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Regionalstudie Main-Tauber-Kreis Studie und Handlungsempfehlungen zu den Entwicklungspotentialen des Landkreises Main-Tauber Im Auftrag des Landratsamtes des Main-Tauber-Kreis

Autoren: Benjamin E. Jakob, Christopher Stehr Projektleitung: Prof. Dr. Christopher Stehr Kompetenzzentrum für Glokalisierungsforschung an der German Graduate School of Management and Law (GGS) Bildungscampus 2, 76072 Heilbronn Stand: Heilbronn, August 2014

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Vorwort

Bei der Auswahl des Titelbildes und in der anschließenden Diskussion darüber, erhielten wir die unterschiedlichsten Reaktionen darauf: „Das ist aber ein provokantes Bild für Regional-studien“, oder: „das ist wirklich ein hervorragendes Bild mit verschiedensten Ebenen in Be-zug auf Regionalentwicklung, das an Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erinnert“, um nur zwei der Reaktionen aufzuzeigen. Das Bild eines stillgelegten Gleises, ein provokantes Bild? Mitnichten. Ein Bild, das den Leser zum Nachdenken anregt? Jederzeit. Bei genauerer Betrachtung bedeutet das Bild in der Tat, dass man bis zum Zeitpunkt des Fotos (Gegenwart) schon einen gewissen Weg auf eingespielten und sehr bekannten Pfaden bzw. Gleisen (Vergangenheit) zurückgelegt hat. In Anlehnung an den Titel der vorliegenden Untersuchung „Regionalstudie Main-Tauber“ stellen sich jetzt zentrale Fragen nach der Zu-kunftsfähigkeit: Möglicherweise müssen die Basisdaten (Schienenbohlen) ersetzt werden. Möglicherweise reichen eben Holzbohlen nicht mehr aus um die zukünftigen Entwicklungen zu antizipieren. Oder können potentielle Entscheidungsträger wirklich weitermachen wie bis-her? Reicht möglicherweise der sogenannte ‚business as usual‘? Welche Weichen müssen jetzt gestellt werden? Welche Ressourcen müssen zur Verfügung gestellt werden, damit alte Gleise wieder neu befahren werden können? Wie könnte eine mögliche Zukunft aussehen, die der Reisende nur schwer am Ende des Schienenstranges am Horizont erblicken kann? Möglichweise gibt der vorliegende Forschungsbericht Antworten auf diese Fragen am Bei-spiel des Forschungsobjektes des Landkreises Main-Tauber. Die vorliegende Studie mit den Untersuchungsschwerpunkten: Bevölkerung und Demografie, Bildung, Infrastruktur, Wirt-schaft und Tourismus, Umwelt, Energie und Landwirtschaft, sowie Jugend und Soziales be-schreibt den Ist-Zustand in diesen Themen und extrapoliert die aktuellen Daten in die Zu-kunft. Dabei ist augenscheinlich, dass aktuelle Entscheidungen unter einer gewissen Unsi-cherheit getroffen werden müssen. Auf Basis dieser Beschreibungen haben sich parallel die politischen Entscheidungsträger des Main-Tauber-Kreises auf einen umfassenden Prozess eingelassen, diese Daten und die sich möglicherweise daraus ergebenden Entwicklungen und Herausforderungen in einem breiten gesellschaftlichen Diskurs zu evaluieren. In der Zusammenarbeit mit Vertretern gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Gruppierungen wurden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet, die im weiteren Verlauf der nächsten Jahre gemäß eines Kreistagsbeschlusses umgesetzt werden sollen. Die entscheidenden Fragen waren dabei: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Wie kommen wir als Landkreis dort hin? Der vorliegende Bericht ist daher eine grundlegende Analyse eines ländlichen Raumes im Sinne einer Case Study. Gleichzeitig kann diese Studie stellvertretend für viele Landkreise verstanden werden, die sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen. Die aus-gearbeiteten Handlungsempfehlungen können als mögliche Lösungsansätze gesehen wer-den, bedürfen aber jeweils eine Adaption an die örtlichen Begebenheiten. Sie halten hiermit den fünften Band der GGS Schriftenreihe in Händen, wir danken insbe-sondere dem Landratsamt und der dortigen Wirtschaftsförderung des Main-Tauber-Kreises und allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit. Eine inspirierende Lektüre wünschen Ihnen die Autoren. Heilbronn, im August 2014 Prof. Dr. Christopher Stehr

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Inhaltsverzeichnis

1.  Einleitung und Problemstellung ........................................................................................ 8 

2.  Methodik und Vorgehensweise ...................................................................................... 10 

3.  Untersuchungseinheit Main-Tauber-Kreis ...................................................................... 17 

4.  Bevölkerung und demografische Entwicklung ................................................................ 20 

5.  Bildung ........................................................................................................................... 33 

6.  Infrastruktur .................................................................................................................... 40 

7.  Wirtschaft und Tourismus ............................................................................................... 47 

8.  Gesundheit ..................................................................................................................... 68 

9.  Umwelt, Energie, Landwirtschaft .................................................................................... 74 

10.  Jugend und Soziales ................................................................................................... 83 

11.  Ergebnisse aus den Zukunftsdialogen ........................................................................ 88 

12.  Gesamtübersicht aller Handlungsempfehlungen ......................................................... 90 

13.  Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................................................ 94 

14.  Anhang ........................................................................................................................ 99 

15.  Endnoten ................................................................................................................... 105 

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Abbildungs- und Tabellenverzeichnisi

Abbildung 1: Interdependente Abhängigkeitsbereiche für den Main-Tauber-Kreis ................ 10 

Abbildung 2: Vorgehen und Ziele: Ablauf der Untersuchung ................................................. 11 

Abbildung 3: Kombination der Datenerhebung ...................................................................... 13 

Abbildung 4: Methodik der SWOT Analyse ............................................................................ 14 

Abbildung 5: Prozessablauf der Studie .................................................................................. 15 

Abbildung 6: Main-Tauber-Kreis mit angrenzenden Kreisen .................................................. 17 

Abbildung 7: Regionen und Gemeinden im Raum Heilbronn-Franken .................................. 18 

Abbildung 8: Industriecluster in der Region Heilbronn-Franken ............................................. 19 

Tabelle 9: Übersichts- und Vergleichsdaten: Gebiet, Einwohner, Bevölkerung 2012 ........ 20 

Abbildung 10: Prognose Bevölkerungsentwicklung 2008-2030 Baden-Württemberg ............ 23 

Abbildung 11: Bevölkerungsentwicklung mit/ohne Wanderungssaldo Main-Tauber-Kreis .... 24 

Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung mit/ohne Wanderungssaldo Heilbronn ................... 24 

Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung Tauberbischofsheim und Vergleichsgrößen .......... 25 

Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung Heilbronn und Vergleichsgrößen ........................... 26 

Abbildung 15: Geburtensaldo/Geburtendefizit ....................................................................... 27 

Abbildung 16: Veränderung der Altersstrukturen ................................................................... 28 

Abbildung 17: Veränderung der Bevölkerungsgruppen in Prozent: 2010 bis 2030 ................ 28 

Abbildung 18: Bevölkerungsveränderung bis 2030 – Region Heilbronn-Franken .................. 29 

Abbildung 19: Top Regionen für Familien 2012 – Main-Tauber-Kreis ................................... 30 

Abbildung 20: Entwicklung der Schülerzahlen bis 2025 in Baden-Württemberg ................... 33 

Abbildung 21: Entwicklung der absoluten Schülerzahlen bis 2020 im Main-Tauber-Kreis .... 34 

Abbildung 22: Entwicklung der absoluten Schülerzahlen bis 2020 im Landkreis Heilbronn .. 34 

Abbildung 23: Veränderung Schülerzahlen der Landkreise bis 2020 in Prozent ................... 35 

Abbildung 25: Anteil der Akademiker an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ............. 37 

Abbildung 26: Einpendler in die Landkreise Baden-Württembergs ........................................ 40 

Abbildung 27: Einpendlerbewegungen im Main-Tauber-Kreis ............................................... 41 

Abbildung 28: Einpendlerquote der Beschäftigten in Baden-Württemberg 2011 ................... 42 

Abbildung 29: Arbeitsplatzdichte in Baden Württemberg 2011 .............................................. 43 

Abbildung 30: Breitbandversorgung Land Baden Württemberg, Landkreisebene ................. 44 

Abbildung 31: Breitbandversorgung Main-Tauber-Kreis auf Gemeindeebene ....................... 45 

Abbildung 32: Bruttoinlandsprodukt Landkreise Baden Württemberg 2011 ........................... 47 

Tabelle 33: Bruttowertschöpfung 2008 bis 2011 Main-Tauber-Kreis und Heilbronn .......... 48 

Abbildung 34: Beschäftigte nach Branchen in Baden Württemberg 2012 ............................. 49 

Abbildung 35: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2014 ......... 50 

Abbildung 36: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2020 ......... 51 

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Abbildung 37: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2030 ......... 52 

Abbildung 38: Freie Gewerbeflächen im Main-Tauber-Kreis in qm ........................................ 54 

Abbildung 39: Durchschnittliche Kosten für den Kauf von Gewerbeflächen in €/qm ............. 54 

Abbildung 40: Kreditausfallrisiko in den Landkreisen Baden Württemberg 2012 ................... 55 

Abbildung 41: Zukunftschancen der Landkreise im Vergleich 2013 ...................................... 56 

Abbildung 42: Entwicklung der Zukunftchancen des Main-Tauber-Kreis 2004-2013 ............. 57 

Tabelle 43: Einzelindikatoren und Veränderungen Innovationsindex ................................ 58 

Abbildung 44: Forschungs- und Entwicklungsintensität der Unternehmen ............................ 59 

Tabelle 45: Indikatoren des Innovationsindex .................................................................... 60 

Abbildung 46: Innovationsindex für die Regionen der Europäischen Union .......................... 61 

Abbildung 47: Innovationsindex für die Land- und Stadtkreise von Baden-Württemberg ...... 62 

Abbildung 48: Übernachtungsdichte in Baden Württemberg 2013 nach Kreisen .................. 63 

Tabelle 49: Beherbergungen im Reiseverkehr, Main-Tauber-Kreis seit 2004 ................... 64 

Tabelle 51: Ärztliche Versorgungslage Main-Tauber-Kreis 2008-2012 .............................. 68 

Tabelle 52: Ärztliche Versorgung in freier Praxis Main-Tauber-Kreis 2008-2012 .............. 69 

Abbildung 53: Anteil der Hausärzte über 60 Jahre in Baden Württemberg per 2011 ............ 70 

Abbildung 54: Altersspezifische Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung .............. 71 

Abbildung 55: Erneuerbare-Energien-Mix Main-Tauber-Kreis 2014 ...................................... 75 

Abbildung 56: Anschlussleistung (peak) in kW nach Energietypen Main-Tauber-Kreis ......... 76 

Abbildung 57: Verteilung nach Anlagengrößen (nach kW peak) im Main-Tauber-Kreis ........ 77 

Tabelle 58: Strukturdaten zur Landwirtschaft im Main-Tauber-Kreis per 2013 .................. 78 

Abbildung 59: Abnahmeraten landwirtschaftlicher Betriebe 1999-2010 ................................. 79 

Abbildung 60: Betreuungsquoten (stundenweise) Kinder unter 3 Jahren pro Kreis 2010 ...... 83 

Abbildung 61: Betreute Kinder nach Alter und Landkreisen ................................................... 84 

Abbildung 62: Auslastungsgrad der Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg ........ 85 

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Abkürzungsverzeichnis

% Prozent

A Autobahn

Abb. Abbildung

Abt. Abteilung

AG Aktiengesellschaft

Apo. Apotheke

B Bundesstraße

BdL Büro des Landrats

BIP Bruttoinlandsprodukt

Bsp. Beispiel

BW Baden-Württemberg

BWS Bruttowertschöpfung

bzw. beziehungsweise

ca. circa

dav. davon

D Dezernat

DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg

Dr. Doktor

DSL Digital Subscriber Line

€ Euro

et al. et alii

EEG Erneuerbare Energien Gesetz

EU Europäische Union

e.V. eingetragener Verein

EW/Einw. Einwohner

F&E/FuE Forschung und Entwicklung

GGS German Graduate School of Management and Law

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

ha. Hektar

Hrsg. Herausgeber

IHK Industrie- und Handelskammer

J. Jahre(n)

Jg. Jahrgang

km Kilometer

KMU Kleine und Mittlere Unternehmen

KT Kreistag

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kW Kilowatt

kWh Kilowattstunden

L Landstraße

LF landwirtschaftlich genutzte Fläche

LKR Landkreis

m Meter

MW Megawatt

MWh Megawattstunden

Nr. Nummer

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

pp. paginae

Prof. Professor

s. siehe

S. Seite

SKR Stadtkreis

s.o. siehe oben

SWOT Strengths Weaknesses Opportunities Threats

qkm/km² Quadratkilometer

qm/m² Quadratmeter

u.a. unter anderem

v.a. vor allem

vgl. vergleiche

z.B. zum Beispiel

z.T. zum Teil

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1. Einleitung und Problemstellung

Wenn sich politische Entscheidungsträger in Deutschland mit zukünftigen Entwicklungen

ihrer jeweiligen Einheiten, Institutionen und Organisationen beschäftigen, fallen im Allgemei-

nen u.a. folgende Schlagworte: Internationalisierung, wirtschaftliche Entwicklung und Wachs-

tum, Konkurrenz um Investitionen, Bedarf an Fach- und Führungskräften, Aufbau und Rück-

bau von staatlicher Infrastruktur. Durch diese aktuellen internationalen, nationalen und regio-

nalen Entwicklungen stehen Regionen und regionale Räume vor großen Herausforderungen.

Zu den wichtigsten Themen, mit denen sich aktuell und zukünftig die Regionalverantwortli-

chen beschäftigen, gehören die wirtschaftliche Globalisierung sowie der gesellschaftliche

und demografische Wandel mit den jeweiligen Auswirkungen.

Diese Entwicklungen und die damit einhergehenden globalen Interaktionsprozesse haben in

dem vergangenen Jahrzehnt seit dem Jahr 2000 nochmals an Dynamik gewonnen. In globa-

lisierten Volkswirtschaften konkurrieren internationalisierte Stadt-/Metropolregionen, Stadt-

und Landkreise sowie globalisierte Städte (Global Cities)ii, direkt miteinander um Direktinves-

titionen sowie qualifizierte und hochqualifizierte Arbeitskräfte.iii Beides sowohl Investitionen

als auch Fach- und Führungskräfte sind dabei wiederum – neben anderen wichtigen Aspek-

ten wie Lebensqualität und Familienfreundlichkeit – wesentliche Bereiche, die die Anzie-

hungskraft einer Stadt und Region ausmachen. Die Wirtschaftskraft einer Region und das

dazugehörende Gewerbesteueraufkommen werden dabei zunehmend von international agie-

renden Unternehmen – sei es aus der Region oder sei es aus dem Ausland – bestimmt und

sind damit direkt abhängig von der weltweiten Wirtschaftsentwicklung. Diese multinationalen

Unternehmen bestimmen damit insbesondere auch innerhalb ihres regionalen Umfeldes ent-

scheidend die zukünftigen Entwicklungen am Arbeitsmarkt in dem sogenannten „gobal war

for talents“, der internationalen Konkurrenz um Talente und kreative Köpfeiv, den Fach- und

Führungskräften der Zukunft. Dabei sind insbesondere diese sogenannten „kreativen Köpfe“

entscheidend für die Prosperität einer Stadt oder Region verantwortlich.v

Herausforderungen Megatrends

Dabei unterliegt die globale und die Deutsche Gesellschaft als Ganzes – mit unterschiedli-

chen regionalen Ausprägungen – diversen Megatrends, die die zukünftigen Entwicklungen

maßgeblich beeinflussen.vi Allem voran ist hier der demografische Wandel zu nennen, der

die oben beschriebenen Entwicklungen z.T. noch erheblich verstärkt. Die Herausforderun-

gen, die sich aus diesen demografischen Entwicklungen und den damit einhergehenden Zu-

und Abwanderungsbewegungen ergeben, sind vielfältig. Sie betreffen und z.T. gefährden

insbesondere auch den ländlichen Raum. Verschiebungen hin zum tertiären Sektor, neue

Leitbranchen für zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen (Gen-, Bio-, Energie- und Mobili-

tätstechnologien), kontinuierlicher technischer Fortschritt sowie veränderte politische Rah-

menbedingungen auf Landes-, Bundes- oder europäischer Ebene nehmen zusätzlich direk-

ten Einfluss auf die Zukunft von Regionen, Stadt- und Landkreisen wie z.B. der Region Heil-

bronn-Franken und dem darin liegenden Main-Tauber-Kreis. Hiermit stehen also die Ent-

scheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vor der Herausforderung langfristi-

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ge Trends frühzeitig zu erkennen und daraus politische Handlungsempfehlungen und Lö-

sungsansätze für die möglichen Folgen zu entwickeln. Um diese Zukunftsfähigkeit von den

genannten Entitäten zu gewährleisten müssen die relevanten Entscheidungsträger in Bezug

auf diese Herausforderungen ein Zukunftsbild (Vision, Mission) entwickeln und mit politi-

schen, sozialen und wirtschaftspolitischen Maßnahmen (Strategie, Taktik) flankierend um-

setzen.

Unabhängig wie stark die jeweiligen Regionen von den prognostizierten Entwicklungen be-

troffen sein werden, gilt es innovative Konzepte und anwendungsorientierte Lösungen zu

entwickeln für den prognostizierten Fachkräftemangel, für die nachhaltige Nutzung regiona-

ler, kommunaler, städtischer Infrastrukturen sowie für die (Grund-)Versorgung des ländlichen

Raumes auch im Hinblick des möglichen Rück- und Umbaus einer Region. Dies ist nötig, um

langfristige, strategisch gesteuerte regionale Entwicklung zu betreiben und gleichzeitig regi-

onalbewusstes Verhalten zu entwickeln.vii Dadurch lassen sich möglicherweise die sich ab-

zeichnende Risiken der genannten Megatrends abmildern.

Für den Main-Tauber-Kreis kommen dabei aufgrund der regionalen Verortung zusätzliche

Faktoren ins Spiel. Der Main-Tauber-Kreis liegt mit seiner geografischen Lage zwischen den

vier dominierenden Metropolregionen: Stuttgart, Nürnberg, Rhein-Main und Rhein-Neckar. Er

steht darüber hinaus in direkter Konkurrenz zu den Städten (Oberzentren) Würzburg und

Heilbronn sowie deren Umland. Dies sind nur zwei der zusätzlichen Herausforderungen, die

Auswirkungen auf die zukünftigen Entwicklungen (s.o.) haben werden und denen sich die

Verantwortlichen im Main-Tauber-Kreis gemeinsam stellen müssen. Ziel sollte es dabei sein

mittels einer „gesunden Mischung“ aus verschiedenen Maßnahmen eine ganzheitliche regio-

nalpolitische Strategie für den Main-Tauber-Kreis zu entwickeln. Im Bewusstsein dieser Her-

ausforderungen haben sich daher die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen des Main-

Tauber-Kreises dazu entschlossen in einem gesamtgesellschaftlichen Prozess ausgewählte

Themenfelder und zentrale Fragestellungen mit Vertretern unterschiedlicher gesellschaftli-

cher Gruppen zu diskutieren und gemeinsam Handlungsempfehlungen sowie Zukunftsbilder

zu entwickeln. Das vorliegende Dokument ist ein erster Abschlussbericht dieser Prozesse.

Die zentralen Fragen, die in dieser vorliegenden Untersuchung betrachtet wurden, sind:

- Wie kann der gesamte Landkreis sich weiter positiv entwickeln?

- Wie können die Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit den verschie-

denen Herausforderungen umgehen?

- Wie können sich die Städte und Gemeinden innerhalb des Main-Tauber-Kreises ihre

Attraktivität bewahren und ggf. auch sogar weiter erhöhen?

Im Nachfolgenden wird versucht mittels verschiedener Methoden und Inhalte Antworten auf

diese Fragen finden, zu beschreiben, zu diskutieren und darauf aufbauend konkrete Hand-

lungsempfehlungen zu entwickeln.

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2. Methodik und Vorgehensweise

Die vorher genannten Bereiche wirtschaftliche Prosperität (Gewerbesteuer bzw. Steuerein-

nahmen), Anziehungskraft (Attraktivität des Main-Tauber-Kreises für Investitionen und Füh-

rungskräfte) sind direkt miteinander verbunden und voneinander abhängig (vgl. Abbildung 1):

Ohne international agierende Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) bzw. Mittelständische

Unternehmen, der vorherrschenden Unternehmensgröße im Main-Tauber-Kreis, bestehen

erhebliche Schwierigkeiten eine prosperierende Region zu sein und zu bleiben. Ohne das

Siegel „attraktive“ Region besteht die Gefahr des geringen Zuzugs von nationalen und inter-

nationalen Fachkräften und Unternehmen.

Abbildung 1: Interdependente Abhängigkeitsbereiche für den Main-Tauber-Kreisviii

Ohne Investitionen, ohne Zuzug oder anderer Aktivitäten zur Behebung des Fachkräfteman-

gels im Rahmen einer Optimierung der Arbeitnehmerallokation wird es Wachstumsschwie-

rigkeiten bei diesen KMU geben und damit wiederum negative Auswirkungen auf die wirt-

schaftliche Entwicklung des Landkreis haben. Ohne ausreichendes Steueraufkommen durch

Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden wiederum die Mittel nicht ausreichen um die zusätzli-

chen Versorgungskosten durch die erhebliche Veränderung der Altersstruktur der Bevölke-

rung aufzufangen, was wiederum eine Abwanderung in städtische, besser versorgte Gebiete

zur Folge haben könnte und die Disparitäten zwischen Stadt und dem Landkreis noch ver-

größern würde.

Zunächst werden jeweils diese oben genannten Problemkreise für den Landkreis Main-

Tauber beschrieben. Die hier beschriebenen zentralen Themenfelder wurden bereits mit den

Verantwortlichen identifiziert und werden im Nachfolgenden dezidiert erläutert.

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Für den Main-Tauber-Kreis identifizierte zentrale Themenfelder:

- Bevölkerung und demografische Entwicklung

- Bildung und Infrastruktur

- Wirtschaft und Tourismus

- Gesundheit

- Umwelt, Energie, Landwirtschaft

- Jugend und Soziales

Darauf aufbauend werden der Status Quo (vgl. Abb. 2), aktuelle Forschungsergebnisse und

z.T. zukünftige Entwicklungen in Bezug auf diese Themenfelder aufgezeigt, analysiert und

diskutiert um mögliche Antworten zu den folgenden Fragen in Vertiefung zu den 3 oben be-

reits genannten Kernfragen zu entwickeln: Was muss eine Region – in diesem Fall der Main-

Tauber-Kreis – tun, um auch in Zukunft ein attraktiver Standort zu sein?, Wie können die

verschiedenen Entitäten der Herausforderung des demografischen Wandels proaktiv begeg-

nen?, Wie kann die Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung im Hinblick auf die

Grundversorgung gestaltet werden?, Wie kann die Herausforderung der Versorgung des

ländlichen Raumes angegangen werden um die größten Schwierigkeiten zu lösen?, Wie

kann die Region weiter attraktiv sein und bleiben für die zukünftige Allokation von ausländi-

schen Fach- und Führungskräften?, um die Fragen zu nennen, die in dieser vorliegenden

Studie behandelt werden.

Abbildung 2: Vorgehen und Ziele: Ablauf der Untersuchungix

Zusätzlich werden Vergleichsregionen für die Darstellung und Untersuchung herangezogen.

Hier bieten sich insbesondere der Stadt- und Landkreis Heilbronn an sowie weitere Land-

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kreise aus der Region Heilbronn-Franken. Wo es für die weitere Interpretation der vorgestell-

ten Daten sinnvoll erscheint, werden zusätzlich verschiedene Referenzdaten, z.B. auf Lan-

des-, Bundesland-, Regionalverbandseben in Bezug gesetzt (Phase B der Untersuchung:

siehe Abbildung 2). Neben der Erfassung von verschiedenen Indikatoren (z.B. Kreditrisikoin-

dikator, Einpendler, Breitbandversorgung, Gewerbeflächen), die speziell für den Main-

Tauber-Kreis ermittelt bzw. erhoben wurden finden in diese Untersuchung auch „Praxisbei-

spiele“ Einzug. Hier sollen vor allem Land- sowie Stadtkreise gezeigt werden, die bereits mit

den anstehenden Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Ärztemangel im ländlichen

Raum, Rückbau und Unterversorgung sowie demografischen Entwicklung konfrontiert sind

und dabei auch Pionierarbeit leisten und daher ggf. auch für den Main-Tauber-Kreis als Bei-

spiel („Best Practice“) gelten könnten.

„Gute Praxis-Beispiele“ und „Best-Praxis-Beispiele“

In der wissenschaftlichen Methodik wird zwischen „Gute Praxis-Beispiele“ (im Englischen

„Good Practice“) und „Beste Praxis-Beispiele“ (im Englischen „Best Practice“) unterschieden.

Ursprünglich stammt der Begriff „Best Practice“ aus der Betriebswirtschaftslehre und meint

dort besonders gute sowie hervorragende Abläufe und Methoden in Systemen bzw. Prozes-

sen von Unternehmen.x Diese besten Beispiele gehen mit einem verfahrensaufwändigen so

genannten Benchmarkingprozessxi einher.xii Gute Praxis-Beispiele orientieren sich an Vor-

handenem (Strategie, Ziele des Untersuchungsobjektes) und bieten qualitative Vergleichs-

möglichkeiten mit anderen Untersuchungsobjekten, die mit ähnlichen Anforderungen kon-

frontiert sind. Die in dieser Untersuchung beschriebenen „Good Practice“-Beispiele dienen

daher als mögliches Vergleichsmomentum für ähnliche Entwicklungen.xiii Diese in dieser Un-

tersuchung aufgeführten Best Practice-Beispiele geben einen Ausblick auf zukünftige Ent-

wicklungen in den betrachteten Kreisen. Dortige Erfahrungswerte könnten zur Ableitung stra-

tegischer Maßnahmen verwendet werden. Auf Basis dieser Informationen und der weiter

unten beschriebenen Workshops werden dann zukunftssichernde Handlungsempfehlungen

als Grundlage für die Strategieentwicklung erarbeitet (Phase C: siehe Abb. 2).

Statistische Auswertungen

Für alle untersuchten Themenbereiche wurden sekundärstatistische Datenerhebungen

durchgeführt (Statistik: siehe dazu Abbildung 3). Auf Basis der Erfahrungen auf dem Gebiet

der Regionalanalysen und Perspektivenstudien wurden relevante Regionaldaten auf Ebene

der Kreise und kreisfreien Städte der amtlichen Statistik sowie privater Datenanbieter ge-

sammelt, aufbereitet und analysiert.xiv Neben den Struktur- und Niveauvergleichen wurden

zusätzlich Zeitreihenanalysen erstellt und auf bestehende Bevölkerungsvorausrechnungen

zurückgegriffen. Aus Gründen der gesicherten Datenverfügbarkeit beschränkt sich die Regi-

onaldatenanalyse auf die Ebene des Main-Tauber-Kreises und auf ausgewählte Kreise der

Region Heilbronn-Franken. Ergänzend wurde auf Datenanalysen und die Auswertung beste-

hender Drittstudien (Vorhandene Studien: siehe wiederum Abbildung 3) zu den Themenbe-

reichen zurückgegriffen.

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Experteninterviews und Expertenworkshops

Darüber hinaus entschieden sich die Beteiligten mittels Experteninterviews weitere Einsich-

ten in Hinblick auf den Status Quo des Main-Tauber-Kreises zu erhalten. Die Interviews wur-

den mit ausgewählten Vertretern und Entscheidungsträgern der kommunalen Ebene, sowie

mit Fachexperten und Akteuren seitens verschiedener Unternehmen, der Unternehmerver-

bände, der Hochschulen, der Kliniken und weiteren strategisch relevanten Institutionen der

Region geführt.

Abbildung 3: Kombination der Datenerhebungxv

Um neben den vorhandenen Studien, verschiedener statistischer Daten und den bereits be-

schriebenen Workshops mit World Café Methode weitere spezifische und ggf. kritische Ein-

blicke in die Ist-Situation des Main-Tauber Kreises zu erhalten wurden diese so genannten

leitfadengestütze Experteninterviews durchgeführt. Hierzu wurden die oben genannten Ver-

treter wichtiger öffentlicher und privater Institutionen sowie Unternehmen in Einzelgesprä-

chen von Mitarbeitern der German Graduate School of Management and Law, Heilbronn

interviewt. Insgesamt standen im Zeitraum Juni bis Oktober 2013 insgesamt 17 Personen für

Interviews zur Verfügung. Die Einladung an die ausgesuchten Vertreter wurde im Mai 2013

von Seiten des Landratsamtes Main-Tauber verschickt. Die Auswahl erfolgte in Abstimmung

zunächst mit dem Landratsamt und hier im Speziellen mit der Abteilung Wirtschaftsförde-

rung. Im weiteren Verlauf der Befragung wurden zusätzliche Experten, neben den bereits

Angeschriebenen, ermittelt und befragt. Die Experteninterviews dauerten zwischen einer und

drei Stunden.

Zur qualitativen Ergänzung, Diskussion und Erörterung der Handlungsempfehlungen wurden

Workshops mit ausgewählten Beteiligten (u.a. Bürgermeister) bzw. Experten und Bürgern

veranstaltet (Siehe Abbildung 3: Experteninterviews, Expertenworkshops und Unterkapitel

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Prozessablauf der Studie Zukunft 2030). Hier wurde zum einen mit verschiedenen Fachex-

perten und zum anderen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern des Main-Tauber-

Kreises der Status Quo der Region diskutiert und in weiteren Schritten Stärken und Heraus-

forderungen skizziert, auf Basis derer sich die Teilnehmer an der Erarbeitung der Hand-

lungsempfehlungen beteiligten (siehe Kapitel Anhang). Auch diese Workshops wurden für

die vorliegende Teilraumstudie nochmals ausgewertet. Insbesondere wurden die Hand-

lungsempfehlungen per Ampel (rot, gelb, grün für die jeweilige Umsetzbarkeit) klassifiziert

und mit der Landkreisverwaltung diskutiert.

Die methodische Basis für die Befragung bildete dabei die SWOT-Analyse. SWOT ist dabei

ein englisches Akronym und bedeutet: Strenghts (S)/Stärken, Weaknesses (W)/Schwächen,

Opportunities (O)/Chancen und Threats (T)/Gefahr bzw. Risiken. Die so genannte SWOT-

Analyse wurde von der Harvard Business School ursprünglich für Unternehmen entwickelt

und dient zur vereinfachten Operationalisierung und Implementierung einer Strategie und

kann auch auf andere Untersuchungsobjekte wie z.B. Landkreise übertragen werden.xvi Da-

mit kann eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt werden bei gleichzeitiger Berück-

sichtigung der drohenden Risiken und zu fördernden Chancen.xvii Im darauffolgenden Schritt

können mittels einer Matrix die vier verschiedenen Dimensionen nochmals mit einander ver-

knüpft und zu einem ganzheitlichen Bild der Untersuchungseinheit – in diesem Fall der Main-

Tauber-Kreis – zusammengebracht und zusammengefasst werden (Siehe Abb. 4).

Abbildung 4: Methodik der SWOT Analysexviii

Basierend auf dieser aufwendigen wissenschaftlichen Vorgehensweise (Studien, Experten,

Befragung, Statistik) mit jeweiligem Gegenabgleichen auf Validität und Realibilität der Daten

und Ergebnisse wurden schlussendlich Handlungsempfehlungen erarbeitet. Dieses Verfah-

ren gewährleistet damit eine gute Entscheidungsbasis für zukünftige Strategieentwicklungen.

In den nachfolgenden Kapiteln erfolgt immer zunächst die Darstellung des Status Quo in

Bezug auf den jeweiligen Indikator, die jeweiligen Indikatoren. Dann werden die Ergebnisse

zusammengefasst und in einem Fazit bewertet. Darauf abschließend erfolgt am Ende eines

jeden Kapitels eine Kurzbeschreibung der Handlungsempfehlungen, die im Kapitel 12 Hand-

lungsempfehlungen nochmals zusammengetragen und diskutiert werden.

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Prozessablauf der Studie Zukunft 2030

Die Herausforderungen des demografischen Wandels, wie sie insbesondere durch die

IREUS Studie 2011 skizziert wurden, stellen den öffentlichen Bereich vor große Herausfor-

derungen.xix Um sich diesen Herausforderungen anzunehmen, entstand nun für den Main-

Tauber-Kreis das vorliegende ‚Zukunftskonzept 2030‘. Hierbei handelt es sich um eine wis-

senschaftliche Studie zur Entwicklung von Lösungswegen und Handlungsempfehlungen für

die Bereiche Bevölkerung, Bildung, Infrastruktur, Wirtschaft und Tourismus, Umwelt und

Energie, Gesundheit, Jugend und Soziales. Die Studie entstand in enger Zusammenarbeit

zwischen dem Landratsamt Main-Tauber-Kreis und der German Graduate School of Ma-

nagement and Law (GGS) in Heilbronn. Der folgende Bereich skizziert den Entwicklungsver-

lauf dieser Studie (Vgl. Abb. 5).

