Predigt Ort : 03.05.2013 Text / Thema Achtung! Expl Heute ... · Explosiv!“ 10 G. Burkhard Wagner...

Predigt Ort: NBZ Rotensee (Bergen auf Rügen) Datum: 03.05.2013 Text / Thema: „Achtung! Explosiv!“

1 G. Burkhard Wagner

Heute Abend 20:15 Uhr fiebern wieder ein

paar Millionen Fernsehzuschauer mit,

wenn einer eine Million gewinnen will und

sich dafür mit den unmöglichsten Fragen

herumschlagen muss. Viele Menschen sind

am Freitagabend gespannt, welche Fragen

Günther Jauch bei „Wer wird Millionär?“

wieder präsentiert. Da das so ist, fange ich

meine Rede heute mit einem kleinen Quiz

an. Was es zu gewinnen gibt, das sage ich

am Ende meiner Rede.

Frage 1: Wie groß ist die Gesamtauflage

von Grimms Märchen seit 1812?



Antwort A: 583 Mio.

Antwort B: 3,2 Mrd.

Antwort C: über 1 Mrd.

Die richtige Antwort ist C. Die Märchen

der Gebrüder Grimm hatten seit 1812 eine

Gesamt-Auflage von über einer Milliarde. 1

Frage 2: Wie viele Leser erreicht die Bild-

Zeitung in Deutschland im Jahr?

Antwort A: 3,8 Mio.

Antwort B: 8,3 Mio.

Antwort C: 12,13 Mio.

1 http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/presse-und-medien/frontnews/2013/02/10



Die richtige Antwort ist C. 2 Pro Jahr lesen

in Deutschland 12,13 Millionen Menschen

täglich die Bild-Zeitung.

Und nun noch die dritte Frage, mit der das

kleine Quiz schon wieder am Ende ist. Bei

Günther Jauch muss man immerhin 15

Fragen aushalten.

Wie viele Bibelübersetzungen gibt es zur-

zeit weltweit?

Antwort A: 2454

Antwort B: 1545

Antwort C: 986

2 http://www.bild.de/digital/bild-zeitung-druck/bildzeitung/bild-und-die-fakten-7356678.bild.html



Richtig ist Antwort A. 3 Das wichtigste

Buch der Christen liegt zurzeit in 2454

Übersetzungen vor. Damit ist die Bibel das

meist übersetzte und meist verkaufte Buch

der Welt. 4 Jedes Jahr werden etwa 700

Millionen Bibeln und Bibelteile gedruckt. 5

Laut dem „Guiness Buch der Rekorde“

wurde die Bibel allein in den Jahren 1815

bis 2000 über 2,5 Milliarden mal verkauft.6

Ihr lieben Leute, bei diesen Zahlen kann

man sich fragen: Was ist gerade an diesem

Buch so besonders,

3 https://www.dbg.de/navi/veroeffentlichungen/pressebereich/haeufige-fragen/die-bibel-zahlen-und-

fakten.html 4 http://www.die-bibel.de/bibelwissen/fragen-und-antworten/besonderheiten/

5 http://www.diebibel.info/?id=16

6 http://www.livenet.de/themen/glaube/bibel/138130-das_buch_der_rekorde.html



dass es so oft übersetzt wurde und in so

großer Stückzahl gedruckt wird? Was fas-

ziniert daran so sehr, dass die Bibel Tag für

Tag Jahr für Jahr von Millionen Menschen

auf der ganzen Welt gelesen wird, obwohl

die ältesten Teile der Bibel schon 3000

Jahre alt sind?

Um diesen Fragen auf die Schliche zu

kommen, muss ich eine kleine Geschichte

erzählen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges

machte sich ein Pastor auf, um mit dem

Zug von Karlsruhe in die französische Be-

satzungszone nach Speyer zu reisen.



Sein Name war Herbert Fuchs. Er hatte

zwei schwere Koffer bei sich. Die Zugab-

teile waren brechend voll. An der Grenze

zur französischen Besatzungszone wurden

die Reisenden von französischen Besat-

zungssoldaten kontrolliert. Pastor Fuchs

fiel wegen seiner beiden Koffer auf und

wurde streng gefragt: „Was haben Sie in

den Koffern?“

Da er schon ein wenig genervt war, ant-

wortete Herbert Fuchs ohne groß nachzu-

denken: „Dynamit.“ Sofort waren die Offi-

ziere in heller Aufregung.



