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Störung des Sozialverhaltens (SSV)

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Gliederung

1. Symptomatik und Klassifikation2. Epidemiologie3. Komorbidität4. Entwicklungsverläufe5. Ätiologie 6. Prävention und Therapie

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1. Symptomatik und Klassifikation

Aggressiv-dissoziales Verhalten (antisocial behavior, conduct disorder)

oppositionelles Verhalten

aggressives Verhalten

delinquentes Verhalten

kriminelles Verhalten

Quelle: Beelmann & Raabe (2007)

Das gemeinsame Kennzeichen ist die Verletzung von altersgemäßen sozialen Erwartungen, Regeln und informellen wie formellen Normen.

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offen verdeckt

destruktiv

nicht-destruktiv

Jmd. schlagen;

etwas zerstören

heimlich etwas

kaputt machen

Jmd. beschimpfen Jmd. ausgrenzen;

lästern

Formen aggressiven Verhaltens

1. Symptomatik und Klassifikation

Quelle: Frick et al. (1993)

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Formen aggressiven Verhaltens

Dodge und Coie (1987) unterscheiden zudem eine

• instrumentell-proaktive und eine

• feindselig-reaktive Variante

Bei der proaktivenAggression (Täter-Aggression) handelt es sich um ein Verhalten, bei dem:

• ein erkennbares Ziel erreicht werden soll und

• emotionale Betroffenheit kaum als Motiv vonnöten ist.

1. Symptomatik und Klassifikation

Bei der reaktiven Aggression (Opfer-Aggression) handelt es sich um ein Verhalten, das resultiert aus:

• einer wahrgenommenen Provokation und/oder Bedrohung bzw.

• Frustration.

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Aggression als Mittel, Bedrohung zu reduzieren

Aggression führt zur emotionalen Erleichterung,

indem sie die Angst verringert

Erhöhte Bedrohung

Selbstregulationsmodell angstmotivierter Aggression

Quelle: Petermann & Petermann (2008b)

Immer häufiger wird die Angst durch Aggression abgebaut

Gesteigerte Aggression bewirkt soziale Ablehnung und Vergeltungsaggression

1. Symptomatik und Klassifikation

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Prävalenzangaben für aggressiv-dissoziales Verhalten

2. Epidemiologie

Jungen: 17.6 % Mädchen: 11.9 %

SDQ14.478 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren

Hölling et al. (2007)Deutschland

Jungen: 17.9 % Mädchen: 21.0 %

CBCL (extern. Verhalten)

809 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren

Kuschel et al. (2001)Deutschland

Jungen: 4.2 % Mädchen: 1.2 %

DSM-IV6674 Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 16 Jahren

Costello et al. (2003)USA

Jungen: 2.13 % Mädchen: 0.81 %

DSM-IV10.438 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren

Ford et al. (2003)Großbritannien

Prävalenz nach Geschlecht

Instrument System

StichprobeStudie

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Häufigkeit aggressiven und aggressiv-dissozialen Ver haltens in der Allgemeinbevölkerung

Frühe Kindheit Jugendalter Heran- und Kindheit Erwachsenenalter

Antisoziale Persönlichkeitsstörung

2 %

Dissoziales, delinquentes Verhalten

13 %

Aggressives Verhalten

8 %

2. Epidemiologie

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Geschlechtsunterschiede im aggressiven Verhalten

• Körperliche, offen-direkte Formen

• Instrumentelle Aggression mit egoistischen Absichten

• Starkes Dominanzstreben in Gruppen

• Begrenzte soziale Fertigkeiten, um Konflikte angemessen zu lösen

• Hinterhältig-verdeckte Formen• Emotional motivierte

Aggression (aufgrund des Verlustes von Selbstkontrolle)

• Relationale Aggression (Beziehungsaggression)

• Differenzierte soziale Fertigkeiten, die aggressives Verhalten reduzieren können

Jungen Mädchen

2. Epidemiologie

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Häufig treten zusätzlich zur SSV eine oder mehrere weitere Störungen auf:

3. Komorbidität

Störung mit oppositionellem Trotzverhalten (Jungen: 62 %, Mädchen: 56 %)

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (Jungen: 31 %, Mädchen: 16 %)

Angststörungen(Jungen: 10 %, Mädchen: 16 %)

Depressive Störungen(Jungen: 14 %, Mädchen: 12 %)

Quelle: Maughan et al. (2004)

Mit zunehmendem Alter gehören auch Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit zu den komorbiden Problemen.

