PTSNEWS 01/2018 -...
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» Verpackungscodierung – Markttrends und Ausbau der PTS Prüfstrecke» Digitalisierung in der Papierbranche: Herausforderungen und Lösungsansätze» Altpapiermanagement & Recycling» Streichexpertise: Möglichkeiten zur Oberflächenveredelung im Technikum der PTS» Energiewende mit Papier am Beispiel von „ElektroPapier“ und „Papierbasierten Titanelektroden“» Forschungsvorhaben erweitern PTS Prüfangebote
01/2018
PTSNEWSFIBRE based solutions for tomorrow‘s products
KOMPETENZ-BÜNDELUNG UND NEUAUSRICHTUNG FÜR DIE ZUKUNFTInterview mit Clemens Zotlöterer, Vorstandsvorsitzender der PTS
SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER,die Papiertechnische Stiftung (PTS) hat
in den zurückliegenden Jahren ein um-
fangreiches Restrukturierungsprogramm
absolviert. Vor dem Hintergrund einer
insgesamt komplexen Finanzierungssi-
tuation und dem Anspruch von qualita-
tiv hochwertigster Forschungstätigkeit
konnte die Führung von 2 Standorten
– in München und Dresden/Heidenau –
nicht mehr aufrechterhalten werden. Im
vergangenen Jahr fi el die Entscheidung,
die Kräfte in Heidenau zu bündeln und
das im Besitz der PTS befi ndliche Gebäu-
de in München Schwabing zu veräußern.
Damit einher ging auch die Schließung
der Versuchsstreichanlage VESTRA. Zum
31.03.2018 wurde diese für die PTS ein-
Ihr PTS Vorstandsteam,
Clemens Zotlöterer
Vorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Miletzky
Technischer Vorstand
schneidende Umstrukturierung abge-
schlossen. Damit konnten grundlegende
strategische Veränderungen erfolgreich
abgeschlossen werden, die fi nanzielle
Stabilität und Zukunftsfähigkeit für das
Institut bedeuten. Die gesamte Kompe-
tenz von hervorragend ausgebildeten
und exzellenten Wissenschaftlern kon-
zentriert sich damit an einem Standort.
Seit dem 01.04.2018 ist die PTS aus-
schließlich in Heidenau beheimatet.
Zudem hat der Stiftungsrat der Papier-
technischen Stiftung mit dem Abschluss
der tiefgreifenden Restrukturierung des
Institutes eine Veränderung in der Füh-
rung der PTS beschlossen. Der bisherige
Kaufmännische Vorstand, Herr Clemens
Zotlöterer, übernahm mit 01.04.2018 den
Vorsitz des Vorstandes. Der bisherige
Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Frank Miletz-
ky, fungiert weiterhin als Technischer
Vorstand, um sich vertieft der inhaltli-
chen Ausrichtung der PTS zu widmen.
Zur strategischen und zukünftigen Aus-
richtung der PTS fi nden Sie in dieser PTS
News Ausgabe ein ausführliches Inter-
view mit unserem neuem Vorstandsvor-
sitzenden Herrn Clemens Zotlöterer.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Er-
kenntnisgewinn bei der Lektüre der aktu-
ellen PTS News sowie freuen wir uns mit
Ihnen gemeinsame Themen zu fi nden!
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 3
PTS News: Die PTS hat einige Jahre der
Restrukturierung hinter sich, ist diese
Zeit der Restrukturierung nun beendet?
C. Zotlöterer: Die PTS vollzieht nun mit
einiger Verzögerung jenen Schritt, den
die Papierindustrie seit einigen Jahren
vorgezeichnet hat. Wie Sie wissen, liegt
der Fokus der klassischen grafischen Pa-
pierindustrie in den letzten Jahren im
Bereich der Kosteneinsparung. Die Inno-
vationen in diesem Bereich hielten sich in
Grenzen. Der grafische Bereich war auch
jener, der am stärksten durch die Digitali-
sierung, also durch den Einsatz von Tab-
lets und Smartphones, litt. Daher wurden
in den letzten 10 Jahren ganz enorme
Kapazitäten vom Markt genommen. Als
Konsequenz ergab sich für die PTS eine
dramatisch geringere Nachfrage. Dies
mündete in einer strategischen Neuaus-
richtung mit der Definition der aktuellen
Geschäftsgebiete. Möglicherweise wäre
dies auch der Zeitpunkt gewesen, um die
Aktivitäten an einem Standort zu bün-
deln. Es gab aber gute Gründe dies nicht
sofort zu unternehmen. Der zunehmende
finanzielle Druck hat der PTS allerdings
dann schlussendlich keine Wahl gelassen
und so musste man sich für die Schlie-
ßung eines Standortes entscheiden.
PTS News: München oder Heidenau, war
dies eine so einfache Entscheidung?
C. Zotlöterer: Natürlich nicht. Stiftungsrat
und Vorstand haben in vielen Gesprächen
und Analysen die Situation beurteilt und
nach eingehender Diskussion die Ent-
scheidung für Heidenau gefällt. Wohl
wissend, dass dies das Ende für die Vestra
bedeutet. Eine extrem harte und traurige
Entscheidung für die PTS. Schlussendlich
war dies aber dann eine rein wirtschaft-
liche Entscheidung, nachdem die Nach-
frage nach Versuchstagen im Zeitverlauf
stetig abnahm.
Andererseits war es für die PTS in Mün-
chen immer schwieriger gute Absolven-
ten und Mitarbeiter zu finden, die sich für
einen so „alten“ Werkstoff interessieren.
Gerade München bietet Wissenschaftlern
ein so großes Potpourri an attraktiven
und bekannten Arbeitgebern, die dazu
auch noch andere finanzielle Spielräume
zu bieten haben, sodass die PTS da leider
nicht immer mithalten konnte.
In Heidenau haben wir ein hochmoti-
viertes, verjüngtes, sehr erfahrenes und
wissenschaftlich erfolgreiches Team, das
Freude an der Forschung in Bereich Faser-
stoffe und dessen Verarbeitung hat. Zu-
sätzlich bietet das Land Sachsen eine sehr
forschungsfreundliche Förderlandschaft,
die uns als außeruniversitäre Forschungs-
einrichtung sehr entgegenkommt.
PTS News: Ist die Restrukturierung also
beendet?
C. Zotlöterer: Ja, allerdings heißt das
nicht, dass sich die PTS nicht auch in Zu-
kunft ständig hinterfragen und verändern
wird. Wir sind ein Forschungsunterneh-
men und orientieren uns an den neuesten
Entwicklungen, oder sollten das zumin-
dest versuchen. Es wird also Bereiche ge-
ben, die neu hinzukommen, wenn es in
unseren Fokus passt, und genauso kön-
nen Themen wegfallen.
Der Spruch vom steten Wandel mag viel-
leicht abgedroschen klingen, allerdings
können wir uns der Entwicklung nicht
verschließen. Als federführendes For-
schungs- und Dienstleistungsinstitut der
papier- und faserbasierten Wirtschafts-
branche müssen wir agieren und zeigen
was möglich ist. Außerdem muss nicht
jede Veränderung einen Nachteil bedeu-
ten. Der boomende Onlinehandel und
das zunehmende ökologische Bewusst-
sein tragen in Teilmärkten zu einer sehr
positiven Entwicklung bei. Man kann
verfolgen, dass jene Unternehmen die
zu Veränderungen bereit sind sich besser
und erfolgreicher entwickeln als jene die
an Angestammten festhalten.
Sicher ist, dass wir am Standort Heide-
nau festhalten und diesen erstmals mo-
dernisieren und perspektivisch ausbauen
möchten. Insbesondere das Thema Verpa-
ckung ist mit dem Wegfall von München
etwas unterrepräsentiert und wir möch-
ten hier gerne unsere technische Kompe-
tenz verstärkt darstellen. Ein Kernpunkt
unserer Vorwärtsstrategie wird aber auch
die Digitalisierung unserer Arbeit und un-
serer Abläufe sein. Diesem Thema kann
sich kein Unternehmen verschließen.
Hier planen wir auch erhebliche Investi-
tionen in den kommenden beiden Jahren.
PTS News: Die PTS startet nun in Hei-
denau in einem deutlich verkleinerten
Rahmen, was dürfen da die Kunden er-
warten? Werden noch dieselben Services
angeboten?
C. Zotlöterer: Natürlich bedeutet der Weg-
fall von mehr als 30 Mitarbeitern auch
den Abgang eines gewissen Know-hows.
Mehr als die Hälfte dieser Mitarbeiter
waren allerdings in administrativen Be-
reichen und bei der Vestra tätig. Dazu
haben wir im letzten Jahr dafür gesorgt,
dass möglichst wenig Wissen verloren
geht. Wir haben in Heidenau neue Mit-
arbeiter eingestellt und in den entspre-
chenden Themen geschult. Sie können
also weiterhin unsere exzellente wissen-
schaftliche Arbeit in allen unseren The-
menbereichen erwarten.
KOMPETENZ-BÜNDELUNG UND NEUAUSRICHTUNG FÜR DIE ZUKUNFT
Interview mit Clemens Zotlöterer, Vorstandsvorsitzender der PTS
FIBRE based solutions for tomorrow`s products4 Y PTS NEWS 01/2018
PTS News: Sie sind in der PTS der erste
Institutsleiter, der keinen naturwissen-
schaftlichen Hintergrund hat, wie wür-
den Sie das bewerten?
C. Zotlöterer: Das ist eine berechtigte Fra-
ge. Der Schwerpunkt in einer gemeinnüt-
zigen Forschungseinrichtung liegt sicher
im Bereich der Forschung und hier muss
der Leiter auch die entsprechenden Im-
pulse setzen. Als naturwissenschaftlich
affiner Mensch und mit meiner Erfahrung
aus der Papierindustrie habe ich durch-
aus ein gutes allgemeines Verständnis
unserer Forschungstätigkeit. Allerdings
ist ein komplettes Durchdringen im De-
tail schwer möglich, bei den komplexer
werdenden Thematiken und der exponen-
tiellen Vermehrung des Wissens. Anderer-
seits sind Prozessorientierung, Qualitäts-
anspruch, Innovationsmanagement sowie
die zwingend permanente Weiterentwick-
lung der Mitarbeiter Themenbereiche, die
auch ein Betriebswirt wunderbar abde-
cken kann.
Ebenso hat uns die Vergangenheit gezeigt,
dass das Umfeld, in dem sich die außer-
universitäre Forschung bewegt, zu einem
Balanceakt entwickelt hat. Der Spagat
zwischen Gemeinnützigkeit, defizitärer
Forschung und ausgeglichenen Bilanzen
ist immer schwieriger zu absolvieren. Die
Anforderungen durch die Steuergesetzge-
bung, Förderlandschaft und Projektträger
sind zunehmend komplexer. Hier ist der
betriebswirtschaftliche Hintergrund si-
cherlich ein großer Vorteil.
PTS News: Wo liegt der Fokus der PTS in
Zukunft?
C. Zotlöterer: Die PTS muss sich der
Zukunftsthemen annehmen, das ist ei-
nerseits eine Frage der Ressourcen, ins-
besondere Altpapier. Hier gibt es eine
breite Themenlandschaft, mit noch unbe-
antworteten Fragen und jeder Menge Po-
tential. Andererseits geht es darum, Papier
und Verpackung intelligenter zu machen.
Hier gibt es eine große Zahl an Ideen
und Möglichkeiten. Einen Einblick bietet
hierzu das Zukunftsprojekt „Faser & Pa-
pier 2030“, das unter Leitung der PTS mit
Verbänden, Unternehmen und weiteren
Forschungsstellen interessante Ergebnisse
liefert. Schließlich ist festzuhalten, dass
Papier – und da schließe ich Vliesstoffe
mit ein – ein schier unerschöpfliches Po-
tential als Werkstoff hat. Die technischen
Textilien haben da in den zurückliegen-
den Jahren einen Weg vorgezeichnet, der
auch dem Papier möglich sein wird, wenn
unsere innovativen Ergebnisse auf mutige
Unternehmer treffen.
PTS News: Wir danken für das Gespräch!
PTS News, [email protected]
Clemens Zotlöterer,
Vorstandsvorsitzender PTS
PTS-WORKSHOP
Einführung in die Konformitätsarbeit und Qualitätssicherung für Papier, Pappe und Karton für den Lebens-mittelkontakt12.09.2018 in Heidenau
PTS-FACHSEMINAR
Moderne analytische Methoden in der Papiertechnik
13.09.2018 in Heidenau
PTS SYMPOSIUM
Papier und Bedruckbarkeit – Paper and Imaging
27. - 28.11.2018 im art’otel Dresden
• aktuelle lebensmittelrechtliche Wissensbasis mit Tipps für die Um-setzung in den Betrieben anhand von Übungen und Praxisbeispielen
• geeignet für Ingenieure, Techniker und technische Mitarbeiter von Lebensmittel-Verpackungsherstellern und -Verarbeitern aus Papier, Pappe, Karton, Zellstoff, Tissue, die in der täglichen Praxis Themen wie Migra-tion und Konformitätserklärungen bearbeiten und bewerten müssen
• Qualitätsmanagementbeauftragte, Produktverantwortliche
• Business Development Manager, Produkt- und Marketing Manager, Legal Affairs Manager
• vertiefender Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten moderner Analyse-methoden und deren Anwendung bei der Papieranalyse, Vermittlung von theoretischen Grundlagen mit Fokus auf praktischen Anwendererfahrungen
• Präsentation möglicher Anwendungen für die Teilnehmer aus Forschung und Entwicklung oder anspruchsvoller Reklamationsbearbeitung
• Bereicherung der Diskussion und des Austausches zwischen Anwendern, Forschern und Geräteentwicklern durch Mitarbeiter aus Universitäten und Forschungsinstituten sowie Geräteentwickler
Dieses zweijährige Symposium ist eine Plattform für den Aus-tausch über neueste Entwicklungen aus Technik und Forschung für grafische Printanwendungen und Verpackungsdruck. Die zunehmende Durchdringung der Druckmaschinen und Druck-prozesse mit neuen digitalen Technologien hat noch nicht die gewünschte Prozesssicherheit erreicht. Das führt immer wieder zu Zurückhaltung bei eigentlich erforderlichen Investitionen. Ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen des Substra-tes Papier mit der Digitalisierung wird daher dringend benötigt.
