drei Tagen bezahlter Urlaub für ihren Einsatz ander Olma gewährt werden kann. Dafür ist das Einverständnis derAmtsleitung notwendig. Das OK Olma 2017 deckt die Reise- undVerpflegungsspesen, zudem erhalten die Helferinnen und Helferfür ihren Einsatz ein Polo- oder T-Shirt, das sie behalten dürfen.

    Interessieren Sie sich für die Aufgabe als sympathische Botschafte-rin oder sympathischer Botschafter für den Kanton Thurgau ander Olma in St. Gallen? Können Sie sich vorstellen, an der Sonder-ausstellung im Service an der Bar, für die Betreuung der Ausstel-lungsbesucherinnen und -besucher aus der ganzen Schweiz, beim Verkauf von Merchandising-Artikeln oder am OK-Desk zuarbeiten? Dann zögern Sie nicht und nehmen Kontakt mit Véronique Junghans, Leiterin Sekretariat und Finanzen des Projekts Olma Gastkanton 2017, auf ([email protected],T 058 345 54 63). Sie kann Ihnen weiterführende Informationengeben und auf Wunsch das Anmeldeformular für Helferinnen undHelfer zukommen lassen.

    Walter Hofstetter

    Titelseite: Nicht alle Angestellten der Verwaltung arbeitenim Büro – einige haben ihren Pult sozusagen in der Natur.Foto Bettina Kunz

  • Schwerpunkt 3

    Mehr als nur im BüroDie Aufgaben der Kantonalen Verwal-tung Thurgau beschränken sich nichtnur auf Tätigkeiten im Büro: Mindes -tens ein Drittel der rund 4000 Ange-stellten dürfte keinen klassischenBürojob haben. Das Spektrum derVerwaltung ist äusserst vielseitig, es gibt mehrere hundert Berufsbilder.Ausgebildet werden ebenfalls nichtausschliesslich Kauffrauen und Kaufmänner.

    Sie sitzen zu geregelten Arbeitszeitenhinter ihrem Schreibtisch, starren denganzen Tag in ihren Computer und pro-duzieren unzählige Formulare. In etwaso stellen sich wohl viele den Alltag einesVerwaltungsangestellten vor. Doch die-ses Bild stimmt bei weitem nicht. Alleineder Blick in den Staatskalender zeigt,dass die Kantonale Verwaltung Thurgauweit heterogener ist, als man gemeinhinannehmen könnte. «Das Spektrum derVerwaltung ist äusserst vielfältig, eszählt mehrere hundert Berufsbilder. Es gibt also nicht nur Bürojobs», sagtDamian Kalbermatter, stellvertretenderLeiter des Personalamts und Leiter desHR Kompetenz Centers.

    200 ohne eigene MailadresseDabei sind es nicht nur Personen mithandwerklichen Berufen, die nicht odernicht nur in einem Büro arbeiten. «Esgibt auch zahlreiche Angestellte in wis-senschaftlichen Berufsfeldern, die nichtständig am Schreibtisch sitzen», sagtKalbermatter. Er denkt an den Abfall -inspektor im Amt für Umwelt oder an

    die Amtstierärztinnen und Amtstierärzteim Veterinäramt. Und selbstverständlichsind da auch noch die Lehrpersonenoder die Mitglieder der KantonspolizeiThurgau – um nur einige wenige Beispie-le zu nennen. «Es hat in jedem der fünfDepartemente und der StaatskanzleiMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht nur im Büro arbeiten», sagtKalbermatter.

    Insgesamt dürfte wohl mehr als ein Drittel der rund 4000 Angestellten derkantonalen Verwaltung keinen klassi-schen Bürojob haben, glaubt Kalber -matter. «Weil viele sowohl draussen alsauch im Büro arbeiten, ist diese Zahleine Schätzung. Sicher ist allerdings,dass immer noch ein beträchtlicher Teileinem klassischen Bürojob nachgeht.»Ihren Platz aber sicher nicht in einemBüro haben jene 200 Angestellten desKantons, die über keine eigene Mailadresse verfügen.

    Die Aufgaben verändern sichIn den vergangenen Jahren sind die Aufgaben der Verwaltung in vielen Bereichen komplexer geworden. Das hatdazu geführt, dass die Zahl der Berufs -bilder leicht gestiegen ist. Es gibt aberauch Berufe, die in den vergangenen Jahren verschwunden sind. «Diese Ver-änderungen geschehen auch bei der Verwaltung im Rahmen der üblichenEntwicklung», sagt Kalbermatter. «Sofallen einfachere Aufgaben weg, dafürnimmt die Komplexität und die Speziali-sierung eher zu.»

    Deshalb waren in den vergangenen Jah-ren in der Verwaltung einige Reorgani-sationen nötig. Die Veränderungsbereit-schaft beim Personal ist dafür allerdingsauffallend hoch, das hat die Personalbe-fragung 2015 eindrücklich gezeigt.

    98 Lernende in zwölf BerufenDer Kanton Thurgau ist auch als Aus-bildner eine gute Adresse. Und auch dortzeigt sich die Vielfältigkeit. Insgesamtbildet er 98 Lernende in zwölf Lehrberu-fen aus. Mit 54 angehenden Kauffrauenund Kaufmännern macht der klassischeBürojob dabei nur etwas mehr als dieHälfte aus; für die KV-Ausbildung in der Zentralverwaltung wurde der Kan-ton als erster Betrieb im Thurgau und alserster Kanton in der Ostschweiz mit demQualitätslabel «QualiStar» zertifiziert.Ausserdem werden Informatikerinnenund Informatiker, Fachmänner Betriebs-unterhalt, Forstwartinnen und Forst-warte oder Gärtner und Köche ausgebil-det. Zudem bietet die kantonale Verwal-tung 60 Praktikumsstellen für Studentenund Hochschulabsolventen in diversenFachrichtungen.

    Das weit verbreitete Bild vom Kantons-angestellten, der ausschliesslich hinterdem Schreibtisch sitzt, stimmt also wirklich nicht. Das zeigen die vier Porträts auf den folgenden zwei Seiten.

    Markus Zahnd

    Das Regierungsgebäude ist der Hauptstandort von Regierung und Verwaltung – aber nicht alle Angestellten des Kantons arbeiten in einem Büro. Foto Markus Zahnd

  • 4 Schwerpunkt

    Paul Rienth ist Förster mit Leib und Seele und mit jahre -langer Berufserfahrung. Der Wandel in der Waldnutzung vomwirtschaftlichen Nutzwald zum freizeitorientierten Erholungs-raum hat seine Leidenschaft zum Wald nicht beeinflusst.

    Die Motorsäge hört man bereits von weitem und man merktschnell, dass in diesem Wald geholzt wird. Hier, mitten imGeschehen, bespricht Förster Paul Rienth das weitere Vorge-hen mit einem privaten Waldbesitzer. Als Angestellter derRevierkörperschaft Kreuzlingen und Umgebung und des kan-tonalen Forstamtes wirkt er als Bindeglied zwischen denöffentlichen und privaten Waldbesitzern. 60 Prozent des 1040Hektaren grossen Reviers sind in privatem Besitz. In Abspra-che mit den Waldbesitzern koordiniert er die Holzschläge unddie anschliessenden Aufforstungen. Der Herbst ist geprägtvom Anzeichnen der Bäume, die zum Schlag bestimmt sind. ImFrühling steht die Pflanzung von Jungbäumen an, darauf folgtdie sommerliche Jungwuchspflege, welche den Jahreskreislaufwiederum schliesst.Der Anteil der Büroarbeit hat gegenüber der Arbeitszeit imWald in den vergangenen Jahren zugenommen. Jede Parzelleund jeder Baum wird in Listen erfasst, damit eine langfristigeHolznutzung sichergestellt und gegenüber den interessiertenHolzkäufern Aussagen über das Angebot von Nutz- undSchnitzelholz gemacht werden können. Obwohl die wirt-schaftliche Wertschöpfung der Waldnutzung in den vergange-nen Jahren gesunken ist, bilden die Aufforstung und dieanschliessende Pflege den Grundstein für einen gesunden Waldfür die nächsten Generationen.«Ich schätze an meiner Arbeit die Vielseitigkeit und Selbststän-digkeit enorm und erlebe täglich besondere Dinge im Wald»,sagt Paul Rienth. Aus diesem Grund wird er sich auch inZukunft für den Wald einsetzen. Dass es ihm der Wald angetanhat, merkt man schnell. Denn wer sich auch in seiner Freizeitintensiv mit dem Wald auseinandersetzt und sich im Förder-verein Forstmuseum Ballenberg engagiert, dem muss der Waldans Herz gewachsen sein.

    Lea Laib

    Dieser Baum muss gefällt werden, weiss Förster Paul Rienth. Foto Lea Laib Mirco Waser kann sich nicht vorstellen, in einem Büro zu arbeiten. Foto Bettina Kunz

    «Eigentlich gibt es das gar nicht, dass ich kalt habe», sagtMirco Waser, Mitarbeiter des kantonalen Tiefbauamtes im Bezirk 4. Es ist unter null Grad an diesem Januarnach-mittag. Sein Bürotisch ist ein rund drei Meter hoher, neuerDreiachser. Und wenn er nicht grad in der Führerkabinesitzt, arbeitet er draussen – auf den Strassen des Kantons.

    Eine Kantonsmailadresse von ihm sucht man im Staats -kalender vergebens. Die braucht er auch nicht: «Ich arbeite niedrinnen – ich fühle mich da einfach nicht wohl», meint der 33-Jährige. Er liebt die frische Luft, die Sonne – Kälte macht ihmnichts aus. Das Spannende an der Arbeit draussen sei, dass ernicht immer am selben Ort arbeiten müsse. Draussen erlebe erviel und sei näher am Geschehen. Im Winter räumt der gelernteBetriebspraktiker mit seinem Lastwagen die Strassen frei vonSchnee – steigt aber auch mal aus, um etwa bei den Fussgän-gerstreifen oder auf Verkehrsinseln Schnee zu schaufeln. AlsAllrounder arbeitet er über das Jahr hinweg am häufigsten inder Markiergruppe. Er flickt aber auch Strassenbeläge und legtEntwässerungsleitungen.

    Sein Einsatzgebiet reicht von Diessenhofen bis nach Amlikonund umfasst rund 200 Kilometer Kantonsstrasse. Da gibt eseiniges zu tun. Einzig der Regen sei manchmal etwas störend.Und dass wegen strengeren Vorschriften im Sommer keine kurzen Hosen mehr getragen werden dürfen, das gefalle ihmnicht. «Oben ohne ist schon länger verboten, aber die kurzenHosen werde ich vermissen», sagt Waser, der im Sommer aufdem frisch eingebauten und deshalb noch rund 50–70 Gradheissen Belag Markierungen anbringen muss. «Wenn die Hitzedann von oben und von unten kommt, ist das nicht immer toll.Aber deshalb ins Büro? Niemals!», sagt er so überzeugend,dass sich jede weitere Frage erübrigt.

    Bettina Kunz

    «Lieber 10 als 30 Grad»«Besondere Erlebnissegehören für mich zum Alltag»

  • Schwerpunkt 5

    Auf Umwegen denTraumjob gefundenSeit zehn Jahren arbeitet Thomas Keiser beim Amt fürArchäologie als Grabungstechniker. Der 41-Jährige istdabei nicht nur auf dem Land tätig, als Taucher forscht erauch in Flüssen und Seen.

    Thomas Keiser wollte schon immer Archäologe werden.«Schon als Schüler habe ich beim Amt für Archäologie gearbei-tet», erzählt der heute 41-Jährige. So hat er nach der Maturdann auch das Studium ergriffen – aber irgendetwas fehlte ihm.«Archäologie ist ungemein spannend. Aber das Studium warmir zu kopflastig, das war für mich nicht so befriedigend.»

    Treu geblieben ist er der Archäologie dennoch. Seit zehn Jah-ren arbeitet er beim Thurgauer Amt für Archäologie als Gra-bungstechniker, zuvor war er in der gleichen Funktion im Kanton Zürich angestellt. Als Grabungstechniker erlebt er dieArchäologie genau so, wie er sie sich vorstellt. «Ich bin mei-stens draussen, unsere Arbeit ist sehr abwechslungsreich undungemein spannend», sagt Keiser.

    Als Grabungstechniker organisiert und leitet er die Grabungenvor Ort, dokumentiert Funde und Befunde fotografisch, zeich-nerisch und schriftlich, entnimmt Proben, kartiert und ver-misst. Thomas Keiser macht das aber nicht nur an Land, inden Wintermonaten ist er jeweils als Taucher unterwegs. Ofttaucht er im Rhein, zuletzt war die Tauchequipe aber imBodensee vor Güttingen, um den sogenannten Mäuseturm zuerforschen. «Die Kälte ist für die Taucher kaum ein Problem.Vielmehr können so tiefe Temperaturen, wie sie in diesemWinter herrschten, an der Oberfläche die Gerätschaften an denAnschlag bringen», erzählt Thomas Keiser.

