Programm Herbst 2019 · 2019. 10. 4. · Richard Strauss (1864-1949) Heimliche Aufforderung, op....

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07.11. Camilla Nylund · Helmut Deutsch 23.11. Günther Groissböck · Gerold Huber 24.11. Piotr Beczała · Helmut Deutsch 30.11. Philipp Hochmair · Werther! www.taggenbrunner-festspiele.at Burg Taggenbrunn St.Veit an der Glan Programm Herbst 2019

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07.11. Camilla Nylund · Helmut Deutsch23.11. Günther Groissböck · Gerold Huber

24.11. Piotr Beczała · Helmut Deutsch30.11. Philipp Hochmair · Werther!

www.taggenbrunner-festspiele.at

Burg Taggenbrunn • St.Veit an der Glan

Programm Herbst 2019

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Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Freundinnen und Freunde von Kunst und Kultur,

glücklich und erleichtert, präsentiere ich Ihnen ein Programm mit vier außerordentlichen Künstlern und kann es selbst noch kaum realisieren: Es begann mit einem täglichen Blick von unserem Wohnhaus auf die Burg, wurde ein vager Gedanke und schließlich ein Traum, der sich zu einer Vision entwickelte und in einem langjährigen mühsamen Prozess der Umsetzung mündete.Nun ist dieses historische Juwel saniert, erscheint in altem und doch neuem Gewand mit einem ganz besonderen Glanz, der von dem neu erschaff enen Konzert- und Festsaal ausgeht.Dass wir nun die Taggenbrunner Festspiele, die ab dem kommenden Jahr von Mai bis November stattfi nden werden, mit vier ersten Veranstaltungen einleiten können, verdanke ich einer schicksalsträchtigen Begegnung vor einigen Jahren: nämlich mit dem langjährigen Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender. Ohne seine Ideen und Erfahrungen, ohne sein umfangreiches Wissen sowie hervorragende Kontakte, wäre das Projekt wohl nicht in dieser Form realisierbar gewesen. Ihm und allen, die das Burgprojekt begleitet haben, gilt mein Dank, wie auch all den Menschen, die den Weg zu uns fi nden und mit ihrem Besuch, ihrer Kunst oder ihrem Applaus den Taggenbrunner Festspielen eine Seele geben und Leben einhauchen.

Ihr Alfred RiedlEigentümer Jacques Lemans und Weingut Burg Taggenbrunn

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Sehr geehrtes Taggenbrunner Festspielteam, liebe Kulturbegeisterte

Endlich ist es soweit: In einem Vorlauf starten die Taggenbrunner Festspiele, mit Konzerten der Operngrößen Camilla Nylund, Günther Groissböck und Piotr Beczała sowie dem bekannten Schauspieler Philipp Hochmair, in die ersten Aufführungen überhaupt. Als Kulturreferent freue ich mich besonders für Burgherren Alfred Riedl, der einen großen Teil dazu beigetragen hat, dass diese Festspiele stattfinden. Auch er weiß, welch hohen Stellenwert Musik und Kultur in Kärnten haben. Sie begleiten die Menschen durch den Jahreskreis und sind bei wesentlichen Ereignissen präsent. Musik und Kultur geben Kraft, spenden Freude und Trost, sind Ausdruck von Individualität aber gleichzeitig auch von Zusammengehörigkeit. Das Ziel der Taggenbrunner Festspiele, unser Bundesland international noch bekannter machen zu wollen, ist sehr lobenswert.  Die aufwändigen Sanierungsarbeiten der Burg haben sich ausgezahlt und ich bin mir sicher, dass ein großes Publikum den Veranstaltungsaal füllen wird. 600 Personen passen in das Herzstück der Burg. Eine hervorragende Grundlage also für tolle Veranstaltungen. Zudem sind die Ambitionen des Architekten Stefan Kogler, eine Symbiose zwischen alten Mauern und moderner Architektur zu schaffen, vollkommen gelungen und ich kann zu dieser Leistung nur gratulieren.  In diesem Sinne wünsche ich als Kulturreferent und Landeshauptmann viel Erfolg, für die erste Festspiel-Saison, aber ganz besonders eine gut besuchte Burg Taggenbrunn für den Auftakt der ersten Taggenbrunner Festspiele 2020!

Mit herzlichen Grüßen,Dr. Peter Kaiser,Kulturreferent und Landeshauptmann von Kärnten

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Die Taggenbrunner FestspieleEinst eine beeindruckende Burg mit über achthundertjähriger Geschichte, war Taggenbrunn allmählich dem Verfall geweiht, bis schließlich nur mehr die traurigen Reste pfl anzenumwachsener Steinmauern an das einstige Monument erinnerten. 2011 war für die Ruine Taggenbrunn schließlich ein Schicksalsjahr, als sie nämlich in den Besitz der Unternehmehrfamilie Riedl überging und ihr damit wieder neues Leben eingehaucht wurde. Denkmalgeschützt und auch als Reminiszenz an die Bedeutung der Historie, sollte die Burgruine restauriert und für die nächsten Generationen erhalten werden. Letztendlich galt es, ein geschichtlich und kulturell wertvolles Projekt zu realisieren, das das Publikum der Taggenbrunner Festspiele heute erleben kann.Wo in Kärnten einst vom Mittelalter bis in die Neuzeit Geschichte geschrieben wurde, steht heute in altem Gemäuer und neuem Gewand, Kultur im Mittelpunkt. Dass Unternehmer als Mäzene auftreten oder Firmen Kultur sponsern, ist nicht ungewöhnlich. Dass aber ein uhrenproduzierendes Familienunternehmen in historisches Gemäuer investiert, um darin kulturelle Aktivitäten zu etablieren, ist eher ein seltenes Unterfangen. Familie Riedl hat genau das getan und einer Vision Raum gegeben: Sie hat den geschichtsträchtigen Ort einer neuen Bestimmung zugeführt, ihn damit der Öff entlichkeit zugänglich gemacht und als Herzstück den neuen Festsaal mit einer Kapazität von über 600 Personen errichten lassen.Vier hochkarätige Veranstaltungen sind ein kräftiges Lebenszeichen und geben einen musikalischen und darstellerischen Vorgeschmack auf die Taggenbrunner Festspiele, die ab kommendem Jahr von Mai bis November stattfi nden werden.Burg Taggenbrunn ist nicht nur historischer Grund, sondern vielmehr ein Nährboden: für einen Ort der Begegnung, einen Ort musikalischer Magie, bleibender kultureller Eindrücke und einen Ort des Rückzuges, der den Alltag zumindest für kurze Zeit vergessen lassen soll.

