Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur)....

11
NEUE WEGE IN DER THERAPIE DER SCHULTER BESSER IN BEWEGUNG PATIENTENINFORMATION SCHULTER

Transcript of Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur)....

Page 1: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!

Page 2: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

C M Y CM MY CY CMY K

Aufbau und Funktion der SchulterDas Schultergelenk stellt ein hochkompliziertes System ausverschiedenen Gelenken und zahlreichen Muskeln, Bändernund Sehnen dar. Auf jeder Körperseite steuern insgesamt elfMuskeln das Schultergelenk, sechs das Schulterblatt. ZwölfBandstrukturen sind um die Gelenke angeordnet.Dadurch, dass die Schulterpfanne imVerhältnis zum Gelenkkopf sehrklein ist, ist ein großer Be-wegungsradius möglich.Durch diese geringe knö-cherne Führung ist aller-dings auch die Gefahreiner Instabilität mitsamtihren Folgen sowie einerLuxation gegeben.

Frontalschnitt durch dasSchultergelenk.

SchulterschmerzenIst ein Schulter-Baustein in seiner Funktion beeinträchtigt, hatdies Auswirkungen auf das gesamte System. Die Ursachen fürSchulterschmerzen sind vielfältig. Es können beispielsweisefunktionelle, degenerative, traumatische und entzündlicheVeränderungen sowie angeborene Defekte, Tumore oder neu-rologische Erkrankungen vorliegen. Auch können Probleme derHalswirbelsäule zur Schulter ausstrahlen.

Die Erkrankungen des Muskel-, Bänder- und Sehnenapparatessowie des Schleimbeutels (Bursa) des Schultergelenks werdenauch unter dem Sammelbegriff Periarthropathia humeroscapu-laris (PHS) zusammengefasst. Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose, also hiereine Abgrenzung zwischen Schulter und HWS, weil durch dieräumliche Nähe eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.So komplex wie die Gelenkstruktur ist, so komplex sind auchdie Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen.Hierzu Beispiele:

Schulterluxation.Der Sturz auf spiegelglatter Straße und Sportverletzungen sinddie häufigsten Gründe für eine Schulterluxation. Bei einer solchenplötzlichen Krafteinwirkung kann es zum Auskugeln des Gelenk-kopfes aus der Pfanne kommen. Dabei wird häufig die Gelenk-lippe (Labrum glenoidale) abgerissen, Bänder und Kapsel kön-nen reißen oder sogar die Kno-chen brechen. Bei einem Sturzgeprellte Bänder, Muskeln undSehnen können zu einer Ein-schränkung der Beweglichkeitund zu starken Schmerzenführen. Eine Luxation sollte mög-lichst schnell reponiert werden.Nach einer kurzen Phase derRuhigstellung schließt sich eineintensive krankengymnastischeRehabilitation an.

Übersicht Ursachen, Symptome und TherapieSPORLASTIC Schultergelenkorthesen

Bei einer Schulter, die lange stillgelegt oder wenig bewegt wird,schrumpfen die Gelenkkapseln sowie die umgebenden Bänderund Sehnen. Eine rascher, erheblicher Verlust der Beweglichkeitist die Folge.

Die sogenannte Frozen shoulder ist stets mit einer unspezifischenEntzündung der Gelenk-schleimhaut und der Kapselstrukturenverbunden. Ziel der Therapie muss es sein, die verbliebeneBeweglichkeit zu erhalten und wieder zu steigern. Dies geschiehtdurch intensive Physiotherapie und Verabreichung steroidalerAntirheumatika und selektiver COX-2-Hemmer.

Operative und konservative TherapienDer Arzt wird mit Hilfe konservativer Maßnahmen (medikamentös,physikalisch, Verordnung von Physiotherapie, Lagerungsmaterialoder Bandagen) versuchen die Beschwerden zu lindern. Wenndies nicht den gewünschten Erfolg zeigt, muss operiert werden.Prinzipiell wird heute versucht, arthroskopische Eingriffe vorzu-nehmen. Diese können entweder ambulant oder kurzstationärdurchgeführt werden.

Arthroskopische subacromiale DekompressionBei der operativen Versorgung des Impingements wird derchronisch entzündete Schleimbeutel im Rahmen einer arthros-kopischen subacromialen Dekompression mit einem Shaveroder elektrischen Messer entfernt. Möglich ist auch die Verödungvon Gewebewucherungen durch spezielle Hochfrequenzelek-troden, was zur Schrumpfung des kollagenen Gewebes führt.

Bereits am Tage nach der Operation wird mit der krankengym-nastischen Nachbehandlung begonnen. Zusätzlich können Armund Schulter auf einer Elektrobewegungsschiene gelagert undschmerzfrei durchbewegt werden, um Verklebungen und Ver-wachsungen zu vermeiden.

Frühfunktionelle RehabilitationIn allen Fällen sollte sich möglichst frühzeitig eine kompetenteRehabilitation anschließen, um die Funktionalität der Schulterzu erhalten. Das heisst: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination,Kraft und Schmerzfreiheit müssen zügig wiedererlangt werden,um ein physiologisches Bewegen zu ermöglichen. Eine effektiveSchulterbehandlung ist ohne intensive physiotherapeutischeMaßnahmen nicht denkbar. Medikamente und Operationenalleine reichen nicht aus, um einen dauerhaften Erfolg zu ge-währleisten.

OMO-HITProfessionelle Schulteroberarmfixierung.Ein Kernpunkt der frühfunktionellen Behandlung.Nach Dr. med. Berg.

� Nachbehandlung nach Schulterluxation, -subluxation.

� Distorsion, Kontusion.

� Ruhigstellung verschiedener Oberarmfrakturen.

� Schulterblattfraktur.

� Nachbehandlung bei Rotatorenmanschettenverletzungen.

� Bursitis subacromialis.

� Postoperative Behandlung (AS, ASD, Acromioplastik,Rotatorenmanschettennaht).

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese. Feste Führungbei freier Funktion. Nach W. Lommer.

� Habituelle Schulterluxation.

� Verletzungen des Schultereckgelenks I. und II. Gradesnach Tossi.

� Postoperative Nachbehandlung bei Bandrupturnach Tossi III.

� Postoperative Nachbehandlung nach Resektion des distalenEndes der Clavicula.

� Reizzustände infolge Arthrose.

Kontraindikation:

� Keine Direktversorgung bei Verletzung nach Tossi III.

STUTTGARTER Schulter-Arm-AbduktionskissenSchulter-Arm-Abduktionskissen mit stabilerLagerung und Fixierung des Ober- und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med. Bauer, Sportklinik Stuttgart.

� Postoperativ nach allen offenen oder arthroskopischenSchultereingriffen. Speziell:- nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette;- nach proximaler Humerusfraktur;- nach Schulterprothesenimplantation;- nach Kapsulotomie bei Schultersteife.

Konservative Behandlung von:

� Proximale Humerusfraktur;

� Schulterluxation;

� Entzündlichen Schultererkrankungen (z. B. Bursitis subacromialis).

Indikationen SchulterfrakturDie Folgen eines Sturzes auf die Schulter sind nicht nur vonder Schwere des Sturzes, sondern auch vom Alter, Geschlecht,Trainingszustand und anderen individuellen Faktoren abhängig.Bei älteren Patienten sieht man häufig den Bruch unterhalbdes Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). EinfacheBruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlangmit einem Schlauchverband ruhiggestellt. Bei mehreren Bruchli-nien erfolgt eine operative Revision.

Sollte der Oberarmkopf völlig zertrümmert sein, besteht dieMöglichkeit, das beschädigte Gelenk durch eine Prothese zuersetzen. Wie bei allen Verletzungen im Bereich desSchultergürtels ist eine frühfunktionelle krankengymnastischeBehandlung und eine sachgerechte, konsequente Lagerungunabdingbar, um die gefürchtete Kapselschrumpfung und dendamit verbundenen Bewegungsverlust zu verhindern.

Impingement-SyndromEine andere weitverbreitete Folge eines Sturzes mit kurzzeitigerLuxation ist das Impingement (Schulter-Enge-Syndrom). Durchdie Absprengung der Gelenklippe wird der ohnehin sehr schmaleKanal zwischen Schulterdach und Gelenkkopf zusätzlich ver-schmälert. Die durch diesen Kanal verlaufenden druckemp-findlichen Strukturen (Gefäße, Sehnen, Nerven) reagieren aufdie Einengung mit Entzündungen. Dadurch kommt es zu Auf-quellungen und teils heftigen Schmerzen. Zusätzlich kann eszu einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels kommen.

Wird die auslösende Ursache – in diesem Fall die Instabilitätund damit die Enge unterm Schulterdach – nicht behoben,werden die Sehnen der Rotatorenmanchette in Mitleidenschaftgezogen. Sie scheuern in dem engen Fach über die Knochen,werden dünner und fransen aus, bis sie schließlich reißen. InSpätstadien oder bei Nichtansprechen auf konservative Maß-nahmen kann dem Patienten minimal-invasiv mit arthrosko-pischen Methoden zuverlässig geholfen werden (durch Abtragengeschwollener Schleimbeutel oder knöchener Randwucherungen,Wiederannähen des Labrums, Raffen der Kapsel).

