PIRACY OF PRESENCE · 2016 Wiesbaden Bellevue Kalibrierung (mit Adi Hoesle) Ulm Kunstverein...

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PIRACY OF PRESENCE Z I T A T A S S E M B L A G E C O L L A G E D I G I T A L E PA R A P H R A S E

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PIRACY OF PRESENCE

Z I T A TA S S E M B L A G EC O L L A G ED I G I T A L E P A R A P H R A S E

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MARGRET EICHER | ADI HÖSLE | ISABEL KERKERMEIERSTEFAN RÖMER | HEIDI SILL | SUSANNE WEHR

TONI WIRTHMÜLLER

PIRACY OF PRESENCE

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EINFÜHRUNG

Im Jahr 2014 wurden täglich 1.8 Milliarden Fotos bei Facebook hochgeladen. In der Statistik taucht Instagram im gleichen Jahr mit 60 Millionen auf, Snapchat und Whatsap zählen 703 Millionen Fotos täglich.Pictoral Turn, Iconic Turn oder Visualistic Turn sind die Schlag-worte mit denen Bildtheoretiker und Medienphilosophen dieses Phänomen unser Gegenwart beschreiben. Diese Schlagwörter sind als mediale Lagebeschreibung gedacht und ihnen zugrunde liegt die Erkenntnis über die stetig wachsende Ubiquität der Bilder im Alltag des Menschen. Der verbreitete Redetopos Bilderflut ist ein markanter Ausdruck dieser Zeitdiagnose. Es handelt sich dabei um eine Entwicklung, die im Laufe des 20. Jahrhunderts mit der massenhaften Verbreitung von Fotografie einsetzte, und die sich mit der Erfindung digitaler Bilder, mit Computer und dem multimediafähigen Handy, seither weiterhin potenziert.

Künstler, deren Faszination genau der Fülle dieses giganti-schen Bilderfundus gilt, schöpfen und arbeiten hieraus. Die-ser künstlerische Umgang mit dem Vorhanden steht in einer langen kunsthistorischen, vielgestaltigen Tradition. Erwähnt seien hier Marcel Duchamps Ready Mades, die Dadaistischen Collagen von Hannah Höch oder Gerhard Richters ATLAS. Aktuelle Entwicklungen zeigen eine jüngere Generation von Künstlern auf, die sich in ihrem Werk an den vorhandenen fotografischen Images, seien sie digital oder analog, Medien- oder Privatfotografien, bedient und sich damit auf vielfältige Weise auseinandersetzt. Piraten gleich entern sie ein Mo-mentum der gegenwärtigen Icons, welches per se unmöglich ist zu verarbeiten. Im Ursprung sind diese aktuellen künstlerischen Strategien politisch motiviert, sie erwachsen aus dem Zuwiderhandeln normativer Gepflogenheiten, sie widersetzen sich dem Priva-tem und loten die Grenzen des Urheberrechts aus.

PIRACY OF PRESENCE

Ausstellungskonzept

Das Ausstellungskonzept PIRACY OF PRESENCE stellt die künstlerischen Positionen der Künstler*Innen Eicher, Hösle, Kerkermeier, Römer, Sill, Wehr und Wirthmüller vor, welche ebenfalls diesen Gestus der Inbesitznahme von vorhandenen Images für ihr Werk nutzen. Sie sammeln, betrachten, analy-sieren, selektieren, dekonstruieren und definieren die gefun-denen Bilder in unterschiedlichster Herangehensweise neu.

Die Künstler*Innen bewegen sich im vibrierenden Bildkosmos als Nutzer und Rezipient zugleich, ihre Arbeiten offenbaren beunruhigende, tiefgehende Fragen nach Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Abbildungen. Die künstlerischen Untersuchungen von Intimität und Authen-tizität, stellen nur einen Aspekt ihrer Auseinandersetzung dar. Die Vorgehensweisen der Künstler*Innen entsprechen einem Umgang mit dem „Material“ im analytischen und diskursiven Sinn. Sie folgen in ihrer Bildphilosophie dem Dekonstruktivis-mus und lassen ein vielschichtiges, sich selbst speisendes Bilduniversum erwachsen.

Die Variationen der künstlerischen Verarbeitung von vor-handenem Bildmaterial in diesem Konzept, reichen von der Umsetzung in Tapisserien (Eicher), der Bilderforschung mittels fotogenetischer Codes (Hösle), die dekonstruktive Überformung von Werbeplanen (Kerkermeier), dem Fake künstlerischer Identität in Fotografie, Zeichnung und Sound (Römer), über dechiffrierenden Collagen (Sill), der künstlerischen Analyse privater Fotografie (Wehr), bis hin zur Transformation in stoff-liche Medien (Wirthmüller).

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Zeitgenössische triviale Bildklischees, ebenso wie tiegründige kollektive Metaphern menschlichen Daseins, bilden themati-sche Schwerpunkte der großformatigen Medientapisserien von Margret Eicher.

Sie verwendet in ihren digitalen Montagen vorgefundenes mediales Bildmaterial, Muster heutiger Bildsprache und Welt-vorstellung als Ausgangspunkt der künstlerischen Umsetzung. In der konfrontierenden Zusammenführung des historischen Re-präsentanzmediums und heutiger Kommunikationsmedien wird die Macht des Bildes untersucht und die Tragweite verschlüs-selter, aber komplexer Wertaussagen und Weltbilder befragt.

Die Neuinszenierung der barocken Tapisserie in einer medi-enkünstlerischen Position gewinnt vor dem Phänomen einer global kommunizierenden „Feudalgesellschaft“ mit „Majestä-ten“ aus Politik und Wirtschaft, Showbusiness und Sport eine hintergründig kritische Ironie.

