RAUM, ZEIT UND JENSEITS · Das Symposion RAUM, ZEIT UND JENSEITS - SPACE, TIME AND BEYOND stellt...

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© Neue Galerie Luzern Postfach 3901, CH-6002 Luzern, Schweiz, 2004. © New Gallery Lucerne, P.O. Box 3901, CH-6002 Lucerne, Switzerland, 2004. RAUM, ZEIT UND JENSEITS Internationales Symposion zu Wissenschaft, Technik und Ästhetik, Luzerner Theater 18.-19. Januar 2003 Veranstalter: Neue Galerie Luzern ___________________________________________________________________________ Einführung Das Symposion der Neuen Galerie Luzern ist die fünfte Veranstaltung innerhalb der Reihe Wissenschaft, Technik und Ästhetik, die sich mit den Auswirkungen und Problemstellungen des naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnisfortschritts auf den Menschen und die Lebenswelten von heute und morgen befasst. Die steigende Teilnehmerzahl bezeugt das über disziplinäre Grenzen hinausreichende Interesse an einem öffentlichen Gespräch über unsere Gegenwart und Zukunft. Das 5. Symposion mit einer internationalen Ausstrahlung zu dem Gäste aus Deutschland, England, Israel, Kanada, Österreich, der Schweiz und den USA eingeladen sind, versteht sich als ein interaktiver Ort der kulturellen Verhandlung und der gesellschaftspolitischen Vernetzung. Die fesselnden Geschichten, die die Physik, die kognitiven Wissenschaften, die Computerwissenschaften und die Medienkünste erzählen, nehmen Sie während zwei Tagen mit an die äussersten Ränder wissenschaftlicher und künstlerischer Forschungsarbeit. Merkwürdigerweise realisiert heute die Wissenschaft nach einem Satz von Otto Rössler, dass sie nur stark genug ist, wenn sie sich die Kräfte, die in der Kunst vorhanden sind, wieder zueigenmacht. Die Neue Galerie Luzern (vormals Neue Galerie Schlössli Götzental Dierikon), die ich als ein "kulturelles Laboratorium" zwischen Kunst und Wissenschaft definiere, verpflichtet sich seit der Gründung von 1987 der Idee, Kunst und Wissenschaft im Geist der Nicht-Abgrenzung, der Nicht-Abgeschlossenheit und des gemeinsamen fruchtbaren Dialogs an eine breitere Öffentlichkeit zu vermitteln. Inzwischen wurden vier Symposien in diesem Geist durchgeführt. In den publizierten Gesprächen wurde gezeigt, wie einerseits die interdisziplinäre Arbeitsweise im Sinne der Experimentalisierung von Kunst und Wissenschaft wie auch des Lebens ein gedankliches Werk zu Philosophie, Medientheorie, Kunst und Wissenschaft ermöglicht und andererseits neuen Diskursmöglichkeiten den Weg ebnet. Gefragt ist heute, so scheint mir, eine geschulte Aufmerksamkeit gegenüber den vielfältigen Phänomenen der Kultur. Dies bedingt die Fähigkeit, Probleme nicht allein unter dem Blickwinkel ihrer raschen Lösbarkeit anzusehen. Die relativistische Beschreibung der Welt ist, wie Stephen Hawking in seiner berühmten Inaugural Lecture von 1961 gesagt hat, unvollständig. Wir haben nach Stephen Hawking keine vollständige Theorie der Welt, solange wir nur sagen können, die Welt ist heute so wie sie ist, weil sie damals war wie sie war. Die Relativitätstheorie hat uns gezeigt, dass der Raum

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RAUM, ZEIT UND JENSEITS

Internationales Symposion zu Wissenschaft, Technik und Ästhetik, Luzerner Theater

18.-19. Januar 2003

Veranstalter: Neue Galerie Luzern

___________________________________________________________________________

Einführung

Das Symposion der Neuen Galerie Luzern ist die fünfte Veranstaltung innerhalb der ReiheWissenschaft, Technik und Ästhetik, die sich mit den Auswirkungen und Problemstellungendes naturwissenschaftlich-technischen Erkenntnisfortschritts auf den Menschen und dieLebenswelten von heute und morgen befasst. Die steigende Teilnehmerzahl bezeugt das überdisziplinäre Grenzen hinausreichende Interesse an einem öffentlichen Gespräch über unsereGegenwart und Zukunft. Das 5. Symposion mit einer internationalen Ausstrahlung zu demGäste aus Deutschland, England, Israel, Kanada, Österreich, der Schweiz und den USAeingeladen sind, versteht sich als ein interaktiver Ort der kulturellen Verhandlung und dergesellschaftspolitischen Vernetzung. Die fesselnden Geschichten, die die Physik, diekognitiven Wissenschaften, die Computerwissenschaften und die Medienkünste erzählen,nehmen Sie während zwei Tagen mit an die äussersten Ränder wissenschaftlicher undkünstlerischer Forschungsarbeit.

Merkwürdigerweise realisiert heute die Wissenschaft nach einem Satz von Otto Rössler, dasssie nur stark genug ist, wenn sie sich die Kräfte, die in der Kunst vorhanden sind, wiederzueigenmacht. Die Neue Galerie Luzern (vormals Neue Galerie Schlössli Götzental Dierikon),die ich als ein "kulturelles Laboratorium" zwischen Kunst und Wissenschaft definiere,verpflichtet sich seit der Gründung von 1987 der Idee, Kunst und Wissenschaft im Geist derNicht-Abgrenzung, der Nicht-Abgeschlossenheit und des gemeinsamen fruchtbaren Dialogsan eine breitere Öffentlichkeit zu vermitteln. Inzwischen wurden vier Symposien in diesemGeist durchgeführt. In den publizierten Gesprächen wurde gezeigt, wie einerseits dieinterdisziplinäre Arbeitsweise im Sinne der Experimentalisierung von Kunst undWissenschaft wie auch des Lebens ein gedankliches Werk zu Philosophie, Medientheorie,Kunst und Wissenschaft ermöglicht und andererseits neuen Diskursmöglichkeiten den Wegebnet. Gefragt ist heute, so scheint mir, eine geschulte Aufmerksamkeit gegenüber denvielfältigen Phänomenen der Kultur. Dies bedingt die Fähigkeit, Probleme nicht allein unterdem Blickwinkel ihrer raschen Lösbarkeit anzusehen.

Die relativistische Beschreibung der Welt ist, wie Stephen Hawking in seiner berühmtenInaugural Lecture von 1961 gesagt hat, unvollständig. Wir haben nach Stephen Hawkingkeine vollständige Theorie der Welt, solange wir nur sagen können, die Welt ist heute so wiesie ist, weil sie damals war wie sie war. Die Relativitätstheorie hat uns gezeigt, dass der Raum

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nicht drei Dimensionen hat und die Zeit keine abgetrennte Ganzheit ist. Raum und Zeit sindauf intime Weise untrennbar miteinander verbunden und bilden ein vierdimensionalesKontinuum, die Raumzeit. Weder verfügt der Mensch über ein direktes Sensorium für dievierdimensionale Raumzeit, noch für relativistische Vorstellungen. Nicht nur sind alleMessungen, die Raum und Zeit betreffen relativ und hängen vom Bewegungszustand desBeobachters ab, sondern auch die gesamte Struktur der Raumzeit steht in einemunentwirrbaren Zusammenhang mit der Verteilung der Materie. Der Raum ist unterschiedlichgekrümmt und die Zeit fliesst in verschiedenen Teilen des Universums. Wir müssen deshalbverstehen, dass unsere Vorstellung von einem dreidimensionalen euklidischen Raum undeiner linear fliessenden Zeit auf unsere normale Erfahrung der physischen Welt beschränkt istund komplett aufgegeben werden muss, wenn wir diese Erfahrung ausweiten.