Abbildung 5: Prozessablauf der Studie

Zu den genannten sieben Handlungsfeldern wurden zunächst vier Zukunftsdialoge geführt,

um die Bereiche zu beraten und zu erörtern. Am 28.06.2012 erfolgte der erste Zukunftsdia-

log mit der Wirtschaft in Weikersheim. Am 18.09.2012 und 20.11.2012 folgten die Zukunfts-

dialoge mit den Kommunen I und II in Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim. Am

27.02.2012 erfolgte der letzte Zukunftsdialog mit Vereinen, Verbänden und Institutionen in

Tauberbischofsheim. Basierend auf den Zukunftsdialogen, Abstimmungsgesprächen und

Einzelinterviews wurde ein Vorschlagskatalog entwickelt, tabellarisch zusammengetragen

und durch die Landkreisverwaltung mit einem bewertenden Ampelsystem hinsichtlich der

Umsetzbarkeit versehen. Diese Fassung wurde dem Kreistag zugestellt.

Die weiteren Entwicklungsstufen gestalteten sich sodann wie folgt: Am 17.04.2013 wurde

das Zukunftskonzept 2030 in den Kreistag des Main-Tauber-Kreises eingebracht. Am

06.05.2013 wurden durch Prof. Dr. Stehr und der Landkreisverwaltung Einzelmaßnahmen

diskutiert und Projekte zur Umsetzung priorisiert. Der priorisierte Maßnahmenkatalog wurde

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dem Kreistag am 08.08.2013 zugestellt. Zwischen Juni und Oktober 2013 wurden durch

Prof. Dr. Stehr Einzelinterviews mit Bürgern, Personen des öffentlichen Lebens und Ent-

scheidungsträgern aus Wirtschaft, sozialen Einrichtungen und Politik geführt, um die Ge-

samtauswertung des Zukunftskonzeptes zu validieren. Ab November 2013 erfolgte sodann

die Bearbeitung und Beurteilung der vorgeschlagenen Maßnahmen durch die Mitglieder des

Kreistages. Am 29.04.2014 gab es ein weiteres Abstimmungsgespräch zwischen Prof. Dr.

Stehr und der Landkreisverwaltung. Am 28.05.2014 wurde das Zukunftskonzept als Be-

schlusssache in den Kreistag eingebracht (Vgl. Anhang II). Durch die Kreistagsdrucksache

Nr.: (KT)433/2014 beschloss der Kreistag von bisherigen Sachstand der Studie zustimmend

Kenntnis zu nehmen. Es wurde ferner beschlossen: Die Untersuchung und Entwicklung kon-

kreter Maßnahmen für die Jahre 2014/2015, sowie die Vorbereitung der Maßnahmen durch

die Landkreisverwaltung, vorbehaltlich der Finanzierung durch den Kreishaushalt. Der Kreis-

tag nahm den Beschluss einstimmig an.

Basierend auf dem Beschluss des Kreistages und des Zukunftskonzeptes entwickelt die

Landkreisverwaltung des Main-Tauber-Kreises konkrete Maßnahmen und Projekte zur Auf-

bereitung in den Jahren 2014 und 2015. Ferner werden langfristige Projektvorhaben für den

Zeitraum 2014-2020 avisiert. Die öffentliche Vorstellung dieser Studie erfolgte am

09.07.2014 in Bad Mergentheim. Für den weiteren Verlauf des Jahres 2014 begleitet Prof.

Dr. Stehr die Umsetzung der Handlungsempfehlung durch Strategieworkshops mit den betei-

ligten Interessengruppen.

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3. Untersuchungseinheit Main-Tauber-Kreis

Die Untersuchungseinheit Landkreis Main-Tauber-Kreis ist der nordöstlichste Landkreis im

Bundesland Baden-Württemberg und grenzt östlich an das Bundesland Bayern an. Im Zuge

der baden-württembergischen Kreisreform im Jahr 1973 wurden die ehemaligen Landkreise

Mergentheim und Tauberbischofsheim, sowie Teile des Landkreises Buchen zum Tauber-

kreis zusammengelegt. Dieser wurde 1974 in den Main-Tauber-Kreis umbenannt, namens-

gebend waren dabei der Fluss Tauber, der den Landkreis durchzieht, sowie der Fluss Main,

in den die Tauber mündet und der die nördliche Grenze des Landkreises markiert.

Abbildung 6: Main-Tauber-Kreis mit angrenzenden Kreisenxx

Der Main-Tauber-Kreis umfasst 18 Städte und Gemeinden (vgl. Abb. 6) mit insgesamt ca.

280 Orten.xxi Er ist trotz seiner großen Fläche der Landkreis mit der geringsten Bevölke-

rungsdichte in Baden Württemberg (ca. 100 Einwohner/km²). Im Jahr 2012 wies der Land-

kreis eine Bevölkerung von etwa 130.000 Einwohnern auf, die sich auf die 1.305 km² Fläche

des Landkreises verteilen.xxii Zu den Mittelzentren des Landkreises gehören neben dem

Verwaltungssitz Tauberbischofsheim die Städte Wertheim, Lauda-Königshofen, Bad

Mergentheim.

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Der Main-Tauber-Kreis gehört zur Region Heilbronn-Franken (Abb. 7), zu der ferner gehö-

ren: Stadt Heilbronn und Landkreis Heilbronn, Hohenlohekreis sowie Landkreis Schwäbisch-

Hall.xxiii Der Regionalverband Heilbronn-Franken stellt die größte Region Baden-

Württembergs dar, sowohl hinsichtlich Bevölkerung (885.000 Einwohner) als auch Fläche

(4.765 km²)xxiv Der Landkreis Main-Tauber-Kreis gehört zum Regierungsbezirk Stuttgart und

ist zugleich Teil der Metropolregion Stuttgart.xxv Er besitzt dabei zusätzlich die Einzigartigkeit,

an drei weitere Metropolregionen direkt anzugrenzen: Die Metropolregionen Rhein-Main,

Rhein-Neckar und Nürnberg.xxvi

Abbildung 7: Regionen und Gemeinden im Raum Heilbronn-Frankenxxvii

Eine besondere Rolle in der Region spielt die Stadt Heilbronn. Diese bildet das Dienstleis-

tungs-, Technologie- und Wissenschaftszentrum der Region, das in seinen Auswirkungen in

verschiedenen Bereichen, z.B. im Gesundheitssektor, Bildungsbereich (Hochschulen) und

auch auf wirtschaftspolitischer Ebene über die eigenen Grenzen hinweg in den Main-Tauber-

Kreis ausstrahlt. Heilbronn ist mit dem ländlich geprägten Umfeld damit auch ein sogenann-

ter Regiopol. Als Regiopole gelten Städte, die außerhalb der Metropolregionen eigenständi-

ge Entwicklungsmotoren sind.xxviii Ebenso stellt die Stadt Würzburg ein Regiopol dar,xxix der

Main-Tauber-Kreis profitiert damit durch den positiver Einfluss zweier angrenzender Regio-

pole. Gleichzeitig stellen diese zwei Oberzentren eine große Herausforderung für den Main-

Tauber-Kreis dar, da diese durch Ihre höhere Attraktivität Bevölkerungsteile aus dem Land-

kreis abziehen könnten.

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Wirtschaftlich ist die Region Heilbronn-Franken von verschiedenen Industrieschwerpunkten

und Clustern geprägt (Abb. 8). Das produzierende Gewerbe stellt nach wie vor das Rückgrat

der Wirtschaft in der Region dar. Der Anteil der des produzierenden Gewerbes an der ge-

samten Bruttowertschöpfung liegt in der Region Heilbronn-Franken bei 42,2% - leicht über

dem Landesdurchschnitt Baden-Württembergs (39,9%) und deutlich über dem Bundes-

durchschnitt (29,8%).xxx Im tertiären Sektor der Dienstleistung ist die Region Heilbronn-

Franken sehr stark vom Handel geprägt, insgesamt stellt der Dienstleistungssektor 56,4%

der Bruttowertschöpfung dar.xxxi

Abbildung 8: Industriecluster in der Region Heilbronn-Frankenxxxii

Innerhalb der clusterartigen Strukturen umfasst die Region eine Vielzahl von Hochtechnolo-

giebereichen und global agierenden und marktführenden Unternehmen. Für den Main-

Tauber-Kreis sind dabei die wichtigsten Industriecluster (Stand 2013): Löt- und Kabelprüf-

technik, Laborglas, Vakuumtechnik und Explosionsschutz.xxxiii Zu den direkt angrenzenden

Industrieclustern der Region gehören ferner Verpackungsmaschinenbau, Montage- und Be-

festigungstechnik, Ventil- Mess- und Regeltechnik, sowie Ventilatoren- und Lüftungstech-

nik.xxxiv

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4. Bevölkerung und demografische Entwicklung

Die demografische Entwicklung stellt einen der größten und wichtigsten Megatrends dar.xxxv

Von ihr hängt nicht nur die Verfügbarkeit von Fachkräften ab, auch die Bildungsplanung

nimmt direkten Bezug auf die Geburtenrate und Zuzüge. Ferner verändert die gesellschaftli-

che Überalterung den Bedarf an Infrastruktur, sowie die Nachfrage im Gesundheitswesen.

Eine zurückgehende Einwohnerzahl hat darüber hinaus auch wirtschaftliche und politische

Konsequenzenxxxvi, insbesondere für den ländlichen Raum Baden-Württembergs, zu dem der

Landkreis Main-Tauber-Kreis gerechnet werden kann.xxxvii

Tabelle 9: Übersichts- und Vergleichsdaten: Gebiet, Einwohner, Bevölkerung 2012xxxviii

Landkreis Main-Tauber-Kreis

Landkreis Heilbronn

Markungsfläche 2012 in qkm

1304,41 in % des Landes

3,66 Markungsfläche 2012 in qkm

1099,93 in % des Landes

3,08

Bevölkerung 2012 129842 in % des Landes

1,23 Bevölkerung 2012 324543 in % des Landes

3,07

und zwar und zwar

Kinder unter 6 Jahren

5982 je 1000 Einwohner

46 Kinder unter 6 Jahren 16683 je 1000 Einwoh-

ner

51

Kinder unter 7 Jahren

7028 je 1000 Einwohner

54 Kinder unter 7 Jahren 19583 je 1000 Einwoh-

ner

60

Kinder/Jugendliche unter 18 J.

21957 je 1000 Einwohner

169 Kinder/Jugendliche unter 18 J.

59215 je 1000 Einwoh-

ner

182

65 Jährige und ältere

27380 je 1000 Einwohner

211 65 Jährige und ältere 59481 je 1000 Einwoh-

ner

183

75 Jährige und ältere

13892 je 1000 Einwohner

107 75 Jährige und ältere 27939 je 1000 Einwoh-

ner

86

Frauen 65942 je 1000 Einwohner

508 Frauen 163706 je 1000 Einwoh-

ner

5004

Ausländer 6060 je 1000 Einwohner

47 Ausländer 33036 je 1000 Einwoh-

ner

102

darunter unter 18 Jahren

638 je 1000 Einwohner

5 darunter unter 18 Jahren 3997 je 1000 Einwoh-

ner

12

Lebendgeborene 935 je 1000 Einwohner

7 Lebendgeborene 2664 je 1000 Einwoh-

ner

8

Geburtenüber-schuß/-defizit

−547 je 1000 Einwohner

−4 Geburtenüberschuß/-defizit

-413 je 1000 Einwoh-

ner

-1

Zugezogene 6051 je 1000 Einwohner

47 Zugezogene 23599 je 1000 Einwoh-

ner

73

Wanderungsge-winn/-verlust

−57 je 1000 Einwohner

Wanderungsgewinn/-verlust

+1728 je 1000 Einwoh-

ner

+5

Das folgende Kapitel 5 beschäftigt sich daher mit der demografischen Entwicklung des Main-

Tauber-Kreises und weiteren Landkreisen als Vergleichsgrößen. Nachfolgend wird zunächst

die generelle Tendenz der demografischen Entwicklung (Bevölkerungsdichte, Ausländeran-

teil und Migrationshintergrund) in den untersuchten Kreisen vorgestellt (Tabelle 9). In den

folgenden Abschnitten werden die Auswirkungen der demografischen Veränderung auf die

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einzelnen Themenbereiche diskutiert. Abschließend wird im Besonderen die Entwicklung der

Bevölkerungsgruppen und dessen Auswirkungen diskutiert.

Bevölkerungsdichte

Die untersuchten Landkreise Heilbronn und Main-Tauber-Kreis zeigen eine ähnliche Struktur

und dennoch Unterschiede in ihrer infrastrukturellen Ausprägung. Mit einer Fläche von

1304,4 qkm ist der Main-Tauber-Kreis einer der größten Landkreise Baden-Württembergs

und größer als der Landkreis Heilbronn mit etwa 1199 qkm. Mit 57,8% Landwirtschaftsfläche

gilt der Main-Tauber-Kreis als ländlicher Raum Baden-Württembergs und liegt damit nur

knapp über der landwirtschaftlichen Flächennutzung des Landkreises Heilbronn.xxxix Im

Landkreis Main-Tauber-Kreis weisen lediglich zwei Gemeinden, Bad Mergentheim und Nie-

derstetten einen Ackerlandanteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche von unter 80% auf.xl

Der Landkreis Heilbronn verfügt jedoch über eine deutlich höhere Siedlungs- und Verkehrs-

fläche von 17,3% gegenüber 10,8% im Main-Tauber-Kreis.xli Daraus resultiert auch die un-

terschiedliche Bevölkerungsdichte. Liegt diese im Main-Tauber-Kreis mit 100 Einwohner/km²

am unteren Ende in Baden-Württemberg, so liegt die Bevölkerungsdichte des Landkreis

Heilbronn mit 295 Einwohner/km² um das dreifache darüber und entspricht damit praktisch

dem Landesdurchschnitt von 297 Einwohner/km² in Baden-Württemberg.xlii Das führt zu ver-

änderten Ausgangssituationen in der öffentlichen Versorgung, z.B. bezüglich des öffentlichen

Nahverkehrs, DSL-Verfügbarkeit und gesundheitsspezifischer Versorgung, auf die im weite-

ren Verlauf dieser Studie auch explizit differenziert eingegangen wird.

Ausländeranteil und Migrationshintergrund

Im Zusammenhang mit der Behebung des Fach- und Führungskräftemangels (siehe Kapitel

7) wird oftmals die Möglichkeit der Integration weiterer ausländischer Arbeitnehmer disku-

tiert. Experten gehen davon aus, dass dies durchaus eine Option für die deutsche Gesell-

schaft als Ganzes sein könnte.xliii Vor diesem Hintergrund scheint es allerdings auch für die

beiden Kreise interessant, einen Blick auf die aktuelle Situation von Bürgern mit Migrations-

hintergrund zu werfen, um einen Eindruck von der internen und externen Integrationsbereit-

schaft zu erhalten. Der Anteil ausländischer Bevölkerung beträgt im Main-Tauber-Kreis im

Jahr 2012 4,7% und weist in den letzten Jahren einen konstanten Rückgang auf, insgesamt

leben im Main-Tauber-Kreis 6060 Ausländer.xliv Im Landkreis Heilbronn hingegen liegt der

Anteil der Bürger mit Migrationshintergrund mit 10,2% mehr als doppelt so hoch, obgleich

auch hier ein vergleichbarer Rückgang erkennbar ist, und entspricht 33036 Personen.xlv Da-

mit liegt der Landkreis Heilbronn leicht über dem Bundesdurchschnitt von ca. 8,8%xlvi, jedoch

liegen beide Landkreise deutlich unter dem Durchschnitt des Bundeslandes Baden-

Württemberg von 12,1% im Jahr 2011.xlvii

Generell ist eine Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Zuzug ausländischer Fachkräftexlviii

und der tatsächlichen Situation von Bürgern mit Migrationshintergrund festzuhalten – ohne

die beiden Personengruppen gleichzusetzen. Studien z.B. aus dem Bildungsbereich zeigen,

dass ein Migrationshintergrund die Bildungschancen in Deutschland verringert.xlix Erfasst

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man zusätzlich auch deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund, was statistisch

nur mittels des Mikrozensus wie zuletzt 2011 möglich ist, erhöht sich dieser bundesdeutsche

Wert von Bürgern mit Migrationshintergrund auf 19,5% bundesweit. Der Anteil Deutscher mit

eigener Migrationserfahrung steht damit fast gleich dem Anteil der Ausländer mit eigener

Migrationserfahrung (5,015% und 5,675% respektive).l

Migrationshintergrund führt zu einem geringeren Durchschnittsalter (34,7 gegenüber 45,6

Jahre), ebenso wie eine Häufung von fehlendem Schulabschluss (14,0% gegenüber 1,8%)

bzw. fehlendem beruflichen Abschluss (42,8% gegenüber 19,2%). Menschen mit Migrations-

hintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren sind etwa doppelt so häufig erwerbslos (12,7%

gegenüber 6,2% aller Erwerbspersonen) oder gehen ausschließlich einer geringfügigen Be-

schäftigung nach (11,5% gegenüber 7,0% aller Erwerbstätigen). Das Armutsrisiko betrifft

Menschen mit Migrationshintergrund deutlich stärker als jene ohne. 25,2% aller sogenannter

„Lebensformen“ (Alleinstehende, Alleinerziehende sowie alle Paare mit und ohne Kinder)

sind armutsgefährdet, wenn der Haupteinkommensbezieher einen Migrationshintergrund hat,

aber nur 11,1%, wenn dies nicht der Fall ist.li Folglich ist festzustellen, dass v.a. der Land-

kreis Main-Tauber-Kreis bei Themen mit Bezug zu Migration und entsprechenden Risiken für

diese Bevölkerungsgruppe deutlich schwächer betroffen ist als der Landes- und Bundes-

durchschnitt. Gleichzeitig könnte sich der bereits geringe Anteil Bürger mit Migrationshinter-

grund im Main-Tauber-Kreis negativ auf die Attraktivität gegenüber ausländischen Fachkräf-

ten auswirken.

Demografische Veränderungen

Nicht allein die demografische Veränderung und die Zusammensetzung (Verhältnis jung/alt,

etc.) der Bevölkerung sondern v.a. die Veränderung dieser Zusammensetzung wird in Zu-

kunft Grundlage vieler gesellschaftlicher Veränderungen sein. Diese demografischen Verän-

derungen werden unter dem Begriff demografischer Wandel zusammengefasst. Gerade die-

se Veränderungen werden Auswirkungen auf den Main-Tauber-Kreis haben.lii

Seit der Volkszählung von 1987 wuchs die Kreisbevölkerung im Main-Tauber-Kreis von etwa

122.000 auf ihren Spitzenwert im Jahr 2004 (ca. 137.750) um fast 13 Prozent.liii Dieser posi-

tiven Entwicklung folgte im letzten Jahrzehnt jedoch eine Trendwende, die die demografi-

sche Entwicklung der Region grundlegend verändern wird, die jedoch aus den Vorausbe-

rechnungen nur auf den zweiten Blick ersichtlich wird. Die Landkreise Heilbronn und Main-

Tauber-Kreis wiesen in den letzten zwei Dekaden eine positive Bilanz in der Bevölkerungs-

entwicklung auf. Betrachtet man die Veränderung der Einwohnerzahlen des Landkreises

Heilbronn, so konnte dort bis 2007 ein Bevölkerungszuwachs gemessen werden. Das

Wachstum von 1987 bis 2007 betrug stattliche 30%. Dieser Trend wird sich im Zuge der de-

mografischen Entwicklung jedoch nicht fortsetzen. Eine Ausnahme stellt der Stadtkreis Heil-

bronn dar, der in den letzten Jahren, insbesondere im Zeitraum 2011-203 einen leichten Be-

völkerungszuwachs (1,6%) verzeichnen konnte.liv

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Einer Bevölkerungsprognose des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, mit dem

Basisjahr 2008 und dem Prognosezeitraum bis 2030 folgend, zeigt für die Landkreise Heil-

bronn und Main-Tauber-Kreis klar negative Tendenzen in den Bevölkerungszahlen. Während

es in praktisch allen Landkreisen Baden-Württembergs zu einem Bevölkerungsrückgang

kommt, zeigen sich doch Unterschiede.

Abbildung 10: Prognose Bevölkerungsentwicklung 2008-2030 Baden-Württemberglv

Der erwartete Bevölke-

rungsrückgang im Land-

kreis Heilbronn liegt mit

2,4% noch im oberen Drit-

tel. Die Bevölkerung im

Stadtkreis Heilbronn wird

um etwa 4% schrumpfen.

Hierbei ist jedoch zu be-

achten, dass die prognos-

tizierte Bevölkerungsent-

wicklung des Stadtkreises

Heilbronn strittig ist. So

klagt die Stadt Heilbronn

beispielsweise gegen die

Erhebungen des Mikro-

zensus 2011.lvi Eine ab-

schließende Bewertung

der Bevölkerungsentwick-

lung ist somit aktuell nicht

darstellbar. Mit -6,5% liegt

der Main-Tauber Kreis am

untersten Ende der Bevöl-

kerungsentwicklung und

übertrifft den Bevölke-

rungsrückgang des Land-

kreises Heilbronn fast um

das Dreifache (Vgl. Abb.

10). In direkter Landes-

Relation lässt sich festhal-

ten, dass der Main-Tauber

Kreis in der Region voraussichtlich am Stärksten vom Bevölkerungsrückgang betroffen sein

wird. Die noch am wenigstens betroffenen Landkreise der Region Heilbronn-Franken sind

der Stadtkreis Heilbronn und der Landkreis Schwäbisch-Hall.

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Der Vergleich der Bevölkerungsveränderung unter Berücksichtigung möglicher Wande-

rungssaldi zeigt, dass auch ein Wanderungssaldo den Trend insgesamt nicht umkehren

kann (Abb. 10 und 11). Durch durchweg positive Wanderungssaldi der Landkreise kann ein

leicht höheres Bevölkerungsniveau gehalten werden (Abb. 11 und 12). In Abbildung 11 ver-

deutlicht sich das Ausmaß des demografischen Wandels auf die Bevölkerungszahlen im

Main-Tauber-Kreis.

Abbildung 11: Bevölkerungsentwicklung mit/ohne Wanderungssaldo Main-Tauber-Kreislvii

Abbildung 12: Bevölkerungsentwicklung mit/ohne Wanderungssaldo Heilbronnlviii

Im Zeitraum 2010 bis 2030 wird sich die Bevölkerung (ohne Wanderungen) von knapp über

134.000 auf etwa 122.500 Einwohner reduzieren. In Relation bedeutet das den Verlust der

Einwohner der Städte Freudenberg, Grünsfeld und Werbach.lix Im Vergleich dazu zeigt Ab-

bildung 12 die etwas schwächere Reduktion der Bevölkerung im Landkreis Heilbronn.

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Praxisbeispiel: Unterschiedliche Entwicklungen in der Region

Die genannten Prognosen sind Durchschnittswerte für die betrachtete Region. Sie können

nicht in gleichem Maße für alle Gemeinden angelegt werden. Diese vorliegende Untersu-

chung ist auf Kreisebene ausgelegt, eine detaillierte Betrachtung von demografischer Ent-

wicklung auf Gemeindeebene ist zum einen Aufgrund des Umfangs, zum anderen Aufgrund

der Datenungenauigkeit im Bereich der Wanderungsprognosen bei Untersuchungseinheiten

mit unter 5000 Einwohnern nur bedingt möglich, da die Ergebnisse für kleine Gemeinden zu

unsicher sind.lx Dennoch werden anhand zweier ausgewählter Beispielprognosen die Aus-

wirkungen des demografischen Wandels nochmals dezidiert besprochen und diskutiert (sie-

he dazu Abbildungen 13 und 14).lxi

Abbildung 13: Bevölkerungsentwicklung Tauberbischofsheim und Vergleichsgrößenlxii

Die Abbildungen vergleichen die Prognose der jeweiligen Stadt, mit dem Landkreisdurch-

schnitt, dem Landesdurchschnitt sowie dem Durchschnitt vergleichbar großer Städte und

Ausgehend von einem Niveau 100. Hierbei ist zu beachten: Aufgrund der unterschiedlichen

Fortschreibungsbasis durch Umstellung des Basiszensus kommt es zwischen den Jahren

2010 und 2012 zu einer Diskrepanz. Der Vergleich zwischen den Jahren 2010 und 2011 ist

somit nur eingeschränkt aussagekräftig.lxiii

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Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Tauberbischofsheim, so zeigt sich

gegenüber Vergleichsgrößen ein gemischtes Bild. Zum einen liegt die Entwicklung deutlich

unter der Entwicklung des Bundeslandes und vergleichbar großer Städte in Deutschland.

Zum anderen zeigt die Stadt Tauberbischofsheim jedoch gegenüber dem Landkreis Main-

Tauber noch eine vergleichsweise positive Entwicklung. Im Kontrast dazu, zeigt die Stadt

Heilbronn einen Trend der praktisch dem Landesdurchschnitt entspricht. Allerdings zeigt sich

auch im Fall der Stadt Heilbronn, dass die Bevölkerungsentwicklung deutlich hinter den Ver-

gleichsstädten liegt. Unterschiedlich bei den beiden Städten ist der Zeitpunkt des Bevölke-

rungsrückgangs. Dieser setzte in Tauberbischofsheim bereits deutlich früher ein.

Abbildung 14: Bevölkerungsentwicklung Heilbronn und Vergleichsgrößenlxiv

Während es in Heilbronn bis 2010 noch ein leichtes Bevölkerungswachstum gab, setze der

Bevölkerungsrückgang in Tauberbischofsheim bereits im Jahr 2004 ein. Das bedeutet, die

Stadt Tauberbischofsheim könnte bereits zum jetzigen Zeitpunkt die Auswirkungen des de-

mografischen Wandels wahrnehmen (rückläufige Geburtenzahlen, rückläufige Schülerzah-

len, steigende Anzahl älterer Bürger, Veränderung Bedarf Gesundheitsversorgung).

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Veränderungen der Alterszusammensetzung der Bevölkerung

Neben dem in den beiden Landkreisen Main-Tauber-Kreis und Heilbronn vorhandenen, un-

terschiedlich starken Bevölkerungsrückgang, findet insbesondere eine Veränderung in der

Zusammensetzung der Altersklassen statt. Dies ist bedingt durch verminderte Geburtenra-

ten, die auch durch Wanderungsbewegungen praktisch nicht mehr ausgeglichen werden

können. Betrachtet man die aktuellen und prognostizierten Werte zu Geburten-Überschuss

bzw. Geburten-Defizit, verdeutlicht dies die Herausforderungen des demografischen Wan-

dels in den Kreisen und der Region (siehe dazu Abb. 15).

Abbildung 15: Geburtensaldo/Geburtendefizitlxv

Die betrachteten Kreise sind entgegen dem Landesdurchschnitt deutlich stärker von der de-

mografischen Veränderung betroffen, dennoch zeigen sich unterschiedliche Trends anhand

des Datenmaterials. Während das Geburtensaldo im Land Baden-Württemberg erst seit dem

Jahr 2006 negativ ist, vollzieht sich diese Entwicklung innerhalb der in Abbildung 15 betrach-

teten Kreise bereits früher und in unterschiedlicher Stärke.lxvi

Die defizitäre Entwicklung ereignete sich im Landkreis Heilbronn erstmals im Jahr 2007, d.h.

hier wurden zu diesem Zeitpunkt erstmals weniger Menschen geboren als im gleichen Zeit-

raum verstorben sind. Im Landkreis Main-Tauber-Kreis ist diese Entwicklung bereits seit

2001 erkennbar und damit deutlich früher als im Landesdurchschnitt. Beide Landkreise zeig-

ten bis 2012 eine vergleichbare Entwicklung des Geburtendefizits, wobei dieses im Main-

Tauber-Kreis deutlich drastischer ausfällt. So konnte der Main-Tauber-Kreis seit 2002 keinen

Geburtenüberschuß mehr verzeichnen. Zum Vergleich der Stadtkreis Heilbronn, hier pendelt

das Geburtensaldo im Vergleichszeitraum um den Nullpunkt.

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Abnehmende Geburtenzahlen und zunehmende Überalterung der Bevölkerung führen zu

einer veränderten Altersstruktur. Dies wird anhand der nachfolgenden Grafiken (Abb. 16 und

Abb.17) verdeutlicht.

Abbildung 16: Veränderung der Altersstrukturenlxvii

Die Graphen der Abbildung 16 zeigen sowohl im vorderen Bereich den Rückgang an Gebur-

ten, als auch die verminderten Bevölkerungsanteile im Bereich der jüngeren Altersgruppen.

Deutlich wird dabei die Verschiebung hin zu einer deutlich älteren Gesellschaft. Auch hier ist,

ähnlich wie bei der Bevölkerungsentwicklung, eine Ähnlichkeit zwischen den Landkreisen

festzuhalten.

Abbildung 17: Veränderung der Bevölkerungsgruppen in Prozent: 2010 bis 2030lxviii

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In beiden Landkreisen wird zwischen 2010 und 2030 eine erhebliche Verschiebung hin zu

älteren Bevölkerungsgruppen festzustellen sein. Die Hauptbevölkerungsgruppe im Jahr 2030

werden die 60-85 Jährigen stellen, mit wiederum signifikanten Auswirkungen auf Grundver-

sorgung im medizinischen und infrastrukturellen Bereich. Diese Verschiebung der größten

Altersgruppe wird im Landkreis Heilbronn noch schärfer ausfallen als im Main-Tauber-Kreis.

Basierend auf den Vorhersagen der Bevölkerungsentwicklung, lässt sich auch die Entwick-

lung der einzelnen Bevölkerungsgruppen nach Alter errechnen. Im Vergleich von 2010 zu

den erwarteten Bevölkerungszahlen 2030, zeigt sich ein eindeutiges Bild: Der Anteil junger

Menschen unter 20 wird um über 30% deutlich abnehmen. Noch deutlicher ist die Abnahme

der Bevölkerungsgruppe der Berufstätigen, der 40-60 Jährigen. Hier steht dem Main-Tauber

Kreis ein Rückgang von fast 40% bevor. Deutliche Anstiege zeigen sich bei den Bevölke-

rungsgruppen der über 60 und über 85 Jährigen. Im Main-Tauber-Kreis fällt die Zunahme

dieser Gruppen schwächer aus als im Vergleichslandkreis Heilbronn, beide Altersgruppen

werden um ca. 23% zunehmen (Vgl. Abb. 17).

Abbildung 18: Bevölkerungsveränderung bis 2030 – Region Heilbronn-Frankenlxix

Abbildung 18 vergleicht die zu erwartende Bevölkerungsentwicklung der Land- und Stadt-

kreise der Region-Heilbronn-Franken. Hierbei verdeutlicht sich der durchgängige Bevölke-

rungsrückgang in der Region, insbesondere im Main-Tauber-Kreis. Im Stadtkreis Heilbronn

kann es dabei jedoch durch die Entwicklung der Studentenzahlen in den kommenden Jahren

noch zu einer leichten Veränderung kommen. Die Bedeutung von Studenten mit Erstwohn-

sitz in den Gemeinden ergibt sich insbesondere aus dem Finanzausgleich der Länder.lxx So

konnte die Stadt Heilbronn in den letzten Jahren bereits erfolgreich Studenten zur Verlage-

rung des Erstwohnsitzes in den Stadtkreis gewinnen.lxxi Aktuelle Bestrebungen, wie die Etab-

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lierung des Bildungsclusters Heilbronn, zielen darauf ab, mehr Studenten und damit künftige

Einwohner für das Oberzentrum Heilbronn zu gewinnen.lxxii Ob diese Bestrebungen ausrei-

chen den demografischen Wandel im Stadtkreis zu bremsen, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt

offen. Ähnliche Bestrebungen existieren in dem an den Main-Tauber-Kreis angrenzenden,

bayerischen Oberzentrum Würzburg. Auch hier ist man als traditioneller Universitätsstandort

bemüht, Studenten für den Stadtkreis zu halten und zu gewinnen.lxxiii Auch hier zeigen Prog-

nosen, dass es hierdurch im günstigsten Fall gelingt, den Bevölkerungsrückgang zu stabili-

sieren und zu bremsen, jedoch nicht umzukehren.lxxiv

Familienfreundlichkeit

Eines der großen Potentiale des Main-Tauber-Kreises muss ob der negativen demografi-

schen Entwicklung angesprochen werden. In der Studie Familienatlas 2012 des Bundesmi-

nisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden alle 402 deutschen Landkreise

auf ihre Familienfreundlichkeit hin untersucht. Der Main-Tauber-Kreis gehört im Ergebnis der

Untersuchung zu den besten Regionen für Familien in Deutschland. Abbildung 19 zeigt grün

markiert die familienfreundlichsten Landkreise in Süd-Deutschland.

Abbildung 19: Top Regionen für Familien 2012 – Main-Tauber-Kreislxxv

Lediglich 5 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg wurden in dieser Kategorie

geführt.lxxvi Demnach zeichnet sich der Landkreis durch ein überdurchschnittliches Abschnei-

den in den Bereichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Wohnsituation und Wohnumfeld,

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Bildung und regionale Familienpolitik aus. Der Main-Tauber-Kreis verfügt damit über ein Al-

leinstellungsmerkmal in der gesamten Region und einen Vorteil insbesondere gegenüber

den angrenzenden Regionen in Bayern.

