RePHlex No 9 2013

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1 Zeitung der Versammlung der Studierenden der PH Zürich NO 9, 2013, 14. Oktober 2013 Neuanfang RePHlex

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Studierenden Zeitung der PH Zürich

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Zeitung der Versammlung der Studierenden der PH ZürichNO 9, 2013, 14. Oktober 2013

Neuanfang

RePHlex

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INHALTSVERZEICHNISphilosophisch

to remember:TheraBierbar:17. Oktober 20137. November 20135. Dezember 2013

Chlausejass:6. Dezember 2013

IMPRESSUMAusgabe: RePHlex NO 9, 14. Oktober 2013 | Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden an der PH Zü-rich, Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www.vsphzh.ch | Redaktion: RePHlex, Zeitung des VSPH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich, Mail: [email protected], Link: www.rephlex.ch | Redaktionslei-tung: Julia Rietze, Manuel Wirth | Redaktion: Judith Leumann, To-bias Hiller, Remo Storchenegger, Rebekka Bischof, Hüseyin Ucmak, Alain Strebel | Freie Mitarbeit: Claude Curty, Julia Bärtschi, Clau-dine Birbaum, Vera Honegger | Titelbild: Redaktionsmitglieder im „Stübli“, Foto von Alain Strebel | Layout & Gestaltung: Alain Strebel

Anzeigen: Manuel Wirth; [email protected] – Anzeigenschluss für Dezember-Ausgabe: 17. November 2013

Neuanfang S. 4

studentischStubä - Aufenthaltsraum S. 7

ausserschulischStudentenreise Yad Vashem S. 8Boot Camp S. 12Texas S. 14

hochschulischInterview mit Ruedi Isler S. 16

kolumnischNeustart - Kolumne S. 18

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Liebe Mitstudierende

„Hab mich gut erholt und bin bereit, den Kampf wieder aufzunehmen ;)“, textete mir eine Studien-kollegin kurz vor Semesterbeginn. Allen, denen es ähnlich geht, wünsche ich an dieser Stelle, dass Erholung und Kampfbereitschaft lange anhalten mögen. Und an alle, die gerade neu an der PH begonnen haben: Viel Elan für den Neubeginn! Lasst euch die Freude am Kämpfen nicht nehmen und behaltet stets einen kühlen Kopf.

Bekanntlich ist Strategie matchentscheidend. Und gäbe es DIE Strategie, würde ich sie euch hier sofort verraten. Doch leider existiert kein Patentrezept, das eine erfolgreiche Ausbildung an der PH Zürich garantiert. (Mit erfolgreich meine ich nicht nur durchzukommen, sondern dabei auch noch glücklich und zufrieden zu sein!) Zum Glück sind die höheren Semester aber sicher gerne bereit ihre Erfahrungen mit euch zu teilen. Wer das Studierendenleben auch abseits der obligatorischen Module kennt, kommt automatisch jahrgangsübergreifend ins Gespräch. Wie wäre es etwa, bei unserer Studierendenzeitung RePHlex mitzuarbeiten? Hier trefft ihr interessante Menschen (wenn ihr schon genug kennt, bringt sie doch einfach mit), seid ein Sprachrohr der Studierenden und bekommt so einiges vom Betrieb an der PH mit. Wir brauchen euch, wenn ihr gerne organisiert, informiert, sozialisiert, formuliert, fotografiert oder verschönerisiert. Zögert nicht und mailt uns.

Nun dürft ihr euch aber erst mal entspannt zurücklehnen und unsere neuste Ausgabe geniessen. Viel Vergnügen!

Mit den besten GrüssenJulia und das Redaktionsteam

[email protected]

EDITORIAL b

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Du bist neuer PH-Campus-Bewohner oder neue PH-Campus-Bewohnerin! Auf deinem Le-bensweg ist dies ein neuer Abschnitt, ein Neu-anfang. Du hast schon als kleines Kind gewusst, dass du einmal den Lehrberuf erlernen und ausüben möchtest. Oder aber du hast dich als Notlösung an der PH Zürich angemeldet, damit deine Eltern endlich aufhören zu sagen, dass du ein Faulenzer bist. Gut möglich ist auch, dass du schon ein anderes Studium begonnen und wieder abgebrochen hast, weil du gemerkt hast, dass es dir nicht gefällt. Oder hattest du deinen alten Job satt und suchst eine neue Herausfor-derung? Was auch immer, du stehst jetzt also hier, lernst neue Freunde kennen und machst dich daran, die Verlaufsplanungen für deine ers-ten Lektionen zu schreiben.