Das Symposion RAUM, ZEIT UND JENSEITS - SPACE, TIME AND BEYOND stellt Fragenin bezug auf unser aktuelles Verständnis der natürlichen Welt, das durch die enormenFortschritte in der Physik und der Astrophysik während des 20. Jahrhunderts erschüttertworden ist. Diese Fortschritte haben einen tiefen Einfuss auf unsere Vorstellung von der Welt,indem sie unsere Ansichten, die am Ende des 19. Jahrhunderts vorherrschten, grundsätzlichveränderten. In der Teilchenphysik und der Kosmologie stehen wir vor der Lösung vonProblemen, die die Wissenschaft seit der Antike umtreiben: Welches sind die kleinstenGrundbausteine der Materie? Wie funktioniert das Universum? Während es der Hauptaspektam ersten Tag des Symposions sein wird, das breite und komplexe Wissen der neuen Physikzu untersuchen, werden auch die Methoden der westlichen wissenschaftlichenVorgehensweise auf den Prüfstein gelegt, um ein Verständnis für die Grenzen wie auch dieMacht der Forschungsmethoden zu entwickeln.

Der Geist nicht der Weltraum bildet heute die äusserste Grenze der Wissenschaft. DasProblem, eine Beziehung zwischen der physischen und der mentalen Seite der Realität zubegründen, ist ein Schlüsselproblem westlicher Philosophie, das am zweiten Tag desSymposions aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisiert und diskutiert wird. ZentralesFoschungsanliegen des neuen Symposions sind die Verbindungslinien zwischen genauerBeobachtung, künstlerischer Intuition, kosmischer Schau und Meditation.

In letzter Zeit ist vermehrt von einer neuen Qualität des interdisziplinären Forschens die Rede.Kritisch angesprochen ist auch das von traditionell geprägten Disziplinen praktizierteMethodenarsenal, das heute kaum mehr ausreicht, um die wesentlichen Fragen anzugehen.Notwendiges Orientierungswissen entspringt nicht nur ausschliesslich den nach traditionellenDisziplinen geordneten Forschungsfeldern, sondern auch indem man nach direkteren undunakademischen Verbindungslinien frägt, die über einzelwissenschaftliche Schranken undBeschränkungen hinweg ein breites und interdisziplinäres Zusammenwirken derverschiedenen Fakultäten erlauben. Die Liste der im Brennpunkt des gemeinsamen Interessesstehenden Fragen (die mich als Kulturvermittler interessieren) ist lang und reicht vonWahrnehmung, Erkenntnis, Emotion, Gedächtnis, Geist und Seele bis hin zu Sprache undKommunikation.

Ich wünsche Ihnen, liebe Besucherinnen und Besucher des 5. Biennalen InternationalenSymposions zu Wissenschaft, Technik und Ästhetik, zwei spannende und geistiganspruchsvolle Tage in Luzern und freue mich auf Ihre aktive Beteiligung an denPodiumsdiskussionen und Gesprächen mit den Gastreferentinnen und - referenten. Meinspezieller und besonderer Dank geht an Barbara Mundel für die Möglichkeit das Symposionwieder im Luzerner Theater durchzuführen.

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René Stettler, November 2002

Key-Words

Veränderte Bewusstseinszustände und die Erfahrung von Zeit; Bellsches Theorem; Theorieder schwarzen Löcher; Theorie der Wurmlöcher; Komplementarität; das Konzept eines"Selbsts"; Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik; Gödelsches Theorem;Gravitation und Kosmologie; Schnittstellen-Realtät und Schnittstellen-Physik; Mathematik;nicht-komputierende Physik; (Mikro)-Relativität und (Mikro)-Konstruktivismus; Physik undBuddhismus; Quantenmechanik und Quantenbewusstsein; Quantenmechanik und Realität;Quantenrelativität; Quantentheorie und Messung; Raumzeit und Bewusstsein; Raumzeit undQuantentheorie; Theorie der Informationsübertragung mit Lichtgeschwindigkeit;Teleportationstheorie; Reversibiliät und Irreversibilität von Zeit

Key-Note-Speakers

PROF. DR. PETER C. BEAMISH, Walforschung, Ceta-Research Inc., Trinity/NF

PROF. DR. GREGORY BENFORD, Plasma Physik and Astrophysik, University ofCalifornia, Irvine / USA

PROF. DR. DAVID R. FINKELSTEIN, Physik, Georgia Institute of Technology, School ofPhysics, Atlanta / USA

PROF. DR. BASIL J. HILEY, Theoretische Physik, Birkbeck College, University of London

PROF. DR. BENNY SHANON, Psychologie, The Hebrew University, Jerusalem

PROF. DR. HENRY P. STAPP, Physik, University of California, Berkeley / USA

PROF. DR. MATT VISSER, Mathematik, Victoria University of Wellington, New Zealand

DR. ALAN WALLACE, Philosophie und Physik, Mind and Life Institute, Boulder / USA

Chairmen / Chairwoman

Podiumsdiskussionen:

PROF. DR. JOSEF MITTERER, Philosophie, Universität Klagenfurt (18.1.03)

und DR. ALAN WALLACE (19.1.03).

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Referate:

PROF. DR. RUTH DURRER, Theoretische Physik, Département de Physique Théorique,Université de GenèveDR. ROGER G. UCHTMANN, Kommunikationswissenschaften und Anthropologie, CentroInterdisciplinar de Semiótica da Cultura e da Midia (CISC), Pontifícia Universidade Católicade São PauloPROF. DR. OTTO E. RÖSSLER, Chaostheorie, Universität Tübingenund PROF. DR. DAVID R. FINKELSTEIN; PROF. DR. HENRY P. STAPP; DR. ALANWALLACE.

Präsentatoren

CHAR DAVIES, Medienkünstlerin, Montreal

MICHAEL SNOW, Maler, Filmmacher, Fotograf, Schriftsteller, Musiker, Toronto

Key-Note Speakers, Chairmen, Chairwoman

PROF. DR. PETER C. BEAMISH

Walforschung / Whale Research

Ceta-Research Inc.

Trinity/NF, Kanada

www.animalcontact.com

Peter Beamish has been dedicated to the scientific research of "Communications and Time"for many decades, following his doctorate degree in biophysics at the University of BritishColumbia under Dr. Robert Stewart. Postgraduate studies at the Massachussets Institute ofTechnology under Drs. Hersey, Schrock and Edgerton involved marine acoustics, theoreticalphysics and the 20th century physics of time. Recent collaboration with Dr. Hitoshi Kitada ofthe University of Tokyo, et al., and, critical human-animal, experimental, cetacean studieshave revealed distinct differences between the biophysics of a novel second temporal concept:"TimeT"=+/-exp{i(2pi)Ht/h} and conventional time ("ct" or t) used in Relativity Theory andworldwide physics courses. Dr. Beamish has published over 100 papers and several books,most recently: "TIME" beyond "conventional time" (ISBN-0-9689955) including over 200new concepts in biophysics and an extensive glossary. Non academic interests include: music,sailing, skiing, teaching, squash, chess, bridge, photography, youth careers in human-animalcommunications research and international cooperation. Dr. Beamish married ChristineFarmer of the U.K. and they have two sons, Nicholas and Timothy with careers in medical andcomputer sciences respectively. Dr. Beamish has had a lifetime of both biophysics andcetology, discovering "symbiotic sonar" in Megaptera (humpbacks), unique behavior in L. sp(Antarctic hourglass dolphins) and acoustic weapons in B. musculus/acutorostrata(blues/minkes).

