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Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten Erzieher“ Stand: Juni 2009

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Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur

Mecklenburg-Vorpommern

Rahmenplan für die Ausbildung zum

„Staatlich anerkannten Erzieher“

Stand: Juni 2009

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort 3

2 Struktur und Grundsätze der Ausbildung 4

Module 4

Unterricht 4

Ablauf der Ausbildung 5

Fachpraktikum 6

Schlüsselthema 6

praktische Ausbildung 7

3 Stundentafel 8

4 Ziele und Inhalte der Ausbildung in den Modulen 9

4.1 Modul 1: Erziehen – mein Beruf 9

4.1.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 9

4.1.2 Ziele und Inhalte des Moduls 9

4.1.3 Schlüsselthema 9

4.1.4 Rahmenpläne für den Unterricht 11

4.2 Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter 20

4.2.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 20

4.2.2 Ziele und Inhalte des Moduls 20

4.2.3 Schlüsselthema 21

4.2.4 Rahmenpläne für den Unterricht 21

4.2.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Planung 28

4.2.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 28

4.3 Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 30

4.3.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 30

4.3.2 Ziele und Inhalte des Moduls 30

4.3.3 Schlüsselthema 30

4.3.4 Rahmenpläne für den Unterricht 31

4.3.5 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 37

4.4 Modul 4: Erziehen im Jugendalter 39

4.4.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 39

4.4.2 Ziele und Inhalte des Moduls 39

4.4.3 Schlüsselthema 39

4.4.4 Rahmenpläne für den Unterricht 40

4.4.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Steuerung von Erziehungsprozessen 46

4.4.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 46

4.5 Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit 48

4.5.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung 48

4.5.2 Ziele und Inhalte des Moduls 48

4.5.3 Themen für die Spezialisierung 48

4.5.4 Schlüsselthema 50

4.5.5 Rahmenpläne für den Unterricht 51

4.5.6 Rahmenplan für die Fachpraktika Gesundheit bzw. Kunst 60

4.5.7 Rahmenplan für die praktische Ausbildung 61

Anhang:

Rahmenpläne für die Fächer

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1 Vorwort

Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht

auf einen Modellversuch zur Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Er-

ziehern zurück.1

Der Rahmenplan berücksichtigt den Fachschulcharakter der Ausbildung, indem vorliegende

Berufsausbildungen und Berufserfahrungen aufgegriffen und hohe Ansprüche an die geistige

und praktische Tätigkeit realisiert werden. Dazu gehört insbesondere, vielfältige Möglichkei-

ten für selbstgesteuertes Lernen zu schaffen.

Der Rahmenplan orientiert sich an Qualifikationen, die für die künftigen Erzieher besonders

bedeutsam sind: das Auffinden und Ausfüllen der eigenen Rolle als Erzieher, die Fähigkeit

zur erzieherischen Arbeit im Kleinkind- und Vorschulalter, im jüngeren und mittleren Schul-

alter sowie im Jugendalter.

Darüber hinaus erwerben die Fachschüler erweiterte Kenntnisse und Fähigkeiten in den Be-

reichen Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit. Diese Spezialisierung am Ende der Ausbil-

dung soll auch den Übergang in die Berufstätigkeit vorbereiten.

Den zu entwickelnden Qualifikationen entsprechend erfolgt die Ausbildung in fünf Modulen:

Modul 1: Erziehen - mein Beruf

Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter

Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter

Modul 4: Erziehen im Jugendalter

Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Spezialisierung Jugendarbeit

Im Rahmenplan wird das Ziel verfolgt, die Ausbildung der künftigen Erzieher eng mit der

sozialpädagogischen Praxis zu verknüpfen. In allen Modulen und in allen Ausbildungsformen

sollen die sich wandelnden konkreten Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen auf-

gegriffen und erlebbar gemacht werden. Den Schülern werden die Bedingungen planvollen

erzieherischen Handelns in verschiedenen Arbeitsfeldern bewusst, und sie eignen sich die

dafür notwendigen fachlichen, methodischen und individuellen Voraussetzungen an. Das gilt

für den Fachunterricht ebenso wie für die speziellen Inhalten gewidmeten Fachpraktika. Das

gilt in besonderer Weise für die Ausbildung in Schlüsselthemen und für die von qualifizierten

Praktikantenanleitern geführte und durch Lehrkräfte der Fachschule begleitete praktische

Ausbildung.

Eine eng abgestimmte Zusammenarbeit mit Praxisausbildungsstätten im Umfeld der Fach-

schule ist unerlässlich. Die Praxisausbildungsstätten sollen zum Lernort der Fachschüler wer-

den und Mitverantwortung in der Ausbildung übernehmen. In den Praxisbegegnungen sollen

die Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen zu Lernsituationen der Fachschüler

werden. Die Schüler arbeiten zunehmend selbstbestimmt und entwickeln ihr sozialpädagogi-

sches Handeln unter den Bedingungen unterschiedlicher sozialpädagogischer Einrichtungen

und Konzepte.

Die Hinwendung zu konkreten Praxissituationen und die Betonung des selbstbestimmten Ler-

nens können bei Schülern einer Klasse, in parallelen Gruppen bzw. unterschiedlichen Jahr-

gängen und auch in den Schulen des Landes zu differenzierten Lernwegen führen.

Die im vorliegenden Plan vorgeschlagenen Inhalte, Abläufe und Organisationsformen stellen

deshalb einen Rahmen dar, der im Hinblick auf die konkreten Bedingungen in Schule und

Praxis spezifisch auszufüllen ist.

1 BLK-Modellversuch: Weiterentwicklung der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern unter besonderer

Berücksichtigung von Reformbestrebungen und fachlichen Entwicklungen in der Praxis.

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2 Struktur und Grundsätze der Ausbildung

Die fünf Module des Rahmenplans sind relativ geschlossene Ausbildungseinheiten, die sich

jeweils spezifischen Qualifikationsanforderungen des Erziehers zuwenden und für die im Ab-

schnitt 4 des vorliegenden Rahmenplanes jeweils übergreifende Ziele und Aufgaben formu-

liert sind. Die Arbeit in den Schlüsselthemen, Unterrichtsfächern, Fachpraktika und in der

praktischen Ausbildung ist auf die Ziele und Aufgaben des jeweiligen Moduls gerichtet. Die

entsprechenden Abschnitte des Rahmenplanes sind deshalb auch nach Modulen geordnet.2 In

die Ausbildung in den Modulen 2, 3, 4 und 5 werden Praxisausbildungsstätten der Vorschul-

erziehung, sozialpädagogische Einrichtungen für das jüngere und mittlere Schulalter bzw. für

das Jugendalter einbezogen. Für die Praxisbegegnung während der Arbeit im Schlüsselthema

des Moduls 1 können unterschiedliche Einrichtungen genutzt werden. Das Modul 5 bietet am

Ende der Ausbildung Gelegenheit zur Spezialisierung und bildet möglichst eine Brücke zur

Berufstätigkeit bilden. Die Module sollen in der Regel nacheinander behandelt werden. Ein

steigendes Niveau der Anforderungen ist zu sichern. Für die einzelnen Module sind folgende

Zeiträume vorgesehen (Angaben in Wochen):

Modul Unt

erri

cht

Fach

prak

tik

um

Schl

üsse

lthe

ma

prak

t. A

usb.

Sum

me

1 Erziehen - mein Beruf 7 0 3 0 10

2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter 13 1 5 11 30

3 Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 8 0 5 7 20

4 Erziehen im Jugendalter 17 1 5 7 30

5 Spezialisierung (Kindertagesbetreuung/Jugendarbeit) 10 1 4 15 30

Summe 55 3 22 40 120

Der Ablauf der gesamten Ausbildung3 muss den jeweiligen schulischen Bedingungen ange-

passt werden.

Der Unterricht gibt Raum für systematische Lernprozesse, sichert einen Übungsanteil, be-

rücksichtigt die Leistungsmöglichkeiten der Schüler und vermittelt sowohl fachspezifische als

auch fachübergreifende Qualfikationen. Im Unterricht sollen Techniken der geistigen Arbeit

und allgemeine Problemlösungsmethoden angeeignet sowie moderne Informations- und

Kommunikationstechniken genutzt werden. Die verwendeten Unterrichtsmethoden sollen auf

einen zunehmend selbständigen Wissens- und Könnenserwerb gerichtet sein und lebenslanges

Lernen vorbereiten.

2 Unabhängig davon sind aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Fachsystematik die Rahmenpläne für den

Unterricht auch nach Fächern geordnet in einem Anhang dargestellt. 3 siehe Seite 5

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Ablauf der Ausbildung (Veränderungen sind in jedem Schuljahr möglich)

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

U U U U U S S S U U U U U U U U U U U U U F S S S S S P P P P P P P P P P P U U

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

U U U U U U U U S S S S S P P P P P P P U U U U U U U F U U U U U S S S S S U U

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

P P P P P P P U U U U U U U U U U U U U F S S S S P P P P P P P P P P P P P P P

1. Schuljahr

1 Erziehen - mein Beruf 2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter - 2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter

4 Erziehen im Jugendalter 5 Spezialisierung 5 Erziehen und Management

2. Schuljahr

3 Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter 4 Erziehen im Jugendalter

3. Schuljahr

U Unterricht

F Fachpraktikum

S Schlüsselthema

P praktische Ausbildung

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Im Zusammenwirken mit den anderen Ausbildungsformen innerhalb der Module hat der Un-

terricht

die durch konkrete Praxissituationen geprägte Arbeit in den Schlüsselthemen und Praktika

vorzubereiten, zu begleiten und auszuwerten sowie

Impulse aus der Arbeit in den Schlüsselthemen und Praktika aufzugreifen und die stoffli-

che Basis entsprechend zu erweitern bzw. zu modifizieren.

In einem so geöffneten Unterricht arbeiten die Lehrer abgestimmt zusammen, übernehmen

zunehmend die Rolle von Beratern für Schüler und Praxispartner. Gleichzeitig bereichern sie

ihren Unterricht durch Erfahrungen aus den verschiedenen Formen der Begegnung mit der

Praxis.

Die Vorbereitung der Fachschüler auf die Arbeit mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete

Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule4 wird in allen relevan-

ten Fächern berücksichtigt.

Die Fachpraktika bieten die Möglichkeit, einen besonders bedeutsamen fachlichen Inhalt über

einen längeren Zeitraum (in der Regel eine Woche) intensiv zu bearbeiten. Während der

Fachpraktika wird die gesamte Arbeitszeit der Schüler den Anforderungen des gewählten In-

haltes entsprechend genutzt. Unterricht wird nicht erteilt. Inhalte von Fachpraktika sind z. B.

die vertiefte Auseinandersetzung

- mit der Planung bildender und erzieherischer Prozesse,

- mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertagesein-

richtungen auf die Schule,

- mit Fragen und Problemen der Erziehung zur gesunden Lebensweise bzw.

- mit künstlerischer Tätigkeit und ihrer Nutzung im Erziehungsprozess.

Im Schlüsselthema werden die Lerninhalte der fünf Module durch eine theoriegeleitete inten-

sive Praxisbegegnung exemplarisch aufgeschlossen.

Die Ausbildung in Schlüsselthemen ist während des Modellversuchs bewusst als Verbindungsstelle

zwischen Unterricht und Praktikum entwickelt worden. Der Begriff „Schlüsselthema“ zielt auf die in

den Modulen zu entwickelnden Schlüsselqualifikationen für die erzieherische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Schlüsselthemen umfassen in der Regel einen Zeitraum von fünf Wochen. Während der Arbeit im

Schlüsselthema findet kein Unterricht statt. Der Lernort befindet sich überwiegend außerhalb der Schule

(Lernortkooperation). Nach intensiver Vorbereitung durch den Unterricht analysieren die Schüler Le-

benssituationen von Kindern und Jugendlichen, ziehen Schlüsse für die erzieherische Arbeit und üben

sich erstmals in der Gestaltung erzieherischer Prozesse unter Beachtung der Konzepte der Praxiseinrich-

tungen. Die Schüler werden dabei intensiv beraten und betreut.

Unterschiede zur Arbeit im Praktikum sind vor allem folgende:

Die Schüler realisieren eine thematisch eingegrenzte, aber doch komplexe sozialpädagogische Ar-

beit.

Die Schüler arbeiten in Kleingruppen.

Die Schüler beraten ihre Arbeitsschritte mit den Erziehern der Praxisausbildungsstätte und mit Leh-

rern der Fachschule. Sie erhalten insgesamt umfangreichere und tiefgründigere Unterstützung als

im Praktikum.

Die Schüler können sich bei Bedarf aus der Praxisausbildungsstätte zurückziehen – z. B. um Beo-

bachtungsergebnisse aufzubereiten, Fachliteratur zu studieren, sich mit anderen Schülern oder Leh-

rern zu beraten.

Die Schüler nutzen die im Schlüsselthema zur Verfügung stehende Zeit zur intensiven Reflexion

mit Erziehern der Praxisausbildungsstätte und mit Lehrern. In der Regel werden die Ergebnisse der

Arbeit in den Kleingruppen vor allen Schülern der Klasse, eventuell auch vor weiteren Interessen-

ten dargestellt und verteidigt.

4 Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule.

Herausgegeben vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern, 2. Auflage, Schwerin, Juni 2005.

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Durch die gemeinsame Betreuung von Schule und Praxisausbildungsstätte werden gesellschaftliche Er-

wartungen an die erzieherische Tätigkeit und Maßstäbe ihrer Bewertung eindrucksvoll und in einer rea-len Situation vermittelt. Die Schüler werden durch die Schlüsselthemenarbeit intensiv auf die höheren

Anforderungen im Praktikum vorbereitet.

Besonderheiten der Arbeit in den Schlüsselthemen der Module 1 und 5 werden in den entsprechenden

Abschnitten des Rahmenplanes erläutert.

Die Formulierung des Schlüsselthemas sollte aus den jeweiligen Praxissituationen abgeleitet

werden. Die folgenden Formulierungen können dazu Anregung geben:

Schlüsselthema im Modul 1: Mein Beruf als Erzieher

Schlüsselthema im Modul 2: Spielen und Lernen im Kleinkind- und Vorschulalter

Schlüsselthema im Modul 3: Das Kind im jüngeren und mittleren Schulalter – seine Welt

erkennen, erfahren und mitgestalten

Schlüsselthema im Modul 4: K(l)eine Angst vor Jugendlichen

Schlüsselthema im Modul 5: Mein Berufsfeld suchen, finden und gestalten

Die Arbeit im Schlüsselthema erfordert eine langfristige Abstimmung und Koordinierung

zwischen Schülern, Lehrern und Praxisausbildungsstätten. Für jedes Schlüsselthema sollte ein

verantwortlicher Themenleiter langfristig tätig sein. Mit ihm gemeinsam gestalten Vertreter

der Schüler, die Lehrer und die Praxisausbildungsstätten die unmittelbare Arbeit. Der The-

menleiter sollte darüber hinaus das Zusammenwirken aller Ausbildungsformen im Modul

begleiten und Impulse für die Weiterentwicklung geben.

Die praktische Ausbildung dient innerhalb des jeweiligen Moduls der Befähigung zur Reali-

sierung komplexer sozialpädagogischer Aufgaben in unterschiedlichen Arbeitsfeldern und

Altersstufen. Dabei soll ein enger und differenzierter Bezug zu den Lebenssituationen der

Kinder bzw. Jugendlichen und zu ihrem Lebensumfeld hergestellt werden.

In der praktischen Ausbildung werden bereits im Unterricht bzw. in den Schlüsselthemen er-

worbene Fähigkeiten in komplexen Zusammenhängen vertieft und erweitert.

Dazu gehören u. a.

die analytische Tätigkeit,

die zielgerichtete kurz- und mittelfristige Planung sozialpädagogischer Tätigkeiten,

die einfühlsame, situationsangemessene, ideenreiche Gestaltung und Führung der Kinder

und Jugendlichen,

die kritische und impulsgebende Reflexion,

die Fähigkeit zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Arbeit ebenso wie die Fähig-

keit zur Teamarbeit.

In allen Formen der Ausbildung erwerben die Schüler Kompetenzen für die Übernahme von

Verantwortung gegenüber der natürlichen und sozialen Umwelt und gegenüber den nachfol-

genden Generationen.

Das bedeutet,

Wissen weltoffen und neue Perspektiven aufgreifend zu vermitteln,

vorausschauendes Denken und Handeln im Sinne der Zukunftsvorsorge anzuregen,

im Bewusstsein globaler Zusammenhänge gemeinsam zu planen und zu handeln,

persönliche Lebenspläne und Projekte zu entwerfen und zu gestalten,

interdisziplinär Erkenntnisse zu gewinnen und umzusetzen.

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3 Studentafel

Schuljahr 1. 2. 3. Wochen

Unterricht 20 22 13 55

Fachpraktikum 1 1 1 3

Schlüsselthema 8 10 4 22

Praktische Ausbildung 11 7 22 40

120

Unterricht 1 2 3 Gesamtstunden

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch 2 2 2 110

Sozialkunde 2 2 2 110

Religion oder Philosophie 1 1 1 55

Fremdsprache 2 2 2 110

Summe Fachrichtungsübergreifender LB 7 7 7 385

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik 3 2 3 143

Psychologie/Soziologie 3 3 3 165

Rechtskunde 1 1 1 55

Gesundheitserziehung 1 2 2 90

Spielerziehung 2 2 1 97

Methodik sozialpädagogischen Handelns 2 3 3 145

Summe LB Grundlagen 12 13 13 695

Fachrichtrungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Handelns

Literatur und Sprache 3 2 2 130

Musik und Instrumental 3 3 3 165

Kunst und Gestalten 2 2 3 123

Elementare mathematische Grundlagen 2 1 0 62

Informationsverarbeitung 1 2 1 77

Natur und Umwelt 2 2 2 110

Sport und Bewegung 2 2 2 110

Summe LB ausgewählte Inhalte 15 14 13 777

Summe fachrichtungsbezogener LB 27 27 26 1472

Summe Unterricht 34 34 33 1857

Fachpraktikum 1. 2. 3. Gesamtstunden

Planung 32 32

Steuerung von Erziehzungsprozessen 32 32

Gesundheit/Kunst 32 32

Summe Fachpraktikum 32 32 32 96

Schlüsselthema 1. 2. 3. Gesamtstunden

Modul 1 31 93

Modul 2 32 160

Modul 3 31 155

Modul 4 31 155

Modul 5 31 124

Summe Schlüsselthema 687

Summe Unterricht+Fachpraktikum+Schlüsselthema 2640

Praktische Ausbildung 1. 2. 3. Summe

440 280 880 1600

Teilungsstunden 1. 2. 3. Summe

100 110 110 320

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4 Ziele und Inhalte der Ausbildung in den Modulen

4.1 Modul 1: Erziehen – mein Beruf

4.1.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung

1. Schuljahr, 1. Halbjahr

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 Erziehen – mein Beruf

U U U U U S S S U U

Das erste Modul umfasst einen Zeitraum von 10 Wochen. Es schließt Unterricht und das

Schlüsselthema (Mein Beruf als Erzieher) ein.

4.1.2 Ziele und Inhalte des Moduls

Die Schüler erwerben auf der Grundlage vorliegender beruflicher Qualifikationen Grund- und

Orientierungswissen in allen Bereichen der beginnenden Fachschulausbildung und entwickeln

die Bereitschaft zur Weiterführung des systematischen Wissens- und Könnenserwerbs. Sie

stabilisieren ihre Berufsmotivation.

Die Schüler erfassen die Inhalte der Fächer und stellen zunehmend selbstständig Beziehungen

zur Entwicklung ihrer pädagogischen und methodischen Kompetenz her. Sie entwickeln Inte-

resse für pädagogische, politische und weltanschauliche Auffassungen und setzen sich damit

kritisch auseinander.

Die Schüler erkennen, dass die Kommunikation in ihrem künftigen Beruf eine besonders

wichtige Funktion hat. Sie erlernen Regeln der Kommunikation und bemühen sich um deren

Einhaltung in allen Ausbildungsphasen.

Die Schüler entwickeln Interesse an der Auseinandersetzung mit sich selbst und erleben

Fremdheit als Entwicklungschance. Sie erkennen ihre eigenen Stärken und Schwächen in Be-

zug auf ihre künftige Rolle als Erzieher.

Sie entwickeln die Bereitschaft und Fähigkeit des Feed-back-Nehmens und Feed-back-

Gebens in der Gruppe und erkennen deren Bedeutung für die Beziehungsgestaltung im Rah-

men der sozialen Interaktion.

4.1.3 Schlüsselthema

Das Schlüsselthema „Mein Beruf als Erzieher“ wird in Klassen gestaltet, die in der Regel

noch keine ausgeprägten sozialen Strukturen aufweisen. Die Schüler besitzen unterschiedliche

Kenntnisse über das Berufsbild eines Erziehers und sind in Prozessen der Selbstreflexion oft

ungeübt. In diesem Schlüsselthema ist der Schüler Subjekt und Erkenntnisobjekt zugleich.

Dieses Wechselverhältnis verlangt einen hohen Grad an Eigeninitiative. Darüber hinaus ist es

erforderlich, ein vertrauensvolles Verhältnis innerhalb der Gruppe und zu betreuenden Be-

zugspersonen aufzubauen.

Durch ein ausgewogenes Verhältnis zwischen individueller Arbeit und Gruppenintegration

kann gegenseitige Akzeptanz geschaffen werden. Auf Grund der unterschiedlichen Lebensbi-

ographien, Lebensräume und der unterschiedlichen Erfahrungen ergeben sich viele unter-

schiedliche Handlungsmöglichkeiten. Die Zielsetzung für das Schlüsselthema ist daher erst

nach einer Beobachtungs- und Orientierungsphase möglich.

In diesem Schlüsselthema stoßen die Schüler in der Reflexion nicht selten auch auf konflikt-

reiche und leidvolle Lebensabschnitte, so dass unter Umständen eine „Nachsorge“ erforder-

lich werden kann. Mit den Aussagen von Schülern, aber auch mit den sehr individuell ge-

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kennzeichneten Ergebnissen unterschiedlicher Art müssen Lehrer und Schüler empfindsam

und vertrauensvoll umgehen.

Die Arbeit der Schüler in diesem Schlüsselthema wird nicht mit Zensuren bewertet.

Ziele der Arbeit im Schlüsselthema

Die Schüler nehmen ihre Stärken und Schwächen bewusst wahr und akzeptieren sie.

Die Schüler artikulieren und reflektieren ihre Erfahrungen, Gefühle und Bedürfnisse.

Die Schüler erkennen Identitätsentwicklung als einen lebenslangen und durch die Umwelt

in differenzierter Weise beeinflussten Prozess.

