Projektbericht - rz.ruhr-uni-bochum.de:8614 · 5 Bereichen: Partizipation von Frauen im...

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Projekt Frauenförderung „Sportstudium – typisch männlich!?“ Projektbericht RUHR - UNIVERSITÄT BOCHUM Fakultät für Sportwissenschaft Projektgruppe Frauenförderung

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Projekt Frauenförderung

„Sportstudium – typisch männlich!?“

Projektbericht

R U H R - U N I V E R S I T Ä T B O C H U M Fakultät für Sportwissenschaft Projektgruppe Frauenförderung

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Inhalt

1. Einleitende Bemerkungen – Rahmenbedingungen des Projektes

2. Zum Projektablauf

2.1 Erkenntnisleitende Interessen und Intentionen des Projektes 2.2 Konzeptuelles und methodisches Vorgehen 2.3 Untersuchungsdurchführungen

3. Zu den Ergebnissen und Folgerungen

3.1 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse 3.2 Folgerungen und Maßnahmen

4. Zum Projekttag

5. Literaturhinweise

6. Anhang

6.1 Schülerinnen/Schüler-Fragebogen 6.2 Studentinnen-Fragebogen 6.3 Informationsbroschüre „Frauen studieren Sportwissenschaft“ 6.4 Einladung zum Aktionstag „Frauen im Berufsfeld Sport“

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1. Einleitende Bemerkungen – Rahmenbedingungen des Projektes „Die Fakultät für Sportwissenschaft setzt sich zum Ziel, die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Frauen und Männern in Forschung, Lehre, Dienstleistung und Studium zu fördern, Diskriminierung abzubauen und konstruktive Veränderungen an der Fakultät voranzutreiben“. Diese Zielsetzung aus der Präambel des Frauenförderplans zur Gleichstellung von Frauen und Männern an der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, verabschiedet am 07.02.2001, bildet den Ausgangspunkt für die Arbeit an dem Projekt „Sportstudium – typisch männlich!?“. Nach aktuellen Zahlen aus dem SS 2002 studieren in Bochum 30,4% Frauen das Fach Sportwissenschaft. Eine so deutliche Unterrepräsentanz von weiblichen Studierenden wirft die Frage auf, aus welchen Gründen sich vergleichsweise weniger Schülerinnen als Schüler für ein Sportstudium entscheiden und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den Anteil an Sportstudentinnen zu erhöhen. Mit dem Projekt sind wir dieser Frage nachgegangen und haben erste konkrete Maßnahmen zur gleichberechtigten Teilnahme von Frauen am Sportstudium entwickelt, vorgeschlagen und z.T. umgesetzt. Wir sehen unsere Aufgabe dabei im Sinne des ProFil-Projektberichtes (2001, 10) nicht als einmaliges Hilfsprogramm für Randgruppen; vielmehr wollen wir zu konsequent weiterzuverfolgenden Gleichstellungsbemühungen aufrufen, in denen die Potentiale und innovativen Kräfte von Frauen im Sportstudium und in den verschiedenen Berufsfeldern Sport im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen. In diesem Bericht werden der Ablauf des Projektes nachgezeichnet, wesentliche Ergebnisse und Erkenntnisse erläutert, Folgerungen und Maßnahmen angesprochen und die Planung eines Aktionstages „Frauen im Berufsfeld Sport“ vorgestellt.

2. Zum Projektablauf Im folgenden gehen wir kurz auf die Fragestellungen und Intentionen des Projektes ein, beschreiben unser Vorgehen in den einzelnen Projektphasen und begründen die konkreten Untersuchungsschritte und die entsprechende Methodenwahl. 2.1 Erkenntnisleitende Interessen und Intentionen des Projektes Der Frauenförderplan der Fakultät für Sportwissenschaft hat uns zu Beginn des Jahres 2001 mit seiner Analyse der Struktur der Beschäftigten und Studierenden die Unterrepräsentanz von Frauen im Fach Sportwissenschaft noch einmal deutlich vor Augen geführt. Ausgehend von der Tatsache, dass sich der Frauenanteil unter dem wissenschaftlichen Nachwuchs, den Mitarbeiterstellen und den Professuren nur erhöhen lässt, wenn ein entsprechend breites Fundament bei den Studierenden gelegt ist, haben wir den Blick insbesondere auf die Fragen geworfen, welche Ursachen der geringe Anteil weiblicher Studierender im Fach Sportwissenschaft hat und wie sich dieser Anteil erhöhen lässt. Unser Erkenntnisinteresse richtet sich dabei zunächst auf drei Schwerpunkte:

