Projekte AWE 2014 - Science on Stage · PDF fileProjekte des Auswahlevents 2014 7. – 8....

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Projekte des Auswahlevents 2014 7. – 8. November 2014 in Berlin Science on Stage Deutschland e.V. Seite 1 von 14 www.science-on-stage.de/auswahlevent Zur besseren Lesbarkeit wurde auf eine durchgängige Nennung der weiblichen und männlichen Form verzichtet. Mit der männlichen Form ist stets auch die weibliche Form gemeint. Leitthema: Naturwissenschaft und Nachhaltigkeit Da brummt doch was? Ein Zuhause für Wildbienen Die alten Mikroskopekästen aus Holz sollten aus den Biologieschränken entsorgt werden, als die Idee entstand, daraus Insektenhotels zu bauen. Vom Bauplan, der Materialbeschaffung bis zum fertigen Hotel führten die Schüler sowohl in der Bauphase als auch bei den Videoaufnahmen für den Film über den Bau eines Insektenhotels selbst Regie. Sie gestalteten ihre Hotels, die Räumlichkeiten und überlegten sich Texte für die kleinen Filmsequenzen. Die Hotels wurden an der Südseite der Schulfassade aufgehängt. Seit dem Frühjahr können Insekten in die Hotels einziehen. Nun beschäftigen wir uns mit den Hotelbewohnern und ihrer Lebensweise und beobachten die Hotels und die Besucher. Monika Preis, Lessinggymnasium Lampertheim Der Bioabfall von heute - die Energieversorgung von morgen? In dieser Unterrichtseinheit wird der Frage "Ist der Bioabfall von heute die Energieversorgung von morgen?" nachgegangen. Gemeinsam soll mit den Schülern erarbeitet werden, ob die Biogasherstellung eine Alternative zu den fossilen Brennstoffen darstellt. Hierfür ist die Unterrichtseinheit in drei theoretische, aufeinander aufbauende Blöcke, die unterschiedliche Schwerpunkte enthalten, aufgeteilt. 1. Entstehung von Biogas (Diskussion - darin auch die ethischen Aspekte, Theorie der Biogasentstehung, Versuchsdurchführung Biogasherstellung); 2. Bestimmung der Energiedichte (Kennenlernen der Wärmekapazität, Bestimmung der Energiedichte von dem hergestellten Biogas); 3. Stirlingmotor. Soraya Beck und Carina Schaich, Eberhard Karls Universität Tübingen (Referendariat) Energie aus Hefe – die mikrobiologische Brennstoffzelle in der Schülerübung Brennstoffzellen stellen mobile Energieversorgungssysteme dar. Im Gegensatz zur gängigen H₂/O₂- Brennstoffzelle erfolgt bei der mikrobiologischen Brennstoffzelle der Energieumwandlungsprozess mit Hilfe des aeroben Stoffwechsels von Hefepilzen. In dem vorliegenden Schülerexperiment wurden einerseits die Vorgänge didaktisch reduziert für eine Mittelstufenklasse aufbereitet und zugleich eine preiswerte, stabile und einfach zu bedienende Brennstoffkammer entwickelt, welche den Schülern eindrucksvoll das Potential der regenerativen Energien vermittelt. Weiterhin bietet das Experiment eine weite Variationsmöglichkeit (z.B. Messung der biologischen Aktivität unter verschiedenen Bedingungen), insbesondere für höhere Klassen. Johannes Almer, Ludwig-Thoma-Gymnasium, Prien am Chiemsee

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Projekte des Auswahlevents 2014 7. – 8. November 2014 in Berlin

Science on Stage Deutschland e.V.

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Zur besseren Lesbarkeit wurde auf eine durchgängige Nennung der weiblichen und männlichen Form verzichtet. Mit der

männlichen Form ist stets auch die weibliche Form gemeint.

Leitthema: Naturwissenschaft und Nachhaltigkeit Da brummt doch was? Ein Zuhause für Wildbienen Die alten Mikroskopekästen aus Holz sollten aus den

Biologieschränken entsorgt werden, als die Idee entstand, daraus

Insektenhotels zu bauen. Vom Bauplan, der Materialbeschaffung bis

zum fertigen Hotel führten die Schüler sowohl in der Bauphase als

auch bei den Videoaufnahmen für den Film über den Bau eines

Insektenhotels selbst Regie. Sie gestalteten ihre Hotels, die

Räumlichkeiten und überlegten sich Texte für die kleinen

Filmsequenzen. Die Hotels wurden an der Südseite der Schulfassade

aufgehängt. Seit dem Frühjahr können Insekten in die Hotels

einziehen. Nun beschäftigen wir uns mit den Hotelbewohnern und

ihrer Lebensweise und beobachten die Hotels und die Besucher.

Monika Preis, Lessinggymnasium Lampertheim

Der Bioabfall von heute - die Energieversorgung von morgen? In dieser Unterrichtseinheit wird der Frage "Ist der Bioabfall von heute die Energieversorgung von

morgen?" nachgegangen. Gemeinsam soll mit den Schülern erarbeitet werden, ob die Biogasherstellung eine Alternative zu den fossilen Brennstoffen darstellt. Hierfür ist die

Unterrichtseinheit in drei theoretische, aufeinander aufbauende Blöcke, die unterschiedliche

Schwerpunkte enthalten, aufgeteilt. 1. Entstehung von Biogas (Diskussion - darin auch die ethischen

Aspekte, Theorie der Biogasentstehung, Versuchsdurchführung Biogasherstellung); 2. Bestimmung

der Energiedichte (Kennenlernen der Wärmekapazität, Bestimmung der Energiedichte von dem

hergestellten Biogas); 3. Stirlingmotor.

Soraya Beck und Carina Schaich, Eberhard Karls Universität Tübingen (Referendariat)

Energie aus Hefe – die mikrobiologische Brennstoffzelle in der Schülerübung Brennstoffzellen stellen mobile Energieversorgungssysteme dar. Im Gegensatz zur gängigen H₂/O₂-

Brennstoffzelle erfolgt bei der mikrobiologischen Brennstoffzelle der Energieumwandlungsprozess

mit Hilfe des aeroben Stoffwechsels von Hefepilzen.

In dem vorliegenden Schülerexperiment wurden einerseits die Vorgänge didaktisch reduziert für eine

Mittelstufenklasse aufbereitet und zugleich eine preiswerte, stabile und einfach zu bedienende

Brennstoffkammer entwickelt, welche den Schülern eindrucksvoll das Potential der regenerativen

Energien vermittelt. Weiterhin bietet das Experiment eine weite Variationsmöglichkeit (z.B. Messung

der biologischen Aktivität unter verschiedenen Bedingungen), insbesondere für höhere Klassen.

