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65 REISEN special

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65 REISEN

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special 67 JDAV

JDAV 66 special

Foto

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Gehr

Alpenüberquerung

Der erste Abschnitt meiner Reise führte mich

über insgesamt elf Pässe von München nach

Nizza. Als voll bepackter Rad-Nomade braucht

man für das Gebirge vor allem eines: Geduld.

Denn mit genug Zeit und einem ausreichend

kleinen Gang ist praktisch jede Steigung zu be-

wältigen. Dafür ist man unterwegs die große

Sensation und wird spätestens in Passnähe

bestaunt, als wäre man soeben vom Mond

gefallen. Meine Reiseroute führte zunächst

zum Bodensee und nach Chur, wo ich den ers-

ten Ruhetag einlegte. Nach dem „Einrollen“

kurbelte ich mich über den Oberalppass (2044

m) nach Andermatt. Nach dem Furkapass

(2431 m) – Wolkenbruch und fünf Grad – konn-

te es mit dem Wetter nur noch bergauf gehen,

und tatsächlich war mir der Wettergott für die

restlichen Alpenpässe mehr als wohlgesonnen.

Über Chamonix und den Col de la Madelaine

(2000 m) erreichte ich den Col du Galibier

(2646 m), traditionell das „Dach“ der Tour de

France. Die berauschende Abfahrt nach Brian-

çon brachte mich endgültig in eine andere Kli-

mazone. Mit dem höchsten geteerten Alpen-

pass, dem Col de la Bonette (2807 m), ließ ich

meine Alpenüberquerung in den fremdartigen

Seealpen spektakulär ausklingen: Nach Nizza

brauchte ich es (fast) nur noch laufen zu las-

sen, 2.800 Höhenmeter tiefer fand ich mich

unter Palmen am azurblauen Mittelmeer wie-

der.

Südfrankreich

Nach den Alpen fiel es mir zunächst schwer,

mich neu zu motivieren. Ein postlagerndes

Paket im Hinterland Nizzas hob schließlich die

Moral und brachte frischen Wind in meine

Reise. Ich mied die überlaufene Mittelmeer-

küste und radelte durchs Hinterland der Pro-

vence. Die tiefste Schlucht Europas (Grand

Canyon du Verdon) und die ebene Camargue,

im Landesinneren römische Baukunst (Pont du

Gard) und am Strand Touristen-Betonsilos,

Murmeltiere und Flamingos – keine andere Re-

gion meiner Reise war von so extremen Gegen-

sätzen geprägt. Weiter ging’s über Montpellier

nach Carcassonne, eine sehr beeindruckende

mittelalterliche Festungsstadt.

Die Pyrenäen

Im Vorland der Pyrenäen, das mich oft an das

bayerische Alpenvorland erinnerte, hatte ich

Pech mit dem Wetter: Mein rechter Fahrrad-

schuh trennte sich endgültig von seiner Sohle.

Doch glücklicherweise hatte ich ein großes

Sortiment an Klebstoffen dabei, womit ich

bald wieder festen Boden unter den Füßen

hatte. Die Pyrenäen sind ein sehr sympathi-

sches Gebirge: grün, meist sanft und vom Tou-

rismus noch unentdeckt. Liebliche Städte und

verschlafene Dörfer, kleine „private“ Pässe und

kauzige, aber sehr nette Einwohner prägten

meine Durchreise. Mein vierter Pyrenäen-Pass,

der Puerto de la Bonaigua (2072 m), lag be-

reits in Spanien.

Nord- und Mittelspanien

In Nordspanien war ich plötzlich in einer neu-

en Welt: Wüstenklima im sehr dünn besiedel-

ten Landesinneren, Städte und Dörfer mit

mehr arabischem als europäischem Flair, Sies-

tas und Fiestas. Spanien macht es den Rad-No-

maden nicht immer einfach. Vor allem an der

Mittelmeerküste musste ich mich häufig auf

viel befahrenen, teilweise mehrspurigen Natio-

nalstraßen abstrampeln. Daher verließ ich die

Küste kurz vor Valencia und kurbelte mich wie-

Ich steige auf meinen vollgepackten

Drahtesel. Langsam und behäbig setzt

sich das Monstrum in Bewegung. Ich

wundere mich ein bisschen über das

Gewicht, denn eigentlich dachte ich,

meine Ausrüstung auf das Wesentliche

reduziert zu haben. Na gut, ein paar

„Luxusgegenstände“ habe ich einge-

packt, eine Zeltlaterne, Walkman und

Kochtöpfe aus Edelstahl. Ich werfe

einen letzten Blick auf meine Familie

und mein Zuhause, winke ein wenig,

meine Gedanken sind aber schon

längst in einer anderen Welt. Ich

schalte einige Gänge hoch, die neuen

Ritzel surren und meine Beine machen

sich selbstständig wie ein losgelas-

sener Hund. Mein Blick wandert nach

vorne, Richtung Südwest. Irgendwo

hinter den im Dunst versteckten Alpen

und jenseits der von der Erdkrümmung

verdeckten Pyrenäen liegt das Ziel

meiner Reise: der Fels von Gibraltar,

wo Europa zu Ende ist, und Afrika in

Sichtweite. Das Ziel ist zu abstrakt, als

dass ich mir wirklich vorstellen könn-

te, es in zwei Monaten aus eigener

Muskelkraft zu erreichen. Das Ziel ist

ein Symbol, das aus dem Wunsch her-

vorging, Europa in einer Geschwin-

digkeit zu durchmessen, die der

menschlichen Auffassungsfähigkeit

entspricht. Mit eigenen Augen zu se-

hen und zu erleben, wie die gegen-

sätzlichen Landschaften und Men-

schen unseres Kontinents ineinander

übergehen, war das eigentliche Ziel

meiner Reise. Die Division der mir zur

Verfügung stehenden Zeit durch die

zurückzulegende Strecke ergab, dass

das Vorhaben ein bisschen verrückt,

aber durchaus machbar ist. Also

nichts wie los!

der einmal durchs hügelige Landesinnere. In

einem kleinen Bergdorf erlebte ich ein mysti-

sches nächtliches Stiertreiben auf dem Dorf-

platz, der einmal im Jahr in eine Stierkampf-

arena umgebaut wird – ein unvergessliches Er-

lebnis, das Gänsehaut pur garantiert.