NEUANFANGText Remo Storchenegger

Foto Hüseyin Ucmak

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Verlaufsplanung deines Lebens

Wäre ich Teilchenphysiker, würde ich dir nun sagen, dass dein Leben schon seit deiner Ge-burt darauf ausgerichtet war, dass du heute an diesem Punkt angekommen bist. Du bestehst nämlich aus rund 7000 Quadrillionen Teilchen, die physikalisch gesehen alle eine Wellenfunk-tion besitzen. Diese Wellenfunktion bestimmt die Bewegung schon um Jahrtausende und Jahr-millionen im Voraus. Es ist quasi die Verlaufspla-nung deines Lebens, der Menschheit, ja gar des Universums. So betrachtet hattest du schlicht und einfach keine andere Wahl, als den Weg an die PH Zü-rich zu nehmen. Du kannst also als angeblich bestimmender Mensch gar nichts mitbestim-men. Alle Entscheidungen, die du in deinem Leben bis anhin getroffen hast, waren schon immer vorherbestimmt. Die Teilchen deines Körpers können sich nur in diese einzige vor-gegebene Richtung bewegen. Alle Gedanken darüber, wie sich dein Leben wohl entwickelt hätte, wenn du dich zu einem früheren Zeit-punkt anders entschieden hättest, sind laut der Theorie der Quantenmechanik sinnlos. Du hat-test genau genommen nie die Wahl, anders zu entscheiden, da dein Leben nur diesen einen Weg nehmen konnte.Du kannst also beruhigt sein, dass du dich dazu entschieden hast, Lehrer oder Lehrerin zu wer-den, es war die einzig mögliche und somit rich-tige Entscheidung.

Du hattest keine andere Wahl als Lehre-rin oder Lehrer zu werden

Jetzt fragst du dich bestimmt, ob es überhaupt Sinn macht, wenn du dir beim Treffen von Ent-scheidungen so viele Gedanken machst, dir bei-nahe den Kopf zerbrichst. Die Verlaufsplanung deines Lebens ist ja sowieso schon geschrieben. Da wir Menschen aber oft nach dem Sinn des Lebens suchen, müssen wir davon überzeugt sein, dass wir über unser Leben mitentscheiden können. Einzig daran zu glauben, dass alles den richtigen Weg nehmen wird, wäre sinnlos, lang-weilig und würde unsere Seele nicht erfüllen.

AUF DEINEM LEBENSWEG

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Der Gedanke, dass du dich richtig entschieden hast, an der PH Zürich zu studieren, gibt dir ein gutes Gefühl. Ausserdem macht es mehr Sinn, aus dem Entscheid, den du getroffen hast, das Beste herauszuholen, anstatt lange darüber nachzudenken, ob du dich denn nun wirklich richtig entschieden hast. Eine Entscheidung kann sowieso nie vollständig rückgängig ge-macht werden. Vielleicht hast du das Studium an der Uni abgebrochen, bist aber unglaublich froh, dass du diese Erfahrung gemacht hast, dass du auf diesem Weg gute Freunde kennengelernt hast. Du siehst das Positive und beschäftigst dich nicht mit dem Gedanken, ein Jahr deines wert-vollen Lebens verloren zu haben. Du weisst: Es ist jetzt einfach so, weil es so herauskommen musste. Die Stoiker sagen: „Gut ist die affekt-freie innere Übereinstimmung mit dem Lauf von Natur und Schicksal.“ Damit meinen sie, dass man Gegebenheiten besser so annimmt, wie sie sind, um sich nicht emotional zu er-schöpfen, sondern Seelenruhe zu finden. Wenn du also einmal das Empfinden hast, dass in dei-nem Leben alles schief läuft, musst du auch auf die Zähne beissen können und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Du musst immer die Hoffnung behalten, dass alles einen Sinn hat, um schwierige Zeiten besser zu überstehen. Aus komplizierten Situationen kannst du viel lernen und je komplizierter die Angelegenheit ist, desto grösser ist die Chance, dass sich bald alles zum Guten wenden wird. Wenn du dir noch überhaupt nicht sicher bist, ob die PH Zürich der richtige Platz für dich ist, rate ich dir zu Geduld. Versteife dich nicht auf die möglichen Auswirkungen, die dieser Neu-anfang auf dein Leben hat. Deine Erwartungs-haltung gegenüber der PH Zürich wurde mög-licherweise nicht bestätigt. Vielleicht hast du dir alles anders vorgestellt. Du hast die Fotos deiner Mentoratsmitglieder auf Evento schon vor dem ersten Treffen angeschaut und dir zu den Gesichtern Charakterzüge ausgemalt. Doch deine Vermutungen haben sich nicht be-wahrheitet. Mit der Person, deren Foto du als sympathisch empfunden hast, kannst du über-haupt nichts anfangen. Andere, die du kaum zur Kenntnis genommen hast, haben sich als höchst

