Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den...

48
LEITARTIKEL Rund 2000 Betriebe hierzulande praktizieren schon, was derzeit – wie schon öfters in der Vergangenheit – wieder einmal kontrovers diskutiert wird: die Beteili- gung der Mitarbeiter am Unternehmen. Damit könne die Lust zur Leistung bei den Beschäftigten gesteigert und die sehr dünne Eigenkapitaldecke vieler Unter- nehmen etwas aufgepolstert werden, argumentierten die Befürworter einer solchen investiven Lohnkom- ponente kürzlich auf einer Veranstaltung der Arbeits- gemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e. V., Kassel. Und die Mitarbeiter selbst – was halten sie davon, einen (kleinen) Teil ihres Gehaltes im „eigenen“ Unter- nehmen anzulegen? Antwort gibt eine vor kurzem durchgeführte Forsa-Umfrage. Danach sind immerhin 12,8 Millionen Arbeitnehmer, das entspricht 40 Pro- zent, bereit, Gehaltsanteile in Unternehmensanteile umzuwandeln, wenn sie am Gewinn beteiligt werden; ein etwa gleich großer Anteil möchte sich am Unter- nehmenskapital beteiligen, und 51 Prozent möchten am Unternehmenserfolg beteiligt sein. Derzeit, so schätzen Fachleute, sind in Deutschland etwa sechs Prozent der Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. Weit mehr, nämlich jeweils 50 Prozent, sind es in Japan und den USA. Politiker vor allem wollen die Mitarbeiterbeteiligung forcieren, nicht zuletzt deshalb, weil sie davon Vorteile für den Standort Deutschland erwarten. Ihre Argu- mente: Die finanzielle Bindung könnte hauptsächlich bei größeren Unternehmen der Versuchung zur Stand- ortverlagerung ins Ausland entgegenwirken und – um Arbeitgeber für ihr Vorhaben zu gewinnen – die Fluk- tuation und Fehlzeiten in den Betrieben senken. Es darf angezweifelt werden, daß sich aufgrund der Mitarbeiterbeteiligung Unternehmen davon abbrin- gen lassen, notwendige Investitionen im Ausland zu tätigen. Fraglich ist auch, ob die Beteiligung am Unternehmen in frustierten Mitarbeitern, die bereits innerlich gekündigt haben, „über Nacht“ den Willen weckt, mehr Leistung als bisher zu erbringen. Noch ungeklärt ist auch, ob und inwieweit Mitarbeiter im Rahmen ihrer Beteiligung für Verluste im Betrieb einstehen müssen. Solche „Kapital-Partnerschaften“ sind, wie viele Beispiele zeigen, durch- aus erfolgreich. Wer aber meint, ein erneuter Anschub der Mitarbeiter- beteiligung, wie immer sie auch aus- gestaltet sein mag, könnte signifikant zur Lösung unserer Misere beitragen, überschätzt die Auswirkung finan- zieller Anreize und unterschätzt die Probleme. Maschinenmarkt Probleme unterschätzt Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5 3 BERNHARD KUTTKAT

Transcript of Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den...

Page 1: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

LEITARTIKEL

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt

BERNHARD

Rund 2000 Betriebe hierzulande praktizieren schon,was derzeit – wie schon öfters in der Vergangenheit –wieder einmal kontrovers diskutiert wird: die Beteili-gung der Mitarbeiter am Unternehmen. Damit könnedie Lust zur Leistung bei den Beschäftigten gesteigertund die sehr dünne Eigenkapitaldecke vieler Unter-nehmen etwas aufgepolstert werden, argumentiertendie Befürworter einer solchen investiven Lohnkom-ponente kürzlich auf einer Veranstaltung der Arbeits-gemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e. V.,Kassel.

Und die Mitarbeiter selbst – was halten sie davon,einen (kleinen) Teil ihres Gehaltes im „eigenen“ Unter-nehmen anzulegen? Antwort gibt eine vor kurzemdurchgeführte Forsa-Umfrage. Danach sind immerhin12,8 Millionen Arbeitnehmer, das entspricht 40 Pro-zent, bereit, Gehaltsanteile in Unternehmensanteileumzuwandeln, wenn sie am Gewinn beteiligt werden;ein etwa gleich großer Anteil möchte sich am Unter-nehmenskapital beteiligen, und 51 Prozent möchtenam Unternehmenserfolg beteiligt sein. Derzeit, soschätzen Fachleute, sind in Deutschland etwa sechsProzent der Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt.Weit mehr, nämlich jeweils 50 Prozent, sind es inJapan und den USA.

Politiker vor allem wollen die Mitarbeiterbeteiligungforcieren, nicht zuletzt deshalb, weil sie davon Vorteilefür den Standort Deutschland erwarten. Ihre Argu-mente: Die finanzielle Bindung könnte hauptsächlichbei größeren Unternehmen der Versuchung zur Stand-ortverlagerung ins Ausland entgegenwirken und – umArbeitgeber für ihr Vorhaben zu gewinnen – die Fluk-tuation und Fehlzeiten in den Betrieben senken.

Es darf angezweifelt werden, daß sich aufgrund der Mitarbeiterbeteiligung Unternehmen davon abbrin-gen lassen, notwendige Investitionen im Ausland zutätigen. Fraglich ist auch, ob die Beteiligung amUnternehmen in frustierten Mitarbeitern, die bereitsinnerlich gekündigt haben, „über Nacht“ den Willenweckt, mehr Leistung als bisher zu erbringen. Nochungeklärt ist auch, ob und inwieweit Mitarbeiter im

Rahmen ihrer Beteiligung für Verlusteim Betrieb einstehen müssen.

Solche „Kapital-Partnerschaften“sind, wie viele Beispiele zeigen, durch-aus erfolgreich. Wer aber meint, einerneuter Anschub der Mitarbeiter-beteiligung, wie immer sie auch aus-gestaltet sein mag, könnte signifikantzur Lösung unserer Misere beitragen,überschätzt die Auswirkung finan-zieller Anreize und unterschätzt dieProbleme.

Problemeunterschätzt

, Würzburg 103 (1997) 5 3

KUTTKAT

Page 2: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

6

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Die Baumann GmbH in Amberg feierte zwei Tage lang den Abschluß derBauarbeiten und die offizielle Eröffnung ihrer Erweiterungsbauten. EndeNovember fand die Einweihung der neuen 500 m2 großen Montagehalleund der 380 m2 umfassenden Büroflächen statt. Insgesamt investierte derRoboterhersteller 1,9 Mio. DM.

Die Tschechische Republik istein wichtiger Markt für diedeutsche Exportwirtschaft.Allerdings ist das Wachstumdes tschechischen Mittel-standes aufgrund struktu-reller Probleme gehemmt: Esfehlt vor allem an modernerTechnik. Die veraltete Technikwird derzeit noch durcheinen überproportionalenArbeitseinsatz bei niedrigenLöhnen ausgeglichen.Inzwischen aber steigen dieLöhne stark und haben 1996um rund 14% angezogen.Die Folge ist, daß Unterneh-men ohne höheren Automa-tisierungsgrad nicht längerwettbewerbsfähig sind. Tschechische mittelständi-sche Betriebe sind nicht inder Lage, die notwendigenModemisierungen überEigenkapital oder relativteure Bankkredite zu finan-zieren. Deutsche Investitions-güterproduzenten hingegenbeklagen fehlende Finan-zierungsmöglichkeiten beieinem sehr interessantenAbsatzmarkt. Hier will dasKooperationsmodell derPrager CAC-Leasing AG, ein Joint-venture der Wiener CA-Bankverein und derTschechischen KomercniBanka, Abhilfe schaffen. Die Gesellschaft bietet deut-schen Produzenten oderLieferanten von Investitions-

gütern eine Partnerschaft zur Förderung des Absatzesan, indem sie die Investitio-nen ab einem Einzelanschaf-fungswert von 25 000 DMfinanziert. Damit könnendeutsche Unternehmen aufRatenzahlungen oder langeZahlungsziele ihrer tschechi-schen Partner verzichten.Jedoch müssen die Lieferan-ten müssen bestimmte Krite-rien erfüllen. Unter anderemmüssen sie den Nachweiserbringen, daß sie qualitativhochwertige Produkte ausdem Investitionsgüterbereichanbieten, einen Mindest-jahresumsatz von 5 Mio. DMin Tschechien erwirtschaf-ten und einen Servicepart-ner vor Ort haben.

Neues Finanzierungsmodell auf Leasingbasiswill Kooperationen in Tschechien fördern

Steiniger Weg

Das Ziel ist groß und lohnend;der Weg dahin beschwer-lich. Europa ächzt unter dem Sparzwang des Maast-richter Vertrages. In ihm von Anfang an dabei zu sein,bringt nicht nur Prestige,sondern vor allem wirt-schaftlichen Gewinn. Dennin die Euro-Länder wird vielinternationales Kapitalfließen. Deshalb sind derzeitso viele EU-Länder mitHängen und Würgen dabei,sich für die Währungsunionzu qualifizieren.

Viel hilft nicht viel

Statistiker sind nüchterneMenschen. Und so stellteder Präsident des Statisti-schen Bundesamtes, JohannHahlen, auch ganz sachlichfest, daß es so lange keineneuen Arbeitsplätze inDeutschland geben könne,solange jeder einzelneArbeitnehmer seine eigeneLeistung stärker erhöht alsdie Wirtschaft insgesamt. Ein Ausweg aus diesemTeufelskreis ist zur Zeit nichtin Sicht.

Klare Worte

Henkel hat nicht unterschla-gen, daß auch die Industrieeiniges ändern muß. So muß das Interesse an derForschung und an Inno-vationen wieder zunehmen.Doch der größere Teil derBringschuld liegt doch bei der Politik. Der Wegfallder Vermögensteuer und die Liberalisierung derLadenöffnungszeiten deckennur den geringsten Teil desReformbedarfs. An denBelastungen und an derRegulierungsdichte hat sichnoch nichts zum Besserengewendet.

Nordwest Handel AG1996 mit Einbußen

Die Nordwest Handel AG,Hagen, hat im vergangenenJahr als Einkaufs- und Marke-tingverbund für über 600mittelständische Großhan-delsunternehmen in denBereichen Stahl, Befesti-gungstechnik, Baubeschlagund -elemente, Werkzeug-und Industriebedarf undHaustechnik Einbußen beimUmsatz und Ertrag hinneh-men müssen. Für das Jahres-ende 1996 erwartet Nord-west Handel ein Umsatz-minus von rund 9% zumVorjahr. Nach den zurücklie-genden 18 Monaten Talfahrtist das Unternehmen für daslaufende Jahr vorsichtigoptimistisch gestimmt.

HP-Schweizsteigert Umsatz

Die Hewlett-Packard(Schweiz) AG, Urdorf,erreichte im Geschäftsjahr1996 (1. November 1995 bis 31. Oktober 1996) einUmsatzwachstum um 12,2% von 509 auf 571 Mio.Schweizer Franken. DerBestelleingang erhöhte sich um 13,7%. Auch für das laufende Geschäftsjahrwird ein zweistelligesUmsatzwachstum erwartet.Der Hewlett-Packard(Schweiz) AG ist es damitgelungen, die aufgrund desRekordjahres 1995 hochangesetzten Zuwachszielezu erreichen.

Wer

kbild

: Bau

man

n

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 3: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

KOMMENTAR

TRENDS

Der kroatische Maschinen-bau, einst eine Parade-branche Jugoslawiens, leidetseit längerem unter akuterNachfrageschwäche. NachAngaben der Bundesstellefür Außenhandelinformation(BfAI) in Köln sind dieBranchenumsätze in denletzten Jahren drastischgesunken, und zwar von69,6 Mio. Dollar im Jahr 1992auf 37,6 Mio. Dollar im Jahr1995. Noch schlechterdürfte das Jahr 1996 aus-gefallen sein mit geschätzt28,6 Mio. Dollar. In zwölfUnternehmen beschäftigtder Sektor heute 2000 Mitar-beiter und damit nur einFünftel der Zahl wie Endeder achtziger Jahre. Die Gründe des Schrump-fungsprozesses sind vielfäl-tig. Als Hauptgrund wird diestark rückläufige Nachfrageder Armee genannt. Andereeinheimische Abnehmerhaben große Liquiditätspro-bleme und bestellen weitausweniger als noch vor Jahren.

Der Maschinenbau selbstleidet unter Kapitalmangel,investiert relativ mäßig undverliert nicht zuletzt deshalban internationaler Konkur-renzfähigkeit. Die einhei-mische Währung, die Kuna,gilt zudem als überbewertetund erschwert die Ausfuh-ren über Gebühr. Dennochgehen durchschnittlich 60%der Produktion in denExport. In der Hauptsachesind es Maschinen für dieMetallbearbeitung. GrößterAbnehmer ist mit AbstandDeutschland (Anteil 45%)vor Rußland, Belgien undÖsterreich. Den Ausfuhrenstehen weitaus größereEinfuhren gegenüber (1994: 37,2 Mio. Dollar; 1995:40,4 Mio. Dollar). Auch hierdominieren Metallbearbei-tungsmaschinen ganz klarvor Maschinen für die Holz-,Leder- und Kunststoffverar-beitung. Wichtigster Lieferantist ebenfalls Deutschland(1995: 14,3 Mio. Dollar),dicht gefolgt von Italien.

Maschinenbauunternehmen Kroatienssind nach wie vor schwach auf der Brust

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Leipziger Verpackung & Materialfluß ’97startet im Februar mit neuem Konzept

Vom 19. bis 22. Februaröffnet die FachmesseVerpackung + Materialflußerstmals ihre Tore auf demneuen Leipziger Messe-gelände. Nach der turnus-bedingten Pause im Jahr1996 bieten der MesseplatzLeipzig und die mehr als 250 Aussteller (1995: 141) in diesem Jahr viel Neues für die Verpackungsbrancheund mit ihr verbundeneWirtschaftsbereiche. Der Start auf dem neuenAreal erfolgt mit einem modi-fizierten Messekonzept, dasdie bisherige Verpackungs-messe Leipzig weiterführt.Der Grundgedanke der Fach-messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, denBesuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff und seiner Verarbei-tung in der Packmittelpro-duktion über die verschiede-nen Packmittel, Verpackungs-prozesse und Verpackungs-maschinen einschließlichKennzeichnung und Etiket-tierung bis zum innerbetrieb-lichen Materialfluß und demVerpackungsrecycling. NachAnsicht von Branchenexper-ten stellt die thematischeVerknüpfung der Packmittel-herstellung und der Ver-packungsvorgänge mit dem

innerbetrieblichen Material-fluß eine interessante Novitätauf dem deutschen Messe-markt dar. Nach dem Willender Leipziger Messemachersoll das Fachpublikum insbe-sondere aus mittelständi-schen Unternehmen derverpackenden Wirtschaft dieGelegenheit erhalten, auf derMesse sowohl Einzellösun-gen für bestimmte Teilge-biete zu finden, als sich auchüber technische System-lösungen zu informieren.

Staaten und Steuerzahler hätten mehr Geld, wennBürger bibelfester wären und dem Staate geben

würden, was ihm gebührt. Doch das Problem, daß demso nicht ist, trieb schon Caesar um. Mittlerweile hat essich arg zugespitzt im „Europäischem Finanzraum“.Jeder kann sein Geld in der EU anlegen, wo er mag.Zinseinnahmen muß er zwar daheim dem Fiskus mel-den – falls aber nicht, wer meldet das dann, und wem?

Auch weil einzelne immer mehr hinterziehen, befälltzunehmend Skorbut die öffentlichen Kassen – und allebüßen es per Steuererhöhung. Ganz verheerend wird’sdurch Schwarzarbeit, durch Schattenwirtschaft undWirtschaftskriminalität. Zig Milliarden verschwinden indunklen Kanälen. Dabei ermöglicht bereits seit 1977 einEG-Gesetz die Amtshilfe zwischen den Steuerbehör-den der heutigen EU-Länder. Leider mit mäßigem Erfolg.

Doch noch besteht Hoffnung. Je länger nämlich dieBürger höhere Steuern – via Hinterziehung – verwei-gern, um so mehr könnte sogar den Finanzministern derRückgriff auf Steuerbetrüger und -hinterzieher als sinn-voll erscheinen. Juristisch stünde dem nichts im Wege:Zur Anlagezinsbesteuerung liegt längst ein EU-Gesetz-entwurf vor. boh

Skorbutkrank

Deutschland verliert weiter Weltmarktanteile.Während der Welthandel 1997 voraussichtlichum 7,5% wachsen wird, dürften die deutschenExporte mengenmäßig nur um 6% zulegen.

Deutschland hat im Oktober 1996 Waren im Wert von 74,9 Mrd. DM ausgeführt und damit 14% mehr als im entsprechendenVorjahresmonat.

Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im November1996 um 2% höher als im November 1995.Das teilt der VDMA, Frankfurt/Main, mit.

1996 haben die deutschen Stahlwerke 39,8 Mio. t Rohstahl erschmolzen. Das waren5,4% weniger als im Vorjahr.

50 Jahre Imagals solide Basis

Mit der Gründung im Dezem-ber 1946 in München erhieltdie Imag – InternationalerMesse- und Ausstellungs-dienst die Lizenz zur„gewerblichen Tätigkeit iminternationalen Messe-wesen“. Ihr Firmengründer,Dr.-Ing. Joachim Hietzig,schuf das Unternehmen, umdie Interessen der deutschenWirtschaft bei der Veranstal-tung internationaler Messenund Ausstellungen wahrzu-nehmen. Damit ermöglichtedie Imag als erste Auslands-messegesellschaft deutschenExporteuren die Kontakt-aufnahme mit internationalenMärkten nach dem Krieg.

7

Page 4: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

KORRESPONDENTENBERICHT

Bild

:Mes

seD

üsse

ldor

f

8

Messe Düsseldorf (Nowea)feiert ihr 50jähriges Bestehen

VON DR. HANS DIEBALL, NEUSS

„Die Stadtverwaltung wird nicht umhinkönnen, so schnell wie möglich Ausstel-lungsraum zu erstellen, um sich ihrPrestige als Ausstellungsstadt zu erhal-ten“, so lautete eine Vorlage des Presse-und Werbeamtes der Stadt Düsseldorfvom 24. Oktober 1946 an den damaligenOberbürgermeister (und späterenMinisterpräsidenten des Landes Nord-rhein-Westfalen) Karl Arnold. Die Obrig-keit der Stadt reagierte rasch: Schoneinige Wochen später, am 7. Januar 1947,wurde die Nowea-NordwestdeutscheAusstellungs-Gesellschaft mbH alspermanentes Ausstellungsorgan derStadt Düsseldorf durch Handelsregister-eintragung gegründet.

Obwohl für die im Aufbau befindlichedeutsche Industrie zunächst Düsseldorfals Keimzelle einer von der britischenMilitärregierung initiierten Exportaus-stellung gedacht war, fand diese dann in 1947 in Hannover statt. Nowea hinge-gen ging von vornherein den eigenenWeg, der nicht in einer repräsentativenMammutausstellung lag, sondern sichauf Fachmessen und -ausstellungenkonzentrierte. Erste Düsseldorfer Fach-ausstellung nach dem zweiten Weltkriegwar schließlich in 1947 auf damalsbescheidenen 4700 m2 Fläche die„Deutsche Presse-Ausstellung“, zu der

Die Inbetriebnahme des neuen Messe-

geländes 1991 katapultierte die Düsseldorfer

Messe unter die zehn

größten der Welt.

„Ohne diese weit-

sichtige Großtat

wäre Düssel-

dorf heute ein

‚Nobody‘ im

internationalen

Messewesen“,

meint Nowea-

Chef Prof. Claus

Groth.

sich 207 000 Besucher einfanden. Einweiter Bogen spannt sich seitdem über50 Jahre hinweg bis zum heutigenMesseangebot von rund 203 900 m2

Bruttofläche in 15 Hallen, zu dem sichjährlich etwa 2,2 Mio. Besucher (Standvon 1995) einfinden. Zu den maßgeb-lichen Gesellschaftern der inzwischen inDüsseldorfer Messegesellschaft m.b.H.umbenannten Nowea zählen derzeit die Stadt mit unmittelbar 51,5% undmittelbar (über ihre EigengesellschaftIndustrieterrains Düsseldorf- ReisholzAG) mit weiteren 20% sowie das LandNordrhein-Westfalen mit 20%. Wenn Düsseldorf damit heute dieNummer 6 unter den Messehallen-kapazitäten der gesamten Welt ist, so dankt es diesen Platz einemmutigen Grundsatzbeschluß des Ratesder Stadt vom 20. September 1968:Errichtung eines neuen Messegeländesim Stadtteil Stockum. „Ohne dieseweitsichtige und engagierte Großtat“,so urteilt hierzu Prof. Claus Groth,Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, „wäre Düssel-dorf heute ein ‚Nobody‘ im internatio-nalen Messewesen.“Ganze 905 Tage nur benötigten damals die Bauleute, um das 400-Mio.-DM-Projekt zu verwirklichen:Am 20. August 1971 wurde dann das„modernste und auch von der funktio-nellen Konzeption her gesehenzweckmäßigste Messegelände derWelt“, wie der damalige Nowea-Haupt-geschäftsführer Kurt Schoop in seinerDankesrede feststellte, eröffnet. Zum Messeprogramm gehören inzwi-schen 42 Veranstaltungen, von denen23 sogar als weltweite Leitmessen derjeweiligen Branche gelten. Aber auchauf Auslandsmessen ist Nowea seitlangem präsent: Erstmals war es die in1948 organisierte Industrie-Messe inNew York. Aus der mit der Organi-sation auswärtiger Ausstellungen undMessen zunächst befaßten Auslands-abteilung wurde schließlich die„Nowea International“ als selbständige,100prozentige Tochtergesellschaft der Messe Düsseldorf sowie deren1995 gegründete Gesellschaft „MesseDüsseldorf Asia“.

Mittelstand fordert Reformen

Ein Ende der Krise desMittelstandes ist nachEinschätzung des Bundes-verbandes mittelständischeWirtschaft nicht absehbar.Für die meisten kleinerenund mittleren Betriebewerde das für 1997 progno-stizierte Wirtschaftswachs-tum von 2 bis 2,5% „keinenennenswerten Verbes-serungen“ bringen, sagteVerbandspräsident HelmutBecker. „Die steuerpolitischeDiskussion wird derzeit aufdem Rücken des Mittelstan-des ausgetragen“, so Becker.

Parker Hannifinmit Ertragsschwund

Die Parker Hannifin Corpo-ration gibt bekannt, daß derUmsatz für das erste Quartal(30. September 1996) rund959,3 Mio. Dollar beträgt.Das entspricht einer Steige-rung um 14,3% im Vergleichzu 839,1 Mio. Dollar im Vor-jahr. Zwei Drittel der Umsatz-steigerung ist auf Akquisi-tionen im vergangenen Jahrzurückzuführen. Der Gewinnschrumpfte um 10,9% imBerichtszeitraum auf 51,1Mio. Dollar. Parker Hannifinstellt Komponenten undSysteme für die Antriebs-und Steuertechnik her.

Insolvenzen steigenlaut Dun & Bradstreet

Mit rund 25 800 Unterneh-mensinsolvenzen verzeich-nete die deutsche Wirtschaft1996 die höchste Anzahl an Firmenverlusten derNachkriegszeit. In den altenBundesländern fielen rund 18 000, in den neuenBundesländern etwa 7 700Unternehmen den Auswir-kungen der stotterndenKonjunktur und den Struktur-veränderungen zum Opfer.Aufgrund von Beobach-tungen des Unternehmensrechnet Dun & BradstreetSchimmelpfeng für 1996 mit einer Steigerung derInsolvenzen um rund 15,5%.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 5: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Gavazzi-Gruppeexpandiert

Die in der Carlo GavazziHolding AG, Steinhausen/Schweiz, zusammengefaßteIndustrie-Automations-gruppe Carlo Gavazzierzielte im ersten Halbjahr1996/97 (30. September)einen gegenüber demVorjahr um 27% auf 152,2(119,7) Mio. SchweizerFranken erhöhten Umsatz.Für das Gesamtjahr 1996/97erwartet die Konzernleitungsich weiter positiv entwick-lenden Auftragseingang undNettoumsatz. In den letztenMonaten habe sich, so dasUnternehmen, die Nachfragenach Produkten und Leistun-gen der Gavazzi-Gruppeerfreulich entwickelt.

HPP-Beratersind gefragt

Die HPP Harnischfeger,Pietsch & Partner Strategie-und MarketingberatungGmbH, Frankfurt/Main,erwartet für 1996 eineSteigerung des Honorarum-satzes in Höhe von 20% aufrund 6 Mio. DM. Davon ent-fallen bereits heute mehr als80% des Umsatzes des imRahmen eines Management-

Bremer Doymaauf Erfolgskurs

Die Doyma GmbH & Co.,einer der führenden Herstel-ler von Durchführungssyste-men, hat mit einem Umsatzvon rund 30 Mio. DM 1996wieder das Ergebnis desVorjahres erreicht. „DieAuftragslage bei Doyma istgut“, so Werner Schneider,Geschäftsführer des inOyten bei Bremen ansässi-gen Unternehmens. DiePersonalkapazität wurde um 16% auf 125 Beschäf-tigte aufgestockt. Auch imlaufenden Jahr sieht manpositiv nach vorne. Doymaproduziert und vertreibtSysteme für die Durchfüh-rung von Rohren, Kabeln und Leitungen durch Wändeund Decken.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Buy-outs aus der Daimler-Benz-Tochter Debis gegrün-deten Unternehmens aufKlienten außerhalb der ehe-maligen Muttergesellschaft.Roland Pietsch: „UnserUmsatz verteilt sich mit 40%auf Unternehmen der Kfz-und Kfz-Zulieferindustrie undmit 30% auf die BereicheElektrotechnik und Elektro-nik, Bauzulieferindustrie undDienstleistungen.“

Olsberg-Gruppestrukturiert um

Die Olsberg-Gruppe hat im Geschäftsjahr 1995/96mit über 500 Mitarbeiterninsgesamt rund 10 Mio. DMumgesetzt. Zur Olsberg-Gruppe gehören als Stamm-haus die Olsberg HermannEverken GmbH, Olsberg, die Ofen- und HerdfabrikRathenow (Ohra) GmbH unddie Gießerei und Ofenbau

Königshütte (GOK) GmbH.Vier neustrukturierte strate-gische Geschäftsfelderumfassen Kaminöfen undEinsätze Inland, Elektro-Speicherheizgeräte Inland,Kohle- und Ölöfen sowieKaminöfen Ohra und Export.Derzeit werden pro Jahr in den einzelnen Produkt-bereichen insgesamt rund 80 000 Geräte in der Gruppegefertigt.

