Regjo Ausgabe 4 2010

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4/2010 4 EUR ISSN 1614-2837 www.regjo-leipzighalle.de REGJO Das Magazin für Mitteldeutschland Wissensdurst

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Aktuelle Ausgabe des Jahres 2010 - Wissensurst

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4/2010 4 EURISSN 1614-2837

www.regjo-leipzighalle.de

REGJODas Magazin für Mitteldeutschland

Wissensdurst

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Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

Erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“

Konstrukteur: Prof. Johann Andreas Schubert

Deutschland, Wernesgrün (Vogtland), 1838

Antrieb. Made in Germany.Mit der regional verwurzelten Sachsen Bank.

eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters und die besondere

Kundennähe einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere

Informationen unter www.sachsenbank.de

Die Dampflokomotive steht für Antriebskraft und Fortschritt. So

wie die Sachsen Bank mit ihrem leistungsstarken und zukunftswei-

senden Produkt- und Dienstleistungsangebot. Als ein Unternehmen

der LBBW-Gruppe bietet sie Ihnen die umfassende Kompetenz

1440500-449 LBBW Imagekampagne Sachsenbank, Anzeige „Saxonia“, Format: 235 x 303 mm + 5 mm Beschnitt, Titel: Regio für WiRaum Leipzig_ET: 06.12.2010_OF 24.11.10, ak

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Die Ziele des REGJO: Der Wettbewerb zwischen den Standorten in Europa wird schärfer. Die klare Positionierung und Profilierung einer Region sichert das Bestehen in diesem Wettbewerb. REGJO berichtet mit überregionaler Präsenz über Wirtschaft, Kultur und Leben aus der Wirtschaftsregion Leipzig-Halle. Mit kompetenten Beiträgen und einprägsamen Bildern erhöht REGJO die Identifika-tion der Menschen mit der Region. So gewinnt die Region als Standort weiter an Attraktivität. Bei Bewohnern und Investoren.

Liebe Leser und Leserinnen,

die Suche nach neuen Erkenntnissen ist im Gegensatz zu dem Verlust der Möglichkeiten, diese zu erlangen groß. Sie begleitet uns Menschen gerade in den ver-gangenen 20 Jahren enorm. Sogar die landläufige Betriebswirtschaftslehre implementiert die neue Diszi-plin Wissensmanagement als eigene unabhängige Rich-tung. REGJO war in Mitteldeutschland auf der Suche nach Erfolgen und Wegen zum Erfolg, wobei wir mehr als nur die Oberfläche entdecken wollten.

Die Fraunhofer Gesellschaft wird in Leuna zeigen, wie das auch für den Mittel-stand funktionieren kann; oder von Ardenne in Dresden mit der Plasmatechnolo-gie. Und, liebe Leser, wir dürfen nicht die Bestrebungen mit bemerkenswerten Erfolgen der Universitäten außer Acht lassen, allen voran die Uni Leipzig.

Die Leopoldina in Halle (Saale) ist ein lebendiges Haus einer weltweit funktionie-renden Netzwerkarbeit unter Wissenschaftlern. Sie ist seit 2008 Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften. Ihre Tradition jedoch ist älter als die der französischen Académie des sciences in Paris und die der Royal Society in Lon-don. Lesen Sie dazu über die bemerkenswerte Entwicklung der Leopoldina im erfolgreichen Einklang von Kooperationen mit der halleschen Kommune.

Das Leben ist wert, gelebt zu werden, sagt die Kunst, die schönste Verführerin; das Leben ist wert, erkannt zu werden, sagt die Wissenschaft.“ So hat das Nietzsche, ein Mitteldeutscher, auf einen Nenner gebracht. REGJO baut wieder eine erleb-nisreiche Brücke zwischen der Verführerin und dem Erkennen: im Kulturteil ent-decken Sie von Michael Triegel im Museum der bildenden Künste Leipzig 70 Mei-sterwerke, darunter die neuen Papstbilder, bis hin zu den jungen Talenten aus Mitteldeutschland; auch sie haben ihren Platz gefunden.

Das Team REGJO in teils neuer Besetzung wird Sie auch im nächsten Jahr mit guten, bildreichen Stories aus der Region informieren und unterhalten. Unser Dank gilt unseren Werbepartnern, die uns auch in diesem Jahr die Möglichkeit boten, diese Publikation für den hiesigen Markt und somit für Sie zu gestalten. Das Geben und Nehmen bewährt sich in schwierigen Zeiten, vorausgesetzt man schaut nicht nur auf die Oberfläche.

Ihnen allen wünsche ich eine friedliche Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr.

Herzlichst Ihr Claus-Peter Paulus, Herausgeber

Oberflächeneinigkeit oder wie Wissen durstig macht.

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2 rubrik regjo LeIPZIg/HALLe2 inhalt regjo

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Abenteuer WissenschaftDie Studien-Qualiät entscheidet über unsere Zukunft:Die Ausgaben für Bildung steigen und sor-

gen für ein Rekordhoch der Studien-

anfängerzahlen

Karten gegen den Krebs:Ein Team von Wissenschaftlern der Uniklinik

Leipzig hat ein modernes Verfahren zur

Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs

entwickelt. Nun untermauern Experten die

neu gewonnenen Erkenntnisse.

Leuchtturm der Wissenschaft:Anfang November fand die Grundsteinle-

gung für das neue Hauptgebäude der neuen

deutschen Nationalakademie, der Leopoldia

in Halle/Saale statt.

Zum Verheizen viel zu schade:Wie Wissenschaft Märchen wahr werden

lässt - nachhaltig und umweltschonend.

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36 Grünes Gold:eine gemeinsame Projektgruppe von mitteldeutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen will der wirtschaftlichen Verwertung von Algen in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie zur energiegewinnung zum Durchbruch verhelfen.

38 Winterzeit ist Reisezeit: Der Winterflugplan des Flughafen Leipzig/Halle wartet mit neuen Flug- und reisezielen auf.

Faszination: Plamatechnologie:Vom Paradoxon und dem Leitsatz, dem

Klimawandel rechtzeitig zu begegnen und

gleichzeitig mehr Menschen mit Energie zu

versorgen.

Ab in die Zukunft: Mit einem interdisziplinären Konzept

transportiert die EnergieCity Leipzig

Umwelt-Knowhow bundesweit.

Anforderungen an Energieeffizienz:Wie Energiekosten zunehmend zum ent-

scheidenden Wettbewerbsfaktor werden

und Einsparpotenziale beim Strombedarf

über hochmodernes Energiemanagement

geregelt werden.

Wissenschaft als Impulsgeber:Die Stadt Halle/Saale bewirbt sich um den

Titel "Stadt der Wissenschaft".

Wirtschaft Mehr Sachsen in Europa:Der neue Europaabgeordnete Hermann

Winkler vertritt sächsische Interessen in

Brüssel und Straßburg.

Logistikstudium:Die Handelshochschule Leipzig (HHL)

erforscht und lehrt praxisnahe Logistiklö-

sungen.

Solarion investiert: 40 Millionen Euro fließen nach Leipzig für

den Bau einer neuen Solarfabrik.

Wirtschaftsförderer: Aktuelle Übersicht der Wirtschaftsförderer

in Mitteldeutschland.

Messekalender: Messen und Kongresse in Mitteldeutsch-

land.

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2 rubrik regjo LeIPZIg/HALLe

54 Geschmack als Vermächt-nis:Karl Heines Aromawerke in Leipzig Zenrum-West werden nun als moderne Wohnanlage komplett restauriert.

Immobilien & ArchitekturZwei Jahrzehnte steil nach oben:Leipzig ist europaweit die Stadt mit den

zufriedendsten Mietern.

Ein gutes Jahr: Premium-Immobilienstandort Sachsen. Die

TLG Immobilien hat hat daran maßgeblich

mitgestaltet.

Mit Galopp in die Stadt: Die Galopprennbahn am Scheibenholz hat

eine lange Tradition in Leipzig.

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Humor - ernsthaftes Forschungs-thema?: Humor als esoterisches Allheimittel oder

seriöser Forschungsgegenstand?

Ein Glückspate für das Theater-PACK: Beim Jahrestreffen der Leipziger Kulturpaten

wurden 50 Patenschaften gefeiert und die

nächsten schon verabredet.

Auf, preiset die Tage: Vom folkloristischen Liedgut bis zum welt-

berühmten Oratorium: Sachsen ist die

Hochburg der deutschen Weihnachtsmusik.

Brauchen wir mehr Christen: Leipzigs Museum der bildenden Künste

zeigt Michael Triegels "Verwandlung der

Götter" und erstmals sein Papstportrait.

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AdvertorialKleine Eingriffe mit großer Wirkung: Interview mit Dr. Thomas Nitzsche,

Leiter der Klinik am Rosental und

Facharzt für plastisch-ästhetische

Chirurgie.

Unter einem guten Stern: Die Auto-Scholz AVS GmbH präsen-

tiert die Marke mit dem Stern im

neuen Altenburger Autohaus.

ErfolgskapitalDie Sicherung des Fachkräftebedarfs

ist eine der großen Herausforderungen

der mitteldeutschen IT-Branche. Die

Leipziger perdata setzt dabei auf ein

klares Profil als attraktiver Arbeitgeber

und auf die Mitarbeit in regionalen

Netzwerken.

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60 Wettbewerb:Deutsche Werkstätten Hellerau und Leipzig School of Design haben einen gemeinsamen Wettbewerb ausgelobt.

Kultur und Gesellschaft

42 Essen als Erlebnis:Wo in Leipzig wird die ernährung zum besseren Livestyle-erlebnis als in der gourmétage.

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Mädler PassageGrimmaische Straße 2-404109 Leipzig

Öffnungszeiten:Montag bis Samstag 9:30 bis 20 Uhr

StadtCenter RolltreppeGroße Ulrichstraße 5906108 Halle (Saale)

Öffnungszeiten:Montag bis Freitag 9:30 bis 20 UhrSamstag 9:30 bis 18 Uhr

Breuninger Erfurt, UntergeschossJunkersand 499084 Erfurt

Öffnungszeiten:Montag bis Samstag 10 bis 20 Uhr

Wilmersdorfer Arcaden Wilmersdorfer Straße 5010627 Berlin

Öffnungszeiten:Montag bis Samstag 10 bis 21 Uhr

Internationale Feinkostspezialitäten

Viele Bio-Produkte

Regionale Spezialitäten

Asia-Feinkost & Zutaten für Sushi

Über 1000 Weine aus aller Welt

Raritäten im Weinklimaschrank

Über 1000 Whisk(e)y- undSpirituosenspezialitäten

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Ab 75 Euro Lieferung bundesweitfrei Haus (außer Inseln)

Erlesene Auswahl an Zigarrenim (begehbaren) Humidor

Zubehör und vieles mehr

Plattenservice und Catering

Wein- und Whisk(e)yproben,Zigarrenabende

Fachkundige Beratung durchgeschultes Personal

Kaffeebar mit feinem Gebäck

Köstliches Frühstücksangebot

Frische hausgemachte Salate

Ofenfrisches Brot bis Ladenschluss

Zusätzliche Angebote in der GOURMETAGE Leipzig und Erfurt:

Frisches Fleisch & Wildspezialitäten

Fangfrischer Fisch & Meeresfrüchte

Frisches Obst & Gemüse

Weinbar mit erlesener Bistroküche

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Leipzig

Halle

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Promenaden Hauptbahnhof LeipzigWilly-Brandt-Platz 704109 Leipzig

Öffnungszeiten:Montag bis Samstag 9:30 bis 22 UhrSonntag und Feiertag 9:30 bis 20 Uhr

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regjo zeigt zwei gelungene Kooperationen von Wissenschaft und Wirtschaft aus der region, bei denen Unternehmen direkt von der akademischen Forschung profitieren.

1. Prof. dr. thomas heinze, Professor für Organische und Makromolekulare Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena: „Der nachwachsende Rohstoff Cellulose eignet sich ausgezeichnet für die Gewin-nung von innovativen Laborprodukten mit einmaligen Eigenschaften und Anwen-dungsmöglichkeiten. Wir haben an der Uni-versität Jena unter Anderem einen Stoff entwickelt, der auf vielen Materialien gut haftende, ultradünne Filme bildet. Damit wurde die Basis für neue Biosensoren geschaffen, die bei der Firma Senova entwi-ckelt und vermarktet werden.“

2. dr. Peter Miethe, Geschäftsführer der fzmb GmbH Bad Langensalza: „Anhand der von Prof. Heinze entwickelten Cellulosechemie konnten wir gemeinsam mit der Senova GmbH in Weimar ein Produkt für Schnell-analysen außerhalb von Laboren zur Marktreife bringen, mit dem sich binnen weniger Minuten Giftstoffe und Krank-heitserreger nachweisen lassen. Es wird vorwiegend zur Detektion von Tierseuchen-erregern und Lebensmittelkontaminationen eingesetzt. Ein besonderes Einsatzfeld ist der Nachweis von biologischen Kampfstoffen wie Anthrax, des Ebola Virus und Botulinus Toxin im dezentralen Einsatz“.

3. Prof. rudolf kawalla, Direktor des Instituts für Metallformung an der TU Bergakade-mie, ist federführend bei der Magnesium-forschung an der Freiberger Universität. Erst vor kurzem haben die Freiberger zusammen mit der Magnesium Flachpro-dukte GmbH Freiberg ein Magnesium-Warm-walzwerk in Betrieb genommen. „Das Werk ist für unsere Forschung ein wesentlicher Fortschritt, um Magnesium zu einem Werk-stoff für den alltäglichen Gebrauch zu ent-wickeln. Magnesium ist 35 Prozent leichter als Aluminium und somit der leichteste metallische Konstruktionswerkstoff.“

4. dr. hans-Peter Vogt, Geschäftsführer der Magnesium Flachprodukte GmbH: „Vor allem in den Bereichen Leichtbau und Mobilität können Magnesium-Flachpro-dukte in zahlreichen Anwendungen sub-stanzielle Beiträge leisten. Durch unsere Kooperation mit der Universität haben wir erstklassige technologische Grundlagen für Erfolge in einem Markt der Zukunft gelegt. Mit der neuen Anlage auf dem Gelände der TU Freiberg sind wir einen entscheidenden Schritt voran gekommen um bezahlbare Magnesiumbleche zur Marktreife zu brin-gen, die in immer mehr Industriezweigen eine Rolle spielen.“

Forschung und Praxis...

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6 Magazin regjo

oetker für leipzigZu den gründungsstiftern der richard-Wagner-Stiftung Leipzig gehört auch der Unternehmer und Mäzen Arend oetker. er ist bekennender Wagnerianer seit seiner jugendzeit und hat sich von einem begeisterten Lehrer die Liebe zu seinen opern einpflanzen las-sen. Als das Mitglied des richard-Wag-ner-Verbandes Leipzig sich ende November am Sitz des Verbandes am richard-Wagner-Platz 1 ins ehrenbuch eintrug, nutzte er die gelegenheit, das als großer Blumenberg bekannte, tradi-tionsreiche Haus zu besichtigen. er könne sich gut vorstellen, dass „hier ein kleines schönes Wagner-Museum mög-lich sein wird“, bekundete der Präsident des Stifter-Verbandes der deutschen Wissenschaft. er wisse zwar noch nicht konkret, auf welche Art und Weise er dazu beitragen könne, aber ein solches Vorhaben wolle er gerne befördern.Dankbar aufgenommen vom Verbands-vorsitzenden Thomas Krakow, der auch zum Vorsitzenden des Stiftungsvor-standes berufen wurde. Sig

Stilvolle VerehrungLeipziger gebäude sind immer wieder für Überraschungen gut! So erlebt von Matthias otto und Mitarbeitern, als sie mit ihrer Firma KoP das Haus Karl-Heine-Straße 24 b für kommerzielle Vermietung umfunktionieren wollten. Äußerlich ein liebenswürdiger, dem jugendstil naher Stilmix, birgt es eine Ausstattung, die die Bauherrin von 1900-1904 Marie Hillig als eine Verehre-rin von Wagner und Nietzsche ausweist. Beide, die eine mehrjährige in Leipzig geschlossene Freundschaft verband, sind in beeindruckenden Balkenkopfpor-träts verewigt. Die künstlerische gestal-tung der Villa ist Wagners „Ring des Nibelungen“ und Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“ gewidmet. Als architektonisch-philosophisches gesamtkunstwerk, von dem sich auch Sachsens Wissenschafts- und Kunstmi-nisterin Prof. Sabine von Schorlemer außerordentlich beeindruckt zeigte, soll die Villa erhalten werden. Sig

N e W S

Das schließt die Förderung des musikalischen Nachwuchses und die weitere Aufwertung der Musikstadt Leipzig als Geburtsstadt Wag-ners ein", fährt Krakow fort.

Als Hauptziel hat sich die Stiftung die Schaffung eines Richard-Wagner-Hauses als museale Einrichtung und Stätte der Bildung sowie die Vollendung und Aufwertung bereits vorhandener Denkmalstätten gestellt. Damit werden zugleich weitere touristische Attrak-tionen für die Öffentlichkeit geschaffen. Als immer näher rückende Aufgabe sieht die neugegründete Richard-Wagner-Stiftung die würdige Gestaltung des Jubiläums im Jahre 2013 und Ausrichtung eines internationalen Kongresses in Leipzig mit geschätzten 1.200 Teilnehmern.

Im Stiftungsvorstand und im Stiftungsrat wirken hervorragende Persönlichkeiten Leip-zigs sowie Wagnerbegeisterte anderer Städte mit. Generalbundesanwältin Prof. Monika Harms ist Vorsitzende des Stiftungsrates - dazu gehören: Wagner-Urenkelin Dr. Nike Wagner, Dr. Harald Langenfeld, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Leipzig (Bild rechts) sowie Wolf-Dietrich Freiherr Speck von Sternburg.

Die Richard-Wagner-Stiftung Leipzig ist gegründet! Damit hat am 25. November eine der wichtigsten Innovationen des Richard-Wagner-Vergbandes Leipzig mit seinen rund 250 Mitgliedern die Startphase überwunden. "Es hat sich in der Vergangen-heit gezeigt, dass trotz vielfältiger Unterstüt-zung durch die Stadt Leipzig der Verband die gestellten Ziele allein nur schwer errei-chen wird. Insbesondere im Hinblick auf das Jubiläumsjahr 2010 sind effiziente Struk-turen erforderlich, um der Person Richard Wagner und seinem künstlerischen Werk nachhaltig angemessenen Raum in seiner Geburtsstadt geben zu können", erläutert Thomas Krakow, Vorsitzender des Richard-Wagner-Verbandes, das Anliegen und umreisst das Wirkungsfeld mit der internati-onalen und trotzdem auch nationalen, regi-onal und lokal bezogenen Bewahrung des musikalisch-kulturellen Erbes Wagners in seiner Geburtsstadt Leipzig.

"Im Mittelpukt steht die Vertiefung des Verständnisses für Werk und Leben des Komponisten sowie von ihm ausgehender und hinführender Entwicklungstendenzen.

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.wagner-verband-leipzig.de

S T I F T U N g S g r Ü N D U N g

Hauptziel: Richard-Wagner-Hausrichard-Wagner-Stiftung Leipzig startet in ein aufgabenreiches Leben: Museale einrichtung und Bildungsstätte schaffen und Wagner-Denkmäler zur Attraktion aufwerten.

Sig

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regjo Magazin 7

I N V e S T I o N

dr. thomas brockmeier wird ab 1. januar 2011 Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handels-kammer Halle-Dessau (IHK). Auf der IHK-Vollver-

sammlung in Wörlitz wurde der bisherige IHK-geschäftsführer des geschäfts-feldes „Standortpolitik“ in das Amt gewählt. Der 44-jährige folgt auf Prof. Dr. Peter Heimann.

Prof. dr. beate Schücking ist die erste rektorin der Universität Leipzig. Dr. Schücking hatte bisher den Lehrstuhl für gesundheits- und Krankheitslehre sowie

Psychosomatik an der Universität osna-brück inne. Sie studierte Humanmedizin, promovierte 1980 in experimenteller Hämatologie zum Dr. med. und war wis-senschaftliche Mitarbeiterin an den Uni-versitäten Paris VII und Marburg im Bereich allogene Knochenmarktrans-plantation/Hämatologie. Sie ist ausgebil-dete Psychotherapeutin und Fachärztin für Allgemeinmedizin

ingrid Mössingerlangjährige generaldirekto-rin der Kunstsammlungen zu Chemnitz, erhielt am 19. 11. mit der „Heißen

Kartoffel" den diesjährigen Wirtschafts- und Kommunikationspreis des Mittel-deutschen Presseclubs zu Leipzig e.V. „Durch ihr vielfältiges Engagement, ihre internationale expertise und ihr nachhal-tiges Wirken“ sei Frau Mössinger „eine ausgezeichnete Wahl“, so der Präsident des Mitteldeutschen Presseclubs, Prof. Wolfgang Kenntemich.

P e r S ö N L I C H K e I T e N

reg

Brückemodelle

Die Moritzburg Halle als überragendes Brücke-Museum in Mitteldeutschland bie-tet uns vom 6.2. bis 1.5.2011 einen erneu-ten Leckerbissen. Die Ausstellung ist den beiden Lieblingsmodellen der „Brücke“-Maler, Fränzi und Marcella, gewidmet. Die beiden Mädchen spielten mit ihrer jugend-lichen, unbekümmerten Lebhaftigkeit eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung der Kunst von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Max Pechstein. Allein aus der Entscheidung für diese Modelle, die „keine Berufsmodelle waren und daher Bewegungen ohne Atelierdressur ver-bürgten“, spricht die Ablehnung akade-mischer Malerei. Die Künstler trennten sich von der langsamen Ölmalerei, malten mit verdünnter Farbe Gemälde von schwe-bender Leichtigkeit und entwickelten eine neue Formensprache. Sie porträtierten sie als Typus für Kindheit und Jugend. Die Lebenswege von Fränzi Fehrmann und Marcella Sprentzel, deren Nachnamen und Biografien erst kürzlich herausgefunden wurden, werden im Katalog zur Ausstel-lung nachgezeichnet.

Landesmuseum Moritzburg Halle gestattet uns den Blick auf Fränzi und Marcella

Informationen: www. kunstmuseum-moritzburg.de

Sig

Prof. andreas Pinkwart wird rektor der Handels-hochschule Leipzig (HHL). Ab dem 1. April 2011 wird die HHL von Prof. Dr.

Andreas Pinkwart (rektor) und Dr. Axel Baisch (Kanzler) geleitet. Pinkwart war Minister für Wissenschaft, Innovation, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen und ist derzeit stellvertretender FDP-Bundesvorsitzen-der.

P e r S ö N L I C H K e I T e N

Informationen unter www.hhl.de/logistics

Unterstützung

Das auf den fachmännischen Rückbau von kontaminierten Industrieanlagen, die Sanie-rung der anfallenden Materialien und die Rekultivierung der entstandenen Brachflä-chen spezialisierte mittelständische Unter-nehmen Plambeck ContraCon Bau und Umwelttechnik GmbH Leipzig hat mit der S-Unternehmensbeteiligungsgesellschaft der Sparkasse Leipzig mbH einen starken Part-ner für die Zukunft gefunden. Die Geschäftstätigkeit des Entsorgungsfachbe-triebs erstreckt sich über das gesamte Bun-desgebiet und das europäische Ausland. Referenzen bestehen insbesondere im Rück-bau und der Sanierung von Chemiestandor-ten, quecksilber- und asbesthaltigen Gebäu-den und Anlagen, Tanklagern und Tankstellen, Gas- und Altkraftwerken, Plat-tenbauten, Krankenhäusern und Militärob-jekten. Laut Geschäftsführer Hermann Elling bietet der Einstieg der S-Beteiligungen „die nachhaltige Gewähr für eine Fortsetzung des regionalen Unternehmenswachstums". Zudem schätzt er „die Unterstützung über das weitreichende Netzwerk sowie die ver-trauensvolle Zusammenarbeit“.

S-Beteiligungen begleitet Wachstum eines Unternehmens für Sonderentsorgungen

CM

M U S e U M

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Die Sparkasse Leipzig begleitet mittelständische Betriebe in allen Phasen des Unterneh-mens: von der Gründung über die Expansion bis zur Nachfolgeregelung. Auch das Engagement für Existenzgründer – zum Beispiel mit dem ugb-Gründerpreis – ist eine wichtige Investition in die Zukunft unserer Region.

Weitere Infos unter Tel. 0341 986-0 oderwww.sparkasse-leipzig.de/firmenkunden

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Weitere Informationen unter www.total.de

Positive Bilanz

Seit ihrer Inbetriebnahme im Herbst 1997 hat sich die TOTAL Raffinerie Mitteldeutsch-land zu einem der leistungsstärksten Unter-nehmen entwickelt und zählt somit zu den größten Erfolgsgeschichten Ostdeutsch-lands. In einer Zeit, in der das Fortbestehen des Standortes Leuna ungewiss war, hatte sich der französische Investor Elf Aquitaine 1994 verpflichtet, zukunftsfähige Arbeits-plätze zu schaffen. Mit einem beachtlichen Anteil von 10 % am Bruttoinlandsprodukt Sachsen-Anhalts repräsentiert die Erdölver-arbeitungsanlage ein gehöriges Stück Wirt-schaftskraft im Land, von dem die ganze Region profitiert. Seit ihrer Ansiedlung trägt die TOTAL Raffinerie entscheidend dazu bei, dass sich die Umweltsituation am und um den Standort erheblich verbessert hat. Die Belastungswerte wurden drastisch reduziert, teilweise bis unter die analy-tischen Bestimmungsgrenzen. Ständige Investitionen sorgen auch in Zukunft dafür, die Qualität der Produkte zu erhöhen und noch mehr für Umweltschutz und Sicher-heit zu tun. CM

ToTAL raffinerie Mitteldeutschland mit 13-jährige erfolgsgeschichte in Leuna

S TA rT- U P

Informationen: www.logistik-leipzig-halle.net

Go East

Die Warenströme zwischen Mittel- und Osteuropa sowie die Positionierung der Logistikregion Leipzig-Halle beleuchtete ein Forum, das am 9. Dezember in Leipzig statt-fand. Die gemeinsame Veranstaltung des Amtes für Wirtschaftsförderung und des Netzwerkes Logistik Leipzig-Halle begann mit einem Vortrag von Prof. Hans-Dietrich Haasis, Leiter des Instituts für Seefahrtlogi-stik und und Lehrstuhlinhaber an der Uni-versität Bremen. In dessen Mittelpunkt standen die Warenströme in Europa mit Schwerpunkt Osteuropa, das Benchmar-king des Flughafens Leipzig/Halle mit ande-ren europäischen Hubs und zu den Chan-cen und Risiken der Erweiterung als Drehkreuz. An der anschließenden Diskus-sion nahmen auch Uwe Albrecht (Bürger-meister für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Leipzig), Prof. Dr.-Ing. Uwe Arnold (Netz-werk Logistik Leipzig-Halle e.V.), Christian Halpick (AENGEVELT-Kompetenzzentrum Logistik in Leipzig) sowie Prof. Dr. Stephan Seeck (AKAD Hochschule und ZLU Consul-ting und Management) teil.

Forum zum Logistikstandort Leipzig/Halle und Warenströmen nach osteuropa

KB

I N N o VAT I o N

IQ INNOVATIONSPREIS MITTELDEUTSCHLAND 2011

Fachliche BegleitungPreisstifter GesamtpreisPreisstifter Clusterpreise Kooperations partner

Bis zum 6. März 2011 bewerben! www.iq-mitteldeutschland.de

Unsere Stimme für Ihre Innovation.

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Infos unter www.iq-mitteldeutschland.de

Startschuss

Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung ist am 29. November der siebente IQ Inno-vationspreis Mitteldeutschland gestartet. Der von der Wirtschaftsinitiative für Mittel-deutschland veranstaltete und mit über 80.000 Euro dotierte Wettbewerb prämiert marktreife Innovationen aus den regionalen Clustern Mitteldeutschlands. Dazu zählen die Branchen Automotive, Biotechnologie – Life Sciences, Chemie/Kunststoffe, Ernäh-rungswirtschaft, Energie/Umwelt, Informati-onstechnologie sowie Solarwirtschaft. Bis zum 6. März 2011 in diesen Branchen neu-artige Produkte, Verfahren und Dienstlei-stungen einreichen! In mehreren Städten Mitteldeutschlands finden zugleich lokale IQ-Wettbewerbe, so in Leipzig, Halle/Saale und Ostthüringen statt. Bewerber aus Thü-ringen können mit ihrer Bewerbung auto-matisch auch am XIV. Innovationspreis Thü-ringen teilnehmen, der im Februar 2011 beginnt. Möglich wird dies durch die erneute Kooperation mit der auslobenden Stiftung für Innovation, Technologie und Forschung Thüringen (STIFT).

IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2011 sucht marktreife Innovationen.

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e N e r g I e

regjo Magazin 9

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10 regionale wirtSchaft regjo

Winkler. Aber er weiß auch, dass Europapo-litik bei den Menschen keinen leichten Stand hat: „Leider geht es in der Europäischen Union mitunter nicht so schnell, wie ich es mir selbst oft wünsche. Doch es müssen die Interessen von 27 Staaten berücksichtigt werden, und da ist es offensichtlich, dass Prozesse länger dauern.“

Es sind die schon erzielten Erfolge, die Hermann Winkler motivieren, sich weiter unermüdlich einzusetzen. So konnten in diesem Jahr bereits vereinfachte Bilanzie-rungsregeln für Kleinstunternehmen einge-führt werden. Und auch die Ausnahme bei der Fahrtenschreiberpflicht für Unterneh-men konnte erzielt werden. Beide Neue-rungen hatten in der Wirtschaft starken Anklang gefunden. Nun wird es in den kommenden Monaten der Kampf um EU-Fördermittel im Rahmen der Strukturpolitik ab 2014 sein, dem sich der sächsische Euro-paabgeordnete in besonderer Weise widmen wird. Dabei setzt er sich besonders dafür ein, dass auch in der Zukunft in Mitteldeutsch-land durch die EU gefördert wird.

Weitere Informationen zum europaabgeordneter Hermann Winkler finden Sie im Internet unter: www.hermann-winkler.de

Mehr Sachsen in Europa

Im Sommer 2009 wurde in der politischen Karriere von Hermann Winkler ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit seiner Wahl zum Abgeordneten des Europaparlaments stellte sich für den gebürtigen Grimmaer die Herausforderung, die Bedürfnisse der säch-sischen Bürgerinnen und Bürger noch stär-ker in den gesamteuropäischen Kontext einzuordnen. Aber Winkler ist keinesfalls ein Newcomer auf der europäischen Bühne. Bereits während seiner Amtszeit als Chef der Sächsischen Staatskanzlei war er zugleich Europa-Minister des Freistaates.

Nicht zuletzt dadurch ist Hermann Winkler inzwischen gut im Europäischen Parlament angekommen. Er hat alte Kon-takte aufgefrischt und neue geknüpft. Diese möchte er zum Wohle der Sachsen sowie der sächsischen Wirtschaft einbringen. Dafür steht er täglich mit seinen Büros in Leipzig, Bautzen, Dresden und Zittau im Kontakt. „Auch wenn ich natürlich die mei-ste Zeit beim Europäischen Parlament ver-bringe, möchte ich eine möglichst enge Beziehung mit den Menschen pflegen“, sagt

Als europaabgeordneter vertritt der gebürtige grimmaer Hermann Winkler sächsische Interessen in Brüssel und Straßburg

Weiter Informationen finden Sie im Internet unter www.european-energy-award.de

Energieeffizient

Als Vorreiter in Sachen kommunaler Ener-giepolitik konnte die Bürgermeisterin von Markranstädt Frau Carina Radon bereits die zweite Auszeichnung in diesem Jahr entgegennehmen. Am 1.11. wurde die Stadt vor den Toren Leipzigs im Rahmen der Jahrestagung „Kommunaler Energiedi-alog Sachsen“ im Hygienemuseum Dres-den für ihr Klimaschutzkonzept prämiert. Der European Energy Award (eea) wird im Rahmen eines europaweit einheitlichen Qualitätsmanagementsystems und Zertifi-zierungsverfahrens für nachhaltige Ener-giepolitik vergeben. Die teilnehmenden Kommunen optimieren hierbei mithilfe eines eigens geschaffenen ‚Energie-Teams‘ die Abläufe in ihrem Verwaltungsbereich im Hinblick auf Energieeinsparung, effizi-entere Energienutzung und den Einsatz regenerativer Energien. Bei Erreichen bestimmter Vorgaben auf einer festgelegten Effizienzskala erfolgt die Zertifizierung und die Verleihung des eea. Markranstädt ist somit die 13. Kommune in Sachsen, die diesen Status erhält. CM

Markranstädt erhält den european energy Award für Klimaschutz und energieeffizienz

e U r o PA e N e r g I e

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regjo regionale wirtSchaft 11

Der Kanupark Markkleeberg im Süden von Leipzig bietet rafting, Kajak, Hydrospeed und Tubing für groß und Klein. Besondere Angebote gibt’s für Firmen und Schülergruppen.

Wildwasserspaß für Jedermann

Wenn der Kanupark Markkleeberg im Mai 2011 seine Pforten für Freizeitsportler öffnet, dann startet er damit schon seine fünfte Sai-son. Seit 2007 ist Europas modernste Wild-wasseranlage ein beliebtes Ausflugsziel für Wasser-Begeisterte sowie Trainings- und Wettkampfstätte für Leistungssportler. Hier können die Aktiven aus einer breiten Palette an Wildwasser-Vergnügen auswählen: Beim Wildwasser-Rafting bezwingen die Paddler im Schlauchboot die Stromschnellen und Walzen im Team, begleitet werden sie dabei von einem erfahrenen Raft-Guide. Das zwei-stündige Wildwasser-Erlebnis ist ohne Vor-kenntnisse und bei jedem Wetter durchführ-bar. Dank moderner Bootsförderbänder ist ein Aussteigen zwischendurch nicht nötig.

Der Kanupark am Markkleeberger See hat auch besondere Wildwasser-Bonbons im Angebot: Beim POWER-Rafting sorgt die erhöhte Wassermenge für eine noch wil-dere Abfahrt, und beim NACHT-Rafting verleiht das Flutlicht der Anlage eine außer-gewöhnliche Atmosphäre. Auch für erfah-rene Paddler ist der Kanupark Markklee-

berg die richtige Adresse: Wildwasser-Kajak kann als Single- oder Duo-Variante (alleine im Boot oder in Begleitung durch einen Raft-Guide) gebucht werden. Wer solo im Kajak unterwegs sein möchte, kann sich das nötige Rüstzeug in der Kajak-Schule aneignen.

Beim „Hydrospeed“ können sich Auf-geweckte ganz ohne Boot, dafür auf einem Brett liegend, im wilden Wasser tummeln. Grundlagen erlernen sie in einem Kurs – danach geht’s allein in den Kanal. Erstmals kann ab 2011 auch „Tubing“ ausprobiert werden. Dabei wird in großen Reifen regel-recht über die Wellen gesprungen. Vorkennt-nisse sind nicht nötig.

Für Firmen und Schülergruppen hält der Kanupark Markkleeberg besondere Angebote bereit. So können Unternehmen den kompletten Wildwasserkanal exklusiv für ihre Veranstaltungen anmieten und Geschäftspartnern oder Kunden ein beson-deres Erlebnis bieten. Für Schülergruppen gibt es ein fünfstündiges Wildwasser-Rafting-Angebot inklusive Rafting-Rennen sowie Geschicklichkeits- und Teamspielen.

Alle Informationen zum Kanupark Markkleeberg im Internet unter www.kanupark-markkleeberg.com und bei Facebook unter „Kanupark Markkleeberg“

Weiter Informationen finden Sie im Internet unter www.hhl.de/logistics

Logistikstudium

Die Anzahl betriebswirtschaftlicher Studi-engänge in Deutschland, die das Thema Logistik aufgreifen, ist in den letzten Jahren zwar gestiegen, aber nach wie vor noch überschaubar – aktiv mit dabei: die Han-delshochschule Leipzig (HHL). Seit 2007 engagiert sich der Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für IT-gestützte Logistik in der praxisnahen Forschung und Lehre im Bereich moderner Logistiksysteme, um die Anwendung intel-ligenter Informationstechnologien zu för-dern. Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Iris Haus-laden sagt: „Wir sitzen nicht im Elfenbeinturm, sondern arbeiten praxisori-entiert. Neben der Entwicklung von Theo-rien und Modellen, wie Waren schneller, effizienter, sicher und nachhaltig von einem Ort zum anderen transportiert werden kön-nen, ist uns vor allem die Zusammenarbeit mit Unternehmen wichtig. Deshalb koope-riert die HHL mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Vereinigungen, Netzwerken und Kammern.“ Eine weitere unterstützte Plattform ist das Kompetenzzentrum für IT-gestützte Logistik Leipzig (CITLOG).

Handelshochschule Leipzig (HHL) erforscht und lehrt praxisnahe Logistiklösungen

L o g I S T I K F r e I Z e I T

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IHR PARTNER FÜRBIOGASANLAGENIN DER REGION

Projektentwicklung und Beratung der Investoren

Erarbeitung von Förder- und Finanzierungsanträgen

Genehmigungsanträge nachdem Bundes-Immisions-schutzgesetz

Baubetreuung in allenPhasen der Investition

PLANUNGSBÜROMatthias ThorwirthIhr Team rund um das Bauen in der Landwirtschaft

www.thorwirth-planungsbuero.de

Arthur-Scheunert-Allee 13614558 Nuthetal OT Bergholz-RehbrückeTel.: 033200/513 40Fax: 033200/51 34 23E-Mail: [email protected]

VON ARDENNE ist ein international agierender Hersteller von Ausrüstungen für industrielle Vakuumprozesse mit hoher Kompetenz in der I Vakuumtechnologie I Plasmatechnologie und I Elektronenstrahltechnologie.

Seit 40 Jahren entwickelt und fertig VON ARDENNE Beschichtungsanlagen für Architekturglas, Photovoltaik, Metallband und flexible Materialien und beliefert heute die Kosten- und Technologieführer der Branche.

www.vonardenne.biz

FLEXIBLE MASCHINEN- PLATTFORMEN FÜR GROSSE SUBSTRATFORMATE

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.toskanaworld.net

ThermalbadenToskana-Thermen bieten Ausgleich zu Stress im Alltag und winterlicher Kälte.

Es ist warm, es dampft und im Wasser spielt Musik. Wenn es draußen kalt wird, stehen Angebote hoch im Kurs, bei denen man wohlig entspannen kann. In den Toskana Thermen Bad Sulza, Bad Schandau und Bad Orb kann man umgeben von Klang und Licht im Wasser schweben und schwelgen. Unter dem Motto: ‚Glück und Gesundheit’ bieten sie was Menschen heute brauchen, um sich vom Alltag zu erholen und ihr Wohlbefinden zu steigern. Besonders lässt sich die Leichtigkeit des Seins im Thermal-solebad genießen wo es keine Schwerkraft zu geben scheint. Zu einem gesunden Kör-per gehört auch ein angeregter Geist und ein verwöhnter Gaumen. Bei „Reinhardt’s im Schloss“ oder im „Hotel an der Therme“ lässt sich der Wellness-Aufenthalt mit reich-haltigen Angeboten für Leib und Seele abrunden. Diesem Heft beiliegend, erläutert die Toskanaworld-Zeitung exotische Erleb-nisse wie die Kräuterstempelzeremonie oder die indianische Sweat Lodge und weckt die Neugier auf weitere erholsame Entde-ckungen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.beach-and-boat.de.

UnterwasserweltDie größte mitteldeutsche Wassersportmesse Beach & Boat setzt Themenschwerpunkt.

Zur dritten Beach & Boat vom 17.-20.02.2011 werden auf der Messe Leipzig rund 140 Aus-steller erwartet, die sich den Besuchern erst-mals unter einem gemeinsamen Themen-schwerpunkt präsentieren. Mit dem gewählten Rahmenprogramm Unterwasser-welt wartet die Messe seinen Besuchern mit einem breit gefächerten interaktiven Angebot auf. Dafür wird unter anderem ein sechs Meter langes und mit Panzerglasscheiben ausgestattetes Tauchbecken installiert, in dem Demonstrationen durchgeführt werden und zugleich Schnuppertauchgänge absolviert werden können. Begleitet wird die Wasser-sportmesse durch eine weitere angeschlos-sene Veranstaltung, den Kongress Beach & Boat Business. Hier befassen sich Vertreter aus Sport, Politik, Wirtschaft und Verwaltung konkret mit den Potenzialen des Branchen-wachstums und dessen Vermarktung. Darü-ber hinaus informiert die Messe über Finan-zierungen und Fördermittel und lädt interessierte Investoren zu spannenden Workshops ein. Schirmherr des Kongresses sowie der Messe selbst ist Staatsminister Sven Morlok.

S o L A r W e L L N e S S M e S S e

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.solarion.net

Solarion investiertUnternehmen baut mit taiwanesischem Inve-stor Walsin Lihwa neue Solarfabrik

Über seine 100-prozentige Tochter Ally Energy investiert der asiatische Großkon-zern Walsin Lihwa Corporation gemeinsam mit der Solarion AG 40 Mio Euro in Leipzig und übernimmt 49 % der Anteile des Unternehmens, einem Spezialisten für fle-xible Dünnschicht-Solarzellen und -Module. In einer ersten Stufe wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum BMW-Werk Leipzig eine integrierte Zell- und Modulfabrik mit einem jährlichen Produktionsausstoß von 20 Megawatt und einer Belegschaft von 140 Mitarbeitern errichtet. Später ist der Bau einer weiteren Fertigungsstätte mit 180 MW Kapazität geplant. Im Rahmen einer umfassenden Kooperation soll die Dünn-schichttechnologie gemeinsam weiterent-wickelt werden. Für die Solarion AG ist nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit der Einstieg in die Massenproduktion gesichert. „Wir haben mit Walsin Lihwa einen Global Player als starken Partner gefunden, der unsere langfristige weltweite Expansions-strategie zur Kostenführerschaft unter-stützt“, erklärte Dr. Karsten Otte.

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14 adVertorial regjo

STROM, GAS UND ENERGIENAHE DIENSTLEISTUNGEN FÜR DIE PROFIS:

FÜR ALLE, DIE ETWAS MEHR BRAUCHEN.Wir möchten Sie dabei unterstützen, dass Ihr Geschäft noch besser läuft. Zum Beispiel mit günstigen, planbaren Energie-

kosten und preisstabilen Lieferverträgen oder mit maßgeschneiderten Lösungen für den effi zienten Energieeinsatz. Hört sich

nach Arbeit an? Die können Sie gern uns überlassen. Weitere Informationen unter 0341 1208888 oder www.enviaM.de.

Kleine Eingriffe mit großer WirkungDr. med. Thomas Nitzsche (Mitte vorn) greift der Schönheit sprichwörtlich unter die Arme. er ist Facharzt für plastisch-ästhetische Chirur-gie und Leiter der Klinik am rosental.

Qualität sind zentrale Säulen unserer Arbeit. Die Klinik am Rosen-tal ist staatlich konzessioniert und mein Kollege Dr. Markus Tränkle und ich sind Mitglieder der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC). Außer-dem hat uns das unabhängige Beratungszentrum ACREDIS kürz-lich zertifiziert."

Sind Schönheitsbehandlungen normal geworden und wie sieht die Zukunft aus? "Die gesellschaftliche Akzeptanz ist gestiegen und die Medien vermit-teln manchmal den Eindruck, dass jeder in Behandlung ist. Dennoch: Für einen operativen Eingriff entscheidet man sich nicht leichtfertig, denn es bleiben Risiken. Aktuell erleben wir einen starken Zuspruch zu minimal-invasiven Verfahren – also gewebeschonenden Metho-den, wie dem Unterspritzen bei einer Faltenbehandlung. Hier sinkt die Hemmschwelle für ästhetische Eingriffe." Informationen unter Telefon 0341-561593 oder www.klinik-am-rosental.de

Von A wie Augenlidstraffung bis Z wie Zornesfaltenkorrektur – die Klinik am Rosental hat sich seit der Eröffnung 2004 als Einrichtung auf dem Gebiet der plastisch-ästhetischen Chirurgie fest etabliert.

Herr Dr. Nitzsche, Ihr Behandlungsspektrum ist überaus umfang-reich. Welche Eingriffe sind am meisten gefragt? Dr. Thomas Nitzsche: "Unter den operativen Eingriffen rangiert die Brustchirurgie an erster Stelle, gefolgt von Gesichtseingriffen und Fettabsaugungen. Insgesamt führen wir jedoch Faltenbehand-lungen im oberen Gesichtsbereich bzw. im Wangen- und Mundbe-reich mit Hyaluronsäure am häufigsten durch."

Welches Selbstverständnis liegt Ihrer Arbeit zugrunde? "Wir begreifen uns als Partner der Schönheit. Dank der modernen plastisch-ästhetischen Chirurgie sind wir dem Traum von per-fekter Schönheit und ewiger Jugend näher als je zuvor. Der zufrie-dene Patient ist unsere Maxime. Dieses Versprechen bringt jedoch viel Veranwortungsbewusstsein mit sich. Beratung, Vertrauen und

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XI. Mitteldeutsche ELEVATOR PITCH NIGHT11 Teilnehmer präsentieren bei der 11. eLeVATor PITCH NIgHT (31.01.2011, DaCapo Leipzig) ihre innovative geschäftsidee in je drei Minuten in englischer Sprache vor über 250 gästen und einer Fachjury.

und jungen Entrepreneuren mit diesem Event eine außergewöhnliche Plattform und eine unter Umständen entscheidende Grundlage für eine gelungene Unterneh-merschaft. Als erfolgreichste, englischspra-chige Veranstaltung Mitteldeutschlands sollen speziell Existenzgründer aus den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf ihrem Weg zum interna-tionalen Erfolg unterstützt werden. Erfinder und Organisator der einzigartigen Veranstal-tung ist James Parsons, der den Wettbewerb als Wirtschaftskatalysator betrachtet: „Mit der ELEVATOR PITCH NIGHT hoffen wir aktiv an der Stärkung des Wirtschaftsraums Mitteldeutschland mitzuwirken und Inno-vatoren eine fruchtbare Präsentationsfläche zu bieten.“

Unter der Schirmherrschaft des Leipziger Bürgermeisters für Wirtschaft und Arbeit, Uwe Albrecht, findet am Abend des 31. Januar 2011 (Einlass 18:30 Uhr, Beginn 19:00 Uhr) zum 11. Mal in Folge die Mittel-deutsche ELEVATOR PITCH NIGHT statt. Die Grundidee dieser Präsentationsart ist die Möglichkeit, dass sich ein zufälliger Gesprächspartner zum Beispiel in einem Auf-zug als entscheidender Kontakt erweist, den man in kürzester Zeit für seine Geschäftsidee zu gewinnen versucht. Das soll an diesem Abend nicht nur bei einer prominenten Jury aus Wirtschaftsexperten gelingen, sondern auch ein breites Publikum aus ganz Mittel-deutschland gilt es zu überzeugen. Der ver-anstaltende English Business Club des ICC Sprachinstituts gibt kreativen Unternehmern

Die Gäste, Pitcher und Juroren erwartet ein interessanter und spannender Wettbewerb um neue Geschäftsideen, die mit Sach- und Geld-preisen prämiert werden. Spaß, Spannung und Networking in Englisch zeichnen diese Veran-staltung aus. Abgerundet wird der Abend durch ein exquisites Buffet und ein unterhalt-sames Rahmenprogramm, welche im Ticket-preis von 30 (VVK) bzw. 32 (AK) natürlich enthalten sind. You are very welcome. Den Vorverkauf übernehmen der Englandladen (Gottschedstraße 12), das DaCapo (Karl-Heine-Straße 105) sowie das ICC Sprachinstitut (Nordplatz 9), das auf Anfrage und Vorkasse die Tickets auch postalisch verschickt.

Informationen unter Telefon 0341-550 22 460 oder [email protected]

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Die Studien-Qualität entscheidet über unsere Zukunft

Deutschland unter Sparzwang: Eines der wenigen Bundesministerien, die mehr statt weniger Mittel erhalten, ist das für Bildung und Forschung. Doch nicht nur die klas-sischen Studenten profitieren davon.

Die Zahl der Studienanfänger an deutschen Hochschulen hat ein neues Rekordhoch erreicht. Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamtes haben sich im Studien-jahr 2010 rund 442 600 junge Menschen erstmals an einer Hochschule eingeschrieben. Dies sind knapp 20 000 mehr als im vergangenen Jahr, in dem der bisherige Höchststand erreicht wurde. Auch die Studienanfängerquote, die den Anteil der Studierenden am Altersjahrgang beschreibt, stieg um weitere drei Prozentpunkte auf nunmehr 46 Pro-zent.

Zahlen und Fakten, die eindeutig für den Wissenschaftsstandort Deutschland sprechen: „Dieses Ergebnis zeigt, dass die Bildungsrepublik auf dem richtigen Weg ist“, so Bun-desbildungsministerin Annette Schavan. „Junge, kreative Menschen, die neugierig auf Wissen und Wissenschaft sind, stärken die Innovationskraft unseres Landes”. Mit ih-rer Entscheidung für ein Studium würden die Abiturienten die richtige Antwort auf den deutschlandweit drohenden Fachkräftemangel geben. Der Trend zum Studieren sei nicht zuletzt auch eine Bestätigung des Hochschulpakts 2020 und der von neuerlichen BAföG-Reform. „Mein Dank gilt den Hochschulen, die mit Erfolg große Anstrengungen zur Verbesserung der Studienbedingungen unternommen haben“, so Annette Schavan.

Die Bundesministerin kündigte Ende November an, dass der erfolgreiche Weg konse-quent fortgesetzt werde. Mit dem Hochschulpakt wollen Bund und Länder gemeinsam weitere 275 000 Studienmöglichkeiten bis zum Jahr 2015 schaffen. Allein der Bund will für diese zusätzlichen Studienanfänger bis 2018 rund 3,8 Milliarden. Euro zur Verfü-gung stellen. „Damit geben wir den Studierenden wie den Hochschulangehörigen ein Signal der Verlässlichkeit“, erklärte Schavan.

Bremsscheibe Diplom-Ingenieur Hannes Sachse

untersucht am Prüfstand "Bremsen- und Fahrwerkstechnik" der TU Ilmenau

die Wärmeentwicklung einer Bremsscheibe unter Belastung.

Das Prüfzentrum der TU ist gehört international zu den modernsten seiner Art.

Linkes Bild: ari/TU Ilmenau|

Umwelttechnikein Versuchsaufbau des Bereiches

Umwelttechnik an der Hochschule Harz in Wernigerode.

rechtes Bild: HS Harz

Text: Frank Schmiedel Fotografie: Mitteldeutsche Hochschulen

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Weitere zwei Milliarden Euro investiert die Bundesregierung bis 2020 in den Qualitätspakt Lehre, für den Schavan ebenfalls im Spätherbst den Startschuss gab. Vom Wintersemester 2011/12 an werden daraus Maßnahmen finanziert, die zur Verbesserung der Studienbedin-gungen beitragen. Dies umfasst unter anderem die Einstellung von zusätzlichem Personal oder eine bessere Qualifizierung von Professoren und Tutoren. „Die Studenten und Studen-tinnen erwarten zu Recht eine hochklassige Ausbildung. Dafür schaffen wir Freiräume“, meinte Schavan in Berlin.

Freiräume zu schaffen bedeutet für den Hochschulsektor immer, entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen: Trotz des von der Bundesregierung beschlossenen Sparhaushaltes werden die Zuweisungen für das Bundministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für 2011 steigen: Im Vergleich zum Vorjahr um rund 782 Millionen Euro auf insgesamt 11,646 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs um 7,2 Prozent wird möglich durch die zusätzlichen zwölf Milliarden Euro, die der Bund im Laufe der Legislaturperiode für Bildung und Forschung zur Verfügung stellen will. Schavan: „Mit der klaren Prioritätensetzung auf Zukunftsinve-stitionen steht Deutschland heute einzigartig da, in seiner Geschichte wie auch im interna-tionalen Vergleich“. Ein besonderer Schwerpunkt liege bei der Förderung der Bildungschancen und -perspekti-ven des Einzelnen. Hierzu gehört die kontinuierliche Verbesserung der Ausbildungsbeihil-fen BAföG und das „Meister-BAföG“. Diese wurden bereits in diesem Jahr –zwei Jahre nach der letzten Erhöhung – angehoben. Die Bundesregierung wird 2011 allein für das BAföG rund 162 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen.

Zur Förderung seitens des Staates gehören aber auch strukturelle Maßnahmen wie der Hoch-schulpakt. Für den damit verbundenen Aufbau von zusätzlichen Studienplätzen hat das BMBF mehr als 600 Millionen Euro in den Haushalt 2011 eingestellt. Bis 2015 unterstützt das Ministerium die Länder beim Aufbau neuer Studienplätze mit 3,6 Milliarden Euro.

Chemnitz MikrogussanlageAm Institut für Strukturleichtbau

und Sportgerätetechnik der TU Chemnitz arbei-tet der wissenschaftliche Mitarbeiter

Marcel Köber an einer deutschlandweit einmaligen Mikrospritzgießanlage

für komplexe Hybridbauteile. Foto: Wolfgang Thieme/TU Chemnitz

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„Der Bund hat im Hochschulpakt gemeinsam mit den Ländern einen Rahmen geschaf-fen, auf den sich die Hochschulen verlassen können", betonte Schavan. Mit den BMBF-„Bildungslotsen“, die in diesen Tagen erstmals zum Einsatz kommen, wird darüber hinaus eine individuelle Betreuung von Schülerinnen und Schülern aus Haupt- und Förderschulen beim Übergang von der Schule in die Ausbildung etabliert.

„Die Qualität des deutschen Forschungs- und Innovationssystems entscheidet maßgeb-lich über unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit“, hielt Schavan fest. Allein 2011 wird der Bund daher mehr als vier Milliarden Euro für die Aktivitäten der deutschen Forschungsorganisationen - einschließlich ihrer Nachwuchsförderung – bereit stellen. Die klassische Projektförderung in der Forschung wird 2011 auf 1,2 Milliarden Euro ansteigen. Inhaltlich wurde das Forschungsportfolio mit der Hightech-Strategie auf die großen Herausforderungen in den Klima/Energie, Gesundheit/Ernährung, Mobilität – insbesondere Elektromobilität, Kommunikation und Sicherheit ausgerichtet.

Flankiert wird die themenbezogene Förderung durch neue Instrumente der Innova-tionsförderung wie dem Spitzenclusterwettbewerb oder dem Programm „Spitzenfor-schung und Innovationsförderung in den Neuen Ländern“. Hierfür werden 2011 ins-gesamt 314 Millionen Euro bereit stehen. Das sind rund 41 Millionen Euro mehr als im Jahr 2010. Davon sollen auch die Universitäten und Hochschulen in Mitteldeutschland profitieren.

Doch nicht nur die Unis sollen von den freigegebenen Mitteln profitieren. Auch die Wirtschaft bekommt durch ein Stipendienprogramm des Ministeriums – indirekte – Unterstützung: Vor zwei Jahren führte das BMBF die „Aufstiegsstipendien“ ein. Diese Maßnahme richtet sich vor allem an Menschen, die sich aus ihrem Beruf heraus über ein Studium weiterqualifizieren wollen. Mittlerweile werden bundesweit 2500 Stipen-dienempfänger gefördert.

Jena PetrischaleAntibiotische Wirkstoffe produziert dieser Pinsel-Schimmelpilz (Penicillium), der in der jena Microbial resource Collection an der Universität jena auf speziellem Nährboden in einer Petrischale heranwächst. Foto: jan-Peter Kasper/FSU

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Jena FroschDer Koboldfrosch „rudi” (Leptopelis uluguruensis),

gehört zu den skurrilen Tieren, die im Institut für Spezielle Zoologie und evolutionsbiologie der

Friedrich-Schiller-Universität jena leben. Foto: jan-Peter Kasper/FSU

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Das Aufstiegsstipendium unterstützt Berufserfah-rene bei einem ersten Hochschulstudium. Die Be-rufserfahrung wird belegt durch den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung und durch eine anschließende Berufstätigkeit von mindestens zwei Jahren. Voraussetzung ist, das das Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule erfolgt und mit einem akademischen Abschluss en-det, in der Regel mit dem Grad eines Bachelors. Nach Stipendienzusage ist ein Jahr Zeit, mit dem Studium zu beginnen. Wer bereits studiert, kann sich auch noch bis zum Ende des zweiten Studiensemesters bewerben. Die Förderung für ein Vollzeitstudium beträgt 750 Euro monatlich, für ein berufsbegleiten-des Studium 1700 Euro jährlich. Wegen der großen Nachfrage soll das BMBF-Fördervolumen im kom-menden Jahr um 70 Prozent gesteigert werden, von 13 auf 22 Millionen Euro.

