Politikbrief 2/2015 –38 · 2020-01-21 · damit wertvolle Direktverbindungen und Arbeitsplätze...

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Politikbrief 2/2015 Für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft Schwerpunkt: Afrika: Neue Perspektiven gefragt 1 Wettbewerb: USA: Delta (Sky), American (Oneworld) und United (Star) legen Bericht über 42 Milliarden US-Dollar Staatshilfen an Golf-Airlines vor 3 Verdrängungsstrategie: Große Golf-Carrier nutzen Deutschlands liberale Luftverkehrsabkommen aus 4 Nachhaltigkeit: Geräuschpegel: Deutschlands Luftverkehr wird leiser 5 Klimaschutz: Lufthansa Group geht voran, Politik muss stärker unterstützen 7 Digitale Vernetzung: Neue Perspektiven für den Luftverkehr 8 Telegramm: Klimaforschung: Zweiter Lufthansa Airbus mit IAGOS-Labor 9 Luftverkehrsteuer 2014: Neue Rekordbelastung 9 Gebühren und Entgelte: Inakzeptable Kostensteigerung 9 Neueinstellungen: 1 650 Mitarbeiter in Deutschland 9 Kontakt: Ihre Ansprechpartner bei der Lufthansa Group 10 38 % 6,20 Liter 3,84 Liter 1991 2014 Lufthansa Group erzielt neuen Effizienzrekord 2014 haben die Passagierflotten der Lufthansa Group nur noch 3,84 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer verbraucht. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Effizienzgewinn von 1,6 Prozent – und gegenüber 1991 entspricht die Verbesserung 38 Prozent.

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Politikbrief 2/2015Für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft

Lufthansa Group | Politikbrief 2/2015 | Juni

Schwerpunkt: Afrika: Neue Perspektiven gefragt 1

Wettbewerb: USA: Delta (Sky), American (Oneworld) und United (Star) legen Bericht über 42 Milliarden US-Dollar Staatshilfen an Golf-Airlines vor 3

Verdrängungsstrategie: Große Golf-Carrier nutzen Deutschlands liberale Luftverkehrsabkommen aus 4

Nachhaltigkeit: Geräuschpegel: Deutschlands Luftverkehr wird leiser 5

Klimaschutz: Lufthansa Group geht voran, Politik muss stärker unterstützen 7

Digitale Vernetzung: Neue Perspektiven für den Luftverkehr 8

Telegramm: Klimaforschung: Zweiter Lufthansa Airbus mit IAGOS-Labor 9Luftverkehrsteuer 2014: Neue Rekordbelastung 9Gebühren und Entgelte: Inakzeptable Kostensteigerung 9Neueinstellungen: 1 650 Mitarbeiter in Deutschland 9

Kontakt: Ihre Ansprechpartner bei der Lufthansa Group 10

–38%386,20 Liter

3,84 Liter

1991 2014

Lufthansa Group erzielt neuen Effi zienzrekord 2014 haben die Passagierfl otten der Lufthansa Group nur noch 3,84 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer verbraucht. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Effi zienzgewinn von 1,6 Prozent – und gegenüber 1991 entspricht die Verbesserung 38 Prozent.

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Afrika:Neue Perspektiven gefragt

Herausforderungen weiterhin großZweifelsohne steht Afrika vor erheblichen Herausforderungen. Neben politischer Instabilität und bewaffneten Konfl ikten wer-fen auch Naturkatastrophen und Krisen wie die Ebola-Epide-mie Länder in ihrer Entwicklung zurück. Immerhin: Anfang Mai hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Liberia als ebolafrei eingestuft und auch Sierra Leone sowie Guinea verzeichnen sinkende Neuinfektionsraten. Gleichwohl rechnet die Weltbank mit einem Wachstumseinbruch von 1,6 Milliarden Dollar als direkte Folge des Virenausbruchs in diesen hauptsächlich betroffenen Staaten. Die Weltgemeinschaft ist gefordert Hilfe zu leisten.

Mut machen hierbei nicht zuletzt erzielte Erfolge. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Bildung wurde in den vergan-genen Jahren deutlich verbessert. Die Kindersterblichkeit im südlichen Afrika wurde gegenüber 1990 um rund 45 Prozent gesenkt. Und, für einen dauerhaften Aufschwung unerlässlich: Afrikas Wirtschaftswachstum übertrifft das vieler Weltregionen deutlich. So sind für 2015 Wachstumsraten von 4,6 Prozent prognostiziert – das weit verbreitete Bild eines Hungerkonti-nents entspricht längst nicht mehr den Realitäten.