Die Schüler erkennen die Notwendigkeit kontinuierlicher Selbstreflexion.

Die Schüler kennen die Arbeitsweise mit Portfolios als eine Möglichkeit der individuellen

Dokumentation von Lernprozessen.

Die Schüler präzisieren ihre Vorstellungen vom Beruf des Erziehers und sammeln zur

Vervollkommnung ihrer Berufsmotivation praktische Erfahrungen.

Die Schüler erwerben Erfahrungen in der Arbeitsweise der Freiarbeit und entwickeln die

Bereitschaft, ihre Ergebnisse öffentlich darzustellen.

Inhalte der Arbeit im Schlüsselthema

Die Inhalte ergeben sich im Prozess der Arbeit auf der Grundlage der differenzierten Lebens-

läufe, Lebenserfahrungen, Lebenslinien und dem unterschiedlichen Entwicklungsstand der

Entwicklung des Selbstbildes.

Inhalte können sein:

genaues Reflektieren über den bisherigen Lebensweg

Auseinandersetzen mit dem unverwechselbaren ICH, vor allem ein Bewusstwerden der

eigenen Stärken,

zielgerichtetes Erweitern der Kenntnisse und Erfahrungen über den Beruf des Erziehers in

unterschiedlichen sozialen Situationen.

Hinweise zur Gestaltung/Organisation

Vorbereitungsphase

Einstimmung der Schüler auf das Thema und Erläuterungen zu speziellen Anforderungen

jeder Kleingruppe wird ein Lehrer als Ansprechpartner zugeteilt

Auswertungsphase

schriftliche und mündliche Reflexion der Ergebnisse

mündliche Präsentation der Ergebnisse vor der gesamten Klasse, den Praxispartnern und

anderen Gästen

Ergebnisse der Gruppen stehen allen Schülern, Lehrern, Praxispartnern u. a. zur Nachnut-

zung zur Verfügung

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4.1.4 Rahmenpläne für den Unterricht

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch

Die Schüler beherrschen die deutsche Hochsprache in Wort und Schrift und äußern sich in

unterschiedlichen Gesprächs- und Schreibsituationen verständlich, gegliedert und geordnet

sowie dem Kommunikationspartner und der Sache angemessen. Die Schüler nutzen Techni-

ken der geistigen Arbeit, die sie in der Ausbildung und in ihrer beruflichen Tätigkeit benöti-

gen (Informationsbeschaffung, Informationssicherung und Informationsverarbeitung).

Die Schüler sprechen frei mit Stichwortzettel.

Kommunikationsprozess, Faktoren, innere und äußere Bedingungen

Kommunikationsverhalten, Analyse eigenen Sprachverhaltens, Nutzung von Informations-

quellen und Verarbeitung von Informationen (Zitieren)

Freie Rede mit Stichwortzettel

(Referate halten, Elternversammlungen/Elternveranstaltungen planen)

Sozialkunde

Die Schüler kennen verschiedene Gruppenbegriffe, aannaallyyssiieerreenn uunndd bbeeuurrtteeiilleenn ddiiee BBeeddeeuuttuunngg

ssoozziiaalleerr GGrruuppppeenn uunndd ssoozziiaalleerr RRoolllleenn iimm KKoonntteexxtt ddeerr ggeesseellllsscchhaaffttlliicchheenn BBeeddiinngguunnggeenn..

Sie beschreiben und bewerten Formen von Rollenkonflikten aus eigener und fremder Erfah-

rung und diskutieren institutionelle und individuelle Spielräume der Wahrnehmung und Aus-

übung von Rollen in der Gesellschaft. Die Schüler erklären und bewerten soziale Strukturen

in ihrer gesellschaftlichen Bedingtheit, ssooddaassss sie ein Problembewusstsein für soziale Frage-

stellungen entwickeln.

Sie erkennen und analysieren soziale Problemlagen (z. B. bei gesellschaftlichen Randgrup-

pen), die auch das Aufgabenfeld des Erziehers konstituieren, und schätzen das Angebot für

betroffene Bürger und die Lösung ihrer Probleme ein.

der Einzelne im sozialen Spannungsfeld der Gesellschaft

ddeerr EEiinnzzeellnnee iinn uunntteerrsscchhiieeddlliicchheenn ssoozziiaalleenn GGrruuppppeenn

der Einzelne im Verhältnis zu Randgruppen der Gesellschaft

Umgang mit gesellschaftlichen und individuellen Konflikten

Evangelische Religion

Im Fach Religion ist eine in sich abgeschlossene spezifische Zuordnung der zu vermittelnden

Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur bedingt möglich.

Die Schüler setzen sich kritisch mit unterschiedlichen Definitionen des Begriffs „Religion“

auseinander und reflektieren auf ihre eigenen bisherigen Erfahrungen und gegebenenfalls ihre

eigene religiöse Sozialisation. Sie erkennen den Einfluß der Religion auf das kulturelle Leben

der jeweiligen Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart, z. B. in der Musik, Kunst, Archi-

tektur, zeitgenössische Medien, zentrale Begriffe wie Menschenwürde. Am Beispiel des Kir-

chenjahres erwerben die Schüler erste Kenntnisse über zentrale Inhalte des christlichen Glau-

bens in ökumenischer Weite. Die Schüler entwickeln ein Verständnis für konfessionelle Un-

terschiede. Am Beispiel der Diskussion um Sonntagsarbeit üben die Schüler erste theologi-

sche Argumentationen.

Reflexion auf bisherige eigene Erfahrungen/eigene religiöse Sozialisation

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„Religion“: Definitionen, Wahrheitsanspruch, Religion als Begegnung mit dem „Heili-

gen“ (Rudolf Otto): heilige Zeiten, heilige Orte, heilige Schriften etc.

Unterscheidung der Begriffe Religion/Theologie/Konfession

Religion und Gesellschaft

der wöchentliche Feiertag und das Kirchenjahr/lineares und zyklisches Zeitverständnis

Philosophie

Die Schüler erfassen das Wesen des Philosophierens. Sie erkennen, dass Philosophieren ein

individueller Prozess ist, der auf der Basis der alltäglichen Erfahrungen mit dem Staunen und

Zweifeln beginnt. Sie lernen verschiedene Regeln und Methoden des Philosophierens kennen

und üben deren Einhaltung an unterschiedlichen Fragestellungen. Dabei entwickeln sie die

Bereitschaft zum vernunftgetragenen Austausch von Argumenten (Dialogbereitschaft).

Sie lernen die historischen Anfänge der Philosophie kennen, unterschiedliche Bereiche sowie

Grund- und Sinnfragen.

Sie entwickeln die Einsicht, dass Philosophieren ohne das Hinterfragen der eigenen Position

nicht möglich ist. Sie lernen die Sinnerfassung und Deutung einfacher philosophischer Texte.

Sinn und Bedeutung des Philosophierens

Jaspers, Bochenski, Russel, Popper u. a.

vom Mythos zum Logos

Regeln nach I. Kant

der sokratische Dialog

individuelle Fragestellungen: Sinn des Lebens, Glücksauffassungen

Selbsterkenntnis als lebenslanger Prozess

Fremdsprache

Die Schüler erkennen, dass eine Sprachkompetenz, die es ihnen ermöglicht, im heutigen

grenzenlosen Europa und in der zunehmenden Globalisierung der Welt alltags- und berufs-

spezifische Situationen in der Fremdsprache zu meistern, zwangsläufig zum Berufsbild eines

Erziehers gehören. Dabei entwickeln sie ihre landeskundlichen Kenntnisse weiter.

Die Schüler entwickeln Grundfähigkeiten und -fertigkeiten, die im Bereich der Realschule

erworben wurden, im Bereich der so genannten „basic skills“ Lesen, Hören, Sprechen und

Schreiben weiter.

Beim Lesen aktivieren sie die Fertigkeiten des intensiven, extensiven und detailerfassenden

Lesens sowie des Umgangs mit dem Wörterbuch.

Beim Hören konzentrieren sie sich auf das Verstehen von Alltagsgesprächen und Gesprächen

mit berufsspezifischem Inhalt (normales Sprechtempo) und nutzen die aufgenommenen In-

formationen für weitere Sprechintentionen (Auskünfte erfragen und erteilen sowie Darlegung

von Sachverhalten).

Beim Schreiben erweitern und festigen sie die Fähigkeit, Texte orthographisch, grammatisch

und idiomatisch richtig zu bearbeiten und üben sich in der Anwendung des relevanten engli-

schen Wortschatzes und der typischen Redemittel.

Page 13: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Beim Sprechen wird die Fähigkeit der aktiven Teilnahme an allgemeinen oder berufsspezifi-

schen Gesprächen auf der Grundlage gehörter oder gelesener Informationen weiter ausge-

prägt. Dabei festigen die Schüler den situationsgerechten Einsatz von typischen Redemitteln

sowie die Fähigkeit, Gespräche sach- und situationsgerecht zu eröffnen, fortzusetzen und ab-

zuschließen sowie auf Äußerungen des Gesprächspartners angemessen zu reagieren. Sie nut-

zen die lexikalisch treffende Wortwahl sowie den richtigen Gebrauch der entsprechenden

grammatischen Strukturen.

Personal identification

family, family tree, family relationship

introducing oneself and other people

life stories of different people

temperament, character

home area, home county

Jobs

different jobs, different types of care work

studying at college of further education

courses, time table, plans for the future

practical work, experiences in different fields

of work

applying for a job in care work

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik

Die Schüler eignen sich den Gegenstand der Pädagogik an und setzen sich aktiv damit ausei-

nander. Sie erfassen die sozialen Dimensionen des Erzieherberufes, werden sensibel gegen-

über den verantwortungsvollen Aufgaben und dem Verhalten eines Erziehers, sie reflektieren

ihre eigenen Positionen und begründen diese.

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum Wesen und Sinn der Erziehung, zur Erziehungsbedürf-

tigkeit und Erziehbarkeit eines Menschen sowie zu Bedingungen der Erziehung. Sie leiten

daraus Anforderungen an ihre praktische Tätigkeit ab. Erworbene Kenntnisse zu Erziehungs-

zielen, zum Verhältnis von Erzieher und zu Erziehenden, zu Erziehungsstilen und Erzie-

hungsmitteln wenden die Schüler bewusst an.

Die Schüler entwickeln Verständnis für die Vielfalt erzieherischen Geschehens sowie für die

Notwendigkeit und Möglichkeit der Erziehung und erkennen, dass erzieherisches Handeln

ziel- und situationsbezogen unter Beachtung individueller Besonderheiten erfolgen muss.

Pädagogik als Wissenschaft

Wesen und Sinn der Erziehung (Erziehungsbedürftigkeit und Erziehbarkeit, Möglichkeiten

und Grenzen der Erziehung)

Bedingung der Erziehung und ihr Zusammenwirken (soziokulturelle, natürliche, individu-

elle Bedingungen des Erziehers und des zu Erziehenden)

Grundlagen und Aufgaben der Erziehung

Erziehung als Prozess sozialer Interaktion und Kommunikation

Erziehung als Prozess der Sozialisation, Personalisation und Enkulturation unter Beach-

tung des biologisch-psychologischen Aspektes

Erziehung als zielgerichteter Prozess, als beabsichtigte Lernhilfe

Begriff Erziehungsziel (Funktion und Wandel, unterschiedlicher Allgemeinheitsgrad, Be-

gründung von Erziehungszielen, Mündigkeit und ihre Kompetenzbereiche)

Page 14: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Psychologie/Soziologie

Die Schüler erwerben Basiskenntnisse über das Erleben und Verhalten des Menschen als Ge-

genstand der Psychologie. Sie entwickeln das Bestreben, die Ursachen, Bedingungen und

Folgen regelmäßig auftretender sozialer Phänomene zu hinterfragen und wissenschaftliche

Methoden anzuwenden.

Sie reflektieren auf der Basis ihrer Kenntnisse über den Prozess der Informationsaufnahme,

über ihr eigenes Erleben und Verhalten. Sie ziehen nach gründlicher Selbstbeobachtung

Schlussfolgerungen für ihre persönlichen Lernziele.

die Bedeutung psychologischer Grundkenntnisse für den Beruf

Anwendung ausgewählter psychologischer und soziologischer Methoden

planmäßige Beobachtung von einzelnen Kindern und Kindergruppen

die besondere Bedeutung der kindlichen Entwicklung der Wahrnehmung und ihre Förde-

rung im Erziehungsprozess

Fremd- und Selbstwahrnehmung in ihrer Bedeutung für die Verhaltenssteuerung speziell

für die berufliche Tätigkeit

Rechtskunde

Im Fach Rechtskunde ist eine in sich abgeschlossene spezifische Zuordnung der zu vermit-

telnden Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur teilweise möglich.

Die Schüler erwerben Kenntnisse über die Grundlagen des Rechts. Sie verstehen, was Recht

in einem Rechtsstaat bedeutet, welche Funktionen es hat und auf welche Weise die Rechts-

normen auf einen konkreten Sachverhalt angewendet werden.

Sie kennen den Aufbau und die Bedeutung des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) und kön-

nen grundlegende Begriffe des BGB, Buch 1 interpretieren und folgerichtig anwenden.

Probleme der Rechtsstaatlichkeit in einer freiheitlich demokratischen Grundordnung

Begriffserklärung und Funktionen des Rechts

Einteilung des Rechts

Gerichtsbarkeiten

Einführung in das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), Aufbau und Bedeutung

Grundlegende Begriffe aus dem Allgemeinen Teil des BGB (Buch 1)

Gesundheitserziehung

Die Schüler präzisieren ihre Vorstellungen vom Beruf des Erziehers, indem sie ihre Verant-

wortung für die eigene Gesundheit und die der Kinder und Jugendlichen definieren. Sie ent-

wickeln die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Gesundheitsverhalten

und erkennen ihre Stärken und Schwächen in Bezug auf ihre zukünftige Rolle bei der gesund-

heitsfördernden Einwirkung auf Kinder und Jugendliche. Sie erkennen die Bedeutung der

Gesundheitserziehung im Hinblick auf die Umsetzung der 10 Gesundheitsziele der Kinder-

gesundheitskonferenz. Sie nutzen ihre Kenntnisse aus der beruflichen Erstausbildung und

erweitern ihr Wissen über die körperliche Entwicklung der Heranwachsenden (0 - 6 Jahre).

Auseinandersetzung mit Begriffsinhalten und ihre Bedeutsamkeit im Rahmen der Gesund-

heitsförderung (Gesundheitserziehung, Gesundheit, Krankheit, Behinderung, Prävention)

Überblick über die 10 Gesundheitsziele der Kindergesundheitskonferenz

Überblick über die körperliche Entwicklung von Kindern im Altersbereich 0 - 6 Jahre,

Möglichkeiten der Gesundheitskontrolle und Früherkennung (Vorsorgeuntersuchungen)

Besonderheiten der Entwicklung des kindlichen Nervensystems

Page 15: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Spielerziehung

Die Schüler erkennen und erleben das Spiel als eine Form der Auseinandersetzung mit sich

selbst und der Umwelt. Sie besitzen eigene Spielfähigkeit und reflektieren darüber. Die Schü-

ler erwerben Grundkenntnisse über Auffassungen zum Spiel sowie über die Bedeutung des

Spiels für die Entwicklung des Menschen und leiten daraus Anforderungen an die Arbeit des

Erziehers zur entwicklungsfördernden Gestaltung des Lebens mit Kindern ab.

Die Schüler kennen unterschiedliche Spielarten/Spielformen und ihre Spezifik – insbesondere

für den Elementarbereich.

Grundannahmen zum Spiel

Spielbegriffe

Merkmale/Momente des Spiels

Zusammenhang von Spielen - Lernen - Arbeiten

Spieltheorien

Spiel in der Entwicklung des Menschen

Spielentwicklung und Spielformen im Überblick

Bedeutung des Spiels für die ganzheitliche Bildung und Erziehung (Funktionen von Spiel)

Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere im Elementarbereich

Kennenlernspiele

Regelspiele: Kreisspiele (Tanzspiele), Fingerspiele und Reime, Kimspiele u. a.

Methodik sozialpädagogischen Handelns

Die Schüler erwerben Kenntnisse über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und Arbeitsorganisa-

tion in familienergänzenden sozialpädagogischen Einrichtungen.

Sie lernen die Spezifik unterschiedlicher Planungsansätze in den o. g. Einrichtungen, insbe-

sondere im Kindergarten kennen und leiten Schlussfolgerungen für die didaktische Planung

und das sozialpädagogische Handeln ab. Die Schüler eignen sich Grundfähigkeiten des Erzie-

hers theoretisch an.

Arbeitsfelder des Erziehers – familienergänzende Einrichtungen, z. B. Kindertagesstätte

mit Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, integrative Einrichtungen, Kinderbetreuung, Vor-

schule

Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen, Arbeitsorganisation, Tagesgestaltung

Anforderungen an den Erzieher

Planungsansätze in der Arbeit familienergänzender Einrichtungen

situationsorientierter Planungsansatz

lebensorientierter Planungsansatz - Abgrenzung zur Anlasspädagogik

funktionsorientierter Planungsansatz unter Beachtung des „Rahmenplanes für die zielge-

richtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule“ in Meck-

lenburg-Vorpommern

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-

delns

Literatur und Sprache

Die Schüler erhalten Kenntnis von dem weiten Begriff Kinder- und Jugendliteratur und vom

Anliegen der Literacy-Erziehung. Sie setzen sich mit der eigenen Mediensozialisation ausei-

nander. Sie lernen verschiedene Arten von Bilderbüchern kennen und beurteilen.

Die Schüler erfassen traditionelle und neue Texte, die Bedeutung der Bilderbücher in ihren

Page 16: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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verschiedenen Erscheinungsformen, Besonderheiten und Wirkungsmöglichkeiten als Orien-

tierungsfaktor im Sozialisationsprozess der Vorschulkinder.

Sie erwerben Kenntnisse über anatomisch-physiologische Grundlagen der Sprache und wer-

den sich ihrer Verantwortung als sprachliches Vorbild bewusst.

An ausgewählten Kinderbüchern üben sie das Vorlesen, Erzählen, Interpretieren und Spielen.

Kinder- Jugendliteratur, Literacy

Bilderbuch, Beurteilungskriterien für Bilderbücher

Gestaltung des Rezeptionsprozesses (Erstrezeption, vertiefende Rezeption)

Anatomisch-physiologische Grundlagen der Sprache: Artikulationsorgane, Atmung, Pho-

nation, Artikulation

Sprachentwicklung und Störungen in der Sprachentwicklung

Bewusstmachen des korrekten Artikulierens von Lauten und Lautverbindungen in Ver-

bindung mit dem Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kinder-

tageseinrichtungen auf die Schule

sprecherische Gestaltungsmittel, sinnerfassendes Lesen, erzählendes Lesen

Musik und Instrumental

Die Schüler erleben die Wirkung von Musik auf sich selbst, erwerben Kenntnisse über die

Bedeutung der Musik in der sozialpädagogischen Arbeit und über grundlegende Bereiche der

Musikerziehung.

Die Schüler eigenen sich Grundkenntnisse über metrisch-rhythmische Zusammenhänge und

über Grundlagen des Singens an.

Die Schüler entwickeln ein kontinuierliches Übeverhalten, um anwendungsbereite gesangli-

che und instrumentale Fähigkeiten (Gitarre oder Keyboard) auszubilden. Im Zentrum der ge-

sanglichen und instrumentalen Übungen stehen Lieder für das Vorschulalter. In allen Modu-

len werden musikalische (und instrumentale) Aufgaben in den Praktikumsaufträgen ausge-

wiesen.

Die Schüler lernen Rhythmik als ganzheitlich orientierte pädagogische Methode (nach Ja-

ques-Dalcroze) kennen. Sie erfassen die fachlichen Grundlagen und die der Rhythmik inne-

wohnenden Potentiale zur Sinnesschulung, zur sensomotorische Ausdrucksgestaltung sowie

zum Raum-, Zeit-, Kraft- und Formempfinden.

Methodik der Musikerziehung

Musik und Mensch (Wirkung von Musik auf den psychischen und physischen Bereich der

Persönlichkeit, Bedingungen für die Wirksamkeit von Musik)

Musikerziehung in der Sozialpädagogik (Ziele der Musikerziehung in den sozialpädagogi-

schen Arbeitsfeldern)

Bereiche musikerzieherischer Tätigkeit und ihre Wechselwirkung

Analyse, Planung und Reflexion musikerzieherischer Prozesse

Orff-Instrumentarium

Rhythmik: Begriff, Merkmale, Entwicklung

Musikalische Grundausbildung

Grundschlag, Metrum, Takt, Tempo, Rhythmus, Noten- und Pausenwerte, Punktierungen

Gesang

Physiologische Funktionen und Stimmtechniken beim Singen

Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung der ausdrucksvollen Liedgestaltung

Instrumental

Gitarre

Liedbegleitung auf der Gitarre in den Tonarten D-Dur, A-Dur, a-Moll, e-Moll

unterschiedliche Anschlagsarten

Page 17: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Keyboard

grundlegende Funktionen des Keyboards

Melodiespiel und Liedbegleitungen

Kunst und Gestalten

Die Schüler erleben den Prozess künstlerischen Schaffens in Auseinandersetzung mit Themen

und Inhalten der gesellschaftlichen und natürlichen Umwelt und erkennen Intensität, Ausdau-

er, künstlerische Fähigkeiten und Fertigkeiten als wichtige Voraussetzungen für ein erfolgrei-

ches künstlerisches Tun.

Die Schüler lernen vielfältige grafische und malerische Materialien und Techniken kennen

und begreifen den Zusammenhang von gestalterischer Aussageabsicht und der sich daraus

ergebenden zielgerichteten Auswahl materieller und technischer Mittel. Sie setzen sich mit

dem Leben und Schaffen von Künstlern auseinander.

Den Schülern ist bewusst, dass die Kenntnis der Entwicklung der Gestaltungsfähigkeit im

Elementar-, Schulkind- und Jugendbereich und die eigene bildkünstlerische Befähigung wich-

tige Voraussetzungen für die erfolgreiche Führung bildkünstlerischer Prozesse sind. Die

Schüler üben sich im Erstellen von Zielstellungen und im Entwickeln vielfältiger Möglichkei-

ten der didaktisch-methodischen Gestaltung bildkünstlerischer Schaffensprozesse im Vor-

schul-, Hort- und Freizeitbereich. Grundlage der Arbeit im Vorschulbereich ist der „Rahmen-

plan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die

Schule“.