THEMENSCHWERPUNKTE:• Marktsituation: Erfahrungsberichte von Unternehmen
über die Anwendung digitaler Drucktechnologien• Auswirkungen und Herausforderungen der Digitaltechnologie
auf die Herstellung und Verarbeitung von Papier und Karton• Neue Entwicklungen von OEM`s, insbesondere zur verbes-
serten Druckperformance im Digitaldruck• „Funktionaler Druck“ (3D-Druck, gedruckte Elektronik und
Sensorik)• Entwicklung von prozessfähigen Drucktinten• Validierungsprozesse für Druckqualität• Codierung und Sicherheitsmerkmale bei Verpackungen• Chemische Additive zur Verbesserung der Ver- und
Bedruckbarkeit
KOMMENDE HIGHLIGHT-VERANSTALTUNGEN IN 2018
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung unter Angabe der Kurs Nummer!
Informationen und Anfragen: [email protected] www.ptspaper.de/veranstaltungen
Kurs Nummer . . . . . . . . . . .KA 1878
Gebühr . . . . . . . . . . . . . . . . 495,00 €
Kurs Nummer . . . . . . . . . . AM 1865
Gebühr . . . . . . . . . . . . . . . 495,00 €
Kurs Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .CP 1810
Gebühr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1090,00 €
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 5
FACHTAGUNGEN UND SYMPOSIEN
Fachtagung: Nachwachsende Rohstoffe für die Papierindustrie 23.-24.10.2018 Dresden
PTS Symposium: Papier und Bedruckbarkeit – Paper and Imaging 27.-28.11.2018 Dresden
SEMINARE, WORKSHOPS UND LEHRGÄNGE
ZUSATZTERMIN: Einführung in die Konformitätsarbeit und Qualitätssicherung für Papier, Pappe und Karton für den Lebensmittelkontakt
12.09.2018 Heidenau
Fachseminar: Moderne analytische Methoden in der Papiertechnik 13.09.2018 Heidenau
Seminar: Praxisorientierte Auswertung von Messdaten 24.-25.09.2018 Heidenau
Workshop: Verpackungscodierung in der Praxis 11.10.2018 Heidenau
Seminar: Einführung in die Papiererzeugung – Modul 1: Faserrohstoffe der Papierindustrie, Faserstofferzeugung und -aufbereitung
22.-23.10.2018 Heidenau
Seminar: Einführung in die Papiererzeugung – Modul 2: Konstantteil, Papiermaschine, Mess- und Regeltechnik 23.-24.10.2018 Heidenau
Seminar: Einführung in die Papiererzeugung – Modul 3: Wirkung und optimaler Einsatz chemischer Additive 24.-25.10.2018 Heidenau
Seminar: Einführung in die Papiererzeugung – Modul 4: Streichen, Streichtechnologie, Streichfarben 25.-26.10.2018 Heidenau
Lehrgang: Prüfung von Papier, Karton und Verpackungen 05.-08.11.2018 Heidenau
Lehrgang: Auswahl und Bewertung von Altpapier 13.-14.11.2018 Heidenau
WEITERBILDUNGSPROGRAMM 2018
ALLE INFORMATIONEN, DIE PROGRAMME UND DAS FORMULAR ZUR ONLINE-ANMELDUNG FINDEN SIE AUF UNSERER WEBSEITE:
WWW.PTSPAPER.DE/VERANSTALTUNGEN
(Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products6 Y PTS NEWS 01/2018
ALTPAPIERMANAGEMENT UND QUALITÄTSBEWERTUNGPTS bietet Lehrgang und individuelle Inhouse-Schulung
schätzen
• Dialog & Praxis: Erfahrungsaustausch
zur Altpapiereingangskontrolle
• Beurteilung verschiedener Faserstof-
fe und Papierprodukte durch visuelle
Identifi zierung
Neben diesem PTS-Lehrgang kann man
auch eine individuelle Inhouse-Schulung
zum Altpapierqualitätsmanagement bu-
chen. Bei dieser Variante, basierend auf
dem PTS-Lehrgang, werden die Schu-
lungsinhalte durch Fachexperten der
PTS in enger Absprache mit dem Kun-
den abgestimmt und individuell auf die
Bedürfnisse zugeschnitten. Das Konzept
wurde auf Anfrage einer Papierfabrik
entwickelt. Diese hat zu Beginn des Jah-
res einen standortübergreifenden Kreis
von Mitarbeitern aus den Bereichen des
Wareneingangs bis hin zum Einkauf von
unseren Spezialisten aus- und weiterbil-
den lassen.
Bei Interesse stehen Ihnen die Schu-
lungsleiter Lydia Tempel und Mike Schie-
fer für nähere Informationen und Fragen
zur Verfügung.
Dipl.-Ing. Lydia Tempel,
Dipl.-Ing. Mike Schiefer,
Altpapiermanagement und Qua-
litätsbewertung gewinnen zu-
nehmend an Bedeutung in der
Papierindustrie. Daher bietet die PTS
neben einem Lehrgang auch individuelle
Inhouse-Schulungen zum Thema Aus-
wahl und Bewertung von Altpapier bei
Unternehmen vor Ort an.
Schwankende Qualitäten von Altpapier
und die Sicherung der Produktion von
Neupapieren bedürfen zunehmend einem
Qualitätsmanagement in möglichst allen
Bereichen einer Papierfabrik. Ein beson-
ders wichtiger Faktor ist dabei der einge-
setzte Rohstoff, mengenmäßig zumeist
Altpapier. Eine hinreichende Bewertung
dieses eingehenden Rohstoffes ist somit
von immenser Bedeutung. Ein Baustein
dabei ist bestens geschultes Personal.
Für dieses Ziel bietet die PTS den seit 2014
jährlich stattfi ndenden PTS-Lehrgang zur
„Auswahl und Bewertung von Altpapier“
an, in welchem wichtige Wissensbaustei-
ne rund um das Altpapierqualitätsma-
nagement vermittelt werden, u.a.:
• Überblick zum Papierkreislauf
• Ziel und Zweck der Altpapiersortenlis-
te EN 643
• Bestehende Empfehlungen und Richt-
linien für die Altpapier-Eingangskon-
trolle
• Messmethoden und -verfahren zur
Identifi zierung von qualitativen Pa-
rametern bei der Altpapier-Eingangs-
kontrolle
• Problematische Papiere bzw. Papier-
produkte (er)kennen – Auswirkungen
auf den Papierherstellungsprozess ab-
Das Angebot von Prüfl abors auf
dem Markt ist riesig und der Wett-
bewerb intensiv. Was zeichnet die
PTS in diesem Geschäft aus? „Die PTS ist
kein klassisches Prüfl abor, das nur nack-
te Zahlen liefert. Wir besitzen ein tiefge-
hendes papiertechnologisches Know-how,
was wir mit Prüftechnik und Analytik
verknüpfen“, beschreibt die Geschäftsbe-
reichsleiterin Frau Dr. Antje Harling das
wesentliche Alleinstellungsmerkmal der
PTS. Die Kunden kommen in der Regel
zur PTS, weil sie eine Strategie zur Lösung
eines Problems suchen und weniger, um
reine Kennwerte ermitteln zu lassen.
„Bei einem klassischen Prüfl aborauftrag
sendet der Kunde eine Probe ein und
möchte zum Beispiel den Aschegehalt in
Erfahrung bringen. Neben diesen Stan-
dardaufträgen bekommen wir täglich im
Durchschnitt 10 Kundenanfragen über Te-
lefon oder per E-Mail, bei denen sich das
Material in der Produktion unerwünscht
verhält, die Kunden keinen Grund dafür
ausmachen können und von der PTS die
entscheidenden Hinweise zur Lösung er-
warten“, beschreibt Frau Dr. Harling den
Bedarf auf Kundenseite. Aufbauend auf
diesen Anfragen bietet der PTS-Bereich
Materialprüfung und Analytik umfassende
Beratungsangebote, Inhouse-Schulungen
oder Labortests an, um den Kunden bei
Ihren Problemstellungen lösungsorientiert
zu unterstützen.
Ein weiterer Anwendungsbereich, in dem
die PTS gerne nachgefragt wird, ist die
Reklamationsbearbeitung. Hier reicht die
Unterstützung von der Feststellung und
Ursachenermittlung von Produktfehlern
bis hin zum Abfassen von Gutachten für
gerichtliche Auseinandersetzungen, wenn
beispielsweise zugesagte Produktspezifi -
kationen nachweislich nicht eingehalten
wurden.
KONSOLIDIERUNG UND ERWEITERUNG VON PRÜFANGEBOTEN DER PTSLeistungsportfolio und Know-how in Heidenau
Terminhinweis: PTS-Lehrgang „Auswahl
und Bewertung von Altpapier“
13. bis 14.11.2018 in Heidenau (bei Dresden)
www.ptspaper.de/veranstaltungen
(Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 7
B C
Durch die Konsolidierung des Prüfgeschäf-
tes werden diese Fragestellungen nun alle
vom Standort in Heidenau aus beantwor-
tet. Den hohen Qualitätsanspruch aus der
Akkreditierung nach DIN EN ISO / IEC
17025 legen wir dafür als Maßstab an.
Auch für Verarbeitungsprobleme (Strei-
chen, Beschichten, Drucken, Falzen,
Kleben) oder Umweltaspekte wie Rezyk-
lierbarkeit, Deinkbarkeit oder Lebensmit-
telsicherheit finden Sie fortan in Heidenau
die richtigen Ansprechpartner.
Das PTS Portfolio an Prüfmethoden er-
gänzt mit Simulations-Tools wird stetig
erweitert und orientiert sich am Kunden-
bedarf sowie ökonomischen, ökologischen
und regulatorischen Trends.
Neue Themen-Ansprechpartner
in Heidenau:
Deinkbarkeit: Dipl.-Ing. Lutz Hamann, [email protected]
Rezyklierbarkeit: Dipl.-Ing. Lutz Hamann, [email protected]
Dipl.-Ing. (FH) Franka Rochner, [email protected]
Food Contact Materials / Lebensmittelverpackungen: Dipl.-Chem. Max Schneider, [email protected]
Dr. Antje Harling, [email protected]
Dr. Markus Kleebauer, [email protected]
Verkleben: M.Sc. Benjamin Poppitz, [email protected]
Etiketten: Dipl.-Chem. Nicole Brandt, [email protected]
Dipl.-Ing. Katrin Kühnöl, [email protected]
M.Sc. Benjamin Poppitz, [email protected]
Streichen: Dipl.-Ing. Ina Greiffenberg, [email protected]
Dr. Marcel Haft, [email protected]
Drucken: Dr. Martina Härting, [email protected]
FORSCHUNGSVORHABEN ERWEITERN DAS PTS PRÜFANGEBOT
Langzeit-Kriechverhalten von Wellpappenverpackungen
In Zeiten steigender Rohstoffpreise
stehen Materialeinsparungen oft im
Zentrum des Interesses. Eine gezielte
Auslegung von Wellpappenverpackungen
auf die zu erwartende Belastung z.B. bei
einem monatelangen Überseetransport
mit wechselnden Klimata, ohne unnötig
große Überdimensionierungen und Sicher-
heitszugaben, ist daher ein großer wirt-
schaftlicher Vorteil.
Das IGF Vorhaben 18876 BG (2016-2017)
in Kooperation mit der Beratungsstelle für
seemäßige Verpackung (BFSV) Hamburg
zielte auf die Entwicklung einer Methode,
mit der durch spezielle Kurzzeitversuche
an Wellpappenproben und einem kontinu-
umsmechanisch begründeten Materialmo-
dell, mit dem das last- und klimaabhängi-
ge Deformationsverhalten des Werkstoffs
und daraus gefertigten Faltschachteln über
einen Zeitbereich von mehreren Monaten
bis hin zum Schachtelversagen berechnet
werden kann.
Die in Kurzzeitversuchen ermittelten Werk-
stoffparameter (Abb. 1) und die ermittel-
ten Erkenntnisse des Kriechverhaltens der
Materialproben wurden dabei genutzt, um
ein Simulationsmodell basierend auf der
Methode der finiten Elemente (Abb. 2) zu
erstellen. Zur Validierung wurde das Mo-
dell mit den gemessenen Kriechverläufen
an Wellpappenverpackungen verglichen.
Somit kann das statische Kriechverhalten
einer Wellpappenverpackung auf Grund-
lage einiger weniger Untersuchungen an
Werkstoffproben berechnet werden.
Durch dieses Projekt konnte die PTS Ihr
Prüfangebot in den Bereichen Langzeit-
ECT-Messung und Vorhersage des Kriech-
verhaltens von Wellpappen erweitern.
Somit können wir Papierindustrieunter-
nehmen bei der Gestaltung von Verpa-
ckungslösungen noch besser unterstützen.
Das Forschungsvorhaben der AiF-For-
schungsvereinigung PTS wurde über die
AiF im Rahmen des Programms zur Förde-
rung der Industriellen Gemeinschaftsfor-
schung (IGF) vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie gefördert.
Wässrige Barrierebeschichtun-gen und fehlerfreie Verarbeitung
Barrierebeschichtungen sind ein wichtiges
Veredelungselement der Papierherstellung
und -verarbeitung. Gegen Gase wie Luft
oder Sauerstoff, Wasserdampf, Aromastoffe
oder Migration von Stoffen können durch
Techniken wie Extrusion, Laminieren oder
wässriger Beschichtung die Durchlässig-
keits-Eigenschaften der Papiere und Karto-
ne gezielt eingestellt werden. Jedoch sollte
idealerweise die Barriereschicht auch bei
und nach der späteren Verarbeitung wie Ril-
len und Falzen ihre nutzbringenden Eigen-
schaften vollständig behalten.
Die Entwicklung eines umfassenden
Konzepts für optimale Rillungen bei Ver-
packungskartons mit wasserbasierten
Barrierebeschichtungen hat sich das
IGF-Forschungsvorhaben Nr. 19313 BG
(2017-2019) zum Ziel gesetzt. Optimale Rill-
ergebnisse liegen dann vor, wenn bei ausrei-
chender Reduzierung des Faltmoments kei-
A
Abb. 1: A Versagensfall durch Kriechen von
Verpackungen, Zeitstandvorrichtungen für B
Druck- und C Biegeversuche , B/C: (Quelle: He-
gewald & Peschke)
Abb. 2: Verformung des isotropen FE-Modells
in x-y-Ebene beim standardisierten BCT-Ver-
such (LS-Dyna ®)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products8 Y PTS NEWS 01/2018
ne wesentliche Schwächung der Barriere an
der Rillnaht eintritt. Neben den Mindestan-
forderungen an Rohkartons und Beschich-
tungen sollen dafür optimale Rillwerkzeuge
und Rillparameter ermittelt werden. Für de-
ren zielgerichtetes Auffi nden werden Finite-
Element-Simulationsmodelle eingesetzt, die
die Kräfte und Dehnungsvorgänge während
des Rillvorgangs beschreiben.
