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1 Pflanzenschutz in Zuckerrüben weiter optimieren Vorwort Ein erfolgreicher Zuckerrübenanbau ist ohne chemischen Pflanzenschutz nicht denkbar. Herbizide, Fungizi- de und Insektizide bzw. insektizide Beizen sind für hohe Zuckerrübenerträge unverzichtbar. Zurzeit können die Zuckerrübenanbauer noch auf eine Reihe leistungsstarker Wirkstoffe zurückgreifen. Allerdings müssen sie mit diesen bewährten Wirkstoffen in den nächsten Jahren auskommen. Denn nach allgemeiner Einschätzung der Pflanzenschutzindustrie ist für einen längeren Zeitraum nicht mit der Zulassung neuer Wirkstoffe zu rech- nen, obwohl weltweit mit großem Nachdruck und gewaltigen Investitionen in Forschung und Entwicklung an der Herstellung neuer Wirkstoffe gearbeitet wird. Schon jetzt müssen ca. 200 Millionen Euro von der ersten Wirkstoff-Synthese bis zur Markteinführung investiert werden. Es besteht sogar die Gefahr, dass bewährte Wirkstoffe künſtig nicht mehr oder nur noch zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen. Denn es gibt politische Überlegungen und Forderungen, die Zulassung von Wirkstoffen noch restriktiver als bisher zu gestalten. Of- fensichtlich besteht die politische Absicht, den chemischen Pflanzenschutz drastisch zu beschränken. Jüngs- te Beispiele sind das Einsatzverbot der Neonicotinoide für wichtige Anwendungsgebiete oder die nicht enden wollende Diskussion um Glyphosat. Selbst Azole, die unter anderem wichtige Bausteine bei der Bekämpfung von Blattkrankheiten der Zuckerrübe darstellen, geraten in die Schusslinie der Pflanzenschutzgegner. Daher gilt es, mit den vorhandenen Wirkstoffen sehr sorgsam umzugehen und alles daranzusetzen, ihre Sensitivität zu erhalten, Resistenzen zu vermeiden und durch ihren sachgerechten Einsatz den Gegnern des Pflanzenschut- zes keine Argumente für eine noch restriktivere Pflanzenschutzpolitik zu liefern.

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Pflanzenschutz in Zuckerrüben weiter

optimierenVorwortEin erfolgreicher Zuckerrübenanbau ist ohne chemischen Pflanzenschutz nicht denkbar. Herbizide, Fungizi-de und Insektizide bzw. insektizide Beizen sind für hohe Zuckerrübenerträge unverzichtbar. Zurzeit können die Zuckerrübenanbauer noch auf eine Reihe leistungsstarker Wirkstoffe zurückgreifen. Allerdings müssen sie mit diesen bewährten Wirkstoffen in den nächsten Jahren auskommen. Denn nach allgemeiner Einschätzung der Pflanzenschutzindustrie ist für einen längeren Zeitraum nicht mit der Zulassung neuer Wirkstoffe zu rech-nen, obwohl weltweit mit großem Nachdruck und gewaltigen Investitionen in Forschung und Entwicklung an der Herstellung neuer Wirkstoffe gearbeitet wird. Schon jetzt müssen ca. 200 Millionen Euro von der ersten Wirkstoff-Synthese bis zur Markteinführung investiert werden. Es besteht sogar die Gefahr, dass bewährte Wirkstoffe künftig nicht mehr oder nur noch zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen. Denn es gibt politische Überlegungen und Forderungen, die Zulassung von Wirkstoffen noch restriktiver als bisher zu gestalten. Of-fensichtlich besteht die politische Absicht, den chemischen Pflanzenschutz drastisch zu beschränken. Jüngs-te Beispiele sind das Einsatzverbot der Neonicotinoide für wichtige Anwendungsgebiete oder die nicht enden wollende Diskussion um Glyphosat. Selbst Azole, die unter anderem wichtige Bausteine bei der Bekämpfung von Blattkrankheiten der Zuckerrübe darstellen, geraten in die Schusslinie der Pflanzenschutzgegner. Daher gilt es, mit den vorhandenen Wirkstoffen sehr sorgsam umzugehen und alles daranzusetzen, ihre Sensitivität zu erhalten, Resistenzen zu vermeiden und durch ihren sachgerechten Einsatz den Gegnern des Pflanzenschut-zes keine Argumente für eine noch restriktivere Pflanzenschutzpolitik zu liefern.