9

Page 6: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

10

HINTERGRUND

Maschinenmarkt

BrückenkopfSubic Bay auf den Philippinen präsentiert sich

als attraktiver Standort für Investoren

MANIK MEHTA

Romeo Arguelles, Botschafter

der Philippinen in Deutschland:

ªDie Subic Bay ist eine Art Silic-

on Valley geworden. Deutsche

Firmen finden auf Subic Bay eine

gut entwickelte Infrastruktur.

er Besuch von Bun-deskanzler Hel-mut Kohl auf denPhilippinen am 29.

und 30. Oktober vergange-nen Jahres wird von derphilippinischen Seite alsein „Meilenstein“ in denbilateralen Beziehungenangesehen. Dieser Besuch– der erste eines deutschenRegierungschefs über-haupt – diente dazu, denWirtschaftsbeziehungenzwischen beiden Ländernneue Impulse zu verleihen.Es gibt gute Chancen fürdie deutsche Industrie aufden Philippinen, denn dieProduktions- und Arbeits-kosten sind niedrig. Deut-sche Maschinenbauer, diesich dort niederlassen,profitieren außerdem vomleichten Zugang zu dendynamischen MärktenSüdostasiens. Schließlichsind die Philippinen Mit-glied der Gemeinschaft dersüdostasiatischen Natio-nen (Asean), einer Organi-sation, der auch Brunei,Indonesien, Malaysia, Sin-gapur, Thailand und Viet-nam angehören.

Noch interessanter fürdeutsche Investoren aberist, daß anläßlich des Kanz-lerbesuchs ein Abkommenum gegenseitigen Schutzvon Investitionen unter-zeichnet wurde. Zudemkonnten fünf Vereinbarun-gen mit deutschen Unter-nehmen geschlossen wer-den, darunter ein Vertragüber den Bau eines Kraft-werkes durch Siemens-KWU. Der Auftrag im Wertvon etwa einer MilliardeMark ist das bisher größteProjekt für die deutscheWirtschaft auf den Philip-pinen. „Mit der Vergabedieses Auftrages gibt esnun auch Spillover-effects

D

auf andere Industrieberei-che, die sich mit der Her-stellung von Teilen undanderen Industrieproduk-ten beschäftigen. Firmenkönnen von Aufträgendurch die Hauptlieferantenprofitieren“, erklärte derphilippinische Botschafterin Bonn, Romeo Arguelles,gegenüber dem »MM«.

Vom Marinestützpunktzum Silicon Valley

Der ehemalige amerika-nische Marinestützpunktauf den Philippinen, SubicBay, wurde zur Freihan-delszone umgewandeltwurde, seitdem sich dieAmerikaner vor drei Jah-ren aus den Philippinenzurückgezogen haben. „Die Subic Bay“, so Bot-schafter Arguelles, „ist eineArt von Silicon Valley ge-

worden, wo elektronischeTeile, Computer-Chips undMaschinen hergestellt wer-den.“ Die Philippinen wer-den übrigens 1998 Part-nerland der Hannover-Messe sein. „Deutsche Fir-men finden auf Subic Bayeine gutentwickelte Infra-struktur. Maschinenbauer,aber auch Hersteller vonelektronischen Teilen kön-nen hier eine breite Palettevon Produkten herstellen“,betont Botschafter Arguel-les, der auf die „besonderenAttraktionen“ der SubicBay wie etwa die gutgeschulten Arbeitskräfte,die breitangelegte Infra-struktur für Produktionund die geographischeNähe zu den „Märkten derZukunft“ im südostasiati-schen Raum verweist.

Kanzler Kohl äußertesich nach einem Gesprächmit dem philippinischenPräsidenten Fidel Ramosanerkennend über die Ent-wicklung der Philippinenzu einer stabilen Demokra-tie. Wirtschaftlich bemü-hen sich die Philippinen im Vergleich zu den soge-nannten Tigerstaaten Ost-asiens aufzuholen. Mit ei-nem Wachstum des Brutto-inlandprodukts von sechsProzent im Jahr 1995 be-finden sie sich ganz klarauf diesem Kurs. Das Han-delsvolumen mit Deutsch-land nahm 1995 um 24Prozent zu. Deutschland ist nach Japan der größteGeber von Entwicklungs-hilfe für die Philippinen.Ausländische Herstellervon industriellen Produk-ten finden hier, wir schonerwähnt, eine gut ent-wickelte Infrastruktur fürdie verarbeitende Indu-strie. Immer mehr taiwa-nesische Firmen verlagern

Bild

: Em

bas

sy o

f the

Phi

lipp

ines

ihre Geschäfte nach derSubic Bay. „Dieser Indu-striepark ist bei weitem der erfolgreichste der tai-wanesischen Regierungzur Unterstützung der Ent-wicklung von überseei-schen Industriezonen fürtaiwanesische Investoren,die ihre ausländischeInvestitionen diversifizie-ren wollen, anstatt auf demFestland China zu konzen-trieren“, lobt ein taiwane-sischer Industrieller. DerSubic Bay Industrial Parkwird durch ein Gemein-schaftsunternehmen ver-waltet, in dem zwei Firmen,nämlich die China Deve-lopment Corp., die CenturyDevelopment Corp. (beidehaben enge Verbindungenzur regierenden Partei Tai-wans) und die Subic BayMetropolitan Authoritybeteiligt sind. 39 ausländi-sche Firmen, darunter 36Unternehmen aus Taiwan,haben sich mittlerweilehier niedergelassen.

Automobilindustriebereits vor Ort

Vor allem in Asien vielStaub aufgewirbelt hat das zwischen der ProtonPilipinas Corp., Tochter des malaysischen Kfz-Herstellers Proton, undAudi vereinbarte Gemein-schaftsunternehmen. Bei-de Unternehmen wollenein Werk zur Herstellungvon Automobilen auf denPhilippinen errichten.

Der bei Audi für neueMärkte zuständige WilfriedKopish meint, daß sich dieAudi AG nicht zuletzt des-wegen für die Philippinenals Produktionsstandortentschieden habe, weil mandie erfolgreiche Entwick-lung des BMW-Engagementauf den Philippinen beob-achten konnte. BMW istseit 1994 auf den Philippi-nen aktiv. Proton und Audiwollen mehr als 2000 Ein-heiten-Modelle in der rund175 Kilometer weit von der Hauptstadt Manila ent-fernt gelegenen Automobil-fabrik bauen. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 7: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

WEITERBILDUNG

Positive Impulsein der Alu-Industrie

Der Markt für Bauprodukteaus Aluminium gilt in derdeutschen Aluminiumindu-strie als einer der wichtig-sten Absatzmärkte. Trotz deraktuell eher verhaltenenBaukonjunktur sieht die deut-sche Aluminiumindustriegute Perspektiven, von ihremzweitgrößten Absatzmarktauch in Zukunft wichtigeImpulse zu erhalten. Nachersten Schätzungen derBranche stieg der deutscheGesamtaluminiumverbrauch1996 auf 1,95 Mio. t. Rund16% davon, wurden im ver-gangenen Jahr in Deutsch-land im Bausektor verwen-det. An erster Stelle standenhier mit 65% Fenster, Türenund Fassaden, 20% entfielenauf Dächer und Wände,weitere 10% auf Griffe,Beschläge, Schließteile, und5% waren verschiedensteProdukte für den Handel.

12

Holz-Handwerk ’97weiter im Aufwind

Auf der vom 6. bis 9. März in Nürnberg stattfindendenHolz-Handwerk ’97, 5. Fach-messe für Maschinen undFertigungsbedarf, präsentie-ren rund 480 Direktausstelleraus neun Ländern (Auslands-anteil 15%) ihre Produkteund Dienstleistungen. DieAusstellungsfläche umfaßtmehr als 24 000 m2. Über40% der Direktausstellerzeigen Holzbearbeitungs-maschinen. Von diesemAngebotsschwerpunktprofitiert auch der gesamteFertigungsbedarf für dieHolzbearbeitung: Elektro-und Pneumatikwerkzeuge(5%), Schleif- und Polier-mittel (14%), Beschläge,Schlösser und Konstruktions-teile (5%), Oberflächen-technik (6%), Holz- undHolzwerkstoffe (7%),Arbeitsschutz (2%) undEntsorgungstechnik 8%).

Dranbleiben und sich weiterbilden, heißt es auch indiesem Jahr wieder. Mit dem Seminarprogramm

der Fachzeitschrift »Industriemeister« werden allebetrieblichen Führungskräfte wie Meister, Meister-vertreter, Gruppenleiter, Schichtführer, Abteilungs-leiter oder Nachwuchskräfte angesprochen, die ihrerFührungsverantwortung gerecht werden wollen. Aufdem Programm stehen zahlreiche Veranstaltungen zuden Themen Mitarbeiterführung, Kommunikations- undModerationstechniken und kreative Teamarbeit. DieVeranstaltungen werden zum Teil in Zusammenarbeitmit dem Refa-Bundesverband in Darmstadt durchge-führt. Alle Seminare legen großen Wert auf den Praxis-bezug und haben Workshop-Charakter. Um auch vonder Kostenseite her möglichst vielen Interessenten,Mitarbeitern und Unternehmen eine Teilnahme zuermöglichen, finden die einzelnen Veranstaltungen an verschiedenen Orten in Deutschland statt. ÜberThemen, Inhalte, Termine und Teilnahmegebühreninformiert ein Faltblatt, das unter der Telefonnummer(09 31) 4 18 28 54 oder mit Fax (09 31) 4 18 20 22angefordert werden kann.

Neue Seminartermine

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 8: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

PERSONEN

Dipl.-Ing. Stephan Rojahn

wird mit Wirkung zum 1. April1997 in die Geschäftsleitungder Robert Bosch GmbH,Stuttgart, berufen. Er ist der-zeit Mitglied der Geschäfts-leitung des Unternehmensbe-reiches Kommunikationstech-nik der Robert Bosch GmbH.

Vincent Nall istseit September1996 neuerPräsident derThomas & BettsEuropa-Nieder-

lassung in Egelsbach. Er warzuvor 13 Jahre beim Unter-nehmen Ideal Industries alsPresident & Director GlobalOperations tätig.

Norbert Wagner, Präsidentdes Gesamtverbandes kunst-stoffverarbeitende Industriee.V. (GKV), ist ins Präsidiumdes Bundesverbandes derDeutschen Industrie e.V. (BDI)gewählt worden.

Allan McGowan

wurde zumManagingDirector derHarnischfegerCorporation

Canada (Harcan), eines Tochterunternehmens derHarnischfeger Corportion,Milwaukee/ USA, ernannt. Er ist verantwortlich für denVertrieb und den Service der Harnischfeger Bergbau-Fördermaschinen in Kanada,Alaska und Washington.

Steffen Buchwald wurdejetzt zum Leiter des neueneuropäischen Entwicklungs-zentrums von Applicon inZürich ernannt. Er führt einTeam von Softwareentwick-lungs-Ingenieuren.

Gustav G. Hebold scheidetnach über fünfzigjährigerTätigkeit als Geschäftsführerund Mehrheitsgesellschafteraus der Hebold-Gruppe aus.Die Gesellschafteranteileübernahm zum 1. Januar 1997Dr.-Ing. Helmuth Garnjost alsalleiniger Geschäftsführer der

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Franz Hebold GmbH & Co.und als Mehrheitsgesell-schafter und Geschäftsführerder Hebold Apparatebau und Maschinenfabrik GmbH,Cuxhaven.

Dr.-Ing. Otto Schwarz, ehe-maliger Leiter des Süddeut-schen Kunststoff-Zentrums(SKZ), Würzburg, verstarbplötzlich am 4. Januar 1997im Alter von 67 Jahren. OttoSchwarz hat den Bereich Aus-und Weiterbildung am SKZgeprägt und zu seiner heuti-gen Bedeutung geführt.

Prof. Dr. Eike

Jessen, Direktordes Instituts für Informatik an der TU Mün-chen, wurde

vor kurzen zum Vorsitzendendes Vereins zur Förderungeines Deutschen Forschungs-netzes e.V., (DFN-Verein),Berlin, gewählt.

Dr. rer. pol. Helmuth Blaseio

wurde vom Aufsichtsrat derJungheinrich AG, Hamburg,mit Wirkung vom 1. Dezember1996 zum Mitglied des Vor-standes für das neugeschaf-fene Ressort „Reinigungs-technik-Controlling-Informatikund Zentraleinkauf“ bestellt.

Christian Th.

Schecklmann

wurde die Ver-antwortung fürden Bereich KeyAccount Trans-

port-Logistik der United Bar-code Industries GmbH (UBI),Unterschleißheim, mit Wirkungzum 1. Januar übertragen.

Reinhard Buhl wurde zumneuen Mitglied der Unter-nehmensleitung und zumstellvertretenden Geschäfts-führer der Lemförder Metall-waren ernannt. Er bleibt indieser Funktion weltweitverantwortlich für den BereichEntwicklung und VertriebPKW-Fahrzeugprodukte undfür die GeschäftseinheitNutzfahrzeugprodukte.

13

Page 9: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

STENO

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

Maschinenmarkt

Atlas Copco Tools, Essen,hat ihren Elektrowerkzeugver-trieb, der bisher von zweiGeschäftsbereichen geführtwurde, verselbständigt. Dazuwurde am 1. Januar in Essendie Atlas Copco Elektrowerk-zeuge GmbH gegründet. Das bisher unter gleichemNamen firmierende ehemalige

14

AEG-Werk in Winnenden ist in Altlas Copco Electric ToolsGmbH umbenannt worden.

DHL Worldwide Express

erhielt Ende 1996 in Kolum-bien den National Reenginee-ring Award, die höchsteAuszeichnung für exzellenteKundenorientierung. Verge-

ben wird der Preis von der nationalen Reengineering-Organisation.

Die Elektrotechnik, eineFachmesse, die vom 3. bis 6. September in den Dort-munder Westfalenhallen statt-findet, wurde in eine Förder-maßnahme des Bundes-wirtschaftsministeriums fürostdeutsche Unternehmenaufgenommen. Unterstützen

will man so die Teilnahmekleiner und mittelständischerUnternehmen aus den neuenLändern. Die Förderungbeträgt bis zu 250 DM je m2

Ausstellungsfläche.

Der T V Rheinland, Köln, ist seit Jahresbeginn nicht nurin Köln, sondern auch inBochum, Bremen, Hamburg,Hannover, Nürnberg, Saar-brücken und Ulm mit speziel-len Büros für die Zertifizierungvon Managementsystemenvertreten.

Japan-Initiative der deut-schen Wirtschaft: Am 19.Februar veranstalten die IHKNürnberg und der Ostasia-tische Verein in Hamburg e.V.einen Japan-Tag in Nürnberg,der über das MarktpotentialJapans und die Export-chancen, die sich dort deut-schen Unternehmen bieten,informieren möchte. Fürmittelständische Betriebe istdie Teilnahme kostenlos.Anmeldungen beim Ostasia-tischen Verein unter Tel. (040)35 75 59 30.

Peakseal Industries, briti-scher Hersteller von Spann-laschenausrüstungen und -materialen, hat eine Nieder-lassung in Belgien gegründet.Sitz ist Waterloo bei Brüssel.Von dort aus soll das Liefer-netz in ganz Europa und Skan-dinavien unterstützt werden.

Die Elec, eine internationaleElektro- und Automatisie-rungstechnik-Fachmesse, die vom 2. bis 6. Dezemberletzten Jahres in Paris (Messe-gelände Paris Nord-Villepinte)stattfand, war ein vollerErfolg. 102 839 Fachbesucher– 14% mehr als 1994 –nahmen die Angebote der1720 ausstellenden Firmen inAugenschein. Wesentlichhöher als bisher war mit10 121 Personen (plus 28%)auch die Anzahl ausländi-scher Besucher.

Die Zulieferb rse Berlin-

Brandenburg erfreut sichwachsender Beliebtheit beiAusstellern und Besuchern.Sie ist nach wie vor die

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 10: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

UNTERNEHMEN UND BRANCHEN

einzige länderübergreifendeMesse ihrer Art. Veranstaltersind die WirtschaftsförderungBerlin GmbH und die Wirt-schaftsförderung Branden-burg GmbH. Mit 164 Ausstel-lern und über 1700 m2

vergebener Fläche wird diediesjährige Zulieferbörse (26. und 27. Februar auf dem Berliner Messegeländeunter dem Funkturm) diebisher größte sein.

Rittal, Herborn, baut seineinternationale Präsenz aus.Nach einer Tochtergesell-schaft in Brasilien hat derHersteller von Schaltschrän-ken und Klimatisierungs-komponenten jetzt die RittalCo. Ltd. Korea gegründet. Der koreanische Markt bietetRittal mit über 6% Wachstumjährlich ein beachtlichesAbsatzpotential.

Elf Atochem gibt die Über-nahme der Klebstoff- undDichtmassenaktivitäten derbritischen Laporte-Gruppebekannt. Diese repräsentiereneinen Jahresumsatz von 100 Mio. Pfund und schließendie Unternehmen Evode und Sovereign in UK, EvodeIndustries in Irland, Simson inden Niederlanden und Hey'diin Deutschland ein.

Die AVI-GmbH Kunststoff-Verpackungen, Scheden, eine 100prozentige Tochterder Haendler & NatermannGmbH, Hann. Münden, hatdie Vermögenswerte derThermoformabteilung derFranconia Verpackung GmbH& Co. KG, Karlstadt, übernom-men. Die Werke in Schedenund Karlstadt werden künftigunter der gemeinsamenFirmierung AVI-GmbH Kunst-stoff-Verpackungen auftreten.

Bleibt Traub in Reichen-bach/Fils „Solist“? Die Mitar-beiter des in Vergleich befind-lichen Drehmaschinenher-stellers wollen das Unterneh-men nach einem Bericht derSüddeutschen Zeitung „ohneEinbindung in einen Konzern“als eigenständige Gesellschaftweiterführen. Vergleichsver-walter Grub sieht in diesem

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Vorschlag aber nur eine„interessante Variante“. Als Übernahmekandidat fürTraub steht derzeit Gilde-meister im Raum. Das Konzeptwird als „sehr gut“ bezeich-net. Schwierigkeiten macheaber seine Finanzierung.

Die IHK Essen bereitet der-zeit die Gründung eines„Firmenpools Brasilien“ vor.Brasilien ist Deutschlandswichtigster Wirtschaftspartnerin Lateinamerika. Unter ande-rem will man in São Paulo einBüro mit einem erfahrenenAußenwirtschaftsexperten alsLeiter eröffnen, das den amPool beteiligten Unternehmenals Stützpunkt dienen soll.

Leuze electronic,

Owen/Teck, teilt den Erwerbder im schweizerischen Bad Ragaz ansässigen ElestaOptosensorics AG mit. Die Produkte des SchweizerUnternehmens ergänzen dieAngebotspalette von Leuze.

Die EMV Dresden lädt vom 4. bis zum 6. März ein nach„Elbflorenz“. Zwar sind dieEMV-SchutzanforderungenEU-weit seit gut einem Jahr inKraft, doch ist das Thema„heißer“ denn je. Nach wievor erfüllt ein großer Prozent-satz der relevanten Produktediese Anforderungen nichtoder nur ungenügend –Grund genug, sich auf dieserWorkshop-Messe umfassendzum Thema EMV zu infor-mieren. Das kompletteProgramm ist bei der Mesagoin Stuttgart erhältlich.

Die Fachpack, Fachmesse für Verpackungs-, Kennzeich-nungs- und Lagertechnik, hat sich nach Einschätzungdes Veranstalters in den zweiInterpack-freien Jahren alsführendes Fachforum imdeutschsprachigen Raum fest etablieren können. 414 Direktaussteller und 147weitere Unternehmen waren1995 in Nürnberg vertretengewesen; gezählt wurden16 489 Besucher. Die Fach-pack ’97 findet vom 8. bis 10.Oktober auf dem NürnbergerMessegelände statt.

15

Page 11: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

Maschinenmarkt

GesetzeVerordnungen

Trends

EUROPA

KOMMENTAR

Schlüsselzahlender EU-Wirtschaft

Eine BDI-Dokumentationüber die Schlüsselzahlender Europäischen Unionliegt jetzt in einer aktua-lisierten und erweitertenFassung vor. Sie enthält diewichtigsten Kennziffernder um die Länder Schwe-den, Finnland und Öster-reich erweiterten Euro-päischen Union, die Ände-rungen im institutionellenGefüge und die aktuellenHaushaltsansätze. Doku-mentiert werden die Han-dels- und Investitionsver-flechtungen Deutschlandsmit der EU und wichtigenDrittländern. Die Über-sicht kann bei der Abt.Europapolitik, Fax (02 21)37 08-8 40, angefordertwerden.

Umweltrechtund Maastricht II

Bei einer Anhörung imDeutschen Bundestag am11. November 1996 zur eu-ropäischen Umweltpolitikvor und nach Maastricht IIhat der Bundesverband der Deutschen Industriesich dagegen gewandt, denUmweltschutz durch Ver-tragsänderungen zu einemvorrangigen Ziel der Unionzu machen. Die derzeiti-gen Vertragsgrundlagender Gemeinschaft reichennach Ansicht des BDI völ-lig aus, die Umweltdimen-sion der Gemeinschafts-politiken verstärkt zuberücksichtigen. Die ein-seitige Verstärkung einesZiels gehe zu Lasten ande-rer ebenso wichtiger Ziele.Eine Ausweitung der Mög-lichkeiten der Mitglieds-staaten, im Rahmen desArtikels 100 a Abs. 4 EGVstrengere Normen festzu-setzen, als dies der Unions-rahmen vorsieht, sei wedermit dem Binnenmarktzielnoch mit der Verstärkungder WettbewerbsfähigkeitEuropas zu vereinbaren.

16

Dringend erforderlich istnach Einschätzung desVerbands vielmehr, dieFolgen aller Rechtsakteund Maßnahmen der EUfür Wachs-tum, Wettbe-werbsfähigkeit, Beschäfti-gung und Umwelt umfas-send zu bewerten. Des-halb sei durch eine Ver-pflichtung zur Gesetzes-folgenabschätzung einekohärente Politik und

damit ein Gleichgewichtzwischen ökonomischen,ökologischen und sozialenBelangen sicherzustellen.

Cecimo: Datenbankfür Wirtschafts-Dialog

Um den TransatlantischenWirtschaftsdialog (Trans-Atlantic Business Dialog,TABD) zwischen EU undUSA auch zum Vorteil fürdie Klein- und Mittelunter-nehmen (KMU) zu gestal-ten, soll künftig eine Mit-telstands-Datenbank zurAnknüpfung von Kontak-ten über den Atlantik hin-weg beitragen. Dieser Vor-schlag ist Teil einer Initia-tive, die das EuropäischeKomitee für die Zusam-

menarbeit der Werkzeug-maschinenhersteller (Ceci-mo) auf der TABD-Konfe-renz am 8. und 9. November1996 in Chicago vorge-tragen hat. Diese Daten-bank, so Cecimo-General-sekretär Jean Heymans inBrüssel, soll beispielsweiseüber Fördermöglichkeitenwie Steueranreize für denMittelstand in einer poten-tiellen Zielregion in derGemeinschaft und in denUSA informieren. Zwarseien diese Daten in derjeweiligen Region bereitserfaßt, doch fehle bislangdie Möglichkeit zum zen-tralen Zugriff. Integriertwerden soll außerdem dasbereits bestehende Ver-zeichnis der EuropäischenKommission über die rund1000 sogenannten „Kon-takt-Punkte“ in der EU, das Ansprechpartner inBranchen, Verbänden undRegionen nennt.

Der nächste Schritt wäredann die Herstellung einesKontakts zwischen denkonkreten Partnern für einKMU-Projekt in den USAund der EU, so Heymans.Bis dahin sollen potentiellePartner keinen Zugriff aufmöglicherweise vertrau-liche Daten eines an einerKooperation interessier-ten Unternehmens bekom-men. Zweimal im Jahr, so die Vorstellungen vonCecimo, sollten in einemgemeinsamen Workshopdie möglichen Partner inder EU und den USA her-ausgefiltert werden. Ange-strebt wird die Zusammen-arbeit nicht nur im Ver-trieb und im Bereich derTechnik, sondern auchbeim Zugang zu Wachs-tumsmärkten in Dritt-regionen, beispelsweise inOsteuropa, Südamerikaund in den Ländern Asien.Dazu könnte die Bildungvon Gemeinschaftsunter-nehmen und von strategi-schen Allianzen gefördertwerden. MMMM

Vor 18 Monaten richtete die EU-Kommission eine„Empfehlung“ an die Behörden aller 15 Mitgliedstaaten,es mit dem Prinzip des „ehrenwerten Kaufmanns“ernster zu nehmen. Ob Gemeinderat oder Zentralre-gierung – alle sollen prompt ihre Rechnungen bezah-len, die sie von privatwirtschaftlichen Unternehmenerhalten. Jene haben schließlich geliefert und geleistetim festen Glauben an die Vertrauenswürdigkeit des-sen, was man mit dem Begriff „Staat“ umschreibt. DaßDeutschlands Verteidigungsminister, wie dieser Tagebekannt wurde, ständig anschwellende Berge unbe-zahlter Rechnungen in seiner Schreibtischschubladehortet, ist nur das jüngste Beispiel dafür, daß in Europaauch mit dem Staat kein Staat mehr zu machen ist.

Indes, die Eurokraten benehmen sich nicht besser.Mahnung hin, Mahnung her: Selbst die EU-Kommissionließ sich in der Vergangenheit immer häufiger immermehr Zeit mit dem Bezahlen von Rechnungen – inEinzelfällen bis zu zwei Jahre, obwohl jede Behörde inEuropa aufgefordert ist, Lieferanten binnen 60 Tagenzufriedenzustellen. Gemessen an privatwirtschaftli-chen Gebräuchen, ist das eigentlich noch immer ganzschön üppig, denn für einen Mittelständler können 60 Tage schon zu viel sein. Zumindest die EU-Kommis-sion will sich nun am Riemen reißen und hat sich nachAussagen des finnischen EU-Kommissars Erkii Liikkanenverpflichtet, ihre Rechnungen binnen 60 Tagen zubegleichen. Dazu wurde eigens ein Überprüfungs-system eingerichtet – und, o Wunder, meist ist das Geld schon innerhalb von 44 Tagen auf dem Konto desEmpfängers. boh

Scheinheilig

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 12: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

HINTERGRUND

Maschinenmarkt

Günter Tronich,Geschäftsführer der

Steinbock Boss GmbH,Moosburg, stellt fest:

„Individuelle und kunden-spezifische Problemlösungen

werden von vielen An-wendern gefor-

dert.“

Wer

kbild

: Ste

inb

ock

Bo

ss

Zugriff bis ganz obenKommissioniergeräte im Lagerkönnen den Menschen noch nicht ersetzen

icht an dichtstehen die bela-denen Paletten in

dem Hochregalla-ger. Wieder müssen dieWaren für einen Auftragzusammengestellt werden.Der Mitarbeiter, der dasbeeindruckend hohe Kom-missioniergerät bedient,fährt in einer Kabine zu-sammen mit den Lastauf-nahmemitteln in die Höheund erreicht die gewünsch-te Regalebene. Dort kanner bequem die geforderteWare entnehmen.