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• Viele Kinder und Jugendliche mit einer SOT erfüllen nicht die Kriterien einer SSV bzw. entwickeln diese Störung nicht;

• Faktorenanalytische Untersuchungen nach dem DSM-IV konnten belegen, dass die Symptome der beiden Störungen zwei eigenständige, wenn auch vernetzte, Verhaltensbereiche darstellen (Frick et al., 1993);

• Entwickelt sich eine SSV im Jugendalter, so kann nicht für alle Jugendliche eine SOT in früheren Jahren ermittelt werden, wohingegen dem Beginn einer SSV während der Kindheit oftmals eine SOT vorausging (gilt v.a. für Jungen).

Komorbidität von SSV und SOT3. Komorbidität

Fazit: SOT und SSV im Kindesalter präsentieren eher dieselbe zugrundeliegende Störung; tritt die SSV oder die SOT erst im Ju gendalter auf, liegen eher unterschiedliche Störungen vor.

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Drei Entwicklungswege aggressiven Verhaltens

Früh auftretende, stabile EntwicklungDas Verhalten tritt von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter auf; die Schwere und Ernsthaftigkeit des Verhaltens nehmen mit der Zeit zu. Der Störungsbeginn liegt im Kindergartenalter; ein Teil der Kinder weist eine hyperkinetische Störung auf. Andere entwickeln oppositionelles und daraus im weiteren Verlauf aggressives Verhalten.

Zeitlich begrenztes Auftreten Das aggressive Verhalten verliert sich wieder während der Grundschulzeit oder besteht ausschließlich während einer kurzen Zeitspanne während der Jugendzeit.

Später EntwicklungsbeginnAggressives oder gewalttätiges Verhalten tritt erstmals im Jugendalter auf und besteht bis ins Erwachsenenalter fort.

4. Entwicklungsverläufe

Quelle: Loeber & Stouthamer-Loeber (1998)

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Komorbiditäten und Entwicklungswege ungünstiger Verläufe der SSV

Quelle: Petermann, Döpfner & Schmidt (2007)

4. Entwicklungsverläufe

Komorbiditäten und Entwicklungswege

Frühe Kindheit Jugendalter Junges Erwachsenenalter

Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitäts-

störung

Depression

Antisoziale Persönlichkeits-

störung

Substanz-missbrauch

Aggressiv-dissoziales Verhalten

Oppositionelles Verhalten

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Entwicklung aggressiv-dissozialen Verhaltens bei Mädchen

delayed-onset pathway

� Aggressiv-dissoziale Verhaltensweisen treten erst im Jugendalter auf (~12/14 Jahre).

� In der mittleren Kindheit tritt kein oder nur wenig aggressives Verhalten auf; im Kindergartenalter zeigen die Mädchen aggressives Verhalten.

� Diese Mädchen sind schon seit frühester Kindheit extrem vorbelastet.

� Das aggressiv-dissoziale Verhalten im Jugendalter ist sehr stark ausgeprägt.

� Es bleibt auch im weiteren Entwicklungsverlauf und im Erwachsenenalter stabil.

� Erklärungen für den Rückgang dissozialen Verhaltens in der mittleren Kindheit: Erziehung i.S. des Geschlechtsstereotyps, mehr protektiveFaktoren, Entwicklungsvorsprung gegenüber Jungen.

4. Entwicklungsverläufe

Quelle: Silverthorn & Frick (1999)

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Wesentliche Risikofaktoren aggressiven Verhaltens im Kindes- und Jugendalter:

I. Kindliche Faktoren

Quelle: Petermann & Koglin (2005)

• Genetische Vulnerabilität

• Psychophysiologische Faktoren (u.a. geringe Herzfrequenz, geringer Hautwiderstand)

• Biochemische Faktoren (wie erhöhte Testosteronwerte)

• Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen

• Neuropsychologische Defizite (wie mangelnde Inhibition und Planung von Handlungen)

• Schwieriges Temperament (Irritabilität, mangelnde Emotionsregulation)

• Geringe kognitive Fertigkeiten; Defizite in der sozialen Informationsverarbeitung, geringer IQ

5. Ätiologie

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Wesentliche Risikofaktoren aggressiven Verhaltens im Kindes- und Jugendalter:

II. Familiäre Faktoren

Quelle: Petermann & Koglin (2005)

• Störungen der Eltern-Kind-Interaktion (wie unsichere oder desorganisierte Bindung)

• Negatives Erziehungsverhalten (inkonsistent, Einsatz körperlicher Bestrafung, Misshandlung)

• Erkrankungen oder psychische Störungen der Eltern (wie depressive Mutter)

