Reiseerinnerungen an Spanien

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68 Anemona alpina L. Steinige Stellen der Kralova Hola (1000--170 Met. -- Gneiss). narcissiflora L. Steinige Stel[en des Kleinen Krivan (i300--160~ Met. -- Kalk). Ranunculus rutaefolius L. Oberha[b des sogenannten Blumengarten ira Felkaer Thale (1800 Met. -- Granit). glacialis L. lin Foe Thale einzeln vom Felkaer See bis zun Langen See (1600--1859 Met. -- Granit). Traunfellneri Hoppe. Felsen des Roszudecz (1300--1400 Met Kalk). Arabis alpina L. Felsen des Kleinen Krivan~ ~toch and der B• Skal~ (t000--1600 Met. -- Kalk). tlesperis matronalis L. Mit weissen Bliithen ziemlich hfiufig auf de~ Roszudecz (lO00 Met. -- Kalk). Viola biflora L. Unter KrummhoIz ara KIeinen Krivan (i300--160( Met. - - Kalk). Cerastium alpinum L. var. lanatum. Ira sogenannten Blumengarter des Felkaer Thales (1769 Met. -- Granit). Dianthus nitidus WK. Krummho[zregion des K|einen Krivan und ~toc (t200--1600 Met. -- Kalk). Silene quadrifida L. Ouellige Stellen der B• Skala (1000--i30C Met. -- KaIk). Epilobium alsinaefolium Vill. Feuchte Stellen der B~,la Skala (130(3 Met. ~ Kalk). trigonum Schrank. Feuchte Stellen des Roszudš (1000---140(] Met. -- Kalk). Circaea alpina L. Bergwi~lder ara Fusse des Kleiuen Krivan, ~toch and F(oszndecz (700~1000 Met. -- Kalk). Potentilla aurea L. Alpentriften der B• Skala (1000--1400 Met.- Kalk). Dryas octopetala L. Felsen des Kleinen Krivan, ~toch und der B• Skala (1400~1667 Met. ~ Kalk). Anthyllis vulneraria L. ~,. rubriflora DG. (A. Diltenii Schult.) 1)ie ganzeu Blumenkronen kirschroth gei Einzeln ira Vratnaer Thale und auf dem Bobou bei Tjerchowa ira n(~rdlichen Komitate Trencsin (600--900 Met. -- Kalk). Pest, ira Dezeraber 187~. Reiseerinnerungen an Spanien Von l~oritz Winkler. (Fortset~tt ag'.) Die Alhambra, auf einoe etwa 300~400 Fuss hohen Hfigel iiber der Stadt gelegen, umfasst nicht nur die alto maurische t™ burg selbst, sondern noch eine Anzahl andcrcr Geb~ude, auch einen

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Anemona alpina L. Steinige Stellen der Kralova Hola (1000--170 Met. - - Gneiss). narcissiflora L. Steinige Stel[en des Kleinen Krivan (i300--160~ Met. - - Kalk).

Ranunculus rutaefolius L. Oberha[b des sogenannten Blumengarten ira Felkaer Thale (1800 Met. - - Granit). glacialis L. lin Fœ Thale einzeln vom Felkaer See bis zun Langen See (1600--1859 Met. - - Granit). Traunfellneri Hoppe. Felsen des Roszudecz (1300--1400 Met

Kalk). Arabis alpina L. Felsen des Kleinen Krivan~ ~toch and der B• Skal~

( t000--1600 Met. - - Kalk). tlesperis matronalis L. Mit weissen Bliithen ziemlich hfiufig auf de~

Roszudecz (lO00 Met. - - Kalk). Viola biflora L. Unter KrummhoIz ara KIeinen Krivan ( i300--160(

Met. - - Kalk). Cerastium alpinum L. var. lanatum. Ira sogenannten Blumengarter

des Felkaer Thales (1769 Met. - - Granit). Dianthus nitidus WK. Krummho[zregion des K|einen Krivan und ~toc�9

( t200--1600 Met. - - Kalk). Silene quadrifida L. Ouellige Stellen der B• Skala (1000--i30C

Met. - - KaIk). Epilobium alsinaefolium Vill. Feuchte Stellen der B~,la Skala (130(3

Met. ~ Kalk). trigonum Schrank. Feuchte Stellen des Roszudš (1000---140(] Met. - - Kalk).