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Monitoring (2009–2014) zeigen, dass der überwiegende Teil der Proben von deut-schen Zuckerrübenflächen mit 85 % kei-ne Mutationen aufwies (vgl. Abb. 2).

In geringem Umfang wurden in Deutschland standortspezifisch die aus der Atrazinzeit bekannte Mutation Ser264→Gly sowie zwei weitere Muta-tionen (Leucin 218→Valin und Alanin-251-Valin) gefunden. Rückmeldungen aus der Praxis bestätigen jedoch, dass ei-ne gute Kontrolle von Weißem Gänse-fuß weiterhin möglich ist, wenn ein Re-sistenzmanagement in der Spritzfolge be-achtet wird.

Auf solchen Standorten müssen zum einen höhere Metamitron-Aufwand-mengen (3500 g/ha) und zum anderen der Wirkstoff Ethofumesat in robusten Aufwandmengen (750–1000 g/ha) in der Spritzfolge platziert werden. Ethofu-mesat besitzt im Gegensatz zu Metamit-ron, Phenmedipham und Desmedipham, welche zur herbiziden Wirkstoffgruppe C (HRAC-Gruppe) gehören, einen völlig anderen Wirkmechnismus (Ethofumesat gehört zur HRAC-Gruppe N). Versuche an verschiedenen Standorten mit natürli-chem Vorkommen von Gänsefuß-Bioty-pen mit den oben genannten Mutationen zeigten in der Vergangenheit eine gute Bekämpfbarkeit dieser Biotypen, wenn dies beachtet wurde.

In engen Rübenfruchtfolgen kann es auch zu verstärktem Auftreten von Bin-gelkraut (Mercurialis annua) oder auch Hundspetersilie (Aethusa cynapium) kom-men. Auch Polygonum-Arten wie Winden-knöterich können verstärkt auftreten. In

Fruchtfolgen mit Raps spielt Ausfallraps eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung.

Weiterhin nimmt in intensiven Rüben-fruchtfolgen bereits heute das Auftreten von Hirsearten zu. Die Bekämpfung ver-teuert die Unkrautkontrolle und kann auch zu Selektivitätsproblemen führen.

Wachsende Bedeutung von tierischen Schädlingen und Blattkrankheiten

Auch der Befall mit tierischen Schäd-lingen kann tendenziell mehr an Be-deutung gewinnen. Gerade Drahtwurm

(Agriotes spp.) spielt auf schweren Standor-ten eine Rolle. Aber auch die Bekämpfung der Schwarzen Bohnenlaus muss zukünf-tig stärker in Betracht gezogen werden. Gerade das Anbaujahr 2015 hat gezeigt, dass unter den trockenen Bedingungen im Frühjahr eine ausreichende Wirkung durch Beizung nicht überall gegeben war (Abb. 3). Dadurch wurden, besonders bei niedrigen Dosierungen, zusätzliche Insek-tizid-Anwendungen notwendig.

Hinzu kommen regulatorische Ein-schränkungen, die den Einsatz von be-stimmten Beizmitteln auf drainier-ten Flächen bereits heute einschränken. Grundsätzlich nimmt der Druck auf po-

Weißer Gänsefuß. Bei Beachtung eines Resistenzmanagements in der Spritzfolge können auch Biotypen mit Resistenzen gegen einzelne Wirkstoffe bekämpft werden.

Alternaria-Blattbräune und Echter Mehltau haben an Bedeutung gewonnen.

Pflanzenschutz in Zuckerrüben weiter optimieren

Der Anbau von Zuckerrüben nach 2016 hängt maßgeblich von den wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen ab. Wie entwickelt sich der Zuckerpreis im freien Markt, wie entwickeln sich die Produkti-onskosten? Diese Fragen werden zurzeit intensiv diskutiert und die Zuckerindustrie arbeitet mit allen Beteiligten an Lösungen, die Anbauflächen in Deutschland (vgl. Abb. 1) stabil zu halten oder sogar etwas auszudehnen.