Derzeit studieren im Programm „Aufstiegsstipen-dium“ 40 Prozent aller Stipendiaten berufsbeglei-tend. Etwa 30 Prozent belegen ein Studium im Be-reich der für die deutsche Wirtschaft so wichtigen MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Natur-wissenschaften, Technik. Acht von zehn Stipendi-aten studieren an einer Fachhochschule, rund 40 Prozent sind älter als 30 Jahre. Interessanter Fakt: Nur ein Drittel hat ein klassisches Abitur. BMBF-Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen begrüßt das Engagement der älteren Studieneinsteiger: „Die-ser Fakt zeigt auch, dass das Programm einen wich-tigen Beitrag liefert, um die Chancengerechtigkeit beim Hochschulzugang zu erhöhen.“ 2009 stieg die Zahl der Studierenden ohne Hochschulreife um 45 Prozent ¬– um zirka 2000 auf 6311 (2009). Von al-len beruflich qualifizierten Studienanfängern ohne Abitur erhält jeder zehnte ein Aufstiegsstipendium. Der Strom der Studenten wird also so schnell nicht abreißen.

Zellen Die Arbeitsgruppe User Interface & Software engineering der Otto‐von‐Guericke‐Universität Magdeburg beschäftigt sich beim Projekt PaperLens mit der virtuellen und hochaufgelöster Darstellung natürlicher und künstlicher Strukturen – und das auch in der dritten DimensionFoto: otto-von-guericke-Universität Magdeburg

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Page 26: Regjo Ausgabe 4 2010

Das Entscheidendeam Wissen ist, dassman es beherzigtund anwendet. (Konfuzius, chin. Philosoph, 551-479 v.Chr.)

Stimmt!

(Connex, 2010 n.Chr.)

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Karten gegen den KrebsProf. Dr. Dr. Michael Höckel und ein Team von Wissenschaftlern der Uniklinik Leipzig haben ein modernes Verfahren zur Bekämpfung von gebärmutterhalskrebs entwickelt. experten untermauern nun diese erkenntnisse.

Text: Uwe Niemann, Frank Schmiedel Fotografie: Stefan Straube, Universitätsklinikum Leipzig

licherweise befallene Gewebe entfernt wird, bedarf es nun keiner begleitenden und für die Patientin mit starken Nebenwirkungen beladenen Strahlentherapie mehr. Hinzu komme, dass vom medi-zinisch-wissenschaftlichen Ansatz her die neue Methode wegwei-send für die Behandlung anderer Genitalkarzinome ist.

In einem Beitrag der renommierten Fachzeitschrift „nature physics“ werden jetzt die Erkenntnisse zur Krebs-Ausbreitung von Prof. Höckel aus physikalischer Sicht untermauert: Im Beitrag „Sind biomechanische Veränderungen erforderlich für die Tumor-progression?“ beschreibt ein Team von Prof. Dr. Josef Käs, Direk-tor am Institut für Experimentelle Physik an der Universität Leip-zig, dass das maligne Neoplasma, also die Ansammlung neuer abnormer Zellen, für eine relativ lange Zeit lokal begrenzt in dem Kompartiment bleibt, das im Zusammenhang mit der embryo-nalen Entwicklung steht. „Mit zunehmender Bösartigkeit haben die Tumorzellen dann aber die Möglichkeit, die Grenzen des Kom-partiments zu überschreiten. Aber auch bei dieser weiteren, malig-nen Progression genannten, Verbreitung spielt die embryonale Architektur des Menschen eine entscheidende Rolle: Der Tumor dringt zuerst in jenes benachbarte Kompartiment ein, das eine embryonale Ähnlichkeit zum Ausgangskompartiment hat“, führt Prof. Käs in dem mehrseitigen Fachbeitrag aus.

„Dabei sagt die räumliche Nähe nichts über eine embryonale Verwandtschaft aus". Das bedeutet für die Praktiker, dass der menschliche Körper neu kartiert werden muss. "Die funktionale Anatomie hat ihre Berechtigung, um die Zusammenhänge rings um die Funktionen des Körpers zu verstehen. Will man aber die Ausbreitung des Krebses verstehen, muss der Körper in seinen morphogenetischen Einheiten gesehen werden", so Käs weiter. Um es an einem plausiblen Beispiel zu erklären: Die Erde kann unterschiedlich kartiert werden – politisch nach den Ländergren-zen, topografisch nach Bergen und Tälern oder klimatisch nach Klimazonen oder erdmagnetisch nach Magnetfeldern. Genauso ist das mit dem menschlichen Körper möglich. Für das Verständnis der Krebsausbreitung bräuchten die Mediziner eine Karte, welche die embryonale Entwicklung nachvollzieht.

Für seinen Bereich der operativen Behandlung von Krebser-krankungen des unteren weiblichen Genitaltraktes hat Prof. Höckel bereits entsprechendes „Kartenmaterial“ erarbeitet. Nach diesem wird auch an seiner Klinik operiert – mit einer Erfolgs-quote von 96 Prozent. Mit der Leipzig School of Radical Pelvic Surgery vermittelt der Wissenschaftler und Arzt seit 2005 seine Erkenntnisse. Zahlreiche Operateure aus dem In- und Ausland lernten hier die von Prof. Höckel entwickelte Totale mesometriale Resektion (TMMR) und andere Operationsverfahren, die auf dem aus der Embryonalentwicklung gewonnenen Verständnis der Tumorausbreitung basieren.

Nach welchen Regeln breitet sich Gebärmutterhalskrebs aus? Wuchert dieses Zervixkarzinom ungehemmt wild oder heimtü-ckisch planmäßig? Diesen Fragen ging Prof. Dr. Dr. Michael Höckel, Direktor der Leipziger Universitätsfrauenklinik, bereits seit Jahren nach. Die Erkenntnis seiner wissenschaftlich und ope-rativ-praktisch gestützten Forschung: „Die Krebszellen bleiben zunächst in einem bestimmten Geweberaum. Dieses so genannte Kompartiment wird von der embryonalen Entwicklung definiert und nicht von der funktionalen Anatomie. Das heißt einerseits, dass man den Krebs nur dann sicher bekämpfen kann, wenn das komplette Kompartiment entfernt wird". Andererseits bedeute das, dass der Absetzungsrand, also die Sicherheitszone um den Tumor herum, nicht einheitlich wie mit dem Zirkel gezogen wer-den muss – sondern sich an den Grenzen des Kompartiments ori-entieren kann und somit einen kleineren Abstand zulässt. Mit die-sem neuartigen Herangehen – einerseits radikal, andererseits minimal zu operieren – wird die absolute Überlebenswahrschein-lichkeit bei Gebärmutterhalskrebs um 20 Prozent erhöht.

Höckel veröffentlichte diese Erkenntnis Mitte vergangenen Jahres im weltweit hoch angesehenen Medizinforschungsmagazin The Lancet Oncology und setzte damit der bisherigen Lehrmei-nung eine zweite, moderne Sichtweise entgegen. Ein weiterer Vorteil für die Patientinnen erwächst aus den Erkenntnissen des Leipziger Klinikdirektors: Weil das gesamte kranke sowie das mög-

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Leuchtturm der WissenschaftAnfang November haben namhafte Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft den grundstein für das neue Haupt-gebäude der neuen deutschen Nationalakademie, der Leopoldina in Halle/Saale gelegt.

Text: regjo Fotografie: Leopoldnia Halle

knapp einer Million Euro unterstützt. Diese Mittel stammen ebenfalls aus dem Konjunkturpakets II der Bundesregierung.„Mit der Sanierung des ehemaligen Logenhauses wird der Stand-ort der Leopoldina in Halle/Saale dauerhaft gesichert und damit auch ein wichtiger Beitrag zur föderalen Struktur unserer For-schungslandschaft geleistet“ sagte Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan.

Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundes-bauministerium, übermittelte anlässlich der Grundsteinlegung: „Die Gesellschaft profitiert von den Expertisen, die die Leopoldina auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bietet.“ Die Investi-tion soll zudem helfen, Arbeitsplätze in der für die Binnenkon-junktur so wichtigen Bauwirtschaft zu erhalten. „Die Wirtschafts-krise trifft die Baubranche in den Jahren 2010 und 2011 besonders hart. Mit den heutigen Förderbescheiden sichern wir wichtige Arbeitsplätze in der Region, vor allem in kleinen und mittleren Betrieben“. Die Sanierung des zukünftigen Hauptgebäudes der

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan hat Anfang November gemeinsam mit dem Präsidenten der Leo-poldina Jörg Hacker den Grundstein für das zukünftige Hauptge-bäude der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, in Halle gelegt. Bei dem feierlichen Akt waren auch Birgitta Wolff, die Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, und Günther Hoffmann, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, sowie weitere Ehrengäste aus Wissenschaft und Politik anwesend.

Die Leopoldina wird zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt finanziert. Die bereits laufende Sanierung des denkmalge-schützten ehemaligen Logenhauses in Halle als Hauptsitz der Nati-onalakademie erfolgt mit 15,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II, die das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zur Verfügung stellt. Das Land Sachsen-Anhalt hatte den Kauf der Immobilie durch die Leopoldina zuvor bereits mit

So soll die neue Leopoldina nach Beendigung der Sanierungsarbeiten im jahr 2011 aussehen. Hier ein Blick auf das Tschernyhaus.

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Leopoldina ist das größte Projekt im Kon-junkturpaket II.

Das neue Hauptgebäude der Leopol-dina ermöglicht es der Leopoldina auch räumlich, ihren wachsenden Aufgaben als Nationale Akademie der Wissenschaften gerecht zu werden. Sie erhält mit der Sanierung des ehemaligen Logenhauses einen repräsentativen Hauptsitz mit modernen Büros für die steigende Zahl an Mitarbeitern sowie Räume für wissen-schaftliche Symposien und öffentliche Ver-anstaltungen.

Die Leopoldina ist die älteste natur-wissenschaftliche Gelehrtengesellschaft in Deutschland. Sie wurde 1652 von vier Ärzten in Schweinfurt gegründet – also fast

ein Jahrzehnt vor der Royal Society in Lon-don. Ihren Namen erhielt die Forschungs-Akademie, als sie vonKaiser Leopold I. im Jahr 1687 zur Reichsakademie erhoben wurde. Seit dem Jahr 1878 hat die Akade-mie ununterbrochen ihren Sitz in Halle/Saale. Zu Mitgliedern der werden nur her-vorragende Wissenschaftler aus aller Welt gewählt. Derzeit gehören ihr etwa 1300 gewählte Mitglieder aus 30 Ländern an, darunter 30 Nobelpreisträger.

Die Leopoldina wurde am 14. Juli 2008 zur Nationalen Akademie der Wis-senschaften ernannt. Seitdem hat sie die besondere Aufgabe der Beratung von Poli-tik und Gesellschaft zu aktuellen wissen-schaftspolitischen Fragen. Um diese Aufga-

ben angemessen wahrnehmen zu können, wird die Akademie kontinuierlich ausge-baut und personell erweitert.

Im Rahmen des Ausbaus zieht die Leopoldina in das ehemalige Logenhaus und führt es einer neuen Nutzung zu. Das Logenhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Landes-Kunstmuseum Moritz-burg, mit dem zudem eine gemeinsame Ausstellung geplant sei. Zusammenarbeit solle es ebenso mit der halleschen Univer-sität geben, die am gleichen Standort ein eigenes Museum plant. Hacker: „Es ent-steht eine Art Campus.“ Darüber hinaus-werde sich die Leopoldina den Schulen öff-nen. „Wir sind sehr für Populärwissenschaft“, unterstrich der Akademiepräsident.

Leopoldina generalsekretärin Prof. Dr. jutta Schnitzer-Ungefug.

Hoher gast bei der grundsteinlegung im November in Halle/Saale: Bundesforschungsministerin Annette Schavan.

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Wie Wissenschaft Märchen wahr werden lässt – nachhaltig und umweltschonend. Leuna bietet für die Technologien des 21. jahrhunderts ein gutes entwicklungsfeld.

Zum Verheizen viel zu schade

Diese Geschichte mutet an wie die für Leuna modifizierte und modernisierte Fassung eines alten Märchens. Nur gibt es hier die schöne Müllertochter nicht, die den Königsohn heiraten möchte und dem Hof deshalb vorschwindelt, Flachs zu Gold spinnen zu können. Stattdessen gibt es einen seriösen tatkräftigen Professor im besten Schaffensalter, der mit seinen Wissenschaftlern aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Pflanzen, Stroh, Holz und Mikroalgen zwar nicht gleich Gold, aber goldwerte Produkte erzeugen will, aus denen z. B. Enzyme als Katalysatoren, Grund-bausteine für die Chemische Industrie oder Kunststoffe hergestellt werden können. Denn das flüssige schwarze Gold, das im petrol-chemisch orientierten Leuna die Produktionslinien dominiert, ist ein Rohstoff, der nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.

Prof. Dr. Thomas Hirth ist Leiter des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik, kurz IGB, zu dem das neue Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnolo-gische Prozesse, kurz CBP, in Leuna gehören wird: „Die nachhal-tige stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender Roh-stoffe ist ein zentrales Forschungsthema des Fraunhofer IGB und konnte in den vergangenen beiden Jahren entscheidend vorange-bracht werden. Die Überführung von Prozessen aus der Forschung in den industriellen Maßstab wird entscheidend von den Möglich-keiten zur Skalierung von Prozessen bestimmt. Im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe sind diese Möglichkeiten bisher nur wenig vorhanden. Diese Lücke wollen wir mit dem Fraunhofer CBP am Chemiestandort Leuna schließen.“

In Leunas Schloss, pardon: repräsentativem Verwaltungsgebäude arbeitet bereits seit einem Jahr, in einem modernen lichtdurchflu-teten Büro und nicht im abgeschotteten Turmzimmer, als CBP-Vorposten Frau Dr.-Ing. Katja Patzsch. Die Bioverfahrenstechnike-rin stammt aus Chemnitz und hat in Halle studiert und promoviert. Am 8. Dezember 2010 findet im Norden des von InfraLeuna gema-nagten Geländes der erste Spatenstich für das Fraunhofer-eigene CBP-„Vorwerk“ statt: Eine ausgewogene ein- bis zweigeschossige Lösung, ein sachlich-eleganter Zweckbau mit Büroteil, Labor- und Technikumstrakt sowie Lagerhallen. Der Standort ist ganz bewusst gewählt: Das vielgestaltige Spektrum an Chemie- und Technolo-giefirmen ringsum bietet ein beachtliches Potential für spätere Nutzungen.

Im Anschluss an die Büroräume folgen drei Untersuchungs-laboratorien und das Technikum mit fünf verschiedenen Prozess-anlagen als separat zu betreibende Module, in denen skalierbare biotechnologische, chemische und kombinierte Verfahren sukzes-sive entstehen. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Fer-mentationsmodul zur Produktion technischer Enzyme und die Pilotanlage zum Aufschluss von Holz und anderen Lignocellulo-sen. Dafür und die vollständige stoffliche Nutzung der Kompo-nenten Cellulose, Hemicellulose und Lignin gibt es bis heute kei-nen technischen Prozess und kein integriertes Anlagenkonzept. Obwohl Lignin, bereits jetzt u. a. für Vanillin verwendet, gegen-wärtig noch keine allzu große Rolle zur Herstellung von Chemika-lien spielt, wird dem Rohstoff für die Zukunft ein großes Potential

Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: Fraunhofer- gesellschaft; Architekten Scherr + Klimke Ag, Ulm

Erster Spatenstich 8. Dezember 2010In der Fraunhofer gesellschaft heißt es, "mit Ideen kann jeder zu uns kommen. Wir bringen sie auf den Weg." Das künftige gebäude (Modell-Foto)für das Chemisch-Biologische Prozess-Zentrum in Leuna wird auch mittelständischen Unternehmen hervoragende Möglichkeiten bieten, damit aus Ihrer Innovation ein Wirtschaftserfolg wird. Prof. Thomas Hirth kennzeichnet die nachhaltige stoffliche und energetische Nutzung nachwachsender rohstoffe - beispielsweise Aufschlüsse von Buchen-holz (Abbildung rechts) - als ein zentrales Forschungsthema.

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prognostiziert. Durch Hydrolyse, Hydroge-nolyse und durch Pyrolyse bei hohen Tem-peraturen kann eine Vielzahl hochwertiger Produkte gewonnen werden.

Das Technikum ist ausgestattet mit Fermentationskapazitäten von 10, 100, 1000 und 10.000 L, für kontinuierliche Gas-phasenreaktionen bis 10 L/h, kontinuier-liche Flüssigphasenreaktionen bis 100 L/h bei Temperaturen bis 700°C und 250 bar und für mechanische und thermische Trennverfahren. Diese Kapazitäten bleiben nicht den Fraunhofer-eignen Forschungsar-beiten vorbehalten, sondern stehen auch anderen Firmen zur Verfügung. „In der Fraunhofer-Gesellschaft heißt es, mit Ideen kann jeder zu uns kommen“, erklärt Dr. Patzsch, „Wir bringen sie auf den Weg zum Produkt.“ Denn: Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen können die Übertra-gung dieser neuen Technologien vom Labor in industriell relevante Größenordnungen aus eigener Kraft kaum leisten.“ Das bedeu-tet, dass der Mittelstand auch hierzulande und heutzutage nicht von den Spitzentech-

nologien ausgeklammert ist. Einer von denen, die das beweisen wollen, ist die Leip-ziger Firma c-LEcta, die Enzyme herstellt und die Module in Leuna nutzen wird.

Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse entsteht auf einer Fläche von 2.000 m², Investitionen von rund 50 Millionen Euro werden in das Projekt fließen, in der Projektgruppe wer-den 15 bis 30 Mitarbeiter tätig sein. Es wird gefördert von den Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), Ernäh-rung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz (BMELV) und Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) sowie vom Land Sachsen-Anhalt.

Das Prozesszentrum soll eng vernetzt werden mit bereits bestehenden Produkti-onsstrukturen und feste Kontakte pflegen zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen in der Region. Praktika sowie Diplom- und Masterabschlussarbeiten sollen hier mög-lich sein; ihr Interesse bekundeten bereits die Hochschulen in Halle,Merseburg und Anhalt sowie die Berufsakademie Leuna.

Für Januar 2011 ist der Baubeginn und im Sommer 2012 die Inbetriebnahme des neuen Fraunhofer-Zentrums vorgesehen. Das ging wohl im Märchen schneller. Auch wenn’s nicht gleich „schnurre, schnurre, Rädchen schnurre“ läuft – im Leben ist doch manches anders, ist intensive Arbeit ausschlaggebend. Dafür ist das Ergebnis auch wiederholbar und damit nachhaltig. Und der Preis dafür heißt auch nicht etwa das Glück unserer Kinder; denn bei diesen Technologien bewahren wir vielmehr die Umwelt für unsere nachfolgenden Genera-tionen. Das Abenteuer Wissenschaft liegt heute im Gewinnen von Erkenntnissen und ihrer Verwirklichung und nicht in wil-den Aktionen. Die Reduktion von CO2-Emissionen durch Nutzung von Pflanzen, die nicht zur Nahrungs- oder Futtermittel-produktion geeignet sind, mag noch kom-plizierter, diffiziler sein als die Entwicklung eines kraftstofffressenden Hochleistungs-motors war – aber was ist menschlich befriedigender?

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Dem Klimawandel zu begegnen und gleichzeitig mehr Menschen mit energie zu versorgen, scheint paradox, ist aber mög-lich. VoN ArDeNNe in Dresden-Weißig stellt seine Produkte unter diesen Leitsatz.

Faszination: Plasmatechnologie

Wer im Süden Dresdens auf der B 6 unterwegs ist, richtet seine Bli-cke gewiss auf den Gebäudekomplex der VON ARDENNE Anlagen-technik GmbH, der 2009 mit einer Gesamtinvestition von über 11 Mio Euro fertiggestellt wurde. Als Frühaufsteher kann man mit etwas witterungsbedingtem Glück ein grandioses Schauspiel erle-ben, wenn sich der Sonnenaufgang in der Glasfassade spiegelt. Doch diese Fassadenanlage ist mehr als ein attraktives architektonisches Gestaltungselement – sie ist ein kleines Kraftwerk mit einer jähr-lichen Energieerzeugung von etwa 20.000 kWh und bedeutet eine CO2-Einsparung von 12 t im Jahr.

Die imposante Solar-Fassadenfläche von 300 m² besteht aus 420 CIS-Modulen, die im Unternehmen Würth Solar GmbH & Co. KG mit Beschichtungsanlagen aus dem Hause VON ARDENNE hergestellt wurden.

Die Neubauten im Gewerbepark Dresden-Weißig lassen die neuen Dimensionen bei VON ARDENNE, einem weltweit führen-den sächsischen Unternehmen für Vakuumbeschichtungen auf Glas und Metallband, deutlich werden. Im schon fast legendär gewordenen Forschungsinstitut des Firmengründers Manfred VON ARDENNE im Dresdener Villenstadtteil „Weißer Hirsch“ befindet sich weiterhin der Firmensitz des Unternehmens, das 1991 aus dem ehemaligen, 1955 gebildeten Institut ausgegründet wurde und sich als GmbH zu 100 % im Besitz der Familie VON ARDENNE befindet.

„Die Grundlagen unseres Wirkens sind Vakuumtechnik, der Elektronenstrahl und die Plasmatechnologien,“ erklärt Dr. Johannes Strümpfel, Chief Scientist des Unternehmens, „die wis-senschaftliche und technologische Basis also, an der Manfred VON ARDENNE bereits seit 1928 geforscht hat. Darauf beruhen sowohl unsere Dünnschichttechnologien für die Veredelung von Fassa-

denglas als auch für die Herstellung moderner Photovoltaik-Ele-mente. Jahrzehntelange Erfahrung, verfügbare führende Prozess-technologien und industrieerprobte Konzepte werden bei uns zu einzigartigen Lösungen zusammengeführt. PIAnova ist solch ein Ergebnis gebündelten Wissens.“ Die äußerlich sehr ansprechend und modern gestaltete Produktionsanlage zur Vakuumbeschich-tung von Solarzellen ist modular aufgebaut, was dem Kunden eine hohe Flexibilität ermöglicht. Erst beim Blick durchs Schau-glas verrät sie ein wenig davon, was sich in ihrem Inneren abspielt. Plasmaquellen lassen faszinierende Bilder erleben wie von der Palette abstrakter Malerei. Hier werden Schichten ver-schiedenster Zusammensetzung im Plasma durch Magnetron-Sputtern aufgetragen, deren geringe Dicke sich unserer Vorstel-lungskraft entzieht: 2 bis 100 Nanometer.

Die Dünnschicht-Solarmodule der Photovoltaik-Fassaden-anlage im Gewerbepark Weißig bestehn z. B. aus dem Verbin-dungshalbleiter Kupfer-Indium-Diselenid (CIS), erfahren wir von Dr. Strümpfel weiter. Möglich sind u. a. materialsparende, funkti-onelle Schichten aus anderen Materialien, wie Silber, Aluminium, Molybdän, Chrom, Nickel und Titan. Je nach Anlagenkonfigura-tion können mit Plasmatechnologien aus dem Hause VON ARDENNE Glasflächen zwischen 1,4 bis 3,3 m² Breite industriell und hochproduktiv beschichtet werden. „Nicht nur die Bereit-stellung regenerativer Energien, sondern auch die Vermeidung von Energieverlusten spielt weltweit eine ungeheure Rolle. Dabei gibt es in vielen Regionen der Erde noch große Defizite, die nicht weiter anwachsen dürfen“, darauf weist Dr. Strümpfel nachdrück-lich hin. Architekturglasbeschichtung ist Umweltschutz in seiner effektivsten Form, weil moderne Verglasungstechniken den Ener-gieverbrauch für Heiz- und Klimatechnik beträchtlich senken.

Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: VoN ArDeNNe gmbH; Franziska Krüger

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Das ist auch gültig für Megastädte wie Shanghai, Hongkong, Seoul oder Tokio. Anlagen zur Herstellung von Glas sollten naturgemäß in der Nähe von Wachstumskernen errichtet werden. Deshalb kommt dem Export der VON ARDENNE Architekturglas-Beschich-tungsanlagen in globalem Maßstab eine enorme Bedeutung zu.

Abschließende Frage an Dr. Strümpfel: „Sie sind seit fast 40 Jahren bei VON ARDENNE als Physiker in der Forschung und Entwicklung tätig. Was war in dieser Zeit das größte Abenteuer Wissenschaft für Sie?“ Das Abenteuer Wissenschaft begann für Dr. Strümpfel bereits mit dem Eintritt in das Forschungsinstitut und hält bis zum heutigen Tag an. Prof. Manfred VON ARDENNE ver-stand es, bei seinen Mitarbeitern von Anfang an ein Innovations-gefühl zu generieren, in dem neue Wege zu herausfordernden Themen vorgezeichnet wurden. „Sowohl von seiner Persönlich-keit als auch von seinen Forschungsleistungen ging eine Faszina-tion aus, die mich erkennen ließ: Es ist lohnend, sich in der tech-nologieorientierten Forschung zu engagieren, Neugier und Verständnis als Physiker einzubringen. VON ARDENNE Entwick-lungsarbeiten waren nie Selbstzweck, sondern immer humani-stischen Ideen verpflichtet, so auf medizinischem Gebiet, z. B. der systemischen Krebs-Mehrschritt-Therapie. Für die Wissenschaft brachte er seine ganze Persönlichkeit, seinen Namen und guten Ruf ein, um auch in politisch schwierigen Zeiten der wissenschaft-lichen Forschung und resultierenden Innovationen ihren Platz zu sichern. Er wie wir waren Diener der Wissenschaft, aber nicht, um uns die Wissenschaft für unseren persönlichen Erfolg dienstbar zu machen. Dass dies das eigentliche Erfolgsrezept und die wahre Faszination Wissenschaft ist, weiß ich, wenn ich hier an diesen Anlagen stehe, die weltweit dem Klimaschutz dienen - mittels angewandter Plasmatechnologie.“

oben: Produktionskomplex der VoN ArDeNNe Anlagentechnik im gewerbegebiet Dresden-Weißig. Unten: Dr. johannes Strümpfel - ein Leben als Wissenschaftler und Physiker bei VoN ArDeNNe.

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Text: Prof. Dr. Hans-j. Schneider und Dipl.-Ing. André jaschke

Umweltschutz und Hightec müssen sich nicht widersprechen. gehen sie Hand in Hand wie bei energieCity, ensteht ein Kom-petenzzentrum von nationaler Bedeutung, das Antworten auf Fragen der Zukunft gibt.

EnergieCity Leipzig - Ab in die Zukunft

Mitteldeutschland ist ein hervorragender Standort in Bezug auf Innovationen, Wissenschaft und Energietechnik mit Sitz zahlreicher Firmen in diesem Bereich. Wichtige Vertreter sind zum Beispiel das DBFZ, UFZ, die Universität Leipzig, die Verbio AG, die VNG und die Stadtwerke Leipzig. Darüber hinaus sind viele kleine Dienst-leistungsunternehmen am Standort ansässig.

Im Kontext dieser Firmen, Institutionen und Netzwerke wurde das Projekt EnergieCity Leipzig als Forum für die verschiedenen Facetten der Energieversorgung entwickelt. In der EnergieCity ent-steht eine moderne Erlebniswelt mit einer ständigen Ausstellung, ein Technologiezentrum mit gläserner Versorgung für Techniken der Bereiche Erneuerbare Energie, energieeffizientes Bauen und nachhaltige Umwelttechnik. Zudem erhält die EnergieCity einen innovativen Internetauftritt und strahlt – virtuell wie auch in der realen Ausstellung - überregional aus.

Mit der Auftaktveranstaltung am 8. März 2010 in Leipzig wurde das Projekt erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Über 150 Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik nahmen jeweils daran und an weiteren Fachtagungen mit der Überschrift Innovationen und den Kernthemen Energie, Bauen und Umwelt am 15. Juni und am 21. September 2010 teil.

EnergieCity konnte durch die Präsenz auf Fachmessen und themenspezifischen Veranstaltungen bundesweit ein Netzwerk an Unterstützern aufbauen, deren Mitglieder sich jeweils spezifisch mit ihrem Know-How finanziell, politisch und konzeptionell einbrin-gen.

Darüber hinaus übernimmt das Technologiezentrum Energie-City Leipzig neben der Bewusstseinsbildung für den globalen Kli-maschutz die Initiierung von Projekten, das Projektmanagement, die Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal und die Erstellung von Wissensdatenbanken neuer und zukünftiger Technologien.

Die Anzahl der Technologien und Innovationen in den Fachbe-reichen ist unendlich groß und vielseitig. Das Ziel ist es, eine neutrale und fachübergreifende Beratungsplattform für alle Zielgruppen zu erreichen.