STUTTGARTERSchulter-ArmAbduktions-kissenSchulter-Arm Abduk-tionskissen mit sta-biler Lagerung undFixierung des Ober-und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med.Bauer, SportklinikStuttgart.

OMO-HITProfessionelleSchulter-Oberarm-Fixierung.Ein Kernpunkt derfrühfunktionellenBehandlung.Nach Dr. med. Berg.

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese.Feste Führung beifreier Funktion.Nach W. Lommer.

Ruptur der RotatorenmanschetteSind die Sehnen derart vorgeschädigt, können sie bei vergleichs-weise geringer Belastung zerreißen. Neben dem auftretendenSchmerz steht ein zunehmender Kräfteverlust im Vordergrunddieser Symptomatik. Der Abriss bzw. Teilabriss der Sehne führtdazu, dass der Patient den Arm zwar passiv mit entsprechendenSchmerzen anheben kann, aktiv über 60 Grad seitwärts ist ihmdies jedoch nicht mehr möglich.

Durch die vorangegangene Degeneration des Gewebes kommtes zudem zu einer mangelhaften Stoffwechselversorgung. GuteDurchblutung und ein ungehinderter Lymphfluss sind aber füreine nachhaltige Gesundung fundamental, so dass gerade siein der Physiotherapie gefördert werden müssen.

Immer mehr Risse lassen sich heute rein arthroskopisch versorgen.Dabei wird die gerissene Sehne über winzige Hautschnitte mitHilfe kleinster Titananker wieder am Knochen fixiert. Nach derSehnenrekonstruktion folgen eine monatelange physiothera-peutische Nachbehandlung, die in den ersten Wochen durchspezielle Schulter-Arm-Abduktionskissen und Bandagenunterstützt wird.

KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu einerAblagerung von Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Rota-torenmanschette. Wechselnde Schmerzen mit akuten Verschlim-merungen sind hierfür typisch. Zunächst wird konservativtherapiert mittels Eispackungen, entzündungshemmendenMedikamenten, Physiotherapie oder Spritzen direkt in den Kalk-herd. Bewährt hat sich auch die Stoßwellentherapie, bei derKalkdepots durch Schall-Druckwellen aufgelöst werden. Notfallsbringt eine arthroskopische Operation Hilfe.

SchultersteifeZu einer Schultersteife kommt es vor allem, wenn eine schmer-zende Schulter unsachgemäß oder gar nicht therapiert wurde.

Schulterblatt-höhe

Schleimbeutel

Rabenschnabel-fortsatz

Oberarmkopf

Impingement:

Unser Dank für die Unterstützung bei der Erstellungdieser Patienteninformation gilt:

Dr. med. Wolfgang KunzOrthopädische Praxis in den Räumen der Atlas-KlinikMarktstraße 3, 73765 Neuhausen/Fildern bei Stuttgart

Praxis für Krankengymnastik Karin SeilerAustraße 40, 72669 Unterensingen bei Stuttgart

QualitätsmanagementsystemDQS-zertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008,Reg.-Nr. 069305QM 08und DIN EN ISO 13485:2010,Reg.-Nr.: 069305MP 29

SPORLASTIC SchweizBERRO AGPostfach 30 · CH-9053 TeufenTelefon 071 335 07 77 · Telefax 071 335 07 70www.sporlastic.ch · [email protected]

SPORLASTIC GMBHPostfach 14 48 · D-72604 NürtingenTelefon 0 70 22/70 51 81Telefax 0 70 22/70 51 13www.sporlastic.de · [email protected]

Page 3: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

C M Y CM MY CY CMY K

Aufbau und Funktion der SchulterDas Schultergelenk stellt ein hochkompliziertes System ausverschiedenen Gelenken und zahlreichen Muskeln, Bändernund Sehnen dar. Auf jeder Körperseite steuern insgesamt elfMuskeln das Schultergelenk, sechs das Schulterblatt. ZwölfBandstrukturen sind um die Gelenke angeordnet.Dadurch, dass die Schulterpfanne imVerhältnis zum Gelenkkopf sehrklein ist, ist ein großer Be-wegungsradius möglich.Durch diese geringe knö-cherne Führung ist aller-dings auch die Gefahreiner Instabilität mitsamtihren Folgen sowie einerLuxation gegeben.

Frontalschnitt durch dasSchultergelenk.

SchulterschmerzenIst ein Schulter-Baustein in seiner Funktion beeinträchtigt, hatdies Auswirkungen auf das gesamte System. Die Ursachen fürSchulterschmerzen sind vielfältig. Es können beispielsweisefunktionelle, degenerative, traumatische und entzündlicheVeränderungen sowie angeborene Defekte, Tumore oder neu-rologische Erkrankungen vorliegen. Auch können Probleme derHalswirbelsäule zur Schulter ausstrahlen.

Die Erkrankungen des Muskel-, Bänder- und Sehnenapparatessowie des Schleimbeutels (Bursa) des Schultergelenks werdenauch unter dem Sammelbegriff Periarthropathia humeroscapu-laris (PHS) zusammengefasst. Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose, also hiereine Abgrenzung zwischen Schulter und HWS, weil durch dieräumliche Nähe eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.So komplex wie die Gelenkstruktur ist, so komplex sind auchdie Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen.Hierzu Beispiele:

Schulterluxation.Der Sturz auf spiegelglatter Straße und Sportverletzungen sinddie häufigsten Gründe für eine Schulterluxation. Bei einer solchenplötzlichen Krafteinwirkung kann es zum Auskugeln des Gelenk-kopfes aus der Pfanne kommen. Dabei wird häufig die Gelenk-lippe (Labrum glenoidale) abgerissen, Bänder und Kapsel kön-nen reißen oder sogar die Kno-chen brechen. Bei einem Sturzgeprellte Bänder, Muskeln undSehnen können zu einer Ein-schränkung der Beweglichkeitund zu starken Schmerzenführen. Eine Luxation sollte mög-lichst schnell reponiert werden.Nach einer kurzen Phase derRuhigstellung schließt sich eineintensive krankengymnastischeRehabilitation an.

Übersicht Ursachen, Symptome und TherapieSPORLASTIC Schultergelenkorthesen

Bei einer Schulter, die lange stillgelegt oder wenig bewegt wird,schrumpfen die Gelenkkapseln sowie die umgebenden Bänderund Sehnen. Eine rascher, erheblicher Verlust der Beweglichkeitist die Folge.

Die sogenannte Frozen shoulder ist stets mit einer unspezifischenEntzündung der Gelenk-schleimhaut und der Kapselstrukturenverbunden. Ziel der Therapie muss es sein, die verbliebeneBeweglichkeit zu erhalten und wieder zu steigern. Dies geschiehtdurch intensive Physiotherapie und Verabreichung steroidalerAntirheumatika und selektiver COX-2-Hemmer.

Operative und konservative TherapienDer Arzt wird mit Hilfe konservativer Maßnahmen (medikamentös,physikalisch, Verordnung von Physiotherapie, Lagerungsmaterialoder Bandagen) versuchen die Beschwerden zu lindern. Wenndies nicht den gewünschten Erfolg zeigt, muss operiert werden.Prinzipiell wird heute versucht, arthroskopische Eingriffe vorzu-nehmen. Diese können entweder ambulant oder kurzstationärdurchgeführt werden.

Arthroskopische subacromiale DekompressionBei der operativen Versorgung des Impingements wird derchronisch entzündete Schleimbeutel im Rahmen einer arthros-kopischen subacromialen Dekompression mit einem Shaveroder elektrischen Messer entfernt. Möglich ist auch die Verödungvon Gewebewucherungen durch spezielle Hochfrequenzelek-troden, was zur Schrumpfung des kollagenen Gewebes führt.

Bereits am Tage nach der Operation wird mit der krankengym-nastischen Nachbehandlung begonnen. Zusätzlich können Armund Schulter auf einer Elektrobewegungsschiene gelagert undschmerzfrei durchbewegt werden, um Verklebungen und Ver-wachsungen zu vermeiden.

Frühfunktionelle RehabilitationIn allen Fällen sollte sich möglichst frühzeitig eine kompetenteRehabilitation anschließen, um die Funktionalität der Schulterzu erhalten. Das heisst: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination,Kraft und Schmerzfreiheit müssen zügig wiedererlangt werden,um ein physiologisches Bewegen zu ermöglichen. Eine effektiveSchulterbehandlung ist ohne intensive physiotherapeutischeMaßnahmen nicht denkbar. Medikamente und Operationenalleine reichen nicht aus, um einen dauerhaften Erfolg zu ge-währleisten.

OMO-HITProfessionelle Schulteroberarmfixierung.Ein Kernpunkt der frühfunktionellen Behandlung.Nach Dr. med. Berg.

� Nachbehandlung nach Schulterluxation, -subluxation.

� Distorsion, Kontusion.

� Ruhigstellung verschiedener Oberarmfrakturen.

� Schulterblattfraktur.

