Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV ...
Transcript of Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV ...
Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF, Spurgruppe BSV 2025
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
Schlussbericht
19. September 2018 / Version 1.1
Impressum
Auftraggeber Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen
Bundesgasse 20
3011 Bern
Verteiler Spurgruppe BSV 2025 der VKF zu Handen von Michael Binz, VKF
Weitere Verteilung durch den Auftraggeber Dokument BE_vkf_Personen_Risiken_20180919.docx
19. September 2018 / Version 1.1 Verfasser Dr. Katharina Fischer,
Matrisk GmbH,
Alte Obfelderstrasse 50
CH – 8910 Affoltern am Albis
Telefon +41 44 340 04 28
www.matrisk.com
Marcel Bürge, Dr. Clotaire Michel
Risk&Safety AG
Bahnhofstrasse 92, Postfach
CH – 5001 Aarau
Telefon +41 62 823 78 37
www.risksafety.ch
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
2
Zusammenfassung
Die Spurgruppe für die Erarbeitung der Brandschutzvorschriften 2025 will in einer frühen Phase
wichtige Entscheid‐Grundlagen für die Neuausrichtung der Brandschutzvorschriften erarbeiten
und festhalten. Neben der Recherche über die Schutzziele – welche die Brandschutz‐Schutzziele
und die akzeptierten Risiken anderer Staaten sowie die Schutzzieldefinition in anderen Bereichen
in der Schweiz zusammenstellt – hilft eine Recherche zu den Personenrisiken bzw. namentlich zu
den beobachteten Schäden, die Handlungsschwerpunkte für die Erarbeitung neuer Brandschutz‐
vorschriften auszuloten.
Die Recherche setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen
– Statistiken aus eigener Recherche (Schweiz und International)
– Statistiken aus Umfrage (International, Ergänzung eigene Recherche)
– Ansichten zu relevanten Risiken aus Umfrage (International)
– Umfrage Überregulierung (Schweiz)
– Abgrenzungen zu anderen Gesetzgebungen (Schweiz).
Von besonderer Relevanz ist die eigene Recherche, welche durch das Studium von aus der
Umfrage empfohlenen internationalen Statistiken ergänzt und plausibilisiert wurde. 21 Thesen
resultieren aus dieser Arbeit.
I. Das Personenrisiko (Todesfallrate) durch Gebäudebrände ist in der Schweiz, im Vergleich
zu anderen Ländern, eher niedrig bis sehr niedrig.
II. Grosse Verbesserungen konnten in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Ländern
erreicht werden, in denen das Personenrisiko vergleichsweise hoch war.
III. In mehr als 90% der Brände mit Todesfolge stirbt nur eine Person. Brände mit mehr als 2‐3
Toten sind seltene Extremereignisse.
IV. Die meisten Todesfälle passieren in Wohngebäuden (CH: mehr als 80% der Brandtoten);
diese stellen allerdings auch den Grossteil des Gebäudeportfolios.
V. Im Verhältnis zu ihrem Anteil am Gebäudeportfolio besonders gefährdet sind (in
absteigender Reihenfolge) die folgenden Nutzungskategorien:
a. Spitäler und Pflegeheime
b. Wohngebäude mit einem Anteil anderer Nutzung
c. Hotel‐ und Gastwirtschaftsbetriebe
d. landwirtschaftliche Wohngebäude
VI. Ein Einfluss der Bauweise oder der Geschossigkeit ist aus den verfügbaren Statistiken nicht
zu erkennen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
3
VII. Brandfälle mit Todesfolge werden am häufigsten (in absteigender Reihenfolge) verursacht
durch
a. Rauchzeug oder Kerzen, Zündhölzer etc.
b. Küchen‐ oder Elektroapparate oder Elektroinstallationen
c. Explosionen
d. Brandstiftungen
e. Feuerungsanlagen (international v.a. „space heatings“ – keine Zentralheizungen)
In etwa einem Viertel der Schweizer Todesfälle ist die Brandursache unbekannt.
VIII. Die Gefahr von Verletzungen (ohne Todesfolge) ist vor allem in Küchenbränden gross.
IX. Die meisten Brände mit Todesfolge sind „menschengemacht“ (meist fahrlässig, z.T.
vorsätzlich). Technische Defekte spielen eine kleinere Rolle.
X. Die wichtigsten „Brandlasten“ bei der Entstehung von Bränden mit Todesfolge sind die
folgenden Gegenstände bzw. Materialien (in Wohnungen):
a. Möbel, vor allem Polstermöbel
b. Bettwaren, Matratzen
c. Kleidung, Textilien
XI. Wichtige Faktoren, die im weiteren Brandverlauf von Wohnungsbränden Todesfälle
begünstigen sind u.a.:
a. Durch das Feuer oder Rauch blockierte Ausgänge oder Sicht
b. Probleme im Zusammenhang mit dem Fluchtweg
c. Probleme im Zusammenhang mit der Flucht des Opfers
XII. Das Risiko, in einem Gebäudebrand zu sterben, steigt mit dem Alter markant an.
XIII. Das Verletzungsrisiko ist im Erwachsenenalter deutlich weniger altersabhängig.
XIV. Männer sind stärker gefährdet, in einem Gebäudebrand zu sterben, als Frauen.
XV. Die wichtigsten opferspezifischen Risikofaktoren sind:
a. Schlafen (zum Zeitpunkt der Brandentstehung)
b. Mobilitätseinschränkungen (v.a. Ältere)
c. Alkoholeinfluss (eher Männer als Frauen)
XVI. Die folgenden sozioökonomischen Faktoren spielen eine Rolle:
a. Haushaltstyp, Wohnungstyp
b. Einkommen, Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit
XVII. In kleineren (i.d.R. ländlichen) Gemeinden ist die Todesfallrate – bezogen auf die
Einwohnerzahl – höher als in grösseren Gemeinden und Städten.
XVIII. Mehr als die Hälfte der Opfer sterben in dem Raum oder Bereich, in dem das Feuer
ausgebrochen ist. Ein noch grösserer Anteil der Opfer war direkt an der Brandentstehung
beteiligt, z.T. in Abwesenheit (z.B. Herd angelassen).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
4
XIX. Aus medizinischer Sicht sind Rauchgasvergiftungen (alleine oder in Kombination mit
Verbrennungen) mit Abstand die häufigste Todesursache.
XX. Funktionierende Rauchmelder können die Häufigkeit von Todesfällen durch Brände in
Wohngebäuden etwa um die Hälfte reduzieren. Die Wirksamkeit von Rauchmeldern wird
allerdings durch die folgenden Effekte reduziert:
a. Auch in Ländern mit Rauchmelderpflicht fehlen (funktionierende) Rauchmelder
offenbar vor allem in Haushalten mit erhöhtem Brandrisiko.
b. Wichtige Risikogruppen (z.B. Personen mit Mobilitätseinschränkungen, Ältere,
Raucher, Alkoholisierte) profitieren im Brandfall nur wenig von Rauchmeldern.
Aufgrund des geringen Rettungspotentials kam eine Studie von 2012 zu dem Ergebnis, dass
eine Rauchmelderpflicht in Schweizer Wohngebäuden trotz der geringen Kosten nicht
verhältnismässig ist.
XXI. Die folgenden weiteren Massnahmen könnten einen relevanten Beitrag zur Reduktion von
Todesfällen in Wohngebäuden haben:
a. Guter Unterhalt elektrischer Systeme und Apparate
b. Zigaretten mit verminderter Zündenergie („Fire safe“ cigarettes)
c. Schwer entflammbare Bettwaren, Polstermöbel oder Kleidung
d. Automatische Löschsysteme (Residential Sprinkler)
Die Verhältnismässigkeit (Nutzen/Aufwand) bzw. Effizienz der einzelnen Massnahmen
wurde in den vorliegenden Studien nicht untersucht.
Neben dieser Analyse nationaler und internationaler Statistiken beobachteter Personenschäden aus
Brand wurden im Rahmen der durchgeführten internationalen Umfrage auch Ansichten (subjektiv)
zu den Risiken aus Brand abgefragt, ausgewertet und in den Gesamtkontext gestellt. Die Umfrage
unterstreicht die Wichtigkeit des Fluchtwegs (Fluchtweggestaltung, Zuverlässigkeit der Notaus‐
gänge, Rauchschutz‐Druckanlage) sowie organisatorischer Aspekte von Flucht und Evakuierung
(Reaktionszeit, Schulung, Sensibilisierung). Neben den ausgewerteten Statistiken runden diese An‐
sichten das gewonnene Bild der Personenrisiken aus Brand ab.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
5
Im Sinne der Erfassung der Handlungsschwerpunkte für die Erarbeitung neuer Brandschutzvor‐
schriften werden weitere Aspekte (Überregulierung und Abgrenzung zu Gesetzgebungen)
beleuchtet.
Eine nationale Umfrage zum Thema Überregulierung ergab, dass die beteiligten Fachleute bei den
meisten der aufgegriffenen und eher generell gehaltenen Themen eine Überregulierung verneinen,
ausser bei
– Verwendung von Baustoffen
– Abschottung
– Lüftung
– Brandfallsteuerung
– Anwendung der Verhältnismässigkeit bei bestehenden Bauten
– Qualitätssicherung im Brandschutz, insbesondere bei den Prozessen und der Dokumentation.
Bezüglich anderer Gesetzgebungen besteht die Zielsetzung
– Themen klar zuzuordnen, Schnittstellen zu zeigen
– Doppelspurigkeiten zu vermeiden
– keine Widersprüche zu erhalten
– die erkannten Personenrisiken in den entsprechenden Gesetzgebungen zu berücksichtigen.
Eine erste Auslegeordnung und Schnittstellenanalyse liegt vor.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
6
Résumé
Le groupe de pilotage chargé de lʹélaboration des prescriptions de protection incendie 2025
souhaite dans un premier temps établir les bases essentielles de prise de décision en vue de la
nouvelle orientation des prescriptions de protection incendie. Parallèlement à l’étude sur les
objectifs de protection (qui regroupe les objectifs de protection en protection incendie et les risques
acceptés dans dʹautres pays ainsi que la définition des objectifs de protection dans dʹautres
domaines en Suisse), l’étude sur les risques pour les personnes et les dommages observés permet,
quant à elle, de sonder les possibilités dʹaction pour lʹélaboration de nouvelles prescriptions de
protection incendie.
Cette étude se compose de plusieurs éléments :
– Statistiques issues de nos propres recherches (Suisse et international)
– Statistiques issues de l’enquête (international, en complément à notre propre recherche)
– Opinions sur les risques réels recueillies par lʹenquête (international)
– Enquête au sujet de la surréglementation (Suisse)
– Délimitations par rapport à d’autres législations (Suisse).
Il convient de souligner lʹimportance particulière de notre propre recherche, complétée et vérifiée
sur le plan de la plausibilité par lʹanalyse de statistiques internationales qui nous ont été
recommandées lors de lʹenquête. 21 thèses sont ressorties de ce travail.
I. Le risque pour les personnes (taux de mortalité) à cause d’incendies de bâtiment en Suisse
est plutôt faible à très faible en comparaison internationale.
II. Des améliorations majeures ont été réalisées au cours des dernières décennies, en particulier
dans les pays où le risque pour les personnes était relativement élevé.
III. Dans plus de 90 % des incendies mortels, une seule personne décède. Les incendies faisant
plus de 2‐3 morts sont très rares.
IV. La plupart des décès surviennent dans les bâtiments dʹhabitation (CH : plus de 80 % des
décès causés par les incendies) ; toutefois, ce type de bâtiment représente également la
majorité du portefeuille immobilier.
V. Par rapport à leur part dans le portefeuille immobilier, les catégories dʹaffectation suivantes
sont particulièrement à risque (par ordre décroissant) :
a. hôpitaux et établissements médico‐sociaux
b. bâtiments dʹhabitation comprenant d’autres affectations
c. hôtellerie et restauration
d. bâtiments d’habitation agricole
VI. Les statistiques disponibles ne montrent aucune influence du type de construction ou du
nombre d’étages.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
7
VII. Les incendies mortels sont le plus souvent (ordre décroissant) causés par :
a. Cigarettes, bougies, allumettes, etc.
b. Equipements de cuisine, équipement et réseau électrique
c. Explosions
d. Incendies criminels
e. Installations de chauffage (international principalement les « space heatings », pas le
chauffage central)
Dans environ un quart des décès en Suisse, la cause de lʹincendie est inconnue.
VIII. Le risque de blessures (sans conséquence mortelle) est particulièrement élevé dans les
incendies de cuisine.
IX. La plupart des incendies mortels sont causés par lʹhomme (la plupart du temps par
négligence, et pour une partie intentionnellement). Les défaillances techniques jouent un
rôle mineur.
X. Les « charges thermiques » les plus importantes dans la survenance dʹincendies mortels sont
les objets ou matériaux suivants (dans les appartements) :
a. meubles, en particulier les canapés et fauteuils
b. literie, matelas
c. vêtements, textiles
XI. Les principaux facteurs de décès suite au développement dʹun incendie dans les
appartements sont notamment :
a. issues ou visibilité bloquées par le feu ou la fumée
b. problèmes en lien avec les voies d’évacuation
c. problèmes en lien avec la fuite des victimes
XII. La probabilité de mourir dans un incendie de bâtiment augmente de manière significative
avec l’âge.
XIII. La probabilité de blessure à lʹâge adulte est nettement moins dépendante de lʹâge.
XIV. Les hommes ont une probabilité plus importante de mourir dans un incendie de bâtiment
que les femmes.
XV. Pour les victimes, les principaux facteurs de risque sont :
a. être endormi (au moment de la survenance de l’incendie)
b. être à mobilité réduite (en particulier les personnes âgées)
c. être sous lʹinfluence de lʹalcool (plutôt les hommes que les femmes)
XVI. Les facteurs socio‐économiques suivants jouent aussi un rôle :
a. Type de ménage, type dʹappartement
b. Revenu, niveau dʹinstruction, chômage
XVII. Dans les petites communes (généralement rurales), le taux de mortalité (par rapport au
nombre dʹhabitants) est plus élevé que dans les grandes communes et dans les villes.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
8
XVIII. Plus de la moitié des victimes meurent dans la pièce ou bien dans le secteur où lʹincendie
s’est déclaré. Un pourcentage encore plus grand de victimes est directement impliqué dans
lʹincendie, en leur absence pour une partie (p. ex. cuisinière laissée allumée).
XIX. Dʹun point de vue médical, lʹintoxication par la fumée (seule ou en combinaison avec des
brûlures) est de loin la cause la plus courante de décès.
XX. Des détecteurs de fumée en bon état de fonctionnement peuvent réduire environ de moitié
le taux de mortalité lié aux incendies dans les bâtiments dʹhabitation. Cependant, lʹefficacité
des détecteurs de fumée est réduite par les éléments suivants :
a. Même dans les pays où les détecteurs de fumée sont obligatoires, les ménages, où le
risque dʹincendie est plus élevé, n’en sont manifestement pas tous équipés.
b. Les groupes les plus à risque (par exemple les personnes à mobilité réduite, les
personnes âgées, les fumeurs, les personnes sous l’emprise de l’alcool) ne profitent
guère des avantages apportés par les détecteurs de fumée en cas dʹincendie.
En raison du faible potentiel à sauver des vies, une étude réalisée en 2012 a conclu que,
malgré les faibles coûts, une obligation d’installation de détecteurs de fumée dans les
bâtiments dʹhabitation suisses nʹest pas proportionnée.
XXI. Les mesures supplémentaires suivantes pourraient contribuer à réduire le nombre de décès
dans les bâtiments dʹhabitation :
a. bon entretien des systèmes électriques et des appareils électriques
b. cigarettes à énergie dʹallumage réduite (cigarettes fire safe)
c. literie, canapés, fauteuils ou vêtements ignifugés
d. systèmes dʹextinction automatique (residential sprinkler)
La proportionnalité et lʹefficacité (bénéfice/coût) des différentes mesures nʹont pas été
examinées dans les études analysées.
Outre l’analyse des statistiques nationales et internationales des dommages corporels par lʹincendie,
des opinions (subjectives) sur les risques dʹincendie ont été recueillies dans le cadre de lʹenquête
internationale. Ces opinions ont ensuite été évaluées et placées dans le contexte général. Lʹenquête
souligne lʹimportance des voies dʹévacuation (conception, fiabilité des issues de secours, systèmes
de mise en surpression) ainsi que les aspects organisationnels de lʹévacuation (temps de réaction,
formation, sensibilisation). Jointes aux statistiques étudiées, les opinions recueillies permettent de
compléter le tableau des risques pour les personnes.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
9
Dʹautres aspects (surréglementation et délimitation par rapport aux législations) ont été examinés
afin de cerner les possibilités dʹaction pour lʹélaboration de nouvelles prescriptions de protection
incendie.
Une enquête nationale portant sur la surréglementation a montré que les experts estiment qu’il n’y
a pas de surréglementation pour la plupart des thèmes, plutôt généraux, qui leur ont été présentés.
En revanche, ils considèrent que les thèmes suivants sont surréglementés :
– utilisation des matériaux de construction
– obturation
– ventilation
– asservissement incendie
– application du principe de proportionnalité pour les bâtiments existants
– assurance qualité en protection incendie, en particulier au niveau des démarches et de la
documentation.
Concernant la délimitation avec autres législations, la détermination des objectifs consiste à
– organiser clairement les thèmes, mettre en évidence les recoupements
– éviter les redondances
– prévenir les contradictions
– prendre en compte, dans les législations correspondantes, les risques pour les personnes
identifiés.
Un premier état des lieux et une première analyse des points de recoupement sont maintenant
disponibles.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
10
Abstract
The steering committee for the update of the fire protection regulations 2025 wants to develop and
gather important basic information at an early stage to support the decision‐making on the new
orientations of the fire protection regulations. This study on risks to individuals respectively on
observed fatalities and injuries, together with another study on safety objectives – that collected the
safety objectives and accepted risks in fire protection from other countries as well as the definition
of safety objectives from other applications areas in Switzerland – helps sounding the opportunities
in developing new regulations for fire protection.
The study is based on the following elements:
– Statistics from our own review (Switzerland and international)
– Statistics from a survey (international, complements our own research)
– Views regarding relevant risks from the survey (international)
– Survey regarding overregulation (Switzerland)
– Boundaries to other legislations (Switzerland).
Our own review of available national and international statistics is of particular relevance for the
major findings of the study. It was completed and validated by the study of the international
statistics recommended by the survey participants. 21 statements result from this work.
I. The risk to individuals (death rate) through building fires in Switzerland is low or very low
compared to other countries.
II. Large improvements in the last decades occurred primarily in countries with comparatively
higher risks to individuals.
III. A single person dies in more than 90% of the fatal fires. Fires with more than 2‐3 fatalities
are very rare.
IV. Most of the fatalities occur in dwellings (CH: more than 80% of the fatalities); however, this
building category constitutes also the majority of the building stock.
V. The following categories of use have the highest fatality rate when considered relative to
their proportion in the building stock (descending order):
a. Hospitals and residential cares
b. Dwellings with a part of the building devoted to another usage
c. Hotels and restaurants
d. Residential buildings in farms
VI. No impact of construction material or number of floors can be recognized in the available
statistics.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
11
VII. Fires with fatalities are caused most frequently (descending order) by:
a. Smoking materials or candles, matches etc.
b. Cooking or electrical equipment, electrical installations
c. Explosions
d. Arson, intentional fires.
e. Heating equipment (internationally especially space heatings – not central heating)
The cause of fire remains unknown in about one fourth of the fatalities in Switzerland.
VIII. The risk of injuries (non‐lethal) is especially large in cooking fires.
IX. Most of the fatal fires are „man‐made“ (in general careless, sometimes intentional).
Technical defects play a minor role.
X. The most important ignited objects or materials mainly involved in fatal fires are the
following (in dwellings):
a. Furniture, especially upholstered furniture
b. Bedclothes, mattresses
c. Clothing, textiles
XI. Important factors that contribute to the occurrence of fatalities during fires in dwellings are,
among others:
a. Exits blocked by fire or smoke, vision blocked or impaired by smoke
b. Issues related to the means of egress
c. Issues related to the victim’s escape
XII. The probability of dying in a building fire increases significantly with age.
XIII. The probability of non‐fatal injury for adults depends much less on the age.
XIV. Men have a higher probability of death than women regarding building fires.
XV. The most important human risk factors are:
a. Sleeping (at time of ignition)
b. Mobility impairment (especially among the elderly)
c. Influence of alcohol (more for men than women)
XVI. The following socioeconomic factors play a role:
a. Household type, accommodation type
b. Income, education, unemployment
XVII. The death rate, related to the number of inhabitants, is larger in smaller (generally rural)
communities compared to larger ones and cities.
XVIII. More than half of the fatalities die in the room or in the area of fire origin. An even larger
proportion of the fatalities was directly involved in the ignition, part of them in their
absence (for example cooker kept on).
XIX. From the medical point of view, smoke inhalation (alone or in combination with burns) is by
far the most common cause of death.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
12
XX. Operational smoke alarms can reduce the occurrence of fire fatalities in dwellings by a
factor of about two. However, the effectiveness of smoke alarms is reduced through the
following effects:
a. (Operational) smoke alarms are missing especially in households with higher fire
risk, even in countries with legislations requiring smoke alarms in dwellings.
b. Important risk groups (for instance people with impaired mobility, elderly, smokers,
or people impaired by alcohol) profit only marginally from smoke alarms in case of
fire.
A study from 2012 concluded that mandatory smoke alarms in Swiss dwellings would not
be commensurate despite their low cost, mainly due to the low potential of life saving.
XXI. The following measures could have a significant contribution to reduce the death rate in
dwellings:
a. Good maintenance of electrical systems and equipment
b. Cigarettes with reduced ignition propensity („Fire safe“ cigarettes)
c. Flame resistant bedclothes, upholstered furniture or clothes
d. Automatic Extinguishing Systems (residential sprinkler)
The commensurability, or efficiency (benefit‐cost ratio), of each single measure has not been
evaluated in the analysed studies.
In addition to the analysis of national and international statistics to observed personal injuries from
fire, several (subjective) views regarding relevant risks were offered by the participants of the
performed international survey. The results have been analysed and put in context. The survey
underlines the importance of exit routes (design of exit routes, reliability of emergency exits,
pressure differential systems) as well as organisational aspects of the escape and evacuation
(reaction time, exercise, public awareness). In addition to the analysed statistics, those views
complement the drawn picture of the risks to individuals.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
13
Within the goal of collecting the opportunities in developing new regulations for fire protection,
additional aspects (over‐regulation and boundaries to other legislations) have been highlighted.
A national survey about overregulation showed that the professional participants deny the
existence of an overregulation in most of the selected themes (that were kept rather general), except
for:
– the use of construction materials
– fire‐resistant sealing
– ventilation systems
– fire control systems
– the use of the principle of commensurability for existing buildings
– quality assurance in fire protection, especially regarding processes and documentation.
Regarding the boundaries to other legislations, the main objectives were to:
– associate themes clearly, showing the interfaces
– avoid duplications
– avoid contradictions
– consider the recognized relevant risks to individuals in the corresponding legislation.
A first interpretation and an interface analysis are performed.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
14
Inhalt
1 Ausgangslage und Zielsetzung ........................................................................................ 161.1 Ausgangslage ..................................................................................................................... 161.2 Zielsetzung .......................................................................................................................... 16
2 Vorgehen ............................................................................................................................. 18
3 Statistiken zum Brandschutz ............................................................................................ 203.1 Recherche zu den beobachteten Schäden ....................................................................... 203.2 Interpretation: Thesen zu den beobachteten Schäden .................................................. 23
4 Umfrage zu den relevanten Risiken im Brandschutz ................................................... 424.1 Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz ................................................. 43
5 Überregulierung im Vorschriftenumfeld ....................................................................... 505.1 Umfrage ............................................................................................................................... 505.2 Auswertung der Informationen ....................................................................................... 505.3 Zusammenfassung ............................................................................................................. 64
6 Abgrenzungen zu anderen Gesetzgebungen ................................................................. 656.1 Vorgehen ............................................................................................................................. 656.2 Schnittstellenanalyse ......................................................................................................... 69
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
15
Anhang
A.1 Statistiken aus eigener Recherche .................................................................................... 70A.2 Gelieferte Statistiken .......................................................................................................... 72
B Literaturverzeichnis ........................................................................................................... 73
C Tabellen und Abbildungen zu den verwendeten Statistiken ...................................... 75C.1 Höhe der Personenrisiken ................................................................................................ 75C.2 Einfluss von Gebäudenutzung und –Eigenschaften ..................................................... 75C.3 Einfluss der Brandursache ................................................................................................ 79C.4 Einfluss des Brandszenarios ............................................................................................. 82C.5 Risikofaktoren auf Seiten des Opfers .............................................................................. 83C.6 Verhältnis des Opfers zum Brand ................................................................................... 86C.7 Einfluss von Massnahmen auf die beobachteten Schäden ........................................... 89
D Fragebogen relevante Risiken im Brandschutz ............................................................. 93
E Eingegangene Statistiken .................................................................................................. 97E.1 Statistik – Dänemark .......................................................................................................... 97E.2 Statistik – Frankreich ......................................................................................................... 98E.3 Statistik – Grossbritannien ................................................................................................ 99E.4 Statistik – Italien ............................................................................................................... 101E.5 Statistik – Neuseeland ..................................................................................................... 103E.6 Statistik – Niederlande .................................................................................................... 105E.7 Statistik – Österreich ........................................................................................................ 106E.8 Statistik – Schweden ........................................................................................................ 107E.9 Statistik – Spanien ............................................................................................................ 108
F Fragebogen Überregulierung ......................................................................................... 110
G Abgrenzung zu anderen Gesetzgebungen ................................................................... 116G.1 Thematische Auslegeordnung auf Basis VKF BSV ..................................................... 116G.2 Detailbetrachtung Gesetzgebungen .............................................................................. 118
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
16
1 Ausgangslage und Zielsetzung
1.1 Ausgangslage
Die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF nehmen die geplante Überarbeitung der
Brandschutzvorschriften auf die Fassung 2025 zum Anlass, zusätzlich einen Abgleich der Bewer‐
tung des akzeptierten Risikos in der Politik und in der Gesellschaft vorzunehmen. Im Vordergrund
stehen neugestaltete Brandschutzvorschriften, die einen leistungsoptimierten Brandschutz gewähr‐
leisten und konsequent auf definierten Schutzzielen basieren sollen.
Die VKF hat eine Spurgruppe konstituiert, welche die Ausarbeitung dieser Brandschutzvorschrif‐
ten (BSV) 2025 begleiten soll. Zunächst sollen Grundlagen erarbeitet werden. Die Spurgruppe BSV
2025 hat dazu zwei Recherchen ausgeschrieben. Einerseits sollen im Bereich Brandschutz die
Schutzziele bzw. die akzeptierten Risiken eruiert werden und andererseits die wichtigsten
Personenrisiken gezeigt werden. Dieser Bericht bezieht sich nur auf die Personenrisiken.
1.2 Zielsetzung
Die heutigen Brandschutzvorschriften enthalten nur globale Schutzzieldefinitionen. Diese globalen
Schutzziele werden im Wesentlichen durch die Einhaltung von Standardmassnahmen erreicht. Eine
Prüfung der Wirksamkeit dieser Standardmassnahmen in Bezug auf die globale Schutzzieldefini‐
tion ist nicht oder nur sehr schwierig möglich. Um, mit Blick auf die angestrebte Leistungsoptimie‐
rung im Brandschutz, eine Prüfung der Wirksamkeit durchzuführen, ist neben präziseren Schutz‐
zieldefinitionen die Kenntnis der Risiken aus Brand notwendig. Zunächst geht es der Spurgruppe
BSV 2025 dabei vor allem um die Personenrisiken.
Die Ausschreibung der Spurgruppe enthielt den Begriff „echte Risiken“ im Sinne eines Platzhalters
für verschiedene Anliegen. Einerseits werden unter diesem Begriff Personenschäden aus Brand ver‐
standen, die real aufgetreten sind oder plausibel belegt werden können. Schäden also die aufge‐
treten sind, trotz Einhaltung der entsprechenden Brandschutzvorgaben. Andererseits werden unter
dem Begriff auch die relevanten Personenrisiken aus Brand verstanden, Risiken also, die auch mit
einer neuen Brandschutzvorschrift in jeden Fall im Auge behalten werden müssen. Weil der Begriff
„echte Risiken“ missverstanden werden kann, wird in diesem Bericht stattdessen der Begriff
„Personenrisiken aus Brand“ verwendet.
Eine übergeordnete Zielsetzung ist die objektive Diskussion der Personenrisiken aus Gebäude‐
bränden. Die Recherche sollte deshalb so weit wie möglich auf überprüfbaren Fakten beruhen, z.B.
auf Statistiken zu beobachteten Personenschäden.
Die im Rahmen dieser Recherche gesammelten Informationen werden in verschiedene Aspekte
aufgeschlüsselt, damit im Hinblick auf die Neuausrichtung der BSV 2025 Handlungsmöglichkeiten
erkannt, die richtigen Schlüsse gezogen und Schwerpunkte gesetzt werden können. Solche Aspekte
sind insbesondere die relevanten Ursachen für Personenschäden, die Häufigkeiten dieser Ursachen,
das Ausmass der entsprechenden Personenschäden im Brandfall, Gebäudetyp oder die Nutzung
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
17
des Objekts, länderspezifische Unterschiede der Ursachen, regional auftretende Unterschiede sowie
Stadt/Land Variationen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
18
2 Vorgehen
Die Herausforderung zur Bestimmung der Personenrisiken aus Brand sind unter anderem die
effiziente und nachvollziehbare Erfassung und Aufbereitung entsprechender internationaler
Informationen.
Abbildung 1 gibt eine Übersicht über die verschiedenen Informationsquellen und Themen zur
Erfassung der Handlungsschwerpunkte BSV 2025 und dabei insbesondere der Personenrisiken aus
Brand.
Abbildung 1: Übersicht über die Erfassung der Handlungsschwerpunkte BSV 202
Von besonderer Relevanz für die Entwicklung eines Bildes der Personenrisiken aus Brand ist die
eigene Recherche zu den beobachteten Personenschäden aus Brand, d.h. die Erfassung und Aus‐
wertung von relevanten Schweizer und internationalen Statistiken. Sie wurde massgeblich durch
Dr. Katharina Fischer durchgeführt. Die Schweizer Statistik wurde durch Markus Imhof vom Inter‐
kantonalen Rückversicherungsverband (IRV) neu analysiert. Die eigene Recherche wurde durch
das Studium von internationalen Statistiken (erhalten und empfohlen im Rahmen der internationa‐
len Umfrage) ergänzt und plausibilisiert. 21 griffige Thesen resultierten aus dieser Arbeit.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
19
Neben dieser Analyse nationaler und internationaler Statistiken wurden im Rahmen der
durchgeführten internationalen Umfrage auch Ansichten (subjektiv) zu den relevanten Risiken
abgefragt, ausgewertet und in den Gesamtkontext der Personenrisiken aus Brand gestellt.
Die Zusammenstellung der Informationen zu den Personenrisiken aus Brand ist ein wichtiges
Element zur Erkennung aktueller Schwachstellen und Handlungsmöglichkeiten im Brandschutz
bzw. in den Brandschutzvorschriften. Die Zusammenstellung soll als Grundlage zur Ausrichtung
der neuen Brandschutzvorschriftengeneration BSV 2025 dienen.
Im Sinne der Erfassung dieser Handlungsmöglichkeiten werden im Rahmen dieser Recherche
allerdings noch weitere Aspekte beleuchtet. So ergänzt eine nationale Umfrage zum Thema
Überregulierung im Vorschriftenumfeld das bisher entstandene Bild. Letztlich schliesst eine
Abgrenzung zu den anderen brandschutzrelevanten Gesetzgebungen die Arbeit ab.
