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74434 www.concept-ophthalmologie.de Ausgabe 6-2013 Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte Refraktive Chirurgie Konzepte der Presbyopie-Korrektur Femto-Phako Erfahrungen mit neuen Lasern AMD-Prophylaxe Hilft Nahrungsergänzung? Umfrage unter Refraktiven Chirurgen: Was sind/wären die besten Innovationen heute und morgen? 01-titel_final.indd 1 12.07.2013 07:39:04 CONCEPT OPHTHALMOLOGIE 6-2013

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Ausgabe 6-2013 Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte

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Umfrage unter Refraktiven Chirurgen: Was sind/wären die besten Innovationen heute und morgen?

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306 / 2013Concept Ophthalmologie

editorial

Unterstützung für unsere Arbeit

Prof. Dr. med. Fritz [email protected]

ran interessiert sind, in unserem kleinen Fach eine nachhaltige kommunikative Wirkung zu erzielen. Es müssten nur viel mehr werden, weil sicher ist: Dieses Magazin wird nicht gegen uns schreiben und keine Fallen stellen. Es diffamiert nicht und schürt auch nicht den beliebten Neidkomplex. Nein, es unterstützt uns in dem Sinne, dem Pati-enten medizinisch sinnvolle Optionen über die Kas-senmedizin hinaus anzubieten. Herr Höninger war in seinem Leben oft Patient – und hat aus dieser Erfahrung heraus damals ein Heft entwickelt, in dem sich Patienten über die aus individueller ärzt-licher Sicht besten Möglichkeiten informieren und aktiv werden können. Deshalb wird das Patientenmagazin dieser AusgabeCONCEPT Ophthalmologie beigefügt, um das „Augenlicht“ möglichst flächendeckend in unseren Wartezimmern auszulegen. Nutzen wir das, was wir haben, und geben wir dem guten Heft die notwen-dige Aufmerksamkeit. Auf diese Weise werden wir die Bevölkerung in einer sonst unerreichbaren Breite ansprechen und mit in unser Boot holen können. Viel Erfolg dabei, und herzliche kollegiale Grüße!

Verehrte, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! In unserer vorletzten Ausgabe hatte ich an dieser Stelle meinem Ärger über die Diffamierung der Ärzteschaft in den Medien Luft gemacht, gerade auch über die lückenhaften und dadurch gänzlich irreführenden Berichte zur Glaukomvorsorge im Internet. Diese ungerechtfertigte Ärzteschelte geht jedoch weiter, wie in der Plusminus-Sendung am 03.07.2013 zu sehen und zu hören war. Und hier kam uns dankenswerterweise der BVA zu Hilfe: Herr Kollege Heinz hat mit seinem Schreiben an diese Redaktion, welches Sie alle bekommen haben sollten, deren üble Verleumdung klargestellt – vielen Dank dafür! Wir müssen uns jedoch fragen, was eine solche einzelne Reaktion erreichen kann – ist es vielleicht nur ein wichtiger, aber eben kleiner Tropfen auf einen heißen Stein? Und was können wir gegen diese hässliche Stimmungsmache der Politiker, der Kassen- und Medienfürsten unternehmen? Ganz einfach – wir haben ja noch das Magazin „Augenlicht VisionCare“. Ist es nicht wunderbar, dass wir seit fast 20 Jahren wenigstens ein Heft für unsere Patienten in das Wartezimmer legen können, welches sich mit viel Mühe um die Bedürfnisse der Leserschaft kümmert – und zwar in unserem Sinne nach qualitativer Medizin? Dafür hat ihm der BVA vor neun Jahren ja auch den Medienpreis verliehen. Manche von uns, wenn auch wenige, legen mehrere Exemplare in ihrem Wartezimmer aus, weil sie da-

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506 / 2013Concept Ophthalmologie

perspektiven

10 DOC-Kongress Innovationen und Optionen – Nachgefragt bei Dr. Armin Scharrer

12 Frauen-Netzwerk Die Augenchirurginnen trafen sich in Nürnberg

schwerpunktrefraktive chirurgie

14 Editorial Optometristen: Ja bitte! PD Dr. med. Anja Liekfeld

16 Presbyopie-Korrektur Operative Möglichkeiten im Intra- okularbereich

19 Kamra-Inlay Prinzip der stenopäischen Lücke zur Korrektur der Presbyopie

22 Femto-Phako Femtosekundenlaser in der Katarakt- chirurgie. Vor- und Nachteile

24 Innovationen Was ist sinnvoll, was wünschenswert? Umfrage unter Refraktiven Chirurgen

schwerpunkt-thema

14 Refraktive Chirurgie

Die aktuellen Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur wie beispielsweise das Kamra-Inlay (s. Foto) sind nach wie vor mit Einschränkungen behaftetet, aber immer wieder spannend. Welche Therapie-Optionen gibt es derzeit bei der Presbyopie-Korrektur? Welche praktischen und klinisch relevanten Vor- und Nachteile hat die gerade heiß diskutierte Femto-Phako? Was halten Spezialisten im Be-reich der Refraktiven Chirurgie von den Innovationen der letzten zwei bis drei Jahre und was wün-schen sie sich für die Zukunft? Unsere kleine Umfrage dazu spie-gelt die aktuellen Tendenzen, Ent-wicklungen und auch kritischen Einschätzungen.

CONCEPT blue ocean

27 Shops. Leben sie noch? Warum bekommen Kontaktlinsen keinen Platz beim Augenarzt?

28 Fielmann Reich mit Nulltarif

29 Böse Spekulanten Serie für Geldanleger

medizin

32 AMD-Prophylaxe Kapitel VIIIa der Serie über Nahrungsergänzung

standards

03 Editorial Prof. Dr. med. Fritz Dannheim

06 News

06 Impressum

35 Update Aus den Unternehmen

39 Marktplatz - Marktüberblicke: Laser / Rund um den OP - Firmen und Produkte - Kleinanzeigen

42 Termine Aus- und Fortbildung

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news menschen + meldungen

06 / 2013Concept Ophthalmologie

IMPRESSUM

Herausgeber Prof. Dr. med. Fritz DannheimE-Mail: [email protected] Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) 931-073, E-Mail: [email protected] Dr. med. Anja Liekfeld (Vorderer Augenabschnitt) E-Mail: [email protected]. Dr. med. Albert J. Augustin (Hinterer Augenabschnitt)E-Mail: [email protected]

Verlagsanschrift autentic.info GmbHZunftwinkel 7D-88239 Wangen im Allgäu

Internetwww.concept-ophthalmologie.dewww.autentic.info

Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT OphthalmologiePostfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu

Redaktionsleitung Susanne Wolters, E-Mail: [email protected]

Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Prof. Dr. Fritz Dannheim, Dr. Georg Eckert Prof. Dr. Erich Elstner, Heinz Jürgen Höninger, Prof. Dr. Mike Holzer, Dr. Bettina Jendritza, PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Armin Scharrer,Dr. Stefanie Schmickler, Susanne Wolters

Gestaltung autentic.info, Wangen / Nicole Kappe

Anzeigendisposition Michaela Einhauser E-Mail: [email protected]. (07522) 931-073 Fax (07522) 707 98 32

Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt E-Mail: [email protected] Tel. (02054) 155-29 Fax (02054) 155-28

Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 7 (1. Januar 2013)

Bankverbindung Postbank DortmundBLZ 440 100 46 Kto. 3502 36-467

Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm

Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbHHolzhauser Feld 2, 83361 Kienberg

Abonnement 85 Euro / 9 Ausgaben Deutschland, Ausland 98 Euro

Fachzeitschrift mit geprüfter AuflagenzahlDruckauflage 1. Quartal 20136.000 ExemplareVerbreitete Auflage5.774 Exemplare

Hochwasser

Service fährt DoppelschichtTrotz DOC-Kongress in Nürnberg leisteten die Mitarbeiter der Firma Oculus Soforthilfe bei den Hochwasseropfern im Süden und Osten der Re-publik. Mit zwölf Mann in Doppelschichten (6.00 bis 22.00 Uhr) war die Service-Mannschaft im Einsatz. Wann immer ein Notruf einging, war die Hilfstruppe sofort unterwegs. Nicht nur vor Ort, sondern auch im Betrieb wurden Sonder-schichten eingelegt, damit schnell und unbüro-kratisch Ersatzgeräte zu den Kunden geliefert werden konnten. Mitarbeiter unterbrachen ih-ren Urlaub, um in dieser Ausnahmesituation zu helfen. Trotz dieses Sondereinsatzes konnten alle anderen Kunden termingerecht beliefert werden. „Diese Notsituation ist noch nicht aus-gestanden, denn das große Aufräumen beginnt jetzt. Auch hier werden wir unseren Kunden unbürokratisch helfen“, sagte Geschäftsführer Rainer Kirchhübel.

Manna Eye Clinic

Laserspende erhaltenDr. Elisabeth Herz lebt seit 30 Jahren in Kame-run und hat inzwischen die dritte Augenklinik aufgebaut. Die „Manna Eye Clinic“ ist die einzige Augenklinik im Umkreis von 150 km und vor allem für die Behandlung der armen und ärmeren Patienten gedacht. Das Team der Augenklinik konsultiert zusätzlich in 22 Außenstationen. Die Untersuchungs- und Be-handlungsgeräte wurden nahezu alle gespen-det. In der Optikerwerkstatt werden Brillen zu günstigen Preisen hergestellt. Wer sich auch dies nicht leisten kann, bekommt in Einzelfällen auch Operation, Medikamente oder eine Bril-le kostenlos. Die A.R.C. Laser GmbH übergab kürzlich Dr. Herz einen Zyklophoto-Laser. Wer ihre Arbeit unterstützen möchte, wende sich an die africa action / Deutschland e.V. Konto 99 88 77 bei der PAX-Bank BLZ 370 601 93, Stichwort „Herz / Kamerun“.

Geschäftsführung

Dr. Kester Nahen berufenDie Heidelberg Engineering GmbH gab Anfang Juni 2013 die Berufung von Dr. Kester Nahen zum Geschäftsführer bekannt. Er wird damit zukünftig das Unternehmen zusammen mit den beiden Firmengründern Dr. Gerhard Zinser und Christoph Schoess leiten. Seit seinem Eintritt ins Unternehmen im Jah-re 2007 ist Dr. Nahen für den Bereich globales Marketing und Geschäftsentwicklung zustän-dig. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass Herr Dr. Nahen der Geschäftsführung in dieser für unser Unternehmen wichtigen Zeit starken Wachstums beitritt“, sagte Christoph Schoess. „Sein fundiertes technisches und klinisches Wissen sowie seine Expertise im Produktma-nagement und Marketing haben Herrn Dr. Nahen großen Respekt in ophthalmologischen Fachkreisen weltweit verschafft“, kommen-tierte Dr. Gerhard Zinser.

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news menschen + meldungen

06 / 2013Concept Ophthalmologie

EYEnovative Förderpreis

Projektanträge gefragt Um für die Patienten in Zukunft noch bes-sere Behandlungsmöglichkeiten im Bereich retinaler Erkrankungen anbieten zu können, besteht weiterhin Forschungsbedarf, ins-besondere in den Disziplinen der Ursachen, Epidemiologie, Diagnostik und Therapie von ophthalmologischen Beschwerden. Novartis engagiert sich in diesem Bereich und unter-stützt innovative Forschungsideen von jungen Nachwuchswissenschaftlern. Daher lobt das Unternehmen 2013 zum dritten Mal in Folge den EYEnovative Förderpreis für Ophthalmologie aus. Um Wissenschaftler aus unterschiedlichen Bereichen gleichermaßen zu berücksichtigen und dadurch ein möglichst breites Spektrum an Projekten zu fördern, lau-tet das Thema der diesjährigen Ausschreibung erneut „Innovative Forschung bei retinalen Erkrankungen“. Der erste Preis ist mit 50.000 Euro, der zweite mit 30.000 Euro und der drit-te Preis mit 20.000 Euro dotiert. Die Vergabe findet am 13. Dezember 2013 während des fünften Ophthalmics Research Days in Nürn-berg statt. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.ophtha-foerderpreis.de. Raumfahrt

OCT im WeltraumEin Spectralis OCT von Heidelberg Engineering ist mit dem Weltraumfrachter ATV-4 „Albert Einstein“ der Europäischen Raumfahrtagen-tur (ESA) zur Internationalen Raumstation ISS transportiert worden. Die ISS-Crewmitglieder sollen mit dem Gerät eingehende Untersu-chungen ihres hinteren Augenabschnitts durch-führen. Diese Unternehmung ist Teil eines von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA mit hoher Priorität vorangetriebenen Projekts, in dem die Entstehung erst kürzlich festgestell-ter spezifischer Veränderungen am hinteren Augenabschnitt von Astronauten nach Raum-flügen erforscht werden soll. Ziel ist es, mög-liche Risiken von Sehschäden abzumildern, die insbesondere bei Langzeit-Missionen im All bestehen. Die NASA hat mehrere OCT-Geräte des Heidelberger Unternehmens erworben, um die Astronauten vor, während und nach ihren Raummissionen zu untersuchen. In den letzten Monaten wurden am Johnson Space Center in Houston, Texas, bereits Erstuntersuchungen an ISS-Crewmitgliedern durchgeführt.

OcuNet

Jahresbericht veröffentlichtAngestellte und selbst-ständige Ärzte unter einer einheitlichen ärzt-lichen Führung, mehrere Standorte und Qua-litätsmedizin über die ganze Bandbreite der konservativen, ambu-lanten sowie stationär chirurgischen Augen-heilkunde – das sind die Eckdaten der in der OcuNet Gruppe zusam-

mengeschlossenen Zentren. Sie bieten damit zusammen mit den ebenfalls in der Gruppe organisierten unabhängigen Praxen eine – so die Pressemitteilung – exzellente augenmedi-zinische Versorgung; darüber hinaus stünden sie auch für einen neuen Typus von Organisa-tionsform in der ambulanten Versorgung, der Lösungsansätze für Herausforderungen im Gesundheitswesen aufzeige. Im frisch aufge-legten OcuNet Jahresbericht 2012 geben sie dazu Einblick. Der Bericht zeigt auf, wie sich das besondere Leistungspotential der Zentren konkretisiert: Mit Filialen an Standorten, die anderweitig ohne augenmedizinische Versorgung wären, tragen sie dazu bei, ein flächendeckendes Angebot bereit zu stellen. Eine der Vorausset-zungen dazu ist, dass Ärzte in den ambulanten Zentren in Anstellung tätig werden können. Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch, dass die Zentren Lösungen zur Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf anbieten. Daneben bilden sie junge Hochschulabgänger zu Fachärzten für Augenheilkunde weiter, mittlerweile sind rund acht Prozent aller Weiterbildungsassistenten hier tätig. Sowohl innerhalb der Gruppe als auch in anderen Studienkontexten realisieren die Zentren anspruchsvolle klinische Studien und Versorgungsforschung. Die umfangreiche Publikationsagenda der Gruppe ist Ausdruck dieser Aktivität. Die OcuNet Gruppe ist ein Zusammenschluss von 19 augenchirurgischen Zentren und 491 un-abhängigen Praxen mit insgesamt 768 bundes-weiten Standorten. Per 31.12.2012 arbeiteten insgesamt 319 Fachärzte für Augenheilkunde in einem der 19 Zentren und rund 640 in den unabhängigen OcuNet Praxen.

AMD-Netz NRW

Richtigstellung Das AMD-Netz NRW teilt mit: „In CONCEPT Ophthalmologie 05/2013 wurde eine Pressemit-teilung der Firma Novartis mit dem Titel „VEGF-Inhibitoren bei nAMD: Flexible Therapie verhin-dert Über- und Unterbehandlung“ abgedruckt (S. 50–52). Auf Seite 51 heißt es, die Augenklinik des St. Franziskus-Hospitals Münster versuche das Problem der mangelnden Einhaltung von Kontrollterminen bei einer PRN-Therapie seitens der Patienten „im Rahmen des AMD Netz NRW e.V. durch den Zusammenschluss mit nicht ope-rativ tätigen Augenärzten zu lösen“. Die Erwäh-nung des AMD-Netz NRW ist in diesem Zusam-menhang nicht korrekt. Zwar ist der Leiter der Augenklinik, Prof. Daniel Pauleikhoff, gleichzei-tig zweiter Vorstandsvorsitzender des gemein-nützigen Vereins – der Zusammenschluss der Klinik mit Augenärzten und das Internet-Portal, bei dem diese die Daten der OCT-Kontrollen per Internet an die Klinik übermitteln, ist jedoch ein originäres Projekt der Augenklinik des St. Fran-ziskus-Hospitals und steht in keinem Zusam-menhang mit der Arbeit des AMD-Netz NRW.“

Brauns-Forschungspreis

Ausgezeichnete ForschungDie Stiftung Dr. Liselotte und Dr. Karl-Robert Brauns hat ihre Wissenschaftspreise, den Dr.-Liselotte-Brauns-Preis für Innere Medizin und den Dr.-Karl-Robert-Brauns-Forschungspreis für Augenheilkunde 2013 im Rahmen einer fei-erlichen Zeremonie im historischen Erikahaus des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vergeben. Preisträger des diesjährigen Forschungspreises für Augenheilkunde sind Katharina Kruszewski und Prof. Dr. Udo Bartsch. Sie erhalten den Preis in Höhe von 40.000 Euro für die Durchführung ihres Forschungsprojekts „Stammzellbasierte Neuroprotektion von Zapfen in Mausmodellen für erbliche Netzhautdystrophien”. Mit die-sem Projekt soll der Einfluss einer Stammzell-basierten intraokulären Applikation neurotro-pher Faktoren auf die Funktion und Morpholo-gie von Zapfen in zwei unterschiedlichen RP-Mausmodellen analysiert werden.

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perspektiven doc-kongress

06 / 2013Concept Ophthalmologie

Stammzellen als Therapieoption bei trockener Makuladegeneration, Femtolaser und andere neue Lasikentwicklungen waren zentrale Themen beim 26. Internationalen Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC), der vom 13.-15. Juni 2013 in Nürnberg stattfand.

Innovationen und Optionen

Die drei Kongresstage waren mit dem umfangreichen Vortrags- und Kursprogramm gut gefüllt. Wet-Labs, Video-Live-Surgery in 3D, Diskussionsforen wie das

„DOC-Café“ für die Fachbereiche Refraktive Chirurgie, Ka-taraktchirurgie und Berufspolitik gehörten ebenso dazu wie Seminare zu Management in Klinik und Praxis und die Sym-posien zu Anästhesie, Kontaktlinsen und Strabologie.

Vier Themen aus dem breiten ophthalmologischen Spektrum wurden auf der Pressekonferenz am ersten Kongresstag der

Öffentlichkeit präsentiert. Neben Stammzellen als neuem The-rapieansatz bei trockener Makuladegeneration und den Vortei-len eines neuen Femtosekundenlasergerätes – hier wurde auch eine erfolgreich operierte Patientin aufs Podium gebeten – ging es um die Unfallursache unerkannte Katarakt sowie die Glau-komfrüherkennung durch Papillen-OCT.

Wie Dr. Manuel Ober (Fürth) erläuterte, lassen sich mit der Papillen-OCT-Technik Krankheitsverläufe beim Glaukom sichtbar machen und dokumentieren. Im Untersuchungsmo-

Nachgefragt

Herr Dr. Scharrer, zum Thema Stammzelltherapie sagten Siein der Pressekonferenz, dass die Industrie kein oder wenig Interesse an der Entwicklung habe und dass es daher wohl nur langsam vorangehen werde. Wie ist das überhaupt zu finanzieren und in welchem Rahmen läuft das ab – wird derzeit rein universitär geforscht?Scharrer: Es gibt schon Firmen, die sich engagieren, aber wenn Sie es vergleichen mit dem riesigen Aufwand, Medikamente gegen die trockene AMD zu finden, ist das Industrieinteresse hier eher beschei-den. Es ist auch absolut nachvollziehbar, weil das Risiko enorm groß ist: Investiert man viel Geld in eine Sache, die dann vielleicht keinen klinischen Durchbruch erreicht? Stammzellforschung hat mich persönlich immer fasziniert und ich war deprimiert, weil es 20 Jahre lang nicht richtig vorwärts ging. Die Würdigung durch den Medizin-Nobelpreis 2012 für die Pioniere der Stammzellforschung John Gurdon und Shinya Yamanaka hat dem Ganzen nun aber Auftrieb gegeben. Hinzu kommt: In der Vergangenheit gab es mit den fötalen und embryonalen Stammzellen enorme ethische Probleme. Jetzt ist das durch die autologe ‚skin derived stam cell‘ ethisch absolut einwandfrei: Man züchtet sie aus Hautzel-

len des Patienten und programmiert sie zu Pigmentepithelzellen um. Sie kennen die Studie von Forschern an der University of California Los Angeles (UCLA) um Dr. Steven Schwartz und die Studie an der University of California in Davis bei San Francisco und wir werden demnächst auch in Europa eine große Studie haben, die von Gabriele Thumann aus Genf geleitet wird. Also: Es tut sich etwas, jetzt ist eine Perspektive da und Grund zur Hoffnung – nicht zur Euphorie.