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Ein Refugium für alle Sinne: Einkehren & GenießenInmitten der Alpe-Adria-Region liegt Taggenbrunn, Kärntens größtes Weingut.

Es stellt ein Refugium für alle Sinne mit atemberaubender Aussicht dar, umfasst die historische Burg, sowie den Getreidespeicher, die malerischen Weinberge und das exklusive Hotel mi 31 Zimmern, Suiten und Appartements.

Das feine Heurigen-Restaurant im historischen Steingewölbe bietet typische Kärntner Jausen-Gerichte und feine Kulinarik.

Öff nungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 15:00 bis 22:00 sowie Samstag und Sonntag von 11:30 bis 22:00.

Taggenbrunn stellt einen idealen Veranstaltungsort und eine romantische Hochzeits-Location dar. Über dem gesamten Anwesen wacht, symbolisch gesehen, die Zeitgöttin des Universalkünstlers André Heller.

Die mehrfach prämierten Weine sind zu Ab-Hof-Preisen erhältlich.

Hotel Weingut Burg Taggenbrunn | Taggenbrunn 9 | 9300 St. Veit an der Glan Tel.: +43 4212 30 200 | www.taggenbrunn.at | [email protected]

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Johannes Brahms (1833-1897)Dein blaues Auge, op. 59/8Geheimnis, op. 71/3Meine Liebe ist grün, op. 63/5Wir wandelten, op. 96/2Unbewegte laue Luft op. 57/8

Robert Schumann (1810-1856)Frauenliebe und Leben, op. 42

Seit ich ihn gesehenEr, der Herrlichste von allenIch kann’s nicht fassenDu Ring an meinem FingerHelft mir, ihr SchwesternSüßer Freund, du blickestAn meinem Herzen, an meiner BrustNun hast du mir den ersten Schmerz getan

Tolvo Kuula (1883-1918)Syystunnelma (Herbststimmung)Sinipiika (Die Waldmaid)Purjein (Segelfahrt im Mondschein)Suutelo (Ein Kuss)

Armas Järnefelt (1869-1958)Leivo (Die Lerche)Solsken (Sonnenschein)Toivoni (Hoffnung)

Richard Strauss (1864-1949)Heimliche Aufforderung, op. 27/3Ruhe, meine Seele!, op. 27/1Morgen!, op. 27/4Cäcilie, op. 27/2

Do, 07. November 2019, 19:30 LiederabendCamilla Nylund · Helmut Deutsch

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Camilla NylundDie in Finnland geborene Camilla Nylund studierte zunächst bei Eva Illes, später in der Opern- und Liedklasse im Mozarteum in Salzburg. Nach Festengagements in Hannover und von 1999 bis 2002 in der Semperoper Dresden, verfolgt Camilla Nylund eine erfolgreiche internationale Karriere: Sie ist regelmäßig  an den renommiertesten Opernhäusern in Hamburg, Berlin, Valencia, Zürich, München, Paris, Mailand, Wien, bei den Salzburger Festspielen und den Bayreuther Festspielen zu Gast. Zu ihrem breitgefächerten Repertoire  gehören u.a. die Leonore  (Fidelio, L.v. Beethoven), Chrysothemis (Elektra, R. Strauss), Salome (R. Strauss), Elsa (Lohengrin, R. Wagner), Sieglinde (Walküre, R. Wagner), Marie (Wozzeck, A. Berg) u.v.m. Sie arbeitet gleichermaßen im Opern- und Konzertfach mit den wichtigsten Dirigenten unsere Zeit wie Daniel Barenboim, Zubin Metha, Sir Simon Rattle, Riccardo Muti und Christian Thielemann. Im Rahmen ihres spektakulären Erfolges als Kaiserin in der Neuproduktion »Die Frau ohne Schatten« (R. Strauss) an der Wiener Staatsoper im Mai/Juni 2019 wurde Camilla Nylund der Titel der Wiener Kammersängerin verliehen. In der Spielzeit 2019/2020 gibt die Künstlerin ihr Debüt an der Metropolitan Opera.

© www.annas-foto.de

© Shirley Suarez

Helmut Deutsch Helmut Deutsch zählt zu den wichtigsten Liedbegleitern unserer Zeit. In Wien geboren, studierte er dort am Konservatorium, an der Musikakademie und der Universität, erhielt den Kompositionspreis der Stadt und wurde mit 24 Jahren Professor. Seine Karriere als Liedbegleiter begann mit der Sopranistin Irmgard Seefried; wichtigster Sänger seiner jungen Jahre wurde Hermann Prey, dessen Partner er in mehreren hundert Konzerten war. Er arbeitete mit vielen der bedeutendsten Liedsänger zusammen und spielte in allen wichtigen Musikzentren. Derzeit arbeitet er v.a. mit J. Kaufmann, D. Damrau, M. Volle und M. Peter. Helmut Deutsch war 28 Jahre lang Professor an der Musikhochschule München und gibt Meisterkurse in Europa und Asien. Zu seinen Studenten zählen u.a. J. Banse, J. Kaufmann, D. Henschel, C. Gerhaher und W. Rieger. Die Arbeit von Helmut Deutsch ist auf mehr als 100 Tonträgern dokumentiert. 2019 erschien seine Autobiographie „Gesang auf Händen tragen“.