Die Qualität einer Rillung ist an die Fähig-
keit des Werkstoffs beim Rillprozess zu
delaminieren geknüpft. Diese Eigenschaft
kann mithilfe eines an der PTS entwickelten
Out-of-Plane-Schubprüfstands (siehe Abb.
4) gemessen werden. Zur Auswertung der
Abb. 3: Komplexer Spannungszustand wäh-
rend des Rillens (A) und qualitätsgerecht
durchgeführte Rillung (B) (Quelle: PTS)
Abb. 4: Eigenentwicklung der PTS: Out-of-Pla-
ne Schubversuchsstand (A) und Auswertung
der aufgetretenen Verformung mittels optischer
Dehnfeldanalyse (B) (Quelle: PTS)
A
A
B
B
Verformungen zur Berechnung des Schub-
moduls wird das Messverfahren mit einer
Optischen Dehnfeldanalyse (ODA) gekop-
pelt.
Bei den betrachteten Durchlässigkeiten ste-
hen einfache, für Serienuntersuchungen
geeignete Bestimmungsmethoden wie z.B.
der Hexan-Vapour-Transmission Test und
ein breites Anwendungsspektrum im Vor-
dergrund.
Durch dieses Projekt wird die PTS Ihr Prüf-
und Simulationsangebot in den Bereichen
Optimierung der Verarbeitung von be-
schichteten Papieren weiter ausbauen.
Das Forschungsvorhaben der AiF-For-
schungsvereinigung PTS wird über die AiF
im Rahmen des Programms zur Förderung
der Industriellen Gemeinschaftsforschung
(IGF) vom Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie gefördert.
Vorkomprimierung von Well-pappe – „Messmethode Schä-digung Wellpappe“ ( 2018-2020)
Bei Wellpappen ist der Zusammenhang
bekannt, dass Materialkennwerte für Stei-
fi gkeiten und Festigkeiten nach einer Vor-
komprimierung des Materials in Dicken-
richtung sinken (Abbildung 5). Die in der
Praxis eintretenden Belastungen bei Her-
stellung und Verarbeitung (Direktbedru-
ckung, Stanz- und Klebeprozesse) sowie
infolge des Transport-, Umschlag- und La-
gerungsprozesses = „TUL-Prozesse“ (Ver-
sand, Bereitstellung, Klimaeinfl üsse etc.)
ziehen eine mehrfache Vorkomprimierung
des Materials nach sich. Eine Verringerung
der Werkstoffkennwerte ist demnach von
der Herstellung bis zum Recycling der
Wellpappe sehr wahrscheinlich und wird
bei der Prüfung „idealer“ Prüfl inge ohne
Vorschädigung i.d.R. nicht erfasst.
Im laufenden IGF Projekt 19791 (2018-
2020) „Verbesserung der Berechnungsmo-
delle und Verfügbarmachung von Kenn-
werten zur Bewertung der Schädigung von
Wellpappe (im Herstellungs- und TUL-Pro-
zess) anhand einer neuartigen Messmetho-
de mittels optischer Dehnfeldanalyse“ wer-
den daher Untersuchungen durchgeführt,
die das Verformungsverhalten der Wellen
und die damit einhergehenden Änderun-
gen in den Festigkeitseigenschaften näher
beschreiben. Zudem wird untersucht, in-
wieweit sich Muster bei der Verformung
von ein- und mehrwelligen Wellpappen
herausbilden und sich diese methodisch
beschreiben lassen. Die Optische Dehn-
feldanalyse ermöglicht es, den genauen
Verformungsweg der Wellen qualitativ und
quantitativ zu beschreiben (Abbildung 7).
Die Beschreibung der Deformation einfa-
cher und komplexer Wellenarten gibt die
Möglichkeit ein verbessertes Modell für
eine vorbelastete Wellpappe zu erstellen
und somit eine messtechnische Bewertung,
eine Risikoanalyse sowie die Defi nition
von Messunsicherheiten durchzuführen.
Es werden Handlungsoptionen entwickelt,
um das Handling der Wellpappe im heuti-
gen Herstellungs- und Nutzungsprozess zu
Abb. 5: Materialkenngrößen von Wellpappe in
Abhängigkeit der Dickenkomprimierung
(Quelle: Markström, H.: Prüfmethoden und
-geräte für Wellpappe. L&W. 1991)
Abb. 6: Beispiel eines Messaufbaus für optisch
begleitete FCT-Messungen. Kamerasystem,
Beleuchtung, FCT-Universalprüfmaschinenein-
bau (v.l.n.r.) (Quelle: PTS)
Abb. 7: Vergleich zwischen unbeanspruchter
Probe (oben) und deformierter nichtidealer
Wellenstruktur inkl. Verschiebungsvektoren
(unten) (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 9
verbessern, Schädigungen zu reduzieren
und dem Werkstoff neue Anwendungs-
möglichkeiten zu erschließen. Das Projekt
wird in Kooperation der PTS mit den For-
schungsstellen HTWK Leipzig und BAM
Berlin durchgeführt.
Durch dieses Projekt wird die PTS Ihr Well-
pappen-Prüfangebot erweitern. Somit kön-
nen wir Papierindustrieunternehmen bei
der Gestaltung von Verpackungslösungen
noch besser unterstützen.
Das Forschungsvorhaben der AiF-For-
schungsvereinigung PTS wird über die AiF
im Rahmen des Programms zur Förderung
der Industriellen Gemeinschaftsforschung
(IGF) vom Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie gefördert.
Entwicklung einer Analysen-methode zur Bestimmung des Herstellungsjahres von Papier – Authentifizierung von Dokumenten und Kunstwerken
Die Zuwachsraten im Kunsthandel und
die hohen Geldsummen, die für einzelne
Kunstwerke gezahlt werden sind ein star-
kes Motiv für Fälschungen. Der Kunst-
markt beklagt daher ein enormes Anstei-
gen der Zahl von in Umlauf gebrachten
gefälschten Kunstwerken. Die finanziellen
Schäden können in einzelnen Fällen meh-
rere Millionen € betragen. Einen neuen
Trend stellen Fälschungen mittelpreisiger
Kunstwerke wie Mal- und Druckgrafiken
oder Papiercollagen dar. Die Nachfrage da-
nach ist hoch und die Provenienz solcher
Werke lässt sich wesentlich schwerer nach-
weisen. Auch Werke von lebenden Künst-
lern werden zunehmend gefälscht.
Papier ist ein wichtiger Träger von Doku-
menten und Kunstwerken. Deshalb kommt
bei der kriminalistischen Aufklärung von
Fällen der Dokumenten- und Kunstwerk-
fälschung und dem damit einhergehendem
Betrug der forensischen Untersuchung des
Papierträgers große Bedeutung zu.
Die Untersuchung von Urkunden und Do-
kumenten wird initial von Schriftgutach-
tern durchgeführt. Dabei werden schrift-
vergleichende sowie physikalische und
materialtechnische Methoden eingesetzt.
Die Relevanz und insbesondere die Ak-
zeptanz deren Aussagen vor Gericht hängt
von der tatsächlichen Beweiskraft der
gewonnen Analysenergebnisse und der
Zuverlässigkeit der angewandten Metho-
den ab. Mit modernen spektroskopischen
Messmethoden der PTS wie der IR-Spek-
troskopie und Raman-Mikroskopie lässt
sich die chemische Zusammensetzung
von Papier detailliert bis in den Spurenbe-
reich zerstörungsfrei analysieren. Anhand
dessen lassen sich Papiere bestimmten
Produktionszeiträumen zuordnen oder es
können Zeiträume ausgeschlossen wer-
den. Maschinengefertigte Papiere zeigen
zudem herstellungsbedingte Strukturen,
wie minimale Papierdickenunterschiede,
die bei der Faserablage auf dem Papier-
maschinensieb bzw. bei der sich anschlie-
ßenden Entwässerung der Papierbahn
entstehen. Über eine historische Einord-
nung derartiger Strukturen über Veröf-
fentlichungen bzw. Patentschriften zur
Erfindung bzw. zum Einsatz technischer
Neuerungen, insbesondere im Nassteil der
Papierherstellung, können Papiere eben-
falls bestimmten Produktionszeiträumen
zugeordnet werden.
Die Aufdeckung von Fälschungen moder-
ner Kunstwerke, d.h. ab etwa 1950, durch
materialanalytische Untersuchungen ist
dadurch erschwert, das wesentliche Än-
derungen bzw. Neuerungen bei den ver-
wendeten Materialien, u.a. beim Papier,
vor diesem Zeitraum liegen. Die genaue
Papieraltersbestimmung wäre hier ein we-
sentlich neues und starkes Beweismittel.
Ziel des Forschungsprojekts IK-MF
49MF170102 ist daher die Entwicklung
einer Analysenmethode zur Altersbestim-
mung von Papier zur genauen Bestimmung
dessen Herstellungsjahres. Die Analyse be-
ruht dabei auf der 14C-Isotopen-Datierungs-
methode. Der Kernwaffen-Effekt führte ab
1953 zu einem großen Anstieg der 14C-
Konzentration in der Erdatmosphäre. Seit
dem Verbot überirdischer Atomtests 1963
fällt der 14C-Gehalt langsam wieder ab.
Im laufenden Projekt wird eine Genau-
igkeit der Altersbestimmung via 14C von
mindestens +/- 2 Jahre für Papiere, die
nach 1965 hergestellt wurden, angestrebt.
Dieses soll erreicht werden, indem zur Al-
tersbestimmung die aus dem Papier extra-
hierte Stärke verwendet wird. Grundlage
ist dabei die Annahme, dass die aus ein-
jährigen Pflanzen gewonnene Stärke spä-
testens im Jahr nach der Pflanzenernte ins
Papier gelangte. Auch die Entwicklung ei-
nes Modells zur Berechnung des Papieral-
ters aus dem bestimmtem 14C-Alter von
Cellulose-Fasern aus Papierproben ist ein
Teilziel des Projektes. So werden Wissen-
schaftlern wie Juristen wertvolle Hinweise
zur Aufklärung von Verdachtsfällen der
Kunstwerk- und Dokumentenfälschung
mit an die Hand gegeben.
Mit finanziellen Mitteln des Bundesmi-
nisteriums für Wirtschaft und Energie
(BMWi) über den Projektträger EuroNorm
Gesellschaft für Qualitätssicherung und
Technologie mbH wird dieses Projekt ge-
fördert.
Weiterentwicklung von NIR- Imaging Messverfahren zur Makrosticky Bestimmung
Das neue NIR-Imaging-Messverfahren
ermöglicht die Bestimmung von Makro-
stickies ohne Abtrennungsschritt direkt in
Laborblättern von Stoffproben oder im Fer-
tigpapier. Die Makrostickies werden nach
Anzahl, Größe und Fläche bestimmt. Zu-
dem besteht die Möglichkeit, die detektier-
ten Makrostickies nach ihrer chemischen
Zusammensetzung zu klassifizieren.
• Messfläche: 40 x 40 cm oder 4 Labor-
blätter (Ø 20 cm)
• Messzeit, inkl. Auswertung: ca. 5 min
Vorteile gegenüber bisherigen Bestim-
mungsmethoden:
• Direkte Messung im trockenen Papier-
blatt ohne Probenpräparation möglich.
• Keine Faserstoffsortierung und Anfär-
bung erforderlich.
• Signifikante Zeit- und Personalersparnis
und damit Kostenreduktion. Der Auf-
wand besteht nur noch in der Proben-
nahme und ggf. der Laborblattbildung
bei Stoffsuspensionen.
• Ein neues NIR-Klassifikationsmodul er-
möglicht eine Differenzierung zwischen
klebenden und nicht klebenden Parti-
keln sowie die Identifizierung aller an-
deren Substanzklassen von polymeren
Störstoffpartikeln.
Abb. 8: NIR-Imaging-Messsystem der PTS mit
Auswertemonitor (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products10 Y PTS NEWS 01/2018
NIR-Imaging Messsystem
Die Messung der Proben erfolgt mit ei-
nem von der PTS entwickelten NIR-
Imaging Messsystem. Die entwickelte
Prototyp-Messeinrichtung ist in der PTS
Heidenau installiert. Die Vermessung von
Proben aus Papierfabriken ist ab sofort
möglich.
Dazu kann das Fertigpapier oder Labor-
blätter der zu untersuchenden Stoffsus-
pensionen an die PTS gesendet werden.
Das System besteht aus einer NIR-Ka-
mera, der Beleuchtung und einem x-y-
Probentisch. Die NIR-Kamera scannt das
gesamte Papierblatt vollständig ab. Die
Steuerung der Messung und die Auswer-
tung erfolgt automatisch über ein Modul
des PTS Bildanalysemesssystems DO-
MASmultispec.
Auswertung
Die gemessenen NIR-Daten werden so-
fort nach der Messung im DOMASmul-
tispec visualisiert, quantifiziert und klas-
sifiziert.
Das Diagramm (Abb. 10) zeigt ein Er-
gebnis aus einer parallelen Makros-
ticky-Bestimmung mit der INGEDE
Methode 4 und dem NIR-Imaging-
Messverfahren. Bei der Bewertung der
für Prozessanalysen maßgeblichen re-
lativen Effizienz der Makrostickyredu-
zierung einzelner Teilprozesse wie Sor-
tierung, Flotation und Dispergierung
sowie in der Gesamt-Prozesseffizienz
ergab sich eine sehr gute Übereinstim-
mung beider Messmethoden.