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PROF. DR. GREGORY BENFORD

Plasma Physik und Astrophysik

Plasma Physics and Astrophysics

University of California, Irvine

www.ps.uci.edu/physics/benford.html

Gregory Benford is the award-winning author of such novels as Timescape, Against Inifinity,In the Ocean of Night, Artifact and Great Sky River. He's also written excellent short fiction(some of which is collected as in Alien Flesh) and has co-edited a number of anthologies,including Hitler Victorious and the three volumes of the What Might Have Been - Series.Benford is a professor of physics at the University of California, Irvine. He is a WoodrowWilson Fellow, has been a Visiting Fellow at Cambridge University and received the LordPrize for achievements in the sciences in 1995. Deep Time: How Humanity CommunicatesAcross Millennia is his first book of nonfiction. One of Benford's most importantcontributions has been to expand the way science fiction represents the contexts out of whichscientific understanding emerges, the competing priorities and paradigms that govern whichsecrets are uncovered and what insights are ignored. Benford, who teaches Plasma Physicsand Astrophysics knows those contexts intimately. For Benford, science is founded in humanexperience, human knowledge, human perspectives, and human biases. His scientists struggleto focus on technical problems amid complex personal relationships, try to isolate thechallenges of the laboratory from the difficulties of the bedroom or from the tensions betweenmothers and sons, and yet, often, the insights which generate their scientific discoveries cometo them from spaces far removed from their experimental apparatus.

CHAR DAVIES

Medien- und Kunsttheorie

Media- and Art Theory

Montreal

www.immersence.com

Char Davies’ immersive virtual environments are internationally recognized as landmarks inthe field of interactive media art. Integrating full-body immersion, navigation based onbreathing and balance, and interactive 3-D digital imagery and sound, her works are knownfor challenging conventional thinking about virtual space. Her work in this medium is based

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on two decades of artistic research into nature, psyche, and perception, and is motivated by aquest to collapse Cartesian boundaries between subject/object, interior/exterior, self andworld. Originally a painter and filmmaker, she became involved in digital technology in themid '80s, becoming a founding director of the highly successful 3D software companySoftimage. Davies has exhibited her work at numerous museums and galleries around theworld, and has written and lectured widely, including at the 16th Annual Darwin CollegeLecture Series, Space 2001, at Cambridge University. She has received numerous awards,most recently an Honorary Doctorate of Fine Arts from the University of Victoria, BritishColumbia. Davies is a Visiting Scholar at the University of California - Berkeley, and a Ph.DFellow in the Philosophy of Media Arts, at CAiiA: Centre for Advanced Inquiry in theInteractive Arts, University of Wales College, Wales. She is currently developing new workthrough her Montreal-based research company Immersence.

PROF. DR. RUTH DURRER

Theoretische Physik

Theoretical Physics

Département de Physique Théorique

Université de Genève

http://theory.physics.unige.ch/~durrer

Ruth Durrer, born on January 22, 1958 in Kerns, Canton of Obwalden, Switzerland. RuthDurrer studied theoretical physics at the University of Zurich. From 1984 until 1988, assistantat the Institute of Theoretical Physics at the University of Zurich. PhD under the supervisionof Prof. Dr. Norbert Straumann. 1988/1989 Post-doc at the Institute of Astronomy ofCambridge University (UK). During the following two years 'visiting lecturer' the PhysicsDepartment at Princeton University. In spring 1992 she obtained the Schläfli Award of theSwiss Academy of Sciences for her paper on 'Gauge Invariant Cosmological PerturbationTheory'. From 1993 to 1995 she was the secretary of the Swiss Physical Society. In summer1994, visiting lecturer at the Newton Institute in Cambridge (UK). Since fall 1995 she isprofessor at the University of Geneva. Research visits at the Universities of Berkeley,California and the Institute for Advanced Study in Princeton. She has published manyresearch papers and several reviews in cosmology. Ruth Durrer is married to the painter andvisual artist Martin Zimmermann and she is the mother of three children. She is currentlyliving with her family in Geneva.

PROF. DR. DAVID RITZ FINKELSTEIN

Physik / Physics

Georgia Institute of Technology

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School of Physics, Atlanta/USA

www.physics.gatech.edu/people/faculty/dfinkelstein.html

David Ritz Finkelstein is a physicist at Georgia Tech in Atlanta, where he teaches, doesresearch, and edits the International Journal of Theoretical Physics. He did early work onquantum logic, black holes, gravitational skyrmeons, and the electroweak unification. Hethinks the universe is a kind of quantum cellular computer or neural network, and for the lastforty years has been chasing the chronon, the elementary process in the cosmic network andthus the atom of matter-space-time. As a language for the cosmic computer he developed analgebraic higher-order quantum logic. He also works on artificial quantum computers. Hisbook, Quantum Relativity, described this work up to 1996. He also works on quantumcomputation. On occasions he has taught at the Atlanta College of Art, written for the KenyonReview, Art Papers, and Musicworks Magazine, and written on the philosophy of physics; butmostly he publishes in journals like the Journal of Mathematical Physics.

PROF. DR. BASIL J. HILEY

Theoretische Physik

Theoretical Physics

Birkbeck College

University of London

www.bbk.ac.uk/tpru/

Basil Hiley is Emeritus Professor of Physics in the Theoretical Physics Research Unit atBirkbeck, University of London. His main interests are in the foundations of quantum theoryand relativity and had a very long and fruitful collaboration with David Bohm. At present he isinvestigating a process-based theory of pre-space with a specific aim of developing aquantized form of general relativity. This has led him to a detailed investigation of the usealgebraic techniques in quantum theory rather than the traditional Hilbert space formalism. Healso has interests in exploring the possibility of finding a theory of the relationship betweenmind and matter and has delivered plenary lectures to famous Tucson Consciousnessconferences. He has written over one hundred research papers on fundamental questions inquantum mechanics and on the relationship of mind and matter and has lectured in manycountries round the world. With the late Professor Bohm he has co-authored The UndividedUniverse, Routledge, London, 1993. He is also co-editor with David Peat of QuantumImplications, Essays in Honour of David Bohm, Routledge, London. 1987.

PROF. DR. JOSEF MITTERER

Philosophie / Philosophy

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Universität Klagenfurt

www.uni-klu.ac.at/

Josef Mitterer, born in 1948, is professor of philosophy at the University of Klagenfurt,Austria. Studies in Linz, Graz and at the University of California at Berkeley. For many yearsactive in the tourist industry as a Tour Manager, Consultant and Copywriter. Visitingprofessor and lecturer at several universities. Since 1990 at the University of Klagenfurt.Mitterer reconstructs in his work philosophy as an argumentation-technique which allows toimmunize any arbitrary opinions being held and to critize any counteropinions. Publicationsinclude: Die Flucht aus der Beliebigkeit (The Flight from Arbitrariness) S. Fischer, 2nd ed.Frankfurt, 2001. Das Jenseits der Philosophie (The Beyond of Philosophy) Passagen, 3rd ed.Vienna, 2000.

PROF. DR. OTTO E. RÖSSLER

Chaostheorie / Theory of Chaos

Universität Tübingen

www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/5004/1.htmlOtto E. Rössler (D) born an Austrian in Berlin, finished his medical studies with animmunological dissertation in Tübingen in 1966. Three years later he won a competitivevisiting appointment offered by the Center for Theoretical Biology of the State University ofNew York at Buffalo. In 1975, Art Winfree initiated him into chaos. A tenured facultyposition in theoretical biochemistry at the University of Tübingen came in 1976, after he hadpublished his paper on the "simplest" chaotic attractor (as Ed Lorenz later put it). Three yearslater, hyperchaos followed, which was equally simple. A member of the Santa Fe Institute anda fellow of the International Institute for Advanced Studies in Systems Research andCybernetics, the author has published about 250 scientific papers in various fields - includingbiogenesis (1971), dynamical automata (1972), artifical life (with an equation for a brain in1974), artifical persons (1996) and quasar theory (current). Descartes’ Dream, a CD with keystatements of Otto Rössler about themes such as ‘Evolution without Consciousness’, ‘TheNow’ and ‘The World as Interface’ was published in 2002 (ISBN 3-932513-28-2).