Johannes Almer, Ludwig-Thoma-Gymnasium, Prien am Chiemsee

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MINT rund um den Apfelbaum Im Projekt „MINT rund um den Apfelbaum“ begleitete eine 5. Klasse ein ganzes Schuljahr lang einen

Apfelbaum. Passend zu den Jahreszeiten konnten sich die Schüler mit unterschiedlichen

wissenschaftlichen Arbeitsmethoden und Schülerexperimenten

aus Biologie, Chemie und Physik dem Thema nähern. Es wurde

darauf geachtet, dass die wissenschaftlichen Methoden mit

möglichst einfachen und preisgünstigen Materialien durchgeführt

werden können, damit das Projekt auf andere Schulen

übertragbar ist. Integriert wurden auch Erfahrungen aus „Biologie

im Kontext“ des IPN Kiel. Das Projekt wurde 2012 mit dem MINT-

Förderpreis der Bayerischen Wirtschaft ausgezeichnet.

Nina Rach-Wilk, Staatliche Realschule Bessenbach

Schulmitfahrzentrale "Gemeinsam fahren - Treibstoff sparen" Durch die Zählung motorisierter Fahrzeuge am Zugang des Schulparkplatzes konnten die Schüler

unter Anwendung der Differentialrechnung den Zeitpunkt des höchsten Verkehrsaufkommens am

Knotenpunkt mathematisch bestimmen. Die dabei enstehende Menge an CO2 wurde umgerechnet

und in einem Modellexperiment der Treibhauseffekt durch Kohlenstoffdioxid erfahrbar gemacht.

Zur Reduzierung des Effekts haben wir eine schulinterne Mitfahrzentrale eingeführt, diese über

medialen Einsatz in verschiedener Form beworben und die Schüler durch einen schulinternen

Musikjingle- und Videoclipwettbewerb öffentlichkeitswirksam aktiv eingebunden

Klaus Marschall, Kristin Risse, Stefan Wilke und Uta Heppe-Grünebaum, Berufskolleg Berliner Platz,

Arnsberg

Seen für die Zukunft Bei der Gewinnung von Sand und Kies - den wichtigsten Rohstoffen des Bauwesens - entstehen

Baggerseen, die rekultiviert werden müssen. In Kooperation mit Firmen der

Kiesindustrie und der Landschaftsplanung sollen die Schüler für eine zukünftige

Kiesabgrabung in ihrer Umgebung einen Rekultivierungsplan erstellen. Sie

müssen (nach der theoretischen Erarbeitung der Grundzüge der Kiesindustrie

wie auch ihrer Auswirkungen) nicht nur kreativ sein, sondern vor allem rechnen, Planungsvorgaben befolgen und ökologische Parameter

berücksichtigen. Die Schüler sollen dabei das Dilemma zwischen Ökologie,

Ökonomie und Sozialem verstehen und in Form ihrer Planung einen

Lösungsvorschlag unterbreiten

André Steffans und Christian Karus, Andreas-Vesalius-Gymnasium Wesel

Themenrecycling: Recyclingpapier Atomkraft, Klimawandel, Fracking - Themen gibt es viele, an denen das Prinzip der Nachhaltigkeit

vermittelt werden kann. Fraglich ist, was nehmen die Schüler aus dem Unterricht mit? Reicht bloßes

Wissen über diese Themen aus, oder bieten sich den Schülern Möglichkeiten zu handeln? Bleibt das

Erlernte verinnerlicht, bis die jungen Menschen in Positionen nachrücken, in denen sie über diese

Problemfelder des menschlichen Lebens und Wirtschaftens entscheiden? Ein Thema scheint in

Vergessenheit geraten zu sein, obwohl es immer noch sehr wichtig und geeignet ist: Recyclingpapier.

Dabei ist die Sachlage eindeutig, der Alltagsbezug unübersehbar, die Handlungsmöglichkeiten sind

vielfältig.

Karsten Bornemann, Auguste-Viktoria-Schule, Flensburg

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Leitthema: Naturwissenschaften für alle

Chemie macht auch uns Spaß! Körperbehinderte und autistische Schüler lernen

chemisches Fachwissen problem- und handlungs-

orientiert in offenen Unterrichtssettings. Dieses Projekt,

diese Form der Unterrichtsgestaltung soll zeigen, wie

körperlich beeinträchtigte Schüler mit diversen

medizinischen Diagnosen im Chemieunterricht lernen,

welche Faktoren in dieser Hinsicht besonders die

Unterrichtsgestaltung beeinflussen und welche

pädagogischen Maßnahmen notwendig sind.

Denny Wehrhold, Biesalski Schule, Berlin

Forscherinnen-AG – Die Großen für die Kleinen! Die „Forscherinnen-AG“ richtet sich an Mädchen der 4. Klassen der umliegenden Grundschulen und wird von etwa sechs Schülerinnen der 8./9. Klassen durchgeführt. Die Planung und Vorbereitung

übernehmen die „Großen“, während die eingesetzte Lehrperson z.B. die Sicherheit gewährleistet, die

Materialien beschafft und die älteren und jüngeren Schülerinnen unterstützt. Eines der Ziele der

wöchentlich stattfindenden, zweistündigen Nachmittags-AG (ein Halbjahr lang) ist die Stärkung des

Selbstvertrauens von an Naturwissenschaften interessierten Schülerinnen im Bereich der Schulfächer

Biologie, Chemie und Physik. Die in der AG bei den Experimenten oder Beobachtungen gemachten,

positiven Erfahrungen sollen die Mädchen u.a. bestärken, die naturwissenschaftliche Profilklasse

unseres Gymnasiums zu belegen.

Andrea Hagenbuck und Philipp Kastrup, Reinhard- und Max Mannesmann Gymnasium, Duisburg

Forscherecken – Forscherzeiten Forscherecken und Forscherzeiten lassen Kinder entscheiden,

welches Thema sie erforschen wollen. Durch regelmäßige

Forscherzeiten erwerben die Kinder methodische Kompetenzen, die

es ihnen ermöglichen, sich Inhalte und den Umgang mit Medien sehr

eigenständig anzueignen und sich in kleinen Projektgruppen

gegenseitig zu unterstützen und zu schulen. So entstehen vielfältigste

Lernplakate und Modelle und es werden ständig Experimente und

Versuche durchgeführt. In regelmäßigen Präsentationen stellen die

Kinder ihre Produkte nicht nur vor, sondern wiederholen wichtige

Kriterien, die nicht mehr vom Lehrer eingeführt werden müssen,

sondern fortwährenden Bestand in der Lerngruppe haben.