Circaea alpina L. Bergwi~lder ara Fusse des Kleiuen Krivan, ~toch and F(oszndecz (700~1000 Met. - - Kalk).

Potentilla aurea L. Alpentriften der B• Skala (1000--1400 M e t . - Kalk).

Dryas octopetala L. Felsen des Kleinen Krivan, ~toch und der B• Skala (1400~1667 Met. ~ Kalk).

Anthyllis vulneraria L. ~,. rubriflora DG. (A. Diltenii Schult.) 1)ie ganzeu Blumenkronen kirschroth gei�9 Einzeln ira Vratnaer Thale und auf dem Bobou bei Tjerchowa ira n(~rdlichen Komitate Trencsin (600--900 Met. - - Kalk). Pes t , ira Dezeraber 187~.

Reiseerinnerungen an Spanien�9 Von l~oritz Winkler .

(Fortset~tt ag'.)

Die Alhambra, auf einœ etwa 300~400 Fuss hohen Hfigel iiber der Stadt gelegen, umfasst nicht nur die alto maurische t™ burg selbst, sondern noch eine Anzahl andcrcr Geb~ude, auch einen

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unvoIlendeten Palast Karl V., ausserhalb der Um�9 in dem herrlichen schattigen Parke liegen zwei htibsche und anstiindige H¤ dus schon friiher erw~hnte Siete suelos, und Washingfon Irwing; auf einœ zweiten, nur durch eine schmalœ Sch�9 getrennten I4t~gel steht ein anderer maurischer Palast: dus Genaralif, und noch hi)her hinauf zieht sich der P�9 zu der Silla del More, einer HOhe~ vert welcher man die prachtvollste Aussichtgeniesst, und au�9 noeh Schanzen und altes Mauerwerk sichtbar ist.

Die l~urg Alhambra ist dus besterhaltene maurische Bauwerk, an we]ches sich tausend Erinnerungen aus der Gcschichte Granadas und den Gressthaten der alten Bewehner kn@fen. Die Einfachheit und der edle Styl des Baues, in Verhindung mit der wunderbaren Zierlichkeit der tausend Einzelheiten und dem staunenswe�9 Wechsel der Orna- mentik, regt zu immer neuer Betrachtung und Bewunderung an. Aueh hier, wie in dem Alkazar zu Sevilla, sind mit grossen Kesten die Restaurirungs-Arbeiten ~~orgenomnaen wordœ aber man bat nur eiu Gemaeh mit Farben tiberkleidet, die tibrigen nur gereinigt, rien Kalk- putz, mit welchem die W~nde zum Theil t~berworfen waren, mtihsam von dem darunter befindlichem Stuck abgelSst und sehadha�9 Stellen ausgebessert. Wohl geh(~rt die Pracht der Farbeu wesentlieh zut Vollendung des originellen maurischen Baustyles, aber sie blendet auch und l~sst die Sch0nheit derErfindung weniger klar hervortreten, als es hier erm0glicht ist.

Wir kamen gerade zurecht, um die sogenannte Feria, eiu ha]b geistliches halb weltliches Fest~ welches aile spanisehen St~idte ])egehen�87 und welches vielleicht unserer Kirmess eutspricht~ mitzu- machen. In G�9 f~illt es gerade au�9 das Frohnleichnamsfest und wird nieht wie in Deuts,~h]aud blos einen Taff ge�9 sondern dauert 9 Tage hindu�9 dann war zweit~igige Pause, und dus Johannesf'est heganu, welches indess nu�9 zwei Tage beanspruchte. Die Feria beginnt mit der fiblichen Prozession�87 ur~d ihr sch]iessen sich die verschieden- sten Unterhaltungen an: Jahrmarl™ Volksspiele, Konzert% P�9 Illuminationen, Feuerwerk und Stierk~mpfe~ die ja die Kcone aller spanischen Belustigungen biIden.