MARGRET EICHERMEDIENTAPISERIEN

Apokalypse, 2013, Digitale Montage/Jacquard, 280 x 315 cm

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Urteil des Paris, 2013, Digitale Montage/Jacquard, 280 x 430 cm

Heroes 1 - Heroes 2, 2012, Digitale Montage/Jacquard, à 295 x 330 cm

MARGRET EICHERMEDIENTAPISERIEN

Orientalische Idylle 2013 Digitale Montage/Jacquard, 280×350 cm

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VITA

Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Fritz Schwegler und Prof. Rolf SackenheimLebt in Berlin und Mannheim

Einzelaustellungen (Auswahl)

2017 Hannover Sprengel Museum Kalibrierung (mit Adi Hoesle)2016 Wiesbaden Bellevue Kalibrierung (mit Adi Hoesle) Ulm Kunstverein Kalibrierung (mit Adi Hoesle) Mannheim Port 25 Common Cause (mit Simone Demandt)2015 Baku (Az) YAY Gallery Regime of Images Berlin Kunsthalle am Hamburger Platz Let me be Your Supervisor (mit Simone Demandt)2014 CACTicino Bellinzona (CH) COMBINATIONS: REFLECTING ON SILENCE Anger Museum Erfurt Once Upon A Time In Mass Media Kunstmuseum Ahlen Once Upon A Time In Mass Media 2013 Karlsruhe Badisches Landesmuseum Once Upon a Time in Mass Media Berlin Orangerie Schloss Charlottenburg Once Upon a Time in Mass Media2012 Heidenheim Kunstmuseum Heidenheim Sex & Crime Hamburg Galerie Carolyn Heinz ePATTERNS2011 Nancy (F) Goethe-Institut Aufstand der Zeichen Straßburg (F) ARTE /ZKM Karlsruhe, St. Petersburg (Rus) Erarta-Museum Dubble Vision (mit Johannes Brus)2010 Stade Schloß Agathenburg Falsche Fährte (mit Sabine Dehnel, Christian Hagemann) 2009 Frankfurt Galerie Bernhard Knaus Fine Art The Good, the Bad bad the Ugly, Hamburg Galerie Caesar&Koba ironic icons2008 Berlin DAM She2007 Mannheim Kunstverein Mannheim Radically Constructive (K) Appenzell(CH) Museum Liner Radically Constructive (K)2006 Berlin DAM Nothing is Reall Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken Nothing is real (K)2004 Aachen Forum Ludwig für Internationale Kunst Daydream & Nightmare

Themen (Auswahl)

2017 Berlin Galerie Deschler (Faig Ahmed, Magret Eicher, Victoria Martini, Yukiko Terada, Patricia Waller) Handmade by | Open Code, ZKM, Karlsruhe Leipzig Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Disturbance2016 Kaiserslautern Pfalzgalerie Pfalzpreis-Ausstellung Neue Medien Berlin Galerie oqbo | raum für bild wort ton 6 aus 1592015 Stresa (I) Lo spirito del’Lago Il Pello Neell’ Uovo Wien Kunsthistorisches Museum (A) Fäden der Macht Prag (Cz) Gallery of Art Critics Palace Adria Prag Craft Painting2014 Kleve Museum Kurhaus Kleve These Eternal Questions. Notes on Painting Kaiserslautern MPK Apokalypse 2013 Prag (CZ) Tichy Foundation Artists for Tichy Berlin/Roskow rohkunstbau Moral2012 Appenzell (CH) Museum Liner Work Work Work Krakau (P) MOCAK Sport in Art2011 Tournai (B) Musee des Beaux-Arts de Tournai Continere 2010 Graz (A) Galerie Eugen Lendl peripher photographisch

MARGRET EICHERMEDIENTAPISERIEN

Göttliche Liebe, 2011 Digitale Montage/Jacquard, 260×290 cm

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Adi Hoesle legt in seinen digitalen abstrakten Werken die immanente ästhetische Wirklichkeit fremder Kunstwerke frei. Er zeigt eine über Computerprogramme ermittelbare Rück-führung von Kunstwerken aller Genres auf ihren ästhetischen Kerngehalt, auf eine Art Quellcode. Diese Substrate entfalten ihrerseits eine beeindruckende farbig abstrakte Schönheit, teils graphisch, teils malerisch wirkend, aber immer Erzeugnis digitaler Umrechnungen.

Der diesem Prozess zugrunde liegende binäre Code erzeugt eine mathematisch begründete objektive Bildwirklichkeit, die als Metaphysis des Ursprungsbildes bezeichnet werden kann. Die binäre Konzeption ist dabei von Bedeutung: Die entstehen-den ästhetischen Muster definieren sich nicht als Ornament, sondern als Frage nach dem Wesen der ästhetischen Realität.

Die umgesetzten Codes weisen als Ergebnis eine ästhetische und technische Eigenrealität auf (Tapeten, Digital Prints, Leuchtkästen). Hoesle befreit sich darin vom Ausdruckszwang (retrograd) und kann sich so der nicht von ihm produzierten Oberfläche (Tapete) hingeben.