    Eine Berufslehre als archäologischer Grabungstechniker gibt esnicht, man erlangt diesen Beruf über eine Berufsprüfung. DieZulassung bedingt entsprechende Jahre der archäologischen Feld -erfahrung, entsprechende Jahre der archäologischen Praxis. Thomas Keiser kann sich derzeit keine schönere Arbeit vorstellen.

    Markus Zahnd

    In den Wintermonaten ist Thomas Keiser für das Amt für Archäologie als Taucher imEinsatz, hier vor Güttingen. Foto Markus Zahnd

    Manuel Wider ist immer an mehreren Projekten gleichzeitig beteiligt. Foto Cornelia Trefzer

    Manuel Wider ist Facility Manager beim Kanton. Erbeschäftigt sich hauptsächlich damit, die kantonalenGebäude aus energetischer Sicht zukunftsfähig zumachen und bereits bestehende Anlagen zu optimieren.Dabei ist viel Fingerspitzengefühl, Kommunikationstalentund technisches Verständnis nötig.

    Im Schweizer Volksmund wird ein Facility Manager oft etwasdespektierlich als «studierter Hauswart» bezeichnet. Dies wirdden Aufgaben, die der kantonale Facility Manager ManuelWider zu erfüllen hat, jedoch überhaupt nicht gerecht. Wäh-rend ein Hauswart vor allem operativ tätig ist, fällt ein FacilityManager auch viele strategische Entscheide. «Wir sind inter-disziplinär ausgebildete Generalisten», erläutert er, «wir planen, koordinieren und überwachen den Einsatz von Fach -spezialisten im Bereich Energie und sind stets auf der Suchenach Optimierungsmöglichkeiten.»

    Also auch ein Schreibtischtäter, wie die meisten kantonalenAngestellten? «Nicht wirklich», sagt der 29-Jährige schmun-zelnd – auch wenn natürlich ein gewisser Anteil, wie beispiels-weise energetische Analysen von Gebäuden und Anlagen oderdie Konzeption von neuen Systemen und Massnahmen, imBüro stattfindet. Ein grosser Teil von Widers Arbeit spielt sichjedoch vor Ort in den verschiedenen Gebäuden und bei denAnlagen selbst ab. Dabei ist kein Tag wie der andere. Eskommt vor, dass Manuel Wider morgens in einer Liegenschafteine Kältemaschine plant, mittags eine neue Photovoltaik -anlage abnimmt und abends eine Sitzung zum Thema Flächen-management leitet.

    Voraussetzungen, um die Aufgaben eines Facility Managersgut bewältigen zu können, sind Organisations- und Kommuni-kationstalent. «Ich bin immer an einem Dutzend Projektengleichzeitig beteiligt», erläutert Manuel Wider. «Zudem mussich viel Überzeugungsarbeit leisten – da sind eine gute Kommunikation und Menschenkenntnisse gefragt.»

    Cornelia Trefzer

    Kein Tag gleicht demanderen

  • 6 Personalinfos

    Gut für die Umwelt, das Fahrzeug und das PortemonnaieJedes Jahr legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derkantonalen Verwaltung für geschäftliche Fahrten mit ihrenFahrzeugen rund 2,3 Millionen Kilometer zurück. Eine öko-nomische Fahrweise hilft dabei die Umwelt zu schonen,rund zehn bis fünfzehn Prozent Treibstoff einzusparen undgleichzeitig die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen.

    Der Regierungsrat hat im Massnahmenplan zur Luftreinhal-tung zahlreiche Massnahmen definiert, die eine Verbesserungder Ozon-Situation sowie eine Reduktion von Stickoxiden undFeinstaub zum Ziel hat. Eine dieser Massnahmen ist die Mass-nahme «Förderung einer umweltbewussten Fahrweise inöffentlichen Betrieben». Seit 2010 sind deshalb EcoDrive-Kurseim Weiterbildungsangebot der kantonalen Verwaltung. DasKursangebot wird zudem ergänzt durch ein Fahrsicherheitstrai-ning. Die Kurse werden von zertifizierten EcoDrive-Coaches imVerkehrssicherheitszentrum in Weinfelden durchgeführt. Rund330 Personen haben den EcoDrive-Kurs bislang besucht undkonnten im Rahmen des Kurses zwischen fünf und neunzehn(!)Prozent Treibstoff einsparen. Der EcoDrive-Kurs ist obligato-risch für alle Kantonsangestellten, die regelmässig beruflich miteinem Dienstfahrzeug unterwegs sind. Allen anderen Mit -arbeitenden wird die Teilnahme sehr empfohlen.

    Was ist EcoDrive?EcoDrive ist der moderne Fahrstil, welcher die heutige Fahr-zeugtechnik optimal ausnutzt. EcoDrive ermöglicht nicht nursicherer, wirtschaftlicher und umweltfreundlicher zu fahren,sondern auch entspannter. Vorausschauendes Fahren ist einwichtiges Grundprinzip dieser Fahrweise. Auch das früheHochschalten, das zügige Beschleunigen und späte Runter-schalten zahlen sich aus. Diese niedertourige Fahrweise hateine positive Wirkung auf die Lärmentwicklung. So verursachtein Auto bei einer Motorendrehzahl von 4000 Umdrehungenpro Minute gleich viel Lärm wie 20 Autos mit einer Drehzahlvon 2000 Umdrehungen pro Minute.

    Mit einigen einfachen weiteren Tipps lässt sich aber nicht nurbei der Fahrweise, sondern auch rund ums Auto einiges opti-mieren. Eine Erhöhung des Reifendrucks um 0,5 bar, das «Entrümpeln» des Autos von unnötigem Ballast, das Abneh-men von Dachträger und Aufbauten bei Nichtgebrauch sowieeine sparsame Verwendung von Elektroverbrauchern (wie z. B.Sitzheizung) hilft, einige Prozent Treibstoffersparnis zu erzie-len. Weiter reduziert das Abschalten der Klimaanlage bei Temperaturen unter 18 Grad den Treibstoffverbrauch um weitere 5 Prozent.

    DrivePlus-CoachingNebst dem klassischen EcoDrive-Kurs (dauert rund vier Stun-den) mit speziell ausgerüsteten Fahrzeugen, die eine genaueAuswertung des Verbrauchs ermöglichen, gibt es seit einigenJahren das Angebot vom DrivePlus-Coaching. Mit nur einerStunde individuellem Fahr-Coaching können erfahrene Auto-lenkerinnen und Autolenker mehr Kilometer aus jeder Tank-füllung herausholen. Ein ausgebildeter DrivePlus-Coachbegleitet Sie eine Stunde in ihrem Fahrzeug, um persönlich und individuell auf Ihre Bedürfnisse einzugehen.

    AbrechnungDie Kurskosten für den EcoDrive-Kurs und das DrivePlus-Coaching werden den Ämtern weiterverrechnet beziehungs-weise durch den Veranstalter direkt in Rechnung gestellt.

    Damian Kalbermatter, Personalamt

    In den EcoDrive- und Fahrsicherheitskursen kann man lernen, umweltfreundlicher und sicherer Auto zu fahren. Foto zVg

    Weitere Informationen finden Sie · im Kursangebot von Weiterbildung zum EcoDrive- und

    Fahrsicherheitskurs unter www.weiterbildung.tg.ch · auf der Webseite der Abteilung Energie zum DrivePlus-Coaching

    im Thurgau www.energie.tg.ch/mobilitaet

  • Personalinfos 7

    Gesunde Mitarbeiterleisten mehrFür Roger Wiesendanger, Leiter des Konkursamts undBetreibungsinspektorats, spielt das Betriebliche Gesund-heitsmanagement (BGM) eine zentrale Rolle. Er selber willmit gutem Beispiel vorangehen.

    Roger Wiesendanger, Gesundheitsmanagement ist Ihnen wichtig.Was motiviert Sie dazu? Aus der Erfahrung am vorherigenArbeitsplatz weiss ich, dass Unternehmen, die betrieblichesGesundheitsmanagement aktiv umsetzen, die Arbeitszufrieden-heit und Leistung steigern, die Motivation erhöhen und gleichzei-tig Kosten und Fehlzeiten deutlich senken können. Jede Führungs-person muss sich bewusst sein: Krankheit ist manchmal mehr alseinfach krank sein. Ich muss dem kranken Mitarbeitenden undseiner Krankheit Beachtung schenken, das heisst nicht nur guteBesserung wünschen, sondern dazu einen Beitrag leisten. DasStichwort für die Führungsperson dazu lautet «Sinnhaftigkeit».

    Wie haben Sie das Gesundheitsmanagement in Ihrem Amtpositioniert? Wir haben an jedem Standort einen Gesundheits-koordinator (Geko), alle haben dasselbe Pflichtenheft. DerGeko-Auftrag ist eine Bereicherung des Arbeitsfeldes derBetroffenen, er wird in der Mitarbeiterbeurteilung gewürdigt,die Zeit dafür wird erfasst. Die Geko machen einen Jahresplandarüber, was an ihren Standorten geschehen soll. Für sie sollim Amt mindestens einmal im Jahr der Erfahrungsaustauschgepflegt werden – wie im Geko-Workshop vom Oktober.Meine Gegenleistung ist Wertschätzung, ich unterstütze dieGeko. Ich möchte, dass sie hin- und nicht wegschauen, wennes Probleme gibt. Sie tragen zu einer guten Work-Life-Balancealler Mitarbeitenden bei. Und ich bin selbst dafür Vorbild –weil ich es will und weil ich nur mit dem guten Vorbild über-zeugen kann.

    Was erwarten Sie vom BGM-Team? Vom BGM der kantona-len Verwaltung erwarte ich aktive Unterstützung, Weiterent-wicklung des betrieblichen Gesundheitsmanagements – da istder Kanton auf dem richtigen Weg: Laufende Weiterbildungenfür Geko, aber auch für Führungskräfte, Vermittlung vonFachexperten sowie Coachings und Informationen.

    Interview: Anita Enz

    Wertschätzung für geleistete Arbeit ist auch Gesundheitsförderung: Die Chlaussäckli des Betreibungsinspektorats. Foto Roger Wiesendanger

    Die Informationsveranstaltung zur Pensionskasse war gut besucht. In der Mitte dieOrganisatorinnen Mette Baumgartner von Personalthurgau (links) und Anne Varennevon Bildung TG, aussen die Vertreter der PKTG: Präsident Anders Stokholm (links)und Geschäftsführer Rolf Hubli. Foto Walter Hofstetter

    Können wir uns weiterhin frühzeitig pensionieren lassen? Wieverändert sich unsere Altersvorsorge? In den pktg-Nachrich-ten vom Dezember 2016 teilte die Pensionskassenkommis-sion mit, dass sie eine grössere Reglementsrevision auf dasJahr 2019 vorsieht. Diskutiert wird aber auch eine vorzeitigeStreichung der Zusatzrente.

    Mit der Reglementsrevision 2019 reagiert die Pensionskasseauf die sich ändernden Gegebenheiten – Lebenserwartung,Erträge an den Finanzmärkten sowie die Entscheide desBundesparlaments zur Altersvorsorge 2020. Personalthurgaubegrüsst es, dass sich die Leitung der Pensionskasse diesenHerausforderungen stellt und daran arbeitet, die Pensionskas-se auch für die nächsten Jahre im Gleichgewicht zu behalten. Personalthurgau wehrt sich jedoch gegen die Abschaffung derZusatzrente. Dies wäre eine bedeutende Verschlechterung derAnstellungsbedingungen – ohne finanzielle Not. Es ist unsbewusst, dass sich alle – via Risikoversicherung – an derenFinanzierung beteiligen, dass aber nur diejenigen davon profi-tieren, die sich tatsächlich mit 63 pensionieren lassen. Trotz-dem bedeutet die Streichung dieser Möglichkeit eine klare Ver-schlechterung der Anstellungsbedingungen. Informationen zuram 1. März durchgeführten Informationsveranstaltung zurpktg finden Sie auf unserer Website. Eines ist klar: Es kannunten nicht mehr herauskommen, als oben hineingeht. Esbraucht ein Gleichgewicht zwischen Einzahlungen, Verzinsungund Rentenhöhe. Nebst rein mathematischen Fragen gibt esaber Entscheide, bei denen es um Wertungen geht, wie z.B. umSolidarität oder um die Frage, wie stark die Mitarbeitendenzum Alterssparen gezwungen werden sollen – z.B. bei derHöhe des Koordinationsabzugs. Personalthurgau wird dieDiskussionen eng mitverfolgen und sich einbringen.

