Ratgeber- Thema: Frettchen
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Transcript of Ratgeber- Thema: Frettchen
Inhaltsangabe
• Informationen über Frettchen Details zu der Geschichte der Frettchen, ihrer Herkunft und Eigenarten.
• Artgerechte Haltung Einige Hinweise für die artgerechte Ausstattung des Geheges
• Ernährung Was essen Frettchen? Wie oft? Wie viel?
• Pflege Krallenschneiden, Gehegereinigung, Körperpflege
Informationen über Frettchen
Frettchen stammen von Iltissen ab. Sie sind inzwischen beliebte Haustiere geworden. Bereits 350 v. Chr. wurden die Iltisse für die Kaninchenjagd eingesetzt. Wer sich ein Frettchen als Haustier halten möchte, sollte sich auch vorab über das Verhalten dieser agilen Tiere informieren. Frettchen schlafen am Tag 14 bis 18 Stunden. Die Stunden, die sie wach sind, sind sie sehr aktiv und verspielt. Die Kleinsäuger sind sehr neugierig und wollen ihre Umgebung gründliche erkunden. Die Tiere spielen gerne mit Herrchen oder Frauchen und können bei intensiven Kontakt sehr zahm werden. Sie benötigen aber immer mindestens einen Artgenossen um sich. Wichtig ist für die Haltung von Frettchen, dass sich kastriert werden, wenn sie nicht zur Züchtung genutzt werden sollen. Kastrierte Tiere entwickeln nicht so einen starken Eigengeruch, wie nicht kastrierte Frettchen. Vor der Anschaffung der Tiere sollte sie sich im Klaren sein, dass die Tiere tägliche Zuwendung brauchen. Sie sollten also sicher gehen, dass sie in Ihrem Urlaub auch für eine gute Versorgung und Pflege, zum Beispiel durch einen Tiersitter, sorgen können.
Artgerechte Haltung Damit sich ein Frettchen bei Ihnen wohlfühlt, ist ein großes und geräumiges Gehege notwendig. Pro Tier werden mindestens 120 x 60 x 60 cm benötigt. Egal, ob Sie Ihre Frettchen im Stall draußen oder in einer Wohnung halten möchten, die Tiere brauchen zusätzlich zu einem großen Gehege täglichen Auslauf.
Mindestens ein bis zwei Stunden pro Tag sollten die Tiere sich im Freilauf austoben dürfen. Am wohlsten fühlen sich die Frettchen, wenn Sie nicht alleine ihre Umgebung erkunden. Bitte halten Sie Frettchen niemals alleine. Die Tiere sind sehr gesellig und freunden sich nur schwer mit anderen Tierarten an. Sie brauchen die Gesellschaft von anderen Frettchen.
Frettchen sind eigentlich Höhlentiere. Sie lieben es sich zu verstecken. Deshalb ist es wichtig, dass im Käfig des Frettchen kleine Höhlen gebaut werden. Sie können dafür zum Beispiel kleine Holzkisten oder häuser nutzen, wie sie im Zoohandel angeboten werden. Die Höhlen nutzen die Frettchen zum Schlafen. Deshalb sollten sie auch Polstermaterial enthalten, wie zum Beispiel Baumwolltücher, damit sich das Frettchen auch einkuscheln kann. Der Bodenbelag der Gehege sollte aus schmutzabweisenden PVC oder Fliesen bestehen. Darauf können die Tiere gut laufen und man kann den Belag gut reinigen. Die weitere Ausstattung des Käfig sollte aus Kletterröhren, Seilen und natürlich die Näpfe für Futter und Wasser bestehen. Für Frettchen gibt es außerdem spezielle Klokisten, die in den Käfig gestellt werden können.
Frettchen verrichten ihre Notdurft meist in derselben Ecke des Käfig. Wird in dieser Ecke eine Kloskiste mit normalen Streu aufgestellt, ist der Käfig länger sauber zu halten. Die Tiere benutzen allerdings nicht immer die Klokiste. Vorallem wenn sie ihren Freilauf haben, kann es mal passieren, dass sie sich in der Wohnung entleeren. Deshalb sollten auch während des Freilaufs in der Wohnung einige Klokisten in Ecken aufgstellt werden. Werden mehrere Frettchen gehalten, kann man auch ein normales Katzenklo in der Wohnung für den Freilauf aufstellen. Das Gehege selbst sollte an einem luftigen (aber ohne Zugluft) und hellen Ort stehen. Am besten ist es, wenn die Frettchen auch ein wenig Sonne im Käfig genießen können. Es sollte aber darauf geachtet werden, das sich der Standort nicht auf über 30 Grad Celsius aufheizen kann.