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1. Wie ist die Geschlechterverteilung in den verschiedenen Studiengängen Sportwissenschaft (Lehramt, Diplom, Magister, Promotion) an den sportwissenschaftlichen Hochschulinstituten in NRW und welche Gründe können für die Position Bochums im Vergleich mit den anderen Hochschulen angenommen werden? 2. Welche Einstellungen haben Schülerinnen und Schüler zum Sport und welche Vorstellungen machen sie sich vom Sportstudium und den damit verbundenen beruflichen Perspektiven? 3. Welche Faktoren sind bei der Entscheidung von Studentinnen für ein Sportstudium mit entsprechenden beruflichen Möglichkeiten ausschlaggebend? Wie sieht die sportliche Biographie bzw. Sozialisation von Sportstudentinnen aus? Entspricht das Sportstudium den Erwartungen der Studentinnen und wie sehen sie ihre individuelle Identitätsbildung in Abhängigkeit von den sozialen Interaktionsmustern und den strukturellen Rahmenbedingungen des Studiums? Die Beantwortung dieser Fragen zielt darauf, relevante Aspekte der Entscheidung für oder gegen ein Sportstudium in Bochum herauszustellen und ein grobes Profil der Frauen zu entwerfen, die ein Sportstudium in Bochum aufnehmen bzw. hier studieren. Auf dieser Grundlage sollen Maßnahmen vorgeschlagen und z.T. durchgeführt werden, die zu einer Erhöhung des Frauenanteils unter den Studierenden und zur gleichberechtigten Teilhabe und Zusammenarbeit von Frauen und Männern an der Fakultät beitragen. Dies sind im Rahmen des Projektes zwei Maßnahmen: zum einen die Herausgabe einer Broschüre „Frauen studieren Sportwissenschaft“, zum anderen die Planung eines Aktionstages „Frauen im Berufsfeld Sport“. Für weitere Maßnahmen, die im Rahmen der Möglichkeiten der Fakultät liegen, soll das Projekt einen Anschub geben. 2.2 Konzeptuelles und methodisches Vorgehen Zu Beginn des Projektes stellten wir ein grobes inhaltliches und zeitliches Arbeitsprogramm auf. Danach ging es zunächst darum, sich in der einschlägigen Literatur und aus anderen Instituten, Fakultäten oder Universitäten Informationen über den Kenntnisstand in Hinblick auf die Projektfragestellungen zu beschaffen. Wir mussten feststellen, dass bislang kaum in umfassender Weise diesen Fragestellungen nachgegangen wurde. Uns ist lediglich eine Arbeit von GABRIELE SOBIECH (1994) bekannt, die sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzt. In der ersten Phase der Projektarbeit holten wir vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW statistische Datenmaterial zur Geschlechterverteilung in den verschiedenen Studiengängen Sportwissenschaft an den sportwissenschaftlichen Instituten in NRW ein. Es folgte die Entwicklung des Untersuchungsdesigns für die Bereiche Schule und Hochschule. In beiden Bereichen entschieden wir uns aufgrund der begrenzten zeitlichen und personellen Ressourcen für eine schriftliche Befragung. In einem kleinen Vorlauf wurden die entwickelten Fragebögen überprüft und anschließend nachgebessert. Die Fragebögen der Schülerinnen und Schüler umfassen schwerpunktmäßig Fragen zur eigenen sportlichen Biografie und zu studiums- und berufsfeldbezogenen Vorstellungen und Informationen. In der Befragung der Studentinnen liegen die Schwerpunkte in folgenden

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Bereichen: Partizipation von Frauen im Sportstudium, Studiums- und Berufswahl, sportliche Sozialisation, männliche Dominanz und weibliche Identität im Sportstudium. Mit Hilfe dieser Instrumentarien konnten wesentliche Fragen beantwortet werden. Es war aber auch unverkennbar, dass, um der weitreichenden und sensiblen Thematik gerecht zu werden, ein intensiveres Nachforschen z.B. in Form von qualitativen Interviews oder anderen qualitativen Verfahren notwendig wäre (Siehe hierzu z.B. die Arbeiten von GIEß-STÜBER 2000, PFISTER 1999 oder SOBIECH 1994). An der Universität haben wir daraufhin in einem kleineren Rahmen mit etwa 10 Studentinnen qualitativ gearbeitet. In einer bildnerischen Gestaltungsaufgabe sollte die Situation von Frauen an der Fakultät für Sportwissenschaft dargestellt werden. Zu den Ergebnissen der Untersuchungen werden wir in Abschnitt 3.1 Stellung nehmen. Neben den angesprochenen Untersuchungen war von vornherein geplant, die Projektarbeit in die Umsetzung konkreter Maßnahmen münden zu lassen. Um die Informations- und Beratungssituation für Schülerinnen zu verbessern, sollte Informationsmaterial entwickelt werden. Um an der Fakultät für Sportwissenschaft ein Forum und eine breitere Öffentlichkeit für das Thema „Frauen studieren Sportwissenschaft“ zu schaffen und um speziell die Berufsplanung der Studentinnen zu unterstützen, sollte ein Aktionstag geplant werden. 2.3 Untersuchungsdurchführung Die Befragung der Schülerinnen und Schüler fand an drei Bochumer Gymnasien in insgesamt 4 Sportkursen, zwei Grund- und zwei Leistungskursen statt. Es wurden 63 Schülerinnen und Schüler befragt. Da die Befragten den Frageboden direkt in ihrem Sportkurs beantworteten, konnten alle verteilten Bögen in die Auswertung eingehen. Die Erhebung unter den Studentinnen gestaltete sich etwas schwieriger. Insgesamt wurden in Kursen und Seminaren 85 Fragebögen an Studentinnen verteilt. Trotz mehrerer Anlaufstellen zur Abgabe der Fragebögen und eines gemeinsamen Treffens, zu dem wir nochmals alle befragten Studentinnen einluden, gingen bei einer Rücklaufquote von ca. 20% nur 24 Fragebögen in die Auswertung ein. Wir mussten leider feststellen, dass das Interesse an der Thematik bei vielen Studentinnen nicht sehr groß ist. Oft sind wir auf Unverständnis gestossen.