Das Bild ist naturgemäss nicht vollständig. Der gewählte Schwerpunkt auf die Analyse von
Statistiken zu beobachteten Personenschäden erlaubt zwar eine objektive Diskussion der relevanten
Faktoren, führt aber auch zu Einschränken in Hinblick auf die Fragestellung. Die entsprechenden
„Grenzen der Statistik“ werden im Bericht diskutiert, können aber nicht verschoben werden. Die
Ergebnisse können aber dennoch genutzt werden, um erste Anhaltspunkte zur Festlegung der
Handlungsschwerpunkte BSV 2025 zur Diskussion zu stellen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
20
3 Statistiken zum Brandschutz
3.1 Recherche zu den beobachteten Schäden
3.1.1 Auswertung Schweizer Statistiken
Als wichtige, wenn nicht gar wichtigste, Grundlage zur Beurteilung der Personenrisiken aus Brand
für die Schweiz sollten zunächst die Schweizer Daten zu Todesfällen durch Gebäudebrände heran‐
gezogen werden. Für die Studie wurde die VKF‐Todesfallstatistik durch Herrn Markus Imhof (IRV)
eigens noch einmal ausgewertet und dem Projektteam in grafischer sowie tabellarischer Form zur
Verfügung gestellt. Die neuen Auswertungen (Imhof, 2018) orientieren sich grundsätzlich an den
älteren Auswertungen durch (Imhof, 2011) und (Fischer et al., 2012), es wurden allenfalls kleinere
Anpassungen in der Darstellung oder Datenaufbereitung vorgenommen. Ein wichtiger Unterschied
ist allerdings die verwendete Stichprobe, da für die neuen Auswertungen alle verfügbaren Daten
aus den Jahren 1987‐2016 verwendet wurden. Auf diese Weise konnte eine grössere Stichprobe
gewonnen werden, was feinere Auswertungen nach den verschiedenen Merkmalen zulässt.
Eine weitere interessante Auswertung wurde von (Bianchi, 2010) publiziert, wobei der Fokus auf
Brandopfern aufgrund von Tabakprodukten (als Brandursache / Zündquelle) lag. Neben der VKF‐
Todesfallstatistik wurden auch weitere Statistiken der Krankenhäuser für die Analyse herangezo‐
gen (u.a. vom Bundesamt für Statistik, BfS). Das Ziel dieser kombinierten Betrachtung war eine Ab‐
schätzung des Fehlers in der VKF‐Statistik, der durch die Vernachlässigung der Brandopfer ent‐
steht, die im Spital oder auf dem Weg dorthin versterben. Als groben Richtwert bzw. Obergrenze
kann man hierzu schlussfolgern, dass die tatsächlichen Todesopferzahlen (aufgrund von Gebäude‐
bränden) bis zu einen Faktor 2 grösser sind als bei Verwendung der VKF‐Todesopferstatistik.
In der Zusammenstellung in Abschnitt 3.2 wird lediglich die VKF‐Statistik von (Imhof, 2018)
verwendet; eine „Korrektur“ der Daten aufgrund der Analyse von (Bianchi, 2010) wird nicht
vorgenommen.
3.1.2 Recherche internationaler Statistiken
Zur Ergänzung der Schweizer Daten wurde eine internationale Literatur‐ und Internetrecherche zu
den beobachteten Schäden im Brandschutz durchgeführt. Hierbei lag der Fokus auf öffentlich
verfügbaren Publikationen, die die folgenden Kriterien erfüllen:
– ausgewertete Statistiken zu Todesfällen oder Verletzten in Gebäudebränden,
– möglichst vollständige Angaben zur Datengrundlage (z.B. Art der Erhebung,
Stichprobenumfang, Zeitraum)
– Fokus auf Todesfälle allgemein oder in bestimmten Gebäudegruppen (v.a. Wohngebäude).
Eine tabellarische Übersicht über die verwendeten Statistiken ist in Anhang A.1 gegeben; in einer
separaten Tabelle ebenfalls aufgeführt sind dort die Quellen, die nach einer ersten Übersicht nicht
weiter berücksichtigt wurden. Von der Analyse ausgeschlossen wurden u.a. sehr alte Statistiken,
Statistiken mit wenig interessanten Aussagen oder Datenmerkmalen, Veröffentlichungen mit
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
21
methodischen Mängeln oder unklarer Aufbereitung, Statistiken zu speziellen Opfergruppen (z.B.
Feuerwehrleute) sowie „redundante“ Statistiken, die auf denselben oder ähnlichen Daten basieren
wie eine andere, bei der Analyse berücksichtigte Statistik.
Referenzen zu allen aufgeführten Statistiken finden sich in Anhang A.
Die verwendeten Statistiken basieren in der Regel auf Datensätzen mit Angaben zu Todesopfern
oder Verletzten, d.h. jeder Eintrag entspricht entweder einem in den Daten erfassten Opfer oder
einem Brandfall mit Todesfolge (mindestens ein Opfer). Soweit möglich, wurde auf Auswertungen
zurückgegriffen, die auch Informationen zur Grundgesamtheit berücksichtigen (z.B. Angaben zum
Gebäudeportfolio). Informationen zu Brandfällen allgemein (mit oder ohne Todesfolge) werden
allenfalls ergänzend verwendet.
Der Fokus auf Daten zu Todesfällen oder Verletzten ist vor allem für die Interpretation der Statisti‐
ken wichtig. So ist zum Beispiel die Verteilung der Brandursachen in Brandfällen mit Todesfolge
eine andere als in Brandereignissen allgemein, weil gewisse Brandursachen und Brandszenarien
eher zu einer Personengefährdung führen als andere.
3.1.3 Internationale Umfrage zu Statistischem Datenmaterial
Neben der eigenen Recherche zu internationalen Statistiken wurde im Rahmen der Studie auch
eine internationale Umfrage zu den beobachteten Personenschäden durchgeführt. Die Ergebnisse
der Umfrage sind in Kapitel 4 beschrieben. Zusätzlich zum Beantworten des Fragebogens wurden
die Teilnehmer der Umfrage auch gebeten, relevante Statistiken und statistische Auswertungen zu
Personenrisiken im Brandschutz zur Verfügung zu stellen bzw. dem Projektteam entsprechende
Veröffentlichungen zu empfehlen. Eine Übersicht über diese Statistiken ist in Anhang A.2 und
Anhang E gegeben. Sie wurden nach demselben Raster erfasst wie die übrigen internationalen
Statistiken und ergänzen die eigene Recherche zu den beobachteten Schäden.
3.1.4 Grenzen der Statistik
Die Verwendung von nationalen und internationalen Statistiken zur Analyse und Diskussion der
Schäden im Brandschutz ist mit einigen wichtigen Einschränkungen verbunden, die im Folgenden
kurz diskutiert werden sollen.
Beobachtete Personenschäden: Statistische Daten enthalten naturgemäss nur Angaben zu den
beobachteten Todesfällen und Verletzten; Schlussfolgerungen zu erfolgreich verhinderten
Ereignissen sind in der Regel nicht viel mehr als Spekulation. Die internationalen Daten zeigen
unabhängig von den angewendeten Brandschutzvorschriften in vielen Ländern einen langfristigen
Trend zur Reduktion der Todesfallzahlen bzw. –raten, was auf eine Kombination vieler Einflüsse
schliessen lässt. Mögliche Ursachen für eine Reduktion der Personenrisiken können unter anderem
in den folgenden Bereichen liegen:
– Vorschriften: z.B. Brandschutzvorschriften, Produkt‐ und Elektrosicherheit, Arbeitsgesetze
– Freiwillige Sicherheitsmassnahmen, z.B. Heimrauchmelder in Ländern ohne Obligatorium
– Massnahmen im Bereich der Intervention, Verbesserung der Feuerwehren
– Allgemeine Steigerung des Wohlstands oder anderer sozioökonomischer Indikatoren
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
22
Trotz dieser wichtigen Einschränkung bietet die Analyse von Statistiken eine solide Grundlage, um
zumindest das beobachtbare auf einer objektiven Basis zu diskutieren. Durch die Verwendung
internationaler Daten kann ggf. auch das eine oder andere Risiko aufgezeigt werden, das in der
Schweiz so nicht (mehr?) beobachtet wird.
Stichprobenumfang: Zuverlässige statistische Aussagen erfordern eine ausreichend grosse Stich‐
probe, um „zufällige“ Schlussfolgerungen aufgrund von statistischen Ausreissern oder Einzelfällen
zu vermeiden. Einschränkungen aufgrund des Stichprobenumfangs sind insbesondere in den
folgenden Bereichen zu erwarten:
– Seltene Ereignisse: z.B. Brandfälle mit mehreren Todesopfern, Gebäudekategorien mit wenigen
Gebäuden und/oder beobachteten Todesfällen
– Geografische Differenzierung: In „kleinen“ Ländern (z.B. Schweiz) mit einer geringen Anzahl
Todesopfer pro Jahr ist die statistische Grundlage naturgemäss schlechter als in „grossen“
Ländern mit vielen Todesopfern (z.B. USA).
– Neue Entwicklungen: Eine Aussage zum Einfluss von aktuellen Trends oder neuen
Entwicklungen (z.B. im Bereich der Bauprodukte) ist in der Regel nicht möglich, da denkbare
Ereignisse in den Daten noch gar nicht oder allenfalls in geringem Umfang enthalten sind.
Der Stichprobenumfang wird bei der Zusammenfassung der Daten stets mit angegeben.
Insbesondere bei den verwendeten Schweizer Daten wird zudem auf die Gefahr von möglichen
Fehlinterpretationen aufgrund des geringen Datenumfangs noch explizit hingewiesen.
Internationale Vergleichbarkeit: Internationale Daten aus verschiedenen Ländern und
unterschiedlichen Datenquellen sind in der Regel nur begrenzt vergleichbar. Hierfür kommen die
folgenden Gründe in Betracht:
– Tatsächliche Unterschiede: Die Länder und Regionen unterscheiden sich in Bezug auf viele
Variablen (z.B. Demographie, Wohlstand, Baukultur), die in den verfügbaren Daten oft nicht
oder nur unzureichend erfasst sind.
– Unterschiede in der Datenerfassung: z.B. Definition eines „Brandtoten“, Berücksichtigung von
Suiziden, Feuerwehrtoten, Explosionen, Todesopfer in Fahrzeugen oder im Freien.
Bei der Zusammenstellung der Statistiken wurden die Daten so weit wie möglich in ein
vergleichbares Format gebracht; auf grosse Unterschiede wird zudem wenn möglich explizit
hingewiesen. Eine ausführliche Diskussion aller denkbaren Unterschiede würde den Bericht
allerdings sprengen. Insofern sind die internationalen Vergleiche stets mit Vorsicht zu
interpretieren: Schon der Vergleich der internationalen Todesfallraten pro Mio. Einwohner und
Jahr zeigt vermutlich vor allem die grossen Unterschiede in der Datenerfassung, d.h. welche
Todesopfer in den nationalen Statistiken enthalten sind. Auch bei den relativen Vergleichen (z.B.
Verteilung der Brandursachen in verschiedenen Ländern) sind die Zahlen vorsichtig zu
interpretieren; besser übertragbar sollten jedoch die qualitativen Aussagen aus den einzelnen
Statistiken sein.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
23
3.2 Interpretation: Thesen zu den beobachteten Schäden
Die Diskussion der beobachteten Schäden im Brandschutz wurde wie folgt entwickelt:
– Die Auswertungen der Schweizer Todesfallstatistik von Imhof (2018) bildet die Grundlage
– Internationale Statistiken aus der eigenen Recherche ergänzen die Ergebnisse mit zusätzlichen
Datenmerkmalen bzw. dienen zur Überprüfung der Hauptaussagen aus der Schweizer
Statistik.
– Die von den Umfrage‐Teilnehmern zugestellten internationalen Statistiken ergänzen das Bild
mit einigen zusätzlichen Ländern und Themen.
– Die Ansichten zu den relevanten Risiken (siehe Kapitel 4.1) wurden in dieser Interpretation
nicht berücksichtigt.
Die Zusammenfassung erfolgt in der Form von Thesen, die im Folgenden gruppiert nach
verschiedenen Datenmerkmalen präsentiert werden. Alle Thesen sind durch Schweizer und/oder
internationale Statistiken abgestützt, was durch kurze Erläuterungen und Verweise auf das
relevante Datenmaterial verdeutlich wird. Die entsprechenden Tabellen oder Abbildungen sind
zum Teil direkt im Text, ansonsten in Anhang C aufgeführt. Hierdurch kann die Grundlage der
Thesen nachvollzogen werden. Diese Nachvollziehbarkeit ist insofern wichtig, dass jede Aussage
auf Basis einer statistischen Auswertung eine Interpretation dieser Statistik erfordert.
3.2.1 Höhe der Personenrisiken – Die Schweiz im internationalen Vergleich
Für internationale Vergleiche bezüglich der Personenrisiken im Brandschutz werden häufig die
„World Fire Statistics“ der Geneva Association (Think Tank der Versicherungsbranche)
herangezogen (Geneva Association, 2014). Aktuellere Daten kann man bei der International
Association of Fire and Rescue Services (CTIF, 2017) finden, die auch „World Fire Statistics“
publiziert. Im Vergleich der Anzahl Brandtoten pro Mio. Einwohner nimmt die Schweiz seit vielen
Jahren einen Spitzenplatz ein, siehe Tabelle 1.
Die Vergleichbarkeit der internationalen Daten ist fraglich, insbesondere aufgrund der
unterschiedlichen Datengrundlage und Erhebung. Die Ersteller der „World Fire Statistics“ sind sich
dieser Problematik bewusst. Die Geneva Association nimmt bereits eine gewisse Korrektur der
Rohdaten vor, allerdings ohne die getroffenen Annahmen und deren Begründung klar zu
kommunizieren. Die CTIF publiziert absichtlich nur offizielle Daten ohne Korrektur. Die
Schlussfolgerung, dass die Schweiz im internationalen Vergleich gut dasteht, ist dennoch zulässig:
Selbst wenn man die Schweizer Todesfall‐Rate verdoppelt, z.B. zur Berücksichtigung von
Thesen:
I. Das Personenrisiko (Todesfallrate) durch Gebäudebrände ist in der Schweiz, im
Vergleich zu anderen Ländern, eher niedrig bis sehr niedrig.
II. Grosse Verbesserungen konnten in den letzten Jahrzehnten vor allem in den Ländern
erreicht werden, in denen das Personenrisiko vergleichsweise hoch war.
III. In mehr als 90% der Brände mit Todesfolge stirbt nur eine Person. Brände mit mehr als
2‐3 Toten sind seltene Extremereignisse.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
24
Todesfällen im Spital oder auf dem Weg dorthin (Bianchi, 2010), liegt sie immer noch in einer
ähnlichen Grössenordnung wie z.B. in Deutschland, das im internationalen Vergleich (z.B. mit
Grossbritannien, USA oder Skandinavien) auch noch eher geringe Todesfallrisiken hat.
Tabelle 1: Vergleich der Todesfallrate pro 1 Mio. Einwohner Links: zwischen 2012‐2016 (CTIF, 2017) Rechts: zwischen
2008 und 2010 (Geneva Association 2011‐14).
Interessant ist auch die zeitliche Entwicklung der Todesfallrate in den einzelnen Ländern, siehe
auch Abbildung 6 im Anhang C. Auffällig ist, dass vor allem Länder mit einer hohen Todesfallrate
(z.B. USA, Kanada, Grossbritannien, Finnland) in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Reduktion
der Personenrisiken erreichen konnten. Ein eindeutiger Grund für den Trend zu geringeren
Todesfallraten in den einzelnen Ländern (z.B. Änderung von Vorschriften) lässt sich in der Regel
nicht bestimmen; offenbar spielt eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle.
Neben der Todesfallrate pro 1 Mio. Einwohner ist auch die Anzahl Tote pro Brandereignis von
Interesse. Die verfügbaren Statistiken zeigen hier stets das gleiche Bild: Brandtote sind in der Regel
Einzeltote (mehr als 90% der Ereignisse, ca. 80% der Schweizer Todesfälle, siehe Tabelle 2 für
Details). Vor allem Ereignisse mit mehr als 2‐3 Toten sind sehr selten; trotz der grossen Dramatik
dieser Einzelfälle spielen sie für die Gesamtbetrachtung der Personenrisiken kaum eine Rolle.
Land
Tote / 1Mio.
Einwohner
(2012‐2016)
Vergleich CH
2016
2015
2014
2013
2012
Singapur SG 0.2 0.1 1 0 0 4 1
Schweiz CH 2.5 1.0 15 21 18 17 31
Italien IT 3.6 1.5 295 222 141 196 258
Niederlande NL 3.9 1.6 42 81 75
Österreich AT 2.9 1.2 20 30
Spanien ES 3.3 1.3 175 143 162 132 170
Deutschland DE 4.7 1.9 367 372 439 384
Australien AU
Grossbritannien GB 5.4 2.2 325 322 350 380
Neuseeland NZ 3.5 1.4 19 13
Frankreich FR 4.8 1.9 289 335 280 321 362
USA US 10.0 4.0 3390 3280 3275 3420 2855
Norwegen NO 10.2 4.1 54 62 40
Dänemark DK 11.9 4.7 52 68 84 70 65
Schweden SE 10.5 4.2 110 96 103
Finnland FI 13.8 5.5 82 74 86 58 77
Rate Brandtote Land
Tote / 1Mio.
Einwohner
(2008‐2010)
Vergleich
CH
2010
2009
2008
Singapur SG 0.2 0.1 1 1 1
Schweiz CH 3.4 1.0 25 25 30
Italien IT 4.5 1.3 240 285 285
Niederlande NL 4.6 1.4 70 60 100
Österreich AT 4.7 1.4 40 55
Spanien ES 5.2 1.5 235 205 270
Deutschland DE 6 1.8 465 540 500
Australien AU 7.3 2.1 90 270 120
Grossbritannien GB 7.5 2.2 445 460 475
Neuseeland NZ 7.7 2.3 25 40 35
Frankreich FR 9.6 2.8 595 595
USA US 11.1 3.3 3400 3300 3650
Norwegen NO 11.4 3.4 40 55 70
Dänemark DK 13.6 4.0 65 70 90
Schweden SE 14.9 4.4 145 140 130
Finnland FI 20.3 6.0 95 120 110
BrandtoteRate
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
25
Tabelle 2: Anzahl Tote pro Ereignis (nur Brandfälle mit Todesfolge, d.h. mindestens einem Toten) gemäss Statistiken
aus der Schweiz (Imhof, 2018), Österreich (Giselbrecht, 2018) und Schweden (Harrami und McIntyre, 2006).
3.2.2 Einfluss von Gebäudenutzung und –Eigenschaften
Von den Risikofaktoren auf Seiten des Gebäudes soll zunächst die Gebäudenutzung diskutiert
werden. Betrachtet man den Anteil der verschiedenen Nutzungen an der Gesamtzahl Todesfälle,
stehen in der Schweiz wie international klar die Wohngebäude im Vordergrund:
– Schweiz (Imhof, 2018): Mehr als 81.4% der Todesopfer in Wohngebäuden (rein und gemischt),
zzgl. 3.6% in landwirtschaftlichen Wohngebäuden
– International: z.B. 94.2% in London (Holborn, 2003), 93% in USA (Ahrens, 2016)
Allerdings ist auch der Anteil der Wohngebäude am Gesamtportfolio sehr hoch. Mit den Schweizer
Daten lässt sich dies gut berücksichtigen, da der Anteil der Nutzungsarten am Gebäudeportfolio in
näherungsweise bekannt ist. Bestimmt man das relative Risiko (Risikofaktor = Anteil einer Nutzung
an der Gesamtzahl Brandtote / Anteil der Nutzung am Gebäudeportfolio), so liegen die Wohnge‐
bäude in etwa im Durchschnitt (Risikofaktor 1.4 für alle Wohngebäude, 0.95 für reine
Wohngebäude). Ein Vergleich des relativen Risikos für alle Nutzungen findet sich in Abbildung 2,
sowie in Abbildung 9 im Anhang C mit einer feineren Aufteilung der Nutzungskategorien (und
Schweiz, Imhof 2018 AUT, Giselbr. 2018 SWE, Harremi 2006
1987‐2016 Brände mit Todesfolge 2006‐2016 1999‐2004
#Tote/Brand #Brände%Brände #Tote %Tote #Brände %Brände #Brände %Brände
1 642 90.6% 642 79.8% 451 94.5% 576 92.3%
2 49 6.9% 98 12.2% 20 4.2% 39 6.3%
3 11 1.6% 33 4.1% 3 0.6% 6 1.0%
4 3 0.4% 12 1.5% 0 0.0% 1 0.2%
5 4 0.6% 20 2.5% 2 0.4% 1 0.2%
6+ 0 0.0% 0 0.0% 1 0.2% 1 0.2%
alle 709 100.0% 805 100.0% 477 100.0% 624 100.0%
Thesen:
IV. Die meisten Todesfälle passieren in Wohngebäuden (CH: mehr als 80% der Brandtoten);
diese stellen allerdings auch den Grossteil des Gebäudeportfolios.
V. Im Verhältnis zu ihrem Anteil am Gebäudeportfolio besonders gefährdet sind (in
absteigender Reihenfolge) die folgenden Nutzungskategorien:
a. Spitäler und Pflegeheime
b. Wohngebäude mit einem Anteil anderer Nutzung
c. Hotel‐ und Gastwirtschaftsbetriebe
d. landwirtschaftliche Wohngebäude
VI. Ein Einfluss der Bauweise oder der Geschossigkeit ist aus den verfügbaren Statistiken
nicht zu erkennen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
26
entsprechend reduzierter Stichprobe je Nutzungsart, siehe Diskussion zur statistischen Relevanz in
Abschnitt C.2).
Bezogen auf ihren Anteil am Gebäudeportfolio (relatives Risiko) sind vor allem die folgenden
Nutzungskategorien besonders gefährdet, siehe auch Tabelle 27 im Anhang:
– Öffentliche Gebäude: v.a. Spitäler, Pflegeheime (Risikofaktor 15.5)
– Wohngebäude: v.a. gemischte Wohngebäude (Wohngebäude mit Nebennutzung, z.B.
Gewerberäume im Erdgeschoss; Risikofaktor 5.5), sowie landwirtschaftliche Wohngebäude
(Grobkategorie „Landwirtschaft“; Risikofaktor 2.0)
– Hotel‐/Gastwirtschaftsbetriebe (Risikofaktor 5.0).
Die Bedeutung des Risikofaktors kann am folgenden Beispiel verdeutlicht werden: Die
Wahrscheinlichkeit bzw. Häufigkeit eines Todesfalls in einem durchschnittlichen Spitalgebäude
oder Pflegeheim ist etwa 15.5x höher als in einem durchschnittlichen Gebäude beliebiger Nutzung
und 16.3x höher als in reinen Wohngebäuden (Risikofaktor 0.95).
Abbildung 2: Relatives Risiko nach Gebäudenutzung (Grobkategorien) in der Schweiz (Imhof, 2018). Ein Risikofaktor
von 1 bezieht sich auf ein durchschnittliches Gebäude beliebiger Nutzung.
Ein Vergleich der Schweizer Statistik mit internationalen Daten ist schon aufgrund der
unterschiedlichen Definitionen der Nutzungskategorien schwierig. Zudem fehlen in den meisten
Veröffentlichungen Angaben zum Anteil der verschiedenen Nutzungen am Gebäudeportfolio. Eine
Ausnahme bildet die Londoner Statistik von (Holborn, 2002); diese wird in Tabelle 27 im Anhang C
der Schweizer Statistik gegenübergestellt. Die beiden wichtigsten Risikogruppen sind in der
Londoner Statistik die Nutzung „Residential – Institutional“ (diese enthält u.a. Spitäler und
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
27
Pflegeheime), sowie die Nutzung „Residential – Other“ (Hotels, Pensionen, Hostels etc.). Die
Aussagen sind somit in guter Übereinstimmung mit der Schweizer Statistik.
Die in den folgenden Abschnitten 3.2.3 bis 3.2.7 verwendeten internationalen Statistiken zu anderen
Variablen (z.B. Brandursache, Faktoren im Brandverlauf, menschliche Faktoren, Massnahmen)
beziehen sich häufig nur auf Wohngebäude, was durch den grossen Anteil dieser
Nutzungskategorien an den Opferzahlen gerechtfertigt wird. Die Nutzungskategorie der
Datengrundlage (z.B. „home fires“) ist in den einzelnen Tabellen jeweils angegeben. Ein Vergleich
mit Statistiken für alle Gebäudegruppen dürfte aufgrund des geringen Einflusses anderer
Nutzungskategorien in der Regel unproblematisch sein.
Internationale Statistiken zu weiteren Gebäudeeigenschaften sind in Tabelle 28 und Tabelle 29 im
Anhang C aufgeführt: Zum Einfluss der Bauweise in Österreich (Giselbrecht, 2018) und zum
Einfluss der Geschossigkeit in Spanien (MAPFRE, 2016/2017). Beiden Statistiken fehlen allerdings
Angaben zur Verteilung im Gebäudeportfolio, was die Interpretation der Statistiken erschwert.
Interessanter ist eine englische Statistik zu den Besonderheiten der Brandsicherheit in
Mehrfamilienhäusern („purpose built blocks of flats“) vgl. (UK LGA, 2011):
– Etwa 10% der Engländer lebten 2009‐2010 in Mehrfamilienhäusern
– Im selben Zeitraum geschahen etwa 25% der Wohnungsbrände in Mehrfamilienhäusern
(Brände mit oder ohne Todesfolge)
– Diese verursachten 23% der Todesfälle in Wohngebäuden.
Für die Bewohner von englischen Mehrfamilienhäusern bedeutet dies, dass sie zwar stärker
gefährdet sind, durch ein Brandereignis zu sterben, als Bewohner von Einfamilienhäusern. Dies ist
allerdings offenbar nicht auf eine geringere Personensicherheit im Brandfall zurückzuführen,
sondern lediglich auf die grössere Brandhäufigkeit in Mehrfamilienhäusern.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die verfügbaren Statistiken keinen Rückschluss auf einen
nennenswerten Einfluss der Bauweise oder der Geschossigkeit zulassen. Aufgrund der fehlenden
bzw. allenfalls bruchstückhaften Informationen zur Verteilung dieser Eigenschaften im
Gebäudeportfolio kann allerdings keine eindeutige Aussage gemacht werden.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
28
3.2.3 Einfluss der Brandursache
Die Verteilung der Brandursachen in der Schweizer Todesfall‐Statistik ist in Abbildung 3
dargestellt; für eine feinere Aufteilung der Kategorien sowie die wichtigsten Zahlen sei auf den
Anhang verwiesen (Abbildung 10 und Tabelle 30).
Abbildung 3: Anzahl Brandtote pro Jahr nach Brandursache in der Schweiz (Imhof, 2018).
Im Folgenden werden die wichtigsten Brandursachen jeweils kurz diskutiert. Hierbei wird auch auf
Informationen aus internationalen Statistiken zurückgegriffen. Tabelle 30 im Anhang C enthält
Thesen:
VII. Brandfälle mit Todesfolge werden am häufigsten (in absteigender Reihenfolge)
verursacht durch
a. Rauchzeug oder Kerzen, Zündhölzer etc.
b. Küchen‐ oder Elektrobrände oder Elektroinstallationen
c. Explosionen
d. Brandstiftungen
e. Feuerungsanlagen (international v.a. „space heatings“ – keine Zentralheizungen)
In etwa einem Viertel der Schweizer Todesfälle ist die Brandursache unbekannt
VIII. Die Gefahr von Verletzungen (ohne Todesfolge) ist vor allem in Küchenbränden gross
IX. Die meisten Brände mit Todesfolge sind „menschengemacht“ (meist fahrlässig, z.T.
vorsätzlich). Technische Defekte spielen eine kleinere Rolle.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
29
einen Vergleich der Schweizer Daten mit verschiedenen internationalen Statistiken. Ein genauer
Abgleich der verwendeten Definitionen und Kategorien ist unmöglich; siehe Abschnitt C.3 für eine
Diskussion der Vergleichbarkeit der verwendeten internationalen Statistiken.
Bestimmungsgemässes Feuer: Hauptursache von Bränden in der Schweiz sowie international sind
Raucherwaren. Andere „bestimmungsgemässe“ Zündquellen wie z.B. Kerzen, Zündhölzer,
Feuerzeuge spiele eine kleinere Rolle.
Elektrizität: Die internationalen Zahlen zu den „Elektrobränden“ sind schwer vergleichbar, vor
allem weil die Zuordnung von Bränden aufgrund einer unsachgemässen Verwendung von
Elektrogeräten zu dieser Kategorie nicht immer klar ist. Auch die feinere Einteilung von
technischen Mängeln (z.B. ob ein Kabelbrand der Kategorie „Installation“ oder „Gerät“ zugeordnet
wird) ist nicht immer übersichtlich geregelt und erläutert.
Ein wichtiger Faktor sind aber vor allem die Küchenbrände (cooking fires), die in den
internationalen Statistiken häufig explizit als solche bezeichnet werden, während eine
entsprechende Kategorie in der Schweizer Statistik fehlt. Küchenbrände entstehen oft unabhängig
vom Herdtypus, z.B. weil der Herd angelassen oder Essen auf dem Herd vergessen wird. In den
Statistiken aus USA (Ahrens, 2016) und Grossbritannien (UK DCLG, 2015) sind Küchenbrände die
zweithäufigste Ursache für Todesfälle, und die häufigste für Verletzungen ohne Todesfolge. Für
den Vergleich mit der Schweizer Statistik in Tabelle 30 (im Anhang C) wurden diese Brände den
Elektrobränden zugeordnet.
Explosionen: Dass Explosionen (Gas, Sprengstoff etc.) in der Schweizer Statistik als wichtige
Ursache für Brände mit Todesfolge gelten, ist aufgrund des speziellen Brandverlaufs nicht
unbedingt überraschend. Die verwendeten internationalen Statistiken bestätigen die Bedeutung
dieser Brandursache nicht; allerdings ist nicht immer klar, ob Todesfälle aufgrund von Explosionen
überhaupt in den Daten enthalten sind.
Brandstiftungen: Auch vorsätzlich gelegte Brände entwickeln sich oft schneller als bei einer unab‐
sichtlichen Entzündung. Sowohl die Schweizer Daten als auch die verwendeten internationalen
Statistiken bestätigen die Bedeutung dieser Brandursache, sofern sie im verwendeten Datensatz
nicht ausgeschlossen wurden.
Feuerungsanlagen: Der Anteil dieser Brandursache ist in der Schweizer Statistik vergleichbar mit
dem der Brandstiftungen. Bei Betrachtung der feineren Kategorien wird allerdings deutlich, dass
die meisten Todesfälle in Bränden aufgrund von „übrigen“ Feuerungsanlagen entstehen; Welche
Ursachen in diese Kategorie fallen, ist nicht klar. Sowohl die Schweizer als auch internationale
Daten zeigen, dass insbesondere Todesfälle aufgrund von Bränden an Zentralheizungen sehr selten
sind. In Grossbritannien spielen eher die so genannten „space heatings“ (z.B. Heizlüfter,
Elektroheizungen) eine Rolle (UK DCLG, 2015). Ein Vergleich der US‐Statistiken für
Einfamilienhäuser (meist „space heatings“) und Mehrfamilienhäuser (meist Zentralheizungen) lässt
vermuten, dass auch der grosse Anteil der Heizungsbrände in den USA auf diese Ursache
zurückzuführen ist, siehe (Ahrens, 2016) für Details.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
30
Andere Ursachen: Selbstentzündungen, Blitzschläge sowie „andere“ bekannte Ursachen spielen in
der Todesfallstatistik kaum eine Rolle.
Unbekannte Ursachen: Bei der Diskussion der Brandursachen darf nicht vergessen werden, dass
die „Dunkelziffer“ in allen verwendeten Statistiken sehr hoch ist; in der Schweiz sterben fast 25%
der Todesopfer in Bränden mit unbekannter Ursache.
Einen anderen Blick auf die Brandentstehung bietet die Neuseeländische Brandursachen‐Statistik,
siehe Tabelle 31 im Anhang und (NZ Fire Service, 2011). Im Fokus steht hier nicht die Zündquelle,
sondern die Faktoren, die zur Entzündung geführt haben. Die Statistik zeigt deutlich die grosse
Bedeutung von menschlichen Faktoren: Mehr als die Hälfte der Brände wurden (vorsätzlich oder
fahrlässig) durch Menschen verursacht, während technische Defekte nur einen vergleichsweise
geringen Beitrag haben.
