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LEITLINIEN für die Praxis KURZFASSUNG überarbeitete & erweiterte Ausgabe 2009 www.oedg.org Diabetes mellitus

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LEITLINIENfür die Praxis

KURZFASSUNGüberarbeitete & erweiterte Ausgabe2009

www.oedg.org

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Pocket Guides OEDG 09 16.11.2009 13:11 Uhr Seite 1

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IMPRESSUM:

Herausgeber: Österreichische Diabetes Gesellschaft

Währinger Straße 76/13, 1090 Wien, Tel.: +43/0650/77 03 378, Fax: +43/1/26 45 229

www.oedg.org

Der Ausschuss Leitlinien*:

Univ.-Prof. Dr. Martin Clodi

Prim. Univ.-Prof. Dr. Peter Fasching

Prim. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Hoppichler

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer

Univ.-Prof. Dr. Monika Lechleitner

Univ.-Prof. Dr. Bernhard Ludvik

Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Prager

Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Roden

Prim. Univ.-Prof. Dr. Guntram Schernthaner

Univ.-Prof. Dr. Edith Schober

Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak

Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher (Koordination des Ausschusses)

Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser* in alphabetischer Reihenfolge

Verlag: MedMedia Verlags Ges.m.b.H., Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien

Redaktion: Dr. Albert Brugger, Grafik & Layout: Gerald Mollay

Lektorat: Peter Lex

Druck: „agensketterl“ Druckerei GmbH, Mauerbach

Grundlage dieser praxisbezogenen Kurzfassung stellt die in der „Wiener Klinischen Wochen-

schrift“ erschienene ausführliche Version von „Diabetes mellitus – Leitlinien für die Praxis“ dar

(Wien Klin Wochenschr 2009; 121/21–22 [Suppl 5]). Der auszugsweise Nachdruck erfolgte mit

freundlicher Genehmigung des Springer-Verlages.

Publikation in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Diabetes Gesellschaft.

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Vorwort

Im Jahr 2007 wurden die Leitlinien der Österreichischen Diabe-tes Gesellschaft (ÖDG) zur umfassenden Betreuung von Diabe-tikerInnen zuletzt überarbeitet. Das Ziel dieser Leitlinien, anwelchen eine Vielzahl von DiabetologInnen Österreichs mitge-arbeitet hat, ist es, eine fundierte Anleitung zur Verbesserungder Diabetesbetreuungsqualität auf Basis aktueller wissen-schaftlicher Erkenntnisse zu ermöglichen. Die Ergebnisse rezen-ter Interventionsstudien wie auch neue Erkenntnisse und Ent-wicklungen auf dem Gebiet des Diabetes mellitus erforderteneine Aktualisierung dieser letzten Leitlinienversion.

Sämtliche Themenschwerpunkte wurden überarbeitet, zudemwurden neue Leitlinien zu den Themen Genderaspekte, Migra-tion, Blutzuckerselbstkontrolle, Schulung, Insulinpumpenthera-pie und Schwangerschaft erstellt.

Mein besonderer Dank gilt allen Mitgliedern des Arbeitsaus-schusses Leitlinien, den Gutachtern und vor allem dem Koordi-nator, Herrn ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Wascher. Wir hoffen, mitdiesen Leitlinien zu einer weiteren Verbesserung der Diabeti-kerbetreuung in Österreich beizutragen und Ihnen eine prak-tisch orientierte Hilfe bei den Therapieentscheidungen zu bie-ten.

Univ.-Prof. Dr. Bernhard LudvikPräsident der ÖDG

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Definition, Klassifikation und Diagnose des D

Manifester Diabetes mellitus

Klassische Diabetes-Symptome UND Nicht-Nüchternglukose � 200 mg/dl

ODER Nicht-Nüchternglukose � 200 mg/dl an 2 verschiedenen Tagen

ODER Nüchternglukose � 126 mg/dl an 2 verschiedenen Tagen

ODER Glukose � 200 mg/dl, 2 Stunden nach 75 g Glukose (oGTT)

Gestörte (abnorme) Nüchternglukose(„impaired fasting glucose“, IFG)