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3. Zu den Ergebnissen und Folgerungen An dieser Stelle wollen wir ausschnitthaft wesentliche Ergebnisse der Befragungen vorlegen und diskutieren und mögliche Folgerungen aus der Projektarbeit und einzuleitende Maßnahmen ansprechen. 3.1 Darstellung und Diskussion der Ergebnisse Aus dem Datenmaterial einer landesweiten Erhebung konnte der Frauenanteil der Sportstudierenden in den Studiengängen Lehramt und Diplom ermittelt und im folgenden verglichen werden. Danach nimmt Bochum im Diplom die Schlussposition mit dem geringsten Frauenanteil ein. Es ergibt sich folgende Rangfolge: Paderborn 39,5% Frauen, Bielefeld 38,5%, Köln 37,4% und Bochum 26,9%.

Abb.1: Weibliche und männliche Studierende im Diplomstudiengang Sportwissenschaft (Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW) Im Lehramt Sek.II+I allgemeinbildende und berufsbildende Schulen steht Bochum mit einem Frauenanteil von 30,6% an drittletzter Position hinter Universitäten wie Münster (42,3%), Paderborn (41,2%), Bielefeld (37,4%), Köln (36,4%) und Dortmund (31,6)%.

60,5 61,5 62,6

73,1

26,9

37,438,539,5

0

10

20

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50

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100

U-GH Paderborn U Bielefeld Dt. SpH. Köln U Bochum

%

Anteil Frauen Anteil Männer

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Abb.2: Weibliche und männliche Studierende im Lehramtsstudiengang Sek.II+I allgemein- und berufsbildende Schulen) Sportwissenschaft (Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW) Diese doch sehr eindeutige Bilanz Bochums wirft einige Fragen auf: Fragen nach dem Standort der Universität, dem regionalen Umfeld, der Struktur und den Angeboten des Sport in der Region. In ihrer Arbeit „Sozialräumliche Bedingungen des Frauensports – das Beispiel Ruhrgebiet zeigt MARIE-LUISE KLEIN (1995) auf, welche eingeschränkten Möglichkeiten des Sporttreibens Mädchen und Frauen in der Region haben. Bezogen auf die Sek. I sehen die Zahlen etwas anders aus. Hier beträgt der Anteil der weiblichen Sportstudierenden im Mittel etwa 40%.

Abb. 3: Weibliche und männliche Studierende im Lehramtsstudiengang Sek.I Sportwissenschaft (Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW)

42,3 41,2

36,4

31,6 30,6 29,3

23,8

57,7 58,862,6 63,6

68,4 69,4 70,7

76,2

37,4

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10

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U Münster U-GH Paderborn U Bielefeld Dt. SpH. Köln U Dortmund U Bochum U Wuppertal U-GH Essen

%

Anteil Frauen Anteil Männer

55,2

48,2

4239,3 39,2

31,6

26,7

73,3

60,8

68,4

60,758

51,1

44,8

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

BUGH Wuppertal U Münster Dt. SpH. Köln U-GH Essen U Dortmund U Bielefeld U-GH Paderborn

%

Anteil Frauen Anteil Männer

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Abb.4: Weibliche und männliche Studierende im Lehramtsstudiengang Primarstufe Sportwissenschaft (Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW) Beim Lehramt für die Primarstufe kehrt sich die Geschlechterverteilung um. An allen Universitäten, die diesen Studiengang anbieten, erreichen die Frauen einen Anteil von an die 70% und mehr. Im folgenden wollen wir kurz einige Ergebnisse aus unserer Befragung an den Schulen vorstellen. Angemerkt sei hierzu, dass die Befragung dazu dienen sollte, in einem ersten Schritt aufzuzeigen, an welchen Punkten man genauer nachforschen bzw. ansetzen muß. Repräsentative und statistisch abgesicherte Ergebnisse waren im Rahmen dieses Projektes nicht anvisiert. In Hinblick auf die eigene sportliche Biografie geben ca. 90% der befragten Schülerinnen und Schüler an, neben ihrem Schulsport schon regelmäßig in ihrer Freizeit Sport getrieben zu haben. Das Einstiegsalter liegt bei den Mädchen wie bei den Jungen zwischen dem vierten und sechsten Lebensjahr. Etwa 90% der Mädchen aus den Grundkursen Sport hören im Jugendalter mit dem regelmäßigen Sporttreiben auf. Als wichtige Gründe für ihr Aufhören geben sie an, keine Zeit zu haben, für die Schule lernen zu müssen, zu faul zu sein. Dieses Ergebnis deckt sich mit Ergebnissen aus zahlreichen Kinder- bzw. Jugendstudien zum Sport- und Freizeitverhalten (vgl. z.B. KURZ, D./SACK, H.-G./BRINKHOFF, K.-P. 1996). Befragt danach, wie sie sich ein Sportstudium vorstellen, haben Schülerinnen wie Schüler ein sehr diffuses Bild. Vorstellungen, die immer wieder auftauchen, sind die Aufteilung in Theorie und Praxis, das Erlernen vieler Sportarten, die Theorie vorwiegend als Sportmedizin. Die Vorstellung Sportmedizin bilde einen Schwerpunkt in der Sportwissenschaft zeigt sich auch bei anderen Fragen, z.B. bei der Frage, welche speziellen Sportstudiengängen bekannt sind oder welche Berufe nach einem Sportstudium ausgeübt werden können. Möglicherweise sind die medizinisch geprägten Vorstellungen ein verdeckter Grund für Schülerinnen, kein Sportstudium aufzunehmen. Hier müssten genauere Untersuchungen folgen und Aufklärungsarbeit geleistet werden. Nach unserer Befragung wollen etwa 85% der Schülerinnen und 80% der Schüler kein Sport studieren. Als Hauptgründe nennen die Schülerinnen den hohen Anspruch in Hinblick auf die motorischen Leistungen und andere Interessen bzw. Berufsvorstellungen. Der meistgenannte Grund von Schülern, kein Sport zu studieren, sind die nicht lukrativen bzw. schlechten

