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pflegekongress10, Wien 28.10.2010 Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip), Köln Andrea Neuhaus Ergebnisse der Studie »Situation und Bedarfe von Familien mit mittel- und osteuropäischen Haushaltshilfen (moH)«

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pflegekongress10, Wien28.10.2010

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip), KölnAndrea Neuhaus

Ergebnisse der Studie»Situation und Bedarfe von Familien mit

mittel- und osteuropäischen Haushaltshilfen (moH)«

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Gliederung

1. Ausgangslage Pflege• Pflegebedürftige in Deutschland• Gesellschaftliche Entwicklungen• Arbeitsmarkt (ambulante) Pflege• Einkommen potentieller Nutzerhaushalte

2. Studienübersicht• Untersuchungsziele, Zielgruppen & Methoden

3. Ergebnisse der Studie• Typische Nutzerhaushalte• Gründe für die Wahl (Inanspruchnahme)• Unterstützungsbedarfe• Weitere Unterstützungsformen• Erfahrungen & Anforderungen• Finanzierung• Bewertung der Gesamtsituation

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1. Ausgangslage Pflege

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Ausgangslage Pflege

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2007© 2008 Dr. Michael Isfort

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• Demographische Entwicklung (älter werdende Bevölkerung)• 2060: jeder Dritte mind. 65 J. & jeder Siebente 80 J. oder

älter sein• Heute ca. 50 Mio. Menschen im Erwerbsalter (20-64 J.) –

2060 werden es 27% bis 34% weniger sein• Zunahme demenziell, gerontopsychiatrisch und chronisch

Erkrankter• Gesellschaftliche Veränderungen

• Singularisierung der Haushalte• Individualisierung• Höhere Mobilität und Flexibilität der Erwerbstätigen, u.a.

Entfernung zum Arbeitsplatz• Steigender Anteil Frauenerwerbstätigkeit

weniger Pflegepotentiale und –möglichkeiten in Familien

Ausgangslage Pflege

*Daten: Statistisches Bundesamt, 2010

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© Prof. Dr. Michael Isfort, 2010

Beschäftigtenzahlen (Vollzeitkräfte) und -entwicklung ausgewählter Berufe im Gesundheitssektor

Ausgangslage Pflege

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Ambulante Pflegeversorgung • Ambulante Pflege ist ein Wachstumsmarkt

• Zw. 1999-2007 = Zunahme der durch Pflegedienste betreuten Personen um 41.000 (21,3%)

• Ebenso Zunahme Anbieter – seit 1999 um 700 Betriebe (6,5%)

• Zusätzlich entstehen Initiativen zur Schaffung niedrigschwelliger Angebote • Alltagsbegleiter• Haushaltsassistenz• Begleit- / Betreuungsdienste

Ausgangslage Pflege

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potenziell: 145.000 Nutzerhaushalte

Potenzielle Nutzerhaushalte nach Einkommen (Kerngruppe)

Ausgangslage Pflege

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2. Studienübersicht

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• Umfassende empirische Daten zum Themenfeld• Versachlichung der Diskussion• Wahrnehmung der Bedarfe und

Versorgungsrealitäten (Leistungen der moH, Zusammenwirken mit anderen professionellen Anbietern)

• Zielgruppen Befragung: Nutzerhaushalte, Ambulante Pflegedienste, Verbände, ZAV, (Vermittlungs-)Agenturen

• Komplexität des Gegenstands multidimensionaler empirischer Zugang

Untersuchungsziele

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1. Standardisierte schriftliche Befragung von (Pflege-)Familien (N = 154)

2. Standardisierte Befragung ambulanter Pflegedienste (N = 261)

3. Experteninterviews mit Vertretern aus (Sozial- bzw. Berufs-)Verbänden, Anbieter (Agenturen) (N = 22)

• 14 Experteninterviews mit Anbietern bzw. Vermittlungsagenturen

• 8 Experteninterviews mit Verbänden, Organisationen und ZAV (BfA)