Zusammenfassung und Fazit

Die demografische Entwicklung, wie im vorhergehenden Kapitel beschrieben, wird für Ba-

den-Württemberg und den Main-Tauber-Kreis einer der Haupttreiber der zukünftigen Ent-

wicklungen sein. Sowohl dieser, wie auch der Vergleichslandkreis Heilbronn, sind von den

prognostizierten Einwohnerzahlen unterschiedlich stark betroffen und sind vor unterschiedli-

che Herausforderungen gestellt. Während der Main-Tauber-Kreis bereits früh ein Geburten-

defizit erreichte, verschärfte sich dieses zusätzlich über den Betrachtungszeitraum. Bei beidn

Landkreisen können die jeweils prognostizierten Wanderungsbewegungen nur bedingt Abhil-

fe schaffen. Die demografischen Veränderungen sind insbesondere im Rahmen der zukünf-

tigen Altersstruktur der beiden Kreise zu verzeichnen. Hier ist für den Prognosezeitraum be-

sonders der Rückgang der unter 20 Jährigen um 30% und die gleichzeitige Erhöhung der

über 60 und über 85 Jährigen augenfällig. Letzteres fällt im Main-Tauber-Kreis schwächer

aus als in der Vergleichsregion, mit einem Zuwachs der beiden Altersgruppen von jeweils

„nur“ etwas über 20%.

Die beobachteten Kreise sind also stark vom demografischen Wandel und seinen Auswir-

kungen betroffen. Der ländliche Raum und kleinere Gemeinden sind durch den demografi-

schen Wandel z.T. sehr stark betroffen. Die damit einhergehende, deutlich veränderte Al-

tersstruktur wird zu vermehrten Folgen des demografischen Wandels beitragen und birgt

folgende Risikothemen:

- Reduktion der Schülerzahlen und damit Gefährdung des Versorgungsnetzes an Schulen (Grund-, Haupt- und Realschulen), v.a. in ländlichen Teilräumen.

- Rückgang der Anzahl an Erwerbstätigen und damit Verschärfung des Fachkräfte-mangels in ländlichen Teilräumen bei gleichzeitiger Verlagerung in Oberzentren.

- Herausforderungen für das Gesundheitssystem inkl. Strukturwandel hin zu geriatri-schen Disziplinen, erhöhter Bedarf Versorgung älterer Bürger.

- Dadurch möglich: notweniger Rückbau und Umbau im Hinblick auf die Grundversor-gung im ländlichen Raum in Bezug auf kommunale Infrastruktur.

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Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Bevölkerung/Demografie

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen bilden einen Grundstock für die wei-

tere Diskursphase im Rahmen einer Strategieentwicklung für den Main-Tauber-Kreis. Grund-

lage für diese Handlungsempfehlungen sind zum einen die genannten Workshops (siehe

Kapitel 2) mit den verschiedenen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Zum

anderen sind in diese Handlungsempfehlungen einzelne Aspekte aus den leitfadengestütz-

ten Experteninterviews (ebenda) eingeflossen.

Stärkung des Profils und der Wahrnehmung als „familienfreundlicher Landkreis“ und Ausbau von Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten.

Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Anwerbung von ausländischen Fach- und Führungskräften und dazu Schaffung einer Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte.

Erschaffung homogener und gleichwertiger Lebensverhältnisse im Main-Tauber-Kreis.

Interkommunale Zusammenarbeit und gemeinsame Vorgehensweisen.

Stärkung des Ehrenamtes.

Zusammenwachsen der Region an sich und in Einbindung der Grenzregionen, Bildung von Zentren.

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5. Bildung

Im folgenden Kapitel stehen der Status Quo und die generelle Entwicklung der Schülerzah-

len sowie der Bildungseinrichtungen des Landkreises Main-Tauber-Kreis im Mittelpunkt. Zu-

nächst wird die Situation der Schülerzahlen insgesamt betrachtet. Es folgen Einzelbetrach-

tungen der Situation bei Kindergärten, Grund-, Haupt- und Realschulen sowie der Situation

bei den Gymnasien. Ebenso erfolgt eine Kurzdarstellung der Hochschulsituation im Main-

Tauber-Kreis sowie der Region Heilbronn-Franken und den damit verbundenen Entwicklun-

gen. Abgeschlossen wird das Kapitel mit einer Zusammenfassung der Gesamtsituation und

den Handlungsempfehlungen für den Bildungsbereich des Landkreises.

Abbildung 20: Entwicklung der Schülerzahlen bis 2025 in Baden-Württemberglxxvii

Betrachtet man die generelle Situation in Baden-Württemberg fällt ein allgemeiner Trend auf.

Keiner der Land- und Stadtkreise verfügt über ein Wachstum bei den Schülerzahlen. In ganz

Baden-Württemberg werden die Schülerzahlen bis ins Jahr 2025 zurückgehen (Abb. 20). Die

Situation im Main-Tauber-Kreis entspricht dabei der Gesamtsituation der Region Heilbronn-

Franken, in der lediglich der Stadtkreis Heilbronn mit einem Rückgang im einstelligen Be-

reich eine Ausnahme bildet. Insgesamt liegt der Rückgang der Schülerzahlen in der gesam-

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ten Region im Bereich um 25%. Bei der Einzelbetrachtung der Entwicklung der Schülerzah-

len im Main-Tauber-Kreis nach Schuljahren, ergibt sich folgende Betrachtung (Abb. 21 und

22).

Abbildung 21: Entwicklung der absoluten Schülerzahlen bis 2020 im Main-Tauber-Kreislxxviii

Es zeigt sich ein nachhaltiger Rückgang der Schülerzahlen in allen Bereichen des Bildungs-

wesens. Einhergehend mit dem zu erwartenden Geburtendefizit der Region wird die Anzahl

der Schüler in Grundschulen um ca. 20% zurückgehen. Der deutlichste Rückgang der Schü-

lerzahlen ist jedoch vor Allem im Bereich der Gymnasien zu erwarten (über 40%).

Abbildung 22: Entwicklung der absoluten Schülerzahlen bis 2020 im Landkreis Heilbronnlxxix

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Im Bereich der Realschulen und den Hauptschulen verläuft der Rückgang der Schülerzahlen

etwas schwächer um 27% und 30% respektive.lxxx Der Unterschied zwischen den unter-

schiedlich starken Rückgängen zwischen Grundschulen und weiterführenden Schulen liegt in

der Tatsache begründet, dass die Grundschulen bereits seit mehreren Jahren rückläufige

Zahlen aufweisen, die negative Entwicklung der Schülerzahlen somit bereits antizipiert

sind.lxxxi

Die Schülerzahlen des Vergleichslandkreises Heilbronn zeigen ein praktisch identisches Bild

(Vgl. Abb. 22). Auch hier kommt es zu insgesamt rückläufigen Schülerzahlen. Im Bereich der

Grundschulen liegt der Rückgang noch etwas über dem des Main-Tauber-Kreis, im Bereich

der Sekundarschulen ist das Bild vergleichbar (Siehe Abb. 23).

Abbildung 23: Veränderung Schülerzahlen der Landkreise bis 2020 in Prozentlxxxii

Übergangsverhalten

Ausgehend von diesen Prognosen sind weitere Entwicklungen in Bezug auf das Schulsys-

tem bereits absehbar. Einerseits werden mit den beschriebenen Schulkinderzahlen generell

die Klassen entweder kleiner oder die Anzahl der Schulen wird abnehmen. Andererseits er-

geben sich Rückwirkungen auf die Entwicklungen des dreigliedrigen Schulsystems.

So hat sich das Verhalten der Grundschüler im Hinblick auf das Übertrittverhalten signifikant

verändert. In den Landkreisen Main-Tauber-Kreis und Heilbronn ist der Übertritt zum Gym-

nasium angestiegen, ein Trend der für beide Landkreise deutlich erkennbar ist. Weiterhin

verstärkt sich der Trend der nachlassenden Hauptschulbildung. Wie der Abbildung 24 zu

entnehmen ist, sind die Übertritte in den Hauptschule in den letzten 20 Jahren praktisch auf

ein Minimum gefallen, ein Trend der voraussichtlich weiter anhalten wird. In diesem Rahmen

werden bereits Handlungsoptionen diskutiert. So sollten laut verschiedener Bildungspolitiker

die Haupt- und Realschulen zu so genannten Oberschulen zusammengelegt werden.lxxxiii

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Hochschulsituation Main-Tauber-Kreis

Durch die Ansiedlung das Campus Bad Mergentheim der Dualen Hochschule Baden Würt-

temberg, befindet sich seit 2002 auch eine Institution der Hochschullandschaft im Main-

Tauber-Kreis.lxxxiv Der Campus Bad Mergentheim der DHBW Mosbach beheimatet 48 Ange-

stellte und über 500 Studenten in sechs Studienrichtungen.lxxxv Prognosen zufolge könnte der

Campus Bad Mergentheim im Jahr 2015 bereits 620 Studenten umfassen, inklusive des ab

Wintersemester 2014 angebotenen Studiengangs ‚Innovation und Produktmanagement‘.lxxxvi

Insgesamt erlebt die Region Heilbronn-Franken eine sehr dynamische Entwicklung hin zu

einer Etablierung als Wissensregion. Bis zum Jahr 2020 ist von einer deutlichen Zunahme

der Studierendenzahlen und einer massiven Expansion der Hochschulstandorte sowohl hin-

sichtlich Studienangebot als auch räumlicher Kapazität auszugehen. Ermöglicht wird dies

durch nachhaltige Investments in den Ausbau der Bildungseinrichtungen seitens der beteili-

gen Städte (insbesondere Heilbronn) als auch der Wirtschaft (hier insbesondere durch die

Dieter-Schwarz Stiftung und durch die Würth Stiftung).lxxxvii Die Investitionen der Städte und

Gemeinden in die Bildungsinfrastruktur ermöglicht auch die Erschließung von Studenten als

Wirtschaftsfaktor. Studien gehen davon aus, dass jeder Student monatlich 500 EUR Kauf-

kraft in die Region trägt. Wie spürbar Studenten Einzelhandel, Gastronomie und Wirtschaft

beleben, zeigt das Praxisbeispiel der Stadt Künzelsau. Hier beleben Studenten das städti-

sche Leben und auch die regionale Wirtschaft profitiert in hohem Masse.lxxxviii

Kritisch für den weiteren Ausbau ist die geografische Lage des Main-Tauber-Kreis. Dieser

grenzt direkt an die Hochschulzentren Bayerns an - Würzburg, Nürnberg und Ansbach, die in

den jeweiligen Regionen eine Vielzahl von Hochschuleinrichtungen besitzen.lxxxix Auch inner-

halb der Region, zieht zum Bespiel die Stadt Heilbronn mit einem umfassenden Hochschul-

bildungsprogramm Studierende an, durch die Fachhochschule mit Campus in Heilbronn und

Künzelsau, sowie der German Graduate School of Management and Law.xc Im weiteren Um-

feld des nördlichen Baden-Württembergs sind die traditionellen Hochschulzentren Heidel-

berg und Stuttgart zu nennen.xci Eine weitere Expansion und/oder Ansiedlung von Hochschu-

len im Main-Tauber-Kreis ist daher aus politischer Sicht schwierig zu bewerkstelligen.

Anteil Akademiker

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Akademiker sind grundsätzlich umso günstiger, je

höher das erreichte berufliche Qualifikationsniveau der Arbeitnehmer ist.xcii Die besten Be-

schäftigungschancen haben demnach Personen, die einen Abschluss an einer wissenschaft-

lichen Hochschule, Universität oder Fachhochschule vorweisen können. Im Zeitraum 1991

bis 2011 stieg somit die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Akademiker in

Baden-Württemberg um 92 Prozent, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Be-

schäftigten insgesamt nur um 2 Prozent zunahm.xciii

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Abbildung 24: Anteil der Akademiker an sozialversicherungspflichtig Beschäftigtenxciv

Die Akademikerquote, d. h. der Anteil

der Beschäftigten mit Fach- und

Hochschulabschluss bezogen auf

alle sozialversicherungspflichtig Be-

schäftigten, für die eine Angabe zur

Ausbildung vorliegt, beträgt im Main-

Tauber Kreis im Jahr 2011 7,0%.

Damit weist der Landkreis eine nur

halb so hohe Akademikerquote auf

wie im Landesdurchschnitt (Abb. 24).

Während sich die Akademikerquote

im Bundesland im Zeitraum 1991-

2011 verdoppelt hat, liegt die Aka-

demikerquote im Main-Tauber Kreis

nur knapp über dem Landedurch-

schnitt von 1991 (6,5%).xcv Das regi-

onale Qualifikationsniveau der Ar-

beitnehmer innerhalb der Region

Heilbronn-Franken ist dabei sehr

unterschiedlich. Die Spannweite der

Akademikerquote reichte im Jahr

2011 von 6,3 Prozent im Hohenlohe-

kreis bis 11 Prozent im Landkreis

Heilbronn.

Dabei ist festzuhalten, dass die Akademikerquote sowohl der Landkreise, als auch der Regi-

on insgesamt deutlich unterhalb der Durchschnittswerte liegen. Die Region weist eine Aka-

demikerquote von 8,7% auf und liegt damit auf dem drittletzten Platz. Zum Vergleich: In der

Spitzenposition kann die Region Stuttgart eine um fast 10% höhere Akademikerquote auf-

weisen (18,1%). Bei den Regionen mit den höchsten Akademikerquoten (Bsp. Stuttgart, Hei-

delberg, Freiburg, Karlsruhe) handelt es sich um Kreise mit Hochschulstandorten oder, ge-

messen am Landesdurchschnitt, vergleichsweise hohen Anteilen an Beschäftigten in indust-

riellen Hochtechnologiebranchen bzw. wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Diese

gelten gemeinsam mit weiteren Indikatoren auch als Gradmesser für die Innovationskraft der

Kreise.

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Zusammenfassung und Fazit

Das Schulsystem steht vor einschneidenden Veränderungen. Der demographische Wandel

wird sich in den kommenden Jahren sehr intensiv bemerkbar machen. Der Main-Tauber-

Kreis wird von dieser Entwicklung in doppelter Hinsicht betroffen sein. Zum einen durch den

Rückgang der Schülerzahlen an sich, zum anderen aber auch, weil es sich um einen sehr

großflächigen Einzugskreis mit ländlichen Teilräumen handelt. Dadurch können Rückgänge

der Schülerzahlen nicht ohne wesentlich weitere Anfahrtswege kompensiert werden.

Dadurch ist bei einem Rückgang von 25% Schülerzahlen davon auszugehen, dass bis ins

Jahr 2025 möglicherweis jede vierte Grundschule geschlossen wird oder aus Kostengründen

geschlossen werden muss.

Für die ländlichen Teilräume bedeutet dies, dass Gegenden ohne Grundschulversorgung für

Familien als Wohnraum zunehmend unattraktiver werden. Was insbesondere für den Main-

Tauber-Kreis als aktuell sehr attraktiver Familienstandort eine ernsthafte Bedrohung darstellt.

Ein weiterer, starker Einbruch ist aufgrund des veränderten Übertrittverhaltens bei der Ver-

sorgung mit Hauptschulen zu erwarten. Hier zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, dass

tendenziell Hauptschulen innerhalb der Zentren erhalten bleiben und ländliche Schulen eher

geschlossen werden. Auf politischer Ebene ist dabei allerdings eine Zusammenlegung von

Haupt- und Realschulen angedacht.

Was zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht prognostiziert werden kann, sind Veränderungen der

Schullandschaft durch das Modell der Ganztagesschule. Um dies abzuschätzen, empfiehlt

es sich, die von der Regierung als langfristig deklarierte und stückweise einzuführende Pläne

bezüglich der Ganztagesschule entsprechend zu verfolgen. Das Konzept der Ganztages-

schulen könnte die Versorgung der ländlichen Teilräume entsprechend verbessern.

Im Bereich des Hochschulwesens sind im Main-Tauber-Kreis durch den Campus Bad

Mergentheim der DHBW erste Weichen gestellt worden. Es bleibt jedoch zu beobachten wie

sich die Hochschullandschaft insgesamt verändert, bzw. ob und wie sich der Main-Tauber-

Kreis zwischen den Hochschulstandorten Würzburg und Heilbronn positionieren kann.

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Handlungsempfehlungen für den Themenbereich Bildung

Im Rahmen dieser Konsolidierung der Schullandschaft sind ob der Zuständigkeit der Länder

direkte Handlungsansätze zu entwickeln. Es empfiehlt sich im Main-Tauber-Kreis insbeson-

dere durch eine gemeinsame, vernetze und abgestimmte Politik die Bildungsstruktur zu op-

timieren. So können ein verbesserter Nahverkehr, sowie ausreichende Schulbusversorgung

und Nachmittagsbetreuung für Schüler aller Altersklassen die entstehende Versorgungslücke

dämpfen.

Weitere mögliche qualitative Ansatzpunkte für das Bildungssystem wären flächendeckende

Versorgung mit Ganztagesplätzen für Vorschulkinder, Frühförderung für Kinder mit Migrati-

onshintergrund, z.B. in Form von Sprachkursen ein zielgerichteter Mitteleinsatz zur Förde-

rung und Verbesserung von Bildungschancen. Hierzu böten sich neben genannten Förder-

leistungen auch Engagements im Bereich Berufsfindung oder Ausbildungsvermittlung an.

Kreisweite Schulentwicklungsplanung und eine vernetzte, abgestimmte Bildungsinfrastruktur.

Berufliche Schulen und Sonderschule sowohl bauliche aus auch hinsichtlich Ausstattung stärken und ertüchtigen.

Unterstützung beim Ausbau der Dualen Hochschule am Standort Bad Mergentheim.

Unterstützung der Inklusion behinderter Schülerinnen und Schüler.

Weiterentwicklung des Bildungsangebotes an den beruflichen Schulen und eine wirt-schaftsnahe Orientierung.

Etablierung weiterer Hochschulstudiengänge im Main-Tauber-Kreis durch private oder öffentliche Hochschulen, mit dem Ziel der Erhöhung der Quote wissenschaftli-cher Studienplätze je Einwohner.

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6. Infrastruktur

Einpendler

Stadtkreise besitzen wegen ihres vergleichsweise vielfältigen Arbeitsplatzangebots eine ge-

wisse Anziehungskraft auf das Umland. Diese Anziehungskraft steigt weiter, wenn der be-

troffene Stadtkreis nicht unmittelbar von weiteren konkurrierenden Oberzentren umgeben

ist.xcvi Dies schlägt sich in dem Indikator der Einpendler wieder. Bei der Betrachtung des

Landes Baden-Württemberg zeigt sich, dass insbesondere die Stadtkreise des Bundeslan-

des eine sehr hohe Einpendlerquote besitzen, bedingt durch das vielfältige und hohe Ar-

beitsplatzangebot.xcvii Dieses Bild zeigt sich analog für die Region Heilbronn-Franken (Vgl.

Abb. 25).

Abbildung 25: Einpendler in die Landkreise Baden-Württembergsxcviii

Der Stadtkreis Heilbronn gehört zu

einem der Stadtkreise mit dem höchs-

ten Anteil von Einpendlern an den so-

zialversicherungspflichtigen Beschäf-

tigten (64%). Der Landkreis Heilbronn

hingegen kommt auf 37% Einpendler.

Der Main-Tauber-Kreis ist im Landes-

vergleich mit einer Einpendlerquote

von 28% im Mittelfeld positioniert. Es

ist dabei festzustellen, dass es im Ver-

gleich der Daten von 2012 zu 2002 zu

einem deutlichen Zuwachs der Ein-

pendlerquote von 6% im Zeitraum

kam. Zum einem ist dies mit dem ge-

nerellen Trend einer höheren Mobilität

von Arbeitnehmern zu erklären.xcix

Zum anderen ist dies jedoch auch ein

Indikator für einen „gesunden“ Wirt-

schafts- und Beschäftigungsstandort.

Eine genauere Betrachtung der Pend-

lerbewegungen im Main-Tauber Kreis

bietet sich daher an (Abb. 26). Hierbei

zeigt sich die Bedeutung der drei Mit-

telzentren im Main-Tauber-Kreis, wel-

che die Anziehungspunkte für Arbeit-

nehmer darstellen: Die Städte Wert-

heim, Tauberbischofsheim und Bad

Mergentheim.

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Während die Stadt Bad Mergentheim fast ausschließlich Einpendler aus dem Main-Tauber-

Kreis aufweist, verzeichnen die Städte Wertheim und Tauberbischofsheim auch Einpendler-

zuströme aus Gemeinden außerhalb des Landkreises.

Abbildung 26: Einpendlerbewegungen im Main-Tauber-Kreisc

Insbesondere um Wertheim sind Einpendlerströme aus den nördlich angrenzenden Gemein-

den festzustellen und auch aus Würzburg kommen Einpendler in die Mittelzentren des Main-

Tauber-Kreises. Betrachtet man analog die Einpendlerrelationen des Landkreises (Anzahl

der Einpendler in eine Gemeinde je 100 Auspendler aus der selben Gemeinde) so zeigt sich,

dass die Mittelzentren Wertheim, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim, sowie die zwei

angrenzen Gemeinden Assamstadt und Freudenberg, eine Einpendlerrelation von 98 und

mehr aufweisen. Das bedeutet es zieht mehr Einpendler in diese Zentren als Auspendler die

Kreise verlassen.ci

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Betrachtet man diese Einpendlerquote für die Vergleichslandkreise genauer, so verdeutlicht

sich die insgesamt gute Situation des Main-Tauber-Kreises (Abb. 27).

Abbildung 27: Einpendlerquote der Beschäftigten in Baden-Württemberg 2011cii

Der Landkreis bezieht insge-

samt 93 Einpendler je 100 Aus-

pendler. Allerdings muss man

dabei auch betrachten, dass es

im Bundesland eine sehr hohe

Diskrepanz zwischen den

Stadtkreisen und dem ländli-

chen Raum gibt. Der Durch-

schnitt der Einpendler Quote in

Baden-Württemberg beträgt 171

Einpendler je 100 Auspendler.

Dies ist vor allem durch die

enorm hohe Einpendlerquote in

den Stadtkreisen bedingt.

Für den Main-Tauber-Kreis be-

deutet dies sowohl eine Chance

als auch eine Herausforderung,

die noch gute Einpendler Situa-

tion aufrecht zu erhalten und

auszubauen. Hierzu sind insbe-

sondere Maßnahmen im Infra-

strukturbereich notwendig um

Pendlerbewegungen zu ermög-

lichen und zu vereinfachen. Der

Main-Tauber-Kreis liegt nur

leicht hinter dem Durchschnitts-

wert der Region Heilbronn-

Franken (Einpendlerquote 111)

zurück.

Areitsplatzdichte

Hinsichtlich des Arbeitsplatzstandortes Main-Tauber-Kreis wird an dieser Stelle auch der

Versorgungsgrad an Arbeitsplätzen betrachtet. Der Versorgungsgrad wird durch die so ge-

nannte Arbeitsplatzdichte ausgedrückt, der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort (Zahl der

Arbeitsplätze vor Ort) bezogen auf 100 Einwohner im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter

65 Jahren. Für den Main-Tauber-Kreis ergibt sich folgendes Bild:

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Abbildung 28: Arbeitsplatzdichte in Baden Württemberg 2011ciii

Abbildung 28 zeigt die

durchschnittliche Arbeits-

platzdichte in Baden-

Württemberg per 2011 bei

80 Erwerbstätigen je 100

erwerbsfähigen Arbeitneh-

mern. Ähnlich wie bei der

Einpendlerquote zeigt sich,

dass im Bundesland die

Spitzenplätze durchgehend

von den Stadtkreisen gehal-

ten werden. Der Stadtkreis

Heilbronn weist hierbei mit

122 Erwerbstätigen/100 die

dritthöchste Arbeitsplatz-

dichte auf. Der Main-

Tauber-Kreis liegt mit 81

Erwerbstätigen/100 sogar

knapp über dem Landes-

durchschnitt und noch deut-

lich vor dem Vergleichs-

landkreis Heilbronn mit 70

Erwerbstätigen/100.

Im regionalen Vergleich

liegt der Main-Tauber-Kreis

auch nur minimal hinter der

Arbeitsplatzdichte der Regi-

on Heilbronn-Franken mit

83 Erwerbstätigen/100. Ins-

gesamt spricht die Analyse

der Arbeitsplatzdichte für eine sehr gute Arbeitsplatzsituation im Main-Tauber-Kreis.

Dennoch muss darauf geachtet werden, im Zuge des demografischen Wandels und der wei-

terhin steigenden Mobilität der Arbeitnehmer (sowie deren Anforderungen an moderne Ar-

beitsplätze und adäquates Arbeitsumfeld) diese Situation nachhaltig auszubauen und zu

verbessern. Der Main-Tauber-Kreis profitiert dabei von einer bereits guten Ausgangslage im

Bereich des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV). Durch die Einbindung der lokalen

Verkehrsgesellschaft in den überregionalen Verkehrsverbund und angrenzenden Regionen

besteht eine gute Ausgangslage zum Ausbau der Infrastruktur in diesem Bereich.

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Versorgungssituation Breitbandverbindung

Insgesamt betrachtet verfügt der Main-Tauber-Kreis im Gegensatz zu anderen ländlichen

Räumen wie beispielsweise auch in Bayern über eine grundsätzlich gute Versorgung mit

Breitbandinternetverbindungen.civ Bei der Einzelbetrachtung der Gemeinden zeigen sich je-

doch deutliche Unterschiede, die für die Ansiedlung von Unternehmen wie Privathaushalten

kritisch zu betrachten sind (Abb. 29 und 30).

Abbildung 29: Breitbandversorgung Land Baden Württemberg, Landkreisebenecv

Es zeigt sich bei Betrachtung der Versorgungssituation auf Gemeindeebene, dass die Ge-

meinden um das Mittelzentrum Bad Mergentheim die beste Ausgangsituation vorweisen

können, mit einer Verfügbarkeit von 75-95% der Haushalte. Dem folgen mit einer Verfügbar-

keit von 50-75% die Gemeinden Tauberbischofsheim, Wertheim und Niederstetten. Der die-

se Gemeinden umgebende ländliche Raum weist jedoch eine unzureichende Verfügbar-

keitssituation auf – insbesondere die Gemeinde Lauda-Königshofen, zwischen den beiden

Mittelzentren Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim gelegen, weist mit die niedrigste

Verfügbarkeit auf. Hieraus ergibt sich ein Handlungsbedarf des Ausbaus der Breitbandver-

fügbarkeit. Jedoch gestaltet sich diese nicht als unproblematisch, da sich oftmals der Ausbau

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von Glasfasernetzen für den Betreiber und Anbieter ökonomisch nicht rechnet, sich somit

oftmals keine Anbieter für einen Glasfaserausbau finden lassen.cvi

Aus dem Vergleich der Abbildungen 29 und 30 wird folgendes deutlich: Der Landkreis ver-

fügt zwar insgesamt über eine grundsätzlich gute Versorgungslage (über 50%), sich jedoch

innerhalb des Landkreises erben sich allerdings größere Diskrepanzen.

Abbildung 30: Breitbandversorgung Main-Tauber-Kreis auf Gemeindeebenecvii

Durch diese Situation lassen sich aber auch Anreize schaffen, innovative Versorgungswege

zu finden. Besondere Erwähnung erfährt an dieser Stelle ein Pilotprojekt in der Gemeinde

Niederstetten. Hier kam 2013 erstmals ein Mix aus DSL und Satellitentechnik zum Einsatz,

getragen von der Gemeinde und dem Bundesland. Dieses Pilotprojekt verspricht eine kos-

tengünstige und effiziente Versorgung entfernter Teilorte durch bestehende Leitungsinfra-

struktur.cviii Durch dieses Best Practice Beispiel könnte der Main-Tauber-Kreis einen deutli-

chen Standortvorteil für die Ansiedlung von Privathaushalten wie Unternehmen entwickeln.

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Abbildung 30 verdeutlicht die unterschiedliche Versorgungslage mit Breitbandzugängen in-

nerhalb des Landkreises. Die beste Versorgungslage (hellgrün) ist in und um Bad

Mergentheim zu verzeichnen. Eine weitgehend gute Versorgungslage (dunkelgrün) zeigt sich

im Niederstetten, Tauberbischofsheim und Wertheim. Die weiteren Gemeinen des Main-

Tauber-Kreises weisen hingegen eine Versorgungslage (blau/weiß) von zum Teil deutlich

unter 50% auf.

Zusammenfassung und Fazit

Zusammenfassend lässt sich für das Kapitel Infrastruktur festhalten, dass der Main-Tauber-

Kreis von einem hohen Maß an Mobilität geprägt ist. Der Landkreis verfügt über eine gute

Arbeitsplatzdichte, was zu Einpendler Bewegungen insbesondere in die Mittelzentren der

Region führt. Die gute Einpendlerquote im Main-Tauber-Kreis birgt jedoch auch eine Heraus-

forderung. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass Einpendlerströme fast ausschließlich

innerhalb der Gemeinden des Landkreises stattfinden und nur zu einem geringen Teil aus

den angrenzenden Regionen und Gemeinden erfolgen. Die gute Arbeitsplatzdichte sollte

daher Anreiz sein, die Stellung des Main-Tauber-Kreises auch überregional weiter zu kom-

munizieren und so die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes zu verbessern. Dies könnte

wiederum auch hinsichtlich des zu erwartenden Fachkräftemangels positive Auswirkungen

haben. Um diese Einpendlerbewegungen auch zukünftig attraktiv zu gestalten sind Verbes-

serungen im Nahverkehr notwendig.Defizite zeigen sich vor allem im Bereich des Schienen-

nahverkehrs und der Versorgung mit Breitbandinternetzugang – letzteres ist insbesondere

für die Ansiedlung neuer Arbeitnehmer und Unternehmen kritisch zu betrachten.

Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Infrastruktur

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen bilden einen Grundstock für die wei-

tere Diskursphase im Rahmen einer Strategieentwicklung für den Main-Tauber-Kreis. Grund-

lage für diese Handlungsempfehlungen sind zum einen die genannten Workshops (siehe

Kapitel 2) mit den verschiedenen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Zum

anderen sind in diese Handlungsempfehlungen einzelne Aspekte aus den leitfadengestütz-

ten Experteninterviews (ebenda) eingeflossen.

Ertüchtigung von und Anreize für die Nutzung der Bahninfrastruktur.

Entwicklung eines Masterplan für den öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPVN) inklusive eines einheitlichen Tarifsystems.

Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs.

Unterstützung bei der Umsetzung zentraler Projekte des Straßenbaues und des Straßenerhalts (Beispielsweise A3, B290, B19, L2310).

Gewinnung ehrenamtlicher Rettungskräfte für Hilfsorganisationen.

Schaffung von Potentialen für die Innenstadtbelebung.

Ausbau der Breitbandverbindung (DSL) sowie des Mobilfunknetzes.

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7. Wirtschaft und Tourismus

Im nachfolgenden Kapitel Wirtschaft wird der Main-Tauber-Kreis im Hinblick auf die Wirt-

schaftsentwicklung der vergangenen Jahre, auf die aktuellen Entwicklungen auf dem Ar-

beitsmarkt, auf die Situation hin in Bezug auf Fach- und Führungskräfte – auch unter dem

Gesichtspunkt der EU-Arbeitnehmer-Freizügigkeit – sowie der Fachkräfteknappheit hin un-

tersucht. Darauf aufbauend erfolgt die Betrachtung, Analyse und Bewertung weiterer rele-

vanter, wirtschaftlicher Indikatoren im Hinblick auf Standortattraktivität des Landkreises.

Ebenso erfolgt eine Analyse der Bewertung der Zukunftsfähigkeit des Main-Tauber-Kreis

anhand der Ergebnisse des Zukunftsatlas der Regionen in Deutschland.

Wirtschaftsentwicklung 2008 bis 2011

Abbildung 31: Bruttoinlandsprodukt Landkreise Baden Württemberg 2011cix

Bei der Betrachtung des Bruttoinlandsproduktes nach Landkreisen zeigt sich für den Main-

Tauber-Kreis eine gute wirtschaftliche Ausgangslage. Der Landkreis liegt mit einem BIP im

Bereich 60-65t€ je Erwerbstätigen im Landesdurchschnitt und entspricht der Wirtschaftskraft

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der Region Nord-Ost Baden Württemberg. Ein höheres BIP von über 65t€ je erwerbstätigen

ist im Landkreis Heilbronn zu verzeichnen (siehe Abb. 31). Basierend auf den Daten von

2011 lässt sich die unterschiedliche Wirtschaftskraft der Landkreise noch verdeutlichen.cx So

kommt der Main-Tauber-Kreis auf eine Wirtschaftskraft von 62.692€ je Erwerbstätigen, der

Landkreis Heilbronn hingegen auf 85.278 € je Erwerbstätigen.