100

84,6

77,2 76,7 75 74,6

68,8

0

16,4

22,8 23,3 25 25,4

31,4

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10

20

30

40

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80

90

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Dt. SpH. Köln BUGH Wuppertal U-GH Essen U Bielefeld U Münster U Dortmund U-GH Paderborn

%

Anteil Frauen Anteil Männer

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Berufsaussichten. Lediglich 4 von 29 Schülerinnen und 7 von 34 Schülern ziehen ein Sportstudium in Betracht. Die drei Schülerinnen und drei Schüler, die sich informiert haben, taten dies bei der zentralen Verwaltung der Ruhr-Uni Bochum, im Internet, in der Schule, bei ehemaligen Sportstudierenden oder bei Dozenten. Auf die Frage, welche Informationen sie erhalten haben, wurde geantwortet: schlechte Informationen, nur ungefährer Aufbau des Studiums, Theorie und Praxis als Studienanteile, leichter als andere Studiengänge, schlechte Berufsaussichten, wenig Berufsmöglichkeiten, nicht lukrativ. Insgesamt entsteht ein Bild von einer unbefriedigenden Informations- und Beratungssituation für Schülerinnen wie für Schüler. Bedeutsame Informationsquellen sind private Kontakte zu derzeitigen und ehemaligen Sportstudierenden, und dies sind zu 70% männliche Studierende. Möglicherweise liegt auch hierin ein Grund, dass eher Schüler als Schülerinnen erreicht werden; sicher ist, dass die offiziellen Informations- und Beratungsangebote kaum dazu auffordern, Sport zu studieren. In Hinblick auf spätere Berufsausübungen würden Schülerinnen nach einem Sportstudium eher den Beruf der Sportlehrerin oder eine Tätigkeit im Gesundheitswesen aufnehmen, während Schüler vorrangig Trainer oder Manager werden wollten. Soweit zur Befragung an den Schulen. Im folgenden werden einige Ergebnisse aus der Befragung der Studentinnen vorgestellt. Auf die Frage, was in erster Linie den Ausschlag gegeben hat, Sport zu studieren, wird am häufigsten die Freude am Sporttreiben, der Spaß an der Bewegung genannt (13 Nennungen), dann folgen mit je 5 Nennungen Sport ist ein fester Bestandteil des Lebens, abwechselungsreicher Studiengang und breites Berufsfeld.

Abb.5: Ausschlaggebende Gründe für ein Sportstudium (Aufgeführt werden alle Gründe, die mindestens drei Nennungen erhielten.) Die Freude an Bewegung und der große Stellenwert des Sports zeigt sich auch in der sportlichen Biografie bzw. Sozialisation der Studentinnen. In ihrer Kindheit und Jugendzeit haben alle Studentinnen Sport im Verein getrieben. Im Schnitt werden 3 Sportarten angegeben mit einem wöchentlichen Aufwand von insgesamt ca. 10 Stunden. Auch neben dem Vereinssport waren die Studentinnen noch in ihrer Freizeit aktiv. 2/3 der Studentinnen haben Funktionen im Verein übernommen. Die Sportstudentinnen stammen aus sportlich aktiven Familien, ca. 70% der Mütter und ca. 83% der Väter treiben Sport. Interessant ist

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auch, dass der Schulsport und die Sportlehrer und –lehrerinnen kaum Einfluß darauf gehabt haben, Sport zu studieren. Der „richtige“ Sport hat hier den größeren Ausschlag gegeben. Die hohe Bedeutung des eigenen sportpraktischen Könnens schreibt sich in Hinblick auf das Studium fort. Mit je 7 Nennungen wurden die Praxisvielfalt und die Vielseitigkeit als die zwei Haupterwartungen genannt, die im Sportstudium erfüllt werden. Auf die Frage, was den Studentinnen am Sportstudium gefällt, steht das Kennenlernen vieler Sportarten mit 11 Nennungen an zweiter Stelle nach der guten familiären Atmosphäre (17 Nennungen). An dritter bis fünfter Stelle werden interessante Themen/Inhalte, Abwechselung von Theorie und Praxis und Erwerb medizinischen Wissens genannt.

Abb. 6: „Was gefällt Dir gut am Sportstudium?“ (Aufgeführt werden alle Aspekte, die mindestens drei Nennungen erhielten) In Hinblick auf die Beratungs- und Informationssituation entsteht ein Bild, das sich in der Befragung der Schülerinnen und Schüler schon andeutete. Zwar haben sich 87,5% der Studentinnen vor Aufnahme des Studiums hierüber informiert, doch ist die Qualität und die Dichte der Informationen als nicht angemessen zu beurteilen. Die Hauptanlaufstelle für Informationen sind derzeitige Studierende (10 Nennungen), danach folgen Informationsmaterial der RUB, Fakultät für Sportwissenschaft und Studienberatung

Abb.7: „Wo oder bei wem hast Du Dich über ein Sportstudium informiert?“ (Aufgeführt werden alle Stellen, die mindestens drei Nennungen erhielten) Bei den Studierenden erhalten die Interessentinnen in erster Linie Informationen über den Eingangstest und die Anforderungen in Bezug auf die Praxis sowie die lockere und gute Atmossphäre. Aber auch bei der Studienberatung werden in erster Linie praxisbezogene

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Informationen weitergegeben. Nur selten erhalten die Studienbewerberinnen einen klaren Überblick und differenzierten Einblick in Studienaufbau- und -organisation oder berufsbezogene Ausbildungsinhalte. Die beruflichen Perspektiven werden im allgemeinen als schlecht beurteilt.