Zielgruppen:

Private Bauherren•Ingenieurbüros, Fachplaner und Architekten•Handwerker, Handwerkerverbände, Innungen und Kammern•Entwickler, Hersteller und Servicebetriebe aus den Gebieten •wie z.B. Geothermie, Solarthermie, BHKWs (Blockheizkraft-werke), Energieerzeugung, -umwandlung, -speicherung und -verteilung, Dämmstoffe und BaumaterialienImmobilienentwickler und -verwalter sowie Wohnungsbau-•unternehmenÖffentliche Verwaltung, Unternehmensorganisationen, Ver-•bände und OrganisationenFamilien mit Kindern •Schulklassen und Studentengruppen•Hochschulen und Universitäten•Institutionelle Anleger und Immobilienfinanzierer.•

Kooperationspartner:

Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung•HTWK Leipzig (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur)•Universität Halle•Hochschule Merseburg•HHL Handelshochschule Leipzig•Industrie- und Handelskammern•Handwerkskammern•

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entwurf des Pavillon als energie-Plus-Haus, Architekt Dipl. Ing. gerald King – Büro think urban

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Innungen und Fachverbände •Leipziger Messe •Wirtschaftsinitiative Mitteldeutschland•

Ziel ist es, diese Kooperationen mit anderen Forschungs- und Entwicklungsinstitutionen weiter auszubauen.

Vernetzung und Bündelung überregionaler Partner:

TÜV Süd, München •TÜV Rheinland, Köln•B.A.U.M. e.V. (Bundesdeutscher Arbeits-•kreis für Umwelteffizientes Management e.V., Hamburg)DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, •Osnabrück)DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nach-•haltiges Bauen, Stuttgart)Fraunhofer Gesellschaft (mit mehreren •Instituten z.B. in Dresden, Stuttgart, München, Braunschweig, Leipzig)INQA (Initiative Neue Qualität der •Arbeit, Wiesbaden)Internationales Fachzentrum Bau, Frechen•

Neben der Vernetzung von Bauherren, Handwerkern, Ingenieuren, Architekten und der Industrie ist die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft von besonderer Bedeutung.

Grafik Spindelgebäude als Vision,Prof. Werner g. King

möglicher Standort energieCity Leipzig – ostseiteHauptbahnhof, Fr. Dr. Seelemann – fagus gmbH Prof. Werner g. King(unten)

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erste PhaseDer Bau eines repräsentativen Informati-onszentrums mit 200 m² Grundfläche im Zentrum der Stadt Leipzig wird der erste Schritt, die Ziele und Potenziale der Ener-gieCity erlebbar zu machen. Der Plusener-gie-Ausstellungs-Pavillon präsentiert den geschätzten jährlich 26.000 Besuchern die neueste innovative Energieeffizienz-Gebäu-detechnik. Geschultes Fachpersonal berät und erklärt vor Ort die Möglichkeiten moderner Energietechnologien.

Dieser Pavillon wird als innovatives Gebäude aus UHPC-Beton (Ultra-Hoch-fester Beton) mit integriertem Latentwär-mespeicher und einer neuen Mess- und Regeltechnik eine Weltneuheit und Muster-bau für zukünftiges Bauen.

Die Initiative mit begleitender Ausstel-lung wird per Newsletter, Internetauftritt, Zei-tungen, Broschüren und auch im Fernsehen ständig beworben. Damit bietet die Energie- City eine herausragende Vertriebs- und Mar-ketingunterstützung für beteiligte Anlagen-

und Produkthersteller sowie Energieversorger.

Im Rahmen der Ausstellung werden hier bereits Events, Vorträge, Schulungen und (wissenschaftliche) Veranstaltungen stattfin-den. Die Ausstellung wird auch weitergehend für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit nutzbar sein.

Zweite PhaseIm zweiten Schritt wird ein modernes Pluse-nergie-„Spindelgebäude“, ähnlich der Archi-tektur des Guggenheim-, Mercedes-Benz- und BMW-Museums geplant und realisiert. Es wird städtebaulicher und inhaltlicher Anziehungspunkt für über 50.000 Besucher pro Jahr sein. Es entsteht eine moderne Erlebniswelt mit gläserner Versorgung für Techniken der Bereiche erneuerbare Ener-gien, energieeffizientes Bauen und nachhal-tige Umwelttechnik. Das Bauwerk wird bis 2013 entstehen und ca. 5.000 m² Ausstel-lungsfläche haben. Dazu kommen ca. 5.000 m² Schulungs- und Büroflächen.

Interesse? Mitmachen!Um dieses umfangreiche Projekt zukunftsfä-hig und langfristig umzusetzen, sucht die EnergieCity nach weiteren Partnern, Ideen-gebern und innovativen Produkten aus den Themenbereichen erneuerbare Energien, energieeffizientes Bauen und Sanieren sowie nachhaltige Umwelttechnik.

Räumliche Einordnung Pavillon energieCity Leipzig – Fr. Dr. Seelemannfagus gmbH

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energieCity Leipzig gmbH

Ansprechpartner: Prof. Dr. Hans-jochen Schneider André jaschke

Arno-Nitzsche-Str.35, 04277 Leipzig

Tel: +49 (0) 341 - 35 59 16 27 Fax: +49 (0) 341 - 35 59 16 29

e-Mail [email protected] Web www.energiecity-leipzig.de

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energiekosten werden zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. TÜV SÜD unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung und Dokumentation von einsparpotenzialen und stellt die Weichen für ein modernes energiemanagement.

Anforderung Energieeffizienz

Fast die Hälfte des deutschen Strombedarfs entfällt auf die Industrie. Dabei bestehen in vielen Unternehmen noch Einsparpotenzi-ale von rund 15 Prozent, die mit marktgän-gigen Technologien zu erreichen wären. Oft fehlt es an einem umfassenden Energiema-nagement, aber auch an Systemen, mit denen der Energiebedarf erfasst und über-wacht werden kann.

Bereits in der Planungsphase wird der Grundstein für mehr Effizienz gelegt. Im Vorfeld von Investitionsentscheidungen wie den Aufbau eines Produktionswerks prüfen TÜV SÜD-Experten nicht nur wirtschaft-liche Bezugslösungen für Energie. Auch der Aspekt Versorgungssicherheit kommt auf den Prüfstand. Mögliche Ausfälle beim Bezug von Strom, Wärme oder Gas verursa-chen meist erhebliche Folgekosten oder erfordern wenig effiziente Alternativlö-sungen. Nachhaltig produzieren heißt auch, die Anlagentechnik frühzeitig anforde-rungsgerecht auszulegen, damit z. B. keine überdimensionierten Motoren nur im unwirtschaftlichen Teillastbereich laufen. Dafür werden von TÜV SÜD verschiedene Leistungsgrößen, Konfigurationen oder Anlagenmodelle für die jeweiligen Erfor-dernisse analysiert.

Effiziente Produktionsanlagen sparen Energiekosten, was auch mögliche höhere Investitionen rechtfertigt. Sicherheit bei der Auswahl von Technologien bietet das Zerti-

fikat Energieeffiziente Anlagentechnik. Für die Zertifizierung Energieeffiziente Anla-gentechnik bewerten die Experten von TÜV SÜD die Energieeffizienz, basierend auf einer Ermittlung des noch vorhan-denen Einsparpotenzials, im Vergleich zur derzeit besten verfügbaren Technik. Nicht nur die Energieeffizienz der technischen Komponenten der Anlagen selbst werden geprüft, sondern auch, ob die Anlagen spä-ter im Betrieb energieeffizient arbeiten.

Um die Energieeffizienz zu steigern, ist die permanente Kontrolle des Energie-bezugs unverzichtbar. Mit der Einführung eines Energiemanagementsystems (EMS) sind im Schnitt Effizienzgewinne bis zu 20 Prozent möglich. Wer ein EMS einführt, das von unabhängiger Stelle nach DIN EN 16001 zertifiziert ist, kann zudem von ver-günstigten Krediten, staatlichen Förde-rungen sowie Steuererleichterungen profi-tieren. Für eine sinnvolle Implementierung des EMS muss der Prozess individuell auf die unternehmensspezifischen Anforde-rungen ausgerichtet sein. TÜV SÜD berät Unternehmen und hat eigens ein praxiso-rientiertes Handbuch auf der Basis des Softwaretools Profit erarbeitet, das auf das Anforderungsprofil der DIN-Norm abge-stimmt ist.

Wie in einem Unternehmen produ-ziert wird, rückt immer mehr ins Blickfeld auch von möglichen externen Partnern

und Investoren. Das TÜV SÜD-Zertifikat „Energieeffizientes Unternehmen“ doku-mentiert ein verantwortungsvolles, zukunfts-orientiertes und nachhaltiges Wirtschaften. Der Zertifizierungsprozess ist mit einer tief-gehenden Analyse der Ressourcennutzung verknüpft. Voraussetzungen für die erfolg-reiche Zertifizierung sind u. a. ein technisch und wirtschaftlich erschließbares Einspar-potenzial von deutlich unter zehn Prozent und die Bereitschaft zu einer kontinuier-lichen Effizienz-Optimierung. Denn nicht nur technische und wirtschaftliche Fak-toren beeinflussen die Energieeffizienz. Auch das Wissen und die Erfahrung der Mitarbeiter tragen ihren Teil bei sowie der Willen des Betreibers, den er durch das TÜV SÜD-Prüfzeichen unter Beweis stellt.

Kontakt:

TÜV SÜD Industrie Service GmbHDrescherhäuser 5d01159 Dresden Dr. Michael BunkTel./Fax: 0351 4202–315 / –356

[email protected]/is

Text: Dr. Michael Bunk Fotografie: TÜV SÜD Industrie Service

enertec 2011Besuchen Sie TÜV SÜD Industrie Service vom 25. bis 27. januar auf der Leipziger energie-messe enertec 2011. Interdisziplinär aufgestellte experten präsentieren in Halle 4 am Stand F07 ausgewählte Dienstleistungen rund um das Thema energie.

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eine gemeinsame Projektgruppe von mitteldeutschen Unternehmen und Forschungseinrichtungen will der wirtschaftlichen Verwertung von Algen in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie zur energiegewinnung zum Durchbruch verhelfen.

Grünes Gold

Noch gehören sie zu den meist unterschätzten Lebewesen unserer Erde. Viele Menschen kennen sie nur als Zutat aus der asiatischen Küche, als glibbrigen Tang an den Stränden der Meere oder von der Oberfläche „blühender“ Gewässer. Dabei sind sie die wichtigsten Sauerstoffproduzenten der Erde, produzieren fünf bis zehn Mal mehr Biomasse als Landpflanzen und verfügen über ein riesiges Spektrum an pharmazeutischen und chemischen Wirkstoffen. Doch von den geschätzten rund 500.000 Algenarten auf der Erde sind bisher nur etwa 40.000 bekannt und grade mal eine Handvoll von ihnen werden wirtschaftlich genutzt.

In den vergangenen Jahren hat das wissenschaftliche und kommerzielle Interesse an den Algen allerdings stark zu genom-men. Im Mittelpunkt steht dabei die Hoffnung auf einen Energie-träger der Zukunft, der eine echte Alternative zu den fossilen Roh-stoffen Erdöl und Erdgas sein kann. Große Konzerne wie Exxon Mobile arbeiten daran, Energie aus der Biomasse von Algen zu gewinnen. Auch der Gentechnikpionier Craig Venter und Micro-soft-Gründer Bill Gates unterstützen die Forschungen mit Millio-nen von Dollar. Im Gegensatz zu Energiepflanzen wie Raps und Mais, würden Algen keine wertvollen Ackerflächen in Anspruch nehmen und deutlich weniger Wasser verbrauchen. Doch die Mas-senproduktion von Treibstoffen der dritten Generation auf Algen-basis ist derzeit noch Zukunftsmusik.

„Die Nutzung von Algen zur einfachen Biomasseproduktion, etwa für die Energieerzeugung ist in den nördlichen Klimazonen bislang unter ökonomischen Gesichtspunkten kaum sinnvoll“, erklärt Dr. Werner Stuber, Projektmanager der BIO Mitteldeutsch-land GmbH. Mit dem derzeitigen Stand der Technik lägen die Kosten zwischen 1000 bis 3000 EUR pro Tonne. Maximal 150 EUR pro Tonne dürften es nach Einschätzung vieler Experten aber nur sein.

Das liegt zum einen an der schwächeren Einstrahlung von Sonnen-licht, welches die Algen zum Wachstum benötigen. „Zum anderen müssen die Photobioreaktoren zur Algenkultivierung noch effizi-enter und kostengünstiger werden“, so Dr. Werner Stuber. In die-sen Anlagen wachsen die Algen – im Gegensatz zur Zucht in offenen Teichanlagen – in geschlossenen aber lichtdurchlässigen Glasrohr-systemen heran, in denen sie permanent in einer Nährlösung durch

die Rohre gepumpt sowie mit Kohlendioxid und Mineralsalzen ver-sorgt werden. Die optimalen Wachstumsbedingungen sorgen für eine gleichbleibende Qualität, während Schadstoffe und Verunrei-nigungen fern gehalten werden. Doch dazu sind teure Apparaturen und die Zufuhr von viel Energie notwendig.

Um die einer wirtschaftlichen Verwertung noch im Wege ste-henden Probleme zu lösen, haben sich Unternehmen und For-schungseinrichtungen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen in einer vom Clusterboard Biotechnologie-Life Sciences Mittel-deutschland initiierten Projektgruppe „Algenbiotechnologie in Mit-teldeutschland“ zusammengefunden. Ziel des gemeinsamen Vorha-bens ist es, zukünftig die Forschungs- und Verwertungsaktivitäten im Bereich der Algenbiotechnologie zu bündeln und weiterzuent-wickeln. „Als erfolgversprechend sehen wir dabei die kombinierte Gewinnung von hochwertigen Produkten aus Algen für die Kosme-tik-, Pharma- oder Nahrungsmittelindustrie und die Weiterverwer-tung der Algenbiomasse an“, erklärt Dr. Werner Stuber. Später soll aus dem Projekt ein Mitteldeutsches Algenzentrum hervorgehen, das als zentrale Stelle für die angewandte Algenbiotechnologie fun-

Text: Kai Bieler Fotografie: Hochschule Anhalt

Die Suche nach alternativen enegiequellen beschert der Algenbiotechnologie in jüngster Zeit einen rasanten Boom.

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giert. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Der erste Schritt dorthin wird auf dem Auftakttreffen der Projektgruppe Mitte Dezember unternommen.

Eine der Projektpartner ist Prof. Dr. Carola Griehl. Die Leiterin des Innovations-labors Algenbiotechnologie am Fachbereich Angewandte Biowissenschaften und Pro-zesstechnik der Hochschule Anhalt in Köthen kennt die noch zu bewältigenden Herausforderungen sehr genau. Denn die Wissenschaftlerin beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit Algen und weiß: „Viele Algenarten sind bisher nur unzureichend auf ihren Gehalt an bioaktiven Substanzen untersucht worden und die Weiterverarbei-tungsprozesse, das sogenannte Downstream Processing steckt oft noch in den Kinder-schuhen“.

Dass Algen wirtschaftlich nutzbar sind, beweist das Beispiel der Bioprodukte Prof. Steinberg Produktions- und Vertriebs GmbH & Co. KG. Im 130 Kilometer nördlich von Köthen, gelegenen Klötze wird seit dem Jahr 2000 in einer weltweit einzigartigen Anlage die Chlorella-Alge gezüchtet. Nach der Kultivierung in dem rund 500 Kilome-ter langen System von Glasröhren werden die Algen in Tabletten- oder Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet.

Carola Griehl will noch einen Schritt weiter gehen: „Unser Ansatz ist es, aus den Algen hochwertige Wertstoffe zu gewinnen und sie gleichzeitig für die Energieerzeu-gung zu nutzen.“ Dazu hat sie zusammen mit ihrem Team ein Kreislaufsystem entwi-ckelt. Nach der Kultivierung der Algen und der Abtrennung des Wassers aus der Bio-masse werden dabei die Algenzellen aufge-schlossen, um daraus die Wertstoffe zu iso-lieren.

Dazu gehören unter anderem energe-tisch verwertbare Öle, die für die mensch-liche Ernährung wichtigen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffe, Vita-mine und Carotinoide. Letztere sind natür-liche Farbstoffe, die beispielsweise als Fut-termittel für die rote Färbung von Lachsen sorgen oder in der Kosmetikindustrie zur Färbung von Lippenstiften eingesetzt wer-

den. Als Nahrungsergänzungsmittel können sie vor dem Grauen Star und anderen, altersbedingten Augenerkrankungen schüt-zen. „Darüber konnten wir aus zwei Algen-Arten Wirkstoffe extrahieren, von deren Einsatz wir uns im Kampf gegen die Alzhei-

mer-Erkrankung einiges versprechen“, so Prof. Dr. Carola Griehl.

Nach der Abtrennung der Wertstoffe steht noch rund 90 Prozent der Algen-Bio-masse für die weitere Verwertung zur Ver-fügung. Diese wird in einem Reaktor zu Biogas vergoren. Das Gas besteht zu rund zwei Dritteln aus Methan, das zur Stromer-zeugung verbrannt wird. Das restliche Drit-tel bildet das Treibhausgas CO2. Das wird nicht wie bisher in solchen Anlagen üblich einfach in die Luft geblasen, sondern für das Wachstum neuer Algen per Photosynthese genutzt. „Das macht den Prozess wirtschaft-licher und verbessert die Klimabilanz“, erklärt die Forscherin, die vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung zur Themenbotschafterin für die Gewinnung von Energie aus Biomasse ernannt wurde. Derzeit erarbeite man in Köthen die Grund-lagen für diesen Prozesskreislauf und ist dabei nach Einschätzung von Prof. Carola Griehl „schon ziemlich weit gekommen“. Später soll dann eine Pilotanlage für die Nutzung im industriellen Maßstab folgen. Wenn das Vorhaben erfolgreich ist, könnte uns das omnipotente „Grünzeug“ bald nicht nur mehr im Sushi-Restaurant begegnen.

Klein, grün, kraftvollIn sogenannten Photobioreaktoren (linkes Bild) werden Mikroalgen, etwa die Haematococcus-Alge (Bild mitte) unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Prof. Dr. Carola griehl forscht an der Hochschule Anhalt in Köthen seit jahren zur Kultivierung von Algen und der anschließenden gewinnung ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. (Bild rechts)

Algen enthalten eine Vielzahl nutzbarer Wirkstoffe wie öle, Fette, Mineralstoffe und Vitamine.

Mehr Infos: www.cluster-biotechnologie.de

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Winterzeit ist Reisezeit Der neue Winterflugplan des Flughafens Leipzig/Halle umfasst pro Woche 196 Flüge zu 49 Zielen in 15 Ländern, darunter große europäische Metropolen wie Prag, Brüssel, Wien und Paris.

Text: Kai Bieler Fotografie: Flughafen Leipzig/Halle gmbH

Musiker und junge Menschen aus der ganzen Welt an. Hier feierte Mick Jagger 2003 während einer Tour der Rolling Stones seinen 60. Geburtstag. Und im bekanntesten Jazz-Club der Stadt, dem 1958 eröffneten „Reduta Jazz Club“ gab 1994 der damalige US-Präsident Bill Clinton einen Saxophon-Auftritt.

Besonders attraktiv für Geschäftsreisende ist die neue Direkt-verbindung von Leipzig/Halle nach Brüssel. Zweimal täglich fliegt die Central Connect Airlines von Montag bis Freitag in die belgische Hauptstadt, in der neben dem Europäischen Parlament und der

EU-Kommission auch die Nato sowie zahlreiche weitere europä-ische Institutionen, Kulturinstitute und Botschaften aus aller Welt, Großunternehmen und Interessensverbände ihren Sitz haben. Doch auch für Touristen bietet die zweisprachige Metropole jede Menge Sehenswürdigkeiten.

Zu den bei Touristen beliebtesten Stadtviertel gehören neben dem Europaviertel vor allem das Quartier Royale mit seinen vie-len Museen und dem Königspalast sowie das Quartier du Centre mit dem dem gotischen Rathaus, der Kathedrale Saint Michel und dem Grand Place. Letzterer steht seit 1988 in der Liste des Weltkul-turerbes der UNESCO. Zu den bekanntesten Bauten Brüssels zählt auch das Atomium, das Wahrzeichen der Weltausstellung von 1958. Zum großen Kulturangebot Brüssels gehören viele Theater sowie

Verschneite Straßen und Plätze, weihnachtliche Lichter und Gerü-che, einladende Cafés und Restaurants – im Winter entfalten die großen europäischen Metropolen einen ganz eigenen Reiz. Diesen zu erleben, bietet der Winterflugplan des Flughafens Leipzig/Halle mit 196 Flügen pro Woche zu 49 Zielflughäfen in 15 Ländern jede Menge Gelegenheiten.

Neu im Angebot des Airports ist dabei eine Nonstop-Verbindung nach Prag. Die Hauptstadt der Tschechischen Republik wird seit dem 15. November wochentags von der Central Connect Airlines (CCA) angeflogen. Die Stadt an der Moldau gehört zu den ältesten Metro-polen in Europa. Entsprechend vielfältig sind die architektonischen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Reichtümer Prags.

Zu den bekanntesten Bauten der Stadt zählen die Prager Burg mit dem Veitsdom, die Karlsbrücke und der Altstädter Ring mit dem Rathaus, an dessen Südseite sich die weltweit drittälteste astrono-mische Uhr, der Prager Orloj befindet. Besonders beliebt bei Touristen ist ein Bummel durch die historische Altstadt, die seit 1992 zum UNESCO-Welterbe zählt. Die unzähligen alten Häuser im roma-nischen und gotischen Stil, zahlreiche Kirchen und romantische Gassen verleihen ihr ein ganz besonderes Flair. In der Neustadt befin-den sich das Neustädter Rathaus am Karlsplatz, viele gotische und barocke Kirchen und Klöster sowie der belebteste Platz in Prag, der Wenzelsplatz mit seinen mondänen Einkaufspassagen.

Doch nicht nur tagsüber hat die tschechische Metropole ihren Besuchern vieles zu bieten. Das Nachtleben Prags spielt sich in unzähligen Kneipen, Bars, Clubs, Jazz-Clubs und Discos ab und zieht

Brüssel, das politische Zentrum, des geeinten europas ist von Leipzig/Halle aus zweimal täglich Nonstop zu erreichen.

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regjo touriSMuS 39

das Opernhaus Monnaie-Theater, Museen aller Art sowie ein großes Musikangebot. Die Stadt gilt aber auch als die Hauptstadt des Comics: Überall in der Stadt, an Haus-wänden und in Metrostationen trifft man auf die riesigen Bilder von Lucky Luke, Tim und Struppi und Gaston, über deren Geschichte das nationale Comic-Museum im Centre Belge de la Bande Dessinée informiert.

Ab dem 11. Januar 2001 können Rei-sende mit Austrian Airlines montags bis samstags zwei Mal täglich nonstop nach Wien fliegen. Die ehemalige kaiserliche Reichshaupt- und Residenzstadt der Habs-burger und heutige Hauptstadt Österreichs zieht mit ihrer einmaligen Geschichte und Lebensart jeden Besucher in ihren Bann. Seit Jahrhunderten gehört Wien zu den großen europäischen Kunst- und Kulturzentren Neben den bekanntesten Wahrzeichen wie dem Stephansdom, der Hofburg oder dem Schloss Schönbrunn verfügt Wien über unzählige Museen und Sammlungen von Weltrang. Das Wiener Burgtheater gilt als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt. Überall in Wien präsent ist die Musik.

Europa entdeckenob in die tschechische Hauptstadt Prag (Bild links) oder zum Atomium, einem der Wahrzei-chen Brüssels (Bild oben): Vom Flughafen Leip-zig/Halle aus erreichen reisende viele europä-ische großstädte.

Mehr Informationen zum Flugplan finden Sie im Internet unter www.leipzig-halle-airport.de.

Die Stadt ist untrennbar mit dem Leben und Wirken großer Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Johann Strauß und Gustav Mahler verbun-den und ist heute Heimat weltbekannter

Klangkörper wie der Wiener Philarmoniker. Die zeitgenössische Kulturszene findet der Besucher Wiens vor allem im neuen, 2001 eröffneten MuseumsQuartier mit seinen unzähligen Konzerthallen, Galerien, Aus-stellungshäusern, Bühnen und Festivals.

Neben diesen geistigen Genüssen bietet Wien auch viel für das leibliche Wohl seiner Gäste. Hier können Besucher den Charme eines traditionellen Wiener Kaffeehauses erleben oder eine von den Einflüssen des Vielvölkerstaates der k.u.k.-Monarchie geprägte Küche genießen, die nicht nur dem weltbekannten Schnitzel ihren Namen gab. Gulasch mit Knödeln, Strudel, Palatschinken und Tafelspitz gehören auch heute noch zum kulinarischen Angebot Wiens.

Ebenfalls immer eine Winterreise wert ist Paris. Bis zu 14-mal pro Woche fliegt Air France vom Flughafen Leipzig/Halle in die französische Hauptstadt. Diese überwältigt ihre Besucher mit dem schier endlosen Angebot an Museen, Theatern, Kirchen und Galerien, hervorragenden Restaurants und einem einzigartigem Nachtleben. Ein Muss für jeden Besucher sind dabei der Eifelturm, die Kathedrale Notre Dame, der Invaliden-dom oder der Louvre. Dessen Ausstellung umfasst weltbekannte Werke wie die Skulp-tur der Venus von Milo und natürlich die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Einen atemberaubenden Blick über Paris hat man vom höchsten Punkt des Montmartre aus, wo mit der Basilika Sacré Coeur ein wei-teres Wahrzeichen der Stadt an der Seine steht. Egal für welche Metropole als Riese-ziel man sich auch entscheidet. Vom Flug-hafen Leipzig/Halle führen viele Wege ins winterliche Europa. Übrigens auch nach Rom.

In der alten kaiserlichen residenzstadt Wien begegnet man der Musik auf Schritt und Tritt.

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Mit starken Netzwerken, die Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtentwicklung verbinden, sowie der Vision eines Wissen-schaftscampus in zentraler Lage bewirbt sich Halle (Saale) um den Titel "Stadt der Wissenschaft 2012".

Wissenschaft als Impulsgeber

Text: Stefan Voß Fotografie: Leopoldina / David Ausserhofer; Stadt Halle (Saale) / Thomas Ziegler

Die Bewerbung der Stadt Halle um den Titel „Stadt der Wissen-schaft“ geht in die heiße Phase. Bis Ende März 2011 rüsten sich Halle (Saale), Lübeck und Regensburg für die finale Präsentation ihrer Bewerbungen in Mainz. Eines aber steht heute schon fest: Halle will seinen Anspruch, Stadt der Wissenschaft und Bildung zu sein, künftig mit oder ohne Titel gerecht werden.

Dazu bieten die Ernennung der Akademie der Naturforscher zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Umbau von deren Hauptsitz, des denkmalgeschützten ehemaligen Logenhauses, Anlass und Ansporn. Denn das Tschernyschewski-Haus wird mit ca. 16,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt saniert und umgebaut, um zu einem internationalen und offenen Ort der Wissenschaft zu werden.

„Mit der Ernennung zur Nationalen Akademie der Wissen-schaften“, so Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Scha-van, „hat die Leopoldina die anspruchsvolle Aufgabe übernommen, in wissenschaftlicher Unabhängigkeit wichtige gesellschaftliche Zukunftsthemen zu bearbeiten und die Ergebnisse der Öffentlich-keit und Politik zu vermitteln.“ Die Leopoldina sei auch internatio-nal eine „wichtige Stimme der deutschen Wissenschaft“, so Annette Schavan.Was die Leopoldina für Halle (Saale) überdies so kostbar macht, sind ihre aktive Beteiligung an der Bewerbung als „Stadt der Wissenschaft“, ihr Sich-Öffnen gegenüber der Gesellschaft sowie ihre Lage am Friedemann-Bach-Platz. So befindet sich ihr Hauptsitz in unmittelbarer Nachbarschaft sowohl zur Moritzburg als auch zum vormaligen Physikalischen Institut der Martin-Luther-Univer-

sität Halle-Wittenberg (MLU). Mit beiden Nachbarn ist eine enge Zusammenarbeit avisiert. „So entsteht eine Art Kultur- und Wis-senschaftscampus“, sagt Leopoldina-Präsident Prof. Jörg Hacker. Auch werde sich die Leopoldina den Schulen öffnen. „Wir sind sehr für Populärwissenschaft.“

Die MLU plant am Friedemann-Bach-Platz ihrerseits ein natur-kundliches Universitätsmuseum, das die international bedeutenden naturwissenschaftlichen Sammlungen der MLU für Forschung und Lehre konzentrieren und mit neuartigen Darstellungsformen die Öffentlichkeit in Erstaunen versetzen soll. „Die naturhistorischen Sammlungen sind wissenschaftlich äußerst bedeutsam und gehö-ren mit mehr als fünf Millionen Objekten zu den größten Samm-lungen dieser Art in Deutschland“, so Projektkoordinator Dr. Frank Steinheimer.