Mark Winter und Ute Hennig, Inklusive Gemeinschaftsgrundschule Bonn

Gewinnung und Untersuchung verschiedener Duftstoffe zur Insektenabwehr Im Rahmen dieses interdisziplinären Projektes an der Schnittstelle zwischen Biologie und Chemie

werden teilnehmende Schüler in ihrem Kompetenzbereich der Erkenntnisgewinnung besonders

gefördert. Mit dem Ziel Duftstoffe zur Insektenabwehr zu ermitteln, vollziehen die Schüler den

naturwissenschaftlichen Erkenntnisweg. Dabei steht die Planung eines Experiments mit Hilfe der

„Rückwärts gerichteten Planungsmethode“ und das selbstständige naturwissenschaftliche Arbeiten

der Beteiligten im Vordergrund.

Dr. Ronald Frohnapfel, Schule am Ried, Frankfurt Main

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"Kleine Forscher" - Eine schulformübergreifende Arbeitsgemeinschaft Die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen richtete im Schuljahr 2013/2014 in Kooperation mit den

lokalen Grundschulen die schulformübergreifende AG "Kleine Forscher" ein. Grundschulkinder der

vierten Klasse experimentieren, forschen und lernen im Rahmen der wöchentlich angebotenen

Arbeitsgemeinschaft in verschiedenen naturwissenschaftlichen, interdisziplinär angeregten

Themengebieten. Das Ziel dieses Angebotes liegt darin, den jungen Schüler ergänzend zum regulären

Schulunterricht den Erwerb naturwissenschaftlicher Kompetenzen (scientific literacy) zu ermöglichen

und das Interesse der Kinder zur Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen und

Fragestellungen zu fördern.

André Schuhmann und Onur Karaosman, Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen

Mehr Spaß an und Erfolg in Mathematik mit Origami für Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf Durch den Einsatz von Origami im Geometrieunterricht der Primarstufe, in einem gemeinsamen

Projekt der Fächer Mathematik und Kunst, werden neue motivierende Zugänge eröffnet. Diese

begeistern selbst Kinder, die bis dato derartigen Inhalten eher reserviert gegenüber stehen und

bindet solche mit sonderpädagogischen Förderbedarf in besonderem Maße ein. Es wird gezeigt, wie

fachliche Ziele mit Hilfe von Origami erreicht und individualisierte innere Differenzierungen

ermöglicht werden können. Für Anforderungen u.a. im Bereich der Feinmotorik werden

kompensatorische und motorische Hilfen aufgezeigt, die geeignet sind die Feinmotorik zu fördern,

die u.a. hirnorganische Prozesse positiv beeinflusst.

Kirsten Biedermann und Dr. Oksoon Yang, Ravensberger Schule, Halle (Wstf.)

Schulplanetarium Im Rahmen einer Projektwoche wurde von Schülern der 6. bis 8.

Klasse eine Projektionskuppel für ein Schulplanetarium gebaut.

Die Kuppel hat einen Durchmesser von 3,80 m und bietet Platz

für 27 Schüler. Als Projektor diente zunächst eine mit einem

Glühlämpchen von innen erleuchtete Fixsternsphäre aus Pappe,

die mit einer computergesteuerten Mechanik aus

Fischertechnik und Schrittmotoren bewegt wird. Im Laufe des vergangenen Jahres wurde dieser "klassische" Projektor durch

eine Projektionslösung aus einem modifizierten Beamer

abgelöst, der die Bildschirmausgabe des Astronomieprogramms

Stellarium an die Kuppel projiziert.

Dr. Axel Gruppe, Gymnasium Friedberg, Frankfurt Main

What can we learn in physics from toys? (Physik mit Spielzeug) Handelnder kompetenzorientierter Umgang mit Wissen braucht immer wieder Physik im Kontext,

der naturwissenschaftliches Arbeiten bei Schülern unterstützt. Technische Spielzeuge liefern diesen

Kontext, haben einen hohen Aufforderungscharakter für Handeln und vermitteln Kompetenzen

wirkungsvoll. Voraussetzung ist ein klares Unterrichtskonzept auf der Basis ausreichender

Vorkenntnisse und strukturierter Protokolle mit Frage, Durchführung, vielen Beobachtungen,

wenigen Auswertungen unter Einbeziehung von Präsentationen der Ergebnisse. Offene Aufgaben mit

technischen Spielzeugen sind ausreichend differenziert und liefern gut zu bewertende Lernprodukte.

Dr. Karl-Wolf Hoffmann-Lanzendörfer, Helene-Lange-Schule, Wiesbaden

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Leitthema: Innovationen im Unterricht

A.N.T.S. - Ameisenforschung als neues Thema an Schulen Ameisen sind als exemplarische Vertreter für die Insekten gut geeignete

Anschauungsobjekte für den Biologieunterricht. Die im Mittelpunkt des

Projektes stehende Ameisenart Temnothorax nylanderi ist im Westen

Deutschlands weit verbreitet und einfach zu finden. Sie bewohnt in kleinen

Kolonien von weniger als 100 Individuen u.a. hohle Eicheln und kann

problemlos in kurzer Zeit gesammelt werden. Ihre langfristige Haltung im

Klassenzimmer ist unkompliziert und ermöglicht eine Vielzahl von

Beobachtungen und Versuchen. Nach der Forschung im Klassenzimmer

werden die Ameisen in geeigneten Nistgelegenheiten an den Fundort

zurückgebracht.

Rebecca Sammet, Prof. Dr. Daniel Dreesmann und Barbara Dolch, AG Didaktik der Biologie, Johannes

Gutenberg Universität Mainz und Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz

Das Fahrrad in vielen Kontexten - Ein selbstgedrehter Handyfilm Das Projekt "Das Fahrrad in vielen Kontexten - Ein selbstgedrehter Handyfilm" basiert auf der Idee,

viele Facetten der Physik am Fahrrad zu entdecken und diese ähnlich wie ein "Sendung mit der Maus-

Film" per selbstgedrehtem Handyvideo aufzunehmen und zu erläutern. Die Schüler arbeiten dabei

sehr selbstständig und erweitern neben ihrem Fachwissen ihre Methodenkompetenzen.

Lars-Patrick May, Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim

Deine Ideen nach dem Vorbild der Natur Das Projekt „Deine Ideen nach dem Vorbild der Natur“ schärfte das Bewusstsein für Lebewesen als

unerschöpfliche Fundgrube für Problemlösungen, welches die Schüler für das Erfinden nützlicher

Produkte verwendeten. Dies stärkte ihr Selbstbewusstsein für das Entwickeln eigener Ideen. Der

Wettbewerbscharakter auf Basis der Evolutionsbionik spornte sie an, ihre Ergebnisse zu optimieren.