spannende Menschen entpuppt und werden vielleicht Freunde fürs Leben. Es kommt fast immer anders heraus, als man denkt. Seneca, ein stoischer Philosoph, sagte: „Glücklich darf man nur jemanden nennen, der weder Wünsche hegt, noch Furcht empfindet – vermöge seiner Vernunft.“ Demnach ist es am besten, wenn du sowohl die negativen, als auch die positiven Assoziationen, die du mit einer ungewissen Situation hast, ausblendest und nur die Vernunft walten lässt. Also Menschen nicht nach deren Fotos zu beurteilen, sondern jeder Person, ob Kommilitonen oder Schüler und Schülerinnen ohne Vorurteile zu begegnen und ihnen eine Chance geben, sie richtig kennenzu-lernen. Wir Menschen denken oft zu rational. Während Tiere sich auf ihren Instinkt verlassen, spielt sich bei uns sehr vieles im Kopf ab. Und trotz-dem sprechen wir vom sogenannten Bauch-gefühl. Meist liegen wir bei Entscheidungen, die wir aus dem Bauch fällen, richtig. Hast du dich auch auf dein Bauchgefühl verlassen, als du dich für die PH Zürich entschieden hast? Das war sicherlich nicht falsch, denn ausserhalb

des zentralen Nervensystems ist der Darmbe-reich zahlenmässig die grösste Ansammlung von Nervenzellen. Zudem funktionieren die Nervenknoten im Darm ähnlich wie im Gehirn und verarbeiten die Informationen auf eine ähn-liche Art. In einer gewissen Weise hat also dein Darmhirn das richtige Gefühl an dein Gehirn weitergegeben. Auf unser Bauchgefühl zu hören, ist also gar nicht nur eine Redewendung, sondern hat wis-senschaftlichen Hintergrund. Wenn du dich bei Entscheidungen in deinem Leben also mehr auf deinen Instinkt, das Bauchgefühl, verlässt und dich dabei auch noch wohl fühlen kannst, so ist das doch der schönste Weg, einen Neuanfang zu starten, egal wie es herauskommen mag.

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AUFENTHALTSRAUMFÜR DIE STUDIERENDEN

Impulsveranstaltungen & Workshops

enötigen Sie Unterstützung beim Recherchieren? Kennen Sie unsere E-Books? Wissen Sie, wo Sie ein E-Journal finden? Bei uns erfahren Sie alles Wissenswerte rund um unsere E-Books, E-Journals und Bilddatenbanken sowie über Wikipedia, Google Scholar, EndNote und Zotero. Besuchen Sie unsere Impulsveranstaltungen & Workshops! Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite: http://www.bibliothek.phzh.ch > Dienstleistungen > Beratung > Informationskompetenz

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RätselauflösungPärchen:

Daniela und Beat Disco in Zug

Petra und Balz Strassencafé in Genf

Sabine und Karl Konzert in Zürich

Gisela und Sandro Kunstmuseum in Bern

Yvonne und Stefan Bar in Basel

Wüste:

2. Alle starten mit 4 Tagesrationen. Am 2.Tag morgens früh gibt der

zweite Träger den beiden anderen Reisenden je eine Ration und kehrt

mit der verbleibenden wieder zurück. Am Morgen des 3.Tages gibt dann

der erste Träger dem Forscher eine Ration und kehrt mit den beiden ihm

verbleibenden Rationen zurück. Nun hat der Forscher 4 Tagesrationen

für die restlichen vier Tage der Reise.