Fotogenetic Codes, Lightboxes, 2013, 100 x 100 cm

ADI HÖSLERETROGRADE STRATEGIEN | FOTOGENETIC CODES

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Fotogenetic Codes, Schillers Glocke, 2014, Digitaltapete, Grösse variabel, Entwurf

Fotogenetic codes, JAB89 + EYE, 2013, Digitaltapete, Grösse variabel Fotogenetic codes, A + ML, 2011, 120 x 90 cm, Diasec / Basic-Laserchrome

ADI HÖSLERETROGRADE STRATEGIEN | FOTOGENETIC CODES

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VITA

1959 geboren in Krumbach1988 - 89 Gaststudent, Malerei, Kunstakademie München, Prof. Raibka1989 - 93 Studium an der Freien Kunstakademie Nürtingen, ABR Stuttgart1998 Gründung der Arbeitsgemeinschaft Retrograde Strategien 1998seit 2004 Kooperation mit dem Institut für med. Psychologie und Verhaltens- neurobiologie,Universität Tübingen, Prof. Birbaumer2005 - 09 Mitinitiator des Projektes >Artists for Tichy – Tichy for Artists<, CH2005 - 09 Kurator der Stiftung Tichy Ocean, CHseit 2008 Kooperationen mit dem Institut für Psychologie I der Uni Würzburgseit 2010 Kooperation mit der Uni Rostock, Informatik, Prof. Lars Schwabe2012 Gründung des Art Research Lab (ARL)

AUSSTELLUNGEN / PROJEKTE (Auswahl)

2017 Hannover Sprengel Museum Kalibrierung 5 (mit Margret Eicher) NRW Akademie der Wissenschaften und Künste, Düsseldorf Pingo ergo sum Burgau Galerie Gross Fotogenetic Codes2016 Wiesbaden Bellevue Kalibrierung 3 (Margret Eicher)2015 Auf der Suche nach der Eigenrealität des Bildes Galerie P103, Berlin Asylum Permanente Schloss Kisslegg, Deutschland Sonderschutz der UNESCO für Immaterielles Kulturgut Sprengel Museum, Hannover2014 UNPAINTED Messe, München | Krapperupskonsthall, Schweden (mit Margret Eicher, Isabel Kerkermeier) Medicine Show Museum Wiesbaden (Kooperation mit Ben Patterson) Immaterielles Kulturgut ZKM Karlsruhe2013 Die Biberacher Rückgabe Museum Biberach | VERE BCI-Application, Pisa, Italien (2. Gewinner) | Brain Dancing Universität Rostock2012 Rostocker Synapse – pingo, ergo sum Kunsthalle Rostock, Rostock | Brain Drawing Ars Electronica Festival, Ars Electronica Center, Linz, Österreich | STYX Multimediainstallation, Hack Museum, Ludwigsburg Brain Painting Performance, Denkfabrik, Berlin2011 Aktionslehrstück Mantelsaumsätze nach Pascals «Memorial» – Bürger trainieren den Ewigkeitssinn (Kooperation mit Bazon Brock), HdBK Karlsruhe | Satte Farben vor Schwarz GalerieStrümpfe, Mannheim (mit M. Eicher)2010 Brain Painting, Brain Drawing TOBI, Brüssel, Belgien2009 Kometenschweif und Fluchtgepäck Installation im Rahmen des Projektes „Marsch durchs Theoriegelände“ mit Bazon Brock, ZKM Karlsruhe | Haus der Kunst München, Sammlung Falckenberg, Hamburg2008 In 4. Generation Volkskundemuseum Oberschönenfeld, Augsburg Arbeitsgemeinschaft Retrograde Strategien, Ausstellung Galerie Müller-Roth, Stuttgart2007 Reg dich nicht auf Gruppenausstellung, Netwerk, Aalst, Belgien (mit Barbara Friess) | I`m surprised of red, yellow and blue Künstlerbund, Tübingen2006 Der Grosse Rückbau Hamburger Bahnhof, Berlin Der Grosse Rückbau Kunstverein Heil-bronn,2001/06 Artists for Tichy – Tichy for Artists Moravska Galerie, Brünn, Tschechien, MMK, Passau | Reg dich nicht auf Gruppenausstellung, Kunstpalast Düsseldorf2004 The appearance of cerebration SIGGGRAPH, Los Angeles, USA Subduktive Maßnahmen – ZBO SdM / 052004 KH Bonn / Barbara-- stollen Freiburg2003 EEG Measurements during reception, Sleep lab Ars Electronica Festival, Linz, Austria | Die Dependence Centrum Beldende Kunst, Nijmegen, Netherland

FFT-Code aus „Schuldlose Gärten“ von Susanne Wehr, 2016, 100 x 100 cm, Diasec / Basic-Laserchrome

ADI HÖSLERETROGRADE STRATEGIEN | FOTOGENETIC CODES

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Isabel Kerkermeier verarbeitet gebrauchte Werbeplanen aus dem Aussenbereich zu Wandcollagen. Sowohl das Material als auch die Bruchstücke der Werbebotschaften, die beim Zerschneiden der riesigen fassadenhohen Meshplanen sichtbar bleiben, werden zerfasert und durchlöchert, die obere bildtragende, und die gegenläufig verschweißte untere Schicht, in feinen Fäden und Streifen abgezogen.

Durch Wunden und Schrunden in der Bildoberfläche entste-hen Zeichnung und Form, ein räumliches halbtransparentes Gebilde mit Schichten, von denen der Raum die Letzte bildet. Das Fehlerhafte wird zum System.

Wie auch in Kerkermeiers Skulpturen wird der allgegenwärtige visuelle und materielle Überfluss, der am Ende seiner Nütz-lichkeit angekommen ist, durch Demontage und Montage, Reduzierung oder Überwucherung zu neuer assoziativer Bedeutung umgebaut.