Zunächst lernten die Schüler bionische Innovationsstrategien anhand des Lotuseffekts

(selbstreinigende Oberflächen) kennen. Dann wendeten sie die Strategie beim Entwickeln bionischer

Produkte auf Grundlage des Salvinia-Effekts an. Abschließend produzierten sie eigene bionische

Flugobjekte für einen Flugwettbewerb.

Anja Mahlke und Manfred Albrecht, Landrat-Lucas-Gymnasium, Leverkusen

"Die Rettung des Wals um Mitternacht" - das Konzept einer multimedialen Lesenacht Wie lässt sich Leselust von Kindern steigern? Idealerweise bringen sie eine

gehörige Portion Neugier auf das „Selbst Lesen Können“ von Büchern mit, vor

allem, wenn ihre Eltern ihnen schon im Vorschulalter regelmäßig vorgelesen

haben und mit ihnen gemeinsam in die Fantasiewelten der Kinderliteratur

eingetaucht sind. Doch dies findet erfahrungsgemäß eher selten statt und so

stellt ein Buch allein noch keinen Anreiz zum Lesen dar, vor allem bei Mädchen

und Jungen, die von sich – und zu Hause aus - wenig Begeisterung dafür

mitbringen. Dass das klassische Medium Buch und die oft multimedial geprägte

Lebenswelt der Kinder keinen Widerspruch darstellen zeigt dieses Beispiel der

multimedialen Lesenacht.

Jens Heinroth und Heiko Staub, Grundschule St. Johannes, Erpel

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Do it yourself - Multitouch Smartphones und Tablet-PCs bestimmen den Alltag der

Schüler. Die direkte Bedienung über den Bildschirm wird

durch die Verwendung von Multitouchdisplays möglich.

Diese Multitouch-Steuerung lässt sich aber auch auf große

Displays anwenden, die von mehreren Benutzern

gleichzeitig bedient werden können. Dieses Projekt

beschäftigt sich mit der Möglichkeit ein solches

Multitouch-Display mit einfachen Mittel im Rahmen des

Unterrichts selber zu bauen. Mit nur 150 € Materialkosten haben Schüler der 8. Klasse im Rahmen

des Wahlunterrichts Informatik ein funktionstüchtiges ca. 30 Zoll großes Display selbstständig

aufgebaut. Zum Betrieb werden zusätzlich nur noch ein Beamer und ein Notebook benötigt.

Andreas Meier, Gutenbergschule Wiesbaden

Dreidimensionales Sehen und dessen Illusion im Kontext Kino Der Schwerpunkt dieser Unterrichtsreihe liegt auf der Polarisation von Licht und erklärt, wie 3D-

Brillen im Kino funktionieren. Inhaltlich untersucht werden dazu die lineare und die zirkulare

Polarisation. Als Vorbereitung darauf erforschen die Schüler eigenständig die Farbanaglyphentechnik,

an der das Prinzip anschaulich und konkret deutlich wird. Die Grundlagen dafür erarbeiten sich die

Schüler durch einen Ausflug in die Biologie, der die Funktionsweise des dreidimensionalen Sehens

beinhaltet, sowie durch einen Ausflug in die Informatik, der das RGB-Modell bei

Computerbildschirmen zur Erklärung der menschlichen Farbwahrnehmung thematisiert.

Miriam Georges und Frank Schulz, Leibniz-Gymnasium Dortmund

Elektronik mit dem Baukastenprinzip Baukastenprinzip ist nicht gleich Elektrobaukasten. Oder doch? Hinter dem Baukastenprinzip steht

ein Konzept, mit dem Schüler der Mittelstufe auf eine neue Art und Weise sowohl die Elektronik als

auch forschend-entdeckendes Lernen nähergebracht werden soll. Das Grundprinzip sieht vor, dass

die Schüler modularisiert an Bauteile der Elektronik herangeführt werden, diese erarbeiten und

schließlich in Projekten selbständig umsetzen. Die Anzahl der ihnen zur Verfügung stehenden

Bauteile wird nach und nach gesteigert. Zudem ist eine Anpassung an das individuelle Lerntempo jedes einzelnen Schülers möglich.

Stephen Kimbrough, Dürer Gymnasium Nürnberg

Informatik mit Minecraft Minecraft ist ein populäres Videospiel, in dem man in einer dreidimensionalen Welt aus Blöcken

Ressourcen abbauen und zu neuen Materialien rekombinieren kann. Es ist mehrspielerfähig und

erlaubt damit das Arbeiten mit einer ganzen Klasse in der virtuellen Welt. Eine Vielzahl an

Erweiterungen (Mods) stehen bereit, um Minecraft den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Für den

Informatikunterricht besonders geeignet ist ComputerCraft, mit dem an virtuellen Computern in der

Welt programmiert werden kann. Für die Schnittstelle zur realen Welt habe ich einen Mod

programmiert, der die Ansteuerung der Plattformen Lego WeDo, Arduino Leonardo und RaspberryPi

aus der virtuellen Welt heraus ermöglicht.

Mirek Hancl, Lessing-Gymnasium Uelzen

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Kinematik mit Luftkissenbällen und iPads zur Videoanalyse Physikunterricht ist oft langweilig und wird mit (in Schüleraugen) alten Hilfsmitteln "vorgeführt". Um

die Schüler für die Physik zu begeistern werden iPads und Luftkissenbälle verwendet, um die

gleichförmige und gleichmäßig beschleunigte Bewegung schülerzentriert zu erarbeiten. Die Schüler

filmen den sich bewegenden Luftkissenball mit dem iPad und übertragen die Bewegung mit der App

"Video Physics" in ein t-s- und t-v-Diagramm. Damit werden die beiden Bewegungen erarbeitet. Die

Bedienung der iPads ist intuitiv möglich und macht den Schülern viel Spaß. Die Luftkissenbälle

verleiten zum Experimentieren und motivieren die Schüler.

Markus Als, Lessing Gymnasium Mannheim

Aluminium nützlich und gefährlich Als Projekt wurde mit Schülern der 6. Klasse eine Präsentation zum Thema "Aluminium - nützlich und

gefährlich" erarbeitet. Motiviert durch den Film "Die Akte Aluminium" produzierten Schüler Texte,

Raps, Comics und Bilder, die zu einer halbstündigen Präsentation zusammengebaut wurden,

bestehend aus: Fantasiereise, (Rollen)spielen, Rap und

Geschichte mit Bildern. Schüler spielten unterschiedlich

anspruchsvolle Rollen (Stummer Assistent - gesprächsführender

Moderator) bei Besuchen in Kitas und Grundschulen. Sie

entwickelten so viel Selbstständigkeit, dass der Lehrer zum

Zuschauer wurde. Der Ablauf basiert auf dem

Suggestopädischen Kreislauf (Gehirn gerechtes Lernen mit allen

Sinnen).