Nüchternglukose > 100 mg/dl, aber � 125 mg/dl an 2 verschiedenenTagen

Gestörte Glukosetoleranz(„impaired glucose tolerance“, IGT)

Glukose > 140 mg/dl, aber < 200 mg/dl 2 Stunden nach 75 g Glukose (oGTT)

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s Diabetes mellitus

Äquivalenz-Werte der Glukosekonzentrationin Plasma und Vollblut

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2-h-Wert (75-g-oGTT)

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Gestörte mg/dl 140–199 160–219 120–179 140–199Glukose- mmol/l 7,8–11,1 8,9–12,1 6,7–9,9 7,8–11,1toleranz

Diabetes mg/dl � 200 � 220 � 180 � 200mellitus mmol/l � 11,1 � 12,2 � 10,0 � 11,1

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Screening

Kriterien für Diabetesscreening bei asymptomatischen Erwachsenen

Bei Alter �� 45 Jahre

Unabhängig vom Alter bei Übergewicht (BMI �� 25 kg/m2) undeinem oder mehreren zusätzlichen Risikofaktoren

• physische Inaktivität

• Verwandte ersten Grades mit Diabetes

• arterielle Hypertonie (�� 140/90 mmHg oder antihypertensive Therapie)

• HDL-Cholesterin Männer < 35 mg/dl und/oder Triglyzeride> 250 mg/dl

• polyzystisches Ovarialsyndrom, Geburt eines Kindes mit > 4,5 kgKörpergewicht oder vorangegangener Schwangerschaftsdiabetes

• IFG oder IGT zu einem früheren Zeitpunkt

• kardio- oder zerebrovaskuläre Erkrankung

• Hochrisiko-Population (asiatische, afrikanische, lateinamerikanische Herkunft)

• Akanthosis nigricans

BMI = Body Mass Index; IFG = gestörte Nüchternglukose; IGT = gestörte Glukosetoleranz

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Lifestyle

Ziele der Intervention

• BMI: < 25 kg/m2 optimal< 27 kg/m2 ausreichend

• Bauchumfang: Männer < 102 cmFrauen < 88 cm

• Nikotin: Stopp

• Bewegung: 3–7 x pro Woche 30–60 Minuten Ausdauertraining(insgesamt mindestens 150 Minuten)

Zusätzlich 2–3 x 30 Minuten Krafttraining

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Antidiabetische Therapie

Grundsatz-Statement

Die Hyperglykämie des Typ-2-Diabetikers trägt zur Pathogene-se der vaskulären Komplikationen bei.Das primäre Ziel einer antihyperglykämischen Therapie istdaher, neben dem Vermeiden von akuten Komplikationen derHyperglykämie, die Prävention vaskulärer Komplikationen. ImWeiteren stellen Symptomfreiheit sowie Komaprophylaxe nach-geordnete Therapieziele dar.Der Zusammenhang zwischen Hyperglykämie und Mikroangio-pathie ist im Vergleich zur Makroangiopathie stärker ausge-prägt und nicht linear. Damit ist eine Prävention durch verbes-serte Blutzuckereinstellung im Bereich der Mikroangiopathieleichter zu erreichen.

Therapieziele

Zu den allgemeinen Zielen der Therapie zählen

• Vermeiden von Akutkomplikationen

• Vermeiden von Spätkomplikationen

• Symptomfreiheit sowie Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität

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Zielwerte

Das HbA1c stellt die primäre Richtgröße der Stoffwechselkon-trolle dar. Postprandiale Glukose und Nüchternglukose stellensekundäre und tertiäre Richtgrößen dar. Die angeführten Wertestellen das Ziel für maximierte Prävention dar:

HbA1c: � 6,5 %BG nüchtern: � 110 mg/dlBG postprandial: � 135 mg/dl (kapilläre Selbstmessung)

Diese Ziele sollten nach der Erstdiagnose zügig angestrebt wer-den. Sie sollten, wenn erreicht, nach Möglichkeit aufrechterhal-ten werden. Das sollte unter Vermeidung von schwerenHypoglykämien und/oder deutlicher Zunahme des Körperge-wichts erreicht werden.