PROF. DR. BENNY SHANON

Psychologie / Psychology

The Hebrew University, Jerusalem

http://unixware.mscc.huji.ac.il/~oori/shanon.htm

Benny Shanon is a professor and ex-chairperson of the Department of Psychology at theHebrew University of Jerusalem (Israel). He studied linguistics, philosophy and psychologyand holds a doctorate in experimental cognitive psychology from Stanford University. Has

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also taught at M.I.T., Cornell University and Swarthmore College. His research interestsinclude the semantics and pragmatics of natural language, thought processes and creativity,the phenomenology of human consciousness, the conceptual foundations of cognitive science,and the philosophy of psychology. His book The Representational and Presentational(Harvester-Wheatsheaf & Prentice-Hall, 1993) presents a comprehensive critique of therepresentational-computational view of mind and offers alternative conceptual foundations forthe study of mind. His recently published The Antipodes of the Mind (Oxford UniversityPress, 2002) is a pioneering cognitive-psychological study examining the phenomenology ofthe special state of mind induced by the psychotropic Amazonian brew Ayahuasca. He is nowworking on the development of a general theory of human consciousness, one encompassingboth ordinary and non-ordinary states of mind.

MICHAEL SNOW

Künstler / Artist

Toronto

http://schwinger.harvard.edu/~terning/bios/Snow.html

Michael Snow is an artist who has worked in many mediums: drawing, painting, sculpture,film, photo-work, holographic work, music, book work, video and sound installation. Hisvisual artworks are in many collections world wide and have been exhibited world wide. Hehas had many one-man exhibitions: at the National Gallery of Canada in Ottawa, The HaraMuseum in Tokyo, The Museum of Modern Art in New York and most recently (Nov-Dec,2002) at the Centre Pompidou in Paris. His films have been shown world-wide as well, atmany festivals (eg. London, New York, Rotterdam, Berlin) and are in the collections of thosefilm archives which collect film as art (eg. Österreichisches Filmmuseum in Vienna). He hasbeen a professional musician since the 1950's, starting as a jazz pianist. For about 30 years hehas been very involved with free improvisation, playing hundreds of concerts in Canada,USA, Europe, Japan, usually with the Toronto group CCMC which has released manyrecordings. Several recordings have been released under Snow's name, some of which, ratherthan "improvisations", are "compositions" which use, for example the creative possibilities ofmulti-track studio recordings. His most recent film "*Corpus Callosum" (2001) uses digitalmeans. An inter-active DVD-Rom "Anarchive 2-Digital Snow", the making of which wasdirected by Snow and which is an encyclopedia of his work in all mediums, has just beenreleased. Snow considers his work as "sensuous philosophy".

PROF. DR. HENRY P. STAPP

Physik / Physics

Lawrence Berkeley Laboratory

University of California, Berkeley

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http://www-physics.lbl.gov/~stapp/stappfiles.html

Henry Stapp is a theoretical physicist at the University of California's Lawrence BerkeleyNational Laboratory. He was the chief theorist on the team led by Nobel laureates EmilioSegre and Owen Chamberlain in the analysis of the proton-proton spin-correlation data. Hedeveloped the theoretical machinery for the analysis of that data, and carried out thesubsequent phase shift search. As a result of that work with spin correlations he was one ofthe first physicists to recognize the importance of a John Bell's work on quantum nonlocality,and has extended Bell's nonlocality result significantly by removing the hidden variableassumption. During the sixties he was a leader in developing the analytic S-matrix approach toquantum theory, and derived the basic analyticity properties of the S-matrix, and theconnection between spin and statistics, from spacetime properties of the S-matrix. That workled to questions about the connection between the mathematical formulas of quantum theoryand human experience, and, after extensive discussions with Heisenberg, he published in 1972a seminal paper The Copenhagen Interpretation. This led him to a more intensive study of themind-brain connection, and to the 1993 publication of his first book Mind, Matter andQuantum Mechanics. His second book The Mindful Universe will be published in 2003.

DR. ROGER G. UCHTMANN

Kommunikationswissenschaften und Anthropologie

Sciences of Communication and Anthropology

Centro Interdisciplinar de Semiótica da Cultura e da Midia (CISC)

Pontifícia Universidade Católica de São Paulo

http://homepages.compuserve.de/roguman/

Roger Uchtmann was born in Bremen in 1958. Dr. Roger Uchtmann is visiting professor ofCommunications and Anthropology at the Universities PUC/SP and UNISANTOS in SãoPaulo, a member of the scientific committee of CISC (Interdisciplinary Centre for Semioticsof Culture and Media) and "Revista Ghebhr". His various publications especially treat thesemiotics of evolution, the emergence and genesis of culture, cultural codification, mythologyand recent mythogenesis. He is German translator of a new publication of Charles SandersPeirce's How to make our Ideas clear and of Jack Sarfatti's Destiny Matrix. In his basic workVon Reiseform und Differenzprinzip, von Tausch und Simulation - Die elementaren Semiosenund Semiosphären des Kulturprozesses, Roger Uchtmann examines the possibilities of specialand general evolution in the tradition of natural philosophy. He explains self-consciousness asa product of the emergence of culture and a "second reality", possibly influencing evensubatomar structures.

PROF. DR. MATT VISSER

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Mathematik / Mathematics

School of Mathematical and Computing Sciences

Victoria University of Wellington

New Zealand

http://www.mcs.vuw.ac.nz/~visser

Matt Visser is a mathematical physicist based at the School of athematical and ComputingSciences in the Victoria University of Wellington, New Zealand. Over the last decade hisinterests have icluded the study of spacetime wormholes and related peculiarities in generalrelativity. Visser's book Lorentzian Wormholes: From Einstein to Hawking remains the onlytechnical scientific book exploring the possibilities of wormhole physics and StephenHawking's "chronology protection conjecture". Visser's other research interests include blackholes, curved-spacetime quantum field theory, and cosmology. A defining theme for much ofthis work is investigation of the manner in which quantum physics influences the energyconditions of classical general relativity. Visser has published 90 scientific articles and twobooks mainly focussing on the interplay between classical general relativity and quantumphysics. His most recent book Artificial Black Holes (edited with Mario Novello and GrigoriVolovik) is a collection of scientific articles on the possibility of simulating black holephysics in the laboratory.

DR. ALAN WALLACE

Philosophie und Physik

Philosophy and Physics

Mind and Life Institute, Boulder/USA

www.mindandlife.org/

Alan Wallace trained for many years as a monk in Buddhist monasteries in India andSwitzerland and he has taught Buddhist theory and practice in Europe and America since1976. He has served as interpreter for numerous Tibetan scholars and contemplatives,including H. H. the Dalai Lama. After graduating summa cum laude from Amherst College,where he studied physics and the philosophy of science, he earned his M.A. and Ph.D. inreligious studies at Stanford University. He has taught at Amherst College, StanfordUniversity, UCLA, and the University of California, Santa Barbara. He has edited, translated,authored, and contributed to more than thirty books on Tibetan Buddhism, medicine,language, and culture, and the interface between science and religion. His published worksinclude Choosing Reality: A Buddhist View of Physics and the Mind (Snow Lion, 1996), TheBridge of Quiescence: Experiencing Buddhist Meditation (Open Court, 1998), The Taboo ofSubjectivity: Toward a New Science of Consciousness (Oxford, 2000), Buddhism with anAttitude: The Tibetan Seven-Point Mind-Training (Snow Lion, 2001), and Buddhism andScience: Breaking New Ground (Columbia University Press, 2003). He is presently a research

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scholar and contemplative associated with the Mind and Life Institute, and he is in theplanning stage of establishing a university-based, interdisciplinary, cross-cultural Center forthe Study of Consciousness.