� Nachbehandlung bei Rotatorenmanschettenverletzungen.

� Bursitis subacromialis.

� Postoperative Behandlung (AS, ASD, Acromioplastik,Rotatorenmanschettennaht).

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese. Feste Führungbei freier Funktion. Nach W. Lommer.

� Habituelle Schulterluxation.

� Verletzungen des Schultereckgelenks I. und II. Gradesnach Tossi.

� Postoperative Nachbehandlung bei Bandrupturnach Tossi III.

� Postoperative Nachbehandlung nach Resektion des distalenEndes der Clavicula.

� Reizzustände infolge Arthrose.

Kontraindikation:

� Keine Direktversorgung bei Verletzung nach Tossi III.

STUTTGARTER Schulter-Arm-AbduktionskissenSchulter-Arm-Abduktionskissen mit stabilerLagerung und Fixierung des Ober- und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med. Bauer, Sportklinik Stuttgart.

� Postoperativ nach allen offenen oder arthroskopischenSchultereingriffen. Speziell:- nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette;- nach proximaler Humerusfraktur;- nach Schulterprothesenimplantation;- nach Kapsulotomie bei Schultersteife.

Konservative Behandlung von:

� Proximale Humerusfraktur;

� Schulterluxation;

� Entzündlichen Schultererkrankungen (z. B. Bursitis subacromialis).

Indikationen SchulterfrakturDie Folgen eines Sturzes auf die Schulter sind nicht nur vonder Schwere des Sturzes, sondern auch vom Alter, Geschlecht,Trainingszustand und anderen individuellen Faktoren abhängig.Bei älteren Patienten sieht man häufig den Bruch unterhalbdes Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). EinfacheBruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlangmit einem Schlauchverband ruhiggestellt. Bei mehreren Bruchli-nien erfolgt eine operative Revision.

Sollte der Oberarmkopf völlig zertrümmert sein, besteht dieMöglichkeit, das beschädigte Gelenk durch eine Prothese zuersetzen. Wie bei allen Verletzungen im Bereich desSchultergürtels ist eine frühfunktionelle krankengymnastischeBehandlung und eine sachgerechte, konsequente Lagerungunabdingbar, um die gefürchtete Kapselschrumpfung und dendamit verbundenen Bewegungsverlust zu verhindern.

Impingement-SyndromEine andere weitverbreitete Folge eines Sturzes mit kurzzeitigerLuxation ist das Impingement (Schulter-Enge-Syndrom). Durchdie Absprengung der Gelenklippe wird der ohnehin sehr schmaleKanal zwischen Schulterdach und Gelenkkopf zusätzlich ver-schmälert. Die durch diesen Kanal verlaufenden druckemp-findlichen Strukturen (Gefäße, Sehnen, Nerven) reagieren aufdie Einengung mit Entzündungen. Dadurch kommt es zu Auf-quellungen und teils heftigen Schmerzen. Zusätzlich kann eszu einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels kommen.

Wird die auslösende Ursache – in diesem Fall die Instabilitätund damit die Enge unterm Schulterdach – nicht behoben,werden die Sehnen der Rotatorenmanchette in Mitleidenschaftgezogen. Sie scheuern in dem engen Fach über die Knochen,werden dünner und fransen aus, bis sie schließlich reißen. InSpätstadien oder bei Nichtansprechen auf konservative Maß-nahmen kann dem Patienten minimal-invasiv mit arthrosko-pischen Methoden zuverlässig geholfen werden (durch Abtragengeschwollener Schleimbeutel oder knöchener Randwucherungen,Wiederannähen des Labrums, Raffen der Kapsel).

STUTTGARTERSchulter-ArmAbduktions-kissenSchulter-Arm Abduk-tionskissen mit sta-biler Lagerung undFixierung des Ober-und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med.Bauer, SportklinikStuttgart.

OMO-HITProfessionelleSchulter-Oberarm-Fixierung.Ein Kernpunkt derfrühfunktionellenBehandlung.Nach Dr. med. Berg.

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese.Feste Führung beifreier Funktion.Nach W. Lommer.

Ruptur der RotatorenmanschetteSind die Sehnen derart vorgeschädigt, können sie bei vergleichs-weise geringer Belastung zerreißen. Neben dem auftretendenSchmerz steht ein zunehmender Kräfteverlust im Vordergrunddieser Symptomatik. Der Abriss bzw. Teilabriss der Sehne führtdazu, dass der Patient den Arm zwar passiv mit entsprechendenSchmerzen anheben kann, aktiv über 60 Grad seitwärts ist ihmdies jedoch nicht mehr möglich.

Durch die vorangegangene Degeneration des Gewebes kommtes zudem zu einer mangelhaften Stoffwechselversorgung. GuteDurchblutung und ein ungehinderter Lymphfluss sind aber füreine nachhaltige Gesundung fundamental, so dass gerade siein der Physiotherapie gefördert werden müssen.

Immer mehr Risse lassen sich heute rein arthroskopisch versorgen.Dabei wird die gerissene Sehne über winzige Hautschnitte mitHilfe kleinster Titananker wieder am Knochen fixiert. Nach derSehnenrekonstruktion folgen eine monatelange physiothera-peutische Nachbehandlung, die in den ersten Wochen durchspezielle Schulter-Arm-Abduktionskissen und Bandagenunterstützt wird.

KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu einerAblagerung von Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Rota-torenmanschette. Wechselnde Schmerzen mit akuten Verschlim-merungen sind hierfür typisch. Zunächst wird konservativtherapiert mittels Eispackungen, entzündungshemmendenMedikamenten, Physiotherapie oder Spritzen direkt in den Kalk-herd. Bewährt hat sich auch die Stoßwellentherapie, bei derKalkdepots durch Schall-Druckwellen aufgelöst werden. Notfallsbringt eine arthroskopische Operation Hilfe.

SchultersteifeZu einer Schultersteife kommt es vor allem, wenn eine schmer-zende Schulter unsachgemäß oder gar nicht therapiert wurde.

Schulterblatt-höhe

Schleimbeutel

Rabenschnabel-fortsatz

Oberarmkopf

Impingement:

Unser Dank für die Unterstützung bei der Erstellungdieser Patienteninformation gilt:

Dr. med. Wolfgang KunzOrthopädische Praxis in den Räumen der Atlas-KlinikMarktstraße 3, 73765 Neuhausen/Fildern bei Stuttgart

Praxis für Krankengymnastik Karin SeilerAustraße 40, 72669 Unterensingen bei Stuttgart

QualitätsmanagementsystemDQS-zertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008,Reg.-Nr. 069305QM 08und DIN EN ISO 13485:2010,Reg.-Nr.: 069305MP 29

SPORLASTIC SchweizBERRO AGPostfach 30 · CH-9053 TeufenTelefon 071 335 07 77 · Telefax 071 335 07 70www.sporlastic.ch · [email protected]

SPORLASTIC GMBHPostfach 14 48 · D-72604 NürtingenTelefon 0 70 22/70 51 81Telefax 0 70 22/70 51 13www.sporlastic.de · [email protected]

Page 4: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

C M Y CM MY CY CMY K

Aufbau und Funktion der SchulterDas Schultergelenk stellt ein hochkompliziertes System ausverschiedenen Gelenken und zahlreichen Muskeln, Bändernund Sehnen dar. Auf jeder Körperseite steuern insgesamt elfMuskeln das Schultergelenk, sechs das Schulterblatt. ZwölfBandstrukturen sind um die Gelenke angeordnet.Dadurch, dass die Schulterpfanne imVerhältnis zum Gelenkkopf sehrklein ist, ist ein großer Be-wegungsradius möglich.Durch diese geringe knö-cherne Führung ist aller-dings auch die Gefahreiner Instabilität mitsamtihren Folgen sowie einerLuxation gegeben.

Frontalschnitt durch dasSchultergelenk.

SchulterschmerzenIst ein Schulter-Baustein in seiner Funktion beeinträchtigt, hatdies Auswirkungen auf das gesamte System. Die Ursachen fürSchulterschmerzen sind vielfältig. Es können beispielsweisefunktionelle, degenerative, traumatische und entzündlicheVeränderungen sowie angeborene Defekte, Tumore oder neu-rologische Erkrankungen vorliegen. Auch können Probleme derHalswirbelsäule zur Schulter ausstrahlen.

Die Erkrankungen des Muskel-, Bänder- und Sehnenapparatessowie des Schleimbeutels (Bursa) des Schultergelenks werdenauch unter dem Sammelbegriff Periarthropathia humeroscapu-laris (PHS) zusammengefasst. Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose, also hiereine Abgrenzung zwischen Schulter und HWS, weil durch dieräumliche Nähe eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.So komplex wie die Gelenkstruktur ist, so komplex sind auchdie Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen.Hierzu Beispiele:

Schulterluxation.Der Sturz auf spiegelglatter Straße und Sportverletzungen sinddie häufigsten Gründe für eine Schulterluxation. Bei einer solchenplötzlichen Krafteinwirkung kann es zum Auskugeln des Gelenk-kopfes aus der Pfanne kommen. Dabei wird häufig die Gelenk-lippe (Labrum glenoidale) abgerissen, Bänder und Kapsel kön-nen reißen oder sogar die Kno-chen brechen. Bei einem Sturzgeprellte Bänder, Muskeln undSehnen können zu einer Ein-schränkung der Beweglichkeitund zu starken Schmerzenführen. Eine Luxation sollte mög-lichst schnell reponiert werden.Nach einer kurzen Phase derRuhigstellung schließt sich eineintensive krankengymnastischeRehabilitation an.