3.2.4 Einfluss des Brandszenarios
Die Brandursachenstatistiken der Schweiz und der meisten internationalen Länder konzentrieren
sich auf die Zündquelle, die das Feuer ausgelöst hat. Statistiken aus den USA und Grossbritannien
erfassen zusätzlich den Gegenstand bzw. das Material, dass von der Zündquelle entzündet wurde
bzw. das im Entstehungsbrand eine wichtige Rolle spielte, siehe Tabelle 3. Die Kategorien sind
nicht immer deckungsgleich. Dennoch zeigt die Statistik recht eindeutig die wichtige Rolle von
Möbeln (insbesondere Polstermöbeln), Matratzen und Bettwaren sowie Kleidung und Textilien bei
Wohnungsbränden mit Todesfolge. Vermutlich spielt nicht nur das Brandverhalten der Materialen
eine Rolle (z.B. Schwelbrände bei Entzündung von Polstermöbeln), sondern vor allem auch das
Verhältnis zum Opfer (das im Bett liegt, auf dem Sofa sitzt, Kleidung trägt).
Die Bedeutung von Kochmaterialien (inklusive Öl und Fett) für Verletzungen ohne Todesfolge ist
nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass cooking fires in denselben Statistiken als wichtigste
Brandursache für Verletzungen identifiziert wurde.
Thesen:
X. Die wichtigsten „Brandlasten“ bei der Entstehung von Bränden mit Todesfolge sind die
folgenden Gegenstände bzw. Materialien (in Wohnungen):
a. Möbel, vor allem Polstermöbel
b. Bettwaren, Matratzen
c. Kleidung, Textilien
XI. Wichtige Faktoren, die im weiteren Brandverlauf von Wohnungsbränden Todesfälle
begünstigen sind u.a.:
a. Durch das Feuer oder Rauch blockierte Ausgänge oder Sicht
b. Probleme im Zusammenhang mit dem Fluchtweg
c. Probleme im Zusammenhang mit der Flucht des Opfers
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
31
Tabelle 3: Bei der Entstehung von Wohnungsbränden mit Todesfolge beteiligte Materialien, gemäss Statistiken aus USA
(Ahrens, 2016) und Grossbritannien (Walker, 2017).
Die US‐Statistik enthält auch Angaben zu Faktoren, die im weiteren Brandverlauf zu Todesfällen
oder Verletzungen geführt haben, siehe Tabelle 32 im Anhang C. Die Statistik ist aufgrund vieler
fehlender Angaben etwas schwierig zu interpretieren; zum Beispiel werden relativ häufig Probleme
mit dem Fluchtweg angeführt, in den meisten Fällen sind dies jedoch „unclassified egress
problems“, und nicht die eher offensichtlichen Fälle wie verschlossene Türen und Fenster. Dennoch
wird deutlich, dass vor allem Faktoren, die die Flucht des Opfers behindern, wichtig sind:
– Brand‐ und Rauchentwicklung, durch die Ausgänge oder Fluchtwege blockiert werden, sowie
durch Rauch verminderte Sicht
– Probleme mit dem Fluchtweg, die unabhängig vom Brandverlauf sind
– Probleme mit der Flucht des Opfers, z.B. in Bezug auf die Fluchtwegwahl, Zurückkehren ins
Gebäude nach erfolgreicher Flucht, aber auch Kleidung, die während der Flucht Feuer fängt
Eine detaillierter Untersuchung derselben US‐Statistik nach verschiedenen Opfergruppen (Flynn,
2010) ergab unter anderem, dass ältere Opfer (65Jahre oder älter) häufiger aufgrund von Kleidung,
die Feuer fängt, versterben. Im Gegensatz dazu war bei jüngeren Opfern (bis 18 Jahre) häufiger der
Ausgang durch das Feuer blockiert.
Andere Faktoren, z.B. Tragwerksversagen, spielen allgemein nur eine sehr geringe Rolle, siehe
Tabelle 32 im Anhang. Zu beachten ist, dass sich die Statistik lediglich auf Todesfälle und
Verletzungen in Wohngebäuden bezieht.
Dwelling / Home Fires:
Item first ignited /
mainly involved in fire %deaths %injuries %deaths %injuries
Mattress, bedclothesa 14.0% 10.0% Furniture (incl. upholstered) 24.0% 6.0% 41.7% 15.5%
Clothing / Textilesa 6.0% 4.0% 21.9% 12.6%
Cooking materials (incl. oil/fat) 5.0% 27.0% 3.7% 34.3%
Rubbish / Wasteb 2.1% 2.2%
Paper / Cardboardb 1.4% 2.8%
Foam / Rubber / Plasticb 3.0% 5.8%
Explosives / Gas / Chemicals 7.0% 8.0% 2.8% 2.1%
Structure / Fittingsb 14.0% 6.2% 9.5%
Other / Unknown 10.0% 4.0% 17.1% 15.2%
Totalb 80.0% 59.0% 99.9% 100.0%Sample size (100%)c #2'520 #12'720 #566 #17'642
a GB: Mattresses included in Furniture, bedclothes in Clothing / Textilesb USA: Only "leading" items first ignited included in the tablec USA: Annual averages, including also categories not listed in the table
GB, Walker 2017
2009‐2012
USA, Ahrens 2016
2010‐2014
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
32
3.2.5 Risikofaktoren auf Seiten des Opfers
Zu den Risikofaktoren auf Seiten des Opfers gibt es insbesondere zum Alter und Geschlecht
international viele gute Statistiken. Da die Altersverteilung in der Bevölkerung ebenfalls bekannt
ist, kann auch das Sterberisiko je Alterskategorie relativ einfach bestimmt werden, siehe z.B.
Abbildung 4 für die Schweiz, basierend auf den Zahlen in Abbildung 11 und Tabelle 33 im Anhang.
Abbildung 4: Relatives Risiko, in der Schweiz bei einem Gebäudebrand zu sterben, nach Alter und Geschlecht (Imhof,
2018). Ein Risikofaktor von 1 bezieht sich auf einen durchschnittlichen Schweizer (Mann oder Frau). Die Zahlen über
den Balken sind ein Hinweis zum Stichprobenumfang (mittlere Anzahl Tote pro Jahr).
Der Vergleich mit internationalen Daten (siehe im Anhang) zeigt überall den gleichen Trend: Mit
dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, in einem Gebäudebrand zu sterben, markant an. Der
Thesen:
XII. Das Risiko, in einem Gebäudebrand zu sterben, steigt mit dem Alter markant an.
XIII. Das Verletzungsrisiko ist im Erwachsenenalter deutlich weniger altersabhängig.
XIV. Männer sind stärker gefährdet, in einem Gebäudebrand zu sterben, als Frauen.
XV. Die wichtigsten opferspezifischen Risikofaktoren sind:
a. Schlafen (zum Zeitpunkt der Brandentstehung)
b. Mobilitätseinschränkungen (v.a. Ältere)
c. Alkoholeinfluss (eher Männer als Frauen)
XVI. Die folgenden sozioökonomischen Faktoren spielen eine Rolle:
a. Haushaltstyp, Wohnungstyp
b. Einkommen, Bildungsniveau, Arbeitslosigkeit
XVII. In kleineren (i.d.R. ländlichen) Gemeinden ist die Todesfallrate – bezogen auf die
Einwohnerzahl – höher als in grösseren Gemeinden und Städten.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
33
Effekt ist bereits bei Personen im Rentenalter (Altersklasse 65+, bzw. 60+ in Abbildung 4) deutlich
zu erkennen und wird noch stärker bei Personen über 80 Jahren.
Internationale Statistiken mit grossen Datensätzen (z.B. Grossbritannien, USA – vgl Tabelle 33 im
Anhang) weisen noch eine zweite Alterskategorie mit stärkerer Gefährdung aus: Kinder unter 5
Jahren. Der Schweizer Datensatz ist für eine solch feine Kategorienbildung nicht ausreichend; in
Abbildung 4 verschwinden die Kleinkinder in der Gruppe der unter 20‐jährigen, die generell ein
eher unterdurchschnittliches Risiko aufweisen. Trendanalysen aus den USA (Ahrens, 2014) zeigen
allerdings, dass der Anteil der unter 5‐jährigen an den Brandopfern seit den 1980ern deutlich
abgenommen hat. Höhere Todesfallraten in der Gruppe der afroamerikanischen Kinder (unter 14,
im Vergleich zu Kindern anderer ethnischer Gruppen) lassen eine Abhängigkeit des Risikos von
sozioökonomischen Faktoren vermuten.
Die US‐Statistik enthält auch Angaben zu Verletzungen ohne Todesfolge, siehe Tabelle 33 im
Anhang. Das Risiko einer nicht‐tödlichen Verletzung ist im jungen bis mittleren Erwachsenenalter
(20‐50 Jahre) am höchsten, allgemein aber deutlich weniger altersabhängig als das Todesfallrisiko.
Gut denkbar ist ein Zusammenhang der beiden Statistiken, d.h. dass ein jüngerer Erwachsener eine
grössere Chance hat, einen Gebäudebrand (wenn auch verletzt) zu überleben. Die Gruppe der
unter 20‐jährigen ist auch bei den Verletzungen weniger gefährdet als (ältere) Erwachsene.
Neben der Altersabhängigkeit zeigt die Schweizer Statistik in Abbildung 4 auch einen deutlichen
Einfluss des Geschlechts: Männer sind in allen Altersgruppen deutlich stärker gefährdet als Frauen,
in einem Gebäudebrand ums Leben zu kommen. Auch diese Aussage wird durch internationale
Daten gestützt, vgl. Tabelle 33 im Anhang. Der Effekt tritt auch bei Beschränkung auf die Gruppe
der Wohngebäude auf, lässt sich also offenbar nicht (oder zumindest nicht vollständig) durch
grössere Risiken am Arbeitsplatz erklären. Mögliche Erklärungen sind vermutlich im Verhalten der
Opfer zu suchen. So zeigt zum Beispiel die US‐Statistik, dass Männer etwas häufiger im Schlaf,
Frauen dagegen eher auf der Flucht sterben. Auch Alkohol scheint bei Männern eher eine Rolle zu
spielen, siehe unten (Tabelle 4 und Diskussion). Noch deutlicher zeigt sich der Unterschied im
Verhalten bei den Verletzungen, die bei Männern häufiger im Rahmen von Lösch‐ oder
Rettungsversuchen auftreten als bei Frauen, siehe Tabelle 5 weiter unten.
Ein Überblick über die wichtigsten „Human Factors“ auf Seiten des Opfers bietet Tabelle 4, auf
Basis von Statistiken aus den USA (Flynn, 2010) und Grossbritannien (Walker, 2017). Der Einfluss
von Alkohol und andere Drogen wird in der britischen Statistik separat erfasst, siehe Tabelle 34 im
Anhang C , in der auch Daten zur Blutalkoholkonzentration von Brandtoten in London (Holborn,
2003) und Leipzig (Wilk, 2010) enthalten sind. Die wichtigsten Risikofaktoren sind offenbar
Schlafen, Alkohol und Mobilitätseinschränkungen. Die Bedeutung der drei Faktoren variiert je nach
Opfergruppe:
– Kinder (0‐14Jahre) sterben häufiger im Schlaf, Alkohol und Mobilitätseinschränkungen spielen
kaum eine Rolle
– Bei älteren Todesopfer (65+ Jahre) sind vor allem Mobilitätseinschränkungen ein wichtiger
Faktor, Schlafen und Alkohol weniger als im Durchschnitt
– Männer sterben deutlich häufiger unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen als Frauen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
34
Eine Analyse von (NFPA, 2011) unter Berücksichtigung weiterer Variablen zeigt zudem die
folgenden Abhängigkeiten:
– Schlafende Personen sterben häufiger ausserhalb des Bereichs, in dem das Feuer ausgebrochen
ist, als ein durchschnittlicher Brandtoter, sowie häufiger aufgrund von Rauchgasvergiftungen.
– Opfer mit Mobilitätseinschränkungen sterben häufiger im Bereich der Brandentstehung, öfter
bei funktionierendem Rauchmelder, sowie häufiger in Bränden aufgrund von Rauchwaren.
– Der Einfluss von Alkohol und Drogen führt häufiger zu Todesfällen aufgrund einer
Brandentwicklung in Polstermöbeln und/oder Entzündung durch Rauchwaren.
Tabelle 4: Menschlich Faktoren (Human Factors) auf Seiten der Opfer bei Todesfällen und Verletzten in Wohngebäuden;
Statistiken aus USA (Flynn, 2010) und Grossbritannien (Walker, 2017).
Tabelle 5: Tätigkeit der Opfer von US‐Wohnungsbränden zum Zeitpunkt der Verletzung (mit oder ohne Todesfolge),
Unterscheidung nach Altersgruppen und Geschlecht (Flynn, 2010).
USA, Flynn 2010
2003‐2007, Home fires
Human Factors contributing %injur. Human Factors contributing
to fatality / injury all 0‐14 65+ female male all to fatality / injury #d. %d. #i. %i.
Asleep 35.0% 49.0% 27.0% 35.0% 34.0% 19.0% Falling asleep / Asleep 122 21.6% 3'566 20.2%
Unconscious 4.0% 2.0% 3.0% 3.0% 4.0% 1.0%
Physically disabled 13.0% 1.0% 28.0% 16.0% 11.0% 3.0% Disabled 45 8.0% 258 1.5%
Possibly mentally disabled 4.0% 1.0% 4.0% 4.0% 5.0% 2.0% Other medical cond. / illness 68 12.0% 1'036 5.9%
Physically restrained 0.0% 1.0% 0.0% 1.0% 0.0% 0.0% Tempor. lack of phys. mobility 13 2.3% 106 0.6%
Possibly impaired by alcohola 12.0% 0.0% 4.0% 7.0% 17.0% 5.0%
Possibly imp. by other drug 6.0% 1.0% 2.0% 4.0% 7.0% 2.0%
Unattended/unsuperv. person 5.0% 17.0% 6.0% 6.0% 5.0% 4.0% Excessive & dangerous storage 13 2.3% 200 1.1%
Distraction 12 2.1% 3'654 20.7%
Other / Not Known 201 35.5% 2'703 15.3%
None 37.0% 34.0% 40.0% 38.0% 35.0% 68.0% None 92 16.3% 6'119 34.7%
Totalb 116% 106% 114% 114% 118% 104% Total 474 100% 11'523 100%
Sample size (5‐year average) 2'850 500 800 1'260 1'580 13'160
a Role of Alcohol probably underestimated in NFIRS (compared to autopsy reports)b Several factors can be mentioned for the same victim
GB, Walker 2017
Separate statistics on alcohol / drugs
deaths injuries%deaths
2009‐2012, accidential dwelling fires
USA, Flynn 2010
2007‐2011, Home fires
Activity at time of fatal / nonfatal injury all 0‐14 65+ female male all 0‐14 65+ female male
Sleeping 36% 54% 24% 33% 39% 13% 25% 12% 13% 12%
Escaping 35% 28% 39% 39% 31% 23% 37% 31% 28% 19%
Unable to Act 10% 13% 14% 12% 9% 3% 7% 7% 3% 2%
Irrational Act 5% 3% 3% 3% 7% 3% 3% 3% 2% 3%
Returning to Vicinity of Fire Before Control 3% 0% 3% 2% 4% 6% 3% 7% 6% 6%
Fire Control 3% 0% 6% 2% 3% 37% 15% 28% 34% 40%
Rescue Attempt 3% 0% 2% 3% 2% 6% 2% 3% 4% 8%
Returning to Vicinity of Fire After Control 0% 0% 0% 0% 0% 1% 0% 1% 1% 0%
Unclassified Activity 2% 1% 8% 6% 5% 8% 9% 9% 9% 8%
Total =100% (annual averages) 2'850 500 800 1'260 1'580 13'160 1'490 1'680 6'180 6'980
%injuries%deaths
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
35
Vor allem als Ergänzung zu den „Human Factors“ (die bereits vor Brandausbruch bestehen)
interessant ist die US‐Statistik zur Tätigkeit der Opfer zum Zeitpunkt der Verletzung (mit oder
ohne Todesfolge). Eine Zusammenfassung dieser Daten für die verschiedenen Opferkategorien ist
in Tabelle 5 gegeben. Allgemein sterben Brandtote meist im Schlaf oder auf der Flucht,
Verletzungen ohne Todesfolge geschehen dagegen oft auch im Rahmen von Löschversuchen.
Unterschiede nach Alter und Geschlecht der Opfer beschränken sich im Wesentlichen auf den
relativen Anteil dieser drei Aktivitäten.
Eine etwas andere Sicht als die der opferspezifischen „Human Factors“ bietet die Betrachtung von
sozioökonomischen Faktoren, siehe z.B. Tabelle 6 auf Basis von schwedischen Daten, die die
Bedeutung von Haushalts‐ und Wohnungstyp, Einkommen, Bildungsniveau und Arbeitslosigkeit
hervorhebt. Der Einfluss von sozioökonomischen Faktoren wurde auch in anderen Publikationen
gezeigt, siehe zum Beispiel (Holborn, 2003) für eine Analyse der lokalen Todesfallraten in
verschiedenen Vierteln in London, sowie (NFPA, 2010) oder (Ahrens, 2014) für Informationen zum
Vergleich der Todesfallraten in unterschiedlichen US‐Bundesstaaten.
Tabelle 6: Einfluss sozioökonomischer Faktoren auf Todesfälle durch Gebäudebrände in Schweden (Harrami und
McIntyre, 2006).
Dass Menschen in Ein‐Personen‐Haushalten besonders gefährdet sind, zeig auch die spanischen
Statistik (MAPFRE, 2016/17): Unter Spaniern, die alleine wohnen, war die Todesfallrate in den
Jahren 2015‐2016 durchschnittlich etwa 6.5 mal höher als in Mehrpersonenhaushalten (Schweden:
2.5/0.3 = 8.3 mal höher). In der Diskussion zur spanischen Statistik wird insbesondere der grosse
Anteil an älteren Personen, die alleine wohnen, als eine wichtige Erklärung hervorgehoben.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Grösse der Gemeinde, siehe Tabelle 7 auf Basis von Daten aus
den USA (Ahrens, 2014) und Spanien (MAPFRE, 2016/17). In kleinen, ländlichen Gemeinden ist die
Todesfallrate (pro Mio. Einwohner) am grössten. Neben geografischen Faktoren (z.B. Erreichbarkeit
durch die Feuerwehr) dürften auch in diesen Statistiken vor allem sozioökonomische Kenngrössen
Socioeconomic Average Fire relative
characteristics SWE fatalities risk
Household type (20‐84yr.)
Couples/families 66% 20% 0.3
Singles 30% 75% 2.5
Single parents 4% 6% 1.5
Accommodation type
Living in flats 41% 55% 1.3
Living in houses 50% 33% 0.7
Living in farmhouses 6% 9% 1.5
Other 2% 2% 1.0
Unemployment ratea
Unemployed (20‐64yr) 9.6% 22.4% 2.3
Average income (k€/yr)b Ratio
Females 19.0 2.1 0.1
Males 23.0 4.1 0.2
SWE, Harrami 2006
1992‐2002, all fatal fires (1'242 fire deaths)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
36
einen wichtigen Einfluss haben. Zu beachten ist allerdings, dass die Definition einer „Gemeinde“
i.d.R. eine politische bzw. administrative, was die Interpretation der Statistiken erschwert.
Insbesondere gibt es keine Informationen zur Besiedlungsdichte und räumlichen Anordnung der
Gebäude.
Tabelle 7: Brandtote bzw. Verletzte pro Mio. Einwohner in Abhängigkeit der Grösse der Ortschaft oder Gemeinde,
basierend auf Statistiken aus den USA (Ahrens, 2014) und Spanien (MAPFRE, 2016/17)
3.2.6 Verhältnis des Opfers zum Brand
Für die Beeinflussbarkeit des Personenrisikos durch Massnahmen ist auch das Verhältnis des
Opfers zum Brand wichtig: Todesfälle im Raum der Brandentstehung lassen sich z.B. nicht durch
bessere Brandabschnitte verhindern. Die US‐Statistik zum Ort, an dem es zur Verletzung (mit oder
ohne Todesfolge) kam, zeigt dass dies bei mehr als der Hälfte der Opfer der Raum bzw. Bereich der
Brandentstehung war, siehe Tabelle 8, sowie Tabelle 35 im Anhang. Die Aufschlüsselung nach
Alterskategorien in Tabelle 35 zeigt allerdings, dass jüngere Opfer (bis etwa 35 Jahre) eher in
anderen Räumen versterben. In den von (Holborn, 2003) analysierten Daten zu Wohnungsbränden
in London wurden 61% von 279 Todesopfern im Bereich des Feuers aufgefunden („found adjacent
to the fire“), was in etwa der Grössenordnung in US‐Wohnungsbränden entspricht.
Noch schwieriger zu verhindern ist die Gruppe der Opfer, die sich im selben Raum befinden und
zudem direkt an der Brandentstehung beteiligt waren; dies bedingt in der Regel eine noch grössere
Nähe zum Brand, eventuell bereits verbunden mit schweren Verletzungen, z.B. durch Entzündung
der Kleidung. Gemäss Tabelle 6 betrifft diese ungünstigste Kombination („Involved in Ignition“
und „In Area of Fire Origin“) fast 40% der Todesopfer in US‐Wohnungsbränden. Umgekehrt zeigt
Community size death rate injury rate Community size death rate
<2'500 19.9 53 <1'000 4.8
2'500‐4'999 17.2 46 1'000‐4'999 4.4
5'000‐9'999 10.9 43 5'000‐19'999 2.7
10'000‐24'999 11.8 60
25'000‐49'999 8.7 68 20'000‐49'999 2.3
50'000‐99'999 8.0 65 50'000‐99'999 2.2
100'000‐249'999 8.9 65 100'000‐499'999 2.0
250'000 + 8.1 57 500'000 + 2.6
Annual rates per Mio. population: Annual rates per Mio pop.:
2007‐2011, all occupancies
USA, Ahrens 2014 ESP, MAPFRE 2016/2017
2015‐16, all occupancies
Thesen:
XVIII. Mehr als die Hälfte der Opfer sterben in dem Raum oder Bereich, in dem das Feuer
ausgebrochen ist. Ein noch grösserer Anteil der Opfer war direkt an der
Brandentstehung beteiligt, z.T. in Abwesenheit (z.B. Herd angelassen).
XIX. Aus medizinischer Sicht sind Rauchgasvergiftungen (alleine oder in Kombination mit
Verbrennungen) mit Abstand die häufigste Todesursache.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
37
die Tabelle jedoch auch, dass ein Teil der Opfer, die selbst an der Entzündung beteiligt waren, in
einem anderen Raum ums Leben kommen, z.B. weil sie vergessen, den Herd abzuschalten und in
einen anderen Raum gehen. Die Möglichkeiten zur Verhinderung solcher Todesfälle sind
grundsätzlich ähnlich wie bei Personen, die sich in einem anderen Raum aufhalten und nicht an der
Entzündung beteiligt sind.
Tabelle 8: Anteil der Opfer in US‐Wohnungsbränden, die an der Brandentstehung beteiligt waren und/oder im Raum
oder Bereich der Brandentstehung aufgefunden wurden bzw. sich dort verletzt haben (Ahrens, 2014).
Tabelle 9 zeigt die Bedeutung unterschiedlicher Todesursachen bei Opfern von Gebäudebränden in
den USA und London. Rauchgasvergiftungen, Verbrennungen, oder eine Kombination beider
Effekte verursachen einen Grossteil der Todesfälle. Die Unterschiede in den relativen Anteilen der
Kategorien lassen sich vermutlich hauptsächlich durch die unterschiedliche Erfassung der Daten
erklären, siehe zum Beispiel den Vergleich der Todesursachenstatistik (gemäss Angaben im
Totenschein) mit der Feuerwehrstatistik in den USA (Spalte a und b in Tabelle 9). Schwierig ist
insbesondere die Abgrenzung der Kategorie mit kombinierter Einwirkung („smoke and burns“),
wenn z.B. der Tod zwar aus medizinischer Sicht durch Verbrennungen verursacht wurde, das
Opfer aber zuvor durch die toxische Einwirkung von Rauchgasen an der Flucht gehindert wurde
(z.B. ohnmächtig, orientierungslos).
Tabelle 9: Anteil der verschiedenen Todesursachen bei Bränden in den USA (Hall, 2011) und London (Holborn, 2003).
USA, Ahrens 2014
2007‐2011, Home fires
#deaths %deaths #injuries %injuries
Involved in ignition 1'630 63.4% 6'650 50.3%
In Area of Origin 1'010 39.3% 4'740 35.9%
Not in Area of Origin 620 24.1% 1'910 14.5%
Not involved in ignition 920 35.8% 6'380 48.3%
In Area of Origin 300 11.7% 3'130 23.7%
Not in Area of Origin 620 24.1% 3'250 24.6%
Involved & not involved 2'550 13'030
In Area of Origin 1'310 51.0% 7'870 59.6%
Not in Area of Origin 1'240 48.2% 5'160 39.1%
Unclassified 20 0.8% 180 1.4%
Total 2'570 100% 13'210 100%
Involvement & Location
Cause of death all firesa home firesb #deaths %deaths
Smoke inhalation 51.0% 40.0% 117 41.9%
Smoke and burns 23.0% 45.0% 69 24.7%
Burns 25.0% 5.0% 53 19.0%
Otherc 2.0% 10.0% 20 7.2%
Not specified no data d no data d 20 7.2%
Total 101% 100% 279 100%
Sample size 16'200 unknown
home fire deaths
1996‐2000, dwellings
London, Holborn 2003
% fire deaths
USA, Hall 2011
2003‐2008, structures
a based on death certificates 2003‐2007b based on NFIRS national estimates 2004‐2008c includes e.g. hear disease, stroke, injuries from falld data were probably excluded from the analysis
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
38
Weitere Statistiken zur Todesursache sind in Anhang C.6 zitiert. Dort findet sich auch eine kurze
Diskussion verschiedener langfristiger Trends mit Einfluss auf den Rauchgasmix in typischen
Wohnungsbränden.
Kombiniert man Daten zu den Todesopfern und Todesursachen mit Informationen zum
Brandereignis, lassen sich verschiedene Szenarien beobachten, die in ähnlicher Form immer wieder
zu Todesfällen Wohngebäuden führen. Dieser Ansatz wurde kürzlich von (Jonsson et al, 2017)
verfolgt, unter Verwendung eines kombinierten Datensatzes mit vielfältigen Informationen zu
Brandereignissen mit Todesfolge in schwedischen Wohngebäuden. Mit Hilfe von Methoden der
Clusteranalyse konnten die Forscher sechs typische Szenarien, die im Folgenden kurz
wiedergegeben werden. Tabelle 36 im Anhang C enthält weitere Informationen zu den sechs
Clustern. Zu beachten ist, dass sich die Analyse von (Jonsson et al, 2017) im Gegensatz zu den
meisten anderen hier zitierten Statistiken nicht auf eine einfache tabellarische Aufbereitung
statistischer Daten beschränkt. Die Clusteranalyse beinhaltet bereits gewisse Elemente eine
Modellbildung mit zum Teil nicht sehr klar dokumentierten Annahmen, und insbesondere die
sprachliche Beschreibung der sechs Cluster erfordert eine gewissen Interpretation der Ergebnisse.
In absteigender Reihenfolge der Bedeutung (Anteil der einzelnen Cluster am gesamten Datensatz)
lassen sich die sechs Todesfall‐Szenarien wie folgt zusammenfassen (siehe auch Tabelle 36 im
Anhang C):
– Cluster 2, Rauchen (29.5%): Mittelalte (unter 65 Jahre), oft alkoholisierte Todesopfer, die an
Rauchgasvergiftung sterben. Die Brandursache war in vielen Fällen Rauchzeug, häufig mit
Entzündung von Polstermöbeln.
– Cluster 5, Unbekannte (24.9%): Dies sind Brände (häufig grosse Ereignisse), über deren
Brandursache, entzündete Objekte etc. wir wenig wissen.
– Cluster 1, Ältere (17.3%): Ältere, meist nicht alkoholisierte Opfer, die in der Regel an
Verbrennungen sterben. Das Feuer war häufig klein, oft beginnend mit Entzündung der
Kleidung durch Rauchzeug oder andere Zündquellen
– Cluster 3, Grossbrände (13.3%): Sehr junge oder sehr alte Opfer, die in Grossbränden
aufgrund von technischen Defekten (Elektroinstallationen), Feuerungsanlagen etc. meist an
Rauchvergiftungen sterben.
– Cluster 4, Küchenbrände (7.6%): Todesopfer, meist durch Rauchgasvergiftungen aufgrund
von Küchenbränden. Die Brandursache war in der Regel ein angelassener Herd.
– Cluster 6, Brandstiftungen (7.3%): Todesopfer aus Bränden durch Brandstiftungen, meist mit
leicht entflammbaren Flüssigkeiten oder Gasen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
39
3.2.7 Einfluss von Massnahmen auf die Personenrisiken
Den Einfluss von Brandschutzmassnahmen anhand von Statistiken zu untersuchen ist schwierig:
Entweder ist eine Massnahme bereits Pflicht und ihr Fehlen lässt möglicherweise generell auf
Mängel im Bereich des Brandschutzes schliessen, oder die Massnahme wird von den Vorschriften
nicht verlangt, dann ist die Stichprobe der Gebäude, die dennoch geschützt sind, meist nicht
repräsentativ. Ein weiteres Problem ist, dass Brandschutzmassnahmen in vielen Statistiken nicht
oder nur unzureichend erfasst sind. Eine Ausnahme bilden die (Heim‐)Rauchmelder, die im
Folgenden kurz diskutiert werden.
Tabelle 10 zeigt den Einfluss von Heimrauchmeldern auf die Rate der Todesfälle und Verletzten,
sowie der frühzeitigen Brandentdeckung, in Bränden, die von der US‐Feuerwehrstatistik bzw. der
entsprechenden britischen Statistik erfasst wurden. Nicht erfasst sind somit Brände, die (evtl.
aufgrund einer Alarmierung durch den Rauchmelder) von den Bewohnern frühzeitig verhindert
bzw. selbst gelöscht werden konnten. Die Daten zeigen, dass ein – funktionierender – Rauchmelder
die Todesfallrate pro Brandfall etwa um einen Faktor zwei verringern kann. Die sehr gute
Diskussion der Daten sowie weiterer Informationen, insbesondere durch (Ahrens, 2015), zeigt
allerdings, dass verschiedene Effekte die Wirksamkeit von Rauchmeldern verringern können.
So zeigt zum Beispiel der Vergleich von Daten zur allgemeinen Verbreitung von Rauchmeldern
(z.B. Anhand von Telefonumfragen) mit der Verbreitung in Haushalten, in denen es vor kurzem
gebrannt hat und insbesondere mit den Daten zu Bränden mit Todesfolge (z.B. Tabelle 37 im
Thesen:
XX. Funktionierende Rauchmelder können die Häufigkeit von Todesfällen durch Brände in
Wohngebäuden etwa um die Hälfte reduzieren. Die Wirksamkeit von Rauchmeldern
wird durch die folgenden Effekte reduziert:
a. Auch in Ländern mit Rauchmelderpflicht fehlen (funktionierende) Rauchmelder
offenbar vor allem in Haushalten mit erhöhtem Brandrisiko.
b. Wichtige Risikogruppen (z.B. Personen mit Mobilitätseinschränkungen, Ältere,
Raucher, Alkoholisierte) profitieren im Brandfall nur wenig von Rauchmeldern.
Aufgrund des geringen Rettungspotentials kam eine Studie von 2012 zu dem Ergebnis,
dass eine Rauchmelderpflicht in Schweizer Wohngebäuden trotz der geringen Kosten
nicht verhältnismässig ist.
XXI. Die folgenden weiteren Massnahmen könnten einen relevanten Beitrag zur Reduktion
von Todesfällen in Wohngebäuden haben:
a. Guter Unterhalt elektrischer Systeme und Apparate
b. Zigaretten mit verminderter Zündenergie („Fire safe“ cigarettes)
c. Schwer entflammbare Bettwaren, Polstermöbel oder Kleidung
d. Automatische Löschsysteme (Residential Sprinkler)
Die Verhältnismässigkeit (Nutzen/Aufwand) bzw. Effizienz der einzelnen Massnahmen
wurde in den vorliegenden Studien nicht untersucht.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
40
Anhang), dass die Melder offenbar auch in Ländern mit allgemeiner Rauchmelderpflicht vor allem
dort fehlen, wo das Risiko am höchsten ist. Dieser Effekt wird noch deutlicher, wenn man nach
funktionierenden Rauchmeldern fragt. Eine wichtige Rolle spielt hier offenbar der Umgang mit
„Fehlalarmen“ (z.B. Aktivierung durch mehr oder weniger normale Aktivitäten beim Kochen),
aufgrund derer Rauchmelder häufig dauerhaft deaktiviert werden. Ebenfalls wichtig ist der
regelmässige Unterhalt der Rauchmelder nach ihrer Installation. Zum Beispiel war in einer US‐
Studie zum Unterhalt von Meldern mit 10‐Jahres‐Lithiumbatterie nach 8‐10 Jahren nur noch etwa
1/3 der Melder vorhanden und funktionstüchtig, siehe (Ahrens, 2015) für Details.