Erproben und Erkennen der Wirkung vielfältiger grafischer Gestaltungsmittel und Ge-

setzmäßigkeiten

Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener Drucktechniken

Umgestalten, Erfinden, Experimentieren mit grafischen Mitteln und Materialien

Erproben und Erkennen der Wirkung vielfältigen Gestaltens mit Papier (Collage)

Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schauta-

feln, Plakaten, Präsentationen

Betrachten und Reflektieren grafischer Kunstwerke

Entwicklung der Darstellungs- und Gestaltungsweisen von Kindern und Jugendlichen

Planung und Gestaltung grafischer und druckgrafischer Angebote im Kindergarten-, Hort-

und Freizeitbereich

Elementare mathematische Grundlagen

Im Fach Elementare mathematische Grundlagen ist eine in sich abgeschlossene spezifische

Zuordnung der zu vermittelnden Inhalte und Ziele auf die verschiedenen Module nur teilweise

möglich.

Die Schüler erkennen die Mathematik als kulturelle Errungenschaft. Sie erleben diese Wis-

senschaft in ihrem täglichen Kontext.

Die Schüler erwerben Grundkenntnisse zur Förderung mathematischer Aktivitäten in sozial-

pädagogischen Arbeitsfeldern.

Sie gelangen zu der Erkenntnis, dass entdeckendes Lernen und selbstständiges Experimentie-

ren die besten Formen für die Entwicklung mathematischer Denkstrukturen der Kinder dar-

stellen.

neurobiologische Grundlagen des mathematischen Denkens

Page 18: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Bedeutung der Wahrnehmung für den Erwerb mathematischer Fähigkeiten: visuell-

motorische Koordination, Figur-Grund-Differenzierung, Form- und Mengenkonstanz,

räumliche Beziehungen

Informationsverarbeitung

Die Schüler wenden vorhandene Grundkenntnisse zum Einsatz des Computers an. Sie

vervollkommnen ihre Fähigkeiten im Umgang mit Computern in Netzwerken und sind in der

Lage, verschiedene Speichermedien zu benutzen. Sie vertiefen ihre Kenntnisse bei der

Nutzung verschiedener Bildverarbeitungstechniken.

Nutzung des Computers in einem Netzwerk (Netzwerkerkennung, Datensicherung auf

dem Server, Erkennen und Verwenden der Ordnerhierarchie)

Benutzung von Druckern im Netzwerk (Schnellverbindung mit dem Drucker, Wechsel auf

einen anderen Drucker, Druckerbedienung)

Verwendung verschiedener Speichermedien (Disketten, CD-RW, DVD, USB-Stick) und

Speichern von Daten im Netzwerk

Multimediale Bildbearbeitung (Bildretusche, Bildmontage, Fotobearbeitung, Arbeit mit

Ebenen und Masken)

Einsatz eines Scanners

Natur und Umwelt

Die Schüler sind sich ihrer Vorbildwirkung bei der nachhaltigen Entwicklung der Umwelt

bewusst. Sie besitzen Grundkenntnisse in der Umweltbildung und –erziehung in sozialpäda-

gogischen Arbeitsfeldern.

Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-

gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern und gestalten eine enge Beziehung zur

unmittelbaren Lebensumwelt und das aktive verantwortungsvolle Handeln der Kinder und

Jugendlichen.

Die Schüler entwerfen und erproben Vorhaben zur lokalen Umsetzung des Natur- und Um-

weltschutzes.

Umweltbildung – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung

Idee der Nachhaltigkeit (Agenda 21)

Begriffe (Bildung für Nachhaltigkeit, Umweltbildung, Gestaltungskompetenz)

Umweltbildung und –erziehung in der sozialpädagogischen Praxis

Ziele und Inhalte (allgemein, in Verbindung mit dem Rahmenplan M-V)

umweltpädagogische Prinzipien

methodische Grundformen, Vermittlungstechniken

Formen der Natur- und Umwelterkundung mit Kindern und Jugendlichen und deren inhalt-

lich-methodische Gestaltung

ausgewählte Tätigkeiten (Beobachten, Betrachten, Ordnen, Sammeln, Untersuchen, Expe-

rimentieren, Vergleichen)

Auseinandersetzung der Kinder mit ihrer Umwelt im Spiel (Naturerlebnisspiele, Umwelt-

spiele, Spiele selbst erdacht)

Projekte, Natur im jahreszeitlichen Verlauf

Sport und Bewegung

Die Schüler besitzen Kenntnisse über die Bedeutung und Möglichkeiten der Bewegung zur

ganzheitlichen Unterstützung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Page 19: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Sie erwerben Fähigkeiten zur Einschätzung der Bedürfnisse und können vielseitige und um-

fangreiche Angebote für Kinder und Jugendliche planen und durchführen.

Bewegung wird als wesentlicher Bestandteil zur Erhaltung der eigenen Gesundheit, Leis-

tungsfähigkeit und für den Ausbau von Kompetenzen im Arbeitsfeld des Erziehers vervoll-

kommnet.

Die Schüler erwerben einen Überblick über die Aufgaben, die Sport-, Bewegungs- und Wahr-

nehmungsförderung für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu erfüllen haben. Sie

erfahren in der sportpraktischen Ausbildung verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten, um in

den Phasen der motorischen Entwicklung entsprechende Angebote gestalten zu können.

Bedeutung und Inhalte der Bewegung für die ganzheitliche Entwicklung, Förderung und

Gesunderhaltung

Faktoren, die zum Bewegungsmangel führen

motorische Entwicklung, Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Verbin-

dung mit ausgewählten Fördermöglichkeiten

Page 20: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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4.2 Modul 2: Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter

4.2.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung

1. Schuljahr, 1. Halbjahr

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalter

U U U U U U U U U U

1. Schuljahr, 2. Halbjahr

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

2 Erziehen im Kleinkind- und Vorschulalt er

U F S S S S S P P P P P P P P P P P U U

Das zweite Modul umfasst einen Zeitraum von 30 Wochen. Es schließt die Elemente Unter-

richt, Fachpraktikum (Planung), Schlüsselthema (Spielen und Lernen im Kleinkind- und Vor-

schulalter) und Praktikum ein.

4.2.2 Ziele und Inhalte des Moduls

Die Schüler entwickeln ein Grundverständnis über Zielrichtungen pädagogischen Handelns

im Vorschulbereich. Sie lernen Erziehungsstile, Erziehungsmittel und Erziehungskonzepte für

diesen Bereich kennen, verstehen und werten. Die Schüler erwerben Kenntnisse über Arbeits-

felder und über Entwicklungsbesonderheiten der Kinder. Sie erfassen Anforderungen an die

Arbeit des Erziehers zur entwicklungsfördernden Gestaltung des Lebens mit der Kindergrup-

pe.

Sie erkennen die besondere Rolle des Spiels der Kinder. Sie üben das Beobachten, Analysie-

ren, Planen sozialpädagogischer Tätigkeiten, das Begleiten des Spiels und die Gestaltung mit-

telfristiger Spielvorhaben.

Die Schüler erwerben grundlegendes Wissen und Können sowie die methodische Kompetenz

für die Gestaltung künstlerischer, musikalischer, literarischer, sportlicher und naturwissen-

schaftlicher Tätigkeiten und nutzen diese bei der spielerischen Auseinandersetzung der Kin-

der mit der Umwelt.

Die Schüler übertragen ihre Erfahrungen auf die Breite der Tätigkeiten. Sie können in Ab-

sprache mit dem Praktikantenanleiter die Kindergruppe über einen längeren Tagesabschnitt

selbstständig leiten.

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit in diesem Modul ist die gezielte Vorbereitung auf die Umset-

zung der Inhalte des Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kin-

dertageseinrichtungen auf die Schule.5

Die Schüler erleben die Notwendigkeit einer regelmäßigen Reflexion. Sie entwickeln die

Bereitschaft und die Fähigkeit, sich eigenständig Klarheit über offene Fragen zu verschaffen

und sich selbstständig in diesem Sinne Wissen anzueignen.

5 Rahmenplan für die zielgerichtete Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule.

Herausgegeben vom Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern. 2. Auflage, Schwerin, Juni 2005.

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4.2.3 Schlüsselthema

Ziele der Arbeit im Schlüsselthema

Die Schüler wenden ihr theoretisches Wissen über das Spiel der Kinder im Elementarbe-

reich an einem konkreten Beispiel in einer Kindergruppe an.

Die Schüler erstellen erstmalig eine Situationsanalyse – insbesondere zum Spiel der Kin-

der.

Die Schüler finden mit Hilfe der Erzieherin der Gruppe eine relevante Spielsituation, stel-

len entsprechende Bezüge zum Rahmenplan her und leiten daraus ein angemessenes mit-

telfristiges Spielvorhaben (mit Zielen und Inhalten) ab. Das Spielvorhaben gestalten die

Schüler gemeinsam mit den Kindern und berücksichtigen deren Ideen.

Die Schüler begleiten das freie Spiel der Kinder und erfahren ihre eigene Wirkung auf das

Spielverhalten der Kinder.

Die Schüler erkennen Bedürfnisse und Wünsche der Kinder – insbesondere bezogen auf

ihr Spiel – und reagieren entwicklungsgerecht.

Inhalte der Arbeit im Schlüsselthema

Vertrautmachen mit den Bedingungen der Einrichtung

Anfertigen einer Situationsanalyse (insbesondere zum Spiel der Kinder) am konkreten

Beispiel

Erarbeiten mittelfristiger und kurzfristiger Planungen (Ziele, dazugehörige Inhalte und

Methoden)

Planen und Begleiten des freien und gelenkten Spiels

Gestalten unterschiedlicher Tätigkeiten mit Kindern

Reflektieren über die Ergebnisse, Spielvorhaben im Zusammenhang von Analyse, Pla-

nung und Durchführung in Bezug zum Rahmenplan

Präsentieren und Diskutieren der Ergebnisse

Kooperieren mit den Schlüsselthemenpartnern, der Erzieherin und dem betreuenden Leh-

rer

4.2.4 Rahmenpläne für den Unterricht

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch

Die Schüler verbessern ihre Sprachentwicklung, indem sie rhetorische Mittel erkennen und

deren Wirkung bestimmen können. Sie gewinnen einen Einblick in die Grundlagen der Spra-

che sowie in das Wesen und den Ablauf der sprachlichen Verständigung und lernen so, ihre

Sprache in verschiedenen Kommunikationssituationen bewusster einzusetzen.

Privater und öffentlicher Schriftverkehr

Bewerbungsschreiben

Briefe an Betriebe, Behörden, Institutionen und Vereine

Normen des öffentlichen Schriftverkehrs (DIN-Normen)

Sozialkunde

Die Schüler verstehen, dass sich politische Identität aus der Orientierung des einzelnen Bür-

gers gegenüber dem politischen System, in dem er lebt, entwickelt. Sie unterscheiden und

beurteilen „Partizipationskultur“ und „Untertanenkultur“ als äußeren Ausdruck dieser polit i-

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schen Identitäten. Die Schüler prüfen und bewerten die eigene politische Rolle, erkennen und

schätzen Möglichkeiten der aktiven Wahrnehmung dieser Rolle ein.

der „mündige Bürger“ – Schlagwort oder Realität?

politische Mitwirkung als Bürger in der Gesellschaft – Möglichkeiten und Grenzen der

Teilnahme an politischen Entscheidungen durch Bürgerinitiativen, Demonstrationen

Formen und Möglichkeiten der politischen Einflussnahme der Bürger im Wahlkampf und

bei Wahlen

Organisations- und Wahlmüdigkeit als Tendenz in der Gesellschaft

Evangelische Religion

Die Schüler lernen die Bibel als heilige Schrift zweier Religionen kennen: das Alte Testament

als Hebräische Bibel und AT und NT als Heilige Schriften des Christentums und setzen sich

mit der Frage nach der Relevanz des AT für das Christentum auseinander. Sie kennen den

Aufbau des AT und NT und können die Entstehung der Schriften in den jeweiligen histori-

schen Kontext einordnen. Anhand ausgewählter Erzählungen des AT lernen die Schüler die

bedeutendsten Personen des AT als Verheißungsträger kennen und setzen sich zugleich aus-

einander mit den grundlegenden Glaubensthemen - der bleibenden Erwählung (Abraham), der

Befreiung (Exodustradition), der Gerechtigkeit und des Friedens (prophetische Traditionen,

besonders die Messiasverheißungen).

Sie erfahren den Dekalog als Ausdruck gestalteter Freiheit. Die Schüler entwickeln ein Ver-

ständnis für die Heilige Schrift als bekenntnishaftem Ausdruck von Gotteserfahrung

(Theorelationalität), beispielhaft an den Psalmen. Sie setzen sich mit den verschiedenen Got-

tesbildern des AT auseinander und reflektieren im Kontext des alttestamentlichen Bilderver-

botes Symbole als Sprache des Glaubens (Tillich). Die Schüler finden durch verschiedene

Methoden der Bibelauslegung einen eigenen Zugang zur Bibel und lernen zugleich andere

Zugehensweisen zu achten. Sie vertiefen ihre Kompetenz, eigene Ansichten mit theologischen

Argumenten zu stützen. Die Schüler erwerben Kenntnisse über das Judentum als Weltreligi-

on.

Der Aufbau der Heiligen Schrift: die Bibel als „Bibliothek“

Die Entstehung der Heiligen Schrift im historischen Kontext – Geschichte Israels

Ausgewählte Texte: die Vätergeschichten, Exodus, Dekalog, Königsgeschichten von Da-

vid und Salomo, ausgewählte Psalmen (z.b. 23, 30, 103, 104), prophetische Texte (Aus-

züge aus Amos, die Messiasverheißungen des Jesaja)

Gottesbilder: die Selbstoffenbarung Gottes Ex, Elia am Horeb, der Schöpfergott, Gott als

König, als Vater und Mutter u.a.

Symbole als Sprache des Glaubens

Unterschiedliche Zugänge zu biblischen Texten: z. B. historisch-kritisch, tiefenpsycholo-

gisch, sozialgeschichtlich, feministisch, wörtlich

Das AT als hebräische Bibel – Dialog Judentum/Christentum

Judentum

Philosophie

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Die Schüler üben an Beispielen die Auseinandersetzung mit berufsbezogenen ethischen Fra-

gestellungen. Sie vertreten ihren begründeten Standpunkt und beziehen dabei die Aussagen

ausgewählter Philosophen ein. Sie erarbeiten selbstständig Grundkenntnisse über die Begriffe

Ethik und Moral, Handlungsbereiche der Ethik, deren Aufgaben und Bedeutung für die Arbeit

des Erziehers.

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Berufsethik nach Sokrates, moderne Fragen einer Berufsethik des Erziehers

Gesinnungs- und Verantwortungsethik nach Weber, formale Ethik nach Kant

ausgewählte Fragen der Sozialethik wie z. B. Gerechtigkeit, Macht, Verantwortung

moderne Werte wie z. B. Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Freundlichkeit

Beispiele des Erzieherverhaltens aus dem Schlüsselthema und aus dem Praktikum

Fremdsprache

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Recreation and entertainment

free time activities, likes and dislikes, hobbies

and interests, sports, travelling

free time activities in different kinds of care work

a daily report about a nursery school – write a diary

nursery school and kindergarten abroad

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Erziehung als zielgerichteter Prozess

Erziehungsstile

Merkmale

Auswirkung auf die Persönlichkeitsentwicklung des zu Erziehenden

Konzepte nach Lewin und Tausch-Tausch

Verhältnis von Autorität und Erziehung

Erziehungsmaßnahmen/Erziehungsmittel

Begriff

Gruppen von Erziehungsmitteln/Erziehungsmaßnahmen

Einsatz und Wirkung auf den zu Erziehenden

Probleme der Handhabung

Zusammenhang von Erziehungszielen, Erzieherverhalten, Erziehungsmitteln/-maßnahmen

und Bedingungen

Erziehungsverständnis und Erziehungskonzepte im historischen Wandel

Kindheit und Jugend in Vergangenheit und Gegenwart

Konzepte von z. B. Fröbel, Steiner, Montessori, Freinet

Psychologie/Soziologie

Die Schüler verstehen die Komplexität der kognitiven Prozesse und der psychischen Kräfte

des Menschen und entwickeln erste Ideen zur Förderung.

Sie hinterfragen die Wechselwirkung von gesellschaftlichen Faktoren und Entwicklung der

psychischen Kräfte (z. B. Motive, Bedürfnisse, Emotionen). Sie erkennen entwicklungstypi-

sche Merkmale und den Entwicklungsverlauf beim Klein- und Vorschulkind.

Grundlegender Entwicklungsverlauf und Entwicklungsaufgaben im Kleinkind- und Vor-

schulalter, Ableitung von Fördermaßnahmen

psychische Kräfte in ihrem grundlegenden Entwicklungsverlauf (Emotionen, Bedürfnisse,

Motive)

Überblick über Gedächtnisprozesse und ihre Nutzung in der Anleitung von Lernprozessen

Page 24: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Überblick über ausgewählte Kenntnisse zum Denkprozess als Grundlage für die Entwick-

lung von Denkfertigkeiten und Denkstrukturen

Rechtskunde

Die Schüler erwerben Kenntnisse über das elterliche Sorgerecht und die Verantwortung des

Staates. Sie besitzen fundiertes Wissen über die rechtliche Stellung von Kindern ehelicher

und nicht ehelicher Gemeinschaften. Sie haben Kenntnisse über die Möglichkeit der Ein-

schränkung bzw. Ersetzung der elterlichen Sorge.

Die Schüler kennen ihre Verpflichtungen und Aufgaben bei der Ausübung der Aufsichts-

pflicht über die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Die Schüler erwerben Wissen über die Bedeutung und die Leistungen des Kinder- und Ju-

gendhilfegesetzes (KJHG) und des Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsgesetzes

(KICK).

ausgewählte Inhalte des BGB (Buch 4, Familienrecht)

elterliche Sorge, Ruhen der elterlichen Sorge, Vormundschaft, Pflegschaft, Adoption, Un-

terhaltsrecht

die Aufsichtspflicht als Teil der elterlichen Sorge und als Teil des Arbeitsbereiches des

Erziehers

Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG), Kinder- und Jugendhilfeweiterentwicklungsge-

setzes (KICK)

Gesundheitserziehung

Die Schüler setzen sich mit ihrer Verantwortung bei häufig auftretenden Infektionskrankhei-

ten auseinander. Sie erwerben Wissen zu den Schutzvorrichtungen des menschlichen Orga-

nismus zur Infektionsabwehr und können gesundheitsförderndes Verhalten ableiten. Sie er-

langen Kenntnisse über wichtige Inhalte des Infektionsschutzgesetzes und können Maßnah-

men des Erziehers zur Einhaltung dieser Richtlinien erschließen. Die Fachschüler sind in der

Lage, aus diesem Wissens- und Erfahrungsreservoire Verhaltensmöglichkeiten für den Um-

gang mit kranken und genesenden Kindern abzuleiten. Sie erkennen unspezifische Zeichen

einer Erkrankung und können erste Pflegemaßnahmen einleiten. Sie entwickeln unter dem

Aspekt der Haupttätigkeit Spiel Ideen für das Einüben eines gesundheitsfördernden Verhal-

tens unter Beachtung der Forderungen des Rahmenplanes. Dabei richten sie die Aufmerksam-

keit insbesondere auf die Stärkung des Immunsystems.

Entwicklung gesundheitsfördernder Fertigkeiten und Gewohnheiten

Schutzvorrichtungen des menschlichen Organismus zur Infektionsabwehr (Resistenz und

Immunität)

Impfkalender der STIKO

Infektion und ihre Quellen, Übertragungswege und Eintrittspforten einschließlich Maß-

nahmen zur Unterbrechung der Infektionskette in Kinder- und Jugendeinrichtungen

Regeln für den Umgang mit kranken und genesenden Kindern

Krankheitszeichen und Pflegemaßnahmen, z. B. Fieber, Erbrechen, Durchfall

Spielerziehung

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere für den Elementarbereich, zum Beispiel:

darstellende Spiele: Rollenspiel, Handpuppenspiel, Stegreifspiel

Spielweisen: freies Spiel, gelenktes/strukturiertes Spiel

Spielplanung: Spieler, Regel, Raum, Zeit, Material

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Spielbegleitung: Beobachten, Präsent sein, Anspielen, Mitspielen, Strukturieren, Schaffen

neuer oder veränderter Spielbedingungen

Spielanalyse, Planungs- und Reflexionsebenen

Methodik sozialpädagogischen Handelns

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

didaktische Planung in der sozialpädagogischen Arbeit: kurzfristige, mittelfristige, lang-

fristige Planung, individuelle Erziehungsplanung, offene, geschlossene Planung

geplantes und spontanes Handeln des Erziehers

Grundfähigkeiten des Erziehers: Beobachten, Beschreiben, Analysieren, Planen, Gestal-

ten, Reflektieren, Kooperieren

Vorbereitung der praktischen Ausbildung

Fachrichtungsbezogener Lernbereich - ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-

delns

Literatur und Sprache

Die Schüler erwerben theoretische Kenntnisse über Märchen, sie lernen Bewertungskriterien

kennen und erkennen die erzieherische Bedeutung der Märchen. Sie üben sich in der Darbie-

tung von Märchen. Sie erfassen Märchen als Mittel des Spracherwerbs. Fähigkeiten des dar-

stellenden Spiels werden bei den Schülern durch Märchenspiele und andere kreative Formen

entwickelt und ausgeprägt.

Volksmärchen

Herkunft der Volksmärchen

Hauptgruppen der Volksmärchen

Merkmale der Volksmärchen

erzieherische Bedeutung der Märchen

Vermittlungsmethoden

medialer Umgang mit Märchen

Märchen und Märchenspiele

Die sprecherzieherische Ausbildung wird fortgesetzt (vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls).

Musik und Instrumental

Die Schüler erwerben Grundkenntnisse über die Analyse und Planung der musikerzieheri-

schen Arbeit und über den Bereich des Singens. Erste Erfahrungen in der musikerzieherischen

Tätigkeit tragen zur Festigung der Berufsmotivation bei. Die Schüler eignen sich Grund-

kenntnisse zur tonal-melodischen Zusammenhängen an. Sie entwickeln ein gesangliches und

instrumentales Liedrepertoire für den Vorschulbereich.

Methodik des Musikerziehung

Analyse, Planung und Reflexion musikerzieherischer Prozesse

Musikerziehung im Bereich Singen:

Ziele und Aufgaben des Singens, Liedauswahl, Liedanalyse

Liedeinführung, Lieddarbietung, Liederarbeitung, Anstimmen, Vermittlungshilfen, grund-

legende und ergänzende Liedgestaltung,

Entwicklung der Kinderstimme, Ausbildung gesanglicher Fähigkeiten und Fertigkeiten,

Erkennen und Beheben sängerischer Fehlleistungen

Aufgaben des Rahmenplanes zu den Erfahrungsfeldern Singen, Sprechen, Stimmbildung;

Bewegen und Tanzen; Spielen mit Instrumenten und Materialien; Musikhören

Page 26: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

26

musikalisch-rhythmische Bewegung (ganz- und teilkörperlich)

elementare Aufgaben des Musikhörens, methodische Gestaltung

Singen/Musik im Tagesablauf (Morgenkreis, Spiel und Musik, Beschäftigung/Angebot)

Rhythmik: Ziele und Bedeutung, Arbeitsweise der Rhythmik

rhythmische Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Materialwahrnehmung,

Sprachgestaltung, Bewegungsgestaltung, Tanz u. a.

