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Nomos Politische Prekarität Anna Hollendung Zeitgenössische Diskurse des Politischen | 17 Eine Bestimmung des Prekären im politischen Ereignis

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Politische Prekarität

Anna Hollendung

Zeitgenössische Diskurse des Politischen | 17

Eine Bestimmung des Prekären im politischen Ereignis

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Schriftenreihe Zeitgenössische Diskurse des Politischen

herausgegeben von

Prof. Dr. Andreas HetzelProf. Dr. Oliver Flügel-Martinsen

Band 17

Wissenschaftlicher Beirat

Mathias Albert (Bielefeld), Robin Celikates (Berlin), Anna Geis (Hamburg), Charles Girard (Lyon), Ina Kerner (Koblenz-Landau), Regina Kreide (Giessen), Oliver Marchart (Wien), Stephan Moebius (Graz), Maria Muhle (München), Martin Nonhoff (Bremen), Dirk Quadflieg (Leipzig), Hartmut Rosa (Jena), Rainer Schmalz-Bruns † (Hannover)

Die Forschungsreihe versteht sich als Forum der Diskussion über Möglich-keiten und Grenzen des Politischen heute. Sie vereint Schriften aus der Politischen Theorie, der Politischen Philosophie, der Sozialphilosophie und der Soziologie. Ohne sich schulpolitisch festlegen zu wollen, verfolgen die Schriften der Reihe die Pfade eines antiessentialistischen, pluralistischen und radikaldemokratischen Denkens des Politischen, wie es sich seit der Mitte der 1980er Jahre vor allem in Frankreich, Italien, England und in den USA formiert hat. Das Themenspektrum der Bände erstreckt sich von dekonstruktiven über genealogische, agonistische, diskurs- und hege monie-theoretische Ansätze bis in die Felder der Gouvernementalitätsstudien, des (Post-)Feminismus und der Postcolonial Studies. Die Reihe eröffnet eine konstruktive Kontroverse über die Diskurse des Politischen und sucht zugleich nach Perspektiven ihrer Weiterentwicklung.

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Zugl.: Bremen, Univ., Diss., 2019

ISBN 978-3-8487-6688-8 (Print)ISBN 978-3-7489-0800-5 (ePDF)

1. Auflage 2020© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2020. Gedruckt in Deutschland. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.

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Die Dissertation wird in überarbeiteter Fassung veröffentlicht. Im Zuge der Publikations-vorbereitungen wurde sie deutlich gekürzt, die Struktur wurde geändert (Teilung von Kapitel 1 und 2 in der vorliegenden Fassung in zwei eigenständige Kapitel) und die Verbildlichung des politischen Dreiecks wurde hinzugefügt und ausgeführt.

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Für meine Mutter, die mich beim Laufenlernen begleitete, damit ich meinen eigenen Weg gehen kann, und für Julian, der mich daran erinnert, was

wirklich wichtig ist.

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Vorwort

Der Ausbruch einer globalen Pandemie hat unsere Lebens- und Denkge-wohnheiten in den vergangenen Wochen radikal in Frage gestellt und uns neue Regeln des Zusammenlebens aufgezwungen. Wir sehen jetzt schon, wie weit diese Änderungen auch das Öffentliche betreffen, das traditionell als Konstitutivum des Politischen verstanden wird.1

Eilig wurden von allen Beteiligten zahlreiche und weitreichende An-passungen an eine neue Situation vorgenommen, in der nicht einmal mehr die körperliche Zusammenkunft der Mehrzahl der Abgeordneten in Par-lamentssälen vorgesehen ist. Abstimmungen, Wahlen, Versammlungen, ebenso wie die alltägliche Orientierung an jenen Anderen, denen wir in den verschiedenen Situation eines freien gesellschaftlichen Zusammenle-bens begegnen – dies alles sind Elemente unserer Vorstellung von Demo-kratie, die bislang überwiegend eine körperliche Anwesenheit vorausset-zen. Die physische Begegnung ist also eine Prämisse, auf der unser politi-sches System aufbaut und deren Möglichkeiten zurzeit teilweise außer Kraft gesetzt und eingeschränkt sind.2 Damit wird auf eine Zerbrechlich-keit der politischen Welt verwiesen, die in dieser Arbeit theoretisch reflek-tiert werden soll.