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Johannes Brahms (1833 – 1897)Das Gesamtwerk des deutschen Komponisten, Pianisten und Dirigenten umfasst fast alle Gattungen der Musik, ausgenommen die Oper. Er schrieb über 200 Lieder. Es sind psychologisch gestaltete Seelengemälde, die für uns heute Höhepunkte der Liedkunst des 19. Jahrhunderts sind. Die in diesem Programm gesungene Auswahl spannt einen Bogen von sechzehn Jahren, reicht vom Lied „Unbewegte, laue Luft“ op. 57/8 (1868) bis zum späten „Wir wandelten“ op. 96/2 (1884) und gibt einen schönen Überblick über den Facettenreichtum des Brahmsschen Werks in dieser Gattung.

Robert Schumann (1810 – 1856)Der deutsche Komponist, Musikkritiker und Dirigent, der vor allem durch seine Klaviermusik berühmt wurde, schrieb auch Sinfonien, Kammermusik, eine Oper und mehr als 250 Lieder. Schumann bekannte, dass er die Entwicklung auf dem Gebiet des Liedes als einzigen bedeutenden musikalischen Fortschritt ansehe, der seit Beethoven noch möglich sei. Er selbst hielt sich viele Jahre von der Gattung des Liedes fern, achtete sie sogar gering. Dabei besaß Schumann von klein auf ein starkes Gefühl für die Literatur. Als im Jahr 1840 die Hoffnung auf eine baldige Ehe mit der Pianistin Clara Wieck dank eines Gerichtsverfahrens zunahm, brach das vokale Schaffen aus ihm heraus. Innerhalb eines Jahres entstanden 138 Lieder, so auch der Zyklus „Frauenliebe und Leben“ op. 42 nach Texten von Adelbert von Chamisso. Alle Lieder sind gleichsam für Clara allein bestimmt. Schumann schrieb seiner Braut, sie solle die Stücke „leise, einfach, wie Du bist“ und nur für sich singen. „ Ach Clara, was das für eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben; die hatte ich lange entbehrt. […] Meistens mach ich sie gehend oder stehend, nicht am Klavier. Es ist doch eine andere Musik, die nicht erst durch die Finger getragen wird – viel unmittelbarer und melodiöser.“ Seine instrumental-poetische Ader kommt durch zahlreiche Vor-, Zwischen- und Nachspiele keineswegs zu kurz. Vor allem die Nachspiele fassen oftmals die Welt des vorherigen Geschehens und Fühlens noch einmal zusammen. Im Zyklus „Frauenliebe“ spannt sich ein Bogen von der ersten scheuen Begegnung mit dem Geliebten („Seit ich ihn gesehen“) über rauschhaftes Glück („Er, der Herrlichste von allen“), Angst vor Enttäuschung („Ich kann’s nicht fassen“), Freude über die Verlobung („Du Ring an meinem Finger“), freudiges Erwarten der Hochzeit („Helft mir, ihr Schwestern“), Seligkeit über die Schwangerschaft („Süßer Freund“), Erfüllung im Mutter-Sein („An meinem Herzen, an meiner Brust“) bis zum plötzlichen Tod des Gatten („Nun hast du mir den ersten Schmerz getan“).

Toivo Timoteus Kuula (1883 – 1918)Der finnische Komponist und Dirigent studierte Violine und von 1906-1908 privat Komposition bei Jean Sibelius in Helsinki, dann in Bologna, Leipzig und Paris und wirkte als Dirigent lokaler Orchester. 1918 starb er nach einem politischen Streitgespräch mit einem Offizier, der auf ihn schoss und ihn tödlich verletzte. Viele seiner Lieder schrieb er für seine Muse und spätere Ehefrau Alma Silventoinen. Die knapp 50 Sololieder haben einen festen Platz

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im finnischsprachigen Sololiedrepertoire. Kuulas Kompositionen sind zwar von Sibelius beeinflusst, es findet sich aber auch Gabriel Fauré als Vorbild. Mehrere seiner düster elegischen Melodien weisen Einflüsse aus der Volksmusik auf. Die Werkliste umfasst Chor-Orchester-Kompositionen, Bühnenmusik, Kammermusik, virtuose Klaviermusik sowie zahlreiche Lieder und Chorwerke. Kuula schrieb in den Jahren 1904-1907 als Opus 2 drei Lieder, deren erstes, „Syystunnelma“ (Herbststimmung), eine elegische Selbstbesinnung eines alten Menschen darstellt, der sein Alter mit dem Absterben der Natur vergleicht. „Sinipiika“ (Die Waldmaid, 1912) enthält eine romantische Szene und ist eines der impressionistischsten Lieder Kuulas. Im Mittelpunkt steht eine Waldfee, die geheimste Wünsche befriedigt. „Purjein kuutamolla“ (Segelfahrt im Mondschein) ist eines seiner späten Lieder, entstanden 1917 und „Suutelo“ (Ein Kuss) wurde in der Zeit geschrieben, als der Komponist bei Sibelius studierte.