Andalusien

Ich näherte mich Andalusien vom Landesin-

neren her. Monotone Tagesetappen verschwim-

men in der Erinnerung, ewiges Auf und Ab und

brutaler Gegenwind zehrten an den Nerven.

Umso beeindruckender empfand ich Granada

mit der Alhambra, einem maurischen „Mär-

chenschloss“. Nach den Südausläufern der Sier-

ra Nevada streifte ich die Costa del Sol, bevor

ich mich dem Fels von Gibraltar durchs Lan-

desinnere näherte. Die Fish and Chips in der

britischen Kronkolonie empfand ich nach fünf

Wochen Spanien als sehr absurd. Von hier aus

wäre es nach Afrika nur noch eine Tagesetappe

im Tretboot gewesen.

„Beam me up, Scotty!“

Nach fast 4.300 Kilometern war meine Reise zu

Ende. Im Morgengrauen radelte ich über die

Stadtautobahn zum Flughafen Malagas, wie in

Trance. Die Zivilisation hatte mich wieder im

Griff. Zum ersten Mal seit zwei Monaten musste

ich zu einer bestimmten Uhrzeit an einem be-

stimmten Ort sein. Im Flugzeug legte ich in ei-

ner Viertelstunde die Strecke zurück, für die

ich auf dem Hinweg im Fahrradsattel eine Wo-

che gebraucht hatte. Ein Radltag schmolz zu

etwa zwei Minuten Flugzeit zusammen, eine

Stunde Schinderei an einem Pass dauerte auf

dem Rückweg nur noch so lang wie ein Gäh-

nen. Zu Beginn meiner Radltour war nur das

Ziel symbolhaft und abstrakt, jetzt ist es die

ganze Reise.

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von Helmut Seitz

Nun geht er bald wieder los: Der allsommerliche Lemmings-Zug von Millionen

Menschen, genannt Urlaubsreise. Obwohl man uns auch diesmal zur Genüge vor

dessen Stau- und Psychostress warnt. Zum Beispiel, weil sich etwas abgestande-

nere „Beziehungen“ nie und nirgends so pausenlos und gegenseitig auf den

Wecker fallen wie in den (angeblich) schönsten Wochen des Jahres. Die Folge:

Gleich nach den Ferien haben Scheidungsanwälte Hochkonjunktur. Ein Tourismus-

manager empfiehlt deshalb sogar, er und sie sollten lieber single verreisen, denn

Männer und Frauen passten in ihren Urlaubswünschen nur seltenst gut zusammen.

Und der Kabarettist Dieter Hildebrandt meint: Urlaub sei die Fortsetzung des

Familienlebens unter verschärften Bedingungen.

Nun muss es ja nicht bloß Zoff mit dem Partner sein. Eine Umfrage unter europä-

ischen Touristen ergab nach der letzten Saison: Immerhin mehr als acht Millionen

Verreiser wurden fern der Heimat bedackelt, bestohlen oder beraubt: Im Urlaub!

Und wo fahren wir alle Jahre wieder freiwillig hin!? Wo doch auch die Kriminal-

polizei in einem sechsseitigen Faltblatt lückenlos auflistet, was auf Reisen sowie

inzwischen daheim Schreckliches passieren könnte, und wie nur mit sehr viel Um-

und Vorsicht alles das vielleicht doch zu verhüten wäre.

Und das dicke Ende von so einem Tripp ins Riesen-Risiko: Danach kommst du mög-

licherweise auch noch stark verblödet heim. Ein Erlanger Medizinpsychologe be-

hauptet jedenfalls: Wer im Urlaub wochenlang faulenzt, muss mit einem drasti-

schen Go down seines IQ rechnen. Und ein anderer Schlaukopf, ein Big Boss, hat

uns verklickert, Urlaub sei überhaupt was total Unnatürliches, weil: Kein Tier ma-

che so einen Schmarr’n – nur der offenbar denaturierte Mensch als Arbeitnehmer

glaube, sowas alle Jahre wieder brauchen zu müssen.

Fassen wir's zusammen: Im Urlaub zu verreisen ist gefährlich bis dorthinaus. Man

kommt – wenn überhaupt – total zerstritten, beschissen, für dumm verkauft, be-

raubt und ziemlich gaga zurück. Und das alles – wie gesagt – auch noch entgegen

jeder Natur. Aber faul, wie wir Urlaubssüchtigen nun mal sind, tun wir’s trotzdem

auch heuer wieder: Grad’ mit Fleiß!Allerdings: Man muss ja nicht unbedingt gleich per Last Minute oder Stand by in die

äußere Absurdei, ins hintere Nirwanistan oder auf eine von den Barracuda-Inseln

fliegen. Wie immer, so liegt doch auch hier das besonders Gute ziemlich nah, und

das sind die Alpen. Wer bergwandert, dem wird kein Rucksack geraubt und keine

Kreditkarte geklaut. Und der kommt auch nicht leicht bescheuert wieder heim, son-

dern mit gut durchblutetem Hirn und Herz. Ganz gefahrlos ist allerdings auch ein

solcher Urlaub nicht, denn dabei sind ja auch schon Leute so total abgestürzt wie

ein Computer. Bloß: Die waren fast ausnahmslos selber schuld und hätten für den

Bergurlaub bloß ein bissl mehr Verstand und Vorsicht mitbringen müssen.