    Mette Baumgartner, Leiterin Geschäftsstelle Personalthurgau

    Abschaffung ohnefinanzielle Not

    Umzug der GeschäftsstelleSeit Januar 2017 ist die Geschäftsstelle an der Zürcherstrasse 183in Frauenfeld. Beratung und Begleitung in personalrechtlichen Fragendurch Personalthurgau unter 058 346 04 60 oder [email protected]. Die Beratungen sind für Mitglieder von Personalverbän-den kostenlos, für Nichtmitglieder kosten sie 180 Fr./Stunde.

  • 8 Kultur

    Kinder, heute gehen wir ins MuseumDie Vernetzung von Kultur und Schuleist seit 2013 ein Förderschwerpunktdes Kulturamts. Lehrpersonen werdenbei der Organisation von kulturellenProjekten und dem Besuch von Ange-boten der Kulturvermittlung unter-stützt. Ziel ist, möglichst allen Schul-kindern den Kontakt und die Aus-einandersetzung mit Kultur zu ermög-lichen und ihnen den Zugang zu denkulturellen Institutionen zu vereinfa-chen. Das neuste Projekt ist KOMET.

    Sonntags mit den Eltern ins Museum, an ein Konzert oder in ein Theater? DieFreude eines kulturellen Familienaus-flugs kann nicht jedes Kind erleben; es ist nicht selbstverständlich, dass Kin-der mit Kulturinstitutionen in Kontaktkommen. Diese Erkenntnis steht amUrsprung des Programms «Kultur undSchule Thurgau», welches das Kulturamt2013 lanciert hat. «Wir wollen erreichen,dass die Kinder während der Schulzeitmit Kulturinstitutionen und Kulturschaf-fenden im Thurgau in Kontakt kommenund idealerweise ihr kreatives Potentialin kulturellen Projekten selber ausprobie-ren können – sei es innerhalb einer Thea-terproduktion, eines Tanzworkshops,eines Musikprojekts oder in einer Pro-jektwoche mit einer bildenden Künstle-rin. Die positiven Effekte solcher Erfah-rungen werden uns durch zahlreicheRückmeldungen von Schulklassen bestä-tigt und bestärken uns in unseren Akti-vitäten in der Kulturvermittlung», sagtMonika Schmon vom Kulturamt. DieseMeinung teilt Beat Brüllmann, Chef des

    Amts für Volksschule: «Enkulturation,das Hineinwachsen des Einzelnen in dieKultur der ihn umgebenden Gesellschaft,ist ein wichtiges Ziel für unsere Heran-wachsenden. Kultur hilft bei der Identi-tätsfindung.» Daher begrüsst er dieArbeit des Kulturamts, den Schulkinderndie Kultur näherzubringen.

    www.kklick.chDamit Kulturvermittlungsangebote ohnegrosse Hürden ausgewählt und besuchtwerden können, wurde Mitte 2014 inKooperation mit den Kantonen St. Gallenund Appenzell Ausserrhoden die Inter-net-Plattform «kklick – Kulturvermitt-lung Ostschweiz» geschaffen. «Aufwww.kklick.ch können sich Lehrpersonenüber die bestehenden Angebote informie-ren und das passende Angebot für ihreKlasse buchen», sagt Schmon. Das Ange-bot wird rege genutzt, die Rückmeldun-gen sind positiv. Der Kanton Thurgauerleichtert mit www.kklick.ch den Zugangzu kulturellen Angeboten, unterstütztdaneben Besuche von Klassen in denMuseen, von Konzerten oder Theaternaber auch finanziell. «Auch hier zeigtsich, dass unser Angebot einem Bedürfnisentspricht. Denn die Zahl der Gesuchefür Unterstützungsbeiträge ist seit derLancierung der Plattform www.kklick.chdeutlich gestiegen», sagt Schmon.Ein weiterer wichtiger Pfeiler des Pro-gramms ist der Aufbau eines Netzwerksmit Kulturverantwortlichen an den Schu-len. Bis jetzt haben sich knapp 60 Lehre-rinnen und Lehrer für diese Funktion zurVerfügung gestellt. Sie treffen sich zwei-

    mal jährlich an Netzwerktreffen, welcheder Weiterbildung dienen, wo sie neueAngebote der Kulturvermittlung kennen-lernen und sich austauschen können. «Eswäre toll, wenn sich noch mehr Lehrerin-nen und Lehrer engagieren würden», sagtMonika Schmon. Das hofft auch BeatBrüllmann, er sagt aber auch: «Wichtigerals die Anzahl scheinen mir die Motiva-tion und die Begeisterung derjenigen, diesich als Kulturverantwortliche zur Verfü-gung stellen.»

    Kunst, Kultur und GeschichteDas neuste Projekt des Förderschwer-punkts heisst KOMET, ein Wettbewerbfür innovative Kulturvermittlungsange-bote, die bisher auf kklick.ch nicht ver-treten waren. Eine Jury hat aus 34 Einrei-chungen sechs Projekte ausgewählt, diedank einer kantonalen Anschubfinanzie-rung im Schuljahr 2017/2018 erstmalsdurchgeführt werden können. «Die aus-gewählten Projekte ermöglichen Schüle-rinnen und Schülern eine tiefgehendeAuseinandersetzung mit Kunst, Kulturund Geschichte», erklärt Schmon. DasProgramm «Kultur und Schule Thur-gau» läuft bis Ende 2018. «Das Kultur-amt wird bis dahin beurteilen, ob undwie das Programm weitergeführt wird.Die Erfahrungen zeigen, dass das Bedürf-nis da ist. Die Angebote werden gutgenutzt, die positiven und teils berühren-den Rückmeldungen von Schülerinnenund Schülern spornen uns immer wiederan», sagt Monika Schmon.

    Markus Zahnd

    Im Theater Bilitz können die Kinder bei Projekten mitwirken. Foto Hilde Eberhard Gespannt hören die Kinder im Schloss Frauenfeld der Erzählerin der Geschichte zu.Foto Historisches Museum

  • Kultur 9

    Zwingli auch im Thurgau 500 Jahre Reformation heisst es dieses Jahr europaweit.Das Historische Museum Thurgau rückt im aktuellenErinnerungsjahr seine Schlossausstellung in ein neuesLicht – mit Fokus auf die verschiedenen Aspekte derReformation.

    Im ersten Stockwerk von Schloss Frauenfeld ist es vor lauterSpannung fast nicht auszuhalten. Man merkt förmlich, dassder Thurgau im Auge des Orkans lag, als das Mittelalterungestüm sein Ende fand. Auf der einen Seite haben wir dieprächtigen Stücke aus den Thurgauer Klöstern, auf der ande-ren Seite die Schlichtheit eines Holzkelchs, wie sie der ZürcherReformator Huldrych Zwingli eingefordert hatte. Zwischendiesen Extremen liegt eine turbulente Zeit des Umbruchs.

    Die Welt hat sich um 1500 ganz grundlegend verändert.Renaissance, Humanismus, Entdeckungsreisen und die Refor-mation stehen als Epochenbegriffe für eine umfassende Verän-derung des geistigen und geografischen Horizonts. Am härte-sten traf der Umbruch die römisch-katholische Kirche: MartinLuther kritisiert im Jahr 1517 den Ablasshandel und dasLeben und Wirken katholischer Priester. In Zürich und Genfschliessen sich Zwingli und Calvin den Grundgedanken anund brechen mit althergebrachten Traditionen. Der Ablasswird abgeschafft, Klöster werden aufgehoben, Priester dürfenheiraten. Dies sind nur ein paar Kernpunkte der Reformation,die auch den Thurgau stark erschütterten.

    Zwing & Zwang im SchlossDas Historische Museum Thurgau rückt die einschneidendenAuswirkungen der Reformation auf den Thurgau ins Licht.Thematische Führungen, massgeschneiderte Workshops undaufschlussreiche Vorträge sorgen für ein lebendiges Programmim Schloss.

    Die Reformation wird darin vom Berner Professor AndréHolenstein als fundamentalistische Revolution thematisiert,sie wird im Kontext der Medienmacht dargestellt oder mitBlick auf Hetzer und Ketzer. Alle Angebote rund um die

    Schlossausstellung laufen unter dem Titel «Zwing & Zwang»und verdeutlichen, dass unsere Vorfahren im Thurgau vomEinfluss des Reformators Zwingli und damit auch von zahl -reichen neuen Zwängen betroffen waren.

    Dominik Schnetzer, Kurator Ausstellungen

    Derzeit zeigt das Historische Museum Thurgau eine Ausstellung zum Thema Reformation. Foto Markus Zahnd

    Veranstaltungen im Reformationsjahr 2017

    · Samstag, 25. März, 15 Uhr: Schlossführung. Die Reformationerschüttert den Thurgau, mit Carmen Aliesch, Historikerin

    · Mittwoch, 12. April, 18 Uhr: Abendvortrag. FundamentalistischeRevolution – Die Frühreformation und der Thurgau, mit Prof. Dr. André Holenstein, Universität Bern

    · Sonntag, 21. Mai, 15 Uhr: Schlossführung am InternationalenMuseumstag. Die neue Macht der Medien in der Reformation, mit Ursina Klauser, Historikerin

    · Donnerstag, 29. Juni, 12.30 Uhr: Museumshäppli. «Die Schüsselnund Becher für das Nachtmahl sind hölzern.» Die neue Schlichtheitliturgischer Geräte, mit Betty Sonnberger, Kunsthistorikerin

    · Samstag, 15. Juli, 15 Uhr: Schlossführung. Hetzer und Ketzer imThurgau, mit Heinrich Speich, Historiker

    · Donnerstag, 27. Juli, 12.30 Uhr: Museumshäppli. Zwei Porträts imZeichen der Reformation. Bibliander und Breitinger im Museum,mit Dr. Margrit Früh, Kunsthistorikerin

    · Samstag, 16. September, 15 Uhr: Schlossführung. Die neue Machtder Medien in der Reformation, mit Ursina Klauser, Historikerin

    · Donnerstag, 5. Oktober, 18 Uhr: Abendvortrag. Reformation imBlick. Zwinglis Schwert und Biblianders Porträt, mit Dr. Erika Hebeisen, Kuratorin Waffen und Militaria, Schweizerisches Nationalmuseum Zürich

    · Mittwoch, 11. Oktober, 18 Uhr: Schlossführung. Hetzer und Ketzer im Thurgau, mit Heinrich Speich, Historiker

  • Aufteilung der Bürogeräte am Stromverbrauch

    60%

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    20%

    10%

    0%

    Beleu

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    10 Information

    Beim Licht lässt sich am besten sparenDas Umsetzungskonzept «Energie amArbeitsplatz» enthält 23 Massnahmen.Sie werden schrittweise eingeführtbeziehungsweise umgesetzt. Zahl-reiche Massnahmen sind in der Ver-antwortung der Haus- respektiveGebäudewartung: Raumtemperaturen(Heizung und Kühlung), Nacht- undWochenendabsenkung, Warmwasser-bereitstellung, Beleuchtung sowieLüftungen.

    Um Energie einzusparen, wurde wäh-rend der Weihnachtsferien der Betriebder Haustechnikanlagen im Verwal-tungsgebäude Promenade reduziert.Allein mit dem Ausschalten der Lüf-tungsanlagen konnten über 400 kWhStrom eingespart werden. Deutlich grös-sere Energieeinsparungen können mitTemperaturabsenkungen erreicht wer-den. Dieser Pilotversuch zeigte jedoch,dass für eine optimale Absenkung derRaumtemperaturen noch Anpassungenan der Steuerung nötig sind.

    Was braucht wie viel Energie?Die Beleuchtung der Büros trägt je nachSituation zwischen 30 und 50 Prozentzum Stromverbrauch bei. Hier anzuset-zen birgt das grösste Einsparpotential.«Mit dem Konzept der neuen Leuchten-Generation stellen wir sicher, dass dieArbeitsplätze gemäss den geltenden Nor-men ausgeleuchtet sind und sich über dieBewegungsmelder automatisch an- undabschalten und so einen aktiven Beitragzum Stromsparen beitragen», sagt BedaBlöchlinger, Leiter der Arbeitsgruppe.

    Zweitgrösster Stromfresser sind dieMultifunktionsgeräte (Drucker undKopierer), die ebenfalls zwischen 5 und20 Prozent des Stromverbrauchs im Büroausmachen. Hauptverantwortlich dafürist der Stand-by-Modus, auch wenn die-ser immer sparsamer wird. Beda Blöch-linger: «Damit Leerstehzeiten und derStand-by-Verbrauch der Geräte verrin-gert werden können, sind die zahlrei-chen Arbeitsplatzdrucker durch gemein-sam genutzte Multifunktionsgeräte zuersetzen. Nebst dem Stromverbrauchkönnen so auch Anschaffungs- und War-tungskosten gesenkt werden. Zudemkönnen die kleinräumigen Elektrostrah-lungs- und Luftbelastungen, die Arbeits-platzdrucker aufweisen, vermieden werden.»