Gezielte Bekämpfung von Problemunkräutern

In diesem Zusammenhang spielt die Ertragssteigerung natürlich eine wichtige Rolle. Dabei hat die bisherige Optimie-rung von Sorten, Düngung und Pflan-zenschutz zu wesentlichen Steigerungen geführt. 20 t Zucker pro ha wurden in einigen Spitzenbetrieben bereits geern-tet und werden bis 2020 für 20 % der Zu-ckerrübenanbauer angestrebt. Allgemein

wird erwartet, dass der Rübenanbau sich auf die sogenannten Gunststandorte in Fabriknähe konzentrieren wird. Dies wiederum würde in diesen Regionen zu einer Intensivierung des Anbaus füh-ren. Dadurch könnte es zu neuen Pro-blemen kommen. Wie bereits in Belgi-en vor Jahren geschehen, kann es in en-gen Fruchtfolgen mit Zuckerrüben und Mais und/oder Kartoffeln zu schwer be-kämpfbaren Biotypen von Chenopodi-um album (Weißer Gänsefuß) kommen.

Bei Untersuchungen der Universität Gent (Quelle: Mechant, Bulcke, 2008) auf Zu-ckerrübenflächen wurden Chenopodium album-Herkünfte gefunden, die eine Mu-tation Ser264→Gly aufwiesen. Bei dieser Mutation wurde eine verringerte Sensiti-vität auf Metamitron festgestellt.

Im Jahr 2009 wurde mit einem Moni-toring auf Zuckerrübenflächen mit un-vollständiger Gänsefuß-Kontrolle (Ver-dachtsflächen) begonnen. Die vorliegen-den langjährigen Ergebnisse aus diesem

Abb. 1: Zuckerrübenanbau und Zuckerfabriken in Deutschland (in % der Ackerfläche)

Zuckerrübenanbauin % der Ackerfläche

2 – 10über 10

Abb. 2: Verbreitung von Chenopodium-album-Biotypen in Deutschland (Daten aus Monitoring 2009–14)

C. album – BiotypenWildtyp264251218

Zuckerrüben Zuckerrüben

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In vielen Versuchen gemeinsam mit amtlichen Stellen und Arbeitsgemein-schaften konnte bewiesen werden, dass gerade Ethofumesat bei Bingelkraut und Windenknöterich, aber auch Kletten-Labkraut eine besondere Rolle zukommt.

Mit dem Einsatz von Ethofumesat geht seit Jahren eine Diskussion über die Ver-träglichkeit sowie den Nachbau von Ge-treide einher. Hierzu konnte in umfang-reichen Studien bewiesen werden, dass

es bis 1000 g/ha Ethofumesat zu keiner-lei Ertragsunterschieden kommt (Abb. 4).

Auch zum Nachbau gibt es mehrjähri-ge Studien, die keinerlei negativen Ein-fluss auf die Folgekultur zeigen.

Auch bei Kletten-Labkraut kommt ge-rade Ethofumesat eine wichtige Rolle zu. Als zweiter Wirkstoff für eine sehr gute Kontrolle ist Quinmerac zu nennen. Im Vergleich hoher und niedriger Mengen an Ethofumesat wird eindeutig belegt, dass der Einsatz von 500–600 g/ha Etho-fumesat im Spritzsystem hervorragende Wirkungsgerade erzielt, bei geringeren Ethofumesat-Mengen sollten auf jeden

Fall mindestens 200–240 g/ha Quinme-rac zugegeben werden.

Weiterhin ist natürlich eine gute Ver-träglichkeit der Herbizidbehandlung auch zukünftig immens wichtig. Dabei gilt: Beste Wirkungsgrade bei bester Ver-träglichkeit auch unter extremen Witte-rungsbedingungen. Was sind extreme Witterungsbedingungen? • Extrem trockene oder feuchte Witte-

rung kann die Wirksamkeit und Ver-träglichkeit beeinflussen. Gerade un-ter den extrem trocknen Bedingungen 2015 war eine hohe Blattaktivität gefor-dert!