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AUFENTHALTSRAUM

bDas frisch angebrochene Herbstsemester schwemmt nicht nur eine riesige Welle neuer Studierender an die PH Zürich. Es ist gleichzei-tig das Einweihungssemester der Stubä - dem Aufenthaltsraum für die Studierenden!

Die VS hat sich in diesem Zwischensemester mächtig ins Zeug gelegt und ein lange vorhan-denes Bedürfnis der Studentenschaft umgesetzt. An der PH gab es bisher keinen Raum, der sich ausschliesslich dem gemütlichen Aufenthalt und Beisammensein widmete. Dies hat nun ein Ende, denn im Erdgeschoss des LAB befindet sich die Stubä, ausgestattet mit bequemen So-fas, grosszügigen Gruppentischen, einem „Tög-geli-Chaschte“ und einer Arbeitsnische für die Arbeitswütigen unter euch. Die Hauptaufgabe der Stubä ist es, den Stu-dierenden einen Raum zu geben, der auf die Bedürfnisse neben dem Studium abgestimmt werden kann. Die VS wird Events wie den „Chlausenjass“ zukünftig hier durchführen und es besteht auch die Möglichkeit, dass Studie-rende von sich aus den Raum für eigene Events nutzen. Wolltest du schon immer eine Skibörse durchführen? Oder einen Spieleabend organi-sieren? Dieser Raum kann an viele Wünsche an-gepasst werden. Falls du eine Idee hast, melde dich bei uns und wir reservieren den Raum für dein Event.

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Aber der Raum ist „still under construction“. Der Sinn und Zweck des Raumes ist es, dass es ein Raum von Studierenden für Studieren-de ist. Geplant ist vor allem eine Mitwirkungs-möglichkeit in Sachen Dekoration. Falls ihr eine Idee habt oder euch beteiligen wollt, meldet euch bei uns!Dadurch, dass es ein Gemeinschaftsraum ist, der von allen genutzt werden darf, ist eine ge-wisse Rücksichtname für alle von Vorteil. Will heissen, dass Abfälle in die dafür vorgesehenen Behälter gelegt werden und nicht auf Tischen stehen gelassen oder gar in die Sofaritzen ge-drückt werden sollten. Nicht nur die VS dankt euch dafür, nein alle Studierenden, die den Raum mitbenutzen.Die VS wird sich zu gegebener Zeit auch um eine gebührliche Einweihung kümmern und euch rechtzeitig über den genauen Zeitpunkt informieren.

[email protected]

PHZH

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GESCHICHTEN AUS

„Never teach history without telling a story“, lautet einer der Hinweise, den uns die israeli-sche Geschichtsdidaktikerin Dr. Noa Mkayton ans Herz legte. Die Geschichte unserer Reise beginnt am 30. August am Flughafen Zürich Kloten. Eine ge-mischte Gruppe aus angehenden und praktizie-renden Geschichtslehrerinnen und Geschichts-lehrern sowie Dozierenden der PH Zürich und der PH Zentralschweiz trifft an der Bye Bye-Bar ein. Einige kennen sich bereits, die meisten kennen sich noch nicht. Uns verbindet das ge-meinsame Reiseziel: Ben Gurion Airport nahe Tel Aviv, von dem aus wir direkt in Jerusalems Innenstadt fahren werden. Auf der Luftlinie nur 220 km von dort entfernt liegt das Zentrum des syrischen Bürgerkrieges. Zurzeit wird in den Medien spekuliert, ob die USA militärisch intervenieren werden. Was das für die Stabili-tät der gesamten Region, spezifischer noch für die Sicherheit an unserem Reiseziel bedeuten kann, bleibt undurchschaubar. Darum infor-miert die Reiseleiterin vor dem Check-in alle Teilnehmenden über die Möglichkeit, ohne Konsequenzen von der Reise zurückzutreten. Niemand nimmt diese Option wahr.Am nächsten Tag schwimmen wir bereits auf dem Toten Meer, es ist Samstag. Am Sonntag ist der Shabbat vorbei. Die Woche beginnt und mit ihr ein intensiver viertägiger Workshop an der International School for Holocaust Studies. Die Schule ist Teil der bedeutenden Gedenkstätte Yad Vashem, die an die nationalsozialistische Ju-denvernichtung erinnert und sie wissenschaft-