In welcher Form werden diese Stammzellen ans Auge gebracht werden – als Medikamente, mit Spritzen, von der Pharmaindu-strie hergestellt oder wie kann man sich das vorstellen?Derzeit werden die Zellen im Labor vermehrt und in einem Zellsud ins Auge gegeben. Die Forschung betrifft zum Teil die Techniken und zum Teil die Trägersubstanzen. Bei der Technik glaubt man heute, dass die Zellsus-pension der richtige Weg ist und die Zellen werden mit einer feinen Nadel in der Netzhaut platziert. Was daraus später wird, weiß niemand. Experten sagen, die aus einer Hautzelle gewonnene Stammzelle hat eine große Zu-kunft. Das bedeutet ja immer, dass dem Patienten etwas entnommen wird, aus dem im Labor etwas individuell gezüchtet und dann ins Auge gegeben

... bei DOC-Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer

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doc-kongress perspektiven

06 / 2013Concept Ophthalmologie

dus wird der Sehnerv vom Papillen-OCT selbstständig erkannt und vermessen. Bei der integrierten Ganglionzellanalyse wird auch erstmalig die Makula mit einbezogen. Man geht heute davon aus, dass beim Glaukom die Ganglienzellen um die Fovea herum geschädigt werden und die Schichtdicke so ab-nimmt. Das Papillen-OCT besitzt einen „Fovea Finder“, der die winzige Netzhautgrube automatisch findet, die Dicke der Ganglionzellschicht und der inneren plexiformen Schicht misst und mit einer Normaldatenbank vergleicht.

Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth) stellte erstmals detaillierte Daten einer aktuellen wissenschaftlichen Studie der Ocunet-Gruppe vor. „Wir haben die Daten von 12.823 Kataraktoperationen seit 2007 ausgewertet und festgestellt, dass 16,8 % aller operierten Patienten jünger als 65 Jahre wa-ren. Das ist eine Altersstufe, in der die meisten Betroffenen noch gar nicht an die Möglichkeit einer altersbedingten Lin-sentrübung denken.“ Da nur erfasst wurde, wer sich bereits operieren ließ, liege die Dunkelziffer vermutlich wesentlich höher. An den jährlich rund 300.000 Unfälle durch schlechtes Sehen habe die Katarakt einen hohen Anteil. Insgesamt wur-den rund 700.000 bis 830.000 Katarakt-Operationen 2012 in Deutschland durchgeführt. Ebenfalls auf dem Kongress vor-gestellt wurden ein im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Ophthalmochirurgen (BDOC) von Prof. Dr. Eberhard Wille und Dr. Michael Popp erstelltes Gutachten, das Katarakt-operationen aus gesundheitsökonomischer Sicht bewertet und Prognosen über Entwicklung und Nachfrage erstellt sowie die neue und aktualisierte Leitlinie der American Academy

of Ophthalmology (AAO) zur Diagnostik und Therapie der altersbedingten Katarakt, die eine detaillierte Kosten/Nutzen-Analyse dieser Eingriffe aufstellt.

Dr. Martin von Busch (Fürth) stellte ein neues 3D-Femto-sekundenlasergerät vor, das Eingriffe gegen Fehlsichtigkeiten noch weiter perfektioniert. Es habe den Femto-LASIK-Ein-griff geradezu revolutioniert, da es nicht nur in zwei, sondern in drei Dimensionen schneiden kann. Statt der sonst üblichen 200.000 erzeugt der neue Laser zehn Millionen Bläschen pro Sekunde. Dafür setzt er gleichzeitig deutlich geringere Ener-gien ein (Nanojoule im Gegensatz zu Kilojoule), was das Ge-webe maximal schone und für den Patienten einen besseren und schnelleren Heilungsverlauf bedeute.

Auch mehrere neue Therapieansätze zur Behandlung der tro-ckenen AMD wurden auf dem Kongress vorgestellt und dis-kutiert. „Weltweit wird fieberhaft an der Entwicklung neuer Therapien gearbeitet und geforscht“, sagte A. Scharrer. „Be-sonders spannend könnte hier der Einsatz von Stammzellen werden. International laufen dazu bereits mehrere wissen-schaftliche Studien mit Patienten.“ Für euphorische Jubelmel-dungen sei es aber noch zu früh. Die ersten Patienten konnten zwar bereits erfolgreich behandelt werden, doch nun müsse untersucht werden, ob sich der Einsatz von Stammzellen, aber auch andere vielversprechende Therapieansätze, für eine breite Anwendung eignen. Erste Ergebnisse wurden auf dem Kon-gress im Rahmen eines eigenen Stammzelltherapie-Forums von internationalen Experten vorgestellt.

Welche anderen großen Themen, vor allem chirurgisch gesehen, gibt es auf dem diesjährigen DOC-Kongress?Natürlich ist die Femtolaser-Katarakt-Operation das große Thema, wie sie bei jedem anderen Augenchirurgiekongress auf der Welt zurzeit das Nonplusultra ist. Da ist ein gewisser Hype, weil es Perspektive hat und weil man weiß, wenn es sich durchsetzt, dann hat es enorme wirtschaftliche Auswir-kungen und kann bei vielen Patienten angewendet werden. Hinzu kommen die Neuentwicklungen auch im Laserbereich; es gibt viele hervorragende Laser und das Interesse des Fachpublikums ist riesig groß. Makuladege-neration, Stammzellen, Femtolaser und die neuen Lasikentwicklungen, die 3D-Lasik, das sind die zentralen Themen derzeit.

Vielen Dank für das Gespräch.Das Gespräch führte Susanne Wolters.

wird. Inwieweit ist da eine industrielle Fertigung überhaupt möglich? Nach meinem Wissen gibt es da noch keine Überlegungen.

Es wird also noch lange dauern und sehr teuer werden. Die trockene AMD ist ja sehr weit verbreitet – also ist das nicht die Lösung für alle in absehbarer Zeit?Ganz ohne Zweifel wird es noch dauern und ob es die Lösung ist für alle Menschen, weiß man nicht. Aber es ist das Einzige, das derzeit bei einer trockenen, fortgeschrittenen AMD eine Besserung der Sehfunktion herbeiführt, wie die Stephen-Schwartz-Studie gezeigt hat. Es gibt nichts anderes. Was daraus wird, ist so schwer zu sagen. Und die wirtschaft-liche Machbarkeit ist ja das eine, das andere ist: Treten Komplikationen auf? Wir haben über Immunsupression gesprochen, über die Abstoßung dieser Zellen, über Kanzerogenität – es kann durchaus sein, dass da auch etwas passiert. Derzeit wird bei den wenigen Patienten nichts derartiges beobachtet, aber das ist keine Aussage. Letztendlich weiß niemand, ob sich die Methode durchsetzt, aber sie hätte das Potenzial, trockene AMD in einem großen Prozentsatz zu bessern, die Sehfunktion wieder zu verbes-sern. Aus diesem Grunde macht es sicher Sinn, da etwas zu tun.

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perspektiven frauennetzwerk

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Nach der Begrüßung durch Bettina Kannegiesser, Pro-jektleitung „Die Augenchirurginnen“ bei Bausch + Lomb, gab Prof. Dr. Nicole Eter einige aktuelle

Informationen zur Entwicklung des Netzwerks. Nach seiner Gründung vor acht Monaten freut es sich über konstantes Wachstum und eine aktuelle Zahl von 180 Mitgliedern. Das Mentoring-Programm umfasst derzeit 22 Mentees und 14 Mentorinnen.

Den Gastvortrag hielt Ina Colle, Projektkoordinatorin im Vi-vantes Netzwerk für Gesundheit Berlin, zum Thema „Neue Wege im Krankenhaus – Karriere und Familie vereinbaren“. Zunächst stellte sie fest, dass die Anzahl der weiblichen Medi-zinstudierenden steigt, dies sich jedoch nach wie vor nicht in der Anzahl der Chefärztinnen widerspiegelt. Bei Vivantes wer-den bis 2016 altersbedingt 17 Chefarztpositionen frei, eine da-von auch in der Abteilung Ophthalmologie – dies biete Frauen

Netzwerken in NürnbergGroße Kongresse wie derjenige der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) sind das passende Umfeld für Netzwerktreffen. Dort luden „Die Augenchirurginnen“ wieder ein, Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig zu unterstützen und die Frauenförderung voranzutreiben.

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Gastreferentin Ina Colle (linkes Foto) ist Projektkoordinatorin im Vivantes Netzwerk für Gesundheit Berlin. Die Mitglieder des Gründungskomitees PD Dr. Anja Liekfeld (2.v.l.), Prof. Dr. Maya Müller (3.v.l.) sowie Prof Dr. Susanne Binder (re.) während der Diskussionsrunde auf dem Podium

Aufmerksame ZuhörerInnen: Das Netzwerk hat jetzt rund 180 Mitglieder Erfahrungsaustausch und Kommunikation werden groß geschrieben

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frauennetzwerk perspektiven

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Herausforderungen, denen sich Augenärztinnen auf ihrem Weg in die Augenchirurgie stellen müssen, sind fehlende Karrierechan-cen, die Nicht-Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein mangelhafter Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen. Um aufstrebende Ophthalmochirurginnen hierbei zu unterstüt-zen, bietet das 2012 gegründete, von Bausch + Lomb geförderte Netzwerk „Die Augenchirurginnen“ regelmäßige Netzwerk-veranstaltungen an.Nächste Veranstaltungen: September 2013: Netzwerktreffen im Rahmen der DOG in Berlin November 2013: Erstes Phako-Wetlab für Netzwerk-Mitglieder bei Bausch + Lomb in Berlin mit den Gründungsmitgliedern PD Dr. Anja Liekfeld und Dipl.-Med. Marina MüllerKontakt: Wer sich für das Netzwerk anmelden oder als Mentorin zur Verfügung stellen möchte, kann dies per E-Mail tun: [email protected]: www.augenchirurginnen.de

INFO

eine gute Chance, in die Chefetage einzuziehen. I. Colle zeigte Voraussetzungen auf, die den Karriereweg unterstützen. Dazu gehörten auf gesellschaftlicher Ebene eine Veränderung der Rollenbilder im Alltag sowie die Förderung der Familie – und es könne auch eine gesetzliche Quotenregelung sein. Auf per-sönlicher Ebene müssten sich Frauen Klarheit über ihre be-rufliche Entwicklung verschaffen. Dabei könnten sie durch Workshops zur Karriereplanung, Netzwerke, Förderung durch Vorgesetzte, Vorbilder und Mentoren/Mentorinnen oder Coa-ching unterstützt werden. Auch ein berufspolitisches Engage-ment sei wichtig. Zu den Voraussetzungen seitens des Unter-nehmens bzw. der Organisation zählt I. Colle beispielsweise eine Zertifizierung und Zielvereinbarung als Selbstverpflich-tung, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Aufnahme des Themas in das Führungskräfte-Entwick-lungsprogramm zur Bewusstseinsbildung der Entscheidungs-träger, eine transparente Rekrutierungs- und Beförderungspoli-tik, die Förderung der Frauen durch Verantwortungsübergabe sowie flexible Arbeitszeit- und Karrieremodelle.

Vivantes hat sich zum Ziel gesetzt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Um die Aktivitäten zu dokumen-tieren, die bestehenden Maßnahmen zu bündeln, zu struktu-rieren und auszubauen, wurde der Klinikverbund Mitglied im Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und nahm 2010/11 am Audit „berufundfamilie“ teil. Als Beispiele für Maßnahmen nannte I. Colle die Intranetseite „vivaFamilia“: Sie enthält Informationen über alle internen Angebote zur Vereinbarkeit bezogen auf Kinder und pflegende Angehörige sowie nützliche Informationen, Links und Downloads zum Thema. Die Seite ist auch von zu Hause aus für die Beschäf-tigten erreichbar. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Kin-dernotfallbetreuung „Kids mobil“: Beschäftigte können auf eine Notfallbetreuung zurückgreifen, wenn ein Kind plötzlich krank wird, wenn die reguläre Kinderbetreuung unerwartet ausfällt oder bei ungeplanten Arbeitszeiten durch Überstun-den oder bei der Übernahme von Diensten. Hinzu kommt ein Kontakthalteprogramm in der Elternzeit.

Reichlich Diskussionsstoff

Die anschließenden Diskussion verdeutlichte, woran es derzeit noch fehlt. So wurde moniert, dass noch nur wenige Männer Elternzeit nehmen und wenn, dann meist nur für zwei Monate. Hier müsse sich auch die Akzeptanz seitens der Unternehmen/Organisation bessern. Oftmals scheitere es daran, dass der Mann die Elternzeit nicht dann nehmen könne, wenn die Frau es brauche – etwa wenn sie zurück in den Beruf möchte. Hier seien auch die Männer gefragt, sich stärker durchzusetzen. Ein anderer Aspekt: Ein Kontakthalteprogramm während der El-ternzeit müsse von beiden Seiten – den Unternehmen und den Frauen – gefördert werden. Ein bestehender Kontakt könne den Wiedereinstieg erleichtern und auch während der Eltern-

zeit für Entlastung sorgen. Arbeitnehmer hätten die Möglich-keit, bereits während der Elternzeit Schichten im Krankenhaus zu übernehmen. Allerdings sei dies finanziell nicht attraktiv und daher die Bereitschaft eher gering. Insgesamt sei die Be-treuung von Kleinkindern auf einem guten Weg, aber für die Betreuung von Schulkindern müssten in vielen Bundesländern noch unterstützende Möglichkeiten gefunden werden.

„Man darf ungeduldig sein“

Gründungsmitglied Prim. Univ.-Prof. Dr. med. Susanne Binder (Wien) sprach dem Nachwuchs zum Abschluss der Veranstal-tung Mut zu: „Wer eine Familie managt, der kann auch ein Krankenhaus leiten.“ Sie berichtete aus ihrer eigenen Erfah-rung: „Um erfolgreich zu sein, habe ich früher die ‚männliche Art‘ kopiert, aber heute gibt es genügend weibliche Vorbilder, an denen sich der Nachwuchs orientieren kann.“ Dennoch muss sich in ihren Augen einiges ändern: „Wesentlich ist, dass Frauen in den Entscheidungsgremien in einem hohen Prozent-satz vertreten sind und auch andere Frauen in entscheidende Positionen bringen. Dazu gehören Gesundheitsgremien genau-so wie Vorsitze bei Kongressen, aber auch Herausgebertätigkeit und eine weiblich orientierte PR für die neuen chirurgischen Verfahren. Man darf ungeduldig sein. Mehrere hundert Jahre wurden die Männer bevorzugt, jetzt kann es in den nächsten 50 Jahren auch eine Frauenbevorzugung geben.“

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s c h w e r p u n k t r e f r a k t i v e c h i r u r g i e

vermittelt wird), ist das für die Patienten eher ein zusätzliches Screening (von dem wir alle wissen, dass es natürlich nicht reicht – siehe die Glaukom-IGeL-Diskussion!), denn im Zweifelsfall wird der gut ausgebildete Optiker oder Optometrist den Pa-tienten zum Augenarzt schicken, so dass insgesamt sicher nicht weniger, sondern ggf. sogar mehr Pati-enten in unseren Praxen landen.

Ähnlich lief vor Jahren die Diskussion um das Blutdruckmessen in den Apotheken, was sich in-zwischen etabliert hat. Kein einziger Patient weni-ger ist daher in den Praxen gelandet, aber der eine oder andere wird dadurch frühzeitiger zum Arzt geschickt, weil er einen auffälligen Blutdruck hat, der sonst nicht bemerkt worden wäre. So wird es auch mit dem Augendruck sein ... Ich halte die Aussage vom BVA in der heutigen Zeit nicht mehr für angemessen, vor allem in An-betracht der exponentiellen Entwicklung der Tech-nologie bei den verschiedenen Messmethoden und -geräten. So können wir alle froh sein über eine qualifiziert ausgebildete Berufsgruppe im Bereich der Optik. Und genau da müssen wir Augenärzte berufspolitisch ansetzen: Wir sollten Einfluss neh-men auf die Qualifikation von Optikern und Op-tometristen, wir Augenärzte sollten ausbilden und mit dem Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) kooperieren. So ist es z.B. sinvoll und gleichzeitig großartig für die Augenärzte und Auszubilden-den der Optik, wenn Prof. Schiefer nun in Aalen als Leiter im Bereich der optischen Fakultät prägt und gestaltet. Einen solchen Weg sollten wir als

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

hiermit bekenne ich mich als personifiziertes Feind-bild unserer Standesvertretung, des Berufsverbandes der Augenärzte (BVA): Ich kooperiere mit Optome-tristen, ich unterrichte Optometristen, ich beschäf-tige Optometristen – und ich freue mich über diese Berufsgruppe im klinischen Alltag ...

Und eigentlich stehe ich damit nicht allein unter den Augenärzten. So höre ich immer wieder im persönlichen Gespräch mit Kollegen, dass auch sie gerne mit Optikern oder Optometristen arbeiten und sie in ihren Praxen und Kliniken einstellen (wollen). Aber oft wird das nur unter vorgehaltener Hand bekannt, immer mit dem Hinweis: „Psst, das sollte man nicht laut sagen, weil die ‚offizielle Mei-nung‘ der Augenärzte davon abrät, Optometristen zu unterstützen!“. Daher habe ich offiziell beim BVA um eine zitierfähige Stellungnahme gebeten. Sie lautet: „Der BVA sieht die Notwendigkeit einer Optometristen-Ausbildung nicht. Es gibt die klare Aufgabenteilung, nach der das Messen und Fertigen von Brillen dem Optiker obliegt, die medizinische Diagnostik und Therapie dem Augenarzt. Die Aus-weitung des Leistungsspektrums eines Optikers muss ihre Grenze bei der Prüfung von Auffällig-keiten und Diagnostik haben, da ansonsten Heil-kunde betrieben wird.“

Ein bisschen hört sich das wie „Futterneid“ an. Selbst wenn beim Augenoptiker der Augendruck gemessen wird (natürlich im Non-contact-Verfah-ren, weil allen Optikern und Optometristen ein in-vasives Verfahren und das Applizieren von Augen-tropfen untersagt ist, was in der Ausbildung auch

Optometristen: Ja bitte!

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Eingriff mit möglichen Komplikationen, die nur bei einer entsprechenden augenärztlichen Ausbil-dung beherrscht werden können!). Denn auch in der refraktiven Chirurgie öffnen sich zunehmend neue Möglichkeiten, Verfahren werden optimiert und differenziert, moderne Technologien werden implementiert und zusätzliches optisches Verständ-nis durch einen Optometristen zur Unterstützung des refraktiven Chirurgen kann sehr förderlich sein.

Lesen Sie über die nach wie vor mit Einschrän-kungen behafteten, aber immer wieder span-nenden, sich weiterentwickelnden und aktuellen Therapie-Optionen bei der Presbyopie-Korrektur (Holzer, S. 16 und Jendritza, S. 19). Informieren Sie sich über die praktischen und klinisch relevanten Vor- und Nachteile der heiß diskutierten Femto-Phako (Schmickler, S. 22). Und freuen Sie sich mit uns über die vielen Antworten von Spezialisten im Bereich der refraktiven Chirurgie auf unsere kleine Umfrage, die die aktuellen Tendenzen, Entwick-lungen und auch kritischen Einschätzungen wider-spiegeln.

… Und der BVA möge mir meine kritischen persön-lichen Anmerkungen verzeihen. Wir sind natürlich alle sehr froh über die kompetente Standesvertre-tung und die Arbeit, die Sie als BVA täglich für uns leisten.

Mit herzlichen Grüßen,

Berufsgruppe der Augenärzte weitergehen. Und keinesfalls müssen wir Angst haben, dass uns die Optometristen Arbeit oder Patienten entziehen. Das verbietet bereits die Statistik, wenn man die Umfrage der Ernst-Abbe-Fachhochschule in Jena aus 2012 betrachtet: Danach sind lediglich knapp zehn Prozent der Absolventen in klinischen Ein-richtungen und ca. 23 Prozent im augenoptischen Fachgeschäft tätig, während der größte Anteil mit 39 Prozent in der Industrie und in Forschungsein-richtungen beschäftigt ist.

Die Berufsgruppe der Optiker und Optometristen freut sich über eine Kooperation, sie funktioniert im Kleinen bereits auf persönlicher Ebene zwi-schen Augenarzt und Optiker sehr gut. Wir sollten das auch im Großen, auf berufspolitischer Ebene fördern und uns selber als Augenärzte ohne Vorbe-halte öffnen, vor allem auch in der Unterstützung der Ausbildung – alles zum Wohle der augenärzt-lichen Versorgung der Patienten und Gesellschaft. Und es lohnt sich, den Anteil der Optometristen im klinischen Alltag unserer Praxen und Kliniken zu erhöhen!

So auch im Bereich unseres Schwerpunkt-Themas, der refraktiven Chirurgie. Eine Kooperation von Optometristen und Augenärzten, eine Unterstüt-zung der refraktiven Praxis durch Optometristen ist sehr hilfreich und befruchtend (keinesfalls natürlich ist es zu unterstützen oder angemessen, wenn Opto-metristen oder Optiker eigenständig refraktive Chir-urgie durchführen wollen – das wäre fahrlässig. Es handelt sich auch beim Lasern um einen operativen

PD Dr. med. Anja Liekfeld,Chefärztin der Augenklinik am

Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam,[email protected]

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schwerpunkt refraktive chirurgie

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Die Presbyopiebehandlung wird in Zukunft wegen der zunehmend älter werdenden Bevölkerung eine wichtige Aufgabe sein. Derzeit beinhalten die operativen Möglichkeiten zur Presbyopiekorrektur vor allem die Excimer-Laser-Behandlung und die Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea, die Implantation von kornealen Inlays mit unterschiedlichen Wirkmechanismen sowie den refraktiven Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Exchange (CLE) mit Implantation von multifokalen Linsen. Von Prof. Dr. Mike P. Holzer.