Schulterschluss, 2015, Werbeplane, 180 x 81 x 2 cm

ISABEL KERKERMEIER

DEKONSTRUKTION | COLLAGE

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Alien View, 2015, Werbeplane, Kunststoffe, 180 x 306 cm (links)Power Plant, 2014, Stahl, Lack, Kunststoffleinen, 210 x 260 x 225 cm (Mitte)Trinity, 2015, Werbeplane, 195 x 166 cm, (rechts)

Alien View, 2015, Werbeplane, Kunststoffe, 180 x 306 cm Wandering Star, 2015, Werbeplane, 310 x 201 cm

ISABEL KERKERMEIER

DEKONSTRUKTION | COLLAGE

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VITA

1963 geboren in Heidelberg lebt in Berlin

STIPENDIEN

2005 Stipendium Stiftung Kunstfonds, Bonn1998 Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris1994 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg1992 Auslandsstipendium Baden-Württemberg für New York1990 Preis der deutschen Kunststudenten, Bonn

AUSSTELLUNGEN (Auswahl) (E = Einzelausstellung, K = Katalog)

2017 k.r.f. Devening Projects, Chicago, IL, USA (mit K. Raina und W. Flad) | Elevation KV Kiss, Kunst im Schloss Untergröningen | Landschaftskunst VI, Neuwerder, Brandenburg | Berlin- Klondike UGM Studio, Art Gallery Maribor, Maribor,Slovenia | Gold aus dem Depot Grölle pass:projects, Wuppertal2016 STRUKTION Kühlhaus Berlin |Tiefe nach Außen BBK, München | Echtstoffe P103 Misch- konzern, Berlin (E) | Geoff Stern Art Space, Berlin (mit Sabine Gross) | Galerie am Kloster- see, Lehnin (mit Elisabeth Sonneck) | NO LIMITS oder acht Kapitel Weg in der LVBW, Berlin Thread Galerie Axel Obiger, Berlin (mit Maja Rohwetter)2015 wandering star Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln (E) | mashup Galerie Baumgarten, Freiburg (mit M. Eicher) | Berlin-Klondike, Leipziger Edition Kulturforum am Altenkamp | TAKKT Galerie Grölle, pass:projects Wuppertal (E) | THE BLACK AND WHITE KEY Schau Fenster, Berlin | YOU HAVEN´T LOST THE KEY TO THE CITY Kreuzberg Pavillon, Berlin Berlin-Klondike 1. Berliner Edition im Salon Dahlmann, Berlin | Tales from Darkness curated by Leandre D’Souza Sunaparanta, Goa Centre for the Arts, Republic of India Alptraum Salon de Lirio Fine Art Association, Velim, India und | Visual Voice Gallery, Montreal, Canada | Grand Finale Lady Fitness, Berlin | be abstract L´OISEAU PRÉSENTE Ballhaus Ost, Berlin und Kunstverein Schwäbisch Hall 2014 on the same side of the water studio 1 Bethanien, Berlin | New Reality Kunsthalle Krapperupps (mit M. Eicher / A. Hösle) Schweden | Geoff Stern Artspace, Berlin | About Sculpture #3: Off Limits! Lady Fitness, Berlin | WAS UNS TREND Glue im Kunstqartier Bethanien, Berlin Alptraum UGM Maribor Art Gallery, Maribor, Republic of Slovenia | Beside Reality Gehag Forum Berlin | BERLIN-KLONDYKE | DIE LEIPZIGER EDITION WIENSOWSKI & HARBORD, Berlin2013 Gertrud # 3 Trisektrix Galerie Hammelehle und Ahrens in St. Gertrud, Köln (E) | red Galerie Grölle Passprojects, Wuppertal | abstrakt Kunstverein Wilhelmshöhe in Ettlingen | Light Space Projekts Phayao und H-Gallerie, Chiang Mai, Thailand | Berlin-Klondike Baumwoll spinnerei Halle 14, Leipzig 2012 re/flections Galerie der Stadt Backnang (E, K) Blast Galerie Grölle | Passprojects, Wuppertal (E) | ABSTRACT confusion Kunsthalle Erfurt (K) | Le Trac frontviews temporary Cube Club Berlin-Klondike Neuer Kunstverein Pfaffenhofen Berlin | Non Objective SNO Contemporary Art Projects, Sydney | honkadori (mit Gabriele Basch & Franziska Hünig), Stedefreund, Berlin Topits Kunstwerke Köln | vorglühen Koffer, Berlin (E)2011 Heritable Change Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln (E) | ABSTRAKT //// SKULPTUR Georg Kolbe Museum, Berlin (G, K) | ABSTRACT confusion b-05 Montabaur / Kunstverein Ulm / Neue Galerie Gladbeck (GK) zeigen ein Projekt von Karin Sander, Temporäre Kunsthalle Berlin | Berlin-Klondike Klondike Institute of Art & Culture Dawson, Artcenter Los Angeles The Visitation Galerie Hartwich, Rügen | The Beauty In Seduction MK-Galerie, Berlin Der Strich Erika Mustermann Pavillon an der Volksbühne, Berlin | Ceci n‘est pas abstrait L‘oiseau présente Berlin 2010 Tying Up Loose Ends PARROTTA CONTEMPORARY ART Berlin (E) Galerie Proarta, Zürich 2009 Closest to a perfect square Galerie Hammelehle und Ahrens, Köln (E) Krisensicher Kunstverein Pforzheim (E)

sky 2014 Werbeplane, Metall, Kunststoff 200 x 130 x 7 cm

ISABEL KERKERMEIER

DEKONSTRUKTION | COLLAGE

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Mit seiner praktischen Kritik und Theorie der Kunst unterzieht Stefan Römer die Medien Buch, Fotografie, Film und Sound einer dekonstruktiven Lektüre. Diese bezieht sich auf eine kritisch konzeptuelle Kunst und eine poststrukturalistische Kunsttheorie. Seit Anfang der 1990er Jahre widmet er sich vor allem zwei traditionellen Konstituenten der zeitgenössi-schen Kunst: dem Originalitätsbegriff und dem Raumbegriff. Aus seiner Kritik der Relationen von Original und Fälschung, Autorschaft und Appropriation entwickelt er das künstlerische Fake. Und aus dem idealen modernistischen Ausstellungsraum des White Cube formulierte er das Ambient als zeitgenössisch multimedialen und multifunktionalen Präsentationsraum.