Musikalische Grundausbildung

Fachbezeichnungen für Dynamik, Tempo und Artikulation

Grundbilder 2, 3 und 4; Taktieren mit voll- und auftaktigem Beginn

Bezeichnung der absoluten Tonhöhe, Violinschlüssel

Gesang

Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung einer ausdrucksvollen Liedgestaltung

Instrumental

Gitarre

Liedbegleitung in den Tonarten G-Dur, E-Dur

unterschiedliche Anschlagsarten

Keyboard

Melodiespiel und Liedbegleitungen

elementares Liedspiel

Kunst und Gestalten

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Kennenlernen und Anwenden der Farbenlehre: Funktion und Wirkung von Farbe, Unter-

scheidungsmerkmale, Primärfarben und ihre Mischungen im Farbkreis (Farbbeziehungen)

Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener malerischer Gestaltungsmittel, Mate-

rialien und Techniken des Farbauftrags

Erleben, Erkennen und Anwenden von Ausdrucksmitteln in der Malerei

Betrachten und Reflektieren von grafischen Kunstwerken

Erschließen und Verstehen von Bildsymbolen

Methoden der Betrachtung von bildender Kunst

Gestalten und Umgestalten von Naturmaterialien zu Materialbildern, Reliefs, Objekten

Planung und Gestaltung bildkünstlerischer Angebote im Kindergarten-, Hort- und Frei-

zeitbereich

Elementare mathematische Grundlagen

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Die Schüler beherrschen die mathematisch-methodischen Prinzipien und gestalten kurzfristi-

ge, mittelfristige und langfristige Planungen zu elementaren mathematischen Inhalten. Die

Angebote sollen die Neugier, logisches Denkvermögen, Kreativität und die Freude an ma-

thematischen Objekten und Aktivitäten wecken.

Dabei tragen sie durch ihre positive Einstellung zu mathematischen Sachverhalten und natur-

wissenschaftlichen Fragestellungen ganz bewusst dazu bei, die Entdeckerfreude der Kinder zu

erhalten und so Misserfolgen vorzubeugen.

Die Empfehlungen zur inhaltlichen Ausgestaltung des Bildungs- und Erziehungsbereiches

elementares mathematisches Denken laut Rahmenplan Mecklenburg-Vorpommern für die

Vorschule werden exemplarisch erarbeitet und im Schlüsselthema oder Fachpraktikum evalu-

iert.

Erfahrungsfeld: Arbeit mit Mengen – die Idee der Beziehung zwischen Teil und Ganzem

Page 27: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

27

Erfahrungsfeld: Wahrnehmen von Objekten, Lagebeziehungen und Prozessen – die Idee

der räumlichen Strukturierung

Erfahrungsfeld: Umgang mit ebenen und räumlichen Objekten – die Idee der Form

Erfahrungsfeld: Umgang mit Größen – die Idee des Messens

Informationsverarbeitung

Die Schüler erweitern ihre Fähigkeiten im Umgang mit der Textverarbeitung und Textforma-

tierung. Sie sind in der Lage, Dateien nach Vorgaben zu erstellen und zu bearbeiten und dabei

Inhalte des Internets einzubeziehen und zu nutzen.

Erstellen und Formatieren von Textdokumenten zu unterschiedlichsten Aufgabenstellun-

gen (u. a. Geschäftsbrief, Einladungen, Rechtschreibprüfung, Silbentrennung, Synonyme)

Gliederungen erstellen (Gliederung einer Fach- oder Hausarbeit nach Vorgaben)

Nutzung von Tabellen und Bildern in der Textverarbeitung (Gestaltung verschiedener Ta-

bellenformate, Rechnen mit Formeln in Tabellen, Bearbeitung von Bildern in der Textver-

arbeitung)

Speichern und Drucken von Texten

Nutzung des Internets als Informationsquelle unter Verwendung von Suchmaschinen und

sicherer Umgang mit verschiedenen Recherchetechniken

Natur und Umwelt

(vgl. auch Zielstellung des 1. Moduls)

Formen der Natur- und Umwelterkundung mit Kindern und Jugendlichen und deren inhalt-

lich-methodische Gestaltung, Gestalten der Lebens- und Erfahrungsräumen von Kindern und

Jugendlichen – z. B.:

Gestaltungsmöglichkeiten der Außen- bzw. Freiflächen sozialpädagogischer Arbeitsfelder

Anlegen von Biotopen wie Kräuterspirale, Trockenmauer, Teich, Wiese

Bachpatenschaft

Grünes Klassenzimmer

Kompostierung

Müllentsorgung, Mülltrennung, Müllvermeidung

Verminderung von Lärmbelästigung

Sport und Bewegung

Die Schüler erwerben theoretisches und praktisches Wissen und Können zur ganzheitlichen

Persönlichkeitsentwicklung durch Bewegung sowie der Bewegungsbeurteilung.

Organisationsformen, Übungsbezeichnungen im Sport

Anwendung methodischer Konzepte unter Berücksichtigung der Fähigkeitsentwicklung

und Phasen des motorischen Lernens

Gestaltungsmöglichkeiten von Bewegungsangeboten in Theorie und Praxis (Gymnastik,

Bewegungsgeschichten, Bewegungslieder, Bewegungsverse für Hände, Füße und den

ganzen Körper, Bewegungsparcours, Spiele, Bewegungsangebote mit Alltagsmaterialien)

Bewegungsbeurteilung der Basiskompetenzen im MOT 4-6 und Entwicklung eigener An-

gebote zur Bewegungsbeurteilung anhand ausgewählter Bewegungsauffälligkeiten z. B.

Gleichgewichtsmangel

Page 28: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

28

4.2.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Planung

Ziele

Die Schüler wenden ihre Kenntnisse zu den Grundfähigkeiten Beschreiben – Analysieren

– Planen an und üben an einem Beispiel die Einheit von Analyse, mittelfristiger und kurz-

fristiger Planung.

Sie erhalten anhand eines Fallbeispiels Informationen über eine Kindertagesstätte sowie

eine Kindergartengruppe und analysieren diese nach vorgegebenen Kriterien. Ihre Ergeb-

nisse stellen sie schriftlich dar.

Sie erstellen eine Situationsanalyse – insbesondere zum Spiel der Kinder – und erarbeiten

auf dieser Grundlage eine mittelfristige Planung für ungefähr vier Wochen.

Sie fertigen unter Anleitung mindestens eine kurzfristige Planung für ein Angebot und für

das Freispiel an.

Die Schüler besitzen Kenntnisse zu Entwicklungsbesonderheiten im Elementarbereich

und üben, wie der Entwicklungsstand von Kindern in unterschiedlichen Bereichen festge-

halten werden kann.

Jeder Schüler verfügt über ein schriftliches Beispiel, das die Beziehungen von Analyse,

Planung (mittelfristig und kurzfristig) sowie Entwicklungsbesonderheiten deutlich macht.

Inhalte

Arbeitsfeldbeschreibung

Situationsanalyse

Aufbereiten der relevanten Situation (Kernaussagen)

Zielformulierungen (Themenfindung, mittelfristige Planung, Materialsammlung)

Planungsmuster (kurzfristige Planungen - Angebot und Freispiel)

Austausch der Materialien und Diskussion

Entwicklungsbesonderheiten des Kindes vom 3. bis 6. Lebensjahr erfassen und dokumen-

tieren

4.2.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung

Kindertagesstätten im Bereich Kindergarten, Altersbereich 3 bis 6 Jahre

Ziele

Die Schüler lernen die Struktur und Arbeitsweise einer Kindertagesstätte kennen. Sie erfahren

die Ziele der Arbeit in der Gruppe und machen sich mit dem Erziehungsziel der Ausbilderin

vertraut. Die Schüler fertigen eine Bedingungsanalyse zur Einrichtung und zu einer Gruppe

an und leiten daraus Ziele und Aufgaben in Abstimmung mit der Ausbilderin für ihre Arbeit

in der Gruppe ab. Die Schüler planen, gestalten und reflektieren täglich eine ausgewählte so-

zialpädagogische Tätigkeit von kurzer Dauer. Sie üben sich in der Gestaltung unterschiedli-

cher Tagesabschnitte. Sie fertigen eine Situationsanalyse insbesondere zum Spiel der Kinder

an, leiten daraus Schlussfolgerungen für ein mittelfristiges Spielvorhaben ab und setzen dieses

um. In der Vorschulgruppe erarbeiten die Schüler nach Vorgabe der Anleiterin ein mittelfris-

tiges Spielvorhaben auf der Grundlage des „Rahmenplanes für die zielgerichtete Vorbereitung

der Kinder in Kindertagesstätten auf die Schule“. Die Schüler wenden ihr theoretisches Wis-

sen an und nutzen ihre ersten Erfahrungen aus der Schlüsselthemenarbeit.

Page 29: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

29

Aufgabenstellung6

1 Analysieren, Planen

Orientieren Sie sich in der ersten Woche in der Einrichtung und in der Gruppe.

Machen Sie sich mit dem Konzept der Einrichtung bekannt und lassen Sie sich erklären,

welche Anforderungen sich daraus für Ihre Tätigkeit ergeben.

Beobachten Sie die Kinder im Prozess ihrer Tätigkeit. Beachten Sie dabei die körperliche

Entwicklung, die Entwicklung der Sprache, der Wahrnehmung, die Art der Äußerung von

Gefühlen und Wünschen, das soziale Zusammenleben der Kinder, das Verhalten der

Kinder bei verschiedenen Tätigkeitsangeboten u. a.

Beobachten Sie die Kinder beim Spielen, fertigen Sie eine Situationsanalyse unter

besonderer Beachtung des Spiel an und leiten Sie daraus Aufgaben für die Begleitung des

freien und gelenkten Spiels der Kinder ab.

Erfragen Sie, welche Ziele Ihre Ausbilderin für die Entwicklung der Kinder gestellt hat

und wie diese realisiert werden sollen.

Überlegen Sie mit Ihrer Ausbilderin, wie Sie die Arbeit in der Gruppe unterstützen können.

Legen Sie fest, welche Tätigkeiten/Angebote Sie selbständig durchführen.

2 Gestalten

Ordnen Sie sich mit Ihrem Beitrag in die Arbeitsweise Ihrer Gruppe ein und gestalten Sie das

Leben gemeinsam mit den Kindern. Beachten Sie dabei folgende Aufgaben:

Erkennen Sie die Regeln und Normen des Zusammenlebens in der Gruppe und helfen Sie

bei ihrer Durchsetzung.

Üben Sie sich im Erkennen besonderer Erziehungssituationen, um auf darauf angemessen

reagieren zu können.

Begleiten Sie das Spiel der Kinder unter Beachtung Ihrer Aufgabenstellung.

Seien Sie den Kindern Spielpartner. Regen Sie die Kinder zu Spielen an: Rollenspiele,

Gesellschaftsspiele, mathematische Spiele, Sportspiele, Spiele zur Förderung der Sprache,

Spiele zur Förderung des sozialen Verhaltens u. a.

Übernehmen Sie in den ersten zwei Wochen Teilaufgaben bei Tätigkeitsangeboten.

Gestalten Sie danach wöchentlich 3 Tätigkeitsangebote selbstständig.

Gestalten Sie mit den Kindern ein mittelfristiges Spielvorhaben.

Üben Sie sich im Erkennen und Schaffen von Situationen innerhalb des Tagesablaufes, die

geeignet sind, individuell, mit kleinen Gruppen oder mit der ganzen Gruppe geeignete

Aktivitäten aus verschiedenen methodischen Bereichen anzubieten.

Gestalten Sie ab der 4. Praktikumswoche wöchentlich drei mit Ihrer Ausbilderin

abgesprochene Tätigkeitsangebote auf der Grundlage Ihrer mittelfristigen Planung.

Führen Sie die Gruppe bei allen pflegerischen Aufgaben selbstständig.

3 Reflektieren

Denken Sie über Ihre Wirkung und die Wirkung Ihres sozialpädagogischen Tuns auf die

Kinder nach. Finden Sie gemeinsam mit Ihrer Ausbilderin Ursachen für diese Wirkung.

Leiten Sie Konsequenzen für Ihre weitere Tätigkeit ab.

6 Die Aufgaben für die praktische Ausbildung sind als persönlicher Auftrag formuliert.

Page 30: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

30

4.3 Modul 3: Erziehen im jüngeren und mittleren Schulalter

4.3.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung

2. Schuljahr, 1. Halbjahr

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

3 Erziehen im jüngeren und mit t leren Schulalter

U U U U U U U U S S S S S P P P P P P P

Das dritte Modul umfasst 20 Wochen. Es beinhaltet Unterricht, Schlüsselthema (Das Kind im

jüngeren und mittleren Schulalter – seine Welt erkennen, erfahren und mitgestalten) und prak-

tische Ausbildung.

4.3.2 Ziele und Inhalte des Moduls

Im Modul 3 erfassen die Schüler pädagogische Situationen von Kindern im Alter von 6 bis 10

Jahren in einem höheren Maße selbstständig, bewusst und komplex. Sie werden befähigt, sich

auf Problemfelder dieser Altersgruppe einzustellen.

Mit ihrer Kommunikations- und Methodenkompetenz begleiten sie die Lernprozesse der Kin-

der und fördern die Ausbildung des eigenverantwortlichen Lernens.

Die in dieser Altersstufe bedeutsame soziale und gegebenenfalls interkulturelle Integration

der Kinder wird aufmerksam unterstützt. Gruppendynamische Prozesse werden bewusst be-

achtet und berücksichtigt. Gezielt werden die methodischen Kompetenzen zur Entwicklung

der individuellen interessengebundenen Freizeitgestaltung der Kinder erweitert.

Die Schüler begründen ihr pädagogisches Vorgehen unter flexibler Nutzung der in verschie-

denen Unterrichtsfächern erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

In ihrer erzieherischen Tätigkeit verknüpfen sie zunehmend Fach- und Methodenkenntnisse

mit persönlichen Qualitäten. Die so entstehenden Handlungsschemata sollen allgemeine Stra-

tegien für die individuelle Lösung pädagogischer Aufgaben sein.

Die Schüler nehmen an der Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit teil und gestalten diese mit.

4.3.3 Schlüsselthema

Im Schlüsselthema werden für die Schüler die neuen Anforderungen an die Analyse pädago-

gischer Situationen und an die erzieherische Tätigkeit erlebbar. Sie erkunden ihre neue Rolle

als Begleiter dieser Altersstufe in der interessengeleiteten Freizeitgestaltung und in der Haus-

aufgabengestaltung. Die mit den Kindern gemeinsam entwickelten Themen können sehr viel-

fältig sein und gegebenenfalls weit über das Arbeitsfeld Hort hinausführen.

Die Schüler finden und formulieren ihre persönlichen Ziele für diesen Lernabschnitt. Sie

streben bewusst die Umsetzung dieser Ziele an und üben sich in einer kritischen Reflexion.

Die Schüler nehmen Lebenssituationen der Kinder in diesem Altersbereich sensibel wahr,

um die Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle, Interessen der Kinder zu erfassen.

Die Schüler finden gemeinsam ein für die Kinder relevantes Thema und setzen es ideen-

reich und selbstbestimmt um.

Die Schüler erweitern ihr Wissen durch die theoretische Fundierung des gefundenen The-

mas oder anderer offener Fragen. Sie stellen die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung

schriftlich dar.

Die Schüler profilieren ihre Kompetenzen im Umgang mit der Methode Gruppenarbeit und

verbessern ihre Teamfähigkeit.

Page 31: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

31

4.3.4 Rahmenpläne für den Unterricht

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch

Die Schüler üben sich in der Anwendung wichtiger Gebrauchs- und Darstellungsformen. Sie

lernen dabei, Schreiben in Inhalt und Form normgerecht und angemessen zu verfassen. Or-

thographie- und Stilübungen befähigen die Schüler, Kindern bei der Anfertigung von Haus-

aufgaben im Fach Deutsch zu helfen. Sie vertiefen ihre Fähigkeiten im Lesen und Interpretie-

ren literarischer Texte.

Beschreiben und Berichten (Gegenstände, Personen, Vorgänge und Abläufe)

Inhaltsangaben

Protokolle

Textsorten unterscheiden (literarische Texte und Genre; Sachtexte: Nachricht, Kommen-

tar, politische Reden, Werbetexte u. a.)

Aspekte der Analyse literarischer Texte

Interpretation von literarischen Texten

Sozialkunde

Die Schüler erkennen die Bedeutung der Massenmedien für die Lebensgestaltung des Men-

schen in einer Informationsgesellschaft. Sie diskutieren die These über die Medien als „vierte

Gewalt“ im Staat und suchen Beispiele für die Einflussmöglichkeiten in aktuellen Veröffent-

lichungen. Sie betrachten ihren eigenen Medienkonsum sowie den von Kindern und Jugendli-

chen kritisch. Sie analysieren die Inhalte und erkennen Manipulationstechniken verschiedener

Massenmedien (z. B. Fernsehprogramme, Zeitungen) und schlussfolgern, dass eine frühzeit i-

ge Befähigung für einen effektiven Umgang und die gezielte Nutzung der Medien erforderlich

sind.

Möglichkeiten der Meinungsbildung in einer pluralistischen Gesellschaft

Funktionen der Massenmedien – Unterschiede zwischen privatem und öffentlich-

rechtlichem Rundfunk in Deutschland

Medien als „vierte Gewalt“ im Staat

Manipulationstechniken in Massenmedien – Umgang mit Medien

Evangelische Religion

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 2)

Die Schüler lernen das Leben Jesu kennen und können es mit den christlichen Festen in Ver-

bindung bringen. Sie verstehen den Unterschied zwischen dem historischen Jesus und dem

verkündigten Christus der Evangelien. Sie können die Aussagen der Evangelien im Kontext

der alttestamentlichen Verheißungen deuten. Sie lernen die Botschaft Jesu vom Reich-Gottes

kennen und erkennen in der Berpredigt die Erfüllung und das Überschreiten des mosaischen

Gesetzes. Sie lernen das Vaterunser als zentrales Gebet der Christenheit kennen und erwerben

einen Zugang zum Gebet als einem Ausdruck christlicher Spiritualität. Sie erarbeiten sich

verschiedene Zugänge zu den Wundergeschichten. Sie verstehen den Prozeß Jesu in seinen

historischen, politischen und religiösen Hintergründen und können den Kreuzestod in seiner

Heilsbedeutung erfassen.

Die Schüler erfassen die Auferstehung als das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens und

setzen es zu anderen Vorstellungen, z. B. Reinkarnation in Beziehung.

Das Leben Jesu: der historische Jesus – der verkündigte Christus

Page 32: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

32

Bergpredigt

Jesu Haltung zu den Kindern

Reich – Gottes – Gleichnisse, Gleichnis vom verlorenen Sohn

Die Zeichen: verschiedene Deutungen der Wundergeschichten

Prozess und Kreuzestod

Auferstehung

Auferstehung oder Reinkarnation?

Philosophie

Die Schüler erwerben Kenntnisse über die moralische Entwicklung des Kindes und Jugendli-

chen. Sie erstreiten diskursiv verschiedene angemessene Hilfen durch den Erzieher zur Unter-

stützung der Gewissensbildung und zum Aufbau von Wertesystemen von Kindern und Ju-

gendlichen. Sie wenden dabei unterschiedliche Kenntnisse von verschiedenen Kind- und

Menschenbildern aus der Pädagogik und Psychologie an.

Stufen der Moralentwicklung nach Kohlberg

Begriffe: Gewissen, Gewissensbildung

Menschenbilder: nach A. Gehlen, der Mensch als Schöpfungswesen Gottes, der als

Mensch als Maschine u. a.

Kindbilder der modernen Gesellschaft

Fremdsprache

Media

kinds of media, their importance, consumer habits, favourite kind of media, importance of

computers in modern society and in care work (computer games etc.)

children and TV

Environmental problems and pollution

different environmental problems today, danger of environmental pollution, actions for

the environment

outdoor activities and outdoor play areas

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik

Die Schüler setzen sich mit dem Gegenstand und der historischen Entwicklung der Sozialpä-

dagogik auseinander. Sie erkennen die Funktionen und Aufgaben der Sozialpädagogik in ver-

schiedenen Arbeitsfeldern und im Zusammenhang mit dem KJHG. Sie eignen sich Kenntnisse

zu klassischen Methoden der Sozialpädagogik an und nutzen sie in ihrer Arbeit. Sie reflektie-

ren Probleme sozialpädagogischer Arbeit in gesamtgesellschaftlichen und in persönlichen

Erfahrungszusammenhängen.

Die Schüler verinnerlichen aktuelle Grundsätze der Sozialpädagogik – z. B. Prävention, All-

tags- und Lebensweltorientierung – und erleben sie beim gemeinsamen verantwortungsvollen

Handeln.

Begriff Sozialpädagogik

Gegenstand und historische Entwicklung der Sozialpädagogik

Funktionen und Aufgabenbereiche

sozialpädagogische Arbeitsfelder

Page 33: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

33

Psychologie/Soziologie

Auf der Basis erster Praxiserfahrungen diskutieren die Schüler grundlegende Gesetzmäßigkei-

ten der Entwicklung und fundieren ihre Erfahrungen theoretisch. Die Schüler kennen unter-

schiedliche Entwicklungsmerkmale des jüngeren Schulkindes. Sie schlagen detaillierte för-

dernde Impulse vor, diskutieren sie kritisch aus der Sicht verschiedener Arbeitsfelder, aus der

Sicht der Zugehörigkeit zu sozialen Schichten und weiterer äußerer und innerer Entwick-

lungsfaktoren.

Sie erkennen die Notwendigkeit der Herausbildung des Selbstwertgefühls der Kinder im Zu-

sammenhang mit theoretischen Ansätzen (Persönlichkeitstheorien, Bindungstheorien). Sie

erwerben Kenntnisse über den Grundprozess der Kommunikation und wenden Regeln einer

erfolgreichen Gesprächsführung zur Gestaltung einer vertrauensvollen Beziehung zum Kom-

munikationspartner an.