Der Akkommodationsverlust bedeutet für presbyo-pe Patienten subjektiv eine deutliche Einbuße an Lebensqualität. Der altersbedingte Verlust der Ak-

kommodation beginnt in der Regel um das 40. Lebensjahr und führt zu einem kompletten Verlust im Alter zwischen 50 und 55 Jahren. Die Presbyopie wird definiert als Verlust der Akkommodationsfähigkeit aufgrund eines Elastizitätsver-lustes der natürlichen Linse. Aufgrund der zunehmend älter werdenden Bevölkerung stellt die Presbyopiebehandlung eine wichtige Aufgabe in der Zukunft dar. Nach Schätzungen des statistischen Bundesamtes werden in Deutschland im Jahr 2060 34 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter sein im Vergleich zu lediglich 19 Prozent im Jahre 2008. Die nicht-operative Presbyopiebehandlung begrenzt sich hauptsächlich auf das Tragen einer Nah- bzw. Gleitsichtbrille oder von bi- bzw. multifokalen Kontaktlinsen.

Operative Presbyopiekorrektur

Eine operative Korrektur der Presbyopie wurde und wird von vielen Ophthalmologen verfolgt und verschiedene Ansätze wur-den in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten untersucht.

Ein erster Ansatz war das Monovision-Verfahren mit einem Dioptrienunterschied zwischen dominantem und nicht-dominantem Auge von 2 bis 3 Dioptrien.3 Dies kann durch die Implantation von Intraokularlinsen, aber auch durch Excimer-Laser-Behandlung der Kornea erzielt werden. Der Dioptrien-unterschied kann auch individuell geringer gewählt werden und sollte idealerweise im Vorfeld mittels Kontaktlinsentrage-versuch simuliert werden. Trotzdem wird das Verfahren nicht von allen Patienten akzeptiert, da auch die binokulare Funktio-nalität beeinflusst wird.

Die operativen Möglichkeiten im Intraokularlinsenbereich zur Presbyopiekorrektur beinhalten derzeit hauptsächlich fol-gende Konzepte:

• Excimer-Laser-Behandlung der Kornea• Femtosekunden-Laser-Behandlung der Kornea• Implantation von kornealen Inlays mit unterschiedlichen

Wirkmechanismen • Refraktiver Linsenaustausch (RLA) bzw. Clear Lens Ex-

change (CLE) mit Implantation von multifokalen Linsen, auch im Rahmen der Kataraktchirurgie möglich

Operative

Presbyopiekorrektur

Prof. Dr. Mike P. Holzer ist Stellvertr. ärztl. Direktor & Ltd Oberarzt, Leitung Refraktive Chirurgie an der Universitäts-Augenklinik Heidelberg

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refraktive chirurgie schwerpunkt

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Presbyopiekorrektur mittels Excimer-Laser

Durch die Einführung des Excimer-Lasers in die Hornhaut-chirurgie besteht die Möglichkeit, hochpräzise gezielt die korneale Oberfläche zu modifizieren. Dies wurde bereits früh auch für die Presbyopiebehandlung in Form der Monovision genutzt. Dabei wird das nicht-dominante Auge leicht myop be-lassen und das dominante Auge komplett für die Ferne korri-giert. Zwar wird nicht von allen Patienten diese geringe Aniso-metropie toleriert, jedoch ist eine präoperative Testung mittels Kontaktlinsentrageversuch möglich. Weitere Ansätze waren bereits in den 1990er Jahren einfache multifokale Ablations-profile, wobei diese mit teilweise recht starken optischen Phä-nomenen und nicht ausreichenden Visuswerten einhergingen.

Durch die Einführung der Aberrationsmessungen und Ex-cimer-Lasergeräte der neuesten Generation mit sehr kleinem Laserstrahldurchmesser konnten diese multifokalen Ablations-profile deutlich optimiert werden. Durch gezielte Kombination mit Aberrationskorrekturen sind damit recht gute Verbesse-rungen im Nahvisusbereich möglich. Gleichzeitig kann es je-doch zu einer Reduktion des bestkorrigierten Fernvisus kom-men. Daher erscheinen für die Patientenselektion insbesondere hyperope Patienten, die nicht permanent eine Fernbrille tra-gen, geeignete Patienten zu sein. Aktuell werden von der Firma Schwind Eyetech Solutions das Presbymax und von Bausch + Lomb / Technolas PV das Supracor Verfahren angeboten.4,5 Eine Kombination aus einer Monovision mit ca. -1,5 dpt auf dem nicht-dominanten Auge und gezielter Erhöhung von kor-nealen sphärischen Aberrationen stellt das Blended Vision Ver-fahren von Carl Zeiss Meditec dar. Durch diese Kombination soll im Gegensatz zur klassischen Monovision auch der Visus im Intermediärbereich verbessert werden.6

Presbyopiekorrektur mittels Femtosekundenlaser

Der Femtosekundenlaser wird bereits seit mehr als zehn Jahren in der Augenheilkunde eingesetzt. Von ursprünglich LASIK-Flapschnitten über therapeutische Anwendungen wie der Keratoplastik oder intrakornealen Ringsegmenten gehen die Einsatzmöglichkeiten auch hin zur Kataraktchirurgie und der Presbyopiekorrektur. Letztere macht sich die Besonderheit des Femtosekundenlasers zu Nutze, in den mittleren Schich-ten der Kornea Entlastungsschnitte durchzuführen, ohne dass hierfür die Hornhautoberfläche eröffnet werden muss. Durch spezielle Schnittmuster sind somit geringe Refraktionskorrek-turen möglich. Dies wird mit der intrastromalen Presbyopie-korrektur mit dem VICTUS Femtosekundenlaser von Bausch + Lomb / Technolas PV verfolgt. Durch fünf intrastromale Ringschnitte im nicht-dominanten Auge mit einem Innen-durchmesser von 1,8 mm und einem äußeren Durchmesser von 3,4 mm wird dabei eine zentrale Aufsteilung der Kornea zwischen 1,0 und 1,5 dpt erzielt, die in Kombination mit einer

höheren Tiefenschärfe zu einem Nahvisusgewinn für den Pati-enten führt. Da die individuelle biomechanische Antwort der Kornea auf diese Ringschnitte noch nicht genau vorhersagbar ist, sind die erzielten Effekte bei einigen Patienten jedoch unter den Erwartungen und der Eingriff ist derzeit nicht reversibel. Desweiteren kann es in dem behandelten Auge zu einem Ver-lust des bestkorrigierten Fernvisus in Höhe von zwei Zeilen kommen. Somit sind die Patientenselektion und die sehr um-fassende Patientenaufklärung äußerst wichtig.7

Presbyopiekorrektur mittels kornealer Inlays

Eine weitere korneale Presbyopiekorrekturmöglichkeit stellt die Implantation von Inlays dar. Diese gibt es in Form von Loch-blendensystemen mit einem Innendurchmesser von 1,6 mm und Außendurchmesser von 3,8 mm, die zu einer Tiefenschärfenstei-gerung und dadurch Verbesserung der Nahsicht führen (Kamra Inlay, Acufocus; s. Beitrag Jendritza S. 19ff). Dabei wird lediglich das nicht-dominante Auge behandelt. Idealerweise wird dies kombiniert mit einer dezenten Excimer Laser Monovision. Ein komplett transparentes Inlay, das nach Implantation zu einer Än-derung der Hornhautoberflächen-Kurvatur führt, ist das Rain-drop Inlay (Revision Optics). Ähnlich wie bei den multifokalen Excimer- bzw. Femtosekundenlaser basierten Presbyopieverfah-ren kommt es hier durch das lediglich 32 µm dünne Inlay zu ei-ner geringen Aufsteilung der zentralen Hornhaut und dadurch zu einer Nahvisussteigerung. Eine dritte Variante stellt die Im-plantation eines Inlays mit zentraler Zone ohne und peripherer Zone mit 1,5 bis 3,5 dpt Stärke dar (Flexivue, Presbia), wobei die Zentrierung für den Erfolg eine entscheidende Rolle spielt.

Gemeinsam ist all diesen Inlays, dass ein Hornhaut Flap ge-schnitten werden muss, der sich in tieferen Schichten als bei einer klassischen LASIK Behandlung befindet. Eine Kombina-tion mit einer Excimer-Laser-Fernkorrektur ist möglich, jedoch ist gerade in der Altersgruppe der Presbyopen die postoperative Sicca-Problematik nicht zu unterschätzen.8

Presbyopiekorrektur mittels multifokaler Intraokularlinsen

Multifokallinsen (MIOL) werden seit Ende der 1980er Jahre im Rahmen der Kataraktchirurgie implantiert. Unterschieden werden das diffraktive und das refraktive Prinzip. Diese Eintei-lung ergibt sich aus der Lichtausbreitung von der Linse zur Re-tina. Diffraktive Multifokallinsen separieren einfallendes Licht auf zwei Brennpunkte, einen für die Nähe und einen für die Ferne, der Intermediärvisus zeigt in den Defokuskurven häufig eine typische Absenkung. Bei refraktiven Multifokallinsen wer-den mehrere sphärische Zonen unterschiedlicher Refraktion angelegt, wodurch mehr als zwei Brennpunkte entstehen. Häu-fig zeigen diese MIOL-Modelle dadurch auch eine etwas

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schwerpunkt refraktive chirurgie

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geringere Absenkung im Intermediärbereich als die diffraktiven Modelle, allerdings wird häufig aber auch ein etwas geringerer Nahvisus erreicht im Vergleich zur Aufteilung auf zwei defi-nierte Brennpunkte.

Die aktuellen MIOLs der Firmen Alcon und Zeiss haben eine Kombination aus beiden optischen Prinzipien: Die Alcon AcrySof ReSTOR MIOL besitzt ein apodisiertes diffraktives/refraktives Optikdesign – neben +3,0 dpt seit kurzem auch er-hältlich mit +2,5 dpt Nahaddition. Die Zeiss AT.Lisa MIOL zeichnet sich durch ein refraktiv-diffraktives Oberflächenprofil mit einer Nahaddition von +3,75 dpt aus.

Ein neues MIOL-Modell stellt die LENTIS Mplus IOL der Fir-ma Oculentis dar, welche im März 2009 die CE-Kennzeichnung erhielt. Der asphärische, asymmetrische Fernteil wird mit einem sektorförmigen Nahteil von +3,0 dpt kombiniert. Aufgrund der besseren Rotationsstabilität wurde das initiale C-Schlaufen-Hap-tik-Modell zugunsten der Plattenhaptikversion verlassen.

Unabhängig von diesen verschiedenen optischen Prinzipien hat die Nahaddition (meist +3,0 dpt, +3,75 dpt oder +4,0 dpt) einen wichtigen Einfluss auf das postoperative visuelle Ergeb-nis. Studien, die +3,0 vs. +4,0 dpt MIOLs verglichen haben, fanden meist keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der funktionellen Ergebnissen (Fern- und Nahvisus). Die Vorteile für die +3,0 dpt Nahaddition waren jedoch meist neben einem günstigeren Defokuskurvenverlauf (höherer Peak im Nah- und Intermediärbereich) ein besserer Intermediärvisus, eine bessere Brillenunabhängigkeit sowie eine höhere Patientenzufrieden-heit. Eine niedrigere Nahaddition hat damit prinzipiell keinen unmittelbaren Einfluss auf die Höhe des Nahvisus, sondern auf den Leseabstand, der etwas weiter entfernt liegt. Dadurch erklärt sich aber auch der bessere Intermediärvisus. Diesen Zusammen-hang gilt es aber bei der Auswahl der MIOL zu beachten. Aufgrund der physikalischen Lichtaufteilung auf verschiedene Brennpunkte haben MIOLs aber weiterhin den Nachteil der möglichen Kontrastminderung sowie der erhöhten Blendung – insbesondere unter skotopischen Lichtbedingungen. Deswegen ist eine sorgfältige Patientenselektion sowie Aufklärung für die Zufriedenheit der Patienten essentiell. Für die Auswahl des ge-eigneten MIOL-Models sollte genau besprochen werden, wel-che Entfernungen für den einzelnen Patienten wichtig sind und ob besondere berufliche Anforderungen oder Hobbys vorlie-gen. Auf diese kann durch die Wahl des geeigneten optischen Prinzips sowie der Nahaddition eingegangen werden.

Wichtig bei der Implantation von MIOLs ist auch die Beur-teilung des präoperativen Astigmatismus. Dieser sollte post-operativ deutlich unter einer Dioptrie liegen, da nur durch eine sorgfältige Astigmatismuskontrolle eine zufriedenstellende Brillenunabhängigkeit erreicht werden kann. Ist der Astigma-tismus mittels kornealer Inzisionen nicht ausreichend zu redu-

zieren, bietet sich die Implantation von multifokal-torischen IOLs an, welche u.a. von den Firmen Alcon, AMO, Oculen-tis, Rayner sowie Zeiss angeboten werden. Auch bei diesem Premium-IOL-Typ gibt es die Auswahlmöglichkeit zwischen verschiedenen optischen Prinzipien sowie Nahadditionen. Al-ternativ kann der verbliebene Astigmatismus mittels Excimer- Laser nachbehandelt werden.

Wurde bereits eine monofokale IOL implantiert und es besteht weiterhin der Wunsch nach Presbyopiekorrektur, ermöglichen additive, multifokale IOL, welche in den Sulcus ciliaris meist zweizeitig eingesetzt werden, eine Therapiemöglichkeit. Aktu-ell bieten die Firmen Humanoptics, Rayner sowie First Q sol-che Sonderlinsen an.

Einen neuen weiteren innovativen Therapieansatz stellen trifo-kale MIOLs dar. Hier werden zwei diffraktive Optiken überein-andergelegt, wodurch der Intemediärvisus verbessert werden soll. Aktuell werden solche Linsen von der Firma Physiol (Fine Vision IOL +3,5/+1,75 dpt) sowie der Firma Zeiss (AT Lisa tri + 3,33/+1,66 dpt) angeboten. Studien zeigten für beide Model-le einen günstigeren Defokuskurvenverlauf, der insbesondere im Zwischenbereich deutlich weniger abfällt und somit über eine größere Distanz eine Brillenunabhängigkeit ermöglicht. Langfristige Studien müssen allerdings die Stabilität dieser Er-gebnisse noch zeigen. Des Weiteren wird von Interesse sein, ob die optischen Begleiterscheinungen vergleichbar oder eventuell doch höher als bei den klassisch-diffraktiven MIOLs sind.9

Die Presbyopiekorrektur mittels akkommodativer Intraokular-linsen bleibt weiterhin ein Forschungsschwerpunkt weltweit. Neue Entwicklungen zielen auf Intraokularlinsenmodelle, die eine Kurvaturänderung der Optik ermöglichen, ähnlich der natürlichen Linse während des Akkommodationsvorganges. Es bleibt abzuwarten, ob mit diesen neuen Entwicklungen der Wunsch nach guten Visuswerten in jeglicher Distanz erfüllt werden können.

Literatur1. von Helmholtz H (1855) Über die Akommodation des Auges. Albrecht von Graefes Arch

Klin Exp Ophthalmol 1:1-892. Glasser A, Kaufman PL (1999) The mechanism of accommodation in primates. Ophthal-

mology 106:863-8723. Jain S, Arora I, Azar DT (1996) Success of monovision in presbyopes: review of the

literature and potential applications to refractive surgery. Surv Ophthalmol 40:491-4994. Uthoff D, Pölzl M, Hepper D, Holland D (2012) A new method of cornea modulation with

excimer laser for simultaneous correction od presbyopia and ametropia. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 250:1649-1661

5. Ryan a, O’Keefe M (2013) Corneal approach to hyperopic presbyopia treatment: Six-month outcomes of a new multifocal excimer laser in situ keratomileusis procedure. J Cataract Refract Surg Jun 5 (Epub ahead of print)

6. Reinstein DZ, Carp GI, Archer TJ, Gobbe M (2012) LASIK for presbyopia correction in emmetropic patients using aspheric ablation profiles and a micro-monovision protocol with the Carl Zeiss Meditec MEL 80 and VisuMax. J Refract Surg 28:531-541

7. Holzer MP (2013) Intrastromal femtoseond laser-based presbyopia correction. Ophthal-mologe 110:259-262

8. Lindstrom RL, Macrae SM, Pepose JS, Hoopes PC Sr (2013) Corneal inlays for presbyopia correction. Curr Opin Ophthalmol 24:281-287

9. Auffarth GU, Rabsilber TM, Kohnen T, Holzer MP (2008) Design and optical principles of multifocal lenses. Ophthalmologe 105:522-526

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Korneale Inlays zur Korrektur der Presbyopie sind relativ neu. Nach dem Prinzip der steno-päischen Lücke verbessert das Kamra-Implantat den unkorrigierten Intermediär- und Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fernvisus. Die Wirksamkeit wurde in Studien bestätigt, doch es gibt auch Nebenwirkungen. Von Dr. Bettina Jendritza.

In den letzten Jahren rückt die Presbyopiekorrektur immer mehr in den Fokus des Interesses. Gründe sind u.a. die stetig steigende Zahl von Presbyopen aufgrund der ver-

längerten Lebenserwartung und die zunehmenden Ansprüche an die Sehqualität, verbunden mit dem Wunsch nach Brillen-freiheit. Doch trotz intensiver klinischer und experimenteller Forschung ist die Suche nach der sicheren, effektiven und idea-len – d.h. nebenwirkungsfreien – Presbyopie-Korrektur noch immer nicht beendet.

Zu Verfügung stehen derzeit Hornhautlaserverfahren, die die Form der Hornhaut so ändern, dass eine erhöhte Tiefen-schärfe entsteht wie zum Beispiel die PresbyLASIK (Presby-MAX)1 oder das Intracor-Verfahren2 oder die Erzeugung von Monovision (Monovision-LASIK), außerdem intraokulare Eingriffe wie die Implantation von multifokalen oder „akkomodierenden“ IOLs. Aber die perfekte, kompromissfreie Lösung gibt es bislang nicht.

Korneale Inlays – wie das Kamra-Implantat – stellen eine weitere, relativ neue Option zur Korrektur der Presbyopie dar. Das Kamra-Implantat nutzt das Prinzip der steno-päischen Lücke, um den unkorrigierten Intermediär- und Nahvisus ohne wesentliche Beeinträchtigung des Fern-visus zu verbessern. Das zunächst 10 µ, jetzt 5 µm dünne ring- beziehungsweise scheibenförmige Inlay, das in seiner Form etwas an den amerikanischen Doughnut erinnert, hat einen Außendurchmesser von 3,8 mm und einen Innen-durchmesser von 1,6 mm (Abbildung 1, siehe Seite 20). Da-mit ist es kleiner als eine Kontaktlinse und dünner als 1/10 Papierdicke (Abbildung 2, Seite 20). Es besteht aus Poly-vinylidenfluorid mit einer Carbon-Nanopartikelbeschichtung, um das Inlay schwarz bzw. undurchsichtig zu gestalten. 8.400 kleine Mikroperforationslöcher sollen eine ungestörte Ernäh-rung und Perfusion des anterioren Hornhautstromagewebes ermöglichen und damit eine Stromaverdünnung über dem Im-plantat und Epithel-Probleme verhindern.

Prinzip aus der Fotografie

Vergleichbar ist das Verfahren mit der Anwendung einer kleineren Blende („Miniblende“) in der Fotografie. Auch hierbei wird die Tiefenschärfe erhöht und damit die Nahsicht verbessert, wie Jack T. Holladay, MD, PhD in einer Simula-tion in seinem eigenen Garten gut darstellen konnte (Abbil-dung 3a-c, Seite 21).

Das Kamra-Implantat wird über eine mit einem Femto-sekundenlaser geschnittene Hornhauttasche oder unter einen Femto-LASIK-Flap mit einer Dicke von 190 µm anhand des Purkinje-Reflex (1. Purkinje-Bild) zentriert über der Sehachse (nicht zentriert über die Pupillenmitte!) im nicht-dominaten Auge implantiert (Abbildung 4, Seite 21).

Anwendung findet das Inlay sowohl bei emmetropen als auch bei ametropen Presybopen. Bei Patienten mit einer zusätzlichen Ametropie wird zunächst eine Femto-LASIK zur Korrektur der Fehlsichtigkeit durchgeführt und dann in gleicher Sitzung das Kamra-Implantat auf dem nicht füh-renden Auge eingesetzt3. Dabei sollte die Zielrefraktion auf dem Kamra-Auge bei -0,75 dpt liegen, um eine leichte Mono-vision zu erzielen; durch die dann folgende Implantation des Kamra-Inlays kann dann auch bei höher Presbyopie mit ei-ner erforderlichen Nahaddition von 2,0- 2,5 dpt durch die

Kamra Corneal Inlay zur Presbyopiekorrektur

Dr. Bettina Jendritza, FreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum Mannheim

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schwerpunkt refraktive chirurgie

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stenopäische Lücke eine ausreichende Lesefähigkeit indu-ziert werden (modifizierte Monovision).