Luftfahrt ermöglicht Teilhabe an GlobalisierungsgewinnenWesentlicher Wachstumstreiber ist die zunehmende globale Verfl echtung zahlreicher afrikanischer Staaten. Der Luftverkehr spielt hierbei eine erhebliche Rolle. Von den Flughäfen gehen die Exportschlager des fruchtbaren Kontinents in die gesamte Welt. Und das sind längst nicht mehr nur Kaffee und Kakao. Länder wie Äthiopien oder Kenia erzielen etwa zehn Prozent ihres BIP mit Früchten, Gemüse und Schnittblumen. Europa ist Afrikas wichtigster Exportmarkt – per Flugzeug gelangen die Produkte über Nacht vom Feld in die Läden.

Ebenso wichtig ist der Luftverkehr für den Tourismus. Der Boom der afrikanischen Reisebranche – in zahlreichen Staa-ten entfällt auf den Tourismus das Gros der Exportleistungen – ist nur dank attraktiver Flugverbindungen möglich. Fast 90 Prozent der Gäste wählen den Luftweg. Neben Safari- und Strandurlaubern sind dies auch Kulturtouristen und Geschäfts-reisende. Studien des World Travel & Tourism Council belegen die steigende Nachfrage.

Afrika zählte zu den Top-Themen des G7-Gipfeltreffens im Schloss Elmau. Äthiopien richtet demnächst die UN-Konferenz zur Entwicklungsfi nanzierung aus. Der Kontinent steht damit weit oben auf der politi-schen Agenda. Die mitunter herrschende Negativ-Berichterstattung über Afrika überdeckt Fortschritte bei zahlreichen Entwicklungsindikatoren – Luftverkehr spielt dabei eine wichtige Rolle.

„Africa is not Ebola“Nach wie vor werden weite Teile Afrikas mit Ebola-Regionen gleichgesetzt. Zu Unrecht. Brussels Airlines – eine Fluggesell-schaft der Lufthansa Group – wirbt mit ihrer Kampagne „Africa is not Ebola“ für eine differenziertere Sichtweise. Die Airline weiß, wovon sie spricht: Sie hat auch während des Höhepunktes der Ebola-Epidemie ihre Flüge in die Krisenregion aufrechterhalten und zwischen Mai 2014 und Januar 2015 1 800 Tonnen Fracht – darunter überwiegend medizinische Hilfsmittel und Zubehör – sowie Hunderte Helfer in die Krisenregion gebracht. Die Lufthansa Group übernimmt auch in schwierigen Zeiten Verantwortung und hält die Brücken für das Engagement von NGOs und Unternehmen offen.und hält die Brücken für das Engagement von NGOs und hält die Brücken für das Engagement von NGOs

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Lufthansa Group setzt mit 37 Destinationen auf Afrika als WachstumsregionDie Lufthansa Group ist für Afrika ein starker Partner. Ihre Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Air-lines starten aktuell pro Tag 37 Flüge gen Afrika und beförder-ten 2014 auf den Strecken weit über eine Million Passagiere. Das Unternehmen baut sein Engagement weiter aus:

– Passagierfl üge: Das Lufthansa-Group-Mitglied Brussels Airlines ist traditionell stark im Afrika-Verkehr. Die Fluglinie bedient 19 Flughäfen auf dem Kontinent und bringt jährlich rund 800 000 Passagiere von und nach Afrika – Tendenz steigend.

– Logistik: Lufthansa Cargo setzt beim Wachstum auf die Regionen Afrika und Naher Osten. Das Frachternetz der Logistikexperten umspannt den gesamten Kontinent von Kairo über Nairobi bis Johannesburg.

– Catering: Rund 1 650 Mitarbeiter des Lufthansa Unterneh-mens LSG Sky Chefs arbeiten in sechs Airline-Catering-Betrieben in Afrika. Allein in Südafrika können pro Tag mehrere Zehntausend Mahlzeiten zubereitet werden. Weitere Standorte sind in Angola, Ägypten, Tansania und demnächst auch in Kenia.

– Technik: Lufthansa Technik unterstützt als Dienstleister die wachsende Luftfahrtbranche auf dem Kontinent. Langjäh-rige Partner wie South African Airways, aber auch schnell wachsende Fluglinien wie Arik Air aus Nigeria – schon jetzt die größte westafrikanische Airline – zählen zu den Kun-den. Neben der technischen Wartung unterstützt Lufthansa Technik auch die Qualifi kation und Ausbildung von einhei-mischem Fachpersonal.

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Lufthansa Group setzt auf langfristiges EngagementDie Mitarbeiter der Lufthansa Group fühlen sich den Menschen in Afrika in besonderer Weise verbunden. Beispiele für unentgeltliches Engagement:

– Brussels Airlines: Die unternehmenseigene b.foundation unter-stützt Initiativen zur Gesundheitsversorgung und Bildung. Um Gelder zu sammeln, nimmt sie ungewohnte Wege. Siehe „Bike for Africa“: Alle zwei Jahre fahren mehrere Dutzend Teilneh-mer per Fahrrad einige Tage durch die afrikanische Wildnis. Die nächste Gruppe startet Ende Januar 2016. Das Ziel lautet, 150 000 Euro für bereits feststehende Projekte einzusammeln.