Abb. 4: Mehrjährige Ergebnisse zum Einfluss zugelassener Ethofumesat-Aufwandmengen (1.000 g/ha) auf den Zuckerrübenertrag(Datenbasis: eigene Versuche)

200100

500400300

700600

1000900800

Zuck

errü

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1 2 3 4 5 6 7 8 9

Versuche/Standort

10 11 12 13 14 15 16

Durch

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16 V

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chen

522

404,2349,7

600,1 557,2 593 614,5

498,8

759,6674,7

477

337

648

855,1

622 696

575,6

0

Ethosat 500 2 l (kg)/ha unbehandelt

Abb. 5: Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben – Effekte des Additiv-Zusatzes auf die Steuerung der Blattaktivität

Auszug aus einem D und I - Versuch der Landwirtschaftskammer NRWVersuchsort: Wachtberg-BonnSorte: BerettaAussaattermin: 10.04.2015

Abschlussbonitur am 05.06.2015:

Unkrautdeckungsgrad Kontrolle: 39 % W. Gänsefuß, 4 % Kletten-Labkraut , 2 % Nachtschatten

Wirkungsgrad in % 05.06.2015

80 85 90 95 100

W. Gänsefuß Kletten-Labkraut Nachtschatten

ProdukteNAK 1

04.05.2015NAK 2

12.05.2015NAK 3

20.05.2015

2 Belvedere Extra 0,8 l/ha 0,8 l/ha 0,8 l/ha

Metamitron-P. 1,0 l/ha 1,0 l/ha 1,0 l/ha

3 Belvedere Extra 0,8 l/ha 0,8 l/ha 0,8 l/ha

Metamitron-P. 1,0 l/ha 1,0 l/ha 1,0 l/ha HASTEN® 0,5 l/ha 0,5 l/ha 0,5 l/ha

4 Belvedere Extra 0,8 l/ha 0,8 l/ha 0,8 l/ha

Metamitron-P. 1,0 l/ha 1,0 l/ha 1,0 l/ha KANTOR® 0,3 l/ha 0,3 l/ha 0,3 l/ha

Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben – Effekte des Additiv-Zusatzes auf die Steuerung der Blattaktivität

Hinweis: Im Versuch wurden reduzierte Aufwandmengen bei den beiden eingesetzten herbiziden Produkten verwendet, um die Effekte des Zusatzes von Additiven zu verdeutlichen.

Kletten-Labkraut kann mit Belvedere® Extra sicher erfasst werden.

litscher Ebene gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu, sodass auch in Zukunft mit weiteren Einschrän-kungen zu rechnen ist.

Im Bereich der Blattkrankheiten nimmt der Befall mit Cercospora betico-la etwas zu, auch Alternaria tenuis und Echter Mehltau (Erysiphe betae) haben an Bedeutung gewonnen. Daher ist bei der Fungizidanwendung zukünftig zu beach-ten, dass gerade in den trockeneren Re-gionen Italiens und Österreichs bei Cer-cospora beticola bereits eine zunehmende Resistenz gegenüber Strobilurinen vor-handen ist. Unter den gegebenen Witte-rungsbedingungen ist mit einer weiteren Ausbreitung dieser Stämme nach Norden zu rechnen.

Anbaustrategie optimieren

Zunächst bleibt also festzuhalten, dass diese Entwicklungen bei den Anbaube-dingungen in Zukunft einer besonderen Beachtung bedürfen.

Folgende Fragen müssen die Anbauer sich bereits heute in ihrer Anbaustrategie beantworten:

Sortenwahl: Kann ich durch gesunde Sorten das Auftreten von Krankheiten reduzieren oder durch blattreiche Sorten die Spätverunkrautung mit Problemun-kräutern minimieren?

Unkräuter: Wie kann ich die bereits vorhandenen Problemunkräuter an einer

weiteren Ausbreitung hindern? Wie kom-biniere ich Produkte und Wirkstoffe so geschickt, dass ich mit günstigen Behand-lungskosten eine sichere Unkrautkontrol-le bei guter Verträglichkeit erreiche?

Krankheiten: Wie kann ich auch zu-künftig kostengünstig alle wesentlichen Krankheiten inkl. Cercospora beticola kontrollieren?

Schädlinge: Hier ist unter der be-triebsspezifischen Situation (Schädlings-auftreten, Drainauflagen) bereits bei der Wahl der insektiziden Beize auf eine kos-tengünstige Lösung zu achten.