Abb.8: „Welche Informationen über ein Sportstudium hast Du vor Aufnahme des Studiums erhalten?“ (Aufgeführt sind alle Informationsbereiche, die mindestens drei Nennungen erhielten.) In einem weiteren Schwerpunkt der Untersuchung wurden Fragen zur Partizipation von Frauen im Sportstudium gestellt. Dabei tauchen in der Beantwortung immer wieder geschlechts- und rollentypische, stereotype Äußerungen auf. So z.B.: Frauen sind weniger selbstbewusst, Frauen beherrschen manche Sportarten (z.B. Ballspiele) „von Natur aus“ nicht, Männer sind leistungsorientierter und erreichen folglich mehr, Männer legen Normen fest, Männer spielen härter, Frauen reagieren einfühlsamer, Frauen sitzen zu Beginn einer Stunde auf der Bank und unterhalten sich, Männer agieren im Raum, Frauen haben zu wenig Kraft. Abwertende Äußerungen und diskriminierendes Verhalten wird von ca. 45% der Studentinnen beklagt, z.B. das Nichtabspielen des Balles oder Äußerungen wie „Was will die überhaupt im Sportstudium“, „Mädchen sind eh schwächer“, „Koordinativer Trottel“, „Die ist doch viel zu dick, um das zu schaffen“. Auffallend ist, dass auf solche Äußerungen in den meisten Fällen nicht reagiert wird. Häufig werden Scherze angeschlossen und die Situation wird lächerlich. Auch in anderen Untersuchungen wird von diesem Verhalten berichtet (vgl. SOBIECH 1994, 181 ff). Geschlechtstypische Einstellungen zeigen sich im weiteren bei den Fragen nach der Studiengangsorientierung der Frauen. So absolvieren Frauen nach Ansicht der Studentinnen eher ein Lehramtsstudium Sport als ein Diplomstudium und insbesondere das Lehramt für die Primarstufe, da hier die Anforderungen im Studium geringer sind, Frauen die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mögen, einfühlsamer und in dieser Hinsicht belastbarer sind, der Beruf der Lehrerin leichter mit Familie und Mutterschaft zu vereinbaren ist, die Berufschancen und die Aussichten auf einen sicherer Job besser sind. Geschlechts- und rollentypisches Verhalten erleben die Studentinnen nicht erst im Sportstudium. Viele haben über 15 Jahre regelmäßig und intensiv Sport getrieben, so dass man davon ausgehen kann, dass der Sport einen prägenden, sozialisierenden Einfluß auf die Studentinnen hatte. Und das in bestimmter, typischer Weise. So sind die Studentinnen in ihrem Freizeit- bzw. Vereinssport zu knapp einem Drittel von Trainerinnen und zu gut zwei

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Drittel von Trainern betreut worden. Im Schulsport zeigt sich ein ähnliches Verhältnis. Die Sportlehrer unterrichten zudem eine breitere Palette an Sportarten. Bei den Sportlehrerinnen nimmt Gymnastik/Tanz immer noch eine eindeutige Führungsposition ein. 9 von 10 Leistungskursen Sport werden von Männern übernommen. Die Ergebnisse aus dem qualitativen Ansatz bestätigen, dass die Problematisierung frauenspezifischer Themen im Sportstudium sehr schnell an Grenzen stößt. Studentinnen sehen sich in harmonischem Miteinander mit ihren männlichen Kommilitonen und wollen keine besondere Rolle einnehmen. Das bildnerische Gestalten war auf der einen Seite für viele Studentinnen eine Aufgabe, der sie sich aufgrund mangelnder Ausdrucksfähigkeiten nicht gewachsen fühlten. Auf der anderen Seite zeigten die produzierten Werke eindeutig, dass ein differenziertes Problembewusstsein der Rolle der Frau im Sportstudium nicht vorhanden ist. 3.2 Folgerungen und Maßnahmen Aus den geschilderten Ergebnissen lassen sich wesentliche Folgerungen ziehen und Maßnahmen herleiten, die dazu beitragen können, den Anteil der Frauen unter den Sportstudierenden zu erhöhen und eine gleichberechtigte Teilhabe am Studium voranzutreiben. Man muss davon ausgehen, dass Gründe für eine geschlechterungleiche Partizipation im Sport wie im Sportstudium in einem Netz verschiedener aufeinanderwirkender Faktoren zu finden sind. Hierzu gehören die sportliche Biografie und sportspezifische Sozialisation, die individuelle Identitätsarbeit, gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse, soziale Verhaltens- und Interaktionsmuster, Rahmenbedingungen und Strukturen des Sports bzw. des Sportstudiums sowie Informations- und Beratungsstrukturen für ein Sportstudium (vgl. GIEß-STÜBER 2000, 248). Wirklich erfolgversprechende Maßnahmen liegen in gemeinsamen individuellen und gesellschaftlichen Bemühungen von grundsätzlicher Art, das Ansetzen an einzelnen Faktoren kann zu Teilerfolgen führen. Zu Beginn unserer Ausführungen haben wir darauf hingewiesen, dass die Frage, warum so wenig Frauen Sport studieren, bisher von der Sportwissenschaft kaum behandelt wurde. Hier ist die sportwissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung aufgerufen, genauer nachzufragen. Eine Grundvoraussetzung für aktive Frauenförderung ist die Bereitschaft zur Problematisierung der Geschlechterfrage im Sportstudium. Die prägende, sozialisierende Wirkung des Sports und die für viele Sportstudierende hohe Bedeutung des eigenen sportpraktischen Könnens müssen aufgezeigt und den Studierenden bewusst werden. Sie müssen relativiert werden und dies muss mit Blick auf die weitreichenden berufsorientierten Zielsetzungen des Studiums geschehen. Die Möglichkeit zur individuellen Identitätsarbeit muss durch Angebote im Studium unterstützt werden. Nur so kann es gelingen, dass zukünftige Sportlehrerinnen und Sportlehrer, Verantwortliche und Funktionäre im Sport Rahmenbedingungen und Strukturen des Sports schaffen, die mehr Frauen zu einem Sportstudium auffordern, z.B. in dem das Ausscheiden vieler Mädchen im Jugendalter verhindert wird. Die Weichen einer sportlichen Laufbahn in Richtung auf ein Sportstudium werden schon sehr früh gestellt. Einstellungen zum Sport, Verhaltensmuster und Geschlechtsrollenverteilungen sind oft sehr festgefahren.

