Rabbischule: Aus dem Wort schöpfen

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Rabbischule praktisch Die Erneuerung unseres Denkens Wir alle haben Filter in unserem Denken, sind in unserem Denken von der Gesellschaft und unserer Kultur geprägt. Diese gibt auch uns beim Lesen der Bibel ein Denkmuster vor, mit dem wir die Bibel dann lesen. Unsere Leitkultur ist die griechische, denn unser Bildungssystem basiert auf dem Humanismus, der Ideologie die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und den Menschen zum Mass aller Dinge macht. Diese Ideologie entstand im 15. Jahrhundert und entdeckte die griechischen Philosophen und entwickelte das Ideal der humanistischen Bildung mit den Sprachen, Altgriechisch und Latein. Dieses Denken prägt uns. Mit dieser Ideologie wird ein Geist vermittelt der griechische Geist. Dieser Geist stellt den Menschen und seine intellektuellen Fähigkeiten in den Mittelpunkt. In Sacharja 9,13 steht: „Ja, ich habe mir Juda zum Bogen gespannt, den Köcher mit Ephraim gefüllt. Ich wecke deine Söhne Zion gegen die bewährten Kämpfer Griechenlands und mache dich wie das Schwert eines Helden.“ Hier stehen Zion und Griechenland im Kampf gegeneinander. Warum? Weil dies nicht ein Kampf zwischen Fleisch und Blut ist, sondern zwischen Gedankenfestungen. Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 12,1-2: „Ich ermahne euch nun Brüder durch die Erbarmungen Gottes eure Leiber darzustellen, als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der Wille Gottes ist das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Es ist also wichtig unser Denken von Gott her umprägen zu lassen und in den Bahnen zu laufen, die unser Gott für uns hat, denn wir begrenzen Gott durch unser Denken. Wir nutzen auch nur 10 % unseres Potentials im Gehirn. Und denken oft in den Bahnen, die wir kennen. Wer sagt z.B. dass wir drei Mahlzeiten am Tage brauchen? Manchmal begrenzen wir die Möglichkeiten Gottes auf das, was wir kennen und brauchen dann das übernatürliche Wirken Gottes nicht. Die Bibel nennt dies den von den Vätern überlieferten Wandel. Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit Silber oder Gold erlöst worden seid, von dem eitlen von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und Flecken.“ (1. Petrus 1,18.19). Gottes Reden erleben – Rabbischule Praktisch Seite 1 / 5

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Mit Hilfe der Rabbischule kann man sehr gut ins Wort Gottes eintauchen. Hier wird kurz beschrieben wie es geht.

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Rabbischule praktischDie Erneuerung unseres DenkensWir alle haben Filter in unserem Denken, sind in unserem Denken von der Gesellschaft und unserer Kultur geprägt. Diese gibt auch uns beim Lesen der Bibel ein Denkmuster vor, mit dem wir die Bibel dann lesen. Unsere Leitkultur ist die griechische, denn unser Bildungssystem basiert auf dem Humanismus, der Ideologie die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und den Menschen zum Mass aller Dinge macht. Diese Ideologie entstand im 15. Jahrhundert und entdeckte die griechischen Philosophen und entwickelte das Ideal der humanistischen Bildung mit den Sprachen, Altgriechisch und Latein. Dieses Denken prägt uns. Mit dieser Ideologie wird ein Geist vermittelt der griechische Geist. Dieser Geist stellt den Menschen und seine intellektuellen Fähigkeiten in den Mittelpunkt.

In Sacharja 9,13 steht: „Ja, ich habe mir Juda zum Bogen gespannt, den Köcher mit Ephraim gefüllt. Ich wecke deine Söhne Zion gegen die bewährten Kämpfer Griechenlands und mache dich wie das Schwert eines Helden.“

Hier stehen Zion und Griechenland im Kampf gegeneinander. Warum? Weil dies nicht ein Kampf zwischen Fleisch und Blut ist, sondern zwischen Gedankenfestungen.

Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief 12,1-2: „Ich ermahne euch nun Brüder durch die Erbarmungen Gottes eure Leiber darzustellen, als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der Wille Gottes ist das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Es ist also wichtig unser Denken von Gott her umprägen zu lassen und in den Bahnen zu laufen, die unser Gott für uns hat, denn wir begrenzen Gott durch unser Denken. Wir nutzen auch nur 10 % unseres Potentials im Gehirn. Und denken oft in den Bahnen, die wir kennen. Wer sagt z.B. dass wir drei Mahlzeiten am Tage brauchen? Manchmal begrenzen wir die Möglichkeiten Gottes auf das, was wir kennen und brauchen dann das übernatürliche Wirken Gottes nicht. Die Bibel nennt dies den von den Vätern überlieferten Wandel.

„Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit Silber oder Gold erlöst worden seid, von dem eitlen von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und Flecken.“ (1. Petrus 1,18.19).

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Es ist also wichtig, eine neue Prägung zu bekommen und die alte Fehlprägung abzulegen, vom Geist Griechenlands der in den Lüften kämpft und nicht über Vernunft zu besiegen ist.

Der Prophet Daniel hat diesen Geist in den Lüften in einer Vision gesehen, „Und ich sah in der Vision, dass ich am Fluss Ulaj war. Und ich erhob meine Augen und sah: Und siehe, ein Widder nach Westen und nach Norden und nach Süden stossen und kein Tier hielt ihm stand, und niemand rettete aus seiner Hand, und er handelte nach seinem Belieben und wurde gross. Und während ich achtgab, siehe, da kam ein Ziegenbock von Westen her über die ganze Erde, und er berührte die Erde nicht und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Und er kam zu dem Widder mit den zwei Hörner, den ich vor dem Fluss hatte stehen sehen und im Zorn seiner Kraft rannte er auf ihn zu. Und ich sah ihn neben dem Widder eintreffen und er ergrimmte gegen ihn und er stiess den Widder und zerbrach seine beide Hörner und in dem Widder war keine Kraft, vor ihm zu bestehen und er warf ihn zu Boden und zertrat ihn und niemand rettet den Widder aus seiner Hand. Und der Ziegenbock wurde überhaus gross. (Daniel 8,2b-8a)

Dies wird dann später gedeutet: Ein Engel erscheint dem Daniel und erklärt ihm die Vision:

„Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hat, das sind die Könige von Medien und Persien. Und der zottige Ziegenbock ist der König von Griechenland. (Daniel 8,20.21a).

Hier wird beschrieben, dass Griechenland in den Lüften ist und kämpft und die Erde nicht berührt, es ist also ein Fürst der Lüfte. Unser Denken basiert eben auf dem Geist Griechenlands, der sich erhebt in den Gedanken, die Erde nicht berührt, hier geht es also um Vernünfteleien, die sich erheben und die den Menschen und seine Möglichkeiten zum Mass aller Dinge machen. Dies zeigt sich in der Philosophie eines Platons und Aristoteles, die bis heute unser Denken prägen. Das nennt man Humanismus, der Mensch als Mass aller Dinge und wo das hinführt sieht man in Deutschland, in der Stadt die für diese Sache steht. Weimar, denn nur wenige Kilometer von Weimar entfernt liegt das KZ Buchenwald, wo viele Menschen starben, aus dem Land der Dichter und Denker, wurde das Land der Richter und Henker in der Zeit des Holocaustes, gerade in diesem Land, dass sich der Bildung und dem humanistischem Bildungsideal hingab, kam es zu einem der grössten Völkermorde in der Zeit der freiwillig gewählten nationalsozialistischen Diktatur. Der Mensch ist eben nicht gut, sondern hat echt böse Anteile in sich.

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Eine zweite Ausprägung dieses Geistes ist, dass man immer das neueste sucht, die neuesten Ideen, die neuesten Philosophien.

Schon der Apostel Paulus sagte, die Juden fordern Zeichen und die Griechen Weisheit suchen (1. Kor. 1,22) Doch dagegen gibt es nur Mittel, wir aber predigen Christus als gekreuzigt, den Griechen eine Torheit und den Juden ein Ärgernis.

Hier sehen wir wieder, dass es um die Vernünftelei geht und eine Auswirkung dieses Geistes ist, dass wir immer als die Schlauesten dastehen wollen. Eine weitere Auswirkung ist, dass wir dann oft als die Konsumenten dastehen, die etwas geboten bekommen wollen, unser Urteil darüber geben, aber selbst nicht beteiligt sind, man beruft sich dann auf tolle Ideen und Programme anderer, seien es Philosophen, Denker oder andere Personen und bleibt dann da. Aus diesem Spirit müssen wir heraus und unser Denken erneuern lassen, um unsere Gott gegebene Verantwortung für uns selber wahrzunehmen. Deshalb werde ich einfach ein Gebet sprechen, um uns vom Geist Griechenlands loszusagen.

Herr, unser Gott, wir bitten dich um Vergebung, dass wir dem Geist Griechenlands Raum gegeben haben und ihm gefolgt sind, dass wir den Menschen und seine Möglichkeiten zum Mass aller Dinge gemacht haben. Wir danken dir dafür, dass du uns Schuld vergibst, wenn wir sie bekennen. Wir entsagen jetzt dem Geist Griechenlands und seinen Auswirkungen in uns und laden dich ein Heiliger Geist da uns neu zu füllen und unser Denken zu erneuern. In Jesu Christi Namen Amen.