Abstracts

English and German / Englisch und Deutsch

PROF. DR. PETER C. BEAMISHPROF. DR. GREGORY BENFORDCHAR DAVIESPROF. DR. DAVID R. FINKELSTEINPROF. DR. BASIL J. HILEYPROF. DR. BENNY SHANONMICHAEL SNOWPROF. DR. HENRY P. STAPPPROF. DR. MATT VISSERDR. ALAN WALLACE

PROF. DR. PETER C. BEAMISH

THE DUALITY OF "TIME" - DIE DUALITÄT VON "ZEIT"

Late in the 20th century, biophysical scientists were pondering how animals could survivewithin our biosphere with so few signals. There had to be another independent communicationsystem within the profusion and complicated structures of Nature's living organisms! Idea: Perhaps information was encoded "partially/totally" in "time", instead of in signals! Thisled to the theoretical and experimental discovery of another "concept category" for a humanpercept of time. The resulting, novel concept, being cyclical, was defined as one's: "Perceptionof Lateness Relative to Synchronization". It was simultaneously expressed mathematically byDr. Hitoshi Kitada, as an exponential function of conventional time ‘t’ on a complex plane,including a transforming Hamiltonian (differential operator) and the rationalized Planck'sconstant (in a manner satisfying the Schrödinger Equation).In physical interpretation, this concept, called KitadaTime ‘KT’, represents mental functionsof: 1) rotation of incoming mass and/or energy ("mass/energy") by pi/2 radians, 2)bidirectional rotation of said mass/energy, on a resulting orthogonal plane, 3) decompositionof "relativistic" waveforms into quantum mechanical particles, and 4) transformation ofmass/energy quanta into "KTquanta" and resultant, new "Ktinformation". Both conventional

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time ‘ct’ and KitadaTime ‘KT’ are scalar "Readings on a Clock". It requires the mind of aliving organism to associate said readings with mass/energy vectors and thence produce: "ct-vectors", and/or "KT-vectors". Because the former is in the direction of the mass/energytransfer and the latter is exactly orthogonal, the vector sum has been so designated as helical(/title). There appear to be remarkable consequences.

Im späten 20. Jahrhundert dachten biophysikalische Wissenschaftler darüber nach wie Tieremit so wenigen Signalen innerhalb unserer Biosphäre überleben können. Die in der Naturlebenden Organismen mussten innerhalb der Überfülle und komplizierten Strukturen einanderes unabhängiges Kommunikationssystem haben! Idee: Möglicherweise warenInformationen «partiell/total» in der «Zeit» anstatt in Signalen kodiert! Dies führte zu einertheoretischen und experimentellen Entdeckung einer anderen «Konzeptkategorie» in dermenschlichen Zeitwahrnehmung. Das daraus resultierende, neuartige zyklische Konzeptwurde als «Wahrnehmung der Verspätung relativ zur Synchronisation» definiert. Gleichzeitigwurde es mathematisch vom Dr. Hitoshi Kitada als eine Exponentialfunktion vonkonventioneller Zeit «t» auf einer komplexen Ebene einschliesslich einer HamiltonschenTransformation (differentieller Operator) und einer rationalisierten Plankschen Konstante (ingewissem Sinne die Schrödinger Gleichung erfüllend) ausgedrückt. Dieses KitadaTime «KT»genannte Konzept repräsentiert in der physikalischen Interpretation die Geistesfunktionen der:1) Rotation der ankommenden Masse und/oder der Energie («Masse/Energie») durch pi/2Radiane, 2) umkehrbaren Rotation der besagten Masse/Energie, auf einer resultierendenorthogonalen Ebene, 3) Zerlegung «relativistischer» Wellenformen in quantenmechanischePartikel und 4) Umwandlung der Masse/Energie-Quanten in «KT-Quanten» mit darausresultierender neuer «Kt-Information». Sowohl die konventionelle Zeit «ct» (conventionaltime) als auch KitadaZeit «KZ» resp. «KT» (Kitada Time) entsprechen einem skalaren «Lesenauf einer Uhr». Der Verstand eines lebendigen Organismus wird benötigt um die besagtenMesswerte mit den Masse/Energie-Vektoren und den daraus produzierten «ct-Vektoren»und/oder «KT-Vektoren» zu assoziieren. Weil die ersteren in Richtung der Masse/Energie-Übertragung gehen und die letzteren genau orthogonal sind, wurde die Vektorsumme somitals schraubenartig bestimmt. Daraus scheinen sich bemerkenswerte Konsequenzen zuergeben.

PROF. DR. GREGORY BENFORD

TIME AND TIMESCAPE - ZEIT UND ZEITSCHAFT

The idea of solving the paradoxes of closed timelike loops using quantum mechanics has greatappeal. It would be an example of easing the troubles of the classical gravitational field theorywith a quantum fix. I applied this idea in my 1980 novel "Timescape" by using an analogywith the Wheeler-Feynmann view of field theory. The key idea is that only an attempt toproduce a paradox forces the generation of a split-off universe. The cause of the paradoxremains in its universe, and the altered universe goes on separately, in another space-time.This cuts the loop. These ideas have been used later in quantum time theories, and theprobelm now is how to find a mechanism that generates the splitting of the universal wavefunction - a classic problem of quantum mechanics.

Die Idee, die Paradoxe von geschlossenen zeitähnlichen Schleifen mit der Quantenmechanikzu lösen ist verlockend. Es wäre ein Beispiel die Schwierigkeiten der klassischenGravitationsfeldtheorie mit einem Quantenrezept zu lösen. Ich wendete diese Idee 1980 in

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meinem Roman Zeitschaft an, indem ich mich einer Analogie zur Wheeler-FeynmannschenSichtweise der Feldtheorie bediente. Die Schlüsselidee ist, dass nur ein Versuch einParadoxon zu erzeugen, das Eintreten eines abgespalteten Universums erzwingt. Die Ursachedes Paradoxons bleibt in ihrem Universum zurück und das veränderte Universum gehtgetrennt in eine andere Raumzeit über. Dies bedeutet, dass die Schleife geschnitten wird.Diese Ideen wurden später in Quantenzeit-Theorien verwendet. Heute besteht das Problemdarin, einen Mechanismus zu finden, welcher die Spaltung der universellen Wellenfunktionerzeugt – ein klassisches Problem der Quantenmechanik.

CHAR DAVIES

LANDSCAPE, EARTH, BODY, BEING, SPACE AND TIME IN THE IMMERSIVEVIRTUAL ENVIRONMENTS ‘OSMOSE’ AND ‘EPHEMERE’ - LANDSCHAFT,ERDE, KÖRPER, SEIN, RAUM UND ZEIT IN DEN IMMERSIVEN VIRTUELLENUMGEBUNGEN ‘OSMOSE’ UND ‘EPHEMERE’

By "immersion" or "immersive virtual space" I mean immersion in a 360 degree spherically-enveloping virtual environment, in my opinion possible at the present time only through useof HMDs (head-mounted displays) with wide fields of view. While less cumbersometechniques are under development, current alternatives such as wrap-around screens or domes(now known as Spatially Immersive Displays) are not as effective in achieving a sense ofenvelopment. My comments in this paper refer to full-body immersion through use of HMDs.‘Osmose’ and ‘Ephemere’ are immersive and interactive virtual-reality environments. Theseworks are known for their embodying interface, painterly aesthetic and themes of nature. Theyare the most recent fruits of an artistic project in which I have been engaged for almost twentyyears, and which has encompassed painting, film and 3D computer graphics andanimation.The impulse behind this project has been to communicate an intensified experienceof being embodied in the space-time of the living world. ‘Osmose’ and ‘Ephemere’ are mymost recent attempts to distill and amplify the sensations and emotions of being conscious,embodied and mortal, i.e. how it feels to be alive here now among all this, immersed in thevast, multi-channelled flow of life through space and time. In these works I seek to remindpeople of their connection to the natural (rather than man-made) environment not onlybiologically, but spiritually and psychologically, as regenerative source and mythologicalground.