Tabelle 10: Einfluss von Rauchmeldern auf die Rate (pro 100 Brände) der Todesfälle und Verletzten, sowie der Brände,
die innerhalb der ersten 5 Minuten entdeckt wurden, auf Basis von Daten aus den USA (Ahrens, 2015) sowie
Grossbritannien (UK DCLG, 2015).
Eine weitere Einschränkung ergibt sich durch die verringerte Wirksamkeit von Rauchmeldern
gerade zur Rettung von Personen, die besonders gefährdet sind, in einem Brandfall zu sterben.
Kinder und Jugendliche, Ältere, aber auch alkoholisierte Schläfer, erwachen oft später oder gar
nicht durch das Signal eines Rauchmelders; dies kann nur bedingt durch Veränderung des Melders
beeinflusst werden (z.B. Verwendung einer niedrigeren Frequenz für ältere, leicht schwerhörige
Menschen). Noch weniger profitieren naturgemäss Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder
Personen, die direkt an der Brandentstehung beteiligt waren.
Vor allem für besonders gefährdete Personengruppen wird deshalb international oft der Einsatz
von automatischen Löschsystemen (z.B. Sprinkler) propagiert. Die Beurteilung von Sprinklern,
insbesondere in Wohngebäuden, anhand von Statistiken ist aufgrund der geringen Verbreitung
deutlich schwieriger als die von Rauchmeldern, die grosse Wirksamkeit dieser Systeme zur
Verhinderung von Todesfällen im Brandfall ist aber grundsätzlich unbestritten; siehe auch Tabelle
38 im Anhang mit Angaben aus der US‐Feuerwehrstatistik (Ahrens, 2017).
In einem interessanten Paper aus Schweden (Runefors et al., 2016) wurde noch eine Vielzahl
anderer Massnahmen auf ihre (potentielle) Effektivität zur Vermeidung von Todesfällen durch
Gebäudebrände untersucht, siehe Abbildung 12 in Anhang C.7, wo auch die methodische
Grundlage der Ergebnisse diskutiert wird. Am effektivsten wären demnach die folgenden
Massnahmen:
– Automatische Löschsysteme (z.B. Sprinkler)
– „fire safe“ cigarettes mit verminderter Zündenergie
USA, Ahrens 2015 GB, UK DCLG 2015
2009‐2013, Home fires 2007‐2014, dwelling fires
Smoke Alarm Status deathsa Smoke Alarm Status deathsa injuriesa discov.a,b
Smoke alarm present 0.59
Operating smoke alarm 0.53 0.42 22.7 0.59
Present but did not operate 1.89
No SA or did not operate 1.18 0.84 18.9 0.51
No smoke alarm present 0.98
a Rates per 100 reported home fires b Early discovery (<5min)
Present, operated,
raised alarm
Not present or failed
to raise alarm
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
41
– Rauchmelder (in Schweden verpflichtend)
– Schwer entflammbare Bettwaren, Polstermöbel oder Kleidung
– Guter Unterhalt elektrischer Systeme
Zur Beurteilung aller hier diskutierten Brandschutzmassnahmen ist zu beachten, dass sich die
meisten internationalen Studien auf die Untersuchung der Wirksamkeit (Effektivität) verschiedener
Massnahmen konzentrieren, d.h. die Massnahmenkosten werden jeweils nicht berücksichtigt. Die
Effizienz (Verhältnis von Nutzen und Kosten) von Rauchmeldern wurde für die Schweiz durch
(Fischer et al., 2012) untersucht. Trotz der vergleichsweise geringen Kosten konnte eine
Rauchmelderpflicht in der Schweiz durch die Studie nicht gerechtfertigt werden, vor allem
aufgrund des geringen Rettungspotenzials (geringe Todesfallrate, nur ein Teil der Brandtoten kann
durch Rauchmelder gerettet werden). Die verwendete Methodik ist grundsätzlich noch gültig,
allenfalls die verwendeten Daten bzw. Zahlen könnten ggf. auf ihre Aktualität geprüft werden.
Bei allen Massnahmen sind nicht nur die Kosten zu beachten, sondern auch allfällige andere
Nachteile, die durch die Massnahme entstehen. So müssen zum Beispiel toxische Effekte durch
chemische Zusätze, die die Entflammbarkeit von Polstermöbeln etc. vermindern, mit den Vorteilen
durch die geringere Brandrate abgewogen werden.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
42
4 Umfrage zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Die in 10 Ländern durchgeführte Umfrage zu den relevanten Risiken enthält zwei Teile:
– Teil A: Angaben zu Statistiken
Abfragen, ob Informationen und Statistiken hinsichtlich Brand in den jeweiligen Ländern
vorliegen. Idealerweise Einreichen der Statistiken
– Teil B: Abfragen von Ansichten von Fachleuten der einzelnen Länder, zu den relevanten
Risiken bzw. zu den Schäden aus Brand
Teil A und B des Fragebogens zu den relevanten Risiken findet sich in Anhang D.
Tabelle 11: Länderübersicht – Rücklauf, eingegangene Statistiken
Land Rücklauf Fragebogen
Statistiken
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistiken
Personenschäden infolge Brand
Statistiken
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Dänemark 1 von 7 ABA-AVS-Statistik
Deutschland 1 von 8 - - -
Frankreich 1 von 5 Feuerwehr- und Rettungsdienststatistik SDIS
- Rauchmelder Brandschutz im Haushalt (Standorte)
Grossbritannien 1 von 5 Fire statistics data tables Fire statistics data tables Fire statistics data tables
Italien 1 von 9 Fahrzeugbrände 2016
Brände in der Hotellerie 2015
Brände in der Hotellerie 1996 - 2006
Brände in Italien 2007 – 2011
Brände in Discos, Kinos und Theater in Italien 2000- 2009
Todesfälle bei Bränden und Explosionen 2012
-
Neuseeland 1 von 5 Statistiken zum Brandbewusstsein und zu den Interventions-programmen 2012/2013, 2013/2014, 2014/2015, 2015/2016, 2016/2017
Neuseeländische Feuerwehr, Notfallstatistik
Statistiken zum Brandbewusstsein und zu den Interventions-programmen 2012/2013, 2013/2014, 2014/2015, 2015/2016, 2016/2017
Neuseeländische Feuerwehr, Notfallstatistik
Unsicherheit bei der Abschätzung der Wirksamkeit von Sprinklern aus neuseeländischen Brandmeldungen (NZL_FireTechnology)
Neuseeländische Feuerwehr, Notfallstatistik
Niederlande 2 von 8 CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid 2016
CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid 2016
-
Österreich 2 von 5 Brandrisikoanalyse 2006 - 2016
Brandrisikoanalyse 2006 - 2016
Brandrisikoanalyse 2006 - 2016
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
43
Land Rücklauf Fragebogen
Statistiken
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistiken
Personenschäden infolge Brand
Statistiken
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Schweden 2 von 6 Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Datenbank/Statistiken Schweden
Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Spanien 2 von 6 Brandopfer in Spanien 2016
Brandopfer in Spanien 2015
Brandopfer in Spanien 2016
Brandopfer in Spanien 2015
-
Total Länder 10 von 10 8 von 10 7 von 10 6 von 10
Die eingegangenen Informationen und Statistiken sind im Anhang E pro Land aufgeführt.
4.1 Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
4.1.1 Dänemark
Tabelle 12: Dänemark – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Dänemark Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Entsprechende Daten sind möglicherweise nicht verfügbar, z.B. Zuverlässigkeit der Notausgänge, Zuverlässigkeit der Rauchschutz-Druckanlage etc.
Häufig ist es notwendig, die zur Verfügung stehenden Daten für die Analyse entsprechend auszuwerten
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 0 Begründung: -
Nein: 1 Begründung:
Die Mehrzahl der Fälle wird durch präskriptive Maßnahmen gelöst. Diese Maßnahmen basieren leider nicht auf Wissenschaft, sondern auf schweren Vorfällen, Geschichten und Traditionen etc.
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 1 Welche:
Für jedes Wohngebäude sollte ein messbares indikatives Risikoniveau angegeben werden. Dies ist nicht der Fall bei der Mehrzahl der Wohngebäuden in Dänemark
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Die Statistik zeigt das größte Einzelrisiko.
Das größte Risiko in Dänemark wird in Privathaushalten gesehen - dort, wo es nicht möglich ist, das Verhalten von Personen zu regulieren.
In regulierten Bereichen besteht das größte Risiko in Bereichen mit hoher Personenbelegung
D Wo ist der Brandschutz Im Zusammenhang mit der Personensicherheit in Dänemark: Bürogebäude,
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
44
überreguliert? Lagerhallen, sprinklergeschützte Gebäude im Allgemeinen
4.1.2 Deutschland
Tabelle 13: Deutschland – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Deutschland Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
-
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 1 Begründung: -
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 0 Welche: -
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Diskotheken [1]
Alters- und Pflegheime [1]
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Holzbau [1]
Nachwachsende Rohstoffe (nawaRo) [1]
4.1.3 Frankreich
Tabelle 14: Frankreich – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Frankreich Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Schnelle Detektion
Reaktionszeit
Schulung und Sensibilisierung der Beteiligten bezüglich der Risiken eines Brandausbruchs und der Bewältigung oder Evakuierung im Falle eines Brandes
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 1 Begründung:
Die Anforderungen werden laufend angepasst.
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 0 Welche: -
Nein: 1 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Alltägliches und lokales Leben mit Prozessen oder Produkten, die einen Brand auslösen können.
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Keine in Anbetracht der potenziellen Schwere eines Brandes (aber die öffentlichen Gebäude sind die am meisten regulierten in Frankreich)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
45
4.1.4 Italien
Tabelle 15: Italien – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Italien Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Fluchtweg Gestaltung
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 1 Begründung:
Für die meisten Nutzungen sind die Maßnahmen zum Brandschutz sehr umfangreich.
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 1 Welche:
Die Installation von Photovoltaikanlagen, da sie Brandursache sein können und die Sicherheit der Feuerwehr nicht garantieren
Die Installation einer brennbaren Isolierung an den Aussenwänden von Gebäuden
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Hotels und andere Unterkünfte
Private Gebäude mit mehreren Stockwerken
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
In privaten Parkhäusern mit geringer Fahrzeugdichte
in Schulen. Die italienischen Vorschriften sehen den Einbau von Hydranten vor, obwohl die Brandlast vernachlässigbar ist
4.1.5 Neuseeland
Tabelle 16: Neuseeland – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Neuseeland Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Leistung des Brandschutzsystems
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 0 Begründung: -
Nein: 1 Begründung: -
Die Feuerwehr ist auf den Brandschutz in großen Gebäuden fokussiert. Die meisten Todesfälle/Verletzungen ereignen sich aber in Einfamilienhäusern oder Fahrzeugen.
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 1 Welche:
Das Risiko sollte mehr im Zentrum stehen: mit einem besseren Verständnis für den Einfluss des Brandschutzsystems auf das Risiko und dem Vergleich des Brandrisikos mit anderen Risiken.
Nein: 0 Begründung: -
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
46
Neuseeland Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Aktivitäten zu Hause: Kochen, Heizen, Rauchen usw.
Selbst herbeigeführte Bewusstseinsveränderungen
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Grossen Gebäude
4.1.6 Niederlande
Tabelle 17: Niederlande – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Niederlande Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Risikoerfahrungen von Einzelpersonen
Gruppeneffekten (mehr Opfer im Brandfall)
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 1 Begründung:
Im niederländischen Baugesetzbuch werden verschiedene Brandschutzmaßnahmen beschrieben und zudem können verschiedene alternative Lösungen in der Praxis angewendet werden.
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 1 Welche:
Risikobasierter Ansatz basierend auf einem quantifizierten Ziel für das Einzelrisiko (siehe: van Straalen und Meacham, 2018).
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Gesundheits- und Kurhäuser
Bestehende Wohngebäude
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Bürogebäude und Industriegebäude mit normaler Nutzung (ohne risikoreiche Prozesse)
4.1.7 Österreich
Tabelle 18: Österreich – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Österreich Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 0 Begründung: -
Nein: 2 Begründung:
Altersstruktur der Toten [2]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
47
Österreich Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 2 Welche:
Erleichterungen bei Fluchtwegen für Betriebsbauten und Büros [2]
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Rauchausbreitung [1]
Altersstruktur mit zunehmenden Mobilitätsproblemen [2]
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Anforderungen an Brandverhalten von Bauprodukten [2]
Ausführung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen [2]
Ausführung von automatischen Brandmeldeanlagen [2]
4.1.8 Schweden
Tabelle 19: Schweden – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Schweden Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
-
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend Personensicherheit.
Ja: 1 Begründung: -
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 1 Welche:
Obligatorische Sprinkleranlagen in Hochhäuser
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Ältere Menschen mit leichter Demenz, die zu Hause und nicht in Pflegeheimen leben
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
4.1.9 Spanien
Tabelle 20: Spanien – Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Spanien Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
A Wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind.
Brandausbreitung (von Raum zu Raum)
Wirksamer Schutz (Massnahmen)
B1 Fokussierung auf die richtigen Brandschutz-massnahmen betreffend
Ja: 2 Begründung: -
Im Allgemeinen ist der Brandschutz erfolgreich.
Es gibt einige Beispiele, die verbessert werden können. Z.B. ist in
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
48
Spanien Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz [Anzahl Nennungen]
Personensicherheit. Spanien eine automatische Detektion ab 50 m Evakuierungshöhe für Wohngebäude erforderlich. Meiner Meinung nach sollte in allen Wohnungen verlangt werden
Nein: 0 Begründung: -
B2 Gibt es Punkte betreffend Personensicherheit, die besser anders zu regeln wären?
Ja: 2 Welche:
Externe Brandausbreitung
Atrium
Parkhaus
Sicherheitszonen
Nein: 0 Begründung: -
C Wo bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand?
Wohnhäuser
ausgedehntes unterirdisches Metronetz und Verkehrsknotenpunkte (in Madrid)
Veranstaltungen: grosse Konzerte, Musikfestivals
Nachtclubs
D Wo ist der Brandschutz überreguliert?
Nirgends [2]
4.1.10 Zusammenfassung der Ansichten zu den relevanten Risiken
Die Umfrage aus den Ländern Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Neuseeland, Nieder‐
lande, Österreich, Schweden und Spanien lieferten Ansichten und Einschätzungen zu den rele‐
vanten Risiken im Brandschutz. Die Einschätzungen sind länderspezifisch. Mehrfachnennungen
aus mehreren Ländern werden deshalb speziell beleuchtet.
Diese subjektiven Ansichten haben natürlich nicht die gleiche Wertigkeit wie statistisch gestützte
Aussagen zu den beobachteten Personenschäden. Trotzdem ergänzen und plausibilisieren sie das
aus den Statistiken erhaltene Bild zu den Personenrisiken.
Rückmeldungen zu den wichtigen Aspekten, die für die Personensicherheit relevant sind und in
den Statistiken nicht zu entnehmen sind, lassen sich in zwei Gruppen einteilen: technische Systeme
und menschliche Faktoren. Bei den technischen Systemen liegt der Fokus auf dem Fluchtweg
(Fluchtweggestaltung, Zuverlässigkeit der Notausgängen, Rauchschutz‐Druckanlage). Unter den
menschlichen Faktoren werden Aspekte wie Schulung, Reaktionszeit, Sensibilisierung, Erfahrung
im Umgang mit Risiken und Gruppeneffekte genannt. Gemäss den Einschätzungen wird in
Dänemark, Neuseeland und Österreich nicht auf die richtigen Brandschutzmassnahmen betreffend
Personensicherheit fokussiert. Dies wird damit begründet, dass die präskriptiven Massnahmen
nicht wissenschaftlich fundiert sind, sondern durch schwere Vorfälle und Traditionen
vorangetrieben werden. Zudem besteht die Tendenz im Brandschutz sich auf grosse Ereignisse zu
fokussieren. Die meisten Verletzen und Todesfälle ergeben sich aber bei Bränden in
Einfamilienhäusern.
Die Befragten aus allen Ländern, ausser Frankreich, geben Änderungsvorschläge für die Regelung
der Personensicherheit an. Die meistgenannte Forderung ist ein risikobasierter Ansatz im
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
49
Brandschutz (Risikoorientierung). Zudem wird ein Vergleich der Brandschutzrisiken mit weiteren
gesellschaftlichen Risiken verlangt.
Gemäss den Einschätzungen bestehen die grössten Personenrisiken aus Brand in Privathaushalten.
Bei der genaueren Beschreibung der Risiken in Privathaushalten werden die alltäglichen Vorgänge
(Kochen, Heizen, Rauchen), Privathäuser mit mehreren Stockwerken und ältere Menschen mit
leichter Demenz genannt.
Mehrfach genannt wurden zudem Bereiche mit hoher Personenbelegung (z.B. Veranstaltungen),
Diskotheken und Alters‐ und Pflegeheime.
Eine Überregulierung im Brandschutz besteht gemäss der Umfrage vorwiegend bei grossen Gebäu‐
den, z.B. Bürogebäude, Schulen, Industriegebäuden mit normaler Nutzung, Lagerhallen und
sprinklergeschützten Gebäude. Weiter wurde der Holzbau, die Anforderungen an das Brandver‐
halten von Bauprodukten und die Ausführung von automatischen Brandmeldeanlagen und Rauch‐
und Wärmeabzugsanlagen genannt.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
50
5 Überregulierung im Vorschriftenumfeld
5.1 Umfrage
Weitere Informationen zur Aufnahme eines Bildes der Handlungsmöglichkeiten BSV 2025 ergeben
sich gemäss Abbildung 1 aus einer nationalen Umfrage zur Einschätzung der Überregulierung im
Vorschriftenumfeld. Die VKF Norm und die dazugehörigen Richtlinien stellen in diesem Zusam‐
menhang das relevante Vorschriftenumfeld. In der Umfrage abgefragt werden die wichtigsten
Massnahmen aus den Richtlinien. Der entsprechende Fragebogen findet sich im Anhang F.
5.2 Auswertung der Informationen
Von 28 versendeten Fragebögen wurden 18 zurück gesendet.
Tabelle 21: Überregulierung im Bereich Brandschutzmassnahmen bei Neubauten
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Verwendung von Baustoffen 11 6 Materialwahl stellt hohe Ansprüche an alle Beteiligte [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Die Formulierung / Verständlichkeit: Schon in den Grundsätzen Formulierungen für die Ausnahmen und diverse Fussnoten mit Ergänzungen [1]
-
Die Klassierung der Elektrokabel sollte reduziert und dem tatsächlichen Angebot des Marktes angepasst werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Das Nachweisverfahren, insb. für Halbfabrikate ist teilweise sehr aufwändig [1]
-
Ziffer 3.2.1.2: Die Aussagen über textile Beschattungseinrichtungen sollen vereinheitlicht werden. Die Präzisierung ≤ 0.6 mm ist unnötig [1]
Eingeschränktes Angebot auf dem Markt [1]
Fluchtwege, Dachkonstruktionen, RF1 Bauteile mit Holz [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet über die Verwendung von Brandschutzprodukten mit und ohne Prüfnachweis [1]
Kapselung / Anwendung von brennbaren Trittschalldämmungen in Hochhäusern [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
51
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Unterregulierung:
Bei Hochhäusern mit Löschanlagenkonzept sind Tragwerke RF2 zulässig. Burn-Out-Resistenz kann somit nicht vorausgesetzt werden. Ein Einsturz bei Nicht-Effizienz von Löschanlage und Löschangriff wird akzeptiert. Ein Nachweis der Burn-Out-Resistenz sollte verlangt werden [1]
-
Brandschutzabstände 17 1 Ziffer 2.3.4 wird selten angewandt, da in der Praxis meistens mindestens ein Gebäude mehrgeschossig ist. Vorschlag Regelung analog der Lösung in der Landwirtschaft [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Feuerwiderstände der Tragwerke
15 3 Formulierung / Verständlichkeit [1]
-
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet über die Verwendung Feuerwiderstände [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Objekte mit Standardnutzung sind i.O. Bei Bauten mit einer Nutzung, die nicht genau mit den VKF Richtlinien übereinstimmt, werden immer die höheren Anforderungen verfügt, auch wenn es das Risiko zulassen würde [1]
Risikobasierte (Schutzzielorientierte) Konzepte sind mit den 2015 Richtlinie nicht oder nur schwer bei Behörden akzeptiert [1]
Brandabschnittbildung bei vertikalen Fluchtwegen
17 1 Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Brandabschnittbildung bei horizontalen Fluchtwegen
16 2 EI 30 Türen, die nicht einmal selbstschliessend sein müssen. Damals waren ja an dieser Stelle die "selbstgebauten Türen (min. 4cm Dick) zulässig. Dies entsprach in etwa der heutigen Regel in Deutschland, wonach vollwandige, dichtschliessende Türen auch heute noch zu Korridoren ausreichend sind.
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Ziffer 3.4.4 und 3.5.4 Absatz 4: Unnötige Sonderregelung. Mit der Revision der BSR 2015 wurde die Fluchtweglänge von 20 m auf 35 m angepasst [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
52
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Brandabschnittbildung zwischen Geschossen
16 2 Formulierung / Verständlichkeit [1]
-
Die Ausbildung von Brandschutzriegeln bei der AWD ab 11 m ist sehr aufwändig, erfordert grössere Planerleistung und Ausführungskontrollen. Durch die Verwendung verschiedener Materialien besteht zudem die Gefahr von Schäden an der Fassade [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Brandabschnittbildung zwischen unterschiedlichen Nutzungen und technischen Räumen
15 3 Bei Gewerbe und Industrie kann aufgrund der Schadenbilder die Brandabschnittsgrösse ohne Nachweis auf 4800 m2 erhöht werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Welche technischen Räume müssen untereinander getrennt werden? Diese Frage wird sehr unterschiedlich im Vollzug beurteilt [1]
Nicht bei jeder Nutzung nötig [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Brandabschnittbildung bei Steigschächten und Liftschächten
15 3 Horizontale Unterteilung der Steigschächte (oben geschlossen) auf jedem Geschoss [2]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [2]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
53
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Abschottung 14 4 Ziffer 3.6.3: Es soll auf die bei jedem Geschoss verlangte horizontale Unterteilung aus Baustoffen RF 1 verzichtet werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Der Steigschacht ist ein Brandabschnitt. Brandabschnitte über mehrere Geschosse sind normativ vorgesehen [1]
Anforderung und Prüfnorm bilden Praxisanwendung schlecht ab [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Unterregulierung:
Bessere Beispiele notwendig [1]
-
Brandschutzabschlüsse 16 2 Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Eine EI30 Tür ist nicht Rauchdicht. Dies wird jedoch im Vollzug so verstanden. Eine EI30 Tür ist nicht immer notwendig, Rauchdichtigkeit wäre auch genügend (-S) [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Unterregulierung:
Bessere Beispiele notwendig [1]
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
54
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Lüftung (zusammen-hängende Bereiche, Brandschutzklappen, Isolation von Lüftungskanälen)
13 5 Anforderungen an Materialien für Transitdämmungen [2]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Anforderung und Prüfnorm bilden Praxisanwendung schlecht ab [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Systemisch: Die Brandschutzbehörde entscheidet [1]
Innovative, objektspezifische, wirtschaftliche optimierte Lösungen werden ausgeschlossen [1]
Wird im Vollzug sehr unterschiedlich ausgelegt. In der Richtlinie Lüftungsanlage werden Ausführungsbeispiele aufgeführt, die nicht geprüft sind und nicht zulässig sind. In der Richtlinie darf nicht aufgeführt werden "WIE" die Ausführung gemacht werden soll, sondern nur "WAS und WO" [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Unterregulierung:
Zu wenig Deklariert wie die Installation in Kombination auszuführen ist [1]
-
Lüftungsabschnitte in Beherbergungsbetrieben a: Betrachtet man z.B. die Häufigkeit von Brandereignissen in Altenpflegeheimen und berücksichtigt die Zeit, die eine Pflegkraft benötigt, um einen Bewohner in einen anderen Brandabschnitt zu bringen, ist die Gefahr für die Bewohner zu gross (ebenso 600 m2 Lüftungsabschnitt). Hinzu kommt, dass in der Nacht für die Evakuierung nur wenig Personal vorhanden ist. [1]
-
Geschossweise Verbindung von Brandabschnitten zu Lüftungsabschnitte in Beherbergungsbetrieben a. Eine wirksame horizontale Evakuierung wird dadurch nahezu unmöglich. [1]
-
Zusammenfassen von Brandabschnitten zu Lüftungsabschnitten in Schlafnutzungen [1]
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
55
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Anzahl Treppenanlagen 16 2 Anzahl vert. Fluchtwege (mind. zwei) bei Beherbergungs-betrieben [a] bei drei und mehr Geschossen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Grosse Einschränkung in der Planung, v.a. bei kleinen Grundrissflächen [1]
Anzahl Notausgänge 17 1 Im Verkaufsgeschäft sind die Personenbelegungen gemäss VKF zu hoch [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Fluchtwegdistanzen ins Freie 18 - Unterregulierung:
Ein fehlender maximal zulässiger Fluchtweg innerhalb eines Verbindungskorridors zwischen vertikalem Fluchtweg und einem sicheren Ort im Freien führt zu willkürlichen Auslegungen. [1]
-
Fluchtwegbreiten 14 3 Die VKF-Vorgaben bezüglich Personenbelegung in Verkaufsgeschäften sind nicht realistisch und wesentlich zu hoch [2]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [2]
Die Personenbelegung sollte aufgrund der netto Verkehrsflächen bestimmt werden [1]
Für Gebäude mit Lauben-gangerschliessung ist bei energetischen Erneuerungen eine Unterschreitung der Fluchtwegbreiten zu erlauben. Ansonsten resultieren massive Mehrkosten zur Verbreitung der Laubengänge.
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Öffnungsrichtung und Schliessung der Fluchtwegtüren
16 2 Bei alten Gebäuden ist das Umbanden von bestehenden Türen zum Teil nicht möglich oder sehr aufwändig. Z.T. müssen Türen verbreitert werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Teilweise kantonal geregelt. Z.B. Sonderbauten wie Beherbergungsbetriebe in schneereicher Gegend [1]
-
Fluchtwegmarkierung (sicherheitsbeleuchtet, nachleuchtend)
16 2 Wird im Vollzug durch die Behörde sehr unterschiedlich gehandhabt [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Montage auf Türsturzhöhe [1] -
Sicherheitsbeleuchtung in Fluchtwegen
17 1 In kleineren Gewerbe- und Bürobauten braucht es keine Sicherheitsbeleuchtung in den Fluchtwegen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
56
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Handfeuermelder 17 1 Erfordernis; statistisch ist zu prüfen, ob Handalarmtaster für die Brandfallalarmierung relevant sind. Bedeutung abnehmend mit mobiler Kommunikation [1]
-
Handfeuerlöscher 17 1 Die Wartung [1] -
Wasserlöschposten 16 2 Forderung nach WLP nur in der Landwirtschaft gerechtfertigt [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Kompensation durch Sprinkler wäre möglich [1]
Führt eher zu Mehraufwand, ist aber viel effizienter [1]
Brandmeldeanlagen (BMA) 15 3 Nachrüstung auf den Stand der Technik nach 15 Jahren ist übertrieben. Solange die Anlage funktioniert, ist sie auch zu bewilligen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Hohlraumüberwachung zu umfangreich und nicht auf Brandmeldeanlagen abgestimmt [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Dass die Vollüberwachung das ganze Gebäude beinhaltet ist nicht i.O. Bei Mischnutzungen sollte es über das Brandschutzkonzept geregelt sein, welche Bereiche überwacht werden sollten [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Brandfallsteuerung 14 4 Richtlinie ist vernünftig, aber z.B. in der BS-Erläuterung "Gewährleistung der Betriebssicherheit von Brandfallsteuerungen" wird massiv überreguliert, auch die Verschärfungen durch den Fachverband SES gehen zu weit [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Zu komplexe Systeme werden gefordert, in der Wartung kaum mehr beherrschbar [1]
Vollzugspraxis entwickelt Tendenz zu zuviel Redundanz [1
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Manuelle Brandfallsteuerung bei Ausfall der Brandmeldezentrale [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Manuelle Ansteuerung der BFS nicht immer sinnvoll [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Unterreguliert:
Wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da Komplexität der Gebäude zunimmt. Es sollte zwingend aus der Brandschutz-erläuterung eine Richtlinie geschaffen werden [1]
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
57
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Sprinkleranlage 16 2 Überreguliert durch Fachverband SES [1]
-
Nachrüstung auf den Stand der Technik nach 20 Jahren ist übertrieben. Solange die Anlage funktioniert ist sie auch zu bewilligen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Hohlraumüberwachung zu umfangreich und nicht auf BMA abgestimmt; Stand der Technik weiterentwickeln [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen (RWA) – Treppenanlage
17 1 Der RWA ist bei älteren Liegenschaften z.T. nur mit massiven Eingriffen in die Dachfläche möglich [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen (RWA) – Korridore, Räume
16 2 Ziffer 3.1: Brandabschnitte mit drei und mehr Geschossen sollen den Zweigeschossigen gleichgestellt werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Die Differenzierung der Brandabschnittsgrössen ist aus Schutzgründen nicht plausibel. Die Fluchtwegsituation ist geschossweise geregelt [1]
Die Richtlinie darf nur Aussagen treffen, wo RWA notwendig sind. Die Ausführung muss in einem STP geregelt werden [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Gasmeldeanlage 17 - Unterregulierung:
VKF Richtlinie Gaswarnanlage fehlt heute. Muss in die Regelwerke einfliessen [1]
Gaslöschanlage 17 - Unterregulierung:
VKF Richtlinie Gaslöschanlage fehlt heute. Muss in die Regelwerke einfliessen können [1]
Blitzschutz 16 1 Neu wird der Eigentümer verpflichtet, nach jedem Ereignis Meldung zu erstatten und die Anlage kontrollieren zu lassen. Bei funktionierenden Anlagen kann es doch nicht sein, dass diese nach jedem Blitzeinschlag defekt sind [1]
Eine periodische Kontrolle resp. nach nachgewiesenen Grossereignissen sollte ausreichen [1]
Evakuierungsanlage 15 1 EN Norm und Stand der Technikpapiere widersprechen sich [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
58
Massnahme Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Unterregulierung:
VKF Richtlinie für Sprach-alarmierungsanlagen fehlt heute. Begriffe sollten mit EU abgestimmt werden. Achten auf Entwicklung in EU und USA. Hier sollte eine zusätzliche VKF Richtlinie erstellt werden [1]
-
Sprachgesteuerte Informationssysteme
14 2 Erfordernis ab 300 Personen [1] -
Unterregulierung:
Begriffe sollten mit EU abgestimmt werden. Hier sollte eine zusätzliche VKF Richtlinie erstellt werden [1]
-
Gefährlichen Stoffe 16 1 Pneus als "gefährliche Stoffe" (würde auch auf Matratzen, Dämmstoffe etc. zutreffen) [1]
-
Weitere 7 2 Rahmenbedingungen der Bauproduktegesetzgebung sind in der Praxisanwendung schlecht umsetzbar [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Baukultur und gewerbliche Struktur wird zu wenig berücksichtigt [1]
Aufzugsanlagen: Liftschachtabschlüsse in Hochhäusern mit Feuerwiderstand. Die Lifte werden bald für die Evakuierung verwendet [1]
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
59
Tabelle 22: Überregulierung bei Neubauten
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Abweich-ungen von Standardkonzepten (Art. 11, Brandschutznorm)? (2.1)
14 3 Alsbald ein individuelles Konzept zur Anwendung kommt, spielt die Erfahrung und das Durchsetzungs-vermögen des Brandschutz-experten eine entscheiden-de Rolle [2]. Aus Angst einen zu tiefen Standard zu bewilligen fallen die individu-ellen Konzepte meist über-dimensioniert aus und erzeugen dadurch unnötige Kosten [1]
Vorgaben sind unklar [1]
Von Behördenseite fehlt teilweise eine gesunde pragmatische Beurteilung der vorgeschlagenen Lösungen, da dogmatische Vorgaben einfacher zu beurteilen sind oder persönliche Haltungen manchmal bereits zu Beginn zu einem Nichteintretens-entscheid führen [1]
"Über die Gleichwertigkeit entscheidet die Brandschutzbehörde" Über die Gleichwertigkeit entscheidet der Ingenieur [1]
-
Beim Anlagen-Standard-konzept dürften die "Trade-Offs" noch einiges grösser sein, d.h. die Anforderungen bei Brand-abschnitten, Fluchtwegen und techni-scher Ausrüstung sind beim Löschanlagen-konzept über-reguliert. Jedenfalls ist die Schaden-erwartung beim baulichen Standardkonzept verglichen mit dem Lösch-anlagen-konzept nicht konsistent
-
Unterregulierung:
Es sollte definiert werden, bei welcher Form von Abweichungen, welche Form von Nachweisen erforderlich ist, bzw. welche quantitativen Schutzziele gelten (Art. 11.2 wieso Brandgefahr und nicht Brandrisiko?)