Armas Järnefelt (1869 – 1958) Der finnische Komponist studierte u.a. bei Ferruccio Busoni und Jules Massenet. Er arbeitete als Korrepetitor und Dirigent, ehe er an das Finnische Nationaltheater berufen wurde. Dort brachte er als Erster Opern von Richard Wagner zu Gehör, was ihm 1905 ein Engagement an die Stockholmer Oper eintrug. Ab 1942/43 wurde er Chefdirigent der Philharmonie von Helsinki. 1958 starb er in Stockholm. Järnefelts Werke vereinen romantische Musik mit finnischer Folklore. Orchesterwerke, 13 Kantaten, symphonische Dichtungen, Lieder sowie Chöre zählen zu seinem Schaffen wie auch Bühnen- und Filmmusik. In seinen Liedern benutzt der Komponist oft mythologische Stoffe aus der Sagenwelt. Aus dem über 70 Werke umfassenden Lied-Œuvre Järnefelts hören wir drei Beispiele „Leivo“ (Die Lerche), „Solsken“ (Sonnenschein) und „Toivoni“ (Hoffnung), die vor allem der Faszination der Natur huldigen.

Richard Strauss (1864 – 1949)Der deutsche Komponist wurde vor allem für seine orchestralen Tondichtungen, sein Liedschaffen und seine Opern bekannt. Außerdem war er ein bedeutender Dirigent und Theaterleiter. Der größte Teil seiner gut 200 Lieder entstand in einem Zeitraum von 25 Jahren in München und Berlin (1870-1905). Die „Vier Lieder“ op. 27 (1894) schrieb Strauss für seine Frau, die Sängerin Pauline de Ahna, und zwar zum Hochzeitstag. Später instrumentierte der Komponist diese Lieder. Das Lied „Heimliche Aufforderung“ op.27/3 gehört zu den populärsten Werken des Tondichters in dieser Gattung. Dem Rausch des ausgelassenen Festes wird die Intimität und Zweisamkeit der Nacht entgegengestellt. Das Lied „Ruhe, meine Seele“ op. 27/1 lässt feierliche Klänge, eine abwechslungsreiche Harmonik und ein zauberhaftes Klangbild hören. „Morgen!“ op. 27/4 ist eines der häufigsten aufgeführten und eingespielten Lieder Richard Strauss. Text und Musik geben ein zufriedenes Bild des inneren Glücks wieder. Der Oper am nächsten kommt das Lied „Cäcilie“ op.27/3, eine Liebeswerbung voller Leidenschaft, die der Komponist dramatisch gestaltete.

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Johannes Brahms (1833-1897)Vier ernste Gesänge op. 1211. Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh, Prediger Salomo, Kap. 32.Ich wandte mich, und sahe an, Prediger Salomo, Kap. 43. O Tod, wie bitter bist du, Jesus Sirach, Kap. 414. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen, S. Pauli an die Corinther I., Kap. 13

Robert Schumann (1810-1856)Liederkreis  op. 39

1. In der Fremde2. Intermezzo3. Waldesgespräch4. Die Stille5. Mondnacht6. Schöne Fremde7. Auf einer Burg8. In der Fremde9. Wehmut10. Zwielicht11. Im Walde12. Frühlingsnacht

Peter I. TschaikowskyNet, tol´ko tot, kto znal / op. 6, Nr. 6Primiren´je / op. 25, Nr. 1Sleza drazhyit / op. 6, Nr. 4Sred shumnogo bala / op. 38, Nr. 3Serenada Don Juan / op. 38, Nr. 1

Sa, 23. November 2019, 19:30 LiederabendGünther Groissböck · Gerold Huber

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Günther GroissböckGünther Groissböck studierte an der Wiener Musikuniversität bei Robert Holl und später bei José van Dam. Als einer der international gefragtesten Sängern seines Fachs, ist er regelmäßiger Gast an den bedeutendsten Bühnen der Welt, wie der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, der Opéra National de Paris, der Bayerischen Staatsoper München, der Wiener Staatsoper, der Staatsoper Unter den Linden und der Deutschen Oper Berlin, dem Royal Opera House Covent Garden, sowie bei den Bayreuther Festspielen.Sein Repertoire umfasst u.v.a. Rollen wie Gurnemanz (Parsifal, R. Wagner), König Marke (Tristan und Isolde, R. Wagner), Boris Godunow (M. Mussorgski), Sarastro (Zauberflöte, W.A. Mozart), Fasolt (Rheingold, R. Wagner), Hunding (Walküre, R. Wagner), Veit Pogner (Meistersinger, R. Wagner), Wassermann (Rusalka, A. Dvořák), Gremin (Eugen Onegin, P.I. Tschaikowsky), Orest (Elektra, R. Strauss), Banco (Macbeth, G. Verdi), Zaccaria (Nabucco, G. Verdi) und Rocco (Fidelio, L.v. Beethoven). Mit seiner einzigartigen Interpretation des Ochs auf Lerchenau (Rosenkavalier, R. Strauss) debütierte Günther Groissböck äußerst erfolgreich bei den Salzburger Festspielen und war an der Mailänder Scala sowie an der Metropolitan Opera New York zu Gast. Neben seiner umfassenden Opern- und auch internationalen Konzerttätigkeit widmet er sich auch dem Liedgesang. Seine mit Gerold Huber eingespielte Schubert-Doppel CD „Winterreise“ und „Schwanengesang“ und sein neues Album „Herz-Tod“ sind bei DECCA erschienen. 2020 wird er in Bayreuth in der neuen Produktion des „Ring des Nibelungen“ erstmals den Wotan verkörpern.