    Den Monitor ausschaltenDer PC braucht knapp 10 Prozent desgesamten Stromverbrauchs eines Büro -arbeitsplatzes. Deshalb ist es wichtig, den PC nur bei Gebrauch einzuschalten,und abzuschalten, wenn man das Büroverlässt. In der Regel benötigen Note-books oder ThinClient weniger Energieals Computer. «Deshalb: Beim Verlassendes Büros immer den roten Knopf bedienen», sagt Beda Blöchlinger. Fürden Stromverbrauch am Arbeitsplatzentscheidend ist auch der Monitor. NeueMonitore haben hohe Energieeffizienz-anforderungen zu erfüllen. Monitoreohne Anwesenheitssensor können beikurzen Abwesenheiten durch den Benutzer manuell einfach abgeschaltetwerden.

    Nicht zu unterschätzen sind die Haus-haltgeräte in den Bürogebäuden. Herd-platten, Kühlschränke, Mikrowellen-geräte sowie Kaffee- und Kaltgetränke-automaten sind erheblichen Stromver-braucher. Diese Geräte sollten nur in dengemeinsamen Pausenräumen genutztwerden.

    Anita Enz

    Die Beleuchtung für den Büroarbeitsplatz benötigt mit Abstand am meisten Energie.

    Umsetzungsbeispiel

    Massnahme 14: Reduktion der AnzahlArbeitsplatzdruckerGenerell soll der Einsatz von Multifunktions-druckern (MFU) konsequent weiterverfolgtwerden. Als zumutbar gelten 25 Meter Dis-tanz und eine Tür zwischen Arbeitsplatz undMFU. Dies fördert auch die Gesundheit,denn 25 Meter sind etwa 30 Schritte an dietägliche Ration von 10 000 Schritten, die alsgesund gelten. Erkenntnis: Mit dieser Massnahme könnenEnergie- und Druckkosten gesenkt werden,ohne die Produktivität zu mindern. Bei denUmzügen und Reorganisationen 2016konnten über 100 Einzelarbeitsplatzdruckervom Netz genommen werden. Zudem kostetdie Schwarzweiss-Kopie am Multifunktions-gerät 25 Prozent weniger als an einemArbeitsplatzdrucker.

    Lampen, Kopierer und Drucker sowie die PC-Monitore verbrauchen im Büro am meistenStrom. Foto Markus Zahnd

  • Information 11

    Zeichnen für die Archäologie – mit Bleistift und 3DTrotz neuester Technologie wie dem 3D-Drucker oder digi-talen Animationsprogrammen – das Zeichnen von Handwird immer wichtig bleiben. Zumindest in ihrem Beruf.Livia Enderli ist seit gut einem halben Jahr als wissen-schaftliche Zeichnerin im Amt für Archäologie angestellt.Der Job sei genau die richtige Kombination für ihre Faszi-nation und Leidenschaft.

    Am Anfang steht die etwas provozierende Frage: Braucht es imheutigen hochtechnologisierten Umfeld überhaupt noch wis-senschaftliche Zeichnerinnen, die von Hand und mit allerspit-zester Feder Scherben und andere archäologische Fundeabzeichnen? Die Antwort wird schnell klar: Ja, die braucht es.Beim Zeichnen von Hand kann stilisiert und abstrahiert wer-den. Fotos können wissenschaftliche Inhalte oft nicht gleichgut abbilden wie Zeichnungen, bei denen besondere Merkmaleherausgehoben werden können. Livia Enderli bezeichnet sichselbst als überhaupt nicht geduldig. In ihrem Umfeld seien des-halb viele erstaunt, dass sie diesen Job mache. «Wenn ichjedoch zeichne, kann ich abschalten – es hat etwas Meditati-ves. Ich muss beim Zeichnen nicht warten – sondern kannetwas kreieren», so Enderli. Ausserdem sitze sie nicht immeram Pult und zeichne: «Ich bin auch mal draussen und arbeitekörperlich – etwa bei Grabungsstätten. Diese Vielseitigkeitschätze ich sehr.»

    Von Venedig nach ZürichOb wissenschaftliche Zeichnerin ihr Traumberuf sei, will ichwissen. «Ja, eigentlich schon. Nur habe ich lange nicht gewusst,dass es diesen Job überhaupt gibt!», sagt Enderli, die in Zürichdas Liceo Artistico – ein zweisprachiges Gymnasium mit sehrviel Kunstunterricht – besucht hat. «Ich wollte schon immerwissen, warum wir so geworden sind, wie wir sind», sagt die28-Jährige und fügt an, dass ein Biologie-Studium wegen man-gelnden Mathe-Kenntnissen für sie nicht in Frage kam. Dasbegonnene Studium in bildenden Künsten und Theater in Vene-dig sei dann aber doch zu abgehoben gewesen, weshalb sie sicham Ende für den Studiengang wissenschaftliche Illustration ander Zürcher Hochschule der Künste entschieden habe.

    Nach diesem Studium und vor ihrem Stellenantritt beim Kan-ton Thurgau hat sie unter anderem für ein medizintechnischesStartup und einen Schönheitschirurgen gearbeitet. Dabei hatsie sich auf 3D-Abbildungen spezialisiert. Eine Technik, die siekünftig auch vermehrt im Amt für Archäologie einsetzen will –für Rekonstruktionen von historisch bedeutenden Objektenetwa oder auch Modellen von Burgen, die dann im Museumoder an Ausstellungen gezeigt werden können. In ihrem Jobgeht es also nicht nur ums Dokumentieren, sondern auch umsRekonstruieren und Vermitteln. Der Beruf der wissenschaft-lichen Zeichnerin hat sich in den vergangenen Jahren gewan-delt. «Heute sind wir in der Lage, historische Fundstückemittels Fotografien und entsprechenden Programmen im Originalmassstab als 3D-Objekte darzustellen», so Enderli. Ihr sei es aber stets wichtig, die besten Eigenschaften jederTechnik optimal zu kombinieren.

    Vom Schönheitschirurgen in die RömerzeitIn ihrer vorherigen Tätigkeit war Enderli mit dem Konstruie-ren von Frauenbrüsten beschäftigt, jetzt mit archäologischenFunden. Die Archäologie sei für sie Neuland gewesen. ZumGlück habe sie sich aber schon immer für Naturwissenschaf-ten, Anthropologie und Archäologie interessiert und sichschon früh mit entsprechenden Themen auseinandergesetzt.Das komme ihr jetzt zugute. Sowieso bekommt man den Ein-druck, dass Enderli bereits gut Fuss gefasst hat im Amt fürArchäologie. Sie schwärmt: «Das Team ist toll, die Kollegia-lität stimmt und ich erhalte wenn immer nötig Unterstützung.»Auch im Thurgau fühlt sich die Winterthurerin wohl. DieLeute auf der Strasse sagen «Grüezi», das ist ihr sofort aufge-fallen. «Das schätze ich sehr.» Es scheint, als hätte Enderlisowohl im Team als auch im Kanton ihren Platz gefunden. IhrKnow-how über die neuesten Technologien, aber auch ihrehandzeichnerischen Fähigkeiten werden deshalb hoffentlichnoch so manche archäologische Arbeit im Thurgau prägen.

    Bettina Kunz

    Livia Enderli wusste lange gar nicht, dass es den Berufals wissenschaftliche Zeichnerin gibt.

    Gegenstände detailgetreu abzuzeichnen hat für Livia Enderli etwas Meditatives. Fotos Bettina Kunz

  • 12 Information

    Das Tabakpräventions-programm ist ein ErfolgAm 1. Januar 2014 ist das erste kantonale Tabakpräven-tionsprogramm gestartet worden. Erstmals haben sich dieAkteure der kantonalen Tabakprävention, Lungenliga TG,Perspektive Thurgau, Kodex-Stiftung für Suchtmittelpräven-tion, Stiftung Idée Sports, das Sportamt und das Gesund-heitsamt an einen Tisch gesetzt, um sich besser zu ver -netzen, ihre Angebote zu koordinieren und die Qualität zusichern.

    Nach drei Jahren lassen sich die Ergebnisse sehen: Die Zahlder Rauchstopp-Beratungen stiegen von 270 auf 302, waseinem Plus von zwölf Prozent entspricht. Das mit Programm-geldern entwickelte Inputtheater «Qualm» war ein vollerErfolg: Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler wollten imJahr 2015 teilnehmen, die Wiederaufnahme des Programmsim April 2017 ist schon lange ausgebucht. Es wurden erstmalsTestkäufe durchgeführt, die gezeigt haben, dass es mit demJugendschutz im Kanton Thurgau nicht zum Besten steht: In33 Prozent der Fälle konnten die Testkäufer Tabak kaufen,obwohl sie unter 16 Jahre alt waren. Dementsprechend wich-tig ist die Sensibilisierung für das Thema: Auf der Homepagewww.tabakpraevention.tg.ch sind alle Informationen und Zah-len zu finden. Das vielerorts bekannte Projekt Kodex konntedank der Programmgelder extern evaluiert werden, was zurQualitätssicherung beiträgt. Die Koordination innerhalb desProgramms hat zu vermehrten Kooperationen und Synergieef-fekten geführt. Die Schulprojekte treten auf einem Merkblattgemeinsam auf; an den drei Standorten von MidnightSports,Egnach, Weinfelden und Aadorf, arbeitet die Lungenliga Thur-gau beim Präventionsanlass MidnightTrophy mit; im Märzdieses Jahres findet eine gemeinsame Schulung zum Thema«Substanzen konsumierende Jugendliche» statt. Die positivenErfahrungen des ersten Tabakpräventionsprogramms habendazu geführt, dass die Kommission für Gesundheitsförderung,Prävention und Sucht dem Regierungsrat empfiehlt, eine zwei-te Staffel auszuarbeiten, um die entstandenen Kooperationenund Synergien zu sichern und weiterzuentwickeln.

    Monika Imhof, Leiterin Tabakpräventionsprogramm Thurgau

    Die Projektleitenden des Programms beschäftigen sich mit der Frage: Wie erreichtman die verschiedenen Zielgruppen am besten? Foto Dominik Scherrer

    Silvio Stierli leitet das Amt für Justizvollzug, den Ausgleich zur Arbeit findet er in derPolitik. Foto zVg

    Auf den 1. Januar 2016 ist das Amt für Justizvollzug (AJV)geschaffen worden und am 1. Oktober 2016 hat SilvioStierli die Leitung des AJV übernommen. Dieses umfasstdie drei Bereiche Vollzugs- und Bewährungsdienst,Gefängnisse und Massnahmenzentrum Kalchrain.

    Dass die Post noch hie und da falsch zugestellt wird, weil dieneue Struktur des AJV noch nicht überall bekannt ist, ist ausSicht von Silvio Stierli der einzige Nachteil der neuen Organi-sation. Für ihn überwiegen ganz klar die Vorteile. So ergebensich bereits erste Synergiegewinne zwischen den zusammenge-führten Bereichen, Projekte können einfacher durchgeführtwerden und die Vereinigung des Straf- und Massnahmenvoll-zugs mit dem Bewährungsdienst bringt einen Gewinn bezüg-lich Interdisziplinarität.

    Die Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter des AJV arbeiten fürdie Sicherheit im Kanton. «Sie haben täglich mit schwierigen,mitunter gefährlichen Klienten zu tun und heikle Entscheide zufällen», erklärt Stierli. Entsprechend ist es ihm wichtig, dass siesich weiterbilden, teamorientiert denken und handeln sowieumsichtig mit dem Ermessensspielraum umgehen. Mit «schwe-ren Jungs» umzugehen gehört also zum Alltag der Mitarbeiter-innen und Mitarbeiter des AJV. Das hat auch seinen Reiz,meint Stierli: «Straftäter mit dem Vollzug der Strafen undMassnahmen zu resozialisieren, ist für die Institutionen undfür die Vollzugsbehörden eine anspruchsvolle Aufgabe.» Dasgelinge oft, aber nicht immer. Fasse ein Straftäter nach demVollzug wieder Fuss, sei das ein Erfolgserlebnis. «Das ist gutfür den Straftäter und vor allem gut für die Gesellschaft», sagtStierli.

    Einen Ausgleich zu dieser oft auch belastenden Arbeit schafftsich der neue Leiter des AJV mit seiner Familie und mit seinem«Hobby», dem Engagement als Mitglied des Gemeindeparla-ments an seinem Wohnort Winterthur. «Da komme ich nachder Arbeit rasch auf andere Gedanken», so Stierli.