Kenntnisse über grundlegende Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung, Entwicklungsverläu-

fe, Entwicklungsfaktoren in ihrer Wechselwirkung

Anwendung der Kenntnisse zu den Entwicklungsmerkmalen des jüngeren Schulkindes im

kognitiven und sozial-emotionalen Bereich und in der altersgemäßen Begleitung in allen

Arbeitsfeldern

Lernstrategien und Anforderungen an die Begleitung des Lernens bei Schülern, Methoden

zur Entwicklung und Stabilisierung des Selbstwertgefühls - z. B. bei Kindern mit emotio-

nalen Belastungen und Krisen.

Grundprozess und Axiome der Kommunikation, „Aktives Zuhören“ und Besonderheiten

der Kommunikation mit Kindern, Bedeutung der Körpersprache im Kommunikationspro-

zess, pädagogisch-therapeutische Gesprächsführung mit Kindern sowie Beratungsgesprä-

che mit Eltern

Der Bereich Entwicklungspsychologie sollte im zweiten Jahr in zwei Wochenstunden umfas-

sen. Der Unterrichtsgegenstand Kommunikation sollte in einer Stunde in der Woche vermit-

telt werden. Diese Gleichzeitigkeit trägt der kontinuierlichen und systematischen Fähigkeits-

entwicklung der Schüler im Bereich der Kommunikation Rechnung.

Rechtskunde

Die Schüler erlangen Grundkenntnisse über das allgemeine Strafrecht, insbesondere das Ju-

gendstrafrecht. Sie wissen, dass das Jugendstrafrecht ein Erziehungsstrafrecht ist. Sie unter-

stützen die Erziehungsarbeit der Eltern zur Vermeidung rechtswidriger Handlungen durch

Jugendliche.

Einführung in das Strafrecht, Begriffserklärung, Bedeutung

Voraussetzung für eine Strafe

Besonderheiten des Jugendstrafrechts, Sanktionsmöglichkeiten, Jugendgerichtshelfer,

Bewährungshelfer, Erziehungsregister, Bundeszentralregister

Gesundheitserziehung

Die Schüler erfassen den Zusammenhang zwischen der körperlichen und psychischen Ent-

wicklung des Kindes im jüngeren und mittleren Schulalter. Sie leiten Konsequenzen für ein

berufsbezogenes gesundheitsförderndes Verhalten des Erziehers ab. Sie nutzen ihre vorhan-

denen Kenntnisse zu Bau und Funktion des Bewegungsapparates und erweitern diese um die

Besonderheiten im Alter von 0 – 12 Jahren. Sie kennen wichtige Schädigungen des Bewe-

gungssystems sowie deren gesundheitliche Folgen, sie entwickeln kreative Ideen zur altersge-

rechten Prävention. Die Schüler beugen Verletzungen und Unfällen im Kindes- und Jugendal-

ter vor und können dafür ihr Wissen aus dem Kurs zur Ersten Hilfe anwenden.

Page 34: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Die Schüler können Grundkenntnisse aus der Ernährungslehre anwenden und die Zusammen-

setzung einer gesunden Ernährung erklären. Sie beschreiben Folgen einer Fehlernährung und

setzen sich dazu mit aktuellen Gesundheitsberichten auseinander. Die Schüler entwickeln

kreative Ideen und methodische Varianten zur Herausbildung eines gesunden Ernährungsver-

haltens.

Entwicklung des Stütz- und Bewegungsapparates

häufige Schäden des Stütz- und Bewegungsapparates und deren Folgen für die Gesundheit,

vorbeugender Maßnahmen

Verletzungen und Unfälle im Alter von 0 - 12 Jahren, Möglichkeiten der Prävention bzw.

situationsadäquates Verhalten in problembesetzten Situationen

Fragen einer gesunden Ernährung, Gesundheitsrisiken und Folgen einer Fehlernährung

Spielerziehung

Die Schüler besitzen Kenntnisse über Fähigkeitsbereiche eines Spielleiters, erleben sich be-

wusst in dieser Rolle und reflektieren diesbezüglich ihre Stärken und Schwächen.

Die Schüler kennen unterschiedliche Spielarten/Spielformen und ihre Spezifik – insbesondere

für das jüngere und mittlere Schulkind sowie für Jugendliche – und erproben diese in sozial-

pädagogischen Arbeitsfeldern.

Die Schüler begleiten und planen Spielaktivitäten mit festen Gruppen und Zufallsgruppen in

verschiedenen Altersstufen.

der Erzieher als Spielleiter - Fähigkeitsbereiche des Spielleiters (vitaler, pädagogischer,

sozialer, didaktisch-methodischer Bereich)

Spielarten und ihre Spezifik - insbesondere für das jüngere und mittlere Schulkind, z. B.:

Denkspiele (Tangram, Streichholzspiele, Würfelspiele), Geschicklichkeitsspiele (Hand-

klappspiele, Hopse, Gummitwist, Fadenspiele, Murmeln), Darstellende Spiele (Pantomi-

me, Schattenspiel), Quiz- und Ratespiele, Bewegungsspiele (Rallye, Geländespiel), Com-

puterspiele

Spielketten mit festen Gruppen

Methodik sozialpädagogischen Handelns

Die Schüler erwerben Kenntnisse über Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und Arbeitsorganisa-

tion im sozialpädagogischen Arbeitsfeld Hort. Sie eignen sich Wissen über die Arbeit mit

Kinder- und Jugendgruppen an und erkennen Besonderheiten der Arbeit mit offenen und ge-

schlossenen Gruppen.

Arbeitsfeld Hort (Ziele, Aufgaben, Arbeitsorganisation, Arbeitsweisen)

Sozialpädagogische Gruppenarbeit (Merkmale der Gruppe, Phasen der Gruppenbildung,

Gruppendynamik, Prinzipien der Gruppenarbeit)

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-

delns

Literatur und Sprache

Die Schüler setzen sich mit den Möglichkeiten der Rezeption lyrischer Texte in der sozialpä-

dagogischen Arbeit mit Kindern auseinander.

Die Schüler eignen sich schwerpunktmäßig Kenntnisse über erzählende Literatur an, die für

Kinder im Erstlesealter zur Verfügung steht. Sie lesen sowohl phantastische als auch realist i-

sche Kinderliteratur in Form von Erzählungen und Romanen und bereiten diese didaktisch-

methodisch auf. Sie erarbeiten verschiedene Darstellungsformen und erproben ihre Umset-

Page 35: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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zung in der Praxis. Dabei werden auch Beispiele medialer Umsetzung von Kinderbüchern

berücksichtigt.

Lyrik für Kinder

Sprechen von Gedichten und Reimen

Planung eines literarisch-musikalischen Programms zur Gestaltung von Höhepunkten

Erwerb eines individuellen Repertoires an lyrischen Texten für Kinder von 0 – 10 Jahren

das realistische und das phantastische Kinderbuch

Auseinandersetzung mit Beispielen medialer Umsetzung von Kinderbüchern

Musik und Instrumental

Die Schüler erwerben die Voraussetzungen zur Gestaltung einer sinnvollen Freizeit und zur

Förderung von Interessen von Kindern im jüngeren und mittleren Schulalter mit musikali-

schen Inhalten. Sie erweitern ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, besonders im Bereich des Mu-

sikhörens und erweitern ihre Kenntnisse im Hinblick auf grundlegende harmonische Zusam-

menhänge. Ausgewählte Musikbeispiele bereiten sie für die Arbeit mit Kindern im jüngeren

und mittleren Schulalter auf und erproben ihre Angebote. Lieder für das jüngere und mittlere

Schulalter stehen im Zentrum des Gesangs und des Instrumentalspiels.

Methodik des Musikerziehung

Musikerziehung im Bereich Musikhören, Kriterien der Werkauswahl

Anlage von Höraufgaben, Musiklesestreifen

Umsetzen von Musik in Bewegung

Musik und Entspannung

Möglichkeiten der Rhythmik als Hilfe für das schulische Lernen

Rhythmik im Hort

Musikalische Grundausbildung

Vorzeichen

Struktur der Dur- und Molltonleiter, Intervalle

Quintenzirkel, Pentatonik

Gesang

Erarbeitung eines Lierepertoires, Entwicklung einer ausdrucksvollen Liedgestaltung

Zweistimmigkeit

Instrumental

Gitarre

Liedbegleitungen mit den Kadenz G-Dur (erweitert), a-Moll und e-Moll

Schlagtechnik

Tanzbegleitung, Improvisation zur musikalisch-rhythmischen Bewegung

Übungen zur Barré-Technik

Keyboard

Melodiespiel und Liedbegleitungen

Vorspiele

Festigung des Liedspiels

Kunst und Gestalten

Die Schüler vervollkommnen ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im bildnerischen

Bereich durch das Erkunden und Erproben plastischer Materialien und Techniken. Sie eignen

sich Verfahrenskenntnisse zur Arbeit mit plastischen Materialien an.

Sie erleben das plastische Gestalten von Gegenstand, Tier und Mensch als eine Aussagemög-

lichkeit, bei der künstlerische Gesetzmäßigkeiten bewusst und schöpferisch angewendet wer-

Page 36: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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den. Sie erkennen den Zusammenhang von Material, Form und Zweck bei der Gestaltung von

Gefäßen.

Sie erweitern und vertiefen ihre Fähigkeiten, künstlerische Bildungs– und Erziehungsprozesse

zu planen und so zu gestalten, dass die schöpferischen Kräfte der Kinder und Jugendlichen

geweckt und zur Entfaltung geführt werden.

Sie erleben, wie sie durch die Erweiterung, Festigung und Vertiefung ihres Fachwissens und

Könnens sowie durch ihre gewachsene pädagogisch-methodischen Handlungskompetenzen

Kindern und Jugendlichen bei der sinnvollen Gestaltung ihrer Freizeit Anregung und Unter-

stützung geben können.

Die Schüler setzen sich intensiv mit Werken der bildenden Kunst auseinander. Sie nutzen

Angebote der Region, Kunst original zu erleben und für ihre sozialpädagogische Arbeit zu

nutzen.

Gestaltungsprinzipien und –mittel bildhauerischer Arbeit

Betrachten und Reflektieren von Skulpturen, Plastiken und Objekten hinsichtlich plasti-

scher Grundprinzipien

Erproben und Erkennen der Wirkung verschiedener Verfahrenstechniken plastischen Ge-

staltens

Erkennen und Erproben des Zusammenhangs von Inhalt, Form und Funktion in einem

Kunstwerk

Reflektieren eigener Gestaltungsweisen

Elementare mathematische Grundlagen

Die Schüler setzen sich selbstständig mit mathematischen Lehrplaninhalten zunächst der 1.

und 2. Klasse auseinander und bieten Hausaufgabenhilfe an. Sie fördern gezielt Kinder mit

Migrationshintergrund.

Übergang von der Vorschule zum Wissenserwerb in der 1. Klasse

Unterstützende Spiele: z. B. Würfelspiele, Kartenspiele, Domino, Rechenmandalas,

Cuisenaire-Stäbe, Lernspiele mit Selbstkontrolle, Sudoku, Kakuro, Origami

Die Schüler wenden mit den Kindern der Hortgruppe mathematische Kenntnisse praxisnah

an.

Feststellen des Mengenbedarfs, gemeinsames Einkaufen, Umgang mit Geld

Zeitmanagament für verschiedene Aktivitäten

Anwenden von Tabellen und Übersichten zur Darstellung von Spielergebnissen oder

sportlichen Leistungen

Informationsverarbeitung

Die Schüler können Daten erfassen und mit Formeln berechnen sowie auf unterschiedliche

Weise grafisch darstellen. Sie sind in der Lage, Tabellen als Datenbank und für den Serien-

druck zu nutzen sowie Statistiken und Informationen aus dem Internet zu verarbeiten.

Erstellung und Gestaltung von Tabellen als Grundlage zur Datenberechnung

Arbeit mit dem Formeleditor (Summenbildung, Maximum, Minimum, Durchschnitt, Pro-

zentrechnung)

Bearbeitung von Statistiken, Anfertigung von Diagrammen

Nutzung von Tabellen zur Erstellung einer einfachen Datenbank und für den Seriendruck

Natur und Umwelt

Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-

gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern und gestalten eine enge Beziehung zur

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unmittelbaren Lebensumwelt und entwickeln ein aktives, verantwortungsvolles Handeln der

Kinder und Jugendlichen.

Beziehung des Menschen zu Pflanzen und Tieren seiner Umgebung

Pflanzen

Artenkenntnisse über Pflanzengruppen

Pflanzenbestimmungen (Heilpflanzen, Giftpflanzen)

gesetzliche Bestimmungen zum Pflanzenschutz

Lebensbedingungen/Lebensbereiche der Pflanzen

Erhaltung, Pflege, Vermehrung von Pflanzen

Tiere

Artenkenntnisse, Tierklassen

gesetzliche Bestimmungen zur Tierhaltung

Lebensbedingungen/Lebensbereiche der Tiere

Haltung, Pflege, Nutzung von Tieren

Gefahrenquellen bei Naturerkundungen zur Pflanzen- und Tierenwelt

Sport und Bewegung

Die Schüler erlernen unterschiedliche Verfahren und Testmöglichkeiten zur Bewegungsbeur-

teilung. An ausgewählten Beispielen (ADS/ADHS) wenden Sie psychomotorische Bewe-

gungskonzepte an. Sie sind vertraut mit der Planung und Durchführung von Sportangeboten.

Sie berücksichtigung dabei die spezifischen Erfahrungen der Kinder bei der Entwicklung von

Körper-, Sach- und Sozialkompetenzen.

ADHS, psychomotorische Bewegungskonzepte

Planung und Durchführung von Bewegungsangeboten unter Berücksichtigung verschie-

denster Zielformulierungen und Altersgruppen

4.3.5 Rahmenplan für die praktische Ausbildung

Kindertagesstätten im Bereich Hort, Schulklub, Altersbereich 6 bis 10 Jahre

Ziele

Die Schüler lernen die Struktur und die Arbeitsweisen von Einrichtungen mit Kindern im

jüngeren und mittleren Schulalter kennen. Auf der Grundlage der Bedingungsanalyse wählen

sie eine spezifische sozialpädagogische Situation aus, fertigen eine Situationsanalyse an und

leiten daraus Ziele und Inhalte für die mittelfristige Planung und Gestaltung ab. Sie erkennen

und gestalten gruppendynamische Prozesse. Sie regen die Kinder zum Spielen an, unterbrei-

ten Freizeitangebote, geben Unterstützung bei der Anfertigung der Hausaufgaben u. a.

Sie gestalten ein mittelfristiges Freizeitvorhaben. Sie gewinnen Einblicke in die didaktische

und methodische Arbeit der Lehrer im Unterricht und geben Hausaufgabenhilfen. Die Schüler

reflektieren über ihre Wirkung und die Wirkung ihrer Tätigkeit auf Kinder und Mitarbeiter

der Einrichtung, Eltern u. a.

Aufgabenstellung

1 Analysieren und Planen

Machen Sie sich in den ersten Tagen mit dem Konzept der Arbeit in der Einrichtung

bekannt.

Erfassen Sie den Entwicklungsstand der Kinder in der Gruppe.

Informieren Sie sich über aktuelle Erziehungsziele der Ausbilderin zur Entwicklung der

Kinder in der Gruppe.

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38

Fertigen Sie eine Bedingungsanalyse unter Beachtung der Tätigkeitsbereiche in der ersten

Woche schriftlich an und ergänzen Sie diese im Verlauf der praktischen Ausbildung.

Leiten Sie daraus gemeinsam mit der Ausbilderin Ziele und Aufgaben für die

sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab.

Wählen Sie aus der Bedingungsanalyse eine relevante Situation aus und leiten Sie daraus

ein mittelfristiges Vorhaben mit den Kindern ab.

Planen Sie dieses Vorhaben mit den Kindern.

Hospitieren Sie im Unterricht der Kinder der Hortgruppe.

2 Gestalten

Üben Sie mit Beginn der 2. Woche zunehmend selbständig die gruppenspezifischen

Prozesse zu führen.

Unterstützen Sie - ausgehend von der Bedingungsanalyse - die Kinder bei der Anfertigung

der Hausaufgaben und unterbreiten Sie notwendige Lernhilfen. Bieten Sie leistungsstarken

und leistungsschwachen Schülern spezifische Förderung an.

Fördern und entwickeln Sie die Freizeitinteressen der Kinder, indem Sie unterschiedliche

Tätigkeitsangebote unterbreiten, verschiedene Formen und Methoden wählen und

differenziert mit allen, mit einzelnen Gruppen oder einzelnen Kindern arbeiten.

Schaffen Sie Möglichkeiten für das Spiel in den verschiedenen Altersstufen. Seien Sie den

Kindern Spielpartner und helfen Sie ihnen, interessante und entwicklungsfördernde Spiele

zu finden.

Gestalten Sie mit den Kindern ein mittelfristiges Freizeitvorhaben (z. B. Projekt, Fest,

Wettstreit).

Nehmen Sie an Mitarbeiterberatungen teil und beteiligen Sie sich an der Zusammenarbeit

mit den Eltern.

3 Reflektieren

Denken Sie täglich über Ihre Wirkung auf die Kinder und die Wirkung Ihres Tuns mit den

Kindern nach. Begründen Sie Ihr pädagogisches Vorgehen und leiten Sie Konsequenzen

für die weitere Arbeit ab.

Führen Sie Nachweis über Ihre Tätigkeit in der praktischen Ausbildung in Form eines

Hefters (Bedingungsanalyse, Planungen).

Page 39: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

39

4.4 Modul 4: Erziehen im Jugendalter

4.4.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung

2. Schuljahr, 2. Halbjahr

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

4 Erziehen im Jugendalt er

U U U U U U U F U U U U U S S S S S U U

3. Schuljahr, 1. Halbjahr

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

4 Erziehen im Jugendalt er

P P P P P P P U U U

Das 4. Modul umfasst 30 Wochen. Es beinhaltet Unterricht, ein Fachpraktikum, das Schlüs-

selthema (K[l]eine Angst vor Jugendlichen) sowie ein Praktikum.

4.4.2 Ziele und Inhalte des Moduls

Die Schüler nutzen die in den vorangegangenen Schlüsselthemen erworbenen Fähigkeiten des

Analysierens zum selbstständigen Erschließen der Arbeitsfelder. Sie vernetzen erworbene

Kenntnisse, vor allem zum Jugendalter, um die Differenziertheit in diesen Arbeitsfeldern zu

verstehen und zu bewältigen. Die Schüler erwerben Kenntnisse über aktuelle gesellschaftliche

Probleme und sehen diese im Zusammenhang mit spezifischen Problemen ihres zukünftigen

Berufsfeldes. Sie erproben sich in der Erziehung von fast Gleichaltrigen und lernen ihre eige-

ne Wirkung einzuschätzen. Die Schüler setzen ihre Kommunikationsfähigkeiten zielgerichtet

zur selbstständigen Konfliktregelung in der Praxis ein. Teamfähigkeiten werden genutzt und

weiter gefördert. Die Schüler wenden bereits erworbene Methoden gemäß der Differenzierung

der Arbeitsfelder an. Zur Dokumentation ihrer Arbeitsergebnisse und der Herstellung von

Materialien im unmittelbaren Arbeitsprozess mit Jugendlichen wenden sie Informationstech-

niken selbstständig an. Die Schüler lernen Methoden der Beratung, z. B. der Suchtprävention

und der Gewaltprävention kennen.

4.4.3 Schlüsselthema

Die Schüler lernen in diesem Schlüsselthema die Vielfalt der Arbeitsfelder in der offenen Ju-

gendarbeit kennen oder sind in speziellen Arbeitsfeldern tätig. Sie erreichen bei einer effekt i-

ven Umsetzung ihrer Projekte eine große Öffentlichkeitswirksamkeit, z. B. bei Projekten der

Sucht- oder Kriminalitätsprävention mit Jugendlichen des Umfeldes. Sie entwickeln an Hand

dieses Themas eine größere Risikobereitschaft und Flexibilität bei der Bewältigung von Kon-

flikten in der Praxis und erproben zielgerichtet ihre erworbenen kommunikativen Grundfä-

higkeiten.

Ziele

Die Schüler beschäftigen sich im Rahmen des Themas mit aktuellen Problemen der Jugendar-

beit. Sie diskutieren Probleme der Arbeit in dieser Altersstufe mit Praxispartnern und leiten

daraus Ideen für konkrete Projekte ab. Ausgangspunkt sind Situationsanalysen zur Bedürfnis-

lage der Jugendlichen in ihrer Beziehung zum jeweiligen Umfeld.

Die Schüler gestalten mit Praxispartnern Projekte oder bereiten solche vor. Die Schüler wen-

den ihre theoretischen Kenntnisse über die Spezifik des Jugendalters in der Praxis an. Sie

Page 40: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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entwickeln die Teamfähigkeit und die Fähigkeit zum Selbstmanagement weiter und setzen

dabei bewusst in anderen Schlüsselthemen erworbene Methoden ein.

Inhalte

Der Inhalt ergibt sich aus der Situationsanalyse in einem spezifischen Arbeitsfeld der

Jugendarbeit. Von den Bedürfnissen der Jugendlichen ausgehend, leiten die Schüler Aufgaben

für ihre eigene Tätigkeit ab. Diese Aufgaben können auch in Arbeitsfeldern gefunden werden,

die sich gesellschaftlichen Problemgruppen zuwenden (z. B. straffällig gewordene Jugendli-

che).

4.4.4 Rahmenpläne für den Unterricht

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch

Die Schüler entwickeln durch Übungen in sprachlichen Darstellungsformen (Argumentation,

Gespräch, Erörterung, Rede u. a.) ihre Sozial- und Handlungskompetenz aus. Das befähigt

sie, in unterschiedlichen Berufsfeldern problemorientierte Kommunikationssituationen erfolg-

reich zu meistern.