© Gerhard Ringhofer

Sergej RachmaninowV malchan´ji nochi tajnay / op. 4, Nr. 3Ne poj, Krasavitsa pri mne / op. 4, Nr. 4Fs´o otn´al u min´a / op. 26, Nr. 2Son / op. 8O, net, mal´u, ni uhadi / op. 4, Nr. 1Shto tak usilenna / op. 21, Nr. 6

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Johannes Brahms (1833-1897)„Vier ernste Gesänge“, op. 121 ist ein Zyklus von vier Liedern für Bass und Klavier. Komponiert hatte ihn der Tondichter in Wien im Jahr 1896 am Ende seines Lebens. Die Worte hat er sich selber aus der Bibel ausgesucht. Es handelt sich um ein Requiem in Liedform, in dem er einen volksliedhaften Ton mit der archaisch-expressiven Sprache seines „Deutschen Requiems“ miteinander verband. Einem Freund gegenüber meinte er: „Ich habe mir zu meinem Geburtstag ein paar Lieder komponiert, es sind ganz gottlose Lieder, aber ihre Texte stehen Gott sei Dank in der Bibel.“ Die Texte der ersten drei Lieder sind dem Alten Testament entnommen und thematisieren Tod und die Vergänglichkeit des Lebens. Derjenige des vierten Liedes entstammt dem Neuen Testament und stellt Glaube, Hoffnung und Liebe in den Mittelpunkt. Die Zeit, in der Brahms diesen Zyklus schrieb, war für ihn von Schmerz und Verlusten geprägt. Er hatte den Tod einer heimlichen Liebe, seiner Schwester, dem Künstlerfreund Hans von Bülow und seiner engen Freundin Clara Schumann zu verkraften. Alle vier Gesänge sind thematisch aufeinander bezogen. So wie die Texte allmählich hoffnungsvoller werden, hellt sich auch von Lied zu Lied der Gesang von Moll zu Dur auf. Die Liebe, „die größeste“ bietet am Ende eine positivere Perspektive.

Gerold HuberDer gebürtige Straubinger studierte an der Musikhochschule in München Klavier bei F. Berger und besuchte die Liedklasse von D. Fischer-Dieskau in Berlin. 1998 erhielt er gemeinsam mit dem Bariton Christian Gerhaher, mit dem er bereits seit Schülertagen ein festes Lied-Duo bildet, den Prix International Pro Musicis in Paris/New York. Er ist regelmäßig Gast bei den wichtigsten Musikfestivals und in den internationalen Konzertsälen.Gerold Huber arbeitet mit einer Vielzahl international renommierter Sänger zusammen, darunter C. Karg, C. Landshamer, A.L. Richter, R. Ziesak, M. Schmitt, R. Villazón und F.-J. Selig. Als Kammermusikpartner konzertierte Gerold Huber u. a. mit dem Artemis-Quartett, zudem arbeitet er regelmäßig mit dem Henschel-Quartett. Seit 2013 hat Gerold Huber eine Professur für Liedbegleitung an der Hochschule für Musik in Würzburg inne. Gerold Huber ist künstlerischer Leiter der Pollinger Tage Alter und Neuer Musik.

© Marion Köll

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Robert Schumann (1810-1856)Der „Liederkreis“ op. 39 ist ein Zyklus aus zwölf Vertonungen von Gedichten Joseph von Eichendorffs (1788-1857) für Singstimme und Klavier, der im Jahr 1840 entstand und 1842 veröffentlicht wurde. „Ach, ich kann nicht anders, ich möchte mich todt singen wie eine Nachtigall“, meldete er seiner Braut und späteren Ehefrau Clara. „Der Eichendorff’sche Cyklus ist wohl mein aller Romantischstes und es steht viel von Dir darin…“. Ein tief empfundenes Sehnsuchtsgefühl – durchaus autobiographisch motiviert - durchzieht den gesamten Liederkreis. Sehnsucht nach Heimat, Geborgenheit, nach dem fernen, geliebten Menschen oder nach dem Überirdischen im wohl bekanntesten aller Lieder, der „Mondnacht“. Das Klavier zeigt sich in diesen Liedern mit einem eigenen Profil, die Harmonie wird eigenständig, es finden sich neuartige Figuren und rhythmische Akzente.

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)Der russische Komponist hat über 100 Lieder komponiert auf Texte russischer, deutscher und französischer Dichter. Schon im frühesten Liedopus 6 von 1869 finden sich Lieder mit schwermütig-weicher, von gleitender Chromatik getragener Melodik, die den für Tschaikowsky typischen Duktus enthalten. Ein Glanzstück ist das Ständchen des Don Juan (Serenada Don Juan / op. 38, Nr. 1) nach Alexej Tolstois „Dunkel löscht der Alpujarra goldumwobene Säume aus. Folg dem Locken der Guitarra, schönstes Liebchen, tritt heraus“, dessen mitreißende Wirkung zum Teil auf dem überschäumend brillanten, Zwei- und Dreiviertel-Motivik kombinierenden Klavier-Ritornell beruht, das den Gesang immer wieder übermütig unterbricht. Als Tschaikowskys schönstes Lied gilt die liebliche h-Moll-Elegie „Inmitten des Balles“ (Sred shumnogo bala / op. 38, Nr. 3) nach Worten Alexej Tolstois. Der Reiz liegt im schwermütigen Zauber der Stimmung, in den leisen, walzerartigen Rhythmen, in der weichen Harmonik, in der Verhaltenheit des Geständnisses: „Dein ist mein Herz.“

Sergej Rachmaninow (1873-1943)Zu seinen ersten Liedkompositionen gehört sein zwischen 1891 und 1894 geschriebenes sechsteiliges Opus 4. Die Liederfolgen sind zwar als Hefte konzipiert, haben aber weder einen bestimmten Dichter noch eine einheitliche Stimmung als Grundlage. Rachmaninow schrieb seine Lieder häufig für bestimmte Sänger, denen sie dann auch gewidmet waren. Der Tendenz der Zeit entsprechend sind sie oft regelrechte Konzertlieder. Expansiv im Ausdruck, sind sie nicht nur durch einen enorm farbigen und oft virtuosen Klavierpart bestimmt, sondern auch durch einen besonderen dramatischen Zug und großangelegte Steigerungen. Eines der bekanntesten Lieder Rachmaninows ist „Sing nicht, du Schöne“ (Ne poj, Krasavitsa pri mne / op. 4, Nr. 4) auf einen Text von Puschkin. Das Klavier eröffnet das Lied mit einem mit georgischen wie kaukasischen Zügen aufwartenden Volkslied.