    Walter Hofstetter

    «Schwere Jungs» gehören zum Alltag

  • Information 13

    Mitmachen bei der Volks-zählung der SäugetiereZahlreiche Fachleute erfassen derzeit mit Hilfe der Bevölkerung landesweit Säugetierbeobachtungen. DasNaturmuseum Thurgau ist als Projektpartner mit dabei.

    Säugetiere beschäftigen den Menschen schon seit Jahrtausen-den als Beutetiere, Konkurrenten oder als Nutz- und Haustie-re. Trotzdem kennt die Öffentlichkeit nur wenige der 80 wild-lebenden einheimischen Säugetierarten. Ein schweizweit angelegtes Projekt möchte dies ändern. Das NaturmuseumThurgau und andere Schweizer Naturmuseen unterstützen dasProjekt mit ihrem Fachwissen und ihrer Nähe zum Publikum.

    Mitmachen und Beobachtungen meldenFachleute arbeiten an der Herausgabe eines neuen Verbrei-tungsatlas der Säugetiere der Schweiz. Ziel ist es, damit nichtnur eine Grundlage für Schutz und Förderung der einheimi-schen Säugetierarten zu schaffen, sondern auch die Öffentlich-keit für die Lebensweise und Lebensraumansprüche von Säu-getieren zu sensibilisieren. Wer hat nicht schon im Garteneinen Igel entdeckt, auf dem Spaziergang ein Hermelin gesehenoder im Kompost eine Spitzmausfamilie gefunden? SolcheBeobachtungen, aber auch Spuren oder Totfunde von Säuge-tieren können mit Funddatum und Fundort auf der Webseitewww.säugetieratlas.wildenachbarn.ch eingetragen werden. JedeMeldung ist wichtig und liefert wertvolle Hinweise zur Ver-breitung unserer wildlebenden Säugetiere.

    Das Naturmuseum Thurgau unterstütztDer Kanton Thurgau ist zur Zeit für viele Arten noch ein weis-ser Fleck. Dies möchte das Naturmuseum Thurgau ändern. Als Projektpartner ist es für die Bevölkerung Anlaufstelle. FürFragen zum Projekt oder für Hilfe bei Bestimmungen vonBeobachtungen oder Spuren von Säugetieren stehen die Fach-leute des Museums gerne zur Verfügung. Auch Totfunde wer-den unter möglichst präziser Angabe von Funddatum und -ort gerne entgegengenommen. Weitere Informationen findensich unter www.naturmuseum.tg.ch (Rubrik Sammlungen).

    Hannes Geisser, Museumsdirektor

    Der Gartenschläfer ist eine der einheimischen Arten im Fokus des Projektes. Foto Jiri Bohdal

    An der Medienkonferenz stellten unter anderem Regierungsrat Walter Schönholzersowie Andrea Paoli und Lena Windler von der Abteilung Energie den Energiepreisvor. Foto Kirsten Oertle

    Der Thurgauer Energiepreis wird dieses Jahr erneut aus -geschrieben. Die Abteilung Energie und die Wettbewerbs-partner suchen Projekte rund um die Themen Energie -effizienz und erneuerbare Energien. Bis am 15. Mai könnenWettbewerbsbeiträge in den Kategorien Gebäude, Mobilität, Bildung, Energie und Idee eingereicht werden.

    2011 wurde das Flusskraftwerk Thurfeld in Schönenberg mitdem Thurgauer Energiepreis ausgezeichnet. Dieses Jahr nun botdas Kraftwerk den Rahmen für die Lancierung des Energieprei-ses. Regierungsrat Walter Schönholzer, Chef des Departementsfür Inneres und Volkswirtschaft, sprach an der Medienkonfe-renz über die Bedeutung des Wettbewerbs: «Der Energiepreisist eine der Massnahmen zur Umsetzung der kantonalen Ener-giepolitik. Er hat zum Ziel, vorbildliche Projekte in den Berei-chen erneuerbare Energien und Energieeffizienz der Öffentlich-keit vorzustellen und zur Nachahmung zu empfehlen.»Eine Jury bestehend aus anerkannten Fachleuten wählt dieGewinnerprojekte. Alle Wettbewerbsteilnehmenden erhaltenals Dank für ihr Engagement ein Geschenk. Aufgeteilt aufmaximal sechs Gewinnerprojekte werden Preisgelder von ins-gesamt 15 000 Franken entrichtet, die Thurgauer Kantonal-bank verleiht dieses Jahr zudem einen Sonderpreis. Die Projek-te und Namen der Projektbeteiligten werden publik gemacht.Übergeben werden die Preise am Donnerstag, 23. November2017, im Casino Frauenfeld.Der Thurgauer Energiepreis wird bereits zum fünften Mal aus-geschrieben. Der im Rhythmus von drei Jahren stattfindendeWettbewerb ist dank der breit abgestützten Trägerschaft mög-lich. Der Thurgauer Energiepreis 2017 wird unterstützt durchdie Energiefachleute Thurgau, die Thurkraftwerk AG, dieThurgauer Kantonalbank, den Verband suissetec thurgau,den Solarstrom-Pool Thurgau, die Vereine Lignum Thurgauund IG Passivhaus Schweiz und die kantonale Abteilung Energie. Weitere Informationen zum Wettbewerb unter www.energiepreis.tg.ch

    Markus Zahnd

    Projekte zum Nachahmengesucht

  • 14 Pingpong

    Der Unterricht ist das Dessert

    Beschreibe dich selbst in einem Satz. Ich bin ein positiv denkender Mensch,vielseitig, relativ stressresistent und ichkann gut organisieren.

    Was schätzt du am meisten an deinerArbeit? Jeder Tag ist anders und bringtneue Herausforderungen. Die Arbeit istsehr lehrreich, nie langweilig und wan-delt sich aufgrund der Entwicklung undvon neuen Vorgaben stetig.

    Was macht eine Rektorin eigentlich soden Tag hindurch? Sie nimmt sich fürden Tag etwas vor und meist kommt esdoch anders als gedacht. Der Arbeitstag istgeprägt von Besprechungen und Sitzungenund der entsprechenden Organisation undVorbereitung: Das können Einzelgesprä-che, Arbeitsgruppen wie auch interne undexterne Sitzungen sein, wie zum Beispielder Konvent, Schulleitungssitzungen oderauch Sitzungen im Amt. Hinzu kommenselbstverständlich auch Gespräche mitLernenden und Studierenden, und ichgebe – quasi als Dessert – noch selbst eini-ge Lektionen. Zudem habe ich strategischeAufgaben zu erfüllen, Jahresziele festzule-

    gen und umzusetzen, die Qualitätszertifi-zierung sowie allfällige Ausbildungswei-terentwicklungen vorzubereiten. Ich bin in verschiedenen eidgenössischen Gremientätig, zum Beispiel als Fachgruppenleitungdes Verbands der Bildungszentren Gesund-heit und Soziales und übe derzeit denGeschäftsleitungsvorsitz des Berufsbil-dungszentrums Weinfelden aus. Mir bleibtdementsprechend während der Arbeitszeitoft wenig Zeit zum Reflektieren.

    Welche Herausforderungen stellten sichbisher und stellen sich künftig? Einegrosse Herausforderung war der Aufbauder Grundbildung (AGS, FaGe undFaBe), die seit 2003 von 0 auf 650 Ler-nende ausgebaut wurde, und die Zahlensind weiter steigend. Dies bedeutetwiederum, dass wir permanent mitPlatzproblemen und Ausbauprojektenkonfrontiert sind. Seit zwei Jahren sindzudem die Kantonsgrenzen in der Höhe-ren Fachschule aufgrund einer gesamt-schweizerischen Vereinbarung geöffnet,das heisst, man muss nicht mehr dort dieAusbildung absolvieren, wo man wohnt.An der Pflegeausbildung Interessiertesind nicht massenhaft vorhanden, wasfür die Landkantone bedeutet, dass diewenigen Interessierten auch noch in dieStädte abwandern könnten. Unsere dies-bezüglichen Befürchtungen haben sichzum Glück nicht vollständig bewahrhei-tet, wir sind mit den Schülerzahlenzufrieden. Wir sind überdies laufenddaran, das Qualitätsmanagement zupflegen und dementsprechend ein Qualitätsleitbild zu erstellen. Zukünftig

    werden uns die fortschreitende Digitali-sierung und der Ausblick auf neue Lern-formen beschäftigen. Personelle Neube-setzungen, wie aktuell die Leitung derWeiterbildung, stellen Herausforderun-gen dar, genauso wie die alle fünf bissechs Jahre erfolgenden Bildungsverord-nungen, nach welchen die Lehrpläne revi-diert oder neu gestaltet werden müssen.

    Gibt es in der Pflegeausbildung besondere Problemfelder? Diese ergebensich vor allem aus dem allgemeinen Personalmangel. Die Lernenden undStudierenden müssen rasch hohe Lei-stungen erbringen können, was häufigerals früher zu Dekompensation bei denBetroffenen, zum Beispiel in Form vonDepression, führt. Die unregelmässigenArbeitszeiten stellen zudem ein Problemdar, wenn die Lernenden und Studieren-den nebenher noch Arbeiten und Prü-fungen schreiben und sich dementspre-chend vorbereiten sollten. Es liegt eingewisses Ungleichgewicht zwischen dengestellten Anforderungen und denBetroffenen als Menschen vor.

    Was gefällt dir am Kanton Thurgau? Ichschätze – selbstverständlich nebst der Land-schaft – die kurzen Dienstwege, die geradeim Bildungsbereich sehr nützlich sind unddie Zusammenarbeit vereinfachen.

    Interview: Sandra Streib

    Im nächsten Pingpong: Doris Tokay, Leiterin Fachstelle Häusliche Gewalt

    «Meine Arbeit ist lehrreich und nie langweilig», sagt Beatrice Gregus, Rektorin des Bildungszentrums für Gesundheit und Soziales. Foto Markus Zahnd

    Zur PersonName: Beatrice GregusAlter: 57Amt: Amt für Berufsbildung und Berufs-beratung, Bildungszentrum für Gesundheitund SozialesFunktion: RektorinBeim Kanton seit: 1997

  • Ende 2016 hat der Regierungsrat erfolgreiche Thurgauer Sportlerinnen und Sportler empfangen. Eingeladen waren alle, die an den Olympischen Sommerspielen, denParalympics oder dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest teilgenommen haben. Nach der Ehrung genossen Sportler und Politiker im Staatskeller ein Nachtessen.Foto Bettina Kunz

    An der Jahresstartveranstaltung erlebten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter desAmtes für Berufsbildung und Berufsberatung spannende Stunden im Arenenberg. Sie haben gekocht, gegärtnert und Wein degustiert. Das Kochen machte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichtlich Spass. Foto Daniela Lüchinger

    Die diesjährige Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum tagte in der KartauseIttingen. Thema war der Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten bei taktischenLagen. Organisiert wurde das Treffen von Harry Huber, Koordinator des Rettungs-wesens im Kanton Thurgau (Fünfter von rechts). Regierungsrat Jakob Stark (Vierter von rechts) eröffnete den Anlass mit 130 Teilnehmern aus den Bodenseeanrainern.Foto IBK

    Zum wiederholten Mal organisierte ein engagiertes OK im Regierungsgebäude einenNeujahrsapéro. Die Gelegenheit, über die Amtsgrenzen hinaus ins Gespräch zu kommen, wurde rege genutzt. Foto Markus Zahnd

    Gut 20 Kaderfrauen und-männer nahmen am 24. Januar an der ersten GV des Ver-eins «Kader KVTG» teil, die von Peter Bär (Sportamt) geleitet wurde. In Workshopssetzten sie sich mit Themen wie flexible Gestaltung der Pensionierung, Pensions-kasse, Motion zum Lohnkonzept oder mit ihrer eigenen Befindlichkeit auseinander.Der Verein zählt derzeit 45 Mitglieder und sieht sich in erster Linie als Inputgeber fürden Regierungsrat. Foto Walter Hofstetter

    People 15

  • 16 Pensionierte

    Schneeschuh-Wanderungen – eine Alternative im WinterDie Monatswanderungen von Februarbis November sind ein überaus erfolg-reiches Angebot der Pensionierten-Vereinigung. In den Wintermonatenwerden, sofern es die Schneeverhält-nisse erlauben, Schneeschuhwande-rungen angeboten. Zu Beginn diesesJahres fanden gleich drei Wanderun-gen statt. Der Start in die normaleWandersaison erfolgte dann im Hinterthurgau.