In seine Arbeiten impliziert er theoretische Untersuchungen über die herrschenden kulturellen und gesellschaftlichen Kon-ventionen. Der Fotozyklus »The Analysis of Beauty« (1993–98) zeigt 88 analog in der Spiegelreflexkamera durch Mehrfach-belichtung montierte Fotografien von Büchern, Zeitschriften und eigenen Fotografien, die in einer Videokompilation (ohne Ton) zu einem abstrakten Film werden. In seinem abendfül-lenden Essayfilm über den Konzeptualismus »Conceptual Paradise« (2006) kommt er u. a. zu dem Schluss, dass die Besonderheit des Konzeptualismus dessen vielstimmige praktische und theoretische Diskussion darstellt. Mit der fiktiven Künstlerexistenz »Stan Back« und seinem Werk geht es ihm darum zu akzentuieren, das auch eine Künstlerbio-grafie der »Gestaltung« unterliegt und somit Authentizität als ein Effekt der Inszenierung von Authentizismen gelten kann.

STEFAN RÖMERDE-KONZEPTUELLE STRATEGIEN

The Analysis of Beauty Nr. 19 22 25, Fotografie 2000, gerahmt auf 50,5 cm x 62 cm

The Analysis of Beauty Nr. 19 22 25, Fotografie 2000, gerahmt auf 50,5 cm x 62 cm

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STEFAN RÖMERDE-KONZEPTUELLE STRATEGIEN

The best from the white cell of humanist betterment, 2017, Zeichnung/Montage, je gerahmt 24,5 x 32 cm

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VITA

1960 geboren in Katzenelnbogen

EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2017 On Artistic Inter-est Verein zur Förderung von Kunst und Kultur am Rosa- Luxemburg-Platz, Berlin2014 The Prison of Freedom by Stan Back Waldburger & Wouters Gallery, Brüssel2013 Fassaden systematischer Verelendung? Galerie Stoffwechsel, Mannheim2010 Schlagbaum. Über die Grenzen zwischen Natur und Kultur Kunstverein Springhornhof, Neuenkirchen2009-10 Conceptual Paradise – the studio of interest Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg, Lüneburg2009 The Libertarian-Interest Studio Show khoj-Emami Chisel International Artistsresidency, Kolkata (Indien)2008 Conceptual Paradise Röda Sten, Museum Göteborg (Schweden) Reports from the Conceptual Paradise Kunstverein HEDAH und Cinemathek, Maastricht (Niederlande)2001 Max-Mueller-Bhavan, New Delhi (Indien)

GRUPPENAUSTELLUNGEN (Auswahl)

2016 Performance mit Charlie Stein, Manifestina Project Some Demonstrations as part of Manifesta 11, Zürich (Schweiz)2013 Conceptual Tendencies II Daimler Art Collection, Haus Huth, Berlin2011 Beziehungsarbeit – Kunstinstitutionen zwischen Kritik und Kooperation Künstlerhaus Wien (Österreich)2007 Differentiated Neighbourhoods of New Belgade Museum of Contemporary Art Belgrad (Jugoslawien) und Kunstraum München2006 DE-REGULATION with the work of Kutlug Ataman MuHKA, Museum for Contemporary Art, Antwerpen (Belgien), und Herzlija Museum, Tel Aviv (Israel)2005 Just do it! The subversion of signs from Marcel Duchamp to Prada Meinhof Lentos Kunstmuseum, Linz (Österreich)2003 Migration: Globalization of Culture and Time Goethe Institut, Neu Delhi (Indien) Experience! The Fotobiennale Rotterdam, Rotterdam (Niederlande) Sukun – Stille Städtische Galerie des Folkwang Museums, Essen2000 out of space Kölnischer Kunstverein, Köln1999 Dream City Kunstverein München, München Publi©DOMAIN 3. Österreichische Triennale zur Fotografie, Graz (Österreich) Snow Flake Office Green Naftaly Gallery, New York1998 Ausstellung der Videonale 8, Kunstverein Bonn

Buchpublikationen Fake als Original. Ein Problem für die Kunstkritik, 1999. Künstlerische Strategien des Fake – Kritik von Original und Fälschung, Köln 2001. Corporate Psycho Ambient, Fotobuch, Köln 2001. Corpo-rate Psycho Ambient. The (never ending) movie, dt./engl. Filmskript, 2003. Begegnungen mit Deut-schen/Encounters with Germans, Fotos und Text dt./engl., Köln und Frankfurt/M. 2003; Temporäre Architektur/temporary architectures, 2005; Berichte aus dem Conceptual Paradise/Reports from the Conceptual Paradise, 2006; Inter-esse, 2014.Filme/VideosThe Analysis of Beauty 1998; Corporate Psycho Ambient 1999; Conceptual Paradise 2006; Bou-levard of Illusions – Learning from New Beograd 2007; Loop Unlimited (mit Franz Wanner) 2011; Post-Performance. ‘The Aesthetics of Resistance‘ by Peter Weiss 2015.SoundDie Erweiterung des Alphabets, Single vinyl, LAUREL productions 1988. normaler Bürger, MC, Tapesports 2007. Stan Back, The Ups and Downs of a Hermeneutical Transvestite, CD, 2011. Stan Back & The Noise Glam, nervous politics, EP vinyl, 2015. The Noise Glam, MC, Luftschiffhalle Lustheimstrasse 2017.

STEFAN RÖMERDE-KONZEPTUELLE STRATEGIEN

Was kostet es, öffentlich zu sein?, 1999, 3. von 5 Fotografien, Größe variabel

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Heidi Sill setzt sich in ihren Arbeiten mit dem Phänomen der Oberfläche auseinander. Dabei spielt die Ambivalenz medial vermittelter Bilder, ihr Oszillieren zwischen Verführung und struktureller Gewalt, eine zentrale Rolle.