– Lufthansa Group: Der Verein „HelpAlliance“ – gegründet im Jahr 1999 von Mitarbeitern der Lufthansa Group – unterstützt weltweit humanitäre Projekte. Insgesamt konnte die Hilfsini tia-tive dafür bereits viele Millionen Euro bereitstellen. Zum Bei-spiel für eine mobile Klinik in Ghana, eine Schule in Südafrika oder ein Ausbildungszentrum im Senegal. Die Lufthansa Group unterstützt die Help Alliance logistisch, fi nanziell und kommunikativ.

– Lufthansa Cargo: Zusammen mit Ärzten aus Deutschland betreibt der von Mitarbeitern gegründete Verein „Cargo Human Care“ unter anderem ein Waisenhaus mit eigener Praxis in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Monatlich werden hier rund 2 000 Behandlungen durchgeführt. Luftfracht und Mediziner befördert Lufthansa Cargo kostenlos.

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Wirtschaftliche Bedeutung der TourismuseinnahmenTourismus steigert im Gastland die Nachfrage und kurbelt damit die Produktion von Gütern und Dienstleistungen an. Im Rahmen von Zahlungsbilanzen wird dies als Export verbucht. Für ganz Afrika macht der Tourismus rund neun Prozent des Exports aus. Diesen Stellenwert hat in Deutschland beispiels-weise die chemische Industrie mit Weltkonzernen wie BASF und Bayer.

Anteil der internationalen Tourismuseinnahmen am Export

Luftfracht: Zweitstärkste Wachstumsraten 2014 Absatzentwicklung der Fracht-Tonnenkilometer 2014 gegenüber dem Vorjahr

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USA: Delta (Sky), American (Oneworld) und United (Star) legen Bericht über 42 Mrd. $ Staatshilfen an Golf-Airlines vor

Einzigartige Staatsintervention In den letzten zwei Jahrzehnten haben die USA ihren Luftver-kehrsmarkt weitgehend liberalisiert. Was bei einem Wettbe-werb unter privaten Wirtschaftsunternehmen viele Vorteile generiert – gü nstigere Tickets, mehr Flugverbindungen und steigende Beschäftigungszahlen – entpuppt sich nun nach Ansicht von Delta, American und United zunehmend als destruktiv. Denn hoch geförderte Staats-Airlines aus den Golf-Staaten nutzen die Möglichkeiten des liberalen US-Marktes hemmungslos aus und verdrängen private US-Carrier. Die staatlichen Unterstü tzungen für Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways sollen sich seit 2004 auf unfassbare 42 Milliar-den US-Dollar belaufen!

Folge: Immer mehr Umsteigeverbindungen am Golf ersetzen Direktverbindungen ab den USA. Ähnlich wie in Europa gehen damit wertvolle Direktverbindungen und Arbeitsplätze in den USA verloren. Inzwischen fordern Hunderte Abgeordnete des US-Kongresses die dringende Untersuchung der Vorwürfe und gegebenenfalls Konsequenzen durch die US-Regierung. Das Thema, das auch in anderen Regionen der Welt schon bekannt ist, bekommt eine weitere, globale Dimension.

Mega-Wachstum widerspricht UN-VereinbarungGolf-Carrier profi tieren insbesondere davon, dass ihre staat-lichen Eigentü mer Flughäfen ohne Augenmaß aufbauen. Beispiel Dubai, die Heimat von Emirates: Aktuell erschafft der Staat Flughafenkapazitäten für insgesamt 240 Millionen Rei-sende. Das entspricht etwa den 2014er Passagierzahlen der vier größten EU-Airports London, Paris, Frankfurt und Ams-terdam zusammen. Dieses Vorgehen widerspricht weltweit gültigen, im Rahmen der UN vereinbarten Luftverkehrsregeln. Deren Prämisse lautet: Staaten müssen sich beim Luftver-kehrsangebot an der eigenen Nachfrage orientieren und Rü cksicht auf die Interessen der Handelspartner nehmen. Zum Vergleich: Dubai beheimatet ein Vierzigstel der Bevölkerung Deutschlands, aber die doppelte Luftverkehrs kapazität.

Viele EU-Airlines fordern schon lange fairen WettbewerbDie US-Airlines sehen nun auch die Folgen des mit Milliar-den unterstü tzten Wachstums der Golf-Carrier: Marktanteile, Arbeitsplätze, Sozialstandards und Anbindungen gehen nach Europa nun auch in den USA verloren. Die Carrier schließen sich jetzt der von deutschen Fluggesellschaften wie Lufthansa und Condor sowie weiteren EU-Airlines wie Air France-KLM bereits seit Jahren vorgetragenen Forderung nach Umsetzung faireren Wettbewerbs an: „Open-Sky-Abkommen“ sind auch „Fair-Sky-Abkommen“. In freien Märkten muss fair gefl ogen werden.