Renate Garbe-Müller, Otto-Pankok-Schule, Mülheim an der

Ruhr

Schüleraktivierender Physik-Unterricht im Planetarium Planetarien sind eine gute Sache! Die Shows dort laufen aber immer gleich ab: Die Zuhörer sitzen in

Kreisen auf ihren Stühlen, die Hälse weit nach oben geregt. So hocken sie denn alle da und lauschen

zwei Stunden lang, was es Wunderbares im Kosmos zu entdecken gibt. Beim Aufstehen später ein

kollektives Stöhnen - die Knochen tun weh vom Sitzen. Ich wollte das nicht mehr! Ich habe mit

meinen Schüler einen Physik-Unterricht in einem Planetarium durchgeführt, bei dem die Schüler selbst aktiv werden mussten. Sie saßen dabei nicht, sondern mussten am dunklem "Himmel"

Beobachtungen und Messungen vornehmen und ihre Ergebnisse im Licht einer roten Funzel

niederschreiben. Eine völlig neue Erfahrung!

Andree Rossow, Eckener-Schule, Berufsbildungszentrum Flensburg

Warum springt das "Springbällchen"? Durch Verkneten des Polysaccharids Guaran mit Wasser stellen die Schüler ein hochelastisches

Bällchen her. Mit Hilfe von Experimenten sollen sie herausfinden, ob Elastizität ein Merkmal weiterer

Polysaccharide ist. Dazu formen sie aus ihnen bekannten Stärkesorten und aus Verbandswatte

(Cellulose) mit Wasser Kügelchen, die sie ebenfalls auf eine feste Unterlage prallen lassen. Ergebnis:

Die Stärkekugeln sind völlig unelastisch, die Wattekugel zeigt eine gewisse Elastizität. Durch Vergleich

der Strukturformeln von Amylose, Amylopektin, Cellulose und Guaran sollen die Schüler das

Hochspringen des "Springbällchens" erklären.

Jutta Brückmann, Michael Gerhards, Elisabeth Arndt und Doro Freitagt, Kölner Modell, Department

für Chemie an der Universität zu Köln

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Workshop-Woche "Kugelbahnen erfinden" Vor der selbständigen Konstruktion einer eigenen Kugelbahn bauen Dreierteams eine Bahn aus

Cuborosteinen und machen hierbei erste wichtige Erfahrungen mit möglichen Problemen.

Durch diese aktive Auseinandersetzung und ein spannendes

Kugelbahn-Video entwickeln die Schüler eigene Ideen, die sie mit

vielfältigem, anregendem Alltagsmaterial umsetzen. Sie

entwerfen Pläne, probieren aus und überdenken - und sie

diskutieren ständig ihre Fragen, Lösungen und Erkenntnisse.

Auf einer Lernplattform wird der Workshop online begleitet. Hier

hat jeder Schüler auch ein eigenes Lerntagebuch zum

Reflektieren und Dokumentieren. Am Ende wird jede Kugelbahn

real und mit einem Video präsentiert.

Miriam Asmus und Petra Engelhardt, LIFE e.V. und Hans-Fallada-

Schule, Berlin

Leitthema: Kreativer Unterricht Cyanotypie - Lichtinduzierte Reaktionen auf dem Papier Die Cyanotypie ist ein altes fotografisches Verfahren auf der Basis von Eisensalzen. Gegenüber dem

viel bekannteren Silbersalzverfahren zeichnet es sich durch eine Reihe von Vorteilen aus, die es

ermöglichen, diese Technik ohne großen Aufwand in den naturwissenschaftlichen Unterricht zu

integrieren.

Während des fotografischen Prozesses entsteht in der lichtempfindlichen Schicht ein blauer

wasserunlöslicher Farbstoff (Berliner Blau), dessen Farbtiefe von der Lichtintensität abhängt. Man

erhält blaue Bilder auf z.B. weißem Papier, möglich sind auch andere Trägermaterialien. Die

Cyanotypie bietet aufgrund ihrer vielen Variationsmöglichkeiten viel Raum für eigene

Forschungsarbeit.

Kirsten Lauritsen, Heinitz-Gymnasium Rüdersdorf

Erfinderkinder - ein handlungsorientiertes Projekt rund um das Thema Erfindungen mit eigener Erfinderwerkstatt Im Projekt "Erfinderkinder" dreht sich alles rund um das Thema Erfindungen, wobei

insbesondere auf mechanischer Funktionsweise basierende Erfindungen

(Hebelprinzip: Türklinke; Zahnradübertragung: Salatschleuder…) in den Blick

genommen werden. Ausgehend von der Untersuchung bereits bestehender

Erfindungen aus der Alltagswelt, konstruieren die Kinder in Kleingruppen eigene

Erfindungen bzw. Modelle derer. Besonders durch den handelnden Umgang mit den

dafür zur Verfügung stehenden Alltagsmaterialien und der Lösung einer individuellen

Problemstellung, findet so eine tiefergehende Auseinandersetzung mit

verschiedenen technischen Prinzipien statt, Ursache- Wirkungszusammenhänge

werden durchdrungen.

Lisa Delvenne und Ines Jäger, Vertretungsreserve Grundschule, Nordrhein-Westfalen

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Experimentelle Lernaufgaben im Chemieunterricht Wie kann man mit Alltagsprodukten den Chemieunterricht fachlich bereichern und dabei weitere

Kompetenzbereiche ansprechen? Im Team LebensNaherChemieUnterricht haben wir dazu

experimentelle Lernaufgaben erstellt, die Kontexte in eine lernprozessorientierte Umgebung

integrieren und auf den handelnden Umgang mit Wissen ausgerichtet sind. Die Experimentiertechnik

"ChemZ" ermöglicht dabei sichere und zugleich kreative Schülerexperimente, ohne deren Effektivität

zu beeinträchtigen. Die in Unterricht und Fortbildungen vielfach erprobten Materialien begeistern

nach unserer Erfahrung Lernende wie Lehrende gleichermaßen und zu unserer Idee gehört es auch,

sämtliche Materialen kostenlos weiterzugeben.