    12. Januar 2017: Ricken – Bannwald – Rittmaren – RickenWarmes Wetter liess in den Niederungentags zuvor den Schnee wegschmelzen.Auf dem Ricken fanden wir fünf Schnee-schuhwanderer trotzdem eine genügendhohe Schneedecke vor. Auf der Höhevon Rittmaren waren sogar die Bäumeweiss überzuckert und liessen den Blicküber die Linthebene bis zum Zürichseeund zum Etzel frei. Nach dem Mittages-sen erreichten wir rechtzeitig den Busund die Bahn, die uns wieder nachHause in den Thurgau brachten.

    19. Januar 2017: Seebensäge – SchwägalpSieben Teilnehmer starteten bei beissen-der Kälte, aber herrlichem Pulverschneevon Seeben Richtung Schwägalp. InLutertannen zwang uns das Militärwegen der Schiessübungen zu einemUmweg. Über unberührte Felder undnach einem kurzen, steilen Wegstückerreichten wir bei herrlichem Sonnen-schein die Passhöhe auf der Schwägalp.

    Nach einem feinen Mittagessen brachteuns der Bus nach Nesslau zurück.

    9. Februar 2017: Gais – Hoher Hirschberg – GaisEs lag genügend Schnee, so dass wirschon unweit des Bahnhofs Gais dieSchneeschuhe anschnallen konnten.Zuerst ging es flach in Richtung Stoss,dann leicht ansteigend durch den Waldbis auf den Hohen Hirschberg, wo derNebel immer dichter wurde. Nach derStärkung im Restaurant zogen wir einefrische Spur in den tiefen Schnee bis nachGais hinunter, wo wir pünktlich den Zugfür die Heimreise erreichten.

    Toni Brändli

    Die Schneeschuh-Wanderungen der Pensionierten sind beliebt, die Aussicht istjeweils grandios. Foto Toni Brändli

    Im Februar wanderten die Pensionierten im Hinterthurgau. Foto Walter Ebinger

    Der Aufstieg kamim 19. JahrhundertDer Start der Wandersaison mit WalterEbinger war ein Volltreffer. Wängi istüber 1200 Jahre alt. Es wird von Bahnund Auto durchfahren und der Rest istkaum bekannt. Der grosse Aufstieg kamim 19. Jahrhundert mit der Textilindu-strie, welche die Wasserkraft der Murgnutzte. Davon stehen noch leere oderumgenutzte Gebäude. Der heutigeMurglauf und die Umgebung sind nunein prägnantes Industriedenkmal. DasWilerbähnli wurde 1887 als Strassen-bahn gebaut, um die Industrie mit Roh-stoffen zu beliefern und die Fertigpro-dukte in den Handel zu bringen. DieBahn wurde 1921 elektrifiziert und lau-fend modernisiert. Sie befördert heutenur noch Personen. Ein Kontrast zumBauboom ist das ländliche Gebiet mitden Siedlungen im Raum Anetswil.Diese fruchtbare, sanft hügelige Morä-nen-Landschaft wurde durch die letzteEiszeit vor rund 16 000 Jahren geschaf-fen. Aus dieser Zeit stammt auch dasNaturschutzgebiet Grütried, wo das Eisverspätet abschmolz und das Loch niemit Geschiebe gefüllt wurde. Sehrgeschätzt wurde das Mittagessen, das als Zwischenhalt bei schlechtem Febru-arwetter vorgeplant war.

    Armin James Bont 007

  • Pensionierte 17

    Sprachen lernen im Alter – wozu?Wer erinnert sich nicht an seine Schulzeit und an denFremdsprachenunterricht? Das Vokabeln-Büffeln war ofteine mühsame Plackerei. Zwar ist aus dem strengen Fron-talunterricht mit der Zeit ein spielerischer Spracherwerb mitSchwerpunkt auf mündliches Kommunizieren geworden.Doch ohne grossen Einsatz geht es nicht.

    Was könnte einen Pensionierten, der Italienisch vor 50 Jahreneinmal als Freifach belegt hatte, dazu veranlassen, es im fortge-schrittenen Alter, und jetzt ganz freiwillig, nochmals zu versu-chen? Wozu eine Auszeit nehmen, in eine fremde Kultur ein-tauchen und mit Jüngeren das Lernen neu erleben? Wenn manim Alter leichter vergisst als lernt, welchen Sinn ergibt es dann,als Pensionierter wieder Sprachen zu lernen?Diese Fragen stellten sich für meine Mutter nicht, als sie imfortgeschrittenen Alter noch Englisch vor dem Fernseher lern-te. Sie verpasste keine Sendung und erklärte der staunendenFamilie auch warum. Sie habe in jungen Jahren auf eine Stellein England verzichtet, um die Beziehung zu ihrem Partner undspäteren Mann nicht zu gefährden. Sie holte also das Verpasstenach, auch wenn sie ihr Englisch später nie anwenden konnte. Sie machte es nur für sich. Es ist für mich etwas Besonderes, nach 40 Jahren im Schul-dienst nochmals die Schulbank zu drücken. Meine Frau und ichmachen das mit drei anderen lernbegierigen Deutschschweizernim Tessin. Und es fällt leicht, vor allem auch wegen der Lehre-rin aus Florenz, die es grandios versteht, unsere Gruppe zumSprechen zu bringen. In meinem Fall gelingt es ihr so gut, dassmich meine Ehefrau sogar anstupst, damit ich nicht die ganzeKonversation dominiere. Auch wenn wir nach drei WochenIntensivkurs das Italienisch noch nicht wirklich beherrschen,können wir uns nun mit den Tessinern doch in ihrer Mutter-sprache unterhalten. Ein Bekannter meinte nach seinem Kurs:«Fliessend reden können wir zwar noch nicht, aber wenigstensfliessend zuhören.» Es ist in jedem Alter sinnvoll, eine Sprachezu lernen. Denn wie heisst es doch: «Mit jeder neuen Sprachegewinnt man eine neue Seele.»

    Guido Bruggmann

    Sprachen lernen kann man auch im Alter, wie Guido Bruggmann und seine Frau Renatebeweisen. Foto Kurt Büchi

    Vor 14 Jahren wurde Rosmarie Züst pensioniert und nimmt seither alles etwas gelassener. Foto Guido Bruggmann

    Rosmarie Züst hat bis zur Pensionierung auf der Onkolo-gie im Spital Münsterlingen gearbeitet. Diese Arbeit warfür die gelernte Pflegefachfrau mit Zusatzausbildung inOnkologie anspruchsvoll, aber auch bereichernd. Als sie2003 die Verantwortung abgeben und in Pension gehenkonnte, war das eine Erleichterung.

    Nebst den familiären Kontakten zu ihren Kindern und Enkel-kindern schätzt Rosmarie vor allem die seit Jahrzehnten beste-hende Beziehung zu ihren Kolleginnen in der Turngruppe.«Wir zwölf sind total verschieden, haben oft auch grosseDiskussionen, und trotzdem hängen wir sehr aneinander.»Ausserdem engagiert sie sich im Verein Agathu, der Arbeits-gruppe für Asylsuchende Thurgau, mit ein bis zwei Einsätzenpro Monat im Kaffee-Treff, und auch in der Brockenstube desFrauenvereins Tägerwilen hilft sie mit.

    Rosmarie hatte sich vorgenommen, nach der Pensionierungalles etwas gelassener zu nehmen. Dass das Sterben auch zumLeben gehört, hat sie auf der Onkologie nahe miterlebt. DieGesundheit ist in ihrer Altersgruppe immer wieder ein Thema.Helfen könne man den Kranken zwar in vielen Fällen nicht,aber wenigstens an sie denken und ihnen menschlich nahe sein.Spezielle Freuden sind für sie die Blumen im Garten, das Wan-dern und das Reisen mit ihrem Ehemann René. Auf der letztenReise nach Barcelona haben ihnen junge Leute in der U-BahnSitzgelegenheiten angeboten. Da ist ihnen so richtig bewusstgeworden, dass sie nun definitiv zu den Alten gehören. Auch wenn Rosmarie und ihr Mann heute weniger unter dieLeute gehen, sind ihnen die gesellschaftlichen Kontakte den-noch wichtig. Gerne empfängt Rosmarie Gäste zum Essen oderzum Jassen. Sie liebt Abendspaziergänge, weil sie dabei gutmeditieren kann. Eine junge Nachbarin hält das allerdings fürgefährlich, was Rosmarie verwundert. Für alles, was sie im All-tag bewegt, kann Rosmarie immer auf ihre Turn-Kolleginnenzählen. «Schön, dass es unsere Gruppe gibt.»

    Guido Bruggmann

    WAS MACHT EIGENTLICH… ROSMARIE ZÜST?

    Kolleginnen-Turngruppeund Agathu

  • 18 Lernende

    Spannende Eindrücke und neue FreundschaftenImmer im Herbst verabschieden sich die neuen Lernendendes Kantons in ein Lager ins Berner Oberland. Die Teilneh-mer lernen sich dort besser kennen. Ausserdem stehtjeweils auch ein gemeinnütziger Arbeitstag auf dem Pro-gramm, die Lernenden haben zwei Wanderwege gebaut.

    Das Lehrlingslager 2016 startete ohne Probleme. Nach eineretwas längeren Zugfahrt nach Boltigen im Simmental kamenwir schliesslich in unserer Unterkunft an. Die Zimmer wurdenzugeteilt, eingerichtet und anschliessend fanden wir uns zueinem gemeinsamen Mittagessen ein. Den Rest des Nachmit-tags verbrachten wir mit einem Postenlauf quer durch Bolti-gen. Es ging darum, an den verschiedenen Posten die richtigenKartenstücke zu finden und diese zurück zum Haus zu brin-gen. Trotz schlechtem Wetter konnten wir den Postenlauf gutbeenden und wurden mit Freizeit belohnt. Diese wurde voneinigen dazu genutzt, um den Pool zu besuchen, zu duschenoder sich einfach nur zu entspannen. Den Abend haben wirdann alle mit einer gemeinsamen Runde «Stadt Land Fluss»eingeleitet. Danach hatten wir die Gelegenheit, die verschiede-nen Angebote des Hauses erneut zu nutzen; soll heissen: einenFilm schauen, Billard oder Tischtennis spielen oder sich sonsteinfach im Haus aufhalten.

    Regen und SchlammDer zweite Tag fing mit einem gemütlichen Frühstück an, dasleider durch die Abgabe der Handys etwas gelitten hat. Eswurden zwei Gruppen gebildet, die an jeweils unterschied-lichen Orten einen Wanderweg bauen mussten. Während dieeine Gruppe von durchgehendem Regen geplagt wurde, hattedie andere mit riesigen Mengen von Schlamm zu kämpfen.Dazu kam noch, dass die Gruppe, die im Dauerregen war, vorOrt ihr Mittagessen zu sich nehmen musste. Doch trotz einigerMühen konnten beide Gruppen ihren Auftrag zufriedenstel-lend erfüllen. Zur Belohnung gab es einen Lebkuchen nachBoltiger Geheimrezept. Nach getaner Arbeit kehrten allezurück und freuten sich auf das Abendessen. Im Gegensatzzum Vortag gab es diesmal keine gemeinsame Aktivität, son-dern jeder konnte den Abend so verbringen, wie er wollte.

    «Gesundheit» war das Thema des nächsten Tages. Es wurdenzu fünf verschiedenen Themenbereichen Vorträge erstellt, undzwar zu den Themen Sucht, Zeitmanagement, Budget,Sport/Ernährung und Kommunikation. Zu den Vorträgen, die jede Gruppe halten musste, haben wir noch weitere kleineSpiele zur Denkanregung miteinander gespielt. Durch guteZusammenarbeit konnten wir sogar etwas früher Schlussmachen und hatten etwas mehr Zeit vor dem Abendessen.Genau wie am Vortag war das Abendprogramm wieder frei, so dass jeder frei wählen konnte, wie er den Abend verbringenwollte.

    Spannendes im SensoriumUnter einem Ausflug ins Sensorium konnte sich vermutlich nie-mand so richtig etwas vorstellen. Doch als alle vor Ort waren,wussten wir, was uns erwarten würde. Wer schon einmal imTechnorama war, wird auf jeden Fall die Ähnlichkeiten zwi-schen den beiden Orten erkennen. Die einstündige Hin- undspäter auch die Rückfahrt waren zwar etwas ermüdend, dochdas hielt uns nicht davon ab, das Sensorium zu besichtigen.Nachdem wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils eineFührung durchs Sensorium genossen hatten, konnten wir nochetwas Zeit damit verbringen, auf eigene Faust einzelne Statio-nen zu erkunden. Später verbrachten wir einen Teil des Abendsmit dem Spiel «Extrem Activity» (Mädchen gegen Jungen!)und schauten die Lagerfotos an. Dies wurde von einer RundeBowle für alle begleitet.Der Freitag war dann der Tag der Rückreise, das heisst, wirverbrachten einen Grossteil des Morgens mit dem Aufräumendes Hauses. Nachdem das Haus wieder sauber war, gab esnoch eine kleine Feedback-Runde. Anschliessend traten wirgemeinsam die Heimreise an. In Frauenfeld verabschiedetenwir uns alle voneinander.Alles in allem hatten wir gemeinsam eine schöne Zeit, die wirbestimmt nicht so schnell wieder vergessen werden. Jeder hatneue Erfahrungen und Eindrücke sammeln können und eswurden auch neue Freundschaften geschlossen.