Betrachtet man die Entwicklung der Wirtschaftskraft im Main-Tauber-Kreis über den Verlauf

der letzten Jahre, insbesondere im Rückblick auf die Weltwirtschaftskrise 2009cxi, so zeigt

sich ebenfalls ein positives Bild. Im Jahr 2009 erlebte der Landkreis einen deutlichen Ein-

bruch der Wirtschaftsleistung. Dieser konnte jedoch umgehend kompensiert werden und das

BIP lag bereits im Folgejahr 2010 wieder über dem Vorjahreswert und sogar über dem Wert

von 2008. Auch im Jahr 2011 konnte dieser Wachstumstrend fortgesetzt werden. (Tabelle

32). Der Vergleichslandkreis Heilbronn durchlebte im Zeitraum 2008-2011 eine ähnliche

Entwicklung. Auch hier kam es 2009 zu einem deutlichen Einbruch, der jedoch im Folgejahr

kompensiert werden konnte. Es ist festzuhalten, dass beide Landkreise die Weltwirtschafts-

krise um das Jahr 2009 sehr gut überstanden.

Tabelle 32: Bruttowertschöpfung 2008 bis 2011 Main-Tauber-Kreis und Heilbronncxii

In Millionen Euro 2008 2009 2010 2011

Main-Tauber-Kreis

BWS* Insgesamt 3654 3497 3791 3956BWS Land-/Forstwirtschaft 64 50 54 69 BWS Produzierendes Gewerbe 1515 1335 1503 1563BWS Dienstleistungsbereiche 2075 2112 2235 2324BIP gesamt 4077 3921 4231 4426

Landkreis Heilbronn BWS Insgesamt 10231 9580 10729 11770BWS Land-/Forstwirtschaft 97 75 72 92 BWS Produzierendes Gewerbe 4794 4278 5291 6100BWS Dienstleistungsbereiche 5341 5227 5366 5578BIP gesamt 11416 10744 11974 13167

*Bruttowertschöpfung

Aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt

Aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung mit zunehmenden Investitionsquoten ver-

zeichnen die Landkreise Main-Tauber-Kreis und Heilbronn eine vergleichsweise niedrige

Arbeitslosenquote. Diese liegt per Mai 2014 im Main-Tauber-Kreis bei 4,4% und in Heilbronn

bei 4,6%.cxiii Damit liegen beide Kreise unterhalb der durchschnittlichen Arbeitslosenquote

von 5,2% in Baden-Württembergcxiv und setzen die positive Entwicklung der früheren Jahre

und des flächendeckenden Rückgangs der Arbeitslosigkeit fort.cxv Hierdurch könnte sich in

den kommenden Jahren der Fachkräftebedarf zusätzlich verstärken.

Interessant in diesem Zusammenhang die Betrachtung der Zusammensetzung der Beschäf-

tigen im Hinblick auf Technologieintensität. Abbildung 33 verdeutlicht die Zusammensetzung

der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den einzelnen Landkreisen im Hinblick auf

Hochtechnologie und wissensintensive Dienstleistung. Im Main-Tauber-Kreis sind 49% der

beschäftigten in diesen beiden wissensintensiven Bereichen beschäftigt. 18% aller Beschäf-

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tigten arbeiten in industriellen Hochtechnologiebranchen, 31% aller Beschäftigten in wissens-

intensiven Dienstleistungsbranchen. Damit ist der Main-Tauber-Kreis im Landesvergleich im

unteren Mittelfeld positioniert.

Im direkten Vergleich mit dem Landkreis Heilbronn zeigt sich die größte Diskrepanz im Be-

reich industrieller Hochtechnologie. Im Kreis Heilbronn liegt die Quote der Beschäftigten in

diesem Bereich bei 27%, im Bereich der wissensintensiven Dienstleistung bei 26%. Dadurch

ist im Hinblick auf die Innovationsfähigkeit und Zukunftstechnologien der Landkreis Heilbronn

deutlich besser aufgestellt als der Main-Tauber-Kreis.

Abbildung 33: Beschäftigte nach Branchen in Baden Württemberg 2012cxvi

Fach- und Führungskräfte

Die Veränderung der demo-

grafischen Strukturen inner-

halb der Regionen wird auch

zwangsläufig spürbare Aus-

wirkungen auf die in den Re-

gionen ansässigen Unterneh-

men haben. Allein in den

kommenden 5 bis 10 Jahren

wird bis zu ein Drittel der Be-

schäftigen altersbedingt aus-

scheiden. Ende 2010 erfolgte

eine umfassende Unterneh-

mensbefragung zu dieser

Thematik durch den Deut-

schen Industrie- und Handels-

kammertag, hierbei wurden

28.000 Unternehmen bun-

desweit zu den Themen Ar-

beitsmarkt und Demografie

befragt.cxvii

Je nach Unternehmensgröße

rechnen zwischen 75% und

90% aller Unternehmen mit

deutlichen Folgen der demo-

grafischen Entwicklung. Dabei

stellt der Mangel an Fachkräf-

ten, insbesondere in der In-

dustrie, die größte Bedrohung

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dar. Zusammen mit der Überalterung der Belegschaft, die für 31% der Unternehmen bereits

spürbar ist, droht mit dem Ausscheiden älterer Leistungsträger der Verlust von langfristig

aufgebautem, betriebsinternem Wissen.cxviii Dies stellt insbesondere in der produzierenden

Industrie eine enorme Herausforderung dar. Vielen Unternehmen droht durch den Verlust

älterer Mitarbeitet und dem damit verbundenen Wissensverlust auch ein Verlust von Wett-

bewerbsvorteilen. Gerade für die wissensintensiven Industriezweige im Main-Tauber-Kreis

stellen die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf den Arbeitsmarkt für Unter-

nehmen eine ernstzunehmende Herausforderung dar.

Fach- und Führungskräfte - Fachkräftemangel

Zur Darstellung und Analyse des Fachkräftemangels haben sich die IHKs in Baden-

Württemberg zusammengeschlossen und in Kooperation mit dem WifOR Institut einen Fach-

kräftemonitor entwickelt. Im Folgenden wird die Entwicklung des Fachkräftebedarfs und der

Fachkräfteunterversorgung dargestellt. Hierbei ist zu beachten, dass der Main-Tauber-Kreis

in den folgenden Abbildungen der IHK Region Heilbronn-Franken zugeordnet ist. Jedoch

zeigen sich auch Main-Tauber-Kreis erste konkrete Anzeichen des Fachkräftemangels.cxix

Abbildung 34: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2014cxx

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Im Jahr 2014 konnte in der Region Heilbronn-Franken bereits ein Fachkräfteengpass von

3,8% festgestellt werden. Das bedeutet, das Angebot an Fachkräften kann den Bedarf der

Unternehmen nicht mehr decken. Für das Land Baden-Württemberg hat das Angebot an

qualifizierten Fachkräften im Jahr 2013 seinen absoluten Höchststand erreicht und schrumpft

seither stetigcxxi (Abb. 34).

Schreibt man diese Entwicklung entsprechend fort, ist im Jahr 2020 für die Region Heil-

bronn-Franken bereits ein Fachkräfteengpass von 5,4% abzusehen. Mit diesem Engpass

nimmt die IHK Region Heilbronn-Franken noch einen sehr guten Platz ein und hält die nied-

rigste zu erwartenden Unterversorgungen (Abb. 35).

Abbildung 35: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2020cxxii

Ab dem Jahr 2020 werden sich auch verstärkt die Auswirkungen des demografischen Wan-

dels spürbar auf den Arbeitsmarkt niederschlagen. Zum Ende des Prognosezeitraums 2030

zeigt sich der Engpass an Fachkräften in vollem Ausmaß. Auch hier ist die Region Heil-

bronn-Franken mit einem Engpass von ‚nur‘ 9% vergleichsweise gut aufgestellt (Abb. 36).

Insgesamt gehen die IHKs in Baden-Württemberg über den Prognosezeitraum davon aus,

dass zwischen 2013 und 2030 jährlich 112.000 Techniker, Fach- und Betriebswirte, Meister

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und Fachkaufleute, 94.000 Fachkräfte mit dualer Berufsausbildung und 15.000 Akademiker

fehlen werden.cxxiii

Abbildung 36: Fachkräftemangel für alle Berufsgruppen in Baden-Württemberg 2030cxxiv

Aktuelle Entwicklungen – EU-Arbeitnehmer-Freizügigkeit

Zum 1.Mai 2011 trat die vollständige Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den acht neuen EU-

Beitrittsländern des Jahres 2004 in Kraft. Dazu gehören: Estland, Lettland, Litauen, Polen,

Slowakei, Slowenien, die Tschechische Republik und Ungarn. Arbeitnehmer aus diesen

Ländern benötigen für eine Tätigkeit in Deutschland keine Arbeitserlaubnis mehr. Seit dem

01.Januar 2014 gilt diese Arbeitnehmerfreizügigkeit auch für Staatsbürger Rumäniens und

Bulgariens.cxxv

Damit steht der deutsche Arbeitsmarkt fast 100 Millionen Menschen aus dem ost- und mittel-

europäischen Raum offen.cxxvi Wie sich diese Entwicklungen auf die Arbeitsmarktsituation in

Deutschland und Baden-Württemberg und speziell auf den Main-Tauber-Kreis auswirken

wird, kann langfristig noch nicht abgeschätzt werden. Im Jahr 2011 gingen Studien davon

aus, dass bis zum Jahr 2020 über 1,2 Millionen Menschen von der Arbeitnehmerfreizügigkeit

Gebrauch machen werden und ging von einer deutschlandweiten Zuwanderung zwischen

100.000 und 140.000 Arbeitnehmern pro Jahr aus.cxxvii In der Praxis zeigte sich jedoch, dass

weit weniger Menschen nach Deutschland zogen als angenommen, im ersten Jahr seit Öff-

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nung des Arbeitsmarktes traten 79000 Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt ein. Als

wesentliche Gründe für die geringere Zuwanderung von Arbeitskräften zeigten sich dabei

Sprachbarrieren und Hürden im dualen Bildungssystem, inklusive der oftmaligen Nichtaner-

kennung erworbener Abschlüsse.cxxviii Erste Indikatoren legen den Schluss nahe, bei der Öff-

nung des Arbeitsmarktes für rumänische und bulgarische Staatsangehörige kommt es nicht

per se zu einer sogenannten „Armutszuwanderung“.cxxix Im Zuge des zu erwartenden Fach-

kräftemangels stehen jedoch die Landkreise in der Region vor der Herausforderung, attraktiv

für ausländische Fachkräfte sein zu können.

Praxisbeispiel: Regionalentwicklung Fachkräfte, Fachkräftemangel

Was dies für ansässige Unternehmen bedeutet, lässt sich anhand des Kreises in Deutsch-

land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote veranschaulichen: Eichstätt im Altmühltal. Wirt-

schaftlich ist die Region v.a. geprägt vom Lampenhersteller Osram und vom Audi-Werk in

Ingolstadt. Im Landkreis Eichstätt herrscht mit einer Arbeitslosenquote von 1,5% Vollbe-

schäftigung. Die wirtschaftliche Prosperität der Region lässt sich nicht allein durch Konjunk-

tur erklären. Im Landkreis Eichstätt wirken mehrere günstige Faktoren zusammen, neben

den großen Arbeitgebern der Region, für die sich ein umfassendes Zulieferernetzwerk ange-

siedelt hat, sind auch Tourismus, ein ausgeprägter Mittelstand, Rohstoffvorkommen (v.a.

Steinbrüche für Standstein) und Einrichtungen öffentlicher Hand, wie die Zentrale der Bereit-

schaftspolizei und die Katholische Universität Eichstätt treibende Kräfte.cxxx

Für Unternehmen ergeben sich jedoch hieraus vielfältige Herausforderungen im Bereich

Personalmarketing. Der Arbeitsmarkt bietet keine qualifizierten Fachkräfte auf Arbeitssuche

mehr. Arbeitnehmersuche beschränkt sich für ansässige Unternehmen v.a. in gefragten Be-

rufen wie dem Ingenieurwesen nicht mehr (nur) auf die Region direkt, so werden z.B. Ingeni-

eure auch gezielt durch Marketingaktionen aus München und Dresden angeworben.cxxxi

Berechnungen der Welt zufolgecxxxii entgehen Unternehmen bis zu 100.000 Euro Umsatzver-

lust für jede nicht besetzte Stelle. Unternehmensexpansionen werden durch Fachkräfteman-

gel gebremst. Ergo: Eine „gesunde“ Arbeitslosigkeit erleichtert es v.a. Unternehmen des Mit-

telstands, seinen Bedarf an Fachkräften zu decken. Ist dies nicht (mehr) möglich, so kann

dem – wie auch aus dem Beispiel Eichstätt zu ersehen ist – nur bedingt durch gesteigertes

Personalmarketing entgegengewirkt werden. Als längerfristige Strategie empfiehlt sich eher

ein gezielter Aufbau von bereits vorhandenem Personal durch kontinuierliche Weiterbil-

dungsangebote und eine Positionierung der Region als attraktiver Arbeitgeber. Als positive

Faktoren für den Zuzug von Fachkräften können neben den Arbeitgebern selbst Bildungs-

und Infrastrukturkriterien, sowie Immobilienpreise genannt werden. In den letzten Jahren hat

sich zudem immer mehr der Erfolgsfaktor Familienfreundlichkeit bei der Rekrutierung und

Bindung von Fachkräften entwickelt.cxxxiii Hierdurch könnte der Main-Tauber-Kreis profitieren.

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Gewerbeflächen

Der Main-Tauber-Kreis bietet dank seiner großen Flächenausbreitung insgesamt etwa 3,15 Millionen Quadratmeter freie Gewerbefläche (Abb. 37). Alle Gemeinden, selbst die größeren Mittelzentren verfügen über ausreichende, freie Gewerbeflächen zur Ansiedlung von Unter-nehmen. Die Gewerbeflächen verfügen dabei über eine grundsätzliche gute Infrastruktur und Verkehrsanbindung.cxxxiv

Abbildung 37: Freie Gewerbeflächen im Main-Tauber-Kreis in qmcxxxv

Abbildung 38: Durchschnittliche Kosten für den Kauf von Gewerbeflächen in €/qmcxxxvi

Insbesondere die geringen Anschaffungskosten der Gewerbeflächen könnten sich dabei als attraktiv für Investoren erweisen. Abbildung 38 zeigt die durchschnittlichen Preise pro qm Gewerbefläche. Basierend auf den Daten des Standort Informationssystems der IHKs in Baden-Württemberg ist ein regionaler Vergleich möglich.

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Im Main-Tauber-Kreis liegen die höchsten Quadratmeterpreise einzelner Flächen bei 75€ in

Lauda-Königshofen, 50€ in Freudenberg, 43€ in Bad Mergentheim und 35€ in Tauberbi-

schofsheim. Damit liegt das Preisniveau im Main-Tauber-Kreis, selbst in den Mittelzentren

und Industrieclustern, in einem sehr günstigen Bereich.cxxxvii Zum Vergleich: Im Hohenlohe-

kreis liegen vergleichbare Flächen bei einem fast doppelt so hohen Preisniveau und im

Landkreis Heilbronn um ein vier- bis fünffaches über dem Preisniveau des Main-Tauber-

Kreis.cxxxviii Hinzu kommen in der gesamten Region Heilbronn-Franken 51 Gewerbeparks und

Industriegebiete, darunter 13 interkommunale Gewerbegebiete, an denen insgesamt 34

Kommunen beteiligt sind. Auch in diesem Bereich verfügt der Main-Tauber-Kreis über ein

sehr günstiges Preisniveau.cxxxix

Kreditrisikoindikatoren: Main-Tauber-Kreis sehr gut bewertet.

Weitere relevante Wirtschaftsindikatoren für eine Region und deren Finanzbranche sind die

Indikatoren zum Kreditrisiko, welche das Ausfallrisiko von Krediten darstellen. Bei den

deutschlandweiten Erhebungen der zwei großen deutschen Kreditauskunfteien Schufa und

Creditreform werden dem Main-Tauber-Kreis durchweg gute bis sehr gute Bewertungen be-

scheinigt.cxl Im Privatverschuldungsindex der Schufa AG weist der Main-Tauber-Kreis eine

geringe Verschuldung auf. Dies spricht dafür, dass im Kreis keine kritischen Anzeichen einer

Verschuldung auf privater Ebene vorliegen. Von den 402 untersuchten Landkreisen liegt der

Main-Tauber-Kreis im Privatverschuldungsindex auf Rang 33 und damit in den vordersten

10%.cxli Zu dem gleichen Schluss kommt Creditreform und bescheinigt dem Main-Tauber-

Kreis seit Jahren eine konstant sehr niedrige Überschuldung. Dieses Phänomen lässt sich

über das gesamte Bundesland beobachten, so gehört Baden-Württemberg stets zu den

Bundesländern mit der niedrigsten privaten Ver- und Überschuldung.cxlii

Abbildung 39: Kreditausfallrisiko in den Landkreisen Baden Württemberg 2012cxliii

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Wie aus Abbildung 39 deutlich wird, ist auch insbesondere das Kreditausfallrisiko für Unter-

nehmen in der Region sehr gering. Auf Basis der jährlichen Untersuchungen der Creditre-

form Stuttgart wird ersichtlich, dass der Main-Tauber-Kreis mit einem ‚Creditreform Risiko

Indikator‘ CRI Wert unter 1,5% sehr gut aufgestellt ist und zu den ‚sichersten‘ Landkreisen

Baden Württembergs zählt.cxliv Zusammen mit Schwäbisch-Hall zählt der Landkreis zu den

besten in der Region und zu den nur 5 Landkreisen in Baden-Württemberg mit einem derar-

tig guten Ranking.

Regionen im Zukunftswettbewerb

Die von der Prognos AG in Kooperation mit dem Handelsblatt seit dem Jahr 2004 dreijährlich

durchgeführte Untersuchung „Zukunftsatlas“ zeigt anhand von 29 ausgewählten Indikatoren

die Zukunftschancen der Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands auf.cxlv Die Indikatoren

setzen sich dabei aus Zahlen zur Innovationskraft, zur Wettbewerbsfähigkeit, zur konjunktu-

rellen Entwicklung, zur Arbeitsmarktsituation sowie zur demografischen Lage zusammen.

Die Indikatoren zu den vier Untersuchungsfeldern (Demografie, Arbeitsmarkt, Innovation und

Wohlstand) werden dabei zusätzlich in zwei Kategorien unterteilt: Stärke und Dynamik. Indi-

katoren, die den Status Quo eines Kreises beschreiben werden unter ‚Stärke‘ subsummiert.

Indikatoren die eine Veränderung im Zeitverlauf beschreiben werden unter ‚Dynamik‘ sub-

sumiert (Abb. 40, dunklere Färbung bedeutet höhere Zukunftschancen).

Abbildung 40: Zukunftschancen der Landkreise im Vergleich 2013cxlvi

Der Landkreis Heilbronn gehört (noch deutlich vor dem Stadtkreis Heilbronn) zu der Gruppe

der Regionen mir sehr hohen Zukunftschancen, der Landkreis punktet dabei insbesondere

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durch sehr hohe Innovationskraft (Rang 15) und „Stärke“ des Landkreises (Rang 21). Insge-

samt gehört der Landkreis Heilbronn mit Rang 27 zu den zukunftsfähigsten Regionen in Ba-

den Württemberg. Nachdem der Landkreis Heilbronn während den Messungen 2004, 2007

und 2010 seine Positionierung kontinuierlich verbessern konnte, fiel der Landkreis 2013

erstmal hinter seine Bestplatzierung im Jahr 2010 zurück.

Dem Main-Tauber-Kreis wird in der Studie 2013 ein ausgeglichenes Chancen-Risiko Mix

skizziert, mit Rang 189 liegt der Landkreis leicht in der oberen Hälfte der 402 untersuchten

Landkreise und damit im Mittelfeld. Dem Main-Tauber-Kreis kommen dabei insbesondere

sein hoher Wohlstand (Rang 69) sowie eine solide Arbeitsmarktsituation zu gute (Rang 123).

Auffällig ist insbesondere das sehr schlechte Abschneiden beim Indikator Demografie (Rang

353), hier liegt der Landkreis in dem Bereich der ‚hohen Zukunftsrisiken‘. Im Indikator Demo-

graphie verzeichnet der Main-Tauber-Kreis die zweitschlechteste Platzierung in Baden-

Württemberg.cxlvii Eine genauere Betrachtung der Entwicklung der Platzierungen des Main-

Tauber-Kreis im Zeitverlauf der Messungen seit 2004 verdeutlicht Abbildung 41.

Abbildung 41: Entwicklung der Zukunftchancen des Main-Tauber-Kreis 2004-2013cxlviii

Hierbei zeigt sich, dass die Platzierung des Main-Tauber-Kreis sich weitgehend im Mittelfeld

hält, mit einer leichten Verschlechterung seit 2007. Der Landkreis zeigt Verbesserungen im

Bereich Innovation und Arbeitsmarkt, und eine solide Position der Stärke des Landkreises.

Negative Entwicklungen zeigen sich im Bereich Wohlstand und Dynamik, mit der deutlichs-

ten Verschlechterung im Bereich Demografie. Hier fiel die Platzierung des Main-Tauber-Kreis

von Rang 217 im Jahr 2007 auf 353 im Jahr 2013.

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Aus Tabelle 42 wird die Entwicklung der Einzelindikatoren der Vergleichslandkreise Main-

Tauber-Kreis, Hohenlohe und Heilbronn im Zeitverlauf ersichtlich. Neben dem

Gesamtinnovationsindex, werden auch zusätzlich Niveau- und Dynamikindikatoren wie z.B.

Existenzgründungen in High-Tech-Branchen zur Beurteilung herangezogen. Hierbei zeigt

sich im zeitlichen Verlauf ein erfreuliches Bild für den Main-Tauber-Kreis. Dieser konnte seit

2008 seine Positionierung kontinuierlich verbessern, um 10 Ränge von Platz 38 auf Platz 28

in Baden-Württemberg. Während sich sich der Niveuaindex für den Main-Tauber-Kreis auf

einen weithin stabilen Wert am unteren Ende der Ränge hält, zeigt sich insbesonde im

Dynamikindex eine sehr gute Position. Mit aktuell (Stand 2012) Rang 7 im Dynamikindex

liegt der Main-Tauber-Kreis nur wenige Ränge hiter der seit jahren dynamischsten Region

Baden-Württembergs, dem Landkreis Heilbronn.

Tabelle 42: Einzelindikatoren und Veränderungen Innovationsindexcxlix

Landkreis / Jahr Innovationsindex (100%) Niveauindex (75%) Dynamikindex (25%)

Wert Rang Wert Rang Wert Rang

Main-Tauber-Kreis 2012 27,4 28 20,0 36 49,8 7

Main-Tauber-Kreis 2010 26,0 32 19,7 35 44,8 4

Main-Tauber-Kreis 2008 22,0 38 14,7 39 44,1 8

Heilbronn 2012 51,0 5 43,2 6 74,4 1

Heilbronn 2010 45,5 7 39,1 9 64,7 1

Heilbronn 2008 42,3 8 36,1 11 60,9 1

Hohenlohe 2012 26,7 30 20,7 34 44,9 16

Hohenlohe 2010 19,9 43 18,2 38 24,8 42

Hohenlohe 2008 22,6 37 18,2 38 35,6 27

Im Vergleich des Main-Tauber-Kreises mit einem weiteren Landkreis in der Region

verdeutlicht sich das gute Ranking des Main-Tauber-Kreises. Während der Main-Tauber-

Kreis knapp vor dem Hohnelohe Kreis liegt, differentierzt sich der Kreis vor allem durch seine

stärkere Dynamik.cl Hier liegt der Main-Tauber-Kreis deutlich vor dem Hohenlohe Kreis und

näher am Entwicklungstrend des Landkreis Heilbronn.cli

Generell kann also im Rahmen dieser Untersuchung ein noch positives Fazit für den Main-

Tauber-Kreis gezogen werden. Der Landkreis bietet vergleichsweise starke Positionen, die

ausgebaut werden können. Die Zukunftsrisiken des Landkreises, allem voran die Demogra-

fie, sowie rückläufige Innovationskraft und Dynamik müssen jedoch adressiert und deutlich

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verbessert werden. Daher bietet sich im Folgenden eine Betrachtung der Innovationsleistung

der Unternehmen und der Region an.

Abbildung 43 zeigt die Forschung und Entwicklung (F&E) Intensität von Unternehmen nach

Landkreisen im Jahr 2012. Die F&E Intensität bemisst sich dabei am Anteil des F&E Perso-

nals im Wirtschaftssektor an den Erwerbstätigen insgesamt.clii Hierbei zeigt sich für den

Main-Tauber-Kreis eine F&E Intensität unter 1% und damit deutlich unter dem Landesdurch-

schnittswert von 1,9%. Auch innerhalb der Region Heilbronn-Franken zeigen sich strukturelle

Unterschiede. Während der Main-Tauber-Kreis zusammen mit Schwäbisch-Hall und dem

Stadtkreis Heilbronn eine deutlich unterdurchschnittliche F&E Intensität aufweisen, kann der

Landkreis Hohenlohe zumindest eine fast durchschnittliche Intensität vorweisen. Spitzenrei-

ter in der Region ist der Landkreis Heilbronn mit einer F&E Intensität von deutlich über 3%

und damit fast dem doppelten Landeswert.

Abbildung 43: Forschungs- und Entwicklungsintensität der Unternehmencliii

Bei der Betrachtung der F&E Intensität im Regionenvergleich in Baden-Württemberg kommt

es dabei zu einer weiteren Besonderheit. In der Region Heilbronn-Franken kam es in den

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Jahren seit 2001 zu einer geradezu explosionsartigen Entwicklung des F&E Personals. Wäh-

rend die Region im Jahr 2001 noch 2,3% des gesamten F&E Personals in Baden-

Württemberg stellte, wuchs dieser Wert bis 2009 auf 7,8% an.

Gemessen am Basisjahr 1995 (=100) dieser Messung, entwickelte sich der Wert der F&E

Intensität von 92 im Jahr 2001 auf 388 im Jahr 2009, keine andere Region in Baden-

Württemberg konnte einen derartigen Zuwachs an F&E Personalintensität aufweisen.cliv Da-

mit weist die Region Heilbronn-Franken mit 7,8% nach der Region Stuttgart (43,5%) und

Rhein-Neckar (12,5%) den größten Anteil F&E Personal auf.clv Zwischen der Anzahl der in

der Forschung tätigen Mitarbeiter besteht ein direkter Zusammenhang und dem Innovations-

potential einer Region. Im Folgenden erfolgt daher die Betrachtung des Innovationsindex des

statistischen Landesamtes.

Innovationsindex

Im Rahmen eines internationalen und regionalen Vergleiches veröffentlicht das Statistische

Landesamt einen Innovationsindex. Eine Kennzahl anhand derer die Innovationsfähigkeitclvi

eines Landkreises, einer Region oder eines Landes mithilfe von mehreren Indikatoren ge-

messen wird.clvii Der Untersuchungsgegenstand der Studie ist neben dem europäischen Ver-

gleich das Bundesland Baden-Württemberg und die jeweiligen Kreise. Tabelle 44 listet die

untersuchten Indikatoren mit der jeweils dazugehörigen Bezugsgröße auf.

Tabelle 44: Indikatoren des Innovationsindexclviii

Indikator bezogen auf:

Interne FuE-Aufwendungen der Unternehmen

Bruttowertschöpfung der Wirtschaftsbereiche verar-beitendes Gewerbe und Grundstückswesen, Unter-nehmensdienstleistungen

FuE-Personal in Unternehmen die Erwerbstätigen in den Wirtschaftsbereichen ver-arbeitendes Gewerbe und Grundstückswesen, Un-ternehmensdienstleistungen

Beschäftigte in FuE-intensiven Industriezweigen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Beschäftigte in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Existenzgründungen in Hochtechnologiebranchen je Einwohner im Alter von 21 bis unter 60 Jahren

Veröffentlichte Patentanmeldungen aus Wirtschaft und Wissenschaft

aus Deutschen Patent- und Markenamt und aus Europäischen Patentamt

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Abbildung 45: Innovationsindex für die Regionen der Europäischen Unionclix

Betrachtet man die Ergebnisse für die Regionen der Europäische Union und Deutschlands,

in diesem Falle Bundesländer, ergibt sich folgendes Bild (Abb. 45): Die Bundesländer Ba-

den-Württemberg, Bayern und Berlin belegen bei dem Innovationsindex Spitzenplätze inner-

halb der Europäischen Union. Baden Württemberg belegt im Jahr 2012 wiederholt den ers-

ten Platz als innovationskräftigste Region Europas. Auf Platz 3 folgt Bayern, auf Platz 4 Ber-

lin. Unterbrochen wird das Spitzenranking nur von der Region ‚Ile de France‘ um Paris auf

Platz 2. In den Top 10 stehen 5 deutsche Regionen, neben den genannten Bundesländern

zusätzlich das Land Hessen und Hamburg.clx

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Vergleicht man wiederum die Vertiefungseben der Landkreise in Baden-Württemberg ergibt

sich jedoch ein differenzierteres Bild. So belegt zwar Baden-Württemberg als Ganzes den

europäischen Spitzenplatz, einige Landkreise fallen in der Detailbetrachtung sodann auf die

Mittelfeld- oder Hinterfeldgruppe im europäischen Maßstab zurück (Abb. 46).

Abbildung 46: Innovationsindex für die Land- und Stadtkreise von Baden-Württembergclxi

So befinden sich z.B. trotz der führenden Rolle der Region Stuttgart im Innovationsindex von

Baden-Württemberg der angrenzende Landkreis Esslingen und der Rems-Murr-Kreis im Mit-

telfeld der Innovationsindexskala. Eine ähnliche Abstufung in der Innovationsfähigkeit wird

auch in Bezug auf die Region Heilbronn-Franken ersichtlich. Während der Landkreis Heil-

bronn noch zum Vorderfeld gehört, fällt die Platzierung für den umgebenden ländlichen

Raum in die Gruppe Hinterfeld ab, inklusive dem Main-Tauber-Kreis

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Tourismus

Der Tourismus ist für die wirtschaftliche Gesamtsituation des Main-Tauber-Kreises von Be-

deutung.clxii Eine detaillierte Untersuchung des Wirtschaftsfaktors Tourismus aus dem Jahr

2012 erfolgte durch den Verband „Franken Tourismus“. Zu dieser Tourismusregion Franken

gehört auch der Main-Tauber-Kreis. Aus der Untersuchung ergibt sich ein Bruttogesamtum-

satz durch Tourismus im Main-Tauber-Kreis von 269 Millionen Euro.clxiii Setzt man diesen

Wert in Relation zur Bruttowertschöpfung des Landkreises entspricht dies einem Anteil an

der gesamten Bruttowertschöpfung von 6,1%, und der Bruttowertschöpfung des Dienstleis-

tungssektors von 11,6%.clxiv

Abbildung 47: Übernachtungsdichte in Baden Württemberg 2013 nach Kreisenclxv

Für den Tourismus und die

Marketingkommunikation ist

der Main-Tauber-Kreis unter

dem Synonym ‚Liebliches

Taubertal‘ bekannt. Unter dem

gleichen Synonym ist der Tou-

rismusverband des Main-

Tauber-Kreises (Liebliches

Taubertal e.V.) subsumiert.clxvi

Im Folgenden ist daher unter

dem Begriff „Liebliches Tau-

bertal“ nur das baden-

württembergische Teilgebiet

Main-Tauber-Kreis zu verste-

hen.

Aus der Untersuchung des

Wirtschaftsfaktors Tourismus

in Franken lassen sich weitere

Indikatoren für die Struktur

des Tourismus im Main-

Tauber-Kreis ableiten. Der

Gesamtumsatz von 269 Milli-

on Euro wird zu 47% aus Ta-

getourismus generiert, bei-

spielsweise im Einzelhandel,

Dienstleistung und Gastrono-

mie und zu 53% Umsatz aus

Übernachtungstourismus. Dieser setzt sich zusammen aus 41,5% Übernachtungen in ge-

werblichen Unterkünften, 8,7% privaten Unterkünften und zu 2,8% aus Übernachtungen auf

Campingplätzen.clxvii Gegenüber der letzten Untersuchung im Jahr 2008 konnte das Liebliche

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Taubertal einen Zuwachs des Gesamtumsatzes von 4% realisieren. Die durchschnittlichen

Tagesausgaben eines Übernachtungsgastes im Gebiet Liebliches Taubertal liegen bei 101,3

Euro, die durchschnittlichen Tagesausgaben eines Tagesgastes liegen bei 26,90 Euro. Da-

mit liegt die Region jeweils im Mittelfeld der Vergleichsgruppe der der Tourismusregion Fran-

ken und leicht unter dem Durchschnitt der Regionen von 110,7 Euro und 29,7 Euro respekti-

ve.clxviii

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für den Main-Tauber-Kreis spiegelt sich auch

in dem Messung der Übernachtungsdichte wider, siehe Abbildung 47. Hierbei zeigt sich,

dass der Main-Tauber-Kreis mit deutlichem Abstand vor den anderen Landkreisen der Regi-

on liegt. Die Übernachtungsdichte ist ein Gradmesser für die quantitative Bedeutung des

Tourismus in einer Region. Je mehr Übernachtungen in Relation zur ortsansässigen Bevöl-

kerung gebucht werden, umso höher wird tendenziell der Anteil touristisch induzierter Ar-

beitsplätze sein. Die Einnahmen aus dem Tourismus, die sich in der Regel nicht nur auf das

Beherbergungsgewerbe beschränken, sondern auch auf andere Branchen wie das Gaststät-

tengewerbe, den Einzelhandel oder verschiedene Dienstleistungsanbieter auswirken, dienen

damit zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Erhaltung und Stärkung der regionalen Wirt-

schaftskraft.clxix Berücksichtigt man ferner, dass 47% des Gesamtumsatzes im Tourismus

durch Tagesaufenthalte realisiert werden, verdeutlicht sich die Rolle des Tourismus als Wirt-

schaftsfaktor für den Main-Tauber-Kreis.