2015 haben sich auch die drei größten US-Fluggesellschaften dem Kampf für weltweit fairen Wettbe-werb angeschlossen. Anlass ist auch für sie das auf Verdrängung ausgerichtete Wachstum und die intransparente Finanzierungspraxis der Staatskonzerne aus den Golf-Staaten.

USA – Indischer Subkontinent

Östliche USA – Südostasien

USA – Indischer Subkontinent

Östliche USA – Südostasien

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3 US-Airlines*:– Delta – United Airlines – American Airlines

3 Golf-Airlines:– Emirates – Etihad Airways – Qatar Airways

3 Golf-Airlines:3 Golf-Airlines:3 Golf-Airlines:

3 US-Airlines*:

Massive Marktverschiebungen von 2008 bis 2014 zulasten der US-Airlinesin Prozentpunkten (p.p.)

* inkl. Joint-Venture-Partner

Erklärfi lm:Warum subventionierte Golf-Airlines US-Jobs kosten

„Wir wollen [in den USA] nicht an den Punkt kommen, wo Europa ist.“ Doug Parker, CEO von American Airlines, Oneworld (Mitglieder u.a.: Air Berlin, British Airways, Finnair, Iberia)

„Wir haben unwiderlegbare Beweise ü ber Zigmilliarden direkte Regierungssubventionen [an die Golf-Airlines] gefunden.“ Richard Anderson, CEO von Delta, SkyTeam (Mitglieder u.a.: Air France-KLM, Alitalia, Czech Airlines)

„[Die drei Golf-Airlines] sind keine normalen Airlines. Sie sind Instrumente des Staates.“ Jeff Smisek, CEO von United Airlines, Star Alliance (Mitglieder u.a.: Aegean Airlines, Croatia Airlines, LOT, Lufthansa Group, SAS, TAP) Grafi k öffnen

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Geräuschpegel: Deutschlands Luftverkehr wird leiser

Die FaktenSeit mehreren Jahren wird EU-weit der Verkehrslärm einheit-lich erhoben. 2012 waren deutschlandweit 738 000 Menschen von Fluglärm betroffen. Bemerkenswert: Obwohl gegenüber der ersten Messung von 2007 die Daten von zwei zusätzlichen Flughäfen aufgenommen wurden, sank der Wert um 8 500. Grundlage ist die aktuelle Veröffentlichung des Umweltbun-desamtes.

Luftverkehr in Deutschland ist damit leiser geworden. Das wird auch so von den Bürgern empfunden: Zwischen 2006 und 2014 ist der Anteil derjenigen, die sich mittelmäßig, stark oder sehr stark von Fluglärm belästigt fühlen, um 65 Prozent gesunken. Quelle hierfür ist eine repräsentative Umfrage des Bundesumweltministeriums. Diese Entwicklung ist umso bemerkenswerter, da die Bevölkerung in den vergangenen Jahren durch Neu- und Ausbauprojekte insbesondere in Berlin, Frankfurt und München stärker für das Thema Fluglärm sensibilisiert worden ist.

Die MaßnahmenDie Gründe für diese positive Entwicklung sind vielfältig. Flug-zeuge sind heute dank besonders geräuscharmer Triebwerke, vielfältiger technologischer Neuerungen und verbesserter Aerodynamik 80 Prozent leiser als vor 60 Jahren. Deshalb zahlt das größte Flottenerneuerungsprogramm in der Ge-schichte der Lufthansa Group nicht nur auf bessere Produkte und damit mehr Reisekomfort für die Passagiere ein, sondern trägt gleichzeitig zu sinkenden Lärmemissionen und damit einer Entlastung der Flughafenanrainer bei. Jüngstes Bei-spiel: Im April 2015 hat Lufthansa das letzte von 19 bestellten Flugzeugen des Jumbo-Nachfolgers Boeing 747-8 in Dienst gestellt. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist ihr Lärmtep-pich trotz eines rund zehn Prozent höheren Startgewichts um 30 Prozent kleiner. Die von Lufthansa im Jahr 2013 bestellten 34 Langstreckenfl ugzeuge Boeing 777-9X werden Hersteller-angaben zufolge im Vergleich zur Boeing 747-400 sogar einen rund 40 Prozent geringeren Lärmteppich aufweisen.

Fliegen ist heute für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit. So haben sich die Passagierzahlen an deutschen Flughäfen von 1991 bis 2014 auf 208 Millionen Menschen nahezu verdreifacht. Diese steigende Mobilität stiftet wirtschaftlichen Nutzen. Sie ermöglicht Kurzurlaube und Erholungsreisen in alle Welt. Gleichwohl verursacht Mobilität auch Belastungen wie Lärmemissionen. Eine gute Nachricht: Die milliardenschweren Maßnahmen für möglichst leisen Flugverkehr kommen an – immer weniger Menschen sind in Deutschland von Fluglärm betroffen.