Macht das Spiel und gewinnt 10 x Münchhausen mitdem kleinen Bergsteiger!

Das Wochenende steht an, die Klettersachen sindschon im Rucksack verstaut und jetzt macht Euchder Wettergott einen großen Strich durch dieRechnung? „Nicht verzagen“ lautet die Devise. Denn mit dem Kartenspiel Münchhausen vomAbacus-Verlag seid Ihr auch für regnerische Tagegut gerüstet und könnt ganz nebenbei EureFähigkeiten im Schwindeln testen. Der Name des Spiels deutet schon auf die Kunstdes Täuschens hin: Bei „Münchhausen“ soll gelo-gen werden, dass sich die Balken biegen. Ziel desSpiels ist es, die eigenen Karten als erster loszu-werden und damit die meisten Punkte zu gewin-nen.Jeder „Lügenbaron“ erhält seinen eigenen Kar-tensatz: acht Karten, die von 1 bis 8 durchnum-meriert sind. Der Spieler, der an der Reihe ist,übernimmt die Funktion eines Auktionators. Dieanderen Teilnehmer bieten ihm eine ihrer Kartenan, und schon beginnt das Lügen: „Ich biete ei-ne 3!“ – „Ich eine sagenhafte 4!“ – „Ich auch!“...– „Ich biete eine 6!!!“ Das höchste Angebot mussder Auktionator annehmen und erhält verdecktdie Karte des Anbieters. Wenn das höchste Gebotbeispielsweise eine 7 war, sollte man dem Auktio-nator auch eine 7 geben, oder? Der Clou: Jetztgeht es darum, dem Auktionator eine Karte anzu-drehen, die eine kleinere Zahl hat, um die wert-vollere höhere Zahl für den Spielausgang aufzu-bewahren. Der Baron von Münchhausen wurdeschließlich nicht wegen seiner Ehrlichkeit so be-rühmt!Der Auktionator hat jetzt die Qual der Wahl:Akzeptiert er die Karte oder hat er das Gefühl,belogen worden zu sein? Ist Letzteres der Fall,deckt er die Karte auf. Ist er tatsächlich auf ei-nen kleinen „Münchhausen“ reingefallen, mussder Lügenbaron, der die Karte übergeben hat,diese wieder zurücknehmen, da die Lüge enttarntwurde. Außerdem darf der Auktionator eine Kartevon seinem Stapel verdeckt vor sich ablegen. Stimmt aber die Zahl der Karte mit der Aussagedes Spielers überein, muss er die Karte aufneh-men. Und der Spieler, der ihm die Karte angebo-ten hat, darf seinerseits eine seiner Handkartenverdeckt vor sich ablegen. Das Spiel ist zu Ende,sobald ein Spieler keine Karten mehr besitzt.Danach werden die Punkte gezählt: Alle abgeleg-ten Karten zählen als Plus-, alle Handkarten alsMinuspunkte. Gezählt werden die Kartenwerte. „Münchhausen“ ist eines von jenen Spielen, dasohne komplizierte Spielregeln für jede MengeSpaß sorgt. Und ausnahmsweise darf bzw. mussman Eltern oder Freunde anlügen, um zu gewin-nen! Drei bis acht Spieler ab 8 Jahre können sichhier für 13,95 Mark 30 Minuten lang anschwin-deln, aber bitte ohne rot zu werden!

Arno Griebel

Reisen ins Risiko!

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Auf in die Ferne!

Reisesüchtige nach ihrer Motivation zu befra-

gen, ist nicht leicht. Man erreicht sie so selten,

erhält aber regelmäßig ihre Expeditions-Gruß-

karten, die oft schon Erklärung genug für das lei-

denschaftliche Fernweh sind.