Dipl.-Math. Jörg Hempel,
[email protected]. 10: Diagramm Makrosticky-Bestimmung
(Quelle: PTS)
Abb. 9: Im Papierblatt detektierte Stickies
(Quelle: PTS)
(Quelle: PTS)
„PAPIER UND KARTON IM LEBENSMITTELKONTAKT“ Nachbericht der PTS Fachtagung
Über 90 Teilnehmer wurden im
Februar 2018 zur Fachtagung
„Papier und Karton im Lebens-
mittelkontakt“ an der PTS begrüßt – ein
letztes Mal in den Räumlichkeiten am
Standort München. Die Themen waren
gewohnt vielseitig. Der erste Tag stand
unter der Überschrift „Lebensmittel-
rechtliche Konformität und Sicherheit“.
Am zweiten Tag lag der Themenschwer-
punkt bei „Inhaltsstoffen und Prüfme-
thoden“. Die Themen reichten von regu-
latorischen Entwicklungen auf nationaler
wie europäischer Ebene (z.B. der neuen
Verordnung zu Bisphenol A), rechtli-
chen Anforderungen in den USA (FDA),
über Barrierentests von Verpackungen,
Marktentwicklungen bei Faltschachteln
für den Lebensmittelbereich, der BLL
Toolbox zur Vermeidung von Einträgen
unerwünschter Mineralölkohlenwasser-
stoffe in Lebensmittel, Anmerkungen
zum Vollzug der Mineralöl-Verordnung
(4. Entwurf) aus Sicht der amtlichen Le-
bensmittelüberwachung, Migration Mo-
delling, Allergenen, neue Farbentwick-
lern in Thermopapieren bis zu Hygiene
und Mikrobiologie. Natürlich kam auch
das „Networking“ in den Pausen, bei ge-
meinsamen Mittagessen und dem gesel-
ligen Abend mit Gelegenheit zum Erfah-
rungsaustausch zwischen Teilnehmern
und Referenten nicht zu kurz.
Dr. Antje Harling,
Informationen und Anfragen
zu Veranstaltungen:
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 11
WORKSHOP-PREMIERE VERMITTELT GRUNDLAGEN Lebensmittelkontakt von Papier, Pappe & Karton
Berufung von Frau Dr. Harling in Bedarfsgegenstände- kommission des BfR
Um das komplexe Themenfeld der
Lebensmittelunbedenklichkeit
als Einsteiger zu überblicken,
bietet die PTS 2018 erstmalig Workshops
(KA 1878) zur „Einführung in die Kon-
formitätsarbeit und Qualitätssicherung
für Papier, Pappe und Karton für den Le-
bensmittelkontakt“ an. Die Teilnehmen-
den erhalten dabei eine Einführung in die
rechtlichen und analytischen Grundlagen
speziell für Papier, Pappe und Karton
für den Lebensmittelkontakt. Anhand
anschaulicher Beispiele aus der Praxis
werden die Anforderungen erarbeitet und
an konkreten Beispielen in kleiner Grup-
penarbeit die erforderliche Konformitäts-
arbeit vertieft. Der erste Workshop am
06.02.2018 war mit etwa 20 Teilnehmen-
den so gut besucht, dass bereits ein zwei-
ter Workshop für den 12.09.2018 geplant
ist (noch gibt es wenige Plätze!).
Für den Zeitraum 2018-2020 ist Frau Dr.
Harling zudem als Expertin in die Bedarfs-
gegenständekommission (BeKo) des Bun-
desinstituts für Risikobewertung (BfR)
berufen worden. Die PTS wird das The-
menfeld Papiere für den Lebensmittelkon-
takt und Konformitätsarbeit somit weiter
vertiefen.
Dr. Antje Harling,
Dipl.-Chem. Max Schneider,
Workshopanmeldung:
(Quelle: PTS)
MESSVERFAHREN-STANDARDISIERUNG ZUR MINERALÖLMIGRATIONPTS arbeitet an DIN SPEC 5010 mit
Am 12. März 2018 fand das
Abschluss-Meeting zu DIN
SPEC 5010 „Prüfung von Papier,
Karton und Pappe – Bestimmung des
Übergangs von Mineralölkohlenwasser-
stoffen aus Lebensmittel-Bedarfsgegen-
ständen, die mit Altpapierstoffanteilen
hergestellt werden“ in Berlin statt. Das
Projekt wurde vom Verband Deutscher
Papierfabriken e. V. (VDP) initiiert. Am
Workshop zu DIN SPEC 5010 haben sich
insgesamt 14 Projektpartner aus Indus-
trie, Forschung, Verbänden und Prüfin-
stituten beteiligt, darunter auch die Pa-
piertechnische Stiftung, vertreten durch
Dr. Antje Harling.
Mit der DIN SPEC 5010 wird ein standar-
disiertes Messverfahren zur Bewertung
der Migration von Mineralöl-Kohlen-
wasserstoffen („MOSH“ / „MOAH“) aus
Papier, Karton und Pappe zur Verfügung
gestellt. Sie erlaubt im konkreten Anwen-
dungsfall Aussagen zur Abschätzung des
Übergangs von Mineralölkohlenwasser-
stoffen aus faserbasierten Papieren, Kar-
tons und Pappen, die mit einer Barriere
oder einer anderen Technik wie z.B. Ad-
sorbentien ausgestattet sind.
Die DIN SPEC 5010 wird seit Ende April
2018 kostenfrei als PDF-Version über den
Beuth WebShop bereitgestellt.
Dr. Antje Harling,
URKUNDENTECHNIKFarbdruck-Prüfung nach DONot
alle Geräte im Schwarz-Weiß-Betrieb
getestet. Es häufen sich zunehmend
die Nachfragen von Geräteherstellern
sowie dem Nutzerkreis aus Notariaten,
Ämtern und Behörden nach Prüfzeug-
nissen gemäß § 29 DONot für Drucker
und Kopierer im Farbdruckbetrieb. Da-
her soll 2018 in Absprache mit der Bun-
desnotarkammer unter Leitung der Pa-
piertechnischen Stiftung entsprechende
Prüfmethoden für die Sicherung der Do-
kumentenechtheit von Farbdrucken und
-kopien entwickelt werden und in einem
zusätzlichen Prüfmodul zur bisherigen
Drucker- und Kopiererprüfung etabliert
werden.
Dipl.-Ing. Katrin Kühnöl,
Seit fast 20 Jahren prüft die Papier-
technische Stiftung Drucker und
Kopierer für die Anwendung zur
Herstellung von Urschriften, Ausferti-
gungen und beglaubigten Abschriften
notarieller Urkunden gemäß § 29 der
Dienstordnung für Notarinnen und No-
tare (DONot).
Nach bisherigem Stand werden hierbei
FIBRE based solutions for tomorrow`s products12 Y PTS NEWS 01/2018
Ab Februar 2019 wird laut EU-
Verordnung 2016/161 von Phar-
maverpackungen eine eindeutige
Identifizierung jeder einzelnen Schachtel
zur Rückverfolgung der Prozesse und zur
Sicherheit gegen Produktfälschung bin-
dend. Die Identifizierung der Faltschach-
teln erfolgt über einen aufgebrachten 2D-
Barcode, einem DataMatrix-Code. Die PTS
hat hierfür gemeinsam mit Herstellern
von Faltschachteln für die Pharmazie und
Arzneimittelherstellern zwei anerkannte
Prüfmethoden entwickelt. DataMatrix-
Codes können laut der EU-Verordnung
mittels Thermo-Inkjet-Druck direkt auf
die Verpackung oder ein Etikett gedruckt
(PTS-Methode PTS-DF-103/2017) oder
mittels Laserablation auf vorher schwarz
bedrucktem Material gelasert werden
(PTS-Methode PTS-DF-105/2017). In ei-
nem ausführlichen Prüfbericht erhalten
die Kunden folgende Informationen:
• Ergebnis der Druckverifizierung mit-
tels Verifier nach ISO/IEC 15415
• Ermittlung der exakten Trocknungsge-
schwindigkeit in sec
• Vergrößerte Aufnahmen der Datamat-
rix-Codes
• Informationen zur möglichen Variati-
on der Druckauflösung
• Besonderheiten des Drucks
Diese Prüfmethode ermöglicht die Bewer-
tung von GS1-DataMatrix-Codes gemäß
ISO/IEC 15415. Es ist damit möglich, die
Bedruckbarkeit der Faltschachteln bzw.
Faltschachtelkartons mit einer schwar-
zen Thermo-Inkjet-Tinte zu zertifizieren.
Die Zertifikate werden in Abstimmung
mit der Forschungsgemeinschaft Falt-
schachtel für die Pharmaindustrie FFPI
(FFPI-SP-08/16 Bulletin „Spezifikation
Pharmakarton“) ausgestellt und die zu-
grunde liegenden Testverfahren weiter-
entwickelt. Mit dem Zertifikat über die
Prüfungen entsteht eine Rechtssicherheit
für die Pharmaverpackung nach der Ver-
ordnung 2016/161. In enger Zusammen-
arbeit mit verschiedenen OEMs (Videojet,
Domino, REA) können an der PTS unter-
schiedliche Tinten und Drucksysteme
zur Prüfung verwendet werden. Über die
Qualifizierung der Substrate für die Ver-
packungskennzeichnung wurde bereits
in den PTS-News 02/2017 detailliert be-
richtet.
Neben dem Bereich Pharmafaltschach-
teln wird die Verpackungscodierung in
Zukunft in den Bereichen Medizintech-
nik, Medizinverpackungen, Lebensmit-
tel sowie Agrarchemie und Kosmetik an
Bedeutung gewinnen. In ersten Kunden-
projekten wurden hier bereits Prüfungen
durchgeführt sowie in Forschungsprojek-
ten zukünftige Trends in der Codierung
wissenschaftlich bearbeitet.
Seit März 2018 konzentriert sich das ge-
samte Portfolio zur Verpackungscodie-
rung an der PTS in Heidenau.
Ihre Ansprechpartner zu den verschiede-
nen Themen der Codierung sind:
M. Sc. Sebastian Beyer
Dr. Marcel Haft
Stichworte: PTS-Methode, DataMatrix-
Codes, EU-Verordnung 2016/161, Be-
wertung Injekt-Codierbarkeit
VERPACKUNGSCODIERUNG Markttrends und Ausbau der PTS Prüfstrecke
Abb. 1: Bedruckte Falktschachtel
(Quelle: PTS)
Abb. 2: Druckkopf, Wischeinheit und bedrucktes Muster
(Quelle: PTS)
Das Team der Abteilung Verede-
lung & Verpackung befasst sich
intensiv mit der Beschichtung
von Papiersubstraten sowie deren Ober-
flächenfunktionalisierung. Die Entwick-
lung von Barrierebeschichtungen auf
Basis neuer, biobasierter Materialien und
der Fokus auf Alternativen zu Mikroplas-
tik stehen hierbei im Vordergrund.
Die Oberflächenfunktionalisierung be-
inhaltet die Entwicklung neuartiger
Streichrezepturen, unter anderem für
verschiedene Druckanwendungen. Ak-
tuell wird an Empfangsschichten gear-
beitet, welche den Druck sinterfreier
Nanotinten als RFID-Antennen auf Ver-
packungen erlauben (siehe auch PTS-
News 02/2017 „3D-UHF-Antennen auf
Papier- und Kartonsubstraten für Logis-
tikanwendungen“). Auch wird an der
Optimierung von Inkjet-Papierstrichen
gearbeitet, um Pigmentfixiersysteme zur
Steuerung des Pigmentmigrationsver-
haltens im Highspeed-Inkjet-Druck zu
realisieren. Ein weiteres Thema ist die
Erzeugung des Lotuseffektes an der Pa-
pieroberfläche durch Superhydrophobie-
rung mit biobasierten Wachsen. Eine der
zukünftigen Aufgaben wird es sein, sich
mit der Substitution von Mikroplastik im
Papierstrich auseinander zu setzen. Dies
umfasst den Ersatz von synthetischen
Bindemitteln sowie Nassfestmitteln.
Die neu ausgestatteten Laboratorien be-
inhalten neben einer Dispergierstrecke
mit verschiedenen Aggregaten, Analyse-
STREICHEXPERTISE Möglichkeiten zur Oberflächenveredelung im Technikum der PTS
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 13
möglichkeiten für Streichfarben und Be-
schichtungsmassen – hierzu zählen u.a.
rheologische Eigenschaften sowie das
Abrasionsverhalten von Pigmentdisper-
sionen. Die Applikation kann vom La-
bormaßstab mittels Filmziehgerät sowie
den klassischen Rakelauftragsgeräten bis
hin zum halbtechnischen Auftrag mit-
tels der Coating Unit CU8 der Fa. Sumet
erfolgen.
Das neu eingerichtete Streich-Technikum
eröffnet die Möglichkeit, im Technikums-
maßstab Rollenware zu streichen. Hier
kommt die Jagenberg-Streichmaschine
zum Einsatz, welche mit einer Arbeits-
breite von 300 mm und Geschwindig-
keiten bis 15 m/min reproduzierbar die
Erprobung neuer Streichfarbenformulie-
rungen ermöglicht.
Darüber hinaus erfolgte die Installati-
on eines Curtain Coaters im Bogenbe-
trieb (siehe Abbildung), welcher sich
durch seine vielfältigen Vorteile, wie
berührungsloses Streichen, Erreichen
idealer Strichkonturen, Low-weight und
Multilayer-Striche, von den klassischen
Streichaggregaten unterscheidet.
Jedoch steht nicht allein die Beschichtung
im Fokus, sondern ergänzend dazu die
dazugehörige Oberflächencharakterisie-
rung sowie (weitere) -funktionalisierun-
gen. Die in der PTS entwickelte Methode
zur Highspeed Fluid Characterization
(HFC) erlaubt es, dass Wegschlagverhal-
ten von Tinten im Millisekundenbereich
zu erfassen und darüber hinaus in Kom-
bination mit erfolgten Kontaktwinkel-
und Oberflächenenergiebestimmungen
detailliert Rückschlüsse verschiedene
Druckanwendungen zu ziehen. Topogra-
phische Kenngrößen sowie optische und
analytische Papierbewertungen ergänzen
das Portfolio.
Die Bestimmung der Porosität erlaubt zu-
dem Aussagen zum Aufnahmevermögen
von Druckflüssigkeiten zu treffen oder
Rezepturen zu optimieren. Zudem kön-
nen Strichinhomogenitäten drucktech-
nisch detektiert sowie grundsätzlich die
Bedruckbarkeit geprüft werden. REM-
Aufnahmen erlauben darüber hinaus
Querschnitts- und Oberflächenanalysen
hinsichtlich Strichanalyse, Füllstoffver-
teilung, Fehleranalytik sowie Porenana-
lyse. Eine geplante Weiterentwicklung
beschäftigt sich mit der Strichdickenver-
teilung, welche es in dieser Art bislang
noch nicht gibt.