Übersicht Ursachen, Symptome und TherapieSPORLASTIC Schultergelenkorthesen

Bei einer Schulter, die lange stillgelegt oder wenig bewegt wird,schrumpfen die Gelenkkapseln sowie die umgebenden Bänderund Sehnen. Eine rascher, erheblicher Verlust der Beweglichkeitist die Folge.

Die sogenannte Frozen shoulder ist stets mit einer unspezifischenEntzündung der Gelenk-schleimhaut und der Kapselstrukturenverbunden. Ziel der Therapie muss es sein, die verbliebeneBeweglichkeit zu erhalten und wieder zu steigern. Dies geschiehtdurch intensive Physiotherapie und Verabreichung steroidalerAntirheumatika und selektiver COX-2-Hemmer.

Operative und konservative TherapienDer Arzt wird mit Hilfe konservativer Maßnahmen (medikamentös,physikalisch, Verordnung von Physiotherapie, Lagerungsmaterialoder Bandagen) versuchen die Beschwerden zu lindern. Wenndies nicht den gewünschten Erfolg zeigt, muss operiert werden.Prinzipiell wird heute versucht, arthroskopische Eingriffe vorzu-nehmen. Diese können entweder ambulant oder kurzstationärdurchgeführt werden.

Arthroskopische subacromiale DekompressionBei der operativen Versorgung des Impingements wird derchronisch entzündete Schleimbeutel im Rahmen einer arthros-kopischen subacromialen Dekompression mit einem Shaveroder elektrischen Messer entfernt. Möglich ist auch die Verödungvon Gewebewucherungen durch spezielle Hochfrequenzelek-troden, was zur Schrumpfung des kollagenen Gewebes führt.

Bereits am Tage nach der Operation wird mit der krankengym-nastischen Nachbehandlung begonnen. Zusätzlich können Armund Schulter auf einer Elektrobewegungsschiene gelagert undschmerzfrei durchbewegt werden, um Verklebungen und Ver-wachsungen zu vermeiden.

Frühfunktionelle RehabilitationIn allen Fällen sollte sich möglichst frühzeitig eine kompetenteRehabilitation anschließen, um die Funktionalität der Schulterzu erhalten. Das heisst: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination,Kraft und Schmerzfreiheit müssen zügig wiedererlangt werden,um ein physiologisches Bewegen zu ermöglichen. Eine effektiveSchulterbehandlung ist ohne intensive physiotherapeutischeMaßnahmen nicht denkbar. Medikamente und Operationenalleine reichen nicht aus, um einen dauerhaften Erfolg zu ge-währleisten.

OMO-HITProfessionelle Schulteroberarmfixierung.Ein Kernpunkt der frühfunktionellen Behandlung.Nach Dr. med. Berg.

� Nachbehandlung nach Schulterluxation, -subluxation.

� Distorsion, Kontusion.

� Ruhigstellung verschiedener Oberarmfrakturen.

� Schulterblattfraktur.

� Nachbehandlung bei Rotatorenmanschettenverletzungen.

� Bursitis subacromialis.

� Postoperative Behandlung (AS, ASD, Acromioplastik,Rotatorenmanschettennaht).

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese. Feste Führungbei freier Funktion. Nach W. Lommer.

� Habituelle Schulterluxation.

� Verletzungen des Schultereckgelenks I. und II. Gradesnach Tossi.

� Postoperative Nachbehandlung bei Bandrupturnach Tossi III.

� Postoperative Nachbehandlung nach Resektion des distalenEndes der Clavicula.

� Reizzustände infolge Arthrose.

Kontraindikation:

� Keine Direktversorgung bei Verletzung nach Tossi III.

STUTTGARTER Schulter-Arm-AbduktionskissenSchulter-Arm-Abduktionskissen mit stabilerLagerung und Fixierung des Ober- und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med. Bauer, Sportklinik Stuttgart.

� Postoperativ nach allen offenen oder arthroskopischenSchultereingriffen. Speziell:- nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette;- nach proximaler Humerusfraktur;- nach Schulterprothesenimplantation;- nach Kapsulotomie bei Schultersteife.

Konservative Behandlung von:

� Proximale Humerusfraktur;

� Schulterluxation;

� Entzündlichen Schultererkrankungen (z. B. Bursitis subacromialis).

Indikationen SchulterfrakturDie Folgen eines Sturzes auf die Schulter sind nicht nur vonder Schwere des Sturzes, sondern auch vom Alter, Geschlecht,Trainingszustand und anderen individuellen Faktoren abhängig.Bei älteren Patienten sieht man häufig den Bruch unterhalbdes Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). EinfacheBruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlangmit einem Schlauchverband ruhiggestellt. Bei mehreren Bruchli-nien erfolgt eine operative Revision.

Sollte der Oberarmkopf völlig zertrümmert sein, besteht dieMöglichkeit, das beschädigte Gelenk durch eine Prothese zuersetzen. Wie bei allen Verletzungen im Bereich desSchultergürtels ist eine frühfunktionelle krankengymnastischeBehandlung und eine sachgerechte, konsequente Lagerungunabdingbar, um die gefürchtete Kapselschrumpfung und dendamit verbundenen Bewegungsverlust zu verhindern.

Impingement-SyndromEine andere weitverbreitete Folge eines Sturzes mit kurzzeitigerLuxation ist das Impingement (Schulter-Enge-Syndrom). Durchdie Absprengung der Gelenklippe wird der ohnehin sehr schmaleKanal zwischen Schulterdach und Gelenkkopf zusätzlich ver-schmälert. Die durch diesen Kanal verlaufenden druckemp-findlichen Strukturen (Gefäße, Sehnen, Nerven) reagieren aufdie Einengung mit Entzündungen. Dadurch kommt es zu Auf-quellungen und teils heftigen Schmerzen. Zusätzlich kann eszu einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels kommen.

Wird die auslösende Ursache – in diesem Fall die Instabilitätund damit die Enge unterm Schulterdach – nicht behoben,werden die Sehnen der Rotatorenmanchette in Mitleidenschaftgezogen. Sie scheuern in dem engen Fach über die Knochen,werden dünner und fransen aus, bis sie schließlich reißen. InSpätstadien oder bei Nichtansprechen auf konservative Maß-nahmen kann dem Patienten minimal-invasiv mit arthrosko-pischen Methoden zuverlässig geholfen werden (durch Abtragengeschwollener Schleimbeutel oder knöchener Randwucherungen,Wiederannähen des Labrums, Raffen der Kapsel).

STUTTGARTERSchulter-ArmAbduktions-kissenSchulter-Arm Abduk-tionskissen mit sta-biler Lagerung undFixierung des Ober-und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med.Bauer, SportklinikStuttgart.

OMO-HITProfessionelleSchulter-Oberarm-Fixierung.Ein Kernpunkt derfrühfunktionellenBehandlung.Nach Dr. med. Berg.

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese.Feste Führung beifreier Funktion.Nach W. Lommer.

Ruptur der RotatorenmanschetteSind die Sehnen derart vorgeschädigt, können sie bei vergleichs-weise geringer Belastung zerreißen. Neben dem auftretendenSchmerz steht ein zunehmender Kräfteverlust im Vordergrunddieser Symptomatik. Der Abriss bzw. Teilabriss der Sehne führtdazu, dass der Patient den Arm zwar passiv mit entsprechendenSchmerzen anheben kann, aktiv über 60 Grad seitwärts ist ihmdies jedoch nicht mehr möglich.

Durch die vorangegangene Degeneration des Gewebes kommtes zudem zu einer mangelhaften Stoffwechselversorgung. GuteDurchblutung und ein ungehinderter Lymphfluss sind aber füreine nachhaltige Gesundung fundamental, so dass gerade siein der Physiotherapie gefördert werden müssen.

Immer mehr Risse lassen sich heute rein arthroskopisch versorgen.Dabei wird die gerissene Sehne über winzige Hautschnitte mitHilfe kleinster Titananker wieder am Knochen fixiert. Nach derSehnenrekonstruktion folgen eine monatelange physiothera-peutische Nachbehandlung, die in den ersten Wochen durchspezielle Schulter-Arm-Abduktionskissen und Bandagenunterstützt wird.

KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu einerAblagerung von Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Rota-torenmanschette. Wechselnde Schmerzen mit akuten Verschlim-merungen sind hierfür typisch. Zunächst wird konservativtherapiert mittels Eispackungen, entzündungshemmendenMedikamenten, Physiotherapie oder Spritzen direkt in den Kalk-herd. Bewährt hat sich auch die Stoßwellentherapie, bei derKalkdepots durch Schall-Druckwellen aufgelöst werden. Notfallsbringt eine arthroskopische Operation Hilfe.