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LDEN > 65 ≤ 70 dB(A)

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Weniger Menschen fühlen sich von Verkehrs-lärm stark oder mittelmäßig belästigt

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Um Lärm zu reduzieren, widmet sich die Lufthansa Group wie kein zweiter Luftfahrtkonzern auch der bestehenden Flotte. So hat sie gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) und dem Flugzeugbauer Airbus Wirbelge-neratoren für die A320-Familie entwickelt. Seit Herbst vergan-genen Jahres stattet Lufthansa nun für viele Millionen Euro 157 Maschinen mit dem Bauteil aus. Der Gesamtschallpegel der Flugzeuge sinkt im Anfl ug zwischen 10 und 17 Kilometern vor der Landung um bis zu vier Dezibel. Weiter entfernt vom Flughafen ist der Effekt nach Airbus-Angaben noch größer. Zur Einordnung: Minus zehn Dezibel entspricht der Halbierung des wahrgenommenen Fluglärms.

Neben geräuschreduzierenden Modifi kationen an Flugzeugen engagiert sich die Lufthansa Group auch für möglichst leise An- und Abfl ugverfahren. Das gilt insbesondere in Frankfurt, wo der Anfl ugwinkel auf die neue Nordwest-Landebahn bei bestimmten Wetterbedingungen von 3,0 auf 3,2 Grad angeho-ben wird. Folge: Die Flugzeuge überfl iegen die umliegenden Regionen in größerer Höhe und sind damit weniger zu hören.

Die PerspektivenDie Lufthansa Group hat rund 272 Flugzeuge auf ihrer Bestell-liste. Die Kosten betragen laut Listenwert rund 38 Milliarden Euro. Investitionen, die auch zu einem leiseren Luftverkehr in Deutschland beitragen. So stationiert Lufthansa Ende 2016 in München den brandneuen Langstreckenfl ieger A350-900. Der Airbus unterschreitet die aktuellen Lärmgrenzwerte um 16 Dezibel.

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Lärmpausen: Probebetrieb läuftSeit Mitte April setzen Lufthansa, Fraport und DFS am Frankfurter Flughafen sogenannte Lärmpausen um. Landen Flugzeuge in Richtung Westen – was wegen der vorherrschenden Windrichtung bei etwa 70 Prozent der Landungen der Fall ist –, werden zwischen 5.00 und 6.00 Uhr sowie zwischen 22.00 und 23.00 Uhr einzelne Start- und Landebahnen nicht genutzt. Im Saldo werden damit östlich des Flughafens bis zu 40 000 Menschen entlastet werden.

FRA ist ab dem Sommerfl ugplan der erste internationale Großfl ughafen, der zusätzlich zu dem sechsstü ndigen Nachtfl ugverbot eine weitere Lärmpause umsetzt. Klar ist: Die Zahl der Starts und Landungen darf nicht verringert und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Drehkreu-zes nicht weiter beeinträchtigt werden. Alle Maßnahmen zum Schallschutz in FRA mü ssen auf dem Planfeststel-lungsbeschluss zum Ausbau des Flughafens basieren und wirtschaftlich tragbar sein.

Weitere Informationen zum Thema Fluglärm

Lufthansa Group

Fluglärmportal

BDL-Fluglärmreport

Zahlreiche Messstationen um FRA notieren weniger FluglärmZwischen Bischofsheim im Westen, Offenbach im Osten und Büttelborn im Süden wird seit Jahren der Fluglärm gemessen. Ein Vergleich der aktuellsten Daten zeigt: In den vergangenen sieben Jahren ist es an über-durchschnittlich vielen Messstationen leiser geworden.

Wirbelgeneratoren entlasten die Region Frankfurt Minderungen in Dezibel

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Grundlage sind sämtliche verfügbaren Vergleichswerte, konkret in: Bad Weilbach, Bischofsheim, Büttelborn, Eddersheim, Flörsheim, Forsthaus, Frankfurt-Oberrad, Frankfurt-Süd, Gräfenhausen, Groß-Gerau-West, Groß-Gerau-Nord, Kelsterbach, Klein-Gerau, Mörfelden-West, Mörfelden-Süd, Nauheim, Neu-Isenburg-Nord, Neu-Isenburg-Rathaus, Offenbach-Bieber, Offenbach-Lauterborn, Okriftel, Opelbrücke, Raunhaim, Weiter-stadt, Worfelden, Zeppelinheim

Quelle: Fraport

Lufthansa Boeing 747-8 Chevron-Düse vermindert Strahllärm

Wir setzen Visionen um.1/ Investitionen in modernste Flugzeuge• Wir setzen stets auf neueste Technologien.• Zwischen 2014 und 2025 werden 261 neue

Flugzeuge an uns ausgeliefert.• Wir kaufen die leisesten am Markt verfügbaren Triebwerke.• Wir entlasten die Anwohner im Flughafenumfeld damit erheblich.