Gregor von Borstel, Andreas Böhm, Manfred Eusterholz, Andy Bindl und Andre von Borstel, Alexander-

von-Humboldt Gymnasium Bornheim, Peter-Jörres-Gymnasium Bad Neuenahr, Städt. Gymnasium

Hennef, Sankt-Adelheid-Gymnasium Bonn

Fraktale aus dem Nanokosmos Ausgangspunkt dieses fächer- und jahrgangsübergreifenden Projekts ist die Untersuchung von

chemischen Transportprozessen, die sich im Nanometerbereich abspielen. Anfangs untersuchen

Schüler fraktale Brownsche Bäume, die im Labor leicht herzustellen

sind. Dann wird ein Computerprogramm erstellt, das das Wachstum

eines Fraktals simuliert und den Ausdruck auf einem 3D-Drucker

ermöglicht. Jüngere Schüler können das Thema künstlerisch

bearbeiten: Beispiele hierfür sind das Anfertigen einer Fotomontage

aus Schülerkörpern, die ein Fraktal bilden, die Erstellung eines

Musikvideos und der Aufbau eines interaktiven Kunstwerks, bei

dem das Wachstum eines Fraktals durch Körperbewegungen

gesteuert wird.

René Grünbauer, Gymnasium der Regensburger Domspatzen

Goldnanopartikel - Von der Synthese zum Türschild Schon im Mittelalter wurden Kirchenfenster mit nanoskaligem Gold rot angefärbt. Im Vergleich zu

makroskaligen, „goldfarbenem“ Gold lassen sich Lösungen von Goldnanopartikel in verschiedenen

Rottönen herstellen, wobei die Größe der Partikel einen entscheidenden Einfluss auf die Farbigkeit hat. Mithilfe einer einfachen Synthese solcher Nanopartikel können die Schüler der Sek. II diesen

Zusammenhang zwischen Teilchengröße und Farbigkeit erfahren. Darüber hinaus wird die erzeugte

Reaktionslösung nicht verworfen, sondern für die Herstellung von Türschildern in Zusammenarbeit

mit dem Fach Kunst genutzt. Die Gold-Kolloide stellen somit ein zentrales Produkt des

Unterrichtsgangs dar.

Dr. Katharina Hickmann und Dr. Olaf Lehmann, Gymnasium Herderschule und Wilhelm-Raabe-Schule,

Lüneburg

Hackerspace goes school Das Projektlabor ist ein - in seiner Art sicherlich einmaliges - Schülertechniklabor. Es ist wesentlich

geprägt von den Ideen der selbst organisierten "Hackerspaces", die Ausdruck einer neuen globalen

Technikbewegung sind. Diese Ideen werden mit einigen Ansätzen aus Schülerforschungszentren

verbunden und weiterentwickelt. Im Projektlabor haben Schüler die Möglichkeit und die

Unterstützung, eigene kreative Technikprojekte zu verwirklichen. Die Teams arbeiten, probieren,

entdecken und forschen, möglichst eigenständig und eigenverantwortlich. Die Arbeit an eigenen

Problemstellungen und Inhalten generiert automatisch ein selbstständiges Lernen, abseits von Zwang

und Noten.

Berthold Sommer, Michael Schwunk und Christoph Bülter, Berufskolleg Rheine

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Laubbäume an ihren Blättern erkennen – wo ist das Problem? Das Erkennen von Laubbäumen anhand ihrer

Blätter ermöglicht interdisziplinären Unter-

richt in den Fächern Mathematik, Informatik

und Biologie. Die Aufgabe ist einfach zu

verstehen und für den Menschen mit etwas

Übung scheinbar leicht zu bewerkstelligen. Möchte man diese Fähigkeit einem Computer beibringen,

so muss man sich ein Modell überlegen, in dem bestimmte Merkmale von Blättern quantifiziert und

zur Unterscheidung herangezogen werden können. Spannend ist die Tatsache, dass Schüler ab

Klassenstufe 5 diese Aufgabe bewältigen können und auf der anderen Seite auch Abiturienten darin

eine Herausforderung finden. Es können dabei sehr unterschiedliche mathematische Werkzeuge zum

Einsatz kommen.

Martin Bracke, Veronika Hansel, Jochen Petry, Susanne Scheffler-Hausbrandt und Ulrike Sommerlad,

Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern

Leonardo da Vinci - Das Genie, das Fächer zusammenbringt In diesem Projekt sollen die Schüler verschiedene Werkstücke anhand

der Zeichnungen da Vincis entwickeln, welche zum Schuljahresende

öffentlich ausgestellt werden. Durch diese Werkstücke werden dann

exemplarisch die Lerninhalte mehrerer Fächer vermittelt.

Beispielsweise befassen sich die Schüler, wie schon da Vinci anhand

seiner anatomische Studien, mit dem Herz. Sie sezieren es, zeichnen

Kohleskizzen, bauen ein funktionsfähiges Modell und diskutieren

durch dieses Modell den Pumpmechanismus. Mit solch praktischen

Arbeiten sollen die Schüler den Zusammenhang zwischen den Fächern

erfahren und erleben. Weiter fordert ihnen das Umsetzen der

da Vinci-Skizzen in Modelle kreative Lösungsansätze ab.

Nico Hirschbolz, Staatliche Realschule Bobingen

Mathematik - Ein Beutel voller Experimente Der "Beutel voller Experimente" soll es Schüler ermöglichen kleine, überschaubare Experimente im Mathematikunterricht durchzuführen. Es handelt sich dabei um folgende Themen:

1. Mit Lego rechnen

2. Der Turm von Hanoi

3. Geheime Botschaften

4. Der verflixte Würfel

5. Tangram

6. Vergrößern und Verkleinern

7. Gummivierecke

8. Leonardos Brücke hält

9. Die Brücke über den Main

10. Die Geschichte vom Bauern Schlau

Die zehn Experimente im Beutel voller Experimente regen Schüler im Mathematikunterricht an,

selbständig tätig zu werden. Anregungen, Arbeitsaufträge, Arbeitsblätter und auch Lösungen sind mit

Kopiervorlagen in einem Skript zusammengefasst. Die Schüler nähern sich auf spielerische Weise den

jeweiligen Themenkreisen. Bei intensiverer Beschäftigung treffen sie jedoch auch auf anspruchsvolle

mathematische Problemstellungen.

Werner Heubeck und Edgar Höniger, Staatliche Realschule Bad Staffelstein und Realschule Bayreuth I

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NATURFORSCHEN - Der Gewichtssinn Der meist unbeachtete Gewichtssinn wird in einem Rollenspiel ("Deutschland sucht den

Superspürer") erlebt und seine Grenzen werden erforscht. Die humanbiologische Schwäche im

Unterscheiden von Gewichten wird in einem "egg-race" durch den Bau einer Waage aus

Alltagsgegenständen kompensiert. Die Unterrichtseinheit ist Teil von NATURFORSCHEN, einem

innovativen Unterrichtskonzept, das als zweijähriges "Profilfach" für Schüler der Klassenstufe 5 und 6

ausgelegt ist. Im Zentrum steht die Vermittlung vielfältiger, naturwissenschaftlicher Methoden. Es

werden mit einfachen Mitteln Unterrichtarrangements geschaffen, die es allen(!) Beteiligten

erlauben, diese Methoden zu erproben.