SchultersteifeZu einer Schultersteife kommt es vor allem, wenn eine schmer-zende Schulter unsachgemäß oder gar nicht therapiert wurde.

Schulterblatt-höhe

Schleimbeutel

Rabenschnabel-fortsatz

Oberarmkopf

Impingement:

Unser Dank für die Unterstützung bei der Erstellungdieser Patienteninformation gilt:

Dr. med. Wolfgang KunzOrthopädische Praxis in den Räumen der Atlas-KlinikMarktstraße 3, 73765 Neuhausen/Fildern bei Stuttgart

Praxis für Krankengymnastik Karin SeilerAustraße 40, 72669 Unterensingen bei Stuttgart

QualitätsmanagementsystemDQS-zertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008,Reg.-Nr. 069305QM 08und DIN EN ISO 13485:2010,Reg.-Nr.: 069305MP 29

SPORLASTIC SchweizBERRO AGPostfach 30 · CH-9053 TeufenTelefon 071 335 07 77 · Telefax 071 335 07 70www.sporlastic.ch · [email protected]

SPORLASTIC GMBHPostfach 14 48 · D-72604 NürtingenTelefon 0 70 22/70 51 81Telefax 0 70 22/70 51 13www.sporlastic.de · [email protected]

Page 5: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

C M Y CM MY CY CMY K

Aufbau und Funktion der SchulterDas Schultergelenk stellt ein hochkompliziertes System ausverschiedenen Gelenken und zahlreichen Muskeln, Bändernund Sehnen dar. Auf jeder Körperseite steuern insgesamt elfMuskeln das Schultergelenk, sechs das Schulterblatt. ZwölfBandstrukturen sind um die Gelenke angeordnet.Dadurch, dass die Schulterpfanne imVerhältnis zum Gelenkkopf sehrklein ist, ist ein großer Be-wegungsradius möglich.Durch diese geringe knö-cherne Führung ist aller-dings auch die Gefahreiner Instabilität mitsamtihren Folgen sowie einerLuxation gegeben.

Frontalschnitt durch dasSchultergelenk.

SchulterschmerzenIst ein Schulter-Baustein in seiner Funktion beeinträchtigt, hatdies Auswirkungen auf das gesamte System. Die Ursachen fürSchulterschmerzen sind vielfältig. Es können beispielsweisefunktionelle, degenerative, traumatische und entzündlicheVeränderungen sowie angeborene Defekte, Tumore oder neu-rologische Erkrankungen vorliegen. Auch können Probleme derHalswirbelsäule zur Schulter ausstrahlen.

Die Erkrankungen des Muskel-, Bänder- und Sehnenapparatessowie des Schleimbeutels (Bursa) des Schultergelenks werdenauch unter dem Sammelbegriff Periarthropathia humeroscapu-laris (PHS) zusammengefasst. Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose, also hiereine Abgrenzung zwischen Schulter und HWS, weil durch dieräumliche Nähe eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.So komplex wie die Gelenkstruktur ist, so komplex sind auchdie Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen.Hierzu Beispiele:

Schulterluxation.Der Sturz auf spiegelglatter Straße und Sportverletzungen sinddie häufigsten Gründe für eine Schulterluxation. Bei einer solchenplötzlichen Krafteinwirkung kann es zum Auskugeln des Gelenk-kopfes aus der Pfanne kommen. Dabei wird häufig die Gelenk-lippe (Labrum glenoidale) abgerissen, Bänder und Kapsel kön-nen reißen oder sogar die Kno-chen brechen. Bei einem Sturzgeprellte Bänder, Muskeln undSehnen können zu einer Ein-schränkung der Beweglichkeitund zu starken Schmerzenführen. Eine Luxation sollte mög-lichst schnell reponiert werden.Nach einer kurzen Phase derRuhigstellung schließt sich eineintensive krankengymnastischeRehabilitation an.

Übersicht Ursachen, Symptome und TherapieSPORLASTIC Schultergelenkorthesen

Bei einer Schulter, die lange stillgelegt oder wenig bewegt wird,schrumpfen die Gelenkkapseln sowie die umgebenden Bänderund Sehnen. Eine rascher, erheblicher Verlust der Beweglichkeitist die Folge.

Die sogenannte Frozen shoulder ist stets mit einer unspezifischenEntzündung der Gelenk-schleimhaut und der Kapselstrukturenverbunden. Ziel der Therapie muss es sein, die verbliebeneBeweglichkeit zu erhalten und wieder zu steigern. Dies geschiehtdurch intensive Physiotherapie und Verabreichung steroidalerAntirheumatika und selektiver COX-2-Hemmer.

Operative und konservative TherapienDer Arzt wird mit Hilfe konservativer Maßnahmen (medikamentös,physikalisch, Verordnung von Physiotherapie, Lagerungsmaterialoder Bandagen) versuchen die Beschwerden zu lindern. Wenndies nicht den gewünschten Erfolg zeigt, muss operiert werden.Prinzipiell wird heute versucht, arthroskopische Eingriffe vorzu-nehmen. Diese können entweder ambulant oder kurzstationärdurchgeführt werden.

Arthroskopische subacromiale DekompressionBei der operativen Versorgung des Impingements wird derchronisch entzündete Schleimbeutel im Rahmen einer arthros-kopischen subacromialen Dekompression mit einem Shaveroder elektrischen Messer entfernt. Möglich ist auch die Verödungvon Gewebewucherungen durch spezielle Hochfrequenzelek-troden, was zur Schrumpfung des kollagenen Gewebes führt.

Bereits am Tage nach der Operation wird mit der krankengym-nastischen Nachbehandlung begonnen. Zusätzlich können Armund Schulter auf einer Elektrobewegungsschiene gelagert undschmerzfrei durchbewegt werden, um Verklebungen und Ver-wachsungen zu vermeiden.

Frühfunktionelle RehabilitationIn allen Fällen sollte sich möglichst frühzeitig eine kompetenteRehabilitation anschließen, um die Funktionalität der Schulterzu erhalten. Das heisst: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination,Kraft und Schmerzfreiheit müssen zügig wiedererlangt werden,um ein physiologisches Bewegen zu ermöglichen. Eine effektiveSchulterbehandlung ist ohne intensive physiotherapeutischeMaßnahmen nicht denkbar. Medikamente und Operationenalleine reichen nicht aus, um einen dauerhaften Erfolg zu ge-währleisten.

OMO-HITProfessionelle Schulteroberarmfixierung.Ein Kernpunkt der frühfunktionellen Behandlung.Nach Dr. med. Berg.

� Nachbehandlung nach Schulterluxation, -subluxation.

� Distorsion, Kontusion.

� Ruhigstellung verschiedener Oberarmfrakturen.

� Schulterblattfraktur.

� Nachbehandlung bei Rotatorenmanschettenverletzungen.

� Bursitis subacromialis.

� Postoperative Behandlung (AS, ASD, Acromioplastik,Rotatorenmanschettennaht).

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese. Feste Führungbei freier Funktion. Nach W. Lommer.

� Habituelle Schulterluxation.

� Verletzungen des Schultereckgelenks I. und II. Gradesnach Tossi.

� Postoperative Nachbehandlung bei Bandrupturnach Tossi III.

� Postoperative Nachbehandlung nach Resektion des distalenEndes der Clavicula.

� Reizzustände infolge Arthrose.

Kontraindikation:

� Keine Direktversorgung bei Verletzung nach Tossi III.

STUTTGARTER Schulter-Arm-AbduktionskissenSchulter-Arm-Abduktionskissen mit stabilerLagerung und Fixierung des Ober- und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med. Bauer, Sportklinik Stuttgart.

� Postoperativ nach allen offenen oder arthroskopischenSchultereingriffen. Speziell:- nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette;- nach proximaler Humerusfraktur;- nach Schulterprothesenimplantation;- nach Kapsulotomie bei Schultersteife.

Konservative Behandlung von:

� Proximale Humerusfraktur;

� Schulterluxation;

� Entzündlichen Schultererkrankungen (z. B. Bursitis subacromialis).

Indikationen SchulterfrakturDie Folgen eines Sturzes auf die Schulter sind nicht nur vonder Schwere des Sturzes, sondern auch vom Alter, Geschlecht,Trainingszustand und anderen individuellen Faktoren abhängig.Bei älteren Patienten sieht man häufig den Bruch unterhalbdes Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). EinfacheBruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlangmit einem Schlauchverband ruhiggestellt. Bei mehreren Bruchli-nien erfolgt eine operative Revision.

Sollte der Oberarmkopf völlig zertrümmert sein, besteht dieMöglichkeit, das beschädigte Gelenk durch eine Prothese zuersetzen. Wie bei allen Verletzungen im Bereich desSchultergürtels ist eine frühfunktionelle krankengymnastischeBehandlung und eine sachgerechte, konsequente Lagerungunabdingbar, um die gefürchtete Kapselschrumpfung und dendamit verbundenen Bewegungsverlust zu verhindern.