Tabelle 48: Beherbergungen im Reiseverkehr, Main-Tauber-Kreis seit 2004clxxclxxi

Die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor für den Landkreis rechtfertigt somit eine

genauere Betrachtung der Kapazitäten und deren tatsächlicher Auslastung (Tabelle 49). Da-

Jahr Betriebe Schlaf-

plätze

Ankünfte Übernachtungen Aufenthalts-

dauer

Aus-

lastung

Insgesamt Ausländer Insgesamt Ausländer

Anzahl Tage in %

2004 141 8817 241122 35220 887703 69729 3,7 31,7

2005 142 8733 247409 35640 870425 74751 3,5 31,3

2006 139 8747 249919 39618 876226 79279 3,5 31,2

2007 150 9024 262159 41065 925298 85327 3,5 31,8

2008 144 9141 264044 36279 920589 75558 3,5 31,2

2009 147 9391 262479 36963 903804 76047 3,4 29,9

2010 142 9559 257741 32605 889318 74914 3,5 29,4

2011 133 9186 265758 32392 917303 78548 3,5 31,8

2012 128 8814 266467 31672 892514 78574 3,3 32

2013 124 8760 255057 31962 867185 75587 3,4 31,3

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bei relativiert sich der zunächst positive Eindruck der Wirtschaftslage des Tourismus. Im Ver-

lauf der letzten 10 Jahre ist die Gesamtzahl der Beherbergungsbetriebe leicht rückläufig, bei

weithin konstanter Anzahl Übernachtungsgelegenheiten. Während die Gesamtzahl der An-

künfte ebenfalls weithin konstant ist, sinkt gleichzeitig die Anzahl der Übernachtungen. Dies

spiegelt sich in einem veränderten Reiseverhalten wider, es lässt sich ein Trend hin zu kür-

zeren Aufenthaltsdauern erkennen. Auffällig ist der Auslastungsgrad der nur knapp über 30%

und damit etwa 10 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt für die Hotelindustrie liegt.clxxii

Insbesondere die vergleichsweise niedrige Auslastung sollte Anlass sein, das touristische

Angebot der Region zu erweitern und ein ganzjähriges Angebot abzubilden, um so für eine

nachhaltige, höhere Auslastung der Beherbergungswirtschaft in der Region zu sorgen. Ins-

gesamt lässt sich der Tabelle 48 entnehmen, dass sich das touristische Angebot an die in-

ländischen Kurzurlauber richten sollte. Hierbei profitiert der Main-Tauber-Kreis insbesondere

von der bereits bestehenden touristischen Infrastruktur.

Tourismus im Zuge des demografischen Wandels

Weitere Entwicklungsmöglichkeiten für den Tourismus im Main-Tauber-Kreis könnten sich

durch die demografische Entwicklung in Deutschland ergeben. Studien gehen davon aus,

dass sich durch den demografischen Wandel und den damit verbundenen älteren Reisen-

den, insbesondere das Inlandsreiseaufkommen reduziert.clxxiii Dies bedeutet für inländische

Reiseziele, wie das Liebliche Taubertal, die Notwendigkeit einer frühzeitigen Positionierung.

Hierzu gehört zum Beispiel die Profilierung durch zielgruppengerechte (Senioren) Angebote.

Vorteilhaft für den Main-Tauber-Kreis ist die Entwicklung eines verstärkten Stellenwerts der

Bereiche Kultur, Natur und Gesundheit im Bereich der Inlandsreisen.clxxiv

Hier ist das Liebliche Taubertal bereits sehr gut aufgestellt. Eine klare Kommunikation und

Marketing dieser Faktoren könnten es der Region ermöglichen, durch den demografischen

Wandel und trotz rückläufiger Inlandsreisen zu profitieren und den Wirtschaftsfaktor Touris-

mus auszubauen. Die Tourismusregion ‚Tourismus Franken‘, zu der das Liebliche Taubertal

gehört, widmet sich diesem Thema bereits.clxxv Hierbei wird besonderer Fokus auf die Bevöl-

kerungsgruppe der „Silver Ager“ gelegt. Prognosen zufolge werden bis zum Jahr 2030 die

Gruppe der 60+ Jährigen etwa 25% mehr Urlaubsreisen unternehmen. Zu den Zielinteressen

dieser Gruppe Reisenden gehören Wander- und Radmöglichkeiten, Wellness und Gesund-

heit, sowie Barrierefreiheit.clxxvi Auch hier verfügt der Main-Tauber-Kreis über eine sehr gute

Ausgangslage für zukünftige Entwicklung. Durch die bestehende Infrastruktur gerade im Be-

reich Rad- und Wanderwege wäre es dem Main-Tauber-Kreis möglich die Generation der

Silver Ager für den Kurztourismus in der Region zu gewinnen. Das sehr gute Radwegenetz

in der Region erlaubt es auch sportlich orientierten Tourismus in der Region weiter auszu-

bauen.

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Zusammenfassung und Fazit

Die Betrachtung des Themengebietes Wirtschaft und Tourismus zeigt zunächst eine sehr

gute wirtschaftliche Ausgangslage für den Main-Tauber-Kreis. Die Wertschöpfung des Land-

kreises kann ein kontinuierliches, gesundes Wachstum aufweisen und auch nach der global

Finanz-und Wirtschaftskrise 2009 konnte sich die Wirtschaft im Landkreis sehr schnell erho-

len. Die Arbeitslosenquote ist vergleichsweise gering und die Struktur der Beschäftigten nach

Branchen spricht für wissensintensive Beschäftigungsverhältnisse. Die größte Herausforde-

rung für den Wirtschaftsstandort stellt nach momentanen Prognosen der zu erwartende

Fachkräftebedarf, der sich zu einem Mangel ausweiten könnte, dar. Dieser wird, getrieben

vor allem durch die demografische Veränderung in der Gesellschaft, gerade im ländlichen

Raum deutlich spürbar sein. Ob und in welchem Umfang der Main-Tauber-Kreis die europäi-

sche Arbeitnehmerfreizügigkeit nutzen kann um dem entgegenzutreten bleibt abzuwarten.

Für die Region sprechen eine hohe Verfügbarkeit von Gewerbeflächen mit gutem Infrastruk-

turanschluss, Nähe zu Oberzentren und günstigen Anschaffungskosten, was für die sukzes-

sive Ansiedlung von Unternehmen vorteilhaft sein kann. Ebenso günstig sind die Kreditrisi-

koindikatoren der Region, was für eine sehr solide Wirtschaftskraft spricht.

Im bundesweiten Vergleich zeichnet sich für den Main-Tauber-Kreis ein vergleichbares Bild

ab. Im Vergleich der Regionen nach Zukunftschancen schneidet der Main-Tauber-Kreis im

Mittelfeld ab, was primär an den Herausforderungen durch den demografischen Wandel

liegt, hier hat sich die Situation in den vergangenen Jahren konstant verschlechtert. Der

Landkreis punktet durch hohen Wohlstand, Stärke des Standortes und Innovation. Gerade in

letzterem Faktor ist der Main-Tauber-Kreis sehr gut aufgestellt und profitiert dabei von der

Innovationskraft des Bundeslandes Baden-Württemberg im Allgemeinen. Jedoch ist diese im

Main-Tauber-Kreis im Landesvergleich unterdurchschnittlich. Während das Bundesland im

europaweiten Vergleich den Spitzenplatz belegt, befindet sich der Main-Tauber-Kreis im Hin-

terfeld innerhalb Baden-Württembergs. Dies spiegelt sich auch in einer geringen, gar zu ge-

ringen, F&E Intensität der Unternehmen wider, was indirekt oder direkt mit dem demografi-

schen Wandel, Wissensverlust und Fachkräftemangel zusammenhängen könnte. Erfreulich

ist dabei in der Einzelbetrachtung des Innovationsindex das positive Entwicklungspotential

des Main-Tauber-Kreis.

Der Tourismus ist für die Wirtschaft des Landkreises von großer Bedeutung und birgt nach

aktuellen Erkenntnissen ein noch großes, ungehobenes Entwicklungspotential. Der Main-

Tauber-Kreis verfügt über eine hohe Übernachtungsdichte und profitiert von der geografi-

schen Lage und guter touristischer –Infrastruktur. Auch hier gilt es den Auswirkungen des

demografischen Wandels frühzeitig zu begegnen. So werden in Zukunft Themen wie Ge-

sundheitstourismus, Barrierefreiheit, Wellnessurlaub und Alljahresangebote verstärkte

Wachstumstreiber. Dadurch könnte man insbesondere die Auslastungslage der Beherber-

gungsbetriebe in der Region steigern und somit ein nachhaltiges Wachstum des Tourismus

als Wirtschaftsfaktor ermöglichen.

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Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Wirtschaft und Tourismus

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen bilden einen Grundstock für die wei-

tere Diskursphase im Rahmen einer Strategieentwicklung für den Main-Tauber-Kreis. Grund-

lage für diese Handlungsempfehlungen sind zum einen die genannten Workshops (siehe

Kapitel 2) mit den verschiedenen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Zum

anderen sind in diese Handlungsempfehlungen einzelne Aspekte aus den leitfadengestütz-

ten Experteninterviews (ebenda) eingeflossen.

Regiopole als neues Konzept in der Raumordnungspolitik in Deutschland.clxxvii

Erhalt und Ausbau der Innovationskraft der Unternehmen in der Region.

Standortbewerbung und Marketing für die Region.

Bestandspflege der Unternehmen und Betriebe.

Anreize für Neuansiedlungen und Förderung von Existenzgründungen.

Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur.

Ausbau und Pflege von Rad- und Wanderwegen.

Anpassung des touristischen Angebotes an eine älter werdende Gesellschaft.

Entwicklung von Ganzjahresangeboten und Gesundheitsarrangements.

Slogan Entwicklung: „Die Spitze Baden-Württembergs“.

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8. Gesundheit

Im nachfolgenden Kapitel wird zunächst die Versorgungslage im Bereich Medizin und Ge-

sundheit betrachtet. Aus den daraus resultierenden Erkenntnissen werden Möglichkeiten

aufgezeigt, wie die Gesundheitsinfrastruktur ausgeweitet werden könnte, insbesondere im

Hinblick auf die medizinische Versorgung in ländlichen Räumen wie dem Main-Tauber-Kreis.

Die Entwicklung eines Gesundheitsclusters im Main-Tauber-Kreis wird skizziert, sowie die

Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Gesundheitsversorgung.

Versorgungslage

Die ärztliche Versorgungslage im Main-Tauber-Kreis ist in nachfolgender Tabelle zusam-

mengefasst (Tabelle 49). Insgesamt lässt sich feststellen, die Versorgungslage im Main-

Tauber-Kreis ist grundsätzlich gut und liegt nur leicht hinter den Durchschnittswerten des

Bundeslandes. Dabei zeigt sich insbesondere, dass die Versorgungsdichte durch hauptamt-

liche Ärzte in einem Krankenhaus im Main-Tauber-Kreis überdurchschnittlich gut ausgeprägt

ist, die Versorgung durch freie Ärzte hingegen unterdurchschnittlich.clxxviii

Tabelle 49: Ärztliche Versorgungslage Main-Tauber-Kreis 2008-2012clxxix

Ärztliche Versorgung seit 2008

Merkmal 2008 2009 2010 2011 2012

Berufsausübende Ärzte insgesamt 547 572 583 588 604

darunter in freier Praxis 201 201 197 193 192

im Krankenhaus 311 330 343 340 356

Behandelnd tätige Zahnärzte insgesamt 104 107 104 104 105

darunter in freier Praxis 86 84 81 77 77

Auf … Einwohner kamen am Jahresende

ein Arzt 247 235 229 222 215

ein Arzt in freier Praxis 671 668 677 676 676

ein hauptamtlicher Krankenhausarzt 434 407 389 384 365

ein behandelnd tätiger Zahnarzt 1297 1254 1282 1254 1237

darunter in freier Praxis 1569 1598 1646 1694 1686

Gerade bei der Betrachtung der ärztlichen Versorgung durch Ärzte in freien Praxen zeigt sich

eine teilweise unterdurchschnittliche Versorgungslage im Main-Tauber-Kreis. Insbesondere

bei der Versorgung mit Frauen-, Kinder- und Zahnärzten liegt der Versorgunglage im Land-

kreis hinter der durchschnittlichen Versorgungslage im Bundesland. Umgekehrt hingegen ist

die Versorgungslage durch Internisten und Allgemeinmediziner im Landkreis besser (Tabelle

50).clxxx

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Im Bereich der Apothekenversorgung zeigt sich für den Main-Tauber-Kreis ein seit 1991

praktisch unverändertes Bild. Die Anzahl der Apotheken ist in den letzten 20 Jahren fast

konstant geblieben und liegt per 2014 bei 35 Apotheken im Landkreis. Dies entspricht einer

Apothekenversorgung von 3711 Einwohnern per Apotheke. Die Apothekendichte ist mit 0,3

Apotheken per 10 km² konstant, darüber hinaus existiert im Main-Tauber-Kreis eine Kran-

kenhausapotheke.clxxxi

Ein Vergleich der Apothekendichte mit anderen Landkreisen, gemessen an der absoluten

Anzahl der Apotheken, bietet sich auf Grund der geringen Bevölkerungsdichte und großen

Fläche des Main-Tauber-Kreises nicht an. Betrachtet man jedoch die Versorgungslage ge-

messen in Einwohner per Apotheke zeigt sich für den Main-Tauber-Kreis eine sehr gute Ver-

sorgungslage. Im gesamten Gebiet des Nord-Osten Baden-Württembergs gibt es keinen

Landkreis mit einer besseren Versorgungslage, lediglich der Stadtkreis Heilbronn kann mit

einer Versorgungslage von 3467 Einwohnern per Apotheke eine bessere Apothekenversor-

gung aufweisen. Die Versorgungssituation im Main-Tauber-Kreis liegt damit deutlich über

dem Landesdurchschnitt (4023 Einw./Apo.) und dem Durchschnitt des Regierungsbezirks

Stuttgart (4336 Einw./Apo.).clxxxii

Tabelle 50: Ärztliche Versorgung in freier Praxis Main-Tauber-Kreis 2008-2012clxxxiii

Ärztliche Versorgung in freier Praxis seit 2008

Merkmal 2008 2009 2010 2011 2012

Allgemeinärzte/praktische Ärzte 80 80 79 75 74

Internisten 34 34 34 37 38

Frauenärzte 14 14 13 13 13

Kinderärzte 9 9 9 8 8

Zahnärzte 86 84 81 77 77

Auf … Einwohner kamen am Jahresende

ein Allgemeinarzt/praktischer Arzt 1687 1678 1688 1739 1755

ein Internist 3969 3947 3922 3525 3417

ein Frauenarzt 9639 9587 10258 10033 9988

ein Kinderarzt 14993 14912 14817 16304 16230

ein Zahnarzt 1569 1598 1646 1694 1686

Gesundheitsstruktur und demografischer Wandel

Im Bereich Krankenhausversorgung ist der Main-Tauber-Kreis gut aufgestellt. Die insgesamt

sechs Krankenhäuser (Stand 2014) verfügen über insgesamt 1.056 Plätze. Schwerpunkte

der Grundversorgung bilden das Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim mit 434 Belegbet-

ten, das Kreiskrankenhaus Tauberbischofsheim mit 235 Belegbetten und das Rotkreuzkran-

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kenhaus Wertheim mit 182 Belegbetten. Fachgebiete der Klinikinfrastruktur im Landkreise

liegen in den Bereichen innere Medizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Nuklearmedizin,

Psychiatrie, Psychosomatische Medizin. Besondere Aufgaben erfüllen die Krankenhäuser

zusätzlich im Bereich der Geriatrie und der Schlaganfallversorgung.clxxxiv

Abbildung 51: Anteil der Hausärzte über 60 Jahre in Baden Württemberg per 2011clxxxv

Der demografische Wandel macht sich jedoch insbesondere bei der Versorgung durch nie-

dergelassene Ärzte außerhalb der Kliniken bemerkbar und stellt hier eine Bedrohung für die

strukturell sehr gute Gesundheitsversorgung in der Region dar.clxxxvi 74% der Hausärzte im

Main-Tauber-Kreis sind 50 Jahre und älter, davon 24% über 60 Jahre; 60% der Fachärzte

sind 50 Jahre und älter, davon 17% über 60 Jahre. Aus Abbildung 51 verdeutlicht sich eine

noch nicht akute Bedrohungslage für die Versorgung im Main-Tauber-Kreis, jedoch stehen

die Zeichen ungünstig und es droht eine Ausdünnung der Versorgungslage. Insbesondere

für die Sicherstellung der flächendeckenden, ambulanten hausärztlichen Versorgung müssen

hierzu Maßnahmen ergriffen werden.clxxxvii

Aber auch im Bereich der Krankenhausversorgung und der Pflegeleistungen ist davon aus-

zugehen, dass der demografische Wandel spürbar wird. So steigt mit dem Durchschnittalter

auch die Inanspruchnahme der Krankenhausversorgung. Ab dem 50. und speziell ab dem

60. Lebensjahr steigen die Ausgaben für Krankenhausleistungen exponentiell an (Abb. 52).

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Abbildung 52: Altersspezifische Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungclxxxviii

Betrachtet man nun die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Main-Tauber-Kreis (sie-

he Kapitel 4) und die Tatsache, dass in den kommenden Jahren die Altersgruppe der 60-85

Jährigen die größte Bevölkerungsgruppe stellen, verdeutlicht sich die Notwendigkeit des

Erhaltens und des Ausbauens der Gesundheitsinfrastruktur.clxxxix Bereits die IREUS Studie im

Jahr 2011 betont die Notwendigkeit der Gesundheitsinfrastruktur für den ländlichen Raum,

im Hinblick auf die Erreichbarkeit von Hausärzten, Apotheken und Kliniken. Der Main-

Tauber-Kreis ist im IREUS Bericht noch gut aufgestellt und liegt im Vergleich der ländlichen

Räume Baden-Württembergs im oberen Mittelfeld.cxc Auch eine mobile, ambulante Hausarzt-

versorgung könnte es ermöglichen, die Erreichbarkeit der medizinischen Betreuung der au-

ßerhalb der Mittelzentren gelegenen Bereiche zu verbessern. Erste Beispiele aus den letzten

Jahren zeigen, dass innovative Lösungen durch Zweitpraxen, mobile Arztversorgung und

dergleichen möglich sind.cxci Leider scheitern diese Lösungsentwürfe speziell für den ländli-

chen Raum oftmals an bürokratischen Hürden.cxcii Somit ist das aktive Handeln der lokalen

wie regionalen Verwaltungsbehörden notwendig, es gilt dabei innovative Konzepte der

Grundversorgung im Rahmen der Gestaltungsmöglichkeiten aktiv zu unterstützen.

Eine besondere Rolle innerhalb der Gesundheitsinfrastruktur im Main-Tauber-Kreis spielt die

Stadt Bad Mergentheim. Dir Stadt konnte durch ihre vier natürlichen Heilquellen, sogenannte

Bittersalzquellen bereits seit 1829 einen Kurbetrieb errichten. Aus den Anfängen des Kurbe-

triebs entstand im Jahr 1926 das offizielle Prädikat „Bad“ Mergentheim. Bis heute konnte

sich die Stadt als Gesundheitsstadt etablieren und gilt mit knapp einer Millionen Übernach-

tungen jährlich als größtes Heilbad in Baden Württemberg.cxciii 12 Unterkünfte und Kurklini-

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ken sind aktuell in Bad Mergentheim in Betrieb, zuzüglich einer die Kurmedizin übergreifend

verwaltenden Kurverwaltung sowie Kurinstitut im Kurpark. Der Stadt Bad Mergentheim ist es

dabei gelungen den Zeitgeist der medizinischen Wellness aufzugreifen und sich als Wellness

Kurort zu etablieren.cxciv

Gesundheitscluster

Eine Möglichkeit zur Verstärkung der Gesundheitsinfrastruktur und Abstimmung insbesonde-

re im Klinikbereich könnte die Etablierung eines Gesundheitsclusters in der Region sei. Erste

Bemühungen dieser Art gibt es seitens der IHK Heilbronn-Franken durch die Schaffung einer

Anlaufstelle für die Gesundheitsregion Heilbronn. Der Main-Tauber-Kreis tritt bei dieser Initia-

tive jedoch nicht in Erscheinung.cxcv Dies zeigt sich auch und gerade in Bemühungen der

Trennung der Regionen Heilbronn und der Landkreise Hohenlohe, Main-Tauber-Kreis und

Schwäbisch-Hall hinsichtlich Gesundheitsversorgung und ärztlicher Bedarfsplanung.cxcvi

Insbesondere in Hinblick auf die starke Entwicklung des Tourismusverhaltens und des Ge-

sundheits- bzw. Wellnesstourismuscxcvii kann es für die wirtschaftliche Entwicklung des Ge-

sundheitssektors im Main-Tauber-Kreis vorteilhaft sein, die Außenkommunikation zu verstär-

ken und somit die Marke Gesundheit für die Region zu etablieren und zu verstärken. Insbe-

sondere des Gesundheitsmittelzentrum Bad Mergentheim könnte hier federführend wirken.

Hierzu gibt es im Main-Tauber-Kreis seit dem Jahr 2012 erste Bestrebungen, mit der Grün-

dung des Gesundheitsnetzwerkes Main-Tauber in Bad Mergentheim, zur Formalisierung des

Gesundheitsclusters und Koordination bestehender Strukturen.cxcviii

Dies erfolgte im Zuge der ersten Gesundheitskonferenz Main-Tauber 2012, durch den Hoch-

schulcampus Bad Mergentheim und das Landratsamt.cxcix Als einer der wesentlichen Hand-

lungsfelder stelle sich dabei die Etablierung der Marke Gesundheit heraus. Ziel des Gesund-

heitsclusters ist die stärkere Vernetzung der Gesundheitsbranche in der Region, der Begeg-

nung des Fachkräftemangels, sowie die Entwicklung der medizinischen Kompetenz. Dabei

ist der Gesundheitsmarkt bereits als zu bearbeitender Zukunftsmarkt identifiziert worden.cc

Weiterführende Maßnahmen sind momentan nicht absehbar. Obgleich der Cluster die Auf-

nahmen in das Verzeichnis der Clusterregionen des Landes Baden-Württemberg anstrebt,

liegt zum aktuellen Stand der Studie noch keine Außenkommunikation des Clusters vor.

Als Best Practice Beispiele für die erfolgreiche Entwicklung von Gesundheitsclustern dienen

hierbei zwei Regionen in Deutschland im Besonderen: Zum einen die Initative „Medical Val-

ley Nürnberg“, dieser Gesundheits- und Medizincluster gilt als absolute Spitzenregion in der

Medizintechnik in Deutschland und bindet lokale Kliniken intensiv in die Entwicklung mit

ein.cci Zum anderen ist innerhalb Baden-Württemberg die Gesundheitsregion Kinzigtal als

vergleichbarer ländlicher Raum in der Etablierung eines Gesundheitsclusters hervorzuheben.

Im Kinzigtal steht weniger die technologisch/medizinische Entwicklung im Vordergrund, son-

dern die Gesundheitsdienstleistung und Etablierung als attraktive Gesundheitsregion für Pa-

tienten sowie junge Ärzte.ccii Gerade die Leitidee des Kinzigtals auf Prävention zu setzen und

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die körperliche wie geistige Gesundheit zu erhalten, ist im Hinblick auf die Themengebiete

Gesundheitstourismus, demografischer Wandel und ambulante Versorgung als Best Practice

von Bedeutung.

Zusammenfassung und Fazit

Bei der Betrachtung des Main-Tauber-Kreis hinsichtlich des Untersuchungsgebiets Gesund-

heit zeigt sich ein aktuell positives Bild. Der Landkreis verfügt über eine gute Gesundheitsinf-

rastruktur, profitiert von dem Gesundheitszentrum Bad Mergentheim und weist eine sehr

gute Krankenhausinfrastruktur auf. Jedoch zeigen sich auch hier konkrete Herausforderun-

gen für die weitere Entwicklung insbesondere durch den demografischen Wandel. Dieser

wirkt sich zweifach negativ aus – zum einen durch offene Nachfolgefragen bei der Arztver-

sorgung, insbesondere im Bereich der ambulanten Hausarztversorgung, zum anderen durch

die Überalterung der Gesellschaft und dem zu erwartenden Anstieg von Krankenhausauf-

enthalten. Die Versorgung des ländlichen Raumes insbesondere außerhalb der Mittelzentren

erfordert neue Lösungsansätze, die nach Möglichkeit durch die Behörden zu unterstützen

sind. Deutliche Wachstumspotentiale liegen in der Etablierung des Landkreises als Gesund-

heitsregion, sowie der Etablierung und nachhaltigem Ausbau eines Gesundheitsclusters.

Dies ermöglicht sowohl die Steigerung der Attraktivität der Region als Standort für junge Me-

diziner, als auch die Attraktivität als Standort für Gesundheits- und Wellnesstourismus,

wodurch sich der Wirtschaftsfaktor Gesundheit verstärken lässt.

Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Gesundheit

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen bilden einen Grundstock für die wei-

tere Diskursphase im Rahmen einer Strategieentwicklung für den Main-Tauber-Kreis. Grund-

lage für diese Handlungsempfehlungen sind zum einen die genannten Workshops (siehe

Kapitel 2) mit den verschiedenen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Zum

anderen sind in diese Handlungsempfehlungen einzelne Aspekte aus den leitfadengestütz-

ten Experteninterviews (ebenda) eingeflossen.

Entwicklung eines Förderprogramms für Landärzte.

Mobile Arztversorgung.

Etablierung des Gesundheitsclusters:

Marke ‚Gesundheit‘

Stärkung der Wertschöpfung

Fachkräfteanwerbung

Aus-, Fort-, und Weiterbildung.

Gesundheitskonferenzen.

Entwicklung für die Angebote der Seniorengeneration (Bsp. Sport- und Präventionsangebote).

Einrichten von Ersthelfern vor Ort.

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9. Umwelt, Energie, Landwirtschaft

Umwelt

Per Mai 2014 existieren im Regierungsbezirk Stuttgart 255 Naturschutzgebiete, mit einer

Gesamtfläche von 14.373,50 ha, was einem Flächenanteil von 1,4% entspricht.cciii Auf den

Main-Tauber-Kreis entfallen davon 35 Naturschutzgebiete, von denen im Jahr 2012 sechs

Gebiete bereits das 25 jährige Bestehen aufweisen konnten.cciv Damit nimmt der Main-

Tauber-Kreis innerhalb des Regierungsbezirks eine herausragende Stellung ein. Mehr Na-

turschutzgebiete (42) kann lediglich der Ostalbkreis aufweisen. Dennoch zeigt sich, dass die

vorhandenen Naturschutzgebiete im Main-Tauber-Kreis bei der Flächenbetrachtung eher

begrenzt ausfallen. So erstrecken sich die 35 Naturschutzgebiete insgesamt auf eine Fläche

von 1029,49 ha, dies entspricht einem Flächenenteil von 0.79%, einem Wert der im Regie-

rungsbezirk nur noch von den Landkreisen Heilbronn (0,36%) und dem Hohenlohenkreis

(0,63%) unterboten wird. Zum Vergleich: Die 42 Naturschutzgebiete des Ostalbkreises um-

fassen insgesamt 2051,20 ha und entsprechen 1,36% der Gesamtfläche.ccv Im Juli 2012 ver-

abschiedete die Landesregierung Baden-Württemberg die Naturschutzstrategie 2020.

Schwerpunkt dieser Strategie ist die international angestrebte Reduktion des Verlusts an

Biodiversität und der Erhalt des Naturkapitals.ccvi Dies Umfasst für das Land Baden-

Württemberg auch die deutliche Ausweitung der Naturschutzgebiete und deren Flächen,

Minimalziel ist dabei die Annäherung an den Bundesdurchschnitt von 3,3 Flächenprozent

Naturschutzgebiete, aktuell liegt Baden-Württemberg bei 2,4%.ccvii Es ist also in den kom-

menden Jahren mit einer Ausweitung der Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete zu

rechnen, nachdem deren Entwicklung in den letzten zehn Jahren tendenziell stagnierte.ccviii

Dem Main-Tauber-Kreis kommt dabei eine besondere, geografische Gelegenheit zu Gute.

Zum einen weist der Main-Tauber-Kreis eines der größten, zusammenhängenden Biotope

auf, zum anderen weist der Kreis auch die größte Anzahl naturschutzgebietswürdiger Flä-

chen auf. ccix Der Umwelt- und Naturschutz wird für den Main-Tauber-Kreis auch in Zukunft

von Bedeutung sein.

Für die operative Umsetzung der Naturschutzvorhaben und Bestandspflege ist im Main-

Tauber-Kreis der Landschaftspflegeverband federführend. Im Jahr 2000 wurde der Kommu-

nale Landschaftspflegeverband Main-Tauber e.V. innerhalb des Landratsamtes geschaffen.

Dieser umfasst alle 18 Städte und Gemeinden des Main-Tauber-Kreises und dessen Kern-

aufgabe ist die Pflege von Kultur- und Erholungslandschaften, um zur Erhaltung der natürli-

chen Lebensgrundlagen und zur Stärkung des ländlichen Raums beizutragen.ccx Hervorge-

gangen ist der Landschaftspflegeverband aus einem Projekt zur Pflege der Trockenhänge,

welche von 1989 bis Ende 1999 durchgeführt wurde und in dessen Anschluss der Verband

gegründet wurde.ccxi Der Erhaltung der für das Taubertal charakteristischen Trockenhänge

kommt innerhalb der Landschaftspflege besondere Bedeutung zu. Das Landesamt für die

Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes unterstreicht die Wichtigkeit die-

ser Landschaftspflege und stellt die Arbeit des kommunalen Landschaftspflegeverbandes

Main-Tauber als Good Practice heraus.ccxii Diese arteinreichen Trockenhänge mit ihrem viel-

fältigen Mosaik aus Stein, Obstbäumen, Wiesen und Hecken sind charakteristisch für das

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namensgebende, liebliche Landschaftsbild des Taubertals. Die Pflege der Trockenhänge

innerhalb der Naturschutzgebiete begann bereits 1989 und durch die kontinuierliche Pflege

und Konservierung der Natur- und Kulturlandschaft war es dem Main-Tauber-Kreis möglich,

einen nachhaltigen, touristischen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.ccxiii Die weitere Stärkung

und der Ausbau des Landschaftspflegeverbandes und damit des Naturschutzes in der Regi-

on sollte daher vorangetrieben werden.

Energie

Im folgenden Abschnitt wird die Energiesituation im Main-Tauber-Kreis, insbesondere hin-

sichtlich der Erzeugung erneuerbarer Energien (Abb. 53) betrachtet. Am 06. Juli 2011 be-

schloss der Deutsche Bundestag die Ziele der ‚Energiewende in Deutschland‘. Demnach ist

angestrebt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtstromerzeugung bis 2020 auf

35% und bis 2050 auf mindestens 80% zu erhöhen.ccxiv Der Main-Tauber-Kreis übertrifft die

Zielsetzung für 2020 bereits heute deutlich.

Abbildung 53: Erneuerbare-Energien-Mix Main-Tauber-Kreis 2014ccxv

Aktuell (stand 02/2014) produziert der Main-Tauber-Kreis 44% des Stroms aus erneuerbaren

Energien. Damit liegt der Landkreis deutlich über dem Durchschnitt der Bundesrepublik

(23%) und noch deutlicher über dem Durchschnitt Baden-Württembergs (14%) und dem Re-

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gierungsbezirk Stuttgart (12%).ccxvi Bereits im Jahr 2012 gehörte der Main-Tauber-Kreis zu

den Top fünf Erzeugern erneuerbarer Energie in Baden-Württemberg.ccxvii Innerhalb des Re-

gierungsbezirks Stuttgart liegen die Landkreise Main-Tauber und Schwäbisch Hall

(44%/45%) praktisch gleichauf und mit deutlichem Abstand an der Spitzengruppe, gefolgt

von Heidenheim (36%) und dem Hohenlohekreis (24%). Zu den weiteren Spitzenregionen

der erneuerbaren Energien in Baden Württemberg gehören die Alb-Donau Kreis (46%), Bi-

berach (43%), sowie der an Main-Tauber-Kreis angrenzende Neckar-Odenwald Kreis

(46%).ccxviii

Die Einzelbetrachtung des Main-Tauber-Kreis zeigt deutlich, dass Solarenergie und Wind-

kraft die Hauptbestandteile der erneuerbaren Energien ausmachen, mit respektive 40,5%

und 39,4%. Wasserkraft und Biomasse sind mit jeweils 11,1% und 8,9% im Energiemix ver-

treten, ferne eine Klärgasanlage. Der Solarstrom wird aus 6946 Einzelanlagen gewonnen,

mit einer Spitzenlast (peak) von 175 MW, die Windkraft aus insgesamt 83 Anlagen mit einer

Spitzenlast von 134 MW. Insgesamt produziert der Main-Tauber-Kreis 444.811 MWh im

Jahr, gegenüber einem Gesamtstromverbrauch von 1.017.403 MWh/Jahr.