Mit der Stiftung Moritzburg wiederum hat die Leopoldina eine gemeinsame Ausstellung im Blick. Die einstige Residenz der Mag-deburger Erzbischöfe zählt seit Ende 2008 nicht „nur“ zu den ein-drucksvollsten spätmittelalterlichen Burganlagen Mitteldeutsch-lands, sondern mit Sammlungen wie der von Hermann Gerlinger auch als Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt zu den ersten Adressen in Deutschland. Der Entwurf der spanischen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano gibt den historischen Bau-stilen und -formen aus den verschiedenen Epochen zugleich etwas Modernes wie von ihrer ursprünglichen monumentalen Wirkung zurück – und wird als Weltarchitektur gepriesen.„Was diesem Kul-tur- und Wissenschaftscampus noch fehlt, ist eine Platzgestaltung, die den kostbaren Solitären und ihrer wechselvollen Geschichte

40 abenteuer wiSSenSchaft regjo

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Orte des Geistes Anfang November legte die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan gemeinsam mit dem Präsidenten der Leopoldina jörg Hacker und Birgitta Wolff, Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalt, den grundstein für das zukünftige Hauptgebäude der Leopoldina. (Foto links). Der Campus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) mit seiner großzügigen Frei-treppe ist ein beliebter Treffpunkt für Studenten im Herzen der Stadt Halle.

Mehr Informationen: www.halle.de.

eine würdige Entsprechung bietet“, sagt Halles Stadtmarketing-Chef Stefan Voß.

Wie auch immer die zukünftige Lösung aussehen mag: Nirgendwo in der Stadt haben sich in jüngster Zeit so geballt so viele Veränderungen von bundesweiter Dimension ergeben wie in Halles neuer Mitte, am Friedemann-Bach-Platz. Nicht von ungefähr soll hier 2012 das einwöchige Wissenschaftsfestival „Wissenschaftssom-mer“ stattfinden, das einer der Höhepunkte des Jahresprogramms „Stadt der Wissen-schaft 2012“ in Form einer konzentrierten Vermittlung von Wissenschaft in die Stadt-gesellschaft werden soll. Die am Friede-mann-Bach-Platz entstandenen und ent-stehenden Um- und Ausbauten sowie die Vision des Wissenschaftscampus stehen damit beispielhaft für ein gelerntes und erfolgreiches Motto der Themenjahre der Stadt Halle und der Franckeschen Stif-tungen: „Halle verändert“. Und Halle (Saale) verändert sich durch Wissenschaft, Bildung und Kreativität.

Für die Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ hat die Stadt Halle vor Monaten ein Partnernetzwerk aufge-

baut. Dazu zählen der Lenkungsausschuss mit Vertretern der wichtigsten Wissen-schaftseinrichtungen, der Wirtschaft und des kulturellen Lebens. Die Fraktionen des Stadtrates begleiten den Bewerbungspro-zess in einem Fachforum Politik. Beide Gre-mien sind wesentliche Impulsgeber für die Inhalte der Bewerbung, wobei der Len-kungsausschuss später in einem Kuratorium aufgehen sowie im Jahr der Wissenschaft 2012 um den Stifterverband und wichtige

Mit oder ohne Titel: Halle (Saale) will sich als Stadt der Wissenschaft und Bildung profilieren.

Sponsoren temporär erweitert werden soll. Ein Planungsstab zur operativen Steuerung des Bewerbungsprozesses setzt die Beschlüsse von Lenkungsausschuss und Fachforum Politik gemeinsam mit der Stadt-marketing Halle (Saale) GmbH um.

Die Stadt Halle hat damit einen Ent-wicklungsprozess in Gang gesetzt und die wichtigsten Handlungsfelder städtischen Handelns identifiziert. Ein „Strategiedialog 2025“ wird all diese Ressourcen künftig noch besser bündeln. In und um Halle

bestehen in verschiedenen Themenfeldern bereits starke Netzwerke, die – einmal zusammengeführt – weitere Synergieeffekte versprechen. „Die systematische Vernetzung von Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft mit Halles kreativen Potenzialen entlang zen-traler Handlungsfelder der Stadtentwick-lung macht den Kern der Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2012“ aus“, erklärt Wolfram Neumann, Beigeord-neter für Wirtschaft und Arbeit der Stadt Halle, der die Bewerbung steuert.

Und was verspricht sich die Stadt Halle (Saale) langfristig vom Titel „Stadt der Wis-senschaft 2012“? Sie will sich, so die Bewer-bungsschrift, als Stadt der Wissenschaft und Bildung sowie mit erstklassigen Studien- und Ausbildungsangeboten profilieren, die Abwanderung ihrer Bevölkerung umkeh-ren und dank Wissenstransfer und wettbe-werbsfähiger Arbeitsplätze neue Mitbürger gewinnen. In Halle sollen sich alle Bewoh-ner generationsübergreifend wohl fühlen und aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt mitwirken

regjo abenteuer wiSSenSchaft 41

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Die Qualität eines Produktes wird mit davon bestimmt, ob es direkt aus der region bezogen wird oder man sich doch an der internatio-nalen Benchmark orientiert.

Lecker!

Gourmétage. Eigentlich gibt es dieses Wort gar nicht. Aber dank dessen Anschaulich-keit, kann sich jeder etwas darunter vorstel-len. Auf jeden Fall aber wissen die Fein-schmecker in Berlin, Erfurt, Halle und Leipzig, was sich hinter diesem Begriff ver-birgt: nämlich ein kleines Schlaraffenland.

Die Produktpalette der Gourmétage umfasst frische Produkte, wie Schinken, Salami, Pasteten, Käse, Milch, Joghurt, Obst, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte, aber auch Haltbares wie Nudel- und Reis-spezialitäten, Gewürze und Eingemachtes. Wer den passenden Wein zum Abendessen oder einen besonderen Whisky zum Mit-bringen sucht, kommt genauso auf seine Kosten, wie derjenige, der sich beim Aus-wählen einer guten Zigarren beraten lassen möchte. Das Ganze läuft dann typischer-weise so ab:

Eigentlich wollte ich nur kurz ein Brot holen, aber da war es schon um mich geschehen. Büffelkäse aus dem Muldental, frische Eier vom lokalen Biobauern, vom Knochen geschnittener Parmaschinken und schließlich noch eine handgeschöpfte Tafel Schokolade landen nach und nach im Ein-kaufskorb. Bei all diesen Leckerbissen bekomme ich schließlich richtig Appetit

und denke mir, dass eine Kleinigkeit auf die Hand das Einkaufserlebnis noch krönen könnte. Volltreffer! An der Theke bekomme ich ein Sandwich aus frisch geröstetem Cia-battabrot mit Olivenöl, Rucola, Thunfisch-creme und dünnen kurz angebratenen Scheiben Kalbflesiches aus Thüringen. Ich lasse mir erklären, dass das Sandwich Ergeb-nis eines internen Wettbewerbs ist. Jede Filiale der Gourmétage bildet ein Team, das Ideen erarbeitet, verfeinert und schließlich präsentiert. Die besten Vorschläge werden in gemeinsamen Gustationen ausgewählt und weiterentwickelt, bis sie schließlich in das Sortiment aufgenommen werden und in jeder Gourmétage erhältlich sind. „Bei einem Preis von 4,90 Euro für ein Sand-witch kommen mittlerweile sogar Schüler, in ihrer Mittagspause um bei uns zu essen.“

Firmengründer Roland Hippler bringt die Philosophie der Gourmétage so auf den Punkt: „Am Anfang steht eine Vision, die Leidenschaft für gutes Essen und die Neu-gier, immer neue hochwertige Produkte zu finden und zu verarbeiten. Gerade im Team und durch den Austausch mit den Kunden entwickeln wir uns stetig weiter und kom-men so unseren Visionen täglich ein Stück näher. “

Seit dem Ausbau des ehemaligen Weinkon-tors zur Gourmétage in der Mädlerpassage im Jahr 2005 sind weitere Coups gefolgt. Die bisher größte Gourmétage wurde im Okto-ber 2006 in Erfurt eröffnet. Auf 250 Qua-dratmetern Verkaufsfläche im Untergeschoss des dortigen Breuninger Kaufhauses erzielte das Feinkostgeschäft allein im Jahr 2010 eine Verkaufssteigerung von 30% zum Vorjahr. Der Filialleiter der Gourmétage in Erfurt, Herr Köhler, freut sich, dass sich sein Einsatz lohnt und so gut bei den Menschen ankommt. Seither wurde in den Promena-den im Hauptbahnhof Leipzig ein weiteres Geschäft eröffnet, so dass nicht nur Reisende mit feinem Essen versorg werden können, sondern auch Leipziger die Möglichkeit haben bis 22 Uhr einzukaufen. Den Erfolg dieser Eröffnung dokumentiert, dass die Fili-ale zwischenzeitlich vom Feinschmecker und Manager Magazin zu den Top Adressen der Deutschen Bahnhöfe im Schlemmen und Einkaufen bewertet wurde.

In Bezug auf die Zukunft wird nur so viel verraten, dass Dresden ein sehr interes-santer Standort für eine Neueröffnung ist. Die Gourmétage gibt es also doch und immer öfter. Und vor allem ist sie extrem lecker!

Text: esther Niebel Fotografie: joscha Steffens, goUrMeTAge Wein & Spirituosen Kontor gmbh

42 Magazin regjo

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regjo Magazin 43

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Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland

Stadt Leipzig WirtschaftsförderungDr. Michael SchimanskyMartin-Luther-ring 4-6, 04109 LeipzigTel.: 0341 / 1235810, Fax: 0341 / [email protected]

Stadt Leipzig

Wirtschaftsförderung Stadt AscherslebenAmtsleiter Matthias MayMarkt 1, 06449 AscherslebenTel.: 03473 / 958980, Fax: 03473 / [email protected]

Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbHChristoph ellselFleischerstraße 19, 02826 görlitzTel.: 03581 / 475712, Fax: 03581 / 475747c.ellsel@europastadt-goerlitz.dewww.europastadt-goerlitz.de

Burgenlandkreis Naumburg-Weißenfels-Zeitz WirtschaftsförderungAmtsleiter Thomas BöhmSchönburger Straße 41, 06618 NaumburgTel.: 03445 / 731308geschäftsführer WFg mbH günther WienholdTel.: 03442 / 261720

Landkreis SaalekreisLeiter referat Landrat/WirtschaftsförderungUwe LehmannDomplatz 9, 06217 MerseburgTel.: 03461/ 401005, Fax: 03461/ [email protected]

LandeshauptstädteSitz der WirtschaftsfördererFlughafenAutobahn

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Voll-ständigkeit. Wenn Sie den regjo-Lesern Ihre Kommune oder Institution auf der regjo-Karte der mitteldeutschen Wirtschaftsförderer präsentieren möchten, nennen wir Ihnen gern die Konditionen für die kostenpflichtigen einträge. Unsere Kontaktdaten finden Sie im Impressum dieser Ausgabe oder unter www.regjo-leipzig.de.

Landkreis LeipzigKreisentwicklungsamtAmtsleiterin gesine SommerStauffenbergstraße 4, 04552 BornaTel.: 03433 / 2411050, Fax: 03437 / [email protected]

Stadtverwaltung Altenburgreferat WirtschaftsförderungHerr Tino ScharschmidtMarkt 1, 04600 AltenburgTel.: 03447 / 594840, Fax: 03447 / 594809tino.scharschmidt@stadt-altenburg.dewww.investor-altenburg.dewww.altenburg.eu

Regionalmanagement WestsachsenSchulstr. 67, 04668 grimmaTel.: 03437 / 760807, Fax: 03437 / [email protected]

Stadt Halle (Saale) WirtschaftsförderungDr. Heinz Friedrich FrankeMarktplatz 1, 06108 Halle (Saale)Tel.: 0345 / 221 4760, Fax.: 0345 / 22147 [email protected]

Landkreis HarzWirtschaftsförderungSachgebietsleiter Herr Wilfried StrauchDornbergsweg 2, 38855 WernigerodeTelefon: 03943 / 935816Fax: 03943 / 935815e-Mail: [email protected]

Page 47: Regjo Ausgabe 4 2010

Wirtschaftsförderer in Mitteldeutschland

IMG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbh Die IMg Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH ist die Ansiedlungs- und Marketingagentur des Landes. Unsere Mitarbeiter bieten alle Leistungen rund um die Ansiedlung von Unternehmen. Von der Standortsuche über die Investitionsberatung bis zum Behörden- und Projektmanagement. Außerdem vermarkten wir das Land nach außen und entwickeln touristische Konzepte. Überzeugen Sie sich selbst: Wir stehen früher auf!

I

Entwicklungs- und WirtschaftsförderungsgesellschaftAnhalt-Bitterfeld mbHAndresenstraße 1 a06766 Bitterfeld-Wolfen, oT WolfenTel.: 03494 / 638366, Fax: 03494 / [email protected] in Zerbst

Landkreis NordsachsenAmt für Wirtschaftsförderung,Landwirtschaft und TourismusAmtsleiterin Uta Schladitzr.-Wagner-Str. 7a, 04509 DelitzschTel.: 034202 / 9881050, Fax: 034202 / 9881055uta.schladitz@lra-nordsachsen.dewww.landkreis-nordsachsen.de

Stadt MarkranstädtFachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing, Schulen & KulturFrau Beate LehmannMarkt 1, 04420 MarkranstädtTel.: 034205 / 610, Fax: 034205 / [email protected]

Name der Fläche Fläche (ha)

Nutzungsart (j/n)* Vermarktung durch: Ansprech-partner

Tel.-Nr. Homepage E-Mail

Ge-werb-lich

Indus-triell

Mischnut-zung

SACHSEN

Stadt Leipzig IPN Industriepark Nord Leipzig-Plaußig 344,00 j j n Stadt Leipzig 0341/123 5828

www.leipzig.de [email protected]

0341/1235684 [email protected]

Gewerbepark Leipzig – Nordost 117,00 j j n Stadt Leipzig 0341/1235844 www.leipzig.de

LESG 0341/9927733 www.lesg.de [email protected]

Gewerbegebiet Torgauer Str. 65,00 j n n Stadt Leipzig 0341/1235844 www.leipzig.de [email protected]

Gewerbegebiet Leipzig Althen 26,00 j n n Stadt Leipzig 0341/1235823 www.leipzig.de [email protected]

0341/1236683

Gewerbegebiet Böhlitz-Ehrenberg Schönauer Straße 6,00 j n n Stadt Leipzig 0341/1235651 www.leipzig.de [email protected]

Gewerbegebiet Engelsdorf 8,00 j Stadt Leipzig 0341/1235844 www.leipzig.de [email protected]

Stadt Görlitz Industrie- und Gewerbegebiet Hagenwerder 50,40 j j n Biq Standortentwicklung und Immobilienservice GmbH

Herr Schüler www.biq.de [email protected]

Gewerbegebiet Görlitz-Markersdorf am Hoterberg 21,74 j j n Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Herr Rothe 03681/475748 www.europastadt-goerlitz.de [email protected]

Gewerbegebiet „Görlitz-Klingewalde“ 7,48 j n n Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Herr Rothe 03681/475748 www.europastadt-goerlitz.de [email protected]

Gewerbegebiet „Ebersbach“ 46,70 n j n Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Herr Rothe 03681/475748 www.europastadt-goerlitz.de [email protected]

Industrie- und Gewerbegebiet Kodersdorf “Kranichs-berg/Sandberg“

80,00 n j n Europastadt Görlitz-Zgorzelec GmbH Herr Rothe 03681/475748 www.europastadt-goerlitz.de [email protected]

Landkreis Leipzig Borna, Zedlitzer Dreieck 17,50 j j n WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH 03433/20910 www.will-gmbh.de [email protected]

Industriepark Leipzig-Süd 428,00 j j n WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH 03433/20910 www.will-gmbh.de [email protected]

Grimma, Am Hengstenberg 21,00 j j n WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH 03433/20910 www.will-gmbh.de [email protected]

Hohburg-Lüptitz 40,00 j j n WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH 03433/20910 www.will-gmbh.de [email protected]

Wurzen Nord 45,00 j j n WILL Wirtschaftsförderung Leipziger Land GmbH 03433/20910 www.will-gmbh.de [email protected]

Landkreis Nordsa-chsen

Industrie- und Gewerbegebiet Delitzsch Südwest 140,00 j j n Große Kreisstadt Delitzsch 034202/67100 www.stadt-delitzsch.de [email protected]

Oschatz Nord 26,10 j j n Große Kreisstadt Oschatz 03435/970271 www.oschatz.org [email protected]

Torgau Nord 82,00 j j n Große Kreisstadt Torgau 03421/7480 www.torgau.de [email protected]

MDZ und Gewerbe- & Dienstleistungszentrum Am Roßberg

27,20 j n n Große Kreisstadt Schkeuditz 034204/880 www.schkeuditz.de [email protected]

Industriegebiet Zeppelinwiesen 28,10 j j n Gemeindeverwaltung Wermsdorf 034364/8110 www.wermsdorf.de [email protected]

SACHSEN-ANHALT

Stadt Halle Industriegebiet Halle-Saalekreis an der A14 230,00 j j n Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung 0345/2214760 www.wifoe.halle.de [email protected]

Gewerbe- und Industriegebiet Halle-Ost 93,00 j j n Stadt Landsberg 034602/2490 www.stadt-landsberg.de [email protected]

Industriepark Ammendorf 100,00 j n n LIMSA Sachsen-Anhalt www.limsa.sachsen-anhalt.de [email protected]

Riebeckviertel 95,00 j n n Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung 0345/2214760 www.wifoe.halle.de [email protected]

Technologiepark weinberg campus 30,00 Sondernutzung Stadt Halle (Saale) Wirtschaftsförderung 0345/2214782 www.weinbergcampus.halle.de [email protected]

EWG Anhalt-Bitterfeld

TechnologiePark Mitteldeutschland Standort „Solar Valley Thalheim“

365,00 j j n Zweckverband „TechnologiePark Mitteldeutsch-land“

Gerd Mennicke 03494/383210 www.technologiepark-mitteldeutsch-land.de

[email protected]

P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen 1200,00 j j n P-D ChemiePark Bitterfeld Wolfen GmbH Jürgen Preiss-Daimler

03493/72488 www.chemiepark.de [email protected]

Gewerbe- und Industriegebiet Köthen-Ost 55,00 j j n Stadt Köthen Werner Dall-mann

03496/425318 www.koethen-anhalt.de [email protected]

Gewerbegebiet Behna-West 160,00 j j n Stadt Sandersdorf-Brehna Ingo Gondro 0391/6258912 www.sandersdorf-brehna.de [email protected]

Gewerbegebiet „Kirschallee“ Zerbst/Anhalt 25,00 j n n Stadt Zerbst/Anhalt Heike Krüger 03923/754213 www.stadt-zerbst.de [email protected]

Saalekreis Merseburg, Airpark Merseburg 70,00 n j n Stadt Merseburg Herr Bach-mann

03461/445462 www.saalekreis.de [email protected]

Gröbers, Gewerbepark Gröbers 110,00 n j n Gemeinde Kabelsketal Herr Salomon 034605/33250 www.saalekreis.de [email protected]

Beuna, Industrie- und Gewerbepark Beuna 29,00 n j n Stadt Merseburg Herr Bach-mann

03461/445462 www.saalekreis.de [email protected]

Leuna, Chemiestandort Leuna 473,00 n j n InfraLeuna GmbH Herr Naundorf 03461/434167 www.saalekreis.de [email protected]

Sietzsch, Industrie- und Gewerbegebiet Sietzsch 93,00 n j n Stadt Landsberg Herr Hoppe 034602/24920 www.saalekreis.de [email protected]

Burgenlandkreis Gewerbegebiet „Sachsen - Anhalt Süd“ 89,30 j n n Verbandgemeinde „Wethautal“ 03445 / 4140 [email protected]

Gewerbegebiet „Zorbau“ 99,40 j n n Verwaltungsgemeinschaft Lützen-Wiesengrund 034441/ 3150 wirtschaftsfö[email protected]

Karsdorf Gewerbe-und Industrie-park I und II 11,10 j j n Verbandgemeinde „Unstruttal“ 034464 /300 10

wirtschaftsfö[email protected]

Gewerbegebiet „Heidegrund-Süd“ 33,90 j n n Verbandsgemeinde „Wethautal“ 034422/ 4140 [email protected]

Gewerbegebiet Weißenfels „Käthe-Krollwitz-Straße“ 28,20 j n n Stadtverwaltung Weißenfels 03443/3700 www.weissenfels.de wirtschaftsfö[email protected]

THÜRINGEN

Stadt Altenburg Gewerbegebiet Nord-Ost I + II 15,39 j j n Stadt Altenburg Herr Schar-schmidt

03447/594840 www.investor-altenburg.de [email protected]

Gewerbegebiet Nord-Ost III 13,00 j n n

Gewerbegebiet Weißer Berg 2,70 j n n

Gewerbegebiet Poststraße 4,54 j n n

Mg Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbHAm Alten Theater 6, 039104 MagdeburgTel.: 0391/56 89 90, Fax: 0391/568 99 50welcome@img-sachsen-anhalt.dewww.investieren-in-sachsen-anhalt.de

Stadtverwaltung BautzenWirtschaftförderungsamtHerr Eckehard OßwaldFleischmarkt 1, 02625 BautzenTel.: 03591 / 534590wirtschaftfö[email protected]

Page 48: Regjo Ausgabe 4 2010

TOTAL RaffinerieMitteldeutschland GmbH

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Die TOTAL Raf� nerie am Chemiestandort Leuna sichert eine stabile Versorgung mit Benzin, Diesel und anderen Mineralölprodukten in Mitteldeutsch-land. Als Teil der französischen TOTAL Gruppe stärkt sie die Wirtschaftskraft der Region und setzt Maßstäbe in Sachen Sicherheit und Umweltschutz.

Stark für die Region. Mobilität

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regjo adVertorial 47

Auto-Scholz-AVS gmbH & Co. Kg poliert im neuen Autohaus im Altenburger Land das Image der schwäbischen Nobel-marke auf Hochglanz

Unter einem guten Stern

Als Ulrich Weise 1964 seine Lehrstelle im VEB Kfz-Instandset-zungsbetrieb in Gera antrat, fanden Verwandte, Freunde und Bekannte, die berufliche Laufbahn des Jungen stehe von Stund an unter einem guten Stern. Denn wer von den Jungen, die nicht Lokomotivführer werden wollten, erhält schon einen Ausbil-dungsplatz für den Traumberuf Autoschlosser in einem solch viel-seitigen Betrieb? An Spezialisierungen wie heute war nicht zu denken. Hier erzog man Alleskönner, für DDR-Zweitakter und robuste SU-Viertakter über importierte Mittelklasse- und Nobel-karossen bis Traktor. An die spätere Bedeutung des Sterns für Lehrling Weises nachfolgende Karriere dachte mit Bestimmtheit niemand.

Außer dem Gesellenbrief als Kfz-Schlosser erwarb der junge Weise auch das Abitur an der Volkshochschule, diente seine Mili-tärzeit ab, absolvierte in Zwickau ein Fernstudium im Bereich Kfz.-Technik, schuftete drei Jahre im Sonderstab in der Ukraine beim Bau der Erdgastrasse und wurde 1979 Technischer Leiter der Großwerkstatt in Gera mit ihren damals 1.000 Beschäftigten. Erst ein Dutzend Jahre danach begann ein neuer Stern überm Ostthüringer Land zu strahlen. Ihm verhalfen zwei Investoren aus Erlangen und Bamberg gemeinsam mit dem einheimischen All-rounder Ulrich Weise zu echtem Service-Glanz, ohne den ja selbst der schönste Luxus schnell verliert.

Die Geschichte dazu ist schneller erzählt als erlebt: 1990 also AVS (Auto Vertrieb Service) Gera, 1992 Auto Scholz GmbH Jena, im gleichen Jahr Anmietung eines AVS-Objektes in Remsa bei Altenburg, das ein wichtiger Servicestandort wurde. 1996 Schmölln, 1997 Eisenberg, 1999 Eröffnung des smart Centers in Gera, 2000 Fusion von Auto-Scholz und AVS zu einer GmbH & C0. KG, 2005 Hohenölsen bei Weida, 2008 Eröffnung des Lackier-zentrums in Gera. Mit sechs Betrieben und 360 Mitarbeitern in Ostthüringen ist Auto-Scholz-AVS zu einem der größten Automo-bilhandelsunternehmen in Thüringen herangewachsen. Im Ein-

zugsgebiet leben etwas über eine halbe Million Einwohner, das Gebiet dehnt sich über 100 km in Ost-West- und 60 km Nord-Süd-Richtung, und bescherte dem Unternehmen im vergangenen Jahr 99 Mio Euro Jahresumsatz.

In Altenburg-Remsa konnten in diesem Jahr 38 Mitarbeiter in ihrem neu errichteten Kundenzentrum das Einjährige feiern, in dem André Bredow und Frank Kirmse als Zweigbetriebsleiter sich verantwortlich für die Kundenwünsche einsetzen. „Über man-gelnde Unterstützung durch die Stadt Altenburg und den Kreis Altenburger Land brauchten wir uns bei unserem Projekt nie zu beklagen. Mit der Sparkasse Altenburger Land ist die Zusammen-arbeit noch relativ jung, aber in den vier Jahren von Anfang an von gegenseitigem Verständnis sowohl auf der Ebene von Vor-stand und Geschäftsführung als auch zu den Mitarbeitern im täg-lichen Geschäft gekennzeichnet“, charakterisiert Geschäftsführer Weise die Situation in und rund um die Skatstadt und auch zur Kreissparkasse Gera-Greiz.

Zum Ehrgeiz von Ulrich Weise und seinen Mitarbeitern gehört in erster Linie ein tadelloser Service, der erst vor kurzem mit der branchenübergreifenden und bundesweiten Auszeich-nung ServiceAward von der Fachzeitschrift kfz-Betrieb gewürdigt wurde. Genauso wichtig ist ihnen aber auch, dass ihren Kunden die gesamte aktuelle Palette bis zum neuesten Modell zur Aus-wahl steht, ebenso wie der kleine Bruder Smart und – für die Geschäftskunden – Vito, Sprinter, Vario, die Transporter mit ihren vielfältigen Varianten und maßgeschneiderten Fahrzeuglösungen, auch für spezielle Einsätze. Seien es Koffer oder Kipper, Hand-werkspraxis im Baukastensystem, Frischdienst- oder Tiefkühlfahr-zeug – Mercedes ist um keine Lösung verlegen. Das Remsa-Team zeigt sie Ihnen gerne. Auch Elektro steht auf dem Zukunftspro-gramm – und die Zukunft beginnt jetzt!

Weitere Informationen unter www.auto-scholz-avs.de

Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: Stefanie Punga

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Text: Steffen reichert Fotos: Leipzig Tourismus und Marketing, LWB

1989 vom Zerfall bedroht, heute europas Stadt mit den zufriedensten Mietern. An Leipzigs Wandlung zu einer Stadt mit attrak-tiven Wohnbedingungen hat die kommunale Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) einen großen Anteil.

Zwei Jahrzehnte steil nach oben

„Ist Leipzig noch zu retten?“ – unter diesem Titel lief am Abend des 6. November 1989 eine Reportage im DDR-Fernsehen, die den dramatischen Verfall der Gründerzeitquartiere und anderer Stadt-teile in der Messestadt schilderte. 18 Jahre später stellte die EU-Kommission 2007 in einer Umfrage fest, dass die Leipziger im Ver-gleich mit den Bewohnern von 75 anderen europäischen Großstädten das Wohnungsangebot in ihrer Heimatstadt am posi-tivsten beurteilen. 72 Prozent aller Leipziger stimmten der These zu, dass man in der Messestadt guten Wohnraum zu vernünftigen Preisen finden könne.

In knapp zwei Jahrzehnten hat die Stadt eine geradezu atem-beraubende Entwicklung genommen: Sie entwickelte sich vom Aschenputtel zur Schönheitskönigin. Ein Bild, das nicht zu hoch gegriffen ist, denn viele Straßenzüge gerade im gründerzeitlichen Bestand sind heute komplett saniert und erstrahlen im alten+, neuen Glanz. Sicher, die Messestadt hat auch heute noch unsa-nierte und vom Verfall bedrohte Häuser. Doch es werden immer weniger, weil trotz ausgelaufener Förderprogramme (sieht man einmal von der Denkmal-Abschreibung ab) immer wieder verant-wortungsvolle und meist in Leipzig ansässige Investoren den Wert der Objekte erkennen. Und weil Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung die Stadt als Wachstumsregion sehen.

An der prosperierenden Entwicklung des Leipziger Woh-nungsbestandes hat die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) einen entscheidenden Anteil. Als städtischem Unter-nehmen ist es ihr trotz einer schwierigen Anfangsphase gelungen, durch umfangreiche Sanierungen, einem erheblichen und konti-nuierlichen Bestandsverkauf an Investoren, den Rückbau von etwa 10 000 Wohnungen und durch Aufwertungen in den Quar-tieren stadtbildprägend zu wirken.

europas Hauptstadt der KräneZu vier Fünfteln sanierte Gründerzeitquartiere, preiswerter Wohn-raum für jeden Geldbeutel, eine kluge Umsetzung des Stadtum-baus angesichts zu vieler Wohnungen zur Jahrtausendwende – Leipzig hat einen bemerkenswerten Weg eingeschlagen.