So oder ähnlich wieder-holt sich dieser Vorgang in vielen Unternehmentäglich immer wieder. Nach der VDI-Richtlinie3590, Blatt 1, ist Kom-missionieren das Zusam-menstellen von bestimm-ten Teilmengen (Artikeln)aus einer bereitgestelltenGesamtmenge (Sortiment)aufgrund von Bedarfsin-formationen (Auftrag). Dasklingt eigentlich ganz ein-fach, doch hinter der Kom-missionierung verbirgtsich eine der komplexestenAufgaben in der Logistik.Gefordert wird dabei zumBeispiel „mehr Service fürden Kunden“. Dazu gehö-ren die tagfertige Ausliefe-rung, eine möglichst kleineFehlerrate und niedrigeKommissionierkosten.

Zu unterscheiden ist je-weils zwischen bedarfsori-entiertem und verbrauchs-

D

18

ROLF TILLERT

orientiertem Bedarf. Einbedarfsorientiertes Verhal-ten findet man im Handelvor. Weil man nicht weiß,was die Kunden an einembestimmten Tag geradebestellen wollen, diese aberdennoch auf einer promp-ten Bedienung bestehen,ist eine genaue Vorauspla-nung nicht möglich. FürFertigungs- und Montage-unternehmen sind dage-gen verbrauchsorientierteAnforderungen typisch.Man weiß dort schon füreinen bestimmten Zeit-raum im voraus, was dannetwa verlangt werden wird.Also kann man sich auchbesser darauf einstellen.

Die Kommissionierung isteinfacher zu steuern undwirtschaftlicher zu reali-sieren.

Bereitstellungder ArtikelGenerell sind verschie-

dene Grundfunktionen imKommissionierlager zu er-füllen. Artikel und Bedarfs-informationen müssenbereitgestellt werden. DieTeilmengen sind aus derbereitgestellten Gesamt-menge kontrolliert zu ent-nehmen. Dabei wird einplanmäßiges Fortbewegenzum Entnehmen gefordert.Das gleiche gilt für dasAbgeben der Teilmengen.

Der Vollzug muß schließ-lich an nachgeschalteteFunktionen gemeldet wer-den.

Bei der Bereitstellungsind die beiden Arten derstatischen und dynami-schen Bereitstellung zuunterscheiden. Die stati-sche Bereitstellung folgtdem Prinzip „Mann zurWare“. Die Ware befindetsich an einer bestimmtenStelle, die der Kommis-sionierer aufsuchen muß.In der einfachsten Ausfüh-rung kommt er ohne Hilfs-mittel dabei aus. Es gibtaber auch große Kommis-sionierlager, wo er Kom-missioniergeräte braucht,die ihn bei der Arbeitunterstützen. Bei der dyna-mischen Bereitstellungkommt die „Ware zumMann“. Das Ladehilfsmit-tel wird am Kommis-sionierplatz bereitgestelltund die benötigte Teilmen-ge entnommen. Danachwird das Ladehilfsmittelmit der Restmenge wiedereingelagert.

Bei beiden Kommissio-nierarten finden Flurför-derzeuge Verwendung. Siekönnen dazu beitragen,daß Rationalisierungsre-serven mit der Verkürzungder Wegezeit mobilisiertwerden. Dies ist besonderswichtig, weil etwa die Hälf-te der KommissionierzeitWegezeit ist. Sie umfaßt alleZeiten, die zur Bewältigung

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 13: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

des Weges ohne oder mitdem Kommissionierfahr-zeug benötigt werden.

Um ein sehr einfachesKommissioniergerät han-delt es sich bei einemHandgabelhubwagen ohnemotorischen Antrieb. Des-halb sollte er nur benutztwerden, wenn lediglichkurze Wege zu bewältigenund nur leichte Lasten inkleinen Mengen zu beför-dern sind. Stärker entlastetwird der Kommissionierervon Horizontalkommissio-nierern mit motorischemAntrieb. Ihr Handicap ist,daß sie nicht schneller fah-ren dürfen, als der Mitar-beiter geht. Dies läßt sichvermeiden, wenn das Fahr-zeug eine fest integrierteStandplattform hat. Es ver-ursacht zwar um etwa 20Prozent höhere Betriebs-kosten als die Geräte ohnePlattform, läßt aber eineum das Zweieinhalbfachehöhere Kommissionierlei-stung zu. Eine weitereSteigerung ist schließlichmit der Einführung ei-ner Zwangsführung oderZwangslenkung zu errei-chen. Der Kommissionie-rer braucht sich auf ihnennicht mehr auf die Len-kung zu konzentrieren,sondern kann sich ganzdem eigentlichen Kommis-sioniervorgang widmen.

Diese Fahrzeuge eignensich jedoch nur für Arbei-ten in einer Ebene oder –wenn beispielsweise nochein Tritt darauf vorhandenist – in zwei Ebenen. Willman dagegen die Höheeines Lagers ausnutzen,benötigt man Vertikalkom-missionierer. Sie sind jenach Greifhöhe verschie-den aufgebaut.

Höhe eines Lagerskann genutzt werdenBleibt man in dem Be-

reich bis 2,6 Meter, so rei-chen Geräte mit einer offe-nen Fahrerstandplattform,die – mit oder ohne Lastteil– um weniger als einenMeter angehoben werdenkann. Möchte man bis zu

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

6,1 Meter hoch hinauf, so kann man Geräte miteinem allseitig geschlos-senen Bedienstand ver-wenden, die mit einemZusatzhub oder einembegehbaren Lastteil aus-gerüstet sein können. Fürden Greifbereich bis zu 13Meter schließlich stehenKommissionierstapler zurVerfügung, die eine heb-bare Bedienkabine zumKommissionieren und Ein-und Ausstapeln haben.Dieser Bedienstand ist alsFahrerkabine im Hubge-rüst mit dem Lastaufnah-memittel integriert.

Verarbeitung von InformationenUm bei der Kommissio-

nierung ein Optimum zuerreichen, ist ein Grund-satz zu beachten, der ganzallgemein für die Logistikgilt: „Logistik wird mehrund mehr zu einem Themader Informationsverarbei-tung“, betont Prof. Dr.-Ing.Axel Kuhn, Institutsleiterfür den Bereich Unterneh-menslogistik der Fraun-hofer-Instituts für Mate-rialfluß und Logistik inDortmund. So wird auchdie Anbindung der Kom-missionierfahrzeuge aneine übergeordnete Leit-zentrale in Zukunft anBedeutung gewinnen. Einevollständige Automationder Kommissionierung istallerdings nur in Sonder-fällen möglich. Wenn einAuftrag aus ganzen Lade-einheiten besteht, kannman eventuell auf entspre-chende Regalförderzeugeoder automatische Regal-stapler zurückgreifen. „Imgroßen und ganzen stehtuns heute noch keine Tech-nik zur Verfügung, die dasgesamte phantastischeVermögen des Menschenin bezug auf die komplexeTätigkeit des Kommissio-nierens abbilden könnte“,meint Dipl.-Ing. WolfgangHauch, Gruppenleiter Ver-kauf Lagersysteme bei der Wagner FördertechnikGmbH & Co. KG in Reut-

19

Page 14: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

20

HINTERGRUND

Maschinenmarkt

lingen, und schließt dar-aus: „Deshalb müssen wirunsere Aufgabe dadurchlösen, daß wir die maxi-male Effektivität desMenschen durch optimaleGestaltung seiner Umge-bung erreichen.“

Horizontalgeräteam meisten gefragtBei den dafür verwende-

ten Kommissioniergerätengeht man von einem Markt-volumen von insgesamtrund 1800 Fahrzeugenjährlich in Deutschlandaus. Dabei entfallen etwaein Drittel auf den Bereichder Mittel- und Hochhub-kommissionierer und zweiDrittel auf Horizontalkom-missionierer. „WichtigsterAbnehmer ist der gesamteHandel und hier haupt-sächlich der Food-/Non-food-Bereich“, beurteiltDipl.-Ing. Günter Tronich,Geschäftsführer der Stein-bock Boss GmbH in Moos-burg, den Markt. Er meint:„Die zukünftige Entwick-lung wird aus unsererSicht einen leicht steigen-den Markt vor allem imunteren Hubhöhenbereichbringen.“ Positiv hat sichdie Wiedervereinigungausgewirkt. Weil danach inden Bundesländern vieleneue Distributionszentrenund Auslieferungslager fürden Food-/Non-food-Be-reich entstanden sind undteilweise auch heute nochentstehen, ist die Nachfra-ge deutlich gestiegen. Auchder Export hat für Kom-missionierfahrzeuge einegroße Bedeutung. GünterTronich erläutert: „Das istschon daran zu sehen, daßdie Anzahl der exportiertenFahrzeuge größer ist alsder deutsche Markt.“

In technischer Hinsichtsieht Günter Tronich seitzwei bis drei Jahren einenganz deutlichen Trend:„Individuelle und kun-denspezifische Problem-lösungen werden von vie-len Anwendern gefordert.“Deshalb hat man beiSteinbock Boss beispiels-weise Fahrzeuge mit be-

gehbaren Plattformen inunterschiedlichen Varian-ten ausgestattet.

Von der Fahrzeugtech-nik her gibt es Parallelen zu anderen Flurförder-zeugen. So sind weitereInnovationen im BereichFahrerplatz und Ergono-mie zu erwarten. „Auch dieEntwicklung der Neben-schluß- oder Drehstrom-technologie wird für dieseFahrzeugklasse zu beach-ten sein“, erwartet GünterTronich.

Ein Beispiel dafür, wieman eine Automatisierungim Kommissionierbereicherreichen kann, stellt dasLager Wiesbaden der Pana-sonic Deutschland GmbHdar. Dort wird am Kom-missionierplatz manuellgearbeitet, im zugehörigenHochregalbereich dagegensetzt man automatischarbeitende, kurvengängi-ge Regalbediengeräte derHugo Fritschi GmbH, Dort-mund, ein. Benötigte Warewird aus dem Hochregal-lager über ein komplexesFördersystem dem Kom-missionierplatz automa-tisch zugeführt.

Automatisierungdes HochregalbereichsMit der Automatisie-

rung des Hochregalbe-reichs wurden die manuellbedienten Stapler durchautomatisch arbeitende,kurvengängige Regalbe-diengeräte ersetzt. DasRegalbediengerät lagerteine Palette mit den benö-tigten Artikeln aus demLager aus und liefert sie an einem Warenausgangs-bahnhof in der entspre-chenden Lagergasse ab.Dort werden die Palettenvon einem Querverschie-bewagen übernommenund zu einem Übergabe-punkt gebracht, von wo die Paletten über das kom-plexe Fördersystem mitKettenförderern, Drehti-schen und Rollenförderernbis zu einem Doppelver-schiebewagen auf einerKommissionierbühne vor-getaktet werden. MM

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 15: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

INNOVATION

Maschinenmarkt

Der Pentium-Prozessor mit

Bild

er: I

ntel

Quadratur des KreisesDem Ingenieur- und Bera-tungsbüro für Verpackung inDresden ist die Quadratur desKreises in der Verpackungs-technik gelungen. Mit einemVerfahren zum Wickeln vonunrunden Hülsen können Ver-packungen hergestellt wer-den, die Vorteile von rundenund eckigen Querschnittenmiteinander vereinen.

Durch das Wickeln profitiertman von dem kontinuierli-chen Fertigungsprozeß, derbisher nur bei der Herstellungvon Rundhülsen angewandtwerden konnte. Das macht dieHerstellung flexibler als beimFertigen aus dem Zuschnitt.Unterschiedliche Papiersortenund -schichten können zumBeispiel leichter gewechseltund miteinander kombiniertwerden. Die Länge der Hülseist – in den angegebenenGrenzen – frei wählbar.

Der an der Uni Kiel entwickelte

Sauerstoffsensor wird als

Auftakt für viele weitere Ionik-

Anwendungen gesehen.

Die Ionik-Forschung in

Schleswig-Holstein basiert

vor allem auf der Arbeit von

Prof. Weppner in Kiel.

MMX-Technologie ermöglicht

eine qualitativ gesteigerte

Grafik-, Video- und Audio-

Verarbeitung.

Bild

: Ing

enie

ur- u

nd B

erat

ungs

bür

o fü

r V

erp

acku

ng

Bild

er: W

SH

Diese gewickelten Verpackungs-

hülsen vereinen Vorteile von run-

den und eckigen Querschnitten.

Der eckige Querschnittverleiht der Hülse – nun imUnterschied zur runden Form– eine bessere Raumausnut-zung. Die Hülse läßt sichaußerdem stapeln, und siekann nicht wegrollen.

Durch das neue Herstel-lungsverfahren könne sehrschnell und flexibel auf Markt-anforderungen reagiert wer-den, heißt es. Auch kleineSerien seien preislich nochattraktiv. Fertigen lassen sichHülsen mit Kanten zwischen30 und 50 mm. Die Hülsen-länge beträgt maximal 1200mm. Je nach Verpackungs-zweck (Stück-, Schütt- oderpastöse Güter) sind unter-schiedliche Boden- undDeckelkonstruktionen möglich.

22

Schneller als bisherUm Video-Animationen, aberauch Grafik- und Audio-Verar-beitungen mit dem PC zuverbessern, hat Intel denPentium-Prozessor mit soge-nannter MMX-Technologieeingeführt. Für stationäre PCstehen Prozessoren mit Takt-raten von 166 und 200 MHzzur Verfügung; für mobile PCwerden Prozessoren mit 150und 166 MHz angeboten.

Bei Video- und vor allembei Audio-Signalen läßt sichein deutlicher Gewinn anGeschwindigkeit und Detail-reichtum im Vergleich zumnormalen Pentium-Prozessor(mit 200 MHz getaktet) fest-stellen. Doch für ein völligruckfreies Video reicht esnoch nicht aus. Bei den Audio-Sequenzen läßt sich keinUnterschied mehr zu einerhochwertigen HiFi-Anlageausmachen (hochwertigeLautsprecher vorausgesetzt).Die Software muß den um 57 neue Instruktionen erwei-terten Befehlssatz unterstüt-zen, sonst ist statt der bis zu60% gesteigerten Leistunglediglich eine um 10 bis 20%gesteigerte Leistung möglich.

Auch die Funktion „Bild-telefon“ überzeugt. So ist esmöglich, auch über dasanaloge Telefonnetz mit einerzusätzlichen VideokameraVideodaten zu übertragen.Einzig der zeitliche Versatzzwischen Video- und Audio-

Ionik weiter gefördertDie Ionik-Technologie wird inSchleswig-Holstein weitergefördert. Für 1997 hat dieTechnologiestiftung SchleswigHolstein (TSH) 1 Mio. DMSondermittel für Projektebereitgestellt. Bisher sind rund3 Mio. DM in den Aufbau vonForschungs- und Entwicklungs-kapazitäten an der Universität

Signalen ist störend. Hierkönnte vielleicht eine zusätz-liche Verzögerungszeit beimAudiosignal hilfreich sein.

Kiel und an der Fachhoch-schule Westküste in Heideinvestiert worden. Schleswig-Holstein sei das erste Bundes-land, das diese neue Techno-logie intensiv fördere, heißt esin einem Bericht der Wirt-schaftsförderung Schleswig-Holstein (WSH) in Kiel.

Durch die Förderung sollvor allem das Know-how derIonik-Forschungsgruppe vonProf. Dr. Werner Weppner ander Universität Kiel weiter-entwickelt und in Produkteumgesetzt werden. Ange-strebt wird eine gemeinsameProduktentwicklung mitKooperationspartnern in derWirtschaft. Unternehmen, die an solchen Projekteninteressiert sind, könnenzusätzliche Fördermittel derTechnologie-Transfer-ZentraleSchleswig-Holstein (ttz SH) in Anspruch nehmen.

Bei der Ionik stehen Werk-stoffe im Mittelpunkt, die

elektrisch geladene Teilchen –Ionen – sehr schnell transpor-tieren können. Diese soge-nannten Ionenleiter ergänzendie Halbleitertechnik. Bei denAnwendungen verspricht man sich besondere Impulsefür Sensoren, Batterien, Solar-zellen und anderes mehr.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 16: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Flurfördertechnik

Optimieren der Produktionslogistikmit einem Transportleitsystem

FRANK KÜRTEN

Viele Industrieunternehmen

sehen sich Forderungen nach

kürzeren Lieferzeiten und hoher

Flexibilität gegenüber. Möglich-

keiten, diese Forderungen

zu erfüllen, bieten die Reorga-

nisation der Fertigungsstruk-

turen und die Einführung

innovativer Informationstech-

niken. Bei einem Triebwerks-

hersteller wurde dazu ein

computergeführtes Transport-

system und ein Datenfunk-

system eingeführt.

Bild

: Ver

fass

erDie Fahrer erhalten ihre

Aufträge wohldosiert per Funk

vom Transportleitstand.

Die Forderung nach im-mer kürzeren Lieferzei-ten und hoher Flexibi-

lität prägt in vielen Unternehmen diestrukturellen Veränderungen derProduktion und wirkt sich direkt aufFertigungsabläufe und Arbeitsplät-ze aus. So verbesserte MTU, Deutsch-lands größter Triebwerkshersteller,seine Position am Weltmarkt durchdie Reorganisation der Fertigungs-strukturen und Einführung inno-vativer Informationstechnologien.Im Rahmen des physischen Mate-rialflusses wurde durch die Einfüh-rung eines DV-geführten Transport-systems ein wichtiger Beitrag zurDurchlaufzeit- und Kostenreduzie-rung geleistet.

Vor mehr als 25 Jahren wurden dieMTU-Gesellschaften in Münchenund Friedrichshafen mit dem Zielgegründet, Erfahrungen im Flug-triebwerkbau und im Motorenbauzusammenzufassen. Heute gehörtdie MTU Motoren- und Turbinen-Union München GmbH zur Daimler-Benz Aerospace AG und ist mit etwa6000 Mitarbeitern und 1,4 Mrd. DMJahresumsatz ein internationalanerkannter Kooperationspartnerfür militärische und vor allem fürzivil genutzte Triebwerke. Die mit derRezession verbundene Flaute in derzivilen Luftfahrt sowie weltweiteAbrüstungsbemühungen beeinfluß-ten während der letzten Jahre denzivilen und militärischen Bedarf und

Maschinenmarkt

24

Frank Kürten ist Inhaber der Pro Orga GmbH in

Mönchengladbach.

zwangen zu weitreichenden Ratio-nalisierungsmaßnahmen, die heutejedoch wieder große Chancen fürneues Wachstum bieten.

Mehrere Bearbeitungsschrittewurden zusammengefaßt

So wurden beispielsweise meh-rere Bearbeitungsschritte an einemBauteil materialflußoptimiert insogenannten Fertigungslinien und -inseln zusammengefaßt. Für denTransport zur nächsten Fertigungs-einheit ist der innerbetrieblicheFuhrpark zuständig, der die Trieb-werksteile an festgelegten Übergabe-

stationen übernimmt oder abliefert.Die Tatsache, daß fließendes undganz besonders liegendes MaterialKapital bindet und Kosten verur-sacht, hat die Planung des Material-flußkonzepts innerhalb der Ferti-gungsorganisation entscheidendgeprägt. Die Durchlaufzeiten in derFertigung mußten erheblich redu-ziert werden. Dies konnte vor allemmit dem Aufbau bauteilorientierterFertigungseinheiten und der Ein-führung von Teamarbeit erreichtwerden. Dabei werden im Gegensatzzur klassischen Zeitaufnahme undTerminierung Vereinbarungen be-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 17: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 1:

Der Transport des

Materials von

der Fertigungsinsel

zum Bahnhof erfolgt

mit Staplern.

züglich der Soll-Durchlaufzeitengetroffen (Commitments). Späterwird auch der Erfolg der Teams ander Commitment-Erfüllung gemes-sen. Nach dieser Logik ist auch derzentrale Transport in der Pflicht, einCommitment bezüglich der maxima-len Transportzeitdauer abzugeben.

Flexible Transportflotteversorgt Pufferregale

Auf ein zentrales Automatiklagergemäß einer früher geplanten Rück-lagerstrategie sollte zu Gunsten ver-teilter Pufferregale in der Fertigungund eines organisierten Bring-Prin-zips verzichtet werden. Das vorge-sehene Budget für die Lagertechnikkonnte statt dessen zur Optimierungdes Materialflusses investiert wer-den. Neben den wirtschaftlichenEffekten bietet das Zwischenlage-rungs- und Transportkonzept alswesentlichen Vorteil mehr Trans-parenz. Engpässe und Probleme beider Materialfluß- oder Fertigungs-kapazität lassen sich direkt an über-durchschnittlich ansteigenden oderabfallenden Beständen in den Puf-ferregalen der Fertigungseinheitenerkennen und korrigieren.

Im neuen Materialflußkonzeptsind allen Fertigungslinien und -inseln eigene Pufferregale zugeord-net, die innerhalb kürzester Zeit voneiner flexiblen Transportflotte ver-und entsorgt werden müssen. DiePlanung einer optimalen Steuerungdes innerbetrieblichen Fuhrparksmit seinen Staplern, Schleppern undAnhängern entwickelte sich zu einersehr komplexen Aufgabe, weil zurBewältigung der bereichsübergrei-fenden Materialströme Hallen- undHoftransporte miteinander zu ver-knüpfen und wirtschaftlich zukoordinieren waren. Weil bereits dasalte als Linienverkehr organisierteTransportkonzept zwei Disponentenvöllig ausgelastet hat, wurde für das neue Konzept, mit seinem sehrviel höheren Dispositionsbedarf, derEinsatz eines computergeführtenTransportsteuerungssystems vor-gesehen. Ein innovatives Transport-leitsystem sollte einen effizientenund transparenten Materialfluß alszentralen Bestandteil einer moder-nen Produktionslogistik sicher-stellen.

Seit 1993 arbeiten verschiedenePlanungsteams an der Reorganisa-tion der Fertigung und an der Reali-sierung des neuen Materialflußkon-zepts. Organisationsänderungenund Investitionen mußten geplant,

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

aufeinander abgestimmt und geneh-migt werden. Die alte Transportor-ganisation beispielsweise schickteStapler und Schlepperzüge auf mehroder weniger regelmäßige Rund-fahrten durch das Werksgelände. Zu transportierende Güter stapeltensich oft an den Stationen, weil keinkalkulierbarer Fahrplan einzuhal-ten war. Handgeschriebene Trans-portzettel waren fehlerträchtig undermöglichten keine zentrale Steue-rung. Die Disponenten konnten die Auslastung der Transportflotteschlecht einschätzen und bearbei-teten in der Regel nur Reklamatio-nen und Sondertransporte.

Mit dem Leiter des innerbetrieb-lichen Transportwesens wurde einauf die neuen Anforderungen abge-stimmtes Konzept mit dem Ziel erar-beitet, ein bedarfsgerechtes Trans-portangebot bei optimaler Ausla-stung der Fahrzeuge und Anhänger,Reduzierung der Leerfahrten undMinimierung der Wegstrecken be-reitzustellen. Insgesamt 20 Fahrzeu-ge (Stapler und Elektroschlepper)und etwa 120 Anhänger sollten vomneuen Transportleitsystem compu-tergeführt zwischen bestimmtenÜbergabestellen gesteuert werden.Diese Übergabestellen wurden alsBahnhöfe (zwölf) und Stationen(etwa 100) definiert (Bild 1).

Der größte Rationalisierungsef-fekt und auch gleichzeitig der Grundfür die hohe Komplexität der Aufga-be war die Aufteilung der Transport-aufträge in Teilaufträge für verschie-denartige Fahrzeuge. Soll beispiels-weise Material von einer Fertigungs-einheit in der einen Halle zu einerBearbeitungsstelle in einer anderenHalle befördert werden, läßt sich die-ser Transport in drei Einzelaufträgezerlegen. Zunächst holt ein Staplerdie Palette von der Übergabestationder Fertigungseinheit ab, transpor-

tiert sie zu dem der Station fest zu-geordneten Bahnhof und lädt sie aufeinen bereitstehenden Anhänger.Dieser wird von einem der Elektro-schlepper abgeholt und zum Bahn-hof der Zielhalle gefahren. Dort über-nimmt wieder ein Gabelstapler denWeitertransport zur Übergabesta-tion der Fertigungseinheit. Inner-halb der Fertigungseinheiten wirddas Material vom eigenen Personalmit Handhubwagen bewegt. Nebenden dreistufigen Transportaufträ-gen entstehen natürlich auch zwei-oder einstufige, wenn zum BeispielMaterial zu einer benachbartenÜbergabestation befördert werdensoll.

Mit 2000 teilweise mehrstufigenAufträgen ist je Tag zu rechnen.Dabei muß jeder Transportauftraginnerhalb 2 h abgeschlossen sein.Zur Anforderung der Transport-dienste bot sich das bereits vor-handene Netzwerk mit einigenhundert im Werk verteilten Termi-nals an. Der Datenverarbeitungs-Koordinator übernahm 1994 dasProjekt DV-geführter Transport alsFachprojektleiter und erarbeitetemit dem Projektteam das heute weitgehend automatisch arbeitendeTransportleitsystem.

Echtzeit-Dispositionder Fahrzeuge gefordert

Das PPS-System des Unterneh-mens mit Programmen für Produk-tionssteuerung, Materialwirtschaftund Lagerverwaltung hat keineKomponente zur optimierten Trans-portsteuerung. Die Koordination desinnerbetrieblichen Fuhrparks unddie zeitkritische Abwicklung derTransportaufträge sollte durch einuntergeordnetes Transportleitsy-stem erfolgen, das über eine Anbin-dung an das bestehende Netzwerkautomatisch Aufträge entgegenneh-

25

Page 18: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 2: Auf den Fahrzeugen befinden sich

mobile Terminals.