1 Diese Verbindung von Öffentlichkeit und dem Politischen wurde aufgrund der damit verbundenen Ausschlüsse aus postkolonialer, feministischer und ökologi-scher Perspektive vielfach kritisiert. Zusammenfassend zu den Widerspruchsdy-namiken innerhalb von Demokratien vgl. bspw. Lessenich (2019) sowie die er-gänzenden Anmerkungen von Viviana Asara (2019) in demselben Sammelband. Feministische Theorien rückten früh den Ausschluss der Reproduktionsarbeit in den Fokus ihrer Kritik (Ludwig 2013, Sauer 2006). Die Auschlüsse von nicht-menschlichen Wesen aus dem Sozialen thematisiert insbesondere Bruno Latours Entwurf einer politischen Ökologie die einen möglichen Gegenentwurf zum ver-heerenden vorherrschenden Weltmodell vorschlägt (Latour 2001, 2017, 2018). Wie die westlichen Demokratien auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen aufbauen, stellt in vorzüglicher Weise Timothy Mitchell (2013) dar, der den Ein-fluss der Kohle- und Erdölförderung auf die Syteme politischer Herrschaft aus-arbeitet. Die Externalisierungsdynamiken westlicher Demokratien auf die ehe-maligen Kolonien werden exemplarisch von Michelle Williams (2019) ausge-wiesen und unter anderem auch von Rosanvallon (2008b) thematisiert.

2 U.a. ein Essay in der Zeit thematisierte diese Dimension (von Radow 2020).

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Vorwort

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Sichtbarer denn je ist auch unsere Angewiesenheit auf jene, zumeist weiblichen, gesellschaftlichen Funktionsträger_innen, deren Beiträge re-gelmäßig abgewertet und gering geschätzt werden und die sich nun als „systemrelevant“ erweisen – Kranken- und Altenpfleger_innen, Erzie-her_innen sowie Beschäftigte, die unsere Lebensmittelinfrastruktur sicher-stellen. Sie sind die Held_innen der Stunde, da sie unter den erschwerten Bedingungen der aktuellen Krise mit ihrer Arbeit dazu beisteuern, dass unser weitgehendes Wohlergehen gesichert ist. Ohne diese zahlreichen Beiträge stünde das derzeit sichtbar fragile Fortbestehen unserer Gesell-schaft auf der Kippe. Ihr Handeln ist immer schon Voraussetzung auch für das Politische gewesen – wie dies in der aktuellen Phase besonders deut-lich geworden sein sollte. Diese Angewiesenheit auf Bedingungen, die au-ßerhalb des Politischen liegen, ist Bestandteil dessen, was in der vorlie-genden Monografie unter dem Begriff der „politischen Prekarität“ disku-tiert wird.

Nicht zuletzt drückt sich zudem in der aktuellen Situation die unter-schiedliche Gefährdung aus, der verschiedene Akteur_innen in ihrem poli-tischen Handeln ausgesetzt sein können. Damit ist unter anderem die Ge-sundheitsgefährdung gemeint, die je nach sozialer Positionierung deutlich variieren kann (insbesondere an der erhöhten Mortalitätsrate in der schwarzen US-Bevölkerung zeigen sich die tödlichen Auswirkungen eines sozialen Systems, das deutlich nach Hautfarbe diskriminiert). Ebenso un-terscheiden sich die Reaktionen und die damit verbundenen Auswirkun-gen in vielen betroffenen Staaten fundamental voneinander, deren Ange-hörige zudem mit gravierenden Unterschieden in der Resilienz und Kapa-zität ihrer Gesundheitssysteme umgehen müssen.

So wirft die aktuelle Krise ebenfalls ein Schlaglicht auf die globalen Ordnungen. Um nur einige Stichworte zu den Vorgängen zu nennen, die diese gezeichnet haben: das Entstehen und Erstarken neuer populistischer Bewegungen, hat zu einer Fehlbewertung des neuartigen Virus beigetra-gen und damit politische Entscheidungen begünstigt, die nun viele Opfer kosten. Die kontinuierliche Ressourcenausbeutung durch starke Industrien haben – nicht zuletzt in Kombination mit einer in der Vergangenheit viel-fach auch gegen den Willen von Staatsführer_innen und Bevölkerungen durchgesetzten Finanzpolitik in Orientierung an den verheerenden Ein-schätzungen der Chicagoer Schule (Stieglitz 2002) – zu einer postkolonia-len Situation beigetragen, in der die Länder des globalen Südens materiell besonders schlecht ausgestattet sind. Innereuropäisch ist insbesondere an die Finanzkrise 2012 und die folgende Austeritätspolitik zu denken, die in den Gesundheitssystemen der besonders betroffenen Länder deutliche

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Vorwort

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Spuren hinterlassen hat. Sie beschränken die Handlungsfähigkeit von Ak-teur_innen in der Vergangenheit und der Gegenwart, machen besonders drastische Eingriffe in die Freiheitsrechte nötig oder/und führen zum Tod von vielen Menschen und diversen Formen sozialer Verelendung.