Dabei war die Ausgangssituation ernüchternd. In der Stadt gab es Mitte 1991 236 400 bewohnbare Wohnungen, 100 000 davon in sanierungsbedürftigem Zustand, 14 000 unmittelbar vom Verfall bedroht. Mehr als die Hälfte aller Leipziger Dächer waren nur notdürftig mit Dachpappe bedeckt, viele waren undicht. 4 000 Balkone hatten zu diesem Zeitpunkt die Behörden wegen Einsturzgefahr gesperrt. Allein die LWB, die Ende 1990 rund drei Viertel des gesamten städtischen Wohnungsbestandes verwaltete, zählte 1 000 leer stehende Häuser. Tendenz stark steigend.

Unter dem Eindruck der Fördergebietsgesetzgebung und den daraus resultierenden Steuersparmodellen für die neuen Länder setzte zu Beginn der neunziger Jahre ein wahrer Bauboom ein. Nicht zu unrecht wurde Leipzig schnell zu Europas Hauptstadt der Baukräne. Baulärm war das bestimmende Geräusch der neunziger Jahre. Zu tausenden und weitgehend ungesteuert wurden Altbau-objekte saniert. Vorwiegend Bürger aus den alten Bundesländern investierten angesichts attraktiver Steuersparmöglichkeiten in die Bausubstanz der Messestadt. Bis 1998 waren so bereits zwei Drit-tel der rund 12 500 Gründerzeithäuser mit insgesamt 103 000 Wohnungen saniert.

Ab 1997 kippte jedoch der Leipziger Wohnungsmarkt. Es gab nunmehr ein Überangebot an saniertem Wohnraum. 1999 stan-den beispielsweise 20 Prozent aller sanierten und 60 Prozent aller unsanierten Gründerzeitwohnungen leer. Für manchen Kapital-anleger erwies sich das Engagement in Leipzig als kostspielige

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GründerzeitquartiereDas Waldstraßenviertel gilt als europaweit einma-liges gründerzeitviertel. Bereits um das jahr 2000 war das Quartier vollständig saniert.

Senioren (u.r.)Die LWB stellt sich bereits jetzt mit ihren zahl-reichen Wohnangeboten für Senioren den demo-grafischen Herausforderungen einer zunehmend alternden gesellschaft.

Fehlinvestition. Denn Leipzig verlor in den neunziger Jahren massiv an Einwohnern. Eine Abwanderung in den Westen, der Umzug ins eigene Häuschen im Umland und ein Negativsaldo bei den Geburten gegenüber den Todesfällen wirkten sich unmittelbar auf den Immobilienmarkt aus. Zwischen 1987 und 1999 verlor Leipzig über 110 000 Einwohner.

Sinkende Mieten und Renditen taten der Attraktivität des Wohnstandortes Leip-zig aber keinen Abbruch. Zumal sich durch eine ausgewogene Stadtumbaupolitik die Situation nicht weiter verschärfte, da bis heute insgesamt über 11 500 Wohnungen – in der Mehrzahl im Plattenbau-Segment – durch Abriss vom Markt genommen wurden. Zudem haben sich durch Einge-meindungen, eine wieder wachsende Bevölkerungszahl und eine zunehmende Zahl an Einpersonen-Haushalten die Leer-standszahlen deutlich verringert. Im Jahr 2012 rechnet die Stadt Leipzig nur noch mit 10 Prozent leerstehenden Woh-nungen.

Schweres erbe für städtisches Wohnungs-unternehmenMitten in diesen Umwälzungsprozessen auf dem Immobilienmarkt stand die LWB.

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Die städtische Tochter war 1990 aus dem VEB Gebäudewirtschaft (GWL) hervorgegangen und hatte ein äußerst schweres Erbe angetreten. Einem stark geschädigten und überwiegend sanie-rungsbedürftigen Bestand von anfangs 186 000 Wohnungen stand eine Kapitalausstattung gegenüber, die nicht einmal kleine Repa-raturen aus eigener Kraft erlaubte. Bei 60 000 Wohnungen war eine vermögensrechtliche Klärung notwendig und verhinderte hier Modernisierungen und Sanierungen. Das kommunale Unter-nehmen hatte zudem im Gegensatz zu allen anderen städtischen Betrieben Altschulden in dreistelliger Millionenhöhe zu schultern, die den ostdeutschen Wohnungsunternehmen per Einigungsver-trag für Alt-Kredite der DDR-Kreditinstitute aufgebürdet worden waren und die bis heute auf der LWB lasten. Schließlich führten falsche Investitionsentscheidungen des ersten Geschäftsführers der LWB fast in den Konkurs. Die LWB hatte angesichts dieser enormen Probleme bis Mitte der neunziger Jahre auch in der Öffentlichkeit einen schweren Stand.

Dennoch gelang es dem Unternehmen ab 1993, Schritt für Schritt aus seiner krisenhaften Entwicklung herauszukommen. Umschuldungen und Verkäufe von 9 300 Wohnungen an Zwi-schenerwerber zum Zwecke der Entlastung von Altschulden beeinflussten die Bilanz der LWB nachhaltig positiv. Spezielle Fondsmodelle haben in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre dafür gesorgt, dass die LWB erstmals große Investitionen in ihrem Bestand vornehmen konnte. So wurden allein 1998 für über 358 Millionen Euro insgesamt 14 000 Wohnungen saniert.

Herausragende rolle beim StadtumbauEine herausragende Rolle spielte die LWB beim Stadtumbau. Zwi-schen 2001 und 2009 wurden von der städtischen Tochter 9 608 Wohneinheiten vom Markt genommen, davon 3 130 im Altbau und 6 478 im Plattenbau. Damit realisierte das Unternehmen über 70 Prozent des Stadtumbaus in der Messestadt. Der LWB gelang es, durch ein behutsames Umzugsmanagement die Mieter nahezu kon-fliktfrei aus den betroffenen Häusern umzulenken. Lediglich ein Fall musste vor Gericht verhandelt werden. Eine Leistung, die von Politik und Verwaltung hoch eingeschätzt wird. „Die LWB hat mit ihrem Wirken wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Verhält-nisse am Immobilienmarkt konsolidieren konnten“, sagt Martin zur Nedden, Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig. Damit habe die LWB auch allen anderen Marktteilnehmern neue Chancen eröffnet und der Wohnungsmarkt habe sich insgesamt stabilisiert.

grundauftrag der LWB: Versorgung einkommensschwacher Haus-halte mit WohnraumTrotz wechselvoller zwanzig Jahre hat die LWB ihren Grundauf-trag nie aus den Augen verloren: Als kommunale Gesellschaft ist sie ein wichtiges Instrument zur Umsetzung sozialpolitischer Ziele der Stadt Leipzig. Ihre Aufgabe ist die Versorgung insbesondere einkommensschwacher Haushalte mit Wohnraum sowie solcher, die sich nicht selbst am Markt versorgen können. Was ausdrück-lich aber das Angebot von Wohnraum in höherpreisigen Seg-menten nicht ausschließt.

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zubauen. Wenngleich auch die ökono-mischen Rahmenbedingungen wie etwa die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in Leipzig ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Attraktive Wohnbedin-gungen allein reichen nicht.

Die LWB wird sich im Interesse der Stadt als dienstleistungs- und kundenorien-tiertes Wohnungsunternehmen weiterent-wickeln. Denn sie hat zwei Jahrzehnte einer komplizierten und widersprüchlichen Ent-wicklung erfolgreich hinter sich gebracht und für die Zukunft als bestandshaltendes Unternehmen aufgestellt. Ludwig Burkardt, von 1993 bis 2009 Aufsichtsratsvorsitzen-der der LWB, hat die positive Entwicklung des Unternehmens einmal so beschrieben: „Als ich 1993 das Amt übernahm, bekam ich hunderte Beschwerdebriefe von unzu-friedenen Mietern. In meinem Abschieds-jahr 2009 kamen kaum noch welche.“

Weitere Informationen unter www.lwb.de

Darüber hinaus werden sich in den näch-sten Jahren auf dem Wohnungsmarkt Ent-wicklungen zeigen, deren Konturen sich bereits heute abzeichnen: Bis zum Jahr 2030 wird vor allem die ältere Bevölkerung den Markt prägen. Dementsprechend brei-ter und größer werden die Angebote für seniorengerechtes Wohnen sein müssen. Und dies ist ebenso eine Herausforderung für das kommunale Wohnungsunterneh-men wie die Tatsache, dass die Themen Energieeffizienz und ökologische Qualität des Wohnens eine zunehmende Rolle spie-len werden.

Sind Leipzig und seine kommunale Wohnungsgesellschaft also zwanzig Jahre nach der Wende auf dem Weg zu einer kommunalen Gesellschaft wie in München oder Bremen? Für LWB-Geschäftsführer Peter Stubbe bleiben grundlegende Unter-schiede bestehen: „Leipzig hat einen Mie-termarkt. Hier ist das Angebot in wesent-lichen Bereichen größer als die Nachfrage. Auch ist die Kaufkraft in Leipzig vergleichs-

weise niedrig, damit sind eben auch die Mieten im Keller. Hinzu kommt, dass wir aus der Historie Altschulden und Nachwen-dekredite geerbt haben, die noch abgearbei-tet werden müssen. Außerdem ist der Cha-rakter der Bestände in Ost und West sehr unterschiedlich. In westdeutschen Groß-städten bewirtschaften die kommunalen Gesellschaften oft die Bestände des sozialen Wohnungsbaus an der Pheripherie der Stadt. Die LWB ist flächendeckend in Leip-zig vertreten.“

Attraktives Wohnen allein reicht nichtLeipzigs Wohnungsmarkt hat viel zu bieten: Die Mieten sind günstig, das Angebot ist groß, die Wohnungen sind ausgesprochen attraktiv. Man findet in jedem Segment Wohnungen für die unterschiedlichsten Ansprüche. Wer nach München oder Stutt-gart geht und dort eine hohe Miete zahlen muss, bekommt dafür noch lange keine schöne Wohnung. Diesen Standortvorteil gilt es, auch in Zukunft zu wahren und aus-

Bestandserneuerung (rechts)Das LWB-Wohnquartier Thaerstraße vor und nach der Sanierung.

Energetische Sanierung (links)Mit ihrem 2004/2005 in Zusammenarbeit mit der Deutschen energie-Agentur (dena) sanierten Niedrigenergiehaus im Stadtteil Lößnig wurden wichtige erkenntnisse für die energetische Sanie-rung von Plattenbauten gewonnen. Durch die in den Balkonbrüstungen eingebauten solarther-

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Perfekte Lage mitten in der City, am traditionsreichsten Handelsort der Stadt, städtebaulich optimal integriert. Einzigartiges Raumgefühl durch ein Ensemble aus überdachten Gassen und Höfen mit 25 Meter hohen Decken. Markenstarker Einzelhandel, konsumnahe Dienst- leistungen, Gastronomie, Kunst, Kultur und regelmäßige Aktionen.

Die phantastischen 4 ...

management für immobilien AG

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In Leipzig beginnt bald eine neue Shopping Dimension

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Text: edith grether Visualisierung: TLg IMMoBILIeN

Sachsen ist nach wie vor ein Premium-Immobilienstandort. Die Niederlassung Süd der TLg IMMoBILIeN hat die säch-sische Immobilienbranche erneut maßgeblich mitgestaltet und kann auf erfolgreiche zwölf Monate zurückblicken.

Ein gutes Jahr

Mio. Euro hatte die TLG IMMOBILIEN die wettbewerbsfähige und kundennahe Alter-native zu den Standorten auf der „grünen Wiese“ geschaffen.

Novum in Sachsen: „La Vita“Neben den Gewerbeimmobilien sind Wohn-immobilien ein wichtiges Segment im Port-folio der TLG IMMOBILIEN. Die derzeit 7.780 TLG-Wohnungen weisen einen Leer-stand von gerade einmal 4,3 Prozent auf. Für Aufsehen sorgte das Immobilienunter-nehmen mit dem Pilotprojekt „La Vita“ in Dresden-Striesen. Ab dem dritten Quartal 2011 werden die Mieter dort die Kombina-tion aus Wohnen, Service und Einkaufen genießen können. „La Vita“ ist eine Premi-ere für Sachsen und scheint eine Marktlü-cke zu schließen, denn bereits jetzt sind viele der insgesamt 43 Wohnungen reser-viert. Keine Zukunftsmusik mehr ist das im Juni dieses Jahres eröffnete Senioren Cen-trum Oberlausitz in Bautzen. Mit Projekten wie den beiden genannten zeigt die TLG IMMOBILIEN ihr Gespür für aktuelle gesell-schaftliche Entwicklungen.

Weitere Informationen sowie den kompletten Bericht „Immobilienmarkt Ostdeutschland 2010“ gibt es unter www.tlg.de.

2010 war ein gutes Jahr für die Immobili-enmärkte in Sachsen. „Gerade Metropolen wie Dresden und Leipzig zeigen sich trotz der Auswirkungen der Wirtschaftskrise in einem sehr robusten Zustand. Die Nach-frage nach Wohnimmobilien und entspre-chenden Baugrundstücken steigt in beiden Städten. Und auch der Markt für Büroim-mobilien behauptet sich gut“, so Klaus-Die-ter Schwensen, Leiter der Niederlassung Süd der TLG IMMOBILIEN. Die Nummer 1 für Immobilien in den östlichen Bundeslän-dern kann auf ein ausgesprochen erfolg-reiches Geschäftsjahr zurückblicken. Bis Jahresende wird allein die Niederlassung Süd mehr als 70 Mio. Euro investiert haben. Die Mieterlöse werden voraussichtlich mit knapp 80 Mio. Euro fast sechs Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen.

engagement an den hochkarätigen City-StandortenDer im November von der TLG IMMOBI-LIEN veröffentlichte Bericht „Immobilien-markt Ostdeutschland 2010“ bestätigt: Der Wirtschaftsstandort Sachsen ist bei Unter-nehmen beliebt. So wurden sowohl in Dres-den als auch in Leipzig mehr Büroflächen als im Vorjahr vermietet. Beide Städte lagen über dem Bundesdurchschnitt. Großen Anteil an der positiven Entwicklung haben Projekte wie das Zwinger-Forum, das der-

zeit von der TLG IMMOBILIEN am Dresd-ner Postplatz realisiert wird. 35 Mio. Euro investiert das Unternehmen, um den hoch-karätigen City-Standort weiter zu beleben. Der moderne Bau wird ein Hotel, Geschäfte, gastronomische Einrichtungen sowie circa 4.500 Quadratmeter Bürofläche beherber-gen. In unmittelbarer Nachbarschaft des Postplatzes ist die TLG IMMOBILIEN an einem weiteren innerstädtischen Meilen-stein beteiligt: der Erweiterung des beliebten Einkaufszentrums Altmarkt-Galerie. Die Eröffnung ist für Frühjahr 2011 avisiert. Doch damit ist das TLG-Engagement in Sachen Einzelhandel noch nicht abgeschlos-sen. Für 5,3 Mio. Euro entstand in Dresden-Klotzsche eine architektonisch anspruchs-volle Nahversorgungseinrichtung, die im Frühjahr dieses Jahres ihrer Bestimmung übergeben wurde. Ein weiteres Nahversor-gungszentrum wurde im November am Rande des historischen Dresdner Stadtkerns in der Gerichtsstraße für rund fünf Mio. Euro fertiggestellt. Das Projekt war der Startschuss für die Revitalisierung des gesamten Areals. Dass die Wiederbelebung historischer Altstandorte zu den Kernkom-petenzen der TLG IMMOBILIEN gehört, zeigt sich auch in Werdau. Das dortige Fach-marktzentrum „Schwalbe“, das am 12. November seinen ersten Geburtstag feierte, ist komplett vermietet. Für rund sieben

E-Center HalleAm ende des erfolgreichen geschäftsjahres 2010 blickt die Niederlassung Süd der TLg IMMoBILIeN schon wieder nach vorn: Auf dem ehemaligen MAFA-Areal in Halle entsteht ein einkaufskomplex mit e-Center und angeschlossener Mall. Die Abbrucharbeiten haben bereits begonnen. Die Fer-tigstellung ist für Herbst 2011 geplant.

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Text: Christian Mascher Fotos: 3D Projektentwicklung gmbH

ein Industriedenkmal erstrahlt in neuem glanz. Karl Heines Aromawerke in Leipzigs Zentrum-West werden als moderne Wohnanlage komplett restauriert und erwarten ihre künftigen Mieter mit industriellem Charme.

Geschmack als Vermächtnis

Die Aromawerke sind das Erbe einer Persönlichkeit Leipzigs, die wie kaum eine andere die Messemetropole städtebaulich geprägt hat. Das Vermächtnis des Unternehmers, Rechtsanwalts und Politi-kers Karl Heine ist in der Stadt allgegenwärtig, war er doch für einen erheblichen Teil der Trockenlegung und Bebauung der west-lichen Vorstadt, Schleußig und Plagwitz verantwortlich. Sein größ-tes Projekt, der Bau eines Kanals, der Weiße Elster und Saale ver-binden sollte, ist heute bestens bekannt als Karl-Heine-Kanal.

Karl Heine, Jahrgang 1819, der seine Dissertation über das preußische Wasserrecht verfasst hat, verfolgte stets einen ganzheit-lichen Ansatz der Stadtplanung unter Einbindung und Nutzbarma-chung natürlicher und künstlicher Wasserstraßen. Zunächst ließ er große Teile der Auenlandschaften im Westen der Stadt trocken legen und machte sie somit für die großflächige Bebauung urbar. Aus dem Flussbett der Elster konnten seit 1855 große Mengen Kies und Sand, ab 1856 auch massives Gestein beim Durchbruch des Plagwitzer Kanals, für den Straßenbau gewonnen werden. Dieses Material ist bis heute der Unterbau vieler Straßen, beispielsweise der Waldstraße.

Das ursprünglich ländliche Gebiet um das Dörfchen Plagwitz erfuhr im Zuge der Baumaßnahmen einen gravierenden Wandel hin zum modernsten Industriegebiet Deutschlands. Heine initiierte sowohl die Schienenanbindung dieses innerhalb weniger Jahre künstlich gewachsenen Stadtteils als auch ab 1871 den Bau des Elster-Pleiße-Kanals als Transportweg und etablierte die Dampf-schifffahrt. Viele seiner Maßnahmen erfolgten gegen den Willen der Stadtoberen, die sich oftmals den geschaffenen Tatsachen Karl Heines beugen mussten. Sein letztes großes Projekt war der Plan zum Bau des Elster-Saale-Kanals, der Leipzig mit der Stadt Halle an der Saale verbinden sollte.

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Informationsadresse 3D Projektentwicklung gmbH& Margaux gmbH

Büro MünchenMaistrasse 1280337 München

Tel.: 0 89 - 55 29 62 88Fax: 0 89 - 55 29 62 89

www.aromawerke.de

Heimatstadt als Lebenswerk

Neben den bemerkenswerten baulichen Leistungen des Industriepioniers muss auch seine soziale Verantwortung gewürdigt werden. Auch in der Hochphase der Indus-trialisierung zu Zeiten bedingungsloser Ausbeutung der Arbeiterschaft zur Profit-maximierung, als Gewerkschaften gerade erst am Entstehen waren, sorgte er sich um humane Lebens- und Arbeitsbedingungen und sorgte für eine entsprechende Infra-struktur.

Bis zu seinem Tod 1888 hatte sich das Stadtbild durch sein Engagement signifi-kant verändert. Neue Stadtteile und ein gut ausgebautes Verkehrsnetz sorgten dafür, dass Leipzigs Wirtschaftskraft über 20 % der gesamten deutschen Wirtschaftslei-stung betrug. Angesichts der Entwicklung im 20. Jahrhundert unvorstellbar.

Ein außergewöhnliches Vermächtnis von Heines Wirken ist jedoch beinahe in Vergessenheit geraten. 1859 gründete Heine das Unternehmen ‚Heine & Co., Fabriken ätherischer Öle und Riechstoffe’. Vorausgegangen war der Bau einer Wäsche-rei mit Dampfmaschine für das umliegende Wohngebiet in Leipzigs Bachstraßenviertel, für dessen Errichtung er auch verantwort-lich zeichnet. Aus der Überlegung, wie denn der überschüssige Dampf aus dem Wäschereibetrieb sinnvoll zu nutzen sei, entstand die Idee der Extraktion von Aro-men aus heimischen Pflanzen. Aus dieser Improvisation ging ein lukratives Unter-nehmen hervor, das schließlich auch über-

seeische Rohstoffe zu Essenzen für die Lebensmittelindustrie verarbeitete. Bald schon expandierte das innovative Unter-nehmen und errichtete ein Zweigwerk in Riesa und unterhielt Zweigniederlassungen in Berlin, New York, Paris und Kalkutta. In der Folge überstanden die Aromawerke die Turbulenzen zweier Weltkriege, einer Welt-wirtschaftskrise und die Verstaatlichung in der DDR bis die Produktionsstätte 1994 letztlich schließen musste.

Wohnen in der Fabrik

Es ist ein trüber, regnerischer Herbsttag Anfang November, an dem interessierte Leipziger erstmals einen näheren Blick in die Aromawerke werfen dürfen. Die sand-gestrahlten Fassaden von einem der vier ehemaligen Produktions- und Verwaltungs-gebäude sowie der denkmalgeschützte Schornstein geben dem zentrumsnahen Viertel bereits jetzt ein neues Gesicht. Die gelben Klinker sind frisch gereinigt und bil-den noch einen spannenden Kontrast zu den noch renovierungsbedürftigen drei weiteren Gebäuden, die bald schon mit der gleichen Eleganz aufwarten werden. Die Arbeiten sind offensichtlich in vollem Gange und trotz des Wetters fällt es nicht schwer, sich einen lauen Sommerabend auf einer der Terrassen inmitten dieses beein-druckenden Areals vorzustellen. An einem Ort, der 150 Jahre Industriegeschichte in sich trägt.

Nun haben sich die Margaux GmbH aus Leipzig-Markkleeberg und die 3D Pro-

jektentwicklung GmbH aus München der Industrieruine angenommen, um sie seit Januar 2010 komplett zu erneuern. Die Parkplätze sind angelegt und die ersten Pflanzungen warten darauf im kommen-den Frühjahr den Komplex in ein städ-tisches Idyll zu verwandeln. Die bereits fertig gestellten Wohneinheiten mit einer Fläche zwischen 68 und 83 m² offenbaren helle, moderne Räumlichkeiten im Loftstil, in denen hochwertige Materialien verbaut wurden. Hierbei wurden charakteristische Elemente des Industriebaus in die Wohn-bereiche integriert. So ziehen sich zahl-reiche massive Stahlträger durch die Räume und schaffen einen reizvollen Kon-trast zwischen kalter Industrieatmosphäre und der Leichtigkeit moderner Wohn-raumgestaltung.

Ab 1. Februar 2011 werden die ersten Mieter die 18 Wohnungen im ersten Gebäude des Industriedenkmals im attrak-tiven Wohnquartier um die Ferdinand-Lasalle-Straße mit neuem Leben füllen. Die Lage des Areals könnte in Leipzig kaum besser sein. Binnen zehn Gehminuten gelangt man in die Innenstadt, in zwei Minuten erreicht man den malerischen Johannapark, über den man auf grüner Flur durch die komplette Stadt auf der Nord-Süd-Achse bis hin zum Leipziger Neuseen-land gelangt. Jetzt schon ist zu erahnen, wie reizvoll sich der geschlossene Komplex frisch begrünt im kommenden Frühjahr in das Quartier einfügen wird und sich seiner 150 Jahre währenden Verheißung entspre-chend dem Geschmack verpflichtet.

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Inmitten der Stadt Leipzig findet sich eine über 300.000 m² große grüne Wiese, die umzäunt an die begehrte Wohnlage des Musikviertels anschließt und als Bauwerk neben ein paar Stallungen einem alten Tribünengebäude Platz bietet.

Mit Galopp in die Stadt

Die Galopprennbahn am Scheibenholz hat eine lange Tradition in Leipzig. Doch was hat eine Grünfläche, eine „Wiese“ mit immobilienwirtschaftlicher Stadtentwick-lung zu tun? Um diese Frage zu beantwor-ten, muss man erst mal 147 Jahre zurück-gehen, um dann ins Jahr 2010 zurückkehren zu können.

Am Abend des 7. Mai 1863 erfolgte durch 11 Mitglieder die Gründung einer Genossenschaft unter dem Namen „Leip-ziger Rennklub“, der aber erst im Februar 1874 in das „Königlich-Sächsische Genos-senschaftsregister“ eingetragen worden wurde. Die neue Turfanlage wird begeistert vom Leipziger Publikum angenommen und erhält wie alles in Leipzig einen eigenen Spitznamen. Das „Scheibenholz“ wird wegen der außergewöhnlichen Linienfüh-rung geboren und wegen seiner schönen Lage wird es in einem zeitgenössischen Bericht mit der Pariser Derbybahn Chantilly verglichen. Goethe hatte dem übrigens schon 1766 vorgegriffen. Da war Leipzig im Gegensatz zum altfränkischen Frankfurt eine weltoffene, mondäne Stadt. Überliefert ist, dass Goethe sich zunächst in Kleidung und Umgangsformen dem eleganten Lebensstil anpassen musste, um von seinen

neuen Mitbürgern akzeptiert zu werden. Der damals 17-jährige verliebte sich in die Stadt und Käthchen und schuf für Leipzig den Namen Klein Paris. Dies schon knapp 100 Jahre, bevor die rassigen Pferde und die eleganten Hüte am Scheibenholz vorgeführt wurden.

1906 beschließt der Verwaltungsrat des Ver-eins aufgrund der ständig steigenden Besu-cherzahlen den Neubau einer Tribüne mit Restaurant. Die Tribüne entsteht nach den Plänen des Leipziger Architekten Paul Burg-hardt mit einem Kostenaufwand von insge-samt 287.706,41 Mark. Die schwierige

Text:Anette ehlers Fotografie: Stadt Leipzig

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Finanzierung erfolgt über die Emission einer 3,5 %igen Anleihe des Leipziger Rennklubs in Form von 250 Stück Namens-Teilschuld-Verschreibungen zu je 1.000 Mark. Die feierliche Einweihung der neuen Tribüne vollzieht sich nach nur sieben Monaten Bauzeit am 25. Mai 1907.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Tribüne schwere Zer-störungen erlitt, wurde der Rennsport in der DDR zentralisiert. Ber-lin Hoppegarten verlor im geteilten Land seine einstige Führungs-rolle im deutschen Vollblutsport mit allen negativen Auswirkungen auch für den Leipziger Rennsport. Die Rennclubs werden volksei-gen und später entsteht daraus ein volkseigener Betrieb Vollblut-rennbahnen. Privater Pferdesport wird fast unmöglich, aber im Scheibenholz wird weiter galoppiert. Schon im April 1990 wird ein provisorischer Rennverein installiert. Von der Stadt Leipzig, die mit der Einheit Eigentümerin der „Wiese“ geworden war, erhält 1997 der damalige Rennclub ein Erbbaurecht, seinerzeit übrigens ohne Sanierungsverpflichtung der Tribünenanlage. Damit war jedwede Unterhaltungslast von den Schultern der Stadt genommen. Nach vielem Auf und Ab gelingt es erst 2006, das Vertrauen der Leipziger in den Turfsport wieder herzustellen. Blieb noch, Geläuf und Immo-bilie auf Vordermann zu bringen. Innerhalb der Stadtverwaltung und dem neben derer öffentlich-rechtlicher Zuständigkeit und als Eigentümerin zugleich fiskalische Verpflichtete gelingt es nicht, Begeisterung für die Unterstützung zu finden. Erstaunlich, liegt doch die „Wiese“ direkt neben den touristisch gepuschten Wasser-strassen Leipzigs, die seit 2010 sogar zu den nahe gelegenen Seen führen.

Scheininvestoren, bauwillige Immobiliengurus und sportliche Golfinteressierte hatten sich derweilen sowohl beim zuletzt am 01.02.2005 gegründeten und noch aktiv kämpfenden Reit- und Rennverein Scheibenholz wie auch in der Planungs- und Wirt-schaftsetage des Rathauses die Klinke in die Hand gegeben, aber letztlich erfolglos. So war die „Wiese“ zwischenzeitlich - nachdem bis Ende der 90iger Jahre Baurecht bestanden hatte - zu einer im Naturschutzgebiet gelegenen „special protected Area“ geworden, die jedwede ganzjährig sinnvolle wirtschaftliche Nutzung endgültig ausschloss. Zudem war auch aus einem eleganten Vorzeigeprojekt von Klein Paris endgültig eine hoffnungslos verfallende Sonderim-mobilie geworden. Der Rennverein konnte neben seinen satzungs-

gemäßen Zwecken der Durchführung von Galopprennen und wei-terer Veranstaltungen wie Sommerkino, Tag des Pferdes und provisorisch eingerichteter kleinerer und größerer Aktivitäten trotz vieler Sponsoren mangels Nachhaltigkeit diese immobilienwirt-schaftliche Aufgabe nicht stemmen.