Argumentation, Gespräch und Redegestaltung

Argumenationsstrategien

Aufbau einer Argumentation, Führen und Anleiten von Argumentationsgruppen

Problemerörterung

textbezogene Erörterung

themenbezogene Erörterung

Pro-Kontra-Diskussion

redestilistische Mittel

Aufbau einer Rede

Sprech-Denk-Vorgang (rhetorischer Fünfsatz)

Sozialkunde

Die Schüler erkennen und diskutieren - ausgehend von ihrer eigenen Erfahrungswelt - Mög-

lichkeiten und Probleme der Europäischen Union auf politischer, ökonomischer und sozialer

Ebene. Sie erschließen selbstständig Informationen, um die Möglichkeiten der Ausbildung,

Arbeit und Lebensgestaltung von Jugendlichen in der EU zu beurteilen. Die Schüler erkennen

die Motive für die europäische Integration, den Zusammenhang von Integration und staatli-

cher Souveränität - z. B. auf wirtschaftlichem Gebiet. Sie stellen den Aufbau und die Struktur

der EU dar, erkennen Unterschiede zum politischen System in der BRD und ziehen Schluss-

folgerungen für eine notwendige Verbesserungen der demokratischen Einflussnahme in der

Union.

die Idee der Europäischen Einigung – Geschichte der EU

der Stand der politisch-institutionellen Integration in der EU – demokratische Strukturen

in der EU, deren Defizite und Möglichkeiten der Entwicklung

die Formen der Zusammenarbeit in der EU (Binnenmarkt, Vertrag von Maastricht,

EWWU)

Leben und Arbeiten im vereinten Europa, Lernen und Studieren in der EU

Page 41: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

41

Evangelische Religion

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 3)

Die Schüler verstehen das Pfingstereignis als Urdatum der jungen christlichen Gemeinde. Sie

erfassen die Bedeutung des Paulus. Sie lernen Taufe und Abendmahl als Sakramente des

christlichen Glaubens kennen und erwerben ein Verständnis für die konfessionellen Unter-

schiede. Die Schüler kennen das Leben Martin Luthers und können ihn in die Diskussionen

seiner Zeit einordnen. Sie setzen sich mit den Begriffen der „evangelischen Freiheit“ und

„Priestertum aller Gläubigen“ auseinander. Sie verstehen die reformatorische Lehre von der

Rechtfertigung als befreiender Kraft, die dem Einzelnen einen neuen Anfang ermöglicht in

der Zusage, angenommen und wertgeschätzt zu sein.

Sie setzen sich mit Bonhoeffer und der Geschichte der Bekennenden Kirche auseinander. Sie

begreifen, dass Kirche in einem fortwährenden Entwicklungsprozeß steht (ecclesia semper

reformanda), das Religion aber auch zur negativen Beeinflussung und Unterdrückung miß-

braucht werden kann. Die Schüler machen sich die Gefahr durch Sekten und okkulte Prakti-

ken bewußt.

Pfingsten, die Wirkung des heiligen Geistes

Paulus: Leben und Bedeutung

Leben aus dem Geiste: die Anfänge der christlichen Gemeinde, Taufe und Abendmahl

Martin Luther und die Reformation: Vorreformatoren,z.B. Waldenser, Hussiten, Wicliff

Rechtfertigungslehre, Priestertum aller Gläubigen, evangelische Freiheit (Halloween oder

Reformationstag?)

Die Kirche in Entwicklung: Bonhoeffer und die Bekennende Kirche, Schuld und Versa-

gen, Barmen

Sekten und Okkultismus

Philosophie

(vgl. Zielstellungen des 3. Moduls)

Die Schüler erlernen und üben grundlegende methodische Vorgehensweisen des Philosophie-

rens mit Kindern und Jugendlichen. Sie sind in der Lage, zu einem aktuellen Thema selbst-

ständig eine altersgemäße Gesprächsrunde zu konzipieren und durchzuführen. Sie vervoll-

kommnen ihre Fragetechnik und entwickeln Sensibilität für interessante Zugänge bzw. Anläs-

se des Philosophierens.

philosophische Denkbewegung

Grundregeln - z. B. Philosophieren als pädagogische Haltung, Prinzipien (Kopf, Herz und

Hand)

Fragetechniken, Gruppengespräche, Diskussionen, Statements, Pro/Kontra-Diskussionen

Bearbeitung unterschiedlicher Fragen und Probleme aus dem Schlüsselthema und aus der

praktischen Ausbildung

Arbeit an ausgewählten Fachtexten der Anthropologie (Mensch und Technik, Rolle der

Freizeit, Mensch als utopienbildendes Wesen), je nach Lernbedürfnissen der Klasse

Fremdsprache

(vgl. Zielstellung 1. Modul)

The British – a people of different nations

living together of different nations, different ways of life

problems of immigrants, comparison with Germany, problems in care work with people

from other countries

Page 42: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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History now and then

traditions, historical buildings, monuments etc., events in the past and today, everyday

situations in Great Britain

holidays around the year

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik

(Weiterführung des lehrgebietsbezogenen Themas Sozialpädagogik aus Modul 3)

Klassische Methoden

aktuelle Grundsätze (z. B. Prävention, Lebenswelt- und Situationsbezogenheit, Alltagsori-

entierung, Integration und Partizipation)

Probleme der sozialpädagogischen Arbeit

Psychologie/Soziologie

Die Schüler kennen Entwicklungsaufgaben im Jugendalter und die Schwierigkeiten bei deren

Bewältigung. Sie diskutieren und bewerten Möglichkeiten der Unterstützung der Jugendli-

chen. Die Schüler nutzen und erweitern ihre kommunikativen Fähigkeiten bei der Gesprächs-

führung mit Jugendlichen und reflektieren über ihren eigenen Kommunikationsstil. Sie erken-

nen mögliche Kommunikationsstörungen und finden Lösungsansätze.

Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

Entwicklungsmerkmale im kognitiven und sozial-emotionalen Bereich

Wechselwirkung zwischen körperlicher und psychischer Entwicklung

Bewältigungsstrategien für Entwicklungsaufgaben und fördernde Impulse des Erziehers

Moderation von Konfliktgesprächen (Schwerpunkt Deeskalation)

ausgewählte Beispiele für Kommunikationsstörungen

effektive Gesprächsführung (Zusammenfassung)

Rechtskunde

Die Schüler erwerben Grundkenntnisse zum Jugendschutzgesetz und zum Arbeitsrecht. Sie

sind befähigt, ihr Wissen in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern umzusetzen. Sie erkennen,

dass der gesetzliche Jugendschutz eine Ergänzung zum erzieherischen Jugendschutz ist. Die

Schüler kennen ausgewählte arbeitsrechtliche Grundlagen.

Bedeutung und Schwerpunkte des Jugendschutzgesetzes

Einführung in das Arbeitsrecht, Arbeitsverträge, Jugendarbeitsschutzgesetz, Bundesur-

laubsgesetz, Rechte und Pflichten von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, Kündigungen

Gesundheitserziehung

Die Schüler erkennen häufig auftretende Gesundheitsprobleme und ausgewählte chronische

Erkrankungen im Jugendalter. Sie sind in der Lage, erworbenes Wissen zu vernetzen und

wirksame Präventivmaßnahmen abzuleiten. Dazu nutzen sie die Methoden der Beratung. Die

Schüler beziehen zur Bewältigung fiktiver und realer Situationen Kenntnisse aus unterschied-

lichen Fächern ein, um Schlussfolgerungen für ein situationsangemessenes und einfühlsames

Erzieherverhalten im Umgang mit betroffenen Jugendlichen abzuleiten.

körperliche Entwicklung im Jugendalter

ausgewählte Süchte und Erkrankungen im Jugendalter einschließlich Prävention (z. B.

Akne, sexuell übertragbare Erkrankungen, Essstörungen, Drogenabhängigkeit)

Page 43: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

43

Regeln zur Betreuung von chronisch kranken Jugendlichen

Spielerziehung

(Fortsetzung der Zielsetzung von Modul 3)

Spielarten und ihre Spezifik – insbesondere für Jugendliche, zum Beispiel:

darstellende Spiele: problemorientiertes Rollenspiel, spontanes dialogisches Rollenspiel

(Stegreifspiel), Scharaden

Interaktionsspiele

Bewegungsspiele: Rallye, Geländespiel

Computerspiele

Spielvorhaben mit festen Gruppen und Zufallsgruppen

Methodik sozialpädagogischen Handelns

Die Schüler erwerben Kenntnisse über die Ziele, Aufgaben, Arbeitsweisen und die Arbeitsor-

ganisation familienersetzender Einrichtungen, Freizeiteinrichtungen sowie Einrichtungen der

gesundheitlichen Förderung und erkennen besondere Anforderungen an die Tätigkeit des Er-

ziehers. Sie lernen Planungsansätze der offenen Kinder- und Jugendarbeit kennen und setzen

sich mit ihrer Anwendbarkeit in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern auseinander. Sie reflek-

tieren theoriebezogen ihre Erfahrungen aus dem Praktikum.

Die Schüler kennen Möglichkeiten der Arbeit mit Mitarbeitern in der Einrichtung, mit Fach-

kräften in anderen Einrichtungen und im Gemeinwesen sowie mit Eltern.

Arbeitsfelder des Erziehers (familienersetzende Einrichtungen, Einrichtungen der offenen

Jugendarbeit, Einrichtungen der gesundheitlichen Förderung), Ziele, Aufgaben, Arbeits-

weisen, Arbeitsorganisation

Anforderungen an den Erzieher, die sich aus der Spezifik des Arbeitsfeldes ergeben

Planungsansätze in der offenen Kinder- und Jugendarbeit (z. B. freizeitorient, spielpäda-

gogisch, erlebnispädagogisch, produktorientiert, problemorientiert)

Planungsansätze in der Entwicklung der Heimerziehung (z. B. familienorientiert, thera-

peutisch, gruppenbezogen, alltagspädagogisch)

Teamarbeit (Ziele, Formen, Voraussetzungen, Probleme)

Öffentlichkeitsarbeit (Notwendigkeit, Voraussetzungen, Formen)

Elternarbeit (Notwendigkeit, Ziele, Aufgaben, Formen, Inhalte)

Vor- und Nachbereitung der praktischen Ausbildung

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-

delns

Literatur und Sprache

Die Schüler werden befähigt Comics, Jugendbücher und Abenteuerbücher in Verbindung mit

anderen Medien zu analysieren und zu bewerten. Sie lernen dabei die Analysetechniken, die

Beurteilungskriterien sowie didaktisch-methodische Vorgehensweisen für die Rezeption ju-

gendspezifischer Medien anzuwenden. Kommunikativen Techniken und ihre Wirkungen ste-

hen im Vordergrund.

Comics

Jugendbuch

Abenteuerbuch

Möglichkeiten der Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit bei Jugendlichen

Page 44: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Musik und Instrumental

Die Schüler setzen sich mit den Besonderheiten des Musikhörens im Jugendalter auseinander.

Sie eigen sich grundlegendes Wissen und Können zum Musizieren und zum Umsetzen von

Musik in Bewegung, Spiel, Bild und Sprache an. Sie sind in der Lage, Musik in elementarer

Form zur Entspannung zu nutzen. Die Schüler verstehen grundlegende harmonische Abläufe

in der Musik und nutzen ihre Kenntnisse bei der Erarbeitung eines Liedrepertoires für das

Jugendalter.

Methodik der Musikerziehung

Besonderheiten des Musikhörens im Jugendalter

Musizieren

Ziele und Systematik des Musizierens, Auswahl des Musiziergutes

Methodische Möglichkeiten des Musizierens und der Klanggestaltung - Latin-Percussion,

Schlagzeug, Körperinstrumente, Geräusch

Umsetzen von Musik in Bewegung, Spiel, Bild, Sprache

Grundkenntnisse im Bereich der musikalisch-rhythmischen Bewegung (Tanzformen,

Schrittarten, Handfassungen, Formen im Raum, Bewegungswechsel u. a.)

Musik und Entspannung

Musikalische Grundausbildung

Anstimmen

Kadenz

Transponieren

Grundkenntnisse zu metrisch-rhythmischen Zusammenhängen beim Musizieren mit Ju-

gendlichen

Gesang

Erarbeitung des Lierepertoires, Entwicklung der ausdrucksvollen Liedgestaltung

Instrumental

Gitarre

erweiterte Kadenz C-Dur

differenziertes Begleitspiel, Schlagtechnik

Keyboard

Melodiespiel und Liedbegleitungen

ausgewählte Tonleitern und Kadenzen

Liedspiel und einfache Spielstücke

Kunst und Gestalten

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 3)

Erproben und Erfahren der Wirkung des Gestaltens von Gegenstand, Tier und Figur mit

verschiedenen plastischen Massen

Erproben und Erkennen der Wirkung dreidimensionalen Gestaltens aus Papier, Pappe und

Papiermasché

Methoden plastischen Gestaltens im Kinder- und Jugendalter

Methoden der Betrachtung von Skulpturen, Plastiken und Objekten mit Kindern und Ju-

gendlichen

Planung von Angeboten zum plastischen Gestalten im Freizeitbereich

Erleben von Kunst im Original - der künstlerische Rezeptionsprozess (Museumspädago-

gik)

Page 45: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Elementare mathematische Grundlagen

Sie gewinnen Einblicke in die mathematische Kenntnisvermittlung der 3. und 4. Klasse. Die

Schüler unterstützen die Anfertigung von Hausaufgaben. Sie nutzen dabei bewusst die didak-

tisch-methodischen Kompetenzen, um Kindern mit Lernschwächen auf mathematischem Ge-

biet zu helfen.

Die Schüler verfügen über Kenntnisse zu den möglichen Ursachen und Folgen einer

Dyskalkulie (Rechenschwäche). Sie kennen Institutionen, die eine eventuelle Entwicklungs-

störung bei den Kindern diagnostizieren und weitere Hilfe anbieten.

Knobelaufgaben

Konstruktionsspiele

Quiz

Sodoku

interaktive Lernsoftware

Informationsverarbeitung

Die Schüler vervollkommnen ihre Fähigkeiten bei der Nutzung des Internets. Sie werden be-

fähigt, die vielfältigen Möglichkeiten des Computers als multimediale Einheit zu erkennen

und seine Einsatzmöglichkeiten in der Praxis im Umgang mit Kindern und Jugendlichen an-

zuwenden. Sie sind in der Lage, mögliche Gefahren für Kinder und Jugendliche zu erkennen

und abzuwenden.

Internetnutzung für Kinder (Kinderseiten, Kindersuchmaschinen, Gefahren der Nutzung,

Sperrung und Filterung von Internetseiten)

Benutzung von Foren, Chats und You Tube (Verhaltenskodex, Gefahren)

legale und illegale Downloads (Musikdownloads)

Kenntnisse über Autoren- und Persönlichkeitsrechte im Internet

Natur und Umwelt

Die Schüler erschließen ökologische Zusammenhänge, stellen gesellschaftliche Bezüge her

und vertiefen sachkompetent eigene Standpunkte, Einstellungen sowie Verhaltensweisen zum

umweltbewussten Handeln.

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 1)

Die Schüler sind sich bewusst, dass sie bei der Gestaltung der Umwelt, eine unverzichtbare

und nachhaltige Rolle als Vorbild bei der Umweltbildung und –erziehung der Kinder und Ju-

gendlichen einnehmen.

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 1)

Die Schüler verfügen über Kenntnisse und Methoden, um das Interesse der Kinder und Ju-

gendlichen an der Umwelt herauszubilden. Sie fördern eine enge Beziehung zur unmittelbaren

Lebensumwelt und deren aktives und verantwortungsvolles Handeln.

Umwelt als Lebens- und Handlungsraum – Einflussnahme des Menschen auf Ökosysteme,

Einsicht in globale Probleme

Ökosysteme

Wald

Wiese

See

globale Probleme

Belastung von Luft, Wasser, Boden

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Abfall und Recycling

Entwicklung der Weltbevölkerung

Rohstoffe und Bewirtschaftung von Land und Meeren

Erscheinungsformen der Belastung/Zerstörung

Ursachen/Folgen der Belastung/Zerstörung

Maßnahmen zur Minderung/Vermeidung von Belastung/Zerstörung der Umwelt in der

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Entwicklung von Projektideen für die sozialpädagogische Tägigkeit

Sport und Bewegung

Die Schüler erkennen die Bedeutung der Trendsportarten zur Befriedigung jugendlicher Frei-

zeitinteressen und eignen sich Kenntnisse zur Vermittlung an ausgewählten Beispielen an

(Fitness, Walken, Skaten, Trampolinspringen).

Sie werden mit dem Regelwerk wichtiger Sportspiele vertraut gemacht und können Turniere

und Sportfeste gestalten.

Fitness (Stationsbetrieb für Krafttraining, Aerobic)

Nutzung des Trampolins

Planung und Durchführung von Turnieren an selbstgewählten Beispielen (Volleyball,

Fußball, Tischtennis)

4.4.5 Rahmenplan für das Fachpraktikum Steuerung von Erziehungsprozessen

Die Schüler systematisieren vorbereitend auf das Schlüsselthema ihre Kenntnisse über die

Begleitung und Steuerung von Erziehungs- und Bildungsprozessen. Sie wenden zwei ver-

schiedene Planungsstrategien an.

Die Schüler planen im Rahmen der Arbeit mit dem Bildungsplan die systematische Fä-

higkeitsentwicklung und erkennen Möglichkeiten der Erfassung von Lernfortschritten

(funktionsorientierter Ansatz, Prozessdiaggnostik).

Die Schüler planen situationsorientiert die verschiedenen Möglichkeiten der Steuerung

von Lernprozessen in der Freizeit - ausgehend von Themen oder von aktuellen Situationen

(projektorientierter, situationsorientierter Ansatz).

Sie gehen exemplarisch vor und wenden die bisher erworbenen Kenntnisse fächerübergrei-

fend an. Sie bereiten sich dadurch aktiv auf die Arbeit im Spezialisierungsbereich vor.

4.4.6 Rahmenplan für die praktische Ausbildung

Freizeiteinrichtungen, Kinder- und Jugendwohngruppen, Kureinrichtungen, Tagesgruppen,

Behinderteneinrichtungen, Altersbereich 10 - 18 Jahre

Ziele

Die Schüler lernen die Struktur und Arbeitsweise von Einrichtungen mit älteren Kindern und

Jugendlichen kennen. Auf der Grundlage einer Bedingungsanalyse wählen sie eine spezifi-

sche sozialpädagogische Situation aus, fertigen eine Situationsanalyse an und leiten daraus

Inhalte für eine mittelfristige Planung ab und üben sich in deren Gestaltung.

Sie erkennen gruppendynamische Prozesse und leiten Maßnahmen zur Entwicklung der

Gruppe ab. Sie beachten und unterstützen die Umsetzung der Erziehungshilfeplanung für ein-

zelne Kinder/Jugendliche. Sie unterbreiten und gestalten Freizeitangebote, geben Unterstüt-

zung bei der Anfertigung der Hausaufgaben und bieten den Kindern/Jugendlichen notwendige

Lebenshilfe an.

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Die Schüler reflektieren über ihre Wirkung und die Wirkung ihrer Tätigkeit auf Kinder und

Jugendliche, Mitarbeiter der Einrichtung, Eltern u. a.

Aufgabenstellung

1 Analysieren und Planen

Machen Sie sich in den ersten Tagen mit dem Konzept der Arbeit in der Einrichtung

bekannt.

Erfassen Sie den Entwicklungsstand der Kinder/Jugendlichen in der Gruppe.

Informieren Sie sich über aktuelle Erziehungsziele des Ausbilders zur Entwicklung der

Kinder/Jugendlichen in der Gruppe.

Fertigen Sie die Bedingungsanalyse in der ersten Woche schriftlich an und ergänzen Sie

diese im Verlauf der praktischen Ausbildung.

Leiten Sie daraus gemeinsam mit demAusbilder Ziele und Aufgaben für die

sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab.

Wählen Sie aus der Bedingungsanalyse eine Situation aus und leiten Sie daraus ein

mittelfristiges Vorhaben mit den Kindern/Jugendlichen ab.

Planen Sie dieses Vorhaben mit den Kindern/Jugendlichen.

2 Gestalten

Üben Sie mit Beginn der 2. Woche zunehmend selbstständig die gruppenspezifischen

Prozesse zu führen.

Gehen sie von der Bedingungsanalyse aus. Unterstützen Sie die Kinder/Jugendlichen bei

der Gestaltung der Freizeit, der Anfertigung von Hausaufgaben und bei der Bewältigung

hauswirtschaftlicher und pflegerischer Tätigkeiten. Bieten Sie Lebenshilfen und Lernhilfen

an.

Stehen Sie den Kindern/Jugendlichen als Gesprächspartner zur Verfügung.

Fördern Sie die Entwicklung von Freizeitinteressen der Kinder/Jugendlichen.

Schaffen Sie mit den Kindern/Jugendlichen Möglichkeiten der Geselligkeit und

Entspannung.

Nehmen Sie an Mitarbeiterberatungen teil. Unterstützen Sie die Zusammenarbeit mit den

Eltern, dem Jugendamt, dem Träger u. a.

Integrieren Sie sich in die Arbeit der Einrichtung.

3 Reflektieren

Denken Sie täglich über Ihre Wirkung in der Interaktion zwischen Erzieher und

Kindern/Jugendlichen nach. Begründen Sie gegenüber Ihrem Ausbilder Ihr pädagogisches

Vorgehen und leiten Sie Konsequenzen für die weitere Arbeit ab.

Führen Sie Nachweis über Ihre Tätigkeit in der praktischen Ausbildung in Form eines

Hefters (Bedingungsanalyse, Planungen).

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48

4.5 Modul 5: Spezialisierung Kindertagesbetreuung oder Spezialisierung

Jugendarbeit

4.5.1 Überblick über die Struktur der Ausbildung

3. Schuljahr, 1. Halbjahr

11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

5 Spezialis ierung

U U U U U U U U U U

3. Schuljahr, 2. Halbjahr

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40

5 Kindertagesbetreuung oder Jugendarbeit

F S S S S P P P P P P P P P P P P P P P

Das 5. Modul umfasst 30 Wochen. Es beinhaltet die Spezialisierung, die sowohl durch den

Unterricht, das Schlüsselthema „Mein Berufsfeld suchen, finden und gestalten“, ein Fach-

praktikum und die praktische Ausbildung getragen wird.

4.5.2 Ziele und Inhalte des Moduls

Die Schüler wenden ihre Kenntnisse und Fähigkeiten integrativ und fachübergreifend auf un-

terschiedliche Berufsfelder des Erziehers an. Sie erweitern gezielt ihre pädagogische und me-

thodische Handlungskompetenz in den Spezialisierungsrichtungen

Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit.

Die Schüler treffen vor Beginn des Moduls 5 eine Entscheidung über die jeweils angebotenen

Spezialisierungsrichtungen. Sie reflektieren selbständig über Fragen, Probleme und Wissens-

gebiete, die sie in der Spezialisierung vertiefen und erweitern wollen. Das Modul 5 beinhaltet

neben der Spezialisierung die Erweiterung von Kenntnissen und Fähigkeiten im sozialen Ma-

nagement.

Die Schüler erwerben Einsichten in die Führung von sozialen Einrichtungen ihres Spezialisie-

rungsbereiches sowie in die Arbeitsweise von Ämtern und verschiedenen Trägern. Dadurch

erkennen sie Zusammenhänge in der sozialen Marktwirtschaft und deren Folgen für die Er-

ziehungsarbeit. Sie gestalten gemeinsam mit den Erziehern aktiv die pädagogische Arbeit

unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Bedingungen der jeweiligen Einrichtung. Sie

gewinnen gesellschaftliche Partner, vor allem Eltern, aber auch Vereine und verschiedene

Träger und gestalten mit ihnen kooperative Beziehungen. Dafür nutzen sie verschiedene Me-

dien und üben sich in der selbstbewussten öffentlichen Darstellung ihrer Berufsrolle.

