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Raumbezogene ImagesRaumbezogene Images

Fragestellung: Inwiefern lassen sich raumbezogene Images

diskursanalytisch erfassen und erklären?

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Gliederung

Zur Gliederung: KapitelFolie

1. Definition3

2. Das Image4

2.1 Entwicklung des Images4

2.2 Bedeutung der Images6

2.3 Rolle der Kommunikation7

3. Das Beispiel Chemnitz8

3.1 Ein Lied für Chemnitz8

3.2 Stadt der Moderne12

4. Literatur

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Zur Definition: 1.) „raumbezogen“

- Bezug zu einem bestimmten subjektiv wahrgenommenen Raum, der in verschiedenen Dimensionen besteht

2.) „Image“

- begriffliche Festmachung von „Image“ sehr schwierig, hier als eine Art individuelles Vorstellungsbild von der Realität (des Raumes und seiner Bewohner zur Verortung der eigenen Person)

- Unterteilung zwischen Selbstimage, Fremdimage und allgemeinen Image

1. Definition

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2.1 Entwicklung des Images

Zur Entwicklung: - Images generieren aus der Kommunikation und Diskursen und beschreiben individuell relevante Eigenschaften von Räumen

- durch die mediale Verbreitung sind sie einer ständigen Überprüfung, Modifizierung und Ausgestaltung unterworfen, durchgeführt auf individueller aber auch öffentlicher Ebene

~ Dynamik des Diskurses, aktiver Reflexionsprozess

- Images sind plebiszitär (offener Zugang) und konservativ (Änderungen abhängig von breiter Akzeptanz)

- sie haben einen appellativen Charakter: Ansprechen bestimmter Personengruppen und deren Vergeltung des formulierten Anspruchs

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2.1 Entwicklung des Images

Zur Entwicklung: - Unterscheidung zwischen

• Normalfall (freies Spiel der Kräfte) und

• professionalisierten Fall (Planung/Marketing)

- es bestehen zwei Wege des Wandels

• Änderung der Realität

• Änderung der Interpretation und Deutung

- Beachte: Der Wandel ist kein Einzelkampf !!!

, sondern ein partizipativ-kommunikatives Miteinander

unterschiedlichster Akteure (breite Akzeptanz)

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2.2 Bedeutung der Images

Zur Bedeutung: - Images dienen für die Bewohner zur Verortung in den verschiedenen Dimensionen des Raumes und der Welt

~ Entlastungsfunktion, Informationsreduktion und Zuordnungsentscheidung

- Images lösen und drücken Selbstwertgefühle aus, verändern diese

- kollektive Selbstdeutung zur Manifestation sozialer Ordnung

- weicher Standortfaktor, der Raum als Produkt

-in der Wirtschaft und dem Marketing sollen Images ein bestimmtes attraktives Bild vermitteln, welches Rezipienten eine Emotion auslöst und zum Konsum auffordert

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2.2 Bedeutung der Images

Zur Bedeutung: - Images fordern Anerkennung und Zuwendung, die von Rezipienten vergolten werden sollen, dabei geht es auch um Gerechtigkeit

- beeinflussen Selbstbild und Selbstwertgefühl

- Images können auch die Funktion der öffentlichen Meinung ausdrücken und so Impulse beispielsweise in der Politik initiieren

- Images können jedoch auch Belastung sein, vgl. Klischee und Vorurteil

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2.3 Rolle der Kommunikation

Zur Kommunikation: - ist verantwortlich für Produktion, Verbreitung und Vermittlung von Images

- insbesondere Massenmedien spielen eine gewichtige Rolle:

• öffentliche Meinung

• Welche Images werden produziert?

• Welche Images werden verbreitet?

• Werden die Images vor der Verbreitung überarbeitet?

- zur Verbreitung braucht man: Imageproduzenten, Imagerezipienten, einen Imageträger (Verbreitungs-medien) und Imagekörper (Gegenstand des Image)

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3.1 Ein Lied für Chemnitz

Zum Beispiel: 4 Argumentationsfiguren:

1) Ehrenvolle Anstrengung: - Ästhetisierung der (schweren) Arbeit als Sinnstiftung durch einen staatlich offerierten Arbeitsethos, welcher protestantische Arbeits- und Lebenstugenden beinhaltet

- Arbeit als Passion und Ehre

- das Zeitalter der Industrie als Blütezeit Chemnitz´ oft gebraucht, obwohl nicht mehr miterlebt, „Ruß-Chamtz“

- Vermittlungsbedarf zwischen Alt und Neu, auch durch Symbole der alten Zeit als Brücken in eine neue Zeit