Mit «Immersion» oder «immersivem virtuellem Raum» meine ich die Immersion mittels einer360-Grad-kugelförmigen, als Umhüllung wirkenden virtuellen Umgebung, welchegegenwärtig, meiner Meinung nach, nur durch den Gebrauch von HMDs (head-mounted-displays) mit einem weiten Gesichtsfeld möglich ist. Während gegenwärtig wenigerbeschwerliche Techniken entwickelt werden, sind die heutigen Alternativen wie «WrapAround»-Bildschirme oder Domes (bekannt als räumlich immersive Displays) in bezug aufdas Ziel des Gefühls von Eingehülltsein nicht so wirkungsvoll. Meine Kommentare beziehensich in dieser Präsentation auf die vollständige körperliche Immersion unter Verwendung vonHMDs. ‘Osmose’ und ‘Ephemere’sind immersive und interaktive Virtual-Reality-Umgebungen. Diese Arbeiten sind für das, den Körper umfassende Interface und diemalerisch-ästhetischen Naturthemen bekannt. Sie sind die jüngsten Früchte eineskünstlerischen Projektes, für das ich mich seit fast 20 Jahren engagiere und das Malerei, Film,3D-Computergraphik und Animation miteinbezieht. Der Antrieb hinter diesem Projekt ist dieKommunikation einer intensivierten Erfahrung der Einbettung in die Raum-Zeit einer

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lebendigen Welt. ‘Osmose’ und ‘Ephemere’ zeigen meine kürzlichsten Versuche, dieEmpfindungen und Gefühle von bewusstem Sein zu destillieren und zu verstärken, körperlichund sterblich, d.h., wie es sich anfühlt jetzt hier am Leben zu sein, umschlossen von einemriesigen multikanalisierten Lebensstrom durch Raum und Zeit. Mit diesen Arbeiten möchteich die Menschen an ihre Verbindung zur natürlichen (eher als die von Menschen erschaffene)Umwelt zu erinnern und dies meine ich nicht nur biologisch, sondern spirituell undpsychologisch als eine regenerative Quelle und mit einem mythologischen Grund.

PROF. DR. DAVID R. FINKELSTEIN

SPACE-TIME AND QUANTUM THEORY - RAUMZEIT UND QUANTENTHEORIE

The fusion of space-time and quantum theory requires a reformation in physics just as radicalas relativity and quantum theory. Such reformations make physics simpler and more beautifulby relativizing former absolutes, idols like classical time and truth. Their scale constantsindicate where the idol breaks down, like lightspeed and Planck's quantum of action. One caninfer much about a reformation from the pre-reformation physics, which still works when thescale constant can be neglected. Today the Heisenberg uncertainty relation harbors the mostconspicuous idol, an imaginary unit. This is connected to the continuous flow of time. Onecan express the scale of its reformation as a quantum of space-time or chronon. In today'sphysics the chronon is assumed to be 0. This splits the space-time continuum from fieldsthereon much as taking lightspeed to be infinite splits time from space. Introducing a non-zerochronon resolves the continuum into a network of elementary quantum processes like spins ina cosmic quantum computer. Since space-time and quantum theory presently lie on oppositesides of the interface between the experimental system and the experimenter, we must shiftthis interface to unify them; we introduce a metaphoric extra-cosmic quantum experimenter.This also introduces a higher-order quantum logic, in which laws of one level are quantumvariables of the next. Quantum complementarity ultimately implies the relativity of allconstructs, and reformations create new absolutes as they relativize old ones. Therefore "thefinal theory" is not a meaningful goal for physics, any more than "the final painting" is for art.As adaptive response to a creative universe, as a part of life, the process of physics is ameaningful goal in itself.

Die Ausweitung der Physik durch die Relativitäts- und die Quantentheorie hat die Physikstabiler, einfacher und schöner gemacht da diese Theorien frühere absolute Begriffe wie dieklassische Zeit und die Wahrheit relativiert haben. Skalenkonstanten wie dieLichtgeschwindigkeit und das Plancksche Wirkungsquantum zeigen wo die alten absolutenBegriffe unwirksam geworden sind. Mittels einem Korrespondenzprinzip lassen sich vieleSchlussfolgerungen der erweiterten Physik aus der früher erweiterten Physik ziehen, welcheauch nach Vernachlässigung der Skalenkonstanten immer noch funktioniert. Heute zeigt dieQuantentheorie Instabilität, was nach einer neuen, ebenso radikalen Erweiterung der Physik,wie die Relativitäts- und Quantentheorie, verlangt. Für die erforderliche Ausweitung wird einRaum-Zeit-Atom bzw. Chronon eingeführt. Die Beschränkung auf das Null-Chronon spaltetdie aus ihm hervorgehende Raumzeit ab so wie die Einschränkung der unendlichenLichtgeschwindigkeit die Zeit vom Raum abspaltet. Die Einführung des Chronons löst dasKontinuum in ein Netzwerk von elementaren Quantenprozessen auf wie Spins in einemkosmischen Quantencomputer. Dieses Ausweitung führt auch eine höhere Ordnung derQuantenlogik ein, wo die Gesetze auf einer Ebene in der nächsthöheren zu Quanten-Variablenwerden. Da die Raumzeit und die Quantentheorie auf der gegenüberliegenden Seite der

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Schnittstelle zwischen dem Experimentalsystem und dem Experimentator liegen, muss dasInterface verschoben werden, um sie zusammenzubringen. Zu diesem Zweck wird einmetaphorischer extra-kosmischer Quanten-Experimentator eingeführt. Die Quanten-Komplementarität impliziert letzten Endes die Relativität von allem was konstruiert ist unddie Ausweitung schafft neue absolute Grössen, indem sie alte relativiert. Als Ziel macht eineendgültige Theorie für die Physik ebenso wenig Sinn wie ein endgültiges Gemälde in derKunst. Als adaptive Antwort auf ein kreatives Universum als Teil unseres Lebens, ist derProzess, den die Physik durchläuft, selbst ihr bedeutungsvolles Ziel.

PROF. DR. BASIL J. HILEY

RELATIVITY, QUANTUM GRAVITY AND SPACE-TIME STRUCTURES -RELATIVITÄT, QUANTENGRAVITATION UND STRUKTUREN DER RAUMZEIT

As yet there exists no satisfactory quantum theory of the gravitational field. Attempts togeneralise the successful techniques of quantum electrodynamics (QED) have failed. In QED,the background space-time remains classical and Minkowskian while the field itself isquantised. The intimate relation between space-time and gravity suggests that space-time itselfmust be quantised in some sense. This implies that the arena upon which we build our physicscannot be the continuum that we traditionally use. Furthermore the grossly macroscopic non-local quantum effects already clearly demonstrated by a range of experiments demand that wecall into question the notion of an absolute locality and hence the primacy of local space-time.Thus the space-time categories inherited from Kant and classical physics cannot bemaintained. How then do we proceed? The non-commutative mathematics suggests that wefollow Fichte and Schelling and think in terms of activity and process, not the action of asubject but just 'doing'. As Fichte puts it "the act not the fact". The order of action is crucial inthe world of activity, hence the importance of the algebraic notion of non-commutativity. It isthrough this activity that we abstract our notions of space and time. They are not primaryconcepts but are derived. What I will discuss is how we can understand this 'pre-space' andeven 'pre-time' and illustrate how it enables us to approach quantum gravity in a radically newway.

Bis heute gibt es keine zufriedenstellende Quantentheorie des Gravitationsfeldes. Versuche,die erfolgreichen Techniken der Quantenelektrodynamik (QED) zu verallgemeinern, sindmisslungen. In der QED bleibt die im Hintergrund wirkende Raumzeit klassisch undMinkowskisch während das Feld selbst gequantelt ist. Die intime Beziehung zwischenRaumzeit und Schwerkraft legt nahe, dass die Raumzeit auf irgend eine Weise gequanteltwerden muss. Dies impliziert, dass die Arena in der wir unsere Physik errichtet haben, nichtdas Kontinuum sein kann, welches wir traditionellerweise verwenden. Ausserdem verlangendie groben makroskopischen, nicht-lokalen Quanteneffekte - durch eine Reihe vonExperimenten bereits klar nachgewiesen -, dass wir die Idee eines absoluten Ortes und daherden Vorrang von lokaler Raumzeit in Frage stellen müssen. Deshalb können die von Kant undvon der klassischen Physik geerbten Raum-Zeit-Kategorien nicht aufrecht erhalten werden.Wie also weiter? Die nicht-kommutative Mathematik schlägt vor, dass wir Fichte undSchelling folgen und in Begriffen von Aktivität und Prozess denken - nicht die Handlungeines Subjektes wird betrachtet, sondern nur das «Tun». Fichte drückt es folgendermassen aus:die Tat nicht die Tatsache. Die Ordnung des Tuns ist in der Welt der Aktivitäten wesentlich,daraus folgt die Bedeutung des algebraischen Begriffs der Nicht-Kommutativität (Nicht-Austauschbarkeit). Durch diese Aktivität abstrahieren wir unsere Vorstellungen von Raum

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und Zeit. Sie sind nicht Primärkonzepte, sondern sindabgeleitet. Ich stelle zur Diskussion wiewir diesen «Vorraum» und sogar die «Vorzeit» verstehen und die Fähigkeit, sich derQuantengravitation auf eine radikal neue Weise anzunähern, illustrieren können.