3/ Aktiv in der Lärmforschung• Wir forschen für leiseres Fliegen.• Wir identifi zieren Geräuschquellen und leiten

daraus Handlungsoptionen ab.• Wir beteiligen uns an Studien zur Auswirkung von Lärm.

• Wir engagieren uns bereits seit 15 Jahren im Forschungsverbund „Leiser Verkehr“.

2/ Nachrüsten der bestehenden Flotte zur Lärmminderung

• Wir rüsten unsere Flotte mit neuen geräusch-reduzierenden Technologien nach.

• 157 Flugzeuge der bestehenden Flotte erhalten Wirbelgeneratoren (Vortex Generators), die den Schallpegel des Flugzeugs im Landeanfl ug um bis zu vier Dezibel senken.• Alle in Frankfurt stationierten Lufthansa-

Flugzeuge vom Typ B 737 erhielten neue Schalldämpfer.

4/ Entwicklung lärmreduzierender An- und Abfl ugverfahren gemeinsam mit unseren Systempartnern

• Unser Flugbetrieb ist auf vielfältige Weise in die Maßnahmen zum Lärmschutz eingebunden.

• Unter bestimmten Wetterbedingungen wird der Anfl ugwinkel auf der Nordwest-Landebahn in Frankfurt angehoben.• Am Drehkreuz Frankfurt führt der planmäßige

Wechsel verschiedener Startbahnen zu echten Lärmpausen.

5/ Dialog mit Flughafenanrainern und weiteren Interessengruppen

• Wir beteiligen uns aktiv in Dialogforen.• Wir informieren ausführlich über unsere

Aktivitäten.

lufthansagroup.com

Leiser in die ZukunftDie Dimensionenunseres Engagements

Fraport

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Klimaschutz:Lufthansa Group geht voran, Politik muss stärker unterstützen

Wesentlicher Grund der Effi zienzfortschritte sind die Milliarden-Investitionen in modernste Flugzeuge. Gerade hat Lufthansa ihre 19. Boeing 747-8 in Dienst gestellt. Das Flugzeug ist um 15 Prozent treibstoffeffi zienter als das Vorgängermodell B 747-400. Oder der Airbus A350: Pro Passagier verbraucht das neue Langstreckenfl ugzeug 2,9 Liter Kerosin auf 100 Kilo-meter. Lufthansa hat davon 25 Maschinen bestellt. Keine andere europäische Fluggesellschaft hat mehr A350 geor-dert. Bis zum Jahr 2025 erhält das Unternehmen insgesamt 272 Flugzeuge zu einem Listenwert von 38 Milliarden Euro.

Politik muss mehr Klimaschutz stimulierenDiese Investitionssummen mü ssen private EU-Airlines zu-nächst am Markt verdienen. Unfairer Wettbewerb von hoch geförderten Staatskonzernen vor allem aus den Golf-Staaten und überhöhte Infrastrukturkosten in Europa machen dies oft unmöglich. Aber auch eine Politik, die deutsche und euro-päische Airlines einseitig belastet, schadet letztlich der Nach-haltigkeit des europäischen Luftverkehrs:

– Steuern und Gebü hren: Die vier deutschen Fluggesell-schaften mü ssen pro Jahr weit ü ber 500 Millionen Euro Luftverkehrsteuer entrichten. Dieser nationale Alleingang schwächt die Investitionsmöglichkeiten massiv. Ein ver-gleichbarer Betrag wird fü r stetig steigende und häufi g inef-fi ziente Sicherheitsmaßnahmen fällig. Auch wenn einzelne Maßnahmen richtig sein mögen: Unfair ist die einseitige

Belastung der Kunden, denn in anderen Ländern, zum Beispiel den USA, werden diese hoheitlichen Aufgaben staatlich getragen.

– Emissionshandel: EU-Airlines unterliegen mit ihren Zubrin-gerfl ü gen zu heimischen Drehkreuzen für Langstrecken-fl üge dem Emissionshandel. Fü r Airlines mit Nicht-EU-Drehkreuzen etwa in Dubai fallen diese Zusatzkosten nicht an. Eine Wettbewerbsverzerrung, die in vielen Fällen sogar längere und damit klimaschädlichere Routen bevorteilt – solche Umsteigeverkehre müssen dringend vom Emis-sionshandel ausgenommen werden.

– Single European Sky: Wegen der ineffi zienten Luftraum-ü berwachung müssen heute Flüge in Europa Dutzende Kilometer an Umwegen fl iegen – Millionen Tonnen unnöti-ge CO2-Emissionen inklusive! Zudem verursacht das Sys-tem Zusatzkosten von fü nf Milliarden Euro pro Jahr. Geld, das wiederum für Investitionen fehlt. Der Single European Sky muss schneller umgesetzt werden; seit Jahrzehnten wird dies in Brü ssel gefordert, doch wenig geht voran.