Unsere ersten Exkursionen waren den H(ihenrticken gewidmet, welehe die Grenzseheide zwischen den FItissen Darro und Jenil einer- seits und Jeni| und Monaehi[ anderersœ bi|rien. Der erstere HOhen- zug, eine Absenkung der Nevada-Kette~ dessert Endpunkt der oben erw~ihnte SiUa del More mit der Alhambra bildet~ ist der pfianzen- reichere~ und namentlich bietet dus Thal des Darro eine ausserordent- lich bunte Vegetation. Was ich hier und in der n~iheren Umgebunff der Stadt~ bel mannig�9 Spazierg~nffen ira Laufe der dreiMonate gesammelt, fasse ich in Folgendem zusammen~ wobei aber alle Ge- wfichse ausg'eschieden siud, die ich bereits anderswo beobachtete. Adianthus capillus L.~ Agrostis Reuteriana Bois.~ A. scabriglumis B. Rt., Antirrhinum glutinosum B. Rt., Allium pallens L., Artemisii Barrelieri Besser, A. glutinosa Gay~ variabilis Ten., Asperula aristata L.�87 Avena scabriuscula et A. bromoides L.�87 Brachypodium mucrona-

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tutu Wilk., Carlina corymbosa L., Caucalis coerulescens Bois., Cha- maepeuce hispanica L, Croton tinctorium L. (auf einem Felde bel dœ bekannten kleinen Hiigel [el ultimo sospiro del Moro genannt]), Dianthus brachyanthus Bois., Daucus crinitus Des�9 Eleoselinum Lagaz'cae Bois., Festuca granatensis Bois., tlolcus glaucus Wilk.. Ifyoscyamus a[bus L., Jasione tuberosa DG., Lepidium graminifolium L., Linaria granatensis Wilk., Margotia laserpitioides Durrok, ~le- lissa graveolens Benth, M. nepeta L., Ononis pubescens L., O. mollis Savi, O. speciosa L. ~, Orobanche ttederae L.~ O. arenaria Walp.. Onopordon nervosum Bois, Phlomis Lychnitis L., Plumbago europaea L.~ Scabi• maritima L., Senecio Doria L., S. linifolius L., Silene portensis L.�87 S. inaperta L., S. conica L., Stipa gigantea Lag., Tolpis umbellata L., Thapsia villosa L., Thalictrum glaueum l)sf., Trachelium coeruleum L., Urtica pilulifera L., Verbascum granatense Bois, Xe- ranthemum cylindraceum L.

Hiermit ist aber keineswegs der Reiehtham der Vegetation er- sch0pft, denn mehrere hundert interessante Pilaazen bliebea unbe- aehtet, weil ich sie bereits bel frtiheren Exkarsiouen bemerkte. Es ware gar nicht schwer, um Granada mit der Nevadakette und dan anderen kleineren Be�9233 der Umgebung weniger Meilen, taasend Spezies au�9 welehe in Deutschland gar nicht, ode�9 doch nur als Seltenheit vorkommen. Zum Trocknen der Pflanzen stellte uns der Wirth don meh�9 maurisehen Thurm zur Verfttgung, auf dessen oberer, der Sonne exponirter Flache eine ganz ausserordent- liche Hitze sich entwickelte, u~~d das Papier, wenn es eine Stuade gelegen hutte, so warm wurde, als oh es ans dem Backo�9 kame.

Bine freundliche Rekommandation, welche wir der Gi~te des Herrn Latteroth in Cadix verdankten, �8 uns in die einzige deutsche Famille in Granada tin, und diese~n glticklichen Umstandt mussten wir es zumessen, dass wir uns dort so leicht eiabt'~rgerten und uns in Granada wit zu Hause ftihlten, tIerr Wi]helmi, ans der Rheinpfalz gebartig, and sein unverheirateter Compagnon, tterr Lemne, tin Frankfurter, bœ etwa eiue gnte Molle von Granada entfernt, ara Fusse der NevMa, und ara Einfiusse des Fliisschens Agua blanca in don Jenil eiue Papierfabrik, wohnen aber in Granada seibst, ha Kreise dieser geistreichen and liebenswiirdigen Fanailie verbrachten wi�9 meist die frelon Abonde, und fandœ ausserde~n bel unseren ~~ersehiedenen Exkursionen die lebhafteste and zuvorkommendste Uuter- stt~tzung, indem uns gute verlfissliche Fahrer und billige Rei�8 stets zur Disposition gestellt warden. Ohne diese frouadliche ft~di'e wtirde es mit kaum mSglich gewesen sein, die l:Iochpunkte der 51evadakttte auf eine so leichte and angenehme Weise zu erreiei~en, eine so �9 und sorgenlose Zeit zu ,Jerleben, und so reiche botani- sche Aasbeate zu erlangen, als dies in Granada der Fali war.