Frau Dipl.-Ing. Ina Greiffenberg unterhält
die Leitung des Streich-Technikums. Dr.
Andreas Geißler und Dr. Yvonne Jüttke
ergänzen das Team im Bereich Oberflä-
chenfunktionalisierung und Beschichtung
mit ihrer Expertise auf diesem Gebiet.
Dipl.-Ing. Ina Greiffenberg,
Dr. Marcel Haft,
Stichworte: PTS Streich-Technikum,
Oberflächenveredelung, Oberflächen-
funktionalisierung
Curtain Coating Aggregat im laufenden Betrieb (Quelle: PTS)
NACHHALTIGES DESIGN VON PAPIERBASIERTEN VERPACKUNGEN Forschungsprojekt „Prognose Rezyklierbarkeit“
gestellungen hinsichtlich deren Recy-
clingfähigkeit. Durch die zunehmende
Vielfalt und Komplexität der Verarbei-
tungsverfahren und Zusatzstoffe werden
z.B. durch Druckverfahren, Klebstoffe
und Materialkombinationen zur Verede-
lung vermehrt Störstoffe in das Recyc-
lingsystem eingetragen.
Zur Prüfung und Bewertung der Rezy-
klierbarkeit von papierbasierten Pack-
mitteln steht die PTS Methode PTS-RH
021/97 zur Verfügung. Darüber hinaus
Nicht nur die Rezyklierbarkeit
eines Produktes, sondern auch
die der Verpackung wird zu-
nehmend zu einem Markenzeichen.
Das neue Verpackungsgesetz, das am
1. Januar 2019 in Kraft tritt, soll Anrei-
ze zur recyclingfreundlichen Gestaltung
von Verpackungen mittels differenzier-
ter Beteiligungsentgelte schaffen (§21
VerpackG). Daneben ergeben sich auch
für Verpackungen aus Papier, Pappe und
Karton aktuell und in Zukunft neue Fra-
FIBRE based solutions for tomorrow`s products14 Y PTS NEWS 01/2018
wurde im Rahmen des europäischen
Forschungsvorhabens EcoPaperLoop
eine weitere Methode zur Prüfung der
Rezyklierbarkeit entwickelt. Auch für
die Testierung der Recyclingfähigkeit
von Verpackungen durch das Institut
cyclos-HTP werden papierbasierte Ver-
packungen und Verbunde durch die
PTS geprüft und hinsichtlich Rezyklier-
barkeit in der Papierindustrie bewertet.
Allen Verfahren führen auf vier wesent-
liche Merkmale der Rezyklierbarkeit zu-
rück:
• Anteil papierfremder Bestandteile
und deren Abtrennbarkeit,
• die Zerfaserbarkeit,
• der Anteil klebender Verunreinigun-
gen und
• das optische Erscheinungsbild.
Bis auf einfache Faustregeln sind keine
Verfahren bekannt, mit denen bereits in
einer frühen Phase der Verpackungsent-
wicklung Aussagen zur Rezyklierbarkeit
ohne Experiment getroffen werden kön-
nen. Die Optimierung einer Verpackung
mit Blick auf deren Rezyklierbarkeit ist
somit im Moment ein langandauernder
Prozess. Da außerdem nicht sämtliche
in Umlauf gebrachten Verpackungen
aufwendig im Labor geprüft werden
können, ist auch für die Umsetzung des
§21 VerpackG die Entwicklung von al-
ternativen Methoden zur Bewertung der
Rezyklierbarkeit dringend notwendig.
Am 1. Februar 2018 hat die PTS das For-
schungsprojekt „Prognose Rezyklierbar-
keit“ gestartet. Es sollen Werkzeuge ent-
wickelt werden, mit deren Hilfe bereits
in der Designphase eines papierbasier-
ten Packmittels dessen Rezyklierbarkeit
quantifiziert und falls möglich auch op-
timiert werden kann. Als Kriterien der
Rezyklierbarkeit dienen die von den
standardisierten Methoden verwen-
deten Merkmale, d.h. Zerfaserbarkeit,
optische Homogenität sowie Anteile
papierfremder Bestandteile und kleben-
der Verunreinigungen. Aufgrund ihrer
Bedeutung für Lebensmittelverpackun-
gen soll außerdem der Anteil kritischer
Inhaltsstoffe (z. B. Mineralölbestandtei-
le) als weiteres Kriterium berücksichtigt
werden. Die Werkzeuge sollen geeignet
sein, neben Verpackungen auch ande-
re Papierprodukte zu bewerten, die im
Zuge des Recyclings als Rohstoffe für
papierbasierte Verpackungen verwendet
werden. Im Ergebnis wird auch der be-
reits verfügbare Gebrauchswertrechne-
rin seiner Funktonalität erweitert, indem
zusätzlich die Rezyklierbarkeit komple-
xer Altpapiermischungen prognostiziert
werden kann.
Kern des Forschungsprojektes bilden
Rezyklierversuche an Packmitteln, die
entsprechend eines umfassenden Ver-
suchsplanes ausgewählt bzw. hergestellt
werden. Zu den berücksichtigten Vari-
anten gehören:
• Typ des Trägermaterials
• Schichtdicke und Materialauswahl
für Barriere- und andere Funktions-
schichten
• Technologien der Papierveredelung
(Imprägnieren, Beschichten, Kaschie-
ren)
• Druckverfahren und Druckdichte.
Alle Packmittel werden einheitlich zerfa-
sert und mit den an der PTS verfügbaren
Verfahren geprüft. Die Ergebnisse bilden
zusammen mit Resultaten aus weiteren
PTS-Projekten sowie mit Literaturdaten
die Grundlage für ein zu entwickelndes
Expertensystem. Je nach Aufbau, Materi-
alauswahl und verwendeter Technologie
bei der Herstellung des Packmittels wird
durch das Tool die Rezyklierbarkeit detail-
liert, d.h. aufgeschlüsselt nach verschiede-
nen Qualitätsparametern, bewertet.
Hauptnutzer der Projektergebnisse sind
die Entwickler und Inverkehrbringer
von papierbasierten Packmitteln. Diese
sollen in die Lage versetzt werden, be-
reits in der Designphase die Rezyklier-
barkeit zu bewerten und gegebenenfalls
gezielt zu optimieren. Darüber hinaus
erhalten Betreiber von Sortieranlagen
und Papierfabriken auf Basis der Tools
Anhaltspunkte darüber, welchen Ein-
fluss bestimmte Verpackungsprodukte
im Altpapier auf das Rezyklierverhal-
ten und damit auf den Gebrauchswert
für die Papierherstellung haben. Somit
können gegebenenfalls Sortier- und Auf-
bereitungsstrategien besser angepasst
werden. Besonderes Augenmerk soll da-
bei auf den Prozess der Zerfaserung von
Papierprodukten gelegt werden, über
den bisher nur wenig materialbezogenes
Modellwissen existiert.
Das Forschungsvorhaben „Prognose
Rezyklierbarkeit“ (IK-MF170066) wird
durch das Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie gefördert.
Dipl.-Ing. Lydia Tempel,
Stichworte: Verpackungsgesetz 2019,
§21 VerpackG, Rezyklierbarkeit, Verpa-
ckung, Veredelung, Altpapierqualität
Rezyklierbarkeitsbewertung von papierbasierten Verpackungen (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 15
PTS FACHTAGUNG „ALTPAPIER IM FOKUS“Bericht und Ausblick
Am 24. und 25. April 2018 fand
in Dresden wieder die traditio-
nelle Fachtagung zum Einsatz
von Altpapier für die Papiererzeugung
statt. Insgesamt 62 Teilnehmer erlebten
20 Vortragspräsentationen mit aktuellen
Informationen zu Qualität und Verfüg-
barkeit von Altpapier sowie über neue
Trends und Verfahren im Bereich Alt-
papierqualitätsmanagement und -stoff-
aufbereitung. Sehr erfreulich war dabei
die aktive Beteiligung der Teilnehmer
aus den Industriefirmen an der Diskus-
sion der Vorträge, so dass sich ein sehr
abwechslungsreiches Veranstaltungsfor-
mat ergab.
Mit dem Titel „Der Mythos begrenzter
Faserlebenszyklen“ berichtete Dr. Hans
Putz, PMV Darmstadt, über aktuelle
Untersuchungen zur häufig diskutierten
Frage: Wie oft Papierfasern rezykliert
werden können?“. Die Erkenntnis, dass
25 und mehr Recyclingzyklen möglich
sind dürfte auch ausgewiesene Altpa-
pierexperten überrascht haben.
Die verschiedenen Beiträge im Themen-
block‚ Altpapierqualitätsmanagement 4.0‘
machten deutlich, dass die Sortierung
und Bewertung von Altpapier zuneh-
mend automatisiert und digitalisiert
wird. Herr Merz berichtete über das
Veritasprojekt bei Essity in Mainz-Kost-
heim, dessen Kernanlage die automa-
tische Ballenmessanlage Balemat dar-
stellt. Auch Jose Luis Davilla von Valmet
stellte Lösungen zur automatisierten
Wareneingangskontrolle von Altpapier
vor. Laut Angaben von Valmet wird die
Firma Smurfit Kappa 2018 an drei euro-
päischen Standorten Ballentester instal-
lieren.
Den zweiten Tag eröffnete Dr. Ina Be-
cker, Der Grüne Punkt, mit einem Vor-
trag zum neuen Verpackungsgesetz und
die darin verankerten Pflichten öko-
logisch vorteilhafte Verpackungen zu
fördern. Es folgten weitere Vorträge zu
Möglichkeiten der Effizienzsteigerung in
der Altpapierstoffaufbereitung. Mit ei-
nem Themenblock zum Additiveinsatz
schloss das Programm der Fachtagung.
Ein ausführlicher Tagungsbericht wurde
Papier-fabriken
Altpapier-handel
Additiv-hersteller
Maschinen-bau
FuE-Institute
Verbände,Mess-
technik
Übersicht Teilnehmerverteilung (Quelle: PTS)
Symposiumszenario (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products16 Y PTS NEWS 01/2018
MESSTECHNIK ZUR ALTPAPIER-EINGANGSKONTROLLEBewertung aktueller Marktlösungen
in der Mai-Ausgabe Wochenblatt für Pa-
pierfabrikation veröffentlicht. Aufgrund
der sehr positiven Resonanz der Teilneh-
mer findet die Fachtagung „Altpapier im
Fokus“ auch nächstes Jahr am 14.05. &
15.05.2019 wieder in Dresden statt.
Dipl.-Ing. Lydia Tempel,
Dipl.-Ing. Lutz Hamann,
(Quelle: PTS)
Das Projekt im Auftrag von VDP
und INGEDE hatte das Ziel, ei-
nen Überblick zu aktueller Mess-
technik für die Prüfung und Bewertung
von Altpapier in Ballenform während
der Eingangskontrolle zu schaffen. Es
wurden dabei die folgenden in der Indus-
trie im Einsatz befindlichen Messgeräte
hinsichtlich Messgrößen, Messbereich,
Messgenauigkeit und Reproduzierbarkeit
sowie Wiederholbarkeit der Messungen
untersucht und bewertet:
• emco AP 500 von emco GmbH
(Deutschland)
• HPNA Microwave Moisture Analyzer
von Dunakontroll Kft (Ungarn)
• PaperBaleSensor PBS II von PTS in
Zusammenarbeit mit Sentronic GmbH
(Deutschland)
In zwei jeweils mehrtägigen Messkam-
pagnen im Sommer 2017 und Winter
2018 wurden bei Hamburger Austria
Containerboard in Pitten in Österreich
durch Mitarbeiter der PTS sowie vor Ort
bereitgestellten Kräften Untersuchungen
durchgeführt. Diese bezogen sich im
Kern auf die Messung der Ballen- wie
auch Ballenladungsfeuchten typischer
Lieferungen, wie sie im Werk eingehen.
Als Referenzmethode der Feuchtebe-
stimmung wurde die Ofentrocknung bei
105°C von Bohrkernproben verwendet,
die in den Laboren der PTS und Ham-
burger durchgeführt wurde. Weitere Re-
ferenzmethoden, wie z.B. die Ballenöff-
nung und Probennahme nach Methode
inkl. Ofentrocknung gingen in die Unter-
suchungen mit ein.
Die Untersuchungen teilten sich in soge-
nannte Standard- und Betriebsversuche
auf. Bei den Standardversuchen wur-
den alle Abläufe nach den Vorgaben von
Hamburger sowie der jeweiligen Mess-
gerätehersteller standardmäßig durchge-
führt. Im Rahmen der Betriebsversuche
wurden Teil- und Gesamtlieferungen
systematisch zusammengestellt und um-
fassend mit allen Messgeräten untersucht
sowie zusätzlich Abweichungen vom
Normaleinsatz in ihren Auswirkungen
getestet.
Zusammen mit den Herstellerangaben,
bisherigen Untersuchungen bei Ham-
burger Austria Containerboard und PTS
sowie den in den Messkampagnen erho-
benen Daten konnten die drei Messgerä-
te nun umfassend bewertet werden. Dies
erfolgte hinsichtlich folgender messtech-
nischer Parameter und Aspekte:
• Messgrößen
• Messbereich (lt. Hersteller)
• Messgenauigkeit (lt. Hersteller)
• Messprinzip, Messtiefe und geschätz-
tes Messvolumen
• Messgenauigkeit bzgl. Referenzmethode
• Messgenauigkeit bzgl. Wiederholbar-
keit und Reproduzierbarkeit
• Vorwahlmöglichkeiten
• Einflussfaktoren
• Aufwand bei Einbindung in Eingangs-
kontrolle
• Entwicklungsbedarf
Die Ergebnisse dazu sind in der neben-
stehenden Übersichtstabelle zusammen-
gefasst.