Im Nu richteten sich ein paar Pistolenläufe

auf den überraschten Pastor. Er solle sofort

die Koffer aufmachen. Er gehorchte und

öffnete den einen Koffer. Aber statt Rohr-

bomben oder Behältnissen mit Schießpul-

ver fanden die Beamten nur Bücher. Dicke

Bücher. Das war zu viel.

Die Offiziere fühlten sich nun auch noch

hinters Licht geführt. Herbert Fuchs solle

sofort mitsamt seinen Koffern aussteigen.

Er wurde zum Chef der Truppe geführt.

Nun ging‘s erst richtig los. Fragen über

Fragen.



Pastor Fuchs hatte zufällig ein griechisches

Neues Testament mit. Der zweite Teil der

Bibel ist in Griechisch geschrieben. Er

schlug vor den Augen der Besatzungs-

macht eine Seite auf und zeigte ihnen ein

griechisches Wort: „dynamis“.

Das heißt übersetzt Kraft. Und von diesem

Wort sei das Wort Dynamit abgeleitet. Die

Bücher seien Bibeln. Und die Textstelle,

die er ihnen da gerade zeige, die spreche

davon, dass die Bibel „dynamis“, also Dy-

namit und damit eine Kraftquelle sei. Die

Soldaten verstanden allmählich, dass Pas-

tor Fuchs keinen Witz gemacht hatte.



Am Ende bekamen sie von ihm jeder noch

eine französische Bibel geschenkt. Viele

Jahre später erzählt ein Mann auf einem

christlichen Kongress:

„Ich war Soldat in der französischen Be-

satzungszone. Einmal untersuchten wir ei-

nen Mann, der behauptete, in seinen Kof-

fern sei Dynamit. Am Ende waren es nur

Bibeln. Ich bekam von ihm sogar eine ge-

schenkt. Erst nach vielen Jahren habe ich

darin gelesen. Aber das hat mein Leben

verändert. Heute bin ich Christ. Die Bibel

ist tatsächlich Dynamit.“7

7 Nach Herbert Fuchs…



Soweit die kleine Geschichte, die wirklich

passiert ist.

Wir haben das heutige Thema „Achtung!

Explosiv!“ genannt. Aber nicht, weil wir

übers Bombenbasteln reden wollen. Son-

dern weil wir über die Bibel reden wollen.

Pastor Fuchs hat Dynamit verschenkt. Und

das hat das Leben eines Menschen verän-

dert.

Die Bibel scheint also nicht nur ein bloßes

Buch zu sein. Sondern wer sich mit der Bi-

bel einlässt, der bekommt es mit einer

Kraft der besonderen Art zu tun. Diese

Kraft wirkt lebensverändernd.



Ich behaupte also, die Bibel wird deshalb

von so vielen Menschen gelesen, so oft ge-

druckt und in so viele Sprachen übersetzt,

weil sie Dynamit ist.

Aber der Reihe nach.

Die Bibel haben verschiedene Menschen

geschrieben. Sie haben darüber berichtet,

was Gott an und mit Menschen zu unter-

schiedlichen Zeiten getan hat. Könige,

Staatsbeamte, ein Arzt, Fischer, Propheten,

Hirten und Musiker haben die Bibel ge-

schrieben. Und sie haben das in ganz un-

terschiedlichen Formen getan.



Da sind Gedichte und Lieder dabei, ge-

schichtliche Berichte, Briefe, Predigten

und Prophetien. Die Bibel ist also eine

ganze Büchersammlung mit Büchern aus

ganz unterschiedlichen Zeiten, von ganz

unterschiedlichen Menschen geschrieben.

Was herausgekommen ist, ist die Bibel,

wie es sie ab und zu bei Aldi zu kaufen

gibt.

Wer die Bibel liest, der erfährt also darin,

wer Gott ist und was er tut. Wer die Bibel

liest, der lernt Gott kennen. Diesen An-

spruch hat die Bibel. In ihr stellt sich uns

Gott vor.



Aber wirkt das allein wie Dynamit?

Menschen haben in der Bibel sehr wohl

über Gott geschrieben. Aber Gott hat darü-

ber hinaus den Anspruch durch die Worte

und Texte der verschiedenen Menschen

hindurch zu reden. Gott redet. Zu uns.