    Sven Waldner und Danijela Todic

    Im Sensorium haben die Lernenden ihre Sinne geschärft. Aufgeteilt in zwei Gruppen haben die Lernenden im Lager einen Wanderweg gebaut.Fotos Lernende Kanton Thurgau

  • LT unterwegs 19

    Ngundu und die GähwilersZum wiederholten Mal hat die Leuetatze ihre Leserinnenund Leser ins Cinema Luna zum Filmapéro eingeladen.«Usgrächnet Gähwilers» versprach einiges, nicht alleskonnte gehalten werden. Diskussionsstoff für denanschliessenden Apéro war aber genügend vorhanden.

    Ja, der Buchs im Garten der Gähwilers muss wirklich geschnit-ten werden. Doch was tun, wenn der Gärtner keine Zeit hat?Es offenbart einiges über die Welt von Therese und RalphGähwiler, dass der Buchs nach den erholsamen Ferien in Afri-ka ihr grösstes Problem ist. Doch eben, der Gärtner hat keineZeit und so sieht sich die gelangweilte Hausfrau und Hobby-Galeristin Therese dazu veranlasst, den sudanesischen Flücht-ling Ngundu mit der Arbeit zu betrauen.

    Ngundu erledigt die Arbeit zur vollsten Zufriedenheit – bis erdummerweise von der Leiter fällt und sich am Bein verletzt.Einen Arzt will er auf keinen Fall, denn Ngundu weilt illegal inder Schweiz. So gerät Ralph Gähwiler, der als strammer Frei-sinniger in den Gemeinderat gewählt werden will, in einDilemma. Der Flüchtling muss weg, entscheidet er. Doch derVersuch misslingt kläglich, bald steht Ngundu mitsamt einemFreund wieder vor der Tür und will bei den Gähwilers woh-nen. Entgegen seinem Wahlspruch «kompetent, entschieden,klar» weiss Ralph Gähwiler keinen Ausweg. Es kommt sogarso weit, dass Ralph und Therese im Keller schlafen müssen,während die Gäste das luxuriöse Schlafzimmer in Anspruchnehmen.

    Die Voraussetzungen für einen starken Film sind damit gege-ben. Doch leider kann «Usgrächnet Gähwilers» den Schwungder ersten halben Stunde nicht halten. Die Handlungen derPersonen sind bald vorhersehbar und schliesslich schafft Ralphsogar souverän die Wahl in den Gemeinderat. Gut unterhaltenwurden die Leserinnen und Leser der Leuetatze im CinemaLuna dennoch – das war am anschliessenden Apéro deutlichzu spüren.

    Markus Zahnd

    Die Besucher des Cinemapéros genossen sowohl den Film als auch den Wein unddie Brötchen. Foto Markus Zahnd

    Im Naturmuseum sind derzeit historische Obstsortenmodelle ausgestellt. Foto Eliane Huber

    Rückblick

    Das Naturmuseum ist seit kurzem im Besitz einer europa-weit einmaligen Sammlung historischer Obstsortenmo-delle. Das über 200 Jahre alte «Pomologische Cabinet» istderzeit im Museum zu bestaunen. Leserinnen und Leserder Leuetatze kommen in den Genuss einer exklusivenFührung.

    Von 1795 bis 1811 liess der deutsche Pfarrer und Obstbau-fachmann Johann Volkmar Sickler wirklichkeitsgetreueWachsmodelle von Äpfeln, Birnen, Kirschen, Zwetschgen,Pflaumen, Pfirsichen und Aprikosen herstellen. Er vertrieb siezusammen mit seiner Zeitschrift Der Teutsche Obstgärtner.Das Naturmuseum Thurgau ist im Besitz einer fast vollzähli-gen Wachsmodellsammlung Sicklers und der dazugehörendenSchriftenreihe. Vollständigkeit, Zustand und Qualität vonSammlung und Schriften sind europaweit einmalig. Im Kabi-nett des Naturmuseums sind derzeit 100 Modelle verschieden-ster Sorten zu bestaunen. Die Ausstellung gibt Gelegenheit,sich in Nachdrucke zu vertiefen und an Hörstationen lässt sicherfahren, wie die Früchte in die Sammlung gelangt sind undwarum sie heute noch in Fachkreisen und im ObstbaukantonThurgau von grosser Bedeutung sind.

    Datum Donnerstag, 11. Mai 2017Ort Naturmuseum Thurgau, Freie Strasse 24, FrauenfeldZeit 17.30 Uhr. Die Führung dauert rund 45 Minuten, danach gibt es einen Apéro.Teilnahme alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung sowie PensionierteAnmeldung bis Freitag, 5. Mai 2017, an Informationsdienst, Sybille Baumgartner, 058 345 53 20 oder [email protected]

    Hannes Geisser

    Auf Besuch im«Pomologischen Cabinet»

  • 20 Leute · Ehrungen

    25 Dienstjahre

    Isabel Eberle Hanspeter Graf Valentin Grob

    Isabel Eberle

    Isabel Eberle trat 1992 als Sachbearbeite-rin Arbeitslosenentschädigung in dieArbeitslosenkasse ein. Bereits 1994 wurdesie wegen ihrer guten Qualifikation zurstellvertretenden Ressortleiterin Arbeitslo-senentschädigung befördert. Während denfolgenden acht Jahren war sie als Teamlei-terin ALE sowie als stellvertretende Res-sortleiterin tätig. 1998 absolvierte sieerfolgreich die Ausbildung zur Sozialversi-cherungsfachfrau mit eidg. FA. Im Rahmender Neuorganisation der Arbeitslosenkasseübernahm Isabel Eberle 2007 die Funktionder Ressortleitung. 2010 entschloss siesich, die Verantwortung der Ressortleitungabzugeben, und übernahm als Fachspezia-listin ALK den Bereich Invalidität. In alldiesen Jahren hat sich Isabel Eberle eingrosses Fachwissen angeeignet und ist mitihrer positiven und humorvollen Art einewertgeschätzte Kollegin. Privat lebt IsabelEberle ihre künstlerische Ader in diversenkreativen Projekten aus. Unter anderemkonnten ihre Werke in einer Ausstellung imEisenwerk in Frauenfeld bewundert wer-den. Ebenfalls engagiert sie sich seit 16 Jah-ren im Cinema Luna in Frauenfeld. EinenAusgleich findet sie in der Natur und imLaufsport. Ich danke Isabel Eberle für dielangjährige Treue und ihre wertvolle Mitar-beit in der Arbeitslosenkasse Thurgau. Fürdie nächsten Dienstjahre wünsche ich ihrweiterhin viel Freude in ihrer Beschäfti-gung, gute Gesundheit, Zufriedenheit undGlück in allen Lebensbereichen.

    Sabine Spross, Leiterin Arbeitslosenkasse

    Hanspeter Graf

    Hanspeter Graf lernte Maurer und ver-tiefte seine Berufskenntnisse währendeinigen Jahren bei der Stutz AG in Hats-wil. Am 1. Februar 1992 trat er die Stelleals Handwerker im Unterhaltsbezirk 1 inKesswil an. Durch seine Vielseitigkeitund Erfahrung konnte er bereits nachkurzer Zeit in allen Bereichen des Stras-senunterhaltes eingesetzt werden. Dankseinem Verantwortungs- und Pflichtbe-wusstsein wurde ihm auch das Fahrzeugder Baugruppe anvertraut. Gilt es imWinter, Nacht- und Sonntagsarbeit zuleisten, erfüllt er diese mit grossem Ein-satz. Seine Stärken liegen unter anderemauch im Unterhalt des Entwässerungs-netzes. Es gibt hier unter den vielen Kilo-metern von Leitungen und hundertenvon Schächten kaum einen Abschnitt,den er nicht kennt. Haus und Gartensind sein Ausgleich zur beruflichenTätigkeit.

    Lieber Hanspeter, im Namen aller Mit-arbeiter vom Bezirk 1 und vom Tiefbau-amt gratuliere ich dir zu deinem Arbeits-jubiläum ganz herzlich und danke dir fürdeinen immer grossen und zuverlässigenEinsatz. Ich wünschen dir für deineArbeit und deine privaten Aktivitätenweiterhin viel Freude, Befriedigung undalles Gute.

    Markus Stamm, Bezirkschef, Tiefbauamt

    Valentin Grob

    Am 1. März 1992 trat Valentin Grob alsSachbearbeiter beim Friedensrichter-und Betreibungsamt Frauenfeld ein. Erwar zuständig für den selbständigenVollzug von Sach- und Lohnpfändungen.Mit grossem Fleiss und guter Auffas-sungsgabe war Valentin Grob innertKürze ein versierter und fachkundigerMitarbeiter.Auf den 16. September 1996 ist ValentinGrob in die Steuerverwaltung, Abteilungdirekte Bundessteuer, eingetreten. Mitgrossem Geschick führt er das Team«Betreibungswesen». Mit seinem Teamist er für das Betreibungswesen sowie fürRechtsöffnungsbegehren, Sicherstel-lungsverfügungen, Arrestbefehle, Forde-rungseingaben im Konkursfall sowie fürSchuldensanierungen zuständig. In den vergangenen 20 Jahren hat dieZahl der Betreibungs- und Fortsetzungs-begehren stark zugenommen. Dank derEinführung des eSchKG hat sich dieZusammenarbeit mit den Betreibungs-ämtern um einiges vereinfacht. Mit sei-ner kompetenten und lösungsorientier-ten Art vermag Valentin Grob Zahlungs-probleme von Kunden zu entschärfen. Erwird sowohl von den Vorgesetzten alsauch von den Kunden sehr geschätzt.

    Ich danke Valentin Grob für seinen fach-kundigen Einsatz und wünsche ihmweiterhin viel Befriedigung bei derArbeit und alles Gute für die Zukunft.

    Jakob Rütsche, Leiter Steuerverwaltung

  • Leute · Ehrungen 21

    25 DienstjahreRudolf Jakob

    Ruedi Jakob wuchs in Lamperswil aufeinem Bauernhof auf. In seinen jungenJahren half er über längere Zeit auf demelterlichen Landwirtschaftsbetrieb mit,wo ihm vor allem die Maschinenarbeitsehr gut gefiel. Da einer seiner Brüderden Hof übernahm, liess sich der Jubilarbei der Kehrichtverbrennungsanlage inMüllheim als Maschinenführer anstel-len. Nach zehnjähriger Tätigkeit suchteer bei der Firma Vago eine neue Heraus-forderung. Dort war er vor allem mitdem Radlader für die Beschickung derBelagsaufbereitungsanlage zuständig.Als beim kantonalen Tiefbauamt imBezirk 4 eine Stelle frei wurde, bewarbsich der Jubilar erfolgreich und begannam 1. Februar 1992 in der Baugruppeseine neue Tätigkeit beim Kanton. Dankseinen grossen Fähigkeiten als Maschi-nist und Traktorfahrer durfte der JubilarMitte 2007 den neuen Böschungsmäherübernehmen. Fortan sorgte Ruedi alszuverlässiger und sorgfältiger Mitarbei-ter für sauber gemähte Strassenränderund Böschungen. Seine Freizeit verbringter gerne mit der Familie, ist mit demFahrrad unterwegs oder geniesst seineFerien auch öfters in den USA.Lieber Ruedi, im Namen von allen Mit-arbeitern gratuliere ich dir ganz herzlichzu deinem Jubiläum und danke dir fürdeinen langjährigen und guten Einsatz.Für die berufliche und persönlicheZukunft wünschen wir dir alles Gute.