• Partnerschafts- oder Ehekonflikte

• Geringer Sozialstatus (geringe Schulausbildung, finanzielle Probleme)

5. Ätiologie

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Wesentliche Risikofaktoren aggressiven Verhaltens im Kindes- und Jugendalter:

III. Soziale Faktoren

Quelle: Petermann & Koglin (2005)

• Ablehnung durch Gleichaltrige

• Anschluss an deviante Gleichaltrige

• Geringe Anbindung an die Schule

• Geringe Qualität der Nachbarschaft (wenig Austausch und Hilfe untereinander)

• Armut und Kriminalität in der Wohngegend

5. Ätiologie

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Erziehungsfaktorenineffektive Erziehung,

wenig kognitiveAnregung

Kiga- und PeerfaktorenAggression in der Gruppe,

Ablehnung durch Peers

Früh auftretendeVerhaltens-störungen

Kindfaktorensoziale Fertigkeiten,

schwieriges Temperament

KontextfaktorenArmut, psychische

Störungen und Eheprobleme

der Eltern

Quelle: Webster-Stratton & Taylor (2001)

Prädiktoren von Verhaltensstörungen

5. Ätiologie

Je mehr Risikofaktoren vorhanden sind, desto größer ist das Risiko für eine Verhaltensstörung.

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• Sie nehmen vermehrt bedrohliche Reize wahr.

• Sie unterstellen anderen häufiger feindseliges Verhalten (Absicht).

• Sie wählen vermehrt Handlungsziele aus, die auf Wiedergutmachung des eigenes Nachteils bzw. Rache abzielen.

• Ihnen fallen weniger Konfliktlösungen ein. Diese sind zudem häufiger aggressiv.

• Sie bewerten die Konsequenzen aggressiver Handlungen positiver und nehmen an, dass sie diese Handlungen auch umsetzen können (Selbstwirksamkeit).

Fazit: Sie wählen aggressive Lösungen und setzen diese ein.

Defizite der sozial-kognitiven Informationsverarbei tung bei aggressiven Kindern und Jugendlichen

5. Ätiologie

Quelle: Crick & Dodge (1994)

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Innerfamiliäre Kennzeichen bei Familien mit aggressiven Kindern

• Mangel an eindeutigen Regeln darüber, welches Verhalten angemessen ist. Regeln sollen verbindlich ausgehandelt werden und allen Familienmitgliedern Sicherheit vermitteln.

• Informationen über das Kind. Eltern besitzen wenige Informationen, allein schon deshalb, weil sie eine Konfrontation mit dem Kind befürchten. Die Eltern halten sich damit die Möglichkeit offen, aggressives Verhalten zu leugnen.

• Einsatz von Verstärkung und Bestrafung. Eltern sind irritiert und betroffen, strafen zu oft, erkennen positives Verhalten nicht und loben zu wenig.

• Massive Überforderung. Hohe Betroffenheit der Eltern, unklare Vorstellungen, was sich verändern soll. Keine Idee, wie neues Verhalten in der Familie aussehen soll. Mangel an sozialer Unterstützung.

5. Ätiologie

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• Keine früh auftretenden Aufmerksamkeitsstörungen• Vielfältige Kontakte zu Erwachsenen außerhalb der Familie• Elterliche Zuneigung und Bindung• Positives Temperament (flexibel, aktiv, offen) / kein auffälliges

Sozialverhalten in den ersten beiden Lebensjahren• Regelmäßige Ess- und Schlafgewohnheiten• Flexibles Einstellen auf neue Situationen• Aktives Bewältigungsverhalten• Positiv gestimmte Emotionslage, hohe Impulskontrolle• Positive Sozialkontakte zu nicht-auffälligen Gleichaltrigen

5. Ätiologie

Wichtige Schutzfaktoren aggressiven Verhaltens

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Prävention/Behandlung kann sich richten an…

6. Prävention und Therapie

1. das Kind bzw. den Jugendlichen (kindbezogen)

2. die Eltern und/oder Erzieher/Lehrer (kontextbezogen)

3. sowohl die Eltern als auch an das Kind bzw. den Jugendlichen (multimodaler Ansatz)

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1. Kindzentrierte Prävention/Therapie

6. Prävention und Therapie

Förderbereiche:

• Wahrnehmung und Bewertung sozialer Situationen

• soziales Problemlösen/Umgang mit sozialen Konfliktsituationen

• Ärger- und Wutkontrolle

• Selbstkontrolle

• Erwerb sozialer Fertigkeiten

• Empathie

Prävention und Therapie unterscheiden sich v.a. hinsichtlich Intensität und Kontext der Durchführung.