Auch wenn es auf den mehrwöchigen Expeditionen

oft zu gruppendynamischen Disharmonien kommt,

so werden wohl weder Hans Kammerlander noch Kurt

Albert eines Tages zu Hause bleiben mit der

Begründung: „Jetzt reicht’s!“

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Die bunte Schachtel, die ich in den Händen halte, ver-spricht mir das ultimative Kletter-, pardon, climbing-fee-ling. Und das muss! ich! haben! Zu Hause angekommen,teste ich aber zunächst nicht wie versprochen meine „Kraft,Ausdauer und Willensstärke beim rasanten Aufstieg“, son-dern die Fähigkeiten meines Computers: 64 MB RAM, Pen-tium 200, 8xCD ROM und DirectX 6 mit 4 MB RAM wird imüblichen Fachchinesich empfohlen. Mein etwas älterer PCscheint davon genau so wenig zu verstehen wie ich: Erst imdritten Versuch vermeldet das System freundlich: „PowerBar Extreme Rock Climbing ist erfolgreich installiert wor-den!“ Endlich. Ich kann es kaum erwarten, auf dem Bild-schirm als Wolfgang Güllich die Fingerlöcher der „ActionDirect“ hochzustürmen. Wenn das im echten Leben schonnicht so recht klappen will, dann muss es eben in der virtu-ellen Realität sein. Aber wovon ich als jung-dyamisch-erfolgloser Kletterfreund träume, muss erst mal warten. Zunächst gilt es, unter verschiedenen englischsprachigenMenü-Optionen zu wählen:Practice [präktiss]: Einfach mal so üben. Nach kurzer Zeitwird mir dabei etwas langweilig. Der versprochene ultima-tive Thrill lässt noch auf sich warten...Capture [käptschea]: Als Kletterer jage ich hinter irgend-welchen Flaggen her, die unübersichtlich über die Wandverteilt sind. Irgendwie fehlt mir hierbei der Bezug zu mei-nen bisherigen Klettererlebnissen...Free Climb [friiklaimb]: Man soll, laut Anweisung, den‘rock’ so ‘fast’ wie ‘possible’ hoch’climben’. Das kommt mirdoch irgendwie bekannt vor. Unter den „ausgewählten In-door- und Outdoor-Anlagen“ darf ich mir nun eine beliebi-ge auswählen. War ich bisher noch davon überzeugt, guteKenntnisse von den Kletterlokalitäten landauf, landab zuhaben, so belehrt mich mein Computerspiel eines besseren.Statt des El Capitan, der Verdonschlucht oder den Granit-nadeln Patagoniens habe ich die Qual der Wahl zwischenMusashi’s Ring (Colorado), dem Block O’Rock (Alaska) oderdem mehr oder weniger berühmten Mt. Humphrey (Ari-zona). Der grenzenlose Kletterspaß beschränkt sich also aufdas Land der zugegebenermaßen unbegrenzten Möglichkei-ten. Bei der Auswahl meines Spielers ist es ähnlich. KeineMöglichkeit, in die Haut von Kletterlegenden wie BenMoon, Stefan Glowacz, Lynn Hill oder meinetwegen Rein-hold Messner zu schlüpfen. Zwölf verschiedene ‘climber’

stellen sich mir vor. Anhand eines Steckbriefs mitFoto beispielsweise die 22-jährige Sarah. Dieschlanke, gut proportionierte Kletterin bringtihre Einstellung zum Klettern wie folgt aufden Punkt: „Some people take the care-ful route. Not me! Give me the chanceof death!“. Gekauft! Aber keine Kletter-tour ohne die richtige Ausrüstung. Esgilt, die Waffen zu wählen: Chalk [Tschook]: „...kreiden sie sichein und finden sie perfekten Halt.“Biner [Baina]: eine Mischung aus Hakenund Expressschlinge. Jedenfalls praktisch, um nicht auf denBoden zu fallen.PowerBar [paua baar]: „get a boost of energy when youneed it!“ Ich zeige meiner (Kletter-)Maus mit meinerMouse, wo’s langgeht, und schon hangelt sich mein virtu-elles Double von Griff zu Griff. Je kleiner diese werden, des-to öfter muss ich Sarah allerdings mit [tschook] und denobligatorischen Energieriegeln unterstützen. Läuft irgend-was schief, folgt ein recht dramatischer Sturz in die letzteSicherung. Je nach Laune schreit Sarah dabei entweder„oh...ouh... ouuuuuh”, oder schlicht „oh shiiiiit!“. Nacheinigen Touren fühle ich mich jetzt fit genug für die ultima-tive Herausforderung: den „Solo Climb“ (You vs. the Rock!No ropes, no nets... The real tests of skill). Ich verabschie-de mich von Sarah. Jetzt wird’s ernst! Der 32-jährige Steveist der Solokletterer meiner Wahl: Vollbärtig, muskelbe-packt und böse tätowiert. Noch dazu mit einem klarenStatement: „Ropes... I don’t need no stinking ropes!“ In ei-nem beeindruckenden Alleingang bezwingen wir den „1124feet“ hohen Mount Sinful. Ich muss Steve recht geben:„Nothing’s like getting to the top. It’s like you are king ofthe world.“Ich bin jung! Ich bin wild! Meine Nervensind gestählt! Es wird Zeit meine Sachen zupacken und raus an den nächsten Felsenzu radeln. Die dunklen Wolken verheißenallerdings nichts Gutes. Unentschlossenstelle ich meinen Rucksack wieder indie Ecke. Die Playstation-Spiele „nofear downhill mountainbiking“und „ssx snowboarding“ seheneigentlich auch recht ver-lockend aus...

von Florian Bischof„Packen Sie Energieriegel und Seil ein, stählen sie Ihre Nerven und los geht’s – es ist Zeit für extreme rockclimbing.“ Ich bin jung. Ich bin wild. Meine Nerven sind gestählt. Und ich habe mir soeben das Compu-terspiel „extreme rock climbing“ gekauft...

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Vom Werdegang eines Rucksacks

>>> Idee, Entwurf, erster PrototypSitz des Herstellers: Deutschland

>>> Fertigung weiterer PrototypenKorea

>>> Begutachtung und Tests der PrototypenDeutschland

Nach circa zwei bis drei Prototypen und jeweiligenTests steht das Endmodell fest.>>> Kalkulation des Produkts

Deutschland/TaiwanProduktionsauftrag der Firma aus Deutschland>>> Einkauf des Rohmaterials

Korea/TaiwanContainer-Transport per Schiff nach Vietnam zurFabrik in SaigonDauer vom Materialeinkauf bis zum fertigen Produkt: circa 2 MonateTransport des fertigen Produkts nach Deutschlandper Schiff in circa 25 Tagen>>> Lagerung und Distribution in bzw. von Deutsch-

land aus, ebenso Vertrieb und Werbung; große ausländische Importeure werden bei größeren Abnahmemengen direkt von Saigon bedient.

>>> Verkauf von Rucksäcken weltweitSehr wachstumsstark sind vor allem asiatische Märkte (Japan, Singapore, Korea, Hong Kong)Outdoorprodukte insgesamt betreffend ist Deutschland in Europa der größte Markt, gefolgt von Frankreich

Thomas Borm

Bus und Bahn machen mobil und führen umweltfreundlich zum Tourenziel...