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Die Ergebnisse aus dem landesweiten Vergleich der Frauenanteile unter den Sportstudierenden rufen dazu auf, die regionalen und universitären Rahmenbedingungen in Hinblick auf eine Benachteiligung von Frauen genauer zu untersuchen. Die zentrale und fakultätsinterne Studienberatung müssen überprüft und frauenspezifisch ausgerichtet werden. Die Qualität der Informationen und Beratungen an anderen Stellen, z.B. dem Arbeitsamt muss evaluiert werden und im Sinne einer gleichberechtigten Teilnahme von Frauen am Sportstudium gesichert werden. Eine konkrete Maßnahme, die im Rahmen dieses Projektes verwirklicht wird, ist die Entwicklung einer Informationsbroschüre „Frauen studieren Sportwissenschaft an der RUB“ (siehe Anhang 3). Neben einer kurzen Darstellung der Studien- und Arbeitsbedingungen für Frauen an der Fakultät für Sportwissenschaft gibt die Broschüre Hinweise auf die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen im Sport. Weiterhin werden Kontaktadressen von frauenspezifischen Informations- und Beratungsstellen und Hinweise zu frauenspezifischen Weiterqualifizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten gegeben und besondere Maßnahmen zur Frauenförderung an der Fakultät angesprochen. Die Broschüre liegt zu Beginn des SS 2002 vor und soll auf Anfrage herausgegeben und an verschiedenen Stellen (z.B. Schulen oder Arbeitsamt) verteilt werden. Eine zweite konkrete Maßnahme des Projektes ist die Planung eines Aktionstages (siehe hierzu den folgenden Abschnitt 4). 4. Zum Projekttag Für den Beginn des Sommersemesters 2002 am Mittwoch, den 15.05.2002, hat die Projektgruppe einen Aktionstag unter dem Motto „Frauen im Berufsfeld Sport“ geplant (siehe Anhang 4). An diesem Tag haben Besucherinnen und Besucher, insbesondere Abiturientinnen und Abiturienten, sowie alle Angehörigen der Fakultät die Möglichkeit, sich gezielt über Fragen zur Situation von Frauen im Sportstudium zu informieren, Möglichkeiten und Perspektiven von Frauen in den verschiedenen sportorientierten Berufsfeldern zu diskutieren, aber auch das Bewusstsein für Hemmnisse und Schwierigkeiten zu schärfen und in einen konstruktiven Austausch mit bereitwilligen Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmern zu gelangen. Im einzelnen umfasst das Programm folgende Punkte: Präsentation des Projektes „Sportstudium – typisch männlich !?“ Vorstellung der Broschüre „Frauen studieren Sportwissenschaft an der RUB“ Büchertisch zu frauen- und geschlechtsspezifischen Themenstellungen Informationsstände zur Berufsberatung Video zum Thema Berufsfeld Sport Podiumsdiskussion zum Thema „Frauen im Berufsfeld Sport“ Wir erhoffen uns einen gut besuchten, interessanten und informativen Aktionstag, der auch als Anstoss für Folgeveranstaltungen dieser Art dienen soll. Weiterhin hoffen wir mit dem Projekt und dem Projekttag das Engagement vieler Studierender und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wecken zu können, die sich für eine gleichberechtigte Partizipation einsetzen und auch gezielt Aufgaben übernehmen.