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Name/Autor Zielgruppe Dauer Fokus

Verhaltens-training im Kindergarten (Koglin & Petermann, 2006)

Kindergarten-kinder

25 Einheiten, 2 Mal pro Woche; Gesamtdauer ca. 3 Monate

Förderung emotionaler Kompetenzen und Aufbau sozialer Problemlösung

Faustlos (Kiga) (Cierpka, 2004a)

Kindergarten-kinder

28 Lektionen, 2 Mal pro Woche

Empathie, Impulskontrolle, Umgang mit Ärger und Wut

Verhaltens-training für Schulanfänger (Petermann et al., 2006)

Grundschul-kinder (1. + 2. Klasse)

26 Sitzungen, 2 Mal pro Woche

Angemessene Selbstbehauptung, Umgang mit mehrdeutigen Situationen, Selbstkontrolle, Umgang mit Frustration & Misserfolg

- Übersicht zu universellen Präventionsprogrammen

6. Prävention und Therapie

1. Kindzentrierte Prävention/Therapie

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Name/Autor Zielgruppe Dauer Fokus

Faustlos (Grundschule) (Cierpka, 2004b)

Grundschul-kinder

51 Lektionen über 3 Schuljahre

Empathie, Impulskontrolle, Umgang mit Ärger und Wut

Verhaltens-training in der Grundschule (Petermann, Koglin et al., 2007)

Grundschul-kinder (3. + 4. Klasse)

26 Einheiten, 1-2 Mal pro Woche

Emotionale Kompetenz, soziale Kompetenzen, moralische Entwicklung (Regelbewusstsein, Fairness, Eigenverantwortung)

6. Prävention und Therapie

- Übersicht zu universellen Präventionsprogrammen

1. Kindzentrierte Prävention/Therapie

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Name/Autor Zielgruppe Intensität Fokus

Anger Coping Program (Lochman et al., 2003)

Grundschul-kinder

18 Gruppen-sitzungen (à 45-60 Min.)

Wahrnehmung und Kontrolle von Ärger, soziales Problemlösen, Perspektivenübernahme

Problem-Solving Skills Training (Kazdin et al., 2003)

7-13 Jahre 20-25 Sitzungen (à 40-45 Min.)

Entwicklung und Bewertung von Problemlösestrategien

Aggression Replacement Training (Goldstein et al., 1998)

Kinder und Jugendliche

30 Stunden innerhalb von 10 Wochen

Soziale Fähigkeiten, Wutkontrolle, moralisches Denken

6. Prävention und Therapie

- Übersicht zu indizierten Präventions- und Therapieprogrammen -

1. Kindzentrierte Prävention/Therapie

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Name/Autor Zielgruppe Intensität Fokus

Training mit aggressiven Kindern (Petermann & Petermann, 2008a)

6-13 Jahre 5-10 Einzelsitzungen, 6-12 Gruppen-sitzungen Pro Sitzung 50-100 Min. Zusätzlich Elternberatung (4-6 Sitzungen)

Selbstkontrolle, Einfühlungsvermögen, Kooperation und Hilfeverhalten, angemessene Selbstbehauptung, differenzierte Wahrnehmung, motorische Ruhe

Training mit Jugendlichen (Petermann & Petermann, 2007)

13-20 Jahre

mind. 5 Einzelsitzungen (à 50 Min.), mind. 10 Gruppensitzungen (à 100 Min.) Modifikation für Schulsetting möglich

Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbstkontrolle, Beruf und Zukunft, Selbstsicherheit, Einfühlungsvermögen, Umgang mit Kritik, Misserfolg & Lob

6. Prävention und Therapie

- Bremer Therapieprogramme -

1. Kindzentrierte Prävention/Therapie

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Effektivitätsstudien (TAK, Version von 2005)

• Starke langfristige Effekte beim Abbau aggressiven und hyperaktiven Verhaltens (Petermann, Nitkowski et al., 2007).

• Integration des TAK in Jugendhilfe-Maßnahmen intensiviert die Förderung von prosozialem Verhalten und Sozial- und Lernkompetenzen deutlich (Petermann, Petermann, Büttner et al., 2008).

• Starke langfristige Effekte der Kombination von TAK und Jugendhilfe-Maßnahmen im Abbau von delinquentem und aggressivem Verhalten sowie von Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern (Nitkowski et al., 2009).

• TAK im Setting einer Kinder- und Jugendpsychiatrie erzielte sehr deutliche Verbesserungen in den Bereichen „Emotionale Probleme“, „Verhaltensauffälligkeiten“ und „Probleme mit Gleichaltrigen“(Petermann, Petermann, Besier et al., 2008).