Letztlich die große weltweite Immobilienkrise 2009 hat diesem Kleinod mitten in Klein Paris die Rettung gebracht! Der Rettungs-ring war von Berlin - nicht Hoppegarten, sondern Spreebogen – durch das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung nach Leip-zig geworfen worden. Er konnte nur über Dresden nach Leipzig weitergegeben werden, da sich neben einem nimmermüden Renn-verein schon früh ein Privater gefunden hatte, der das Ensemble aus sich selbst heraus neu entstehen lassen wollte. So war der Rennverein in die Lage versetzt, die für eine Förderung notwen-digen Eigenanteile sicherzustellen. Nun kam auch in den oberen Etagen der Stadtverwaltung fast Begeisterung auf, die am 01. Mai 2010 zum Renntag der Renntage durch Präsenz nahezu der gesam-ten Rathausspitze dokumentiert worden ist.

So endet hier erst einmal zum Ende des 20igsten Jahres der Wiedervereinigung die Geschichte der Entwicklung einer Son-derimmobilie. Begonnen hat sie mit einem privaten herausra-genden Engagement im 19. Jahrhundert; sie endete über die Ver-staatlichung zum Annex einer volkseigenen Grünanlage und dem einigungsbedingten Verfall letztlich in einer ganz speziellen Form des „PPP“. Dieses entspricht sicherlich nicht der reinen Lehre, aber ermöglicht es allen Akteuren, den Leipzigern ein Stück Historie und Tradition zurückzugeben. Alle zusammen, öffentliche Träger wie Private, Vereine wie Umweltschützer können zuletzt doch die große letzte immobilienwirtschaftliche Außenseiterchance wahr-nehmen. Letztlich stellt dieser einen wirklich vernünftigen Einsatz von Steuermitteln dar, ausgelöst von privatwirtschaftlichem Enga-gement; doch die „reine Lehre“. Bleibt zu wünschen, dass die Hüter der selbst geschaffenen special protected Area mit den seit vier Jah-ren gemeinsam für diese Sonderimmobilie im Herzen Leipzigs Kämpfenden ein Einsehen haben, sodass am Ende dieses Jahrhun-derts die Geschichte mit einem auch immobilienwirtschaftlich Erfolg enden mag!

TribüneMarkant und mondän erhebt sich die denkmalgeschützte Tribüne mitten im Herzen der Stadt. Nun bekommt sie die Chance, für die Leipziger wieder zu erstrahlen.

Luftbild (links)ein wunderschönes naturgeschütztes Areal umschließt die Tribünenanlage, von der aus man nicht nur den Pferderennen zuschauen kann. In den kom-menden jahrzehnten wird die Kunst darin liegen, Naturschutz, Schönheit und Wirtschaftlichkeit unter einen sportlichen Hut zu bekommen.

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Page 60: Regjo Ausgabe 4 2010

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Dabei sein am 20. Oktober 2011,Congress Center Leipzig, Neue Messe.

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Page 61: Regjo Ausgabe 4 2010

Erfolgskapital

Text: Kai Bieler Fotografie: perdata

Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist eine der großen Herausforderungen der mitteldeutschen IT-Branche. Die Leip-ziger perdata setzt dabei auf ein klares Profil als attraktiver Arbeitgeber und auf die Mitarbeit in regionalen Netzwerken.

Aktuell sucht das Unternehmen Fach- und Führungskräfte besonders in den Bereichen SAP-Beratung, Programmierung und IT-Projektleitung. Dazu engagiert sich die perdata auch in regionalen Netzwerken und Initiativen wie der Online-Community „ITmitte.de“. In ihr kooperieren rund 20 mit-teldeutsche IT-Unternehmen mit dem Ziel, sich gegenseitig Fach- und Führungskräfte zu vermitteln. Die Sicherung des Fachkräftebe-darfs ist auch eines der Schwerpunktthemen des im September ins Leben gerufenen IT Clusters Mitteldeutschland, zu dessen Grün-dungsmitgliedern die perdata gehört.

„Dieses Engagement ist ein wichtiger Baustein unseres Personalmanagements und dient dazu, dass wir im regionalen Bewerber-markt von morgen noch besser aufgestellt sind“, so Katja Schmidt. Auch auf den sich ständig, quer durch alle Altergruppen, verän-dernden Bewerbermarkt reagiert das Unter-nehmen mit verschiedenen Instrumenten. „Die unterschiedlichen Bedürfnisse berück-sichtigen wir durch differenzierte Beschäfti-gungs- und Vergütungsmodelle, die eine indi-viduelle persönliche Entwicklung möglich machen. Dazu gehört für uns auch die Aner-kennung der Leistungen unserer Mitarbeiter. Denn sie bringen unser Unternehmen voran“, so Dr. Percy Dahm.

Weitere Infos unter www.perdata.de

Über die demographisch bedingte Verknap-pung von qualifizierten Arbeitskräften wird unter Experten und Politikern heftig disku-tiert. Eine Branche, die mit dem Thema seit langem konfrontiert ist, ist die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Zehn Jahre nachdem die Green Card für aus-ländische IT-Experten eingeführt wurde, gibt es rund 28.000 offene Stellen in der deut-schen IT-Wirtschaft. Die Hälfte der IT-Unter-nehmen sieht laut einer aktuellen BITKOM-Umfrage gar einen Fachkräftemangel.

„Umso wichtiger für den Erfolg ist eine langfristige Personalplanung – und Rekrutie-rung“, weiß Dr. Percy Dahm, einer der beiden Geschäftsführer der perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH. Das Leipziger Unternehmen ist seit zehn Jahren als bundes-weiter Full-Service IT-Dienstleister mit beson-derer Kompetenz für Versorgungsunterneh-men tätig. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen der Stadtwerke Leipzig-Gruppe als Spezialist für SAP-basierte IT-Lösungen einen Namen gemacht. „Für uns sind die Per-sönlichkeit, die Kompetenz und die Leistungs-bereitschaft unserer Mitarbeiter sowie ihre Identifikation mit ihrer Arbeit entscheidend. Das sind die Faktoren, auf denen das Ver-trauen unserer Kunden fußt", so Dr. Percy Dahm weiter.

Zu den derzeit rund 160 Mitarbeitern gehören neben Programmierern, Software-

entwicklern und Systemadministratoren auch hochspezialisierte Fachkräfte in den Bereichen Projektmanagement und SAP-Beratung. „Ihre Individualität und Kreativität ermögli-chen es, dass sich unser Unternehmen bestän-dig weiter entwickelt und wir auf die Bedin-gungen des Marktes und die Anforderungen unserer Kunden jederzeit schnell reagieren können“, ergänzt Katja Schmidt, Personallei-terin der perdata.

Die Fähigkeiten der Mitarbeiter konse-quent weiterzuentwickeln, ist das wichtigste Ziel des nachhaltig konzepierten Personalma-nagements bei perdata. Dazu gehören ver-schiedene Angebote zu fachlichen und per-sönlichen Weiterbildungen sowie das

„perdata-Mentorenprogramm“. Dabei wer-den neue Mitarbeiter von erfahrenen Kolle-gen intensiv bei der Einarbeitung in die neuen Aufgaben betreut. Allein im laufenden Jahr stellte das Unternehmen bereits 26 neue Mit-arbeiter und zwei Auszubildende ein. „Darü-ber fördern wir durch flexible Arbeitszeitmo-delle und attraktive Sozialleistungen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und unterstützen das soziale und sportliche Enga-gement unserer Mitarbeiter“, bekräftigt Katja Schmidt.

Für die deutsche IT-Branche ist der Wettbewerb um die klügsten Köpfe längst realität.

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Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: Westend Pr gmbH

Wanted: Exklusivmöbel oder Sprungbrett

Gesucht werden die besten Entwürfe für ein exklusives Möbelstück. Natürlich nicht steckbrieflich, sondern in einem Wettbewerb. Unter „Wanted!“ könnte das aber etwa so lauten: gegenstand: Kreativer Mobiliar-Entwürfe mit passendem Marketingkonzept.

geburtsdatum: Jahrgang 2011, bis 30.06.2011 (Einsendeschluss), als Kind von Design-Studenten oder jungen Design-Profis.

Besondere Kennzeichen: Einfallsreich, eigenwillig, attraktiv und zweckmäßig.

Bewerbungen: Ab sofort über die Webseite der Leipzig School of Design.

Belohnung: Anfertigung einer Kleinauflage bei den Deutschen Werkstätten Hellerau für den Sieger; Intensiv-Workshop über Produktion und Vertrieb für Finalisten.

Bekannt gegeben wurde der Wettbewerb beim gemeinsamen Work-shop mit Publikumsdiskussion am 20. November von der jungen Leipzig School of Design, gegründet August 2010, und den traditi-onsreichen Deutschen Werkstätten Hellerau, deren Wurzeln bis ins Jahr 1898 reichen und die sich nach ihrer Wiederbelebung und Profilschärfung durch den ehemaligen Höchst-Manager Fritz Straub zu einem deutschen Interieur-Star entwickelten.

In dem neuen Wettbewerb sollen sowohl kreative Fähigkeiten als auch stimmige Verkaufsüberlegungen nachgewiesen werden, informiert Steve Hauswald, Geschäftsführer der Leipzig School of Design: „Es ist essentiell, dass sich junge Kreative auch damit beschäftigen, wie sie ihre Produkte und Werke verkaufen können. Nach einem Fachstudium fehlt ihnen meist noch das Wissen um

Vermarktung und Preiskalkulation. Hier Hilfestellung zu leisten, gehört zu den Gründungsanliegen der neuen Design-Schule in Leipzig-Plagwitz. Siehe auch Regjo Nr. 02-2010, Seite 66-67.

„Wir sind stets auf der Suche nach Innovation und fördern in diese in Zusammenarbeit mit diversen Partnern. Wir sind sehr gespannt auf die Gedanken und Ansätze der Teilnehmer und freuen uns, den Siegerentwurf gemeinsam mit unseren bewährten Profis praktisch in die Tat umzusetzen“, betont Tobias Kandt (im Bild rechts), Produktentwickler bei den Deutschen Werkstätten.

Die Leipziger Gründungsexpertin und Anwältin Prof. Anette Ehlers (in Bildmitte) engagiert sich nicht erst seit dem Workshop bei der Leipzig School of Design für den Berufsstart von Kreativta-lenten und ihren Erfolg am Markt.

Deutsche Werkstätten Hellerau und Leipzig School of Design haben einen gemeinsamen Wettbewerb ausgelobt, der für junge Designer zur Startrampe in den beruflichen erfolg taugt.

60 deSign regjo

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Humor – ernsthaftes Forschungs-Humor als esoterisches Allheilmittel oder seriöser Forschungsgegenstand? Kaum ein Forschungsthema wird von den Deutschen so kritisch beäugt wie der Humor. Dabei macht er vielen Spaß. einblicke in die Humorforschung.

Humor als ernsthafter Gegenstand der Forschung? Den Wissen-schaftszweig, der sich mit Lachen beschäftigt, nennt man Gelotolo-gie. Lach- und Humorforscher treffen sich auf Kongressen, sind in Verbänden, Vereinen, Wissenschaftszentren und Instituten organi-siert und haben es in vielen Ländern bereits geschafft, die Lachthe-rapie auch als anerkannte Heilungsform durchzusetzen. So finan-zierte z. B. der englische Staat bereits 1999 Lachtherapie in Krankenhäusern. Einer der Vorreiter der heutigen Humorforschung, Willibald Ruch, hat festgestellt, dass es deutlich mehr Studien zu negativen Themen als zu positiven Themen gibt. Im Zeitraum von 1887 bis 2001 wurden folgende Themen in Psychologie-Zeitschriften behandelt: (Nach David Myers, "Negative versus positive topics in psychology journal articles", 2003)

9.760 Studien zu Ärger - 781 Studien zu Mut20.686 Studien zu Angst - 1.021 Studien zu Freude65.531 Studien zu Sorge - 3.522 Studien zu glück79.154 Studien zu Depression - 4.129 Studien zu Lebenszufriedenheit207.110 Studien zu Misshandlung - 31.019 Studien zu Prävention

Lachen ist gesund, sagt der Volksmund. Das ist gar nicht so leicht zu beweisen. Einige Studien belegen, dass Menschen, die Humor leicht in diversen Lebenssituationen erkennen oder bemerken, auch ange-ben, weniger Krankheitssymptome zu haben. Menschen, die Humor zur Bewältigung von Problemen benutzen, melden ebenfalls weni-ger Krankheitssymptome. Humor hilft auch, das Schmerzempfin-den zu reduzieren. Bei Menschen, die einen Schmerz zugefügt bekamen und einen humorvollen Film schauten konnte eine länger anhaltende Schmerzreduzierung festgestellt werden als bei den anderen Probanden. Michal Miller der Universität Maryland hat außerdem gezeigt, dass beim Lachen die Innenwände der Blutge-fäße gestärkt werden. Dies wirkt sich positiv auf den Blutkreislauf aus und verringert das Risiko von Herzkrankheiten. Wie schon der Komiker Groucho Marx in den 30er-Jahren sagte: "Lachen ist wie Aspirin, es wirkt nur doppelt so schnell." Lachtherapie wird inzwi-schen auch bei Lungenkranken eingesetzt. So hat eine weitere Stu-die von Ruch und seinem Team gezeigt, dass Lächeln und leichtes Lachen das Lungenvolumen reduzieren kann. Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), wird Luft in der Lunge "gefangen" ("Luftfalle"), was zu Hyperinflation führt. Eine Reduktion des Lungenvolumens durch Lachen lindert also die Sym-ptome. Humor macht auch tatsächlich schlauer. Die geistige Lei-stungsfähigkeit steigert sich, man wird kreativer. Weitere Studien stellten fest, dass bei Lächeln und Lachen der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet wird. Dieser versetzt in Hochstimmung. Lachen akti-viert das "Belohnungs-Zentrum" im Gehirn und hat somit densel-ben Effekt wie die Aussicht auf Geld, der Anblick eines attraktiven Gesichts oder ein Hochgefühl nach Drogenkonsum.

Es gibt also viele positive Nebeneffekte von Lachen und Humor. Eine Studie bestätigte z. B., dass Kinder, die generell Humor im Alltag zur Bewältigung ihrer Probleme benutzen, diesen auch gut im Kranken-haus einsetzen können, um ihr Schmerzempfinden nach einer Ope-ration zu verringern. Die Studie stellte allerdings auch heraus, dass Kinder, wie Erwachsene, verschiedene Arten von Humorempfinden haben und der Einsatz von Humor am Krankenbett dementspre-chend angepasst werden sollte. Allerdings muss sich Humor nicht immer zwingend positiv auf die Gesundheit auswirken. Wie gesund man zu sein glaubt und wie gesund man wirklich ist – dazwischen können Welten liegen. Nur wenige wissenschaftliche Beweise fin-den sich dafür, dass Humor gut für die tatsächliche (und nicht nur die gefühlte) Gesundheit ist. Humor hilft bekanntlich, das Leben nicht ganz so ernst zu nehmen; daher ist es aber auch möglich, dass besonders humorvolle Leute sich als gesünder wahrnehmen als sie wirklich sind. Außerdem können verschiedene Arten von Humor verschiedene Auswirkungen haben. Zum Beispiel wirkt sich posi-tiver, gutmütiger Humor positiv auf die Gesundheit aus, während negativer, herabsetzender Humor eher mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht wird. Auch können verschiedene Arten von Lachen (vom Lächeln zum Kichern, zum lauten Lachen) völlig ver-schiedene Einflüsse auf die Gesundheit haben. Um weiterhin diffe-renziert herauszufinden, wann genau Humor effektiv eingesetzt werden kann um eine positive Wirkung zu erzielen, muss er als For-schungsgegenstand ernst genommen werden. Ein Paradoxon, das dem Humor gefallen würde.

Deutsches Institut für Humor, www.humorinstitut.de

Text: eva Ullmann und Kareen Klein Fotografie: Humorinstitut

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Page 64: Regjo Ausgabe 4 2010

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Ein Glückspate für das TheaterPACK

Text: Katharina Hölker Fotografie: Christiane Schletter, metaorange.de / Andreas Matthes

Seit 2008 sorgt die Initiative „Leipziger Kulturpaten“ für den Trans-fer von Ressourcen und Know-How zwischen Geschäftsleuten und Kulturschaffenden. Dabei gewinnen beide Seiten: die Kultur prak-tische oder finanzielle Hilfe, die Unternehmen Publicity und alle Beteiligten neue Impulse und persönliche Kontakte.

In diesem Sinne brachte Gudula Kienemund von den Leipziger Kulturpaten in diesem Jahr erfolgreich zwei Neulinge im Kreis der Paten und Patenkinder zusammen: die Gangart Werbung GmbH und das Ensemble TheaterPACK.

Die Gangart Werbung GmbH ist als Spezialist für Indoorwer-bung in ganz Mitteldeutschland aktiv. Die Agentur bedient das gesamte Spektrum der Ambient Media – von klassischer Flyer- und Plakatwerbung über Gratispostkarten bis hin zu Sampling und aus-gefallenen Sonderwerbeformen.

Zu ihrem Portfolio zählen unter anderem das größte Plakat-rahmennetz Mitteldeutschlands, „Edgar“- Gratispostkarten und exklusive Werbemöglichkeiten in den Leipziger Schwimmhallen und Freibädern.

TheaterPACK ist ein freies Ensemble ohne feste Bühne. Es bespielt etablierte und improvisierte Spielstätten in und um Leipzig. Im Programm stehen Bühnenklassiker von Büchner bis Tschechow genauso wie Eigenproduktionen, etwa „Alice vs. Wunderland“, „Der Neurosenkrieg“ und diverse Dinnerkrimis. Mit Sommerthea-ter und Wintergrusical, Restauranttheater oder Klassenzimmerstü-cken spricht es alle Altersgruppen an – stets mit einem gewissen Faible für Skurrilität und schwarzen Humor.

In diesem Jahr plante TheaterPACK ein Sommertheater - erst-mals mit eigener Bühne im Leipziger Westwerk. Dieses „Großpro-jekt“ trieb die komplett eigenfinanzierten Aktivisten auf der Suche nach Unterstützung zu den Kulturpaten. Für Gangart gehört die Kultur- und Veranstaltungswerbung genauso zum täglichen Geschäft wie die Bewerbung von Produkten und Images. Sie bot sich als Pate an. Die Agentur sah darin eine Möglichkeit, der Kul-turwirtschaft, von der auch das Unternehmen profitiert, etwas „zurückzugeben“.

Projektleiterin gudula Kienemund (rechts) beim Kulturpaten-jahrestreffen

TheaterPACK erhielt somit die Aussicht auf umfangreiche finanzi-elle und personelle Entlastung bei der Öffentlichkeitsarbeit für das Sommertheater im Westwerk.

Die Partner trafen sich zunächst in sehr produktiven Arbeits-gesprächen, in denen abgewogen wurde, welche Werbemaßnah-men denkbar und sinnvoll wären – ein für beide Seiten angenehmer und inspirierender Erfahrungsaustausch.

Die Kulturpatenschaft der Gangart Werbung GmbH eröffnete dem Theater-Ensemble schließlich Werbemöglichkeiten rund um seine „Sommerbühne“, die vorher völlig undenkbar waren. In die-sen Dimensionen Printwerbung in Leipzig und Umgebung platzieren zu können, hatte nach Meinung des TheaterPACK entscheidenden Anteil am Bekanntwerden der neuen Spielstätte. Immer wieder berichteten Zuschauer überrascht, wo überall sie durch Plakate, Flyer und Postkarten vom Sommertheater erfahren hatten. Selbst die im chaosanfäligen Kulturbetrieb nicht seltenen Terminverschie-bungen konnte Gangart professionell abfedern. TheaterPACK: „Für die Bewerbung unseres „Großprojekts“ war die Patenschaft der Firma Gangart eine wirklich unschätzbare Hilfe.“

Beim jahrestreffen der Leipziger Kulturpaten am 23. November wurden 50 Patenschaften gefeiert und die nächsten schon verabredet. Die erfolgreiche Idee des Netzwerks aus Kultur und Wirtschaft überzeugte auch die gangart Werbung gmbH.

In patenschaftlicher Planungsrunde: Die geschäftsführer der gangart Werbung gmbH mit dem regisseur Frank Schletter vom TheaterPACK

regjo kultur 63

Page 66: Regjo Ausgabe 4 2010

64 kultur regjo

Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: gert Mothes

Sachsen ist die Hochburg der deutschen Weihnachtsmusik – seine Komponisten und Texter schufen das gesamte Spek-trum vom folkloristischen Liedgut bis zum weltberühmten oratorium

Auf, preiset die Tage

nachtsoratorium in einer Fassung auf, die als authentisch gelten darf. Seit November liegt die Doppel-CD bei der Leipziger Pro-duktionsfirma Rondeau und im Fachhan-del vor. Der originale Aufnahmeort Tho-maskirche mit dem originalen Knabenchor und der relativ seltenen Besetzung der Sopran- und Echostimmen mit Sängerkna-ben, und einer Aufführungspraxis, bei der Sänger und Chor musikalisch-klanglich im Mittelpunkt stehen und nicht die Instru-mente, prägen diese Aufnahme, die uns ein feierliches Gefühl vermittelt und klingt, wie Weihnachten klingen soll.

Weihnachtsmusik im alten Sachsen blieb bis ins 19. Jahrhundert eine Musik mit der Absicht, den Glanz des Festes mit künstlerischen Mitteln zu erhöhen. In diese Stimmung hinein plautzte 1806 der Oschat-zer Magister Karl Gottlieb Hering mit sei-nem Lied nach wenig älterem Text „Mor-gen, Kinder wird’s was geben.“

Die bewusst schlichte Weihnachts-kantate des vorigen Jahrhundert kam aus Dresden und entstand 1946, im ersten Nachkriegsjahr. „Tausend Sterne sind ein Dom“ von Siegfried Köhler wurde mit dem Titellied zu einer der beliebtesten Weih-nachtskompositionen in der DDR und auch heute noch das Programm vieler Chöre bereichert. Man sieht die Sternsinger förm-lich durch die verschneiten Städte und Dörfer ziehen, möchte mittanzen im gol-denen Reigen der Sterne oder schmunzelt beim „Tanz der Nussknacker“.

Wie Cornelius Freundt als Knabe Weih-nachten erlebt hat, wissen wir nicht. Aber wir können vermuten, dass er die Werke des Torgauer Marienkirch-Kantors und Lutherfreundes Johann Walter gut kannte und jene Melodien, die er unter Anonymus in sein Weihnachtsbüchlein aufnahm, das 1897 unter dem Titel „Das Weihnachtslie-derbuch des Zwickauer Cantors Cornelius Freundt“ bei Breitkopf und Härtel erschien. Damals war Freundt völlig in Vergessenheit geraten. Immerhin 15 der dort abgedruck-ten Werke stammten von Freundt selber, darunter die heutzutage viel aufgeführte Kantate „Wie schön singt uns der Engel Schar“ (z.B. am 23. Dezember in der Moritz-kirche Halle durch die Robert-Franz-Singa-kademie). Freundt, dessen Geburtsdatum wir heute mit 1535 in Plauen datieren, ging 1565 im besten Schaffensalter von 30 Jah-ren als Kantor von Borna zum Dom St. Marien in Zwickau und empfing 1568 für „etliche Gesänge“ eine Belohnung der Stadt Leipzig übersandt. Henk Galenkamp, Freundts heutiger hochgeschätzter Nachfol-ger und zum Zwickauer Lokalpatrioten gewordener Niederländer, nimmt gerne Freundtsche Motetten ins Programm vom Zwickauer Dom (Bild links), hat sich aber am 12. Dezember für Bachs Weihnachtora-torium entschieden. Ob er wohl bei den Orgelvespern Cornelius Freundt ins Pro-gramm einfügen kann? Auch Kantor Bern-hard Müller an Bornas St. Marien hält sei-nen Vorgänger in Ehren.

Ihren ersten großen Höhepunkt hatte die Weihnachtsmusik aus Sachsen mit der „Historia der Geburt Jesu Christi“ von Heinrich Schütz, vertont von dem fast 80-jährigen Meister für die Dresdener Hof-kantorei und 1664 in Dresden erstmalig gedruckt – mit dem Vermerk, das vollstän-dige Aufführungsmaterial sei vom Dresd-ner Kreuzkantor oder Leipziger Thomas-kantor anzufordern. Anders als Bachs rund 70 Jahre später folgendes Oratorium bleibt Schütz’ Werk auf das Bibelwort beschränkt und fügt sich stark in den Gottesdienst ein.

Trotz Peter Schreiers Einsatz in den 80-ern des vorigen Jahrhunderts blieb der in Grimma als Sohn des Fürstenschulkan-tors geborene Christian August Jacobi rela-tiv unbekannt und seine Kantate „Der Himmel steht uns wieder offen“ viel zu wenig aufgeführt.

Der nicht zu überbietende musika-lische Höhepunkt zum Jahresende ist und bleibt Bachs Weihnachtsoratorium. Erst Bach wagte so richtig den Sprung vom geistlichen Konzert zum selbständig musi-kalisch und musikdramatisch bestimmten Kunstwerk. Weil die Kantaten nicht hin-tereinander, sondern an sechs Tagen bis zum Dreikönigsfest aufgeführt wurden, verteilte sich die Uraufführung auf die Jahre 1734 und 1735. Ende vorigen Jah-res, also 275 Jahre danach, nahm der Tho-manerchor (Bild rechts) unter seinem 16. Kantor Georg Christoph Biller das Weih-

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Text: Sigrid gaulrapp Fotografie: Museum der bildenden Künste Leipzig/Vg Bild 2010

Leipzigs Museum der bildenden Künste zeigt bis 6. Februar 2011 Michael Triegels „Verwandlung der Götter“ und erstmals sein Papstporträt.

Brauchen wir mehr Christen?

gen, macht das Besondere, reiht ihn, stilistisch der alten Leipziger Schule näher, in die Neue Leipziger Schule ein, die so viele Spielarten kennt. In der Auseinanderset-zung mit den christlichen Werten hat er mit seinem „Abendmahl“ eine Erkenntnis gestaltet, die Angela Merkel zur deutschen Religionsproblematik jüngst auf dem CDU-Parteitag in Karlruhe so formulierte, dass wir in Deutschland nicht etwa zu viel Mos-lems hätten, sondern zu wenig Christen.

Dies ist eines der erschütterndsten Bilder, die im letzten Vierteljahrhundert gemalt wurden: „Abendmahl“ von Michael Triegel aus dem Würzburger Museum am Dom und jetzt für reichlich zwei Monate in Leipzig, entstanden 1994, als das berühmte Mailän-der „Letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci noch für weitere fünf Jahre wegen Restaurierung unzugänglich blieb. Triegel, ein exzellenter Figurenmaler, verzichtet auf die lebhaft gestikulierenden Personen an der langen Tafel. Das Brot ward gebrochen und verzehret, der Wein war eingeschenkt wor-den, geblieben sind leere Gläser dort, wo auch bei da Vinci Gläser stehen. Jesus Arme, die wir ausgebreitet kennen, sind vor dem Körper und auf dem Tisch verschränkt. Viel-mehr ist seine segnende Hand ebenso wie sein Gesicht von einem Goldton überzogen, wie wir ihn von mittelalterlicher Malerei für den Hintergrund in Erinnerung haben, den hier ein beherrschender schwarzer Vorhang bildet. Jesus Bewegung und Gesichtsaus-druck sind damit stillgelegt. Die schicksal-haften Worte sind gesprochen: „Doch seht, die Hand dessen, der mich ausliefern wird, ist mit meiner auf dem Tisch. Der Men-schensohn geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er verraten wird.“ Im Streit darü-ber, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun könnte, haben die zwölf Jünger ihren

Meister verlassen. Die Gemeinschaft, in der gefeiert werden könnte, ist zerbrochen. Die communio kann Christus nicht allein voll-ziehen. Diese große Stärke des Christentums ist gefährdet.

Das beschäftigt den Maler, der nicht getauft ist, so nachhaltig. Ihn zieht der Katholizismus an: „Er stellt den verletzlichen Menschen in den Mittelpunkt. Das hat etwas sehr Tröstliches.“

Deshalb hatte er auch spontan zugesagt für den Auftrag des Regensburger Bischofs, den Papst zu malen – jenes Bild, dass nun erst enthüllt wurde vor der Eröffnung von Triegels großer Personalausstellung „Ver-wandlung der Götter“ im Museum der bil-denden Künste Leipzig (bis 6. Februar 2011).