5~och lag dit Hochgebirgskette weit hinab mit Schnee bedeckt, als wir ira ersten Drittel des Juni ankamen; aber t~glich konute man heobachten, wie er sich verminderte, wie die weissen Flaehen k]einer und kleiner wurden, und ara Id. Juni wagten wir bereits die erste

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Exkursion ira Thalœ des Jenil au�9 wobei wir etwa die H6he von 6000 Fuss erreichten. Weiter hinauf war kaum noch eiue lohuende Vegetation wahrzunehmen, aucb hatten wir bereits eine so bedeutende Auzahl Pflanzen aufgeh~m�9 dass wir ein Mehr nicht zu bew~ltigen vermocht h~itten; sondern mussten uns zur Umkehr entschliessen, um die ermi~dende TMtigkeit des Abt�9 vorzunehmen.

Den ersten Vormittag erreichten wir Guegar, das hSchstgelegene Dorf ara n~rdlichen Abh” (bei etwa 3200'Meeresh~~he), verliessen die Maulthiere, und begannen sogleich gegen die Lehne des Dornago anzuklettern. Die Thaler der Ideinen Fltisse, welehe von der Nevada herabstr~men, mit den anstossenden Berglœ sind von wunderbarer Sch~nheit. Wild und gigantiseh thtirmen sich die Felsen in den prach- tigsten Formen auf, aber gemildert durch das belebende Grt~n einer .O_ppigœ Vegelation, und mit einem Blathenschmuck tiberkleidœ wie ihn in Dœ kanm œ wohlgepflegter Garten bietet. In zivili- sirlen L~indern warden Tausende nach einem solchen Paradiese wall- fahrten und komfortable Hotels die Natureinfaehheit verunzieren; hier trifft man keine reisenden Engl~inder mit dem unvermeidlichen rothen Buche in der Hand, keinen exaltirten Naturschw~rmer, keinœ Sammler tiberhaupt, kaum einen Menschen; nur die VOgelein singen ira Walde, und der ransehende Gebirgsbach begleitet murmelnd ihren Gesang. Beine, unverf~lschte Natur mit ihren kindlichen Freuden; aber auch mit allen Leiden, welche die Entbehruug gewohnter Kulturgentisse

uns auflegt. Bis naeh Guegar hinauf sieht man noeh vereinzelte Agaven an

dan warmen Fe!sen, wenn auch ihre Sch~ifte nicht mehr die t‡235 erreichen als tiefer ira Lande, von Guegar ab beginnt die subalpine Yegetation sich einzumengen, und geht mm allmalig bel vermehrter Steigung in die ganz alpine Vegetation tiber. Eine scharfe Grenze kann hier mn so weniger gezogen werden, als die herabsti;~rzendeu Friihlingsw~isser manchen Flachtling von don Bergen herabwalzen, weleher sieh nun ein kurzes Leben unter den h'emden Geschwistern stidlicher Zone fristet. Was wir in Deutschland nur als schwaehe kletternde Gestattungen oder niedrige strauehartige Gebilde vor Augea haben, wie Loniceren und Genisteen, w~ichst hier in Lonicera arborea Bois. und Adenocarpus decorticans Bois. zu wirkliehen B~iumchen heran, die wohl auf ihren Aesten einen Manu zu tragen verm6chten. Acev granatensis Bois., Anthemis montana L., Barbarea sicula Presl., .Bei~beris hispanica B. Rt., Calepina Corvini Dsv, Catananche coeru- lea L., Cochlearia glastifolia L., Cotoneaster granatensis Bois., Cvepis

.pulchra L., C. oporinoides Bois., Duriena hispanica B. Rt., Elaeagnus angustifolius L., Erodium rupicola Bois., Euphorbia nicaeensis Ail., Gertista cinerea DC., Geranium pyrenaicum L., G. lucidum L., I!elle- borus viridis L., ttordeum secalinum Schrb., Inula montana L., Koniga spinosa Spaeh., Ononis rotundifolia L., Pistacia Terebinthus L., Polygala Boissieri Coss., Potentilla recta L., P. hirta L., P. rupestris L., Salvia lavandulaefolia Vahl., Saponavia ocymoides L., Sarothamnus affinis Bois., Teucrium capitatum L. und Tri[oliura

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gemellum Poir., nebst einer grossen Anzahl frilher beobachteter Pflanzen bildeten die Ausbeute des ersten Tages.