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lich dokumentiert. Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dessen Vermittlung im Ge-schichtsunterricht macht einen beträchtlichen Teil der Studienreise aus. Erkundungstouren in Jerusalem führen aber auch zu länger zurück-liegenden Ereignissen. Die Bedeutung der Stadt für Judentum, Christentum und Islam ist nicht zu übersehen. Wenn wir die Stadt auf eigene Faust durchstreifen, zeigt sich der Alltag im Hier und Jetzt als friedliches Nebeneinander. Genaueres über die bestehenden Probleme er-fahren wir von unserem Stadtführer und einer Mitarbeiterin der Jerusalem Foundation. Die Stiftung agiert als Vermittlerin zwischen Juden-tum, Christentum und Islam. Beim Gespräch mit dem Journalisten und Buchautor Gil Yaron erfahren wir mehr zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen in der Region. Er betont, dass wir von den Nahostkonflikten im Plural spre-chen müssen. Was diese Reise auszeichnete war das Zusam-mentreffen mit ganz unterschiedlichen Men-schen. Die Begegnung mit Leuten, die offen waren, ihre persönlichen Überzeugungen, wie auch ihre Zweifel mit uns zu teilen. So erfuhren wir die Region und ihre Geschichte wie es kein Text und kein Film hätte vermitteln können. Neben dem ein oder anderen Souvenir nehmen wir bedeutungsvolle Erfahrungen und zahllose Fragen mit zurück. Denn mit dem Wissen steigt bekanntlich auch das Wissen über das Nichtwis-sens. Ein weiteres wertvolles Mitbringsel sind diverse Geschichten, von denen ich an dieser Stelle einige mit euch teilen möchte.

Auch in diesem Sommer nahmen PH-Studierende an einer Reise nach

Yad Vashem / Jerusalem teil. Das Thema des Studienaufenthaltes lau-

tete “Erinnern, erforschen, vermitteln: der Holocaust”. Workshops an der International School for Holocaust

Studies boten eine grossartige Gele-genheit zum Austausch mit jüdischen

Didaktikerinnen und Didaktikern. Unvergesslich bleibt auch die Stadt

Jerusalem mit ihren unzähligen Erin-nerungsorten.

Text Julia Rietze

ISRAEL

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FREIHEIT ODER TODEinige Jahrzehnte vor unserer Zeitrechnung re-gierte am toten Meer König Herodes. Er leb-te in Furcht, denn er war der Handlanger der römischen Besatzungsmacht. Seine Angst vor äusseren Angriffen und die Vorausahnung von Verschwörungen im Kreise der eigenen Unter-tanen veranlassten ihn, eine stattliche Festung errichten zu lassen: Masada.Erst nach der Zeit des Grossen Herodes hatten einige jüdische Stämme endgültig genug von ihren römischen Besatzern. Sie eroberten Ma-sada und liessen sich in der Festung nieder. Die Römer waren nicht einverstanden, aber Masada war eine sehr gute Festung. Erst nachdem die Römer eine gigantische Rampe aus Erde und Steinen gebaut hatten, gelang es ihnen einzu-dringen. Im Inneren der Festung erwartete sie ein fürchterliches Blutbad. Denn der jüdische Herrscher Ben Ja’ir hatte angeordnet, „lieber in einem Zustand der Freiheit zu sterben als zu Sklaven der Römer zu werden“. Doch woher weiss man heute davon, wenn seine Untertanen der Anordnung folgten und noch vor dem Eintreffen der Römer in den Tod

gingen? Wahrscheinlich gab es Überlebende, die dem Geschichtsschreiber Flavius Josephus Bericht erstatteten. Diese müssen ein sehr gutes Gedächtnis gehabt haben, denn Josephus hinterliess der Nachwelt den genauen Wortlaut von Ben Ja’irs heroischer Rede.