Triegel, 1968 in Erfurt geboren, ist in der DDR aufgewachsen, hat an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst stu-diert, seine Lehrer waren Wolfgang Peuker, Arno Rink und Ulrich Hachulla. Er malt im Stile der alten Meister, seine Motive kom-men aus der Mythologie, sind Jünger und Madonnen, lebensschön, aber oftmals kom-biniert mit Holzfiguren. Er arbeitet mehrere Monate an einem Bild, malt bis zu zwölf Farbschichten übereinander, so dass eine diffizile Lichtbrechung und eine feine pla-stische Tiefe entstehen. Seine Art, die klas-sischen Themen gedanklich zu durchdrin-

Verwandlung der Götteres ist eine Besonderheit von Michael Triegels Kunst: Auf den ersten Blick scheint es wie bei einem alten Meister zuzugehen. Aber wenn er an die Kunst der italienischen renaissance anknüpft, dann denkt er sie weiter und verändert sie. Aus den jahren 1994 bis 2010 zeigt das Museum der bil-denden Künste Leipzig 70 Arbeiten des Leipziger Künstlers, vom "Abendmahl" (links) bis zum Porträt von Papst Benedix XVI. (unten)

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Page 68: Regjo Ausgabe 4 2010

Weitere Informationen zu Daniel Thurau finden Sie im Internet unter www.daniel-thurau.de

Weitere Informationen zu Susanne Kiesewetter finden Sie unter www.susanne-kiesewetter.de.

D A N I e L T H U r A U , M o r e F I S C H , 2 0 0 8S U S A N N e K I e S e W e T T e r , N Ü r N B e r g H B F,

Intensität„Singt Halleluja“ oder „Esst mehr Fisch“ - von eindeutigkeit jedoch keine Spur.

Auf ReisenVielschichtige und in sich verschlungene erinnerungen einer Bahnreisenden.

Spielerisch und ungezwungen geht Daniel Thurau an seine Arbeiten heran, kombi-niert grafische Elemente mit Malerischem, tradierte Inhalte mit ungewöhnlichen Far-ben. Einflüsse von Pablo Picasso treffen dabei auf Peter Doig oder auf Zeichen der Popkultur wie lustig dreinblickende Ske-lette oder Basecaps.

Der Künstler ist auf der Leinwand sowie auf dem Papier zuhause. Auch sind die Über-gänge zwischen Malerei und Grafik in sei-nem Werk fließend. Kräftige Farbflächen setzt Thurau spannungsreich gegeneinan-der, daneben umreißt er mit freier Strichfüh-rung eine Figur. So lässt Thurau seine verwir-renden Bildwelten entstehen und haucht sei-nen Figuren, wie beispielsweise einem weib-lichen Dalí, Leben ein.

1974 in Köthen geboren, 1998 Grün-dung der Kunstgesellschaft „eiland“, 2004 Artist in Residence Backfabrik Berlin, 2008/09 Masterstudium am Norwich Uni-versity College of the Arts, U.K., seit 2010 Masterstudium für Malerei an der HFBK Hamburg, lebt und arbeitet in Berlin.

Es sind Augenblicke, Impressionen, die die Malerin Susanne Kiesewetter in ihren Bil-dern festhält. Die eingefangenen Momente jedoch bleiben in Bewegung und sind sehr vielschichtig. Bei genauerem Hinsehen erkennt der Betrachter, dass die Künstler inoft mehrere Motive oder Zeitachsen über-lagernd und verschmelzend zusammensetzt.

Dabei interessiert sie vor allem die Landschaft, unberührte Natur, kultivierte Landstriche oder auch Stadtlandschaften. Der Mensch tritt dabei in seiner Wichtigkeit zurück, ist nicht als Individuum erfasst, son-dern dient lediglich der Bildbevölkerung. Die Malerin ist viel auf Reisen und hat Bahn-höfe wie Dresden, Leipzig, Nürnberg oder München genau beobachtet, aber auch Aus-blicke aus einem fahrenden Zug als Malerei festgehalten.

1978 in Dresden geboren, 1996-2002 Studium der Malerei in Dresden, Venedig und Berlin, 01-07 Architekturstudium in Berlin und München. 04-05 Stipendienauf-enthalt in Lyon, Frankreich. Seit 2007 frei-schaffend in München.MN MN MN

Die Bilder zeigen uns immer nur einen Aus-schnitt der kühlen Landschaft. Das macht den Menschen, den Betrachter, zu einem Teil des Szenarios. Man hat nicht den Über-blick, durch partielle Einblicke kann man das große Ganze lediglich erahnen. Das beruhigt. Als Teilnehmer und nicht als Autor darf die klare Seeluft und die ange-deutete Weite naiv genossen werden, ohne für irgendetwas verantwortlich zu sein. Man kann im Bild versinken, bis sich die Formen auflösen. Das graublaue Wasser ist nur von einer dünnen schwarzen Horizont-linie von dem ebenfalls graublauen Himmel getrennt. Horizontale und vertikale schwarze Flächen markieren eine Mole oder den Bug eines Schiffes, das sich lang-sam ins Bild schiebt. Eigentlich bleibt alles wie es ist. Nur die Flächen verschieben sich langsam, kaum merklich gegeneinander.

Christine Ebersbach, 1954 in Strelln geboren, 1973 – 78 Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, lebt und arbeitet in Wurzen.

An der Scheide zwischen Hafenpromenade und offener See.

Klar strukturiert

Weitere Informationen zu Christine ebersbach fin-den Sie unter www.galerie-irrgang.com.

C H r I S T I N e e B e r S B A C H , F Ä H r e , 2 0 0 6

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Page 69: Regjo Ausgabe 4 2010

Weitere Informationen zu Tino geiß finden Sie unter www.galeriebrockstedt.de.

MN

T I N o g e I S S , A r C H I V, 2 0 1 0g e o r g D I C K , e C H o , 2 0 1 0

TiefgründigWie bei einem Puzzle werden räume erschaffen und erinnerungen freigelegt.

Filigran und kleinteilig klebt Tino Geiß die Regale, Bücher, Tische, Stühle, die Wand und den Boden. Mit Hilfe von farbigem Kle-beband entstehen Räume mit einer starken Tiefenwirkung. Dabei bedient sich Tino Geiß der klassischen Mittel der Malerei wie Schat-ten, Perspektive und Verjüngung. Allein durch das Auftragen der vielen Schichten Farbbandes entsteht ein malerischer Effekt, der Eindruck eines pastosen Bildes. Immer wieder werden die geradlinigen Farbstreifen leicht versetzt, so dass ein Spiel gebrochener Linien entsteht. Der Raum wirkt ein biss-chen so, als ob es Zufall wäre, dass er so aus-sieht, wie er aussieht. Im nächsten Moment könnten sich die Linien erneut verschieben und wir hätten einen völlig anderen Raum, mit völlig anderem Interieur vor uns.

Tino Geiß, 1978 in Jena geboren, 2001 - 03 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle, 03 - 08 Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, 08-10 Meister-schülerstudium an der HGB Leipzig, lebt und arbeitet in Leipzig. MN

NassModerner Symbolismus zwischen klas-sischem Schönheitsideal und Fragilität.

Kathrin Landa gewährt dem Betrachter mit ihrer Serie „Im Bad“ tiefe Einblicke. Die jungen Frauen, die hier meist vor blau gekacheltem Hintergrund zu sehen sind, gestatten den Blick, ohne sich davon stören zu lassen. Ihre Gelassenheit angesichts der intimen Situation, in der sie sich befinden, überträgt sich auf den Betrachter. Die Frauen posieren nicht, sie inszenieren sich nicht. Großzügig zeigen sie sich unverstellt, so wie sie sind. Und gerade die Schwächen, die sie dadurch zulassen, die akzeptierte Ambivalenz sowohl ihres Äußeren wie auch ihres Inneren, macht sie stark und uner-schütterlich. Den Reiz der Bilder macht die distanzierte Intimität der Portraits aus, die zwischen klassischem Schönheitsideal und moderner Fragilität changieren

Kathrin Landa, geboren1980 in Tettn-ang, 2000-02 Studium der Malerei in Mainz, 2002-06 Studium der Malerei an der Hoch-schule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Gille, 2006-09 Meisterschülerstudium bei Prof. Schröter an der HGB in Leipzig, lebt und arbeitet in Leipzig.

Weitere Informationen zu Kathrin Landa finden Sie unter www.kathrinlanda.de.

K AT H r I N L A N D A , I M B A D 8 , 2 0 0 9

MN

„Ich habe Respekt vor der weißen Leinwand, also bearbeite ich als Erstes immer den Hin-tergrund und arbeite mich dann Schicht für Schicht nach vorne“, sagt Georg Dick. Er trägt dabei Farbe auf, überklebt sie aber auch wieder oder löscht sie stellenweise aus, um Neuem Raum zu geben. So tastet er sich langsam an ein Bildergebnis heran.

Da wächst ein Hut im Bild „Echo“ immer mehr in die Höhe und der Mann in Uniform bekommt plötzlich Pilze an die Seite gestellt, ohne dass der Künstler erklären kann, wieso dieser dem Echo der Pilze lauscht. Gerade da die Arbeiten von Dick oft zart und leicht auf-gebaut sind, schwingt auch etwas mystisch Unheilvolles oder gar Bedrohliches mit und verleiht der traumhaften Sequenz etwas Alb-traumhaftes.

1971 in Chemnitz geboren, Abendstu-dium an der Fachhochschule für angewandte Kunst Schneeberg, 1993 Stipendium des Sächsischen Staatsministeriums für die Villa Casa Baldi in Italien, 1993-94 Arbeitsaufent-halt in Israel und 1999-2000 auf Kuba. Frei-schaffend in Chemnitz.

Echolotob das größte Lebewesen der erde wohl das echo der Welt einfängt?

Weitere Informationen zu Georg Dick finden Sie im Internet unter www.uwe-bullmann.de.

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Page 70: Regjo Ausgabe 4 2010

12. bis 20. Februar 2011 12. bis 20. Februar 2011

Im Verbund mit:

… seen und erleben17.–20. Februar 2011

www.beach-and-boat.de

MICHAEL TRIEGELVerwandlung der Götter

28. November 2010 bis 6. Februar 2011

www.mdbk.de

Page 71: Regjo Ausgabe 4 2010

01. bis 26. Dezember“A Christmas Carol – ein Weihnachtslied ”Neuinszenierung eines Schauspiel nach dem berühmten Weihnachtsklassiker von Charles Dickens.Palais im großen garten, Dresdenwww.staatsschauspiel-dresden.de

02. DezemberUraufführung "Der Tod und das Mädchen" Kooperation Hellerau und Klangklörpern des Mit-teldeutschen rundfunks20 Uhr Hellerau – europäisches Zentrum der Künste Dresdenwww.hellerau.org

08. Dezember„Friedrich Nietzsche: Der Fall Wagner“Lesung unter Musikbegleitung - eine Koopera-tion des Naumburger Theaters und des Nietzsche Dokumentationszentrums. Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburgwww.friedrich-nietzsche-stiftung.de

10. und 19. Dezember„Die Zauberflöte“Singspiel nach Wolfgang Amadeus Mozart17 Uhr, Leipzig, operwww.tpthueringen.de

12. Dezemberr"Nussknacker"Ballettklassiker von Tschaikowskigroßes Haus, gerawww.volkshaus-jena.de

Musik, Theater & Tanz

Dramatische Liebesgeschichte nach einer Überlieferung von gottfried von Staßburg. (www.oper-leipzig.de)

15. Januar:„Tristan und Isolde”

12. Dezember„Das Weihnachts-Oratorium von Bach“Traditionelles gesang des Zwickauer Dom-Chores.Zwickauer Dom St. Marienwww.nicolai-kirchgemeinde.de

01. januar"The Messiah"Neujahrskonzert mit dem englischen oratorium von georg Friedrich Händel20.30 Uhr, Frauenkirche Dresdenwww.frauenkirche-dresden.de

08. januar„Lohengrin“romantische oper nach einer alten deutschen Sage vertont durch richard Wagner.Anhaltisches Theater Dessauwww.anhaltisches-theater.de

09. januar, u.a.„Tristan und Isolde“epochale Liebegeschichte in der bekanntesten oper richard Wagners oper Leipzigwww.oper-leipzig.de

13. januar„Großes Concert“Musikalischer Abend mit dem Leipziger gewand-hausorchester und jonathan Biss am Klavier. 19 Uhr, gewandhaus Leipzigwww.gewandhaus.de

22. januar„Carmina Burana / A Dharma at Big Sur”Szenisch-choreographische Uraufführung, Bal-lettabend, Musik von Carl orff & john Adams.19 Uhr, oper Leipzigwww.oper-leipzig.de

11. Februar„Im Zeichen des Panda“In Kooperation mit dem Chinesischer Nationalzir-kus je verkauftem Ticket ein euro an den WWF weitergeleitet..19.30 Uhr, Theater der Altmark, Stendal www.tda-stendal.de

29. januarPremiere „Werther“oper nach dem Sturm und Drang roman von johann Wolfgang goethe19.30 Uhr, Theater zu Magdeburgwww.theater-magdeburg.de

26. FebruarPremiere „Minna von Barnhelm“Neuinszenierung des Lustspiels von gotthold ephraim Lessing.19.30 Uhr Schauspielhaus Dresdenwww.staatsschauspiel-dresden.de

„Die Zirkusprinzessin“Premiere „Die Zirkusprinzessin“operette in drei Akten, emmerich Kálmán.19 Uhr, Musikalische Komödie Leipzigwww.oper-leipzig.de

Die größte diesjährige eigenproduktion von Hellerau in Kooperation mit dem MDr feiert Premiere. (www.hellerau.org)

02. Dezember:„Der Tod und das Mädchen”

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Page 72: Regjo Ausgabe 4 2010

Messen, Kongresse & Tagungen

07. Dezember„5. Nationaler IT-Gipfel“U. a. Treffen der Arbeitsgruppe "Mikroelektronik und IT-Cluster Sachsen".Internationales Congress Center, Dresdenwww.bmwi.de

07. januar bis 09. januar„Tourisma & Caravaning“Landesfachausstellung für reisen und Freizeit.Messe erfurtwww.messe-erfurt.de

21. bis 23. januar „KarriereStart 2011“Aus- und Weiterbildung, Unternehmensgründung und –entwicklung, Fachkräftegewinnung.Messe Dresdenwww.messe-dresden.de

25. bis 27. januar„enertec“energiefachmesse mit den Schwerpunktthemen dezentrale energietechnik, Bioenergie und Ver-sorgung.Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

28. bis 30. januar“Automobilmesse erfurt“Die größte Automobilmesse 2011 in Mitteldeutsch-land.Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

03. Februar„Mitteldeutscher Neujahrsempfang 2011“Die Interessengemeinschaft mittelständischer Verbände und Unternehmen lädt ein.19 Uhr, CCL Congress Center Leipziger Messewww.bvmw.de

05. bis 06. Februar„Dresdner Hochzeit-Feste-Feiern 2011“Messe der FestlichkeitenMesse Dresdenwww.messe-dresden.de

12. bis 20. Februar„Haus Garten Freizeit“Die große Verbraucherausstellung in den neuen Bundesländern.Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

17. Februar„Seenland-Kongress Beach & Boat Business”Präsentation aktueller Seen-Projekte sowie exkursion und Informationen für interessierte Investoren.Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

17. bis 20. Februar„Beach & Boat“erlebnismesse rund um den Wassersport mit dem Schwerpunktthema "Unterwasserwelt".Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

24. bis 27. Februar„Haus 2011“Die größte regionale Baumesse in Deutschland findet bereits zum 21. Mal statt.Messe Dresdenwww.baumesse-haus.de

26. Februar bis 06. März„21. Thüringen Ausstellung“Die Führende Verbraucher – und Baumesse in ThüringenMesse erfurtwww.messe-erfurt.de

1. bis 4. März„intec“Fachmesse für Fertigungstechnik, Werkzeugma-schinen- und Sondermaschinenbau. Vergabe des intec-PreisesMesse Leipzigwww.leipziger-messe.de

1. bis 4. März„Z 2011“Internationale Fachmesse für Teile, Komponen-ten, Module und Technologien.Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

11. bis 13. März “SaaleBau 2011“Mitteldeutsche Baumesse mit angeschlossenem Fachtag für energie.Messe Halle / Saalewww.saalebau.halle-messe.de

Die größte mitteldeutsche Wassersportmesse bietet ein facettenreiches interak-tives Programm. (www.beach-and-boat.de)

17. bis 20 Oktober: „Beach & Boat” Leipzig Schwerpunktthema „Unterwasserwelten”

Die Leipziger Messe rechnet mit neuen Besucherrekorden.(www.leipziger-messe)

12. bis 20. Februar: „Haus-Garten-Freizeit”

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Bildende KunstFreizeit & Sport

18. Dezember"Tanz WM Standart"Die Créme de la Créme des internationalen Standart-Tanzsports kämpft um den Weltmei-stertitel.17 Uhr, glashalle Neue Messe Leipzigwww.leipziger-messe.de

08. und 09. januar„Märchen auf Dem Eis“Märchenhafte eiskunstlaufrevue mit Schneewitt-chen und der goldenen gans. .eissporthalle Chemnitzwww.efc-chemnitz.de

23. januar„Die Rückkehr der Shaolin“einigartige Kung Fu Show über die geistige Kraft, die den Körper beherrscht.16 Uhr, Alte oper erfurtwww.dasdie.de

18. januar"Liebesbeweise"Der Berliner Kabarettist Dr. eckart von Hirschhau-sen auf Deutschlandtournee.20 Uhr, gewandhaus zu Leipzigwww.gewandhaus.de

24. januar„Feuerwerk der Turnkunst“Kultshow mit Bewegungskünstlern in schier wahn-witzigen Darbietungen.19 Uhr, Leipzig Arenasportforum-leipzig.com

10. September bis 09. januar „Das Bauhaus und die Folgen 3“Ausstellung zu jean Leppien, der unter ande-rem bei Wassily Kandinsky und Paul Klee in die Lehre ging. Neues Museum zu Weimarwww.klassik-stiftung.de

07. November bis 01. Mai„Ein Deutscher in Paris“retrospektive Ausstellung zu Helmut Kolle mit Leihgaben europäischer Privatsammlungen.Kunstsammlungen Chemnitzwww.kunstsammlungen-chemnitz.de

27. November bis 30. januar„Wer schön sein will,… muss zum Frisör“Ausstellung zum historischen Handwerk mit abwechslungsreichem rahmenprogramm.Museum Bautzenwww.museum-bautzen.de

28. November bis 27. März"Struwwelpeter & Dornröschen"Die Ausstellung präsentiert Kinderbücher vom 17. bis zum Anfang des 20. jahrhunderts.Historisches Waisenhaus zu Hallewww.francke-halle.de

02. Dezember bis 27. Februar“Das Phänomen des raumes"Bildhauerausstellung im gemeinsamen Projekt mit dem Kunstforum Halle.Kunstverein \"Talstrasse\" e.V.www.kunstverein-talstrasse.de

4. Dezember bis 7. März„KunstFOTOGRAFIE.“emanzipation eines Mediums - Ausstellung zum Funktionswandel und Wirkungsgeschichte der Fotografie.Dresdner Kupferstichkabinettwww.skd.museum.de

15. Dezember bis 08. Mai„Hauptsache Arbeit"Wandel der Arbeitswelt nach 1945 in Berufsbio-grafien von Zeitzeugen.Zeitgeschichtliches Forum Leipzigwww.hdg.de/leipzig

09. januar bis 27. März „Helmut Newton Ausstellung“Die Modefotografie von Newton beeinflusste die Bildästhetik der letzten 20 jahre.Kunsthaus Apolda Avantgardewww.kunsthausapolda.de

13. bis 23. januar„Graduiert!“Ausstellung der graduierten der Hochschulgalerie im Volkspark Halle/Saale.galerie im Volkspark, Halle/Saalewww.burg-halle.de

18. januar bis 19. Februar„Liebesgötter – Phallusvögel“ Ausstellung von Malerei und grafiken des Künst-lers gerhard Sachse.Zeitkunstgalerie, Halle/ Saalewww.zeitkunstgalerie.de/

Die Profis unter den Standart-Tänzern kämpfen in Leipzig um den Weltmeistertitel. (www.messe-leipzig.de)

18. Dezember, 17.00 Uhr:„Tanz-WM Standard Kür”

Das Kunsthaus Apolda zeigt ikonografische Werke des provokanten Modefotografen Helmut Newton. (www.kunsthausapolda.de)

09. Januar bis 27. März: „Helmut Newton”

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Page 74: Regjo Ausgabe 4 2010

impressum:

6. jahrgang, Ausgabe 22ISSN 1614-2837Hauptredaktionsschluss: 17. September 2010Anzeigenschluss: 24. September 2010erscheinungstermin: 27. September 2010

herausgeber: regjo-Verlag für regionales Marketing gmbH, Marbachstraße 2, reCLAM-Haus; 04155 Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de e-Mail: [email protected] ist eine eingetragene Marke (39867052) der regjo-Verlag für regionales Marketing gmbH

chefredaktion: Claus-Peter j. o. Paulus (V.i.S.d.P.) ([email protected])

redaktionsleitung: Frank Schmiedel ([email protected])

redaktionsmanagement: Christian Mascher ([email protected])

autoren: Frank Schmiedel (FrS), Sigrid gaulrapp (SIg), Frank Schütze, Ines Christ, Steffen reichert, esther Niebel, Carolin Modes, Katrin Sieber, Marko T. Hinz, Prof. Anette ehlers, Claus-Peter Paulus, elke Beilfuß, Christian Mascher (CM)

kultur talente & kalender: Carolin Modes & esther Niebel (MN)

lektorat: André Hille

art direction & layout: rocco Tirouche ([email protected])

fotografie: Sebastian Willnow, Frank Schütze, Ines Christ, Steffen reichert, Anja jungnickel

anzeigen & advertorials: Steffi emde, ramona gossow, Philipp Thorwirth, Scharfe Media e.K., Claus-Peter j. o. Paulus

Projektmanagement: Christian Mascher ([email protected])

Verlagsrepräsentanz: Steffi emde, james Parsons, Prof. Anette ehlers, reinhard Artus

internationale beziehungen & Übersetzungen: james Parsons (ICC Sprachinstitut)

Verlagsassistenz: Katja Trumpler, Telefon: (03 41) 9 75 60 39, [email protected]

geschäftsführung: Claus-Peter j.o. Paulus([email protected])

heft im heft: expo real Spezial 2010

druck: Druckhaus Dresden gmbHwww.druckhaus-dresden.deregjo wird auf chlorfrei gebleichtem Papier mit Wasserkraft gedruckt.

erscheinungsweise: Quartalsweise

auflage: 14.837, (IVW geprüft)

bezugsbedingungen: jahresabonnement16,- eUr inkl. Mehrwertsteuer und zzgl. Zustellge-bühr für 4 Ausgaben; einzelpreis 4,- eUr.

regJo - das Magazin für Mitteldeutschland ist gewinner des Silber-award im wettbewerb um den bcP (best of corporate Publishing) 2010 in der kategorie b2b Medien/entertainment/kultur. weitere infos zum award und den diesjährigen Preisträgern erhalten Sie unter: www.bcp-award.de

impressum:

6. jahrgang, Ausgabe 23ISSN 1614-2837Hauptredaktionsschluss: 26. 11. 2010Anzeigenschluss: 01. Dezember 2010erscheinungstermin: Nikolaus, 6. Dezember 2010

herausgeber: regjo-Verlag für regionales Marketing gmbH, Marbachstraße 2, reCLAM-Haus; 04155 Leipzig, Telefon: (03 41) 9 75 32 44, Telefax: (03 41) 5 90 38 59; www.regjo-leipzighalle.de e-Mail: [email protected] ist eine eingetragene Marke (39867052) der regjo-Verlag für regionales Marketing gmbH

herausgeber: Claus-Peter j. o. Paulus (V.i.S.d.P.) ([email protected])

geschäftsentwicklung und beratungSven Liebetanz

redaktionsmanagement: Christian Mascher ([email protected])

autoren: Frank Schmiedel (FrS), Sigrid gaulrapp (SIg), esther Niebel, Carolin Modes, KaiBieler, Christian Mascher (CM), Katja Trumpler, Claus-Peter Paulus, eva Ullmann,Prof. Anette ehlers, André jaschke

kultur talente & kalender: Carolin Modes & esther Niebel (MN)

lektorat: Sigrid gaulrapp, Sven Liebetanz, André Hille

art direction & layout: rocco Tirouche ([email protected])

assistentin der grafikFranziska Krüger

fotografie: Sebastian Willnow, Dietmar Fischer

titelfoto: Pavel Bugrov | Dreamstime.com

anzeigen & advertorials: Steffi emde, ramona gossow, Philipp Thorwirth, Scharfe Media e.K., Claus-Peter j. o. Paulus

Verlagsrepräsentanz: Steffi emde, james Parsons, Prof. Anette ehlers, reinhard Artus

internationale beziehungen & Übersetzungen: james Parsons (ICC Sprachinstitut)

assistentin der geschäftsführung: Katja Trumpler Telefon: (03 41) 9 75 60 39, [email protected]

geschäftsführung: Claus-Peter j.o. Paulus(cp.paulus@@regjo-leipzighalle.d)

druck: Druckhaus Dresden gmbHwww.druckhaus-dresden.deregjo wird auf chlorfrei gebleichtem Papier mit Wasserkraft gedruckt.

erscheinungsweise: Quartalsweise

auflage: 14.837, (IVW geprüft)

bezugsbedingungen: jahresabon-nement16,- eUr inkl. Mehrwertsteuer und zzgl. Zustellgebühr für 4 Ausgaben; einzelpreis 4,- eUr.

regJo - das Magazin für Mittel-deutschland ist gewinner des Silber-award im wettbewerb um

den bcP (best of corporate Publi-shing) 2010 in der kategorie b2b Medien/entertainment/kultur. weitere infos zum award und den diesjäh-rigen Preisträgern erhalten Sie unter: www.bcp-award.de

Wussten Sie, ...Merkwürdiges über einen Brückenbauer, eine Universitätsgründung aus akuter Finanznot sowie Sinn und Zweck von zehn Kilometern Kabelsalat.

dass der konstrukteur des brooklyn bridge in thüringen geboren wurde?Der 1806 in Mühlhausen geborene Johann August Röbling erwarb mit der Konstruktion der New Yor-ker Brooklyn Bridge Weltruhm. Die von ihm ent-wickelte Hängebrücke über den East River erreichte 486 Metern Spannweite mehr als die doppelte Länge der aller damals bekannten Brücken welt-weit. Bereits im Vorfeld schuf der von Hängebrü-cken begeisterte Thüringer zahlreiche Aquädukte und hängende Überwegskonstruktionen in den USA – Eine kaum vorstellbare Karriere, bedenkt man, dass Röbling seinerzeit sogar das Mühlhau-sener Gymnasium aufgrund schlechter Zensuren in Religion und Latein verlassen musste.

dass in freiberg die älteste technische bil-dungseinrichtung der welt steht?Ein historisches Paradebeispiel für gemeinsames Wirken von Wissenschaft und Wirtschaft gibt die Gründung der Bergakademie zu Freiburg: Da das Kurfürstentum Sachsen infolge seiner Niederlage im Siebenjährigen Krieg unter dem Druck stand, hohe Reparationsleistungen zu tragen, sah man in einer zügigen Intensivierung der Montanindustrie eine der besten Voraussetzungen für schnellen wirtschaftlichen Aufschwung. Daraufhin wurde im Jahre 1765 die Bergakademie Freiberg als Studien-anstalt für Bergleute ins Leben gerufen. Damit ist die TU Freiberg nicht nur die älteste noch beste-hende technische Hochschule weltweit sondern auch ein geschichtsträchtiger Wirtschaftsmotor.

dass in der hochschule Magdeburg-Stendal an über 10 kilometern kabel geforscht wird?In einer bundesweit einzigartigen universitären Kommunikationstechnikanlage können Studenten in Magdeburg ab sofort auf ein autarkes Kablenetz zurückgreifen und dieses praxisnah erforschen. Auf etwa 110 Quadratmetern Fläche werden die Stu-denten so auf die Telekommunikation von morgen vorbereitet. Das über 10 Kilometer Kabel umfas-sende Kooperationsprojekt mit dem Wirtschaftsrie-sen Nokia ermöglich es den Hochschülern nun, solcherlei technische Untersuchungen durchfüh-ren, die an öffentlichen Netzen absolut undenkbar wären.

72 kultur & geSellSchaft regjo

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Menschen mit Energie für IT-Lösungen nach Maß perdata ist der deutschlandweit tätige Full-Service IT-Dienstleister aus der Stadtwerke Leipzig-Gruppe.

IT inspiriert uns. Deshalb arbeiten unsere Spezialisten mit Energie und Augenmaß an Lösungen, die so einzigartig sind wie unsere Kunden.

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