Als ADAMA Deutschland GmbH sind wir im Bereich Pflanzenschutz Zucker-rübe ein führendes Unternehmen und bieten der Landwirtschaft mit der Ein-führung neuer Produkte innovative und günstige Lösungen an. Als Pf lanzen-schutzspezialist konzentrieren sich die folgenden Aussagen daher auf die Lö-sung kritischer Fragen der Anbauer.

Unkrautbekämpfung

Hier gilt es, durch ein geschicktes Wirkstoffmanagement zunächst die Aus-breitung von Problemunkräutern zu ver-hindern. Besonders Kletten-Labkraut, Bingelkraut, Ausfallraps und Winden-knöterich können die Behandlungskos-ten in die Höhe treiben. Die Ausbreitung von schwer bekämpfbaren Gänsefuß-Ar-ten sollte verhindert werden.

In engen Zuckerrübenfruchtfolgen können Bingelkraut (links) oder Hundspetersilie ver-stärkt auftreten.

Windenknöterich hat sich hier breitge-macht.

Abb. 3: Insektizide in der Pillenhüllmasse: Prozentsatz der Rüben mit Koloniebildung der Schwarzen Bohnenlaus, Standort Bönnien Arge Nord, Aktuelle Versuchsergebnisse 2014/15

90

80

70

60

50

40

30ohne Poncho® Beta + Cruiser® Force® SB Force® Magna Sombrero®

Befall. Pflanzen (%)Koloniebildung der Schwarzen Bohnenlaus

15.06. 25.06.

Zuckerrüben Zuckerrüben

Belvedere® Extra

Belvedere® Extra

Belvedere® Extra

Metamitron-P.

Metamitron-P.

Metamitron-P.

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hervorragend Goltix® Titan® im Wir-kungsspektrum. Durch den Zusatz von 0,5 l/ha Hasten® als Additiv ist die geziel-te Steuerung der Blattaktivität unter allen Bedingungen möglich. In vielen Fällen kann auf weitere Mischpartner verzich-tet werden.

Kontrolle von Krankheiten

Die Kontrolle von Krankheiten hat in den letzten Jahren im Rübenanbau zu-genommen. Die Ertragsausfälle durch Cercospora und Alternaria können bis zu 30 % betragen.

Bisher wirkt in Deutschland die soge-nannte Gruppe der Strobilurine noch ge-gen Cercospora. In den südlichen Län-

dern treten aber vermehrt Stämme auf, die nicht mehr durch Stroblilurine kon-trolliert werden können. Daher sollten in der Spritzfolge (Doppelanwendung) Sto-bilurine auf jeden Fall nur einmal eige-setzt werden. Für die Bekämpfung sind die Warnaufrufe unbedingt zu beachten, um unnötige Behandlungen zu vermei-den. Die vorhandenen Prognosesysteme liefern hier gute Arbeit und sollten unbe-dingt beachtet werden.

Schädlingsbekämpfung

Drahtwurm (Agriotes spp.) spielt zur-zeit nur regional auf schweren, humo-sen Standorten eine größere Rolle. Wich-tigste Schädlinge sind neben der Schwar-

zen Bohnenlaus (Aphis fabae) die vi-rusübertragenden Blattläuse sowie der Moosknopfkäfer (Atomaria linearis) und die Rübenfliege (Pegomyia betae). Die-se Schädlinge sollten durch den geziel-ten Einsatz von insektiziden Beizen kon-trolliert werden. Mit Sombrero® bietet ADAMA hier eine kostengünstige Lö-sung, die außer Drahtwurm alle wichti-gen Schädlinge sicher kontrolliert. Gera-de im Problemjahr 2015 konnte Sombre-ro® beweisen, dass es in der Kontrolle der Schwarzen Bohnenlaus auf dem Niveau der Premiumbeizen liegt (Abb. 6). Auf-grund der Trockenheit war teilweise zwar eine Nachbehandlung notwendig, unter feuchteren Bedingungen kann aber durch den Einsatz oft auf eine Blattmaßnahme verzichtet werden und Sombrero® ist da-mit eine kostengünstige Lösung. Beson-ders sollten die Landwirte dabei die neu-en Drainauflagen beachten, um auf jeden Fall die CC-Auflagen einzuhalten. <<

Starker Cercosporabefall.