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
60
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Nachweis-verfahren (Art. 12, Brandschutz-norm)? (2.2)
15 3 Nachweisführung ist ein "Papiertiger" und sollte pragmatischer daherkommen [1]
Zu aufwendig [2]
Absatz 1 ist obsolet bzw. in Art. 10 zu platzieren: Die Schutzziele werden mit vorgeschriebenen Massnahmen erreicht oder mit Massnahmen, die auf Leistungsnachweisen / Ingenieurmethoden basieren [1]
Absatz 2 die Brandschutzbehörde ist häufig nicht in der Lage einen Nachweis seriös inhaltlich zu prüfen und sollte sich auf die rein formale Prüfung beschränken. Damit wird auch der Projektverfasser mehr in die Verantwortung gezogen [1]
-
Tabelle 23: Überregulierung bei bestehenden Bauten
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung im Bereich des organisatorischen Brandschutzes (VKF-RL 12-15)? (3.1)
16 2 Dokumentationen [1] Zu aufwendig [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Vorgaben sind unklar [1]
Möblierung und Dekoration [1]
Zu aufwendig [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung im Bereich der periodischen feuerpolizeilichen Kontrollen? (3.2)
17 - Kommentar: Dies ist Sache der Brandschutzbehörde und nicht der VKF
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
61
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Begründung
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Instand-haltungsarbeiten (Bewahrung der Gebrauchstauglichkeit)? (4.1)
15 3 Bei den BMAs wird alle 15 Jahre eine Kontrolle verlangt. Zudem sollen die Anlagen dem anerkannten Stand der Technik angepasst werden. Dies unabhängig davon, ob das System noch System noch funktioniert. Dasselbe gilt für die Sprinkleranlagen [1]
Schlechtes Kosten/Nutzen Verhältnis [1]
Verhältnismässigkeit prüfen, Unterschiede in der Vollzugspraxis [1]
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
62
Tabelle 24: Überregulierung bei Instandsetzungsarbeiten von bestehenden Bauten
Fragestellung Antwort
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Optimierungspotential
[Anzahl Nennungen]
Wird die Verhältnismässigkeit gemäss Art. 2 / Abs. 2 der Brandschutznorm bei Instand-setzungsarbeiten (Wiederhe-rstellen der Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit) systematisch und transparent angewandt? (5.1)
12 5 Die Grenzen der Instandsetzungsarbeiten werden zu oft weit über die direkt betroffene Fläche des Eingriffs hinaus verfügt, was für den einzelnen Mieterausbau mit enormen Kosten verbunden ist (z.B. Mieter im 1.OG, Anbindung an Treppenhaus; fehlende Sicherheitsbeleuchtung im Treppenhaus über sämtliche Stockwerke gefordert) [1]
Die Definition von "wesentlich" ist oft ein Diskussionspunkt. Zudem variieren die Interpretationen der Normen je nach Brandschutzexperten, was zu kostspieligeren Lösungen führen kann. [2]
Kommentar: Objektbezogen und Zielorientiert ohne Präjudiz für weitere Bauten – im Zuständigkeitsbereich der Brandschutzbehörde
Kantonal betrachtet wird eine gewisse Transparenz und Systematik seitens der Behörden eingehalten. Schweizweit gesehen kann dies leider stark variieren. Beispiel: Umgang mit Anpassungen der Feuerwiderstandsfähigkeit eines bestehenden Tragwerkes. [2]
Oftmals Widersprüche mit Denkmalpflege, welche einzelne Bauteile massiv verteuern [1]
Tabelle 25: Überregulierung im Bereich Qualitätssicherung im Brandschutz
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht in der Qualitätssicherung im Brand-schutz eine Überregulierung bezüglich der beteiligten Stellen? (6.1)
13 4 Nur Dokumente, kein/wenig Sachverstand [1]
Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zu wenig klar zugeordnet [1]
Die Funktionen QS-Verantwortlicher Brandschutz, Fachplaner, Errichter etc. sind mit den bestehenden Regelwerken SIA, Bauprodukteverordnung etc. bereits überreguliert. Es bestand vor Einführung der QS-Richtlinie kein Brandproblem [1]
QS-Verantwortung sollte nicht bei einer Person liegen sondern aufgeteilt sein unter mehreren Fachkräften z.B. der Planungsorgane bzw. Organisation [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
63
Fragestellung Überregulierung
Anzahl Nennungen
Nein Ja
Was ist überreguliert
[Anzahl Nennungen]
Besteht aus Ihrer Sicht bei den vom Fachplaner Brandschutz/ Qualitätssicherung verlangten Aufgaben und Prozessen eine Überregulierung bei der Qualitäts-sicherung im Brandschutz? (6.2)
11 6 QSS1 und QSS2 sollten nicht geregelt werden. An Stelle dessen die Eigenverantwortung des Architekten stärken [1]
Es wird immer ein komplettes QS-Paket vorgeschrieben. Es wäre gut, wenn zwischen Konzept und QS-Paket differenziert würde. Konkret: Bei kleinen Bauvorhaben reicht doch ein Konzept, welches vom Fachmann erstellt wird. Die Umsetzung erfolgt dann grösstenteils selbstständig durch den Architekten [1]
BSR 11-15, Abschnitt 4.1.3 c: In der Praxis übernimmt häufig der Elektroplaner die Organisation, Planung und Durchführung des integralen Tests. Der QS Verantwortliche sorgt für die Kommunikation mit der Behörde und unterstützt bei der Planung und Durchführung. [1]
Nur Dokumente, kein/wenig Sachverstand [1]
Schwerpunkt auf Brandschutzkonzept legen, weitere Prozesse stark reduzieren [1]
Schweizer Baukultur (Eigenverantwortung) stärken, anstatt Kontrollkultur fördern [1]
Übereinstimmungserklärung Brandschutz: Es bestand vor Einführung der QS-Richtlinie kein Brandproblem. Weitere Aufgaben: Projektbezogen nach Bedürfnissen der Baubeteiligten zu vereinbaren (wie bei jedem anderen Fachplaner) [1]
QSS 2 wird zu schnell verfügt. Bei Wohnbauten sollte QSS 1 ausreichen, auch mit einer Einstellhalle (wird aber nicht so gehandhabt) [1]
Besteht aus Ihrer Sicht bei den (in Abhängigkeit der Qualitäts-sicherungsstufe) verlangten Dokumenten eine Überregu-lierung bei der Qualitätssicherung im Brandschutz? (6.3)
12 5 Mich stört die unterschiedliche Auslegung von Kanton zu Kanton [1]
Übereinstimmungserklärung Brandschutz, Anpassung bereits in Arbeit. Der QS Verantwortliche kann lediglich seine Aufgaben im Rahmen der erforderlichen Sorgfältigkeit wahrnehmen. Er kann nicht die vollständige und mängelfreie Umsetzung aller Brandschutzmassnahmen garantieren. [1]
Nur Dokumente, kein/wenig Sachverstand [1]
Übereinstimmungserklärung Brandschutz: Es bestand vor Einführung der QS-Richtlinie kein Brandproblem [1]
Zu viele Papiere notwendig. Lenkt vom wesentlichen ab und verwässert die wichtigsten Punkte. Die Vorgaben in den Richtlinien sollten sich auf die wesentlichen Dokumente beschränken [1]
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
64
5.3 Zusammenfassung
In den 18 aus der nationalen Umfrage zurückgesendeten Fragebogen gibt es diverse interessante
und zu beachtende Einzelmeldungen. Sie sind hilfreich mit Blick auf die anstehenden Vertiefungen,
werden aber als Einzeläusserungen stehen gelassen und nicht weiter aggregiert und interpretiert.
Ein Grossteil der beteiligten Fachleute verneinte bei den meisten der aufgegriffenen Themen eine
Überregulierung. Zu beachten ist dabei, dass die Fragestellungen eher generell gehalten wurden
und Überregulierungen zu Detailfragen nicht angesprochen wurden. Einige der Themen wurden
von mehr als 4 Fachleuten bejaht. Es betrifft die Themen
– Verwendung von Baustoffen ( z.B. Klassierung der Elektrokabel, Fluchtwege, Nachweis‐
verfahren)
– Abschottung (z.B. Geschosstrennung, Verfahren)
– Lüftung (z.B. Transitdämmungen, Prüfnorm, Pflegeheime)
– Brandfallsteuerung (z.B. Vorgaben)
– Anwendung der Verhältnismässigkeit bei bestehenden Bauten (z.B. Perimeterabgrenzung,
Planersicherheit, Einheitlichkeit, Feuerwiderstand)
– Qualitätssicherung im Brandschutz, insbesondere bei den Prozessen und der Dokumentation
(z.B. Kompetenzen, Zuständigkeiten, Eigenverantwortung, Dokumentation).
Die detaillierten Aussagen, auch zu Themen mit weniger als 4 Kritikpunkten, können den oben
aufgeführten Tabellen entnommen werden.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
65
6 Abgrenzungen zu anderen Gesetzgebungen
6.1 Vorgehen
Mit Blick auf die Neuausrichtung der BSV 2025 ist es wesentlich, den Perimeter sauber abzu‐
stecken. Es gibt eine Vielzahl von Vorgaben, d.h. Gesetze und Regulative verschiedenster Hierar‐
chien, die eine Schnittstelle zum Brandschutz haben. Hierbei sollten letztlich klare thematische
Zuordnungen, keine Doppelspurigkeiten und keine Widersprüche das Ziel sein. Hierzu soll ein
erster Schritt geleistet werden, indem eine Schnittstellenanalyse ausgearbeitet wird. Die Vielzahl
der Vorgaben lässt sich kaum vollständig erfassen und verlangt daher ein schrittweises Vorgehen,
welches rasch eine Prioritätensetzung ermöglicht. Das angewendete Vorgehen ist in Abbildung 5
dargestellt
Abbildung 5: Vorgehen Abgrenzung zu anderen Gesetzgebungen
Auf der thematischen Basis der VKF Brandschutzvorgaben findet sich in Anhang G.1 eine
Auslegeordnung von Vorgaben, bei denen eine Brandschutzrelevanz vermutet wird. Die
Auslegeordnung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Mit den Erkenntnissen aus der Recherche zu den Personenrisiken, namentlich
– aus der Recherche zu den Statistiken betreffend beobachteter Schäden
– den im Rahmen der internationalen Umfrage eingegangenen Ansichten
– sowie der Erkenntnissen aus der Schweizer Umfrage zur Überregulierung
wurde diese Auslegeordnung ergänzt sowie priorisiert und in Tabelle 26 zusammengestellt.
Die Schnittstellenanalyse soll erste Hinweise geben, zu welchen anderen Gesetzgebungen die
Zuständigkeiten und Abgrenzungen geprüft werden sollen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
66
Tabelle 26: Ergänzte und priorisierte Auslegeordnung der Schnittstellen
Allgemeine Aspekte Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Bauprodukte These XXI Überregulierung Brandverhalten von Bauprodukten, Holzbau
Baustoffe / Dämmmaterialien, Vorgaben an Baustoffe für Fluchtwege, Anforderungen an Elektrokabel
Insbesondere: - Inverkehrbringen von Bauprodukten gemäss Bauproduktegesetz SR 933.0- Verordnung über Bauprodukte SR 933.01- Entscheide über die Anwendung von Bauprodukten durch die Brandschutzbehörde- Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 1 - Baustoffe und 2 - Bauteile- Lignum-Dokumentationen- SR 819.14 Verordnung über die Sicherheit von Maschinen resp. Richtlinie 2006/42/EG (EU-Maschinenrichtlinie)- SN EN 13501-x Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten- Wegleitung für Feuerpolizeivorschriften, Baustoffe und Bauteile Teil B: Prüfbestimmungen- Weitere Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere gemäss VKF Weitere Bestimmungen, 40-15de, 20.03.2018- Merkblatt Gebäudehülle Schweiz: Brandschutz bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden
Nachweisverfahren Risikobasierter Ansatz
Baustoffe - Normen, Richtlinien, Leitfäden sowie Fachliteratur (vgl. VKF-Verzeichnis 40-15de)- Entscheid über Zulässigkeit von Nachweisverfahren durch die Brandschutzbehörde
Fachpersonen (Ausbildung) andere BildungsinstitutionenProjektbeteiligte (Eigentümerschaft, Nutzerschaft, Gesamtleiter, Fachplaner, Errichter)
Qualitätssicherung Insbesondere: - Sorgfaltspflicht gemäss OR- Sorgfaltspflichten gemäss VKF-RL 12-15- SIA: Merkblatt 2007 (2001): Qualität im Bauwesen - Aufbau und Anwendung von Managementsystemen- Lignum-Dokumentation: Brandschutz, 2.1 Bauen mit Holz – Qualitätssicherung im Brandschutz
Baulicher Brandschutz Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Tragwerk (Feuerwiderstand) Überregulierung Holzbau
- Anforderungen an das Tragwerk aufgrund von anderen Aspekten (Tragwerkssicherheit, Tragwerksgebrauchstauglichkeit)- Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie der erforderliche Feuerwiderstand erreicht werden kann
Brandmauern, Brandabschnitte Baustoffe Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie die Standfestigkeit erreicht werden kannNormen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie der erforderliche Feuerwiderstand erreicht werden kannDurchbrüche und Leitungsdurchführungen in brandabschnittsbildenden Bauteilen vgl. Schnittstellen unter 1. Allgemeine Aspekte / BauprodukteBrandschutzabschlüsse vgl. Schnittstellen unter 1. Allgemeine Aspekte / Bauprodukte
Aussenwand-, Innenwand-, Dachkonstruktion (Materialisierung)
Vorgaben bzgl. der Konstruktion hinsichtlich energetischen, lärmtechnischen, hygienischen sowie weiteren Aspekten
Fluchtwege These XI Fluchtweg, Fluchtweggestaltung
- Verordnung 4 zum Arbeitsgesetz
Türen (Öffenbarkeit, Zuverlässigkeit)
These XI Fluchtweg, Notausgang (z.B. Türriegel)
- Verordnung 4 zum Arbeitsgesetz- Security-Anforderungen- Normen (SN EN 179, SN EN 1125, SN EN 13637) zu Schlösser und Baubeschläge
Ergänzung / Priorität
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
67
Technischer Brandschutz Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Brandmeldeanlagen und Sprinkleranlage
These XXIThese XX
Überregulierung BMA und Sprinkleranlagen
Brandfallsteuerung: Sprinkleranlage
Notwendigkeit- die Notwendigkeit einer Anlage ist nur teils in den VKF-RL geregelt- eine Anlage kann von der Brandschutzbehörde verlangt werdenAusführungsdetails- Normen, Richtlinien etc. (insbesondere SES-RL)- Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 6 - Brandmeldeanlagen und LöscheinrichtungenPlanung und Ausführung: Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 20 - anerkannte Fachfirmen
These XIThese XXI
Fluchtweg, Drucktreppen, Überregulierung RWA
Überregulierung RWA
Notwendigkeit einer RWA ist in den VKF-RL geregelt
Ausführungsdetails und einzelne Komponenten der RWATeils in den VKF-RL festgehalten, kann teils durch Brandschutzbehörde bestimmt werden und ist in anderen Normen definiert- SN EN 12101-x zu Rauch- und WärmefreihaltungBei einer LRWA ergeben sich Anforderungen an die Ausrüstung der zuständigen Feuerwehr
Blitzschutzsysteme Notwendigkeit- die Notwendigkeit eines Blitzschutzsystems ist grundsätzlich in der VKF-RL festgehalten, ein Blitzschutzsystem kann jedoch in Zweifelsfällen von der Brandschutzbehörde verlangt werden- Norm, Weisungen, Richtlinien vom ESTI und von ElectrosuisseAusführungsdetails- Electrosuisse: Schweizer Regel Blitzschutzsysteme, SNR 464022- ESTI: Weisung Anschlussleitungen zu Niederspannungs- Installationen des Eidgenössischen Starkstrominspektorats, Nr. 239.1006d
Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitsstromversorgung
These XXI Notwendigkeit- die Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung ist in der VKF-RL geregelt (insbesondere Sicherheitsbeleuchtung in Flucht- und Rettungswegen)- für bestimmte Nutzungen regelt die ArGV 4 die Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung (insbesondere Arbeitsplätze mit besonderer Gefährdung)Ausführungsdetails- VKF-RL und ArG 4 (unterschiedliche Anforderungen)- Schweizer Licht Gesellschaft (SLG): Stand der Technik Papier - Normen, Richtlinien etc. zur Sicherheitsstromversorgung
Aspekte zum organisatorischen Brandschutz / zur Brandverhütung
Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)
Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
vgl. auch 1. Allgemeine Aspekte / Projektbeteiligte
---
Bauarbeiten Insbesondere Arbeiten mit gefährlichen Stoffen, Heissarbeiten etc.: - SUVA: Regeln, Merkblätter etc. zu den Arbeiten gefährlichen Stoffen (Sicht Arbeitssicherheit )- SR 832.311.141 Bauarbeitenverordnung - SR 832.30 Verordnung über die Unfallverhütung - EKAS: Richtlinie Arbeitsmittel, 6512.DInsbesondere: - Auflagen gemäss Brandschutzbewilligung resp. gemäss Baubewilligung
Mobile Brandlast, Zündquellen These VIIThese XThese XXI
Rauchen - SR 946.51 Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse (THG)- SR 930.11 Bundesgesetz über die Produktesicherheit (PrSG) (insbesondere Artikel 4) und SR 930.111 Verordnung über die Produktesicherheit (PrSV) - bfu --> sichere Produkte- Hausratsversicherungen (resp. nicht gedeckte Schäden)- Hausordnungen
Sprachgesteuerten Informationssystemen
Evakuierungs-anlage
- Normen, z.B.:SN EN 62368: Einrichtungen für Audio / Video, Informations- und Kommunikationstechnik; SN EN 60950: Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit; SN EN 60065: Audio-, Video- und ähnliche elektronische Geräte – Sicherheitsanforderungen
Selbst- und Fremdrettung, Intervention
Schulung, Reaktionszeit, Sensibilisierung
- Regelwerke der Feuerwehren (Schweizerischer Feuerwehrverband, SV)- Verordnung 4 zum Arbeitsgesetz
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
68
Anlagen und Einrichtungen Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Wärmetechnische Anlagen These VII Heizen Insbesondere:- VKF-Brandschutzerläuterungen - Schweizerisches Brandschutzregister der VKF- EKAS: Richtlinien Nr. 1941 und Nr. 1942 Flüssiggas- Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW): Richtlinien zu Erdgasinstallationen- Richtlinien, Merkblätter, Stand der Technik Papiere etc. der Fachverbände FeuSuisse, proPellets, Gebäude Klima Schweiz (GKS), SIA, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI)
Lufttechnische Anlagen Lüftung - Schweizerisches Brandschutzregister der VKF- VKF-RL 25-15: Zusammenfassen von einzelnen Brandabschnitten zu Lüftungsabschnitten --> unterschiedliche Brand- und Lüftungsabschnitte
Beförderungsanlagen, elektrische Anlagen, haustechnische Anlagen
These VIIThese VIIIThese XXI
Kochen, Photovoltaik
Lift - Verordnung über die Sicherheit von Aufzügen (Aufzugsverordnung), SR 930.112 - Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, welchen Anforderungen diese Anlagen entsprechen müssen, z.B.:SN EN 81-xx: Sicherheitsregeln für die Konstruktion und den Einbau von Aufzügen; SN EN 13015: Instandhaltung von Aufzügen und Fahrtreppen - Regeln für Instandhaltungsanweisungen Stand-der-Technik-Papier zu VKF Brandschutzmerkblatt Solaranlagen von Swissolar;SUVA 44095.d: Sicher zu Energie vom Dach Montage und Instandhaltung von Solaranlagen
Elektrische Installationen und Apparate
These VIIThese XXI
Baustoffe, Klassierung Elektrokabel
- SR 734.0 Elektrizitätsgesetz- SR 734.2 Starkstromverordnung- SR 734.27 Niederspannungs-Installationsverordnung- SN EN 50110 elektrischen Anlagen- SR 819.14 Maschinenverordnung- SUVA: Regeln, Merkblätter etc. zu den Gefahren der Elektrizität- Electrosuisse: Gefährliche Elektroinstallationen im Altbau- Handbücher
Explosionsgefährdete und feuergefährdete Räume und Zonen, Tanklager, pyrotechnische Gegenstände
These VII Überregulierung Lagerhallen
Explosionsschutzvorkehrungen- Auflagen aus den Bereichen Arbeitssicherheit, Störfallvorsorge, Umweltschutz, Luftreinhaltung und Chemikaliensicherheit
Löscheinrichtungen These XXI Handfeuerlöscher (Wartung)
- SN EN 3-7+A1, Ausgabe 2007-10: Tragbare Feuerlöscher - Teil 7: Eigenschaften, Löschleistung, Anforderungen und Prüfung - Löschgeräte-Verband Schweiz (LGVS): Wartungsintervall Handfeuerlöscher
Nutzung Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Wohngebäude These IVThese V
Wohngebäude (Aktivitäten zuhause)
Hotel und Gastwirtschaftsbetriebe These V Hotel und Gastbetriebe
Landwirtschaftliches Wohngebäude
These V
Hohe Personenbelegung Hohe Personenbelegung, Überregulierung bei grossen Gebäuden, Schulen Bürogebäu-den, Lagerhallen, Industriegebäude
Diskotheken DiskothekenSpitäler, Pflegheime These V Spitäler,
PflegeheimeLüftung
Soziologische Aspekte Schnittstellen zu anderen Vorgaben (nicht vollständig)Thesen aus Statistik Umfrage relevante Risiken Umfrage Überregulierung
Rauchverbot These VIIThese XXI
Rauchen - SR 818.31 Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen- SR 818.311 Verordnung zum Schutz vor Passivrauchen
Brandstiftung These VII - Schweizerisches Strafgesetzbuch StGB und Verordnungen Alkohol These XV
These XXSozio-ökonomisch schwächere Schichten
These XVThese XVI
- SR 843.142.3 Verordnung über Nettowohnflächen und Raumprogramm sowie über Ausstattung von Küche und Hygienebereich
Mobilitätseinschränkung (ältere Menschen)
These XII These XVThese XX
Ältere Menschen, Demente Personen
Lüftung
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
69
6.2 Schnittstellenanalyse
Die Tabelle 26 zeigt die Überlagerung der Erkenntnisse aus der Recherche und aus den Umfragen
mit der Auslegeordnung der Brandschutzaspekte gemäss VKF (siehe G.1). Mit Blick auf personen‐
sicherheitsrelevante Brandschutzaspekte, weist die Überlagerung auf mögliche Schnittstellen zu an‐
deren Gesetzgebungen hin. In der Folge müssten Zuständigkeiten/Abgrenzungen geprüft werden.
Die Nennungen aus
– der Recherche zu den Statistiken (beobachtete Personenschäden aus Brand),
– den Umfragen zu den relevanten Risiken,
– den Umfragen zur Überregulierung,
können als Priorisierung verwendet werden, welche Gesetze und Vorgaben vordringlich betreffend
Abgrenzung und Zuständigkeit geprüft werden sollen. Eine Auswahl entsprechender Regelwerke
können der priorisierten und ergänzten Auslegeordnung entnommen werden. Die entsprechenden
brandschutzrelevanten Artikel aus einigen zugänglichen Gesetzen (unvollständige Liste) sind im
Anhang G.2 ersichtlich.
Die Überlagerung zeigt zudem:
– Die meisten der in der Recherche zu den Statistiken sowie in der Umfrage als Ansichten
genannten relevanten Risiken und Themen sind in den aktuellen Brandschutzvorschriften
aufgegriffen.
– Die folgenden in der Recherche zu den Statistiken (beobachtete Personenschäden aus Brand)
sowie in der Umfrage zu den relevanten Risiken genannten Faktoren, werden in den aktuellen
Brandschutzvorschriften und nach erster Sichtung voraussichtlich auch in den anderen Gesetz‐
gebungen nicht oder ungenügend thematisiert. Hier besteht die Notwendigkeit die entsprech‐
enden Gesetze und Vorgaben aus anderen Bereichen weiter zu vertiefen.
Mobile Brandlast (z.B. Polster, Bettwaren, Matratzen, Textilien): Brandgefahr wird beim
Produktdesign nicht berücksichtigt.
Elektrische Apparate (z.B. Küchengeräte): Brandgefahr wird beim Produktdesign nicht mit
hoher Priorität berücksichtigt.
Nutzung (Privathaushalte, hohe Personenbelegung, Diskotheken, Alters‐ und Pflegeheime):
Regelwerke und Beschlüsse über die Einschränkung oder Anpassung der Nutzung
berücksichtigen den Brandschutz kaum.
Soziologische Aspekte (Rauchverbot, Alkohol, sozio‐ökonomisch schwächere Schichten,
Mobilitätseinschränkung (ältere Menschen)): Diese Faktoren werden in den aktuellen
Brandschutzvorschriften wenig oder nicht berücksichtigt.
– Die Einschätzungen aus der Umfrage zur Überregulierung weisen zudem auf
Vertiefungsbedarf betreffend anderer Gesetze aus folgenden Bereichen hin:
Bau‐ und Dämmmaterialien,
Brandmeldeanlagen, Sprinkleranlagen und Rauch‐ und Wärmeabzugsanlagen,
Lufttechnische Anlagen sowie elektrische Installationen und Anlagen,
Handfeuerlöscher.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
70
A Datenquellen
A.1 Statistiken aus eigener Recherche
Erläuterungen / Legende:
– Quelle: Referenz (Autor / Jahr) zur eindeutigen Zuordnung im Literaturverzeichnis in Anhang A
– Datengrundlage & Auswertung: Angabe zu Land& Region, Erhebung und Art der Statistik, Fokus der Auswertung, Zeitraum
Quelle Datengrundlage & Auswertung Beurteilung Datenmerkmale Sonstige
Referenz Jahr Land Region Erheber Art der Statistik Fokus der AuswertunZeitraum Relev. Güte GebäudeUrsache Entzünd. Opfer Massn. Bemerkungen
Bianchi 2010 CH alle diverse diverse Rauchwaren diverse 3 3 X X
Imhof 2018 CH alle VKF Todesfallstatistik Todesfälle 1987‐2016 3 3 X X X vgl. Imhof 2011, Fischer 2012
Geneva Assoc. 2011 bis 2011 2 2 X
Geneva Assoc. 2012 bis 2012 2 2 X
Geneva Assoc. 2014 bis 2014 2 2 X
FEMA 2011 1979‐2007 2 2 X Basiert auf Geneva Assoc.
Ahrens 2014 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle 2007‐2011 3 3 X X
Ahrens 2015 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Rauchmelder 2009‐2013 2 3 X
Ahrens 2016 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle, Verletzte 2010‐2014 3 3 X X X X
Ahrens 2017 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Sprinkler 2010‐2014 2 3 X
Bennetts, Thomas 2002 diverse diverse Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 1983‐1991 2 3 X X X
Flynn 2010 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle, Verletzte 2003‐2007 3 3 X X
Hall 2011 USA alle NFIRS + Todesursachen Feuerw., Todesurs. Todesursachen 1979‐2007 2 3 X
Holborn et al. 2002 UK London London Fire Brigade RFL Fire investigations Arbeitsstätten 1996‐1999 3 3 X X X
Holborn et al. 2003 UK London London Fire Brigade RFL Fire investigations Todesfälle 1996‐2000 3 3 X X X X X
Jonsson et al. 2017 SWE alle diverse Todesfallstatistiken Todesfälle 1999‐2007 3 3 X X X Cluster analysis Ansatz
Kobes et al. 2009 diverse diverse diverse Todesfälle diverse 3 2 X X X Review European Statistics
NFPA 2010 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle, Verletzte 2003‐2008 2 3 X
NFPA 2011 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle 2005‐2009 3 3 X Human Factors Fact Sheet
Runefors et al. 2016 SWE alle Police, Fire brigade Feuerwehr/Polizei Massnahmen 2011‐2014 3 3 X X "Potential" effectiveness
Tillander 2004 FIN alle Accident database Pronto Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 1999‐2001 2 3 X
UK DCLG 2015 UK GB Fire and Rescue Services Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2013‐2014 3 3 X X X X
UK LGA 2011 UK alle UK Fire statistics Feuerwehrstatistik Purpose built flats 2009‐2010 3 2 X kaum Statistik enthalten
Walker 2017 UK GB Fire and Rescue Services Feuerwehrstatistik Todesfälle, Verletzte 2009‐2015 3 3 X X X X
Wilk 2011 D Leipzig Inst. F. Rechtsmed. Leipzig Obduktionsstatistik Todesfälle 1982‐2010 3 2 X
Geneva Association :
Zusammenstellung internationaler Statistiken
aus unterschiedlichen nationalen Quellen
Todesfälle / Mio. EWInternational
/ weltweit
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
71
– Beurteilung: Grobe Beurteilung der Relevanz und Güte je Datenquelle (3 = hoch, 2 = mittel, 1 = niedrig)
– Datenmerkmale: Angaben zu den enthaltenen Informationen (Kategorien: Gebäudeeigenschaften, Brandursache, Entzündungsverlauf,
Eigenschaften der Opfer, Massnahmen). Blau markierte Daten wurden bei der Zusammenstellung in Abschnitt 3.2 bzw. Anhang C
berücksichtigt (hellblau implizit, dunkelblau explizit)
Die folgenden Datenquellen wurden für die Zusammenstellung nicht berücksichtigt:
Quelle Datengrundlage & Auswertung Beurteilung Datenmerkmale Sonstige
Referenz Jahr Land Region Erheber Art der Statistik Fokus der AuswertunZeitraum Relev. Güte GebäudeUrsache Entzünd. Opfer Massn. Bemerkungen
Barillo, Goode 1996 USA NJ NJ State Medical Examinersdiverse Todesfälle 1985‐1991 2 2 X Alt, z.T. redudant
Briant, Preston 2017 UK EnglandIncident Recording System Feuerwehrstatistik Todesfälle bis 2017 2 2 X X X Reine Trend‐Analyse
Chandler 1982 UK GB GB incident reports Feuerwehrstatistik Wettereinfluss 1978‐1979 2 2 X Wenig interess. Aussagen
Hasofer, Thomas 2006 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Todesfälle, Verletzte 1993 3 2 X X X Regressions‐Ansatz unklar
Nordstad XXXX Nordi alle diverse Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein diverse 2 2 X X Wenige Datenmerkmale
Nysted 2003 diverse diverse diverse Massnahmen diverse 3 2 X X X Review, wenigStatistik
Schleich et al. 2002 EU diverse diverse diverse Brandfälle allgemein diverse 2 2 X X Alt, wenig zu Todesfällen
Thomas 2002 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Massnahmen 1983‐1995 3 2 X Nicht gut aufbereitet
UK Home Office 2017 UK EnglandIncident Recording System Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2016‐2017 3 3 X X X X Redundant mit UK2015
Brassell, Evans 2003 USA alle USFA Memorial Database Feuerwehrstatistik Feuerwehrtote 1979‐2002 2 2 X Feuerwehr‐Tote
FEMA 2002 USA alle US NFIRS Feuerwehrstatistik Feuerwehrverletzte 1996‐1999 2 2 X Feuerwehr‐Verletzte
Rosmuller, Ale 2008 NL alle Nat. Brandweer Doc. Centr Feuerwehrstatistik Feuerwehrtote 1946‐2006 2 2 X Feuerwehr‐Tote
Tridata 2002 USA alle USFA data, diverse Feuerwehrstatistik Feuerwehrtote 1990‐2000 2 2 X Feuerwehr‐Tote
Harpur et al. 2014 UK NI Coronial records Kriminalstatistik? Ältere Todesopfer 1999‐2009 2 3 X X "elderly" fire deaths
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
72
A.2 Gelieferte Statistiken
Die im Rahmen der Umfrage gelieferten Statistiken sind nachstehend zusammengestellt.