Bild

er: V

erfa

sser

men und diese nach sofortiger Dis-position an die verfügbaren Fahr-zeuge weitergeben kann.

Herkömmliche Transportsteue-rungs- oder Tourenplanungs-Syste-me bieten üblicherweise Optimie-rungsroutinen für kürzeste Fahr-wege. Das neue Transportleitsystemsollte jedoch die Echtzeit-Disposi-tion verschiedener Fahrzeuge undAnhänger ermöglichen, eine auto-matische Aufteilung von mehrstu-figen Transportaufträgen in Teil-aufträge durchführen und diedynamische Zuordnung der Trans-portaufträge für die jeweils geeig-netsten Fahrzeuge und Transport-hilfsmittel gewährleisten. Dabeisollte der Optimierungsalgorithmusunter Berücksichtigung der zeitkri-tischen Fertigung alle zeitlichen undräumlichen Schwankungen einbe-ziehen und eine flexible Bewältigungvon Belastungsspitzen sicherstellen.

Bei der Suche nach einem geeig-neten Transportleitsystem erhielten13 Anbieter eine umfassende Aus-schreibung und gaben entsprechen-de Angebote ab. Nach eingehenderPrüfung kamen fünf Anbieter in dieengere Auswahl. Das Projektteamunterzog sich der Mühe, Referenz-systeme mit ähnlicher Aufgabenstel-lung zu besichtigen. Nur eines derSysteme löste eine vergleichbar kom-plexe Aufgabenstellung mit mehr-stufigen Transportaufträgen undkonnte die hohen Erwartungenerfüllen. Man entschied sich schließ-lich für das TransportleitsystemTess des Instituts für OperationsResearch und Management – Informaus der Technologieregion Aachen.Weil das Softwaresystem Tess nicht1:1 im speziellen Umfeld des Trieb-werksherstellers einsetzbar war,wurden die zusätzlichen Anforde-rungen in einem Differenzpflich-tenheft niedergeschrieben.

Das Transportleitsystem bestehtaus einem Netzwerk leistungsfähi-ger Personalcomputer mit dem Soft-warepaket Tess und einer Kommu-nikationsschnittstelle zur Eingabevon Transportanforderungen. Mehrals 95% aller Transportaufträgeerhält der Transportleitrechner perDatenübertragung direkt aus demübergeordneten EDV-System. Anden etwa 400 im Werk verteilten PPS-Terminals können über einfacheEingabemasken Transportaufträgegemeldet werden. Diese Aufträge,bestehend aus Angaben über Trans-portgut, Quelle und Ziel, werdensofort, ohne Mitwirken eines Dispo-

26

nenten, von der Optimierungssoft-ware mit den bereits vorhandenenunerledigten Aufträgen koordiniert.Einige Sonderaufträge erreichenden Transportleitstand telefonisch,wo sie vom Disponenten über prak-tische Kurzkommandos in den Leit-standcomputer eingegeben werdenkönnen. Dort erfolgt ebenfalls einesofortige Verknüpfung mit dem Auf-tragsbestand und den jeweils ver-fügbaren Transportfahrzeugen undLadehilfsmitteln.

Ein wesentliches Element einerfunktionierenden Transportsteue-rung ist die optimale Auftragsreihen-folge. Die eingegebenen Auftrags-datensätze werden im Computerverwaltet und ständig in der Reihen-folge optimiert. Das System sortiertdie Aufträge anhand ihrer Kriterienund reiht sie in die Warteschlangeein. So kennt das Transportleitsy-stem jederzeit die aktuellen Bedarfs-mengen und die Fahrzeugkapazitä-ten. Innerhalb der Warteschlangewerden die Aufträge zuerst behan-delt, die die geringsten Leerfahrt-anteile verursachen. Dabei werdenPrioritäten berücksichtigt und Aus-nahmen zum Beispiel bei Eilauf-trägen zugelassen. Durch verschie-dene Parameter läßt sich die maxi-mal zulässige Zeitspanne für dieErledigung eines Auftrags (zumBeispiel 2 h) vorgeben.

Aktueller Überblicküber Fahrzeugauslastung

Weil das Transportleitsystemjederzeit Überblick über die Start-und Zielorte aller Fahrzeuges hat,kann es für bestellte Transportebereits Fahrzeuge vorsehen, bevordiese ihre laufenden Aufträge erle-digt haben. Die Warteschlange wirdneben der Auftragsstatistik unddiversen weiteren Informationen aufdem Bildschirm des Transportleit-stands angezeigt, so daß der Dispo-nent oder Fuhrparkleiter jederzeit

einen aktuellen Überblick über dieAuslastung der Transportflotte hatund flexibel auf Belastungsschwan-kungen reagieren kann. Bei Rekla-mationen hilft die hohe Transpa-renz des Transportgeschehens Feh-ler aufzudecken.

Ein weitgehend automatischdisponierender Transportleitstanderfordert auch die automatischeÜbermittlung der Aufträge zu denFahrern der Transportflotte (Bild 2).Ein Sprechfunksystem oder eineBeauftragung mittels Papierbelegkam deshalb nicht in Betracht. Die Größe des Werksgeländes, mitAusdehnungen von etwa 1000 m 3800 m, erforderte ein Datenkommu-nikationssystem mit hoher Reich-weite. Mehrere Datenfunksystememit unterschiedlichen Leistungs-merkmalen wurden vorgestellt. DasProjektteam entschied sich für einausbaufähiges System des Vierse-ner Herstellers Theimeg. DiesesDatenfunksystem besteht aus einemDatenfunkkonzentrator, der dieKommunikation zwischen dem Leit-standrechner, drei ortsfesten Funk-einheiten und den derzeit 20 mobi-len Terminals koordiniert.

Die Standorte der stationärenFunkeinheiten und der Antennenwurden durch eine Funkmes-sung des Datenfunkspezialisten be-stimmt. Die Montage der Fahrzeug-terminals mit den mobilen Anten-nen wurde in Zusammenarbeit mitdem Inbetriebnahmetechniker desLieferanten und der Werkstatt desKunden durchgeführt. Bei der ergo-nomischen Anordnung der Termi-nals und der Auswahl von Tastaturund Display wurden die Mitarbeiterdes Fuhrparks einbezogen. Weil dieFahrzeugkabinen der verschieden-artigen Fahrzeuge wie auch die Kör-pergrößen der Fahrer äußerst unter-schiedlich sind, wurden die Fahr-zeugterminals auf leicht verstellba-ren Gelenken montiert.

Für die Akzeptanz sämtlicherSystemanwender war deren früheEinbindung entscheidend. Dierechtzeitige Einbindung in die Pla-nung, eine gründliche Einweisung indie Bedienung der mobilen Termi-nals und der Bildschirmdialoge so-wie eine Schulung zur neuen Trans-portorganisation nahm den Leutendie Scheu vor der modernen Infor-mationstechnik in Ihrem Arbeitsum-feld. Der Einsatz des Transportleit-systems nimmt einen wesentlichenPlatz ein bei der Reorganisation derProduktionslogistik . MMMM

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 19: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Lagertechnik

Mit gesteigerter Leistungkommissionieren

Die beiden Kommissionier-

prinzipien „Ware zum Mann“

und „Mann zur Ware“ bieten

noch verschiedene Möglich-

keiten der Leistungssteigerung.

So kann man beim Prinzip „Ware

zum Mann“ mit Mehrfach-

greifern arbeiten. Beim Prinzip

„Mann zur Ware“ läßt sich mit

entsprechenden Geräten die

Behälterabgabe beschleunigen.

Bild 1: Mehrfach-Lastaufnahmemittel fürBehälter unterschiedlicher Abmessungen.

Bild 2: Regalbediengerät mit integriertemVertikalförderer.

Wer

kbild

er: S

iem

ag T

rans

pla

n

Beim Kommissionie-ren aus dem Hochregalhaben nach wie vor

die beiden klassischen Prinzipien„Mann zur Ware“ und „Ware zumMann“ ihre Berechtigung undBedeutung. Wann welches Prinzipzum Tragen kommt, entscheidet sich anhand der Art und Menge der umzuschlagenden Güter sowieder Einbettung des Lagers in dasgesamte Logistikkonzept. Ein Hoch-regallager ähnelt zwar dem anderen,aber im Detail ist eine immer stär-kere Differenzierung der Lösungenim Sinne einer evolutionären Ent-wicklung deutlich erkennbar.

Bei einem Lager nach dem „Warezum Mann“-Prinzip liegt die Kom-missionierzone vor dem Lager. Beinicht zu hohen Anforderungen andie Umschlagleistung entnimmt dasRegalbediengerät zum Beispiel einePalette, einen Kasten oder ein Tablaraus dem Lagerfach, übergibt es in dieKommissionierzone und bringt esnach Entnahme der Artikel wiederan seinen Platz im Regal zurück. Ineiner weiteren Stufe läßt sich eineLeistungserhöhung eines derartigenLagers mit Hilfe von Mehrfach-Last-aufnahmemitteln realisieren.

Häufig hat man es mit einer Viel-zahl von Artikeln unterschiedlicherGrößen, Gewichte und Umschlag-häufigkeit zu tun, für die deshalbauch Ladehilfsmittel unterschiedli-cher Abmessungen sinnvoll wären.Der Ansatz, das Lager nach Regal-und Behältertypen zu gliedern,schränkt die effiziente Zusammen-führung der Kommissionieraufträgehäufig erheblich ein. Die Zusam-

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

menführung von Artikeln aus ver-schiedenen Gassen läßt sich nur perFördertechnik, zum Beispiel überKommissionierkreisel, realisieren.

Anders sieht es aus, wenn man,wie in Bild 1, das Bediengerät mitmehreren Lastaufnahmemitteln fürBehältergrößen unterschiedlicherLänge, Höhe und Breite ausrüstet,wobei alle Lastaufnahmemittel ineinem Hubrahmen vereinigt sind,der zwischen den beiden Masten desRegalbediengeräts auf- und abfährt.Damit lassen sich die verschieden-sten Artikel zusammen oder aucheinzeln bei einer Fahrt in ein und

derselben Gasse aufnehmen und derKommissionierung vor der Gassezuführen.

Beim herkömmlichen „Mann zurWare“-Prinzip fährt der Bediener aufder Hubbühne des Bediengerätesdurch die Regalgasse und pickt dieArtikel aus dem Regal in Kommis-sionierbehälter. Abschließend fährter den Übergabepunkt an, wo diegefüllten Trays abgegeben werdenund neue, leere Behälter übernom-men werden.

Produktivität und Wirtschaftlich-keit des Verfahrens lassen sich imRahmen der Automatisierung überoptimierte Fahrstrategien, geeigneteBedienerführung und Barcode-Lese-einrichtungen sehr weit treiben. Dersystembedingte Zwang, volle Behäl-ter am Übergabepunkt abzuliefern,wirkt allerdings störend auf denflüssigen Ablauf und läßt sich mitdem Regalbediengerät nach Bild 2völlig vermeiden.

Charakteristisch sind die beidenungleich stark ausgebildeten Mastedes Bediengerätes. Am stärker aus-gebildeten Mast ist die Bediener-kabine mit Kommissionierbühneund Pufferplätzen für die Kom-missionierbehälter installiert. Derschlankere Mast dient als Führungfür einen mitfahrenden Vertikallift,dem die gefüllten Behälter zugeführtwerden und der sie dann auf ein För-derband während der Zeiten abgibt,in denen das Bediengerät vor denangesteuerten Fächern steht.

Der Kommissionierer fährt, vomSystem gesteuert, die Pickpositionenim Regal an. Dabei können Stapelvon Leertrays ebenfalls dem Regalentnommen und auf den Hubtischgezogen werden. Gefüllte Trays wer-den auf einen der beiden Fördererder Hubbühne geschoben, die dieautomatische Übergabe an den Ver-tikallift übernehmen.

Verbesserte Qualität, Produktivi-tät und Wirtschaftlichkeit stellenHauptanforderungen an die moder-ne Logistik dar, wobei der Qualitäts-aspekt heutzutage vor allem auchDaten- und Informationssicherheitbetrifft. Die Wirtschaftlichkeit derbeiden vorgestellten Konzepte stehtin direktem Zusammenhang mit den beiden Trends moderner Auto-matisierungstechnik: zunehmendeKomplexität realisierbarer Soft- und Hardwarekonzepte bei abneh-mendem Investitionsaufwand oderInvestitionsanteil an der Gesamt-anlage. MMMM

27

Page 20: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Verpackungstechnik

Transportvorgänge optimierenmit Mehrwegbehältern

Um die Logistik beim Umgang

mit Handys zu optimieren,

suchte ein Unternehmen, das

sich auf Gerätedistribution,

Ersatzteilservice und Reparatur

von mobilen Endgeräten spe-

zialisiert hat, nach einem neuen

Transportbehälter. Gewählt

wurde ein kleiner, robuster

und verplombbarer Mehrweg-

behälter mit Klappdeckel. Man

erreichte damit eine Einspa-

rung an Verpackungsmaterial

und eine Zeitersparnis.

Bild 1: Der Behälter schützt empfindliche

Elektronik vor Staub und vor Nässe.

Die mobile Kommuni-kation per Autotelefonund Handy ist heute

aus dem beruflichen und privatenLeben nicht mehr wegzudenken. Die Netzbetreiber in Deutschlandverzeichnen Monat für Monat rund 200 000 neue Kunden. Nebeneiner Vielfalt an Geräten bietet derMarkt auf dem Sektor der mobilenKommunikationssysteme ein nahe-zu unüberschaubares Zubehörpro-gramm. Insgesamt zeichnen sich fürHersteller und Handel auch künftighohe Zuwachsraten ab. Aus dersteigenden Zahl der Anwender ergibtsich zwangsläufig eine wachsendeNachfrage nach Service- und Repa-raturleistungen: Das Plus an Bewe-gungsfreiheit wird dem Mobilfunk-Nutzer erst richtig bewußt, wenn daskleine Gerät plötzlich den Dienstversagt.

Die Freecom Telekommunikati-onsgesellschaft Distribution & Ser-vice mbH in Trier ist auf Geräte-distribution, Ersatzteilservice undReparatur für mobile Endgerätespezialisiert. Mit ihrem Full-Ser-vice-Konzept – von der Vertriebsbe-ratung über Schulungen, Wartungs-und Reparaturservice bis hin zurLogistik – ist das Unternehmen eine wichtige Schnittstelle zwi-schen Hersteller und Handel. Derzeitbetreut es rund 11000 Kunden undist mit einem Marktanteil von 27%einer der größten Distributoren und

Maschinenmarkt

28

Serviceanbieter im Markt der mobi-len Kommunikation. Man rechnet imUnternehmen für 1997 mit einemAbsatz von 650 000 neuen D-Netz-Geräten – das wäre eine Steigerungum 150% im Vergleich zum Vorjahr.Die Serviceabteilung bearbeitet der-zeit monatlich 10 000 bis 15 000Reparaturaufträge.

Getreu dem Motto „Das Leben istzu kurz für eine lange Leitung“ belie-fert man T-Punkt-Läden, Fachhänd-ler und eigene Filialen schnell undzuverlässig mit Ware aus einemSortiment von rund 3500 Artikeln.Als besondere Serviceleistung erhal-ten die DeTeMobil-Kunden in den T-Punkten innerhalb von 24 h ein Vor-ab-Tauschgerät. Im Monat greifenrund 2300 Kunden auf diesesAngebot zurück, und das TriererUnternehmen übernimmt die kom-plette Logistik für diese sogenann-ten Swop-Geräte.

Anforderungen an Stabilitätwurden nicht erfüllt

Im Herbst 1995 hat man sich aufdie Suche nach einem neuen Mehr-wegbehälter gemacht. Heutige Han-dys sind meist weitaus kleiner als dieVorgängergenerationen, und so wardie bislang im Versand eingesetzteFaltbox für die Auslieferung viel zugroß. Außerdem erfüllte sie nicht dieAnforderungen an Stabilität und ver-

sicherungstechnische Unbedenk-lichkeit. Transportschäden undDiebstähle beim Versand häuftensich. Die Boxen mußten mit einergroßen Menge Füllmaterial gepol-stert werden, was einen hohenMaterial- und Zeitaufwand beimPacken verursachte. Aufgrund derGröße der alten Transportbehälterentstanden auch beim Transporterhebliche Kosten, weil die Faltboxeinem relativ großen Gurtmaß desDPD entspricht.

Deshalb suchte der Handy-Exper-te aus Trier nach einer Alternativezur Faltbox: einem Behälter, in dem die empfindliche Elektronik, vorStaub und Nässe geschützt, schnell,kostengünstig und diebstahlsichertransportiert werden kann. Auf der Basis des Pflichtenheftes von DeTeMobil und Freecom entwickeltedie Meisenheimer Bito-LagertechnikBittmann GmbH die Handybox,einen kleinen, robusten und ver-plombbaren Mehrwegbehälter mitKlappdeckel (Bild 1).

Wenig Platzbedarfauf den Staustrecken

In Absprache mit den Fachab-teilungen im Hause Freecom wurdendie besonderen Ansprüche der emp-findlichen Versandware und dieStationen der Auftragsabwicklungerfaßt. Die enge Zusammenarbeitmit dem Behälteranbieter war wäh-rend der gesamten Entwicklungs-und Realisierungsphase sehr wich-tig, weil der Behälter auf die betriebs-internen Ansprüche zugeschnittensein mußte. Leichtes Handling,geringer Platzbedarf auf den Stau-strecken, günstige Transport- undVerpackungskosten sowie die ver-sicherungstechnische Freigabe desDPD waren die wesentlichen Krite-rien.

Mit der Einführung der Handyboxwurden die Abläufe innerhalb desWareneingangs und Versands neustrukturiert. Das Resultat: DieAufwendungen für Umreifungs- undVerpackungsmaterial, Arbeitszeitund Transport verringerten sichenorm. Für den Einsatz der Handy-box sprachen vor allem die Trans-portsicherheit durch die Stabilitätund die Einweg-Plomben und dasleichtere Handling. Ein wesentlicherVorteil des Behälters gegenüber der klassischen Faltbox ist seineRobustheit.

Die Handybox ist ein Baustein des kompletten Mehrwegbehälter-systems: Der Mehrwegbehälter des

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 21: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 3: Dank der Verwendung des Mehr-

wegbehälters verringerte sich der Ver-

packungsmüll im Wareneingang um 70%.

Bild 2: Den Kern der Kommissionierzone bildet eine zweigeschossige Durchlaufregalanlage.

Wer

kbild

er: B

ito

Anbieters ist in über 80 verschie-denen Varianten erhältlich. BeimLeerhandling der Behälter ergibtsich durch ihre konische Form eine70prozentige Volumeneinsparung.Beim Nesten der leeren Behälter mitoffenem Deckel entsteht kein soge-nannter „Tannenbaumeffekt“, denndie Deckelhälften fallen praktischsenkrecht herab.

Die Handybox entspricht mitihren Maßen 310 mm 3 200 mm 3170 mm dem kleinsten Gurtmaß desDPD. Die versicherungstechnischeUnbedenklichkeitserklärung desDPD erhielt die Handybox wegenihrer Robustheit und des zuverläs-sigen Verschlusses mittels Einweg-Plomben. Die Plomben haben einenweiteren Vorteil: Im Wareneingangkönnen sich die Mitarbeiter miteinem Blick vom unversehrtenZustand der Sendung überzeugen.Ist die Plombe ganz, so ist dieSendung vollständig; zeitintensiveKontrollen entfallen.

Auch bei der Gestaltung des Lager-konzeptes (Bild 2) waren die Spezia-listen des Behälteranbieters mit am Werk. Der Kunde verfügt nacheigenen Angaben über das größteund modernste Logistikzentrum fürMobilfunkgeräte in Europa. In denPalettenregalen des Vorratslagerssind rund 100 000 Handys auf 1000Europaletten deponiert. Das Lagerwird 17mal im Jahr komplett um-geschlagen. Die Lagereinrichtungbesteht aus einer zweigeschossigenDurchlaufregalanlage für Stückgü-ter mit zentral angeordneter Förder-technik, Palettendurchlaufregalenund klassischen Palettenregalen alsPufferlager.

Unterschiedliche Behälterin den Regalen lagerbar

Alle Ebenen der Stückgut-Durch-laufregale sind mit einem Röll-chenteppich ausgestattet, so daß sie ohne Änderung unmittelbar für die Lagerung und Bereitstellungunterschiedlichster Kartons, Klein-gebinde und Kunststoffkästen ge-nutzt werden können. Sogar der freie Raum über und unter derFördertechnik wird zur Warenbe-reitstellung auf Kragarmregalen mit Schrägböden genutzt. DasErgebnis sind geringe Wegzeiten fürBeschicker und Kommissionierer.Die gesamte Anlage ist elektronischgesteuert und per EDV mit derVertriebsabteilung vernetzt.

Eingehende defekte Mobilfunk-geräte werden entsprechend der Auf-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

tragsart farbigen Behältern zugeord-net: Reparaturen gehen in blauen,zum Tausch bestimmte Geräte inroten Kästen zur Auftragserfassungins Servicezentrum. Die leere Han-dybox geht zurück in die Versand-abteilung. Vor Einführung der Han-dybox häuften sich im Warenein-gang Kartonagen und Füllmaterial.Der anfallende Verpackungsmüll istnun kräftig zurückgegangen. Unddamit entfallen erfreulicherweiseauch die Entsorgungskosten. Waszehn Kunden-Rundschreiben imJahr in Sachen Verpackungsredu-zierung nicht bewirkt haben, hatsich mit dem Einsatz der Box in nurdrei Monaten von selbst gelöst. Diereparierten und getauschten Gerätedurchlaufen die Förderstrecke inMehrwegbehältern. Die Packerin

verplombt die Handybox – die Sen-dung ist fertig zur Abholung durchden DPD. Der Pack-, Material- undZeitaufwand ist auf ein Minimumreduziert.

Optimierte Abläufeverkürzen Lieferzeit

Die schnelle Umsetzung des„Handybox-Projekts“ – von der Ideebis zur Einführung der Handyboxvergingen nur acht Monate – war nur durch die gute Zusammenarbeitund das Engagement aller Beteilig-ten möglich. Im Vergleich zu vorherwurden rund 70% Verpackungs-material eingespart. Durch dasleichtere Handling im Versandbe-reich ergibt sich außerdem eine Zeit-ersparnis von 30 bis 40% (Bild 3).Von den Kosten ganz zu schweigen:Die DPD-Transportgebühren habensich durch das viel kleinere Gurt-maß der Handybox nahezu halbiert.Die Zahl der Reklamationen durchBeschädigung und Diebstahl hatsich von etwa 350 auf nur 10 bis 15 pro Monat reduziert.

Dank der optimierten Abläufe undder Umstellung auf das neue Mehr-wegbehältersystem werden Ersatz-teil- und Zubehörbestellungen oderAustauschgeräte, die bis 13 Uhr ein-gehen, noch am selben Tag abge-wickelt und ausgeliefert. Das ge-samte Transportsystem läuft somitwesentlich effektiver. Und es sollnoch besser werden: Zur Zeit werdenlediglich 25% des gesamten Ver-sands im Bereich Service und Repa-ratur mit der neuen Box abgedeckt.Ziel ist es, nach DeTeMobil auch dieeigenen Einzelhandels-Filialen undandere Großkunden in das Mehr-wegsystem einzubinden. MMMM

29

Page 22: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hirzinger ist Direktor des

Instituts für Robotik und Systemdynamik bei der

Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und

Raumfahrt e.V. (DLR) in Weßling. Dipl.-Ing. Ulrich

Fandrey und Dipl.-Ing. Stefan Knoch sind dort als

Entwicklungsingenieure tätig.

Der mensch-

lichen Hand

nachempfundener

Dreifingergreifer.

Bild

: DLR

Robotik

Multisensorielle Roboterhanddem menschlichem Vorbild nachempfunden

32

GERHARD HIRZINGER, ULRICH FANDREY UND STEFAN KNOCH

Da Roboter in Zukunft nicht nur

mit einfachen, monotonen Auf-

gaben betraut werden, sondern

den Menschen auch bei kom-

plizierten und gefährlichen Tätig-

keiten entlasten sollen, ist ein

intelligentes, universell einsetz-

bares Greifsystem notwendig.

Die menschliche Hand ist das

leistungsfähigste Greifwerkzeug

und deshalb wurde sie bei der

Deutschen Forschungsanstalt

für Luft- und Raumfahrt (DLR)

als Vorbild für die Entwicklung

einer multisensoriellen Roboter-

hand gewählt.

Diverse Institute undFirmen haben bereitseine ganze Reihe künst-

licher Hände unterschiedlichsterBauformen entwickelt. Diese Grei-fer wurden nach verschiedenstenGesichtspunkten und technischenMöglichkeiten gestaltet. Um dieFunktionalität der menschlichenHand auch nur ansatzweise zu er-reichen, ist eine gewisse Mindest-ausstattung an Attributen notwen-dig. Für einen leistungsfähigen Grei-fer sind die Ausstattung mit geeig-neter Sensorik, ein hoher Integra-tionsgrad (Antriebe und Sensoren in den Fingern), anthropomorphesAussehen sowie hohe Dynamik undgute Regelbarkeit unverzichtbar. Fürdas Erreichen des gesteckten Zielsist die Umsetzung aller Eigenschaf-ten in Kombination unumgänglich.Die Entwicklung der DLR-Hand wur-de in folgende Schritte gegliedert: © Erarbeitung der theoretischenGrundlagen [1],© Aktuatorentwicklung, © Aufbau eines mechanischenFingerprototyps,© Integration von Sensorik undprimärer Elektronik in die Finger,© Entwicklung eines Fingerbasis-gelenkes und © Integration der Einzel-mo-dule zu einer anthro-pomorphen Hand.

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 23: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Bild 1:

Konstruktion des

künstlichen

Muskels mit einem

Außendurchmes-

ser von 21 mm,

einer Länge von

33 mm und einem

Gewicht von 40 g.

Für die Bezeichnung der Finger-glieder und der Bewegungsrichtun-gen wird die in der Medizin allgemeinübliche Terminologie verwendet [2].