PROF. DR. BENNY SHANON

ALTERED TEMPORALITY - REFLECTIONS BASED ON THE AYAHUASCAEXPERIENCE - VERÄNDERTE TEMPORALITÄT - ÜBERLEGUNGEN ZURAYAHUASCA-ERFAHRUNG

Ayahuasca is a powerful, plant-made psychotropic brew that has been central in the traditionalindigenous tribal cultures of the upper Amazonian region. There has been extended botanical,pharmacological and anthropological research of Ayahuasca; mine is the first researchendeavor studying this brew from a cognitive-psychological point of view. My approach isphenomenological, and the goal of my research is to draw a systematic chart of the effects ofthe brew and to offer a theoretical psychological account thereof. A comprehensive summaryof my research is presented in the monograph The Antipodes of Mind just published withOxford University Press. This lecture focuses on the various non-ordinary effects pertaining tothe experience of time that are encountered with Ayahuasca. I distinguish between effects ofmodified temporality and ones pertaining to what is experienced as atemporality. On the onehand, empirical data pertaining to these effects are presented and analyzed; on the other hand,the broader theoretical ramifications of these effects are discussed. In particular, theimplications for what I define as a general theory of human consciousness are noted.Philosophical ramifications are indicated as well.

Ayahuasca ist ein starkes, auf pflanzlicher Basis gebildetes, psychotropes Gebräu, das in dentraditionellen eingeborenen Stammeskulturen in der oberen Amazonas-Region von zentralerBedeutung ist. Es gibt eine ausgeweitete botanische, pharmakologische und anthropologischeForschung über Ayahuasca; meine konzentriert sichauf die forschliche Anstrengung, diesesGebräu von einem kognitiv-psychologischen Gesichtspunkt aus zu studieren. Meine Zugangist phänomenologisch und das Ziel der Forschung ist, eine systematische Darstellung derEffekte des Gebräus aufzuzeichnen und davon eine theoretische psychologische Darstellunganzubieten. Eine verständliche Zusammenfassung meiner Forschungsarbeit ist soeben in derMonographie Die Antipoden des Geistes bei Oxford University Press erschienen. DieserVortrag konzentriert sich auf die verschiedenen ungewöhnlichen Effekte, die die Erfahrungvon Zeit betreffen und welche sich bei Ayahuasca einstellen. Ich unterscheide zwischenEffekten von modifizierter Temporalität und solchen, die zur Erfahrung von Atemporalitätgehören. Einerseits werden die empirischen Daten, die diese Effekte betreffen, präsentiert undanalysiert; andererseits werden die breiteren theoretischen Verästelungen dieser Effektebesprochen. Im Besonderen angesprochen werden Implikationen für das, was ich eineallgemeine Theorie des menschlichen Bewusstseins definiere. Philosophische Verzweigungenwerden ausserdem angedeutet.

MICHAEL SNOW

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TIME AND SPACE AS REPRESENTATION - ZEIT UND RAUM ALSREPRÄSENTATION

Since the arrival of speech/language we humans have lived within an increasingly denseconstruct of representation. Photography, film, sound technology, video and, in the last 20years, computer technology have contributed to an intense environment of images and signs.There are many levels of "belief" in our appraisal of "images". A common area is our"reading" of fiction films. We are convinced by the "realism" of the images but mustexperience a "suspension of disbelief" in order to laugh and cry with the protagonists whodemonstrably, are not there. What are they? The question: What is "fact" and what is "fiction"has become more important than ever. In addition to its unprecedented manipulatability,Digital Technology claims that every representation is "identical". Defining "art" has becomeincreasingly difficult. My efforts as an artist have been, partly, to use new tools to, hopefully,make new experiences that continue the ancient values of "art". In my opinion this has little todo with "information". Related to all of this is another question: what is "imagination"?

Seit es Sprechvermögen / Sprache gibt, leben wir Menschen innerhalb eines zunehmenddichten Konstrukts von Repräsentationen. Fotografie, Film, Tontechnologie, Video und in denletzten 20 Jahren die Computertechnologie, haben ein intensives Environment von Bildernund Zeichen geschaffen. Es gibt viele Ebenen von «Glauben» in der Beurteilung von«Bildern». Ein allgemein bekannter Bereich ist unser «Lesen» von Fiktion-Filmen. Der«Realismus» der Bilder überzeugt uns, doch wir müssen eine «Suspendierung desUnglaubens» erfahren, um mit den Protagonisten, die nachweislich nicht da sind, zu lachenund zu weinen. Die Frage, was Tatsache und was Fiktion ist, ist so wichtig wie nie zuvor.Zusätzlich zu ihrer beispiellosen Manipulationsfähigkeit hält die Digitaltechnik am Anspruchfest, dass jede Darstellung «identisch» sei. «Kunst» zu definieren, wird zunehmendschwieriger. Meine Anstrengungen als Künstler bestehen teilweise darin, neue Werkzeuge zunutzen, in der Hoffnung neue Erfahrungen zu machen, mit denen die alten Werte der «Kunst»fortgesetzt werden können. Damit hängt eine andere Frage zusammen: Was ist«Einbildungskraft»?

PROF. DR. HENRY P. STAPP

QUANTUM THEORY OF THE HUMAN PERSON - QUANTENTHEORIE DERMENSCHLICHEN PERSON

It was discovered during the twentieth century that the concepts of classical physics that hadprevailed since the time of Isaac Newton were incompatible with the emerging body ofempirical facts. Werner Heisenberg found out that the older theory could be rescued byconverting "numbers" to "actions". However, this revision effectively changed the location ofevery particle to a cloud-like structure: the motion of each particle, and also the motion of thecenter of every visible object, was described no longer by a simple trajectory in space andtime, but instead by an evolving cloud that tended to expand to a size that could extend overmeters, or kilometers, or more, in conflict with experience. This difficulty was resolved by thefounders of quantum theory by introducing into physics the participating observers, and anassociated dynamical process that was governed, at least in part, by these agents. This secondprocess was formalized by John von Neumann as his famous Process I, which functions as atop-down action of the agent's mind upon his brain. It is not controlled, even in principle, by

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any yet-known law of physics. This feature undercuts the conclusion of classical physics thatwe are robotic automata completely controlled by local mechanical processes.

Während des 20. Jahrhunderts wurde entdeckt, dass die seit Isaac Newton vorherrschendenKonzepte der klassischen Physik mit der Gesamtheit der empirischen Fakten unvereinbarsind. Werner Heisenberg fand heraus, dass die ältere Theorie gerettet werden könnte indemman «Zahlen» in «Wirkungen» konvertiert. In der Tat jedoch änderte diese Revision den Ortjedes Teilchens in eine wolkenähnliche Struktur: die Bewegung jedes Teilchens und auch dieBewegung der Mitte jedes sichtbaren Objektes, war nicht mehr länger mittels einer einfachenFlugbahn in Raum und Zeit beschreibbar, sondern mit einer sich verändernden Wolke, diedazu tendierte, sich über Meter oder Kilometer und mehr auszudehnen, was mit der Erfahrungnicht vereinbar war. Diese Schwierigkeit wurde durch die Begründer der Quantentheoriebehoben, indem man in der Physik die teilnehmenden Beobachter einführte und ein damitverbundener dynamischer Prozess, der - zumindest teilweise - von diesen Wissenerwerbenden Agenten bestimmt wurde. Dieser zweite Prozess wurde von John von Neumannals sein berühmter Prozess I formalisiert, der als Top-Down-Wirkung des Geistes des Agentenauf sein Gehirn funktioniert. Durch irgendein bereits bekanntes Gesetz der Physik wird er -auch prinzipiell - nicht kontrolliert. Dieses Charakteristikum unterhöhlt die Schlussfolgerungder klassischen Physik, dass wir komplett von lokalen mechanischen Prozessen gesteuerteAutomaten sind.