Impingement-SyndromEine andere weitverbreitete Folge eines Sturzes mit kurzzeitigerLuxation ist das Impingement (Schulter-Enge-Syndrom). Durchdie Absprengung der Gelenklippe wird der ohnehin sehr schmaleKanal zwischen Schulterdach und Gelenkkopf zusätzlich ver-schmälert. Die durch diesen Kanal verlaufenden druckemp-findlichen Strukturen (Gefäße, Sehnen, Nerven) reagieren aufdie Einengung mit Entzündungen. Dadurch kommt es zu Auf-quellungen und teils heftigen Schmerzen. Zusätzlich kann eszu einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels kommen.

Wird die auslösende Ursache – in diesem Fall die Instabilitätund damit die Enge unterm Schulterdach – nicht behoben,werden die Sehnen der Rotatorenmanchette in Mitleidenschaftgezogen. Sie scheuern in dem engen Fach über die Knochen,werden dünner und fransen aus, bis sie schließlich reißen. InSpätstadien oder bei Nichtansprechen auf konservative Maß-nahmen kann dem Patienten minimal-invasiv mit arthrosko-pischen Methoden zuverlässig geholfen werden (durch Abtragengeschwollener Schleimbeutel oder knöchener Randwucherungen,Wiederannähen des Labrums, Raffen der Kapsel).

STUTTGARTERSchulter-ArmAbduktions-kissenSchulter-Arm Abduk-tionskissen mit sta-biler Lagerung undFixierung des Ober-und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med.Bauer, SportklinikStuttgart.

OMO-HITProfessionelleSchulter-Oberarm-Fixierung.Ein Kernpunkt derfrühfunktionellenBehandlung.Nach Dr. med. Berg.

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese.Feste Führung beifreier Funktion.Nach W. Lommer.

Ruptur der RotatorenmanschetteSind die Sehnen derart vorgeschädigt, können sie bei vergleichs-weise geringer Belastung zerreißen. Neben dem auftretendenSchmerz steht ein zunehmender Kräfteverlust im Vordergrunddieser Symptomatik. Der Abriss bzw. Teilabriss der Sehne führtdazu, dass der Patient den Arm zwar passiv mit entsprechendenSchmerzen anheben kann, aktiv über 60 Grad seitwärts ist ihmdies jedoch nicht mehr möglich.

Durch die vorangegangene Degeneration des Gewebes kommtes zudem zu einer mangelhaften Stoffwechselversorgung. GuteDurchblutung und ein ungehinderter Lymphfluss sind aber füreine nachhaltige Gesundung fundamental, so dass gerade siein der Physiotherapie gefördert werden müssen.

Immer mehr Risse lassen sich heute rein arthroskopisch versorgen.Dabei wird die gerissene Sehne über winzige Hautschnitte mitHilfe kleinster Titananker wieder am Knochen fixiert. Nach derSehnenrekonstruktion folgen eine monatelange physiothera-peutische Nachbehandlung, die in den ersten Wochen durchspezielle Schulter-Arm-Abduktionskissen und Bandagenunterstützt wird.

KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu einerAblagerung von Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Rota-torenmanschette. Wechselnde Schmerzen mit akuten Verschlim-merungen sind hierfür typisch. Zunächst wird konservativtherapiert mittels Eispackungen, entzündungshemmendenMedikamenten, Physiotherapie oder Spritzen direkt in den Kalk-herd. Bewährt hat sich auch die Stoßwellentherapie, bei derKalkdepots durch Schall-Druckwellen aufgelöst werden. Notfallsbringt eine arthroskopische Operation Hilfe.

SchultersteifeZu einer Schultersteife kommt es vor allem, wenn eine schmer-zende Schulter unsachgemäß oder gar nicht therapiert wurde.

Schulterblatt-höhe

Schleimbeutel

Rabenschnabel-fortsatz

Oberarmkopf

Impingement:

Unser Dank für die Unterstützung bei der Erstellungdieser Patienteninformation gilt:

Dr. med. Wolfgang KunzOrthopädische Praxis in den Räumen der Atlas-KlinikMarktstraße 3, 73765 Neuhausen/Fildern bei Stuttgart

Praxis für Krankengymnastik Karin SeilerAustraße 40, 72669 Unterensingen bei Stuttgart

QualitätsmanagementsystemDQS-zertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008,Reg.-Nr. 069305QM 08und DIN EN ISO 13485:2010,Reg.-Nr.: 069305MP 29

SPORLASTIC SchweizBERRO AGPostfach 30 · CH-9053 TeufenTelefon 071 335 07 77 · Telefax 071 335 07 70www.sporlastic.ch · [email protected]

SPORLASTIC GMBHPostfach 14 48 · D-72604 NürtingenTelefon 0 70 22/70 51 81Telefax 0 70 22/70 51 13www.sporlastic.de · [email protected]

Page 6: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

C M Y CM MY CY CMY K

Aufbau und Funktion der SchulterDas Schultergelenk stellt ein hochkompliziertes System ausverschiedenen Gelenken und zahlreichen Muskeln, Bändernund Sehnen dar. Auf jeder Körperseite steuern insgesamt elfMuskeln das Schultergelenk, sechs das Schulterblatt. ZwölfBandstrukturen sind um die Gelenke angeordnet.Dadurch, dass die Schulterpfanne imVerhältnis zum Gelenkkopf sehrklein ist, ist ein großer Be-wegungsradius möglich.Durch diese geringe knö-cherne Führung ist aller-dings auch die Gefahreiner Instabilität mitsamtihren Folgen sowie einerLuxation gegeben.

Frontalschnitt durch dasSchultergelenk.

SchulterschmerzenIst ein Schulter-Baustein in seiner Funktion beeinträchtigt, hatdies Auswirkungen auf das gesamte System. Die Ursachen fürSchulterschmerzen sind vielfältig. Es können beispielsweisefunktionelle, degenerative, traumatische und entzündlicheVeränderungen sowie angeborene Defekte, Tumore oder neu-rologische Erkrankungen vorliegen. Auch können Probleme derHalswirbelsäule zur Schulter ausstrahlen.

Die Erkrankungen des Muskel-, Bänder- und Sehnenapparatessowie des Schleimbeutels (Bursa) des Schultergelenks werdenauch unter dem Sammelbegriff Periarthropathia humeroscapu-laris (PHS) zusammengefasst. Grundvoraussetzung für eineerfolgreiche Behandlung ist eine exakte Diagnose, also hiereine Abgrenzung zwischen Schulter und HWS, weil durch dieräumliche Nähe eine gegenseitige Beeinflussung möglich ist.So komplex wie die Gelenkstruktur ist, so komplex sind auchdie Krankheitsbilder und Behandlungsmaßnahmen.Hierzu Beispiele:

Schulterluxation.Der Sturz auf spiegelglatter Straße und Sportverletzungen sinddie häufigsten Gründe für eine Schulterluxation. Bei einer solchenplötzlichen Krafteinwirkung kann es zum Auskugeln des Gelenk-kopfes aus der Pfanne kommen. Dabei wird häufig die Gelenk-lippe (Labrum glenoidale) abgerissen, Bänder und Kapsel kön-nen reißen oder sogar die Kno-chen brechen. Bei einem Sturzgeprellte Bänder, Muskeln undSehnen können zu einer Ein-schränkung der Beweglichkeitund zu starken Schmerzenführen. Eine Luxation sollte mög-lichst schnell reponiert werden.Nach einer kurzen Phase derRuhigstellung schließt sich eineintensive krankengymnastischeRehabilitation an.

Übersicht Ursachen, Symptome und TherapieSPORLASTIC Schultergelenkorthesen

Bei einer Schulter, die lange stillgelegt oder wenig bewegt wird,schrumpfen die Gelenkkapseln sowie die umgebenden Bänderund Sehnen. Eine rascher, erheblicher Verlust der Beweglichkeitist die Folge.

Die sogenannte Frozen shoulder ist stets mit einer unspezifischenEntzündung der Gelenk-schleimhaut und der Kapselstrukturenverbunden. Ziel der Therapie muss es sein, die verbliebeneBeweglichkeit zu erhalten und wieder zu steigern. Dies geschiehtdurch intensive Physiotherapie und Verabreichung steroidalerAntirheumatika und selektiver COX-2-Hemmer.

Operative und konservative TherapienDer Arzt wird mit Hilfe konservativer Maßnahmen (medikamentös,physikalisch, Verordnung von Physiotherapie, Lagerungsmaterialoder Bandagen) versuchen die Beschwerden zu lindern. Wenndies nicht den gewünschten Erfolg zeigt, muss operiert werden.Prinzipiell wird heute versucht, arthroskopische Eingriffe vorzu-nehmen. Diese können entweder ambulant oder kurzstationärdurchgeführt werden.

Arthroskopische subacromiale DekompressionBei der operativen Versorgung des Impingements wird derchronisch entzündete Schleimbeutel im Rahmen einer arthros-kopischen subacromialen Dekompression mit einem Shaveroder elektrischen Messer entfernt. Möglich ist auch die Verödungvon Gewebewucherungen durch spezielle Hochfrequenzelek-troden, was zur Schrumpfung des kollagenen Gewebes führt.