Thomas Klein und Tina Müller-Gräff, Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis

Spiralcurriculum Magnetismus Das Spiralcurriculum Magnetismus zielt drauf ab, die Entwicklung naturwissenschaftlicher Kompetenzen von Anfang an stufengerecht zu

fördern. Neben dem Erwerb inhaltsbezogener Kompetenzen steht die

systematische Heranführung an naturwissenschaftliche Arbeits- und

Denkweisen im Zentrum. Das zugrunde liegende Lernverständnis geht

davon aus, das Wissen nicht „vermittelt“ werden kann, sondern von den

Lernenden gemeinsam aktiv konstruiert werden muss. Gerade jüngere

Lernende sind dabei darauf angewiesen, Wissen auf der Basis konkreter

Erfahrungen zu entwickeln – das Spiralcurriculum ermöglicht daher in allen

Bildungsbereichen entsprechende Handlungs- und Experimentierer-

fahrungen.

Anja Hirschmann und Ingrid Nachtigäller, Grundschule Atter Osnabrück und Wilhelm Emanuel von

Ketteler Grundschule Füchtorf

Sunburn or sunscreen - UV-light and the skin Die Unterrichtsreihe "Sunburn or suntan" wird im bilingualen Unterricht der Jahrgangstufen 8 bzw. 9

im Fach Science durchgeführt. In diesem Unterrichtsprojekt geht es um die Wirkungsweise von

Sonnencreme (und somit die Verhinderung von Hautschäden durch UV-Strahlen) und die

anschließende Herstellung eines eigenen Sonnenschutzprodukts, welches mithilfe eines selbst

entwickelten Versuchs basierend auf dem Farbwechsel von UV-Perlen auf seine Wirksamkeit getestet

wird. Im Sinne der Gesundheitsvorsorge drehen die Schüler anschließend einen Spot in Videoform,

der Gleichaltrige zum Schutz vor Sonneneinstrahlung aufruft.

Stefanie Mehta und Sebastian Zacharias, Einhard Gymnasium, Aachen

Vom Ionenföhn zum Satelliten mit Ionenantrieb Es wird gezeigt, dass ein Ionenföhn negative Ionen erzeugt, mit denen Glimmlampen zum Aufblitzen

gebracht werden und die Konduktorkugeln auf 4-7 kV aufladen. Mit dem Ionengenerator aus einem

Föhn wird ein Ionenwind erzeugt, der mit Räucherstäbchen sichtbar gemacht werden kann. Das

Rückstoßprinzip eines Ionenantriebs wird mit einem Ionenlifter demonstriert. Mit einer

Modellbildungssoftware wird die Bahn eines Satelliten mit Ionenantrieb simuliert. Wer zu den

richtigen Zeitpunkten des Fluges den Antrieb einschaltet, kann sich dabei mit dem begrenzten

Spritvorrat bis zum Mond hochschrauben. Handwerkliche Fähigkeiten sind bei dem Projekt genauso

erforderlich wie ein hohes Abstraktionsvermögen.

Holger Bach, Hölty-Gymnasium, Celle

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Leitthema: Naturwissenschaften für die Praxis BÄM - Bunter Älter Mobiler, Apps für Senioren Das Projekt BÄM – BUNTER-ÄLTER-MOBILER, Apps für Senioren - ist ein fächerübergreifendes

Schulprojekt begleitet durch das Institut für Geoinformatik der Uni Münster unter Beteiligung der

Wirtschaft. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2013 „Die Demographische Chance“ wurde das

Projekt beim Hochschulwettbewerb der Initiative Wissenschaft im Dialog ausgezeichnet. Die

Kernfrage ist, wie wir die Gesellschaft im demogra-phischen Wandel mit mobilen Technologien

unterstützen können. Denn auch Senioren wollen Smartphones und Tablets benutzen. Das Ziel des

Projektes ist es einen Prototyp für eine Senioren-App zu entwickeln. Dabei werden alle typischen

Projektphasen – in parallel arbeitenden Teilgruppen - durchlaufen: Umfrage - Erhebung von

Geodaten - Programmierung.

Volker Smit und Zeljko Malinovic, Gustav-Heinemann-Schule, Mülheim an der Ruhr

Bau eines Modell eines modernen Stromnetzes Seit Fukushima geht der Trend bei der Energieversorgung zu dezentralen, regenerativen Anlagen. Die Kommunikation der Elemente ist Voraussetzung zur Steuerung des Stromnetzes. Im Projekt wurde

ein Modell geschaffen, das das Zusammenspiel zwischen

Erzeugern und Verbrauchern demonstriert. Auf der

Erzeugerseite befinden sich ein Windrad, eine Photovoltaik-

Anlage, ein Pumpspeicherkraftwerk und ein Gasturbinen-

kraftwerk, auf der Verbraucherseite Haushalte, Gewerbe und

Bauernhöfe und eine Beleuchtung. Neben Displays

demonstrieren LEDs hohe Leistung. Es wurden reale Daten

ausgewertet, Modelle gefertigt, ein Flyer zur Energiewende

entworfen sowie für den Arduino programmiert.

Ulrike Englert, Willibald-Gluck-Gymnasium, Neumarkt

Bioakustik - Automatisches Erkennen von Vogelstimmen Wenn man erklärt, dass Schüler der gymnasialen Mittelstufe im Rahmen eines dreijährigen MINT-

Projekts eine Smartphone-App entwickeln, die automatisch Vögel anhand ihres Gesangs erkennen

kann, erntet man ein Lächeln oder ungläubiges Kopfschütteln. Doch es geht! Und auf dem Weg zum

Ziel warten viele spannende Teilprojekte wie die Analyse der Funktionsweise einer Parabolantenne

sowie deren Bau. Mathematische Werkzeuge wie die Spektralanalyse, die sich scheinbar dem Zugang

in der Schule entziehen, können mit Hilfe von physikalischen Experimenten erleb- und benutzbar

gemacht werden. Die Verbindung von Theorie, Praxis und Kreativität ist der Schlüssel zum Erfolg.

Martin Bracke, Jochen Petry und Cathrine Roclawski, Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern

Die Physik-Show Nach einer Show der „Physikanten“ aus Witten in unserer Aula

waren viele Schüler begeistert. Das war ein guter Anknüpfungs-

punkt, um Schüler näher an das Fach Physik heranzuführen: Ich

habe zu einer Arbeitsgemeinschaft „Physikalische Experimente“

eingeladen. Nach jedem Halbjahr hat diese AG mit Schülern des 5.