Abbildung 54: Anschlussleistung (peak) in kW nach Energietypen Main-Tauber-Kreisccxix

Bei der Struktur des erneuerbaren Energie-Mix im Main-Tauber-Kreis fallen zusätzlich zwei

Faktoren auf. Zunächst ist der rapide Ausbau der installierte Photovoltaik in den letzten Jah-

ren (Abb. 54) augenscheinlich. Den aktiven Ausbau der Photovoltaik unterstütz der Main-

Tauber-Kreis vor allem durch die eigene Energieagentur des Kreises. Diese bündelt die

Kompetenz zum Thema erneuerbare Energien im Landkreis.ccxx

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Zusätzlich unternimmt der Landkreis verstärkte Bemühungen im Bereich Bioenergie, zur

Entkopplung der kommunalen Wärmeversorgung von fossilen Brennstoffen. In der Bioener-

gieregion HOT sind die Landkreise Hohenlohe, Necker-Odenwald und Main-Tauber-Kreis

vereint und bilden so einen überkommunalen Cluster der Bioenergie. Das Gemein-

schaftsprojekt gilt als eine der 25 Modellregionen für Bioenergie in Deutschland.ccxxi Den ers-

ten großen Erfolg konnte die Modellregion 2014 mit der Inbetriebnahme der ersten Holzgas-

anlage in der Region realisieren, dieser sollen weitere Anlagen folgen.ccxxii

Abbildung 55: Verteilung nach Anlagengrößen (nach kW peak) im Main-Tauber-Kreisccxxiii

Der zweite wesentliche Faktor liegt in der der Anschlussleistung (peak) der bestehenden

Anlagen (Abb. 55). Hierbei fällt insbesondere auf, dass im Bereich der großen, energieer-

zeugenden Anlagen ab 1 MW Anschlussleistung die Windkraftanalgen dominieren. Diese

Anlagen verfügen zum Teil über eine Anschlussleistung von 20 MW und mehr. Dabei stellen

sich die mit den Windparks in dieser Größenordnung üblichen Herausforderungen ein, ins-

besondere hinsichtlich der Netzanbindung.ccxxiv Auch die Finanzierung solcher Anlagen stellt

oftmals eine Herausforderung dar,ccxxv was den Ausbau künftiger Anlagen erschweren könn-

te. Ebenfalls bleibt abzuwarten, wie sich die kürzlich beschlossenen Änderungen am Erneu-

erbare-Energien Gesetz (EEG) auf die Struktur der Anlagen im Main-Tauber-Kreis auswir-

ken.ccxxvi

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Landwirtschaft

Zunächst erfolgt die Betrachtung der Struktur der Landwirtschaft im Main-Tauber-Kreis. Die

Strukturdaten sind folgend in Tabelle 56 zusammengefasst. Anschließend erfolgt die Be-

trachtung des Wandels der Landwirtschaft im Allgemeinen und in Bezug auf den Main-

Tauber-Kreis im Besonderen. Abschließend wird auf die Situation des Main-Tauber-Kreises

als Weinbauregion eingegangen.

Tabelle 56: Strukturdaten zur Landwirtschaft im Main-Tauber-Kreis per 2013ccxxvii

Gemeinden 18

Flächennutzung Bodennutzung

Siedlungs- und Verkehrsfläche 14.126 Ackerland 59.094

dav. Gebäude- und Freiflächen 5.496 Dauergrünland 8.022

dav. Erholungsflächen 587 Obstanlagen 77

dav. Verkehrsflächen 7.822 Rebflächen 714

Landwirtschaftsfläche 75.357 Baumschulen 89

Waldfläche 38.624 Landwirtschaftl. genutze Fläche 68.046

Bodenfläche insgesamt 130.441 Wald 2.132

Landwirtschaftliche Ausrichtung Betriebsfläche insgesamt 71.117

Ackerbaubetriebe 692 Viehbestände

Gartenbaubetriebe 12 Pferde 817

Dauerkulturbetriebe 200 Rinder 20.347

Weideviehbetriebe 179 Dar. Milchkühe 6.491

Veredelungsbetriebe 132 Schweine 150.540

Verbundbetriebe 337 Dar. Zuchtsäue 19.664

Betriebe insgesamt 1552 Dar. andere Schweine 59.852

Erwerbscharakter Schafe 3.629

Haupterwerb 34 Legehennen 32.671

Nebenerwerb 66 Gesamtvieh / 100 ha LF 45

Größenklassen Durchschnittsbestände

Betriebe unter 5 ha 173 Milchkühe 26

5 bis unter 10 ha 183 Andere Schweine 139

10 bis unter 20 ha 303

20 bis unter 50 ha 465

50 bis unter 100 ha 255

100 und mehr ha 173

Durchschnittliche Betriebsgröße in ha 44

Strukturwandel

Die Landwirtschaft in Deutschland befindet sich bereits seit über 50 Jahren in einem grund-

legenden Strukturwandel.ccxxviii Dieser Strukturwandel ist durch die Verschiebung der Produk-

tionsfaktoren Arbeit und Kapital getrieben, so führte die anhaltende Verteuerung des Produk-

tionsfaktors Arbeit zu einer intensiven Mechanisierung der Landwirtschaft. Diese Mechanisie-

rung führte zu zwei Effekten: Zum einen sank die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ins-

gesamt spürbar. Zum anderen stieg gleichzeitig die genutzte Fläche je Betrieb an. Darüber

hinaus kam es zu einer immer stärkeren Spezialisierung der Betriebe, insbesondere in der

Viehhaltung und Veredelung, gleichzeitig waren im gleichen Zeitraum deutliche Produktions-

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zuwächse und Ertragssteigerungen zu verzeichnen.ccxxix Der zahlenmäßige Rückgang der

Betriebe insgesamt hält ununterbrochen an, ebenso die Vergrößerung der Betriebsfläche auf

durchschnittlich 56 ha (bundesweit) und die Konzentration der Nutztierhaltung.ccxxx

Abbildung 57: Abnahmeraten landwirtschaftlicher Betriebe 1999-2010ccxxxi

Für den Main-Tauber-Kreis ist der Strukturwandel deutlich spürbar, so kam es zwischen

1999 und 2010 zu einem Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe von über 30% (Abb.

57). Gleichzeitig vergrößerte sich die durchschnittliche Betriebsgröße um das Dreifache, von

14,6 ha in 1979 auf 43,9 ha in 2010. Damit gehört der Main-Tauber-Kreis zu einer der Regi-

onen in Baden-Württemberg mit den größten landwirtschaftlichen Betrieben.ccxxxii Es ist je-

doch fraglich ob die aus der Betriebsgröße ergebenden Vorteile wie Kostendegression und

Einkommenspotential dauerhaft sind. Als sicher gilt lediglich, dass größere Betriebe zu-

nächst eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit aufweisen, jedoch müssen Standortvortei-

le immer wieder erneuert werden und bestehen nicht automatisch weiter.ccxxxiii Für den Erhalt

der Landwirtschaft müssen somit strukturelle Anreize geschaffen werden. Dies gilt insbeson-

dere hinsichtlich einer weiteren, strukturellen Bedrohung, dem Ausbleiben von Nachwuchs-

kräften und der Hofübergabe.

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Insgesamt ist die Zahl der Familienarbeitskräfte in der Landwirtschaft stark rückläufig (minus

12% zwischen 2007 und 2010). Für viele Betriebe ist der Generationenübergang noch völlig

offen. Per 2010 ist die Hofnachfolge an die kommende Generation nur für rund 30% der Ein-

zelunternehmen mit einem 45 Jahre alten oder älteren Betriebsinhaber geregelt. 70% dieser

Betriebsinhaber gaben in 2010 an, noch keinen Nachfolger gefunden zu haben, dabei ist

jeder fünfte Betriebsinhaber ohne Nachfolger bereits 60 Jahre und älter.ccxxxiv Hierdurch ist

mit einer erheblichen Beschleunigung des Strukturwandels in den kommenden Jahren zu

rechnen. Während 1999 nur jeder fünfte Betrieb von einer fehlenden Hofnachfolge betroffen

war, trifft dies 2010 bereits auf jeden dritten Betrieb zu.ccxxxv Von den 14.000 im Jahr 1999 zu

übergebenden Betrieben, konnte lediglich die Hälfte eine Hofnachfolge realisieren. Über

6300 Betriebe wurden in den Jahren danach aufgegeben. ccxxxvi

Auch die Entwicklungen auf europäischer Ebene haben nachhaltigen Einfluss auf die Ent-

wicklung der Landwirtschaft in Deutschland. Insbesondere durch die Einführung des Erneu-

erbare-Energien-Gesetzes (EEG) seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland die Rahmen-

bedingungen für eine betriebswirtschaftlich rentable Produktion von erneuerbaren Energien

gesetzt. Landwirten eröffnen sich seitdem viele Wege, als sogenannte Energiewirte tätig zu

werden.ccxxxvii Der Veränderung der Einkommenskombination der Landwirte, durch die sich

entwickelnden Rahmenbedingungen hin zu einer Energielandwirtschaft, führt auch zu einer

Verschiebung der Besitzverhältnisse. So führt der kapitalintensive Aufbau der Infrastruktur

für die Erzeugung erneuerbarer Energien zu einer Zunahme der Personengesellschaften.

Zwar sind per 2010 (letzte landwirtschaftliche Totalerhebung) immer noch 90% der Betriebe

Einzelgesellschaften, jedoch haben die Personengesellschaften um 15% zugenommen.

Über 33% der landwirtschaftlichen Betriebe weisen heute Einkünfte aus zusätzlicher Tätig-

keit auf. Ein Anstieg um über 30% gegenüber 2007.ccxxxviii Für die Landwirtschaft insgesamt,

und im Besonderen mit Hinblick auf die schwer aufzulösende Nachfolgelücke, ist es daher

von besonderer Bedeutung alternative und nachhaltige Einkommenskombinationen zu er-

möglichen.

Weinbau

Dem Weinanbau kommt im Main-Tauber-Kreis traditionell eine besondere Rolle innerhalb

der Landwirtschaft zu. Im Jahr 2013 verfügte der Landkreis über 772 Hektar bestelltes Reb-

land.ccxxxix Der Main-Tauber-Kreis profitiert im Weinbau vor allem durch seine günstige geo-

grafische Lage. Durch diese Lage gehört er mit seinem Anbaugebiet ‚Tauberfranken‘ zur

Weinregion Baden und damit zur einzigen Weinbauregion in Deutschland, die der europäi-

schen Weinbauzone B zugeordnet ist.ccxl Damit liegt das Anbaugebiet in einer Weinbauzone

mit z.B. dem französischen Elsass, der Champagne und dem Loire-Tal. Im Main-Tauber-

Kreis gibt es derzeit 30 private Weingüter, die Anbaufläche wird zu 65% von Weißweinreben

dominiert, neben 35% Rotweinreben.ccxli Auch die Tradition der Winzergenossenschaften ist

im Main-Tauber-Kreis verwurzelt, so verfügt der Landkreis insgesamt über drei Weinbauge-

nossenschaften, welche teilweise eine über 100 jährige Historie aufweisen. Jedoch steht

analog zum Strukturwandel in der Landwirtschaft auch der Weinbau in der Region vor Her-

ausforderungen. Zu den größten Herausforderungen zählt es den Weinbau zukunftsfähig zu

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gestalten, allem voran in Hinblick auf mangelnden Nachwuchs, Vertrieb und Marketing der

Weinprodukte sowie dem Anbau zukunftsfähiger Sorten.ccxlii

Für den Tourismus im Main-Tauber-Kreis ist der Weinbau ebenfalls von Bedeutung. Mit dem

Internetauftritt http://www.weinland-taubertal.de/ wurde innerhalb der Tourismusinitiative

„Liebliches Taubertal“ der Weintourismus gesondert adressiert. Diese Arbeitsgemeinschaft

Weinland umfasst jedoch mit 15 Weingütern nur etwa die Hälfte der vorhandenen Weingüter.

Dies könnte, zusammen mit der hohen Anzahl Weinbaugenossenschaften, ein Indikator für

eine Zerklüftung unter den Weinbaubetrieben sein. Die Wichtigkeit des Zusammenspiels aus

Weinbau und Tourismus ist in der Praxis belegt. So zeigen sich vielfältige Synergien zwi-

schen Weinbau und Tourismus und führen bei sinnvoller Verknüpfung zu einer deutlichen

Steigerung der Wertschöpfung der Beteiligten.ccxliii

Als vergleichbares Best Practice Beispiel in Deutschland dient die Entwicklung des Wein-

baus in Rheinhessen. Hier hat es der ländliche Raum geschafft, sich von einer Weinbauregi-

on in eine Weinerlebnisregion zu transformieren und gilt heute als die Region mit höchstem

Wein-Erlebniswert. Insbesondere in Rheinhessen hat man festgestellt: „Weinbau und Tou-

rismus sind in und für Rheinhessen bedeutende Träger von Synergiepotenzialen. Beide Sei-

ten, sowohl die Tourismuswirtschaft als auch der Weinbau, können durch eine weiter gehen-

de Zusammenarbeit und gemeinsame Profilierung im Markt von diesen Synergiepotenzialen

profitieren.“.ccxliv Ein vergleichbar erfolgreiches Good Practice Beispiel findet sich auch inner-

halb der Region Franken. Hier ist die Kampagne „Wein. Schöner. Land.“ Der Region Fran-

ken zu nennen, die ebenfalls auf die Etablierung einer Weinerlebnisregion abzielt und die

gemeinsame Außenkommunikation des Frankenwein repräsentiert.ccxlv

Auf europäischer Eben bietet insbesondere die Trentino Region ein Beispiel für eine sehr

erfolgreiche Entwicklung einer Weinregion durch gezielte Kundenuntersuchung und Anspra-

che.ccxlvi Auf die Weingüter der Region kommt damit ein verstärkter Wandel zu, von der rei-

nen Weinerzeugung über ein eher auf Tourismus fokussiertes Gesamtangebot von lokaler

Weinerfahrung und Weinerleben. Hierdurch ergeben sich neue Einkommenspotentiale für

die Weinbauer und damit eine besser Stellung im Zuge der Nachwuchsgewinnung und At-

traktivität als Arbeitgeber.

Zusammenfassung und Fazit

Für den Bereich Umwelt, Energie und Landwirtschaft lassen sich folgende Kernelemente

zusammenfassen. Der Main-Tauber-Kreis verfügt über eine sehr günstige Position im Be-

reich Umwelt, welche sich im Zuge der Umsetzung der Naturschutzstrategie 2020 noch aus-

bauen lassen kann. Die Vielfalt und Schönheit der Naturlandschaft ist dabei auch für die

Weiterentwicklung des Tourismus ausschlaggebend und der Ausbau der Förderprogramme

rund um den Landschaftspflegeverband ratsam. Im Bereich Energie, insbesondere hinsicht-

lich der Erzeugung erneuerbarer Energien, ist der Main-Tauber-Kreis landesweit bereits vor-

bildlich aufgestellt und übertrifft den Bundesdurchschnitt deutlich. Herausforderungen kom-

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men jedoch insbesondere in der Entwicklung, Betrieb und der Wertschöpfung von größeren,

leistungsfähigen Windkraftanlagen auf die Region zu. Hier müssen ggf. neue Modelle der

Wertschöpfung etabliert werden. Die Solarstromgewinnung ist vorbildlich und auch durch

den angestrebten Ausbau neuer Biomasseanlagen bieten sich weitere Ausbaupotentiale im

Bereich Energie.

Die größten Herausforderungen in diesem Untersuchungsgebiet liegen im Bereich der

Landwirtschaft. Diese stellt nach wie vor einen gewissen Anteil an der Bruttowertschöpfung

des Landkreises dar und unterliegt dem anhalten Strukturwandel der Landwirtschaft insge-

samt. Hier gilt es im Besonderen für die Herausforderung des oftmals ungelösten Nachfolge-

problems durch neue Einkommenspotentiale Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Hierbei

stellt sich die Frage nach der Schnittstelle zum Themenkomplex Energie, ob und welchem

Umfang zum Beispiel Biomasseanlagen die lokale, landwirtschaftliche Entwicklung stimulie-

ren. Zuletzt erfolgte die Betrachtung des seit jeher bedeutenden Weinbaus in der Region.

Der Main-Tauber-Kreis verfügt hier über eine sehr gute Ausgangslage und insbesondere

durch die gezielte Nutzung des Weinbaus als Synergieträger zum Tourismus ergeben sich

nachhaltige Entwicklungsperspektiven. Herausforderung hierbei ist die vergleichsweise star-

ke Zerklüftung innerhalb der Weinbaulandschaft durch mehrere Genossenschaften und un-

terschiedliche Interessenlagen. Hier gilt es eine einheitliche Außenkommunikation und ge-

meinsames Marketing der Region als Weintourismus und Weinerlebnisregion zu etablieren.

Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Umwelt, Energie und Landwirtschaft

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen basieren auf den verschiedenen

Workshops mit den beteiligten Gruppen mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesell-

schaft und den leitfadengestützten Experteninterviews (siehe Kapitel 2 und 4).

Die Wertschöpfung der Windkraft muss vor Ort realisiert werden (Bsp. Bürgergenossenschaften, Bürger GmbHs).

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft erfordert neue, außerland-wirtschaftliche Einkommensmöglichkeiten für die Landwirte (Bsp. im Bereich der Energieproduktion).

Auf die Landwirtschaft kommen weitere Aufgaben zu (Bsp. die Pflege der Kulturlandschaft).

Weitere Potentiale für regenerative Energien schaffen und nutzen.

Der Weinbau wird durch ein gemeinsames Marketing als Arbeitgeber gestärkt und erhält mehr Aufmerksamkeit bei der Nachwuchsgewinnung.

Stärkung des Landschaftspflegeverbandes

Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen durch Entwicklung von verträglichen und einvernehmlichen Lösungsansätzen.

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10. Jugend und Soziales

Im folgenden Kapitel Jugend und Soziales erfolgt die Betrachtung des Main-Tauber-Kreises

insbesondere in Hinblick auf die Betreuungssituation für Kinder und die sich verändernde

Betreuungsnachfrage. Auch hier erfolgt der Vergleich der beiden Landkreise Heilbronn und

Main-Tauber-Kreis, um unterschiedliche Betreuungsanforderungen aufzuzeigen.

Betreuungssituation in Kindergärten

Die Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren liegt sowohl im Main-Tauber-Kreis als

auch im Landkreis Heilbronn bei 20-25%. Aus Abbildung 58 ist der Bedarf im Bundesland

nach Kreisen erkennbar. So liegen die beiden untersuchten Kreise bei der Betreuungsquote

von Kindern unter drei Jahren im Vergleich zu den anderen Kreisen in Baden-Württemberg

im unteren bzw. mittleren Mittelfeld.

Abbildung 58: Betreuungsquoten (stundenweise) Kinder unter 3 Jahren pro Kreis 2010ccxlvii

Legt man die Prognosen der Bevölkerungsentwicklung zugrunde, so ist davon auszugehen,

dass der Bedarf an Kinderbetreuung im ländlichen Raum noch weiter zurückgeht. Interes-

sant ist anzumerken, dass bei jüngeren Erhebungen aus dem Jahr 2013 die Betreuungsquo-

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te im Main-Tauber-Kreis sogar höher lag (25-35%) als im regionalen Umfeld Baden-

Württembergs und damit vielmehr dem Niveau der Landkreise im Nord-Westen Bayerns ent-

spricht.ccxlviii

Betrachtet man in einer erweiterten Perspektive nicht mehr nur die Quote sondern die abso-

luten Zahlen, so ergibt sich ein differenzierteres Bild für die beiden Landkreise. Gemäß einer

Untersuchung des Statistischen Amtes des Bundes und der Länder aus 2013 ergibt sich für

die Gruppe der Kinder unter 3 Jahren folgendes Bild: Im Main-Tauber-Kreis liegt die Betreu-

ungsquote insgesamt bei 26,1%. Bei Kindern mit mindestens einem ausländischen Elternteil

liegt die Quote bei 18,7%. Die Betreuungsquote für Ganztagesbetreuung (über 7 Stunden)

liegt bei lediglich 3,9%. Im Landkreis Heilbronn liegt die Betreuungsquote insgesamt bei

24,5%, die Betreuungsquote für ganztätige Betreuung ist jedoch fast doppelt so hoch und

liegt bei 7%. Für die Gruppe der Kinder zwischen 3 und 6 Jahren ergibt sich folgendes Bild:

Im Main-Tauber-Kreis liegt die Betreuungsquote bei 95,6% (Heilbronn Lkr. 96,9%) und die

Ganztagesbetreuungsquote bei 10,1% (Heilbronn Lkr. 13,9%). Aus dem Vergleich verdeut-

licht sich die unterschiedliche Nachfrage an Ganztagsangeboten, so liegt diese im Main-

Tauber-Kreis deutlich unter dem Vergleichslandkreis Heilbronn.ccxlix Vielmehr besteht die

Notwendigkeit angepasster und bedarfsabhängiger Betreuung.

Abbildung 59: Betreute Kinder nach Alter und Landkreisenccl

Ein vergleichbares Bild zeigt sich beim Vergleich der absoluten Zahlen zwischen den Land-

kreisen. Während analog zur demografischen Entwicklung die Gesamtzahl der Kindergar-

tenkinder (3-6 Jahre) rückläufig ist, steigt der Bedarf an punktueller Betreuung für Kinder

unter 3 Jahren konstant an, ebenso gibt es eine aktuell fast gleichgroße Nachfrage an Be-

treuungsangeboten für Kinder 6-14 Jahren (Abb. 59).

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Abbildung 60: Auslastungsgrad der Kindertageseinrichtungen in Baden-Württembergccli

Wenn man den durchschnittlichen

Auslastungsgrad der Kindertages-

einrichtungen, ohne diejenigen Kin-

dertageseinrichtungen in denen nur

Schulkinder betreut werden, in den

Kreisen Baden-Württembergs her-

anzieht, lässt sich Folgendes fest-

halten:

Der Auslastungsgrad im Main-

Tauber-Kreis liegt mit 80,7% am

unteren Ende der Skala, darunter

liegt als drittletzter Landkreis Heil-

bronn. Beide Landkreise liegen also

deutlich unter dem Landedurch-

schnitt für Baden-Württemberg. In

der Region bildet lediglich der

Stadtkreis Heilbronn eine Ausnah-

me, hier liegt die Auslastung, wie in

allen Stadtkreisen in Baden-

Württemberg am oberen Ende und

deutlich über Landesdurchschnitt.

Das bedeutet, dass es eine spürba-

re Knappheit für Kinderbetreuung im

städtischen Umfeld gibt. Im Main-

Tauber-Kreis hingegen liegt die Aus-

lastungsquote signifikant unterhalb

des Durchschnitts. Dies wiederum

bedeutet, dass es hier für Eltern mit

Kindern leichter ist einen Kindergar-

tenplatz zu erhalten (Abb. 60).

Im Jahr 2013 gab es im Main-

Tauber-Kreis 118 Tageseinrichtun-

gen für Kinder, davon 4 Einrichtung

für Kinder unter 3 Jahren, 68 Einrichtung für Kinder von 2-8 Jahren und 4 Einrichtungen für

Kinder 5-14 Jahre. Darüber hinaus 42 Einrichtungen für alle Altersklasse, sowie 31 Einrich-

tungen mit integrativer Betreuung. Daraus resultierten insgesamt 5355 genehmigte Tages-

einrichtungsplätze im Landkreis. Dem gegenüber steht ein Gesamtpersonal von 906 Perso-

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nen, davon ein Anteil des pädagogischen Personals von 720 Mitarbeitern. Dies entspricht

rechnerisch 547 Vollzeitstellen im pädagogischen Bereich.cclii

Ganztagsbetreuung und Rechtanspruch Tagesbetreuung

Ein besonderer rechtlicher Aspekt kommt bei der Betrachtung der Kindertageseinrichtungen

durch die Schaffung eines verbindlichen Rechtsanspruches für alle Kinder ab dem ersten

Lebensjahr seit August 2013 hinzu.ccliii Es zeigt sich auch im Main-Tauber-Kreis, dass die

Nachfrage und Inanspruchnahme von Betreuungsangeboten der unter dreijährigen Kindern

zunimmt (vergleiche Abb. 60). Im Zuge dieses Betreuungsanspruchs kommen neue Heraus-

forderungen auf die Kreise und Gemeinden zu. Hierzu hat der Main-Tauber-Kreis bereits

frühzeitig das Modell der Tagesmütter und Tagesväter aufgegriffen.ccliv Im Main-Tauber-Kreis

gab es per Zählung 2013 754 Kinder unter drei Jahren in Einrichtungen der Kindertagespfle-

ge. Zur Gruppe der ganztagsbetreuten Kinder (über 7 Jahre) zählen dabei 113 Kinder, was

einer Ganztagsbetreuungsquote von 3,9% entspricht. Dies entspricht einer der niedrigsten

Ganztagesbetreuungsquoten im gesamten Bundesland.cclv Um die von der Bundesregierung

festgelegten Ziele einer Betreuungsquote von 35% der unter Dreijährigen zu realisieren, be-

darf es somit weiterer Entwicklungsmaßnahmen.cclvi Jedoch treffen hier auch zwei gegenläu-

fige Trends aufeinander. Zum einen wirken sich demografischer Wandel und die Verringe-

rung der Geburtenzahlen deutlich auf die Anzahl der zu betreuenden Kinder aus, zum ande-

ren lässt in den letzten Jahren ein verstärkter Trend zur frühkindlichen Tagesbetreuung er-

kennen. Hierzu zählt insbesondere die Ganztagesbetreuung, inklusive dem wachsenden

Bedarf und Nachfrage an ganztagesbetreuenden Grundschulen. In der gezielten Expansion

von Grundschulen, hin zu Einrichtungen der Ganztagesbetreuung könnte ein Lösungsweg

für die Schaffung eines idealen Betreuungsangebots im Main-Tauber-Kreis liegen.

Als Best Practice Beispiel dienen hier die aktuellen Erfahrungen aus 2014 des Landkreises

Biberach. Hier hat dieses Modell bereits erfolgreich Anwendung gefunden und stößt auf sehr

große Akzeptanz. An fast jeder Grundschule in diesem Landkreis gibt es die Möglichkeit

Kinder vor oder/und nach der Schulzeit betreuen zu lassen. Gerade die Varianz in Betreu-

ungsangeboten schafft hierbei ein Klima der bedarfsgerechten Betreuung. Die Umwandlung

einer Grundschule in eine Ganztagsschule birgt nebenbei den Vorteil, dass die Nachmittags-

betreuung für die Eltern kostenlos ausgestaltet werden kann.cclvii Im Jahr 2014 sollen in Ba-

den-Württemberg neue Gesetze in Kraft treten, die die Umwandlung der Grundschulen ver-

einfachen. Der Main-Tauber-Kreis könnte hiervon profitieren ohne neue, eigene Betreuungs-

kapazitäten aufzubauen.cclviii Erste Entwicklungen in diese Richtung sind im Landkreis seit

2014 erkennbar und könnten sich weiter etablieren, so zum Beispiel Assamstadt und Igers-

heim.cclix Ebenso bereiten die ersten Schulen im Main-Tauber-Kreis ein Ganztagesangebot

vor, so beispielsweise eine Realschule in Boxberg.cclx

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Zusammenfassung und Fazit

Im Bereich Jungend und Soziales, lässt sich zusammenfassend festhalten, dass insbeson-

dere im Bereich der Kinderbetreuung das meiste Entwicklungspotential und Handlungsbe-

darf besteht. Gerade im Bereich der bedarfsgerechten Ganztagesbetreuung ist der Main-

Tauber-Kreis gefordert, neue Betreuungsangebote zu entwickeln. Davon profitiert der Land-

kreis wiederum in seinem positiven Image als einer der familienfreundlichsten Regionen

Deutschlands. Durch die Bereitstellung eines bedarfsgerechten Betreuungsangebots wird es

möglich sein zukünftig bei der Fachkräftegewinnung einen deutlichen Wettbewerbsvorteil zu

entwickeln. Die Auslastungsquoten der bestehenden Einrichtungen liegen im Landesver-

gleich noch am unteren Ende, so dass im Gegensatz zu anderen Landkreisen und insbe-

sondere Stadtkreises noch genug Frei- und Handlungsraum besteht.

Handlungsempfehlungen zum Themenbereich Soziales

Die nachfolgend aufgeführten Handlungsempfehlungen basieren auf den verschiedenen

Workshops mit den beteiligten Gruppen mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesell-

schaft und den leitfadengestützten Experteninterviews (siehe Kapitel 2 und 4).

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Bereitstellung von ausreichenden Be-treuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege mit Blick auf den Rechtsanspruch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr seit 01.08.2013.

Unterstützungsmöglichkeiten für unter Einjährige und Schulkinder.

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Bereitstellung von ausreichend Ganztages-Betreuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege.

Ausbau der Betreuungszeiten und Ganztagesbetreuung.

Schaffung eines kreisweiten Informationssystems für die Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige.

Implementierung einer interdisziplinären Frühförderstelle für Eltern und Kinder mit Behinderung bzw. drohender Behinderung im Landkreis.

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11. Ergebnisse aus den Zukunftsdialogen

Ergebnisse der SWOT-Analyse bei den Experten

Stärken / Strengths (S)cclxi

Subsidiäre Struktur und der starke Wille der Weiterentwicklung des Kreises in den verschiedenen Handlungsfeldern

Quartiersnahe Versorgung

Thema Energiewende mit Landwirtschaft

Tourismus

Gewisse Identifikation der Bevölkerung mit dem Landkreis bei gleichzeitiger hoher Lebensqualität: Lebenswertes Gebiet, angenehme, freundliche Region

Hohe Beschäftigungszahl

Geringe Arbeitslosenquote

Hohe Identifikation der Arbeitnehmer mit den Unternehmen und der Region

Günstige Gewerbeflächen

Guter Branchenmix

Weltmarktführer

Regionales Bewusstsein

Hohe Exportquote und weltweitorientierte Unternehmen

Einer der sichersten und familienfreundlichsten Landkreise Deutschlands

Hohe Lebensqualität

Wein- und Kulturlandschaft

Die weichen Standortfaktoren stimmen

Schwächen / Weaknesses (W)

„Kirchturmdenken“

Inklusion als Thema im Landkreis

Qualifizierte Ganztagsbetreuung und damit einhergehend ein ganzheitliches Kon-zept zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Kein/kaum Bezug zum Oberzentrum Heilbronn

Lage zwischen den Metropolregionen, die Kaufkraft und Bevölkerung abziehen

Abwanderung der unter 25 Jährigen

Geringe Wahrnehmung als Wirtschaftsstandort

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Chancen / Opportunities (O)

Einzugsgebiet für Würzburg zu werden

Ganzheitliches Schul- und Familienkonzept zu entwickeln

Synergiepotentiale in verschiedenen Bereichen (Wirtschaft, Gesundheit, Soziales etc.) ermitteln und nutzen

Dorfladen als Inbegriff des ländlichen Netzwerkes und der Versorgungsstruktur

Risiken / Threats (T)

Rekommunalisierung und Zentralisierung

Regionalkreise (siehe Entwicklung bei der Polizei Ba-Wü)

Fusionierung ohne strategische Ausrichtung

Erkenntnisse

Identifikation der Einwohner mit dem Landkreis

Hohe emotionale Ortsbindung

Lebensqualität / Kulturlandschaft

Positives Wirtschaftsumfeld

Regionales Bewusstsein

Neue Anforderungen an die Politik und Wirtschaft, z.B. durch den demografischen Wandel

Die positiven Aspekte des Main-Tauber-Kreises werden herausgestellt und für den Aufbau eines Standortmarketings zur besseren Wahrnehmung des Land-kreises genutzt.

Visionen von Experten

Im Rahmen der verschiedenen Interviews wurde zum Abschluss jeweils nach der Vision

für den Main-Tauber-Kreis gefragt. Die nachfolgende Aussage steht dabei stellvertretend

für viele Meinungen.

„Ich wünsche mir, dass das bereits hier vorhandene Gute über den Tellerrand hinaus entwickelt wird. Aufbauend auf der liebenswürdigen Grundhaltung der Menschen des Main-Tauber-Kreises wünsche ich mir noch mehr Aufgeschlossenheit für die Herausfor-derungen der Zukunft.“

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12. Gesamtübersicht aller Handlungsempfehlungen

Im nachfolgenden Kapitel werden alle bisher für die einzelnen Kapitel skizzierten Hand-

lungsempfehlungen noch einmal tabellarisch zusammengefasst, um einen Gesamtüber-

blick aller Empfehlungen zu ermöglichen. Ein Teil der vorliegenden Handlungsempfeh-

lungen wurde im Rahmen der beschriebenen Experteninterviews und Experten-

workshops im Zuge der Zukunftsdialog 2012-2013 erörtert.

Kapitel 4 – Handlungsempfehlungen Bevölkerung und Demografie:

Stärkung des Profils und der Wahrnehmung als „familienfreundlicher Landkreis“ und Ausbau von Ganztagsbetreuungsmöglichkeiten.

Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Anwerbung von ausländischen Fach- und Führungskräften und dazu Schaffung einer Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte.

Erschaffung homogener und gleichwertiger Lebensverhältnisse im Main-Tauber-Kreis.

Interkommunale Zusammenarbeit und gemeinsame Vorgehensweisen.

Stärkung des Ehrenamtes.

Zusammenwachsen der Region an sich und in Einbindung der Grenzregionen, Bildung von Zentren.

Kapitel 5 – Handlungsempfehlungen Bildung:

Kreisweite Schulentwicklungsplanung und eine vernetzte, abgestimmte Bildungs-infrastruktur.

Berufliche Schulen und Sonderschule sowohl bauliche aus auch hinsichtlich Aus-stattung stärken und ertüchtigen.

Unterstützung beim Ausbau der Dualen Hochschule am Standort Bad Mergentheim.

Unterstützung der Inklusion behinderter Schülerinnen und Schüler.

Weiterentwicklung des Bildungsangebotes an den beruflichen Schulen und eine wirtschaftsnahe Orientierung.

Etablierung weiterer Hochschulstudiengänge im Main-Tauber-Kreis durch private oder öffentliche Hochschulen, mit dem Ziel der Erhöhung der Quote wissenschaft-licher Studienplätze je Einwohner.

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Kapitel 6 – Handlungsempfehlungen Infrastruktur:

Ertüchtigung von und Anreize für die Nutzung der Bahninfrastruktur.

Entwicklung eines Masterplan für den öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPVN) inklusive eines einheitlichen Tarifsystems.

Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs.

Unterstützung bei der Umsetzung zentraler Projekte des Straßenbaues und des Straßenerhalts (Beispielsweise A3, B290, B19, L2310).

Gewinnung ehrenamtlicher Rettungskräfte für Hilfsorganisationen.

Schaffung von Potentialen für die Innenstadtbelebung.

Ausbau der Breitbandverbindung (DSL) sowie des Mobilfunknetzes.

Kapitel 7 – Handlungsempfehlungen Wirtschaft und Tourimus:

Regiopole als neues Konzept in der Raumordnungspolitik in Deutschland.cclxii

Erhalt und Ausbau der Innovationskraft der Unternehmen in der Region.

Standortbewerbung und Marketing für die Region.

Bestandspflege der Unternehmen und Betriebe.

Anreize für Neuansiedlungen und Förderung von Existenzgründungen.

Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur.

Ausbau und Pflege von Rad- und Wanderwegen.

Anpassung des touristischen Angebotes an eine älter werdende Gesellschaft.

Entwicklung von Ganzjahresangeboten und Gesundheitsarrangements.

Slogan Entwicklung: „Die Spitze Baden-Württembergs“.

Kapitel 8 – Handlungsempfehlungen Gesundheit:

Entwicklung eines Förderprogramms für Landärzte.

Mobile Arztversorgung.

Etablierung des Gesundheitsclusters:

Marke ‚Gesundheit‘

Stärkung der Wertschöpfung

Fachkräfteanwerbung

Aus-, Fort-, und Weiterbildung.

Gesundheitskonferenzen.

Entwicklung für die Angebote der Seniorengeneration (Bsp. Sport- und Präventi-onsangebote)

Einrichten von Ersthelfern vor Ort (Bsp. Boxberg)

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Kapitel 9 – Handlungsempfehlungen Umwelt, Energie und Landwirtschaft:

Die Wertschöpfung der Windkraft muss vor Ort realisiert werden (Bsp. Bürgerge-nossenschaften, Bürger GmbHs).

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft erfordert neue, außerlandwirtschaftliche Einkommensmöglichkeiten für die Landwirte (Bsp. im Bereich der Energieproduk-tion).

Auf die Landwirtschaft kommen weitere Aufgaben zu, wie z. B. die Pflege der Kul-turlandschaft.

Weitere Potentiale für regenerative Energien schaffen und nutzen.

Der Weinbau wird durch ein gemeinsames Marketing als Arbeitgeber gestärkt und erhält mehr Aufmerksamkeit bei der Nachwuchsgewinnung.

Stärkung des Landschaftspflegeverbandes

Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen durch Entwicklung von verträgli-chen und einvernehmlichen Lösungsansätzen.

Kapitel 10 – Handlungsempfehlungen Jugend und Soziales:

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Bereitstellung von ausreichenden Betreuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege mit Blick auf den Rechtsanspruch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr seit 01.08.2013.

Unterstützungsmöglichkeiten für unter Einjährige und Schulkinder.

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Bereitstellung von ausreichend Ganztages-Betreuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege.

Ausbau der Betreuungszeiten und Ganztagesbetreuung.

Schaffung eines kreisweiten Informationssystems für die Kindertagesbetreuung für unter Dreijährige.

Implementierung einer interdisziplinären Frühförderstelle für Eltern und Kinder mit Behinderung bzw. drohender Behinderung im Landkreis.

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Aus diesen Handlungsempfehlungen entwickelte die Landratsamtsverwaltung folgende Vision mit konkreter strategischer Zielsetzung.cclxiii Diese dienen im Sinne einer Vision und Mission als übergreifendes Leitmotiv des zukünfitgen Handelns.

Bevölkerung und Demografie:

Die hohe Lebensqualität für die Kreiseinwohner sowie das gute und förderliche Miteinan-der der Generationen kennzeichnen unseren Landkreis. Die demografische Entwicklung und ihre Folgen gestalten ist die zentrale Herausforderung für den Main-Tauber-Kreis.

Bildung:

Bildung und Weiterbildung sind zentrale Themen der Landkreisverwaltung. Ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot bindet die Jugend und Facharbeitskräfte.

Infratsruktur:

Die Verkehrssysteme im Main-Tauber-Kreis müssen auch künftig allen Bevölkerungs-

gruppen angemessene Möglichkeiten der Mobilität bieten und diese dauerhaft sichern.

Dabei ist auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie zu achten.

Wirtschaft und Tourimus:

Der Main-Tauber-Kreis muss als Wirtschaftsstandort besser bekannt gemacht werden. Die touristische Attraktivität gilt es zu erhalten und auszubauen

Gesundheit:

Der Main-Tauber-Kreis stellt in Kooperation mit den Trägern im Gesundheitswesen ein flächendeckendes, hochwertiges Gesundheits- und Pflegewesen sicher.

Umwelt, Energie und Landwirtschaft:

Der Main-Tauber-Kreis stellt sich der Energiewende und achtet hierbei auf einen sachge-

rechten Ausgleich zwischen regenerativen Energiequellen und Kulturlandschaft. Mit ei-

nem Energieanteil von über 40% aus regenerativen Quellen ist im nationalen Vergleich

ein sehr guter Wert erreicht. Die Landwirtschaft einschließlich Weinbau ist beratend zu

begleiten.

Jugend und Soziales:

Der Main-Tauber-Kreis bietet ein attraktives Lebensumfeld für Menschen aller Generatio-nen, das in familienfreundlicher und sozialer Ausgestaltung Teilhabe fördert sowie Mitwir-kung zulässt und Armut ebenso wie soziale Benachteiligung verhindert oder zumindest begrenzt.

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13. Quellen- und Literaturverzeichnis

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14. Anhang

Vorgeschlagene, priorisierte Maßnahmen aus den Handlungsfeldern

I. Handlungsfeld: Bevölkerung – den demografischen Wandel gestalten

Gemeindeebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung Bemerkung

Profilstärkung „Familien-freundlicher Landkreis“

Profilstärkung "Familienfreundlicher Landkreis" Ausbau von Ganztagsbe-treuungsmöglichkeiten

Städte/Gemeinden Städte/Gemeinden Bedarfsgerechte Schaf-fung von GanztagsBetreu-ungsmöglichkeiten (fami-lienfreundliche Öffnungs-zeiten)

Initiierung einerSenio-rengemein-schaft

Städte/Gemeinden Städte/Gemeinden

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Willkom-menskultur für Arbeitskräfte (Wirtschafts-förderung)

Betreuung von Zuzug (Coaching), Willkommenskul-tur, Lotse (auch Migranten)

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D3, Abt. 31 Zusammen mit DHBW (Stelle hierfür ist eingerich-tet); „Lotsen“ der Firmen und Bürgermeister zu-sammenbringen; Mitein-beziehung der Gemeinden

Schaffung einer Service-Stelle für Vereine

Stärkung des Ehrenamtes Angebote (mittels Bürgerbetei-

ligung) für gesellschaftliche Gruppierungen (Ju-gend/Fam./Sen.) schaffen

projektgebundene Arbeit in Vereinen (z. B. 3 Monate Mit-organisation Event)

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D4 Konkreter Vorschlag: Interkommunale Verein-stellen Nord / Mitte / Süd (gemeinsame Finanzie-rung durch Landkreis und Gemeinden)

Schaffung einer Service-Stelle für Vereine

Altersgemäße Angebote für Zielgruppe 65+ („Senioren-abend“)

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D4 Konkreter Vorschlag: Interkommunale Vereins-stellen Nord / Mitte / Süd (gemeinsame Finanzie-rung durch Landkreis und Gemeinden)

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II. Handlungsfeld: Bildung

Landkreisebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Schulentwick-lungs-planung

kreisweite Schulentwicklungspla-nung (vernetzte und abgestimmte Bildungsinfrastruktur)

Regierungspräsi-dium Stuttgart

Staatliches Schul-amt

D3, Abt. 30 Für Sekundarstufe I u. II inkl. Berufl. Schulen

Erweiterung des Hoch-schulange-bots

Unterstützung des Ausbaus der Dualen Hochschule Bad Mergentheim

Weitere Hochschulstudiengänge sollen im Main-Tauber-Kreis durch private oder öffentliche Hochschulen eingerichtet wer-den. Ziel ist die Erhöhung der Quote wissenschaftliche Stu-dienplätze/Einwohner

Weitere Studiengänge zum Thema: Tourismus, Regional-entwicklung, Bereich Wein

Potentialeffekte Duale Hoch-schule nutzen ("Junge Men-schen halten")

Land Baden-Württemberg

Landrat Verstetigte Förderung durch Kreistag

Gemeindeebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung Bemerkung

Zusammen-arbeit zwi-schen den Schulträgern zur Entwick-lung von Schulverbän-den

Zusammenarbeit zwischen den Schulträgern

Städte/Gemeinden Städte/Gemeinden Zentrale Bildungsorte stärken

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III. Handlungsfeld: Infrastruktur

Landkreisebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Masterplan (Schiene, Straße)

Ertüchtigung der Bahninfra-struktur

Land Baden-Württemberg

D3, Abt. 30

Masterplan (Schiene, Straße)

ÖPNV-Masterplan (einheitli-ches Tarifsystem)

Landratsamt D3, Abt. 30

Masterplan (Schiene, Straße)

Unterstützung der Umsetzung von zentralen Projekten des Straßenbaus (z.B. A 3, B 290, B 19, L 2310 etc.)

Land Baden-Württemberg

D3, Abt. 30

Gemeindeebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung Bemerkung

Innenstadt-, Ortsbelebung

Potentiale für Innenstadtbele-bung schaffen

Wohnung, Kiga, Sport, Schule (zur Verfügungstellung von gehobenerem Wohnraum für Fach- und Führungskräfte)

Dorfläden oder Einkaufsbür-gerbus in kleineren Ortschaf-ten, mobile "Tante-Emma-Läden

Städte/Gemeinden Städte/Gemeinden Bspw. „Tante-Emma-Läden“ in kleinen Ort-schaften;

Gemeinden sollen Flä-chenkataster entwickeln zur Feststellung revitalisie-render Flächen zur Innen-entwicklung

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Gewinnung ehrenamtli-cher Einsatz-kräfte

Gewinnung von ehrenamtli-chen Rettungskräften für die Hilfsorganisationen

Fortschreibung der Alarm- u. Ausrückordnung (AAO) der Feuerwehren zur Erhaltung und Verbesserung der Tag-alarmbereitschaft

Gewinnung von Mitarbeitern der Kommunen zum Feuer-wehrdienst

Gewinnung von Frauen für den Feuerwehrdienst

Verstärkte Anstrengungen zur Gewinnung von Personal für die KatS-Einheiten

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D2 Kontinuierlicher Prozess; aktuell: Jugendfeuerwehr

Radwegekon-zeption

Ausbau Radwegenetz

Land Baden-Württemberg

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D5

Ausbau

E-Mobilität

Carsharing Call a bike

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D1, Energieagentur Car2go (Ulm)

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IV. Handlungsfeld: Wirtschaft und Tourismus

Landkreisebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Ganzheitliche Wirtschafts-förderung

Standortwerbung Bestandspflege der Unter-

nehmen und Betriebe Förderung der Existenzgrün-

dungen Zu gründen: Business Club

mit der Zielgruppe 20-30-Jährige

Entwicklung einer gemeinsa-men Strategie zur Fachkräf-tegewinnung

Landratsamt

D3, Abt. 31 (Standortwerbung, Fach-kräftegewinnung)

Stärkung der regionalen Tourismus-marke

Slogan: Die Spitze Baden-Württembergs entwickeln

Ergänzende Produktlinie „Junge Generation“ für das "Liebliches Taubertal"

Landratsamt

Tourismusver-band, „Liebliches Taubertal“

D3, Tourismusver-band, „Liebliches Taubertal“

neue Zielgruppe: Junge Generation

Standort-kommuni-kation über neue Medien

Landratsamt BdL In Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum

Gemeindeebene

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung Bemerkung

Entwicklung von Ganzjah-resangeboten (Wellness, Sauna, Kultur, etc.)

Echtes Wellnesshotel

Kulturelle Angebote besser vermarkten

Saunalandschaft

Schlechterwetteraussagen / Angebote

Städte/Gemeinden

Städte/Gemeinden

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Ganzheitliche Wirtschafts-förderung

Standortwerbung Bestandspflege der Unter-

nehmen und Betriebe Förderung der Existenzgrün-

dungen Zu gründen: Business Club

mit der Zielgruppe 20-30-Jährige

Entwicklung einer gemeinsa-men Strategie zur Fachkräf-tegewinnung

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D3, Abt. 31 (Standortwerbung, Fach-kräftegewinnung)

Vermarktung regionaler Produkte

Regionalladen, Regionalthe-ken in Supermärkten

Drei Weinregionen noch besser vermarkten

Produkte aus dem Main-Tauber-Kreis verstärkt ver-markten

Landratsamt

Städte/Gemeinden

Bauernverband und

Produzenten

D3, Abt. 31, Touris-musverband, „Liebli-ches Taubertal“, Abt. 22

Regionalladen, Vinothe-ken, Gastronomie

Standort-kommunikati-on über neue Medien

Landratsamt BdL In Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum

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V. Handlungsfeld: Gesundheit

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Vorschlag aus den Zukunftsdialogen Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Landarztver-sorgung

Landarztversorgung: Sicher-stellung der Landarztversor-gung durch Ansprache von Medizin-Studenten >> Ansied-lung unterstützen

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D4, Abt. 43 In Zusammenarbeit mit der kassenärztlichen Vereinigung

Regelmäßige Gesundheits-konferenzen und Etablie-rung eines Gesund-heitsclusters

Gesundheitskonferenzen

Etablierung des Gesund-heitsclusters

a. Marke „Gesundheit“ b. Stärkung Wertschöp-

fung c. Fachkräfteanwer-

bung d. Ausbil-

dung/Fortbildung

Landratsamt

Stadt Bad Mergentheim

D4, Abt. 43 In Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Mergentheim und der DHBW

VI. Handlungsfeld: Umwelt, Energie und Landwirtschaft

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Nummer aus Dokument „Zukunfts-konzept 2030: alle vorgeschlagenen Maßnahmen“

Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Regenerative Energien als Wertschöp-fungsquelle

Windkraft: Wertschöpfung muss vor Ort geschehen (Bürger-genossenschaften, Bürger-GmbH)

Der Strukturwandel in der Land-wirtschaft erfordert neue außer-landwirtschaftliche Einkom-mensmöglichkeiten für die Landwirte, z. B. im Bereich der Energieproduktion

Potenzial für regenerative Ener-gien nutzen

Ausbau der Studienangebote im Themenfeld „Umwelt, Energie-wirtschaft“

Land Baden-Württemberg

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D2, 20, Energie-agentur

z. B. sensibler Anbau nachwachsender Rohstof-fe

Kulturland-schaft bewah-ren und ent-wickeln

Auf die Landwirtschaft kommen weitere Aufgaben zu, wie z.B. Pflege der Kulturlandschaft

Landschaftspflegeverband stär-ken

Ausgleich zwischen verschiede-nen Interessen finden, verträgli-che Lösungen entwickeln

„Taubertal Fässer“

Landratsamt

Städte/Gemeinden

D2, Natura 2000

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VII. Handlungsfeld: Jugend und Soziales

Landkreisebene

Maßnahme Nummer aus Dokument „Zukunftskonzept 2030: alle vor-geschlagenen Maßnahmen“

Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Frühe Hilfen Beachtung des besonderen Schutzbedürfnisses von Kindern und Jugendlichen (Netzwerk „Frühe Hilfen“ / Umsetzung Bundeskinderschutzgesetz)

Mehr gemeinsam orientierte Arbeit für die Jugendli-chen

Ausreichende Finanzierung der Jugendhilfestrukturen Anpassung der Erziehungshilfeangebote an verän-

derten Rahmenbedingungen und Vernetzung von Ju-gendhilfe und Schule

Freizeitangebot verbessern -> Sportanlagen, Treffs Unterstützung von Jugendlichen ohne Schulab-

schluss durch mehr Betreuungspersonal, Sozialarbei-ter und Projekte zusammen mit Jugendlichen entwi-ckeln (Einflussmöglichkeiten stärken)

Landratsamt

D4

Schaffung einer interdis-ziplinären Frühförder-stelle

Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern unter besonderer Berücksichtigung der besonderen Unter-stützungsbedarfe von alleinerziehenden Eltern sowie Patchworkfamilien, bspw. durch Schaffung von Fami-lienzentren oder Netzwerken

Landratsamt D4

Gemeindeebene

Maßnahme Nummer aus Dokument „Zukunftskonzept 2030: alle vor-geschlagenen Maßnahmen“

Zuständigkeit Federführung Bemerkung

Jugendräume Schaffung von Jugendräumen in den Gemeinden

Städ-te/Gemeinden

Städ-te/Gemeinden

Lebendige Nachbar-schaft

Förderung des bürgerschaftlichen Engagements im Bereich der Seniorengeneration, bspw. Pflegebe-gleitergruppe

Einführung von Wohnraumanpassungs-Beratung im Landkreis zur Gewährleistung von seniorengerechten Wohnungen und Häusern Unterstützung von neuen Wohnformen für Senioren

Städ-te/Gemeinden

Städ-te/Gemeinden

Gemeinsame Ebene von Landkreis und Gemeinden

Maßnahme Nummer aus Dokument „Zukunftskonzept 2030: alle vor-geschlagenen Maßnahmen“

Zuständigkeit Federführung im Landratsamt

Bemerkung

Frühkindliche Bildung

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Be-reitstellung von ausreichenden Betreuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege mit Blick auf den Rechtsanspruch für Kinder ab dem ers-ten Lebensjahr zum 01.08.2013

Unterstützungsmöglichkeiten für unter 1-jährige und Schulkinder schaffen

Unterstützung von örtlichen Anstrengungen zur Be-reitstellung von ausreichenden Ganztages-Betreuungsplätzen für Kinder in Tageseinrichtungen und Tagespflege

Ausbau der Betreuungszeiten/Ganztagsbetreuung Schaffung eines kreisweiten Informationssystems für

die Kindertagesbetreuung für unter 3-jährige Kinder Frühkindliche Bildung ausbauen

Landratsamt

Städ-te/Gemeinden

D4

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15. Endnoten

i Zur Vereinfachung der Darstellung wurde auf ein eigenes Tabellenverzeichnis verzichtet und stattdessen die Nummerierung fortlaufend auch für die wenigen Tabellen gewählt. ii Vgl. dazu: Sassen, Sasskia (2005): The Global City: Introducing a Concept, in: Brown Journal of World Affairs. Brown Univer-sity, 11 (2). pp. 27-43. iii Vgl. dazu: Johnsen, Julia: Regionalbewusstes Verhalten, Erklärungsansatz unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungen von Regionenmarken, St. Gallen 2007, S.3. iv Besonders der Ökonom Richard Florida hat auf den Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von hochtechnisierten Arbei-tern, Künstlern, Musikern, etc. (Creative Class/Kreative Klasse) und der ökonomischen Prosperität einer Region hingewiesen und diesbezüglich ein Index- bzw. Rankingsystem entwickelt. Nach Florida werden nur diejenigen Regionen weiter wachsen, die über eine ausreichende Zahl von Menschen eben jener Kreativen Klasse beheimaten. Zur Vertiefung vgl. dazu: Richard Florida: The Rise of the Creative Class. Basic Books, New York 2002. v Der für deutsche Leser etwas martialisch klingende Begriff: „War for talent“ wurde erstmals in der Zeitschrift „The McKinsey Quarterly“ 3/1998 genannt und beschreibt die weltweite Konkurrenzsituation um Fach- und Führungskräfte. Vgl. dazu den Ori-ginalartikel und die weiterführende Diskussion um die Frage, gibt es denn tatsächlich einen „Global war for talent“: http://www.mckinseyquarterly.com/The_war_for_talent_305, und http://www.executivesondemand.net/managementsourcing/images/stories/artigos_pdf/gestao/The_war_for_talent.pdf, sowie https://gsbapps.stanford.edu/researchpapers/library/rp1687.pdf, Zugriff jeweils 12.06.2013. vi Zu beachten ist dabei, dass Deutschland als Ganzes auch in der Außenwahrnehmung als Ganzes wahrgenommen wird und dabei zunächst nicht zwischen Regionen unterschieden wird. Und z.B. bezüglich der Attraktivität Deutschlands als Standort in Bezug auf die Kreative Klasse und die Fach- und Führungskräfte im Rahmen des genannten War for Talent ist Deutschland als Ganzes nicht attraktiv genug für kluge Köpfe der Welt: Vgl. dazu: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/wirtschaft/Nicht-attraktiv-fuer-kluge-Koepfe;art4325,991105. Zu diesem Thema sei auf die aktuelle Wissenschaftstagung des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung verwiesen: http://www.iab.de/769/section.aspx/384 und sowie generell: http://www.iab.de/, http://www.iab.de/UserFiles/Media/Video/Transkript_IAB_Fachkraefte_Zuwanderung_2011.txt. vii So bezeichnetes „regionalbewusstes Verhalten“ kann erheblichen Einfluss auf die Markenentwicklung einer Region und die damit verbundene wirtschaftliche Entwicklungen haben. Vgl. dazu: Johnsen, Julia (2007): Regionalbewusstes Verhalten, Erklä-rungsansatz unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungen von Regionenmarken, St. Gallen. viii Quelle: Eigene Darstellung. Zusatzinformation in Bezug auf die Darstellung durch Endnoten: Zur besseren Lesbarkeit im Text wurde auf Fußnoten auf jeder Seite verzichtet und alle Quellenangaben auf die letzten Seiten des Dokumentes ange-bracht. ix Quelle: Eigene Darstellung. x Siehe dazu auch das Online-Verwaltungslexikon „olev.de“: http://www.olev.de/b/best-practice.htm, sowie

http://www.olev.de/b/b-p-kriterien.htm, Zugriff: 06.09.2013. xi Zur Definition und weiteren Inhalten siehe dazu: Deutsches Benchmarking Zentrum, http://www.benchmarkingforum.de/, sowie: www.benchmarkingforum.de/benchmarking-definition.html, und ggf. http://www4.uwm.edu/cuts/bench/bm-desc.htm Zugriff: 06.09.2013. xii Wichtig sind dazu die relevanten Kriterien bzw. Kennzahlen anhand derer untersucht wird. Gleichzeitig entsteht daraus einer der Hauptkritikpunkte dieses „Best practice” bzw. Benchmarking Instruments. Siehe dazu u.a. http://www.globalbenchmarking.org/fileadmin/user_upload/GBN/PDF/members/05_BM_Survey_results/rc_ba_bm_survey.pdf, Die gefundenen besten Beispiele also die besten Methoden oder Abläufe lassen sich eben nicht einfach auf andere Institutio-nen übertragen, sondern bedürfen einer Adaptation auf die neuen Gegebenheiten. Daher wird z.T. das weniger aufwendige Good practice-Verfahren bevorzugt. Vgl.: Keehley, Patricia et al.: Benchmarking for Best Practices in the Public Sector: Achiev-ing Performance Breakthroughs in Federal, State and Local Agencies. San Francisco 1996, S. 269: Siehe dazu auch das Onli-ne-Verwaltungslexikon „olev.de“: : http://www.olev.de/b/b-p-kriterien.htm und http://www.deming.ch/regeln/regel14.html,Zugriff jeweils: 11.09.2013. xiii Vgl. dazu: „Rostock wird immer lebenswerter“ in: http://www.svz.de/nachrichten/lokales/rostock/artikeldetails/artikel/rostock-wird-immer-lebenswerter.html. Zugriff: 06.09.2013. „Gutes Praxisbeispiel“ wäre hier das Fördermitttelprogramm „Die soziale Stadt“ mit den Investitionen in die Soziokultur (Begegnungstätten etc.) und in die Infrastruktur (Wohnungsmodernisierung mit dem Wohnungsunternehmen gemeinsam). xiv In diesem Zusammenhang wurden dazu – aus Kosten- und Verfügbarkeitsgründen für die am Projekt beteiligten Partner – besonders Daten des Statistischen Landesamtes herangezogen. xv Quelle: Eigene Darstellung. xvi Vgl. dazu: Kotler, Philip; Berger, Roland und Rickhoff, Nils: The Quintessence of Strategic Management. Springer-Verlag: Berlin 2010, S. 30 sowie Mintzberg, Henry: The Rise and Fall of Strategic Planning. The Free Press: New York, 1994, S.36. xvii Vgl. dazu: Mintzberg, Henry: The Rise and Fall of Strategic Planning. The Free Press: New York, 1994, S.36. xviii Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/media/324/297104.jpeg, Zugriff: 16.06.2014. xix Endbericht des Forschungsprojektes „Der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbe-werbsfähigkeit und sozialer-Kohäsion – Positionsbestimmung und Zukunftsszenarien“, Institut für Raumordnung und Entwick-lungsplanung (IREUS), 2011.

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xx

Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/af/Karte_Main-Tauber-Kreis.png/800px-Karte_Main-Tauber-Kreis.png, Zugriff: 12.05.2014. xxi Quelle: Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stutt-gart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, S. 278–375. xxii Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014 / eigene Berechnungen. xxiii Quelle: http://www.regionalverband-heilbronn-franken.de/, Zugriff: 18.06.2014. xxiv Quelle: http://www.regionalverband-heilbronn-franken.de/, Zugriff: 10.06.2014. xxv Quelle: http://www.region-stuttgart.org/aufgaben-und-projekte/metropolregion-stuttgart/, Zugriff: 16.06.2014. xxvi Quelle: http://www.deutsche-metropolregionen.org/, Zugriff: 16.06.2014. xxvii

http://www.heilbronn.ihk.de/ximages/1424960_regionalka.jpg, Zugriff jeweils: 12.05.2014. xxviii

Vgl. dazu: Aring, Jürgen; Reuther, Iris (Hrsg.) (2008) Regiopolen. Die kleinen Großstädte in Zeiten der Globalisierung, Berlin und vgl. auch: http://www.rostock.ihk24.de/linkableblob/1297306/.2./data/Praesentation_Regiopole-data.pdf;jsessionid=0427ED393F561C9E96EA97C4D01E903C.repl1, Zugriff: 05.06.204. xxix Aring/ Reuthers (2008): Die Regiopole - vom Arbeitsbegriff zur konzeptionellen Idee. In: Aring/ Reuthers (Hrsg.): Regiopolen, Berlin, S.24. xxx Quelle: http://www.regionalverband-heilbronn-franken.de/projekte/wirtschstruk.html, Zugriff: 10.06.2014. xxxi Quelle: http://www.regionalverband-heilbronn-franken.de/projekte/wirtschstruk.html, Zugriff: 10.06.2014. xxxii

http://www.heilbronn.ihk.de/ximages/1426505_ihkcluster.pdf, Zugriff 27.05.2014. xxxiii

Quelle: Heilbronn-Franken: 12 mal geballte Kompetenz: Eine Cluster-Ausstellung der IHK Heilbronn-Franken, IHK Heilbronn Franken, 2013. xxxiv Quelle: Heilbronn-Franken: 12 mal geballte Kompetenz: Eine Cluster-Ausstellung der IHK Heilbronn-Franken, IHK Heilbronn Franken, 2013. xxxv

Vgl. https://www.allianz.com/v_1339508238000/media/current/de/images/ein_blick_in_die_zukunft_acht_megatrends.pdf, Zugriff: 28.06.2014. xxxvi Siehe dazu auch den Diskurs zu den Auswirkungen des Zensus 2011 auf Gemeinden, u.a.: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/zensus-2011-mehr-als-800-gemeinden-haben-widerspruch-eingelegt-a-914463.html und http://www.welt.de/wirtschaft/article123285817/Revolte-der-Kommunen-gegen-Ergebnisse-des-Zensus.html, Zugriff: 29.06.2014. xxxvii

Endbericht des Forschungsprojektes „der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbe-werbsfähigkeit und sozialer-Kohäsion – Positionsbestimmung und Zukunftsszenarien“, Institut für Raumordnung und Entwick-lungsplanung (IREUS), 2011. xxxviii Statistisches Landesamt Baden Württemberg, Zugriff: 12.05.2014. xxxix Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, Zugriff: 02.06.2014. xl Quelle: https://www.lel-web.de/app/ds/lel/a3/Online_Kartendienst_extern/Karten/66287/index.html, Zugriff: 02.06.2014. xli Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, Zugriff: 02.06.2014. xlii Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=1&U=01&T=01515020&E=KR&R=KR128, Zugriff: 02.06.2014 xliii Vergleiche dazu den gesellschaftlichen und politischen Diskurs zum Thema Personenfreizügigkeit in der EU. xliv Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=1&U=02&T=99045010&E=KR&R=KR128, Zugriff: 02.06.2014. xlv Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=1&U=02&T=99045010&E=KR&R=KR125, Zugriff: 02.06-2014. xlvi

Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/migrationshintergrund-i, Zugriff: 02.06.2014. xlvii Quelle: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61625/auslaendische-bevoelkerung-nach-laendern, Zugriff 02.06.2014. xlviii Siehe zum Beispiel: http://www.pressebox.de/pressemitteilung/wirtschaftsregion-heilbronn-franken-gmbh/Heilbronn-Franken-errichtet-Welcome-Center-fuer-internationale-Fachkraefte/boxid/652184 und https://www.hs-heilbronn.de/4919863/fachkraefte-fuer-die-region.pdf, Zugriff jeweils 02.06.14. xlix Quelle: http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/WorkingPapers/wp13-schulische-bildung.pdf?__blob=publicationFile, Zugriff 02.06.2014. l http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/migrationshintergrund-i, Zugriff: 02.06.2014. li Quelle: Statistisches Bundesamt ,

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/MigrationIntegration/MigrationIntegration.html Zugriff: 02.06.2014. lii Zur Wahrnehmung dieser demografischen Veränderungen bestehen unterschiedliche Perspektiven, so z.Bsp. Professor Bosbach 2010 in Lauda-Königshofen, Quelle: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/lauda-konigshofen/demografie-mythos-und-wirklichkeit-1.209998 , Zugriff: 27.05.2014.