PROF. DR. MATT VISSER

DO THE LAWS OF PHYSICS PERMIT WORMHOLES FOR INTERSTELLARTRAVEL OR MACHINES FOR TIME TRAVEL? - ERLAUBEN DIE GESETZE DERPHYSIK WURMLÖCHER FÜR INTERSTELLARE REISEN ODER FÜRZEITREISEN?

In Einstein's theory of general relativity the geometry of space and time is controlled by thepresence of matter. But the Einstein equations are local; they relate the geometry near aspecific point to the presence of matter near that point - and this leaves a lot of maneuveringroom for non-local effects to creep in. Einstein's equations tell us about geometry [distancesand angles] but they provide no information about topology [linkages and interconnections].Whenever space is linked to itself in a nontrivial way, giving you a "shortcut" from "here" to"there" we call it a wormhole. Whenever time is linked to itself in a nontrivial way, giving youa route from "now" to "elsewhen"' we call it a time machine. Einstein's equations of generalrelativity, without additional constraints being added, do not by themselves preclude eitherwormholes or time travel - the real question is whether there are extra "laws of physics" thatbring the situation under control. Stephen Hawking's "chronology protection principle" is oneexample of such a rule - a rule based on adding portions of quantum physics to the otherwiseclassical realm of Einstein's gravity.

In Einstein’s allgemeiner Relativitätstheorie wird die Geometrie von Raum und Zeit durch diePräsenz von Materie kontrolliert. Doch sind Einstein’s Gleichungen lokal; sie machen dieGeometrie eines spezifischen Punkts von der Gegenwart von Materie abhängig. Dies lässt vielBewegungsraum für sich einschleichende nicht-lokale Effekte. Einstein’s Gleichungenerzählen von der Geometrie [Abstände und Winkel], aber sie stellen keine Information überdie Topologie zur Verfügung [Verknüpfungen und Verbindungen]. Wann immer Raum ineiner nicht-trivialen Weise mit sich selbst in Verbindung steht und eine «Abkürzung» von

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«hier» nach «dort» gegeben ist, nennt man dies ein Wurmloch. Wann immer Zeit mit sichselbst in einer nicht-trivialen Weise in Verbindung steht und eine Route von «jetzt» und«irgendwann» vorgibt, nennen wir dies eine Zeitmaschine. Einstein’s Gleichungen derallgemeinen Relativität schliessen ohne zusätzlich hinzugefügte Einschränkung wederWurmlöcher noch Zeitreisen aus. Die tatsächliche Frage ist, ob es besondere «Gesetze derPhysik» gibt, mit denen sich die Situation unter Kontrolle bringen lässt. Stephen Hawking’s«Chronologie-Schutzprinzip» ist ein Beispiel für eine solche Regel – eine Regel, welche aufdem Hinzufügen von Portionen der Quantenphysik zur ansonsten klassischen EinsteinschenSchwerkraft beruht.

DR. ALAN WALLACE

VACUUM STATES OF CONSCIOUSNESS: A TIBETAN BUDDHIST VIEW -VAKUUM-ZUSTÄNDE DES BEWUSSTSEINS: ANSICHTEN IM TIBETISCHENBUDDHISMUS

For 2500 years Buddhist contemplatives have practiced sophisticated methods of samadhi forenhancing the stability and vividness of attention, and they have applied this refined mode ofmental perception to the firsthand exploration of the nature and potentials of consciousness. Inthe experience of deep meditative equipoise the mind is voided of all mental activity such asthoughts and imagery, creating a type of vacuum state of consciousness. Such a state is knownin Theravada Buddhism as the "ground of becoming" (bhavanga), and in the Tibetan Buddhisttradition of Dzogchen it is called the "substrate consciousness" (alayavijñana). It is said to be"empty", for it is intangible and unsubstantial like space; and yet it is "luminous" in that it canmanifest in all kinds of forms, and its very nature is that of clear cognizance, or knowing. Butthis is not a true, or absolute, vacuum state of consciousness, for it has an implicit structureand distinct qualities of bliss, luminosity, and nonconceptuality. Tibetan Buddhistcontemplatives claim to have penetrated beyond this relative, or false, vacuum state Buddhistto a deeper reality known as the absolute space of phenomena (dharmadhatu). While thesubstrate consciousness is said to be the cognitive ground of one's individual existence, theabsolute space of phenomena is regarded as the ground of the whole of existence.Transcending all conceptual constructs and empty of any internal structure, it is the primordialground out of which relative space and time, mind and matter, indeed the entire phenomenalworld emerge. The Buddhist description of the false vacuum of the substrate consciousnessand the true vacuum of absolute space of phenomena is remarkably analogous tocontemporary theories in physics pertaining to the false and true vacuums of physical space.The significance of these apparent similarities can be determined only with rigorouscollaborative research among physicists, cognitive scientists, and contemplatives.

Seit 2500 Jahren praktizieren buddhistische Meditierende hochentwickelte Methoden vonsamadhi, um die Stabilität und Lebhaftigkeit von Aufmerksamkeit zu steigern und sie habendiese verfeinerte Art der mentalen Wahrnehmung für die direkte Erforschung der Natur undder Potentiale von Bewusstsein angewendet. Bei der Erfahrung von tiefem meditativemGleichgewicht ist der Geist von aller mentaler Aktivität entleert, wie etwa Gedanken undVorstellungen und schafft eine Form von Vakuumzustand des Bewusstseins. Ein solcherZustand ist im Theravada Buddhismus als der «Grund des Werdens» bekannt (bhavanga) undin der tibetischen buddhistischen Tradition des Dzogchen wird er «Substratbewusstsein»genannt (alayavijñana). Es wird gesagt, dass er «leer» sei, da unberührbar und substanzlos wieder Raum; und doch ist er «leuchtend» insofern, dass es sich in allen Arten von Formen

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manifestieren kann und seine wahre Natur ist die einer klaren Erkenntnis oder des Wissens.Aber es ist nicht ein wahrer oder absoluter Vakuumzustand des Bewusstseins, denn erbeinhaltet eine implizite Struktur bestimmter Qualitäten des Entzückens, der Erleuchtung undder Nicht-Konzeptualität. Tibetische buddhistische Meditierende behaupten, sie seien jenseitsdieses relativen oder falschen buddhistischen Vakuumzustands in eine tiefere Realität, die alsabsoluter Raum der Phänomene (dharmadhatu) bekannt ist, eingedrungen. Während behauptetwird, dass das Substratbewusstsein der kognitive Grund einer individuellen Existenz darstellt,wird der absolute Raum von Phänomenen als der Grund der ganzheitlichen Existenzangesehen. Alle konzeptuellen Begriffe überschreitend und sie von jeglicher inneren Strukturentleerend, ist es der ursprüngliche Grund von dem aus sich relativer Raum und Zeit, Geistund Materie, in der Tat die gesamte phänomenale Welt entwickelt. Die buddhistischeBeschreibung des falschen Vakuums von Substratbewusstsein und des wahren Vakuums desabsoluten Raums von Phänomenen, verhält sich zu den zeitgenössischen Theorien der Physik,betreffend des falschen und wahren Vakuums von physikalischem Raum, bemerkenswertanalog. Die Bedeutung dieser offensichtlichen Ähnlichkeit kann nur durch die gründliche undgemeinsame Forschung von Physikern, Kognitionswissenschaftlern und Meditierendenbestimmt werden.

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