Ausserdem ist es wichtig, dass wir die Schrift, die Bibel nicht lesen wie die Schriftgelehrten, denn Jesus hat seinen Jüngern gesagt, dass sie eine Gerechtigkeit brauchen, die besser ist als die der Schriftgelehrten vgl. Mt 5,20. Wir brauchen also einen anderen Umgang mit der Schrift als sie so zu lesen, dass wir damit anderen den Weg ins Himmelreich versperren, dass war ja das, was Jesus den Schriftgelehrten und Pharisäern vorwarf (Mt 23,13). Und das waren einfach nicht nur die Bösen, sondern Menschen, die es echt ernst meinten mit Gott und die Bibel total ernst nahmen und sie so verstanden, wie sie gemeint waren. Aber die Bibel muss anders gelesen werden nämlich im Geist der Prophetie, denn im Buch der Offenbarung heisst es:

„Das Zeugnis von Jesus ist der Geist der Prophetie“ (Offenbarung 19,10).

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Jesus selbst ist das Wort Gottes und der von dem und auf den die Schrift hingeschrieben ist. So sagt Jesus lobend zu den Pharisäern und Schriftgelehrten, dass sie die Schriften studieren, und die Schriften es sind, die von ihm zeugen. Alle Schrift ist von Gott eingegeben und wahr, so wie es da steht, aber sie muss in dem Geist gelesen werden, der sie inspiriert hat, dem Geist des lebendigen Gottes, der den Buchstaben lebendig macht und so dann zu mir redet und mir dann durch die Schrift, die Welt erklärt.

Rabbischule praktisch

EinführungEs geht hier darum, dass wir neu lernen biblische Texte zu entdecken, dass Gott hier zu uns durch die Bibel reden kann. Ich möchte Euch etwas beibringen wie wir die Schrift lesen können und dadurch Gottes Reden zu uns hören können. Jesus selbst war sehr gebildet und war bereits mit zwölf Jahren versiert in den Schriften, dass er mit den Theologieprofessoren seiner Zeit diskutieren könnte und sie in Staunen versetzt hat.

„Und es geschah nach drei Tagen, dass sie ihn nach drei Tagen im Tempel fanden, wie er inmitten der Lehrer sass und ihnen zuhörte und sie befragte. Alle aber die ihn hörten gerieten ausser sich über sein Verständnis und seine Antworten.“ (Lukas 2,46.47).

Jesus selbst ist so gelehrt worden und auch die Pharisäer und Rabbiner haben so gelernt und so über die Jahrhundert Wissen bewahrt und gesammelt. Dabei spielt die Ehrfurcht vor dem heiligen Text eine grosse Rolle, man schrieb die Texte genau ab und zählte dabei sogar die Buchstaben ab, dass führte dazu, dass die ältesten Handschriften die man fand, mit den späteren absolut identisch waren. Deshalb kommen wir jetzt zur ersten praktischen Übung:

Erste Phase - Abschreiben:Wir bilden jetzt zweier Gruppen. Schlagt eure Bibeln auf: Unser Text für die Übung ist Epheser 3,14-19

Schreibt jetzt diesen Text fehlerfrei ab. Dann korrigiert jeweils die Abschrift des anderen. Wenn ihr einen Fehler findet, dann muss der Text nochmals abgeschrieben werden. Dies hier soll uns lehren diszipliniert den Text zu lesen und nochmals mehr Respekt vor der Heiligen Schrift zu bekommen und uns den Text genau anzugucken und nicht so zu tun, als kennen wir ihn schon und wüssten schon alles.

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Zweite Phase – Fragen aufschreibenWenn ihr dies gemacht habt, dann schreibt euch zwei bis drei Fragen auf, die ihr an den Text habt, also die von diesem Text da sind

Dritte Phase – Fragen stellenStellt eurem Partner eine eurer Fragen, euer Partner muss sie beantworten. Ein Satz ist hierbei absolut verboten: „Ich weiss es nicht.“ Aber man kann immer auch eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten, um die Fragen zu präzisieren oder weiter zu kommen. Ist der Gesprächspartner fertig, dann soll der andere sagen, ob er mit der Antwort zufrieden ist.

Was passiert, wenn die Antwort nicht da istHier gibt es zwei Möglichkeiten.

a) Königsweg:Fragt den Heiligen Geist um Antwortb) Den zweitbesten WegFragt den Lehrer, dass er Antwort gibt

Vierte Phase – einander erzählenSammeln von Perlen. Also das was ihr gelernt habt, die Schätze, die ihr entdeckt habt. Wir erzählen sie einander und wir suchen uns mindestens einen Menschen aus, dem wir es weiter geben.

Markus Jerominski, 18.8.2011

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