Individuelle Therapieziele

Wenn auf Grund der individuellen Situation des Patienten (z. B.Alter, Multimorbidität, geringe Lebenserwartung) eine maxi-mierte Prävention nicht mehr im Vordergrund der Therapiesteht, können individuell höhere Zielwerte vereinbart werden.Das gilt ebenso bei Patienten mit vorangegangenem kardiovas-kulären Ereignis oder längerer Diabetesdauer (> 15 Jahre) sowiedann, wenn der Therapieerfolg nur mit maximalem Aufwand(Insulin kombiniert mit mehr als 2 oralen antidiabetischen Sub-stanzen) erreicht werden kann.

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Lebensstilmodifikation

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Lipide: Diagnostik und Therapie bei Diabetes me

Indikation zur medikamentösen Therapie

Nach erfolgter Lebensstilmodifikation sind folgende Lipidwerteals Indikationen für eine lipidsenkende Therapie zu sehen.

■ LDL-Cholesterin: > 100 mg/dl■ HDL-Cholesterin: < 40 mg/dl (Männer)

< 50 mg/dl (Frauen)■ Triglyzeride: > 200 mg/dl

Die Resultate der Heart Protection Study legen darüber hinausnahe, dass auch bei einem LDL-Cholesterin von < 100 mg/dl dasEinleiten einer Therapie sinnvoll ist.

Therapieziele

Unter medikamentöser lipidsenkender Therapie solltenfolgende Lipidwerte angestrebt werden:

■ LDL-Cholesterin: < 70 mg/dl optimal70–100 mg/dl ausreichend

■ Nicht-HDL-Cholesterin: < 100 mg/dl optimal< 130 mg/dl ausreichend

■ Triglyzeride: < 150 mg/dl optimal150–200 mg/dl ausreichend

■ HDL-Cholesterin: > 60 mg/dl optimal> 40/50 mg/dl ausreichend

Das primäre Ziel der Therapie ist das LDL-CholesterinWeitere Therapieziele stellen HDL-Cholesterin und Nicht-HDL-Cholesterin dar.

Indikation zur medikamentösen Therapie

Nach erfolgter Lebensstilmodifikation sind folgende Lipidwerteals Indikationen für eine lipidsenkende Therapie zu sehen.

■ LDL-Cholesterin: > 100 mg/dl■ HDL-Cholesterin: < 40 mg/dl (Männer)

< 50 mg/dl (Frauen)■ Triglyzeride: > 200 mg/dl

Die Resultate der Heart Protection Study legen darüber hinausnahe, dass auch bei einem LDL-Cholesterin von < 100 mg/dl dasEinleiten einer Therapie sinnvoll ist.

Therapieziele

Unter medikamentöser lipidsenkender Therapie solltenfolgende Lipidwerte angestrebt werden:

■ LDL-Cholesterin: < 70 mg/dl optimal70–100 mg/dl ausreichend

■ Nicht-HDL-Cholesterin: < 100 mg/dl optimal< 130 mg/dl ausreichend

■ Triglyzeride: < 150 mg/dl optimal150–200 mg/dl ausreichend

■ HDL-Cholesterin: > 60 mg/dl optimal> 40/50 mg/dl ausreichend

Das primäre Ziel der Therapie ist das LDL-Cholesterin.Weitere Therapieziele stellen HDL-Cholesterin und Nicht-HDL-Cholesterin dar.

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mellitus Typ 2

Initiale Therapie

In den meisten Fällen wird daher ein Statin zur initialen The-rapie herangezogen werden.Die initiale Auswahl ist aber jedenfalls vom Lipidstatus abhän-gig.

■ Triglyzeride > 400 mg/dl nach erfolgreicher Lebensstil-intervention: unabhängig vom LDL-C Niacin oder (gegebenenfalls: und) Fibrat

■ HDL-C < 40/50 mg/dl, LDL-C < 130 mg/dl, Triglyzeride > 150 mg/dl: eine initiale Therapie mit Niacin oder einem Fibrat kann in der Primärprävention erwogen werden.

Als Startdosis sollte sowohl bei Statinen mit evidenzbasierten Do-sierungen (äquivalent zu 40 mg Simvastatin) begonnen werden.Eine Statintherapie sollte nach o. a. Zielwerten gesteigert und/oder erweitert werden.