6. Prävention und Therapie

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6. Prävention und Therapie

Wichtige Elemente:� Erkennen und Einsetzen von positiven Eltern- und Kindqualitäten,� eindeutig formulierte, altersangemessene Anforderungen und Grenzsetzungen,

� Einsatz von Konsequenzen kindlichen Verhaltens in möglichst direktem Zusammenhang und somit für das Kind vorhersagbar,

� positive Konsequenzen für kooperatives und prosoziales Verhalten des Kindes (Aufmerksamkeit und Lob; Privilegien und materielle Belohnungen/Tokens),

� negative Konsequenzen für oppositionelles, aggressives und/oder dissozialesVerhalten (Ignorieren, Verlust von Belohnungen, Time-out),

� Beendigung zu harter, zu gewährender oder inkonsistenter Erziehungspraktiken,

� Etablieren von Struktur und Regelmäßigkeit im Alltag,� angemessene Äußerungsmöglichkeiten der Autonomiebestrebungen des

Kindes sowie

� mehr gemeinsame Zeit, um als Familie angenehme Tätigkeiten durchzuführen.

Quelle: Baving (2008)

2. Elternzentrierte Prävention/Therapie

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Literatur

� Baving, L. (2008). Aggressiv-dissoziales Verhalten. In F. Petermann (Hrsg.), Lehrbuch der Klinischen Kinderpsychologie (6., vollst. überarb. Aufl., S. 295-310). Göttingen: Hogrefe.

� Beelmann, A. & Raabe, T. (2007). Dissoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen: Erscheinungsformen, Entwicklung, Prävention und Intervention. Göttingen: Hogrefe.

� Cierpka, M. (Hrsg.). (2004a). FAUSTLOS. Ein Curriculum zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und zur Gewaltprävention für den Kindergarten. Göttingen: Hogrefe.

� Cierpka, M. (Hrsg.). (2004b). FAUSTLOS. Ein Curriculum zur Prävention von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten bei Kindern der Klassen 1 bis 3. Göttingen: Hogrefe.

� Costello, E. J., Mustillo, S., Erkanli, A., Keeler, G. & Angold, A. (2003). Prevalence and development of psychiatric disorders in childhood and adolescence. Archives of General Psychiatry, 60, 837-844.

� Crick, N. R. & Dodge, K. A. (1994). A review and reformulation of social information-processing mechanisms in children´s social adjustment. Psychological Bulletin, 115, 74-101.

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Literatur

� Dodge, K. A. & Coie, J. D. (1987). Social-information-processing factors in reactive and proactive aggression in children´s peer groups. Journal of Personality and Social Psychology, 53, 1146-1158.

� Ford, T., Goodman, R. & Meltzer, H. (2003). The British child and adolescent mental health survey 1999: The prevalence of DSM-IV disorders. Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 42, 1203-1211.

� Frick, P. J., Lahey, B. B., Loeber, R., Tannenbaum, L., van Horn, Y., Christ, M. A. G. et al. (1993). Oppositional defiant disorder and conduct disorder: A meta-analytic review of factor analyses and cross-validation in a clinic sample. ClinicalPsychology Review, 13, 319-340.

� Goldstein, A. P., Glick, B. & Gibbs, J. C. (1998). Aggression Replacement Training: A comprehensive Intervention for Aggressive Youth. Champaign, IL: Research Press.

� Hölling, H., Erhart, M., Ravens-Sieberer, U. & Schlack, R. (2007). Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Erste Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt, 50, 784-793.

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Literatur

� Kazdin, A. E. (2003). Problem-solving skills training and parent management training for conduct disorder. In A. E. Kazdin & J. R. Weisz (Eds.), Evidence-based psychotherapies for children and adolescents (pp. 241-262). New York: Guilford.

� Koglin, U. & Petermann, F. (2006). Verhaltenstraining im Kindergarten: Ein Programm zur Förderung sozial-emotionaler Kompetenz. Göttingen: Hogrefe.

� Kuschel, A. (2001). Psychische Auffälligkeiten bei Braunschweiger Kindergartenkindern. Dissertation, TU Braunschweig.

� Lochman, J. E., Barry, T. D., & Pardini, D. A. (2003). Anger control training for aggressive youth. In A. E. Kazdin & J. R. Weisz (Eds.), Evidenced-based psychotherapies for children and adolescents (pp. 263-281). New York: Guilford.

� Loeber, R. & Stouthamer-Loeber, M. (1998). Development of juvenile aggression and violence. Some common misconceptions and controversies. American Psychologist, 53, 242-259.

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