Vor der Operation muss immer das dominante Auge bestimmt werden; zudem sollte stets ein Defokus-Toleranz-Test durch-geführt werden. Hierzu wird mit optimaler Fernrefraktion binokular beim Blick in die Ferne zunächst dem rechten, dann dem linken Auge eine Plus-Linse mit 1,0 dpt vorgehalten und vermerkt, ob dieser Defokus in der Ferne als störend wahrge-nommen wird. Ist dies nicht der Fall, kann in diesem Auge (meist handelt es sich um das nichtdominante) Monovision erzeugt oder eben ein Inlay implantiert werden. Sicherheitshal-ber führen wir zusätzlich immer einen Kontaktlinsenversuch durch (Addition auf dem für die Implantation vorgesehenen Auge von +1,0 und dann +2,0 dpt zur Fernkorrektur), um die Lesefähigkeit und auch die reduzierte Fernsicht zu simulieren. Nur wenn auch der Kontaktlinsenversuch erfolgreich ist, wird ein Implantat eingesetzt.

Zentrierung des Inlays

Intraoperativ essentiell ist die Zentrierung des Inlays. Wird es innerhalb eines Umkreises von 100 µ um das 1. Purkinje Bild zentriert eingesetzt, erreichen ca. 86 % der Patienten ei-nen Nahvisus von J2 oder besser. Innerhalb eines Umkreises von 150 µ sinkt dieser Prozentsatz bereits auf 76 % (Daten nach Studien von Dr. Minoru Tomita). Zur Überprüfung der Zentrierung steht postoperativ ein bildgebendes System, das AcuTarget zur Verfügung (Abb. 5, Seite 21). Sollte die Zen-

trierung am ersten postoperativen Tag nicht ausreichend sein, muss rezentriert werden.

Postoperativ ist in den ersten Wochen mit einem erheblich trockeneren Auge zu rechnen, daher werden routinemäßig ein Punctum-Plug in das untere Tränenpünktchen eingesetzt, sowie eine intensive pflegende Therapie mit Hyaloronsäure-haltigen Augentropfen sowie Dexpanthenol-Gel durchge-führt, zudem für vier Wochen Ciclosproin-haltige Augen-tropfen 2 x d appliziert. Auch die Gabe von steroidhaltigen Augentropfen ist über einen Zeitraum von drei Monaten in absteigender Dosierung und unter Druckkontrollen (Steroid-Response!) erforderlich.

Die Wirksamkeit und Sicherheit des Implantates konnte mittlerweile durch mehrere publizierte Zwei- und auch Drei-Jahres-Daten bestätigt werden.4,5 Im Mittel gewinnen die Pati-enten mehrere Reihen Lesefähigkeit sowohl im Nah- als auch im Intermediärvisus ohne nennenswerten Verlust im Fernvisus.

Doch es gibt auch Nebenwirkungen. Insgesamt wird zumin-dest in der ersten Zeit das Sehen als etwas „dunkler“ empfun-den. Zudem kommt es auf dem Kamra-Implantat-Auge zur Wahrnehmung von Halos und Glare bei Nacht, da die Pupille bei Nacht weiter wird als der Außendurchmesser des Implan-tates (3,8 mm) und dann Licht sowohl durch die zentrale Lü-cke als auch am Implantat-Rand vorbei ins Auge fällt. Bei sehr heller Iris ist das Implantat deutlich sichtbar und wird ggf. als kosmetisch störend empfunden. In Studien-Ergebnissen oder in der Literatur wird oft der binokulare Fernvisus angegeben.

Abb. 1: Das Kamra-Inlay erinnert in der Form an einen Doughnut, ist aber wesentlich kleiner mit einem Außen-Durchmesser von 3,8 mm (innen 1,6 mm)

1,6 mm

Abb. 2: Kamra-Implantat im Vergleich zu einer Kontaktlinse

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Betrachtet man jedoch isoliert den unkorrigierten und best-korrigierten Fernvisus auf dem Kamra-Auge, so ist bei einem nennenswerten Teil der Patienten doch ein Verlust an bestkor-rigierter Sehschärfe auf dem Kamra-Auge zu verzeichnen: 3,1 % der Patienten verlieren zwei Linien an bestkorrigiertem Fernvisus, fast ein Drittel (28,3 %) verlieren eine Linie.5

In Mannheim verloren von den zwischen 2010 und 2013 von einem erfahrenen Operateur implantierten 49 Pati-enten sogar 40,8 % der Patienten eine Linie, 20 % sogar zwei oder mehr Linien an bestkorrigiertem Fernvisus (unveröf-fentlichte Ergebnisse). Erstaunlicherweise ist aber doch die Mehrheit der Patienten aufgrund des wenig gestörten Bino-kularvisus und der guten Nahsicht mit dem Ergebnis der Operation zufrieden.

Allerdings bietet das Verfahren der Inlay-Implantation den großen Vorteil der Reversibilität: Es kann im Falle einer Un-zufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis zumindest in den ersten Monaten wieder (folgenlos) entfernt werden. In Mannheim wurden zwei Implantate wegen störender Halos und Doppelkonturen, eines aus kosmetischen Gründen bei sehr heller Iris explantiert.

Fazit

Als Fazit ist zu sagen, dass es mit dem Kamra-Implantat eine weitere Möglichkeit der Presbyopiekorrektur gibt, aber auch mit diesem OP-Verfahren noch nicht der Stein des Weisen in der Presbyopie-Korrektur gefunden wurde. Die Patienten müs-sen präoperativ deutlich über mögliche Nachteile des Verfah-rens aufgeklärt werden und es sollte präoperativ eine Kontakt-linsensimulation durchgeführt werden.

Literatur:1. Uthoff D, Poelzl M, Hepper D, Holland D. A new method of cornea modulation with

excimer laser for simultaneous correction of presbyopia and ametropia. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2012; 250:1649-1661

2. Holzer MP, Knorz MC, Tomalla M, Neuhann TM, Auffarth GU. Intrastromal Femtosecond Laser Presbyopia Correction: 1-year Results of a Multicenter Study. J Refract Surg 2012;28:182-188

3. Tomita M, Kanamori T, Waring GO 4th, Yukawa S, Yamamoto T, Sekiya K, Tsuru T. Simultaneous corneal inlay implantation and laser in situ keratomileusis for presbyopia in patients with hyperopia, myopia, or emmetropia: six-month results. J Cataract Refract Surg. 20112 Mar;38(3):495-506

4. Dexl A, Seyeddain O, Riha W, Hohensinn M, Hitzl W, Grabner G. Reading performance after implantation of a small-aperture corneal inlay for the urgical correction of presbyo-pia: Two-year follow up. J Cataract Refract Surg 2011; 37:525-531

5. Seyeddain O, Hohensinn M, Riha W, Nix G, Rückl T, Grabner G, Dexl A. Small-aperture corneal inlay for the correction of presbyopia: 3-year follow up. J Cataract Refract Surg 2012;38:35-45

Abb. 3a-c: Jack T. Holladay simulierte die verbesserten Tiefenschärfe in seinem Garten. Mittleres Foto: Fokus bei 2,5 m mit Blende 5.6 simuliert ein menschliches Auge mit ca 4.0 mm Pupille ( 2 Tafeln lesbar); rechtes Foto: Focus bei 2,5 m mit Blende 22 simuliert in etwa das Kamra-Inlay mit 1,6 mm Pupille (13 Tafeln lesbar)

Abb. 5: Die Zentrierung wird postoperativ mit dem bildgebenden System AcuTarget überprüft

Abb. 4: Implantiert wird im nicht-dominaten Auge zentriert über der Sehachse (nicht über die Pupillenmitte!)

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Braucht man als großes Operationszentrum einen Femtolaser oder nicht? Diese Frage haben wir uns in den letzten zwei Jahren immer wieder gestellt. Die Antwort war immer: Operationstechnisch haben wir es nicht nötig! Da aber immer wieder Patienten danach fragten, haben wir uns damit auseinandergesetzt. Von Dr. Stefanie Schmickler.

Unser Augen-Zentrum-Nordwest hat stets neue Tech-niken präzise evaluiert und sorgfältig ausgewählt, was einzuführen ist. Daher haben wir nun auch die

auf dem deutschen Markt erhältlichen und zugelassenen Fem-tolaser kritisch betrachtet und verglichen. Das sind derzeit:1. LenSx von Alcon2. LensAR von Topcon3. Victus von Bausch + Lomb4. Catalys von OptiMedica (vertrieben von Polytech). Ab Ende 2013 wird auch von der Schweizer Firma Ziemer ein Femtokataraktlaser erhältlich sein.

Der Einsatz des Femtolasers im Rahmen der Katarakt-Operation bezieht sich auf • die cornealen Inzisionen inkl. astigmatischer Keratotomien • die Kapsulorhexis und • die Linsenkernfragmentation. Lasik Flaps können bisher nur vom Victus durchgeführt wer-den. Darüber hinaus gehende therapeutische Anwendungen wie die Keratoplastik und intracorneale Ringe sind ebenfalls bisher nur beim Victus möglich.

Allen Lasern ist gemeinsam, dass sie zusätzlichen Raumbe-darf auslösen. Dieser schwankt in Abhängigkeit, ob der Laser fest mit einer Liege integriert ist oder nicht. Er beträgt bei den mit Liege integrierten Femtolasern Victus ca. 3,4 m x 3,7 m und dem Catalys 2,68 m x 3 m.

Ferner benötigt der Operationssaal eine stabile Raumtem-peratur im Bereich von 18°C bis 24°C. Hier stoßen viele Operationszentren an ihre Grenze: Wir selber besitzen ein nach Krankenhausbauverordnung eingerichtetes Operations-zentrum mit Kältetechnik. Unsere Temperaturschwankungen zwischen Maximal- und Minimalbetrieb betragen 2°C / Tag, was ein Ausschlusskriterium zum Beispiel für den Victus war. Der LenSx von Alcon dagegen hält um seinen Laser die Temperatur insofern konstant, als er eine integrierte Lüftung besitzt, die sieben Tage die Woche läuft. Das verursacht wie-derum 70 db Dauergeräuschpegel und verursacht zusätzliche Energiekosten.

Die Betreuung bei der Wahl des Femtolasers spielt ferner eine große Rolle. Wir haben erlebt, dass nicht alle Berater der verschiedenen Laser die Bandbreite der Femtolaser kannten. Bausch + Lomb genießt mit seiner Produktionsstätte in Mün-chen den Vorteil, dass man sie besichtigen kann und somit einen Einblick in den Laser erhält. Diese Offenheit ist eine Beruhigung, bei der hohen Investition keine Blackbox zu kaufen. Demnächst wird man sicherlich auch bei Ziemer die Möglichkeit haben.

Der Preis eines Femtolasers beträgt ca. zwischen 300.000 und 400.000 Euro. Hinzu kommen Wartungkosten mit der STK. Für jedes Auge wird ein Interface benötigt, mit dem der Laser auf der Hornhaut andockt. Das löst Sachkosten von ca. 480 Euro pro Auge aus. Die Laserfirmen pushen derzeit: Es gibt Angebote wie bei den Excimerlasern, wo der Laser nicht ge-kauft werden muss, sondern über eine zusätzliche Procedure fee abgerechnet wird.

Die Ablaufplanung am Operationstag

Am Operationstag ist der Ablauf des Patienten genau zu pla-nen. Ideal ist eine Aufstellung des Femtolasers in dem Ope-rationssaal, in dem auch die restliche Katarakt-Operation,

Die Femtolaser in der Kataraktchirurgie

Dr. Stefanie Schmickler ist Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-Nordwest, Ahaus. Zu ihren Spezialgebieten gehört die Refraktive Chirurgie

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d.h. Entfernung des Kapsulorhexisläppchens, Entfernung von Linsenkern- und -rinde und Implantation der Intra-okularlinse stattfinden kann. Bei der Programmierung der Operation werden die Parazentesen, der Schnitt (als Zwei- bis Drei-Stufen-Schnitt), die Kapsulorhexis und das Muster der Linsenkernfragmentierung festgelegt. Die Operation kann in Tropfanästhesie, Lokalanästhesie oder Narkose durchgeführt werden. Das Patienteninterface lässt sich bei exponierten Augen besser platzieren. Tiefliegende Augen mit enger Orbita sind eher problematisch.

Durch die intraokularen Gasblasen bei der Femtolaserung verengt sich die Pupille allerdings auf mittlere Weite, was uns vorher nicht bewusst war. Wir haben in allen Fällen weiter-hin die Phakoemulsifikation zum Entfernen des mittels Fem-tolasers zerkleinerten Linsenkerns benötigt – allerdings mit weniger Energie. Abschließend werden die Rindenreste mit dem Spülsaug-Verfahren ganz konventionell abgesaugt. Diese Sachkosten bleiben dem Operateur zusätzlich.

Die Femtokatarakt-Operation ist aus den genannten Gründen daher in meinen Augen ganz und gar nicht eine Anfänger-operation.

Belohnt wird man als Operateur am ersten postoperativen Tag mit einer glasklaren Hornhaut und reizfreiem intraokularen Zustand. Allerdings ist die Bindehaut am ersten Tag noch durch die Femtoprozedur gerötet, was sich nach wenigen Tagen zurückbildet. In unseren Augen ist die Femtokatarakt besonders interessant für Patienten mit Hornhautdystrophien wie Cornea guttata und Premiumlinsen, die eine besonders gut zentrierte Kapsulorhexis benötigen. Wie der Patient

allerdings die Mehrkosten von ca. 1500 Euro pro Auge (in Regionen wie in der KV Westfalen-Lippe darf nicht zugezahlt werden – hier muss der Patient die komplette Operation selbst tragen), die nicht unbedingt von der PKV übernommen wird, annimmt, wird sicherlich von der Umgebung als auch dem persönlichen Marketing der Augen-Zentren abhängig sein. Unsere Erfahrung ist, dass es den Firmen hier auch noch an Erfahrung fehlt. Es bleibt also spannend, ob sich die Femto-katarakt durchsetzen wird!

LenSx LensAR Victus Catalys Ziemer LDV Z8

Kapsulorhexis x x x x x in Erprobung

Clear Cornea Inzisionen x x x x x

Relaxierende Inzisionen x x ab Mitte 2013 x x x

Linsenkern-fragmentation

x x x x x in Erprobung

LASIK-Flaps x in Erprobung x in Erprobung x Nein x

Hornhautchirurgie (Keratoplastik, lamellierende Techniken, Inlays)

Nein x in Erprobung x Nein x

Patienteninterface Gekrümmtes Interface

Flüssigkeit Gekrümmtes Interface

Flüssigkeit Flüssigkeit

Bildgebung OCT 3D-CSI OCT 3D-Domaine OCT OCT

Patientenliege integriert Nein Nein Ja Ja Nein

Platzbedarf in cm (mit integriertem bzw. ohne eigenes Bed)

122 x 156 197,6 x 80,8 82,5 x 207,5 (ohne Pat.-Auflage)

Ca. 164 x 200 Raumbedarf: 2,68 x 3m

101 x 70

Mobiles Gerät Nein Ja Nein Nein Ja

Übersicht über die auf dem deutschen Markt erhältlichen Femtokatarakt-Laser

Die Raumplanung ist enorm wichtig, damit der Femtokataraktlaser die Operationszeit nicht unnötigerweise verzögert. Im OP-Saal des Augen-Zentrum-Nordwest ist für einen reibungs-losen Ablauf von der Femtokatarakt hinten im Bild rechts nach vorne zum Mikroskop für die Absaugung des Kapsulorhexisläppchens und des Linsenkerns gesorgt. Um zukünftig breit aufgestellt zu sein, befindet sich der Excimerlaser hinten links im selben Saal

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Welche Innovation der letzten zwei bis drei Jahre erweist sich als wirklich sinnvoll? Was steht auf dem Wunschzettel Refraktiver Chirurgen für die Zukunft ganz oben? Wir haben einige Experten befragt und die nachfolgenden Antworten erhalten.

Prof. Dr. Marcus BlumChefarzt Klinik für Augenheilkunde, HELIOS Klinikum Erfurt

1. Die Einführung von ReLEx durch die Firma Zeiss. „Flap-lose“ refraktive Korrektur über eine kleine Incision mit dem Femtosekundenlaser.

2. Wünsche: Bessere Korrektur für Hyper-ope und Presbyope.

Innovation: Akkommodationsfähige Intraokularlinsen

Dr. Detlev R.H. BreyerPremium Eyes – Zentrum für Refraktive Chirurgie, Breyer & Kaymak Augenchirurgie – PraxisKlinik, Düsseldorf

1. Für mich war eindeutig die ReLEx Smile Methode der größte Fortschritt in der re-fraktiven Chirurgie, da kein Flap mehr benötigt wird und damit auch alle Flap-assoziier-ten Komplikationen entfallen. Nebenbei wird noch die Sta-bilität des Auges erhöht und

das Auftreten von Spätkomplikationen reduziert.

2. Ich würde mich sehr freuen wenn es in naher Zukunft ein Implantationsbesteck für das Raindrop Implantat gibt, damit man keinen Flap mehr reparieren muss,

sondern das Implantat mit einem In-jector ohne Flap lediglich durch einen Tunnel über der Pupille platzieren kann.

Prof. Dr. Claus CursiefenGeschäftsführender Direktor des Zentrums für Augenheilkunde, Universität zu Köln

1. Torische Add-on-Linsen. Die Therapie von Astigmatismen gerade im Transplan-tationskontext ist da-mit wesentlich besser.

2. Noch präzisere Lasertechniken für

die intrakorneale Refraktionskorrektur ohne Flap.

Dr. Moatasem El-HusseinyLeiter der Sektion Refraktive Chirurgie, Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes UKS, Homburg/Saar1. Das kleine Kam-ra-Inlay (AcuFocus, Inc) für die Presby-opie-Korrektur ist meiner Meinung nach die beste Inno-vation der Refrak-tiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren. Die Patienten genießen dadurch eine erhöhte Tiefenschärfe

Sinnvoll und wünschenswert

Unsere Fragen lauteten:

1. Was war für Sie die beste Innovation der Refraktiven Chirurgie in den letzten zwei bis drei Jahren – und warum?

2. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie für die Zukunft: Was wäre eine gute Innovation?

und einen zufriedenstellenden Visus in der Nähe und im intermediären Be-reich. Aufgrund seines einzigartigen Designs ist eine dauerhafte Wirkung trotz der Progression der Alterssichtig-keit zu erwarten.

2. Heutzutage befindet sich die Re-fraktive Chirurgie auf einem sehr ho-hen Niveau ihrer Entwicklung. Die Kenntnisse der kornealen Biomechanik sind schon sehr fortgeschritten. Nach der Einleitung der LASIK-Technik in dem refraktiven Bereich bleiben noch Fragen für die aktuelle Biomechanik der Kornea und vor allem für die Ge-nese der post-LASIK-Komplikationen (post-LASIK-Ektasie) unbeantwortet, so dass eine spezifischere Suche noch wünschenwert ist. Auf diesen Bereich fokussieren sich meine Erwartungen in der Zukunft.

Dr. Bettina JendritzaFreeVis LASIK Zentrum Universitätsklinikum Mannheim1. Die Einführung des Femto-Sekundenlaser in der Katarakt-Chi-rurgie. Es ist zwar primär eine Innovati-on für die Katarakt-Chirurgie, spielt aber auch in der refraktiven Linsenchirurgie eine

M. W

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große Rolle – gerade im Hinblick auf die Verwendung von Premium-Linsen aufgrund der besseren Zentrierung der Linsen im Kapselsack und reprodu-zierbareren Schnitten und gleichmä-ßiger Rhexis.

2. Wünschen würde ich mir eine bes-seres und wirklich verlässliches Dia-gnosegerät zur Vorhersagbarkeit der cornealen Biomechanik. Alle bislang zur Verfügung stehende Diagnosegeräte können nur eine gewissen Näherung geben über zum Beispiel das Ektasie-risiko einer Hornhaut. Fakten und exakte Vorhersagen über die corneale Biomechanik wären ein weiteres zusätz-liches Maß an Sicherheit in der refrak-tiven Hornhautchirurgie.

Dr. Jørn S. JørgensenÄrztliche Leitung der EuroEyes Klinikgruppe, Hamburg

1. Im Bereich der Linsen-chirurgie hat die Einfüh-rung des Femtosekunden-laser-LenSx für uns einen großen Innovationswert. Die Durchführung des Linsenaustausches damit bringt sowohl Vorteile für den Patienten als auch

für den Chirurgen mit sich. Die An-wendung ermöglicht ein weitgehend automatisiertes Operationsverfahren. Der LenSx übernimmt die Schnitte, die zuvor manuell vom Operateur vorge-nommen wurden und reduziert so das Auftreten menschlicher Fehler auf ein Minimum. Durch die exakte Schnittfüh-rung bietet dieses Verfahren maximale Sicherheit und Präzision. Dies macht sich in der schnellen Rehabilitation und des optischen Ergebnisses für den Patienten bemerkbar.

