Presse_04_UNIK-Studie zum Wohnen im Alter

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Best Ager Living AG i.G. UNIK-Studie zum Wohnen im Alter 1 UNIK-Studie zum Wohnen im Alter 01/2006 Wohngemeinschaften beliebter als Pflegeheime Auszug Wie will ich im Alter wohnen? Sind meine jetzigen vier Wände geeignet, sollte ich Hilfe bedürftig werden? Auf wen kann ich dann bauen? Diese und weitere Fragen haben sich 500 über 40-jährige Bürger aus Schauenburg (Landkreis Kassel) anlässlich der Studie "Älterwerden in Schauenburg" gestellt. Durchgeführt wird die Untersuchung von Prof. Fred Karl und Dr. Kirsten Aner vom Fachbereich Sozial- wesen der Universität Kassel. Nach der öffentlichen Zwischenbilanz der Studie im November ist sie jetzt größtenteils ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen, was ein altes Sprichwort über alte Bäume und ihre Verpflanzung sagt: Am liebsten würden die meisten Befragten in der bisherigen Wohnung wohnen bleiben. Doch befürchten etwa insbesondere Frauen, dass sie Pflege bedürftig werden könnten. Dann, meint ein Drittel der Studienteilnehmer, müssten sie ihre Wohnung verlassen. Aber auch für relativ rüstige Senioren werden Haus und Garten bald zu groß und ohne Auto fallen ungenügende Nahverkehrsanbindungen schwer ins Gewicht. Hilfe aus den altershomogenen Nachbarschaften ist unwahrscheinlich. Das betrifft ins- besondere Bewohner von Einfamilienhäusern, die gebaut wurden, als ihre Kinder klein waren - oft in der Hoffnung auf einen Mehrgenerationenhaushalt im Alter. Doch die berufliche Mobilität ihrer Kinder machte diese Hoffnung zunichte. So haben von den über 60-Jährigen mit Nachkommen schon 15 Pro- zent keine Familienmitglieder im Umkreis von 100 Kilometern mehr. Daher und aus anderen Gründen versprechen sich nur knapp über die Hälfte der Befragten Hilfe im Alltag durch ihre Familie. Wenn also ein Umzug unausweichlich wird, dann wohin? In ein Pflegeheim oder eine altengerechte Privatwohnung zu ziehen, erscheint kaum einem der Befragten (10 bzw. 12 Prozent) attraktiv. Das der- zeit unter Senioren populäre Betreute Wohnen kommt dagegen für ein Drittel der Studienteilnehmer in Frage. Überraschenderweise erwägen 38 Prozent aber auch für Senioren noch außergewöhnliche Wohn- formen: Dazu gehört das organisierte Wohnen mit anderen Generationen oder der Umzug in eine Wohngemeinschaft auch ohne Familienmitglieder: Ein Zeichen für das große Bedürfnis nach Ge- meinsamkeit im Alter. Prof. Dr. Fred Karl | Quelle: Universität Kassel Weitere Informationen: www.uni-kassel.de

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Prof. Dr. Fred Karl | Quelle: Universität Kassel Weitere Informationen: www.uni-kassel.de UNIK-Studie zum Wohnen im Alter Wohngemeinschaften beliebter als Pflegeheime 01/2006 UNIK-Studie zum Wohnen im Alter 1 Best Ager Living AG i.G.

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Best Ager Living AG i.G.

UNIK-Studie zum Wohnen im Alter 1

UNIK-Studie zum Wohnen im Alter 01/2006 Wohngemeinschaften beliebter als Pflegeheime Auszug Wie will ich im Alter wohnen? Sind meine jetzigen vier Wände geeignet, sollte ich Hilfe bedürftig werden? Auf wen kann ich dann bauen? Diese und weitere Fragen haben sich 500 über 40-jährige Bürger aus Schauenburg (Landkreis Kassel) anlässlich der Studie "Älterwerden in Schauenburg" gestellt. Durchgeführt wird die Untersuchung von Prof. Fred Karl und Dr. Kirsten Aner vom Fachbereich Sozial-wesen der Universität Kassel. Nach der öffentlichen Zwischenbilanz der Studie im November ist sie jetzt größtenteils ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen, was ein altes Sprichwort über alte Bäume und ihre Verpflanzung sagt: Am liebsten würden die meisten Befragten in der bisherigen Wohnung wohnen bleiben. Doch befürchten etwa insbesondere Frauen, dass sie Pflege bedürftig werden könnten. Dann, meint ein Drittel der Studienteilnehmer, müssten sie ihre Wohnung verlassen. Aber auch für relativ rüstige Senioren werden Haus und Garten bald zu groß und ohne Auto fallen ungenügende Nahverkehrsanbindungen schwer ins Gewicht. Hilfe aus den altershomogenen Nachbarschaften ist unwahrscheinlich. Das betrifft ins-besondere Bewohner von Einfamilienhäusern, die gebaut wurden, als ihre Kinder klein waren - oft in der Hoffnung auf einen Mehrgenerationenhaushalt im Alter. Doch die berufliche Mobilität ihrer Kinder machte diese Hoffnung zunichte. So haben von den über 60-Jährigen mit Nachkommen schon 15 Pro-zent keine Familienmitglieder im Umkreis von 100 Kilometern mehr. Daher und aus anderen Gründen versprechen sich nur knapp über die Hälfte der Befragten Hilfe im Alltag durch ihre Familie. Wenn also ein Umzug unausweichlich wird, dann wohin? In ein Pflegeheim oder eine altengerechte Privatwohnung zu ziehen, erscheint kaum einem der Befragten (10 bzw. 12 Prozent) attraktiv. Das der-zeit unter Senioren populäre Betreute Wohnen kommt dagegen für ein Drittel der Studienteilnehmer in Frage. Überraschenderweise erwägen 38 Prozent aber auch für Senioren noch außergewöhnliche Wohn-formen: Dazu gehört das organisierte Wohnen mit anderen Generationen oder der Umzug in eine Wohngemeinschaft auch ohne Familienmitglieder: Ein Zeichen für das große Bedürfnis nach Ge-meinsamkeit im Alter. Prof. Dr. Fred Karl | Quelle: Universität Kassel Weitere Informationen: www.uni-kassel.de