DAV-Carsharing...

Was das World Wide Web zum Thema„Mobil mit Bus und Bahn“ bietet...

Unter dem Titel „Alpenbus“ hat die Interessengemeinschaft ALPENBUS ein internationales Fahrplanheft herausgegeben,das aktuelle Informationen über ca. 200 Kraftfahrlinien im Alpengebiet (Fahrpläne oder Linienübersichten), Übersichts-karten des Kraftfahrliniennetzes, ein Ortsverzeichnis und eine Übersicht über Weitwanderwege im Gebiet der ALPENBUS-Fahrlinien enthält. Anfragen und Bestellungen der Broschüre bitte an das Fahrplansekretariat ALPENBUS, Postfach 34,A-6026 Innsbruck, Tel./Fax: 00 43/5 12/28 30 70 richten.

Vom 30. Juni bis 14. Oktober 2001 verkehrt der von den DAV-Sektionen München und Oberland eingerichtete „Berg-steigerbus“ von Lenggries-Bahnhof ins Rißtal und in die Eng (Karwendel), siehe auch Artikel auf S.91. Mit dem Berg-steigerbus könnt ihr am Wochenende und an Feiertagen alle wichtigen Ausgangspunkte dieser Region zwischen 7.45 und8.45 Uhr erreichen, die Rückfahrt beginnt um 18.10 Uhr. DAV-Mitglieder erhalten 15 Prozent Ermäßigung auf den Fahrpreis.

Die Sektion Stuttgart stellt in dem Gebietsführer „Naturerlebnis Lechtaler Alpen“ Bergwanderungen rund um die Edel-weißhütte, die Frederic-Simms-Hütte und das Württemberger Haus vor – mit Hintergrundinformationen zur Natur- undKulturlandschaft Lechtaler Alpen und Verbindungen des öffentlichen Nahverkehrs. Der Führer ist bei der DAV-Sektion Stutt-gart, Rotebühlstraße 59a, 70178 Stuttgart, Tel.: 0711/62 70 04, Fax: 0711/6 15 93 87, Öffnungszeiten: Di von 10 bis 13Uhr; Mi, Do von 15 bis 18 Uhr; Fr von 13 bis 16 Uhr erhältlich.

Die Mountain Wilderness-Broschüre „Abfahren ... mit Ski und Bahn“ beschreibt 20 Tourenziele zwischen AmmergauerAlpen und Mangfallgebirge, die alle mit der Bahn zu erreichen sind. Preis: 10 Mark (für Mitglieder von Mountain Wilderness,DAV und Pro Bahn 7 Mark bei direkter Bestellung bei Mountain Wilderness, Hufschlag 5, 82266 Inning, Tel.: 08152/79 48 66oder per Internet www.mountainwilderness.de.

Unter dem Titel „Gemeinsam zum Ziel – mit Bus & Bahn“ hat Mountain Wilderness Schweiz drei neue Broschüren für dieGebiete Zentralschweiz, Berner, Waadtländer, Freiburger Alpen und Graubünden herausgegeben. Die Skitouren in den SchweizerAlpen können auch mit Bus & Bahn durchgeführt werden. Einzeln kosten die Broschüren 10 Mark, zusammen 20 Mark. Zu bestel-len bei: Mountain Wilderness Schweiz, Postfach 1620, CH-8040 Zürich, Tel. 0041/1461/39 00, E-Mail: [email protected]

In der Broschüre „Zügig durch Europa“ des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) findet Ihr sämtliche Sonderangebote eu-ropäischer Bahnen inklusive nützlicher Reisetipps und Adressen. Kostenpunkt: 10 Mark zzgl. 5 Mark Versandpauschale,für VCD-Mitglieder gratis, beim Verkehrsclub Deutschland (VCD), Eifelstr. 2, 53119 Bonn unter der Tel: 0228/98 58 5-32,Fax: 0228/ 98 58 5-10 oder per E-Mail: versand@ vcd.org zu bestellen.

Der Bergsteigerinformationsdienst der Österreichischen Bundesbahnen stellt Euch Fahrpläne individuell zusammen underteilt Auskünfte über Tarife, Wander- und Klettergebiete, Touren etc. Die Servicestelle am Bahnhof Mallnitz-Obervellach(Mo bis Fr von 6–18 Uhr) ist unter der Tel.: 0043(4784)6 00-3 83, Fax: 0043(4784)6 00-3 86, die ÖBB-Servicestelle in Wien(Mo bis Fr von 7.30-15 Uhr) unter der Tel.: 0043(222)58 00-3 18 93 oder per Fax: 0043(222)58 00-2 58 08 erreichbar.

Die Sektion Oberland hat eine

Mitfahrerzentrale

(auch für Nichtmitglieder)eingerichtet:Wenn ihr Lust habt, jeman-den in die Berge mitzuneh-men, meldet Euch unter derTel.: 089/29 07 09 70. Falls ihr eine Mitfahrgele-genheit sucht, habt ihr dieMöglichkeit, unter der Tel.: 089/29 07 09 75 eine Nachricht mit Angabevon Tourenziel und Terminzu hinterlassen.