® Registrierte Warenzeichen/Marken:

Belvedere, Goltix Titan, Sombrero = ADAMA Deutschland GmbHPoncho = Bayer AGCruiser, Force = Syngenta Agro GmbHNuprid = NufarmSpectrum = BASF AGDebut = E.I. DuPont de Nemours and CompanyKantor = agroplanta GmbH & co. KGHasten = Victorian Chemical Company Pty Ltd.

Fotos: agrarfoto, AgroConcept

Drahtwurm. Schwarze Bohnenlaus. Moosknopfkäfer. Fotos: AgroConcept

• Starke Tag-Nacht-Temperaturschwan-kungen haben in 2013 und 2014 beson-ders in Süddeutschland zu stärkeren Schäden geführt. Durch diese Schwan-kungen werden Wirkstoffe teilweise langsamer abgebaut, die Pflanze lang-samer entgiftet und damit im Jugend-stadium geschädigt.

Daher ist es Ziel bei der Mittelwahl, Produkte einzusetzen, die unter allen Be-dingungen „funktionieren“ und die da-mit einfach in der Anwendung sind. Im Rübenanbau spielt der Einsatz von Addi-

tiven zur gezielten Steuerung der Blattak-tivität bei gleichbleibender Verträglich-keit eine große Rolle (Abb. 5).

Offen ist noch die Bekämpfung von Bingelkraut, Hundspetersilie und Aus-fallraps. Hier hat sich als Standard die Zumischung von Triflusulfuron (Debut®) durchgesetzt. Grundsätzlich wird mit je-dem Zumischpartner aber die Frage der Verträglichkeit größer. Spielt noch Hirse eine Rolle, kommt immer öfter der Zusatz von Dimethanamid-P (Spectrum®) in der 2. + 3. NAK in die Tankmischung. Ent-scheidend für den Zusatz dieser Misch-

partner ist für den Landwirt, ob der Be-satz mit diesen Unkräutern so stark ist, dass er die Maßnahme rechtfertigt, oder ob man diese bereits durch die Standard-maßnahme kostengünstig und gut ver-träglich kontrollieren kann. Gerade bei Hundspetersilie kann der Einsatz von Quinmerac zusätzlich Kosten reduzieren.

Zusammenfassend bleibt bei der Un-krautbekämpfung festzuhalten: Die Stra-tegie muss sich nach der Verunkrautung im Schlag richten und sollte bereits durch die Standardprodukte größtmögliche Wirkungssicherheit bringen. Durch den Einsatz von Additiven kann die Blattak-tivität gesteuert werden und die Verträg-lichkeit bleibt erhalten. Der Einsatz von zusätzlichen Partnern sollte auf ein Mi-nimum reduziert werden, dadurch bleibt die Verträglichkeit hoch und die Kos-ten niedrig! ADAMA bietet den Rüben-bauern mit Goltix® Titan® ein modernes Metamitron-Produkt mit bester Blattak- tivität bei gleichzeitig hervorragender Verträglichkeit. Der im Goltix® Titan® zu-sätzliche enthaltene Wirkstoff Quinme-rac ermöglicht oftmals den Verzicht von weiteren Mischpartnern, was Kostenein-sparungen bei sicherer Kontrolle bietet. Belvedere® Extra als innovative SE-For-mulierung kombiniert die Wirkstoffe Phenmedipham, Desmedipham und Et-hofumesat in optimaler Weise. Die Kom-bination gewährleistet neben einer hohen Blattaktivität besonders durch 200 g/l Et-hofumesat eine sehr gute Wirkung auf Windenknöterich und trägt zur Absiche-rung der Bingelkraut-Wirkung bei. Au-ßerdem wird auch Kletten-Labkraut si-cher erfasst. Die Bodenwirkung ergänzt

Hühnerhirse und Weißer Gänsefuß. In Fruchtfolgen mit Raps muss Ausfallraps bekämpft werden.

Abb. 6: Internationaler Ringversuch Insektizide in der Pillenhüllmasse 2014 (Auszug) Einfluss verschiedener Insektizidbehandlungen von Zuckerrüben auf den Befall mit der Schwarzen Bohnenlaus (Aphis fabae), Mittel aus 4 Versuchen

6

2

Versuchsglieder

8

4

10

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