Die Studentinnen und Studenten in der Masada

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An: ZHE Hochschuldidaktik, LAA M040.02

Anmeldung für „Sich auf Augenhöhe begegnen“

 

Name, Vorname: ___________________________________

Email: ___________________________________

Anmeldung an [email protected] oder

in den internen Briefkasten im LAA.

Was bedeutet „sich auf Augenhöhe begegnen?“

Beschreibung: Alle Studierenden und Dozierenden der PHZH sind eingeladen, in unkompliziertem Rahmen mit den letztjährigen Lehrpreistträgerinnen und -trägern und Studierendenvertretenden über gute Hochschullehre zu diskutieren.

⎯ Wie gelingt es, sich auf Augenhöhe zu begegnen? ⎯ Was bedeutet ein gelungener Praxisbezug? ⎯ Ist der Wunsch nach Praxisbezug und der Begegnung auf Augenhöhe

im Widerspruch?

Wann: Freitag, 1. November 2013, 12:00-13:00 Uhr

Wo: LAB E910

Für Verpflegung wird gesorgt.

Eine gemeinsame Veranstaltung des

VS Versammlung der Studierenden und des

ZHE Zentrums für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung

Im Jahr 1941 engagierte Adolf Althoff, der junge Direktor eines berühmten Zirkusses, eine Artistin. Irene Danner war sehr

begabt. Doch im nationalsozialistisch regierten Deutschland setzte Adolf Althoff sich und seine Familie mit Irenes Einstellung

grossen Risiken aus. Sie war Jüdin.

Irene Danner verliebte sich bald in einen anderen Artisten. Sie gebar noch während des Krieges ihre zwei Kinder, per Kaiser-

schnitt. Das Ehepaar Althoff hatte es fertig gebracht, die nötige medizinische Versorgung zu organisieren. Damit nicht genug:

Auch Irenes Mutter, Schwester und ihr desertierter „arischer“ Vater versteckten sich mittlerweile im Zirkus. Die geliebte

Grossmutter wurde deportiert. Wenn Gestapo-Beamte kamen und den Zirkus kontrollierten, lenkte man sie mit gutem Essen

und reichlich Cognac ab. All das nahmen die Athoffs ganz selbstverständlich auf sich.

Adolf und Maria Althoff werden in Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt. Sie tragen damit den Ehrentitel für nicht-

jüdische Personen, die unter nationalsozialistischer Herrschaft ihr Leben riskierten, um Juden vor der Ermordung zu retten.

RETTUNG IN EINEM ZIRKUS

An: ZHE Hochschuldidaktik, LAA M040.02

Anmeldung für „Sich auf Augenhöhe begegnen“

 

Name, Vorname: ___________________________________

Email: ___________________________________

Anmeldung an [email protected] oder

in den internen Briefkasten im LAA.

Was bedeutet „sich auf Augenhöhe begegnen?“

Beschreibung: Alle Studierenden und Dozierenden der PHZH sind eingeladen, in unkompliziertem Rahmen mit den letztjährigen Lehrpreistträgerinnen und -trägern und Studierendenvertretenden über gute Hochschullehre zu diskutieren.

⎯ Wie gelingt es, sich auf Augenhöhe zu begegnen? ⎯ Was bedeutet ein gelungener Praxisbezug? ⎯ Ist der Wunsch nach Praxisbezug und der Begegnung auf Augenhöhe

im Widerspruch?

Wann: Freitag, 1. November 2013, 12:00-13:00 Uhr

Wo: LAB E910

Für Verpflegung wird gesorgt.