2. Neben innovativen OP-Techniken steht als zweite Säule erfolgreicher Presbyopiekorrektur die Linsentech-nologie selbst. Hier ist zu erwarten, dass Linsendesigns dominieren wer-den, die eine bessere Sehqualität mit stufenlosen Übergängen zwischen den

PD Dr. Anja LiekfeldChefärztin der Augenklinik am Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam1. Die sogenannte trans-PRK, also eine Ober-flächenbehandlung mit dem Excimer-Laser unter Einbeziehung und Einbe-rechnung des Hornhaut-Epithels, halte ich für eine sinnvolle Innovati-on. Grundsätzlich ist die Oberflächenbehandlung ein sehr zu-verlässiges Verfahren mit extrem gerin-gem Risiko für Komplikationen, das bei entsprechender Indikation durch den Wegfall der Lamellenpräparation sogar geringer ist als bei der LASIK. Der Kom-fort für den Patienten ist jedoch bei der klassischen PRK deutlich unterlegen im Vergleich zur LASIK. Das wird durch die trans-PRK wesentlich verbessert, gleichzeitig ist auch die Anwendung für den Operateur sehr anwenderfreundlich und standardisiert.

2. Nach wie vor steht die „echt-akkom-modierende“ Kunstlinse für die Presby-opie-Behandlung auf dem Wunschzet-tel der refraktiven Chirurgie für mich ganz oben. Das Thema der Presbyopie-Behandlung wird weiterhin von großem Interesse für Forschung, Anwendung und Behandlung sein.

Prof. Dr. Rupert MenapaceOberarzt der Universitätsklinik für Augenheil-kunde & Optometrie, WienDas fällt mir nicht schwer:1. die torische Intraokuarlinse.

2. eine akkommodative Linse, die tat-sächlich funktioniert.

Prof. Dr. Ulrich MesterAugenzentrum im Medizeum, Saarbrücken1. Besonders hilfreich und praxisnahe war die Einfüh-rung torischer Intraokular-linsen. Dies gilt nicht zuletzt auch für die multifokale

einzelnen Segmenten aufweisen. Eine Innovation nach Jahren der Bifokallin-sen ist die von Zeiss produzierte trifo-kale Multifokallinse. Sie vereint einen großen Teil der Voraussetzungen für ein von Neuroadaptation und Supres-sionsfähikeit unabhängiges Linsen-design. Dennoch müssen viele Men-schen nach Multifokallinsenimplan-tation auch heute noch – wenn auch nicht mehr so stark wie vor einigen Jahren – optische Effekte wie Halos tolerieren lernen. Da die optischen Eigenschaften jedes einzelnen Auges unterschiedlich und auch abhängig von der primären Fehlsichtigkeit jedes einzelnen Menschen sind, könnte hier in einer Weiterentwicklung das Prinzip der customized aspheric IOL Einzug halten. Mit anderen Worten kann das, was heute bei der LASIK im Rahmen der customized (Wellenfront-) LASIK als golden standard betrachtet wird, durch ein interindividuelles Design auch auf Linsen übertragen werden – als eine Art custom made MIOL.

Prof. Dr. Thomas KohnenDirektor der Klinik für Augenheilkunde, Klini-kum der Goethe-Universität, Frankfurt/Main1. Die Kombination aus Femtosekunden-laseranwendung an Hornhaut und Linse mit neuen multifoka-len Intraokularlinsen (torische apodiziert diffraktive bifokale und trifokale IOLs): hierdurch wird ein Sehen in Ferne/Intermediär/Nähe unter Korrektur des Astigmatismus bei ausgesuchten Patienten möglich.

2. Ich wünsche mir weniger Wild-wuchs in der Refraktiven Chirurgie. Die KRC erarbeitet in Deutschland exzellente Richtlinien für die Anwen-dung refraktiv-chirurgischer Verfah-ren, um die Komplikationsrate gegen Null zu drücken. Vertrauen bei den Patienten wird nur durch Ergebnisse ohne Komplikationen erreicht.

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IOL, bei der ein Astigmatismus über 0,75 D früher eine Kontraindikation darstellte oder eine Korrektur in einem zusätzlichen Verfahren erforderte.

2. Mir ist aus zahlreichen Diskussi-onen bekannt, dass viele Operateure unsicher sind, welchen Patienten Multifokallinsen zu empfehlen sind. Ich hoffe daher, dass unser „Happy Patient“-Projekt zu einer besseren Pa-tientenselektion beitragen wird. Zur Zeit befindet sich ein komprimierter Fragebogen zur Erfassung von Persön-lichkeitscharakteristika in der Evalu-ierung. Er soll danach allgemein zur Verfügung gestellt werden.

Prof. Dr. Thomas NeuhannMVZ Prof. Neuhann, München

1. Die trifokale IOL. – Ausdrücklich nicht die Fem-to-assistierte Linsenoperation: Die möchte gern mal eine In-novation werden, wenn sie er-wachsen ist, und sie hat auch das Zeug dazu, aber gegenwär-tig ist sie das noch nicht.

2. Die allgemeine Akzeptanz der Er-kenntnis, dass die Verhältnisse und Gesetzmäßigkeiten der physikalischen Optik, zumal in ihrer idealisierten Form koaxialer refraktiver Systeme mit un-endlich dünnen Linsen, nicht 1:1 auf die physiologisch optischen Verhält-nisse des Auges als nicht-koaxialem System angewandt werden können, weil sonst zum einen wesentliche Mess-fehler durch die so konstruierten Systeme entstehen und zum zweiten zusätzlich ebenso wesentliche Fehler bei der Berechnung der Behandlungs-algorithmen entstehen.

Dr. Kirk NordwaldAugenärztliche Privatpraxis GHZ „Villa am Roseneck“, Berlin1. Die Option der (berührungs-losen) transepithelialen PRK. Hierbei entfällt vor der refrak-tiv chirurgischen Photoabla-

Dr. Stefanie SchmicklerGeschäftsführerin des Augen-Zentrum-Nordwest, Ahaus1. Die Einführung von Trifokallinsen! Patienten haben mit Einführung der Trifokallinsen keine Eingewöhnungsschwie-rigkeiten mehr am PC. Ferner sind deren Halo-Beschwerden geringer als bei den konventionellen Bifokallinsen. Dennoch ist die Wahl, ob bifokale oder trifokale Multifokal-linse, patientenabhängig. Die bifokale Multifokallinse ist deshalb keineswegs out.

2. Mehr Optionen, die sicher und effek-tiv sind, bei der Presbyopie-Korrektur, da nicht jeder Patient im presbyopen Alter gleich einen Linsenaustausch möchte. Aber eine Vorstellung, wie wir das erreichen könnten, habe ich noch nicht.

Prof. Dr. Martin WenzelLeiter der Augenklinik Petrisberg, Trier1. Die wichtigste Innovati-on im Bereich der refrak-tiven Chirurgie der letzten Jahre ist für mich die Relex Smile. Sie stellt die konse-quente Weiterentwicklung der Lasik hin zu einem minimal invasiven Ver-fahren dar. Durch die nun nicht mehr beeinträchtige Stabilität der Hornhaut ist die gefürchtetste Kompli-kation der Lasik, die Hornhautektasie, noch unwahrscheinlicher geworden. Zudem können flapassoziierte Pro-bleme wie Stria und Epithelinvasion nicht mehr auftreten.

2. Die Innovation, auf die wir alle war-ten, ist sicherlich eine suffiziente Wie-derherstellung der eigenen Akkommo-dation.

tion die Präparation und Entfernung der Epithelschicht. Dieses Verfahren hinterlässt ein außerordentlich glattes stromales Hornhaut-Bett und die post-operative Erosio heilt u.E. circa einen Tag schneller ab. Für den Patienten ent-fällt die ihn doch manchmal belastende Präparation des Hornhaut-Epithels vor der eingentlichen Photoablation. Ein geringer Nachteil ist die etwas längere Photoablationszeit, die aber bei einem ruhigen, gut begleiteten Patienten und suffizientem eye-tracking i.d.R. kein Problem darstellt.

2. Nicht mehr ganz neu, aber immer noch viel zu wenig bei Patienten, Augenoptikern und wahrscheinlich auch Augenärzten bekannt und ange-wendet: Riboflavin-UV-Crosslinking bei Keratokonus – als derzeit einzige kausal behandelnde Therapieoption. Die Patienten überstehen die Behand-lung in der Regel sehr gut und nach einer möglichen, initialen Befundver-schlechterung kann man langfristig in den allermeisten Fällen eine Be-fundverbesserung darstellen und die sonst bei Befundprogredienz oftmals drohende perforierende Keratoplastik vermeiden. Also ein wirklich wichtiges Verfahren, welches viel bekannter sein und viel mehr zur Anwendung kom-men sollte.

Dr. Kaweh Schayan-Araghi ARTEMIS Augenkliniken und medizinische Versorgungszentren, Dillenburg1. Bei der LASIK die routinemäßige Iriserkennung und das dynamische Ro-tationseyetracking. Sie verbessern die Präzision spür- und messbar.

2. Ich wünsche mir für die Zukunft eine funktionierende akkommodative Linse, da alle bisherigen Methoden der Presbyopie-Korrektur, bei allen guten subjektiven Erfolgen, doch Nachteile haben.

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blue ocean

Perspektiven für den augenärztlichen Erfolg

Kontaktlinsen scheinen immer weniger eine Heimat beim Augenarzt zu finden. Und was ist mit dem AMD-Produkten? Es wäre doch schade drum.

Vor einigen Wochen befragten wir Passanten in St. Gallen und in Konstanz. Uns interes-

sierte, ob Schweizer und Deutsche sich hinsichtlich weniger Items beim Kontaktlinsentragen unterscheiden. Diese Befragung war eingebunden in ein größeres Projekt, das nach Pa-rametern und Indikatoren Ausschau hält, die eventuell tauglich sind, den unterschiedlichen Erfolg der schweize-rischen und deutschen Augenoptik zu erklären. Wir wählten die beiden Städ-te, weil wir da von einem ähnlichen Genpool ausgehen, von einer gewissen ähnlichen Mikrokultur (Bodenseeraum) und einer doch sehr verschiedenen Makrokultur (politisches System). Die These ist, dass das Verhalten der Konsumenten über weite Teile ähnlich und in bestimmten Bereichen sehr un-terschiedlich ist. Augenärzte spielten da zwar keine Rolle, höchstens in der Antwortvorgabe, wo die Passanten sich die Linse haben anpassen lassen und wo sie sie nachkaufen. Das Ergeb-nis war hier wie dort fast gleich. 17 % der deutschen und 16 % der schweize-rischen Kontaktlinsenträger hatten ihre Linse beim Augenarzt anpassen lassen. Der Anteil des Nachkaufs beim Augen-arzt in Deutschland betrug in unserer Erhebung glatte null Prozent und in der Schweiz 3 % Wer nun glaubt, die wür-den alle im Internet bestellen, irrt. Nur um die 20 % der Befragten kauften ihre Linsen hier. Zahlen anderer Institute geben allerdings bis zu 30 % an. Der schwäbisch-schweizerische Bodensee-raum scheint resistenter zu sein.

Schlimmer kann es doch gar nicht mehr kommen. Die Augenoptiker hier wie dort betreiben anscheinend kon-

sequentes Kundenbindungsmanage-ment. Ist das Kontaktlinsen-Geschäft den Augenärzten keine Mühe mehr wert, muss man sich fragen? Lohnt sich das Engagement nicht? Oder kom-men die Kontaktlinsen-Kunden einfach nicht mehr auf die Idee, den Nachkauf beim Arzt zu tätigen? Ist die Shop-Idee vielleicht eine gestorbene Hoffnung von früher? Mir scheint das am wahr-scheinlichsten. Denn es deckt sich mit einer anderen Erfahrung.

Als wir für unser Magazin Augenlicht VisionCare beim ophthalmologischen Handel von Studien-gestützten AMD-Produkten um detaillierte Informati-onen nachfragten, weil wir wieder (wie 2006) einen Vergleich über In-halte und Tagespreise veröffentlichten wollten (einige Ärzte hatten sich daran erinnert und das nachgefragt), war die Resonanz unglaublich schlecht. Ursa-pharm, TheaPharma und Pharma Stulln antworteten – ansonsten war Schwei-gen im Walde. Liegt das vielleicht daran, dass auch hier die Shops keine ausreichende Nachfrage genieren und Industrie und Handel das Interesse verlieren?

Shops. Leben Sie noch?

Ich mag das nicht glauben, wenn ich mit aktiven und kommunikativen Augen-ärzten wie z.B. Dr. Koeller aus Herford telefoniere, der ein begeisterter und überzeugter Shop-Betreiber ist. Aber manchmal kommt mir doch der Ver-dacht, dass er nicht die Spitze eines Eisbergs ist, sondern vielleicht eher die Nadel im Heuhaufen. Ich hoffe, er nimmt mir den Vergleich nicht übel. Wie sehr würde ich mich freuen, wenn ich Kontakt zu den Augenärzten bekä-me, die Shops aktiv, erfolgreich und mit Freude betreiben. Vielleicht helfen diese Zeilen, den Kontakt herzustellen.

Jedenfalls habe ich mich gefreut, als Professor Dannheim letzte Tage anrief und von seinem neuen Muntermacher sprach, einem Lipid-Spray, der im Markt angeboten wird. Das Produkt kannte ich, aber seine Idee war neu. Es zu befreien vom medizinischen In-dikationskontext Tränenfilm oder gar Sicca und es einfach hineinzuhieven in den Kontext von Wohlbefinden. Ein ideales Produkt für einen Shop, der mehr kommunizieren will als medizi-nische Produkte und Dienstleistung. Ein Ort für Gesundheit. (hjh)

Heinz-Jürgen Höninger (57) studierte Physik und Sozialwissenschaften. Er ist Verleger und Mitherausgeber des Magazins CONCEPT Ophthalmologie und ist stets bemüht, Themen über das Auge hinaus zu bringen.

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concept zukunft strategie

Es gibt Ärzte, die nennen Kassenpatienten schlichtweg Holz-klasse. Komfort könne man hier nicht bieten, weil das wenige Geld, das die Kasse pro Patient zahle, vorne und hinten nicht ausreiche. Ein ähnliches Denken hatten Optiker vor vielen Jah-ren auch. Und das war die Chance für einen, der auszog, mit dem Nulltarif reich zu werden. Er kam ans Ziel.

Günther Fielmann verkauft mit 560 Geschäften in Deutschland jede zweite Brille. Der Rest vom

Schützenfest, das sind immerhin 11.400 Augenoptikfachgeschäfte (inklusive al-ler anderen Ketten!), macht die andere Hälfte. Und egal, was Neider sagen: Sein Brillendurchschnittspreis liegt bei ungefähr 170 Euro. Natürlich verkauft er auch auch teuer jenseits der 1.000 Euro, aber die Masse geht über günstig. Fielmann ist der Erfinder des Nulltarifs, eines Begriffs, der seit den 1970er Jah-ren die Augenoptik grundlegend verän-derte. Nicht nur zum Guten. Immerhin geben circa 1.000 Augenoptiker einen Einkommensteuerbescheid bis 50.000 Euro und weitere 1.000 bis 100.000 Euro beim Finanzamt ab. Für Fielmann dage-gen weist die Forbes-Liste 2013 ein Pri-vatvermögen von 3,11 Milliarden Euro aus. Mitllerweile ist er nicht nur auch Besitzer mehrerer Biohöfe – und hier ausgewiesener Experte –, sondern sitzt mit seiner Akademie auf Schloss Plön, das er kaufte und für mehrere Zigmilli-onen restaurieren ließ.

Vorbei auch die Zeit, als man Filialisten wie ihn mit billig gleichsetzte und min-derer Qualität. Denn seine Läden brin-gen Qualität unters Volk – auch unters augenoptische. Fielmann erwirtschaftet im Brillenmarkt mit 5 % aller deutschen Optikgeschäfte einen Umsatz-Marktan-teil von 20 %, einen Stückzahlmarktan-teil von 50 % und beschäftigt 30 % aller Auszubildenden, die wiederum 93 % der

Reich mit Nulltarif

Bundessieger im Leistunsgwettbewerb des Augenoptikhandwerks stellen.

Die traditionelle Augenoptik verneigt sich mittlerweile vor dem König, dem sie lange Jahre nur mit Kriegsgeschrei und Diffamierungen in quasi asymmetrischer Kriegsführung das Leben schwer zu ma-chen versuchte. Er hat gewonnen. Aber er wollte nie gänzlich besiegen. Denn er braucht die traditionelle Augenoptik als Horizont, vor dem er stets der Günstigste sein konnte. So fördert er sie, zahlt wohl am meisten in die Innungen und bietet mit der Fielmann Akademie auch Fortbil-dung für die eigene Konkurrenz.

Fielmann hat nicht nur mehr als eine Million Bäume gepflanzt (für jeden Mitarbeiter und hektarweise nach dem Sturm Lothar), er wurde auch niemals von der Presse bekämpft (sie verlieh ihm sogar den Titel „Robin Hood der Brillen-träger“). Einer seiner Ratgeber heißt Marc Aurel (hier: „Selbstbekenntnisse“). Er praktiziert so eine bedingungslose Ausrichtung auf Reziprozität. Eine sich selbst ins Spiel bringende Kampagne wie „Ich bin gerne Arzt und arbeite für Ihr Leben gerne“ würde ihm nie in den Sinn gekommen. Sein Motto lautet schlichtweg: „Der Kunde bist Du“.

Was bleibt? Irgendwo heute oder mor-gen könnte ein Arzt oder eine Institu-tion kommen, der/die ein ähnliches Motto pflegen wird. Vielleicht „Der Patient bist Du! (hjh)

73 Jahre ist Günther Fielmann alt. Zeit, sich um die Nachfolge im Konzern Gedanken zu machen. Das hat er, mit seinem Sohn Marc baut er nun seinen eigenen Nachfolger auf. Erst im Alter von 80 Jahren möchte er dann seinen Chefsessel für den Sohn frei machen, also hat er noch viel Zeit, um ihn einzuarbeiten

Von Äpfeln und Birnen

Sicherlich. Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ein Arzt ist kein Augenoptiker, die medizinische Dienstleistung keine überteuerte Bril-le und das Jahr 2013 nicht 1973.Aber paar Strukturähnlichkeiten gibt es schon. Ein Augenoptikfachgeschäft machte damals 80 Prozent seines Umsatzes mit der Krankenkasse. Der Markt der Zuzahlung blühte. Die Kas-senbrille war für die Holzklasse – für die anderen durfte es ruhig etwas mehr sein. Bis Anfang der 1980er Jahre der Spruch kam: „Mein Papi hat nichts dazu bezahlt!“

Was wäre denn, wenn (noch illuso-risch) irgendwer auf die Idee käme, alle IGeL in ein Versicherungspaket zu packen wie die Brillenversicherung? Sagen wir für 30 Euro im Jahr. Neben der WANZ-Grundversorgung also ein Paket, das alle IgeL-Eventualitäten abdeckt? Ob das jemals möglich sein wird, weiß ich hier an dieser Stelle nicht. Aber in der Augenoptik hat man gelernt, dass alles, was denkbar ist, auch kommen wird. Bis zur Gleitsicht-brille aus dem Internet. Und der Zug der Zeit hat erst Fahrt aufgenommen.

Wir kennen einen Augenarzt an der Ostsee, der zu uns sagte: „Selbst-verständlich kann man mit der Kassenleistung schwarze Zahlen schreiben!“. Man müsse die Praxis im Ablauf lediglich optimieren (Wir werden in nicht allzu ferner Zeit ei-nen Beitrag darüber veröffentlichen). Oder: Vor einigen Jahren berichteten wir aus einer Praxis aus Bayern. Hier hatte ein Augenarzt festgestellt, dass die Einteilung Kassenpatient/Privat-patient für seine Praxis vollkommen überkommen war, weil seine Kassen-patienten bei vielen Leistungen im Grunde Privatpatienten waren. Die Denke, Patienten nach Kassenher-kunft zu kategorisieren und terminlich zu behandeln, sei überkommen. Auch die Ansprache. Man mache sich so eventuell spätere Zielgruppen kaputt. Denn der Zuzahler ist nicht Kasse, nicht Privat. Er bildet sozusagen einen dritten Sektor, in dem es nicht vorteil-haft ist, zu sagen: „Sie müssen halt dazubezahlen, weil Ihre Kasse nicht genug zahlt!“ Hier sind die Sonder-bedürfnisse zu Hause. Damals ging es unter anderem um ein Sehtraining für Kinder am Computer. Fielmann pflegte die Holzklasse. Und die war dankbar und machte ihn reich. Rei-cher als ein Arzt es sich derzeit vor-stellen kann. (hjh)

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geldanlage concept zukunft

Ist es unmoralisch, wenn man Aktien eines Zigarettenherstellers wie Altria oder Philip Morris kauft? Wird dadurch die Anzahl der Raucher in irgendeiner Weise beeinflusst?

Die Herstellung und den Export von Rüstungsgütern empfin-den wir als verwerflich. Wir

neigen dazu solche Aktien (Krauss-Maffei, Boeing – ja gehört auch dazu u.a.) aus moralischen Gründen nicht ins Portfolio zu nehmen. Derzeit ste-hen Nahrungsmittelspekulanten im Kreuzfeuer der Kritik, die Deutsche Bank hat sich vehement von solchen Aktivitäten distanziert. Auch die Volksbanken stoppen die „Spekulation mit Nahrungsmitteln“. Bemerkens-wert ist allerdings die Tatsache, dass man erstaunlich wenig hört über den formalen Ablauf solcher Nahrungsmit-telspekulation. Auch bei denen, die sich lauthals entrüsten, ist keine nä-here Auskunft zu bekommen, wie das genau abläuft und welche Schritte da-bei anrüchig sind. Gemeint sind wohl die Termingeschäfte mit Indexfonds.