Den niichsten Morgen um 5 Uhr war der weitere Aufbruch be- stimmL, aber unser Ariero, der sich schon ara ersten Tage als ein arger Trunkenbold bew~hrt hatte, warnicht zu finden; endlich trieben

w i r ihn in einer Schnapskneipe auf und dr~ingten zut Abreise, ~sogleieh meine I‡ ~~ blieb seb~e stehende Antwort; aber dieses ~:Sog|œ er[olgte nicht, e�9 ve�9 abermals~ und tauchte eine Stunde spi~ter in einer anderen Kneipe auf, wo wir ihn end|ich mit Gewalt dazu brachten, die Maulthiere vorzufiihren. Mittlerweile war es acht Uhr geworden, und die Sonne brannLe bereits mit versengender Glut auf unsere Scheitel herab. Nachdem wir etwa t00 Sehritt weit ge- ritten waren, machte der Mann liait und erklitrt% ,�87 vergessen zu haben, auch eines Ft~hrers bediir™ zu sein, den er erwarten miisse. :~ Se standen wir~ von der munteren Jugend des Ortes begafft und belaeht, bis 9 Uhr an der Ecke des Platzes, bis wir halb gE- braten Yorausritten, um wenigstens dem Spotte der Menge zu entgehen. Endlich kam er uns nach, schwe�9 betrunken, und kaum ira Stande, sich auf dem MaulLhiere �8 zu haiten. Das verleidete uns die ganze herrliche Partie~ welche sonst eine der angenehmsten auf der ganzen Reise gewesen w~�9 Au�9 sci~malem, oft veto Wasser durchfnrchten und kaum kennfiichen Saumpfade, immer dem Laufe des Flusses Jenii folgend, ging es in einem hochromantisehen Thale allm~ilig aufw~rts. Thei|s die Unm6giichkeit, den trunkenen Begleiter schneller fortzu- bringen~ theiis auch die Lcckung, w• Flora's Kinder au�9 uns aus- tibten~ veranlassten uns, fast den ganzen Weg zu Fuss zurackzulegen. ~ach etwa ft'mfs~t~ndiger Wanderung kamen wir zu einem verfallœ I-Iause, welehes �9 a]s Pochwerk f~tr Kupfe�9 gedient hatte, und in welchem si™ mm einige Hirten angesiedelt hatten, bel denen wir frenndliche UnterI™ fanden. Leider bemerkten wir, dass dœ239 Ariero Eier und Wein, den wir in reichlicher Menge mitgenommen hatten, unterwegs fast vollst~ndig in seinem siebartigen Leibœ hatte ~ersehwinden lassen. Zum Glack war noch etwas Schinken i~brig ge- blieben, auch kau[ten wir ein Dutzend Forellen nnd konnten mit dem geringen Weinrest, weleher sieh noch ira Schlauche vorfand, wenig- stens auf ein s~.ttigendes 5Tachtmabl �9 Se lange das Tageslicht w~ihrte, trieben wir uns botanisirend herum, stiegen noch etwa i000 Fuss aufwtirts, wo die Vegœ noch ira winterlichen Schlafe lag, und kehrten beim Dunkelwerden reich be[aden in unser verfallenes Hotel zurtick. Adenocarpus decorticans Bois., Alyssum psilocarpum Bois., Anthemis Triumfetti L., Anthericum baeticum Bois., Anthyllis arundana Bois., Aquilegia viscosa Gou., Arabis verna R. Br., Butinia bunioides Bois., Carum Bulbocastanum Koeh, D(qitalis nevadensis Kze., D. obscura L., Doronicum plantagineum L., Eryngium Bourgati Gon, Festuea indigesta Bois., F. elegans Bois., F. spadicea L., F. f riflora Dsf., Genista asphalatoides Lam.~ lferaeleum granatense Bois.~ tlerniaria scabrida Bois.~ Lactuca vamosissima G. G., Linaria ver- ticillata Bois, Lonivertt arborea Bois., Malva Tournefortiana L�87