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Robert Schumann (1810-1856)Dichterliebe. Liederzyklus, op.48

Im wunderschönen Monat MaiAus meinen Tränen sprießenDie Rose, die Lilie, die Taube, die SonneWenn ich deine Augen seh‘Ich will meine Seele tauchenIm Rhein, im heiligen StromeIch grolle nichtUnd wüssten’s die BlumenDas ist ein Flöten und GeigenHör‘ ich das Liedchen klingenEin Jüngling liebt ein MädchenAm leuchtenden SommermorgenIch hab‘ im Traum geweinetAllnächtlich im TräumeAus alten Märchen winkt esDie alten bösen Lieder

Mieczyslaw Karlowicz (1876-1909)Enttäuschung, op. 1/4Es geht in die Felder, op. 3/3Sprich weiter zu mir, op. 3/1Aus den Erotika, op. 3/2Wo die ersten Sterne, op. 1/2Die allerschönsten Lieder, op. 4Ich gedenke der stillen, hellen, goldenen Tage, op. 1/5

gesungen in polnischer Sprache

So, 24. November 2019, 17:00 LiederabendPiotr Beczała · Helmut Deutsch

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Antonín Dvořák (1841-1904)Zigeunermelodien. Liederzyklus, op. 55

1. Mein Lied ertönt2. Ei, wie mein Triangel3. Rings ist der Wald4. Als die alte Mutter5. Reingestimmt die Saiten6. In dem weiten, breiten, luft’gen Leinenkleide7. Darf des Falken Schwinge

gesungen in tschechischer Sprache

Sergej Rachmaninow (1873-1943)Traum, op. 8/5Flieder, op. 21/5Sing nicht, du Schöne, op. 4/4Frühlingsgewässer, op. 14/11

gesungen in russischer Sprache

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Piotr Beczała Piotr Beczała wurde in Polen geboren. Von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert, ist er heute einer der gefragtesten Tenöre unserer Zeit und Gast an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt. Seit seinem Debüt als Duca 2006 ist Piotr Beczała regelmäßiger Gast an der Metropolitan Opera. Auch an der Staatsoper in München sowie der Mailänder Scala ist er regelmäßig zu erleben. Weiters gastierte er u.a. in Bayreuth, am ROH Covent Garden, am Liceu, an der San Francisco Opera, der Nederlandse Opera, an der Deutschen Oper Berlin, der Berliner Staatsoper, am Teatr Wielki Warschau, am Mariinskij-Theater sowie bei den Salzburger Festspielen. 2016 gab er sein Debüt als Lohengrin an der Semperoper unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann, eine Rolle, die er im Sommer 2018 in Bayreuth sang. Zusätzlich zu seiner Opernkarriere ist Piotr Beczała ein gefragter Konzert- und Liedsänger. Seit seinem Debüt 1996 ist er der Wiener Staatsoper eng verbunden und sang dort u.a. Maurizio (Adriana Lecouvreur, F. Cilea), Don José (Carmen, G. Bizet), Belmonte (Die Entführung aus dem Serail, W.A. Mozart), Tamino (Zauberflöte, W.A. Mozart), Faust (C. Gounod), Rodolfo (La Bohème, G. Puccini), Alfredo (La Traviata, G. Verdi), Edgardo (Lucia di Lammermoor, G. Donizetti), Duca (Rigoletto, G. Verdi), Roméo et Juliette (Roméo et Juliette C. Gounod). Piotr Beczała ist auf vielen CDs und DVDs mit einem breitgefächerten Repertoire repräsentiert. 2014 erhielt er den ECHO Klassik als „Sänger des Jahres“.

© Jean-Baptiste Millot

Helmut Deutsch Helmut Deutsch zählt zu den wichtigsten Liedbegleitern unserer Zeit. In Wien geboren, studierte er dort am Konservatorium, an der Musikakademie und der Universität, erhielt den Kompositionspreis der Stadt und wurde mit 24 Jahren Professor. Seine Karriere als Liedbegleiter begann mit der Sopranistin Irmgard Seefried; wichtigster Sänger seiner jungen Jahre wurde Hermann Prey, dessen Partner er in mehreren hundert Konzerten war. Er arbeitete mit vielen der bedeutendsten Liedsänger zusammen und spielte in allen wichtigen Musikzentren. Derzeit arbeitet er v.a. mit J. Kaufmann, D. Damrau, M. Volle und M. Peter. Helmut Deutsch war 28 Jahre lang Professor an der Musikhochschule München und gibt Meisterkurse in Europa und Asien. Zu seinen Studenten zählen u.a.