Die bedächtige Zeit schreibt wört-lich: „Die Deutsche Bank spekuliert mit Lebensmitteln – na und? Wenn es nur so einfach wäre: Der Staat verbietet die Spekulation mit Lebens-mitteln und der Hunger ist besiegt. Es ist aber nicht so einfach. Es gibt bis-lang keine stichhaltigen Belege dafür, dass die Zockerei die Nahrungspreise nach oben treibt. Zwar fließt sehr viel Geld in Lebensmittelfonds, doch die-se Fonds kaufen in der Regel nicht Rohstoffe selbst, sondern Wertpa-piere, die an die Preisentwicklung dieser Rohstoffe gekoppelt sind.“ Weiter heißt es: „Der Unterschied ist entscheidend: Ein Spekulant, der die Maisernte aufkauft, erhöht die physische Nachfrage nach Mais, so dass der Maispreis steigt. (Er muss allerdings mit dem Risiko leben, seine Ware wieder rechtzeitig zu verkaufen, weil diese sonst verderben würde – Anm. des Verfassers.) Ein Investor, der einen Mais-Kontrakt aufkauft, erhöht die Nachfrage nach Mais-Kontrakten, so dass der Preis von Mais-Kontrakten steigt – aber nicht unbedingt der des Maises selbst. Nicht die Banker sind schuld an den steigenden Lebensmit-telpreisen – sondern wir alle. Weil

wir immer noch keine Antwort gefun-den haben auf die Frage, wie sich der steigende Energiebedarf einer wach-senden Erdbevölkerung decken lässt. Wenn amerikanische Bauern fast die Hälfte ihrer Maisernte in Biosprit um-wandeln, dann hat das Folgen für die Nahrungsmittelversorgung.“

Die Badische Zeitung meint: „Finanz-marktforscher haben in den ver-gangenen Jahren die Preisausschläge bei Grundnahrungsmitteln genauer untersucht. Mit statistischen Werk-zeugen haben sie vor allem versucht, Ursache und Wirkung klar voneinan-der zu trennen. Ihr Ergebnis: Einiges spricht dafür, dass die Investitionen in Agrar-Indexfonds für die starken Preisausschläge überhaupt nicht ver-antwortlich waren.“

Seit jeher sucht man Sündenböcke, tatsächlich haben diese eine enorm wichtige Funktion. Diese besteht da-rin – sozusagen monokausal – mög-lichst viel Schuld auf einem solchen abzuladen, weil sich dann der Rest der Community sehr entspannt zurück-lehnen kann.

Von Wikipedia kommt folgende Aus-sage: Wenngleich Spekulation the-oretisch einen Einfluss auf Preise haben könne, lege eine Durchsicht der potentiellen Mechanismen nahe, dass Spekulation wahrscheinlich keinen signifikanten Beitrag zur Nah-rungsmittelpreiskrise leistete. Auch das Institut für Agrarpolitik an der Universität Gießen kommt zu dem

Böse Spekulanten

Ergebnis, dass Spekulationstätigkeit keinen signifikanten Einfluss auf die Nahrungsmittelpreise habe. Vielmehr sorgten Indexfonds und Spekulanten für die notwendige Liquidität zur Absicherung der Preisrisiken. Daher sei Vorsicht geboten, „Spekulation als Sündenbock für überhöhte Prei-se abzustempeln und damit zugleich für mehr Hunger und Armut in Ent-wicklungsländern verantwortlich zu machen.“

Am Rande sei erwähnt: Ein Bauer, der im Frühjahr die kommende Herb-sternte zu einem definierten Preis verkauft, handelt verantwortungbe-wusst, weil er auf diese Weise sei-nen Betrieb nicht aufs Spiel setzt. Er macht aber nichts anderes als ein sogenanntes Warentermingeschäft, das in den Augen von manchen Säu-lenheiligen höchst verwerflich ist. Am Markt gilt wesentlich das Gesetz von Angebot und Nachfrage: Wenn die Weltbevölkerung weiter wächst, wer-den – wahrscheinlich – Lebensmittel teurer, ob mit oder ohne Spekulanten, und damit die Kurse der Lebensmittel-giganten.

Im folgenden Punkt sind wir uns einig: Es ist „in“, bei jeder Gelegenheit ge-gen die „bösen Spekulanten“ zu wet-tern. Zustimmung kommt garantiert – ob das gerechtfertigt ist, sei ernst-hafteren Überlegungen vorbehalten ... Der Hunger in der Welt hat wesentlich politische und wirtschaftliche Gründe, der Spekulation darf man das nicht in die Schuhe schieben.

Dr. Georg Eckert, der Autor unserer Serie „Geld anlegen – aber richtig“ ist niederge-lassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) – und Aktienkenner. Kürzlich ist sein Buch erschie-nen: Die Privatanleger Bibel, FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN: 978-3898796132

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Retinitis pigmentosa ist die häufigste aller erblichen Netzhautdegenerationen. Eine Person von 5.000, ca. 1,5 Millionen Menschen weltweit, darunter 15.000 bis 20.000 in Deutschland, sind von dieser fortschreitenden Stoffwechselstörung betroffen, die mit einer Degeneration der Stäbchen der Photorezeptoren beginnt. Gleichzeitig findet eine Reduzierung des retinalen Pigmentepithels statt, was schließlich zum Zelltod führt.

Jetzt in Europa und USA von FDA zugelassen

In Deutschland wird Argus II in den folgenden Kliniken angeboten:

Bahnbrechende „Bionic Eye“ Technologie für Patienten mit Retinitis pigmentosa (RP)

Das erste Symptom bei RP-Patienten ist Nachtblindheit, gefolgt von Gesichts-feldausfällen. Photophobie, Photopsie und Störungen der Farbwahrnehmung tre-ten auf bis hin zum zentralen Sehverlust. Im Alter von 40 Jahren sind die meisten Patienten fast vollständig erblindet und bis heute gibt es kein sicheres und wirk-sames Medikament, das imstande wäre, den natürlichen Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder umzukehren.

Nach 15 Jahren Forschung und Entwicklung wurde das Argus ll®-Netzhaut-prothesensystem (Argus II) als erstes Implantat für die Anwendung am Men-schen zugelassen, um die Sehfunktion der von dieser Krankheit betroffenen Patienten im fortgeschrittenen Stadium wiederherzustellen (CE-Kennzeichnung in Europa 2011 und FDA-Zulassung in den USA 2013). Heute nutzen über 50 Patienten Argus II in ihrem täglichen Leben, damit ist dieses System die fort-schrittlichste Sehprothese. Sie stimuliert die Nervenzellen der Netzhaut, um visuelle Eindrücke bei Blinden hervorzurufen, so wie ein Herzschrittmacher das Herz zum Schlagen bringt. Obwohl es sich um künstliches Sehen handelt, wer-den mit dem System bis zu 20 Grad des Gesichtsfeldes wiederhergestellt und die beste bisher gewonnene Sehschärfe beträgt 20/1260 (0,02-1,8 LogMAR)1.Die klinischen Ergebnisse von implantierten Patienten, die bis zu 60 Monate be-obachtet wurden, haben gezeigt, dass Argus II langfristig zuverlässig ist und den Patienten nutzt. Das Sicherheitsprofil der Prothese ist zufriedenstellend und die Anzahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse ist vergleichbar mit an-deren implantierbaren Geräten, welche in der Augenheilkunde benutzt werden. Im Durchschnitt hat sich die Sehschärfe der 30 implantierten Patienten der Studie von Lichtscheinwahrnehmnung auf mindestens Handbewegungen verbessert, wobei einige sich bis auf Fingerzählen und mehr verbessern konnten1.

In ihren Alltagsaktivitäten haben sich blinde Argus II-Nutzer drastisch verbessert, wie zum Beispiel bei folgenden Aufgaben: Lokalisieren alltäglicher Gegenstände, Identifizieren alltäglicher Gegenstände in verschiedenen Entfernungen, Straßen selbständig überqueren, indem der Zebrastreifen erkannt wird, Hindernisse wäh-rend des Gehens vermeiden sowie auch Hindernissen in Kopfhöhe ausweichen (hängenden Ästen, Pflanzen, Regalen). Argus II ist eine Ergänzung zu anderen Hilfsmitteln, das System kann Blinden aber auch andere Tätigkeiten ermöglichen, die allgemein als unmöglich galten (zum Beispiel Lesen2).

Nach der Operation wird das Argus II-Implantat für jeden Benutzer speziell pro-grammiert. Danach folgt ein Rehabilitationsprogramm, in welchem die Benutzer die grundlegenden erforderlichen Fähigkeiten lernen, um das künstliche Sehen in ihr tägliches Leben zu integrieren und so Orientierung und Mobilität zu verbes-sern und größere Unabhängigkeit zu erreichen.

Augenklinik Universität Aachen AachenAugenklinik Charité Berlin BerlinAugenklinik Universitätsallee Bremen Bremen Universitätsaugenklinik Giessen GiessenAugenklinik Universität Hamburg HamburgAugenklinik Städtisches Klinikum Karlsruhe KarlsruheAugenklinik Universität Köln KölnAugenklinik Universität Leipzig LeipzigKlinik für Augenheilkunde Lübeck LübeckAugenklinik Uni R.d.I. München MünchenAugenZentrum Siegburg SiegburgKnappschaftklinikum Saar Sulzbach

Wenn Sie Interesse daran haben, Patienten zu überweisen, oder für weitere Informationen oder Fragen wenden Sie sich bitte an:

[email protected] oder Tel: 0800-184-4321

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Wie viele Pixel hat Argus II?Theoretisch wird die effektive Auflösung einer Netzhaut-Prothese durch die An-zahl der Pixel bestimmt (der Argus II Charge Coupled Device Sensor hat 648 x 488 Pixel). In der Praxis wird die Auflösung jedoch durch die tatsächlich von den Pati-enten erreichte Sehschärfe gemessen. Mithilfe der Acuboost™-Technologie, die bald als Software-Upgrade erhältlich sein wird, erreicht Argus II erwiesenerma-ßen die beste Sehschärfe der Welt mit 20/200 (0,1, 1,0 LogMAR)3

Welche Patienten profitieren am meisten von Argus II?Patienten über 25 mit schwerer äußerer Netzhautdegeneration, die zuvor über nützliche Sehkraft verfügten, aber nun keinen Visusrest haben. Wenn keine Licht-wahrnehmung mehr vorhanden ist, muss die Netzhaut zumindest auf elektrische Reize reagieren. Dies kann, falls erforderlich, einfach und schmerzlos von einem Augenarzt in der Klinik getestet werden. Zugelassene Netzhautdegenerationen sind: Retinitis pigmentosa, Usher-Syndrom, Choroideremia, Stäbchen-Zapfen-Degeneration, Lebersche kongenitale Amaurose und Bardet-Biedl-Syndrom.

Was kann der Patient von Argus II erwarten?Argus II kann bei Patienten mit entsprechender Indikation künstliches Seh-vermögen herstellen, welches das Restsehvermögen übertrifft. Dieses ist nicht vergleichbar mit dem Sehvermögen vor Beginn der Krankheit. Das künstliche Sehvermögen kann den Patienten jedoch zu größerer Unabhängigkeit, besseren sozialen Interaktionen und zunehmender Mobilität verhelfen. Um den bestmög-lichen visuellen Nutzen zu erzielen, erfordert die Einbindung des Argus II in den Alltag einen hohen Zeitaufwand vonseiten der Patienten.

Wie verläuft der Behandlungpfad?Die Patienten müssen sorgfältig untersucht werden, um zu überprüfen, ob alle Einschlusskriterien für die Behandlung erfüllt werden. Zu den Untersuchungen gehören eine vollständige Augenuntersuchung, Fundus-Aufnahmen, Optische Kohärenztomographie, A-Scan und Beurteilung der Sehfunktion. Nach der Opera-tion folgt eine dreijährige Nachbeobachtung der Patienten, die von einem Reha-bilitationsprogramm begleitet wird.

Wie ist der Operationsverlauf?Das chirurgische Implantationsverfahren des Argus II wird von erfahrenen Netz-hautchirurgen durchgeführt. Die Dauer der Prozedur beträgt in der Regel weniger als drei Stunden unter Vollnarkose. Der Patient sollte vorbereitet sein, nach der Ope-ration eine Nacht im Krankenhaus zu verbringen. Normalerweise haben die Pati-enten nur sehr geringe Schmerzen in Verbindung mit der Hornhautabschürfung. Die Risiken der Operation sind ähnlich wie bei anderen vitreoretinalen Operationen und können entsprechend gehandhabt werden.

Welche Erfahrungen liegen zu Argus II vor?Bislang haben weltweit mehr als 50 Patienten Argus II erhalten. Das erste Argus II-System wurde im September 2006 implantiert. Die ersten 30 Patienten benutzen Argus II nun seit über vier Jahren viele von ihnen schon seit über sechs Jahren. Insgesamt entspricht dies mehr als 130 Patientenjahren an Erfahrung.

Wie hoch sind die Kosten?Die Kosten für Argus II können unter Umständen von den Krankenkassen über-nommen werden – für weitere Einzelheiten wenden Sie sich bitte an einen der oben genannten Augenärzte.

1. Humayun MS, et al. Interim results from the international trial of Second Sight‘s visual prosthesis. Ophthalmology 2012;119:779-88.

2. da Cruz L, et al. The Argus II epiretinal prosthesis system allows letter and word reading and long-term function in users with profound vision loss. Br J Ophthalmol 2013;97:632-6.

3. Sahel J, Acuboost™: Enhancing the maximum acuity of the Argus II Retinal Prosthesis System; ARVO; 2013

4. Matthaei M, et al. Progress in the development of vision prostheses. Ophthalmologica 2011;225:187-92.

5. Stingl K, et al. Artificial vision with wirelessly powered subretinal electronic implant alpha-IMS. Proc Biol Sci 2013;280:20130077.

6. http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/suppl/2013/02/18/rspb.2013.0077.DC1/rspb20130077supp1.pdf

Argus ll ist das erste weltweit zugelassene implantierbare Produkt für Patienten mit RP, welches auf dem Markt erhältlichist. Argus ll basiert auf einem klinisch anerkannten epiretinalen chirurgischen Ansatz. Weitere kontinuierliche Produktverbes-serungen sind in Entwicklung.

Weltweit werden seit mehreren Jahren Alternativen zum epiretinalen Ansatz von anderen Zentren erforscht, die aber noch Jahre von einem zuverlässigen Produkt entfernt sind Die kortikale Ansatz ist der älteste Versuch, Sehfunktion durch Neurostimulation wiederherzustellen und wird dem französischen Chemiker und Physiker Le Roy um 1700 zugeschrieben. Seitdem wurden mehrere Varianten seiner Experimente ausprobiert. Eine der bekanntesten Studien wurde mit einer Elektrodenmatrix aus 64 Platinelektroden durchgeführt, die einigen Patienten Ende der 1970er Jahre implantiert wurde. In einem Patienten blieb die Ma-trix mehr als 20 Jahre implantiert. Dieser Patient, der nach einem Unfall erblindet war, konnte etwa 10 cm breite Buchstaben in einem Abstand von 1,50 m wahrnehmen. Ein Hauptproblem, das es zu überwinden gilt, besteht in der Zuverlässigkeit des Implan-tats und der Gefahr der Auslösung von epileptischen Anfällen durch hohe Reizströme4.

Ersatzweise wurde ein subretinaler Ansatz in den frühen 1990er Jahren in Chicago angewandt, dessen Wirksamkeit allerdings an-gezweifelt wurde, da die von subretinalen Mikrophotodioden aus-gelöste visuelle Wahrnehmung nur bei Stimulation sehr großer Netzhautareale auftritt4. Seitdem wurde dieser Ansatz von einem anderen Forschungsprojekt aus Tübingen mit 9 Testpersonen un-tersucht5, wobei 3 der Testpersonen bis 3 Monate und weitere 3 Testperson bis 6 Monate lang und die anderen 3 bis 9 Monate lang beobachtet wurden. Hierbei wurde jedoch Kabelbruch und Korrosion der subretinalen Chipumgebung bei insgesamt 6 Test-person verzeichnet6. Dies ist möglicherweise ein wesentliches Hindernis für diesen Ansatz angesichts der Schwierigkeit, die Qualität der hermetischen Abdichtung des Chips zu erhalten, um schnellen Funktionsverlust zu verhindern, und dies in einem elektronischen Gerät, das klein genug ist, um in den subretinalen Raum zu passen. Zusätzliche Arbeit wird notwendig für diesen Ansatz, um Sicherheit und langfristige Stabilität zu garantieren.

Der subchoroidale Ansatz wurde von Forschern in Australien entwickelt. Ein Prototyp wurde entwickelt und kurzfristig in 3 Pa-tienten implantiert, um zu erforschen, wie das Gehirn die Infor-mationen aus der elektrischen Stimulation des Implantats inter-pretiert. Die Rückmeldungen der Patienten ermöglichen es den Forschern, visuelle Verarbeitungs- und Stimulationstechniken zu entwickeln. Allerdings beinhaltete dieser Prototyp Drähte, die aus den Hälsen der Patienten ragten, und war somit nicht als per-manentes Implantat bestimmt.

Einige pharmazeutische Ansätze einschließlich Gentherapie und Stammzellentherapie befinden sich in einer frühen Entwicklungs-phase und könnten in der Zukunft vielversprechende Ergebnisse bieten.

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medizin amd-prophylaxe

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Die „Deklaration von Saas Fee“ wurde seit 1992 von vielen inter-nationalen Experten unterzeichnet und Basis weltweiter Initiativen der Prävention

Ist eine Prophylaxe der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) durch Ernährungskompo-nenten möglich? Um dies zu beantworten, müssen die biologisch-chemischen Prinzipien einer wirksamen Naturstoff-Prophylaxe genau betrachtet werden. In dieser Ausgabe geht es um Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen. Teil VIII a, von Prof. Dr. Erich F. Elstner.

AMD-Prophylaxe durch gezielte Ernährung?

Kapitel VIII a: Grundlagen und Rechtfertigung nutritiver Empfehlungen

1. Historisches und Zeitgemäßes

Die heutige Gesellschaft erwartet von der Wissenschaft nicht nur Innovationen im technischen Bereich, sondern hat zuneh-menden Informations- und Erklärungsbedarf, z.T. aber auch Wunschdenken, auf dem Gesundheits- und Ernährungssek-tor. Dies ist unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass ein steigender Anspruch auf höchste geistige und körperliche Leistungsfähigkeit in allen Altersstufen gestellt und Fitness in jedem Alter erwartet wird. Getreu des schon auf Hippokrates und Paracelsus zurückgehenden Gebotes „Deine Nahrung sei dir Medizin“ nimmt sie Produkte mit hohen Qualitätsansprü-chen bereitwillig an, wenn diese wissenschaftlich fundiert sind und nachvollziehbar dokumentiert und ausgelobt werden.

In diesem Sinn sollen Nahrungsmittel und Getränke nicht nur Hunger und Durst auf wohlschmeckende Art stillen und damit den bloßen Energiebedarf decken, sondern gleichzeitig auch alle bekannten Bedürfnisse im Vitamin- und Mineralbereich abdecken, einschließlich Krankheitsprävention. Für Sekun-däre Pflanzeninhaltsstoffe in althergebrachten Nahrungsmit-teln ergaben sich neue Funktionen für unseren Stoffwechsel. Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte, Rotwein, Bier und Milchprodukte wurden mit neuen Inhalten erfüllt.

Aus diesem Grund stehen wir ganz besonderen, neuen Anfor-derungen gegenüber: Bestimmte Nahrungsmittel enthalten auf Grund ihrer Inhaltsstoffe und Herstellungsverfahren Vitalstoff-kombinationen, die nach neuen wissenschaftlichen Erkennt-nissen optimale Synergien von Antioxidatien mit Fragmenten probiotischer Lactobazillen und/oder Hefen gewährleisten. Die drei Säulen der Wirkungsweise gesunder Nahrungs-mittel, nämlich: enzymregulierend, entzündungshemmend und immunmodulierend werden bewirkt durch die Syner-gien von Antioxidanzien sowie kooperativ agierenden, pro-biotischen Komponenten aus entsprechenden Kulturen von Mikroorganismen. Dazu gesellen sich noch „Booster“, welche die jeweiligen Aktivitäten verstärken.

1.1. „Altern ist Entzündung“

Ein bekannter Schweizer Ernährungswissenschaftler sagte zum Abschluss eines Kongresses: Alterung ist Entzündung. Er hat damit die heute gültige Lehrmeinung zum Altern stark ver-kürzt wiedergegeben. Der Präsident des Schweizerischen Na-tionalrates, Paul Schmidhalter, schreibt in einer Präambel zum Buch „The evolution of antioxidants in modern medicine“ (K.H. Schmidt, Hrsg., Hippokrates Verlag Stuttgart, 1994): „Die präventive Medizin kann eine Schlüsselrolle spielen wenn es darum geht, die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken; sie muss versuchen, eine Problemlösung für heutige Fragen zu

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„Es ist wunderbar“, urteilt Juwelierin Manuela Rieck* über ihre multifokalen Kontaktlinsen. Seit sie diese trägt, sieht sie nah und fern wieder perfekt. Für Ihre fi ligrane Arbeit mit Brillanten, Perlen oder Edelme-tallen ist das unerlässlich.