Dr. Patrick Plew,
Dipl.-Ing. Lydia Tempel,
Dipl.-Ing. Mike Schiefer,
Terminhinweis: Fachtagung PTS-Lehrgang
„Altpapier im Fokus“ 14. bis 15.05.2019 in Dresden
www.ptspaper.de/veranstaltungen
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 17
Messgrößen*
Feuchte [%] Feuchte [%] Feuchte [%]
- - Kunststoff [%]
- - Asche [%]
- - Holzstoff [%]
Messbereich* 4 – 50 % Feuchte (5) / 8 – 35 % Feuchte 5 – 60 % Feuchte
Messgenauigkeit*
(lt. Hersteller)
+/- 2,0 % absolut bei Feuchte 4 – 50 %
+/- 1,5 % relativbei Feuchte 8 – 35 %
+/- 0,5 % absolutbei Feuchte < 10 %
(entspricht: +/- 0,1 – 0,5 % absolut) +/- 1,0 % absolutbei Feuchte 10 – 20 %
+/- 2,0 % absolutbei Feuchte > 20 %
Messprinzip Elektromagnetisches Wechselfeld Mikrowellen-Transmissionsmessung Nah-Infrarot-Spektroskopie
Messtiefe ca. 0,3 m (effektiv) > 2,0 m ca. 0,4 m (Bohrung)
Geschätztes
Messvolumenmax. 24 dm³ ca. 1.000 – 40.000 dm³ ca. 25 – 50 dm³
Messgenauigkeit bzgl.
ReferenzmethodeR² = 44 % R² ≤ 30 % R² = 94 %
Messgenauigkeit bzgl.
Wiederhol- und Repro-
duzierbarkeit
WiederholbarkeitDie Abweichungen bei wiederholenden Messungen sind bei allen Messverfahren im Mittel gering.
ReproduzierbarkeitDie Abweichungen bei wiederholenden Messungen durch bspw. andere Bediener sind bei allen Messverfahren im
Mittel gering bis moderat.
Vorwahlmöglichkeiten
Pressdichte(Schalterstellung 1-6)
Altpapiersorte (mit bekannter Pressdichte) Keine notwendig
- Beladungsbreite -
Einflussfaktoren
Pressdichte des Ballen Durchfahrtsgeschwindigkeit Gleichmäßigkeit der Messbewegung
Anpressdruck Beladungsbreite Messzeit nach Bohrung
Metallverdrahtungen Metallaufbauten -
- Pressdichte des Ballen -
- Gleichmäßig- und Vollständigkeit der Beladung -
Aufwand bei Einbindung
in manuelle Eingangs-
kontrolle
Schnelle, zerstörungsfreie Messung Schnelle, zerstörungsfreie Messung Zerstörend; Tendenz zum Bohrautomaten
Leicht, robust und mobil: Anlegen – Ablesen Direkt im Wareneingang integriert Manuelle als auch automatisierte
Varianten möglich
ca. 1 Minute/LKW ca. 1 Minute/LKW ca. 7 Minuten/LKW
AP 500 HPNA PBS II
Von links nach rechts die Bilderzurodnung:
Quelle 1) AP 500: http://www.emco-leipzig.com/viomatrix/imgs/ap500_300_648.jpg
Quelle 2) HPNA: http://dunakontroll.hu/wp-content/uploads/2015/09/454x454_hpna.jpg
Quelle 3) PBS II: Papiertechnische Stiftung PTS
FIBRE based solutions for tomorrow`s products18 Y PTS NEWS 01/2018
ENERGIEWENDE MIT PAPIER AM BEISPIEL VON „ELEKTRO- PAPIER“ UND „PAPIERBASIERTEN TITANELEKTRODEN“
Eine nachhaltige und ökonomische
Energieversorgung hat neben ei-
ner Erhöhung der Energieeffizienz
auch in anderen Sektoren, wie z.B. der
Mobilität, der Energiespeicherung oder
einem effizienten Ressourcen-Manage-
ment eine entscheidende Bedeutung.
Die Gewinnung von Energie auf Basis
erneuerbarer Quellen spielt eine zentra-
le Rolle. Für die Umsetzung werden neu
entwickelte Materialien sowie alternative
technologische Konzepte benötigt.
Papierabgeleitete Materialien können in
diesem Zusammenhang wichtige Funkti-
onen von einzelnen Bauteilen in Batte-
rien oder Brennstoffzellen übernehmen.
Papier als flächiger Werkstoff bietet dabei
viele Vorteile, die sich zum einen aus der
Möglichkeit der bogen- oder rollenweisen
Verarbeitung und damit einen kosten-
günstigen Fertigungsprozess ermöglichen
und zum anderen sich durch geringere
Herstellkosten im Vergleich zu vielen
anderen Materialien auszeichnen. Um
die verfahrenstechnischen Vorteile der
Papiererzeugung zu nutzen, müssen Ei-
genschaften, wie Porosität, Leitfähigkeit,
Permeabilität, elektrischer Widerstand in
Teils widrigen Umgebungsbedingungen
erzeugt werden. Dies kann über funkti-
onale Füllstoffe und spezielle Faserstoffe
erzielt werden.
Die PTS forscht seit vielen Jahren an
der Herstellung und Nutzung hochge-
füllter Spezialpapiere (zw. 60 Ma% bis
90 Ma% Füllstoff). Jedes hochgefüllte
Papier besteht aus Fasern sowie dem
Füllstoff (Abb. 1). Die Festigkeit und Fle-
xibilität des Werkstoffs beruht auf dem
Fasernetzwerk, während die eingesetzten
Füllstoffe die funktionalen Eigenschaften
des resultierenden Werkstoffs bedingen.
Als funktionale Füllstoffe hat die PTS
bereits verschiedene metallische Pulver
und Fasern, keramische Pulver, Pulver
zur Erhöhung der thermischen Stabili-
tät, adsorptive sowie weitere funktiona-
le Füllstoffe erfolgreich eingesetzt. Falls
notwendig können solch hochgefüllte
Papiere auch gesintert werden, wodurch
ein hochporöser Werkstoff entsteht.
Die Kombination des etablierten und
ausgereiften Papierherstellungsprozesses
mit der Einbindung von Füllstoffen eröff-
net völlig neue Möglichkeiten, die ande-
ren Materialien weit überlegen sind. Die
Verfahrenstechnik der Papierherstellung
Abb. 1: Hochgefülltes Papier (Quelle: PTS)
FORTSETZUNG DER ERFOLGREICHEN ZUSAMMENARBEIT MIT DEM CHINA NATIONAL PULP AND PAPER RESEARCH INSTITUTE (CNPPRI)
Altpapier-Qualitäten in chinesischen
Papierfabriken zu ermöglichen.
Nun gilt es diese Geräte gemeinsam mit
dem chinesischen Partner weiterzuent-
wickeln und passende automatisierte
Lösungen für den chinesischen Markt ins
Auge zu fassen.
Dipl.-Math. Jörg Hempel, Vertrieb
Mail: [email protected]
PaperBaleSensoren:
www.ptspaper.de/produkte/
manuelle-altpapierkontrolle/
Nach ersten Kontakten, gegen-
seitigen Besuchen und dem
Abschluss eines Kooperati-
onsvertrages (im Januar 2017) wurden
nun auch Verträge über die Lieferung
von zwei Paper-BaleSensoren (PBS)
der PTS zum CNPPRI abgeschlossen.
Die Verträge mit einem Gesamtvolu-
men über ca. 140.000 € sind ein wei-
terer Meilenstein in der Zusammenar-
beit. Nach der Lieferung wird die PTS
den chinesischen Partner vor Ort un-
terstützen und damit den Einsatz und
die Verbreitung der PBS in China be-
fördern.
Seit 2018 hat China sehr strenge Im-
portvorgaben für die Qualität von Alt-
papier, dadurch rückt die Überprüfung
der Altpapierqualitäten in den Fokus
der chinesischen Unternehmen. Wir
glauben, dass wir mit dem PBS eine
Schlüsseltechnologie besitzen, um per-
spektivisch auch die Bestimmung der
(Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 19
Abb. 2: Faltstruktur (Quelle: PTS)
Abb. 3: Welle (Quelle: PTS)
» Titel: “Entwicklung papierbasierter Elektroden für die mikrobielle elektrochemische Abwasserreini- gung“ (Akronym ElektroPapier)
» FKZ: BMBF 03XP0041A
» Laufzeit: 01.05.2016 – 30.04.2019
» Titel: „Entwicklung poröser papiertechnisch hergestellter Titan-Stromverteiler für die PEM-Elektrolyse“
» FKZ: IGF 19526 BG
» Laufzeit: 01.05.2017 – 31.10.2019
Kurzbeschreibung:In dem vom BMBF geförderten For-schungsprojekt arbeitet die PTS mit einem Konsortium aus Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen an der Optimierung und großtechni-schen Anwendung eines bioelektro-chemischen Systems zur Abwasserrei-nigung. Ein wichtiges Element dabei sind papierabgeleitete Elektroden zur Steigerung der Leistungsfähigkeit mik-robieller elektrochemischer Technolo-gien für den Einsatz zur kommunalen und industriellen Abwasserreinigung. Durch die gezielte Auswahl eines ge-eigneten Graphits sowie die Einbin-dung des Pulvers in das Fasernetzwerk unter Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften des Werkstoffs ist es möglich die elektrische Leitfähigkeit zu erhöhen. Dadurch besitzt der pa-pierabgeleitete Werkstoff eine iden-tische Leistungsfähigkeit bei einer gleichzeitig kostengünstigeren Her-stellung gegenüber konventionell ein-gesetzten Materialien.
Kurzbeschreibung:Im jüngsten Projekt wird in gemeinsa-mer Zusammenarbeit mit dem Fraun-hofer Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und dem Zentrum für Brenn-stoffzellen Technik (ZBT) in Duisburg an der Entwicklung eines funktions-optimierten und kostengünstigen Titanstromverteilers basierend auf einem papierabgeleiteten Sinterme-tallwerkstoff für die PEM-Elektrolyse gearbeitet. Die Aufgaben des Strom-verteilers sind hierbei die gleichmä-ßige Verteilung des Wassers, eine gute Gasabfuhr zur Membran und eine hohe elektrische Leitfähigkeit, Porosität und Korrosionsbeständig-keit in sauren Medien.
eröffnet zusätzlich den Weg, kostengüns-
tig flächige Halbzeuge herzustellen, aus
denen durch eine papiertypische Verar-
beitung (z. B. Falten) 3D-Makrostrukturen
(siehe Abb. 2) gefertigt werden können.
Für eine gezielte Entwicklung arbeitet
die PTS in Kooperation mit Forschungs-
einrichtungen und Unternehmen der
jeweiligen Zielbranchen zusammen. So
entstanden gemeinsam neue Ideen, wie
Papiermaterialien in Brennstoffzellen oder
Batterien. Ziel ist es nun Projekt-Cluster
mit Industriepartnern zu etablieren.
Aktuelle Forschungsprojekte zum Thema
nachhaltige Energieversorgung mit hoch-
gefüllten Papieren sowie papierabgeleite-
ten Materialien sind:
Dr. Stefan Knohl,
Dr.-Ing. Tiemo Arndt,
FIBRE based solutions for tomorrow`s products20 Y PTS NEWS 01/2018
Die Papierindustrie befindet
sich in einem globalen Wand-
lungsprozess. Die Situation
ist seit mehreren Jahren geprägt durch
gesättigte Märkte mit erheblichen Über-
kapazitäten in Teilen der Welt, geogra-
phischer Verschiebung der Kapazitäten,
Rohstoffverknappung und extrem ho-
hen Kostendruck aufgrund steigender
Energie- und Rohstoffpreise.
Zudem verändern sich die Märkte
grundlegend durch verändertes Nut-
zerverhalten (Print-Medien vs. Elektro-
nische Medien), steigenden Bedarf an
Verpackungen (globale Warenströme)
und gestiegene Anforderungen an Pro-
duktsicherheit (Lebensmittelkontakt).
Bereits heute sind die Unternehmen mit
Anforderungen aus serviceorientierten,
globalen Märkten konfrontiert. Gefor-
dert wird zunehmend die individuelle
Herstellung spezialisierter Produkte mit
kleinen Losgrößen bis hin zu Einzelstü-
cken.
Zentrale Themen der Zukunft sind der
effiziente Umgang mit Primär- und
Sekundär-Faserstoffen als Rohstoff und
die weitere Minimierung des Energie-
einsatzes als größter Kostenfaktor. In
Deutschland liegt die Recyclingquote
von Papier bei 75%, was die Relevanz
der Thematik „Ressourceneffiziente
Kreislaufwirtschaft“ unterstreicht.
Mit dem Konzept einer ressourceneffizi-
enten Kreislaufwirtschaft wird das Ziel
verfolgt, den Wert von Produkten, Kom-
ponenten und Rohstoffen innerhalb
der Wirtschaft so lange wie möglich zu
erhalten und möglichst wenig Abfall
zu erzeugen. Dazu müssen Kreisläu-
fe, branchenübergreifende Wertschöp-
fungsnetze oder Kaskadensysteme eta-
bliert werden. Digitale Technologien
ermöglichen neue Ansätze und Werk-
zeuge für die Umsetzung einer res-
sourceneffizienten Kreislaufwirtschaft.
So kann die Digitalisierung der Wert-
schöpfungsnetze ein umfassendes Res-
sourcenmanagement entscheidend un-
terstützen.
Die Verknüpfung der Haupttreiber der
ressourceneffizienten Kreislaufwirt-
schaft, wie Verlängerung des Lebenszy-
klus, Intensivierung der Nutzung und
Kreislaufführung, mit den Vorteilen
intelligenter Anlagen und Produkte er-
schließt immense Wertschöpfungspo-
tenziale.
Die Papierindustrie hat als eine Prozess-
industrie mit ihrem hohen Automatisie-
rungsgrad in der Papierherstellung eine
sehr günstige Startposition für künftige
digitale Entwicklungen.
Sie hat auch eine gute Ausgangsposition
in Bezug auf gesammelte bzw. sammel-
bare Daten.
Einerseits sind das gute Voraussetzun-
gen, andererseits ist die Systematisie-
rung und übergreifende Nutzung der
Daten unzureichend ausgeprägt. Ein
vielversprechender Ansatz zur Lösung
ist der des „Digitalen Zwillings“.