    Max Koradi, Bezirkschef, Tiefbauamt

    Peter Meili

    Peter Meili schloss nach zwei Lehren alsEisenwarenverkäufer und Detailhandelsan-gestellter im Jahr 1992 die Polizeischule abund wechselte nach zwei Jahren bei der Ver-kehrspolizei auf den KantonspolizeipostenFrauenfeld. 2006 wurde er stellvertretenderPostenchef des Postens Schlossberg. Per 1. Januar 2010 wechselte er zum damaligenkantonalen Untersuchungsrichteramt alsSachbearbeiter und unterstützte die damalsfür Wirtschaftsstraffälle zuständigen zweiUntersuchungsrichter. Seit der Reorganisa-tion der Thurgauer Strafverfolgungsbehör-den per 1. Januar 2011 ist er Fachspezialistbei der Staatsanwaltschaft für Wirtschafts-delikte und Organisierte Kriminalität. PeterMeili hat ein ausgefülltes Privatleben. Mitseiner Ehefrau und seinem erwachsenenSohn kümmert sich Peter Meili oft um denjüngeren Sohn, der verschiedene Handicapsaufweist. Der Jubilar engagiert sich seitmehreren Jahren als Aktuar der Bürgerge-meinde Pfyn. In der Freizeit unternimmt erausgedehnte Spaziergänge mit seiner Labra-dor-Hündin. Zu seinen bevorzugten Rück-zugsorten gehören die Bündner Berge, wo erwandert und die Bergwelt mit dem Moun-tainbike erkundet. Fasziniert ist er vomHohen Norden. Mit seiner Familie hat erSkandinavien schon mehrmals mit demWohnmobil bereist. Ich danke Peter Meilifür sein Engagement für unsere Abteilungund wünsche ihm für die persönliche undberufliche Zukunft alles Gute.

    Werner Weber, Staatsanwaltschaft fürWirtschaftsstraffälle und OrganisierteKriminalität

    Jürg Wacker

    Jürg Wacker nahm am 1. März 1992 seineTätigkeit als Konkursverwalter beim Konkursamt auf. Es war die Zeit derImmobilienkrise und die Anzahl der Kon-kurseröffnungen stieg von Jahr zu Jahrsprunghaft an. Auch dank seiner Ausbil-dung als Bankkaufmann und Betriebsöko-nom HWV arbeitete er sich schnell in dieMaterie des Konkurswesens ein. In einemFachbildungskurs für SchKG vertiefteJürg Wacker sein Fachwissen und schlossdiese Weiterbildung 1998 erfolgreich ab.2002 wurde er aufgrund seiner ausge-zeichneten Fähigkeiten und Leistungenzum stellvertretenden Abteilungsleiter desKonkursamtes befördert. Nebst derDurchführung von zahlreichen und teil-weise komplexen Konkursverfahren istJürg Wacker auch mit Controlling- undBuchführungsaufgaben für die Amtslei-tung betraut. Auf den Betreibungsämternkennen ihn die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter von den jährlich stattfindendenVisitationen. In seiner Freizeit unternimmtder Jubilar gerne Reisen in ferne Länder.Hier kommen ihm seine guten Fremdspra-chenkenntnisse zugute. Lieber Jürg, wirgratulieren dir ganz herzlich zu deinemDienstjubiläum und danken dir für deinlangjähriges Engagement in der Konkurs-verwaltung sowie für das Amt. Für deineberufliche und private Zukunft wünschenwir dir alles Gute sowie beste Gesundheit.

    Roger Wiesendanger, Amtsleiter, und Martin Wenk, Abteilungsleiter Konkursamt

    Rudolf Jakob Peter Meili Jürg Wacker

  • 22 Leute · Ehrungen

    Wir gratulieren25 DienstjahreKarin Zumsteg

    Karin Zumsteg startete 1992 als Sachbear-beiterin der Arbeitslosenkasse, wo sie sichgrosses Fachwissen aneignete. Gleichzeitigengagierte sie sich im «Frauentreff» derkantonalen Verwaltung und in der Gruppe«Taten statt Worte». Ihr Wunsch nach mehrdirektem Kundenkontakt führte dazu, dasssie im Jahr 2000 als Personalberaterin insRAV Kreuzlingen wechselte. Dank ihrenguten Kenntnissen im Arbeitslosenversiche-rungsrecht und ihrer Fähigkeit, offen aufMenschen zuzugehen, hat sie sich rasch inihrer neuen Funktion etabliert. 2005 absol-vierte sie erfolgreich die Ausbildung zur Per-sonalberaterin mit eidg. FA. 2009 über-nahm sie die Leitung des Administrations-teams. Karin Zumsteg hat sich stetsweiterentwickelt und unzählige Verände-rungen in ihrem beruflichen Umfeld erlebt.Mit ihrem Fachwissen aus den verschiede-nen Bereichen verfügt Karin Zumsteg überein einmalig breites Wissen im AVIG-Voll-zug. Als Brückenbauerin konnte sie schonmanche Fragestellung zwischen den AWA-Abteilungen lösen. Dank ihrer Hilfsbereit-schaft und ihrer positiven Art trägt sie vielzu einem guten Betriebsklima bei. Wirschätzen die Zusammenarbeit mit ihr sehrund hoffen, dass wir noch lange auf ihrewertvolle Mitarbeit zählen können. LiebeKarin, herzlichen Dank für deinen langjäh-rigen Einsatz. Wir gratulieren dir zum Jubi-läum und wünschen dir für die Zukunft vielGlück und gute Gesundheit.

    Heinz Erb, Leiter RAV Thurgau

    Daniela Harzenmoser, Fachstelle Integra-tion, Migrationsamt, zum erfolgreichenAbschluss CAS Coaching.

    Camillus Guhl, Amtsleiter, Migrationsamt

    Urs Büsch, Pfändungssachbearbeiter,Betreibungsamt Bezirk Münchwilen,zum erfolgreichen Abschluss derDiplomprüfung an der Gemeindefach-schule (GFS) des Kantons St. Gallen.

    Roger Wiesendanger, Amtsleiter Kon-kursamt und Betreibungsinspektorat

  • Leute · Ehrungen 23

    Daniel Steiner

    Am Sonntag, 5. Februar 2017, kurz vor sei-nem 57. Geburtstag, ist Daniel Steiner ver-storben. Nur zehn Monate blieben ihmnach der überraschenden Diagnose einesKrebsleidens, das er mit grosser Würdegemeinsam mit seiner Familie ertrug.Daniel Steiner trat 1989 in den Dienst desAmtes für Archäologie. Schnell wurde derGlarner zum gesuchten Fachmann undabsolvierte 1993 erfolgreich die Zusatzaus-bildung zum Grabungstechniker und späterzum Dendrochronologen. Doch war DanielSteiner auch ein Könner auf vielen weiterenGebieten, so der Biologie und Astronomie;hier leitete er mehrere Jahre den astronomi-schen Verein Frauenfeld und somit dieSternwarte an der Kanti. Zudem galt seinInteresse dem Gleitschirmfliegen, das er,nachdem seine drei Söhne nun herange-wachsen sind, wieder betreiben wollte. Wirhaben mit Daniel einen feinsinnigen, lie-benswürdigen und engagierten Kollegenund Freund verloren, der das Leben in allseinen Facetten liebte und dies auch weiter-geben konnte. Bei vielen Kontakten mitHausbesitzern, Bauherren, Architekten,Schülerinnen und Schülern im Kantonsowie Fachleuten im In- und Ausland warer stets ein Botschafter für einen freund-lichen, offenen und klugen Umgang mitein-ander. Daniel wird uns sehr fehlen; seineWerke und Arbeiten umgeben uns weiter-hin. Wir danken dem Personalamt und demDepartement für Erziehung und Kultur fürdie Unterstützung in den letzten Monatenund entbieten der Familie unser Beileid.

    Hansjörg Brem, Kantonsarchäologe

    NachrufeHeinz Eisenegger

    Heinz Eisenegger verstarb am 5. Januar2017 im Werkhof in Eschlikon an den Fol-gen eines Herzinfarktes. Trotz sofortigerReanimation kam jede Hilfe zu spät. Seine Jugendzeit sowie die Schuljahre ver-brachte Heinz in Ettenhausen. Nach derSchule absolvierte er eine Lehre als Bahn-betriebsangestellter bei den SBB. Sein Herzschlug jedoch für das Lastwagenfahren.Emil Inauen Transporte Aadorf, Nüssli AGin Hüttwilen sowie Hugelshofer Transpor-te Frauenfeld waren seine Arbeitgeber. Am1. April 2011 trat er als Unterhaltsarbeiter/Chauffeur beim kantonalen Tiefbauamt,Abteilung Betrieb, ein. In all den Jahrendurften wir auf seine zuverlässige Mitar-beit zählen, sei es an normalen Arbeitsta-gen, an Wochenenden oder an Feiertagen.Speziell der Winterdienst bereitete ihmFreude. Als Pferdeliebhaber besass er eineigenes Pferd, mit dem er möglichst oftausritt. Seine Liebe zu den Pferden spiegeltesich auch darin, dass er etliche Jahre amCSIO St. Gallen mithalf. Ebenso engagierteer sich viele Jahre bei der Reitermusik Elggals Paukist, in der Bürgermusik Ettenhau-sen als Paukist und Fähnrich sowie bei denFeldschützen Ettenhausen. Seine Ferienverbrachte Heinz meist beim Wandern imSüdtirol. Erst vor zwei Jahren heiratete erseine langjährige Lebensgefährtin und freu-te sich darauf, den nächsten Lebensab-schnitt gemeinsam mit ihr verbringen zukönnen. Heinz, wir vermissen dich und duwirst uns fehlen.

    Ulrich Künzi, Bezirkschef Unterhaltsbezirk 3, Eschlikon

    Christa Fritschi

    Nur die engsten Mitarbeiterinnen undMitarbeiter von Christa Fritschi wusstenvon ihrer Krankheit und auch sie traf dieTodesnachricht Mitte Januar unver-mittelt. Noch Ende Dezember hatte dieLeiterin der Verwaltung im fröhlichenZusammensein mit der Museumscrewdas abgeschlossene Jahr gefeiert und nie-mand – wohl sie selbst nicht – ahnte,dass dies ihre letzten Arbeitsstunden seinsollten. Sie starb am 17. Januar 2017,ohne im neuen Jahr noch einmal imMuseum gewesen zu sein.

    Christa Fritschi hatte ihre Stelle als Lei-terin der Verwaltung des Kunst- und desIttinger Museums im August 2012 ange-treten. Mit ihrer kompetenten und ver-bindlichen Art schuf sie sich schnellRespekt und Ansehen. Ihre Offenheitund die Bereitschaft, für alle ein offenesOhr zu haben, wurde von den Mitarbei-terinnen des Besucherservices hochgeschätzt und mit ihren Marketingideengelang es ihr, die Sichtbarkeit des Kunst-und Ittinger Museums nachhaltig zu ver-bessern. Dass sie nebst all den Verwal-tungs- und Marketingaufgaben als stu-dierte Historikerin bei Ausstellungenund Texten für das Ittinger Museum mit-arbeitete, lässt erahnen, wie gross dieLücke ist, die sie in der Kartause Ittingenhinterlässt.

    Markus Landert, Direktor Kunst- undIttinger Museum

    Heinz Eisenegger Christa Fritschi Daniel Steiner

  • 24 Leute · Ehrungen

    Die anderen runden Zahlen20 Dienstjahre Carine Ansay Stoller, Lehrbeauftragte, Bildungszentrum für WirtschaftWeinfelden/Bau und Mode KreuzlingenStefan Casanova, Prorektor, Kantonsschule FrauenfeldAntonello Caso, Hauswart, Bildungszentrum für Bau und Mode KreuzlingenPeter Dünner, Präsident Enteignungskommission und Rekurskommis-sion LandwirtschaftssachenDaniel Engeli, Leiter Zentrale Dienste, Amt für Bevölkerungsschutzund ArmeeAlex Fey, Assistent Generalsekretär, Generalsekretariat DJSRené Fröhlich, Abteilungsleiter, Betreibungsamt Bezirk ArbonCornelia Gehring, Sachbearbeiterin Rechtsdienst, Amt für Wirtschaftund ArbeitBeatrice Gregus, Rektorin, Bildungszentrum für Gesundheit und SozialesKarin Harder, Bereichsleiter-Stellvertreterin, Notariat KreuzlingenHarry Huber, Leiter SNZ 144, Amt für GesundheitMargrit Ilg, Sachbearbeiterin, Staatsanwaltschaft KreuzlingenIsolde Kempe, Berufsfachschullehrerin, Gewerbliches Bildungszen-trum WeinfeldenMax Koradi, Bezirkschef Bezirk 4, Tiefbauamt/BetriebGabriele Reinhart, Sachbearbeiterin, Bezirksgericht ArbonRenata Ruggiero, Sekretärin, SteuerverwaltungMonika Schäfli Steinemann, Berufsfachschullehrerin, Bildungszentrum für Bau und Mode KreuzlingenHanna Schurtenberger, Mittelschullehrerin, Kantonsschule RomanshornRosmarie Wittwer, Mitarbeiterin Reinigung, HochbauamtJörg Andreas Zehnder, Leitender Gerichtsschreiber, Verwaltungsgericht

    30 DienstjahreKlara Brändle, Hauswartin Ferienlagerhaus, Kantonsschule FrauenfeldAlex Frei, Präsident, Bezirksgericht Münch