© Shirley Suarez

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Robert Schumann „Dichterliebe“ op. 48Den von Schumann 1840 komponierten Liederzyklus „Dichterliebe“ mit den Texten aus Heinrich Heines „Buch der Lieder“ kann man als einen der bedeutendsten Liederzyklen der Romantik bezeichnen. Heine hatte der Tondichter bereits als Jugendlicher verehrt. Dessen Lyrik weckte in ihm das romantische Lebensgefühl. Zwischen Ende Mai und Anfang Juni 1840 entstanden innerhalb kürzester Zeit 20 Lieder auf Gedichte Heines, die der Sängerin Wilhelmine Schröder-Devrient zugeeignet waren. Aber erst vier Jahre später ließ Schumann 16 dieser Lieder unter dem selbst gewählten Titel „Dichterliebe“ als op. 48 bei Peters in Leipzig drucken. Die vier vor der Drucklegung aussortierten Lieder veröffentlichte er Jahre später im Rahmen anderer Werke. In der „Dichterliebe“ erreichte der Komponist die Verschmelzung von Wort und Musik zu einer poetischen Einheit, wobei das Klavier neben der Gesangsstimme zum gleichberechtigten Partner wurde. In ausgedehnten Klaviernachspielen wird das zuvor durch Wort und Musik Dargestellte reflektiert. Die Texte beschreiben den Weg vom überschäumenden Liebeserwachen über den qualvollen Moment des Abgewiesenwerdens bis hin zum fast dramatischen Stadium der Depression eines unglücklich Liebenden, der seine Liebe „begraben“ muss. Voller Liebesglück aber auch voller Verzweiflung, Schmerz und Melancholie sind Schumanns Lieder. Das dichterische Ich durchlebt darin alle Höhen und Tiefen einer unglücklichen Liebe.

Mieczysław Karłowicz, Lieder op. 1 und 3Zu der sich um 1905 formierenden Gruppe junger Komponisten „Junges Polen“ gehörte auch der früh verstorbene M. Karłowicz (1876-1909). Bekannt ist er vor allem durch seine spätromantischen, von Liszt, Wagner und Strauss beeinflussten symphonischen Dichtungen. Er hinterließ zwar kein umfangreiches, aber bemerkenswertes Œuvre, das in Polen zum festen Bestandteil der nationalen Musiktradition gehört. Sein musikalisches Vermächtnis umfasst 22 Lieder, die zumeist aus der Zeit seines Berliner Aufenthaltes in den Jahren 1895/96 stammen, wo er sich nach seinem Studium in Warschau weiter fortbildete. Es waren die vielen Aufenthalte in deutschen Musikstädten, die den aus einer wohlhabenden Familie stammenden Musiker prägten. Verzaubernde Wehmut und Trauer spricht aus den Gesangsstücken. Erst 22 Jahre alt war der Komponist, als er sein letztes Lied schrieb. Mit nur 32 Jahren starb er: Im Februar 1909 wurde Karłowicz bei einer Skifahrt von einer Lawine erfasst und verschüttet. Was von ihm bleibt, ist großartige Musik.

J. Banse, J. Kaufmann, D. Henschel, C. Gerhaher und W. Rieger. Die Arbeit von Helmut Deutsch ist auf mehr als 100 Tonträgern dokumentiert. 2019 erschien seine Autobiographie „Gesang auf Händen tragen“.

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Antonín Dvořák (1841-1904) „Zigeunermelodien“ op.55Der böhmische Komponist, bekannt vor allem mit seiner 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“, den „Slawischen Tänzen“ und der Oper „Rusalka“ schrieb drei größere Liedzyklen. Seine Lieder schöpfen zum großen Teil aus dem reichen böhmischen Volksmusikschatz. Am bekanntesten sind die sieben Zigeunermelodien op.55. Obwohl die Faszination an der Zigeunermusik im 19. Jh. groß war, und sich die berühmtesten Tondichter an der typischen Zigeunertonleiter und am Zigeunermoll begeisterten, löste Dvořák den vielversprechenden Zyklus-Titel bis auf die imitierten Zymbal-Klänge kaum ein. Vielmehr sind die sieben Lieder der tschechisch-böhmischen Melodik verpflichtet. 1880 hatte der Komponist für seine Zigeunermelodien Gedichte aus der deutschsprachigen Sammlung „Zigeunermelodien“ von Adolf Heyduk ausgewählt und für den aus Böhmen stammenden Tenor Gustav Walter, der später an der Wiener Hofoper engagiert war, komponiert. Das Lied Nr. 4 „Als die alte Mutter sang“ gehört zu Dvořáks beliebtesten Liedern und wurde berühmt durch Fritz Kreislers Arrangement für Violine und Klavier.

Sergej Rachmaninow (1873 in Russland-1943 in Beverly Hills)In St. Petersburg und Moskau ausgebildet, beschloss der Komponist nach der Revolution 1917 Russland zu verlassen. Neben seiner Klaviermusik zählen gerade seine Lieder zum Kernbestand des dortigen Vokalrepertoires. Nach seinem Exil schrieb Rachmaninow keine Lieder mehr, er trat vor allem als Pianist auf und begann in der Emigration eine zweite internationale Karriere. Über 80 Lieder schrieb er zwischen 1890 und 1916, vorrangig auf Texte russischer Dichter. Eine Ausnahme bildete die sechsteilige Liedreihe op. 8, in der sich drei Heine-Gedichte in russischer Übersetzung finden – darunter „Ein Traum“, das Rachmaninow für seine Cousine Natalia Skalon komponierte. Von Tschaikowskys Liedern herkommend, fällt bei Rachmaninow die besondere Bedeutung des Klaviers auf. Es verleiht durch Klangspiele, Arabesken und impressionistische Farbflächen jedem Lied seine schillernde Atmosphäre. Die meisten seiner Lieder sind Ausdruck seiner starken Bindung an die Heimat. „In der Musik eines Komponisten sollte das Land seiner Herkunft zu spüren sein, seine Liebesgeschichten, seine Religion, die Bücher, die ihn beeindruckt haben, die Bilder, die er liebt.“

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Philipp Hochmair Philipp Hochmair ist seit Jahren ein Publikumsmagnet auf den Theaterbühnen und in diesem Jahr als beliebtester Schauspieler Österreichs mit der ROMY von ORF und Kurier ausgezeichnet worden. Unvergesslich bleibt sein Auftritt im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen im Jahr 2018, als er kurzfristig für Tobias Moretti eingesprungen ist, und seine charmante Rolle als Joachim Schnitzler bei der ORF-Erfolgsserie „Vorstadtweiber“. Mit seiner energiegeladenen Einmann-Performance „Jedermann Reloaded“ begeistert er regelmäßig das Publikum zusammen mit seiner Band „Elektrohand Gottes“ (2018 erschien das Spektakel auf CD, LP, auf iTunes und Spotify).