Bereits am Tage nach der Operation wird mit der krankengym-nastischen Nachbehandlung begonnen. Zusätzlich können Armund Schulter auf einer Elektrobewegungsschiene gelagert undschmerzfrei durchbewegt werden, um Verklebungen und Ver-wachsungen zu vermeiden.

Frühfunktionelle RehabilitationIn allen Fällen sollte sich möglichst frühzeitig eine kompetenteRehabilitation anschließen, um die Funktionalität der Schulterzu erhalten. Das heisst: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination,Kraft und Schmerzfreiheit müssen zügig wiedererlangt werden,um ein physiologisches Bewegen zu ermöglichen. Eine effektiveSchulterbehandlung ist ohne intensive physiotherapeutischeMaßnahmen nicht denkbar. Medikamente und Operationenalleine reichen nicht aus, um einen dauerhaften Erfolg zu ge-währleisten.

OMO-HITProfessionelle Schulteroberarmfixierung.Ein Kernpunkt der frühfunktionellen Behandlung.Nach Dr. med. Berg.

� Nachbehandlung nach Schulterluxation, -subluxation.

� Distorsion, Kontusion.

� Ruhigstellung verschiedener Oberarmfrakturen.

� Schulterblattfraktur.

� Nachbehandlung bei Rotatorenmanschettenverletzungen.

� Bursitis subacromialis.

� Postoperative Behandlung (AS, ASD, Acromioplastik,Rotatorenmanschettennaht).

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese. Feste Führungbei freier Funktion. Nach W. Lommer.

� Habituelle Schulterluxation.

� Verletzungen des Schultereckgelenks I. und II. Gradesnach Tossi.

� Postoperative Nachbehandlung bei Bandrupturnach Tossi III.

� Postoperative Nachbehandlung nach Resektion des distalenEndes der Clavicula.

� Reizzustände infolge Arthrose.

Kontraindikation:

� Keine Direktversorgung bei Verletzung nach Tossi III.

STUTTGARTER Schulter-Arm-AbduktionskissenSchulter-Arm-Abduktionskissen mit stabilerLagerung und Fixierung des Ober- und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med. Bauer, Sportklinik Stuttgart.

� Postoperativ nach allen offenen oder arthroskopischenSchultereingriffen. Speziell:- nach Rekonstruktion der Rotatorenmanschette;- nach proximaler Humerusfraktur;- nach Schulterprothesenimplantation;- nach Kapsulotomie bei Schultersteife.

Konservative Behandlung von:

� Proximale Humerusfraktur;

� Schulterluxation;

� Entzündlichen Schultererkrankungen (z. B. Bursitis subacromialis).

Indikationen SchulterfrakturDie Folgen eines Sturzes auf die Schulter sind nicht nur vonder Schwere des Sturzes, sondern auch vom Alter, Geschlecht,Trainingszustand und anderen individuellen Faktoren abhängig.Bei älteren Patienten sieht man häufig den Bruch unterhalbdes Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). EinfacheBruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlangmit einem Schlauchverband ruhiggestellt. Bei mehreren Bruchli-nien erfolgt eine operative Revision.

Sollte der Oberarmkopf völlig zertrümmert sein, besteht dieMöglichkeit, das beschädigte Gelenk durch eine Prothese zuersetzen. Wie bei allen Verletzungen im Bereich desSchultergürtels ist eine frühfunktionelle krankengymnastischeBehandlung und eine sachgerechte, konsequente Lagerungunabdingbar, um die gefürchtete Kapselschrumpfung und dendamit verbundenen Bewegungsverlust zu verhindern.

Impingement-SyndromEine andere weitverbreitete Folge eines Sturzes mit kurzzeitigerLuxation ist das Impingement (Schulter-Enge-Syndrom). Durchdie Absprengung der Gelenklippe wird der ohnehin sehr schmaleKanal zwischen Schulterdach und Gelenkkopf zusätzlich ver-schmälert. Die durch diesen Kanal verlaufenden druckemp-findlichen Strukturen (Gefäße, Sehnen, Nerven) reagieren aufdie Einengung mit Entzündungen. Dadurch kommt es zu Auf-quellungen und teils heftigen Schmerzen. Zusätzlich kann eszu einer chronischen Entzündung des Schleimbeutels kommen.

Wird die auslösende Ursache – in diesem Fall die Instabilitätund damit die Enge unterm Schulterdach – nicht behoben,werden die Sehnen der Rotatorenmanchette in Mitleidenschaftgezogen. Sie scheuern in dem engen Fach über die Knochen,werden dünner und fransen aus, bis sie schließlich reißen. InSpätstadien oder bei Nichtansprechen auf konservative Maß-nahmen kann dem Patienten minimal-invasiv mit arthrosko-pischen Methoden zuverlässig geholfen werden (durch Abtragengeschwollener Schleimbeutel oder knöchener Randwucherungen,Wiederannähen des Labrums, Raffen der Kapsel).

STUTTGARTERSchulter-ArmAbduktions-kissenSchulter-Arm Abduk-tionskissen mit sta-biler Lagerung undFixierung des Ober-und Unterarmes.Nach Prof. Dr. med.Bauer, SportklinikStuttgart.

OMO-HITProfessionelleSchulter-Oberarm-Fixierung.Ein Kernpunkt derfrühfunktionellenBehandlung.Nach Dr. med. Berg.

OMO-LUXSchulterluxations-Orthese.Feste Führung beifreier Funktion.Nach W. Lommer.

Ruptur der RotatorenmanschetteSind die Sehnen derart vorgeschädigt, können sie bei vergleichs-weise geringer Belastung zerreißen. Neben dem auftretendenSchmerz steht ein zunehmender Kräfteverlust im Vordergrunddieser Symptomatik. Der Abriss bzw. Teilabriss der Sehne führtdazu, dass der Patient den Arm zwar passiv mit entsprechendenSchmerzen anheben kann, aktiv über 60 Grad seitwärts ist ihmdies jedoch nicht mehr möglich.

Durch die vorangegangene Degeneration des Gewebes kommtes zudem zu einer mangelhaften Stoffwechselversorgung. GuteDurchblutung und ein ungehinderter Lymphfluss sind aber füreine nachhaltige Gesundung fundamental, so dass gerade siein der Physiotherapie gefördert werden müssen.

Immer mehr Risse lassen sich heute rein arthroskopisch versorgen.Dabei wird die gerissene Sehne über winzige Hautschnitte mitHilfe kleinster Titananker wieder am Knochen fixiert. Nach derSehnenrekonstruktion folgen eine monatelange physiothera-peutische Nachbehandlung, die in den ersten Wochen durchspezielle Schulter-Arm-Abduktionskissen und Bandagenunterstützt wird.

KalkschulterBei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommt es zu einerAblagerung von Kalkdepots in den Sehnenansätzen der Rota-torenmanschette. Wechselnde Schmerzen mit akuten Verschlim-merungen sind hierfür typisch. Zunächst wird konservativtherapiert mittels Eispackungen, entzündungshemmendenMedikamenten, Physiotherapie oder Spritzen direkt in den Kalk-herd. Bewährt hat sich auch die Stoßwellentherapie, bei derKalkdepots durch Schall-Druckwellen aufgelöst werden. Notfallsbringt eine arthroskopische Operation Hilfe.

SchultersteifeZu einer Schultersteife kommt es vor allem, wenn eine schmer-zende Schulter unsachgemäß oder gar nicht therapiert wurde.

Schulterblatt-höhe

Schleimbeutel

Rabenschnabel-fortsatz

Oberarmkopf

Impingement:

Unser Dank für die Unterstützung bei der Erstellungdieser Patienteninformation gilt:

Dr. med. Wolfgang KunzOrthopädische Praxis in den Räumen der Atlas-KlinikMarktstraße 3, 73765 Neuhausen/Fildern bei Stuttgart

Praxis für Krankengymnastik Karin SeilerAustraße 40, 72669 Unterensingen bei Stuttgart

QualitätsmanagementsystemDQS-zertifiziert nachDIN EN ISO 9001:2008,Reg.-Nr. 069305QM 08und DIN EN ISO 13485:2010,Reg.-Nr.: 069305MP 29

SPORLASTIC SchweizBERRO AGPostfach 30 · CH-9053 TeufenTelefon 071 335 07 77 · Telefax 071 335 07 70www.sporlastic.ch · [email protected]

SPORLASTIC GMBHPostfach 14 48 · D-72604 NürtingenTelefon 0 70 22/70 51 81Telefax 0 70 22/70 51 13www.sporlastic.de · [email protected]

Page 7: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!

Page 8: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!

Page 9: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!

Page 10: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!