Unter

www.jdav.de

könnt ihr Mitfahrangeboteins Netz stellen. Im Forum ‘Hütten/Touren/Mitfahrzentrale’ können An-gebote eingestellt oder ab-gerufen werden. Den glei-chen Service bietet auch die

www.dav-community.de

in ihrem Forum ‘Mitfahrge-suche’.

www.busse-und-bahnen.de Linkliste für Verkehrsverbünde im Internet, Europa und weltweitwww.oepnv.de Linkliste für deutsche und europäische Regionalverbindungen undVerkehrsverbünde (als Karte abrufbar)www.bahn.de/pv/home/virtual_railways/pv2_links.shtml Verweise zu ausländischen Eisenbahngesellschaftenwww.alpenverein-krefeld.de/verkehr/verkehr.htm mit vielen Links zu öffentlichen Verkehrsbetrieben in und um die Alpenwww.oebb.at Fahrplanauskunft der österreichischen Bundesbahnwww.postbus.at Auskunft über Postbus in Österreichwww.public-transport.net/fahrplan.htm Ausführliche Startseite über die Verkehrsmittel in Österreichwww.publish.at/trekking zeigt alle Bahn und Buslinien in die österreichischen Gebirgewww.taelerbus.at/fahrplan/ Tälerbus-Projekt im Dreiländereck Kärnten-Salzburg-Steiermarkwww.bayerninfo.de Fahrplanauskunft für regionale Busverbindungen in Bayernwww.wendelstein-ringlinie.de/wendelstein-ringlinie/start.htm Fahrplan des Busses, der rund um den Wendelstein fährtwww.lokomotive.de/fahrplanAuskunfts- und Fahrplan FAQ, viele Infos über Regionalverkehrwww.dino-online.de/Seiten/go01v.htm Dino-Auskunftservice für Nahverkehrwww.adfc.de informiert, in welchen Zügen/Bussen man sein Fahrrad mitnehmen kannwww.efa.deFahrplaninformationen für regionale Busverbindungen in Norddeutschlandwww.vrr.de Fahrplanauskunft des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhrwww.verkehrsinfo.nrw.deFahrplanauskunft innerhalb und außerhalb Nordrhein-Westfalenswww.vrn.de Fahrplanauskunft des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar

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Praktisch, ideologisch und abhängig von den Finanzen

Zu den Beiträgen „Out ist in – ein histori-scher Abriss über die Entwicklung der Sport-mode“, S.48-50, und „Kleider machen Leute – Berggammler oder Trendsetter?“, S.51 in DAV Panorama 1/2001.Bergkleidung war immer dreierlei: praktisch, ideologisch und natürlich abhängig vom jeweiligen Geldbeutel. Sportkleidung warauch immer dreierlei: praktisch und abhän-gig vom jeweiligen Geldbeutel. Was beidesimmer mit beeinflusste, waren die Selbst-verständlichkeiten und Möglichkeiten der jeweiligen Zeit. In die Berge stiegen wirFrauen in den 50er- und 60er Jahren mitDirndln, für die Gletscher lange Hosen imRucksack. Das Seil, in das wir nach meinemersten Dreitausender gebunden wurden, war nur ein dicker Strick ohne irgendeinenKlettergurt. Aber damals trugen alle (!) vonzwölf bis über 80 ein dunkelblaues Einheits-kleid und einen um den Kopf eingeflochte-nen Einheitszopf. Die bergsteigenden Män-ner kleideten sich alle mit Kniebundhosen.Die dazugehörigen Hemden waren beiDeutschen farblich nach Bayern und Preußensortiert. Festes Zeug, Anorak und vielleichtPoncho waren wichtig. Ihre Beweisfotos, die von älterer Zeit zeugen, muss man aberverstehen. 1894 trug man keine Pocket-kamera. Nach ihrer Hochjoch-Überschreitunghaben sich die vier Herren vor dem Foto-grafieren offenbar gründlich gewaschen und rasiert, die Kleidung wurde ebenfallsgereinigt. Der ernsthafte Ausdruck rührtwahrscheinlich vom langen Stillsitzen fürden Fotografen. Und die Frauen im Schnee?Falls es nicht ein historisch nachgespieltesEreignis von heute ist, handelte es sich umemanzipierte Frauen, die den Mut gefundenhatten, auf das modische Zubehör ihrer Zeitzu verzichten, einen schlichten sportlichenRock zu tragen und im Winter mit Jacke und Hut einen neumodischen Sport zu betreiben. Kleidung unter Belastung mussnicht behindern und zweitens strapazier-fähig sein. Unter diesem Gesichtspunkt sind „Verstärkungen“ in alten Anweisungenoder kaputte Bergsachen später oft nichtIdeologie, sondern schlichtweg Mangel.Bergsteiger sind aber auch Individualisten, Sich-Absetzer vom „normalen“ Bürgertum.So erklärt man, dass man „die ältestenSachen“ anzog, sich dem „Diktat der Mode“nicht unterwirft, aber auch, dass (besondersin Jugendgruppen) der Konsum von Rotweinoder Bier in Massen dazugehört und mantrotzdem noch auf den Berg steigen kann.Aber auch da ist wieder ideologischerSozialdruck im Hintergrund. Heute gibt es alles zur Sicherheit, Pflegbarkeit, zumSich-Schön-finden und Angemessen-Sein.Aber auch zum immer neuen Wechsel! Wiltrud Hennigsen, Münster

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Foto: Georg Hohenester

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+++++ Jugendreferat mit neuem Tele-

fon- und Faxanschluss!+++++++++++

Das Jugendreferat der JDAV hat neue Büro-

räume bezogen. Dadurch ändern sich Tele-

fon- und Faxnummer. Ab sofort ist das Ju-

gendreferat unter der Tel.: 089/81 89 71 0

und Fax: 089/81 89 71 20 zu erreichen.

Postanschrift (JDAV, Postfach 500 220,

80972 München) sowie E-Mail-Adresse

([email protected]) bleiben unverän-

dert.

+++++Allgäuer Seminare im Haus Al-

penhof ++++++++++++++++++++

Für Fachkräfte aus der Kinder- und Jugend-

arbeit bietet die Jugendbildungsstätte

Haus Alpenhof ein eigenes Programm an.