Möglichkeiten der Erweiterung sind*:Ezetimib: LDL-C ca. 15 % vom Ziel entferntFibrate: Triglyzeride > 200 mg/dl, LDL-C im Zielbereich,

HDL-C annähernd normalNiacin: HDL-C niedrig (± LDL-C ca. 12–15 %

vom Ziel entfernt, ± Triglyzeride > 200 mg/dl)

* in alphabetischer Reihenfolge

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Antihypertensive Therapie

ZielblutdruckDer Zielblutdruck liegt bei Patienten mit Diabetes mellitusunabhängig vom Alter unter 130/80 mmHg, bei Patienten mitdiabetischer Nephropathie unter 125/75 mm/Hg.

Antihypertensive Therapie bei Patientenmit Diabetes mellitus

Ergänzungsmedikamente

Reservemedikamente

Startmedikamente

additive Wirkungadditive Wirkung in3er-Kombination

ACE-Hemmer

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�-Blocker

zentraleSympathikolytika

Hydralazin

�-Methyldopa

Minoxidil

Diuretikum± K-Sparer

* frühzeitiger Einsatz in der initialen Kom-binationstherapie,wenn zusätzlich zur Hypertonie KHK oder Herz-insuffizienz vorliegen

Kalzium-antagonist

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Thrombozytenaggregationshemmung

Indikation zur TherapieDie vorhandene Datenlage legt nahe, dass jeder Diabetiker abdem 40. Lebensjahr oder aber mit zumindest einem weiteren kar-diovaskulären Risikofaktor behandelt werden sollte.Mangels Evidenz sollte unter einem Alter von 30 Jahren keineThrombozytenaggregationshemmung in der Primärpräventionerfolgen.

Verfügbare Substanzen:Acetylsalicylsäure (50–200 mg/Tag), Clopidogrel (75 mg/Tag).

Therapieformen:Clopidogrel sollte als First-Line-Therapie nur bei Patienten zumEinsatz kommen, die eine Kontraindikation oder Unverträglich-keit gegenüber Acetylsalicylsäure aufweisen.Nach einem akuten Koronarsyndrom oder einem ischämischenInsult sowie einer Stent-Implantation ist eine passagere Therapiemit Clopidogrel (gegebenenfalls in Kombination mit Acetylsali-cylsäure) indiziert.Bei rezidivierenden atherothrombotischen Ereignissen untereiner Therapie mit Acetylsalicylsäure kann eine Umstellung aufClopidogrel erwogen werden.

Magenschutz:In Anlehnung an den Konsensus der Österreichischen Gesell-schaft für Gastroenterologie und Hepatologie sollten folgen-de Risikogruppen routinemäßig zu Acetylsalicylsäure einen Ma-genschutz erhalten:1. Alter > 65 Jahre2. Ulkusanamnese3. Kombinationstherapie mit NSAR, Kortison, Antikoagulan-

tien, anderen Thrombozytenaggregationshemmern

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Diabetische Nephropathie

Definition derdiabetischen NephropathieDer Verlauf der diabetischen Nephropathie ist bei Typ-1-und Typ-2-Diabetes charakterisiert durch:■ Veränderungen der Albumin- bzw. Proteinausscheidung

im Urin■ Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit Anstieg

der Retentionsparameter■ Entwicklung oder Verstärkung einer arteriellen Hypertonie,

Hyperlipidämie und weiterer diabetischer Komplikationen■ exzessive Steigerung des kardiovaskulären Risikos

Bei Typ-1-Diabetes Beginn 5 Jahre nach Diagnosestellung,bei Typ-2-Diabetes mit der Diagnosestellung.

Definition der Mikroalbuminurie je nach Urinsammelmethode:

Befristete 24-Stunden- Albumin/Urinsammlung Urinsammlung Kreatinin-Ratio(Nachtharn) (Spontanharn)µg/min mg/24 h mg/g

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Stadien der diabetischen Nephropathie

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Diabetischer Fuß

Grundsatz-Statement

Ziel ist es, durch eine Optimierung der metabolischen Kontrol-le, Schulungsmaßnahmen und die Fußuntersuchung die Ent-wicklung eines diabetischen Fußsyndroms zu verhindern.