Um optimale Flexibilität des Greif-systems und den dafür gefordertenhohen Integrationsgrad bei zugleichanthropomorphem Erscheinungs-bild der Hand zu erreichen, ist es not-wendig, die gesamte Aktuatorik inden Fingern oder in der Hand unter-zubringen [3] bis [5]. Die Regelungder Finger gestaltet sich deutlicheinfacher, wenn die Aktuatoren sonah wie möglich am Wirkort sitzen,denn dadurch ergeben sich bedeu-tend geringere Elastizitäten in denÜbertragungsmitteln sowie redu-zierte Reibung. Aufwendige Führun-gen oder Umlenkungen über andereGelenke und die dadurch entstehen-de Problematik der Verkopplung ent-fallen. Da Aktuatoren mit der hiergeforderten Leistungscharakteristikund in geeigneten Dimensionennicht verfügbar sind, war der ersteSchritt die Entwicklung einer geeig-neten Aktuatoreinheit.

Elektromechanische Antriebefür die Aktuatoreinheit

Dabei mußte entschieden werden,ob pneumatische [6], hydraulische[3], Shape Memory Alloys (SMAs) [7]oder elektromechanische Antriebe[8] und [9] eingesetzt werden sollen.Pneumatische und hydraulischeAntriebe schieden aus, weil dieDruckerzeugung nicht in der Robo-terhand stattfinden kann und somitdas Problem der Zuleitungen be-steht. Auch die Regelung pneuma-tischer und hydraulischer Systemeist mit nicht unerheblichen Schwie-rigkeiten verbunden. Die zu erwar-tenden regelungstechnischen Pro-bleme bei SMAs ließen auch sie aus-scheiden. Die besten Ergebnissewaren von einem elektromechani-schen Antrieb zu erwarten. Kern-element des neuen Aktuators ist diebereits im Rotex-Greifer zum Ein-satz gekommene DLR-Spindel (Rotexwar der erste Roboter im Weltraum).Diese besteht aus einer Spindel-stange mit einem sehr feinen Gewin-de, der Spindelmutter und den Pla-netenrollen.

Für die Antriebe der DLR-Handwar es notwendig, die Spindel zuminiaturisieren. Das Ergebnis isteine Spindelstange mit 3 mmDurchmesser und ein Spindelmut-terdurchmesser von 10 mm. DieSystemsteigung dieser Spindel be-trägt 0,174 mm. Da bei der Spindel

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

das Rücksetzen der Planetenrollennicht notwendig ist, kann sie mitsehr hohen Drehzahlen betriebenwerden. Diese Kombination – Dreh-zahlfestigkeit und sehr kleine Stei-gung – erlaubt es, kleine, leichteMotoren zu verwenden, die typi-scherweise hohe Drehzahlen beiniedrigen Momenten liefern. Imkünstlichen Muskel (Bild 1) kommtein speziell hierfür konzipierterbürstenloser Gleichstrommotor mitHohlwelle zum Einsatz. Die Drehungdes Rotors wird dabei auf die demRotor aufgesetzte Mutter übertragenund über die Planetenrollen in einelangsamere Translation der Spin-delstange gewandelt [10]. Das relativniedrige Drehmoment des verwen-deten Gleichstrommotors wird auf-grund der niedrigen Systemsteigungin eine hohe Axialkraft umgewan-delt. Beide Enden der Spindelstangewurden so konstruiert, daß einedirekte Anbindung von Zugmittelnmöglich ist. Für den Einsatz in denFingern wurde der künstliche Mus-kel gehäuselos eingebaut, um noch-mals Bauraum einzusparen.

Um die axiale Kraft der Spindel-stange zu übertragen und sie in einDrehmoment zu wandeln, fiel dieEntscheidung aus folgenden Grün-den auf Seilzüge: © Die Spindelstange ist aufgrundihrer Proportionen sehr druckemp-findlich. Im Falle einer Kollision kön-nen über Seilzüge niemals Druck-kräfte auf die Spindelstange über-tragen werden.© Mit Seilzügen lassen sich spiel-arme Gelenkantriebe realisieren.© Das Gewicht ist sehr niedrig.© Ein lineares Übertragungsver-halten ist leicht zu realisieren.

In der DLR-Hand kommen 0,6 mmstarke Leinen aus hochmolekula-rem Polyethylen zum Einsatz, da sieeine sehr geringe Dehnung (3,5%) bei gleichzeitig hoher Zugfestigkeit(500 N) aufweisen. Diese Leinen wer-den an beiden Enden mit Schlaufenversehen, um sie formschlüssig mitder Spindelstange und den Abtriebs-rollen zu verbinden. Würden dieSchlaufen durch Knoten erzeugt,ergäbe sich im Bereich des kleinstenRadius eine Quetschung einzelnerFaserfilamente. Dadurch würde indie Zugfestigkeit der Leine erheblichunter den Nennwert sinken. Aus die-sem Grund wurden die Schlaufendurch Spleißen hergestellt.

Leinen aus Polyethylenbilden die Seilzüge

Die Leinen aus hochmolekula-rem Polyethylen werden ringförmiggeflochten. Durch axiales Stauchender Leine weitet sie sich radial, undbei Zugbelastung verengt sie sich.Diesen Effekt macht man sich beimSpleißen zunutze. Führt man dasEnde einer Leine an einer beliebigenStelle derselben Leine in den durchZusammenschieben entstehendenInnenraum und nach etwa 3 cm aufdie gleiche Weise wieder nach außen,entsteht eine Schlaufe. Durch Zug-belastung fixiert die äußere Leine dieinnenliegende. Je höher die Zug-belastung ist, desto größer wird dieKraft von der äußeren auf die innereLeine und erhöht somit die Friktion.Ist die Leine lastfrei, läßt sich zudemdie Größe der Schlaufe sehr leichtvariieren.

Das Kernelement des Fingers (Bild 2) ist der bereits beschriebeneLinearaktuator, der im unteren

33

Page 24: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

Bild 2: Komponenten und Sensoren der Finger-

konstruktion.

Formelzeichen∆γ(F) kraftabhängige Winkel-

änderung

r Radius der Koppelrolle

F aufgeprägte Kraft

Fs Vorspannkraft

c Federkonstante

l Hebellänge

Fingerglied (Phalanx Proximal) inte-griert ist. Die Translation der Spin-delstange des Linearaktuators wirdauf die an beiden Enden der Spin-delstange befestigten Leinen über-tragen. Diese sind wiederum form-schlüssig mit der Abtriebsrolle ver-bunden, die fest mit dem mittlerenFingerglied (Phalanx Medial) ver-schraubt ist. Daraus resultiert einerotatorische Bewegung des oberenFingergliedes (Phalanx Distal) umdie Achse von Proximal Interphalan-geal. Für die Palmar- und Ulnar-Flexion von Phalanx Distal ist eineKoppelrolle fest mit dem Gehäusevon Phalanx Proximal verbunden.Die Abtriebsrolle dagegen ist fest mit dem oberen Fingerglied ver-schraubt. Für die Drehung vonPhalanx Distal sind zwei Leinenkomplementär an der Koppel- undder Abtriebsrolle befestigt.

Miniatur-Radialkugellagernehmen die Fingergelenke auf

Durch die beiden Leinen resultierteine verkoppelte Rotation des oberenFingerglieds um die Achse von DistalInterphalangeal. Das Verhältnis von Abtriebs- zu Koppelrollendurch-messer ergibt das Übersetzungsver-hältnis. In der für die palmar-Flexionvon Phalanx Distal verantwortlichen

34

Leine ist eine Zugfeder integriert,welche die Leinen vorspannt undeine definierte Nachgiebigkeit desoberen Fingergliedes ermöglicht.Diese kraftabhängige Nachgiebig-keit läßt sich wie folgt darstellen:

Für die Ulnar-Flexion ist keineNachgiebigkeit im Zugmittel vorge-sehen. Die Rückstellung des Fingerswurde im ersten mechanischen Pro-totyp mit einer Schenkelfeder reali-siert. In der darauffolgenden Gene-ration wurde diese Feder durch diezweite Leine an der Spindelstangeersetzt. Daraus resultieren ein höhe-rer Wirkungsgrad, eine konstanteStellkraft sowie freiwerdender Bau-raum im Proximal Interphalangeal.

Alle Fingergelenke sind inMiniatur-Radialkugellagern gela-

∆π

γ ( ) ( )sFF lr

Fc r

= ⋅ +

⋅ °⋅ ⋅

1801

gert. Durch die Vorspannung derZugmittel wird das ohnehin schonsehr geringe Radialspiel ohne nen-nenswerten Reibungsanstieg ausden Gelenken entfernt. Die Lagersitzen in als Fingerglieder ausgebil-deten Gehäusen. An diese Gehäusewerden mit nahezu gleich hoherPriorität folgende Anforderungengestellt: © Die Proportionen und Morpho-logie sollen denen der menschlichenHand entsprechen.© Eine Regelfläche zur Aufnahmeder taktilen Sensoren muß vorhan-den sein.© Das Gehäuse muß die Sensoren,Kabel, Zugmittel, den Aktuator unddie primäre Elektronik in sich be-herbergen und schützen.© Das Gehäuse muß sehr leicht und steif sein und sich als Serien-produkt fertigen lassen.

Schnellwechselmechanismuszum Tauschen der Fingerkuppe

Jeder Finger ist standardmäßigmit insgesamt 17 Sensoren ausge-stattet. Der gesamte Finger ist mitvier taktilen Folien (Meßbereich 0,5 bis 10 N, Auflösung 35 mN)bestückt, die Betrag und Ort desKraftschwerpunkts detektieren. Die-se Sensoren bestehen aus Halblei-terfolien, deren Widerstand druck-abhängig ist, und einer flexiblen Pla-tine, auf der sich gitterförmig ange-ordnete Leiterbahnen befinden [11].Aus der Widerstandsänderung derHalbleiterfolien läßt sich der Betragder angreifenden Kraft bestimmen.Über die Gitterstruktur wird derAngriffsort ermittelt.

Die aktuelle Fingerspitze ist miteiner Laserdiode (Wellenlänge670 nm) versehen, deren Signal vonCCD-Kameras und nachfolgenderBildverarbeitung ausgewertet wird.Die Fingerkuppe läßt sich gegen eine für einen bestimmten Anwen-dungsfall speziell ausgerüstete Fin-gerspitze (zum Beispiel mit faser-optischen Objektiven ausgestattet)auswechseln. Der dafür notwendigeSchnellwechselmechanismus istgleichzeitig als zweiachsiger Kraft-sensor ausgelegt. Eine an der Fin-gerkuppe angreifende Kraft bewirktam als Biegebalken konzipiertenSchnellwechselmechanismus eineVerformung, die über Dehnungs-meßstreifen erfaßt wird. Die Signal-vorverarbeitung erfolgt noch imoberen Fingerglied, was sich positivauf die Signalqualität auswirkt. Die-se Verstärkerplatine ist zudem mit

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 25: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Literatur[1] Leithäuser, F.: Konzepte mehrgliedriger

anthropomorpher Greifsysteme. Diplom-

arbeit, Mai 1992, DLR Oberpfaffenhofen.

[2] Platzer, W.: Taschenatlas der Anatomie,

Band 1. Stuttgart: Georg Thieme Verlag,

1979.

[3] Pfeiffer, F.: The development of a hydraulic

hand. 2nd. Conference on Mechatronics and

Robotics, Duisburg/Moers, 27–29. Septem-

ber 1993, S. 225–238.

[4] Lin and Huang: Mechnism design of a new

multifingered robot hand. IEEE Internatio-

nal Conference on Robotics and Automation,

Minneapolis, April 1996, S. 1471–1476.

[5] Ebner, M., und R. S. Wallace: A direct-

driven hand: design, modeling and control.

IEEE International Conference on Robo-

tics and Automation, Nagoya, Mai 1995,

S. 1668–1673.

[6] Jacobsen, S. C.: The Utah/M.I.T. dextrous

hand: work in progress. The International

Journal of Robotics Research 3 (1984) 4,

S. 21–50.

[7] Nakano, Y., M. Fujie und Y. Hosada: Hitachi`s

robot hand. Robotics Age, 6 (1984) 7,

S. 18–20.

[8] Mason, M. T., und J. K. Salisbury: Robot

hands and the mechanics of manipula-

tion. 1st edition, Cambridge (MA), MIT Press,

1985.

[9] Paetsch, W.: Exemplarische Untersuchun-

gen zu mehrfingrigen Robotergreifern;

Aufbau – Regelung. Düsseldorf: VDI-Verlag,

1993.

[10] Balàzs, M., B. Gombert, G. Hirzinger und

B. Willberg: Planeten-Wälz-Gewindespindel.

F&M Feinwerktechnik, Mikrotechnik, Meß-

technik 103 (1995) 5, S. 253–255.

[11] Liu, H., P. Meusel und G. Hirzinger: Tactile

sensing system for the DLR threefinger

robot hand. IMEKO Technical Committee

on Robotics 1995, S. 91–96.

Bild 4: Positionssensor mit drehbarer Spi-

ralblende.

Bild

er: D

LR

Bild 3:

Jeder Finger

des Greifers ist

mit 17 Sensoren

bestückt.

einem Temperatursensor (Meßbe-reich 0 bis 100 °C, Auflösung 0,1 °C)bestückt, der die Temperaturvertei-lung im Finger überwacht.

Distal Interphalangeal ist mit ei-nem Drehgeber und einem Momen-tensensor (Meßbereich 0 bis 1,8 Nm)ausgestattet. Der Drehgeber (Bild 4)ist ein speziell für die Finger ent-wickelter optoelektronischer, abso-lut messender Sensor mit analogemAusgang. Mit einer LED und einerdrehbaren Spiralblende wird aufeinem photosensitiven Detektor(PSD) ein Lichtschwerpunkt modu-liert. Die Signalaufbereitung erfolgtunmittelbar auf der Sensorplatine,die gleichzeitig als Stützstrukturfungiert, weil der Drehgeber ausPlatzgründen gehäuselos in dasGelenk eingesetzt wird. Der Gelenk-momentensensor ist so konstruiert,daß am Fingergehäuse wirkendeKräfte auf reine Momente um dieGelenkachse reduziert werden, diemittels eines mit Dehnungsmeß-streifen bestückten Biegebalkensgemessen werden. Die Signalvorver-arbeitung erfolgt auf derselben Pla-tine, die auch die Signale des zwei-achsigen Kraftsensors auswertet.

Proximal Interphalangeal ist mitidentischen Sensoren wie DistalInterphalangeal ausgestattet, wobeidie Signalaufbereitung auf einer zu-sätzlichen, direkt über dem Momen-tensensor plazierten Verstärkerpla-tine erfolgt. Diese Platine ist eben-falls mit einem Temperatursensorbestückt. Der im Aktuator eingesetz-te bürstenlose Gleichstrommotor istmit drei Hallsensoren zum Erfassender Rotorstellung ausgestattet. Diesewird für die Kommutierung desMotors sowie für den Vektorrotiererdes Trackingkonverters verwendet.Im Stator befindet sich ein Tempera-tursensor zum Überwachen derMotortemperatur. Die Endlagen derSpindelstange werden durch zweiInfrarot-Lichtschranken detektiert.Das Erreichen dieser Endschalteraktiviert eine Sicherheitsschaltung,durch die der Motor sofort gestopptwird, so daß Schäden am Spindel-system verhindert werden.

Um der Kinematik des mensch-lichen Fingers zu entsprechen,benötigt man im Fingerbasisgelenkzwei rotatorische Freiheitsgrade mitgemeinsamem Drehpunkt. JederFreiheitsgrad des Fingerbasisge-lenks der DLR-Hand wird von einemeigenen Aktuator angetrieben, wie er bereits im Finger Anwendungfindet. Die Zugmittel laufen im

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Fingerbasisgelenk über segmentier-te Abtriebsrollen, deren Zentren imDrehpunkt des Fingerbasisgelenksliegen, wodurch ein konstantesÜbertragungsverhalten erzielt wird.Die Positions- und Momentenerfas-sung übernimmt ein in den Aktuatorintegriertes Kraft-Weg-Meßsystem.Im Prototyp des Fingerbasisgelenkswerden die Momente über differenti-elle Seilspannungsmessung gemes-sen und die Positionen mittels Dreh-gebern erfaßt. Der Spannmechanis-mus der jeweiligen Leinen fungiertgleichzeitig als Aufnahme für dieDrehgeber. Die Endschalter derAktuatoren des Fingerbasisgelenksfunktionieren so wie die bereits imFinger zum Einsatz kommendenEndschalter.

Vierfingrige Roboterhandist in der Planung

Zu Versuchszwecken wurde einGreifer aus drei Fingern ohne Fin-gerbasisgelenke aufgebaut. Damitwurden einige einfache Greifvorgän-ge durchgeführt, bei denen sich dieFinger sehr gut bewährten und ihreZuverlässigkeit bewiesen. Parallel zu diesen Tests wurde ein Prototyp ei-nes Metacarpophalangeal-Gelenkesin Betrieb genommen. Die Experi-mente mit diesem Gelenk sind nochnicht abgeschlossen. Es ist aber klar

zu erkennen, daß die Momentener-fassung über differentielle Seilspan-nungsmessung und die momentanePositionserfassung des Fingerbasis-gelenks zu viel Platz in Anspruchnehmen. Deshalb ist es nötig, dafürden künstlichen Muskel mit inte-grierter Kraft-Weg-Messung einzu-setzen. Der nächste Schritt wird die Integration der Finger mit denFingerbasisgelenken in eine anthro-pomorphe Handfläche sein. Es istgeplant, eine vierfingrige Hand mitdrei parallel angeordneten Fingernund einem opponierenden Daumenzu bauen, bei der alle acht Motorender Fingerbasisgelenke in der Hand-fläche untergebracht werden sollen.

35

Page 26: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Sicherheitstechnik

Computer-Netzwerkewirksam schützen

HANS DIEBALL

Es sind nicht immer Hacker,

die spektakulär in fremde

Computernetze eindringen

und dies publicitywirksam

verkünden. Meist steckt

Sabotage dahinter, wenn in

Unternehmensnetze ein-

gebrochen wird. Ebenso

sind wichtige Datenbestände

gefährdet, wenn physikalische

Gründe ein überlastetes Netz

zusammenbrechen lassen.

Jüngstes Sicherheitsrisiko für

schutzwürdige Daten ist das

Internet.

36

Zunächst war es derComputer, der als tech-nisches Wunderwerk

im Vordergrund aller Beachtungstand. Dann trat die Software ausseinem Schatten heraus, inbesonde-re seitdem sie nicht mehr individuellzum jeweiligen EDV-System pro-grammiert werden mußte, sondernals Programmpaket zum selbständi-gen Erzeugnis wurde. Aber nicht nurdie Software gehört unabdingbarzum Computer, sondern ebenfallsdas Netzwerk, in das er heute immerhäufiger eingebunden ist. Und neu-erdings wird der Netzcomputer garzu einem massenspeicherlosen End-gerät abgerüstet, das viele Fähigkei-ten, anstatt diese selbst zu besitzen,einfach aus dem Internet beziehensoll. Netzwerke werden damit sogarzu Verwaltern von Endgeräten. Maß-gebliche Computerhersteller habenaus bereits bestehenden Industrie-standards inzwischen schon dieRichtlinie „NC-(Netzwerk-Computer-)Reference Profile 1“ als gemeinsamePlattform entwickelt.

Hauptgrund für Netzausfallist mangelhafte Verkabelung

Nach viel anfänglicher Computer-Euphorie und zugleich aus man-cherlei Schaden erst klug geworden,besann man sich schließlich auf die Notwendigkeit von Sicherheit in Computerprogrammen vor Mani-pulierbarkeit. Mehr und mehr setztsich nunmehr die Erkenntnis durch,auch der Sicherheit in Netzwerkendie gebührende Beachtung zu wid-men. Erwünscht ist zwar etwa beimInternet, daß die darin bereitgestell-ten Informationen abgerufen wer-den, nicht aber, daß dabei zugleichversucht wird, noch weiter in dasNetz und die Datenbestände desAnbieters einzudringen. Nach einerStudie des Computer EmergencyReponse Team (Cert), die sich mitSicherheitsfragen befaßt, gab esallein schon 1994 rund 2500 regi-strierte Angriffe via Internet. Weithöher, so wird angenommen, dürftedie Dunkelziffer liegen.

Maschinenmarkt

Handelten Hacker einstmals nochaus Spaß an der Sache, so sind heutevielfach kriminelle Aktivitäten wieDatendiebstahl und -manipulationoder gar Sabotage das Ziel solcherAktionen. Doch es muß nicht nur,wenn auch recht vordringlich, umSicherheit gegen fremdes, unbefug-tes Eindringen in Netzwerke gehen.Auch deren Zusammenbrüche odermangelnde physikalische Eigen-schaften durch Belastung mit immer höheren Datengeschwin-digkeiten können die Sicherheit von Datennetzen in Frage stellen.Für heutige Begriffe „gemächlich“ging es noch in Netzen mit Geschwin-digkeiten von 1200 bit/s zu, dannkletterten diese auf etwa 9000 bit/s.Heute sind es dagegen oft bereits 10 oder 16 Mbit/s im lokalen Bereich,und weiter geht die Entwicklung hin auf 100 und 155 Mbit/s. In den ersten Anfängen sind bereitsGeschwindigkeiten von 622 Mbit/s.Heutige Tendenz ist, daß die Anwen-der mit immer höheren Geschwin-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 27: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Physikalische Netzwerk-

sicherheit bieten Kabel,

die aus einzeln abge-

schirmten Leiterpaaren

bestehen.

Wer

kbild

: Tho

mas

& B

etts

Bedrohungsanalyse

Bedarfsanalyse

Istzustand

Integriertes Sicherheitskonzept

Sicherheitskonzept

Umsetzung

Validierung

Aktualisierung

SScchhrriittttee zzuu eeiinneemm ssiicchheerreenn NNeettzzwweerrkk..

digkeiten im vorhandenen Netzarbeiten möchten. Seine Qualitätaber ist oft unbekannt, und oft genug kann bei Neuanschaffungenvon Geräten oder Erweiterung derInstallation kaum noch auf eineetwaige Dokumentation der Gebäu-denetzinstallation zurückgegriffenwerden. Der hohe Vernetzungs-grad vieler Unternehmen mit ihrenKunden und Lieferanten aber läßtAusfälle von Datennetzen rechtempfindlich spürbar werden. Dabeisind laut Schätzungen rund sech-zig Prozent aller Ausfälle auf Fehlerin der Verkabelung zurückzufüh-ren. Begonnen hatte diese oftmalsmit der Verbindung zwischen zen-tralen Recheneinheiten und ihrenEndgeräten über längere Anschluß-schnüre und freie Telefonleitungen.Später kamen vielleicht noch Koax-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

verkabelungen für Rechner-Rech-ner-Verbindungen hinzu. Und überunterschiedlichste Verkabelungenund dabei zum Teil mehr oder weni-ger komplizierte Datennetztopologi-en kommunizieren dann schließlichdie verschiedenen Geräteeinheitenmiteinander. Da mag sich mancheslokale Datennetz letztlich als ziemli-ches Flickwerk erweisen, wenn seineBestandsaufnahme und Qualitäts-überprüfung einmal von fachkun-

diger Stelle orgenommen wird, umdas Risiko von Netzwerkausfällen zu minimieren.

Zu den Unternehmen, die sich aufdiese Dienstleistung spezialisierthaben, zählt auch Siemens-Nixdorfmit verschiedenen Sicherheitskon-zepten (Bild 1 und Tabelle). An derenAnfang steht zumeist die Überprü-fung des Netzes auf seine physi-kalischen Eigenschaften nach ISO-Layer 1. Wichtig ist dabei vor allemauch die elektromagnetische Ver-träglichkeit. Gerade in Netzen, indenen höhere Geschwindigkeitenüber Kupferkabel betrieben wer-den, gibt es seit 1996 genaue Vor-schriften, welche Werte eingehal-ten werden müssen, um Abstrah-lungen nach außen und damitzugleich Beeinflussungen von ande-ren Übertragungswegen zu vermei-den. Besonders in Grenzbereichendes alten, vorhandenen Netzes kön-nen leicht solche Fehler auftreten.Die heute geforderten, immer höhe-ren Übertragungsgeschwindigkei-ten können bei Netzen, die eben nicht dafür ausgelegt sind, nahezuSen-der- und Antennenwirkungenentstehen lassen. Von den Meßer-gebnissen hängt dann ab, ob Ergän-zungen des vorhandenen Netzesvorgenommen werden können oderdie Installierung eines völlig neuenNetzes erforderlich ist. Bevor dasphysisch geschieht, lassen sich Zeitund Kosten durch eine vorange-hende Netzsimulation ersparen. Ent-sprechende Computer-Simulations-programme des Dienstleisters testendabei aus, ob auch alle gestelltenAnforderungen erfüllt werden.

Firewalls als Schutzvor Internet-Hackern

Ebenfalls gilt es zu überprüfen, ob entsprechende Schutzmechanis-men gegen das Eindringen uner-wünschter Besucher etwa aus demInternet ins eigene, lokale Netzbereits vorhanden und ausreichendsind. Soweit diese, wie leider nichtselten, dagegen fehlen, sind sieeinzurichten. Als mögliche Abwehr-maßnahmen gelten die sogenanntenInternet-Firewalls: Schranke zwi-schen Unternehmensnetz und Inter-net. Dieses läßt sich bekanntlich aufzweierlei Arten nutzen: als weltwei-tes Netz für den Datenverkehr zwi-schen Endstellen (Intranet) sowie alsValue-added Network (VAN), wobeiauf Anwendungen und Dienste derverschiedenen Anbieter im Internet

37

Page 28: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

• Systemsicherheit• Netzwerksicherheit• Zugriffskontrolle• Zugangsschutz• Virenschutz• Datenschutz

• Virenschutz• Datenschutz

Integriertes Sicherheitskonzept:

Integration inNetzwerk-management

Wichtig: Notfallplan

Bild 1: Erster Schritt auf dem Weg zur Netzwerk-Sicherheit ist ein integriertes Sicherheits-

konzept.

Bild 2: Computerraumschutz für Netzwerke bietet ein anwendungskonfigurierbarer Sicher-

heitsschrank mit Klimatisierung und gesicherter Stromversorgung.

Bild

er: 1

Sie

men

s-N

ixd

orf

, 2 M

M-A

rchi

v

zurückgegriffen wird. Entsprechendunterschiedlich sind die Schutz-maßnahmen, die zu beiden Nut-zungsarten aufgebaut werden kön-nen. Wird beispielsweise, wie heutebei vielen Unternehmen üblich, dasInternet als günstiger Transitwegzum Versenden von E-Mails undDateien zwischen den eigenen loka-len Netzen genutzt, so sollte eine Kon-

38

trolle des physikalischen Zugriffs anden Endstellen nicht fehlen. Auchgilt es, genau festzulegen, wer mitwem kommunizieren darf. Schutzvor unberechtigtem Abhören oderZugriff während des Datentransfersbietet darüber hinaus eine entspre-chende Verschlüsselung.