Philipp Hochmair, geboren 1973 in Wien, absolvierte sein Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar (Meisterschüler von Klaus Maria Brandauer) in Wien sowie am Conservatoire National Supérieur d’Art Dramatique in Paris. Von 2003 bis 2009 war er Protagonist am Wiener Burgtheater und von 2009 bis 2016 Ensemblemitglied am Hamburger Thalia Theater. Philipp Hochmair ist Darsteller in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, in der Krimi-Serie „Blind ermittelt“ mimt er den blinden Kommissar Alexander Haller in der Hauptrolle.

Sa, 30. November 2019, 19:30 SoloprogrammPhilipp Hochmair · Werther!

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Werther! nach Johann Wolfgang von GoetheRegie: Nicolas StemannMit: Philipp HochmairPhilipp Hochmair spielte den „Jedermann“ am Salzburger Domplatz, im Stephansdom und im Burgtheater. Nach Taggenbrunn kommt der Schauspieler, Film- und Fernsehstar mit seinem Soloprogramm „Werther!“.

Welche Relevanz hat Goethes gefühlsschwangerer Briefroman über den liebeskranken Werther noch in den Zeiten von Facebook, Twitter und „I-Phone“- Kultur? Philipp Hochmair und Nicolas Stemann erzählen Werthers Geschichte unter Verwendung des Originaltextes aus ihrer persönlichen, heutigen Sicht. Eine Aufführung, die sich zwischen Lesung, Monodram und Performance bewegt. Eine Einladung zum wohl berühmtesten Ego-Trip der deutschen Literatur. 

Seit 1997 ist Werther! auf Erfolgstour. Ein jugendlicher Geniestreich der beiden Theaterkünstler. Die Low-Budget-Produktion schaffte es vom Nürnberger Klassenzimmer bis ans Wiener Burgtheater, auf Auslandsgastspielen von Moskau bis Bogotá.

Philipp Hochmair beginnt aus Goethes Briefroman vorzulesen und vertieft sich dabei in Werthers Zustände. Assoziativ nähert sich der Schauspieler, der immer mehr zu Werther wird und seinen eigenen Charakter verliert, dem Gelesenen.  Eine Innenschau auf die Seele eines Unglücklichen, auf die Mechanismen der Selbstzerstörung.  

„Tragikomisch, heulaberwitzig, frei und wütend, der Goethe-Text wird zum Vehikel einer dynamischen Zeitreise, die eine historische Dimension in unsere private geschichtslose Gegenwart hineinbringt. Stemann und Hochmair haben sich als hervorragende Werther-Verwerter bewährt.“ (Theater der Zeit)

„Stemanns „Werther“ trifft den Nerv der Zeit, ohne den Text zu verraten. Ihm zuzuschauen bereitet eine Stunde lang großes Vergnügen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

„Eine Brücke zwischen Sturm und Drang und dem Lebensgefühl der Jugend von heute. Werthers Egotrip ist eine Entdeckungsreise, die sich lohnt.“ (Nürnberger Zeitung)

„Eine Sternstunde mit einem Star“ (Neue Züricher Zeitung)

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© Max Parovsky

© Thomas Dashuber

Birgit Minichmayr© Christian Felber

Mauro Peter

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Mai bis November 2020

Pavol BreslikElias String Quartett

Johannes Martin KränzleBirgit Minichmayr mit

Chris Hopkins & Bernd LhotzkyPavel Haas Quartett

Mauro PeterPhilharmonix

Philharmonia SchrammelnIldiko Raimondi und Herbert Lippert

André SchuenVioleta Urmana

Michael Volleu. v. m.

Programmänderungen vorbehalten

Vorschau

www.taggenbrunner-festspiele.at

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Burg Taggenbrunn | Taggenbrunn 11 | 9300 St. Veit/Glan

Ö-Ticket: www.oeticket.com

Ticketbüro Taggenbrunner FestspieleMo–Do, 08:00 –12:00 Uhr | Tel.: +43 664 805 44 442

[email protected]

Direktverkauf Hotel Die ZeitBürgergasse 7, 9300 St. Veit an der Glan

täglich 8:00–20:00 Uhr

Bitte beachten Sie, dass es vor der Burg nur eine reduzierte Anzahl von Parkplätzen gibt. Für die Veranstaltungen wird ein Shuttle Bus zwischen dem Parkplatz des

Weinguts Taggenbrunn und dem Veranstaltungsgelände der Burg Taggenbrunn ab 90 Minuten vor bis 60 Minuten nach der Veranstaltung zur Verfügung stehen.

AGB & Informationen: www.taggenbrunner-festspiele.at

Impressum: Jacques Lemans GmbH

Künstlerische Beratung: Ioan HolenderDramaturgie/Texte zu Komponisten: Angelika Holender

Redaktion und künstlerisches Betriebsbüro: Mag. Manuela Trachmann-SereinigGrafik: Jacques Lemans GmbH

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