Ausgehend von Mode- und Lifestyle-Magazinen entstand eine umfangreiche Serie von Collagen. Diese Collagen dekonst-ruieren die ins Bild gegossene “Kultur der Oberfläche“einer immer raffinierter chiffrierten zeitgenössischen Massenkultur. Indem sie die Vorlagen durch Schnitte und Schichtungen bearbeitet, versucht sie eine Traumwelt (so wie Walter Ben-jamin die Mode als Traumwelt und als Ursprung der Moderne beschreibt) zu erzeugen, in der das ausgeschlossene Andere der Mode-Magazine erlebbar wird.

Das modernistische Spiel des Aneinanderprallens scheinbar disparater Elemente wird so durch eine Dimension der „Tiefe“, die faktisch wie metaphorisch gelesen werden kann, erweitert.

cut #98, 2015, collage aus offset print, 28,5 x 21,7 cm

HEIDI SILLCOLLAGE | ZEICHNUNG | SKULPTUR

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cut #90, 2015, collage aus offset print, 18,8 x 14,5 cm cut #80, 2012, collage aus offset print, 14,4 x 21,4 cm

HEIDI SILLCOLLAGE | ZEICHNUNG | SKULPTUR

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VITA

geboren in Fürth/ Bayern lebt und arbeitet in Berlin1986 - 92 Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Georg Karl Pfahler und Rolf-Gunter Dienst1995 Institut des Hautes Etudes en Arts Plastiques, Paris Direktoren: Pontus Hultén, Daniel Buren, Sarkis2000 Dozentin an der Ecole Supérieure d’Art et Design Grenoble-Valence2012 - 13 Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin2014 Lehrauftrag an der Ecole Supérieure d’Art et Design Grenoble-Valence

STIPENDIEN UND PREISE (Auswahl)

2016 Preisträger Fürther Gesellschaft der Kunstfreunde, Fürth2016 Arbeitsstipendium Bildende Kunst, Senatskanzlei Kulturelle Angelegenheiten Berlin 2009 Publikationsförderung, Erwin und Gisela von Steiner Stiftung, München2008 Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen,2001 Résidence Couvent de la Tourette, Tourette (F) Preisträger des Kulturforum Franken, Nürnberg1999 Stipendium der Konrad- Adenauer-Stiftung, Berlin1997 Preisträger des Förderkreises Bildende Kunst e.V. Nürnberg1996 Aide à la première exposition, Paris, Direction des Affaires Culturelles de la Ville de Paris1995 - 96 Cité Internationale des Arts, Paris, La Ville de Paris1995 Stipendium am Institut des Hautes Etudes en Arts Plastiques, Paris1994 Debütantenpreis des Freistaates Bayern1993 - 95 Projektstipendium des Freistaates Bayern zur Förderung des künstlerischen und wissenschaftlichen Nachwuchses mit verbundenem Reisestipendium USA1991 Stipendium des Freistaates Bayern an der Sommerakademie Salzburg bei Roman Opalka

AUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2017 surf Galerie Hartwich, Rügen | architecture as metaphor Griffin Gallery, London Hours and Hours of Inactivity n.b.k. Berlin2016 L‘oiseau présente ... Kaleidoskop Ballhaus Ost, Berlin | Gegenwart Schloss Burgfarrnbach, Fürth | Kollision. Im Labyrinth der unheimlichen Zufälle Kunstraum Kreuzberg / Bethanien, Berlin 2015 BRUCE SILL (mit Laura Bruce), Kunsthaus Erfurt (E) | Works in White Schau Fenster, Raum für Kunst, Berlin | Tales from Darkness Sunaparanta - Goa Centre for the Arts, Goa, Indien | Gesichter - Ein Motiv zwischen Figur, Porträt und Maske Neues Museum, Nürnberg2014 la tentation du defaut Centre d’Art Contemporain Istres (Marseille) (E) | one plus on (mit Michael Schultze), Galerie Nicolas Silin, Paris (E) | reality is a very strong move, KW Institute for Contemporary Art, Berlin | criss-cross Kunstquartier Bethanien Projektraum, Berlin | Leihweise / Paarweise Artothek München2013 My Palimpsest Galerie Sima, Nürnberg (E) | Alptraum ArtSpace RheinMain, Halle für zeitgenössische Kunst, Offenbach Die Suche nach der Sicht ergänzt den Blick Artothek München, Kunstverein Tiergarten Berlin2012 Scharfe Verbindungen Galerie Hartwich, Rügen (E) | re•turn – 350 Jahre AdbK Nürn- berg Auf AEG, Nürnberg | Anschlüssel - London / Berlin Centre for Recent Drawing (C4RD) London, fruehsorge contemporary drawings Berlin2011 surface matters (mit Wolfgang Schlegel), Freies Museum Berlin (E) Die Fragen sind dichter als die Antworten General Public, Berlin Köpfe Oechsner Galerie, Nürnberg2010 Fototage Trier 2010 Viehmarktthermen Trier Use & Mention Stephen Lawrence Gallery, University of Greenwich, London2009 Vestiges Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenfor schung, Potsdam skins Galerie Nicolas Silin, Paris (E) CTM 09 Structures Club Transmediale, Berlin2006 Ähnliche Wirkungen Brandenburgischer Kunstverein Potsdam (E)

cut #97, 2015, collage aus offset print, 28,4 x 22 cm

HEIDI SILLCOLLAGE | ZEICHNUNG | SKULPTUR

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Die Arbeitsweise der Künstlerin Susanne Wehr, Fotografien aus Nachlässen zu sammeln, zu sichten und neu zu ordnen erweist sich nicht nur als das Anlegen eines historisch-in-terpretierbaren Bildkonglomerats. Vielmehr sind die Archiv-bestände der Künstlerin Basis und Beleg von Analysen, Deutungsarbeit und Schöpfung von Bedeutung durch neu inszenierte Zusammenhänge.