Als VAN ist das Internet dagegeneinem großen Warenhaus mit zahl-

reichen Diensten vergleichbar, dieder Anwender nutzen kann. Anderssind hier die Anforderungen, die voneiner Firewall zu erfüllen sind. Zuden verschiedenen Alternativen, diedazu genannt werden, zählen bei-spielsweise Paketfilter, Passfilter,Deny-Filter und andere Varianten,mit denen sich auf unterschied-liche Weise der Datenfluß kontrollie-ren, beschränken, definieren oderblockieren läßt. Computer-Schnitt-stellen zur Einbindung in lokaleNetze und von diesen wiederumZugänge zu externen, weltweitenNetzen sind nun einmal zugleich dasTor zum unerwünschten Eindrin-gen in die unternehmensinternenDatenbestände. HundertprozentigeSicherheit dagegen läßt sich gewißnicht erreichen. Um so mehr sollte esdaher gerade in einem so sensiblenBereich auf gründliche Schwach-stellenanalyse vorhandener lokalerNetze und ihrer Zugänge zu externenNetzen ankommen (Bild 2).

Netzwerk-Managementerhöht Sicherheit

Auch ein entprechendes Netz-werkmanagement kann zur Sicher-heit in Netzen viel beitragen undsollte daher heute nicht mehr fehlen.Mit TransView-SNMP hat zum Bei-spiel Siemens-Nixdorf ein Werkzeugentwickelt, mit dem sich praktischalle Komponenten des unterneh-menseigenen Netzwerkes wie Hubs,Router, Bridges und Endsystemevom PC bis zum Mainframe und zu Telefon-Nebenstellenanlagen ver-walten lassen. Netzwerk-Administra-toren und Operatoren wird es da-durch möglich, Ausfallwirkbreiteninnerhalb des Netzes zu erkennenund auf Fehlerbedingungen ange-messen zu reagieren. Auch werden,soweit möglich und sinnvoll, durchdas System selbst gegebenenfallsautomatische Aktionen zur Fehler-bereinigung vorgenommen. Und imFalle von Änderungen vorhandeneroder auch der Einführung neuerSoftware läßt sich sogar zentralabsichern, daß diese zeitgleich anallen PC-Arbeitsplätzen und sonsti-gen Endgeräten installiert wird.

Eine für Client-Server-Anwendun-gen typische Netzlandschaft bestehtheute oftmals aus unterschiedli-chen Systemen: überwiegend Per-sonal-Computern, PC-Netzen mitentsprechenden Netzwerkberiebs-systemen, Server-Systemen unter-schiedlicher Hersteller, Mainframes,zentraler und dezentraler Periphe-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 29: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

PRODUKTION UND BETRIEB

Maschinenmarkt

rie, diversen Netzkomponenten wieHubs, Router, Bridges bis hin zuTelefon-Nebenstellenanlagen sowieeiner Vielzahl von Applikationen.Dem Vorteil solcher heterogener,verteilter Systeme, die Leistungnäher an den Benutzer heranzu-bringen, steht oft der Nachteil ihrernicht gerade einfachen Verwaltunggegenüber. Die hierdurch entste-henden und dabei oft „verstecktenKosten“ können den wirtschaftli-chen Betrieb von Client-Server-An-wendungen einigermaßen belasten.Geeignete Lösung in solchen Fällenkann ein übergreifendes, sogenann-tes Umbrella-Management sein:Frühzeitig erkennt es etwaige Stö-rungen innerhalb des gesamten IT-(Informationstechnik-)Systems undmacht diese im Sinne eines „Single-point-of-control“ an einer zentralenManagement Station verfügbar. Sokann schnell, gegebenenfalls sogarautomatisch, reagiert werden.

Ohnehin gehört die Erstellung desjährlichen Inventars zu einer ord-nungsgemäßen kaufmännischenBuchführung. Und eine Anlagen-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

buchhaltung befaßt sich speziell mitdem Anlagevermögen. Nicht immerbesteht in deren Rahmen auch diewünschenswerte Übersicht allerHardware- und Softwareressourcenim Netz mit ihren technischen, kauf-männischen und topographischenAttributen.

Sämtliche Netzkomponentensind genau zu dokumentieren

Entsprechende Tools eines Anbie-ters, der zugleich als Dienstleistungdiese auch umsetzt, ermöglichenhier das komfortable Führen eineszentralen Inventarverzeichnisses,mit dem man alle Ressourcen in he-terogenen Netzen automatisch auf-finden und beschreiben kann. Hier-zu gehören für jede Maschine auchInformationen, wer diese verwaltet,welche Komponenten an Hard- undSoftware installiert sind, wann derServicevertrag ausläuft und wann dieMaschine abgeschrieben ist. SolcheErfassung und Aktualisierung kannaus den verteilten Systemen herausdann weitgehend automatisch überKollektormodule geschehen, wobei

manuelle Ergänzungen wie etwazusätzliche Informationen hinsicht-lich Wartung, Kosten oder Gewähr-leistung ebenfalls möglich sind.

Über Sicherheit bei elektroni-schen Transfers im Internet machensich begreiflicherweise auch Geldin-stitute eingehende Gedanken. Abso-luten Hackerschutz beim Homeban-king will seit Mitte Juli die Sparda-Bank Hamburg eG ihren Kundenbieten. Herzstück des Systems ist der„Me Chip“ des JungunternehmersJosef Bugovics: ein Modul, das aufdie Drucker-Schnittstelle des PCaufgesteckt und mit der Tastatur ver-bunden wird. Es soll immun gegenManipulationen machen, Tastatur-eingaben verschlüsseln und denKunden gegenüber der Bank identi-fizieren. Zunächst sollen auf solcheWeise Kontoführung und -disposi-tion abgesichert werden. Darüberhinaus sollen zu einem späterenZeitpunkt auf derart abgesicher-tem elektronischem Wege aber auch Wertpapiergeschäfte sowieAbschluß von Versicherungen ange-boten werden. MMMM

39

Page 30: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Elektrische Baugruppen

Mikrosystemtechnik erfordert Qualifizierungin der Konstruktion

PETER TÖNNES UND MARTIN FIESELER

Die Wettbewerbsfähigkeit vieler

Unternehmen wird zukünftig

wesentlich von einer raschen Ein-

führung und Verbreitung der

Mikrosystemtechnik abhängen.

Die konventionelle Entwicklungs-

methode mittelständischer

Unternehmen, die sich auf die

Abfolge von einzelnen Entwick-

lungs- sowie Fertigungsschritten

stützt, muß durch durch system-

technische Lösungsansätze

ersetzt werden.

Moderne High-Tech-Produkte enthalten inzunehmendem Maße

mikrosystemtechnische Komponen-ten. Mit ihrer Hilfe können traditio-nelle Produkte veredelt werden undfinden damit eine bessere Markt-akzeptanz. So verfügen heute selbsteinfache Haushaltsgeräte über Sen-

Maschinenmarkt

40

Dipl. Ing. Peter Tönnes ist als Berater bei der

Zenit GmbH in Mülheim an der Ruhr tätig, und

Dr. Martin Fieseler ist Inhaber eines Ingenieur-

büros in Essen.

Auch der Formeinsatz für das Gehäuse dieser

Bild

: IM

M

soren, wie Toaster mit IR-Sensorenzur Erkennung des Bräunungsgra-des, Elektromotoren über Drehzahl-regelungen (Bohrmaschinen), undheben sich damit aus der Sicht des Verbrauchers gegenüber Billig-produkten deutlich ab.

Mikromechanische und mikro-optische Komponenten werden mitErfolg in der Medizintechnik, bei-spielsweise der Chirurgie, einge-setzt. So können heute verschieden-ste Operationen ambulant durch-geführt werden, die früher ein er-hebliches Risiko mit sich brachtenund längere Krankenhausaufent-halte erforderten.

Im Telekommunikationsbereichherrscht geradezu ein Boom derMikroelektronik (drahtlose Telefone,Faxgeräte). Die Mikroelektronik be-herrscht praktisch das gesamte Pro-duktspektrum im Konsumbereich.In der Automobilindustrie wird Mi-krosystemtechnik neuerdings starkim sicherheitsrelevanten Bereich

Miniatur-Membranpumpe wird durch mikrote

(ABS, Airbag, ASR, elektronischeWegfahrsperre) eingesetzt und wirdin naher Zukunft zur Standardaus-rüstung gehören. Weitere Anwen-dungsbereiche wie Notebooks undtragbare CCD-Kameras sind bereitsheute fest in fernöstlicher Hand.

Die Hauptanwendungsgebiete fürden Einsatz mikrosystemtechni-scher Komponenten sind die Tele-kommunikation, Automobilindu-strie, Industrie- und Konsumelektro-nik, Luft- und Raumfahrt, Umwelt-technologie und die Medizintech-nik. Die Integration mehrerer Mikro-techniken wie der Mikromechanik,Mikroelektronik, Mikrooptik oderMikrosensorik führt zu dem BegriffMikrosystemtechnik.

Hochwertige Produktelassen sich schwer nachbauen

Alle Mikrotechniken zeichnen sichdurch hohe Ansprüche an die Rein-heit der Fertigungsumgebung aus,um eine maximale Integration vonMechanik, Elektronik und Optik rea-lisieren zu können. Durch die Inte-gration ergeben sich unter anderemauch Vorteile für mikrosystemtech-nische Produkte, die vom Markt ge-fordert, von herkömmlichen Produk-ten jedoch nicht geleistet werden.Technologisch hochwertige Produk-te lassen sich nur sehr schwer nach-bauen. Billigproduzenten aus Dritt-ländern haben Schwierigkeiten, sol-che Produkte zu kopieren. DieserAspekt ist bei Kreditkarten und elek-tronischen Zugangsberechtigungenvon besonderer Bedeutung.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

chnische Methoden gefertigt.

Page 31: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Miniaturisierung bedeutet, aberauch kleinere Massen, kürzere Ver-bindungen und verringerte para-sitäre Effekte. So hängt die elektro-magnetische Verträglichkeit (EMV)entscheidend von einem kompaktenAufbau ab. Die Signallaufzeiten wer-den um Zehnerpotenzen verklei-nert und ermöglichen damit sehrhohe Taktfrequenzen.

Weiterhin steigt die Zuverlässig-keit durch die weniger werdendeAnzahl externer Verbindungen. DieAttraktivität einzelner Produkte wirdinsbesondere durch ein kleinesVolumen und geringes Gewichtgesteigert. Nicht zuletzt werden inerheblichem Umfang Ressourceneingespart (Material, Verpackung,Gehäuse, Müll), wodurch bereits inder Entwicklungsphase ein Beitragzum Umweltschutz geleistet wird.

Wenn auch heute intelligenteMikrosysteme noch relativ teuersind, so können diese Kosten auf-grund der Möglichkeit einer voll-automatischen Massenfertigunginnerhalb kürzester Zeit reduziertwerden. Ein Beispiel dafür sindTintenstrahldrucker, deren Druck-köpfe ein Mikrosystem darstellen.Die Druckköpfe sind inzwischen so preisgünstig, daß sie als Einweg-artikel im Handel sind.

Die Mikrosystemtechnik er-schließt neue Märkte mit stetigwachsendem Potential. Der bereitsangesprochene Veredelungsprozeßzeigt sich insbesondere durch Qua-lität, Präzision, Funktion und Preisder Produkte. Die Anwendung derverschiedenen Mikrotechniken imZuge neuer Produktentwicklungenfördert gleichzeitig die technologi-sche Weiterentwicklung eines Unter-nehmens und damit seine langfri-stige Wettbewerbsfähigkeit.

In wesentlichen Teilen wurden dieForschungs- und Entwicklungsakti-vitäten in der Mikrosystemtechnik –gestützt auf öffentliche Förderung –in Forschungsinstituten, in Hoch-schulen und in Großunternehmendurchgeführt. So ist beispielsweiseder gesamte Verbund der Fraun-hofer-Institute aktiv in Forschungund Entwicklung in diesen Bereicheingebunden.

Sowohl die Forschung als auch diekonkrete Produktentwicklung zeich-nen schon heute deutlichen Nutzenfür die Menschheit und ihre Umweltan. Als Beispiel sei eine fingernagel-große Miniatur-Membranpumpe zurgenauen Dosierung kleinster Flüs-sigkeitsmengen genannt. Der not-

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

wendige Spritzgußformeinsatz fürdas Gehäuse wurde durch mikro-technische Methoden gefertigt.

Allerdings sind sowohl die Ent-wicklungsumgebung als auch daserforderliche Equipment mit relativhohen Investitionen verbunden.Diese Tatsache stellt bis heute eineder wesentlichen Hemmschwellenfür die Einführung und Verbreitungder Mikrosystemtechnik dar.

Mittelständische Industrietat bisher zu wenig

Die mittelständische Industriekonnte bislang nur wenig an diesenTechnologien teilhaben. Vor demHintergrund der großen Bedeutungdes Mittelstandes am Wirtschafts-standort Deutschland ist es unab-dingbar, die notwendigen Weichen-stellungen zu treffen, um den klei-nen und mittleren Unternehmenden Zugang zu diesem Technologie-feld mit all seinen Facetten zu öffnen.

Die Wettbewerbsfähigkeit vielerUnternehmen, die Nischenpolitikbetreiben, also sich mit besonderenanwendungsbezogenen Produkt-entwicklungen beschäftigen, wirdwesentlich von einer raschen Ein-führung und Verbreitung der Mikro-systemtechnik abhängen. Dabeisollte man sich vor Augen führen,daß die gesamte Prozeßtechnik fürdie einzelnen Mikrotechniken so-wohl in den Forschungseinrichtun-gen als auch in der Großindustriebereits eingeführt und erprobt ist.

Eine rasche Verbreitung dieserTechnologien in mittelständischenUnternehmen kann durch Koopera-tion erfolgen. Ein derartiges Vorge-hen würde im Einzelfall natürlich die erforderliche Adaption der Pro-zeßtechnik im Hinblick auf die Pro-duktentwicklung bedingen. Damitkann das Investitionspotential redu-ziert und das wirtschaftliche Risikogesenkt werden.

Es müssen allerdings Maßnah-men zur Qualifizierung der Mitar-beiter in den klassischen Entwick-lungsabteilungen getroffen werden.Die konventionelle Entwicklungs-methode, die sich auf die Abfolge von einzelnen Entwicklungs- sowieFertigungsschritten stützt, mußdurch systemtechnische Lösungs-ansätze abgelöst werden. Eine inter-disziplinäre Zusammenarbeit ver-schiedenster Fachrichtungen undUnternehmen führt dann zu einem„Micro-Engineering“, aus dem inno-vative und marktfähige Produktehervorgehen. MMMM

41

Page 32: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Prof. Dr.-Ing. habil. Hans-Peter Lüpfert ist Insti-

tutsdirektor vom Institut für Mechanik und

Maschinenelemente und Professor für Maschi-

nenelemente an der Technischen Universität

Bergakademie Freiberg. Dipl.-Ing. Bin Lei promo-

viert an diesem Institut. Bild

: Ver

fass

er

Meßaufbau zum

Erfassen der

Thermospannung

beim Fräsen.

Sensortechnik

Messen des Verschleißesvon Hochgeschwindigkeits-Fräsernmittels Thermospannung Den Verschleiß an Fräse

42

HANS-PETER LÜPFERT UND BIN LEI

rschneiden

kann man durch Messen der

Thermospannung zwischen Fräser

und Werkstück indirekt ermitteln.

Dieses Meßverfahren beurteilt die

Auswirkung des Fräserverschleißes

auf die Thermospannung zwischen

Fräser und Werkstück bei der

Bearbeitung, ohne die Schneide

selbst zu betrachten. Diese Metho-

de ist einfach und kostengünstig.

Außerdem ist sie schnell durch-

führbar, wodurch die Stillstands-

zeiten der Maschinen verkürzt

werden.

Die in der Praxis beispanenden Maschinenauftretenden Störun-

gen sind zum großen Teil auf Bruchoder starken Verschleiß der Werk-zeuge zurückzuführen. Beim Fräsenliegt der Anteil der Ausfallzeit durchdas Erreichen von Standzeitendeund Werkzeugbruch bei 40 bis 45%[1]. Überwachungssysteme, die sol-che Störungen des Fräsvorgangserkennen und geeignete Gegenmaß-nahmen einleiten können, werdenzunehmend wichtiger. Das Kern-stück der Werkzeugüberwachung ist die Schneidfähigkeit mit denKriterien Werkzeugverschleiß undWerkzeugbruch.

Die sich verschleißbedingt än-dernde Fräsergüte hat einerseitsEinfluß auf die Werkstückquali-tät, wie Werkstückoberfläche undMaßgenauigkeit, andererseits hatsie Einfluß auf die Maschinenbe-anspruchung und damit auf dieLeistungsaufnahme der Maschine.Ein permanentes Überwachen derSchneiden eröffnet zudem dieMöglichkeit des Nachschleifens beirechtzeitig erkannter Verschleiß-grenze und eine bessere Schneiden-ausnutzung bis zum Standzeitende.Des weiteren können Schäden an

Maschinenmarkt

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 33: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

Formelzeichen:T Temperatur

r Weg

ε thermoelektrischer Koeffizient

U elektrische Spannung

Indizes:I Anfangswert

II Endwert

th thermisch

a–d Werkstoffart

0–4 Temperaturen im Umlauf von I nach II

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Thermo-spannung +

R

Metall A

-

Metall CIsolator

Fräser

Bild 1: Schematische Dar-

stellung der Verschleißmeß-

einrichtung.

Fräsma-schine

ProbeSpeicher

Drucker

Rechner

Digitalmeß-gerät

Bild 2: Prinzipskizze des thermoelek-

trischen Vermessungssystems.

ε ε ε ε ε

ε ε

( ) ( ) ( ) ( ) ( )

( ) ( ) ( )

d a b

c d

TdT

drdr T dT T dT T dT T dT

T dT T dT

T

T

T

T

T

T

T

T

T

T

= = + +

+ +

∫ ∫ ∫ ∫ ∫

∫ ∫I

II

I

II

0

1

1

2

2

3

3

4

4

02

− = + + +∫ ∫ ∫ ∫U T dT T dT T dT T dTT

T

T

T

T

T

T

T

th a b c d( ) ( ) ( ) ( ) ( )ε ε ε ε1

2

2

3

3

4

4

13

U T T T T T T T T T T

T T T T

th a b c d a b

b c c d

( ) ( ) ( ) ( ) ( )( )

( )( ) ( )( ) ( )

= − + − + − + − = − −+ − − + − −ε ε ε ε ε ε

ε ε ε ε2 1 3 2 4 3 1 4 2 1

3 1 4 1 4

U T T T Tth a b b c( )( ) ( )( ) ( )= − − + − −ε ε ε ε2 1 3 1 5

Werkzeug und Werkstück vermie-den werden, wenn man schadhafteSchneiden frühzeitig erkennt.

Das Ziel der Verschleißüberwa-chung ist es, einerseits unerwar-tet lange Standzeiten auszunutzenund andererseits besonders kurzeStandzeiten eindeutig zu erkennen.Ohne Überwachung müssen ver-schlissene Fräser in Zeitabständenausgetauscht werden, die vorherempirisch ermittelt werden und eineuntere Grenze der Standzeit darstel-len, um mit möglichst großer Sicher-heit die geforderten Maßtoleranzeneinzuhalten. Deshalb finden oftunnötig frühe Fräserwechsel statt.Durch wirksame Verschleißüberwa-chungssysteme für die Fräsbearbei-tung werden Maschinenstillstand-zeiten gesenkt und nebenbei auchSchneidstoffkosten eingespart.

Verschleißmessungohne Zusatz-Sensor

Bereits 1925 wurde von Gottwein[2] ein Verfahren angewendet, mitdem die Temperatur beim Zerspanenohne einen zusätzlichen Sensorbestimmt werden kann: die Thermo-spannungsmessung. Hierbei wirdder Effekt genutzt, daß am Berüh-rungspunkt zweier verschiedenerMetalle beim Erwärmen eine Span-nung entsteht, die Thermospan-nung. Die Größe der Spannung wirdvon der Differenz der Temperatur an der Zerspanstelle T2 und der Temperatur der Vergleichsstellen T1

bestimmt. Wenn Fräser und Werk-stück aus verschiedenen Metallegie-rungen bestehen, kann eine Ther-mospannung in Abhängigkeit vonder Zerspantemperatur zwischenFräser und Werkstück abgegriffenwerden Diese Thermospannung istalso ein Maß für den Verschleiß-zustand des Fräsens, da bei zuneh-mendem Verschleiß die Thermo-spannung ebenfalls ansteigt. DerTemperaturanstieg beträgt durch-schnittlich 7 °C und erreicht in Ein-zelfällen 120 °C [3]. Die Eigenfre-quenz der Maschine spielt bei die-sem Meßverfahren keine Rolle.

Jede Größe, die die Schnittkräftebeeinflußt, wirkt sich auf die Schnitt-temperatur aus. Deshalb wird dieSchnittemperatur von einer AnzahlEinflußgrößen mehr oder wenigerstark beeinflußt. Die zehn haupt-sächlichsten Einflußgrößen sindWerkstoff, Schneidstoff, Schnittge-schwindigkeit, Vorschub oder Spa-nungsdicke, Schnittiefe oder Spa-nungsbreite, Spanungsverhältnis,

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Spanwinkel, Kühlung und Schmie-rung und Schneidenverschleiß.

Wenn alle übrigen Einflußgrößenkonstant gehalten werden, hängt dieSchnittemperatur nur vom Schnei-denverschleiß ab. Eine einfache Ver-schleißmeßeinrichtung ist im Bild 1dargestellt. Eine Prinzipskizze desgesamten Systems zeigt Bild 2.

Theoretische Berechnungder Thermospannung

Zur Berechnung der Thermospan-nung Uth gehen wir von der folgen-den Beziehung

aus, wobei r der Vektor des Wegs ist. Wir bezeichnen mit εa(T ), εb(T ), εc(T )

oder εd(T ) die thermoelektrischenKoeffizienten der Metalle a, b, c oderd mit TI = TII = T0 die Temperatur desMetalles d an der Lücke.

Dann ergibt sich wegen derUmformung (Formel 2) für die ge-suchte Spannung (Formel 3) Uth wirdals Thermospannung bezeichnet.Sie hängt bei vorgegebenen Werk-stoffen nur von den Temperaturen T1,T2, T3 und T4 der Kontaktstellen ab.In einem nicht zu großen Tempera-turintervall können die thermoelek-trischen Koeffizienten ε näherung-

dU T dT TdT

drdrth ( ) ( ) ( )= =ε ε 1

weise als Konstanten angesehenoder durch eine lineare Temperatur-funktion angenähert werden. Ist εnäherungsweise konstant, so folgtaus (3) für die Thermospannung eineProportionalität zur Temperaturdif-ferenz der Kontaktstellen (Formel 4)Ist T4 = T1, erhält man (Formel 5)

Aus (5) ergeben sich die Folgerun-gen:© Der Unterschied zwischen εa und εc

soll so groß wie möglich sein.© Um eine möglichst große Ther-mospannung zu erhalten, muß ent-weder εa >εb >εc oder εa <εb <εc realisiert

43

Page 34: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

Literatur[1] Wolfgang Weis: Viele Methoden-Arten der

Verschleißmessung an Werkzeugen für das

spanende Fertigen. Maschinenmarkt 98

(1992) 45, Seite 34–36, 38–39.

[2] Gottwein: Die Messung der Schneidentempe-

ratur beim Abdrehen von Flußeisen. Maschi-

nenbaubetrieb 4 (1925) 23, Seite 1129–1135.

[3] Ludwig, H.: Werkzeugtemperatur beim Stirn-

planfräsen. – Spanflächen mit Infrarotfoto-

grafie beobachtet. Technische Rundschau,

Bern 83 (1991) 48, Seite 30–35.

[4] G. Kluge u. G. Neugebauer: Grundlagen der

Thermodynamik. VEB Deutscher Verlag der

Wissenschaften, Berlin 1976.

44

ENTWICKLUNG UND KONSTRUKTION

Maschinenmarkt

109 s876543210

5mV

43,5

32,5

21,5

10,5

0-0,5

ZeitT

herm

ospa

nnun

g

1210 s864

Zeit

20

6

5

4

3

2

1

0

-1

The

rmos

pann

ung

Bild 3:

Signalverlauf der

Thermospannung

bei scharfem

Fräser.

Werkstoffe:Grauguß undAluminium;Werkzeug: HSS

Bild 4:

Signalverlauf der

Thermospannung

bei verschlisse-

nem Fräser.

Werkstoffe:Grauguß undAluminium;Werkzeug: HSS

Bild

er: V

erfa

sser

werden. Falls T2>T3>T1 gilt, sollte|εa–εb| maximiert werden. Falls T3

>T2>T1 gilt, sollte |εb – εc| maximiertwerden. Im allgemeinen ist es gün-stig, εb = (εa + εc)/2 zu wählen.

Zur Auswahl der Metalle derProben sollten noch folgende Punktebetrachtet werden:© Die Zerspanungstemperaturender Metalle sollten so hoch wie mög-lich sein. Der Unterschied der Zer-spanungstemperaturen soll mög-lichst klein sein.© Die Zerspanbarkeit der Metalle sollgut sein.© Die Metalle sollen kostengünstigsein.© Der Einfluß der Metalle auf denStandweg soll klein sein.

Fräserbruchüberwachungebenfalls möglich

Für die Vorversuche würdenAluminium als Metall a, Grauguß alsMetall c und der SchneidwerkstoffHSS als Metall b genützt. Bild 3 zeigtdie Signalverläufe der Thermospan-nung mit scharfem Fräser. Bild 4zeigt die Signalverläufe der Ther-mospannung mit verschlissenemFräser.