Erlebnispädagogische Seminare zu ver-

schiedenen Themen vermitteln spezifische

Kenntnisse und Fähigkeiten. Beim Seminar

„Bewegen und Lernen“ vom 29.7.–2.8.

2001 geht’s um das Klettern als erlebnis-

orientierte Methode der Bewegungs- und

Entwicklungsförderung. Auf dem Seminar

„Grenzgänge“ vom 21.9.–26.9.2001 wer-

den innere und äußere Kräfte, insbesonde-

re das Spannungsfeld zwischen Sicherheit,

Erlebnis und Angst ausgelotet. Das Allgäu-

er Seminare Programm könnt ihr per E-Mail

oder direkt beim Deutschen Alpenverein,

Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München, Tel.

089/1 40 03-0 anfordern.

+++++ Jugendkurse im Haus Alpenhof

+++++++++++++++++++++++++

Ein attraktives Sommerprogramm läuft

auch dieses Jahr wieder für Kinder und

Jugendliche zwischen neun und 25 Jah-

ren in der Jugendbildungsstätte Haus Al-

penhof in Hindelang im Allgäu. Bei der

Alpinen Schnupperwoche vom 15. – 21.7.

2001 streunt ihr mal bergauf, mal bergab

durchs Allgäu. Wer zwischen 13 und 16 Jah-

re alt ist und mit Gleichgesinnten eine Wo-

che lang Spaß haben und die

Natur erleben möchte, ist

hier genau am richtigenOrt.

Im Rahmen der India-

nerwoche können

Kinder vom 22.–

28.7.2001 das

Allgäu un-

sicher ma-chen.

Wer sich dagegen auf einer Umweltbau-

stelle in Sachen Naturschutz engagieren

und gleichzeitig den Weg auf eine Alpenver-

einshütte im Lechtal sanieren möchte sowie

18 bis 25 Jahre alt ist, meldet sich am be-

sten für die Woche vom 22.–28.7.2001 an.

Neu im Programm ist auch ein Kurs für

Jugendliche mit Behinderung zwischen 14

und 18 Jahren. Zahlreiche fachkundige Be-

treuer sorgen dafür, dass behinderte Ju-

gendliche in der Erlebniswoche mit Handi-

cap vom 29.7.– 4.8. 2001 zahlreiche Aben-

teuer erleben. Also, worauf wartet Ihr

noch? Weitere Informationen und Anmel-

deformulare könnt ihr im Internet unter

www.jdav.de oder in unserem Jugendkurs-

programm abrufen, das beim DAV angefor-

dert werden kann.

+++++ Originellste JDAV-Homepage ge-

sucht und gefunden! ++++++++++++

Die Resonanz auf unseren Aufruf im Pano-

rama Heft 1/2001 hielt sich in Grenzen,

statt Masse gab’s aber Klasse! Nach langem

Hin- und Herklicken hat sich das Jugend-

referat entschieden, zwei Homepages von

Sektions-Jugendgruppen zu prämieren:

Die Seite der Jugendgruppe der Sektion

Brenztal www.freenet.de/Jugendgruppe-

DAV-Brenztal besticht durch poppige Auf-

machung sowie übersichtliche Gestaltung.

Die Site der Jugend des Alpin Clubs Berlin

www.BoofenBilche.de überzeugt durch ihre

Vielseitigkeit: Neben Newsletter, Chat und

Forum ist auch eine Serie mit diversen Tou-

renvorschlägen abrufbar. Als Anerkennung

erhalten die Macher der Internetseiten den

Alpin-Lehrplan Band 3 Hochtouren/ Eisklet-

tern und Bd. 2 Felsklettern/Sportklettern.

Auch zukünftig veröffentlichen wir Adres-

sen von gelungenen Internetauftritten von

JDAV-Gruppen. Also, auf geht’s, schreibt

uns! Mitmachen lohnt sich!

+++++ JDAV Brenztal vorbildlich in Sa-

chen Umwelt- und Naturschutz ++++++

Die JDAV Brenztal strotzt vor Tatendrang,

vor allem wenn es um aktiven Umwelt- und

Naturschutz geht. Die Stadt Heidenheim

übertrug den Jugendlichen vor einigen Jah-

ren offiziell die Patenschaft über eine Hei-

delandschaft auf der Schwäbischen Alb.

Seitdem ist die JDAV Brenztal für den

Zustand und die Entwicklung dieses Stück

Natur verantwortlich. Steffen Busse, 2. Vor-

stand und Naturschutzwart der Sektion

Brenztal: „Da sich unsere bergsportlichen

Aktivitäten in der freien Natur abspielen,

fühlen wir uns verpflichtet, für den Erhalt

der Naturlandschaften etwas zu tun und

uns mit unseren Möglichkeiten dafür einzu-

setzen“. Einmal im Jahr findet die sog. Hei-

deputzete statt. Dann rücken zahlreiche

eifrige Helfer heran, um die einzigartige

Heidelandschaft zu pflegen und zu erhal-

ten. Das heißt konkret: Silberdisteln, En-

zian, Feldthymian, Warzenwolfsmilch vom

Wildwuchs befreien, Wachholdersträucher

ausschneiden sowie Müll und Unrat besei-

tigen. Neben ihrem Engagement für die

Heidelandschaft setzt sich die JDAV

Brenztal auch für den Vogelschutz ein. In

vielen Gruppenabenden werden Vogelnist-

kästen gebaut, im angrenzenden Stadtwald

aufgehängt und alljährlich gereinigt. Zum

Schluss dokumentieren die Teilnehmer akri-

bisch ihre Beobachtungen. Jetzt wurde die

Aktion um ein neues Projekt erweitert: In

Arbeit sind Brutstätten für Hornissen.