Die Bibel verwendet dafür verschiedene

Bilder. Zwei davon sollen hier einmal zur

Sprache kommen.

Im Buch des Propheten Jeremia im ersten

Teil der Bibel, dem Alten Testament, da

heißt es:



Mein Wort ist wie ein Hammer, der Felsen

zerschlägt.8

Als ich gegen Ende meines Studiums mich

auf meine Abschlussprüfungen vorbereitet

habe, da habe ich als Ausgleich viele Stun-

den im Wald verbracht. Nicht weil ich Pil-

ze gesucht habe, sondern weil es dort zuge-

sprengte Zinnoberminen gibt. Zinnober ist

ein Mineral, das Quecksilber enthält.

Zinnober sind sehr kleine feuerrote Kristal-

le, mit bloßem Auge kaum zu sehen.

8 Jer 23,29



Ich saß also stundenlang im Wald, war mit

Schutzbrille, Lupe und Geologenhammer

bewaffnet und habe auf unscheinbaren

Steinen herumgehämmert. So lange, bis sie

auseinandergeschlagen waren.

Dazu brauchte es manchmal ganz schöner

Anstrengung und ein paar ordentlicher

Hammerschläge. Aber die haben sich ge-

lohnt. Was vorher nur wie ein wertloser

Stein aussah, das offenbarte nach ein paar

Hammerschlägen wertvolle Zinnoberkris-

talle.

Ich erzähle das deshalb, weil es das bebil-

dert, was die Bibel über sich selbst sagt.



Wer anfängt, sich mit der Bibel zu beschäf-

tigen, der wird bald merken, dass sie wie

ein Hammer ist. Je mehr ich sie lese, desto

mehr werden mir vollkommen neue Ein-

sichten über Gott und über mich selbst of-

fenbar. Mit der Bibel bekomme ich eine

neue Perspektive auf mein Leben.

Ein kleines Beispiel: Wer irgendwann in

seinem Leben herausbekommt, das er von

seinen Eltern eigentlich gar nicht gewollt

war und deshalb sein Leben lang Ableh-

nung erfahren hat, der wird irgendwann

selber glauben, dass er nichts wert ist. Ich

bin wertlos. Ich bin ein Versager.



Das ist dann die manchmal einzige Per-

spektive. Wer anfängt Bibel zu lesen, der

wird die Bibel irgendwann als einen Ham-

mer erleben, der ganz neue Einsichten of-

fenbart. Nämlich:

Ich bin wertvoll. Weil Gott mich gewollt

hat. Weil Gott mich liebt. Gott sehnt sich

nach mir. Und Gott hat etwas vor mit mei-

nem Leben. Dieser Hammerschlag lässt ei-

ne ganz neue Kraft in mein Leben hinein.

Ich entdecke eine Kraft, die ich bis dahin

nie gekannt habe und die mir Auftrieb gibt.

Und diese Kraft ist Gott selber.



Ein zweites Bild will ich noch nennen. Im

Alten Testament gibt es das Buch der

Psalmen. Das sind Lieder von ganz ver-

schiedenen Leuten. Einmal heißt es da:

Dein Wort ist eine Leuchte für mein Leben,

es gibt mir Licht für jeden nächsten

Schritt.9

Da habe ich eine Taschenlampe. Ihr Licht-

strahl leuchtet vielleicht 5 Meter weit.

Mehr nicht. Aber im Dunkeln reicht das.

Denn es reicht, den nächsten Schritt zu se-

hen, damit ich nicht stolpere und falle.

9 Ps 119,105 (GNB)



Obwohl die Taschenlampe nicht kilome-

terweit leuchtet, gibt sie mir dennoch Ori-

entierung. Ich bleibe auf dem Weg und

komme nicht vom Weg ab.

Das ist also die Bibel. Sie hat den An-

spruch, wie ein Licht auf unserem Le-

bensweg zu sein. Wie eine Lampe, die uns

Orientierung fürs Leben gibt. Wie eine

Leuchte, die uns auf dem Weg hält und

verhindert, dass wir vom Weg abkommen

und stürzen.