– Globales Klimaschutzabkommen: 2016 will die UN-Luft-fahrtorganisation ICAO ein weltweit geltendes System fü r Klimaschutzabgaben im Luftverkehr präsentieren. Deutsch-land und die EU mü ssen diesen richtigen Ansatz weiter unterstü tzen und bereit sein, Kompromisse einzugehen, um ein globales Abkommen nicht zu gefährden.

Mit 3,84 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer haben die Fluggesellschaften der Lufthansa Group 2014 erneut einen Effi zienzrekord aufgestellt. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Verbesserung 1,6 Prozent. Die Politik versucht diese Entwicklung mit verschiedenen Regulierungen zu fl ankieren. Allerdings: Zahlreiche Maßnahmen und Versäumnisse bewirken leider das Gegenteil.

Strom/Wärme

Haushalte

Industrie andere Bereiche

andere Verkehr

Luftverkehr weltweitinnereuropäisch

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1991 2014

Durchschnittlicher Kerosinverbrauch pro 100 Passagier-kilometer

-38%

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Luftverkehr weltweitinnereuropäisch

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1991 2014

Durchschnittlicher Kerosinverbrauch pro 100 Passagier-kilometer

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Lufthansa Group erzielt neuen Effi zienzrekordOb Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines oder Germanwings: Alle Flugge-sellschaften der Lufthansa Group haben 2014 ihre Effi zienz verbessert.

CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe

Quellen: Internationale Umweltagentur (IEA) 2013, Daten für 2011

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Digitale Vernetzung:Neue Perspektiven für den Luftverkehr

Intelligente Angebote fü r Fluggäste gestaltenLufthansa will in der Lage sein, frü her und umfassender auf Wü nsche der Passagiere reagieren zu können. Schon im Vorfeld der Reiseplanung soll Kunden, beispielsweise durch personalisierte Informationen, optimaler Service geboten werden. Auch nach der Buchung sollen Reisende individuelle Empfehlungen, die eigene Wü nsche und Bedü rfnisse refl ektie-ren, erhalten. Am Tag des Fluges sollen am Airport zusätzliche mobile Services zur Verfügung und Lufthansa auch am Reise-ziel als Partner bereitstehen. Die Lufthansa Group will somit in Zukunft nicht nur Flü ge, sondern komplette Mobilitätskonzepte anbieten.

Cargo: Noch mehr Effi zienz ermöglichenSteht bei der Passage das Reiseerlebnis im Mittelpunkt, ist es bei der Fracht die Effi zienz. So werden neue Technologien in der Förder- und Lagertechnik die Arbeit in den Umschlagzen-

tren revolutionieren. Wo heute per Gabelstapler oder Hubwa-gen Waren bewegt werden, erleichtern zukünftig automatisier-te Fördersysteme die Arbeit – die Fracht wird die Flugzeuge deutlich schneller erreichen.

Wartung: Selbstdiagnose-Systeme weisen den WegLufthansa Technik ist weltweit Marktfü hrer bei Wartung und Überholung von Flugzeugen, Triebwerken und ihren Syste-men. Der Umgang mit digitalen Lösungen gehört zwar bereits zum Alltag, weitere Digitalisierung ermöglicht dennoch völlig neue Perspektiven: So ist zum Beispiel denkbar, dass kü nftig noch mehr Bauteile eines Flugzeuges Selbstdiagnosen durchfü hren. Das heißt, dass sie nicht mehr automatisch nur Defekte anzeigen, sond ern gleichzeitig auf die Fehlerquellen hinweisen. Bei Triebwerken ist dies bereits heute zum Teil Re-alität. Fü r die Techniker bedeutet das – bei noch mehr Sicher-heit fü r die Reisenden – eine erhebliche Zeitersparnis.

Die digitale Vernetzung – ob zwischen Menschen via Social Media oder im sogenannten Internet der Dinge – entfaltet eine enorme Dynamik. Neue Geschäftsideen erobern in atemberaubendem Tempo die Wirtschaft. Das gilt insbesondere für die Luftfahrt. So tritt zum Beispiel Google an, den effi zientes-ten Flughafen der Welt zu bauen. Digitale Kompetenz, um intelligente Produkte anbieten zu können, wird im Wettbewerb entscheidend. Die Lufthansa Group zählt hier zu den Innovationstreibern.

42,0

9,0 Mrd. TB

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2005 2010 2012 2015* 2020*

Datenverkehr steigt rapidePro Sekunde werden weltweit etwa 200 Terabyte Daten generiert. In einer Minute entstehen damit Inhalte, die neun Milliarden Bü cher fü llen könnten.

Neue Geschäftsfelder erschließenDie Lufthansa Group setzt auf neue Konzepte fü r mehr Wachstum. Dabei fördert das Unter-nehmen typische Start-up-Ideen innerhalb des Konzerns abseits der etablierten Strukturen: 2014 wurden der Innovation Fund, der jährlich zehn Millionen Euro fü r Anschubfi nanzierungen bereitstellt, sowie der Lufthansa Innovationhub mit Sitz im Berliner Start-up-Zentrum Factory gegründet.