Insgesamt 436 Einschätzungen

von beteiligten Akteuren

Methoden

Multidimensionaler empirischer Zugang

Ja Je zwei Fragebögen an Familien

Schriftlicher Fragebogen

2.000Ambulante Pflegedienste

NeinExperten-Interview

1BfA – ZAV

Fragebögen an Familien bzw. eigene Kunden

Experten-Interview

14Agenturen für osteuropäische Haushalts- bzw. Pflegekräfte

Ja

Information und Aufruf zur Studienteilnahme an Regional-oder Landesverbände

Experten-Interview

7Pflege-/Wohlfahrtsverbände

Weitergabe an Familien

Weitergabe anMethodeMenge

Akteure

Ja Je zwei Fragebögen an Familien

Schriftlicher Fragebogen

2.000Ambulante Pflegedienste

NeinExperten-Interview

1BfA – ZAV

Fragebögen an Familien bzw. eigene Kunden

Experten-Interview

14Agenturen für osteuropäische Haushalts- bzw. Pflegekräfte

Ja

Information und Aufruf zur Studienteilnahme an Regional-oder Landesverbände

Experten-Interview

7Pflege-/Wohlfahrtsverbände

Weitergabe an Familien

Weitergabe anMethodeMenge

Akteure

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3. Ergebnisse der Studie

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Nutzerhaushalte

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Nutzerhaushalte

88% sind über 80 Jahre alt

Alter der hilfebedürftigen Person im Haushalt

74% sind weiblich

48,7% leben allein

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Grafik bezieht sich auf die 283 Personen von 154 Familien, die genannt wurden

Soziale Unterstützung

Unterstützer und Entfernung zum Haushalt der Pflegebedürftigen

• Kinder leisten den insg. größten Teil der weiteren Unterstützung (46,1%)

• davon 47,7% Töchter

• und 42,5% Söhne

• Weitere 10,2% werden von Schwieger- oder Enkeltöchtern und -söhnen mit versorgt

• In 8,1% der Haushalte lebt der unterstützende Ehepartner noch

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89% sind Pflegebedürftig

nach SGB XI

• Pflegestufe I - 34%

• Pflegestufe II - 42,8%

• Pflegestufe III - 23,2%

Pflegebedürftigkeit

Inanspruchnahme Leistungen der Pflegekasse

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BetreuungsdauerDauer der Inanspruchnahme professioneller Vollzeitbetreuung

* in %

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• Hochaltrige Hilfebedürftige• Pflegebedürftigkeit im Sinne PVG• Überwiegend weibliche Personen (74%)• Jede 2te Person lebt allein• Zusätzliche familiäre Unterstützung durch

Kinder (o.a. Verwandte, Freunde)• …die zwischen 10-30 Minuten vom

Wohnort entfernt leben (48,4%)• Dauerhafte Inanspruchnahme

Typische Nutzerhaushalte

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Gründe für die Wahl bzw.

Inanspruchnahme

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• Hoher Betreuungs- und Pflegebedarf• Wunsch nach Verbleib in der eigenen Häuslichkeit• Einzige Alternative zum Heimeinzug (68,1%)

Gründe für die Wahl

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Versorgungsnotwendigkeit um Sicherheit und Betreuung in der Häuslichkeit zu gewährleisten

Thema: Dementielle Veränderungen

Gründe für die Wahl

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Unterstützungsbedarfe

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Unterstützungsbedarfe

Hoher Bedarf bei der Versorgung des Haushalts

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Hoher Bedarf bei Aktivitäten des täglichen Lebens

Unterstützungsbedarfe

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Mobilität und Bewegung > Sicherheit

Unterstützungsbedarfe

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Unterstützungsbedarfe

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Weitere Unterstützungsformen

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Weitere Unterstützungsformen

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Häufigkeit – aus Sicht der ambulanten Pflegedienste

Weitere Unterstützungsformen

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Weitere Unterstützungsformen

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Kooperation / Konkurrenz aus Sicht der ambulanten Pflegedienste

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Erfahrungen & Anforderungen

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Anforderungen an moH

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Anforderungen an moH

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Beurteilung der Sprachkenntnisse der Haushaltshilfen

Sprachkenntnisse

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Finanzierung

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Finanzierung der Haushaltshilfen

Finanzierung

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Finanzierung der Haushaltshilfen

Finanzierung

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Bewertung der Gesamtsituation

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Einschätzung zur Bedarfsentwicklung – aus Sicht der ambulanten Pflegedienste

Bewertung Gesamtsituation

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Bewertung Gesamtsituation

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aus Sicht der ambulanten Pflegedienste

Bewertung Gesamtsituation

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Bewertung Gesamtsituation

• Wahl einer moH wird als preiswerte und selbstbestimmte Form der Versorgung angesehen

• Dadurch Verzögerung oder Vermeidung eines Heimeinzugs

• Häusliche Sicherheit wird durch die Versorgungsform als gewährleistet gesehen

• Kombinierte Versorgung (moH und Pflegedienst) wird als ideale Versorgungsform gesehen

• Trennung der Tätigkeiten nicht nachvollziehbar bzw. unklar

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Vielen Dank

für ihre Aufmerksamkeit!

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip), KölnAndrea Neuhaus, MA SoziologieWissenschaftliche Mitarbeiterin

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