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107

liii

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2014. liv Quelle: http://www.statistik.baden- uerttem-berg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=BevoelkGebiet&U=02&T=01035055&E=KR&R=KR121, Zugriff: 29.06.2014. lv Quelle: Statistisches Amt des Landes Baden-Württemberg 2010: http://www.statistik-bw.de/BevoelkGebiet/BevProg/Kreisdaten.asp?chrt=1 , Zugriff: 12.05.2014. lvi Vgl.: https://www.heilbronn.de/bue_rat/presse/&ID=2083389 und http://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/Heilbronn-

reicht-Klage-gegen-Zensus-ein;art1925,3064192, Zugriff: 29.06.2014. lvii

Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2014. lviii Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2014. lix Einwohenrzahlen siehe: http://www.main-tauber-kreis.de/Landkreis-Politik/Landkreis/Staedte-und-Gemeinden, Zugriff: 28.06.2014. lx Vgl.: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel/tabelle.asp?r=121000&c=0, Zugriff: 29.06.2014. lxi Anmerkung: Auf Grund der unterschiedlichen Fortschreibungsbasis der Volkszählungen ist der Vergleich zwischen den jahren 2011 und 2012 nicht bzw. nur eingeschränkt aussagekräftig. lxii

Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014. lxiii Vgl.: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel/tabelle.asp?r=121000&c=0, Zugriff:

30.06.2014. lxiv

Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014.

lxv Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014 lxvi Anmerkung: Im Jahr 20012 betrug das Geburtendefizit des Landes Baden-Württemberg 11107 Geburten, ein Geburtendefi-zit zeigte sich erstmals im Jahr 2006 mit 707 Geburten. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014. lxvii Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014. lxviii

Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014; eigene Berechnungen. lxix Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg, 2014; eigene Berechnungen. lxx Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.hauptwohnsitz-uni-staedte-werben-um-studenten.86fb9d08-919c-496f-8bc0-56216ff9a3bb.html, Zugriff: 30.06.2014. lxxi Quelle: http://www.hochschulenhoch3.de/studieren/im-studium/nachrichten-fuer-studenten/belohnung-fuer-den-wohnsitzwechsel-studenten.html, Zugriff: 30.06.2014. lxxii Vgl.: Bildungscluster Heilbronn, Bewerbung des Region Heilbronn-Franken, 2013. lxxiii Vgl. Bsp.: http://www.wuerzburgerleben.de/2013/11/26/wuerzburgs-bevoelkerung-im-jahr-2035/, Zugriff: 30.06.2014. lxxiv Quelle: https://www.statistik.bayern.de/statistik/kreise/09663.pdf, Zugriff: 30.06.2014. lxxv Quelle: Familienatlas 2012, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. lxxvi

Quelle: Familienatlas 2012, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. lxxvii

Quelle: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-BD753D95-F725D52B/bst/xcms_bst_dms_29930_29931_2.pdf, http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten_98435.htm, Zugriff: 12.05.2014. lxxviii

Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=2&U=03&T=13013040&E=KR&R=KR128, Zugriff 02.06.2014. lxxix Quelle: http://schulaemter-bw.de/servlet/PB/menu/1238984/, Daten wurden zur Verfügung gestellt im Rahmen eines zur Umfrage geführten Emailverkehrs im Zeitraum 2009/2010. lxxx Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis der Hochrechnungen des Statistischen Landesamtes BW, http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=2&U=03&T=13013040&E=KR&R=KR128, Zugriff 02.06.2014. lxxxi Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Statistisches Monatsheft 9/2010, S.3. lxxxii Quelle: Statistisches Amt des Landes Baden-Württemberg 2014; Eigene Berechnung. lxxxiii Vgl. dazu u.a. http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_74635.html, Zugriff: 12.05.2011. lxxxiv Quelle: http://www.dhbw.de/standorte/mosbach.html, Zugriff: 02.06.2014. lxxxv Quelle: http://www.dhbw.de/standorte/mosbach.html, Zugriff: 02.06.2014. lxxxvi Quelle: Pro Magazin, Ausgabe 06/2014, Seite 12. lxxxvii Quelle: Pro Magazin, Ausgabe 06/2014, Seite 11-13. lxxxviii Quelle: Pro Magazin, Ausgabe 06/2014, Seite 13. lxxxix Quelle: http://www.studieren-in-bayern.de/hochschulstandorte.aspx, Zugriff 02.06.2014. xc Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BildungKultur/Landesdaten/HS_SO.asp, Zugriff: 02.06.2014.

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xci Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BildungKultur/Landesdaten/HS_SO.asp, Zugriff: 02.06.2014. xcii Quelle: https://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/arbeitsmarktBW/ArbmIII_07.asp, Zugriff: 10.06.2014. xciii Quelle: https://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/arbeitsmarktBW/ArbmIII_07.asp, Zugriff: 10.06.2014. xciv Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/arbeitsmerwerb/arbeitsmarktBW/ArbmIII_07.asp, Zugriff: 14.05.2014. xcv Quelle: https://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/arbeitsmarktBW/ArbmIII_07.asp, Zugriff: 10.06.2014. xcvi

Zu den Auswirkungen vgl. dazu: http://doku.iab.de/regional/BB/2010/regional_bb_0310.pdf, Zugriff: 03.06.2011. xcvii Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Pressemitt/2013062.asp?201303, Zugriff: 03.06.2014. xcviii Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Pressemitt/2013062.asp?201303, Zugriff: 03.06.2014. xcix Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Pressemitt/2013062.asp?201303, Zugfriff 03.06.2014. c Quelle: Daten Statistisches Bundesamt 2013, Kartografie Regionalverband Heilbronn Franken 2014. ci Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BevoelkGebiet/Demografie-Spiegel/themenKarten.asp?mapID=02-01, Zugriff 03.06.2014. cii

Quelle: http://www.statistik-bw.de/arbeitsmerwerb/arbeitsmarktbw/charts/ArbmIII_08_c01.gif, Zugriff: 27.05.2011. ciii Quelle: http://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/ArbeitsmarktBW/ArbmIII_08.asp , Zugriff: 03.06.2014. civ Breitbandatlas des BMVI, http://www.zukunft-breitband.de/Breitband/DE/Breitbandatlas/BreitbandVorOrt/breitband-vor-ort_node.html, Zugriff, 17.06.2014. cv Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag12_10_07.pdf, Zugriff 17.06.2014 cvi Kommunalpolitische Blätter, http://kopo.de/blog/2013/09/06/breitband-via-satellit-fur-kommunen/, Zugriff: 17.06.2014. cvii Breitbandatlas des BMVI, http://www.zukunft-breitband.de/Breitband/DE/Breitbandatlas/BreitbandVorOrt/breitband-vor-ort_node.html, Stand 02.06.2014, Zugriff, 17.06.2014, cviii Kommunalpolitische Blätter, http://kopo.de/blog/2013/09/06/breitband-via-satellit-fur-kommunen/; http://www.breitband.nrw.de/aktuelles/eusanet-modellprojekt-in-zusammenarbeit-mit-breitbandinitiative-der-landesregierung.html; und Stuttgarter Zeitung, http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schnelles-internet-im-suedwesten-gegen-weisse-flecken-im-weltweiten-netz.070ecf12-91e7-48ca-bff6-703f7832e7d9.html, Zugriff jeweils 17.06.2014. cix Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2013. cx Eigene Berechnung auf Basis der Daten der Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg cxi Quelle: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-671731.html, Zugriff: 05.06.2014 cxii Quelle: Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014. cxiii

Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/nn_30550/SiteGlobals/Forms/ImageMapSchnelluebersichten/ZeitauswahlSchnelluebersicht-Form.html?view=processForm&resourceId=210328&input_=&pageLocale=de&regionInd=08128&year_month=201205&year_month.GROUP=1&search=Suchen Zugriff: 05.06.2014. cxiv Quelle: http://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Baden-Wuerttemberg-Nav.html?year_month=201405, Zugriff: 05.06.2014. cxv https://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/arbeitsmarktBW/ArbmIII_02.asp, Zugriff: 05.06.2014. cxvi

Die Grafik zeigt die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in industriellen Hochtechnologiebranchen und wissensin-tensiven Dienstleistungsbereichen in Baden-Württemberg im Jahr 2010 und ihre jeweiligen Anteile an der Gesamtwirtschaft in Prozent: https://www.statistik-bw.de/ArbeitsmErwerb/arbeitsmarktBW/charts/ArbmIII_07_c01.png ,Zugriff: 01.05.2014. cxvii Quelle: http://www.dihk.de/ressourcen/downloads/arbeitsmarkt-und-demografie, Zugriff: 11.06.2014. cxviii Quelle: http://www.dihk.de/ressourcen/downloads/arbeitsmarkt-und-demografie, Zugriff: 11.06.2014. cxix Quelle: http://www.main-tauber-kreis.de/media/custom/2177_853_1.PDF?1386158038, Zugriff: 27.06.2014. cxx

Quelle: http://www.fachkraeftemonitoring-bw.de, Zugriff: 14.05.2014. cxxi

Quelle: http://www.bw.ihk.de/index.php?id=195, Zugriff: 05.06.2014. cxxii Quelle: http://www.fachkraeftemonitoring-bw.de, Zugriff: 14.05.2014. cxxiii Quelle: http://www.bw.ihk.de/index.php?id=195, Zugriff: 05.06.2014. cxxiv

Quelle: http://www.fachkraeftemonitoring-bw.de, Zugriff: 14.05.2014. cxxv Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/arbeitnehmerfreizuegigkeit-die-bulgaren-und-rumaenen-kommen-12727567.html, Zugriff: 05.06.2014. cxxvi Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/arbeitnehmerfreizuegigkeit-die-bulgaren-und-rumaenen-kommen-12727567.html, Zugriff: 05.06.2014 cxxvii Vergleiche dazu insbesondere die Prognosen des Instituts der Deutschen Wirtschaft, http://www.iwkoeln.de/en/studien/iw-trends/beitrag/53424, http://www.iwkoeln.de/_storage/asset/53472/storage/master/file/459564/download/trends02_11_1.pdf, Zugriff jeweils 05.06.2014.

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cxxviii Quelle: http://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/133524/arbeitnehmerfreizuegigkeit, Zugriff: 05.06.2014. cxxix Quelle: http://www.iab.de/751/section.aspx/652, Zugriff 05.06.2014. cxxx Vgl. dazu: Helmut Stadler, Chef des Arbeitsamts Eichstätt in einem Interview aus dem Jahr 2007. cxxxi Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article1862236/Warum-Eichstaett-die-wenigsten-Arbeitslosen-hat.html, Zugriff: 29.06.2014. cxxxii

http://www.welt.de/wirtschaft/article1862236/Warum_Eichstaett_die_wenigsten_Arbeitslosen_hat.html, Zugriff: 01.05.2014. und http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/arbeitslosigkeit/tid-8138/arbeitsmarkt_aid_203580.html. cxxxiii Quelle: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Familienfreundlichkeit-als-Erfolgsfaktor-

f_C3_BCr-die-Rekrutierung-und-Bindung-von-Fachkr_C3_A4ften,property=pdf,bereich=,rwb=true.pdf, Zugriff: 29.06.2014. cxxxiv Quelle: http://www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus/Wirtschaft/Gewerbeflaechen, Zugriff 12.06.2014. cxxxv

Quelle: http://www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus/Wirtschaft/Gewerbeflaechen, Zugriff 12.06.2014. cxxxvi Quelle: : http://www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus/Wirtschaft/Gewerbeflaechen, Zugriff 12.06.2014. cxxxvii Quelle: http://www.bw-sis.ihk.de/suche/gewerbeflaeche/result.php?page=1. Zugriff: 12.06.2014. cxxxviii Quelle: http://www.bw-sis.ihk.de/suche/gewerbeflaeche/result.php?page=1. Zugriff: 12.06.2014. cxxxix Quelle: Pro Magazin, Ausgabe 02/2009. cxl Quellen: Schufa Holding AG, Kredit-Kompass 2013, und Creditreform Boniversum GmbH, Schuldneratlas Deutschland 2013. cxli Quelle: Schufa Holding AG, Kredit-Kompass 2013. cxlii Quelle: Creditreform Boniversum GmbH, Schuldneratlas Deutschland 2013. cxliii Quelle: Eigene Darstellung, Daten: http://www.creditreform-stuttgart.de/news/news/news-list/details/news-detail/risikobarometer-mittelstand-region-stuttgart-20122013.html, Zugriff: 12.06.2014. cxliv Quelle: http://www.creditreform-stuttgart.de/news/news/news-list/details/news-detail/risikobarometer-mittelstand-region-stuttgart-20122013.html, Zugriff: 12.06.2014. cxlv

Vgl. zum nachfolgenden Kapitel die Untersuchung der Prognos AG: Prognos Zukunftsatlas 2013 – Deutschlands Regionen im Zukunftswettbewerb, Berlin/Bremen/Düsseldorf 2013. cxlvi Quelle: http://www.prognos.com/zukunftsatlas/13/ , Zugriff: 15.05.2014. cxlvii Anm.: Eine noch schlechtere Platzierung in diesem Indikator verzeichnet nur der Stadtkreis Baden-Baden, mit Rang 388 und damit sehr hohen Zukunftsrisiken in diesem Bereich. Quelle: Prognos, 2014. cxlviii Quelle: http://www.handelsblatt.com/infografiken/zukunftsatlas-2010-alle-staedte-und-kreise-im-test-stand-2010/3731526.html, Zugriff: 15.05.2014. cxlix Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an: Statistische Landesamt BW 2014. cl Zur Begriffsbestimmung der Einzelindikator siehe: http://www.prognos.com/fileadmin/pdf/Atlanten/ZKA_2013_Regionen/Indikatorenset_Zukunftsatlas_2013.pdf , Zugriff: 29.06.2014 cli Quell: http://www.statistik-bw.de/Konjunkturspiegel/innovindex_0000.asp?y=2008, Zugriff: 10.06.2014. clii Quelle: http://www.statistik-bw.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag12_05_02.pdf , Zugriff 14.05.2014. cliii

Quelle: http://www.statistik-bw.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag12_05_02.pdf , Zugriff 14.05.2014. cliv Quelle: http://www.statistik-bw.de/VolkswPreise/Landesdaten/FuE.asp?11#tbl00, Zugriff: 10.06.2014. clv Quelle: http://www.statistik-bw.de/VolkswPreise/Landesdaten/FuE.asp?11#tbl00, Zugriff: 10.06.2014. clvi

Forschung und Entwicklung werden als die Vorstufe von Innnovation angesehen. Quelle: K. Brockhoff, Forschung und Ent-wicklung, 1994, S. 30, sowie R. Kaiser, Innovationspolitik, 2008, S. 22ff, sowie D. Specht, M.G. Möhrle, Gabler Lexikon Techno-logiemanagement, 2002, S. 108, sowie H. Hübner, Integratives Innovationsmanagement, 2002, S. 16ff. clvii

Vgl. C. Egetemeyer, Innovationsindex 2008 in: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, 01/2009, S. 14. clviii Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Veroeffentl/Monatshefte/essay.asp?xYear=2009&xMonth=01&eNr=03, Zugriff 01.06.2011. clix Quelle: http://www.statistik-bw.de/Veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag12_12_04.pdf. Zugriff 14.05.2014 clx Quelle: http://www.statistik-bw.de/Europa/EUinnovIndex_0000.asp, Zugriff: 10.06.2014. clxi Quelle: http://www.statistik-bw.de/Veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag13_01_03.pdf Zugriff 14.05.2014. clxii Quelle: http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/main_tauber_kreis/Gewinnt-an-Bedeutung;art5632,1542653, Zugriff: 24.06.2014 clxiii Quelle: http://www.frankentourismus.de/pdf/imageseiten/frankentourismus_wirtschaftsfaktor-tourismus-2011.pdf, Zugriff: 24.06.2014. clxiv Quelle: Eigene Berechnungen. clxv Quelle: Statistisches Landesamt, https://www.statistik-bw.de/HandelBeherb/Indikatoren/GT_uebernachtDichte.asp, Zugriff: 24.06.2014.

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clxvi Vgl. http://www.liebliches-taubertal.de/ und http://www.main-tauber-kreis.de/Wirtschaft-Tourismus/Tourismus/index.php?La=1&NavID=2177.29&object=tx|2177.6881.1&kat=&kuo=2&sub=0, Zugriff jeweils. 24.06.2014. clxvii Quelle: http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/main_tauber_kreis/Gewinnt-an-Bedeutung;art5632,1542653, Zugriff: 24.06.2014. clxviii Quelle: http://www.frankentourismus.de/pdf/imageseiten/frankentourismus_wirtschaftsfaktor-tourismus-2011.pdf, Zugriff: 24.06.2014. clxix Quelle: Statistisches Landesamt, https://www.statistik-bw.de/HandelBeherb/Indikatoren/GT_uebernachtDichte.asp, Zugriff: 24.06.2014. clxx Quelle: http://www.statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?R=KR128&H=HandelBeherb&U=02&T=08065012, Zugriff: 24.06.2014. clxxi Hierbei ist zu beachten, dass in den vorliegenden, statistischen Daten lediglich Beherbergungseinrichtungen mit über 9 bzw. 10 Betten gezählt werden. Hierdurch könnte es zu einer Verzerrung der Betrachtung kommen, dass die Beherbergungs-landschaft im Main-Tauber-Kreis auch durch kleinere Einrichtungen unter 10 Betten geprägt ist. clxxii Quelle: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BinnenhandelGastgewerbeTourismus/Tourismus/TourismusinZahlen1021500117004.pdf?__blob=publicationFile, Zugriff: 24.06.2014. clxxiii Vgl. http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/Publikationen/Studien/auswirkungen-demographischer-wandel-tourismus-kurzfassung-deutsch,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf und http://www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/starterkit/printpdf/?contentId=851898, Zugriff: 24.06.2014. clxxiv Quelle: http://www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/starterkit/printpdf/?contentId=851898, Zugriff: 24.06.2014 clxxv Quelle: http://www.frankentourismus.de/publikationen/demografischer-wandel/, Zugriff: 24.06.2014. clxxvi Quelle: http://www.frankentourismus.de/catalogs/tvf_blaetterkatalog_demografischer-wandel/blaetterkatalog/pdf/complete.pdf, Zugriff: 24.06.2014. clxxvii

Vgl. dazu: Aring, Jürgen; Reuther, Iris (Hrsg.) (2008) Regiopolen. Die kleinen Großstädte in Zeiten der Globalisierung, Berlin und vgl. auch: http://www.rostock.ihk24.de/linkableblob/1297306/.2./data/Praesentation_Regiopole-data.pdf;jsessionid=0427ED393F561C9E96EA97C4D01E903C.repl1, Zugriff: 05.06.2014. clxxviii Vergleiche dazu: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043021&E=RB&R=RB1 und http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043021&E=LA&R=LA, Zugriff jeweils 26.06.2014. clxxix

Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043011&E=KR&R=KR128, Zugriff: 24.06.2014. clxxx Vergleiche dazu: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043021&E=RB&R=RB1 und http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043021&E=LA&R=LA, Zugriff jeweils 26.06.2014. clxxxi

Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14095015&E=KR&R=KR128, Zugriff: 26.06.2014. clxxxii Quelle: Statistisches Landesamt, Regionaldaten, http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14095015&E=RB&R=RB1. Zugriff: 26.06.2014. clxxxiii

Quelle: http://statistik-bw.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=01&T=14043021&E=KR&R=KR128, Zugriff: 26.06.2014. clxxxiv Quelle: http://www.sm.baden-wuerttemberg.de/fm7/1442/LKHP-A3-Verzeichnis%20Kliniken%20140314.pdf, Zugriff: 26.06.2014.

clxxxv Vgl.: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, BBSR-Berichte Kompakt, 11/2011. clxxxvi Vergleiche: http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/main_tauber_kreis/Altersstruktur-der-Hausaerzte-macht-Zukunftssorgen;art5632,1331164, Zugriff: 26.06.2014. clxxxvii Quelle: http://www2.landtag-bw.de/WP15/Drucksachen/1000/15_1141_d.pdf, Zugriff: 26.06.2014. clxxxviii

Quelle: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BerichteKompakt/2011/DL_11_2011.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff: 26.06.2014. clxxxix Quelle: http://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/BerichteKompakt/2011/DL_11_2011.pdf?__blob=publicationFile&v=2, Zugriff: 26.06.2014. cxc Endbericht des Forschungsprojektes „Der Beitrag der ländlichen Räume Baden-Württembergs zu wirtschaftlicher Wettbe-werbsfähigkeit und sozialer-Kohäsion – Positionsbestimmung und Zukunftsszenarien“, Institut für Raumordnung und Entwick-lungsplanung (IREUS), 2011. cxci Vergleiche dazu: http://www.weser-kurier.de/region/niedersachsen_artikel,-Landarzt-mit-rollender-Praxis-_arid,742262.html und http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/praxisfuehrung/article/666626/zweigpraxis-rettet-landarzt.html, Zugriff: 26.06.2014. cxcii Vergleiche: http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/docmobil-scheitert-vor-dem-start-id3517526.html, Zugriff: 26.06.2014.

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cxciii Quelle: http://www.bad-mergentheim.de/de/badmergentheim/stadtgeschichte/die-entdeckung-der-heilquellen-im-kurpark-von-bad-mergentheim-id_427/, Zugriff: 26.06.2014. cxciv Quelle: http://www.bad-mergentheim.de/de/badmergentheim/stadtgeschichte/die-entdeckung-der-heilquellen-im-kurpark-von-bad-mergentheim-id_427/, Zugriff: 26.06.2014. cxcv Quelle: http://www.wfgheilbronn.de/subnav/wfgbranchengesundheit.aspx, Zugriff: 26.06.2014. cxcvi Vergleiche dazu einen entsprechend Antrag der Gemeinde Schwäbisch Hall, http://ratsinfo.schwaebischhall.de/index.php/2286052/meetingminutes/2298849/paragraph, Zugrifff: 26.06.2014. cxcvii Quelle: http://www.innovativer-gesundheitstourismus.de/studien-zahlen-daten-und-fakten.html, Zugriff: 26.06.2014. cxcviii Quelle: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/niederstetten-creglingen/gesundheitsnetzwerk-aus-der-taufe-gehoben-1.544994, Zugriff: 26.06.2014. cxcix Quelle: http://www.dhbw-mosbach.de/fileadmin/user/public/redaktionell/Downloads_MGH/flyer_gesundheitskonferenz_final.pdf, Zugriff: 26.06.2014. cc Quelle: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/eine-marke-gesundheit-entwickeln-1.997673, und http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/main_tauber_kreis/Leitbranche-und-Markenzeichen-Mitglieder-des-Gesundheitsclusters-wollen-Zukunftsaufgaben-gemeinsam-meistern;art5632,1427815, Zugriff: 26.06.2014. cci Quelle: https://www.medical-valley-emn.de/home, Zugriff: 26.06.2014. ccii Quellen: http://www.gesundheit-nds.de/CMS/images/stories/PDFs/Gesundheitsregionen_web.pdf, http://www.gesundes-kinzigtal.de/, http://www.gesundheitsforum-bw.de/gesundheitsforumbw/Seiten/Gesundheitsregionen-in-Baden-Wuerttemberg.aspx, Zugriff jeweils 26.06.2014. cciii Quelle: http://www.lubw.baden wuerttem-berg.de/servlet/is/11426/Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf?command=downloadContent&filename=Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf, Zugriff: 24.06.2014. cciv Vgl dazu: http://www.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/11426/Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf?command=downloadContent&filename=Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf, http://u.jimdo.com/www31/o/s05e0d5b847269cfc/download/m6d25649c12c49f58/1349096800/2012_08_30_fn_Naturschutzgebiet_Hohenberg_Sachsenflur.pdf?px-hash=ec735f018448b9e6dc41105346eb30170b8b9212&px-time=1403600218, Zugriff jeweils 24.06.2014. ccv Quelle: http://www.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/11426/Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf?command=downloadContent&filename=Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf und http://www.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/11426/Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf?command=downloadContent&filename=Schutzgebietsstatistik_RB_ST.pdf, Zugriff: 24.06.2014. ccvi Quelle: http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Naturschutzstrategie/99535.html, Zugriff: 24.06.2014. ccvii Quelle: http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/mlr/allgemein/NatSchStrategie%20Kabinettsfassung%2020130701.pdf und http://www.lkz.de/lokales/stadt-kreis-ludwigsburg_artikel,-Naturschutzgebiete-Kreis-hinkt-hinterher-_arid,177997.html, Zugriff jeweils 24.06.2014. ccviii Quelle: http://www.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/11426/NSG%20nach%20Anzahl.pdf?command=downloadContent&filename=NSG%20nach%20Anzahl.pdf, Zugriff: 24.06.2014. ccix Quelle: http://www.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/59044/8natur_und_landschaft.pdf?command=downloadContent&filename=8natur_und_landschaft.pdf und http://natur-umwelt.albverein.net/files/2013/11/Vortrag3-ReinhardWolf-20131105.pdf, Zugriff jeweils 24.06.2014 ccx Quelle: http://www.main-tauber-kreis.de/Aktuelles/Pressemitteilungen/Mitgliederversammlung-des-Kommunalen-Landschaftspflegeverbandes.php?object=tx%7C2177.1.1&ModID=7&FID=2177.10914.1&NavID=2177.36&La=1, Zugriff: 24.06.2014. ccxi Quelle: http://www.fachdokumente.lubw.baden-wuerttem-berg.de/servlet/is/50084/in00_10053.html?COMMAND=DisplayBericht&FIS=200&OBJECT=50084&MODE=BER&RIGHTMENU=null, Zugriff: 24.06.2014. ccxii Quelle: http://www.lel-bw.de/pb/,Lde/Startseite/Laendliche+Entwicklung+und+Landschaft/Beispiele+aus+der+Arbeit, Zugriff: 24.06.2014. ccxiii Vgl. dazu: http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/70522/nsg_taubertal.pdf?command=downloadContent&filename=nsg_taubertal.pdf, Zugriff: 24.06.2014. ccxiv Quelle: http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Energiewende/Energieversorgung/ErneuerbareEnergien-Zeitalter/_node.html, Zugriff: 17.06.2014.

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ccxv Quelle: http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/110/162/597.html, Zugriff: 17.06.2014.Bildrechte: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., siehe http://www.energymap.info/faq.html, Zugriff 11.08.2014. ccxvi Quelle: http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/110/162/597.html, Zugriff: 17.06.2014. ccxvii Quelle: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/main-tauber-kreis/main-tauber-kreis-gehort-zu-top-funf-1.642957, und http://www.main-netz.de/nachrichten/region/wertheim/berichte/art4021,2180024, Zugriff jeweils 17.06.2014. ccxviii Quelle: http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/110.html, Zugriff 17.06.2014. ccxix Eigene Darstellung, Daten: http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/110/162/597.html, zugriff: 17.06.2014. ccxx Vgl. dazu http://www.ea-main-tauber-kreis.de/, Zugriff 17.06.2014 ccxxi Vgl dazu http://www.bioenergie-region-hot.de/ueber-uns/bioenergie-region-h-o-t.html, http://www.clusterportal-bw.de/clusterdatenbank/clusterdb/Clusterinitiative/show/clusterinitiative/bioenergie-region-hohenlohe-odenwald-tauber-gmbh/, Zugriff jeweils 17.06.2014. ccxxii Quelle: http://em.mainpost.de/regional/main-tauber/Erste-Holzgasanlage-in-der-Bioenergie-Region-erzeugt-Waerme-und-Strom;art775,8114141, Zugriff: 17.06.2014. ccxxiii Eigene Darstellung, daten: http://www.energymap.info/energieregionen/DE/105/110/162/597.html, zugriff: 17.06.2014. ccxxiv Vergleich dazu insbesondere die Ausführungen des Frauenhofer IWES, zu Netztechnologie- und Infrastruktur sowie der Herausforderung der Netzeinspeisung, http://www.iwes.fraunhofer.de/ und die Studie der Universität Stuttgart, Hundt et. al (2010), Herausforderungen eines Elektrizitätsversorgungssystems mit hohen Anteilen erneuerbarer

Energien, http://www.ier.uni-stuttgart.de/publikationen/pb_pdf/Hundt_HELIANE_Langfassung.pdf, Zugriff: 17.06.2014. ccxxv Siehe Beispielsweise https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/Windpark-Streu-Saale-auf-Messers-Schneide;art765,7798891, Zugriff: 29.06.2014. ccxxvi Vgl. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/eeg-bundestag-segnet-sigmar-gabriels-energiewende-reform-ab-a-977825.html und http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/eeg-reform-bundestag-beschliesst-oekostrom-gesetz-trotz-eu-widerstands_id_3950752.html, Zugriff jeweils 29.06.2014. ccxxvii Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der Ländlichen Räume, Heft 62, Landwirtschaftliche Betriebsver-hältniss und Buchführungsergebnisse, Geschäftsjahr 2012/2013. ccxxviii Quelle: http://www.aid.de/landwirtschaft/agrarstruktur_gestern_heute.php, und http://www.bauernverband.de/37-agrarstrukturen-eu-vergleich, Zugriff jeweils: 17.06.2014. ccxxix Quelle: http://www.aid.de/landwirtschaft/agrarstruktur_gestern_heute.php, und http://www.bauernverband.de/37-agrarstrukturen-eu-vergleich, Zugriff jeweils: 17.06.2014. ccxxx Quelle: http://www.raiffeisen.com/news/artikel/30217772, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxi Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_04_07.pdf, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxii Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_04_07.pdf, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxiii Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_04_07.pdf, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxiv Quelle: http://www.raiffeisen.com/news/artikel/30217772, Zugriff: 18.06.2014 ccxxxv Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_12_07.pdf, Zugriff: 18.06.2014 ccxxxvi Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_12_07.pdf, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxvii Quelle: http://www.aid.de/landwirtschaft/agrarstruktur_gestern_heute.php, Zugriff: 17.06.2014. ccxxxviii Quelle: http://www.raiffeisen.com/news/artikel/30217772, Zugriff: 18.06.2014. ccxxxix Quelle: https://www.landwirtschaft-bw.info/pb/site/lel/get/documents/MLR.LEL/PB5Documents/lel/Abteilung_3/Agrarstuktur/LW%20im%20Dienstbezirk/LRA%20Main-Tauber-Kreis/LRA%20Main-Tauber-Kreis%20-%20Anbauverhältnisse%202013.pdf, Zugriff: 23.06.2014. ccxl Quelle: http://www.wzw.tum.de/~bmeier/pages/91zonen.htm, Zugriff: 23.06.2014. ccxli Quelle: http://www.weinland-taubertal.de/, Zugriff: 23.06.2014. ccxlii Quelle: Main-Tauber Aktuell, Ausgabe 24/2014, 14. Juni 2014, Seite 1. Und http://www.fnweb.de/region/main-tauber/tauberbischofsheim-konigheim-werbach/nachwuchsmangel-bereitet-sorgen-1.976652, Zugriff: 23.06.2014. ccxliii Siehe dazu beispielsweise die Untersuchung zu wirtschaftlichen Effekten des Weintourismus am Beispiel Franken, http://www.lwg.bayern.de/weinbau/berufsausbildung_qualifizierung/18385/linkurl_30.pdf, Zugriff: 23.06.2014 und eine Untersu-chung der Hochschule Heilbronn zur Situation im Main-Tauber-Kreis, https://www.hs-heilbronn.de/5693189/20468S185.pdf, Zugriff: 23.06.2014. ccxliv Quelle: http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/0/eb41d4462c870d27c12570f8005a7d21?OpenDocument, Zugriff: 23.06.2014. ccxlv Vgl.: http://www.franken-weinland.de/, Zugriff: 30.06.2014.

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ccxlvi Quelle: http://www.der-deutsche-weinbau.de/mediadb/48714527/48714528/Riccardi_Mezzacorona.pdf, Zugriff: 23.06.2014. ccxlvii http://www.statistik-bw.de/Veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_03_05.pdf, Zugriff: 14.04.2014. ccxlviii Statistische Ämter der Länder, Kindertagesbetreung regional, 2013. ccxlix Statistische Ämter der Länder, Kindertagesbetreung regional, 2013. ccl Quelle Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, 2014. ccli Quelle: http://www.statistik-bw.de/Veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag11_03_05.pdf, Zugriff: 01.05.2014. cclii Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/SRDB/Tabelle.asp?H=GesundhSozRecht&U=02&T=15153062&E=KR&R=KR128, Zugriff: 25.06.2014. ccliii Quelle: http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/themen-lotse,did=118992.html, Zugriff: 25.06.2014. ccliv Quelle: http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/main_tauber_kreis/Tageseltern-gesucht;art5632,1500209, Zugriff: 25.06.2014. cclv Quelle, Statistische Ämter des Bundes und der Länder, http://www.statistikportal.de/Statistik-Portal/kita_regional.pdf, Zugriff: 25.06.2014. cclvi Quelle: http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/veroeffentl/Monatshefte/PDF/Beitrag12_04_09.pdf, Zugriff: 26.05.2014. cclvii Quelle: http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Ganztagsbetreuung-im-Grundschulbereich-ist-gefragt-_arid,10035852_toid,112.html, Zugriff: 24.06.2014. cclviii Vgl. http://www.ganztagsschulen.org/, Zugriff: 25.06.2014. cclix Quelle: http://www.fnweb.de/region/main-tauber/boxberg-assamstadt-ahorn/ganztagesbetreuung-auf-weg-gebracht-1.1699877 und http://www.fnweb.de/region/main-tauber/niederstetten-creglingen/ganztagesbetreuung-wird-perfektioniert-1.180168, Zugriff jeweils 25.06.2014. cclx Quelle: http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/boxberg_assamstadt/Ganztagsbetreuung-Land-und-Kommunen-haben-Finanzierungs-Meilenstein-gesetzt;art1167864,2428989, Zugriff: 25.06.2014. cclxi Zusätzlich zu den Ergebnissen aus den Zukunftsdialogem wurden bei der SWOT Analyse Ergebnisse der Expertenbefra-gung. cclxii Vgl. dazu: Aring, Jürgen; Reuther, Iris (Hrsg.) (2008) Regiopolen. Die kleinen Großstädte in Zeiten der Globalisierung, Berlin und vgl. auch: http://www.rostock.ihk24.de/linkableblob/1297306/.2./data/Praesentation_Regiopole-data.pdf;jsessionid=0427ED393F561C9E96EA97C4D01E903C.repl1, Zugriff: 05.06.2014. cclxiii Vgl.: Präsentation des Zukunftskonzeptes 2030, Kreistagssitzung am 28.05.2014. cclxiv

Auf alle hier aufgeführten Internetlinks wurde während des Beauftragungszeitraums Mai bis Juli 2014 zugegriffen und waren zu diesem Zeitpunkt für die Recherche erreichbar. cclxv Auf alle hier aufgeführten Internetlinks wurde während des Beauftragungszeitraums Mai bis Juli 2014 zugegriffen und waren zu diesem Zeitpunkt für die Recherche erreichbar.

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