Digitaler Zwilling: Ansatz zur ressourceneffizien-ten Kreislaufwirtschaft in der Papierindustrie
Digitale Zwillinge werden heute größ-
tenteils als Abbilder von Maschinen
und Komponenten oder Produkten der
Stückgutindustrie (Automobil, Roboter,
Anlagenbau) verstanden. Das Poten-
zial ist damit noch längst nicht aus-
geschöpft. Jedes Produkt – in diesem
Sinne auch Altpapier – produziert einen
digitalen Schatten durch Materialzu-
standsdaten, Prozessdaten etc., das mit
dem digitalen Abbild einer Maschine
kommunizieren kann. Einsatzgebiete
für den digitalen Zwilling werden u.a.
für Produktentwicklung, Produktions-
planung, Logistikplanung und Quali-
tätssicherung gesehen.
In der Papierindustrie liegen die
Schwerpunkte bisheriger und laufen-
der Forschungen und Entwicklungen
im Rahmen von Industrie 4.0 auf der
Abbildung von Anlagen und Produkti-
onseinrichtungen. Die Aktivitäten von
Großlieferanten für die Papierindustrie
konzentrieren sich auf den Anlagenteil,
insbesondere an und um die Papier-
maschine. Zielrichtung sind optimale
Maschinenführung, Energieeinsparung
und Predictive Maintenance.
Bisher ist die Betrachtung der Material-
seite als digitaler Zwilling in der Papier-
branche nicht eingeführt. Speziell der
Rohstoff Altpapier – ein sehr heteroge-
nes Material – stellt dabei hohe Anfor-
derungen.
Das Problem liegt in der Beschreibung
des Rohstoffs Altpapier im industriellen
Prozess, insbesondere im Generieren
von Daten zur Beschreibung der Qua-
lität. Diese Informationen bilden die
Grundlage für den effektiven Rohstof-
feinsatz in der Papier- und Kartonpro-
duktion.
Der Entwicklungsstand ist in der Bran-
che sehr unterschiedlich, insgesamt
aber technisch unterentwickelt. Gleich-
zeitig wird in der Thematik der Stei-
gerung der Faserausbeute das größte
Potential für Kostenreduktion durch Di-
gitalisierung gesehen.
Integration von Mess- und Kommunikationssystemen für Datengenerierung und -transport grundlegend
Jeder Digitale Zwilling lebt von den ihm
zugeführten Daten in all seinen Lebens-
zyklen.
Zwingend notwendig für die Etablie-
rung dieser Methode in der industriellen
Praxis der Papierbranche ist deshalb die
Schaffung geeigneter Mess- und Kom-
munikationssysteme zur Generierung
und dem Transport von Materialdaten.
Mit derzeit und künftig verfügbarer
Sensortechnik wird so eine verbesserte
Beschreibung von Altpapier generiert,
auf der aufbauend der Aufbereitungs-
prozess im Sinne von Predictive Qua-
lity gesteuert und der Gebrauchswert
des Altpapiers prognostiziert werden
können.
Eine wesentliche Erfassungsstelle von
Materialdaten im Papierkreislauf ist die
Wareneingangskontrolle von Altpapier
in einer Papierfabrik. Die Nutzung der
maschinellen visuellen (VIS) Inspek-
tion von Gesamtlieferungen auf Lkw
sowie von Detailaufnahmen birgt ein
beträchtliches Potential an relevanten
Informationen. Die durch die erweiterte
DIGITALISIERUNG IN DER PAPIERBRANCHE Herausforderungen und Lösungsansätze
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 21
Sensorik erfassten zusätzlichen Infor-
mationen werden einerseits zur Ausprä-
gung des digitalen Zwillings genutzt.
Andererseits ermöglichen sie zukünftig
eine Prognose zur Gesamtverteilung
der Materialien im Papier-Ballen, als
Korrelation des Anteils an Oberflächen-
klassen vs. der tatsächlichen Anteile im
Gesamt-Ballen. Die Mustererkennung
auf Grundlage der Auswertung von Da-
ten einer Vielzahl an Lieferungen wird
die bisherigen Methoden ergänzen und
die Genauigkeit der Prognosen steigern,
bzw. absichern.
Darüber hinaus wird die Analyse der
VIS-Daten einen zielgerichteten Ein-
satz der NIR-Stichprobenmessung (NIR:
Nah-Infrarot) steuern. Damit wird die
Relevanz der NIR-Messdaten entschei-
dend erhöht. Weitere Sensortechnik
wird künftig zu einem immer repräsen-
tativeren Abbild führen. Ihre Verwen-
dung wird konzeptionell vorgedacht.
Der digitale Zwilling ist der erfolgver-
sprechende, zukunftsorientierte Ansatz,
um den Lebenszyklus des Rohstoffes
Altpapier in der Papierherstellung, be-
ginnend bei der Erfassung in Sammel-
systemen und Sortieranlagen über den
Wareneingang bis hin zum Papiererzeu-
gungsprozess, systematisch abzubilden.
Der verfolgte Ansatz und die gewählten
Datenstrukturen machen es möglich,
die zu verschiedenen Zeitpunkten in
unterschiedlicher Häufigkeit und Qua-
lität und an verschiedenen Orten auf-
laufenden Daten der Sammelsysteme
und Papierfabriken, am Wareneingang,
der Zuführung zur Altpapier-Auflösung
und der Qualität des erzeugten Stoffes
(Pulp) in einer Weise zu verknüpfen,
dass diese für eine optimale Prozess-
führung zur Papierherstellung genutzt
werden können.
Als Prozess bezeichnet man in diesem
Sinne alle betrieblichen Abläufe von der
Altpapier-Belieferung, Lagerung, Rezep-
turzusammenstellung, Altpapier-Aufbe-
reitung bis hin zur Papierherstellung.
Die Modelle der einzelnen Prozess-
schritte greifen auf Ausgangsdaten aus
dem digitalen Zwilling zu, verändern
und ergänzen diese und führen sie in
den digitalen Zwilling zurück. Ebenso
können Datenbestände verschiedener
digitaler Zwillinge zusammengeführt
oder auch einer in mehrere aufgespal-
ten werden.
Die Umsetzung von Sensorinformatio-
nen in papiertechnische Informationen
erfolgt auf Basis eines datenbasierten
Bewertungsmodells, das Daten in das
übergeordnete Prozessmodell der Pa-
pierfabrik einspeist. Der zunehmende
Einsatz von künstlicher Intelligenz in
den Prozessen der Inspektion und Be-
wertung des Materials wird die Objekti-
vität der Wareneingangskontrolle erhö-
hen – siehe Abbildung 1.
Durch Übertragung dieser Methodik auf
die stofflichen Ströme im Kreislauf der
Papierbranche entsteht ein Internet of
Things (IoT) System zur globalen Opti-
mierung des Rohstoffeinsatzes der kost-
baren Ressource Altpapier.
Abb. 1: Nutzung von Daten des Digitalen Zwillings mit künstlicher Intelligenz in einer Altpapier verarbeitenden Papierfabrik (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products22 Y PTS NEWS 01/2018
Künstliche Intelligenz stärkt Wareneingangskontrollen bei Materialbewertung und -inspektion
Die informationstechnische Realisie-
rung erfolgt mit adäquaten Lösungen
der Informations- und Kommunikati-
onstechnologien. Richtlinie ist das stan-
dardisierte Referenzarchitekturmodell
RAMI4.0. Somit wird die Kompatibilität
zu vielfältigen Entwicklungen, die im
Zuge der digitalen Umgestaltung von
Produktionsprozessen in der Papier-
industrie erfolgen werden, hergestellt.
Gleichzeitig schafft der digitale Zwilling
eine wesentliche Voraussetzung für die-
se Entwicklungen.
Die Etablierung der geschilderten Me-
thode mit Industrie4.0-Technologien
und darauf aufbauende neue Geschäfts-
modelle erschließen erhebliche Wert-
schöpfungspotentiale in der Wertschöp-
fungskette papier- und faserbasierter
Materialien.
Aufgrund des hohen Anteils an Be-
stands-Industrieanlagen und wenigen
Neubauten gewinnt in der Papierbran-
che besonders das Industrie4.0-Schlüs-
selthema „Digitale Transformation“ an
Bedeutung. Bestehende Fabriken sind
kostengünstig mit modernen Informa-
tions- und Kommunikationstechnologi-
en nachzurüsten und die vorhandenen
Komponenten in I4.0-Komponenten zu
transformieren.
„Digitale Transformation“ erschließt neue Geschäfts-modelle für papier- und faser-basierte Materialien
Einen Beitrag zur Lösung dieser kom-
plexen Aufgabe wird das im Herbst
2017 gestartete und vom BMWi geför-
derte INNOKOM Vorlaufforschungspro-
jekt INVITE4.0 liefern. Der technische
Leitgedanke von INVITE4.0 ist die
Schaffung einer RAMI4.0 konformen
Plattformarchitektur als Voraussetzung
für die Realisierung von Cyber-Physi-
cal-Produktionssystemen auf digitalen
Smart-Service-Plattformen.
Die Abbildung 2 veranschaulicht das
angestrebte Projektergebnis. Die Ver-
knüpfung von I4.0-Komponenten auf
einer Smart-Service-Plattform wird
durch die im Projektkern entwickelten
RAMI4.0-konformen generischen Ver-
waltungsschalen und der semantisch
passfähigen Assets mit integrierten
Schnittstellen realisiert. Hierzu werden
grundlegende Kommunikations- und
Datenstrukturen entwickelt sowie ein
Demonstrator in einer Papierfabrik auf-
gebaut, mit dem prototypisch die Inte-
gration von Assets auf einer digitalen
Smart-Service-Plattform gezeigt wird.
Im diesem Projekt forschen gemein-
sam das Institut für Automation und
Kommunikation e.V. (ifak) und die Pa-
piertechnische Stiftung (PTS). Beide
Forschungsunternehmen sind Grün-
dungsmitglieder der Konrad-Zuse-Ge-
meinschaft.
Dipl.-Ing. Sven Altmann,
Stichworte: IoT, Digitaler Zwilling, Alt-
papier, Prozessentwurf, Papierindustrie,
Messtechnik, Digitale Transformation,
INVITE 4.0
Abb. 2: IoT-Demonstrationssystem als Ergebnis des Forschungsprojektes INVITE4.0 (Quelle: PTS)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 23
ENTWICKLUNGSPARTNER PTSUnterstützung von mittelständischen Unternehmen im Rahmen der Technologieförderung
Das Zentrale Innovationspro-
gramm Mittelstand (ZIM) ist ein
bundesweites, technologie- und
branchenoffenes Förderprogramm für
mittelständische Unternehmen und in-
dustrienahe Forschungseinrichtungen.
Mit dem ZIM sollen die Innovationskraft
und Wettbewerbsfähigkeit der Unterneh-
men nachhaltig unterstützt und damit
ein Beitrag zu deren Wachstum verbun-
den mit der Schaffung und Sicherung
von Arbeitsplätzen geleistet werden.
Die PTS hat in den zurückliegenden 10
Jahren des Programmes zahlreiche Ko-
operationsprojekte mit Firmen der Pa-
pierindustrie, der Zulieferindustrie, des
Maschinenbaus sowie Anwendern pa-
pierbasierter Produkte durchgeführt.
Aktuell werden 3 Projekte unter Nutzung
der Versuchsanlagen der PTS durchge-
führt bzw. geplant.
Die Firma Umwelt- und Lufttechnik AG
(ULT AG) aus Löbau entwickelt und fer-
tigt Anlagen zur effektiven Beseitigung
luftgetragener Schadstoffe oder Reduzie-
rung der Luftfeuchte.
Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit ist
in vielen Bereichen essenzieller Bestan-
teil zur Erhaltung eines benötigten Raum-
klimas. Neben beispielsweise Wohn- und
Arbeitsräumen, medizinischen Einrich-
tungen oder industrielle Trocknungsvor-
richtungen sind insbesondere viele mo-
derne industrielle Fertigungsprozesse auf
eine konstante und niedrige Luftfeuchtig-
keit angewiesen.
Die vornehmlichen Schwerpunkte für die
ULT AG sind die pharmazeutische und
chemische Industrie, aber auch die Her-
steller von Li-Batterien. Hinzu kommen
die Bio-Chemie und die Reinraumtech-
nik, sowie aber auch die Nahrungsmit-
telindustrie, welche einen großen Bedarf
an neuartiger Prozessluft-Trocknungs-
technologie aufweist.
Das Ziel des Forschungs- und Entwick-
lungsprojektes ist die Entwicklung von
innovativen Produktlösungen.
Die Firma Weber Entec GmbH & Co. KG
aus Waldbronn ist spezialisiert auf den
Anlagenbau ultraschallbasierter Applika-
tionen im Bereich Umwelttechnik, insbe-
sondere auf die Ultraschallbehandlung
biogener Stoffe – die sogenannte Desinte-
gration. Durch ein breites Leistungsspek-
trum liegen Herstellung, Anlagenbau und
Vertrieb sowie Systemanalyse und Pro-
zessoptimierung in einer Hand.
In einem kürzlich abgeschlossenen ZIM-
Projekt konnte der Antragsteller zeigen,
dass das Festigkeitspotenzial von Altpa-
pier für Zeitungsdruckpapier und Test-
liner mittels eines eigens entwickelten
Ultraschall-Plattenschwingreaktors gestei-
gert werden kann.
Ziel eines Ende 2017 gestarteten Projek-
tes ist die Entwicklung eines Hybrid-
Kavitationsverfahrens, in dem die akusti-
sche und hydrodynamische Kavitation so
kombiniert werden sollen, dass Synergie-
effekte zwischen beiden Kavitationsarten
realisiert werden können. Diese Hybrid-
Kavitationstechnologie soll für eine effi-
zientere Aufbereitung von Stärke für den
Oberflächenauftrag bei der Papierherstel-
lung eingesetzt werden, um verbesserte
Papierfestigkeiten zu erreichen.
Printing Inks Technolgy AG aus Halle
produziert wasserbasierende Flexo- und
Tiefdruckfarben sowie Lacke und Hilfs-
mittel für die Druckindustrie.
Ziel des geplanten Projekts ist die Her-
stellung von hochkonzentrierten stabi-
len Pigmentzubereitungen welche mit
rohstoffspezifischen Mahlaggregaten op-
timal dispergiert sind und dem Papier-
herstellungsprozess kontinuierlich zuge-
führt werden können.