Page 11: Physiotherapeutische Übungen - Sporlastic...des Oberarmkopfes (Subcapitale Humerus-Fraktur). Einfache Bruchlinien werden konservativ behandelt und für eine zeitlang mit einem Schlauchverband

Neue Wege iN der Therapie der schulTer

besser iN beWeguNg

paTieNTeNiNformaTioN

schulTer

RZ_98,5x280_PatInfo_Titelvarianten_5c.indd 1 04.07.2011 16:38:11 Uhr

C M Y CM MY CY CMY K

� Bewegungsausmaß und Kraft:Der Patient kann in Absprache mit dem Therapeuten und entsprechend dem Bewegungsausmaß, das der Arzt freigegeben hat, Sportarten spezifische Übungen in die Therapie miteinbeziehen.

� Optimierung der Beweglichkeit:Je nach körperlicher Tätigkeit (die Schulter eines Zimmer-manns ist anderen Belastungen ausgesetzt als die einesVerwaltungsangestellten) ist diese Phase unterschiedlichlang. Auch nach der Rehabilitation sollte man nicht vergessen, dass die Schulter operiert worden ist und mehr Rücksichtnahme bedarf als ein nicht vorgeschä-digtes Gelenk.

� Rehabilitation und Schmerzen:Alle Übungen, die in der Therapie gemacht werden, dürfen auch zuhause gemacht werden – jedoch nur bis zur Schmerzgrenze. Es sollte sichergestellt sein, dassdie Bewegungsabläufe korrekt ausgeführt werden (Übungen vor Spiegel mit visueller Kontrolle). Sollten nach den Übungen Schmerzen auftreten, hat der Patientsich schlicht übernommen. Bei richtiger Technik und regelmäßigem Training ohne falschen Ehrgeiz sollte einlangsamer, gleichmäßiger Anstieg von Ausdauer und Flexibilität, Kraft und Koordination zu bebachten sein.Es ist schwierig über das zu erwartende Ergebnis einerOperation und über die Restsymptomatik gesicherte Aussagen zu machen. Dies ist abhängig von Art, Dauerund Schwere der Verletzung. Im Vergleich zur präope-rativen Situation wird es allerdings erhebliche Verbes-serungen geben.

Physiotherapeutische Übungen

1. Physiotherapeutische Rehabilitation

Ein Therapieerfolg stellt sich in der Regel erst durch eineKombination operativer Maßnahmen und gezielter physi-otherapeutischer Rehabilitation ein. In den ersten post-operativen Wochen steht die Reduktion des Beschwerde-bildes, des entzündlichen Binnenreizzustands und dieMobilisierung der passiven Beweglichkeit im Vordergrund– später auch der aktiven Schulterbeweglichkeit.

Für eine möglichst optimale Belastbarkeit des betroffenenSchultergelenks ist auch der Wiederaufbau und die Kräftigungder gelenkumspannenden Muskulatur wichtig. Die Übungenunterscheiden sich je nach Krankheitsbild und Heilungs-phase. Die Therapien der Phase I sind bei jeder schmer-zenden Schulter ratsam.

2. Phase I (bis 2. Woche): Vegetative Stimulation

Bewegen ohne Belasten: Unter diesem Motto steht dieRehabilitation in ihrer frühen postoperativen Phase, in deres primär um die Schmerzreduktion und Verhinderung vonschonungsbedingten Verklebungen geht. Vor allem in dieserAkut- und Heilungsphase ist die vegetative Stimulation vonentscheidender Bedeutung. In der Regel beginnt dieRehabilitation am Tag nach der Operation. Phase I (bis 2.Woche) ist von Wundschmerz, Entzündung und massiverBewegungseinschränkung geprägt.

Lymphdrainage sollte vom ersten Tag an von einemausgebildeten Lymphtherapeuten regelmäßig durchgeführtwerden. Durch die Lage des operierten Gelenks kann derPatient die Lymphdrainage selbst nicht durchführen.Lymphaktivierende Massage wirkt Ödem reduzierend,Stoffwechsel fördernd und beugt Gewebeverklebungenvor.

3. Phase II (ab der 3. Woche):Koordination und Mobilisation

Für Schulterpatienten ist die Verordnung von Krankengym-nastik, Lymphdrainage, Eis- und Elektrotherapie zwingendnotwendig, um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen.Um den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen,sollte der Patient zudem viel Flüssigkeit zu sich nehmenund sich besonders vitaminreich ernähren. AusreichendSchlaf und eine gesunde, der Genesung angemesseneLebensweise ist wichtig.

Ist die Phase der ersten Wundheilung abgeschlossen, trittdie Mobilisation in den Vordergrund – sowohl aktiv durchKrankengymnastik als auch passiv durch manuelle Therapie.Der Physiotherapeut steigert durch eine zunehmend aktiveBewegungstherapie die Koordination und Beweglichkeit.Je nach operativ behandelter Krankheit und postoperati-vem Status unterscheiden sich die Verläufe in dieserPhase erheblich.

In dieser zweiten Phase kann auch Krankengymnastik aufneurophysiologischer Basis (etwa PNF) angewandt werden.Mit dieser Technik werden Be-wegungsmuster neu ange-bahnt. Anfangs wird diese Technik auf der gegenüber-liegenden Körperseitedurchgeführt.Die operierte Schultersoll von dem Overflowprofitieren.

Durch postoperativen Einsatz von Kälte (Kryotherapie) undElektrotherapie wird die entzündliche Aktivität reduziert,Muskeln entspannt und die Schmerzempfindlichkeitherabgesetzt.

Temporäre Abduktion

Die Schulter wird tagsüber stundenweise und während dergesamten Nacht auf einem Schulter-Arm-Abduktionskissengelagert, um einer Kontraktur bzw. Verklebung der Gelenk-kapseln vorzubeugen. Vor-sichtiges Durchbewegen imerlaubten Bewegungsausmaßdurch den Therapeuten.Unterstützend kann in dieserfrühen Rehabilitationsphaseeine Motorschienen-Behand-lung durchgeführt werden.

Frühe postoperative Übungen

In der frühen postoperativen Phase darf der Heilungsprozessauf keinen Fall gestört werden. Deshalb gibt es nur wenigeÜbungen, die der Patient selbst durchführen kann.

� Pendelübung: Der Oberkörper ist leicht nach vorne gebeugt, der gesunde Arm stützt sich auf einen Tisch ab, der operierte Arm pendelt leicht hin und her. Es sollte sich hierbei nicht um geführte Bewegung handeln.Nur Pendeln!

� Rollübung: Der Patient sitzt an einem Tisch, Ellenbogen90 Grad gebeugt und auf Höhe des Tisches, die Händeliegen auf dem Tisch. Nun werden beide Unterarme parallel zueinander langsam nach vorne geschoben.Tipp: Die Hände können auch auf ein weiches Tuch gelegt werden, damit sie besser gleiten.

Bild links: Rollübung.

� Von der häufig empfoh-lenen Übung, bei der dieFinger eine Wand hochklet-tern, raten wir ab. DieseBewegung lässt Raum fürzu viele falsche Bewe-gungsmuster. Eine echteVerbesserung der Gelenkbe-weglichkeit wird dadurchnicht erreicht.

� ADL: Sobald der Patient in der Lage ist, ohne große Mühe die Aktivities of daily life (ADL) zu handhaben, istes Zeit, ein leichtes Sportarten spezifisches Training zuinitieren (immer bezogen auf die sportliche Aktivität, dieder jeweilige Patient gewöhnt ist).

� Muskulärer Synergismus:Im Laufe dieser dritten postoperativen Phase stehen immer mehr aktive Übungen im Vordergrund. Die Thera-pieband-Übungen dienen der Wiederherstellung des muskulären Synergismus (Gleichgewicht). Das Therapie-band eignet sich hervorragend als Trainingsgerät, da esüberall einsetzbar ist. Die Schulter kann zur Verbesserungder muskulären Kraftentfaltung mit einem an der Spros-senwand befestigten Therapieband abgespreizt werden.

Neue Wege in der konservativen Therapie und postoperativen Nachbehandlung der Schulter.

Ref.

PISC

H 06

/07.

11

4. Phase III (frühestens ab der 5. Woche):Propriozeptive Übungen

Durch Koordinationsübungen soll erreicht werden, das dieoperierte Region wieder vollständig in das Körperschemaintegriert wird. Das ist entscheidend für die Qualität derim Alltag ausgeführten Bewegungen. Durch propriozeptiveÜbungen werden reaktive Armbewegungen provoziert, umdie Armfunktionen im Alltagsgebrauch zu optimieren. Beidiesen Übungen wird die Ansprechbarkeit des Muskelsauf Änderungen der Gelenksstellung trainiert.

Muskuläres Aufbautraining

Zur Phase III gehört das muskuläre Aufbautraining und dieBelastungssteigerung. Das Gewebe muss wieder elastischgemacht, Kraft und Ausdauer mit Hilfe der MedizinischenTrainingstherapie (MTT) und der Gerätegestützten Kranken-gymnastik (KGG) wiederhergestellt werden. MTT und KGGumfassen stabilisierende Übungen, die an eigens dafürentwickelten Therapiegeräten durchgeführt wird.

Therapieband-Widerstand:Je nach Heilungsverlauf wird für Frauenein leichter (weiss) bzw. mittlerer (gelb)und bei Männern bis starker (rot)Widerstand gewählt!