Nicht zuletzt sollte das Auftauchen von Sars-CoV-2 uns gemahnen, das Mensch-Natur-Verhältnis grundlegend zu überdenken. Weil uns die aktu-elle Situation erneut vor Augen führt, dass wir ‚die Natur‘ nicht gänzlich kontrollieren können, weil seine Entstehung auch auf menschliche Eingrif-fe in die Natur zurückzuführen ist (Mast 2020) und weil die Grenze zwi-schen dem Sozialen und der Natur keineswegs unverhandelbar fest steht (Latour 2001). Diese spezifischen Befunde können das Nachdenken über Gefährdungen des Politischen im Allgemeinen eröffnen.

In diesem Sinne haben meine Überlegungen zu politischer Prekarität in der Coronakrise eine überraschende Aktualität gewonnen. Denn diese führt uns einmal mehr vor Augen, dass eine grundlegende Auseinander-setzung mit den Gefährdungen durch das Politische und im Politischen angebracht ist.

Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2019 als Dissertation im Fachbereich Sozialwissenschaften angenommen. Sie entstand überwie-gend im Rahmen meiner Beschäftigungsverhältnisse am Institut für Inter-kulturelle und Internationale Studien (InIIS) der Universität Bremen und am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nicht zuletzt dem Privileg weitgehend kontinuierlicher Beschäfti-gungsverhältnisse verdankt sich die Möglichkeit eines konzentrierten Ar-beitens an den hier vorgestellten Thesen. Die finanzielle Unterstützung aus den Programmen der Zentralen Forschungsförderung der Uni Bremen ermöglichte mir zudem einen Forschungsaufenthalt an der McMaster Uni-versity (Ontario).

Als Mutter eines inzwischen 4jährigen Sohnes bin ich mir in besonde-rem Maße meiner Angewiesenheit auf die reproduktiven Tätigkeiten be-wusst, die andere Menschen ausüben. Ich möchte daher meiner Dankbar-keit auch für all jenen sichtbaren und unsichtbaren Ermöglicher_innen meiner akademischen Tätigkeiten für ihren Beitrag Ausdruck verleihen – auch ohne die Namen und zahlreichen Unterstützungsleistungen im Ein-zelnen auflisten zu können.

Lesen und Schreiben gelten gemeinhin als einsame Tätigkeiten. Umso erstaunlicher ist es wahrzunehmen, wie viele Menschen an der Entstehung dieses Buches auf verschiedene Weise mitgewirkt haben: Martin Nonhoff und später auch James D. Ingram begleiteten mich intensiv und gewissen-

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haft bei der Präzisierung meiner Überlegungen. Sowohl am Institut für In-terkulturelle und Internationale Studien (InIIS) als auch in Kiel hatte ich ein ausgesprochen förderliches, freundliches und aufgeschlossenes Kolle-gium, das die Entwicklung meines wissenschaftlichen Selbstverständnis-ses und meiner Dissertation stets unterstützte. Ihnen allen gilt mein aus-drücklicher Dank. Insbesondere die Arbeitsgruppe für Politische Theorie um Martin Nonhoff stellte sich als ein Glücksfall heraus: Im Bremer Kol-loquium für Politische Theorie wurden alle Kapitel kritisch diskutiert und Überarbeitungsvorschläge gegeben, durch die der vorliegende Text erst zu seiner jetzigen Form heranreifen konnte. Der stets konstruktive und entge-genkommende Umgangston bot einen fruchtbaren Boden, um meinen ei-genen Fragen zum Thema nachgehen und sinnvolle Antworten entwickeln zu können. Ein besonderer Dank gilt daher auch Niklas Baschek, Eli-zaveta Gaufmann, Christoph Haker, Roy Karadaǧ, Christian Leonhardt, Julia Masurkewitz-Möller, Peter Mayer, Linda Monsees, Karsten Schu-bert, Frieder Vogelmann und den anderen Teilnehmer_innen des Kollo-quiums. Auch andere Kolleg_innen trugen in den verschiedenen Entste-hungsschritten zum Gelingen meines Promotionsprojektes bei. Die vorlie-gende Monografie profitiert von den Gesprächen, die ich mit Albena Az-manova, Ronald Beiner, Robin Celikates, Martin Deleixhe, Paula Diehl, Oliver Flügel-Martinsen, Oliver Marchart, Franziska Martinsen, Sofia Näsström, Frank Nullmeier, Ndidi Nwaneri, John McGuire, Francesca Raimondi, Martin Saar, Andrew Schaap, Rainer Schmalz-Bruns, Paul Sörensen, Lars Tønder, Ines Weber und vielen anderen zu meinem Thema führen konnte. Auch meine Lehrtätigkeiten waren Quell der Inspiration für dieses Buchprojekt.