* Manuela Rieck gehört zu etwa 200.000 Menschen in Deutschland, die Mehrstärken-Kontaktlinsen tra-gen. Ihre simultane multifokale Monatsaustausch-Kontaktlinse ECCO easy plus zoom korrigiert nicht nur perfekt, sondern garantiert auch bei trockenen Augen komfortables Sehen.

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finden, die uns vielleicht morgen alle angehen. Es ist nicht nur die Schweiz, wo sich die Kosten für das Gesundheitssystem dra-matisch erhöhen; deshalb sollte sich von den positiven Aspekten der Präventivmedizin jeder Politiker angesprochen fühlen.“

Die Schweiz hat eine lange Tradition in der Ausübung diesbe-züglicher präventiver Aktivitäten. Deshalb hat sie herausragende internationale Experten aus vielen Ländern 1992 nach Saas Fee – der Perle der Alpen – zum „Ersten Saas-Fee-Forum“ über „Die Evolution der Antioxidanzien in der modernen Medizin“ ein-geladen. Am Ende des internationalen Forums haben sich die wissenschaftlichen Teilnehmer entschlossen, eine „Deklaration von Saas Fee“ zu verfassen, die von vielen internationalen Ex-perten unterzeichnet und damit zur Basis weltweiter Initiativen der Prävention wurde (siehe Abb. linke Seite).

2. Der Wert klinischer Studien

U. Moser, Basel, (Free Rad. Res.36, 27, 2002) hat vor einiger Zeit die Frage gestellt: „Are clinical trials suitable to prove ef-ficacy of nutrients?” Er kommt zu folgendem Schluss: Sowohl epidemiologische Studien als auch randomisierte Untersu-chungen ergeben wertvolle Informationen über Nahrungsmit-tel. Jedoch muss die Interpretation der Ergebnisse dem Studi-endesign gerecht werden, denn aus ethischen Gründen kann der eventuelle Nutzen eines Nährstoffes kaum in einer rando-misierten Studie erfasst werden, da die Placebogruppe nicht an einem essentiellen Wirkstoff „verarmt“ werden kann. Der mögliche Nutzen einer Supplementierung kann deshalb nur er-fasst werden, wenn die „verum“-Gruppe wenigstens marginale Defizite aufweist. Deshalb muss man erst einmal die Fragen über den „Bedarf“ abklären. Dies kann mit mechanistischen (ex vivo-) oder Tierstudien geschehen, die für Menschen rele-vant sind. Aufbauend auf diesen Datensätzen lassen sich dann Gruppen auswählen, die von einer zusätzlichen Supplementie-rung eines Stoffes oder einer Stoffgruppe profitieren können.

Moser führt einige Studien an, so z.B. auch die Heart Out-come Protection Evaluation (HOPE) und die Heart Protection Study, die keine Vorteile einer Supplementierung mit Vitamin E oder mit Vitamin C, Vitamin E und Beta-Karotin auf die Prävention von Myokardinfarkten erkennen ließen, weder negativ noch positiv. Er vergleicht sie dann mit anderen Studi-en, welche recht deutliche Ergebnisse erbrachten: Ein positives Ergebnis wie es in der GISSI-, der CHAOS- oder der Linxian-Studie berichtet wurde, wird jedenfalls in Zusammenhang mit einer Referenzgruppe gesehen, die nahe an einer Defizitgrenze liegt, gemessen an den RDAs von antioxidativen Vitaminen in Europa und in den USA. Es wird eine Metaanalyse angege-ben, welche das recht nachdrücklich belegt.

Etwa zur selben Zeit berichtete Salonen (Free Rad. Res. 2002, 36, 1299) über die ASAP-Studie: „Clinical trials testing

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medizin amd-prophylaxe

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cardiovascular benefits of antioxidant supplementation“. Über sechs Jahre hinweg wurden hypercholesterinämische Männer und Frauen (Alter: 45-69 Jahre) mit Vitamin E sowie „slow re-lease Vitamin C“ supplementiert und die Progression der Karo-tiden-Atherosklerose verfolgt. Die Einnahme der Präparate er-gab bei Männern eine deutliche, bei Frauen eine messbare, aber nicht-signifikante Verminderung der Progression. Der Effekt war größer in Probanden mit niedrigem Vitamin-C-Pegel oder bei schon vorliegenden Plaques. In der Harvard IVUS-Studie ergab sich unter ähnliche Bedingungen schon nach einem Jahr eine Verbesserung der Progression der koronaren Atherosklerose durch Vitamin C und E. Ein weiteres, gutes Beispiel für eine ge-lungene Studie wurde in Kap. IV.3.2. vorgestellt.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass Studien zur Supplementierung mit Antioxidantien nur richtig angesetzt sind, wenn auch die empfohlenen Parameter bei Risikogrup-pen (z.B. die Raucher) berücksichtigt werden. Wenn man dies nicht tut, bekommt man Ergebnisse, die wenig aussagekräftig sind oder gar falsch positiv oder negativ. Wie wir jedoch sehen werden, kann man dies nicht direkt auf die AMD übertragen. Hier ist die Sachlage anscheinend komplizierter, denn AMD-Patienten sind doch in keiner stofflichen Weise defizitär und haben keine signifikanten metabolischen Mängel?!

2.1. Allgemeine Situation und spezieller Fall

Das vielfach diskutierte Quercetin ist bekannt als Antagonist präneoplastischer Läsionen. Seine Aktivitäten als direkter Ra-dikalfänger sind sattsam bekannt. Darüber hinaus lernt man immer mehr über andere Mechanismen, die über diese direkten antioxidativen Aktivitäten weit hinausgehen. V.R. Vasques-Garcon et al (siehe Kap. V.4.2.) untersuchten die Induktion von Leberkrebs in Ratten durch Diäthylnitrosamin. Eine Dosis von 10 mg/kg Quercetin ergab eine Reduktion der Carcinogenität verbunden mit der Induktion endogener, antioxidativer Enzyme (Katalase, Superoxiddismutase, Glutathioperoxidase) sowie eine Verschiebung des GSH/GSSG-Verhältnisses, also einen Anstieg des antioxidativ wirksamen Glutathions. Dies ist in völligem Einklang mit anderen Berichten und unterstreicht die Bedeu-tung der Ausweitung des Begriffes „antioxidativ wirksam“. Es ist auch ein gutes Beispiel dafür, wo eine gezielte Auslösung

einer speziellen Erkrankung durch eine spezielle Chemikalie, durch die wiederum speziellen Eigenschaften eines Naturstoffs in hoher Konzentration entgegengewirkt wird.

In anderen Fällen mag das anders sein, da kann eine Einzelsub-stanz schädlich sein. Ein Beispiel: Es war aus Studien der 1990er Jahre bekannt, dass hohe Konzentrationen an Beta-Carotin das Lungenkrebsrisiko in starken Rauchern erhöhen, anstatt es zu reduzieren. Das gab vorerst einmal zu denken und zahlreiche Theorien wurden vorgelegt. Jetzt kommt man der Sache näher, da man sich die spezielle Situation im Raucher anschaute: Ein Lungenzug enthält 14 Millionen freie Radikale. G.M. Lowe et al (Free Rad. Res. 43, 280-286, 2009) berichteten über den frag-mentativen Abbau von Beta-Carotin durch Zigarettenrauch, wo-bei aggressive Produkte entstehen, die selber oxidativen Stress auslösen bzw. diesen dramatisch verstärken. Die reaktiven C4 und C4´-Positionen des Beta-Iononringes im Beta-Carotin rea-gieren mit dem NO

2. im Zigarettenrauch (das ja selbst ein freies

Radikal ist, wie das NO) und es ergeben sich zahlreiche reaktive Bruchstücke, die anscheinend ziemlich toxisch sind und damit die negativen Effekte verständlich machen. Der Fehler der Stu-die: zu viel Rauch und zu viel Beta-Carotin.

2.2. Was lernen wir aus diesen Beispielen?

2.2.1. In der Regel sollte man davon ausgehen, dass, wenn kein spezieller Mangel festgestellt wird, kein „Konzentrat an einem oder mehreren Antioxidanzien oder Vitaminen“ verabreicht werden sollte. Es gibt Ausnahmefälle, die jedoch meist experi-mentell ausgelöst werden und deshalb keine Rückschlüsse auf den Normalfall erlauben.

2.2.2. Man sollte sich vor Verallgemeinerungen hüten: Jeder Mensch hat einen anderen Genpolymorphismus (SNPs) und be-nötigt eine andere Behandlung, Substanzgruppe, Konzentration etc. Deshalb sind bei Nichtvorliegen von Allergien Naturpro-dukte vorzuziehen und Synthesegemische mit Vorsicht zu genie-ßen. Naturprodukte (Säfte, Gärungsprodukte, Extrakte usw.), besonders aus nachhaltigem Anbau und schonender Behand-lung, entsprechen (meist!) den physiologischen Bedingungen der Pflanzen zu ihrem Selbstschutz. Durch die Jahrtausende der Ko-evolution hat sich das Tier (der Mensch) an die Nutzung der je-weiligen Ressourcen und ihre Mischungen und Konzentrationen angepasst und verträgt sie meistens (siehe jedoch Allergien!).

2.2.3. Es gilt immer noch die alte Regel: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Für eine lebensverlängernde und -verbes-sernde Wirkung sollten deshalb neben „caloric restriction“ auch „treatment restriction“ und „optimal nutrition“ gelten.

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe das Schlusskapitel unserer Serie: Prinzipien der Entzündungsbekämpfung durch Nährstoffe.

Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie

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Bausch + Lomb

2. International Ocular Futures Meeting

Zu seinem zweiten Fachkongress zur Zukunft in der Augen-heilkunde begrüßte Bausch + Lomb an seinem Produktions-standort in Berlin am 28. und 29. Juni 2013 viele internatio-nale Gäste aus der Branche.

Renommierte Experten aus ganz Europa hielten beim Interna-tional Ocular Futures Meeting (IOFM) Fachvorträge zu ver-schiedenen Themen. Wie die Geschäftsführerin von Bausch + Lomb in Deutschland, Gaëlle Waltinger, zur Begrüßung sagte, sind etwa 250 Besucher aus aller Welt der Einladung des Un-ternehmens gefolgt. Sie bekamen nicht nur Beiträge zu fünf verschiedenen Themengruppen geboten, sondern konnten an-schließend die Experten in interaktiven Sessions zu den vor-gestellten aktuellen Studienergebnisse, neuen Produktentwick-lungen und Therapieoptionen befragen.

Dr. Cal Roberts, Executive Vice President und Chief Medical Officer, präsentierte die Firmenphilosophie und die Produkte, die das Unternehmen für die Augenheilkunde in den drei Un-ternehmensbereichen Vision Care, Pharma und Surgical anbie-tet. Zum kürzlichen Verkauf von Bausch + Lomb an Valeant

Pharmaceuticals International, Inc., sagte er: „Our commit-ments are the same“ – beide Unternehmen engagieren sich in der Bereitstellung innovativer und qualitativ hochwertiger Pro-dukte und Dienstleistungen an ihre Kunden.

Das erste Hauptthema am Freitag umfasste Trockene Augen und Kontaktlinsen-Innovationen. David Spelton (GB), Chair-man des ersten Tages, hatte dazu Experten aus Italien einge-laden. M. Rolando berichtete über neue Entwicklungen bei Trockenen Augen (die Dysfunktion müsse immer im Zusam-menhang des okulären Oberflächensystems gesehen werden; Trockene Augen seien hier nur Spitze eines Eisbergs). High-lights der ARVO zum Thema stellte S. Barabino vor. Aus Frank- reich – das weltweit übrigens die höchste Rate an Trägern mul-tifokaler Kontaktlinsen hat – und Großbritannien kamen die Referenten für den Bereich Kontaktlinsen und Kontaktlinsen-pflege-Innovationen.

Am Nachmittag dreht sich dann alles um die Katarakt-Chirurgie und Entzündungen: Gegenwärtige Trends und künftige Technologien wurden von den fachkundigen Refe-renten aufgezeigt. Auf welch hohem Standard man heute ist, wurde deutlich, als ein rares Filmdokument aus dem Jahre 1961 mit einer der ersten Katarakt-Operationen von Ridley gezeigt wurde.

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Interaktive Session: M. Rolando diskutierte Wie geht das? Workshops boten Erklärungen Auf dem Podium: D. Spalton, SP Chee, J. Bovet

Gaelle Waltinger und Cal Roberts begrüßten die Teilnehmer. Susan Bressler und Ulrich Welge-Lüssen sprachen über AMD und Nahrungsergänzung. Die Zuhörer waren mit Konzentration dabei

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Am zweiten Tag hatte Chairman Ian Grierson Experten zu AMD und Ernährung sowie zum Thema Glaukom geladen. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der AREDS-II-Studie zu Nahrungsergänzung bei AMD wurden von Susan Bressler vorgestellt. Sie tritt dafür ein, die alte Formulierung aus AREDS I beizubehalten und nur bei Rauchern und Ex-Rauchern Beta-Carotin durch Lutein/Zeaxanthin zu ersetzen. Ulrich Welge-Lüssen, der sich mit Lutein und seinen Auswirkungen auf die Sehleistung befasst, erläuterte, dass Lutein einen weiteren Be-nefit habe: Es könnte die bei der AREDS-Medikation relativ geringe Compliance erhöhen, weil es – für den Patienten mess-bar – Sehfunktion und Kontrastsehen verbessere.

Führungen durch die hochmoderne Fertigung vor Ort sowie verschiedene Workstations etwa zum OCT in der Katarkt-Chirurgie oder zu innovativen Kontaktlinsenmaterialien run-deten das umfangreiche Programm in Berlin ab.

Heidelberg Engineering

Ultra-Weitwinkel Modul wird ausgeliefert

Heidelberg Engineering hat mit der Auslieferung des neuen Nichtkontakt Ultra-Weitwinkel Angiografie Moduls für die SPECTRALIS® und Heidelberg Retina Angiograph (HRA 2) Produktfamilie begonnen. Die ersten Geräte wurden in der Universitäts-Augenklinik Bonn und in der Sacco Klinik der Universität Mailand um das neue Modul erweitert.

Das Ultra-Weitwinkel Angiografie Modul besteht aus einem dedizierten Objektiv und Software. Das Objektiv ist dabei problemlos und schnell auf dem Kamerakopf des Gerätes zu befestigen und austauschbar mit dem bestehenden, hoch-auflösenden 30° Objektiv sowie dem 55° Weitwinkelobjektiv. Dies ermöglicht eine für Bediener und Patient einfache und angenehme Anwendung. In Kombination mit der konfokalen Scanning-Laser (cSLO) Technologie ermöglicht die im Objek-tiv verwendete optische Spitzentechnologie kontrastreiche, ab-bildungstreue und gleichmäßig ausgeleuchtete Fundusaufnah-

men bis in die Peripherie. ‚High-Speed‘ Video-Angiografien mit Fluoreszein und Indocyaningrün sind einzeln oder simul-tan im Ultra-Weitwinkel Modus möglich.

Das Ultra-Weitwinkel Modul erweitert das Anwendungsspek-trum der Heidelberg Engineering cSLO Systeme und eröffnet neue Möglichkeiten, Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken zu verbessern. Ultra-Weitwinkel Aufnahmen können mit der be-währten Heidelberg Eye Explorer (HEYEX®) Software befundet werden, welche die einheitliche Plattform für alle Heidelberg Engineering Geräte darstellt. Dieses neue Modul stellt eine inte-ressante Alternative zu dedizierten ‚stand-alone‘ Weitwinkelsys-temen dar, welche kostenintensiv und unpraktisch sein können.

Carl Zeiss Meditec

Neues Spaltlampenmodul verfügbar

Die Carl Zeiss Meditec AG stellt Ophthalmologen, Opto-metristen und Augenoptikern mit dem SL Imaging Modul eine Erweiterung für Spaltlampen zur Bild- oder Videoauf-zeichnung zur Verfügung. Das besonders kompakte und ein-fach bedienbare Zubehör erleichtert die Dokumentation und ermöglicht eine anschauliche Patienteninformation.

Mit einem Zubehör für Spaltlampen erweitert ZEISS die aktu-ellen Modelle SL 115 Classic, SL 120 und SL 130 sowie ältere Spaltlampenmodelle um die Möglichkeit, Bild- oder Video-Auf-nahmen in High Definition zu erstellen. Augenexperten stehen somit zeitgemäße Aufzeichnungsmöglichkeiten für ein breites Angebot an Spaltlampen des Unternehmens zur Verfügung. Bei der Entwicklung des Moduls wurde besonders viel Wert auf eine unkomplizierte Bedienung und ein kompaktes Design gelegt. Das Modul, das eine maximale Auflösung von fünf Me-gapixeln aufweist, lässt sich über einen USB-Anschluss direkt an einen PC mit Windows-Betriebssystem oder die ZEISS SL Workstation anschließen. Das SL Imaging Modul ist als Spalt-lampen-Zubehör bereits in vielen Ländern zugelassen.

Novartis Pharma

Sechs Jahre Erfahrung mit Lucentis

Im Jahr 2007 begann eine neue Ära in der Behandlung von Netzhauterkrankungen, die mit der Zulassung von Lucentis für die Therapie des Diabetischen Makulaödems (DMÖ) und der Retinalen Venenverschlüsse (RVV, sowohl Zentralvenen-verschlüsse als auch Venenastverschlüsse) im Jahr 2011 ihre Fortsetzung fand.

„Inzwischen haben wir sehr viel Erfahrung in der Behandlung dieser Netzhauterkrankungen gesammelt, insbesondere was

Links: Diabetische Retinopathie, rechts: Vasculitis. Durch den schwenkbaren Kamerakopf sind mit dem SPECTRALIS noch weiter in die Peripherie reichende Aufnahmen möglich; s. rechtes Bild (Bilder mit freundlicher Genehmigung Prof. Dr. F. Holz, Bonn)

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die Verlaufsbeobachtung und die Kriterien zur Wiederbehand-lung angeht“, sagte PD Dr. Albrecht Lommatzsch, St. Fran-ziskus Hospital Münster, bei einem Pressegespräch während der DOC 2013 in Nürnberg. Zudem organisieren sich Behand-lungszentren und niedergelassene Ärzte zunehmend in Netz-werken. Dadurch lassen sich Versorgung und Compliance der Patienten maßgeblich verbessern – im Sinne einer Behandlung, die sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientiert. Bei der Therapie kommt es darauf an, nur bei fortbestehender oder wieder aufflammender Krankheitsaktivität zu behan-deln; also so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig (PRN = Pro re nata). Denn jede intravitreale Injektion birgt das Risi-ko einer Endophthalmitis. Die deutschen Fachgesellschaften empfehlen daher in ihren Stellungnahmen zu allen drei Indi-kationen anstelle fixer Regime eine bedarfsorientierte Thera-pie bzw. erachten diese als sinnvoll, auch wenn dies nicht in jedem Fall der jeweiligen Zulassung entspricht. So kann das Endophthalmitis-Risiko gesenkt werden. In der Praxis muss dann darauf geachtet werden, dass es beim flexiblen Vorge-hen nicht zu einer Untertherapie kommt. Ob eine Krankheits-aktivität vorliegt und eine Wiederbehandlung nötig ist, kann (und sollte nach Auffassung der Fachgesellschaften) nicht nur über eine funktionelle Visusbestimmung, sondern auch mit der Spektraldomänen Optischen Kohärenz-Tomografie (SD-OCT) anhand von morphologischen Parametern geprüft werden. Dazu empfehlen die Fachgesellschaften, folgende Kriterien zu erfassen: subretinale Flüssigkeit, persistierende oder erneute diffuse Netzhautverdickung, Zunahme von in-traretinalen zystoiden Flüssigkeitsräumen sowie Zunahme einer Pigmentepithelabhebung.

„Für eine optimale Patientenversorgung brauchen wir allerdings nicht nur ein wirksames Medikament, sondern wir müssen auch die strukturellen Herausforderungen bei der Versorgung meistern“, erläuterte Lommatzsch „Dabei sollte sich die Be-handlung möglichst flexibel an den aktuellen Bedürfnissen der Patienten orientieren“. Um die wachsenden Patientenströme ad-äquat zu bewältigen und alle Patienten regelmäßig kontrollieren und ggf. rechtzeitig wiederbehandeln zu können, organisieren sich Kliniken und Praxen zunehmend in Ärztenetzwerken.

Viele Patienten haben lange Anfahrtswege und gelangen nur mit Hilfe ihrer Angehörigen zum Arzt. Auf der anderen Sei-te klagen die Ärzte darüber, dass sie nicht genügend Termine zur Verfügung haben, weil die Behandlungszentren eine wach-sende Zahl an Patienten versorgen müssen. Um vorhandene Möglichkeiten für eine flexibel an den Bedürfnissen der Pati-enten orientierte Behandlung voll auszuschöpfen und um den Patienten und Ärzten einen reibungslosen Behandlungsablauf zu ermöglichen, stellen Ärzte-Netzwerke eine effektive Unter-stützung innerhalb der Therapie dar: Rechtzeitige Diagnosen, fächerübergreifende Zusammenarbeit und ausreichende Kon-trollen sind nur einige Vorteile, die die Netzwerke ermögli-

chen. In Qualitätszirkeln können Ärzte ihre Erfahrungen ver-tiefen, Computersysteme sorgen für eine schnelle Übertragung von Befunden. All dies erhöht die Flexibilität der Behandlung und damit die Compliance der Patienten, was sich wiederum positiv auf den Therapieverlauf und langfristig auf eine Ver-besserung der Visusergebnisse auswirkt.