Die Schüler spüren sensibel Lebens-und Praxissituationen auf und führen Sozialraumanalysen

durch. Sie leiten daraus Konsequenzen für die Gestaltung von speziellen Erziehungsfragen ab.

Die Schüler bereiten sich umfassend und aktiv auf den Beginn ihrer persönlichen Berufstätig-

keit vor.

4.5.3 Themen für die Spezialisierung

Die Themen der Spezialisierung sind übergeordnete und von der Altersstufe relativ unabhän-

gige Aspekte der Erziehung. Sie qualifizieren die Sicht auf die Erziehung in der jeweiligen

Altersstufe und stellen diese teilweise auf eine neue Grundlage. Die Themen werden im zur

Verfügung stehenden Unterricht, im Schlüsselthema und während des Abschlusspraktikums

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realisiert. Die Zielstellungen und Inhalte der Rahmenlehrpläne für den Unterricht geben zu-

gleich eine Orientierung für die fachliche Arbeit in allen Ausbildungsformen. Eine Koopera-

tion zwischen den beteiligten Fächern ist erwünscht.

Themen für die Spezialisierungsrichtungen Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit

Gesundheitsprophylaxe

Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe finden vor allem die ganzheitliche Ent-

wicklung und Förderung eines Gesundheitsbewusstseins im Sinne einer umfassenden gesun-

den Lebensweise sowie das entsprechende Einüben gesundheitsfördernder Handlungen wie

Zahnpflege, gesunde Ernährung, Anwendungen zur Stärkung des Immunsystems, Entspan-

nungsverfahren für Kinder, Jugendliche und Familien Beachtung. Diese sind zugleich eine

Möglichkeit, familienergänzend und -unterstützend einen möglichen finanziellen Nachteil

von betroffenen Familien auszugleichen und die Stärkung der Resilienz zu fördern. Dabei

beteiligen sich die Schüler in der Spezialisierung an der Erarbeitung und Erprobung von kon-

kreten Erziehungskonzepten mit gesundheitsprophylaktischen Zielstellungen. Die Zusam-

menarbeit mit den örtlichen Krankenkassen im Sinne der fachlichen Kooperation (Ernäh-

rungsberatung, Rückenschule, Unfallverhütung, Stressmanagement u. a.) wird erschlossen.

Beteiligte Fächer können sein: Gesundheitserziehung, Psychologie/Soziologie, Kunst und

Gestalten, Sport und Bewegung, Englisch.

Multikulturelle Erziehung

Die Schüler lernen Hintergründe und Bedingungen des Lebens unterschiedlicher kultureller

Traditionen und Lebensweisen kennen. Sie entwickeln Toleranz und Verständnis für diese

Verschiedenheit und erfassen die Ursachen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Sie leisten integrative Erziehung mit Hilfe verschiedener Methoden und stärken das Selbst-

bewusstsein Benachteiligter. Sie erarbeiten Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich und zur

Förderung auf sprachlichem Gebiet. Die Schüler arbeiten aktiv mit Eltern zusammen. Sie nut-

zen die Stärken ausländischer Jugendlicher bewusst um diese an der offenen Jugendarbeit zu

beteiligen.

Beteiligte Fächer können sein: Sozialkunde, Religion, Rechtskunde, Englisch, Psycholo-

gie/Soziologie, Spielerziehung, Methodik des sozialpädagogischen Handelns, Literatur und

Sprache, Musik und Instrumental, Kunst und Gestalten.

Themen für die Spezialisierungsrichtung Kindertagesbetreuung

Elternarbeit

Die Elternarbeit gewinnt in der Kindertagesbetreuung durch die stark differenzierte Eltern-

schaft eine zunehmende Bedeutung. Die Schüler erkunden die Lebenssituation von Familien

und die Herkunft und Bedürfnisse der Eltern. Auf dieser Grundlage erproben sie die Gestal-

tung von verschiedenen Formen der Elternarbeit und gestalten diese mit.

Sie informieren sich aktiv über den aktuellen Stand der Elternbildung in ihrer Region und

können Eltern auf deren Wunsch entsprechend beraten.

Die Schüler üben sich in der Beratung von Eltern zu verschiedenen Erziehungsfragen und

zeigen dabei Respekt, Empathie und Konfliktfähigkeit. Die Schüler motivieren die Eltern zur

Elternmitarbeit. Sie gestalten aktiv eine Form der Elternarbeit und werten diese aus.

Beteiligte Fächer können sein: Sozialkunde, Psychologie/Soziologie, Rechtskunde, Spieler-

ziehung, Methodik des sozialpädagogischen Handelns, Literatur und Sprache, Informations-

verarbeitung, Sport und Bewegung.

Page 50: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

50

Sprachförderung

Die Schüler setzen sich aktiv mit Sprachförderung auseinander. Sie nutzen ihre ersten Erfah-

rungen aus der Arbeit mit dem Rahmenplan zur zielgerichteten Vorbereitung auf die Schule.

Sie richten dabei ihre Aufmerksamkeit sowohl auf die Vorschulerziehung als auch auf die

schulische Arbeit. Sie gestalten Spiele zur Sprachförderung und beteiligen sich an den Aufga-

ben des Erziehers beim Spracherwerb. Sie arbeiten fächerübergreifend bei Problemen des

Spracherwerbs und deren Begleitung (LRS). Die Schüler erwerben einen Überblick über Di-

agnose- und Förderprogramme. Sie nutzen Formen der Elternarbeit zur gemeinsam gestalte-

ten Sprachförderung. Die Schüler gestalten die Zusammenarbeit mit sprachtherapeutischen

Einrichtungen der Region.

Beteiligte Fächer können sein: Philosophie, Englisch, Psychologie/Soziologie, Literatur und

Sprache.

Themen für die Spezialisierungsrichtung Jugendarbeit

Moderation von Gruppengesprächen

Die Schüler gestalten in der Region unterschiedliche Veranstaltungen mit größeren Gruppen

von Teilnehmern unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen inhaltlichen Aufgaben.

Sie beziehen die Teilnehmer aktiv in die Gestaltung ein und nutzen Methoden wie Brainstor-

ming, Podiumsdiskussion, Wettstreit, Zukunftswerkstatt u. ä. Sie erlernen wertfreie Techni-

ken, um die Interessen aller Beteiligten zu erfassen und aufrecht zu erhalten. Sie arbeiten er-

gebnisorientiert und sachorientiert im Team und motivieren alle Teilnehmer zur kreativen

Mitarbeit. Die Schüler üben den Umgang mit Widerständen und verbalen Aggressionen.

Beteiligte Fächer können sein: Deutsch, Psychologie/Soziologie, Spielerziehung, Literatur

und Sprache, Sport und Bewegung.

Visualisierungs- und Präsentationstechniken

Die Schüler nutzen verschiedene Medien und Techniken, um ihre erzieherischen Vorhaben

und ihre Einrichtungen darzustellen, zu präsentieren und wirkungsvoll öffentlich zu vertreten.

Sie üben sich in der Werbung für gesellschaftlich wichtige Projekte auf den Gebieten des

Sports, der Kultur und der Bildung in ihrer Region. Sie kennen unterschiedliche Präsentati-

onssoftware und nutzen sie kompetent.

Beteiligte Fächer können sein: Informationsverarbeitung, Kunst und Gestalten, Psycholo-

gie/Soziologie, Englisch.

4.5.4 Schlüsselthema

Die Schüler vertiefen gezielt die erzieherische Arbeit in einem Arbeitsfeld der Spezialisie-

rung. Dabei sind die unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten und Inhalte durch den Cha-

rakter des Arbeitsfeldes geprägt.

In der Spezialisierungsrichtung Kindertagesbetreuung ist durch die jeweilige Institution,

deren sozio-kuturelles Umfeld, deren Konzeption und deren Elternschaft ein relativ vorge-

prägter Handlungsrahmen gegeben. Die Schüler gestalten unter Beachtung dieser Bedingun-

gen die Erziehungsarbeit nach den Erwartungen und Wünschen der Eltern und Familien. Sie

entwickeln eine vertiefende, differenzierte Sicht auf die Familie und auf die Entwicklung der

Kinder. Sie gestalten in der Gruppe die individuelle Förderung der Kinder, indem sie sie sorg-

fältig beobachten, den Entwicklungsstand dokumentieren und mit den Eltern gemeinsam die

Entwicklung unterstützen. Sie fördern die gesunde Entwicklung der Kinder, gestalten eine

altersgerechte und intensive Sprachförderung. Dabei treten sie sicher auf. Sie integrieren Kin-

der aus verschiedenen Kulturen in die Gruppe.

Im Rahmen des sozialen Managements nehmen die Schüler an Führungsaufgaben der Ein-

richtung teil. Sie gestalten Formen der Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit, nehmen Teil an der

Page 51: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

51

wirtschaftlich effektiven Gestaltung der Erziehung, erkunden die notwendigen Bestimmungen

für eine Betriebserlaubnis u. ä.

In der Spezialisierungsrichtung Jugendarbeit führen die Schüler Sozialraumanalysen durch,

um auf spezielle Fragen der Erziehung einzuwirken. Sie erfassen neben der sozialen Zusam-

mensetzung des Umfelds auch Wünsche und die Jugendlichen interessierende Fragen. Mit

verschiedenen Methoden recherchieren sie soziale Besonderheiten und die Angebote dieser

Region, um im Arbeitsfeld darauf Einfluss nehmen zu können. Sie erarbeiten und gestalten

gemeinsam mit den Jugendlichen Projekte auf der Basis der Sozialraumanalyse. Die Integra-

tion von ausländischen Jugendlichen oder von Jugendlichen anderer Randgruppen erfolgt

durch Formen der offenen Jugendarbeit.

Im Rahmen des sozialen Managements erarbeiten sie zudem Konzepte, planen Projekte, stel-

len Finanzierungspläne auf und erkunden Möglichkeiten des Sponsorings für ihre Vorhaben.

Sie beteiligen sich aktiv an der Gestaltung von öffentlichen Veranstaltungen der Region. Sie

stellen ihre Erziehungsarbeit mit Hilfe verschiedener Medien öffentlich vor. Dabei treten sie

sicher auf.

4.5.5 Rahmenpläne für den Unterricht

Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

Deutsch (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler sind befähigt, Texte zu analysieren und zu interpretieren. Sie kennen die sprachli-

chen Mittel und sind in der Lage, die eigene Meinung sprachlich angemessen in der Gruppe

zu äußern. Die Schüler planen und leiten die Gruppengespräche selbstständig.

Gruppengespräche vorbereiten, Argumentationen planen

Textanalyse

Interpretation von Texten

Stilmittel

Sozialkunde (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler diskutieren die Grundzüge der marktwirtschaftlichen Ordnung und erkennen Un-

terschiede zwischen „freier" und „sozialer" Marktwirtschaft. Sie unterscheiden verschiedene

Eigentumsformen und machen sich auf der Grundlage dieser Kenntnisse mit Besonderheiten

privater Einrichtungen im Bereich der Sozialpädagogik vertraut. Sie benennen Probleme der

Marktwirtschaft unter dem Aspekt der Globalisierung und diskutieren Auswirkungen auf die

Menschen und auf ihre eigenen Berufsvorstellungen. Sie analysieren und beurteilen Ursa-

chen, Erscheinungen und gesellschaftliche Auswirkungen der Massenarbeitslosigkeit, dis-

kutieren den Strukturwandel der Arbeit unter der These der „Dienstleistungsgesel lschaft“

und schlussfolgern Möglichkeiten für das eigene Berufsleben.

Wirtschaftsordnung und –politik

Grundprobleme marktwirtschaftlicher Ordnung

Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft

Probleme der heutigen marktwirtschaftlich orientierten Industriegesellschaft

Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit

Page 52: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

52

Evangelische Religion (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

(Fortsetzung der Zielstellung von Modul 4)

Die Schüler reflektieren und vertiefen das Gottes- und Menschenbild des Alten und Neuen

Testamentes und verstehen es als Grundlage christlicher Ethik. Am Beispiel der Schöpfungs-

geschichten verstehen sie den Begriff der Gottebenbildlichkeit und den Schöpfungsauftrag als

Auftrag zur Statthalterschaft des Menschen, d. h. im Segen Gottes als Zeichen inmitten der

guten Schöpfung auftreten. Sie setzen sich mit der daraus resultierenden umfassenden Schöp-

fungsverantwortung auseinander. Sie diskutieren neuere Ansätze einer Umweltethik. Die

Schüler erweitern ihre allgemeinethische diskursive Kompetenz, indem sie verschiedene Mo-

delle ethischer Argumentation unterscheiden, miteinander vergleichen und eine eigene Posit i-

on formulieren können. Sie haben Kenntnisse über die Entwicklung des moralischen Be-

wusstseins. Sie erfassen das Besondere christlicher Ethik im Rückgriff auf den Dekalog und

die Bergpredigt und können es auf verschiedene Streitfragen anwenden. Sie setzen sich mit

dem Programm eines „Weltethos“ auseinander und den Möglichkeiten eines friedvollen und

gerechten Zusammenlebens in einer globalen Welt. Als weitere Weltreligionen beschäftigen

sie sich mit dem Islam und dem Buddhismus.

Menschenbilder des AT und NT

Gottebenbildlichkeit und Schöpfungsauftrag

Neuere Ansätze in der Umweltethik, z.B. Klimawandel, Naturschutz, Tierschutz

Modelle ethischer Argumentation: Pflichtenethik (Kant), Utilitarismus, Gesinnungsethik,

Verantwortungsethik, Situationsethik

Entwicklung moralischen Bewußtseins (Piaget / Kohlberg)

Christliche Ethik: Dekalog, Bergpredigt

Beispiele angewandter Ethik (je nach Interesse der Lerngruppe): Sterbebegleitung vs.

Sterbehilfe, Schwangerschaftsabbruch, Umgang mit Behinderten, Arbeit und Arbeitslo-

sigkeit, Arbeit und Freizeit

Weltethos: z. B. Küng, Habermas

Islam und Buddhismus

Philosophie (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler setzen sich an aktuellen und praxisbezogenen Beispielen mit der Kardinaltugend

Gerechtigkeit auseinander. Sie erwerben Kenntnisse über Menschen- und Kindbilder unter

kulturell- und religionsgeschichtlichem Aspekt.

Die Schüler üben sich in der kritischen Betrachtung von Sekten und okkulten Phänomenen.

ausgewählte Religionen und Sekten, deren Entstehung, Ziele, Wertvorstellungen und Le-

bensweisen, kritische Betrachtung

weltanschauliche Auseinandersetzung mit religiösen, sektenbezogenen bzw. okkulten

Phänomenen

Die Schüler analysieren und bewerten philosophische Fachtexte. Sie begründen ihre Bewer-

tung und entwickeln Ideen für die Einbeziehung von Erkenntnissen aus den Fachtexten in den

Erziehungsprozess. Sie erwerben die Fähigkeit der öffentlichen, sachbezogenen Diskussion

auf der Grundlage unterschiedlicher Methoden des Philosophierens.

Rückgriff auf Modul 1 – Sokratischer Dialog

Rückgriff auf Modul 2 – Sokratischer Eid der Lehrer und Erzieher

Diskursethik (Habermas)

„Haben oder Sein“ (E. Fromm), „Zarathustra“ (F. Nietzsche)

„Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ (R. Popper)

aktuelle Aspekte der Umweltethik

klassenbezogene Auswahl weiterer Literatur und Quellen

Page 53: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Fremdsprache (Kindertagesbetreuung)

Caring for people – safety first

going on an outing

planning outdoor activities

integrating children with special needs

Interkulturelle Erziehung

European countries and working abroad

speaking English when changing places

Sprachliche Förderung

toys and games of British children

playing outdoors and indoors

Fremdsprache (Jugendarbeit)

Interkulturelle Erziehung

discussing latest news

giving points of view

describe situations

Visualisierung und Präsentationstechniken

communicate with the help of English language

the internet as a means of international contacts

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – Grundlagen sozialpädagogischen Handelns

Pädagogik (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum Gegenstand und zu den Aufgaben der

Sonderpädagogik sowie zu Behinderungsarten, deren Erscheinungsbildern und zu mögli-

chen Ursachen von Behinderungen. Mit Hilfe ausgewählter Fallbeispiele erfassen die

Schüler die Sozialisation und Integration von behinderten Kindern und Jugendlichen und

die Notwendigkeit spezifischer Kompetenzen des Erziehers. Sie vervollkommnen ihre

soziale Sensibilität, erkennen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchti-

gungen.

Sonderpädagogik

Gegenstand, Aufgabenbereich und spezifische Arbeitsfelder

Behinderungsarten

Eigenart, Eigenwert und Besonderheiten der Sozialisation von beeinträchtigten Kindern

und Jugendlichen

Psychologogie/Soziologie (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler lernen ausgewählte theoretische Erklärungsmodelle für das Entstehen psycho-

sozialer Störungen kennen und wenden diese Kenntnisse auf ausgewählte Störungen an.

Sie verschaffen sich einen Überblick über alterstypische Störungen, deren Symptome,

mögliche Ursachen, Erklärungen sowie über Möglichkeiten der erzieherischen Einfluss-

nahme. Sie kennen Institutionen, die weiterführende Hilfen anbieten. Sie üben sich darin,

sprachlich konkret von diesen Institutionen sachbezogen Hilfe zu holen.

Page 54: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

54

Erklärungsmodelle nach Auswahl des Lehrers, z. B. bio-psycho-soziale Erklärungsmodel-

le, lerntheoretische Ansätze

ausgewählte psycho-soziale Störungen wie z. B. Entwicklungsstörungen der Sprachent-

wicklung und Wahrnehmung, ADHS, Aggressivität

Möglichkeiten der Einflussnahme des Erziehers und Überblick über professionelle Ein-

richtungen zur Hilfe

Möglichkeiten der Nutzung von Trainingsprogrammen mit unterschiedlichem Inhalt z .B.

zur Stabilisierung des Sozialverhaltens unter Beachtung der kulturellen Prägung

Psychologie/Soziologie (Jugendarbeit)

Die Schüler lernen ausgewählte theoretische Erklärungsmodelle für das Entstehen psycho-

sozialer Störungen im Jugendalter kennen und wenden die Kenntnisse auf ausgewählte

Störungen an. Die Schüler erfassen kritische Lebenssituationen, die z. B. durch mangelnde

interkulturelle Kompetenz, Vorurteilsbildung oder fehlendes Stressmanagement entstanden

sind. Sie verschaffen sich einen Überblick über Symptome, Ursachen, Erklärungen sowie

über Möglichkeiten der erzieherischen Einflussnahme - z. B. individuelle Förderpläne. Sie

kennen Institutionen, die weiterführende Hilfen anbieten, und bitten diese sachbezogen

und sprachlich konkret um Hilfe.

Erklärungsmodelle nach Auswahl des Lehrers, z. B. bio-psycho-soziale Erklärungsmodel-

le, lerntheoretische Ansätze

ausgewählte psycho-soziale Störungen wie z. B. ADHS, Aggressivität, Lern- und Leis-

tungsprobleme, Schulverweigerung, Depressionen und Suizidgefährdung

Möglichkeiten der Einflussnahme des Erziehers und Überblick über professionelle Ein-

richtungen zur Hilfe

Konzepte zur Ausbildung interkultureller Kompetenz und zum Abbau von Vorurteilen

sowie von Stressmanagement

Selbstwirksamkeitstraining - z. B. Moderation in Konfliktsituationen

Rechtskunde (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler erwerben Grundkenntnisse des Deutschen Ausländerrechts. Sie können die be-

troffenen Familien durch ihr Wissen besser im Integrationsprozess unterstützen.

Deutsches Ausländerrecht

Arbeit mit den Familien, Anspruch auf Sozialleistungen

Die Schüler besitzen Grundkenntnisse über das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und wenden

sie in der Zusammenarbeit mit Eltern zur vorbeugenden Aufklärung an.

Betäubungsmittelgesetz (BtMG)

Aufklärungsarbeit mit den Eltern, Wirkungsweise von Stoffen, vor allem im Hinblick auf

das Hervorrufen einer Abhängigkeit

strafrechtliche Folgen

Rechtskunde (Jugendarbeit)

Die Schüler besitzen Grundkenntnisse über das Deutsche Ausländerrecht. Die erworbenen

Sachkenntnisse aus der Aufenthalts- und Beschäftigungsverordnung nutzen die Fachschüler,

um ausländischen Personen bei der Einbürgerung Hilfe und Unterstützung geben zu können.

Deutsches Ausländerrecht

Aufenthaltsverordnung

Beschäftigungsverordnung

Page 55: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

55

Gesundheitserziehung (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler lernen, einen gesunden Tagesablauf unter Beachtung der Besonderheiten e i-

nes chronisch kranken oder beeinträchtigten Kindes zu strukturieren. Sie erkennen die

Bedeutung der tertiären Gesundheitserziehung und können mit betroffenen Kindern

gesundheitsfördernd umgehen. Sie intensivieren die Zusammenarbeit mit den Eltern und

nehmen deren Sorgen und Unsicherheiten ernst. Die Schüler sind offen für den Austausch

mit Eltern, erkennen und schätzen sie als Kooperationspartner. Sie beobachten Verände-

rungen im Gesundheitszustand chronisch kranker oder beeinträchtigter Kinder und sind in

der Lage, in Notfallsituationen eine fachgerechte erste Hilfe zu leisten. Die Fachschüler

entwickeln kreative Ideen und methodische Varianten, um Vorschulkinder über das Prob-

lem Krankheit oder Behinderung aufzuklären.

Gesundheitsförderung für chronisch kranke oder beeinträchtigte Kinder - z. B. bei Dia-

betes mellitus, Asthma bronchiale, Allergien, Epilepsien

Erkennen von Notfallsituationen und Maßnahmen der ersten Hilfe

Methoden und Medien für die Aufklärungsarbeit im Vorschulalter

Gesundheitserziehung (Jugendarbeit)

Die Schüler können erworbenes Wissen und Können autonom, kompetent und situations-

entsprechend anwenden und richtige Schlüsse für ihre erzieherische Tätigkeit im Jugendalter

ableiten. Sie entwickeln durch die Vernetzung ihres Wissens und Könnens sowohl aus der

beruflichen Erstausbildung als auch aus der Fachschulausbildung komplexe Vorstellungen

über die Schaffung geeigneter Präventionsmaßnahmen im Jugendalter. Die Schüler unterstüt-

zen Jugendliche bei der Entwicklung von gesundheitsfördernden Kompetenzen und nutzen

dazu geeignete Methoden und Medien. Sie erwerben Basiswissen zu typischen Erkrankungen

im Jugendalter und können mit Betroffenen gesundheitsfördernd umgehen und professionelle

Hilfen und Therapien vermitteln.