Quelle Datengrundlage & Auswertung Beurteilung Datenmerkmale Sonstige
Referenz Jahr Land Region Erheber Art der Statistik Fokus der AuswertunZeitraum Relev. Güte GebäudeUrsache Entzünd. Opfer Massn. Bemerkungen
UK Home Office 2018 UK alle Incident Recording System (Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 1981‐2017 3 3 X X Redundanz mit anderen Refer
MSB 2018 SWE alle Swedish Civil ContengenciesFeuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2015‐2018 3 3 X X auf Schwedisch
MAPFRE 2016 ESP alle Fundacion MAPFRE Feuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte1980‐2015 3 3 X X X
MAPFRE 2017 ESP alle Fundacion MAPFRE Feuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte1980‐2016 3 3 X X X
CTIF 2018 Welt alle World Fire Statistics Center Feuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte1993‐2016 3 3 X
Harrami 2006 SWE alle KEMI Swedish Chemicals InsFeuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 1945‐2004 3 3 X X X X Veraltet
SDIS 2017 F alle Direction générale de la SécFeuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte 2016 3 2 X
SDIS 2016 F alle Direction générale de la SécFeuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte 2015 3 2 X
SDIS 2015 F alle Direction générale de la SécFeuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte 2014 3 2 X
New Zealand Fire S 2011 NZ alle New Zealand Fire Service Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2005‐2011 3 2 X X
Giselbrecht 2018 AUT alle OIB Feuerstatistik Brandfälle allgemein 2006‐2016 3 2 X X X
D’Addato 2012 IT alle Vigili del Fuoco Feuerwehrstatistik Todesfälle & Verletzte2007‐2012 3 1 X Sammlung PPT Vorträge
New Zealand Fire S 2017 NZ alle New Zealand Fire Service Feuerwehrstatistik +Brandfälle allgemein 2012‐2017 1 3 Nur Kinder als Grund für Bränd
Vigili del Fuoco 2016 IT alle Nucleo Investigativo Antinc Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2004‐2015 1 3 Nur Fahrzeuge
Vigili del Fuoco 2015 IT alle Direzione Centrale per la Pr Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2011‐2015 1 3 Nur Gastronomiebetriebe
Frank 2014 NZ alle Fire Technology Feuerwehrstatistik Massnahmen 2001‐2010 1 3 Effizienz von Sprinkler (kein Op
CERN 2018 CH/F CERN CERN Ereignisstatistik Brandfälle allgemein 2010‐2017 1 3 Kein Opfer
DBI 2017 DEN alle DBI ‐ The Danish Institute o Feuerwehrstatistik Massnahmen 2015‐2016 1 3 Kein Opfer
Kidde‐BVA 2017 F alle BVA Umfrage Massnahmen 2012‐2017 1 2 Brändemelder im Haushalt
D’Addato 2009 IT alle Vigili del Fuoco Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2000‐2009 1 2 Kein Opfer Nur Kino, Theater u
D’Addato 2007 IT alle Vigili del Fuoco Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 1990‐2007 1 2 X Nur Hotels, PPT Vortrag
D’Addato 2013 IT alle Vigili del Fuoco Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2008‐2012 1 2 X Nur Supermärkte, PPT Vortrag
CIS 2016 NL alle CIS / Brandweer Nederland Feuerwehrstatistik Brandfälle allgemein 2012‐2016 1 1 Werbung
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
73
B Literaturverzeichnis
Ahrens, 2014 Ahrens, M. “Characteristics of Home Fire Victims.” National Fire Protection Association
Quincy, MA, 2014.
Ahrens, 2015 Ahrens, M. “Smoke Alarms in U.S. Home Fires.” NFPA Research & Reports. National
Fire Protection Association, 2015.
Ahrens, 2016 Ahrens, M. “Home Structure Fires.” NFPA Research. National Fire Protection
Association, 2016.
Ahrens, 2017 Ahrens, M. “US Experience with Sprinklers.” National Fire Protection Association.
Research, Data and Analytics Division, 2017.
Bennets und Thomas, 2002 Bennetts, I D, and I. R. Thomas. “Designing Buildings for Fire Safety: A Risk
Perspective.” Progress in Structural Engineering and Materials 4, 2: 224–40, 2002.
Bianchi, 2010 Bianchi, R. “Brandprävention und Tabakprodukte ‐ Situation in der Schweiz.” Bericht im
Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit. Bianchi Beratungen, 2010.
CTIF, 2018 Brushlinsky N., Ahrens M., Sokolov S., Wagner P., ʺTrends in fire deaths in the countries
of the World in 2018ʺ, 2018.
FEMA 2011 FEMA. „Fire Death Rate Trends: An International Perspective“. Topical Fire Report
Series 12, Nr. 8, 2011.
Fischer et al., 2012 Fischer, K., J. Kohler, M. Fontana, und M. H. Faber. „Wirtschaftliche Optimierung im
vorbeugenden Brandschutz“. IBK Bericht Nr. 338. Institut für Baustatik und
Konstruktion, ETH Zürich, 2012.
Flynn, 2010 Flynn, J. D. „Characteristics of Home Fire Victims“. National Fire Protection Association;
Fire Analysis and Research Division, 2010.
Geneva Association, 2011 The Geneva Association. „World Fire Statistics ‐ Information Bulletin of the World Fire
Statistics Centre“, Nr. 27, 2011.
Geneva Association, 2012 The Geneva Association. „World Fire Statistics ‐ Information Bulletin of the World Fire
Statistics Centre“, Nr. 28, 2012.
Geneva Association, 2014 The Geneva Association. „World Fire Statistics ‐ Information Bulletin of the World Fire
Statistics Centre“, Nr. 29, 2014.
Giselbrecht, 2018 Giselbrecht K., ʺBrandrisikoanalyseʺ, OIB, 1, 2018.
Hall, 2011 Hall, J. R. “Fatal Effects of Fire.” National Fire Protection Association. Fire Analysis and
Research Division, 2011.
Harrami und McIntyre, 2006 Harrami O., McIntyre C., ʺFire and fire protection in homes and public buildingsʺ,
Swedish Chemicals Inspectorate, 2006
Holborn, 2002 Holborn, P. G., P. F. Nolan, J. Golt, and N. Townsend. “Fires in Workplace Premises:
Risk Data.” Fire Safety Journal 37, 3:303–27, 2002.
Holborn, 2003 Holborn, P. G., P. F. Nolan, and J. Golt. “An Analysis of Fatal Unintentional Dwelling
Fires Investigated by London Fire Brigade between 1996 and 2000.” Fire Safety Journal
38, 1: 1–42, 2003.
Imhof, 2011 Imhof, M. „Analyse langfristiger Gebäudeschadendaten ‐ Auswertung des
Datenbestandes der Schadenstatistik VKF“. Bern: Interkantonaler
Rückversicherungsverband, 2011.
Imhof, 2018 Imhof, M. Aktuelle Auswertung der VKF Todesfallstatistik. Unveröffentlicht, 2018.
Jonsson et al, 2017 Jonsson, A., C. Bonander, F. Nilson, and F. Huss. “The State of the Residential Fire
Fatality Problem in Sweden: Epidemiology, Risk Factors, and Event Typologies.” Journal
of Safety Research 62: 89–100, 2017.
Kobes et al., 2009 Kobes, M., K. Groenewegen, and M.G. Duyvis. “Consumer Fire Safety: European
Statistics and Potential.” Netherlands Institute for Safety NIBRA, 2009.
MAPFRE, 2016 Fundacion MAPFRE y APTB, ʺVictimas de incendios en Espana en 2015ʺ, 2016
MAPFRE, 2017 Fundacion MAPFRE y APTB, ʺVictimas de incendios en Espana en 2016ʺ, 2017
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
74
MSB, 2018 Swedish Civil Contengencies Agency MSB, ʺIndicators, Data and Analysis (IDA)ʺ,
https://ida.msb.se, last accesssed: 15/05/2018.
NFPA, 2010 NFPA. “Demographic and Other Characteristics Related to Fire Death or Injuries.”
National Fire Protection Association, Fire Analysis and Research Division, 2010.
NFPA, 2011 NFPA. “Human Factors Contributing to Fatal Injury in Home Fires,” 2011.
NZ Fire Service, 2011 New Zealand Fire Service, ʺEmergency Incident Statistics 2010‐2011ʺ, 2011.
Runefors et al., 2016 Runefors, M., N. Johansson, and P. van Hees. „How Could the Fire Fatalities Have Been
Prevented? An Analysis of 144 Cases during 2011–2014 in Sweden: An Analysis“.
Journal of Fire Sciences 34, 6: 515–27, 2016.
van Straalen und Meacham,
2018
Straalen, IJ.J. van, and Meacham, B.J., “A Quantified Risk‐Based Framework for Life
Safety”, SFPE conferentie 12th International Performance‐Based Codes and Fire Safety
Design Methods, 25‐27 April 2018.
Tillander, 2004 Tillander, Kati. “Utilisation of Statistics to Assess Fire Risks in Buildings.” PhD Thesis,
Helsinki University of Technology, 2004.
UK DCLG, 2015 UK Department for Communities and Local Government. “Fire Statistics: Great Britain,
April 2013 to March 2014.” Fire & Rescue Statistical Release, 2015.
UK LGA, 2011 UK Local Government Association. „Fire safety in purpose‐built blocks of flats“, 2011.
Walker, 2017 Walker, Richard George. “Practical Assessment of the Dependence of Fire Service
Intervention Times on Life Safety.” PhD Thesis, University of Central Lancashire, 2017.
Wilk, 2010 Wilk, E. “Statistik Des Instituts Für Rechtsmedizin Der Universität Leipzig: Auswertung
Brandtodesfälle 2010ID ‐ 737,” 2011.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
75
C Tabellen und Abbildungen zu den verwendeten Statistiken
C.1 Höhe der Personenrisiken
Tabelle 1 in Abschnitt 3.2.1 enthält die aktuellsten Daten zur Todesfallrate pro Mio. Einwohner der
Geneva Association (Geneva Association 2011‐2014). Auf derselben Grundlage erstellt wurde die
folgende Grafik von (FEMA, 2011), die den langfristigen Trend der Todesfallrate in verschiedenen
Ländern illustriert. Diese Abbildung wurde mit den aktuellsten Rohdaten (2008‐2017) aus
verschiedenen Quellen (CTIF, VKF, UK Home Office, MSB) ergänzt. Diese Ergänzung zeigt, dass
die Tendenzen sich weiter entwickeln ausser in den USA, wo die Todesfallrate stabilisiert scheint.
Abbildung 6: Todesfallrate pro Mio. Einwohner in ausgewählten Ländern, links aus (FEMA 2011), rechts aus den
aktuellsten Rohdaten.
C.2 Einfluss von Gebäudenutzung und –Eigenschaften
Der Einfluss der Gebäudenutzung wird in Abschnitt 3.2.2 hauptsächlich anhand der Schweizer
Statistik von (Imhof, 2018) diskutiert. Aufgrund der langen Datenreihe ist nicht nur eine
Auswertung nach Grobkategorien (Abbildung 7), sondern auch eine feinere Aufteilung nach
Gebäudenutzung möglich (Abbildung 8, Abbildung 9). Hierbei ist allerdings zu beachten, dass
nicht alle Kategorien eine ausreichende Stichprobe aufweisen, um statistisch relevante Aussagen zu
machen. Als grober Anhaltspunkt dient die mittlere Anzahl Tote pro Jahr, die in den folgenden
Abbildungen für jeden Balken angegeben ist:
– 1.0 Tote / Jahr x 30 Jahre = 30 Tote: Der errechnete Wert ist statistisch eindeutig relevant.
– 0.1 Tote / Jahr x 30 Jahre = 3 Tote: Rein zufällige Ergebnisse, im Extremfall aufgrund eines
einzigen Brandereignisses, können nicht ausgeschlossen werden.
Anhand von diesen einfachen Überlegungen dürften die Ergebnisse für Hotel‐ und
Gastwirtschaftsbetriebe in Abbildung 8 und Abbildung 9 statistisch gerade noch relevant sein
(zumal, wenn man beide Kategorien zusammenfasst, wie in Abbildung 2 und Abbildung 7). Die
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
76
feinere Aufgliederung der Kategorie „Industrie und Gewerbe“ erfüllt dies Kriterium allerdings
nicht und sollte bei der Interpretation der Auswertungen, insbesondere von Abbildung 9, nicht
weiter beachtet werden.
Die wichtigsten Zahlen aus der Schweizer Statistik sind auch in Tabelle 27 zu finden, wo sie mit der
Londoner Statistik aus (Holborn, 2002) verglichen werden.
Abbildung 7: Brandtote in der Schweiz nach Gebäudenutzung, Grobkategorien (Imhof, 2018).
Abbildung 8: Brandtote in der Schweiz nach Gebäudenutzung, feine Kategorien (Imhof, 2018).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
77
Abbildung 9: Relatives Risiko nach Gebäudenutzung (feine Kategorien) in der Schweiz (Imhof, 2018). Ein Risikofaktor
von 1 bezieht sich auf ein durchschnittliches Gebäude beliebiger Nutzung. Die Zahlen über den Balken sind ein Hinweis
zum Stichprobenumfang (mittlere Anzahl Tote pro Jahr).
Zum besseren Verständnis der Londoner Statistik in Tabelle 27 sind die folgenden Definitionen der
einzelnen Nutzungskategorien wichtig, vgl. (Holborn, 2002):
– Residential – Other: hotel, boarding house, hostels etc.
– Residential – Institutional: hospital, homes, residential care etc.
– Entertainment: cinema, theatre, casino, concert hall etc.
– Industrial and Storage: factory, manufacturing premises, warehouse etc.
– Assembly and Recreation: school, university, library, church etc.
– Shop and Commercial: shop, restaurant, public house, supermarket etc.
– Office: office
Wohngebäude (Residential – Dwellings) wurden von (Holborn, 2002) nicht betrachtet, da der Fokus
der Auswertung auf Bränden in Arbeitsstätten lag. Der Prozentsatz in Tabelle 27 stammt aus
(Holborn, 2003).
Andere internationale Statistiken mit Angaben zur Gebäudenutzung wurden hier nicht verwendet,
da Angaben zum Anteil der Nutzungskategorien am Gebäudeportfolio fehlen. Dies betrifft zum
Beispiel die Veröffentlichungen von (Bennets und Thomas, 2002) mit Daten aus den USA, sowie die
Auswertung der finnischen Daten von (Tillander, 2004).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
78
Tabelle 27:Vergleich der Schweizer Statistik zur Gebäudenutzung (Imhof, 2018) mit Daten aus London (Holborn, 2002).
Weitere Gebäudeeigenschaften wurden in den folgenden internationalen Veröffentlichungen
untersucht:
– Bauweise: Österreichische Daten von (Giselbrecht, 2018), siehe Tabelle 28.
– Geschossigkeit: Spanische Daten von (MAPFRE, 2016/17), siehe Tabelle 29
In beiden Statistiken fehlen allerdings die entsprechenden Angaben zum Gebäudeportfolio, was die
Interpretation der Daten erschwert. Dies erklärt auch die auf den ersten Blick irritierenden
Ergebnisse zur Geschossigkeit in der spanischen Statistik: Dass die meisten Todesfällen in den
untersten Geschossen passieren, ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass auch ein
Wolkenkratzer ein Erdgeschoss hat, umgekehrt aber ein Einfamilienhaus in der Regel keinen 10.
Stock. Zur Verteilung der Geschossigkeit im Gebäudeportfolio gibt (MAPFRE, 2016/17) an, dass
etwa die Hälfte der spanischen Gebäude zwischen 1 und 3 Stockwerke hat; der Anteil dieser
Gebäude an den Todesfällen von 43.6% ist somit ebenfalls nicht überraschend.
Schweiz, Imhof 2018 London, Holborn 2002
1987‐2016 Code #T. %Tote %Geb. Risikoa 1996‐2000 #d %death #i %injur. p.a. relative10‐4
Verwaltung, öffentl. Gebäude 1 54 6.8% 3.4% 2.00
Bürogebäude 10 4 0.5% 0.7% 0.70 Office 0 0.0% 28 10.1% 1 0.3
Spitalgebäude, Pflegeheime 13 32 4.0% 0.3% 15.50 Residential ‐ Institutional 4 1.7% 23 8.3% 19 6.3
öffentliche Gebäude 11,12,16 1 0.1% 1.7% 0.07 Assembly & Recreation 1 0.4% 27 9.8% 3 1.0
Übrige öffentl. Gebäude 19, (15) 17 2.1% 0.7% 2.95 Entertainmentb 0 0.0% 5 1.8% Wohngebäude 20‐29 651 81.4% 57.4% 1.42
reine Wohngebäude 20 394 49.3% 51.6% 0.95 Residential ‐ Dwellings c (94.2%) gemischte Wohngebäude 21‐29 257 32.1% 5.8% 5.50
Landwirtschaft 3 33 4.1% 13.5% 0.30
landwirtsch. Wohngebäude 30 29 3.6% 1.8% 1.98
übrige landwirtsch. Gebäude 31‐39 4 0.5% 11.7% 0.04
Verkehrswesen 4 0 0.0% 1.2% 0.00
Handel 5 3 0.4% 1.3% 0.29
Läden, Handels‐/Warenhäuser 50 (55) 1 0.1% 0.5% 0.27 Shop & Commerciald 6 2.5% 93 33.7% 2 0.7
Lagergebäude 51 2 0.3% 0.8% 0.30
Industrie und Gewerbe 6,7 32 4.0% 4.5% 0.89 Industrial & Storage 1 0.4% 53 19.2% 3 1.0
Gastgewerbe 8 22 2.8% 0.6% 4.99
Hotelbetriebe 80 11 1.4% 0.3% 5.24 Residential ‐ Other 2 0.8% 47 17.0% 82 27.3
Gastwirtschaftsbetriebe 81 (89) 11 1.4% 0.3% 4.76
Kleinbauten, Nebengebäude 9 5 0.6% 18.1% 0.03
Total Brandtote CH 1987‐2016 800 100% 100% 1.0 Total 1996‐2000d 14 5.8% 276 100% 3 1.0
casualty riskafire deaths and injuries
a casualty risk = fatal and nonfatal injuries / building / yearb no risk figures for Entertainment due to low No. of casualtiesc dwelling data: Holborn 2003, based on 1996‐2000 datad a single incident involving an explosive device, causing 73
injuries and 2 fatalities, was excluded for the Shop & Commercial
a Relatives Risiko = Anteil Todesfälle / Anteil am Gebäudeportfolio
Brandtote Sterberisiko
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
79
Tabelle 28: Brände mit Todesfolge (mindestens 1 Opfer) in Österreich nach Bauweise (Giselbrecht, 2018).
Tabelle 29: Brandtote in Spanien nach Stockwerk, in dem das Opfer gefunden wurde (Spalte „je Geschoss“) sowie nach
Geschossigkeit des Gebäudes (Spalte „je Gebäude“), (MAPFRE, 2016/2017).
C.3 Einfluss der Brandursache
Auch für die Auswertung nach Brandursache (Zündquelle) erlaubt die lange Datenreihe in der
Schweizer Statistik von (Imhof, 2018) eine feinere Einteilung der Kategorien als in Abbildung 3,
siehe Abbildung 10 und Tabelle 30.
AUT, Giselbrecht 2018
2006‐2016, Brände mit Todesfolge
Bauweise % Brände
Massiv 78%
Holz 7%
Unbekannt 10%
Sonstige / Stahl 5%
Total 100%
(Brände mit Todesfolge) 477
Stockwerk #Tote %Tote #Tote %Tote
1 91 37.4% 17 7.0%
2 48 19.8% 60 24.7%
3 23 9.5% 29 11.9%
1‐3 162 66.7% 106 43.6%
4‐9 36 14.8% 77 31.7%
10+ 2 0.8% 7 2.9%
unbekannt 43 17.7% 53 21.8%
Gesamt 243 100% 243 100%
je Geschossa je Gebäudeb
ESP, MAPFRE 2016/2017
2015‐2016, Wohngebäude
a Verteilung der Todesfälle nach Stockwerkb Todesfälle nach Gebäudehöhe / Anz. Stockwerke
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
80
Abbildung 10: Brandtote in der Schweiz nach Brandursache (feine Kategorien), (Imhof, 2018).
Der Vergleich der Schweizer Statistik mit den internationalen Daten in Tabelle 30 ist mit Vorsicht
zu interpretieren: Die verwendeten Kategorien sind nicht immer vergleichbar. Die wichtigsten
Einschränkungen können wie folgt zusammengefasst werden:
– Ob Todesfälle aufgrund von Explosionen in den internationalen Statistiken enthalten sind oder
separat erfasst werden, ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich.
– Bei den Elektrobränden gibt es in der Praxis einen grossen Spielraum, der je nach Art der
Erhebung und Brandursachenermittlung unterschiedlich gefüllt werden kann.
– Die Einteilung der Elektrobrände in Unterkategorien wird vermutlich ebenfalls unterschiedlich
gehandhabt bzw. interpretiert.
– In den internationalen Statistiken werden die so genannten „cooking fires“ separat erfasst, in
der Schweiz ist dies nicht der Fall. In Tabelle 30 wurde diese Kategorie vereinfacht der
Überkategorie „Elektrizität“ zugeschlagen. Dass diese Annahme im Einzelfall der Schweizer
Datenerhebungspraxis entspricht, ist nicht gesagt.
– Brandstiftungen wurden in den internationalen Statistiken z.T. ausgeschlossen (z.B.
Grossbritannien: lediglich „unintentional dwelling fires“).
– Der Anteil der unbekannten Ursachen variiert sehr stark, von 9.6% in Grossbritannien bis zu
44% in Spanien. In der US‐Statistik wurden Todesfälle mit unbekannter Ursache proportional
auf die übrigen Kategorien verteilt.
Tabelle 30 enthält Statistiken zur Brandursache aus ausgewählten Ländern. Gründe für den
Ausschluss weiterer Statistiken waren entweder redundante Aussagen für bereits berücksichtigte
Länder, z.B. (UK DCLG, 2015), (Holborn, 2003) und (MSB, 2018), oder mangelhafte Qualität, z.B.
der Zusammenstellung europäischer Daten von (Kobes et al., 2009).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
81
Tabelle 30: Vergleich der Schweizer Statistik zur Brandursache (Imhof, 2018) mit internationalen Daten aus USA (Ahrens, 2016), Grossbritannien (UK DCLG, 2015), Schweden
(Harrami und McIntyre, 2006), Österreich (Giselbrecht, 2018) und Spanien (MAPFRE, 2016/17).
AUTg
Schweiz, Imhof 2018 Leading cause / 2006‐16
1987‐2016 Code #Tote %Tote #Tote %Tote Source of ignition #death %d #injur. %i #death %d #injur. %i # () %fatal fires %fatal fires #deaths %d
Feuerungsanlagen 1 50 6.2% 33 5.1% Heating equipment 490 19.6% 1'520 12.1% 20 9.1% 348 5.1% 7 8.5% 13.0% 62 26%
Cheminées 11 1 0.1% 1 0.2%
Zimmeröfen 12 11 1.4% 6 0.9% Space heatings 20 9.1% 313 4.6% Zentralheizungen 13 4 0.5% 4 0.6% Central & water heatings 0 0.0% 35 0.5% Übrige 14‐19 34 4.2% 22 3.4% Heat transfera 7.0 8.5%
Bestimmungsgem. Feuer 2 296 36.8% 245 37.6% Intended fire 720 28.8% 2'720 21.6% 102 46.6% 1'230 17.9% 29 34.5% 48.0% 29 12%
Zündhölzer, Feuerzeuge 21 16 2.0% 10 1.5% Matches & lighters 11 5.0% 150 2.2% Rauchzeug 22 179 22.2% 144 22.1% Smoking materials 560 22.4% 1'250 9.9% 80 36.5% 673 9.8% 25.2 30.4% 38.0% 29 12%
Kerzen 23 74 9.2% 70 10.8% Candles 90 3.6% 830 6.6% 11 5.0% 385 5.6% 3.4 4.1% 10.0% Schweissen, Löten 24 1 0.1% 0 0.0% Blowlamps, welding etc. 0 0.0% 22 0.3% Übrige 29 26 3.2% 21 3.2% Playing with heat source 70 2.8% 640 5.1%
Selbstentzündungen 3 12 1.5% 10 1.5% Spontaneous Combust. 0.2 0.2% Explosionen 4 74 9.2% 56 8.6% Explosion, gas leakage 0.4 0.5% 3 1%
Elektrizität 5 114 14.2% 95 14.6% Electrical 930 37.2% 7'410 58.8% 61 27.9% 4'743 69.0% 8 9.9% 17.0% 36 15%
Mängel an Installationen 51 21 2.6% 19 2.9% Electrical distribution 400 16.0% 1'180 9.4% 18 8.2% 419 6.1% Mängel an Apparaten 52 44 5.5% 37 5.7% Electrical appliancesb 50 2.0% 690 5.5% 13 5.9% 682 9.9% 2.4 2.9% 7.0% 30 12%
Unsachgem. Verwendung 53 18 2.2% 17 2.6% Cooking equipmentc 480 19.2% 5'540 43.9% 30 13.7% 3642 53.0% 5.8 7.0% 10.0% 6 2%
Übrige 59 31 3.9% 22 3.4%
Blitzschläge 6 2 0.2% 2 0.3% Lightning 0.2 0.2% Brandstiftungen 7 50 6.2% 33 5.1% Intentional, Arsond 350 14.0% 890 7.1% 6.8 8.2% Andere bekannte Ursachen 8 10 1.2% 9 1.4% Othere 10 0.4% 70 0.6% 15 6.8% 364 5.3% 4.6 5.6% 22.0% 6 2%
Unbekannte Ursachen 9 197 24.5% 168 25.8% Unspecifiedf 21 9.6% 187 2.7% 26.8 32.4% 107 44%
Total Brandtote CH 1987‐2016 805 100% 651 100% Total 2'500 100% 12'610 100% 219 100% 6'872 100% 82.8 100.0% 100% 243 100%
*Nur Wohnen: Brandtote in Zweck 20‐29, ca. 81% der Todesopfer a SWE: Not clear wether "heat transfer" is limited to heatingb USA: "Clothes dryer or washer" & "Fan or air conditioner" f USA: Unknowns were allocated proportionallyc Mostly careless usage, e.g. SWE "Cooking appliance left on" g AUT: Giselbrecht 2018, alle Nutzungen, 477 Ereignisse, 522 Toted GB: Intentional fires are excluded from the analysis
alle Gebäude nur Wohnen*
e Includes "Exposure" (USA), "Sparks" (SWE), "fuego directo" (ESP)
Home Fires, 2010‐2014
USA, Ahrens 2016 GB, UK DCLG 2015
Dwelling fires, 2013‐2014
SWE, Harr. 2006
Homes, 2000‐04
ESP, MAPFRE
Homes, 2016‐17
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
82
Der Fokus der bisher aufgeführten Statistiken lag auf der Ermittlung der Zündquelle als
„Brandursache“. Die neuseeländische Brandursachen‐Statistik stellt die Frage anders, siehe Tabelle
31: Welche Faktoren (z.B. Fahrlässigkeit, technischer Defekt) führten zur Entzündung? Zu beachten
ist, dass die Statistik auch Todesfälle aufgrund von Fahrzeugbränden oder Brandunfälle im Freien
beinhaltet.
Tabelle 31: Neuseeländische Brandursachenstatistik nach Faktoren, die zur Entzündung führten (NZ Fire Service,
2011).
C.4 Einfluss des Brandszenarios
Die folgende Statistik enthält Angaben zu Faktoren im Brandverlauf, die bei Bränden in
Wohngebäuden in den USA zu Todesfällen oder Verletzungen geführt haben. Bei der
Interpretation zu beachten ist der grosse Anteil der „unclassified factors“, auch innerhalb der
einzelnen Hauptkategorien: Hier ist jeweils nicht klar, welche Fälle in der Sammelkategorie
„unclassified“ zusammengefasst werden.
So genannte „Human Factors“ (menschliche Faktoren), die bereits vorm Brandbeginn bestanden,
werden separat erfasst.
Human Factors
as cause of fatal fires #d. %deaths
Deliberately Lit Fire 35 21.0%
Reckless act (involving Fire) 9 5.4%
Carelessness with Heat Source 49 29.3%
Unattended/asleep: Kitchen, cooking 11 6.6%
Falling asleep: other (incl. smoking in bed) 13 7.8%
Othera 25 15.0%
Carelessness with Material ignitedb 4 2.4%
Mechanical/electrical failurec 13 7.8%
Design construction, Installation Fault 1 0.6%
Operating Failured 20 12.0%
Other supposed cause 12 7.2%
Unknown / not recorded 24 14.4%
Total 167 129.3%
New Zealand, NZ Fire Service 2011
2005‐2010, all fires (incl. buildings, vehicles, outdoor)
b Incl. flammable liquids, combustible too close to heat sourcec Incl. mechanical leaks, short circuits/earth faults
a Including careless disposal (cigarettes, ashes…), open/outdoor
fires, heat source too close to combustible, people playing with
heat source, people impaired (alcohol/drugs, otherwise)
d Incl. vehicle collisions/overturn/knockdown (14 deaths);
equipment unattended/overloaded/unintended use
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
83
Tabelle 32: Faktoren im weiteren Brandverlauf von Wohnungsbränden in den USA (Ahrens, 2014), die zu Todesfällen
oder Verletzungen geführt haben (menschliche Faktoren werden separat erfasst).
C.5 Risikofaktoren auf Seiten des Opfers
Abbildung 4 (in Abschnitt 3.2.5) zum Einfluss von Alter und Geschlecht basiert auf der Schweizer
Todesfallstatistik in Abbildung 11. In Tabelle 33 werden diese Daten mit verschiedenen
internationalen Statistiken verglichen. Dargestellt sind jeweils die jährliche Todesfallraten pro Mio.
Contributing Factor (excl. Human Factors) #d. %deaths #i. %injuries
Fire pattern 1'440 56% 2'600 20%
Exits blocked by flame 570 22% 780 6%
Exits blocked by smoke 380 15% 900 7%
Vision blocked or impaired by smoke 320 12% 660 5%
Trapped above fire 160 6% 240 2%
Trapped below fire 20 1% 20 0%
Egress problem 470 18% 1'160 9%
Locked exit or other problem with exit 90 4% 110 1%
Burglar or security bar or intrusion barrier 30 1% 20 0%
Mechanical obstacles to exit 30 1% 70 1%
Window type impeded egress 30 1% 130 1%
Crowd situation with limited exits 20 1% 30 0%
Unclassified egress problem 270 11% 790 6%
Issue related to victim's escape 460 18% 3'440 26%
Chose inappropriate exit route 110 4% 260 2%
Unfamiliar with exits 20 1% 40 0%
Excessive travel distance to nearest clear exit 30 1% 140 1%
Clothing caught fire while escaping 90 4% 220 2%
Re‐entered building 80 3% 1'850 14%
Unclassified escape factor 130 5% 930 7%
Building Collapse 70 3% 80 1%
Roof collapse 30 1% 20 0%
Floor collapse 10 0% 20 0%
Equipment‐related factor 100 4% 2'180 17%
Improper use of heating equipment 40 2% 230 2%
Improper use of cooking equipment 30 1% 1'740 13%
Unclassified equipment‐related factor 20 1% 200 2%
Vehicle‐related factor 10 0% 30 0%
Other special factor 750 29% 4'570 35%
Clothing burned, not while escaping 180 7% 460 3%
Overexertion 20 1% 430 3%
Unclassified contributing factor 540 21% 3'680 28%
None 980 38% 7'510 57%
Total Factor Entriesa 4'270 166% 21'570 163%
Total casualties 2'570 100% 13'210 100%
a Specific factors shown if 1% (deaths or injuries); Unknowns allocated proportionallyb Multiple entries allowed, resulting in more factors than casualties
USA, Ahrens 2014
2007‐2011, Home fires
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
84
Einwohner, die zumindest qualitativ (bzw. relativ, auf unterschiedlichem absoluten Niveau)
vergleichbar sein sollten. Zu beachten ist, dass die Festlegung der Alterskategorien nicht überall
gleich ist. Auch die Gebäudekategorien (Nutzung) sind unterschiedlich: Die Statistiken aus der
Schweiz (Imhof, 2018), aus Schweden (MSB, 2018) und Grossbritannien (UK DCLG, 2015) beziehen
sich auf Todesfälle in allen Gebäuden, während in den übrigen Statistiken aus London (Holborn,
2003), USA (Ahrens, 2016) und Spanien (MAPFRE, 2016/17) nur Wohngebäude betrachtet wurden.