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5. Literaturhinweise GIEß-STÜBER, P.: Gleichberechtigte Partizipation im Sport? Ein Beitrag zur geschlechtsbezogenen Sportpädagogik. Butzbach-Griedel 2000 HENKEL, U./KRÖNER, S. (Hrsg.): Und sie bewegt sich doch! Sportwissenschaftliche Frauenforschung – Bilanz und Perspektiven. Pfaffenweiler 1997 KLEIN, M.-L.(Hrsg.): „Karrieren“ von Mädchen von Frauen im Sport. St. Augustin 1995 KRÖNER, S./PFISTER, G.: Frauen-Räume. Körper und Identität im Sport. Pfaffenweiler

1992 PFISTER, G.: Sport im Lebenszusammenhang von Frauen. Schorndorf 1999 SOBIECH, G.: Grenzüberschreitungen. Körperstrategien von Frauen in modernen

Gesellschaften. Opladen 1994 6. Anhang 6.1 Schülerinnen/Schüler-Fragebogen 6.2 Studentinnen-Fragebogen 6.3 Informationsbroschüre „Frauen studieren Sportwissenschaft“ 6.4 Einladung zum Aktionstag „Frauen im Berufsfeld Sport“

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6. Anhang 6.1 Schülerinnen/Schüler-Fragebogen

Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sportwissenschaft D-44780 Bochum _______________________________________________________

Projekt: Sportstudium – typisch männlich?! Liebe Schülerinnen, liebe Schüler, wir sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen an der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und arbeiten z. Z. in einem Projekt zur Frauenförderung im Sport- studium. In diesem Projekt gehen wir der Frage nach, warum nur 1/3 aller Sportstudierenden Frauen sind. Da Sie nach dem Abitur eine Entscheidung in Hinblick auf Ihren beruflichen Werdegang treffen müssen, interessieren uns Bedingungen, die für oder gegen die Aufnahme eines Sportstudiums sprechen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich etwas Zeit nehmen und bedanken uns schon jetzt für Ihre Mitarbeit!!! Geschlecht männlich ___ weiblich ___

Zur sportlichen Biographie 1. Welche Rolle spielt Sport in Ihrem Leben?

_______________________________________________________ _______________________________________________________

_______________________________________________________

_______________________________________________________ _______________________________________________________

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2. Haben Sie neben Ihrem Schulsport schon regelmäßig Sport in Ihrer Freizeit getrieben?

ja ___ nein ___ 2a. Wenn ja, seit welchem Lebensjahr? _____________________________ 2b. Wenn nein, warum haben Sie keinen Freizeitsport getrieben? Nennen Sie Gründe! _____________________________ _____________________________ _____________________________ 3. Welche Sportarten haben Sie betrieben?

Kreuzen Sie die Sportarten an, die Sie leistungsmäßig betrieben haben!

_____________________________

_____________________________

_____________________________

_____________________________

_____________________________ 4. Gab es Phasen in Ihrem Leben, in denen Sie keinen Sport in der Freizeit betrieben haben?

ja ___ nein ___

4a. Wenn ja, in welchem Alter und wie lange haben Sie aufgehört? Alter Zeitraum (Jahre/ Monate)

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_______________________________ _______________________________ _______________________________

4b. Warum haben Sie aufgehört? Nennen Sie Gründe! _______________________________ _______________________________ _______________________________

Zu studiums- und berufsfeldbezogenen Vorstellungen und Informationen 5. Was glauben Sie, wie ein Sportstudium aussieht?

_______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 6. Können Sie sich vorstellen, Sport zu studieren?

ja ___ nein ___

6a. Wenn ja, welche Aspekte sind für Sie entscheidend? _______________________________________________________ _______________________________________________________

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_______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 6b. Wenn nein, was spricht dagegen? _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 7. Haben Sie sich vielleicht schon über ein Sportstudium informiert?

ja ___ nein ___

7a. Wenn ja, wo oder bei wem? _______________________________ _______________________________ _______________________________ _______________________________ _______________________________ 7b. Welche Informationen zum Sportstudium haben Sie erhalten? _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________

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7c. Welche Informationen haben Sie über berufliche Perspektiven nach einem Sportstudium erhalten?

_______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ _______________________________________________________ 8. Welche verschiedenen Sportstudiengänge kennen Sie? _______________________________ _______________________________ _______________________________ _______________________________ _______________________________ 9. Kennen Sie Männer oder Frauen, die einen Beruf ausüben, der mit Sport zu tun hat?

Beruf Geschlecht __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ __________________________________ 10. Welchen Beruf würden Sie nach einem Sportstudium ausüben wollen? __________________________________ __________________________________

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6.2 Studentinnen-Fragebogen

Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sportwissenschaft D-44780 Bochum _______________________________________________________

Projekt: Sportstudium – typisch männlich?! Liebe Studentinnen, das Projekt „Sportstudium – typisch männlich?!“ will zur Frauenförderung an der Fakultät für Sportwissenschaft der RUB beitragen. Im Rahmen des Projekts wollen wir den Bedingungen, die für die Aufnahme des Sportstudiums entscheidend sind, und dem Erleben des Sportstudiums als Frau nachgehen. Wir würden uns freuen, wenn Du Dir etwas Zeit nimmst, um die folgenden Fragen zu beantworten, und danken schon jetzt für Deine Mitarbeit.

Semester ___ Studiengang ___________________

Zur Partizipation von Frauen im Sportstudium 1. Was glaubst Du, wie groß ist der weibliche Anteil Sportstudierender an der RUB?

Gesamt __________________

Im Diplom? __________________ Im Lehramt? __________________

2. Von den Dozentinnen und Dozenten an unserer Fakultät sind 23,8 % Frauen. Was glaubst Du, welche Ursachen dieser geringe Frauenanteil hat?

______________________________________________________

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______________________________________________________ ______________________________________________________

______________________________________________________

Zur Studiums- und Berufswahl 3. Was hat für Dich in erster Linie den Ausschlag gegeben, Sport zu studieren? Nenne

maximal drei Gründe! ?