Gesundheitsförderung unter Beachtung typischer Erkrankungen im Jugendalter - z. B.

Essstörungen, Suchterkrankungen, chronische Erkrankungen

Erkennen von Warnsignalen, Notfallsituationen und Maßnahmen der ersten Hilfe

Methoden und Medien für die Gesundheitsförderung im Jugendalter

Spielerziehung (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler besitzen ein breites Repertoire an Spielen für den Altersbereich in sozialpädago-

gischen Arbeitsfeldern und setzen Spiele gezielt als Personalisations-, Sozialisations- und

Enkulturationshilfe ein. Unter Beachtung der Situation von Kindern und der aktuellen Be-

dingungen der sozialpädagogischen Praxis planen die Schüler umfassende Spielvorhaben

und führen diese durch.

Spiel als Personalisations-, Sozialisations- und Enkulturationshilfe

Planung von umfassenden Spielvorhaben (u. a. Feste und Feiern) mit Gruppen und Zu-

fallsgruppen entsprechend des Alters unter z. B. Beachtung interkultureller Besonderhe i-

ten

Rahmenbedingungen für das Spiel

Spielmaterial (z. B.: Erarbeitung eines Elternbriefes zu pädagogisch wertvollem Spie l-

zeug)

Spielplatz (Geräte und Gestaltungsmöglichkeiten, Spielplatz für Jugendliche – Me-

thode Zukunftswerkstatt)

Spielräume (Multifunktionalität, Offenheit, Rückzugsmöglichkeiten)

Page 56: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Spielzeiten

Methodik sozialpädagogischen Handelns (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler üben ausgewählte Formen und Methoden der Elternarbeit. Sie kennen aktuelle

Formen des Elterntrainings im Überblick, um sie Eltern empfehlen zu können. Die Schüler

entwickeln Kompetenzen zur Integration von Kindern mit Migrantenhintergrund und zur

Entwicklung von Toleranz und Akzeptanz gegenüber Kindern mit Migrantenhintergrund. Die

Schüler erkunden die multikulturelle Zusammensetzung ihrer Praktikumsgruppe und leiten

Konsequenzen für ihre Tätigkeit ab.

Formen der Elternarbeit wie Elternbildung, Elterngespräch, Elternmitarbeit

Ziele, Inhalte, Adressaten von Trainingsprogrammen wie Rendsburger Elterntraining,

Triple P, Starke Eltern – Starke Kinder (Bezug Psychologie diagnostische Verfahren)

Leitungstätigkeit und Qualitätsmanagement

Kompetenzen wie Kenntnisse, kulturelle Neugier, Mehrperspektivität, Empathie, Respekt,

Konfliktfähigkeit

Erkundungen in der Praktikumseinrichtung (Ausländeranteil, Herkunft der Eltern)

Methodik sozialpädagogischen Handelns (Jugendarbeit)

Die Schüler kennen Prinzipien und Arbeitsweisen in der offenen Jugendarbeit und in der Zu-

sammenarbeit mit anderen Fachbereichen. Sie erweitern und systematisieren ihre Methoden-

kenntnis im Bereich der offenen Jugendarbeit.

Die Schüler erweitern ihre Kompetenzen für die multikulturelle Erziehung (differenzierte

Kenntnisse, kulturelle Neugier, Mehrperspektivität, Empathie, Respekt, Konfliktfähigkeit)

und setzen sich zu diesen Anforderung in Beziehung. Sie erkunden im Umfeld ihrer Prakti-

kumseinrichtung die multikulturelle Vielfalt im Jugendbereich und leitet Aufgaben für ihre

praktische Tätigkeit ab.

Prinzipien der Jugendarbeit (Freiwilligkeit, Beziehungsarbeit, Sozialraumorientiertheit)

geschlechtsspezifische Arbeit, cliquenorientierte Arbeit

Leitungstätigkeit, Qualitätsmanagement, Finanzierung

Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit, Mitarbeit in Gremien

besondere Formen der Arbeit mit Jugendlichen wie Brainstorming, Disput, Podiumsge-

spräch, Gruppengespräch

Sozialraumanalyse zum multikulturellen Umfeld (Ausländeranteil, Herkunft der Eltern,

Wünsche der Jugendlichen für die gemeinsame Freizeitgestaltung u. a.)

Fachrichtungsbezogener Lernbereich – ausgewählte Inhalte sozialpädagogischen Han-

delns

Literatur und Sprache (Kindertagesbetreuung)

Auf der Grundlage erster Erfahrungen in der Arbeit mit dem Rahmenplan für die zielgerichte-

te Vorbereitung von Kindern in Kindertageseinrichtungen auf die Schule setzen sich die

Schüler auf einer höheren Stufe mit der sprachlichen Förderung auseinander. Dabei ist die

Aufmerksamkeit sowohl auf die Arbeit in der Vorschulerziehung als auch auf die schulische

Arbeit gerichtet.

Spracherwerb im Elementarbereich

Funktionen der Sprache Deutsch im Elementarbereich

Modelle des Spracherwerbs

Verlauf des Schriftspracherwerbs

Page 57: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

57

Aufgaben des Erziehers beim Spracherwerb

Spiele zur Sprachförderung (Wortschatz und zusammenhängende Rede)

Elternarbeit zur Sprachförderung

Probleme beim Schriftspracherwerb, z. B. LRS (in Zusammenarbeit mit Fragen der Son-

derpädagogik)

Diagnose- und Förderprogramme

Literatur und Sprache (Jugendarbeit)

Die Schüler erwerben grundlegende Kenntnisse über die Elemente des literarischen Lebens in

der Gesellschaft. Sie erfahren Wirkungsmechanismen von Literatur, Theater und anderen

künstlerischen Medien im Zusammenspiel von Wirtschaft, Kultur, Kunst und Sozialem. Sie

üben sich in der Anwendung von Methoden der Literaturvermittlung in allen sozialpädagogi-

schen Arbeitsfeldern.

Möglichkeiten der Beteiligung am literarischen Leben der Region

Planung, Durchführung von Buchlesungen, Autorenlesungen, Filmdiskussionen am Bei-

spiel von Werken, die sich mit spezifischen Problemen von Jugendlichen (z. B. Suchter-

krankungen, Essstörungen, Integrationsproblemen) auseinandersetzen

Methoden der Literaturvermittlung in den sozialpädagogischen Arbeitsfeldern

Erschließen von Projektausschreibungen zur Bereicherung des literarischen Lebens

Musik und Instrumental (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler erweitern ihre musikmethodische Befähigung für den Bereich der musikalischen

Früherziehung, vernetzen unterschiedliche Bereiche der Musikerziehung und nutzen Musik

als Bestandteil des Lebens der Kinder. Sie festigen ihr musizierpraktisches Können für den

Bereich der Kindertagesbetreuung und erweitern ihr entsprechendes Repertoire.

Methodik des Musikerziehung

Bildungsanspruch der Vorschulkinder, rhythmische Erziehung

Musikerziehung und Musikleben in der Region

Rhythmik in der Kindertagesstätte

Musikalische Grundausbildung

Sätze für das Orff-Instrumentarium

Formen in der Musik

Gesang

Erweiterung des Liedrepertoires

elementare stimmpflegerische, stimmbildnerische und gesangspädagogische Aufgaben

des Erziehers

Instrumental

Gitarre

Barré-Technik

erweiterte Kadenzen D-Dur, A-Dur, E-Dur, Kadenzen d-Moll und g-Moll

Sicherheit im Anstimmen von Liedern mithilfe der Gitarre

Keyboard

Erweiterung des Liedrepertoires für das Keyboard

Literaturspiel

Musik und Instrumental (Jugendarbeit)

Page 58: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

58

Die Schüler erweitern ihre musikmethodische Befähigung für den Bereich der Jugendarbeit.

Sie festigen ihr musizierpraktisches Können für diesen Arbeitsbereich und erweitern ihr ent-

sprechendes Repertoire.

Methodik des Musikerziehung

ausgewählte Möglichkeiten der Musikerziehung im Jugendalter

interkulturelle Aspekte der Musikerziehung, Einbeziehung von Originalinterpretationen

Musikerziehung und Musikleben in der Region

Lieder und Tänze aus aller Welt

Musikalische Grundausbildung

Formen in der Musik

Computersoftware für den Bereich der Musikerziehung

Gesang

Erweiterung des Liedrepertoires

Besonderheiten der Ausdrucksgestaltung

elementare gesangpädagogische Aufgaben

Instrumental

Gitarre

Barré-Technik

erweiterte Kadenzen D-Dur, A-Dur, E-Dur, Kadenzen d-Moll und g-Moll

Sicherheit im Anstimmen von Liedern mithilfe der Gitarre

moderne Anschlagstechniken aus der Rock-Musik

Keyboard

Erweiterung des Liedrepertoires für das Keyboard

Literaturspiel

Kunst und Gestalten (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler eignen sich Wissen und Können zur Gestaltung wirkungsvoller Schautafeln, Pla-

kate, Flyer, Ausstellungen, Präsentationen und Homepages an. Sie üben sich in der Schriftge-

staltung, einer aussagekräftigen Ordnung von Bild und Text auf einer Fläche und der Auswahl

geeigneter bildkünstlerischer Mittel.

Die Schüler reagieren auf die kulturelle und soziale Differenzierung in der Gesellschaft, in-

dem sie bildkünstlerisch die Wirkung von Gleichheit und Unterschiedlichkeit in verschiede-

nen Bereichen der ästhetischen Praxis erproben.

Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe machen sich die Schüler mit Entspan-

nungsverfahren vertraut. Die Schüler setzen sich mit Problemen der gestalteten Umwelt –

insbesondere der Raumgestaltung auseinander. Sie erkennen, dass der Gestaltung von Räu-

men eine Analyse der jeweiligen Bedürfnislage der Nutzer vorausgeht, um ein „Wohlfühlen“

in gestalteten Räumen zu erreichen. Sie eignen sich Kenntnisse zu den Gestaltungsgrundsät-

zen an und erproben sie exemplarisch.

Erproben und Erkennen der Wirkung von Schriftgestaltung im Umgang mit klassischen

Alphabeten und kreative Schriftgestaltung mit vielfältigen Materialien und Mitteln unter

Einbeziehung dekorativer Ordnungsprinzipien

Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Plaka-

ten

Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schau-

tafeln, Plakaten, Flyern, Ausstellungen, Präsentationen, Homepages

die Wirkung von Gleichheit und Unterschiedlichkeit (Spannung durch Gegensatz) mit viel-

fältigen Techniken erproben (Zeichnung, Malerei, Collage, Skulptur und Plastik, Fotografie,

Video u. a.)

Page 59: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Kennenlernen und Erproben von Entspannungsverfahren und dabei ein Gespür für den

Körper und seine Bedürfnisse entwickeln,

Fortsetzungsgeschichten, Fantasiereisen und Musik als Anlässe für kreatives Gestalten

erkennen und erproben

Erproben und Erkennen der Wirkung von Farbe im Raum, von zweckgebundener Möb-

lierung und von dekorativer Gestaltung eines Raumes.

Kunst und Gestalten (Jugendarbeit)

Die Schüler eignen sich Wissen und Können zur Gestaltung wirkungsvoller Schautafeln, Pla-

kate, Flyer, Ausstellungen, Präsentationen und Homepages an. Sie üben sich in der Schriftge-

staltung, der aussagekräftigen Ordnung von Bild und Text auf einer Fläche und der Auswahl

geeigneter bildkünstlerischer Mittel.

Die Schüler machen sich mit Aspekten der Fremdheit vertraut, um auf die kulturelle und sozi-

ale Differenzierung in der Gesellschaft zu reagieren. Sie erproben Kreativität und Reflexions-

vermögen an und in vielfältigen Bereichen der ästhetischen Praxis.

Unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitsprophylaxe eignen sich die Schüler Kenntnisse über

Entspannungsverfahren zur Ich-Stärkung an.

Die Schüler setzen sich mit Problemen der gestalteten Umwelt – insbesondere der Raumge-

staltung auseinander. Sie erkennen, dass der Gestaltung von Räumen eine Analyse der jewei-

ligen Bedürfnislage der Bewohner vorausgeht, um ein „Wohlfühlen“ in neu gestalteten Räu-

men zu erreichen. Sie eignen sich Kenntnisse zu den Gestaltungsgrundsätzen der Raumgestal-

tung an und erproben sie exemplarisch.

Erproben und Erkennen der Wirkung von Schriftgestaltung im Umgang mit klassischen

Alphabeten und kreative Schriftgestaltung mit vielfältigen Materialien und Mitteln unter

Einbeziehung dekorativer Ordnungsprinzipien

Erproben und Erkennen der Wirkung von Gesetzmäßigkeiten zur Gestaltung von Schauta-

feln, Plakaten, Flyern, Ausstellungen, Präsentationen, Homepages

Fremde sehen – als Perspektive des Menschen, der mit fremden Menschen, Kulturen, Si-

tuationen konfrontiert wird

Erproben der Auseinandersetzung mit und in Malerei, Zeichnung, Collage, Skulptur und

Plastik, Fotografie und Video

Musik und Liedtexte als Anlässe für kreatives Gestalten erkennen und erproben,

Entspannungsverfahren kennen lernen und erproben und dabei ein Gespür für den Körper

und seine Bedürfnisse entwickeln

Erproben und Erkennen der Wirkung von Farbe im Raum, von zweckgebundener Möblie-

rung und von dekorativer Gestaltung eines Raumes

Informationsverarbeitung (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler lernen unterschiedliche Spiel- und Förderprogramme kennen und beurteilen diese

nach ihrer Eignung für die tägliche Arbeit. Sie sind fähig, Kinder und Jugendliche beim Um-

gang mit dem Internet und dem Computer als multimediale Kommunikationsquelle zu unter-

stützen

Übungs- und Förderprogramme für Kinder (Software-Lernhilfen, Basteln, Onlinespiele,

Hausaufgabenhilfe, Vokabeltrainer)

Internetseiten für Erzieher (Weiterbildung, Onlinehilfe zur Erziehung, Bastel- und

Spieletipps)

Nutzung von Computerspielen und deren Gefahren (Arten wie Simulationen, Action, Ego-

Shooter, Jump and Run, Adventure, Rollenspiele, Brett- und Kartenspiele)

Page 60: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Natur und Umwelt (Kindertagesbetreuung und Jugendarbeit)

Die Schüler erfassen Fragen und Probleme des Natur- und Umweltschutzes tiefgrün-

dig, sensibel und handlungsorientiert. Sie erschließen Möglichkeiten und besitzen

Fähigkeiten in der Organisation umwelterzieherischer Vorhaben in der Zusammenar-

beit mit Natur- und Umweltschutzverbänden. Sie vertiefen ihre Fähigkeit in der Pla-

nung und Gestaltung umfangreicher Projekte zum Natur- und Umweltschutz für

unteschiedliche Altersbereiche.

Natur- und Landschaftsschutz

Übersicht über die Naturschutzverwaltung in der BRD

Gesetzliche Grundlagen des Natur- und Landschaftsschutzes

umweltpolitische Leitprinzipien (Vorsorgeprinzip, Verursacherprinzip, Kooperati-

onsprinzip, Gemeinlastprinzip) und dazugehörige Instrumente des Naturschutzes

Tätigkeit von Natur- und Umweltschutzverbänden

Ziele und Aufgaben ausgewählter Verbände

Zusammenarbeit mit Verbänden bei der Planung und Gestaltung von Projekten zum

Natur- und Umweltschutz

Auseinandersetzen mit ausgeschriebenen Wettbewerben

Sport und Bewegung (Kindertagesbetreuung)

Die Schüler vernetzen ihre Kenntnisse, um einen gesunden Tagesablauf für Kinder zu struktu-

rieren und entsprechende Angebote zur Aktivierung und Entspannung umzusetzen zu können.

Sie nutzen die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit Vereinen und gestalten Projekte, die auf

die Bewegungsförderung der Kinder ausgerichtet sind.

Projekte des Landessportbundes und des Landesturnvereins

Aufbau einer Entspannungstreppe (Rahmenbedingungen, Wahrnehmungsspiele, kindge-

mäße Massage mit Medien wie Igelball und Körperkontakt, kindgemäße Massagen mit

autogenen Anteilen, Phantasiereisen)

Sport und Bewegung (Jugendarbeit)

Die Schüler vernetzen ihre Kenntnisse, um ein gesundes Alltagsverhalten für Jugendliche zu

strukturieren und entsprechende Angebote zur Aktivierung, Entspannung und Erhaltung oder

Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit umzusetzen zu können.

Aufbau von Trainingsplänen unter Berücksichtigung ausgewählter Trendsportarten (z. B.

Walken, Jogging, Fitness)

Entspannung durch körperorientierte Konzepte, z. B. Yoga

Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden, Krankenkassen und Nutzung verschiede-

ner Projekte zur Gesundheitsförderung

4.5.6 Rahmenpläne für die Fachpraktika Gesundheit bzw. Kunst

Fachpraktikum Gesundheit Kindertagesbetreuung

Die Schüler nutzen ihre Kenntnisse zur Gestaltung eines gesunden Tagesablaufes und wenden

diese in ausgewählten pädagogischen Situationen exemplarisch an. Sie beachten dabei die

Besonderheiten chronisch kranker und beeinträchtigter Kinder.

Die Schüler entwickeln Methoden und Medien zur Herausbildung gesundheitsfördernder

Handlungen wie Zahnpflege, gesunde Ernährung, Anwendungen zur Stärkung des Immunsys-

tems oder Entspannungsverfahren. Sie nutzen dabei die Zusammenarbeit mit den örtlichen

Krankenkassen im Sinne einer fachlichen Kooperation.

Page 61: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Die Schüler erwerben pflegerische Kompetenzen, die sie auf die Besonderheiten bei der Be-

treuung von Säuglingen und Kleinkindern vorbereiten. Sie erkennen die Notwendigkei der

eigenen Berufshygiene und entwickeln Möglichkeiten zu deren Umsetzung.

Gestaltung eines gesunden Tagesablaufes für Kinder und Jugendliche

Gestaltung von gesundheitsfördernden Handlungen (Zahnpflege, gesunde Ernährung,

Anwendungen zur Stärkung des Immunsystems, Entspannungsverfahren u.a.)

Pflege von Säuglingen und Kleinkindern

Themen der Berufshygiene wie Rückenschule, Unfallverhütung, Stressmanagement

Fachpraktikum Kunst

Die Schüler vertiefen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten in vielfältigen künstlerisch-

kreativen Bereichen. Sie erleben, erkennen und wenden Ausdrucks- und Gestaltungsmittel

selbstständig an. Sie setzen sich intensiv mit Werken bildender oder angewandter Kunst aus-

einander. Sie nutzen dabei Angebote der Region, Kunst original zu erleben und mit Künstlern

zu arbeiten.

Ausstellungen, Sonderausstellungen und museumspädagogische Angebote zu künstle-

risch-praktischer Tätigkeit nutzen.

Mit Künstlern der Region zu unterschiedlichsten Themen, in multiplen Techniken und

projektbezogenen Formen arbeiten (Holzbildhauerei, Metallgestaltung, Grafik, Malerei,

Druckerwerkstatt, Keramik, Porzellan, Textilgestaltung, Handweberei, Glasbläserei u. a.).

Künstlerisch-praktische Arbeit mit musikästhetischen Bereichen verbinden.

4.5.7 Rahmenplan für die praktische Ausbildung

Arbeitsfelder der jeweiligen Spezialisierungsrichtung

Ziele

Die Schüler erstellen selbstständig die Bedingungsanalyse der gewählten Einrichtung und

Gruppe. Sie leiten daraus die Inhalte für die mittelfristigen und kurzfristigen Planungen ab

und realisieren selbstständig die sozialpädagogische Arbeit mit der Gruppe. Sie nehmen alle

Verpflichtungen eines Mitarbeiters der Einrichtung wahr und bringen sich aktiv in die Arbeit

ein. In der praktischen Prüfung weist der Schüler nach, dass er selbstständig eine relevante

sozialpädagogische Situation erkennen, analysieren, davon Ziele und Inhalte für die mittelfris-

tige Arbeit ableiten, diese umsetzen und reflektieren kann. Er erbringt den Nachweis, dass er

ganzheitlich ausgebildete berufliche Handlungskompetenzen besitzt (vgl. Zielstellung des

Schlüsselthemas).

Aufgabenstellung

Die praktische Ausbildung in Ihrer sozialpädagogischen Einrichtung verläuft in drei Phasen:

Erste Phase: Analysieren und Planen (Einführungsphase)

Erarbeiten Sie eine Bedingungsanalyse für Ihre Tätigkeit und beginnen Sie mit der

schriftlichen Fixierung!

Leiten Sie auf der Grundlage der Situationsanalyse mit Ihrem Ausbilder mittelfristige Ziele

und Aufgaben für die sozialpädagogische Arbeit in der Gruppe ab!

Erstellen Sie die notwendigen mittelfristigen und kurzfristigen Planungen. Beachten Sie

dabei die Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen!

Realisieren Sie in dieser Phase erste zielgerichtete sozialpädagogische Tätigkeiten mit den

Kindern und Jugendlichen!

Zweite Phase: Gestalten der sozialpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen (Er-

probungsphase)

Page 62: Rahmenplan für die Ausbildung zum „Staatlich anerkannten ... · 3 1 Vorwort Der vorliegende Rahmenplan für die Ausbildung von Staatlich anerkannten Erziehern geht auf einen Modellversuch

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Realisieren Sie zunehmend selbstständig alle erforderlichen Aufgaben zur Betreuung und

Erziehung der Kinder/Jugendlichen der Gruppe!

Nutzen Sie Ihre Erfahrungen aus der bisherigen praktischen Ausbildung und der

Schlüsselthemenarbeit!

Machen Sie sich mit der Team-, Öffentlichkeits- und Elternarbeit in der Einrichtung

vertraut!

Dritte Phase: Integration in das Arbeitsteam

Beenden Sie die Bedingungsanalyse, Aktualisieren Sie die Planungsdokumente!

Arbeiten Sie selbstständig mit der Kinder- bzw. Jugendgruppe!

Realisieren Sie die Ihnen übertragenen Aufgaben innerhalb der Team-, Öffentlichkeits-

und Elternarbeit!

Prüfung

Die Prüfung umfasst typische sozialpädagogischer Tätigkeiten in der Gruppenarbeit im

Umfang von zwei Zeitstunden. Grundlagen sind die Bedingungsanalyse, die mittelfristige

Planung und die kurzfristige Planung für den Prüfungszeitraum. Die Prüfung schließt mit der

Reflexion und der Bewertung ab.