Weitere Statistiken aus Grossbritannien (Walker, 2017), Österreich (Giselbrecht, 2018), Neuseeland
(NZ Fire Service, 2010) und Leipzig (Wilk, 2010) wurden in Tabelle 33 nicht berücksichtigt (meist
aufgrund der groben Kategorienbildung), bestätigen die Aussagen der ausgewählten Statistiken
jedoch grundsätzlich.
Abbildung 11: Mittlere jährliche Anzahl Todesopfer durch Gebäudebrände in der Schweiz, nach Alter und Geschlecht
(Imhof, 2018).
Tabelle 34 ergänzt die Angaben zu den „Human Factors“ in Tabelle 4 (Abschnitt 3.2.5) mit
separaten Statistiken zum Einfluss von Alkohol und Drogen bei Todesfällen in verschiedenen
Ländern. Die einzelnen Statistiken sind quantitativ nur schlecht vergleichbar, vor allem aufgrund
des unterschiedlich grossen Anteils der „Unbekannten“ (not known, not tested). Die Leipziger
Daten von (Wilk, 2010) enthalten zudem nicht nur Angaben zu Brandtoten in Gebäuden, sondern
allgemein zu Brandunfällen (inklusive Arbeits‐ und Verkehrsunfälle, Suizide, Morde…).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
85
Tabelle 33: Vergleich der Schweizer Statistik zum Alter und Geschlecht der Todesopfer (Imhof, 2018) mit internationalen Daten für alle Nutzungen aus Schweden (MSB, 2018) und
Grossbritannien (UK DCLG, 2015), sowie für Wohngebäude aus London (Holborn, 2003), USA (Ahrens, 2016) und Spanien (MAPFRE, 2016/17).
Alter #w %wc #m %mc #alle %allec w. m. alle w. m. alle Age f m all Age all Age f m all Age death injury Age all
0‐20 1.0 3.6% 1.6 5.8% 2.5 9.4% 0.3 0.5 0.4 1.2 1.8 1.5 0‐6 2.6 2.2 2.4 0‐4 4.8 0‐9 2.9 4.4 3.7 0‐4 8.0 27.5 0‐4 1.8
7‐17 1.5 1.7 1.6 5‐10 1.6 5‐9 5.0 17.0 5‐9 0.8
11‐16 0.8 10‐19 1.4 0.9 1.2 10‐14 2.9 18.1 10‐14 0.4
17‐24 2.2 15‐19 2.8 32.4 15‐19 0.2
21‐40 1.6 6.1% 3.9 14.5% 5.5 20.6% 0.4 1.0 0.7 1.5 3.5 2.5 18‐24 3.4 5.5 4.5 20‐39 3.1 4.3 3.7 20‐34 3.9 48.6 20‐24 0.0
25‐44 4.0 8.2 6.1 25‐29 2.8 25‐29 1.1
30‐34 0.3
30‐59 6.4 35‐49 6.0 48.1 35‐39 0.9
41‐60 2.0 7.5% 4.2 15.7% 6.2 23.1% 0.6 1.2 0.9 2.0 4.1 3.1 40‐59 3.6 7.5 5.5 40‐44 1.0
45‐64 8.1 20.1 14 45‐49 1.5
50‐54 2.9
50‐64 11.5 45.9 55‐59 2.3
61‐80 3.1 11.4% 3.6 13.4% 6.7 24.8% 1.4 1.9 1.6 4.7 6.6 5.6 60‐64 7.0 60‐79 14.3 23.9 18.7 60‐64 3.2
65‐69 2.1
65‐79 15.0 33.2 23.6 65‐79 10.6 65‐74 14.9 40.0 70‐74 4.4
75‐79 7.4
81+ 2.2 8.2% 2.1 8.0% 4.3 16.1% 3.5 5.6 4.3 11.8 19.1 14.6 80+ 40.8 66.3 50.2 80+ 25.8 80+ 52.1 60.6 54.7 75‐84 22.3 43.8 80‐84 11.6
85+ 26.1 51.7 85‐89 19.5
NNd 0.4 1.4% 0.8 3.0% 1.6 5.8% 0.1 0.2 0.2 NN (#) 39 NN (#) 3 3 6 90‐94 17.9Totald 10.2 38.1% 16.2 60.4% 26.8 100% 0.8 1.2 1.0 2.6 4.2 3.4 Total 8.5 15.0 12 Totalc 1'838 Totalc 273 Totalc 2'520 12'720 95+ 46.2
a Sterberisiko bezogen auf die Durchschnittsbevölkerung b Annual rates per Million populationb Jährliche Anzahl bezogen auf ständige Wohnbevölkerung (1987‐2016) c Total sample size (GB, London) or annual average (USA)c Prozentsätze bezogen auf die gesamte Anzahl Tote (26.8/Jahr) d Excluding deaths from outdoor firesd Inkl. 0.4 Tote/Jahr mit unbekanntem Alter und Geschlecht e Home fires; Sample size: 242 victims with known age (excluding 6 unknowns)
Schweiz, Imhof 2018
1987‐2016, alle Gebäude
Relatives Risikoa death ratesb death ratesb2008‐2014, all
GB, UK 2015 London, Holborn 2003
1996‐2000, dwellings
Rate / Mio. EW b Anzahl Tote/Jahr death ratesb
SWE, MSB 2018
1999‐2015, all d
death/injury ratesb
USA, Ahrens 2016
2010‐2014, homes
ESP, MAPFRE
2015‐16e
death ratesb
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
86
Tabelle 34: Angaben zur Wirkung von Drogen oder Alkohol bzw. zur Blutalkoholkonzentration (BAC) bei Brandtoten
in Grossbritannien (Walker, 2017) und London (Holborn, 2003) und Leipzig (Wilk, 2010).
C.6 Verhältnis des Opfers zum Brand
In Abschnitt 3.2.6 wurde bereits die US‐Statistik zur Lage des Opfers im Vergleich zum Feuer
zitiert, siehe auch Tabelle 8, basierend auf (Ahrens, 2014). Tabelle 35 enthält eine detailliertere
Auswertung dieser Statistik unter Betrachtung verschiedener Alterskategorien, basierend auf
(Flynn, 2010). Für eine mögliche Erklärung der Unterschiede zwischen den beiden Statistiken
(Prozentsatz „In Area of Origin“ für alle Altersklassen, Tabelle 8 vs. Tabelle 35: Todesfälle 51% vs.
54%, Verletzungen 59.6% vs. 67%) gibt es in den beiden Veröffentlichungen keine Anhaltspunkte.
Grundsätzlich beziehen sich beide Tabellen auf dieselbe Datenbasis, lediglich der Zeitraum der
Datensammlung (2007‐2011 versus 2003‐2008) und – möglicherweise – das Vorgehen bei der
Auswertung unterscheiden sich.
Tabelle 35: Anteil der Brandopfer in US‐Wohngebäuden, die im Raum oder Bereich der Brandentstehung aufgefunden
wurden bzw. sich dort verletzt haben, nach Alterskategorien (Flynn, 2010).
Drugs, Alcohol #d. %deaths #i. %injuries BAC/100ml g/la #deaths %deaths g/l #Tote %Tote
Not known 192 33.9% 2'192 12.4% not tested NN 117 41.9% NN 288 73.7%
No 237 41.9% 12'164 68.9% 0 0 81 29.0% Yes 137 24.2% 3'286 18.6% <80mg <0.8‰ 16 5.7% <1.0‰ 21 5.4%
Total 566 100% 17'642 100% 80‐200mg 0.8‐2.0‰ 26 9.3% 1.0‐2.0‰ 23 5.9%
>200mg >2.0‰ 39 14.0% >2.0‰ 59 15.1%
Total 279 100% 391 100%
a simplified conversion from BAC to g/l, assuming 100mg = 1‰b davon 283 Brandunfälle, übrige Arbeits‐/Verkehrsunfälle, Suizide, Morde…
London, Holborn 2003
1996‐2000, dwellings
Leipzig, Wilk 2010
1982‐2010, Brandtoteb2009‐2012, accidential dwelling fires
GB, Walker 2017
USA, Flynn 2010
2003‐2008, Home fires
Age #deaths #injuries % deaths %injuries
<5 270 590 44% 52%
5‐9 150 370 27% 58%
10‐14 40 520 15% 65%
15‐17 40 490 40% 64%
18‐19 40 400 42% 68%
20‐34 330 3'490 43% 68%
35‐49 550 3'440 61% 69%
50‐64 590 2'160 60% 68%
65‐74 320 820 60% 66%
75‐84 310 620 63% 65%
85+ 180 240 60% 62%
All ages 2'850 13'160 54% 67%
All Locations In Area of Origin
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
87
Ebenfalls in Abschnitt 3.2.6 enthalten sind Daten zur Todesursache von Opfern in USA (Hall, 2011)
und London (Holborn, 2003). Die beiden Datensätze wurden ausgewählt, weil die verwendeten
Kategorien grundsätzlich vergleichbar sind, und weil sich die Daten auf Todesfälle in
Gebäudebränden beschränken (keine Fahrzeugbrände oder Brandunfälle im Freien). Weitere
Statistiken aus Grossbritannien (UK DCLG, 2015), Leipzig (Wilk, 2010), Österreich (Giselbrecht,
2018), Schweden (Harrami und McIntyre, 2006) und Spanien (MAPFRE, 2016/17) wurden nicht
berücksichtigt. Der Anteil der verschiedenen Todesursachen variiert jeweils, wahrscheinlich
hauptsächlich aufgrund der unterschiedlichen Erfassung der Daten. Rauchgasvergiftungen sind
allerdings in allen Statistiken ein wichtiger Faktor.
Langfristige Trendanalysen von (Walker, 2017) anhand von britischen Daten weisen auf die
Bedeutung der zunehmenden Verwendung von Plastikprodukten hin, die in den 1950er bis 1970er
Jahren zu einem starken Anstieg im Anteil der Todesfälle durch Rauchgasvergiftungen geführt hat.
Wie von (Hall, 2011) diskutiert, lassen sich grundsätzlich zwei Arten von toxischen Gasen
unterscheiden: Reizgase, die Sicht und Atmung erschweren, und betäubende Gase wie
Kohlenmonoxid. Durch Änderungen bei den in typischen Haushalten verwendeten Produkten und
Materialien (z.B. Nylon‐Teppichböden), aber auch durch Einführung von Fire Safety Standards für
eine geringere Entflammbarkeit von z.B. Polstermöbeln dürfte der Anteil der Reizgase in einem
typischen US‐Wohnungsbrand seit den 70er Jahren tendenziell zugenommen haben. Allerdings
hängt der Rauchgasmix auch vom Ort ab, an dem sich das Opfer befindet, sowie vom Zeitpunkt im
Laufe der Brandentwicklung. Detailliertere Analysen der US‐Statistik zeigen, dass der Anteil der
(reinen) Rauchgasvergiftungen an den Todesursachen am höchsten ist, wenn das Opfer an einem
anderen Ort als im Raum der Brandentstehung gefunden wurde und das Feuer bereits auf andere
Räume übergetreten war, d.h. vermutlich in Post Flashover Situationen mit erhöhtem Anteil von
Karbonmonoxid.
Tabelle 36 enthält Angaben zu der in Abschnitt 3.2.6 beschriebenen Clusteranalyse von (Jonsson et
al. 2017) zur Klassifizierung von Brandfällen mit Todesopfern anhand verschiedener Merkmale.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
88
Tabelle 36: Clusteranalyse von (Jonsson et al. 2017) auf Basis eines Datensatzes mit Informationen zu tödlichen Bränden in schwedischen Wohngebäuden.
Nr. #fires %fires Wording from Abstract Cause of fire Object of origin Victim injury Fire Deutsche Zusammenfassung
1 144 17.3% smoking‐related, often involved elderly,
usually female, whose clothes were ignited
53% smoking,
various others
69% Clothing,
17% Furniture
65% 80+ years,
6% alcohol
78%
burns
small fires Ältere, nicht alkoholisierte Opfer, die an Verbrennungen
sterben, i.d.R. kleine Brände (oft Kleidung, oft Rauchzeug)
2 245 29.5% smoking‐related, middle‐aged (45‐64), often
intoxinated, fire origin mostly in furniture
73% smoking,
various others
73% Furniture,
20% Loose fittings
44% 45‐64 years,
60% alcohol
61% toxic
effects
Mittelalte, oft. alkoholisierte Todesopfer, Rauchgasvergiftung;
Brandursache Rauchen, Entzündung oft Polstermöbel / Bett
3 110 13.3% fires caused by electrical fault, started in
electrical installation in single houses
Tech. fault, Heat
transf, Others
Elec. Installations,
Fire place, Others
12% 5‐19 years,
38% 80+ years
71% toxic
effects
large fires Sehr junge/alte Opfer (i.d.R. Rauchgasverg.) in grossen
Bränden; Ursache technische Defekte, Feuerungsanlagen etc.
4 63 7.6% cooking appliances left on 90% Cooking
appliances left on
87% Cooker 63% toxic
effects
Todesopfer (meist Rauchgasvergiftung) durch Küchenbrände
(Kochherd angelassen)
5 207 24.9% events with unknown cause, room and
object of origin
91% Unknown /
missing
89% Unknown large fires Todesopfer aus Bränden (häufig grosse Ereignisse), über die
wir wenig wissen
6 61 7.3% deliberately set fires 93% Deliberately
set fires
74% Flammable
liquid or gas
41% 20‐44 years Todesopfer aus Bränden durch Brandstiftung
All 830 100%
Sweden, Jonsson et al. 2017
Cluster analysis, all fatal residential fires 1999‐2007 (830 fires, 893 fatalities)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
89
C.7 Einfluss von Massnahmen auf die beobachteten Schäden
In Tabelle 37 sind Angaben zur Wirkung von Rauchmeldern in Wohnungsbränden in
verschiedenen Ländern enthalten. Ein Rückschluss auf die Effektivität der Rauchmelder zur
Reduktion der Personenrisiken ist nicht möglich, hierzu sollten eher die Angaben zur Todesfallrate
pro 100 Brände in Tabelle 10 herangezogen werden. Interessant an Tabelle 37 ist jedoch der
Vergleich der Daten aus Brandfällen mit den Zahlen zur Verbreitung von Rauchmeldern in allen
Haushalten, mit oder ohne Feuer („SA usage“, letzte Zeile von Tabelle 37). Die Zahlen aus allen
drei Ländern zeigen deutlich, dass auch bei grosser Verbreitung von Heimrauchmeldern im
Ernstfall häufig kein Rauchmelder vorhanden ist, insbesondere kein funktionierender. Nebenbei
sind die Angaben zur „SA usage“ in Tabelle 37 auch für den Vergleich von Daten aus
unterschiedlichen Ländern wichtig.
Tabelle 38 enthält Angaben aus der US‐Feuerwehrstatistik zur Wirksamkeit von Sprinklern oder
anderen automatischen Löschsystemen. Zur Interpretation der Statistik ist es wichtig zu wissen,
dass auch in den USA nur ein kleiner Anteil der Wohngebäude durch Sprinkler geschützt sind; die
Zahlen zu „all occupancies“ im oberen Teil von Tabelle 38 beziehen sich daher wohl primär auf
andere Nutzungen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
90
Tabelle 37: Wirkung von Rauchmeldern in Bränden (nur Wohngebäude) in USA (Ahrens, 2015), Grossbritannien (UK DCLG, 2015) und Schweden (Harrami & McIntyre, 2006).
Tabelle 38: Wirkung von Sprinklern bzw. automatischen Löschsystemen in Gebäudebränden (alle Nutzungen) in den USA, kombinierte Wirkung mit Rauchmeldern beschränkt auf
Daten zu Bränden in Wohngebäude (Ahrens, 2017).
USA, Ahrens 2015 SWE, Harrami 2006
2009‐2013, Home fires 2000‐2004, Fatal home fires
SA Performance #fires %fires #d. %death #i. %injur. #fires %fires #d. %death #i. %injur. Smoke Alarm Status % fatal fires
Fire too small to operate 33'100 13.2% 10 0.5% 400 4.7% Unknown SA Presence 16%
Present and operating 114'000 45.5% 740 35.7% 4'250 49.4% 125'126 46.9% 727 39.5% 29'313 53.4% Present and Operating 14%
raised alarm 100'871 37.8% 427 23.2% 23'159 42.2% Unknown SA Function 5%
did not raise alarma 24'255 9.1% 300 16.3% 6'154 11.2%
Present but did not operate 19'400 7.7% 420 20.3% 1'260 14.7% 47'911 18.0% 439 23.8% 9'677 17.6% Present but did not operate 4%
No smoke alarm present 84'000 33.5% 900 43.5% 2'700 31.4% 93'590 35.1% 676 36.7% 15'874 28.9% No smoke alarm present 61%
Total 250'600 100% 2'070 100% 8'600 100% 266'627 100% 1'842 100% 54'864 100% Total 100%
SA usage (survey results) 96‐97% of households (plateau since 2004) Working SA: 85‐88% of households (2007‐2013)
a Reasons why SA operated, but did not raise the alarm (UK, 2013/14): b based on 2001 telephone surveys
59% Person raised alarm before system operated, 18% No person in earshot, 14% Occupants failed to respond
Smoke Alarms
76%installed, 65% functional b
GB, UK DCLG 2015
2007‐2014, dwelling fires
USA, Ahrens 2017
2010‐2014
All occupancies: Presence of Sprinkler /Automatic Extinguishing System #deaths #injuries #FF injur.
Sprinkler present 0.8 23 20
No AES 6.3 31 61
Homes: Presence of Smoke Alarms /
Automatic Extinguishing System
No Alarm or AES
Smoke Alarm, no AES
Battery Alarm, no AES
Any Alarm, no AES
Hardwired Alarm, no AES
Hardwired Alarm and any AES
Hardwired Alarm and sprinkler
1.3
1.1
deaths per 1000 reported fires
per 1000 reported fires
10.3
8.5
6.3
3.9
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
91
Ein interessanter Ansatz zur Untersuchung der (potentiellen) Effektivität verschiedener
Massnahmen wurde von (Runefors et al., 2016) verfolgt. Ein Datensatz mit Angaben zu 144
tödlichen Bränden in schwedischen Wohngebäuden wurde unter Verwendung eines
standardisierten Brandszenarios analysiert, um zu untersuchen, welche Massnahmen bzw.
„Barrieren“ den Todesfall hätten verhindern können. Eine Übersicht über die Ergebnisse ist in
Abbildung 12 enthalten. Die Zahlen in Klammern geben jeweils an, welcher Anteil der 144
Todesfälle durch die einzelnen Massnahmen (potentiell, d.h. bei 100% Zuverlässigkeit der
Massnahme) hätte verhindert werden können, geschätzt als Mittelwert und 95%
Konfidenzintervall. Aufgrund des gewählten Ansatzes, insbesondere der Beschränkung auf eine
Stichprobe von Bränden mit Todesfolge, sollten die Zahlen allerdings höchstens im Sinne eines
qualitativen Rankings verwendet werden, d.h. um zu beurteilen, welche Massnahmen potentiell
am effektivsten sind.
Abbildung 12: Potentielle Effektivität von Massnahmen zur Verhinderung von Todesfällen in 144 Brandereignissen in
schwedischen Wohngebäuden zwischen 2011 und 2014, aus (Runefors et al., 2016).
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
92
Zu beachten ist ausserdem, welche Frage dem Ansatz von (Runefors et al., 2016) zu Grunde liegt.
Sie lautet „Welche Massnahmen können die Todesfälle verhindern, die wir heute in Schweden
beobachten?“. Die Antwort hängt unter anderem auch davon ab, welche Massnahmen in Schweden
bereits heute umgesetzt sind. Abbildung 12 enthält zwar auch Angaben zu einigen solchen
Massnahmen, d.h. insbesondere zu Heimrauchmeldern. Allerdings können diese Massnahmen nur
dann die Situation verbessern, wenn sie heute noch fehlen (obwohl gesetzlich vorgeschrieben).
Nicht berücksichtigt sind die Todesfälle, die bereits heute durch funktionierende Rauchmelder
verhindert werden.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
93
D Fragebogen relevante Risiken im Brandschutz
Im Fokus der Betrachtung stehen die Risiken für Personen. Uns interessieren deshalb Statistiken
(auch unveröffentlichte) oder Artikel zu folgenden Themen:
Statistiken
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Personenschäden infolge Brand
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit,
Wirksamkeit/Effizienz)
Idealerweise differenziert nach:
Nutzungen (z. B. Wohnen, Beherbergung, Spital, Alters- und Pflegheime, Schule, Büro, Gewerbe und Industrie, Landwirtschaft, Parking, grosse Personenbelegung)
Stadt und Land, weitere Regionen
Temperaturen (Sommer/Winter), Jahreszeiten oder Uhrzeit (Tag/Nacht)
Idealerweise differenziert nach:
Art der Verletzung bzw. Todesursache (Verbrennungen, Rauchgasvergiftungen…)
Personengruppen (Geschlecht, Alter, sozialer Status)
Tätigkeit und Zustand der Personen zum Zeitpunkt der Brandentstehung (wach/schlafend, Alkohol…)
Verhältnis der Personen zum Brandgeschehen (Beteiligung an Brandentstehung, Lage im Vergleich zum Brand)
Zusammenhang zu Mängel im Brandschutz
Für die Dokumentation haben wir einen Fragenbogen erstellt. Im Fragenbogen Teil A können Sie
die Angaben zu den Statistiken einfügen, welche Sie uns zur Verfügung stellen können. Im
Fragebogen Teil B würden wir gerne Ihre Ansichten zu den relevanten Risiken im Brandschutz
abfragen.
Wir bitten Sie uns zu unterstützen und den ausgefüllten Fragebogen bis zum 06. April 2018 per
E‐Mail an Frau Sabine Goël zu retournieren.
Frau Sabine Goël, [email protected]
Sollten Sie Fragen haben, steht Ihnen Frau Goël (+41 (0)62 823 79 14) sehr gerne zur Verfügung.
Gerne stellen wir Ihnen nach Abschluss der Recherche die Auswertung der Fragebogen aller
Teilnehmer zur Verfügung. Sie erhalten damit ein Bild, wie die relevanten Risiken im Brandschutz
in Europa und weiteren Ländern beurteilt werden.
Besten Dank für Ihre Mitwirkung!
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
94
Fragebogen – Teil A
Angaben zu den Statistiken
Die Angaben zu den Statistiken können nur in den dafür vorgesehenen Feldern eingetragen werden.
Feld (…): Doppelklick auf Feld und Antwort eingeben
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
95
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Statistik, Artikel Titel: …
Beilage Name der Beilage: …
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber (z.B. Feuerwehrstatistik, Krankenhausstatistik)
Stichworte: …
Grundgesamtheit / Umfang
Stichworte: …
Ihre Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Stichworte: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
96
Fragebogen – Teil B
Ihre Ansicht zu den relevanten Risiken im Brandschutz
Die Antworten auf die Fragen können nur in den dafür vorgesehenen Feldern des Fragebogens eingetragen werden.
Feld (…): Doppelklick auf Feld und Antwort eingeben
Kontrollkästchen ( ): Doppelklick auf Kontrollkästchen und Standardwert aktivieren
A Gibt es aus Ihrer Sicht wichtige Aspekte, die für die Personensicherheit relevant sind und den Statistiken nicht zu entnehmen sind?
Stichworte: …
B1 Werden aus Ihrer Sicht in Ihrem Land auf die richtigen Brandschutzmassnahmen betreffend Personensicherheit fokussiert?
Ja
Nein
Begründung: Stichworte (falls vorhanden Verweis zu Statistiken oder Artikel etc.):
...
B2 Gibt es allenfalls Punkte betreffend Personensicherheit, die aus Ihrer Sicht besser anders zu regeln wären?
Ja
Welche?:
…
Nein
Begründung: Stichworte (falls vorhanden Verweis zu Statistiken oder Artikel etc.):
…
C Wo sehen Sie die grössten Personenrisiken aus Brand?
(subjektive Einschätzung)
Stichworte:
...
D Wo ist aus Ihrer Sicht der Brandschutz überreguliert?
(subjektive Einschätzung)
Stichworte:
…
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, die Statistiken zur Verfügung zu stellen und
den Fragebogen auszufüllen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
97
E Eingegangene Statistiken
E.1 Statistik – Dänemark
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
‐‐‐
Personenschäden infolge Brand
‐‐‐
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel ABA-AVS-Statistik: Pålidelighed af automatiske brandalarmanlæg (ABA-anlæg) og Automatiske sprinkleranlæg (AVS-anlæg)
Beilage / Referenz https://brandogsikring.dk/brand/inspektion/paalidelighed-af-brandsikringsanlaeg/
(ABA-AVS-Statistik_2015-2016_ver_1)
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber DBI - The Danish Institute of Fire and Security
Grundgesamtheit / Umfang
2015-2016
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
98
E.2 Statistik – Frankreich
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Les statistiques des services d'incendie et de secours SDIS
Beilage / Referenz https://www.interieur.gouv.fr/Publications/Statistiques/Securite-civile/2016 - StatsSDIS17BD.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber SDIS
Grundgesamtheit / Umfang
Statistiques 2016 des pompiers
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Général bilan d'intervention
Personenschäden infolge Brand
‐‐‐
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel Détecteur de fumée (DAAF) : sécurité incendie dans le logement
Beilage / Referenz https://www.service-public.fr/particuliers/vosdroits/F19950
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Direction de l'information légale et administrative (Premier ministre)
Grundgesamtheit / Umfang
tous les lieux d'habitation
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
99
E.3 Statistik – Grossbritannien
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Fire statistics data tables
Beilage / Referenz https://www.gov.uk/government/collections/fire‐statistics
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Behörden Grossbritannien
Grundgesamtheit / Umfang
— Incidents attended
— Dwelling fires attended
— Non-dwelling fires attended
— Deliberate fires attended
— Fatalities and casualties
— Cause of fire
— Smoke alarms
— Temporal and seasonal
— Non-fire incidents
— Response Times
— Workforce and workforce diversity
— Fire prevention and protection
— Fire pensions
— Other
— Incident level datasets
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Das Innenministerium sammelt detaillierte Informationen über Vorfälle, an denen Feuerwehr und Rettungsdienste beteiligt sind
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Fire statistics data tables
Beilage / Referenz https://www.gov.uk/government/collections/fire‐statistics
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Behörden Grossbritannien
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
100
Grundgesamtheit / Umfang
— Incidents attended
— Dwelling fires attended
— Non-dwelling fires attended
— Deliberate fires attended
— Fatalities and casualties
— Cause of fire
— Smoke alarms
— Temporal and seasonal
— Non-fire incidents
— Response Times
— Workforce and workforce diversity
— Fire prevention and protection
— Fire pensions
— Other
— Incident level datasets
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Das Innenministerium sammelt detaillierte Informationen über Vorfälle, an denen Feuerwehr und Rettungsdienste beteiligt sind
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel Fire statistics data tables
Beilage / Referenz https://www.gov.uk/government/collections/fire‐statistics
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Behörden Grossbritannien
Grundgesamtheit / Umfang
— Incidents attended
— Dwelling fires attended
— Non-dwelling fires attended
— Deliberate fires attended
— Fatalities and casualties
— Cause of fire
— Smoke alarms
— Temporal and seasonal
— Non-fire incidents
— Response Times
— Workforce and workforce diversity
— Fire prevention and protection
— Fire pensions
— Other
— Incident level datasets
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Das Innenministerium sammelt detaillierte Informationen über Vorfälle, an denen Feuerwehr und Rettungsdienste beteiligt sind
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
101
E.4 Statistik – Italien
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Incendi autoveicoli
Beilage / Referenz Attività indagine incendi autoveicoli
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber 2016 -fire brigade statistics – Dott. Ing. Michele Mazzaro
Grundgesamtheit / Umfang
Italy – statistics fires of cars
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
great quality
Statistik, Artikel Studio alberghi
Beilage / Referenz alberghi
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber 2015 - fire brigade statistics
Grundgesamtheit / Umfang
Italy – statistics fires of hotels
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
good quality
Statistik, Artikel Incendi in Italia dal 2007 al 2011
Beilage / Referenz incendi in Italia 2007 - 2011
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber fire brigade statistics
Grundgesamtheit / Umfang
2007-2011 fires in Italy
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
good quality, very simple, there are only data without comments
Statistik, Artikel Statistical Study Fire Cinemas Theatres Discos Italy 2000-2009
Beilage / Referenz Study fire cinemas theatres discos Italy
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber fire brigade statistics
Grundgesamtheit / Umfang
2000-2009 fire in cinemas in italy
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
good quality, very simple, there are only data without comments
Statistik, Artikel Statistical study of dire in hotels in Italy 1996-2006
Beilage / Referenz fire in hotels
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
102
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber fire brigade statistics
Grundgesamtheit / Umfang
Italy 1996-2006
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
good quality – very simple – there are only data without comments
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Anno 2012 – statistica morti in incendi ed esplosioni
Beilage / Referenz Statistica morti incendi 2012
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber 2012 fire brigade statistics
Grundgesamtheit / Umfang
2012 – dead in fires and explosions in Italy
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
good quality, very simple, there are only data without comments
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
‐‐‐
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
103
E.5 Statistik – Neuseeland
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Fire awareness and intervention programme statistics
Beilage / Referenz fireandemergency.nz - search FAIP statistics
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber FENZ, NZ fires
Grundgesamtheit / Umfang
Children starting fires
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Limited sample size, available up to 2017
Statistik, Artikel New Zealand Fire Service, Emergency Incident Statistics
Beilage / Referenz nzfs02.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber FENZ
Grundgesamtheit / Umfang
Fires in NZ
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Good information on occupancy, causes, fatalities, etc, but getting dated. Includes some data back to 2005, up to 2011. I'm not sure if more recent data is available, you may want to contact FENZ
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Fire awareness and intervention programme statistics
Beilage / Referenz fireandemergency.nz - search FAIP statistics
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber FENZ, NZ fires
Grundgesamtheit / Umfang
Children starting fires
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Limited sample size, available up to 2017
Statistik, Artikel New Zealand Fire Service, Emergency Incident Statistics
Beilage / Referenz nzfs02.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber FENZ
Grundgesamtheit / Umfang
Fires in NZ
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Good information on occupancy, causes, fatalities, etc, but getting dated. Includes some data back to 2005, up to 2011. I'm not sure if more recent data is available, you may want to contact FENZ
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
104
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel Uncertainty in Estimating the Fire Control Effectiveness of Sprinklers from New Zealand Fire Incident Reports
Beilage / Referenz NZL_FireTechnology
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Fire brigade statistics (FENZ), author Kevin Frank
Grundgesamtheit / Umfang
Fires in New Zealand sprinklered buildings, 2001-2010
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Relevant for performance of fire protection measures and uses, specific to fires in sprinklered buildings
Statistik, Artikel New Zealand Fire Service, Emergency Incident Statistics
Beilage / Referenz nzfs02.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber FENZ
Grundgesamtheit / Umfang
Fires in NZ
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Good information on occupancy, causes, fatalities, etc, but getting dated. Includes some data back to 2005, up to 2011. I'm not sure if more recent data is available, you may want to contact FENZ
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
105
E.6 Statistik – Niederlande
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid 2016
Beilage / Referenz rm-woningbranden-2017-283-brandclaims-per-dag
rm-woningbranden-2017-aantal-brandclaims-per-dag
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-1000-huishoudens-2012-2016
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-gemeente
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-provincie
rm-woningbranden-2017-fatale-woningbranden
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid
Grundgesamtheit / Umfang
Niederlande, 2016, teilweise auch 2012-2016
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid 2016
Beilage / Referenz rm-woningbranden-2017-283-brandclaims-per-dag
rm-woningbranden-2017-aantal-brandclaims-per-dag
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-1000-huishoudens-2012-2016
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-gemeente
rm-woningbranden-2017-brandclaims-per-provincie
rm-woningbranden-2017-fatale-woningbranden
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber CIS / Brandweer Nederland & Instituut Fysieke Veiligheid
Grundgesamtheit / Umfang
Niederlande, 2016, teilweise auch 2012-2016
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
‐‐‐
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
106
E.7 Statistik – Österreich
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Brandrisikoanalyse
Beilage / Referenz OIB-aktuell 01/18
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Dr. Kurt Giselbrecht, Tote bei Gebäudebränden in Österreich, Eigenerhebungen aufgrund Internetrecherchen mit Nacherhebungen bei Landeskriminalämtern und Brandverhütungsstellen
Grundgesamtheit / Umfang
Vollerhebung
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Langzeituntersuchung von 2006 bis 2016 der Gebäudebrände mit Todesfolgen in Österreich
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Brandrisikoanalyse
Beilage / Referenz OIB-aktuell 01/18
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Dr. Kurt Giselbrecht, Tote bei Gebäudebränden in Österreich, Eigenerhebungen aufgrund Internetrecherchen mit Nacherhebungen bei Landeskriminalämtern und Brandverhütungsstellen
Grundgesamtheit / Umfang
Vollerhebung
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Langzeituntersuchung von 2006 bis 2016 der Gebäudebrände mit Todesfolgen in Österreich
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel Brandrisikoanalyse
Beilage / Referenz OIB-aktuell 01/18
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Dr. Kurt Giselbrecht, Tote bei Gebäudebränden in Österreich, Eigenerhebungen aufgrund Internetrecherchen mit Nacherhebungen bei Landeskriminalämtern und Brandverhütungsstellen
Grundgesamtheit / Umfang
Vollerhebung
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Langzeituntersuchung von 2006 bis 2016 der Gebäudebrände mit Todesfolgen in Österreich
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
107
E.8 Statistik – Schweden
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Beilage / Referenz KEMI_SWE_06.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Swedish Chemical Inspectorate
Grundgesamtheit / Umfang
Daten aus 2004 und früher
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Statistik, Artikel Datenbank/Statistiken Schweden
Beilage / Referenz https://ida.msb.se
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber -
Grundgesamtheit / Umfang
verschieden
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Nur Schwedisch
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Beilage / Referenz KEMI_SWE_06.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Swedish Chemical Inspectorate
Grundgesamtheit / Umfang
Daten aus 2004 und früher
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel Fire and fire protection in homes and public buildings - an analysis of Swedish fire statistics and fire protection strategies
Beilage / Referenz KEMI_SWE_06.pdf
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Swedish Chemical Inspectorate
Grundgesamtheit / Umfang
Daten aus 2004 und früher
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
-
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
108
E.9 Statistik – Spanien
Brandhäufigkeiten / Brandursachen
Statistik, Artikel Víctimas de incendios en España en 2016 (fire casualties in Spain 2016)
Beilage / Referenz
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber APTB (firefighters' association / Fundación MAPFRE (insurance company)
Grundgesamtheit / Umfang
Spain, firefighters' service statistics
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
This statistics are relevant, but probably incomplete, as they just include data from firefighter's services.