Die Analyse- und Meßergebnisselassen folgende Schlußfolgerungenzu: Der Unterschied von Maximal-thermospannung zwischen schar-fem und verschlissenem Fräser istbeträchtlich. Die vorgestellte Methodeist offenbar nicht nur für die Fräser-verschleißüberwachung, sondernauch für die Fräserbruchüberwa-chung geeignet; außerdem ist sie fürHochgeschwindigkeitsfräsmaschi-nen besser geeignet als die bekanntenMethoden zur Verschleißmessung.Hinzu kommt, daß die vorgeschla-gene Methode sehr kostengünstig istund sehr schnell (real time) durch-führbar ist, wodurch Stillstandszei-ten der Maschinen verkürzt werden.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 35: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

46

MANAGEMENT UND ORGANISATION

Maschinenmarkt

Flops vermeidenUnterschiede systematisch herausarbeitenzwischen Konkurrenten und Partnern

Der Begriff ªKonkurrenzbedeutet gegeneinanderum die Wette zu einemgemeinsamen Ziel hinlau-fen. Dabei entsteht einWettbewerb, wenn sichgleiche Interessen auf einund denselben Gegen-stand richten und jederWettbewerber den brigenzuvorzukommen sucht.

WOLFGANG DREGER

Wohl kennt manseine Konkurren-ten, und dement-

sprechend sind Erfah-rungen in reichem Maßevorhanden. Wenn manaber in einem Unterneh-men gezielte Fragen stellt,ob beziehungsweise inwie-weit bei Konkurrenzfragenvon einer methodischenHandhabung gesprochenwerden kann, stellt manfest, daß zwar an fast allenStellen im Unternehmenzahlreiche Daten bekanntsind, aber selten syste-matisch nach konkretenInformationen gefragtwird. Gewöhnlich wirdnicht der naheliegende Ver-such unternommen, ausdem vorhandenen Daten-material ein umfassendesLagebild abzuleiten. Daherkommt einer versachlich-ten Kenntnis der Kon-kurrenz und deren ganz-heitlicher Beurteilung einezusätzliche Bedeutung zu,um künftige Flops zu ver-meiden.

Die Einbettung der Kon-kurrenz-Analyse in ein ge-schlossenes Konzept, dasheißt in einen Systeman-

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dreger ist im

Fachbereich Maschinentechnik der

Universität-Gesamthochschule-Sie-

gen tätig.

satz, ist unbedingt not-wendig, da die Kenntnis derabsoluten Daten zum ein-zelnen Konkurrenzunter-nehmen dem Analytikerwenig nutzt, wenn die Aus-sagen nicht in Beziehungzueinander gesetzt werden.

Ein Unternehmen hatseine jeweilige Brancheund das gesamte Unter-nehmensumfeld in KA-Überlegungen einzubezie-hen. Diese Abgrenzungdarf nicht als unveränder-lich angesehen werden, umzu vermeiden, daß Konkur-renz aus völlig unerwar-teter Richtung übersehenwird und dann scheinbarplötzlich entsteht.

Dabei werden die in derRegel bekannten Unter-nehmen, die direkte Kon-kurrenz- beziehungswei-se Substitutionsprodukteherstellen, je nach Größeund Marktstellung alsmehr oder weniger ärger-lich empfunden. Aus ihnenergibt sich unmittelbar dieexistente beziehungsweisezu erwartende Bedrohung.

Konzepte erarbeitenfür den Systemansatz

Besondere Sorgfalt erfor-dert die Konkurrenz-Ana-lyse dagegen bei Unter-nehmen, die nicht indirektem Wettbewerb zumeigenen Unternehmenstehen, sondern lediglichRandinteressen haben. Dadiese Unternehmen jedochDiversifikationsinteressenhaben könnten, besteht die Gefahr, daß sie unver-mutet zur direkten Kon-kurrenz werden.

In noch viel stärkeremMaße besteht eine latenteKonkurrenzgefahr, wennein Markt besondereAnreize für bisher nochnicht bekannte Newcomer

aus völlig fremden Bran-chen bietet. In diesem Fallsind die konventionellen,das heißt nur auf die eigene Branche orientier-ten Informationssystemezu aufwendig und versa-gen daher häufig.

Dabei nimmt die unmit-telbare Konkurrenzgefahrdurch Diversifikation mitzunehmender Entfrem-dung vom ursprünglichenProdukt ab. Das sagt aller-dings nichts über die zuerwartenden Bedrohun-gen aus der Diversifikationaus, die üblicherweiselangfristiger Art und nurschwer mit hinreichenderFrühwarnzeit feststellbarsind.

Es läßt sich thesenartigfeststellen, daß bei neuen,hinsichtlich Umsatz-wachstum und Gewinn-chancen hochattraktivenMärkten die Gefahr sehrgroß ist, daß plötzlich neueUnternehmen (neue Kon-kurrenten) auftauchen.Hier handelt es sich umechte Einsteiger. In altenMärkten mit stagnieren-der Nachfrage werden diePositionskämpfe der eta-blierten Unternehmen umeinzelne Marktanteile umso heftiger, wenn das Um-satzwachstum eines Unter-nehmens nur auf Kostenanderer Unternehmen rea-lisiert werden kann. Hierkönnen zwar auch neueKonkurrenten einsteigen,allerdings sind dies nichtselten Unternehmen, dieeinen bisherigen Konkur-renten nur vom Marktwegnehmen. Zum ande-ren können auch odergerade sogenannte Aus-steiger vor ihrem Ausstieg(zum Beispiel Konkurs)einen scharfen Konkur-renzkampf entfachen und

Videokonferenzen mit biszu 28 und Audiokonferen-zen mit sogar 1 000 Teil-nehmern lassen sich seit 1.Januar durch einen neuenService arrangieren: Glo-bal Conferencing Services(GCS), ein Gemeinschafts-dienst der UnternehmenSauerwein MultimediaGmbH, Rödermark, undWorldcom Telecommuni-cation Services GmbH,Frankfurt/Main, schaltetKonferenzteilnehmer überTelefonleitungen zusam-men. Der Service kannkurzfristig per Fax oderTelefon gebucht werden.

Immer mehr Unterneh-men betrachten die Video-oder Audiokonferenz alswirtschaftliche Alternativezu aufwendigen Konfe-renzreisen und investierenin entsprechende Kom-munikationssysteme. Wäh-rend für Videokonferen-zen ein ISDN-Anschlußbenötigt wird, ist die Teil-nahme an Audiokonferen-zen von einem beliebigenTelefon, auch vom Handy,aus möglich. Die Betreibervon GCS sehen Anwen-dungen dieser fortschritt-lichen Art der Audiokon-ferenz unter anderem inden Bereichen Marktfor-schung und Vertrieb.

Die Grundgebühr fürden Konferenzservice be-trägt bei Videokommuni-kation zehn Mark pro Teil-nehmer, bei Audiokonfe-renzen fünf Mark. Darüberhinaus fallen die Kosten fürdie Verbindung und gege-benenfalls für Zusatzlei-stungen an. Nähere Infor-mationen bei der Sauer-wein Multimedia GmbH,Johann-Friedrich-BöttgerStr. 17, 63322 Rödermark,Tel. (0 60 74) 8 87 50, Fax (0 60 74) 88 75 10.

Kommunizierenüber Video

SERVICE

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 36: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MM

MANAGEMENT UND ORGANISATION

Im System der freien Wirtschaft geht es um ein permanentes

Erringen vorteilhafter Positionen für das eigene Unternehmen. Eine

Bewertungsform ist das Ranking internationaler Unternehmen an

der Börse.

Bild

: EU

damit das Preisgefüge dergesamten Branche nach-haltig stören.

Bisher wurde die Ein-führung der KA als Not-wendigkeit betrachtet, umdie Freund-Feind-Situa-tion auf dem Markt richtigeinschätzen und frühzei-tig eingreifen zu können.Jedoch sollte vor übereil-ten Maßnahmen gewarntwerden, bevor nicht kri-tisch überprüft wurde, wertatsächlich Feind im Sinneeiner echten Konkurrenzbeziehungsweise Freundim Sinne eines potentiellenKooperationspartners ist.

Marktsituationgenau beobachten

Dies kann dazu beitra-gen, sinnlose Konkurrenzabzustellen, und zwarunter mehreren Aspekten:© Aufgabe von Produktenund Leistungen, bei denenlangfristig infolge Markt-und Konkurrenzsituationkeine Kostendeckung undkein Gewinn mehr zuerwarten sind; © Kooperation dort, wosinnvolle Leistungsergän-zungen (bei nur schein-barer Konkurrenz) ange-strebt werden können.© Erweiterung bestehen-der Kooperation (wie häu-fig auf Auslandsmärktenbis hin zu Joint-ventures)auf Märkte, auf denen nochWettbewerb besteht.

Allerdings könnenKooperationsvereinbarun-gen, die vom eigenen Unter-nehmen mit anderen Fir-men oder zwischen Wett-bewerbern getroffen wer-den, die Wettbewerbs-Ver-hältnisse auf dem frag-lichen Markt und damit die eigene Situation erheb-lich verändern.

Auch die Ausnutzungdes Gedankens von Sy-stemgeschäften sollte un-ter Kooperations-Gesichts-punkten überdacht wer-den, wobei auch sehrsorgfältig zwischen Kon-kurrenz und potentiellerKooperation zu unter-scheiden ist.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Wenn es nun darumgeht, Kooperationen zu rea-lisieren, sind zahlreicheMöglichkeiten zu beach-ten. Das Bild zeigt, um wel-che es sich dabei handelt.

Es läßt auch erkennen,auf welchen Feldern dieKooperation praktiziertwerden kann. Da dieseDarstellung hinreichendanschaulich sein dürfte,soll auf weitere Detailaus-führungen dazu verzichtetwerden.

Kooperationen, dasheißt Bündelungen ge-meinsamer Aktivitäten,müssen nicht nur mitUnternehmen der eigenenBranche, das heißt mitpotentiellen Konkurren-ten, stattfinden. Es istvielmehr möglich, auchFirmen anderer Branchenauszuwählen, wenn dieseauf Feldern gemeinsamenInteresses tätig sind. ZumBeispiel Unternehmen derSchreibgeräte- und Spiel-zeugindustrie haben ge-meinsame Interessen aufden Gebieten der Oberflä-chentechnik-Logistik, wasauch auf dem Gebiet desBenchmarking ausgenutztwerden kann.

Joint-Venture bündelt Interessen

Bei allen Betrachtungenzur Konkurrenz-Analysedarf auch nicht überse-hen werden, daß die Unter-scheidung Konkurrent Ko-operations-Partner nichtimmer ohne weiteres mög-lich ist, wenn beispiels-weise zwei Unternehmenim Inland in größerenKonsortien mitwirken, sichjedoch auf Auslandsmärk-ten als Konkurrenten ge-genüberstehen, oder um-gekehrt, Kooperationen imAusland und Konkurrenzim Inland praktizieren.

Dabei kann es sogarinnerbetrieblich zu gespal-tenen Kooperations- oderKonkurrenzbeziehungenkommen, wenn sich obereFührungsebenen mehre-rer Unternehmen überbestimmte Verhaltenswei-

sen einigen, während imVerkauf ein scharfer Wett-bewerb herrscht. Dieskann sogar innerhalbstark diversifizierter Kon-zerne passieren. WerdenKooperationen beabsich-tigt, ist auf eine Reihe vonAspekten zu achten: © Ein Unternehmen darfsich nicht durch die Koope-rationsaktivitäten der Kon-kurrenz zu übereiltenAktionen verleiten lassen. © Diversifikationsstrate-gien sind aus der Unter-nehmensstrategie abzulei-ten.© Konkrete Ziele, die durchDiversifikation erreichtwerden sollen, sind zudefinieren. Dabei ist zuprüfen, ob diese Ziele auchauf anderen Wegen zu er-reichen sind.© Alle Formen von Koope-rationen sind mit in dieÜberlegung einzuschlie-ßen. Jede Alternative isthinsichtlich ihrer spezifi-schen Vor- und Nachteilezu beurteilen.© Man muß sich gedank-lich in die Rolle desKooperationspartners ver-set-zen. Hierdurch lassen sich die Kooperationsmo-tive und Zielsetzungen desmöglichen Partners ver-deutlichen und eventuelleSchwachstellen bei den fol-genden Vertragsverhand-lungen vorbeugen.

© Über die möglichenKooperationspartner sindalle nur erdenklichenInformationen einzuholen. © Bei der Auswahl vonKooperationspartnern istnicht nur auf potentielleSynergien zu achten, son-dern auch auf möglicheoperationelle Schwierig-keiten. © Interessenkonfliktesind durch Ziel- und Auf-gabendefinitionen in denvertraglichen Vereinba-rungen zu vermeiden. © Das eigene Unterneh-men (insbesondere dasmittlere Management)muß frühzeitig über Ko-operationsabsichten um-fassend informiert werden.© Ist der Kooperations-partner gefunden, muß beifestgelegtem Zeitplan einOrganisations- und Füh-rungsplan, der die Interes-sen beider Seiten enthält,erarbeitet werden. © Bei den Kooperations-aktivitäten kann auch dieBeratung durch Externe(die natürlich keine eige-nen Interessen verfolgendürfen) hinzugezogen wer-den. Dies kann sich gün-stig auswirken auf diePositionierung des eigenenUnternehmens und dieBeurteilung potentieller,zukunftsträchtiger Markt-segmente und Marktpart-ner. MMMM

MM

47

Page 37: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

48

DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Kürten, FrankTransportleitsystem optimiert Produktionslogistik

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 24–26

Viele Industrieunternehmen sehen sich Forderungennach kürzeren Lieferzeiten und hoher Flexibilität gegen-über. Möglichkeiten, diese Forderungen zu erfüllen, bie-ten die Reorganisation der Fertigungsstrukturen und die Einführung innovativer Informationstechniken. Beieinem Triebwerkshersteller wurde dazu ein computer-geführtes Transportsystem eingeführt.

Mit gesteigerter Leistung kommissionieren

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 27

Die beiden Kommissionierprinzipien „Ware zum Mann“und „Mann zur Ware“ bieten noch verschiedene Mög-lichkeiten der Leistungssteigerung. So kann man beimPrinzip „Ware zum Mann“ mit Mehrfachgreifern arbeiten.Beim Prinzip „Mann zur Ware“ läßt sich mit entsprechen-den Geräten die Behälterabgabe beschleunigen.

Transportvorgänge optimieren mit Mehrwegbehältern

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 28–29

Um die Logistik beim Umgang mit Handys zu optimieren,suchte ein Unternehmen, das sich auf Gerätedistribu-tion, Ersatzteilservice und Reparatur von mobilen End-geräten spezialisiert hat, nach einem neuen Transport-behälter. Gewählt wurde ein kleiner, robuster und ver-plombbarer Mehrwegbehälter mit Klappdeckel.

Hirzinger, Gerhard, Ulrich Fandrey und Stefan KnochMultisensorielle Roboterhand nach menschlichem Vorbild

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 32–35

Die menschliche Hand ist das umfassendste und lei-stungsfähigste Greifwerkzeug, und deshalb wurde sie beider Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raum-fahrt (DLR) als Vorbild für die Entwicklung einer multi-sensoriellen, anthropomorphen Roboterhand gewählt.

Dieball, HansComputer-Netzwerke wirksam schützen

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 36–39

Es sind nicht immer Hacker, die spektakulär in fremdeComputernetze eindringen und dies publicitywirksamverkünden. Meist steckt Sabotage dahinter, wenn inUnternehmensnetze eingebrochen wird. Ebenso sindwichtige Datenbestände gefährdet, wenn physikalischeGründe ein überlastetes Netz zusammenbrechen lassen.

Tönnes, Peter, und Martin Fieseler Mikrosystemtechnik verändert Konstruktion

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 40–41

Die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen wirdzukünftig wesentlich von einer raschen Einführung und Verbreitung der Mikrosystemtechnik abhängen. Diekonventionelle Entwicklungsmethode mittelständischerUnternehmen, die sich auf die Abfolge von einzelnenEntwicklungs- sowie Fertigungsschritten stützt, mußdurch systemtechnische Lösungsansätze ersetzt werden.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Verantwortlich für Leitartikel: Bernhard Kuttkat; Unternehmen und Branchen: Ursula Hofmann,Jürgen Schreier; Europa: Jürgen Schreier; Innovation: Helmut Klemm; Materialfluß, Ver-packungstechnik: Rolf Tillert; Robotik: Rüdiger Kroh; Sicherheitstechnik: Ulrike GlogerElektrische Baugruppen: Reinhold Schäfer; Sensortechnik: Udo Schnell; Management und Organisation: Ursula Hofmann; Marktspiegel: Rolf Tillert, Rüdiger Kroh, Ulrike Gloger, UdoSchnell, Reinhold Schäfer; Termine: Josef Kraus; Firmenschriften: Bernhard Kuttkat; Bücher:Udo Schnell; Schlußredaktion: Helmut Klemm, alle Max-Planck-Straße 7/9, 97064 Würzburg.

Page 38: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

DOKUMENTATION

Maschinenmarkt

Lüpfert, Hans-Peter, und Bin LeiVerschleiß von Hochgeschwindigkeits-Fräsern

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 42–44

Den Verschleiß an Fräserschneiden kann man durchMessen der Thermospannung zwischen Fräser undWerkstück indirekt ermitteln. Dieses Meßverfahrenbeurteilt die Auswirkung des Fräserverschleißes auf dieThermospannung zwischen Fräser und Werkstück beider Bearbeitung, ohne die Schneide selbst zu betrachten.

Dreger, WolfgangUnterschiede zwischen Konkurrenten und Partnern

Maschinenmarkt 103 (1997) 5, Seite 46–47

Der Begriff „Konkurrenz“ bedeutet gegeneinander um die Wette nach einem gemeinsamen Ziel laufen. Dabeientsteht ein Wettbewerb, wenn sich gleiche Interessen auf ein und denselben Gegenstand richten und jederWettbewerber den übrigen zuvorzukommen sucht.

Autoren

DI E B A L L , HA N S , Dr.,Am Kreuzfeld 49, 41468 Neuss,Tel. (0 21 31) 3 94 77, Fax (0 21 31) 3 94 77

DR E G E R , WO L F G A N G, Prof. Dr.-Ing.,c/o Universität-Gesamthochschule Siegen, Institut fürSystemtechnik, Paul-Bonatz-Straße 9-11, 57068 Siegen,Tel. (02 71) 74 04 63, Fax (02 71) 740 24 20

F I E S E L E R , MA RT I N , Dr.,c/o Ingenieurbüro Dr. Martin Fieseler,Hagelkreuzstraße 15, 45134 Essen,Tel. (02 01) 4 30 80 20, Fax (02 01) 4 30 80 21

FA N D R E Y, UL R I C H , Dipl.-Ing. (FH),c/o DLR Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V.,Postfach 11 16, 82230 Weßling,Tel. (0 81 53) 28 24 00, Fax (0 81 53) 28 11 34

HI R Z I N G E R , GE R H A R D , Prof. Dr.-Ing.,c/o DLR Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V.,Postfach 11 16, 82230 Weßling,Tel. (0 81 53) 28 24 00, Fax (0 81 53) 28 11 34

KN O C H, S T E FA N , Dipl.-Ing. (FH),c/o DLR Deutsche Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt e.V.,Postfach 11 16, 82230 Weßling,Tel. (0 81 53) 28 24 68, Fax (0 81 53) 28 11 34

KÜ RT E N , FR A N K ,c/o Pro Orga GmbH, Großheide 294, 41063 Mönchengladbach,Tel. (0 21 61) 8 80 60, Fax (0 21 61) 8 57 00

LE I , B I N , Dipl.-Ing.,c/o TU Bergakademie Freiberg, Lampadiusstraße 4, 09596 Freiberg, Tel. (0 37 31) 39 29 87, Fax (0 37 31) 39 36 58

LÜ P F E RT, HA N S -PE T E R , Prof. Dr.-Ing. habil.,c/o TU Bergakademie Freiberg, Lampadiusstraße 4, 09596 Freiberg, Tel. (0 37 31) 39 29 87, Fax (0 37 31) 39 36 58

TÖ N N E S , PE T E R , Dipl.-Ing.,c/o Zenit GmbH, Postfach 10 22 54, 45422 Mülheim,Tel. (02 08) 3 00 04 35, Fax (02 08) 3 00 04 29

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5 49

Page 39: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Kompaktlager mit Kassetten für Langgutbesteht aus Standardbauteilen

Aus Standardbausteinen zu-sammengesetzt wird dasKompaktlager STLS für Lang-gut. Es zeichnet sich durcheinen modularen Aufbau inzwei Regalzeilen und einerRegalgasse aus. In der Regal-gasse verfährt die heb- undsenkbare Lasttraverse undholt oder bringt die beidseitigangeordneten Langgutkasset-ten. Die Ein- und Auslagersta-tionen können beliebig ange-ordnet werden. Somit läßt sichdas Kompaktlager für Roh-materialien, als Zwischen-lager, als Puffer für die Kom-missionierung, als Material-flußsystem oder zur Überwin-

dung verschiedener Benut-zerebenen nutzen. Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG, 77855 Achern, Tel. (0 78 41) 61-1 80, Fax (0 78 41) 61-3 88

Elektroseilwinde mit Stirnradgetriebe

Sehr vielseitig verwendbar ist nach Herstellerangaben die Elektroseilwinde Beta. Die nach strengen ergonomi-schen, ökologischen und öko-nomischen Vorgaben konstru-ierte Elektroseilwindenfamiliemit Stirnradgetriebe stellt einmodulares Baukastensystemdar, das auf fünf Baugrößenbasiert und viele verschiedeneVarianten von Elektroseilwin-den für Hublasten im Bereichvon 100 bis 5000 kg zuläßt.Alle Winden dieser Baureihesind mit Ausnahme weniger

Modelle in die Triebwerk-gruppe 2m eingestuft.Pfaff-silberblau GmbH & Co.,86316 Friedberg, Tel. (08 21) 7 80 12 06, Fax (08 21) 7 80 12 05

Kombinierter Stapler für Palettenkann auf Lkw transportiert werden

Zwei beladene Paletten über-einander tragen kann dasGerät LEHCI, bei dem es sichum eine Kombination ausDeichselstapler und Hubwa-gen handelt. Es eignet sichaufgrund seines kompaktenFormates für die Mitnahmeauf einem Lkw und für uni-verselle Einsätze in Ferti-gungs- und Montageberei-chen. Durch die Kombina-tion halbieren sich beim Be- und Entladen eines Lkwsowie beim innerbetriebli-chen Transport Arbeitsauf-

wand und -zeit. Das Gerät hateine Breite von 637 mm.Lafis Transportgeräte GmbH,46010 Oberhausen, Tel. (02 08) 65 67-0, Fax (02 08) 65 67-2 41

Page 40: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Landförderband im Baukastensystemhat einen Aufsteckgetriebemotor

Ein norddeutsches Unter-nehmen hat als Produktlinieein Landförderband im Bau-kastensystem vorgestellt. AlsAntriebe stehen SEW-Auf-steckgetriebemotoren zur Ver-fügung. Das Landband wird in den Gurtbreiten 500, 650,800 und 1000 mm bis zu Achs-abständen von 500 m ange-boten. Zugehörig sind dreitei-lige Rollenstationen mit war-tungsfreien Präzisionsrollen,die einen Durchmesser von 89 oder 108 mm haben. Mankann zwischen einer Spindel-

spannstation und einer Win-denspannstation wählen. Gustav Bertram GmbH, 30179 Hannover, Tel. (05 11) 67 48 30, Fax (05 11) 67 32 29

Schneckenförderer transportiert Granulate

Für die flexible Förderungvon granulatartigen, fein-körnigen Produkten in derindustriellen Fertigung wurdeein Schneckenförderer ent-wickelt, der jede Art vonPulvern und Granulaten auseinem Vorratsbehälter miteiner Austragsschnecke zuweiterverarbeitenden Abfüll-maschinen transportiert. Dieobere Schneckenabdeckungund der Schneckenboden las-sen sich komplett in kurzerZeit öffnen und ermöglichendadurch eine Intensivreini-gung des Gerätes. Dies hatden Vorteil, daß bei einemProduktwechsel keine langen

Stillstandszeiten entstehenund Produktvermischungenvermieden werden.Ludwig Keiper GmbH & Co. KG, 67823 Obermoschel,Tel. (0 63 62) 7 21, Fax (0 63 62) 34 30

Drehgelenke für Maschinen und Anlagenschützen vor ungewollten Spannungen

Als Helfer zur Verbindung vonHandhabungsgeräten, Dosier-anlagen, Pumpen sowie Misch-und Förderanlagen aller Artkann man die Drehgelenke des ADG-Systems verwenden.Mit ihnen lassen sich unter-schiedlichste Biege-, Zug- undDruckbeanspruchungen auf-fangen. Sie schützen somitAnbauteile vor ungewolltenSpannungen. Beim Transportvon Gasen, Flüssigkeiten undGranulaten werden die Dreh-gelenke als Verbindungsele-mente von Rohrleitungs- und

Schlauchverbindungen ver-baut. Armaturen- und Trankgeräte-bau GmbH, 65571 Diez, Tel. (0 64 32) 91 47-40, Fax (0 64 32) 91 47 11

Page 41: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Automatische Justage von Robotern

Ein wichtiger Schritt bei derFertigung von Industrierobo-tern ist die Justage der einzel-nen Glieder. Dabei muß jedeAchse in eine definierte Aus-gangsposition gebracht wer-den. Dies wurde bislang sehraufwendig mit mechanischenMeßmaschinen oder Lehrendurchgeführt. Jetzt wurde ein optisches Meßsystementwickelt, das den Justage-vorgang automatisiert. Dabeiwird eine Kamera an einemReferenzkörper auf demRoboterflansch aufgestellt.Die Kamera besitzt durchihren inneren Aufbau, sichüber ein Referenzgitter einmaßliches Abbild zu holen,eine solche Stabilität, daßdieser Vorgang nur einmaligerfolgen muß. Der eigentlicheMeßvorgang sieht dann soaus, daß der Roboter einenReferenzkörper mit Meßmar-ken in die Hand bekommt, ineine Meßpose fährt und ledig-lich einen kurzen Momentverharren muß, bis das Meß-ergebnis vorliegt. Die ermit-

telte aktuelle Position undOrientierung des TCP geht ineinen Rechenprozeß ein, alsdessen Ergebnis genau diegesuchten Nullpositionen aus-gegeben werden. Mit einemKamerameßsystem wird dannzusätzlich eine qualitativeKontrolle durchgeführt, in-dem der justierte Roboter um einen Punkt herumfährtund die Kamera die Anwei-chungen ermittelt. Schweißtechnische Lehr- undVersuchsanstalt Halle GmbH,06118 Halle, Tel. (03 45) 52 46-0, Fax (03 45) 52 46-3 66