______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

4. Hast Du Dich vor der Aufnahme Deines Studiums über ein Sportstudium informiert?

ja ___ nein ___ 4a. Wo oder bei wem? ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

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4b. Welche Informationen zum Sportstudium hast Du erhalten? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 4c. Welche Informationen hast Du über berufliche Perspektiven nach einem Sportstudium

erhalten? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 5. Was gefällt Dir gut am Sportstudium?

______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

6. Entspricht das Studium Deinen Erwartungen? 6a. Wenn ja, in welcher Hinsicht

______________________________________________________

______________________________________________________

23

______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________ 6b. Wenn nein, warum nicht?

______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________

------------Frage 7 ist nur von Diplomstudentinnen zu beantworten-------------

7. Welche von den im folgenden aufgeführten Berufen würdest Du nach dem Studium am liebsten ausüben. Bitte kreuze maximal 3 Berufe an!

Vereinstrainerin ________

Sportmanagerin ________ Sporttherapeutin ________ Journalistin ________ Fitnessstudiobetreiberin ________ Referentin im Sportverband ________ Dozentin an der Universität ________ Angestellte/ Selbstständige in Sportagenturen ________ Sportlehrerin im Gesundheitswesen ________

24

weitere ___________________________________________ 8. Warum wählen Frauen das Fach Sport eher im Lehramtsstudiengang als im

Diplomstudiengang?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 9. Im Primarstufenbereich (Grundschule) studieren mehr Frauen Sport als Männer. Was

glaubst Du, woran liegt das?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

Zur sportlichen Sozialisation 10. Hast Du im Verein Sport getrieben?

ja ___ nein ___

25

11. Wenn ja, welche Sportarten hast Du im Verein getrieben? Sportarten Dauer wöchentlicher Zeitaufwand Leistungsniveau Trainer/Trainerin (bitte ankreuzen) __________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

12. Welche Sportarten hast Du ausserhalb eines Vereins getrieben?

______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ ______________________________________

12a. Wie/Wo hast Du dies Sporttreiben organisiert?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

13. Hast Du über Dein Sporttreiben hinaus, Funktionen im Sportverein übernommen?

ja ___ nein __

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13a. Wenn ja, welche?

______________________________________

______________________________________ ______________________________________

13b. Wenn nein, warum nicht? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 14. Haben Deine Eltern Sport getrieben? Antworte bitte mit ja bzw. mit nein!

Mutter ______ Vater ______ 14a. Falls Dein Vater bzw. Deine Mutter kein Sport getrieben hat, was glaubst Du, welche

Gründe gab es dafür? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

27

15. Welche Sportarten wurden von Deinem Sportlehrer bzw. Deiner Sportlehrerin in der

Schule hauptsächlich angeboten?

Sportarten Sportlehrer/Sportlehrerin (bitte ankreuzen) Volleyball __________________ Handball __________________ Basketball __________________ Fußball __________________ Schwimmen __________________ Gerätturnen __________________ Gymnastik/ Tanz __________________ Leichtathletik __________________ Badminton __________________ Judo __________________ Hockey __________________ Tennis/ Tischtennis __________________ Rudern __________________ Skilaufen __________________ weitere _______________________________________________ 16. Hatte Deine Sportlehrerin/Dein Sportlehrer eine Bedeutung in Hinblick auf die

Entscheidung Sport zu studieren? 16a. Wenn ja, warum?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 16b. Wenn nein, warum nicht?

______________________________________________________

______________________________________________________ ______________________________________________________

28

______________________________________________________ ______________________________________________________ 17. Gab es an Deiner Schule Sportleistungskurse?

ja ___ nein ___ 17a. Wenn ja, wurden die Leistungskurse in Deiner oder in anderen Jahrgangsstufen von

einer Sportlehrerin oder von einem Sportlehrer geleitet?

Anzahl der Leistungskurse

Sportlehrerin _____________________ Sportlehrer _____________________

Zur männlichem Dominanz und weiblichen Identität im Sportstudium 18. Was glaubst Du, wie die Überzahl männlicher Studierender die Praxiskurse

beeinflusst?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 19. Ist es für Dich von Bedeutung, dass ein Dozent bzw. eine Dozentin einen Praxiskurs

leitet?

ja ___ nein ___

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19a. Wenn ja, in welcher Hinsicht? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 19b. Wenn nein, nenne mindestens drei Gründe? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 20. Gab es abwertende Äußerungen und diskriminierendes Verhalten von männlichen

Studierenden gegenüber ihren Mitstudentinnen?

ja ___ nein ___ 20a. Wenn ja, welcher Art waren diese? ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 20b. Wie ist darauf reagiert worden? ______________________________________________________

30

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ 21. Stelle Dir bitte den Beginn einer Praxisveranstaltung vor! Wie verhalten sich Männer

bzw. Frauen, wenn sie die Sporthalle betreten?

______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

______________________________________________________

______________________________________________________ 22. In welchen Sportarten fühlst Du Dich Deinen Mitstudenten unterlegen?

______________________________________ ______________________________________

______________________________________ ______________________________________ ______________________________________ 23. Warum glaubst Du, ist das in diesen Sportarten so?

______________________________________________________

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______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________ ______________________________________________________

24. Am 15.11.01 hat die Frauenbeauftragte der Fakultät für Sportwissenschaft eine

Frauenvollversammlung einberufen. Warum bist Du nicht gekommen?

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--------------------Vielen Dank für Deine Mitarbeit!!!--------------------