Dipl.-Ing. Steffen Schramm,
Dr.-Ing. Tiemo Arndt,
Stichworte: ZIM, PTS Technologiepartner
Sonotrode Blasenfeld, Sonotronic GmbH, Umwelt-Reaktor2
Blasenfeld akustischer
Kavitation unterhalb
einer Ultraschall-
sonotrode (Quelle:
www.hielscher.com)
FIBRE based solutions for tomorrow`s products24 Y PTS NEWS 01/2018
LEICHTBAUWERKSTOFFE ALS MATERIAL DER ZUKUNFTPTS Mitglied vom Kooperationsnetzwerk „RESSOURCETEX“
Obwohl Leichtbauwerkstoffe die
Materialien des 21. Jahrhun-
derts sind, sehen sich diese
neuartigen Materialien einem harten
Wettbewerb der Werkstoffe ausgesetzt.
Klassische Materialien wie Stahl und
Aluminium bieten insbesondere hin-
sichtlich des Marktpreises und der hoch-
entwickelten und langjährig etablierten
Verarbeitungstechnologien Vorzüge, de-
nen faserverstärkte Verbundwerkstoffe
etwas entgegensetzen müssen, wollen
sie in diesem Wettbewerb erfolgreich
bestehen. Hinzu kommen Herausfor-
derungen mit Blick auf die Weiter- und
Wiederverwendung dieser Materialien
am Ende des Lebenszyklus der mit ihnen
hergestellten Produkte. Letztendlich geht
es jedoch um die größtmögliche Ressour-
cen- und Kosteneffizienz, wirtschaftlich
und ökologisch betrachtet.
Das vom Bundesministerium für Wirt-
schaft und Energie im Rahmen des
„Zentralen Innovationsprogramm
Mittelstand“ geförderte Kooperati-
onsnetzwerk „RESSOURCETEX“ setzt
genau dort an. Es entwickelt mit der
gebündelten Kompetenz von acht Un-
ternehmen und zwei Forschungsein-
richtungen intelligente Technologien
zur kontinuierlichen Herstellung von
ressourceneffizienten textilen Halbzeu-
gen und Halbzeugen aus faserverstärk-
ten Kunststoffen sowie Verwertungs-
konzepte für Faserrestmaterialien und
rezyklierte Carbon- und Mineralfasern.
Zielmärkte sind der Automobilbau, der
Maschinen- und Anlagenbau, der Schie-
nenfahrzeugbau, die Luft- und Raum-
fahrt sowie der Windkraftanlagenbau.
In zwei Innovationslinien werden unter-
schiedliche textile, faser- und papiertech-
nische Verfahren neuartig kombiniert
und zu smarten Verfahrenslösungen ent-
wickelt. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf
der Reintegration von Verschnittresten
und rezyklierten Kohlenstofffasern, die
einen wesentlichen Kostenfaktor bilden.
„Die Textiltechnik ist in Deutschland und
der sächsischen Region tief verwurzelt
und hat eine lange und erfolgreiche Tra-
dition. Wir wollen mit unserem Verbund
an diese Traditionen anknüpfen und
mit unseren Entwicklungen die textile
Zukunft heute schon mitgestalten. Das
Cetex Institut versteht sich insoweit als
der Kümmerer für den Aufbau und die
Umsetzung des Verbundes und die Wahr-
nehmung der Interessen der Partner. Das
Netzwerk versteht sich als offener Ver-
bund, in dem innovative und koopera-
tive neue Partner immer willkommen
sind.“, so Sebastian Nendel, Geschäfts-
führender Direktor des Cetex Instituts
für Textil- und Verarbeitungsmaschinen
gemeinnützige GmbH, das als Netzwerk-
managementeinrichtung die Partner in
allen Belangen unterstützt.
Dr.-Ing. Tiemo Arndt,
Dipl.-Ing. Steffen Schramm,
RESSOURCETEX Kooperationsnetz-
werk, www.ressourcetex.de
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 25
Partner des „Ressourcetex“ Netzwerk
ERZEUGUNG HOCHSAUGFÄHIGER NASSVLIESE DURCH FASERMODIFIKATION
In der Lebensmittelbranche sowie im
Hygienesektor sind zur effektiven und
schnellen Aufnahme von Flüssigkeiten
sogenannte Saugeinlagen oder Pads weit
verbreitet. Diese sind zum Beispiel in Ver-
packungen für Fleisch, Gefl ügel und Fisch
oder auch Damenbinden und Einmalwin-
deln zu fi nden. Die zentrale Komponente
dieser Produkte stellt der Saugkern dar, der
in der Regel aus Fluff-Zellstoff besteht und
hohe Saugraten aufweist. Zur Realisierung
der zügigen Aufnahme und Speicherung
von Flüssigkeit werden die Faserstoffe zu-
meist über ein kostenintensives Trockenle-
geverfahren – das sogenannte Airlaid-Ver-
fahren – zu einem Vlies mit hoher Porosität
gelegt und anschließend über ein Prägever-
fahren zu einem verarbeitungsfähigen Pro-
dukt konfektioniert.
In einem zukünftigen INNO-KOM-MF-
Forschungsvorhaben wird nun ein Verfah-
ren entwickelt werden, das es ermöglicht
hochporöse, saugfähige und zugleich
zugfeste Faservliese im kostengünstigeren
Nasslegeverfahren auf konventionellen
Papiermaschinen zu erzeugen. Zur Dar-
stellung der dafür nötigen Spezialfaser-
stoffe wird auf die Kombination aus zwei
innovativen Technologien zurückgegriffen:
Reaktiv-Extrusion (REX) und Polyelekt-
rolyt-Mehrfach-Beschichtung (PEM).
Mithilfe der Plattformtechnologie der REX
werden zunächst die Faserstoffe möglichst
fi brillierungsarm chemisch so modifi ziert,
dass durch gezielte Einführung von Car-
Schematische Darstellung von Tissue-Papier unter Nutzung der Prozessschritte der Reaktiv-Extru-
sion (REX), nachfolgender Poly-Elektrolyt-Mehrfachbeschichtung (PEM) und Papierbildung auf
der Papiermaschine (PM)(Quelle: PTS)
boxymethylgruppen deren anionische
Ladungscharakteristika stark erhöht sind,
was zu gesteigerten Wassersorptionseigen-
schaften führt. Die Fasermodifi zierung fi n-
det dabei im Hochkonsistenzbereich unter
lösungsmittelfreien Reaktionsbedingungen
in einem gleichläufi gen Doppelschnecken-
extruder statt, so dass besonders effi ziente
und ressourcenschonende Umsetzungen
gewährleistet sind.
Durch die über REX eingebrachten zusätz-
lichen anionischen Ladungszentren verfü-
gen die Faserstoffe ebenfalls über ein stark
gesteigertes Potenzial, um mit kationischen
Polymeren zu interagieren. Auf die Faser-
oberfl äche können dadurch alternierende
kat- und anionische Polyelektrolyt-Schich-
ten aufgebaut werden. Mit zusätzlichen
Faser-Polyelektrolytbindungen bewirken
diese eine Steigerung der Festigkeit im
Faservlies bei gleichzeitigem Erhalt der
Porosität. Mittels Anwendung der PEM-
Technologie gelingt es somit, ohne Mah-
lung hochporöse Papiere mit kompetitiven
Festigkeiten herzustellen, die aufgrund der
geringen spezifi schen Dichten sowie ho-
hen Faseroberfl ächen erhöhte Quelleigen-
schaften gegenüber Wasser aufweisen.
Diesem Ansatz folgend werden hoch po-
röse Faservliese über den Papierherstel-
lungsprozess herstellbar sein, die hohe
Saugleistungen mit guten Festigkeiten
vereinen.
Dr.-Ing. Alexander Feldner,
RESSOURCETEX Mitglieder
FIBRE based solutions for tomorrow`s products PTS NEWS 01/2018 Y 26
PAPIERTECHNIKER-NACHWUCHS ZU GAST IN HEIDENAU
Teilnehmer. Die Einweisung und Unter-
stützung der Versuche aus den Berei-
chen Papier- und Verpackungsprüfung
erfolgte von qualifiziertem Personal der
PTS, so dass jeder Schüler von einer
intensiven und individuellen Betreu-
ung profitieren konnte. „Die praktische
Anwendung der theoretisch erlernten
Prüfungen in Kombination mit den
gewonnenen Eindrücken aus den ver-
schiedenen Abteilungen stellte eine
lehrreiche Erweiterung der schulischen
Basis dar“, so fasste der Schüler Moritz
Specht die Tage in Heidenau zusam-
men. Der angehende Papiertechniker
Robert Zerhusen fand insbesondere die
„Forschungen und Innovationen“ be-
eindruckend.
Ein zusätzlicher Mehrwert ergab sich
mit dem Besuch der PTS Pilotanlagen.
Bei einem Demonstrationsversuch zur
Altpapieraufbereitung und Papierher-
stellung sowie der Vorstellung von
Mustern aus PTS-F&E-Projekten erhiel-
ten die Schüler einen vertieften Ein-
blick in das breite Arbeitsfeld der PTS.
Beide Partner streben eine Wiederho-
lung dieses Praktikums für das kom-
mende Schuljahr bzw. den nächsten
Jahrgang an.
Dr. Markus Kleebauer,
Seit mehreren Jahren kooperiert die
PTS mit der Fachschule für Papierverar-
beitung aus München und veranstaltet
regelmäßig Prüfpraktika in ihren Labo-
ren. Nach der Schließung des Stand-
ortes in München fand vom 19.03. bis
21.03.2018 das dreitägige Praktikum
nun das erste Mal in Heidenau statt.
Die professionelle Organisation und Pla-
nung im Vorfeld zusammen mit Herrn
Dr. Kleebauer sorgten für spannende
und lehrreiche Praktikumstage für die
Mit einem Treffen der Pro-
jektpartner am Fraunhofer
Institut für Verfahrenstech-
nik und Verpackung (IVV) wurde im
Mai 2018 das CORNET Projekt Hu-
midWRAP (Humidity and Water Re-
gulating Active Packaging) erfolgreich
gestartet. In dem europäischen Pro-
jekt arbeiten Partner aus Polen (ZUT,
PIOIRO und COBRO), Belgien (CELA-
BOR und CERTECH) und Deutschland
(IVV, IVLV, LBF, FGK, PTS) zusammen.
Die Koordination dieses Projektes liegt
dabei in den Händen der PTS. Insge-
samt beträgt die Förderungsdauer zwei
Jahre und als Fördersumme stehen 1,8
Mio. Euro zur Verfügung.
Das Forschungsprojekt verfolgt die
Zielsetzung, Konzepte für die Steue-
rung der Innenfeuchte in papier- und
kunststoffbasierten Verpackungen zu
entwickeln. Die Steuerung soll dabei so
gestaltet werden, dass die Entwicklung
der Feuchte in der Verpackung einem
für das verpackte Gut optimalen zeit-
lichen Verlauf folgt. Als Folge davon
sollen bei Lebensmitteln Frische und
Haltbarkeit, bei Non-Food-Produkten
Qualität und Gebrauchswerte verbes-
sert bzw. länger als bisher aufrechter-
halten werden.
Die Zielsetzung soll mit aktiven Mate-
rialien für die Aufnahme und Abgabe
von Wasser in den Verpackungen er-
reicht werden. Im Falle von Lebensmit-
telverpackungen sollen die zu entwi-
ckelnden Lösungen den gegenwärtigen
lebensmittelrechtlichen Anforderun-
gen entsprechen. Zur optimalen Ab-
stimmung der Eigenschaftsprofile von
Packgütern, Verpackungsmateriali-
en und Verpackungsgeometrie sollen
nummerische Simulationsrechnungen
durchgeführt werden. Die entwickelten
Funktionalitäten sollen abschließend
exemplarisch an ausgewählten Lebens-
mitteln und Non-Food-Produkten im
Rahmen von Fallstudien erprobt wer-
den. Dazu sollen im kleintechnischen
Maßstab Verpackungsmaterialien und
Verpackungen gefertigt werden. Das
Projekt wird durch eine Bewertung der
Kosten in Relation zum erzielbaren
Nutzen abgerundet.
Dr. Markus Kleebauer,
Stichworte: HumidWRAP, CORNET,
Food Package, Verpackungen
TRANSNATIONALES FORSCHUNGSPROJEKT HUMIDWRAP GESTARTET
Kontakt: Dr. Markus Kleebauer, Tel.: +49 (0)352/9551-787, [email protected]
(Quelle: PTS) (Quelle: PTS)
Die PTS ist stolzes Gründungsmitglied der ZUSE-Gemeinschaft!
PTS STREICHEREI SYMPOSIUM 2019 Produkte der Zukunft: GESTRICHEN – VEREDELT – SMART
Ankündigung
DER INTERNATIONALE BRANCHENTREFFPUNKT FÜR OBERFLÄCHENVEREDELUNG
am 03.09. - 04.09.2019 in München
Das PTS Streicherei Symposium mit seinen ca. 350 Teilnehmern ist der international größte und wichtigste Branchentreffpunkt für die Oberflächenveredelung von Papier und Karton. Dieses anerkannte Branchen-treffen wird am 03. - 04. September 2019 im Leonardo Royal Hotel in München statt-finden. Wir möchten damit Impulse für Innovationen geben und interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperatio-nen zwischen den Partnern der Wertschöp-fungskette initiieren.
Die Streichtechnologie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem flexiblen Beschichtungsverfahren für innovative
Oberflächenfunktionen gewandelt. Bar-rieren und multifunktionale Oberflächen können heute komplexe Anforderungen für verschiedenste Anwendungen in unter-schiedlichen Branchen erfüllen. Als weite-ren Trend beobachten wir neue technolo-gische Lösungen zur Veredelung smarter Produkte.
Die Teilnehmer erhalten einen fundierten Überblick über aktuelle wissenschaftliche Trends und industrielle Entwicklungen der Streichtechnologie für Druck- und Verpa-ckungslösungen bzw. Spezialanwendungen.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Anmeldung: Web: www.ptspaper.de/veranstaltungenE-Mail: [email protected]
Veranstaltungsort:Leonardo Royal Hotel Moosacher Straße 9080809 München
Sparen Sie 10%
der Teilnahmegebühr, wenn Sie sich bis zum
31.12.2018 für das Streicherei Symposium
2019 anmelden!
www.ptspaper.de
Anschrift
Papiertechnische StiftungPirnaer Straße 37 01809 HeidenauE-Mail: [email protected]
Informationen & Fragen
Veranstaltungsmanagement
www.ptspaper.de/veranstaltungenE-Mail: [email protected]
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