+++++ Macht mit bei der LBV-Aktion

„Erlebter Frühling!“ ++++++++++++

Vorhang auf für den erlebten Frühling! Die

Naturschutzjugend im LBV (Landesbund für

Vogelschutz) hat wieder vier spannende

Frühlingsboten ausgewählt, die im gleichen

Lebensraum beheimatet sind: Fledermaus,

Brennnessel, Mauersegler und der SchmetterlingKleiner Fuchs sollen Kinder im Alter zwischen fünfund 15 Jahren hinaus in die Natur locken. Aufgabedabei ist, die vier Frühlingsboten zu entdecken undzu erforschen. Eure Erlebnisse draußen in der Natursollt ihr kreativ in Form von Bildern, Geschichtenoder Bastelarbeiten festhalten. Ob ihr Euch alleineauf das Projekt stürzt, im Team mit Euren Freundenzusammenarbeitet, oder ein Gruppenprojekt mit derganzen Schulklasse oder Kindergartengruppe durch-zieht, steht Euch frei. Einsendeschluss ist der 30.Juni 2001. Zu gewinnen gibt es viele tolle Preise rund um dieNatur. Auch im Internet ist die Aktion unterwww.erlebter-fruehling.de zu finden. Weitere Infoserhaltet ihr bei der Naturschutzjugend im LBV,Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein, Tel.: 09174/47 75-81, Fax: 09174/47 75-75, E-Mail: [email protected]

+++++ Internationales Klettercamp „Auf denSpuren der bergsteigenden Frauen – ClimbingWomen History“ ++++++++++++++++++++Im Rahmen der UIAA-Jugendkommission haben dieJugend des AVS (Alpenverein Südtirol) und die JDAVvom 13. bis 19. August 2000 ein internationalesKlettercamp in Landro veranstaltet. Neben zahlrei-chen Klettertouren in den Sextener Dolomiten, ge-leitet von vier Bergführern, fanden drei Vortrags-abende zum Thema „Auf den Spuren der bergstei-genden Frauen – Climbing Women History“ statt. Das Programm eröffnete der deutsche BergführerHermann Reisach mit einem Diavortrag über alpinis-tische Leistungen und Erfolge von Frauen.

Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die EngländerinBeatrice Tomasson, die 1907 die Marmolada-Süd-wand durchstiegen hatte. Vor allem die Bilder, die dieVerhältnisse der Zeit um die Jahrhundertwende zeig-ten, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck beiden 17 TeilnehmerInnen des Klettercamps. Den Hö-hepunkt der Woche bildete eine Podiumsdiskussion,an der sich sechs prominente Berg-steigerinnen dreierGenerationen ausSüdtirol, Italien undÖsterreich beteilig-ten: die Alpinistin Sieg-linde Walzl, eine derersten Bergführerinnen,und Bigwall-Kletterin Pal-ma Baldo Groaz, Vitti Stein-kötter, Manuela Mair, Ulla Wal-der sowie die Alpinistin undSportkletterin Luise Jovanne. Auf großes Interesse beim Publi-kum stieß auch der Vortrag der Erzie-hungswissenschaftlerin Helga Peskoller,die das Thema „Mensch und Berg“ fach-kundig erörterte. Im Rahmen ihres Referatsanalysierte die Innsbruckerin die Suche nachmenschlichen Grenzen anhand eines Films,der eine Solobegehung von Beat Kammerlanderzeigt. Natürlich durfte auch der Südtiroler Spe-zialitäten-Abend nicht fehlen, an dem die Mit-glieder der AVS-Sektion Toblach ihre Gäste köst-lich bekochten und mit exquisitem Wein bewirte-ten.

Impressum

JDAV Spec

ial

Sonderteil

für die Jugen

d des DAV, a

us Mitte

ln des Kinder-

und Jugendplans de

s Bundes gef

ördert, 4

6. Jahrgang, JD

AV

Special in

DAV Panoram

a 3/01. Herau

sgeber i

st die J

ugend

des Deutsch

en Alpenvereins, B

undesjugen

dleiter i

st Dr. J

o-

hannes Rausch

nabel.

Chefredak

teur vo

n JDAV Specia

l ist Lutz B

ormann in Zusam-

menarbeit mit d

em JDAV-Reda

ktionstea

m Florian

Bischof,

Thomas Borm, Michael

Düchs und Claudia W

eineisen.

Mitarbeite

r dieser Ausgabe si

nd: Christ

iane Brach

t. Thomas

Cerny, B

ernhard Gehr und Helm

ut Seitz.

Bitte Beitr

äge an

den DAV, R

edaktio

n DAV Panoram

a, Von-

Kahr-Str. 2

-4, 80997 München, Tel.: 0

89/1 40 03-80 richten

.

Die Beitr

äge ge

ben die Meinung de

r Verfas

ser, nicht die d

er

Jugend de

s Deutsch

en Alpenvere

ins wieder. N

achdruc

k nur mit

Genehmigung der Ch

efredak

tion. Grafisch

e Gesta

ltung: Han-

drych & Vogt Grafi

k GmbH. Titelf

oto: Bernhard Gehr.

s p e c i a l

Foto

: Wol

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Foto: Hermann Reisach

Page 7: REISEN - alpenverein.de€¦ · Fabrik in Saigon Dauer vom Materialeinkauf bis zum fertigen Produkt: circa 2 Monate Transport des fertigen Produkts nach Deutschland per Schiff in

d e r k l e i n e B e r g s t e i g e r

76 DAV Panorama Nr. 3/2001