Schnelle Zahnriemen-Lineareinheit

Zum schnellen undpunktgenauen Posi-tionieren von Werk-stücken bei Ein- undMehrachssystemenwurde eine Zahn-riemen-Lineareinein-heit konzipiert. Auf-grund des reduzier-ten externen Massenträg-heitsmoments sind hoheBeschleunigungen möglich,so daß Verfahrgeschwindig-keiten bis 5 m/s erzielt wer-den. Die Positioniergenauig-keit liegt bei ±0,04 mm. Diestatische Tragzahl gibt derHersteller mit 2000 N, diedynamische mit 960 N an. Indas Aluminium-Strangpreß-profil ist eine Miniatur-Linear-führung eingebaut, die einegenaue Führung auf klein-stem Raum realisiert. Ergänztwird die Linearführungs-schiene durch einen Wellen-

schlitten, der aus einem Alu-miniumprofil besteht, in demacht geschliffene und gehär-tete Stahlwellen mit 3 mmDurchmesser zur Kraftauf-nahme integriert sind. DieMotormontage ist beidseitigdurch ein verlängertes Wel-lenende an der Antriebsseitemöglich. Die Lineareinheit ist80 mm breit, 63,5 mm hochund wird bis zu einer Längevon 2000 mm geliefert. Isel-automation, 36130 Eiterfeld, Tel. (0 66 72) 8 98-0, Fax (0 66 72) 8 98-8 88

Page 42: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Schaltnetzteile von 25 bis 110 W

Die Schaltnetzteil-Serie LPstellt ein Düsseldorfer Elek-tronik-Unternehmen vor. DieGeräte gibt es in den Stufun-gen 25 W, 40 W, 60 W, 80 Wund 110 W. Die Ausgänge sindfür eine, zwei und vier Span-nungen ausgelegt. Weil dieGräte über Universal-Netz-eingänge verfügen, ist eineUmschaltung nicht erforder-lich. Nach Angaben des Her-stellers verfügen alle Netzteileüber alle internationalen Test-kennzeichen. So entspricht esder VDE 0805/EN60950 (IEC950), UL 1950, CSA 22.2-234Level 3, Nemko EN 60950/

EMKO-TUE (74-sec) 203, BABTEN 60950/BS7002 und CBCertificate and Report. Außer-dem erfüllen sie die EMV-Vorschriften und haben des-halb ein CE-Zeichen.Unitronic GmbH, 40444 Düsseldorf, Tel. (02 11) 95 11-0, Fax (02 11) 95 11-1 11

Vierkanal-Leistungs-Optokopplerschaltet verschleißfrei 24-V-Lasten

Zum kontaktlosen Schaltenvon Ventilen, Bremsen, Gleich-stromschützen und anderenLasten bis zu einem Gleich-strom von 3 A eignet sich derOptokoppler VM 5, der vier-kanalig aufgebaut ist. In einerweiteren Version VM 4 istdieser einkanalig aufgebaut.Über einen optoentkoppeltenEingang wird der Leistungs-koppler angesteuert und istdamit vom Leistungsteil poten-tialgetrennt. Der Schaltzu-stand wird über eine Leucht-

diode angezeigt. Die Aus-gangstreiber werden mit einerGleichspannung von 24 Vversorgt. Sie arbeiten puls-schaltend und sind dauer-kurzschlußfest. Bei größerenLasten kann der Ausgangs-strom durch einfaches Paral-lelschalten der Ausgänge ver-vielfacht werden.ATR IndustrieelektronikGmbH & Co. KG, 41751 Viersen, Tel. (0 21 62) 48 50, Fax (0 21 62) 48 51 00

Industrietaugliche Eingabetastaturarbeitet auf kapazitiver Basis

Auf Basis kapazitiver Senso-ren arbeitet die industrietaug-liche Eingabetastatur Isotap.Die durch eine Glasscheibeschaltende Tastatur erfüllt dieCE-Richtlinien und ist un-empfindlich gegen einen Was-serfilm auf der Tastaturober-fläche und kann auch mitLatex-Handschuhen oder denin der Industrie verwendetenIndustrie-Chemie-Handschu-hen betätigt werden. Weil derAufbau und die Auswerteelek-tronik vergleichsweise einfachsei, könne die Eingabetastaturkostengünstig produziert wer-den. Unterschiedliche Mög-

lichkeiten der Beleuchtungund der Fingerführung könn-ten dabei verwirklicht wer-den, so daß die Bedienerer-gonomie auf die Anwendungabgestimmt werden könne.Dyna Systems GmbH, 88175 Scheidegg, Tel. (0 83 81) 9 19-01, Fax (0 83 81) 9 19-2 90

Page 43: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Arbeitsplatz für Packaufgabenist elektrisch in der Höhe verstellbar

Um eine Variante mit elek-tromotorisch höhenverstell-barer Tischplatte wurde dasPacktischsystem Modul 5000ergänzt. Dieser Tisch emp-fiehlt sich insbesondere dann,wenn die Arbeitshöhe zumBeispiel im Mehrschichtbe-trieb häufig angepaßt wer-den muß oder wenn unter-schiedlich hohe Kartons oderwechselnde Höhen währenddes Arbeitsvorgangs auf eineergonomisch günstige Posi-tion gebracht werden sollen.Durch Knopfdruck kann dieTischplatte in Sekunden auf

jede beliebige Arbeitshöhezwischen 720 und 1070 mmeingestellt werden.Hüdig + Rocholz GmbH & Co. KG, 42553 Velbert, Tel. (0 20 53) 8 19-0, Fax (0 20 53) 8 19 66

Mikrocomputergesteuertes Auswertegerätfür elektromechanische Waagen

Für eine Vielzahl verschiede-ner Wäge-, Zähl- und Plus-/Minus-Toleranzkontroll- so-wie Steuer- und Datenerfas-sungsfunktionen eignet sichdas mikrocomputergesteu-erte Auswertegerät ITS fürelektromechanische Waagen.Zusammen mit bis zu dreiSchnittstellen-Modulen sindder Anschluß an unterschied-liche Peripheriegeräte, wieDrucker, Präzisionswaagen,Strichcode-Lesegeräte, EDVund PC, sowie der Daten- undSignalaustausch mit diesenGeräten möglich . Ein LC-Display ermöglicht in Verbin-

dung mit dem Folien-Tasten-feld zur alphanumerischenDaten- und Befehlseingabe,neben der Gewichtswerte- und Statusanzeige, gleich-zeitig eine Bedienerführungfür die verschiedenen Pro-grammfunktionen und für die Erfassung von Daten. AmAnalog-Digital-Wandler ist der Anschluß von elektrome-chanischen Lastaufnehmernsowie einer oder mehrererDMS-Wägezellen möglich.Bizerba GmbH & Co. KG,72336 Balingen, Tel. (0 74 33) 12 22 47, Fax (0 74 33) 12 27 26

Tintenstrahl-Markierungsgerätauch bei hohem Störpegel verwendbar

Nach dem Dauertintenstrahl-verfahren arbeitet das Markie-rungsgerät Codi-Jet, dessenElektronik eine hohe Stö-rungssicherheit aufweist, sodaß das Gerät auch in In-dustriebereichen mit hohemStörpegel einsetzbar ist. Mankann damit Buchstaben,Barcodes, Numerierungen,Datums- und Zeitangaben,Adressen und Grafiksymboleaufbringen. Zu dem Gerät gibtes eine Kamera für die optischeLesekontrolle. Sie vergleicht

elektronisch das Ist-Bild mitdem Soll-Bild und zeigt aufdem Monitor Fehler an.Stempelfabrik Wolf & Co.,57074 Siegen, Tel. (02 71) 5 20 14, Fax (02 71) 5 20 16

Page 44: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Komplette Personalzeiterfassungspeziell für kleine Betriebe

Speziell auf kleine Betriebe istein Komplettsystem für diePersonalwirtschaft ausgelegt.Die Anwesenheitszeiten derBeschäftigten werden miteinem modernen Chipkarten-terminal erfaßt und von einerleistungsfähigen Windows-Software ausgewertet. DieSoftware bietet alle Standard-funktionen wie On- und Off-linefähigkeit, Sollzeitverwal-tung, Abteilungsüberblick.Auch eigene Zeitmodelle sindleicht zu erstellen. Monatsab-

rechnungen und Jahresüber-blicke sowie eine einfacheUrlaubsverwaltung sind eben-falls integriert. Für Einzelhan-delsbetriebe mit den neuenLadenöffnungszeiten wurdenbesondere Funktionen einge-baut. Die Standardkonfigura-tion besteht aus Erfassungs-terminal, Windows-Softwareund Chipkarten.Texuply GmbH, 85276 Pfaffenhofen, Tel. (0 84 41) 40 37-0, Fax (0 84 41) 40 37 26

Foliengestützte Sicherheitsetikettenfür dokumentenechte Nachbeschriftung

Die Sicherheitsetiketten Data-safe bieten neben eingedruck-ten Informationen Platz fürhandschriftliche Ergänzun-gen, die vor Manipulationengeschützt werden. Die Data-safe-Etiketten bestehen auseinem Verbund hochwertigerFolien. Der Ausdruck liegt ge-schützt unter einem Laminat.Über dem nachbeschriftbarenBereich klebt das Laminatzunächst noch nicht und läßtsich nach oben klappen. Nachdem Eintrag der individuellenDaten in das Beschriftungs-feld wird die Restabdeckung

des Laminats abgezogen undangedrückt. Ein nachträgli-ches Verändern der Daten istnun nicht mehr möglich.Schreiner Etiketten undSelbstklebetechnik GmbH &Co., 85764 Oberschleißheim,Tel. (0 89) 3 15 84-0, Fax (0 89) 3 15 84-1 66

Elektronischer Schlüsseltresor

Das elektronische Schlüssel-tresor-System Supra ist be-sonders für den Einsatz imTransport- und Speditions-gewerbe geeignet und kannüberall dort eingesetzt wer-den, wo ein bestimmter Perso-nenkreis Zugang zu mehrerengesicherten oder verschlos-senen Objekten haben muß,zum Beispiel Fahrer bei derNachtanlieferung. Damit müs-sen diese Personen nicht mehreine Vielzahl mechanischerSchlüssel mit sich herumtra-gen. Ein Steuergrerät, kleinerals eine Zigarettenschachtel,genügt, um jeweils an Ort undStelle den richtigen Objekt-

schlüssel aus dem dort ange-brachten Schlüsselsafe zuentnehmen.Zur Entnahme des Schlüsselswird das kleine Handgerät inden Schlüsselsafe eingeklickt.Die im Speicher des Tresorsabgelegten Daten überprü-fen die Berechtigung. Danachkann der Objektschlüssel frei-gegeben werden, indem derBenutzer seinen persönlichenPIN-Code eintippt. Der Tresorspeichert die Daten der letzten274 Öffnungen.Kruse Sicherheitssysteme,22525 Hamburg, Tel. (0 40) 85 32 45-42, Fax (0 40) 85 32 45-55

Page 45: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

MARKTSPIEGEL

Maschinenmarkt

Optoelektronischer Fingerabdruckscanner

Den Fingerabruck als persön-lichen Schlüssel zu nutzenund in automatisierten Ver-fahren in kürzester Zeit zuerfassen und zu idetifizieren,ermöglichen moderne opto-elektronische Sensoren, ge-paart mit biometrischer Bild-analyse. Eine technischeLösung dafür stellte ein Her-steller mit dem Zutrittskon-trollgerät „acco“ auf der Secu-rity in Essen vor. Mit diesemGerät können Fingerabdrückedirekt von Personen erfaßtund codiert werden. Einge-bunden in ein Zutrittskon-trollsystem, entscheidet so der

Sensor über die Freigabe desZutritts. Das Zutrittskontroll-gerät vergleicht den Abdruckdes aktuell aufgelegten Fin-gers mit den einmal einge-lernten Merkmalcodes. Rheinmetall Industrie GmbH,40033 Düsseldorf, Tel. (02 11) 4 73-47 29, Fax (02 11) 4 73-41 57

Stand-alone-Zutrittskontrollsystemmit berührungslosem Leserkopf

Das Stand-alone-Zutrittskon-trollsystem PSR-630 ist miteinem berührungslosen Leserausgestattet. Das Gerät kannsowohl im Industrie- als auchim Privatbereich seine Anwen-dung finden. Die Steuerungund Überwachung eines ein-zelnen Zugangs wird ohne dieAnbindung an eine Zentralerealisiert. Die in einem schlan-ken Gehäuse befindlichenTeile wie Lesekopf, Steuerelek-tronik, Speicher- und Türöff-nerkontakt ermöglichen eineschnelle und einfache Instal-

lation. Steuereingänge fürTürüberwachung und manu-eller Türöffner sind ebensovorhanden wie ein integrier-ter Sabotagekontakt zum Ein-schleifen in einen Alarman-lagenkreis. Das Gerät kannauf zwei Arten betrieben wer-den: durch Impulsmodus oderUmschaltmodus. Jeder Lese-vorgang wird mit roten odergrünen LED angezeigt.Kurth Electronic, 72793 Pfullingen, Tel. (0 71 21) 97 55-0, Fax (0 71 21) 97 55 56

Gefahrenmelder für Temperatur und Rauch

Der Brandmelder OT 200 LSNverbindet die Eigenschafteneines Thermo- und eines opti-schen Melders. Durch spezielleAuswertungsverfahren (FuzzyLogic) reagiert er sowohl aufTemperaturanstieg als auchauf Rauch. Für besondere Ein-satzbedingungen ist es mög-lich, die beiden Sensorteileautomatisch oder manuell ein-und auszuschalten. So kannman beispielsweise den opti-schen Teil vorübergehendstilllegen, um eventuelle Fehl-alarme auszuschließen – etwabei Schweißarbeiten oder ineinem Kantinenbetrieb mit

Dampfentwicklung. Der Ther-mosensor bleibt während-dessen in Betrieb. Der Melderkann mit Brandmeldezentra-len betrieben werden.Robert Bosch GmbH, 70049 Stuttgart, Tel. (0 69) 75 05-23 37, Fax (0 69) 75 05-21 22

Page 46: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

TERMINE

Maschinenmarkt

Tagung: Der Stapler im Mittelpunkt des Transports

VDI-Gesellschaft Fördertechnik, Materialfluß und Logistik, Postfach 10 11 39, 40002 Düsseldorf, Tel. (02 11) 62 14-2 59, -3 00 oder -4 03,Fax (02 11) 62 14-1 55

Kongresse, Kolloquien, Seminare

Heidelberg11. und12. 3.

1080 DM

F&E-Leiter-Forum ’97

Institute for International Research GmbH & Co, Management-Konferenzen,Otto-Vogler-Straße 17, 65843 Sulzbach,Tel. (0 61 96) 5 85-0, Fax (0 61 96) 5 85-4 85

Seminar: Die lernende Vertriebsorganisation – eigene Potentiale nutzen

Marketing Management Team, Grosse Bleichen 12, 20354 Hamburg, Tel. (0 40) 34 06 28, Fax (0 40) 34 07 74

Mainz11. bis13. 3.

3695 DM

Frankfurt/Main4. und5. 2.

1750 DM

Fachauditorlehrgang

Lehr- und Versuchsgesellschaft für Qualität mbH, Lahnstraße 31, 45478 Mühlheim an der Ruhr, Tel. (02 08) 99 38 80, Fax (02 08) 5 72 71

Seminar: Technik und Instand-haltung von Elektroseilzügen, Elektrokettenzügen, Seilwinden und Kranbaukasten

Mannesmann Demag Fördertechnik AG,Abt. 7308 Information und Schulung, Postfach 67, 58286 Wetter, Tel. (0 23 35) 92-71 48, Fax (0 23 35) 92-72 50

Wetter18. bis21. 3.

Mühlheiman der Ruhr12. bis16. 2.

2300 DM

Seminar: Der erfolgreiche Logistiker

Logistik-Training-Team, Maternusstraße 37, 41352 Korschenbroich, Tel. (0 21 61) 67 05 67, Fax (0 21 61) 67 90 33

2140 DM

Düsseldorf24. bis28. 2.

2480 DM

Konferenz: Zutrittskontrolle in der Anwendung – mechanische und elektronischeSicherheitskonzepte

BHE-Service-GmbH, Feldstraße 28, 66904 Brücken, Tel. (0 63 86) 92 14-0, Fax (0 63 86) 92 14-99

Frankfurt/Main25. und26. 2.

980 DM

Konferenz: Safety & Health at Work

Paramount Exhibitons & Conferences, 17-21 Shenley Road, Borehamwood, Herts WD6 IRT England, Tel. (0044 1 81) 2 07 25 99, Fax (0044 1 81) 2 07 25 98

London4. bis6. 3.

275 Pfund

Konferenz: Verkürzung vonKonstruktionszeiten

Euroforum Deutschland GmbH, Postfach 23 02 65, 40088 Düsseldorf, Tel. (02 11) 96 86-3, Fax (02 11) 96 86-5 02

Düsseldorf4. bis6. 3.

3495 DM

Page 47: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

BÜCHER

Entlohnungs-

systeme

Von R. Weber.Renningen:Expert-Verlag,1994. 269 Sei-ten, kartoniert,74 DM.

Strategien

für Sieger

Von P. v. Windauund M. Schuma-cher. Frankfurt:Campus Verlag,1996. 178 Seiten,gebunden,58 DM.

Technische

Bildverarbei-

tung

Von B. Jähne undanderen. Berlin,Heidelberg:Springer Verlag,1996. 262 Seiten,gebunden,128 DM.

Manches etwas knappVeränderte Formen der Pro-duktion und der Arbeitsorga-nisation – diese Folgen einerständig steigenden Ausrich-tung der Unternehmen aufihre Kunden bedingen eineAnpassung der bisher ange-wandten Entlohnungsformen.

Rainer Weber läßt in sei-nem Buch „Entlohnungssy-steme bei steigender Auto-matisierung und in der LeanProduction“ keinen Zweifeldaran, wohingehend die be-stehenden Entlohnungssy-steme modifiziert werden sol-len. Er plädiert für eine Um-stellung der noch weitver-breiteten Zeit- oder Akkord-lohnsysteme auf Prämien-lohnsysteme. Zur Begrün-dung zieht er zunächst einenVergleich zwischen den ver-schiedenen Lohnsystemen,bevor er ausführlich auf dievielfältigen Ausgestaltungs-möglichkeiten der Prämien-lohnsysteme eingeht.

Das stark arbeitswissen-schaftlich orientierte Buch,das mit einer Fülle vonGraphiken sowie hilfreichenBild- und Zahlenbeispielenaus der betrieblichen Praxisangereichert ist, hätte eineleserfreundlichere Formulie-rung und Anordnung seinesTextes verdient.

Bedauerlich ist auch, daßdie Ausführungen zu einigenwichtigen Teilgebieten, bei-spielsweise den rechtlichenGrundlagen der Prämienent-lohnung, etwas knapp ausfal-len. Dies wäre, insbesondereangesichts der Tatsache, daßden rechtlichen Aspekten eineSchlüsselstellung im gesam-ten Einführungsprozeß zu-kommt, wünschenswert.

MICHAEL BENCHERT

I

Neue ErkenntnisseMittelständische Unterneh-mer finden in diesem BuchOrientierung, Anregungenund Motivation für neueAufgaben: Das von Unterneh-mensberatern überwiegendeingesetzte Instrumentariumzur Bewertung von Unter-nehmen und Märkten stammtaus der Problemlage in Groß-unternehmen und ist auf denMittelstand kaum übertrag-bar. Modebegriffe der Mana-gement-Literatur werden inihrer Bedeutung relativiert;das ermöglicht neue, eigeneErkenntnisse.

Anstelle des üblichenMarkt-Wettbewerbs-Portfoliowird eine 9-Felder-Matrix ein-gesetzt, in der zwei Parameter– Problemausschöpfung oderBreite der Anwendung – dasAktionsfeld qualitativ undquantitativ beschreiben. Indieser Umgebung kann sichder Unternehmer mit Erfolgunterschiedlich bewegen; dieAutoren bezeichnen die Sie-gertypen je nach Vorgehen alsHeimspieler, Strategen, Stür-mer, Konsequente oder Auf-geschlossene. Jede Stärke sol-chen Vorgehens ist mit cha-rakteristischen Schwächenund Risiken behaftet, die expli-zit dargestellt werden. Unter-nehmenskultur und Strate-gie, Allianzen, Schlüssel- undErfolgsfaktoren auf dem Wegzur Spitze werden nicht nurtheoretisch, sondern anhandzahlreicher Beispiele nach-vollziehbar erläutert.

Das Buch ist lebendiggeschrieben; das ist eine guteVoraussetzung dafür, daß derKopf frei wird für die Analyseder eigenen Situation. Mittel-ständische Unternehmer wer-den sich nach der Lektüre die-ses Werkes in anderem Lichtsehen und die Erkenntnissegewinnbringend umsetzen.

WALTER LUDWIG

Guter ÜberblickDie Notwendigkeit zur Steige-rung des Automatisierungs-grades von Produktionspro-zessen und ständig wach-sende Anforderungen an dieProduktqualität erfordern inzunehmenden Maß den Ein-satz von bildverarbeitendenSystemen in der industriellenPraxis. Das berührungsloseMeßprinzip und die Erfassungansonsten unzugänglicherObjekteigenschaften sind indiesem Zusammenhang vonentscheidender Bedeutung.

Im Vergleich mit dem visu-ellen System des Menschenwerden zunächst die grund-sätzlichen Funktionen einesBildverarbeitungssystemsund diverse Ansätze zur Bild-verarbeitung vorgestellt. Einweiterführendes Kapitel be-schreibt die Methoden zurBildaufnahme und informiertinsbesondere über aktuelleTendenzen in der Hardware-entwicklung. Zahlreiche Bei-spiele aus Industrie undWissenschaft verdeutlichendas Anwendungspotentialund vermitteln einen erstenEindruck hinsichtlich desRealisierungsaufwandes.

Es ist den Autoren gelungen,grundlegende Aspekte undEntwicklungsrichtlinien derBildverarbeitung anschaulichdarzustellen. Die Beispielapp-likationen geben dem Lesereinen guten Überblick überbereits realisierte Projekte,wenngleich die Beschreibungan manchen Stellen zu ober-flächlich ist.

Das Buch ist optisch gutgestaltet. Die übersichtlichenDiagramme und die zum Teilfarbigen Abbildungen erleich-tern das Textverständnis. DerPreis erscheint allerdings den-noch ein wenig zu hoch.

THOMAS KRIEGER

DIN-Taschenbuch 277 – Laser-

materialbearbeitung

Hrsg.: DIN Deutsches Institut fürNormung e. V. Berlin: Beuth Verlag, 1996. 208 Seiten, kartoniert,70 DM.

Eine ausführliche und den-noch in überschaubarer Form gestaltete Übersichtüber den Status quo der Laser-Normung stellt das DIN-Taschenbuch 277 dar.Hersteller und Anwendererhalten damit alle gängigenLasernormen, die zu einembestimmten Bearbeitungs-prozeß gehören. Sie werdenmit der Terminologie, speziel-len Sicherheitsanforderun-gen bei der Lasermaterialbe-arbeitung und den Normenzur Laseranlage vertrautgemacht. Die Taschenbuch-Erstauflage gibt einen wich-tigen Zwischenbericht unddokumentiert gleichzeitig denBeginn einer neuen Phase des Umgangs und Verständ-nisses der Laseranwendungs-möglichkeiten bei der Materi-albearbeitung.

Moderne Produktionsprozesse

der Elektrotechnik, Elektronik

und Mikrosystemtechnik

Von H. Eigler und W. Beyer. Rennin-gen: Expert-Verlag, 1996. 544 Seiten,kartoniert, 88 DM.

In dem Fachbuch erfolgt einemoderne Gesamteinführungin die sich dynamisch ent-wickelnden Produktionspro-zesse der Elektrotechnik,Elektronik und Mikrosystem-technik. Die Grundlagen, dieHauptentwicklungsrichtun-gen und die sich darausergebenden Schlußfolgerun-gen auf diesem Gebiet wer-den zusammenfassend darge-stellt. Es wird dabei von derErkenntnis ausgegangen, daßFortschritt in der Erzeugnis-entwicklung zumeist Fort-schritte auf dem Gebiet derProduktionsprozesse zur Vor-aussetzung haben. Das Buchschafft eine Bildungsbasis für rationelle Lösungen ineiner derart dynamischenUmgebung und gibt Ent-scheidungshilfen für rechner-gestützte Produkt- und Pro-zeßgestaltung.

Maschinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5

Page 48: Probleme unterschätzt - files.vogel.de · messe Verpackung + Materi-alfluß besteht darin, den Besuchern einen ganzheit-lichen Überblick zu vermit-teln, angefangen vom Pack-stoff

VORSCHAU AUF MM 6 VOM 3. 2. 1997

Maschinenmarkt

III

ProzeßvisualisierungEdmund Segl, Geschäftsführer

der Wonderware GmbH, München:„Wir sehen einen klaren Trend

zur Integration von SPS- und HMI-Funktionalität auf dem PC.“

TrenntechnikMit einem Unterdruckvon wenigen Millibar

läßt sich ein Saug-wirbelrohr betreiben,

das einen Kalt- undeinen Warmgasstrom

aufbaut. Dabeiwerden mitgeführte

Partikel zu rund 98% im anteilmäßig

kleinen Warmgasstromkonzentriert.

Kompakt-Öko-AuditViele Unternehmen

haben noch Schwie-rigkeiten, den Auf-

wand für die Einfüh-rung eines Umwelt-

managementsystemsnach EG-Öko-Audit-

Verordnung abzu-schätzen. Das

Umwelt-Kompakt-Audit ermöglicht

einen schnellen und kostengünstigen

Überblick.

SteuerungenIm Gegensatz zu einer konven-tionellen Fräsmaschine fertigt eine manuelle CNC-Maschine erheblich genauer und kapituliert auch nicht beim Bearbeiten komplizierterWerkstücke.

Sie lesenaußerdem:

Kompressorantrieb

Als eine unkonven-tionelle Antriebs-lösung für den Druck-luftverdichter in einerMüllverbrennungsan-lage hat man eineDampfturbine ausge-wählt. Der Dampf fälltpraktisch gratis an.

Serie: Finanzen

Stichworte wie Bank-auskunft, Mitwirkungs-pflicht oder AGB-Haftung sind denmeisten Bankkundenkaum bekannt. Dieskann erhebliche Nach-teile mit sich bringen.

Mas

Themen

Verfahrenstechnik

Prozeßautomatisierung

Umweltschutz

Energietechnik

Steuerungen

Management

chinenmarkt, Würzburg 103 (1997) 5