Positive Bewertug für Therapie myoper CNV

Wie Novartis ferner mitteilte, hat das Unternehmen vom Aus-schuss für Humanarzneimittel (CHMP) am 28. Mai 2013 eine positive Bewertung für Lucentis® zur Behandlung von Pati-enten mit Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer Pathologischen Myopie (myope CNV) erhalten. „Ranibizumab hat bereits das Management der feuchten Altersbedingten Makula-Degenera-tion verändert. Wir sind sehr zuversichtlich, dass, wenn Rani-bizumab die Zulassung für eine vierte wichtige Indikation am Auge erhält, die Patienten mit myoper CNV von diesem Me-dikament profitieren werden“, so Tim Wright, Global Head of Development, Novartis Pharmaceuticals. „Zurzeit können wir für diese Patienten nur hoffen, das Sehvermögen zu stabi-lisieren und einen weiteren Sehverlust zu verhindern. Deshalb wäre eine Therapie mit dem langfristigen Sicherheitsprofil von Ranibizumab, das die Sehkraft mit nur wenigen Injektionen sogar verbessert und erhält, von großem Nutzen.“

Der Zulassungsantrag wird von Daten aus der von Novartis gesponserten klinischen Studie RADIANCE unterstützt, die gezeigt hat, dass Ranibizumab bei Patienten mit myoper CNV im Vergleich zu der derzeit zugelassenen Therapie mit Visu-dyne® (Photodynamische Therapie mit Verteporfin) zu einer überlegenen Verbesserung der Sehschärfe nach drei Monaten (p<0,00001) führt. Diese neuen Daten belegen, dass etwa 40 % der mit Ranibizumab behandelten Patienten – gegenüber 15 % der mit Visudyne behandelten Patienten – nach drei Mona-ten mindestens 15 Buchstaben an Sehschärfe hinzugewonnen haben1. Unter Ranibizumab konnte nach einem Jahr ein

Die Behandlung sollte sich flexibel an den Bedürfnissen der Patienten orientieren

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durchschnittlicher Zugewinn an Sehschärfe um ca. 14 Buch-staben gezeigt werden, und zwar bei einem Median von nur 2,5 Injektionen.

1. Wolf S et al. Ranibizumab vs verteporfin PDT for choroidal neovascularization secondary to pathologic myopia: a phase III study. Asia Pacific Academy of Ophthalmology 2013.

Alcon

Kontaktlinse mit Wassergradient patentiert

Alcon gab bekannt, dass das europäische Patentamt (EPA) der Wassergradienten-Technologie kürzlich ein Patent erteilt hat.

Das EPA-Patent schützt die besondere Kombination von Tech-nologie und Materialien, die dafür sorgt, dass sich die DAILIES TOTAL1® Kontaktlinse von allen anderen Kontaktlinsen auf dem Markt unterscheidet. Herzstück dieser Innovation ist der Aufbau des Wassergradienten, der es den Alcon-Wissen-schaftlern ermöglichte, die Eigenschaften des Linsenkerns und der Oberfläche unabhängig voneinander zu optimieren, um schließlich eine Linse zu erhalten, die außergewöhnlichen Tra-gekomfort bietet, vom Anfang bis zum Ende des Tages.

Bayer HealthCare

Positive Phase-III-Daten bei mCNV

VEGF Trap-Eye (Aflibercept) zeigt positive Ergebnisse in der Phase-III-Studie MYRROR bei Patienten mit myo-pischer choroidaler Neovaskularisation (mCNV).

Patienten, die mit VEGF Trap-Eye behandelt wurden (initial 2 mg, danach weitere Injektionen nach Bedarf), erreichten nach 24 Wochen eine durchschnittliche Verbesserung der Sehschärfe bei bestmöglicher Korrektur von 12,1 Buchstaben im Vergleich zum Ausgangswert. Bei Patienten der Vergleichsgruppe, die eine Scheininjektion erhielten, verschlechterte sich die Sehschärfe durchschnittlich um 2 Buchstaben (p<0.0001). Die Patienten er-hielten zum Studienbeginn eine Injektion und nur im Falle von wiederauftretender oder anhaltender mCNV weitere.

„Patienten mit myopischer choroidaler Neovaskularisation be-nötigen dringend wirksame Behandlungsmöglichkeiten", sagte Kemal Malik, M.D, Mitglied im Bayer HealthCare Executive Committee und Leiter der Globalen Entwicklung. „Wir freu-en uns, dass die Ergebnisse dieser Studie vielversprechend sind und vielleicht nach Zulassung eine neue Behandlungsoption für diese Patienten darstellen." Weitere Daten aus dieser Stu-die werden auf einem der nächsten medizinischen Kongresse präsentiert. Bayer HealthCare plant die erste Einreichung der Unterlagen zur Zulassung von VEGF Trap-Eye in dieser Indi-kation in Asien für die zweite Jahreshälfte 2013.

VEGF Trap-Eye wurde generell gut vertragen. Zu den in der MYRROR-Studie am häufigsten beobachteten Neben-wirkungen mit einer Häufigkeit von 2 % und mehr gehörten Bindehautblutung, Augentrockenheit, Augenschmerz, Kopf-schmerz und Nasopharyngitis. MYRROR war eine doppel-blind durchgeführte, kontrollierte Studie, bei der 122 Patienten randomisiert entweder 2 mg VEGF Trap-Eye als Injektion ins Auge erhielten, oder im Fall der Kontrollgruppe eine Scheinin-jektion. In der Gruppe mit aktiver Behandlung erhielten die Patienten initial eine Dosis von 2 mg VEGF Trap-Eye. Danach wurden sie alle vier Wochen untersucht und erhielten bei Be-darf – ermittelt auf Basis der gemessenen Sehschärfe und ana-tomischer Kriterien – eine weitere Injektion von 2 mg VEGF Trap-Eye direkt ins Auge. Dies wurde bis Woche 20 fortgesetzt. Die Patienten in der Kontrollgruppe erhielten über den glei-chen Zeitraum jeweils einmal im Monat eine Scheininjektion. Ab Woche 24 konnten die Patienten aus beiden Behandlungs-gruppen VEGF Trap-Eye-Injektionen mit 2 mg nach Bedarf erhalten; die Behandlung wurde bis Woche 44 fortgesetzt. Der primäre Endpunkt, also das Wirksamkeitskriterium der Studie, war die durchschnittliche Veränderung der Sehschärfe mit best-möglicher Korrektur (BCVA oder best corrected visual acuity) nach 24 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert, gemessen auf der ETDRS-Skala (Early Treatment Diabetic Retinopathy Scale), einer Standardskala zur Messung der Sehschärfe in der wissenschaftlichen Forschung.

VEGF Trap-Eye ist seit November 2011 unter dem Marken-namen EYLEA® in den USA zur Behandlung der feuchten al-tersabhängigen Makula-Degeneration und seit September 2012 zur Behandlung des Makula-Ödems aufgrund eines Zentral-venenverschlusses der Netzhaut zugelassen. Im September 2012 wurde in Japan die Zulassung zur Behandlung der feuch-ten AMD erteilt. Auch in Europa, Australien und mehreren anderen Ländern wurde EYLEA im vergangenen Jahr in die-ser Indikation zugelassen.

MSD

Antiglaukomatosa wieder verfügbar

Die konservierungsmittelfreien Antiglaukomatosa TRU-SOPT-S® (Dorzolamid) und COSOPT-S® (Dorzolamid/Ti-molol) stehen wieder in ausreichender Menge zur Verfügung.

In der Vergangenheit kam es bei beiden Produkten infolge gestiegener weltweiter Nachfrage sowie unvorhergesehener Störungen bei der Produktion zu Lieferengpässen. Als Konse-quenz investierte MSD in den Aufbau neuer Produktionsanla-gen, nach deren Inbetriebnahme COSOPT-S® bereits seit dem 1. Quartal 2013 wieder uneingeschränkt verfügbar war. Mitt-lerweile konnte auch die Lieferung von TRUSOPT-S® wieder optimiert werden.

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die gekrümmte Patientenschnittstelle die Hornhaut beim Andocken des Auges und mini-miert die corneale Faltenbildung. Pulsraten von bis zu 160 kHz minimieren die Operationszeiten und erhöhen den Patientenkomfort. BAUSCH + LOMB & Technolas Perfect VisionTel. 0800 / 5893 114www.bausch-lomb.de

... für die aktuellen Therapieempfehlungen und das MicroPulseTM Konzept. Die Laserkonso-len für die konventionelle CW Laser-Photo-koagulation sind die Basis für einen „Plug and Play“ Ausbau über MicroPulseTM bis zum Multi-Spot Scanning Laser. MicroPulseTM Modus als erste Ausbaustufe, mit dem ohne chorioretinale Laserschädigung eine Stressreaktion erzeugt wird, die günstige intrazelluläre biologische Faktoren hervorruft, die anti-angiogenetisch

wirken und wiederherstellend sein können. Die Endausbaustufe ist der Multi-Spot-Scanning Adapter TxCell, mit dem Muster appliziert werden. Mit den IRIDEX Lasern sind alle bekannten Laserbehandlungen, ein-schließlich mikrogepulster Lasertrabekulo-plastik, auszuführen.

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IRIDEX Lasermodelle IQ 577 und IQ 532

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40 06 / 2013Concept Ophthalmologie

marktplatz laser / firmen stellen vor

• Selbsterklärende Bedienung• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung

mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren• Rechteckprofil mit homogener Wärmevertei-

lung• Lückenlose Sicherheit• Vielseitig einzusetzen, auch im OP als Endo-

laser

• Zuverlässig und langlebig• Komplettes Zubehörprogramm inkl. Laser Indirekt Ophthalmoskop und Endosonden

20Ga, 23Ga und 25Ga

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IRIDEX Grüner Spaltlampenlaser für die Ambulanz

• für die CW Laser Photokoagulation und MicroPulse™ Laserbehandlung, sowie zusätz-

lich zur Transskleralen Zyklophotokoagulation oder Retinopexie

• Die aktuellen Diodenlaser Behandlungskon-zepte und die erforderlichen Applikatoren wurden mit dem IRIDEX OcuLight SLx klinisch erarbeitet und evaluiert

• Goldstandard für die Frühgeborenen-Behandlung• Spaltlampenadapter für die Mikrogepulste Lasertrabekuloplastik MDLT• Langer Puls für die TTT und Tumorbehandlung

• Intuitive Bedienung mit direkter Einstellung der Parameter über Drehknöpfe

• Übereinstimmung der abgegebenen Leistung mit der Voreinstellung, bei allen Applikatoren

• Rechteckprofil mit homogener Wärmeverteilung• Lückenlose Sicherheit• Vielseitig, zuverlässig und langlebig• Komplettes Zubehörprogramm

Dieter Mann GmbHTel. 06021-31020www.dieter-mann.gmbh.de

IRIDEX 810nm Diodenlaser

OCULUS/NIDEK bietet Ihnen interessante Ge-räte im Bereich der Laserchirurgie. Der beliebte Nd:YAG-Laser YC-1800 ist Ihr Werkzeug für Kapsulotomie, Iridotomie und zum Durchtrennen von Glasköpersträngen im vorderen/mittleren Augenabschnitt. Für Laserkoagulation der Netz-haut, Trabekuloplastik im Kammerwinkel und Endokoagulation ist der vielseitig adaptierbare Netzhautlaser Grüner Nd:YAG-Laser GYC-1000 der Laser der Wahl. Durch Kombination beider

Lasertherapie von OP bis Ambulanz

Geräte kann ein herausragender Lasertherapie-platz auf kleinstem Raum geschaffen werden! Die spätere Aufrüstung eines Einzellasers zu einem Kombilaser vor Ort ist kein Problem. Unser flexibles Laserprogramm liefert Ihnen den pas-senden Laser für jede Therapie.

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Die beliebte Farblinse von Bach Optic hat einen Relaunch erfahren. Images monthly Kontaktlinsen werden nun im Polyhema-Material mit 38 % H2O gefertigt. Zur Wahl stehen die Farben gray, blue, aqua, violet, green und hazel als 1-Farbdruck. Der Stärkenbereich reicht von plan bis -6.00 dpt in 0.25 dpt Abstufung. Kunden, die lieber Tageslinsen tragen, finden in der Images daily eine gute Alternative. Die farbige Tageslinse mit Zweifarbdruck aus Hema-MAA mit 60 % H2O wird in einer 8er Box an-geboten. Für beide Images Farblinsensysteme stehen Anpasslinsen in plan zur Verfügung sowie kostenlose Werbemittel.www.bachoptic.de

Neu aufgelegt: Images Farb-Monatslinse

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4106 / 2013Concept Ophthalmologie

marktüberblickmarktüberblickrund um die op „vorderer augenabschnitt“ marktplatz

Genaue Kenntnis über den Zustand des Trä-nenfilms verschafft Ihnen enorme Vorteile bei refraktiven Eingriffen. Sie erreichen eine gezieltere Vorbehandlung, bessere Ergeb-nisse und weniger postoperative „Problem-patienten“.

TearLab von b o n liefert reproduzierbare Zah-lenwerte und bietet damit eindeutige, doku-mentierbare Daten.

TearLab ist leicht zu bedienen, zur Analyse rei-chen erstaunliche 0,00005 ml Flüssigkeit. Der Vorgang ist vollkommen schmerzfrei und dau-ert nur wenige Sekunden. Das garantiert eine deutlich höhere Compliance gegenüber der üblichen Schirmertest-Methode.

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Bessere Behandlung, weniger Reklamationen

Ein echtes Novum ist das 25 Gauge Instru-menten-Set für die intraokuläre Nahtlegung aus dem Hause Geuder. Das nach einer Idee von Prof. Dr. Lars-Olof Hattenbach entwickelte und aus Mikro-Nadelhalter und -Fadenpinzette bestehende Set der „Hybrid“-Instrumentenserie ermöglicht erstmals das Nähen innerhalb der Vorderkammer über Parazentesen, ohne dabei lange Nadeln umständlich ein- und ausführen zu müssen. In Kombination mit einer auf das

Instrumenten-Set abgestimmten, ebenfalls neu-entwickelten Mikronadel (Fa. Onatec) kann so eine völlig neue Nahttechnik angewendet wer-den, mit der nahezu jede beliebige Fadenlegung im Bereich der Vorderkammer oder des vorderen Glaskörperraums machbar ist. Komplettiert wird das Set durch eine 25 Ga Hybrid Schere.

Geuder AGTel. 06221 / 3066, www. geuder.de

Neues Hybrid Instrumenten-Set für die intraokuläre Fadenlegung

Das Anterior Segment Modul eröffnet eine neue Dimension der Bildgebung für alle SPECTRALIS OCT Modelle von Heidelberg Engineering. Es erlaubt unter anderem, beide Kammerwinkel in einem SD-OCT Scan zu beurteilen. Spezialobjek-tiv und dedizierte Software ermöglichen simul-tane cSLO (z.B. Infrarot) und SD-OCT Aufnahmen des Vorderabschnitts. Durch die Heidelberg Rauschunterdrückung und Aktives Eye Tracking werden nicht nur hochaufgelöste, kontrastreiche

Bilder der Netzhaut, sondern auch der Kornea, der Sklera und des Kammerwinkels möglich.

Abb.: Beide Kammerwinkel können in einem SD-OCT Scan mit dem Anterior Segment Modul für

Anterior Segment Modul für die SPECTRALIS Produktfamilie

alle SPECTRALIS OCT Modelle evaluiert werden.

Heidelberg Engineering GmbHTel. 06221 / 64 63-0www.HeidelbergEngineering.de

Stellaris® PC – die kombinierte Plattform für mikrochirurgische Eingriffe im Vorder- und Hin-terabschnitt (20, 23 und 25 G). Eine flexible Pro-grammierung ermöglicht die Anpassung an indi-viduelle Operationsgewohnheiten – somit stellt sich die Stellaris® PC zuverlässig auf den Chir-urgen ein und nicht umgekehrt. Die übersicht-liche Bediensoftware, der kabellose Fußschalter sowie viele wählbare Verfahrenstechniken und nützlichen Funktionen erleichtern dem Chirurgen

und dem OP-Personal die Arbeit und tragen we-sentlich zur Sicherheit bei. Die Erfahrung von Bausch + Lomb sowie vieler Augenchirurgen ist in die Entwicklung der Stellaris® PC eingeflossen, was dieses Gerät so einzigartig macht. Zukünftig auch mit integriertem Laser erhältlich! (auch als reines anteriores Gerät verfügbar – Stellaris®). Bausch + Lomb, Tel. 0800 / 5893 [email protected]

Kombinierte Mikrochirurgieplattform mit integriertem Laser

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marktplatz rund um die op „vorderer augenabschnitt“

06 / 2013Concept Ophthalmologie

Erleben Sie unsere neuen Premium-Linsen: • POLYLENS H11 / Y11 – auch als torische Variante – vorgeladen im PLATINUM mini • POLYLENS AS70 / AS70-Y in 4 Optik- varianten (monofokal, torisch, multifokal und multifokal-torisch) Zusammen mit den Möglichkeiten des CATALYS® Precision Laser Systems • Kapselsackschonende und reproduzierbare

Kapsulotomie

• Linsenfragmentierung fast ohne Ultraschall• Flüssiges Patienteninterface für minimalen

IOP Anstieg (~ 10mmHg) • Praktisch keine Kontraindikation – auch

schwierige Fälle sind behandelbarwird nun die Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand möglich.

Polytech Ophthalmologie GmbHTel. 06154/ 6999-0, www.polytech-online.de

Premium-Katarakt-Chirurgie aus einer Hand

Perioperative Diagnostik mit der OCULUS Pentacam®

Mit dem Katarakt Pre-OP-Display der Pentacam® erhält der Katarakt-Chirurg alle wichtigen Infor-mationen, die zur Operationsplanung und zur Auswahl der geeigneten Premium-IOL benötigt werden. Die optische Abbildungsqualität der Hornhaut kann mit den cornealen Wellenfront-daten sowie der refraktiven Gesamtbrechkraft der Hornhaut beurteilt werden. So kann ent-schieden werden, ob eine multifokale, torische oder asphärische IOL bei diesem Patienten

sinnvoll ist. Auch das geeignete Verfahren zur IOL-Berechnung für den jeweiligen Patienten kann ermittelt werden. Anhand von Ray-Tracing Programmen kann die IOL-Berechnung unter Einbeziehung der Hornhautradien von Hornhaut-vorder- und Hornhautrückfläche direkt mit der Pentacam® durchgeführt werden.

OCULUS Optikgeräte GmbHTel. 0641 / 200 50, www.oculus.de

August31.08.125 Jahre Universitäts-Augenklinik Kiel

Kiel Prof. Dr. J. Roider Tel. 0431/597-4834 [email protected]: Congress-Organisa-tion Gerling, Tel. 0211/[email protected]

31.08.Sommertagung der Berlin-Brandenburgischen Augen-ärztlichen Gesellschaft (BBAG)BerlinPD Dr. Jörn Kuchenbecker, Tel. 030/9401540-00, [email protected] www.bbag-augen.deOrganisation: Congress-Organisa-tion Gerling, Tel. 0211/[email protected]

31.08./01.09. Update: Refraktion und Vorderabschnittsdiagnostik

PlönSeminarleitung: PD Dr. Kathleen KunertKontakt: Oculus, D. Wiedemann Tel. 0641/[email protected]

September07.09.InnOLu 2013 Innovation + Ophthalmologie LudwigshafenLudwigshafenProf. Dr. Lars-Olof Hattenbach Tel. 0621/503-3081 [email protected]: Congress-Organisa-tion Gerling, Tel. 0211/[email protected]

24.09. Schweizer HausmesseLeipzig

Info: A. Schweizer GmbHTel. 09191/72100 www.schweizer-optik.deweiterer Termin: 26.09. Köln

Oktober11./12.10. 21. Jahrestagung der Gesellschaft der Augen-ärzte Sachsen-Anhalts und Thüringens e.V. (SATh 21)Dessau PD Dr. L. Krause Städt. Klinikum Dessau AugenklinikTel. 0340/501-4500 [email protected]: Congress-Organisa-tion Gerling, Tel. 0211/[email protected]

11.09. 15. ophthalmo-chirurgisches Symposium – Refraktive Chirurgie und Netzhaut-erkrankungen

Frankfurt/Main, Villa KennedyVeranstalter: Artemis Laserkliniken Dr. K. Schayan-AraghiInfos: A. Keller Tel. 069/697 697 [email protected]

19.-22-09.DOG 2013 „Exzellent sehen – Exzellenz fördern”BerlinEstrel Convention CenterKongress-Organisation: InterplanTel. 089/548234 [email protected]

termine aus- und fortbildung

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06 / 2013Concept Ophthalmologie

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* Dauer der Initialbehandlung und der Wiederbehandlung (jeweils bis zum maximalen Visus) können bei Patienten verschieden sein. Eine Wiederbehandlung erfolgt erst, wenn bei den Kontrollen eine Visusverschlechterung festgestellt wurde. Siehe Fachinformation.

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