Lufthansa auf der Apple WatchSeit Ende April können Lufthansa Kunden auf ihrer neuen Apple Watch alle relevanten Infor-mationen zu ihrem Flug abrufen, zum Beispiel Einsteigezeit, Terminal, Flugsteig und Sitzplatz-nummer. Zudem können sie die Uhr über Pass-book auch als Bordkarte nutzen – die Lufthansa App für die Apple Watch ist eine weitere digitale Lösung für komfortables Reisen.

„Die Digitalisierung hat das Potential, die Wirtschaftsgeschichte etablierter Volkswirt-schaften neu zu schreiben. Nur wem es gelingt, seine Innovationskraft auch im digitalen Zeitalter zu behaupten, bleibt an der Spitze bei Wachstum, Arbeit und Wohlstand.“

Alexander DobrindtBundesminister fü r Verkehr und digitale Infrastruktur

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Telegramm

Klimaforschung: Zweiter Lufthansa Airbus mit IAGOS-Labor

Verlässliche Klimavorhersagen brauchen eine gute Datengrundla-ge. Die Lufthansa Group engagiert sich dafür seit über 20 Jahren. Jüngster Meilenstein: Ab sofort sammelt ein zweites Langstre-ckenfl ugzeug der Lufthansa Group auf jedem Flug Daten von Spu-renstoffen und Wolkenteilchen in Reisefl ughöhe. Nach jeder Lan-dung werden die Daten aus dem fl iegenden Klimalabor direkt an das französische Forschungszentrum CNRS übermittelt und anschlie-ßend von Forschungseinrichtungen weltweit genutzt.

Das Lufthansa Engagement ist Teil des Klimaforschungsprojek-tes IAGOS unter Federführung des Forschungszentrums Jülich. Die politische Wertschätzung ist erheblich: Die IAGOS-Infrastruktur „ist für die Untersuchung der Atmo-sphärenchemie und ihre Verände-rungen unverzichtbar und wird das wissenschaftliche Verständnis von einigen der wichtigsten Umweltpro-bleme wesentlich verbessern“, so der Wissenschaftliche Beirat des Bundesforschungsministeriums.

Luftverkehrsteuer 2014: Neue Rekordbelastung

Die Fluggesellschaften wurden 2014 in Deutschland mit 983 Milli-onen Euro Luftverkehrsteuer belas-tet. Diese nationale Sondersteuer trifft heimische Airlines in beson-derem Maße: Die vier deutschen Airlines stemmen deutlich über 50 Prozent der Steuern, während sich der Rest auf über 100 auslän-dische Airlines verteilt.

Gewinnbremse LuftverkehrsteuerEntgegen den Erwartungen des Bundes-fi nanzministeriums können die Airlines aufgrund des harten Wettbewerbes die Luftverkehrsteuer nicht an die Kunden weitergeben. Kennzahlen für die Lufthan-sa Passage Group und Airberlin Group:

Durchschnittlicher operativer Gewinn vom Umsatz:

Durchschnittlicher Anteil der Luftverkehr-steuer am Umsatz:

Gebühren und Entgelte: Inakzeptable Kostensteigerung

4,7 Milliarden Euro müssen die Fluggesellschaften in Deutsch-land 2015 an Flughafengebühren und Entgelten entrichten, so die Berechnungen des deutschen Airline-Verbandes BDF. Gegenüber 2014 entspricht das einem Anstieg um 6,2 Prozent. Zum Vergleich: Die Infl ationshöhe bewegt sich derzeit bei 0,5 Prozent. Diese überpropor-tionale Kostensteigerung beein-trächtigt die Luftverkehrsanbindung Deutschlands: Während Airports und Flugsicherung immer höhere Rechnungen ausstellen, fallen bei den Fluggesellschaften aufgrund des harten Wettbewerbs die Ticket-erlöse immer weiter. Diese gaben beispielsweise bei der Lufthansa Group 2014 im Durchschnitt um 3,1 Prozent nach. Weniger Umstei-ger und eingestellte Verbindungen sind die Folge.

Neueinstellungen: 1 650 Mitarbeiter in Deutschland

Die Lufthansa Group stellt 2015 deutschlandweit rund 1 650 neue Mitarbeiter ein. Bedarf besteht vor allem in den operativen Bereichen. Dabei hat die Ausbildung bei Lufthansa einen besonderen Stel-lenwert: Im Ausbildungsjahr 2016 starten 230 junge Menschen eine Ausbildung oder ein Studium im Konzern. Die Vielfalt ist groß: 35 verschiedene Ausbildungsbe-rufe – von Werkzeugmechanikern ü ber System gastronomen bis hin zu Kaufl euten fü r Spedition – ste-hen zur Auswahl. Zudem bietet die Lufthansa Group neun verschiede-ne Studienprogramme an.

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Weitere Informationen Informationen des BDL

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Redaktionsschluss: 8. Juni 2015

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