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3.1 Ein Lied für Chemnitz

Zum Beispiel: 4 Argumentationsfiguren:

2)Der Vergleich – in drei Versionen: - erster Vergleich zwischen Dresden, Leipzig und Chemnitz zu Ungunsten der letzteren Stadt; ungerechte Vernachlässigung der Chemnitzer (Bedürfnisse), werden durch trotzende protestantische Bescheidenheit geglättet, Schätzen des Vorhandenen durch Bodenständigkeit

- zweiter Vergleich als sportlicher Wettstreit; Botschaft ist dass sich Anstrengung noch immer lohnt und das Tor zur Welt öffnet

- dritter Vergleich als sächsische Manchester; offener Umgang und Betonung von Chemnitz als Industriestadt, wobei es hier um Weltgeltung durch den Vergleich geht

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3.1 Ein Lied für Chemnitz

Zum Beispiel: 4 Argumentationsfiguren:

3) Sächsische Heimat: - Heimatverbundenheit zur Stadt, Region und Bundesland durch Liebe zur Heimat, der Landschaft und der Bewohner

- sächsische Gemütlichkeit, Sprache und Reiselust

- Verortung in einer mobilen und globalen Welt, Heimatgefühle als Gefühle der Geborgenheit

- Stolz auf die Heimat, Interesse am Interesse Anderer und Fremder, als Indikator für die Integration in die

moderne Welt (im Mittelpunkt steht der Lustgewinn des Gastes und die Verheißung des Gastes auf eine bessere Zeit)

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3.1 Ein Lied für Chemnitz

Zum Beispiel: 4 Argumentationsfiguren:

4) künftige Verheißung: - Kraft aus der Vergangenheit ziehen, Aufbauwille der Bevölkerung und Mitgestaltung

- Aufbau der Stadt als Aufbau des alten Glanzes in eine neue Zeit: bauliche und soziale Erneuerung

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3.2 Stadt der Moderne

Zum Beispiel: Darstellungen im stadtstreicher

- kritische Auseinandersetzung mit dem Slogan „Chemnitz – Stadt der Moderne“ als Image

- erfunden vom Stadtmarketing CMT

- Problem 1: Chemnitzer wurden nicht mit einbezogen; der Slogan hat außen mehr Erfolg als innen

- Problem 2: Abgrenzung der „Moderne“

- Betonung von Chemnitz als Ware

- fehlende Imagekörper (Quantität)

- Diskurs um den Slogan, befördert Imagebildung, aber

- Notwendigkeit nachzulegen und Bürger ins Boot zu holen und mehr Gestaltung als Vermarktung

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Zu den Quellen: - Bücher:

• Herzig, Oliver A. 1991: Markenbilder Markenwelten. Neue Wege in der Imageforschung. In: Schweiger, Günter

(Hrsg.): Empirische Marketingforschung (Bd.9). Wien: Service Fachverlag.

• Krüger, Rainer 1989 (Hrsg.); Pieper, Annette und Schäfer, Benjamin: Oldenburg – eine Alltagsliebe?.

Vorstellungen über die Stadt als Lebensraum. Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg.

• Weichart, Peter 2006: Entwicklung von Image und Identität. In: Weichart, Peter (Hrsg.); Weiske, Christine und

Werlen, Benno: Place identity und images. Das Beispiel Eisenhüttenstadt. Wien: Institut für Geographie und Regionalforschung.

• Weiske, Christine 2002: Stadt und Welt. Fiktive Verortungen als die Images der Stadt Chemnitz.

In: Hannemann, Christine (Hrsg.); Kabisch, Sigrun und Weiske, Christine: Neue Länder – Neue Sitten?. Transformationsprozesse in Städten und Regionen Ostdeutschlands. Berlin: Schelzky & Jeep.

4. Literatur

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4. Literatur

• Weiske, Christine 2005: Schön reden. Regulierung im Medium der Kommunikation. In: Weiske, Christine;

Kabisch, Sigrun und Hannemann, Christine (Hrsg.): Kommunikative Steuerung des Stadtumbaus. Interessensgegensätze, Koalitionen und Entscheidungsstrukturen in schrumpfenden Städten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

-Diplomarbeiten:•Kaufmann, Dagmar 2003: Images von Plattenbaugebieten- am Fallbeispiel

Zwickau – Eckersbach• Seiler, Anja 2006: Der Sonnenberg – Images eines Chemnitzer Stadtteils

im Stadtumbauprozess

- Zeitschriften:• Kassner, Jens 2008: Last exit Moderne?. Stadtstreicher, Ausgabe 07.2008. Berlin: Möller Druck.

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