Wer also anfängt, sich mit der Bibel zu be-

schäftigen, der wird merken,



dass sie kein altes, verstaubtes Buch ist,

das eigentlich nur noch ins Museum ge-

hört, sondern dass die Bibel hochaktuell

ist. Die Bibel gibt zum einen Orientierung

für die großen Fragen des Lebens: Wo

komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist

der Sinn meines Lebens? Was kommt nach

dem Tod und wie bereite ich mich darauf

vor?

Die Bibel gibt Orientierung in Lebensfra-

gen. Sie zeigt uns einen Weg, wie unser

Leben, wie unsere Beziehungen gelingen

können. Die Bibel gibt uns Licht für unse-

ren Alltag.



Da finde ich ermutigende Worte, tröstende

Worte, ermahnende Worte. Da finde ich

Worte, die mein Leben kraftvoll erhellen.

Es sind Worte, die Gott dann ganz persön-

lich zu mir sagt.

Ein kleines Beispiel aus meinem eigenen

Leben: Nachdem ich mich entschieden hat-

te Pfarrer zu werden, da bekam ich es

plötzlich mit der Angst zu tun. Denn Pfar-

rer heißt: Ich muss vor vielen Menschen

stehen, werde von den allen angestarrt und

muss Reden halten. In dieser Situation las

ich ein Wort aus der Bibel, aus dem Pro-

pheten Jeremia.



Der war auch ein junger Kerl, als er Bot-

schaften von Gott weitergeben sollte. Er

hielt Gott vor: Ich bin zu jung, um zu pre-

digen! Gott antwortet ihm: Sage nicht, ich

bin zu jung, sondern du sollst gehen, wohin

ich dich sende und predigen alles, was ich

dir gebiete. Siehe, ich lege meine Worte in

deinen Mund.10

Das war das Licht, das ich brauchte. Das

hat mir Kraft gegeben. Ich wusste sofort:

Durch dieses Wort hat jetzt Gott mit mir

geredet und mich ermutigt. Ohne, dass ich

nach diesem Vers gesucht hätte.

10

Jer 1,6-7.9b



Er stach mir auf einmal beim Lesen der

Bibel ins Auge. Seitdem ist die Angst vor

dem Reden halten verschwunden und nie

wiedergekommen.

Die Bibel ist also Hammer und Leuchte

zugleich.

Vorhin haben einige hier vorn einen Bibel-

vers zusammengepuzzelt. Ich rufe ihn

nochmal in Erinnerung: Zur Guten Nach-

richt bekenne ich mich offen und ohne

Scheu. In ihr ist die Kraft Gottes am

Werk.11

11

Rö 1,16 (GNB)



Dieser Satz stammt vom Missionar Paulus.

Der hat im ersten Jahrhundert christliche

Gemeinden gegründet und war unermüd-

lich unterwegs, um anderen von Jesus zu

erzählen. Er ist Jesus begegnet und sein

Leben ist durch Jesus völlig umgekrempelt

worden. Das war für ihn die gute Nach-

richt: Jesus starb für meine Schuld. Er

wurde von Gott auferweckt und lebt. Er ist

mir nahe. Mit ihm kann ich leben und ster-

ben. Dafür schäme ich mich nicht!

Diese gute Nachricht steht in der Bibel.

Diese gute Nachricht ist eine Kraft Gottes,



die alle rettet, die der Botschaft glauben

und sie im Vertrauen annehmen.

Ihr lieben Leute, man kann viel über die

Bibel reden. Aber am besten ist es, sie ein-

fach zur Hand zu nehmen und zu lesen, zu

entdecken, ob das mit der Kraftquelle, mit

dem Dynamit wirklich stimmt.

Die Bibel zu lesen heißt also nichts anderes

als das: Entdecke, wer Gott für dich ist!

Entdecke, dass Gott für Dich ist! Entdecke

den Hammer, der dir ganz neue und viel-

leicht nie erwartete Einsichten für dein Le-

ben und über Gott offenbart!



Entdecke die Bibel als kraftvolle Leuchte,

die dir Orientierung für dein Leben gibt!

Entdecke die Kraft Gottes! Entdecke die

Kraft der guten Nachricht von Jesus!

Zum Schluss noch zum angekündigten

Gewinn. Gewinner ist heute jeder.

Jeder, der möchte und noch keine hat, kann

sich heute eine Bibel mit nach Hause neh-

men. Deshalb: Greif zu, schlag auf, lies

und staune! AMEN

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