Ernährung Frettchen sind Fleischfresser. Sie können in ihrem Darmtrakt nur schwer Pflanzen verarbeiten. Die Ernährung der Frettchen sollte aus bis zu 80% tierischen Eiweißen (also Fleisch oder Milchprodukte). Der Rest sollte aus pflanzlichen Eiweißen bestehen, die aber gut durch Katzentrockenfutter verfüttert werden können. Frettchen verdauen in drei Stunden ihr Futter. Das ist eine sehr kurze Zeit, um die Nährstoffe aus der Nahrung herauszuholen. Deshalb sollten die Tiere mehrmals am Tag mit einer leicht zu verdauenden Nahrung gefüttert werden. Die Nahrung sollte auch viele Nährstoffe enthalten.
Es gibt auch spezielles Frettchen Dosen und Trockenfutter für die ausgewogene Ernährung der Tiere. Das Futter gibt es aber leider nicht in jedem Tierfachgeschäft. Informieren Sie sich bei Ihrem Tierhändler, wo es das Futter zu kaufen gibt. Bei Futter aus dem Handel (egal ob nun spezielles für Frettchen oder nicht) sollte stets darauf geachtet werden, dass das Futter keinen zusätzlichen Zucker oder Karamel enthält. Füttern Sie Ihr Frettchen mit Katzenfutter, sollten Sie regelmäßig Vitaminflocken oder paste untermischen, damit die Versorgung von Nährstoffen bei den Tieren gewährleistet ist.
Frettchenfutter selber machen ist etwas schwierig, da man auf eine ausgewogene und abwechselungsreiche Ernährung achten muss. Rind, Wild, Geflügel oder Pferdefleisch in gekochter Form eignen sich gut für die Fütterung der Tiere. Rohes Fleisch sollte nur angeboten werden, wenn man sich sicher ist, dass das Fleisch in sehr guter Qualität ist. Schweinefleisch sollte auch nur im gekochten Zustand verfüttert werden, da es roh den Erreger der tödlichen verlaufenden Aujeszkyschen Krankheit beinhalten kann. Frettchen lieben Eier. Einmal die Wochen kann man ein rohes Eigelb anbieten. Das Eigelb sollte vorab sehr gut vom Eiweiß getrennt werden. Nur gekochtes Eiweiß darf das Frettchen essen. Auch wenn die Frettchen für die Wasserversorgung meist das Wasser aus dem Futter nutzten, sollte stets frisches Wasser dem Tier zur Verfügung gestellt werden. Das Wasser wird von den Frettchen eher angenommen, wenn es in einem Napf angeboten wird.
Pflege Das Frettchen ist ein reinliches Tier. Es verrichtet die Notdurft immer nur in einer Ecke und putzt sich selbst täglich. Sie sollten lediglich einmal im Frühling und einmal im Herbst jeweils zum Fellwechsel mit einer weichen Bürsten die Frettchen bürsten, um das lose Haar zu entfernen. Außerdem sollten die Krallen regelmäßig gestutzt werden, um Verletzungen der Tiere zu verhindern. Wenn Sie sich das Krallenschneiden nicht zutrauen, suchen Sie Ihren Tierarzt auf. Der kann Ihnen zeigen, wie man es richtig macht. Weiter sollten regelmäßig die Ohren mit Wattestäbchen oder Ohrentropfen gereinigt werden.
Reinigung des Geheges
Natürlich gehört auch die regelmäßige Reinigung der Geheges zur Pflege des Frettchen. Einmal die Woche sollte das gesamte Gehege mit heißen Wasser und wenn nötig neutralen Spülmittel gereinigt werden. Bitte verwenden Sie keine Chemikalien für die Reinigung, da Reinigungsmittelreste die Frettchen krank machen können. Die Wasser und Futtergefäße sollten täglich mit heißem Wasser ausgespült werden, damit sich keine Algen oder Keime in den Näpfen bilden können. Die Klokisten der Frettchen müssen täglich von Kot und Urinklumpen gesäubert werden. Danach kann frisches Streu darauf gegeben werden. Einmal in der Woche sollten die Klokisten mit heißem Wasser ausgespült werden.