Der Blick auf etwas, das „how to look at it” beinhaltet die Refle-xion mit dem Medium Fotografie, die Reflexion im Umgang mit Bildsujets und einer künstlerischen Analyse, die die Themen Erinnerung, Authentizität, Herkunft und Selbstverortung vielfach aufgreift. Wir sehen in den Fotografien das, was wir kennen, das, was unsere Erinnerung uns zugesteht und das, was wir in enger Verwandtschaft zu Diskursen über zeitgenössische Fotografie in den Privatfotografien entdecken können.

Das Aufspüren von fotografischen Zeitspuren, Lebens-Ent-würfen, Identitäts-Konstruktionen und der Umgang mit dem Medium Fotografie gerät zu einer Suche nach visuellen Aus-drucksmöglichkeiten und Maßstäben. Es gilt, die Widersprüche und Grenzlinien einer kontroversen Situation aufzudecken und zu diskutieren: Das Bewusstsein, in einer von medialen Bildern bestimmten Welt zu leben und die Frage nach der Legitimation und Selbstbestimmtheit eines Rückzugsortes der privaten (Bild) Welt.

SUSANNE WEHRKONZEPTUELLE FOTOGRAFIE

Selection from „L‘Album - La Dame de Fer“ 2015

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Ausstellungsansicht, Berlinische Galerie, 2010/11 | Links Wallpaper, 6 x 4 m „personal views - Theme: dyed flowers“ Mitte Wallpaper, 6 x 4m, Fotografien und Texte aus „personal views“ Rechts: Monitore, Diashows zu Themen aus „personal views“

Ausstellungsansicht „SEVEN SEAS & LANDMARKS“ Haus am Kleistpark 2017Aus der Serie „Schuldlose Gärten“ 2012, 80 x 60 cm, FAP PhotoRag, Edition 3 +1 AP

SUSANNE WEHRKONZEPTUELLE FOTOGRAFIE

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VITA

geboren 1960 in Bad Hersfeld lebt und arbeitet in Berlin

PREISE

2010 Deutscher Beitrag für die internationale Ausstellungsreihe Mutations III des Europäischen Monat der Fotografie2000 Kunstpreis der Inge Freytag Stiftung, Baden Württemberg

AUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2017 SEVEN SEAS & LANDMARKS, Haus am Kleistpark, Berlin Biennale Land(SCHAFFT)Kunst VI, Neuwerder/Havel |2016 Not & Spiele, Haus am Lützowplatz, Berlin 4 aus 35 Galerie im Kulturzentrum Rathenow2015 Biennale Land(SCHAFFT)Kunst V Neuwerder/Havel | mianki. Gallery, Berlin | POSITIONS Messe für Gegenwartskunst, Berlin2014 dreimonatiger Studienaufenthalt in Kolumbien und Kuba mianki. Gallery, Berlin | POSITIONS Messe für Gegenwartskunst2013 woodland ARTINFLOW, Berlin mianki.Gallery, Berlin | POSITIONS Messe für Gegenwartskunst, 2012 mianki.Gallery, Berlin| Biennale LAND(SCHAFFT)KUNST IV Neuwerder/Havel TIMELAPSE kunstraum FRÖAUF, Berlin personal views im Rahmen von Kunst + Philosophie, Dialese-Perfor- mance mit Rainer Totzke, Forum Gestaltung, Magdeburg | BILDSTÖRUNG Dia-Le se-Performance, Monat der Fotografie, Alte Feuerwache, Berlin2011 personal views - Mutations III Europäischer Monat der Fotografie, Berlinische Galerie | Naked Galerie en passant, Berlin personal views - Mutations III Carré Rotondes, Luxemburg mianki.Gallery, Berlin | Menschenskinder Galerie Fasanen 37, Berlin Giftshop Serenade Milchhof Pavillion, Berlin2010 personal views - Mutations III Europäischer Monat der Fotografie, Berlinische Galerie | personal views - Mutations III Museum Startgalerie Artothek, Wien | personal views -Mutations III Marco Testatcio, Rom | personal views - Muta tions III Maison Européenne de la Photographie, Paris | personal views Mutations III Bast´Art, Bratislawa | Mnemosyne-Positionen der Gegenwart Kunstraum Bethanien, Berlin | Biennale LAND(SCHAFFT)KUNST III Neuwerder/Havel personal views Dia-Lese-Performance & Künstlergespräch mit Rainer Totzke, Berlinische Galerie | BILDSTÖRUNG Dia-Lese-Performance mit Rainer Totzke, Kultursalon `Noch besser leben`, Leipzig2009 Fotografische Positionen & Skulptur GEHAG Forum - Berlin Zirkus Minimus Preview Berlin - Kunstausstellungen Walden 6. Berliner Kunstsalon - GEHAG Forum, Berlin | BILDSTÖRUNG Dia-Leseperformance mit Rainer Totzke, Projektraum [sieben], Berlin2008 Shoot Emerson Gallery, Berlin | Zentralfigur Emerson Gallery, Berlin | Zentralfigur Tanzperformance zu Dia-Fotografien, Sybille Günter (Tanz), Emerson Gallery, Berlin 2007 Zukunftspartner, Berlin, Fotografien aus dem volks-bild Archivseit 2007 Aufbau des Internetarchivs volks-bild.com Archiv und Sammlung von Privatfotografien anonymer Fotografen2006 Alles Liebe Emerson Gallery, Berlin2000 sehstücke Askania Höfe Berlin

AUSSTELLUNGEN vor 2000 (Auswahl)

Museum Schloss Bonndorf, Galerie altes Schloss Wehr (Wehr), Städtische Galerie Löffingen, Hans-Thoma-Museum (Bernau), Galerie sinus (Heidelberg), Galerie im Roten Haus (Lenzkirch), Wallstreet Gallery (Berlin), Galerie Schloss Oberhausen From the series „The missing link“ 2015

SUSANNE WEHRKONZEPTUELLE FOTOGRAFIE

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Am Beginn steht bei Toni Wirthmüller unterschiedlichstes Ausgangsmaterial, das zum einen im traditionellen Sinne mit dem Medium Malerei verknüpft ist, andererseits aus dem alltäglichen Umfeld stammen kann.