Jahrgangs eine Show entwickelt und vor über 100 Schülern

präsentiert. In der ersten Physikshow haben wir spektakuläre

Phasenübergänge (mit „Knallkugeln“ und flüssigem Stickstoff)

gezeigt und mit Hilfe des Luftdrucks ein Ölfass zerquetscht. Thema

der zweiten Show waren u.a. Experimente mit Trockeneis, z.B. die

Herstellung eines Modell-Kometen. Zurzeit bereiten wir die dritte Show zum Thema „Feuer und

Flamme“ vor.

Günter Glöckner-Rohm, Gesamtschule Scharnhorst, Dortmund

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Nanotechnologie im Alltag - nützlich aber nicht unproblematisch Da im Alltag vermehrt Nanomaterialien eingesetzt werden, wird auch die kritische Betrachtung der

Nanoprodukte immer wichtiger, weil Langzeitstudien zu den Gefahren für die menschliche

Gesundheit fehlen. Im Projekt lernen die Schüler die Grundlagen der Nanotechnologie kennen und

beschäftigen sich in Gruppen u.a. mit der Umwelttoxizität von Nano-Silber, der Wirkung von Nano-

Gold auf menschliche Zellen, der Übertragung des Lotus-Effekts auf technische Oberflächen, die

Verwendung von Ferrofluiden in der Krebsforschung und dem Einsatz von Nanomaterialien in

Sonnencremes und Zahnpasta. Dabei erkennen die Schüler das Potential der Nanotechnologie,

werden aber auch für mögliche Gefahren sensibilisiert.

Christine Bethke, Humboldt-Schule Kiel

Physikunterricht trifft Industrie Im Rahmen des Projekts ‚Physikunterricht trifft Industrie‘

entwickeln Schüler der Klasse 6 elektronische Schaltungen mit

aktuellen Bauteilen und attraktiver Funktionalität mit Hilfe einer

CAD-Software. Ein erster Test erfolgt im Unterricht, indem die

Schaltung auf handelsüblichen Lochrasterplatinen aufgebaut

wird. Der Clou ist die Herstellung des fertigen Produkts in einem

Betrieb der Elektronikbranche: Im Rahmen der Kooperation mit

der Fa. W & T in Wuppertal besuchen die Schüler den Betrieb,

lernen dort die Entwicklungs- und Produktionsabläufe kennen

und stellen vom Belichten der Leiterplatten bis zum fertigen

Produkt ihre eigenen Schaltungen her.

Benedikt Stratmann, St. Anna Schule, Wuppertal

Leitthema: Länderübergreifende Kooperationen

Creating a PopUp-Book - Come together Ein Projekt in Zusammenarbeit mit kanadischen Grundschulen. Ausgehend von einer Geschichte ist

es die Aufgabe der 9-13jährigen eine Figur oder eine Situation in einer Bewegung darzustellen.

So sollen Grundlagen der physikalischen Mechanik verständlich gemacht werden. Erforderlich sind

auch Fähigkeiten mathematischer Art. Es muss genau gemessen, gezeichnet und konstruiert werden,

um Ergebnisse zu erzielen. Entstehen können Figuren und mathematische Formen wie Würfel,

Quader, Pyramiden, Spiralen... Die Ausgestaltung der Figuren oder Szenen erfordert kreative und

künstlerische Kräfte. Ziel ist das Entstehen eines PopUp-Buches. Die verschiedenen Schritte, das

Material und die Werkzeuge sowie die Erfahrungen des Projektes werden dokumentiert und zur

Verfügung gestellt. Die Partner(-Klassen) stellen ihre Produkte zum Abschluss vor.

Wilfried Meyer und Kirsten Yüzüncü, Grundschule am Halmerweg, Bremen

Ein Lernlabor für Mali Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule haben im Chemieunterricht Experimentierkästen für Schüler

aus Mali entwickelt. Dazu mussten Schüler einer 8. Klasse in Gruppen acht Experimente auswählen,

mit Fotos und Texten die Durchführung dokumentieren, aus den Fotos und Texten eine

Versuchsanleitung erstellen und die Laborgeräte für die Versuche zusammentragen. Die fertigen

Experimentierkisten wurden in einer 5. Klasse getestet und danach die Versuchsanleitung noch

einmal verbessert. So sind sechs Experimentierkisten entstanden, die durch die Organisation

Sterntaler für Afrika e.V. nach Mali transportiert wurden. Das Projekt wurde vom Fond der

chemischen Industrie gefördert.

Claudia Ohlwein, Willy-Brandt-Gesamtschule Bottrop

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HOBeeBox - Schüler bauen eine Bienenkiste Die HOBeebox stellt einen Top Bar Bienenstock dar, der mit verschiedenen Sensoren und einer

Wetterstation ausgestattet ist. Damit vereinigt er die reale Welt und die digitale Welt. In der realen

Welt beobachten die Schüler IHRE HOBeebox, versorgen die Bienen und erfahren so die Umwelt

hautnah. Innerhalb der digitalen Welt werden verschiedene Messwerte (Temperatur, Stockgewicht

etc.) innerhalb und außerhalb der jeweiligen HOBeebox erfasst, gespeichert und mit Hilfe der

Universität Würzburg werden die Daten der verschiedenen Standorte vernetzt. Schüler können

erfahren, lernen und sich fragen wie sich Bienen weltweit verhalten.

Christoph Bauer und Martin Otersen, Friedrich Koenig Gymnasium und Deutschhaus Gymnasium,

Würzburg

Wasser ist viel mehr als H2O! Finden wir noch die Quellen, an denen einst unsere Siedlungen gegründet wurden? Wie groß ist der

Einfluss der lokalen geologischen Situation, der Niederschlagsmengen im Jahresverlauf und des

Menschen auf die Zusammensetzung einer Wasserprobe?

Sich mit einem authentischen Problem zu beschäftigen,

motiviert Schüler bekanntes Wissen zu vertiefen und

fächerverbindend zu vernetzen. Zudem bietet dieses Thema

zahlreiche Optionen für eigene Experimente. Das Projekt dient

daneben dem didaktisch-methodischen Austausch zwischen

Lehrern. Vielleicht kann es einen Beitrag leisten, sich mit der

nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser über

Ländergrenzen hinweg zu beschäftigen.

Jens Viehweg und Otmar Winkler, Landesgymnasium Sankt Afra,

Meißen

Kontakt: Science on Stage Deutschland e.V.

Geschäftsführerin: Stefanie Schlunk

Poststr. 4/5

D – 10178 Berlin

Tel.: 030/4000 67 40

E-Mail: [email protected]

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