As mentioned in the document itself, statistics are prorated from collected data, which come from part of the Spanish Firefighters' Services
Statistik, Artikel Víctimas de incendios en España en 2015 (fire casualties in Spain 2015)
Beilage / Referenz
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Asociación Profesional de Técnicos de Bomberos (APTB)
Fundación Mapfre
Grundgesamtheit / Umfang
Spain, firefighters' service statistics
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
high quality
Personenschäden infolge Brand
Statistik, Artikel Víctimas de incendios en España en 2016 (fire casualties in Spain 2016)
Beilage / Referenz
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber APTB (firefighters' association / Fundación MAPFRE (insurance company)
Grundgesamtheit / Umfang
Spain, firefighters' service statistics
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
This statistics are relevant, but probably incomplete, as they just include data from firefighter's services.
As mentioned in the document itself, statistics are prorated from collected data, which come from part of the Spanish Firefighters' Services
Statistik, Artikel Víctimas de incendios en España en 2015 (fire casualties in Spain 2015)
Beilage / Referenz
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber Asociación Profesional de Técnicos de Bomberos (APTB)
Fundación Mapfre
Grundgesamtheit / Umfang
Spain, firefighters' service statistics
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
109
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
high quality
Brandschutzmassnahmen (Verfügbarkeit, Wirksamkeit/Effizienz)
Statistik, Artikel
Beilage / Referenz
Datenquelle
Erheber / Auftraggeber
Grundgesamtheit / Umfang
Beurteilung der Statistik (Relevanz / Güte)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
110
F Fragebogen Überregulierung
Mit diesem Fragebogen möchte die Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) erfahren,
ob aus Sicht der Betroffenen (Bauherren, Eigentümer, Planer, Vollzug) bei den aktuellen
Vorschriften im Brandschutz eine Überregulierung besteht.
Überregulierung im Brandschutz wird dabei folgendermassen definiert:
– ʺBei Weglassen von geforderten Brandschutzmassnahmen, Prozessen (Aufgaben) und/oder Dokumentationen vergrössert sich das Risiko nicht wesentlich.ʺ
Wir bitten Sie, uns Ihre Einschätzungen und Vermutungen zu den folgenden Fragen zu geben. Sie
helfen damit, die Brandschutzvorschriften zu optimieren.
Ihre Antworten werden vertraulich behandelt. Die Auswertung erfolgt durch die Risk&Safety AG.
Die Ergebnisse werden der VKF anonymisiert kommuniziert.
Wir bitten Sie uns zu unterstützen und den ausgefüllten Fragebogen bis zum 31. Mai 2018 per E‐
Mail an Herrn Francesco Ferraro zu retournieren.
Herr Francesco Ferraro, [email protected]
Sollten Sie Fragen haben, steht Ihnen Herr Ferraro (+41 (0)62 823 79 13) sehr gerne zur Verfügung.
Nach Abschluss der Recherche stellen wir Ihnen gerne die anonymisierte Auswertung der
Fragebogen aller Teilnehmer zur Verfügung. Sie erhalten damit ein Bild, wie die Überregulierung
im Brandschutz in der Schweiz beurteilt wird.
Besten Dank für Ihre Mitwirkung!
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
111
Fragen
Der Fragebogen ist in die folgenden fünf Themengebiete unterteilt:
1. Überregulierung im Bereich Brandschutzmassnahmen bei Neubauten
2. Überregulierung bei Abweichungen vom Standardkonzept und bei Nachweisverfahren (Neubauten)
3. Überregulierung bei der Bewirtschaftung von bestehenden Bauten
4. Überregulierung bei Instandhaltungsarbeiten von bestehenden Bauten
5. Überregulierung bei Instandsetzungsarbeiten von bestehenden Bauten
6. Überregulierung im Bereich Verfahren und Dokumentation
Die Antworten auf die Fragen können nur in den dafür vorgesehenen Feldern des Fragebogens eingetragen werden.
Feld (…): Doppelklick auf Feld und Antwort eingeben
Kontrollkästchen ( ): Doppelklick auf Kontrollkästchen und Standardwert aktivieren
1 Überregulierung im Bereich Brandschutzmassnahmen bei Neubauten
1.1 Bei welchen Brandschutzmassnahmen besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung?
Massnahmen Überregulierung vorhanden
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
Mehrere Punkte möglich
Begründung
Mehrere Antworten möglich
Verwendung von Baustoffen Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandschutzabstände Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Feuerwiderstände der Tragwerke
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandabschnittbildung bei vertikalen Fluchtwegen
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandabschnittbildung bei horizontalen Fluchtwegen
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandabschnittbildung zwischen Geschossen
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
112
Massnahmen Überregulierung vorhanden
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
Begründung
Mehrere Antworten möglich
Brandabschnittbildung zwischen unterschiedlichen Nutzungen und technischen Räumen
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandabschnittbildung bei Steigschächten und Liftschächten
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Abschottung Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandschutzabschlüsse Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Lüftung (zusammen-hängende Bereiche, Brandschutzklappen, Isolation von Lüftungskanälen)
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Anzahl Treppenanlagen Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Anzahl Notausgänge Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Fluchtwegdistanzen ins Freie
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Fluchtwegbreiten Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Öffnungsrichtung und Schliessung der Fluchtwegtüren
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Fluchtwegmarkierung (sicherheitsbeleuchtet, nachleuchtend)
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
113
Massnahmen Überregulierung vorhanden
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
Begründung
Mehrere Antworten möglich
Sicherheitsbeleuchtung in Fluchtwegen
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Handfeuermelder Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Handfeuerlöscher Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Wasserlöschposten Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandmeldeanlagen (BMA) Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Brandfallsteuerung Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Sprinkleranlage Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen (RWA) – Treppenanlage
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen (RWA) – Korridore, Räume
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Gasmeldeanlage Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Gaslöschanlage Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
114
Massnahmen Überregulierung vorhanden
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
Begründung
Mehrere Antworten möglich
Blitzschutz Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Evakuierungsanlage Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Sprachgesteuerte Informationssysteme
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Gefährlichen Stoffe Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
Weitere:
….
Ja
Nein
… schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
2 Überregulierung bei Abweichungen vom Standardkonzept und bei Nachweisverfahren (Neubauten)
2.1 Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Abweichungen von Standardkonzepten (Art. 11, Brandschutznorm)?
Überregulierung vorhanden:
Ja
Nein
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
Begründung:
zu aufwendig
Vorgaben sind unklar
weiteres/Präzisierung: …
2.2 Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Nachweisverfahren (Art. 12, Brandschutznorm)?
Überregulierung vorhanden:
Ja
Nein
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
Begründung:
zu aufwendig
Vorgaben sind unklar
weiteres/Präzisierung: …
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
115
3 Überregulierung bei der Bewirtschaftung von bestehenden Bauten
3.1 Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung im Bereich des organisatorischen Brandschutzes (VKF-RL 12-15)?
Überregulierung vorhanden:
Ja
Nein
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
Begründung:
zu aufwendig
schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
Vorgaben sind unklar
weiteres/Präzisierung: …
3.2 Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung im Bereich der periodischen feuerpolizeilichen Kontrollen?
Überregulierung vorhanden:
Ja
Nein
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
4 Überregulierung bei Instandhaltungsarbeiten von bestehenden Bauten
4.1 Besteht aus Ihrer Sicht eine Überregulierung bei Instand-haltungsarbeiten (Bewah-rung der Gebrauchstaug-lichkeit)?
Überregulierung vorhanden:
Ja
Nein
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
Begründung:
schlechtes Kosten/ Nutzen Verhältnis
weiteres/Präzisierung: …
5 Überregulierung bei Instandsetzungsarbeiten von bestehenden Bauten
5.1 Wird die Verhältnismässig-keit gemäss Art. 2 / Abs. 2 der Brandschutznorm bei Instandsetzungsarbeiten (Wiederherstellen der Sicherheit und Gebrauchs-tauglichkeit) systematisch und transparent angewandt?
Ja
Nein
Falls "Nein", wo gibt es Optimierungspotential?
…
6 Überregulierung im Bereich Qualitätssicherung im Brandschutz
6.1 Besteht aus Ihrer Sicht in der Qualitätssicherung im Brandschutz eine Überregulierung bezüglich der beteiligten Stellen?
Nein
Ja
Falls "Ja", was ist konkret überreguliert?
…
6.2 Besteht aus Ihrer Sicht bei den vom Fachplaner Brandschutz/Qualitätssicherung verlangten Aufgaben und Prozessen eine Überregulierung bei der Qualitätssicherung im Brandschutz?
Nein
Ja
Falls "Ja", welche Aufgaben bzw. Prozesse betrifft es?
…
6.3 Besteht aus Ihrer Sicht bei den (in Abhängigkeit der Qualitätssicherungsstufe) verlangten Dokumenten eine Überregulierung bei der Qualitätssicherung im Brandschutz?
Nein
Ja
Falls "Ja", welche Dokumente betrifft es / bei welcher Qualitätssicherungsstufe?
…
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, den Fragebogen auszufüllen.
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
116
G Abgrenzung zu anderen Gesetzgebungen
G.1 Thematische Auslegeordnung auf Basis VKF BSV
1. Allgemeine Aspekte Spezifikation SchnittstellenBauprodukte Anwendung von Bauprodukten Insbesondere:
- Inverkehrbringen von Bauprodukten gemäss Bauproduktegesetz SR 933.0- Entscheide über die Anwendung von Bauprodukten durch die Brandschutzbehörde- Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 1 - Baustoffe und 2 - Bauteile- Lignum-Dokumentation- SR 819.14 Verordnung über die Sicherheit von Maschinen resp. Richtlinie 2006/42/EG (EU-Maschinenrichtlinie)
Nachweisverfahren Anwendung von Nachweisverfahren im Brandschutz
- Normen, Richtlinien, Leitfäden sowie Fachliteratur (vgl. VKF-Verzeichnis 40-15de)- Entscheid über die Zulässigkeit von Nachweisverfahren durch die Brandschutzbehörde
Fachpersonen Ausbildung und Genehmigung von im Brandschutz tätigen Fachpersonen
andere Bildungsinstitutionen
Projektbeteiligte (Eigentümerschaft, Nutzerschaft, Gesamtleiter, Fachplaner, Errichter)
Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Projektbeteiligten im Zusammenhang mit dem Brandschutz
Insbesondere: - Sorgfaltspflicht gemäss OR- Sorgfaltspflichten gemäss VKF-RL 12-15- SIA: Merkblatt 2007 (2001): Qualität im Bauwesen - Aufbau und Anwendung von Managementsystemen- Lignum-Dokumentation: Brandschutz, 2.1 Bauen mit Holz – Qualitätssicherung im Brandschutz
2. Baulicher Brandschutz Spezifikation SchnittstellenTragwerk Feuerwiderstand vom Tragwerk - Anforderungen an das Tragwerk aufgrund von anderen Aspekten
(Tragwerkssicherheit, Tragwerksgebrauchstauglichkeit)- Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie der erforderliche Feuerwiderstand erreicht werden kann, SN SIA 260 ff
Brandmauern, Brandabschnitte Standfestigkeit von nichttragende brandabschnittsbildenden Wänden
Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie die Standfestigkeit erreicht werden kann
Feuerwiderstand von Brandmauern und Brandabschnitten
Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, wie der erforderliche Feuerwiderstand erreicht werden kann
Durchbrüche und Leitungsdurchführungen in brandabschnittsbildenden Bauteile
vgl. Schnittstellen unter 1. Allgemeine Aspekte / Bauprodukte
Brandschutzabschlüsse vgl. Schnittstellen unter 1. Allgemeine Aspekte / BauprodukteAussenwand-, Innenwand-, Dachkonstruktion Anforderungen an die Materialisierung der
Konstruktion hinsichtlich der Brandverhaltensgruppen
Vorgaben bzgl. der Konstruktion hinsichtlich energetischen, lärmtechnischen, hygienischen sowie weiteren Aspekten
Türen Anforderungen an Öffenbarkeit - ArG 4- Security-Anforderungen
3. Technischer Brandschutz Spezifikation SchnittstellenBrandmeldeanlagen und Sprinkleranlage Notwendigkeit einer Anlage - die Notwendigkeit einer Anlage ist nur teils in den VKF-RL geregelt
- eine Anlage kann von der Brandschutzbehörde verlangt werdenAusführungsdetails - Normen, Richtlinien etc. (insbesondere SES-RL)
- Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 6 - Brandmeldeanlagen und Löscheinrichtungen
Planung und Einbau einer Anlage Schweizerisches Brandschutzregister der VKF, 20 - anerkannte FachfirmenRauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) Notwendigkeit einer RWA die Notwendigkeit einer RWA ist in den VKF-RL geregelt
Ausführungsdetails und einzelne Komponenten der RWA
Teils in den VKF-RL festgehalten, kann teils durch Brandschutzbehörde bestimmt werden und ist in anderen Normen definiert
LRWA Bei einer LRWA ergeben sich Anforderungen an die Ausrüstung der zuständigen Feuerwehr
Blitzschutzsysteme Notwendigkeit einer Anlage - die Notwendigkeit eines Blitzschutzsystems ist grundsätzlich in der VKF-RL festgehalten- ein Blitzschutzsystem kann jedoch in Zweifelsfällen von der Brandschutzbehörde verlangt werden- Norm, Weisungen, Richtlinien vom ESTI und von Electrosuisse
Ausführungsdetails - Electrosuisse: Schweizer Regel Blitzschutzsysteme, SNR 464022- ESTI: Weisung Anschlussleitungen zu Niederspannungs- Installationen des Eidgenössischen Starkstrominspektorats, Nr. 239.1006d
Sicherheitsbeleuchtung, Sicherheitsstromversorgung
Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung - die Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung ist in der VKF-RL geregelt (insbesondere Sicherheitsbeleuchtung in Flucht- und Rettungswegen)- für bestimmte Nutzungen regelt die ArGV 4 die Notwendigkeit einer Sicherheitsbeleuchtung (insbesondere Arbeitsplätze mit besonderer Gefährdung)
Ausführungsdetails - VKF-RL und ArG 4 (unterschiedliche Anforderungen)- Schweizer Licht Gesellschaft (SLG): Stand der Technik Papier - Normen, Richtlinien etc. zur Sicherheitsstromversorgung
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
117
4. Aspekte zum organisatorischer Brandschutz
Spezifikation Schnittstellen
vgl. auch 1. Allgemeine Aspekte / Projektbeteiligte --- ---
Bauarbeiten Arbeiten mit gefährlichen Stoffen, Heissarbeiten etc. Insbesondere: - SUVA: Regeln, Merkblätter etc. zu den Arbeiten gefährlichen Stoffen (Sicht Arbeitssicherheit )- SR 832.311.141 Bauarbeitenverordnung - SR 832.30 Verordnung über die Unfallverhütung - EKAS: Richtlinie Arbeitsmittel, 6512.D
Brennbares Material (Lager Baumaterial, Abfall) Insbesondere: - VKF-RL 12-15- Auflagen gemäss Brandschutzbewilligung resp. gemäss Baubewilligung
Mobile Brandlast / Zündquellen Brennbare Dekoration, Kerzen etc. - VKF-RL 12-15- SR 946.51 Bundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse (THG)- SR 930.11 Bundesgesetz über die Produktesicherheit (PrSG) (insbesondere Artikel 4) und SR 930.111 Verordnung über die Produktesicherheit (PrSV) - bfu --> sichere Produkte- Hausratsversicherungen (resp. nicht gedeckte Schäden)- Hausordnungen
Intervention - Regelwerke der Feuerwehren (Schweizerischer Feuerwehrverband, SV)
5. Anlagen Spezifikation SchnittstellenWärmetechnische Anlagen Ausführungsdetails zum Aufstellungsort und zu
den verschiedenen Komponenten einer wärmetechnischen Anlagen
Insbesondere:- VKF-RL sowie VKF-Brandschutzerläuterungen - Schweizerisches Brandschutzregister der VKF- EKAS: Richtlinien Nr. 1941 und Nr. 1942 Flüssiggas- Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW): Richtlinien zu Erdgasinstallationen- Richtlinien, Merkblätter, Stand der Technik Papiere etc. der Fachverbände FeuSuisse, proPellets, Gebäude Klima Schweiz (GKS), SIA, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI)
Lufttechnische Anlagen Ausführungsdetails - Schweizerisches Brandschutzregister der VKF- VKF-RL 25-15: Zusammenfassen von einzelnen Brandabschnitten zu Lüftungsabschnitten --> unterschiedliche Brand- und Lüftungsabschnitte
Beförderungsanlagen, elektrische Anlagen, haustechnische Anlagen
Allgemeine Anforderungen an die Ausführung, die Aufstellung, den Betrieb und an den Unterhalt von Anlagen
- VKF-RL- Normen, Richtlinien, Stand der Technik Papiere etc. welche angeben, welchen Anforderungen diese Anlagen entsprechen müssen
Elektrische Installationen und Apparate - SR 734.0 Elektrizitätsgesetz- SR 734.2 Starkstromverordnung- SR 734.27 Niederspannungs-Installationsverordnung- SN EN 50110 elektrischen Anlagen- SR 819.14 Maschinenverordnung- SUVA: Regeln, Merkblätter etc. zu den Gefahren der Elektrizität- Handbücher
Explosionsgefährdete und feuergefährdete Räume und Zonen, Tanklager, pyrotechnische Gegenstände
Explosionsschutzvorkehrungen - VKF-RL- Auflagen aus den Bereichen Arbeitssicherheit, Störfallvorsorge, Umweltschutz, Luftreinhaltung und Chemikaliensicherheit
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
118
G.2 Detailbetrachtung Gesetzgebungen
BauprodukteInverkehrbringen von Bauprodukten gemäss Bauproduktegesetz SR 933.0- Art. 3, Wesentliche Merkmale von Bauprodukten und Grundanforderungen an BauwerkeAbs. 2: Bauwerke müssen die nachstehenden Grundanforderungen bei normaler Instandhaltung über einen wirtschaftlich angemessenen Zeitraum erfüllen:a. mechanische Festigkeit und Standsicherheit;b. Brandschutz;c. Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz;d. Sicherheit und Barrierefreiheit bei der Nutzung;e. Schallschutz;f. Energieeinsparung und Wärmeschutz;g. nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen.Verordnung über Bauprodukte SR 933.01- Anhang 1 - Grundanforderungen an Bauwerke: 2. BrandschutzDas Bauwerk muss derart entworfen und ausgeführt sein, dass bei einem Brand:a. die Tragfähigkeit des Bauwerks während eines bestimmten Zeitraums vorausgesetzt werden kann;b. die Entstehung und Ausbreitung von Feuer und Rauch innerhalb des Bauwerks begrenzt wird;c. die Ausbreitung von Feuer auf benachbarte Bauwerke begrenzt wird;d. die Bewohnerinnen und Bewohner das Bauwerk verlassen oder durch andere Massnahmen gerettet werden können;e. die Sicherheit der Rettungsmannschaften berücksichtigt ist.Verordnung über die Sicherheit von Maschinen resp. Richtlinie 2006/42/EG (EU-Maschinenrichtlinie) SR 819.14 - Art. 2, Abs. 1, Voraussetzungen für das Inverkehrbringen Maschinen dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn:a. sie bei ordnungsgemässer Installation und Wartung und bei bestimmungsgemässer oder vernünftigerweise vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit von Personen und gegebenenfalls von Haustieren und Sachen sowie, sofern für diese Maschinen in der EU-Maschinenrichtlinie spezifische Umweltvorschriften bestehen, die Umwelt nicht gefährden; undb. die Anforderungen nach den folgenden Bestimmungen der EUMaschinenrichtlinie14 erfüllt sind: Artikel 5 Absatz 1 Buchstaben a–e sowieAbsätze 2 und 3 und Artikel 12 und 13.- Art. 3 Technische NormenDas Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bezeichnet die technischen Normen, die geeignet sind, die grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen nach Anhang I der EU-Maschinenrichtlinie15 zu konkretisieren.SN EN 13501-x Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten
Lignum-Dokumentationen
Merkblatt Gebäudehülle Schweiz: Brandschutz bei vorgehängten hinterlüfteten Fassaden- Anforderungen an die Gebäudehülle- Gebäudegeometrie- Schutzabstände- Anschluss von Brandmauern an die Aussenwand- Baustoffe für die FassadeTürenVerordnung 4 zum Arbeitsgesetz- Art. 10, Abs. 1, Türen und Ausgänge in FluchtwegenTüren in Fluchtwegen müssen jederzeit als solche erkannt, in Fluchtrichtung ohne Hilfsmittel rasch geöffnet und sicher benützt werden können.
Normen (SN EN 179, SN EN 1125, SN EN 13637)
Brandmeldeanlagen und SprinkleranlageSES-Richtlinie Sprinkleranlagen 01.07.2015-d- Sprinkleranlagen: Planung, Einbau und BetriebSES-Richtlinie Brandmeldeanlagen 01.01.2015-d- Brandmeldeanlagen: Planung, Einbau und BetriebRauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
119
Mobile BrandlastBundesgesetz über die technischen Handelshemmnisse (THG) SR 946.51- Art. 4 Ausgestaltung der technischen Vorschriften im AllgemeinenAbs. 4, Interessen nach Absatz 3 Buchstabe a sind der Schutz:a. der öffentlichen Sittlichkeit, Ordnung und Sicherheit;b. des Lebens und der Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen;c. der natürlichen Umwelt;d. der Sicherheit am Arbeitsplatz;e.14 der Konsumentinnen und Konsumenten sowie der Lauterkeit des Handelsverkehrs;f. des nationalen Kulturgutes;g. des Eigentums.Bundesgesetz über die Produktesicherheit (PrSG) SR 930.11- Art 3: Voraussetzungen für das Inverkehrbringen - Grundsätze- Art. 6: Technische NormenVerordnung über die Produktesicherheit (PrSV) SR 930.111
Sprachgesteuerten Informationssystemen
Wärmetechnische AnlagenEKAS: Richtlinien Nr. 1941 Flüssiggas Teil 1
EKAS: Richtlinien Nr. 1942 Flüssiggas Teil 2- Anleitungen für den Betrieb und die Instandhaltung- Installationsgrundsätze (Brand-, Explo sionsgefahr; Zugänglichkeit)- Aufstellen von Gasgeräten (Brandschutz)- Frischluftzufuhr und Abgasabführung (Anordnung der Lüftungs öffnungen; Brandschutz abstände) Richtlinien, Merkblätter, Stand der Technik Papiere etc. der Fachverbände FeuSuisse, proPellets, Gebäude Klima Schweiz (GKS), SIA, Schweizerischer Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren (SWKI)
Lufttechnische Anlagen
Beförderungsanlagen, elektrische Anlagen, haustechnische AnlagenVerordnung über die Sicherheit von Aufzügen (Aufzugsverordnung), SR 930.112- Art 2 Voraussetzungen für das Inverkehrbringen, die Bereitstellung auf dem Markt und die InbetriebnahmeAbs. 1 Aufzüge dürfen nur in Verkehr gebracht und in Betrieb genommen werden, wenn:a. sie bei ordnungsgemässer Installation und Wartung und bei bestimmungsgemässer oder vernünftigerweise vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit von Menschen und gegebenenfalls die Sicherheit von Gütern nicht gefährden;b. die zum Zeitpunkt ihres Inverkehrbringens geltenden wesentlichen Gesundheitsschutz- und Sicherheitsanforderungen nach Artikel 5 Absatz 1 der EU-Aufzugsrichtlinie7 und nach dem in dieser Bestimmung genannten Anhang I erfüllt sind; undc. sich im Aufzugsschacht nur die Leitungen oder Einrichtungen befinden, die für die Sicherheit und den Betrieb des Aufzugs erforderlich sind.
Swissolar: Stand-der-Technik-Papier zu VKF Brandschutzmerkblatt Solaranlagen- Gefahrenbereiche, Schutzziele und Massnahmen: Elektrische Gefahren, Brandgefahren, Elementargefahren- Feuerwehreinsätze- Überblick über Bewilligungsverfahren und Abnahmen- Unterhalt und ZugänglichkeitSUVA 44095.d: Sicher zu Energie vom Dach Montage und Instandhaltung von SolaranlagenKaptiel 8 Brandschutz: Verweise auf VKF
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
120
Elektrische ApparateElektrizitätsgesetz SR 734.0
Niederspannungs-Installationsverordnung SR 734.27 - Art. 3 Grundlegende Anforderungen an die SicherheitAbs. 1, Elektrische Installationen müssen nach den anerkannten Regeln der Technik erstellt, geändert, in Stand gehalten und kontrolliert werden. Sie dürfen bei bestimmungsgemässem und möglichst auch bei voraussehbarem unsachgemässem Betrieb oder Gebrauch sowie in voraussehbaren Störungsfällen weder Personen noch Sachen oder Tiere gefährden.- Art. 40 MängelbehebungAbs. 4, Es kann weitere interessierte Stellen, insbesondere die kantonale Brandschutzbehörde oder die zuständige Gebäudeversicherung, über die Mängel der elektrischen Installationen und die Weigerung des Eigentümers der Installation, diese zu beheben, informieren.- Anhang - Periodische KontrolleSN EN 50110 elektrischen Anlagen
Verordnung über die Sicherheit von Maschinen resp. Richtlinie 2006/42/EG (EU-Maschinenrichtlinie) SR 819.14 - Art. 2, Abs. 1, Voraussetzungen für das Inverkehrbringen Maschinen dürfen nur in Verkehr gebracht werden, wenn:a. sie bei ordnungsgemässer Installation und Wartung und bei bestimmungsgemässer oder vernünftigerweise vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und die Gesundheit von Personen und gegebenenfalls von Haustieren und Sachen sowie, sofern für diese Maschinen in der EU-Maschinenrichtlinie spezifische Umweltvorschriften bestehen, die Umwelt nicht gefährden; undb. die Anforderungen nach den folgenden Bestimmungen der EUMaschinenrichtlinie14 erfüllt sind: Artikel 5 Absatz 1 Buchstaben a–e sowieAbsätze 2 und 3 und Artikel 12 und 13.- Art. 3 Technische NormenDas Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) bezeichnet die technischen Normen, die geeignet sind, die grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen nach Anhang I der EU-Maschinenrichtlinie15 zu konkretisieren.Electrosuisse: Gefährliche Elektroinstallationen im Altbau
Explosionsgefährdete und feuergefährdete Räume und Zonen, Tanklager, pyrotechnische Gegenstände
Löscheinrichtungen SN EN 3-7+A1, Ausgabe 2007-10: Tragbare Feuerlöscher - Teil 7: Eigenschaften, Löschleistung, Anforderungen und Prüfung
Löschgeräte-Verband Schweiz (LGVS): Wartungsintervall Handfeuerlöscher- Der LGVS empfiehlt, aus langjähriger Erfahrung und bewährter Praxis, Handfeuerlöscher spätestens alle 3 Jahre durch eine Fachfirma warten zu lassen. Die Wartung selbst hat gemäss den individuellen Prüf- und Füllvorschriften der Hersteller zu erfolgen.Nutzung (Privathaushalte, hohe Personenbelegung, Diskotheken, Alters- und Pflegeheime)
Personenrisiken aus Brand Recherche für die Spurgruppe BSV 2025 der VKF
19. September 2018 / Version 1.1
121
RauchverbotBundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen SR 818.31 - Art. 1, GeltungsbereichAbs.1, Dieses Gesetz regelt den Schutz vor Passivrauchen in geschlossenen Räumen, die öffentlich zugänglich sind oder mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen.Abs. 2, Öffentlich zugängliche Räume sind insbesondere:a. Gebäude der öffentlichen Verwaltung;b. Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen;c. Kinderheime, Altersheime und vergleichbare Einrichtungen;d. Einrichtungen des Straf- und Massnahmenvollzugs;e. Bildungsstätten;f. Museums-, Theater- und Kinoräumlichkeiten;g. Sportstätten;h. Restaurations- und Hotelbetriebe (einschliesslich nichtlandwirtschaftlicher Nebenbetriebe nach Art. 24b des Raumplanungsgesetzes vom 22. Juni 19794) unabhängig von kantonalen Bewilligungserfordernissen;i. Gebäude und Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs;j. Verkaufsgeschäfte und Einkaufszentren.- Art. 2, RauchverbotAbs.1, Rauchen ist in Räumen nach Artikel 1 Absätze 1 und 2 untersagtVerordnung zum Schutz vor Passivrauchen SR 818.311- Art. 1, Geltungsbereich- Art. 2, Rauchverbot- Art. 7, Abs.1, Der Betreiber oder die Betreiberin oder die für die Hausordnung verantwortliche Person kann vorsehen, dass geraucht werden darf in Zimmern:a. von Einrichtungen des Straf- und Massnahmenvollzugs oder vergleichbaren Einrichtungen;b. von Alters- und Pflegeheimen oder vergleichbaren Einrichtungen;c. von Hotels oder anderen Beherbergungsstätten.BrandstiftungSchweizerisches Strafgesetzbuch StGB - Art. 221, BrandstiftungWer vorsätzlich zum Schaden eines andern oder unter Herbeiführung einer Gemeingefahr eine Feuersbrunst verursacht, wird mit Freiheitsstrafenicht unter einem Jahr bestraft.Bringt der Täter wissentlich Leib und Leben von Menschen in Gefahr, so ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren.Ist nur ein geringer Schaden entstanden, so kann auf Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe erkannt werden.
Alkohol
Sozio-ökonomisch schwächere Schichten
Mobilitätseinschränkung (ältere Menschen)