Die Haptik und Physis der Stofflichkeiten, z.B. gebrauchte Kleidungsstücke, werden aus ihrem eigentlichen Kontext herausgelöst (durch Zerschneiden, Bedrucken, wieder Zu-sammennähen, u.ä.) und in einen neuen (Be)deutungszu-sammenhang gestellt. In den Arbeiten finden sich Inhalte des täglichen Bilderkosmos der Printmedien, bzw. der digitalen Informationswelten, aber auch eigenes, meist autobiografisches Foto- und Textmaterial.

Mit dem Prinzip der Fragmentierung, der Montage, Überblen-dung, Umschichtung vollzieht sich eine Art experimenteller Sampling-Prozess, die Materialitäten erfahren durch zeichne-risch-malerische Bearbeitung eine verdichtende Transformation.

In seinen Werkserien befasst sich Wirthmüller mit der medialen Repräsentation und Vermarktung des menschlichen Körpers, den Surrogaten von Körperlichkeit und deren Botschaften.

TONI WIRTHMÜLLERMALEREI | ZEICHNUNG | OBJEKTE | INSTALLATION

Kernzone01, 2013, Holzlatten, T-Shirt, Acryl, Siebdruck, 75 x 55 x 50 cm

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Substrat 04, 2012, C-Print, 60 x 40 cm influx 03, 2014, Leinwand, Siebdruck, 130 x 170 cm

TONI WIRTHMÜLLERMALEREI | ZEICHNUNG | OBJEKTE | INSTALLATION

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VITA

1960 geboren in München1982 - 87 Studium an der Universität der Künste Berlinseit 2015 Dozent an der Akademie für Malerei, Berlin1999 - 2016 Lehraufträge an der Bauhaus-Universität Weimar1994 - 2000 Vorträge und Workshops an den Universitäten von Bristol, Barcelona, dem Royal College in London und an der Facultad de Bellas Artes Madrid1993 - 2000 Lehrauftrag für Malerei an der UdK Berlin2009 Atelierstipendium Kunstraum: Sylt Quelle, Rantum 2007/08 Atelierstipendium / AIR, Krems / Donau, Österreich1994 Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds Preisträger beim Deutschen Kunstpreis 19941989 - 90 Atelierstipendium in Glasgow

EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2015 In-flux P103 Mischkonzern, Berlin2012 ... andere Geschichten Kunstverein Hoher Fläming, Bad Belzig2010 Upswing Kunstraum Sylt-Quelle, Rantum2008 Filter Neue Galerie Landshut | Anton Galerie Marianne Grob, Berlin2007 Location X-04 ORTE, Krems / Donau, Österreich 2006 Schräg gegenüber GEHAG-Forum, Berlin2005 Wolkenkuckucksheim Stadtmuseum Neuötting | Der Preis der Schönheit Haus der Fotografie, Burghausen2004 Incorporeal Galerie Momentum, Berlin2003 Latenzzeit Ambulante Galerie Passau2002 Wahres und Schönes Kunsthalle Luckenwalde2001 BodyCode-03 Goethe-Institut Lissabon / Galeria Monumental, Lissabon Wertbestände Galerie Mathias Kampl, München 2000 Truth and Beauty Art Resource Transfer, New York BodyCode-02 Kunstverein GENTHINER ELF, Berlin | Wahres und Schönes Museum Moderner Kunst Passau / Galerie Maerz, Linz1999 BodyCode-01 Neue Galerie Dachau 1998 Flesh Factor-02 Galerie M. Kampl, München Flesh Factor-01 Galerie Osterwalder, Hamburg1995 Location X-03 Galerie M. Kampl, München, Galerie M. Kampl, Scharfrichterhaus Passau1994 Substanzsicherung Galerie Annick Ketele, Antwerpen1993 Echo / Verluste Kunstraum Axel Holm, Ulm1991 Kontaktaufnahme Galerie M. Kampl, München1990 Versprechen-Ausgaben-Millionenwerte Galerie Eigen+Art, Leipzig

GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl)

2017 Protest Kunstverein Tiergarten, Berlin2015 Lost Paradise Kunstverein Tiergarten, Berlin 2014 Museums(er)leben Kunsthalle Lingen | Selbstporträt 2014 KMG Gallery, Wien | FöGuWo GEHAG-Forum, Berlin2012 Es lebe die neue Maschinenkunst Stadtmuseum Neuötting 2010 Die Grammatik des Buches Radierverein, München2009 Ici Berlin La condition publique Lille-Roubaix | Berlin Art Pro Art Gallery, Athen2008 Tier und wir Stadtmuseum Neuötting 2007 5. Biennale of Contemporary Art State Art Museum Novosibirsk 2006 Pathologie Medizinhist.Museum der Charite’ Berlin | Pilastro Art Farm Pilastro di Bonavigo, Verona2004 Pierogi Flat Files The Andy Warhol Museum, Pittsburgh A dream in a box Galerie Eva Poll, Berlin2003 Überindividuell Haus am Kleistpark, Berlin / Kommunale Galerie Darmstadt Substrat 03, 2012, C-Print, 60 x 40 cm

TONI WIRTHMÜLLERMALEREI | ZEICHNUNG | OBJEKTE | INSTALLATION

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MARGRET EICHER margret-eicher.deADI HÖSLE retrogardist.comISABEL KERKERMEIER kerkermeier.deSTEFAN RÖMER conceptual-paradise.comHEIDI SILL heidisill.deSUSANNE WEHR pictures-paradise.deTONI WIRTHMÜLLER toni-wirthmueller.de

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P. O. P.