Diagnostik

Zur Prävention eines diabetischen Fußsyndroms ist in zumin-dest jährlichen Intervallen, bei Auftreten einer Beschwerde-symptomatik entsprechend früher, eine Screeninguntersu-chung erforderlich.

Differenzialdiagnose neuropathischer oder ischämischer Fuß

Diagnostisches Polyneuropathie PAVKKriterium

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FerseKrallen-, HammerzeheInfekte plantar Infekte akral

Neurologie gestörte Sensibilität keine oder nur(Druck, Schmerz, diskrete AusfälleVibration, Temperatur)

Schmerzen nachts, in Ruhe bei Belastung

Durchblutung Fußpulse positiv Fußpulse fehlend

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Risikofaktoren für das diabetische Fußsyndrom

Allgemeine Risikofaktoren:

• Diabetesdauer > 10 Jahre

• männliches Geschlecht

• schlechte Diabeteseinstellung (HbA1c > 8–9 %)

• Folgeerkrankungen (Neuro-, Retino-, Nephropathie)

• Rauchen

• stark eingeschränkter Visus

• schlechte psychosoziale Situation

Fußbezogene Risikofaktoren:

• ungeeignete Schuhe

• PNP mit Hypästhesie, veränderter Biomechanik

• Druckläsionen (Hyperkeratose mit Erythem, Hämorrhagie)

• knöcherne Deformation

• PAVK (abgeschwächte oder fehlende Pulse)

• frühere Ulzeration oder Amputation

• schwere Nageldeformitäten

Betreuung in Spezialeinrichtungen

Patienten mit manifestem diabetischen Fußsyndrom solltenwenn möglich in spezialisierten Einrichtungen (Fußambulanzen)vorgestellt bzw. betreut werden.

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Blutzuckerselbstkontrolle

Grundsatz-Statement

Blutzuckerselbstkontrolle (BZSK) soll für jeden Patienten mit Dia-betes mellitus zur Verfügung stehen. Durch BZSK werden fol-gende Ziele verfolgt:

I) verbesserter Outcome (Senkung des HbA1c)II) erhöhte Sicherheit (Reduktion von Hypoglykämien)III) verbesserte Krankheitsbewältigung (Empowerment)

Basis einer adäquaten BZSK ist eine entsprechende Schulung desPatienten. Die Befähigung zur Selbstkontrolle sollte auf jährli-cher Basis überprüft werden. Die Blutzuckerselbstkontrolle soll-te integrierter Bestandteil im Rahmen der Schulungs- und Be-handlungsinteraktionen zwischen Patienten und Diabetesteamsein.

Strukturierte Blutzuckertagesprofile und laufende Therapiekontrolle

Jede Form von Blutzuckertagesprofil und laufender Therapiekon-trolle sollte durch vorgegebene Messzeitpunkte und Integrationin den Behandlungsalgorithmus strukturiert sein.

BZSK bei Hypoglykämieverdacht und in Ausnahmesituationen

Grundsätzlich sollte jeder Verdacht einer Hypoglykämie, d. h. jedeHypoglykämiesymptomatik, durch eine Blutzuckermessung über-prüft werden. Akut-intermittierende Erkrankungen, physischeund psychische Ausnahmesituationen sollten in ihrer Auswirkungauf den Blutzucker durch BZSK überprüft werden.

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Kontrollen

■ Monatlich:■ Körpergewicht■ Blutzucker nüchtern und

90–120 Minuten postprandial■ Blutdruck■ Hypoglykämieanamnese

■ Vierteljährlich:■ HbA1c■ Fußinspektion■ bei vorhandener Pathologie:

Mikroalbumin & glomeruläre Filtrationsrate

■ Jährlich:■ EKG■ Fundus■ Lipidstatus■ Mikroalbumin■ Sensibilität und Durchblutung der Füße

■ Bei Diagnosestellung zusätzlich:■ Gefäßstatus

(Ergometrie, USKG, Karotissonographie,Dopplerindex)

■ Selbstkontrolle:■ Blutzucker ■ Blutdruck

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Notizen

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