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Man'ubium sup~num L., Melissa granatensis B. Rt., Ononis arago- nensis Asso., Onopordon acauIon Wlld., Ranunculus granatensis Bois., R. nevadensis Wilk., Reseda complicata Bory., Scrophularia crith- mifolia Bois.�87 Senecio Duriaei Guy., S. praealtus Bois.~ Silene neva- densis Bois., Smyrnium perfoliatum L, Tragopogon crocifolius L., Trichera subscaposa B. Rt., Verbascum nevadense Bois. und Vicia pyrenaica Pour. wurdon mitgenommon, denen sich bei dur Rtiekreise noch Alyssum serpyllifolium Dsf, Anarrhinum bellidifoliu�9 Dsf., A. laxiflorum Bois., Anchusa granatensis B., Linaria Sal~manni Bois., Medicago apiculuta Willd. und Paronychia nivea DC. zugesellten.

In Guegar, wo wir die Pfianzen vom ersten Tage zurtickgelassen hatten, kehrtan wir nochmals ein~ um unsere Zeche zu beric~~~igan; durch wahrseheinliche VermittaIung unseres botrunke¡ Arioros mussten wir fur drei Mahlzeiten, bestehend aus Eiern und Sehinken sowie etwas Landwain, die unverschiimte Summe von S Dures (ll~/a Thlr. pr. Ct.) zahlen, in ainar sehmutzigon Fonda, wo weder Tiseh noch Stuhl, noch Gabel oder Mosser zu finden war. Aergerlich tiber solche Prel]erei liosson wir don betrunkenen Kerl zurtick und ritten, da wir nun den Wag kannten, ruhig nach Granada voraus, wo wir auch spiit ara Abend gl~lcktich eintrafen. Man soll in Spanien niemals einkehren, wenn man nicht vorher Alles bahandelt hat, dus muss man sich zum festen Goseize machen, sonst wird man uns~iglich betrogon, wahrend sonst dus Raisen ira Allgemeinen nicht theuer ist.

(FortseCzung folgr

"r

Bliithendiagramme, construirt und erliiutert von Dr. A. W. Eichler, Prof. der Botanik an der Universit~t Riel. ~. Theil, enthaltend Einleitung, Gym- nospermen, Monocotylen und sympetale Dicotylen. Leipzig ~875 bel Wilh. Engelmann. 8 ~ 3~8 Seiten und t�9 Figuren in tlolzschnitt.

Obwohl die botanischo Litoratur zahlreiche Untarsuchungen iiber don Bltithenbau der einzelnan Familien besitzt, so fahlta bisher doch aih Werk, welchas eine umfassande, g!aichm~ssige, systemalisch ge- ordnate Bearbeitung dieses wiehtigen Gegonstandes enthielte. Prof. Eichler sucht diese empfindliche Lueke dureh die vorliogende Publi- kation auszu[t~llen und es gelang ihm diess auch in ganz vorz~iglicher Weise, so dass sein Buch far jedon Botaniker, der sich mit morpho- logischen oder systematischen Studien tiber Phanorogamen beschifftigt i ein unentbehr|iches Kompendium bildet. Der erschienene ersta Theil der Bltithendiagramme behandelt in der Einleitung (S. i - -52) aus- ftihrlich dia bel der Konslruirung and Interprotation der Diagramme festgehaltenen ~ormen, weiters die Bl(ithe mit ihren Theilen, ferner ]ie Vorbli~tter, dan Anschluss und Einsatz der Bli]tha, su wie die 31tithenstimde. An dieso allgemaine Einleitung sehliesst sich die spe- .iolle Behandlung der einzelnen Ordnungen der Gymnospermen (S. ~3--72), der Monocotylodonen (S. 7 3 - - 1 8 6 ) u n d der sympetaleu

Oe~terr. botan. Zoitschrif~, 2, I:s 1875. t�8