Nadine Glade, Gertrud Hollendung, Jule Kahrig, Inga Neumann und Sven Rößler haben mit ihren sorgfältigen Korrekturen zum erfolgreichen Abschluss des Projekts beigesteuert. Insbesondere haben sich in dieser Phase Elmar Noll, der Tapfere, durch seine unermüdliche Unterstützung im genauen Lektorat, und Henrique Ricardo Otten, durch eine minuziöse Lektüre der gesamten Arbeit und seiner Überzeugungsarbeit für ein von Grund auf überarbeitetes Fazit, hervorgetan. Herzlichen Dank auch an Florian Frietsch vom Nomos-Verlag, der mir bei kniffeligen Formatie-rungsproblemen zur Seite stand und nicht zuletzt an Oliver Flügel-Martinsen und Andreas Hetzel, den Herausgebern, für die Aufnahme mei-ner Monografie in die Schriftenreihe „Zeitgenössische Diskurse des Politi-schen“.

Es übersteigt den Rahmen dieser Dankesworte den Beitrag von Oliver Bruns zu dem Gelingen dieses Projektes zu benennen. Ein besonderer

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Dank gilt meinen Eltern, Gertrud und Willi Hollendung, dafür, dass sie stets in meine Fähigkeiten vertraut und mich auch in meinen eher schwer nachvollziehbaren Lebensentscheidungen unterstützt haben – ohne Euch wäre dies niemals möglich geworden.

Bremen, im April 2020 Anna Hollendung

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Gefahren öffentlicher Wortergreifung 17 II. Politische Prekarität 18 III. Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit 20 

1. Politik und das Prekäre. Systematische Grundlagen  

1.1 Einführung 25 1.2. Politik als Gefährdung oder Politik zur Einhegung der

Gefahr – eine ideengeschichtliche Betrachtung 26 1.3 Sozialtheoretische Thematisierungen von Ausschluss und Subalternität 30 1.4 Prekarität: Eine Begriffsannäherung 38 1.5 Zusammenfassung 58 

2. Eine sozialontologische Perspektive auf das Prekäre  

2.1 Einführung 61  2.2 Eine Sozialontologie des Prekären 63  2.3 Ethik und Politik 67  2.4 Butler’s Sozialontologie als unabgeschlossenes Projekt 83  2.5 Zusammenfassung und Ausblick 85 

3. „Das Politische“ und die Gefahr  

3.1 Die Moderne als Zeitalter der Kontingenz 89  3.2 Kontingenz als Herausforderung für die Theorien des Politischen 91  3.3 Das Politische im Verhältnis zur Geschichte 92  3.4 Das Politische als Verhältnis der Gemeinsamkeit 97  3.5 Die dissoziative Auffassung des Politischen 103  3.6 Das revolutionäre Verständnis des Politischen 111 

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4. Hannah Arendt und die Fragilität des Politischen  

4.1 Einleitung 117  4.2 Gewalt und Macht – Prekarität als das Andere des

Politischen? 120  4.3 Politische Freiheit als Wagnis 143  4.4 Die Möglichkeit des Weltverlusts 147  4.5 Die sozioökonomischen Voraussetzungen politischer Macht und der Wert des Privaten 150  4.6 Politische Prekarität nach Hannah Arendt 159 

5. Der prekäre Übergang in die politische Gemeinschaft: „Politische Prekarität“ im Anschluss an Jacques Rancière

5.1 Einleitung 163  5.2 Der Zusammenhang zwischen sozialer Not und politischem Ausschluss 168 5.3 Die Prekarität des politischen Subjekts und seiner

Subjektivierung 177  5.4 Politische Prekarität als Folge „polizeilicher Ord- nungen“ 185  5.5 Die temporale Achse politischer Prekarität am Beispiel der „Ehe für alle“ 191  5.6 Wie kann politische Prekarität im Anschluss an Ran- cière verstanden werden? 199 

6. Ergänzungen zum Verständnis politischer Prekarität vermittels der Theorie Alain Badious  

6.1 Einleitung 203  6.2 Zur Verortung von Badious Denken 210  6.3 Kritik an der Ethik der Menschenrechte und der

Totalitarismustheorie 219  6.4 Was ist Politik? 222  6.5 Politik gegen die Repressivität des Staates 227  6.6 Prekarität in der politischen Konstellation – Repression als Antwort auf politischen Aktivismus 232  6.7 Ergänzungen am Verständnis politischer Prekarität nach Badiou 239 

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Fazit 

I. Das Verhältnis von Politik und Prekarität 243  II. Notwendige politische Prekarität 248  III. Ungleichheit der Chancen und Gefährdungen 249  IV. Prekarität entsteht aus dem Politischen 251  V. Temporalität: Das Verhältnis von Struktur und Ereignis 251  VI. Über die Ambivalenz von Institutionen 255  VII. Gegen die Abschaffung politischer Prekarität 256  VIII. Kritische Solidarität als Antwort auf politische Prekarität 258  IX. Ausblick auf Analysen politischer Prekarität 261 

Exkurse  

Arbeitssoziologie in Deutschland 263  Ricœur als Denker der Ambivalenz des Politischen 267

Literaturverzeichnis 271

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