Eine gemeinsame Veranstaltung des

VS Versammlung der Studierenden und des

ZHE Zentrums für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung

E058 „Stubä“

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Am 4. September 2013 wartete ich mit zwei Studienkolleginnen in Jerusalems Innenstadt auf ein Taxi. Ich war neugierig, um ehrlich zu

sein sogar ein wenig nervös. Man feiert schliesslich nicht jedes Jahr Rosh Hashanah..., zumindest ich nicht. Das jüdische Neujahrsfest

findet alle 11 bis 12 Monate, im September oder Oktober statt. Es erinnert an den Tag, an dem Gott begann die Welt zu erschaffen. Ich

trug einen langen Rock, der sich eindeutig nicht nach meinem eigenen anfühlte. Damit er nicht herunterrutschte, musste ich ihn mit

einem Haargummi an der Taille enger binden. Da wir zum Gottesdienst in einer Synagoge eingeladen waren, wurde mir geraten einen

langen Rock zu tragen. Ich besitze keine langen Röcke.

Der Raum erinnerte an eine Mehrzweckhalle. Es gab keine geschlechtergetrennte Sitzordnung, heute hielten eine Frau und ein Mann

NEUJAHR IM SEPTEMBER

den Gottesdienst gemeinsam ab. Es wurde viel gesungen. Ich ge-

noss den Klang, während sich unsere Gastgeberin alle Mühe gab,

in einem Gesangsbuch mit den englischen Übersetzungen der

hebräischen Texte die richtigen Stellen für mich herauszusuchen.

Die Türen standen offen, Menschen kamen und gingen. „Hier ist

alles etwas anders, wir sind in einer Reformsynagoge“, erklärte

Dina. Als die ersten drei Sterne am Himmel standen, begann das

Jahr 5774.

Vor dem Abendessen sprach Dinas Tochter Tamara den Kiddush,

einen Segensspruch über einem Becher Wein, um den Feiertag

einzuleiten. Wir tauchten Apfelstücke in Honig, weil das neue

Jahr schön süss werden soll. Nach langen Gesprächen und gutem

An: ZHE Hochschuldidaktik, LAA M040.02

Anmeldung für „Sich auf Augenhöhe begegnen“

 

Name, Vorname: ___________________________________

Email: ___________________________________

Anmeldung an [email protected] oder

in den internen Briefkasten im LAA.

Was bedeutet „sich auf Augenhöhe begegnen?“

Beschreibung: Alle Studierenden und Dozierenden der PHZH sind eingeladen, in unkompliziertem Rahmen mit den letztjährigen Lehrpreistträgerinnen und -trägern und Studierendenvertretenden über gute Hochschullehre zu diskutieren.

⎯ Wie gelingt es, sich auf Augenhöhe zu begegnen? ⎯ Was bedeutet ein gelungener Praxisbezug? ⎯ Ist der Wunsch nach Praxisbezug und der Begegnung auf Augenhöhe

im Widerspruch?

Wann: Freitag, 1. November 2013, 12:00-13:00 Uhr

Wo: LAB E910

Für Verpflegung wird gesorgt.

Eine gemeinsame Veranstaltung des

VS Versammlung der Studierenden und des

ZHE Zentrums für Hochschuldidaktik und Erwachsenenbildung

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Bootcamper - Outdoor-Fitness

An einem Sommerabend auf dem Lindenhof (Stadt Zürich) treffe ich Micha und nehme zum ersten Mal an seinem Bootcamp-Training teil. Wir sind zehn Teilnehmende, darunter sechs Frauen und vier Männer. Eine gute Möglich-keit, neue Bekanntschaften zu schliessen. Nach dem Einwärmen geht’s los. Wir joggen durch die Schlüsselgasse, Augustinergasse, am Schan-zengraben entlang und machen einen ersten Halt im Alten Botanischen Garten. Hier steigt das Tempo. Wir sprinten durch den Garten und besammeln uns in einem kleinen Park. Der Sprint kostet viel Energie, da der schöne Weg eine starke Steigung hat und wir unter Anwei-sung von Micha ein kurzes Laufrennen machen. Oben angekommen beginnen wir Kraftübun-gen für die Schultern, die Beine und für den Bauch. Personal Trainer Micha zeigt sie uns vor, prüft und korrigiert inkorrekte Haltungen oder Wiederholungen. Er schaut genau hin und ich habe keine Chance bei den Wiederholungen zu mogeln. Bei allen läuft der Schweiss von der Stirn. Nach diesen Übungen laufen wir in ei-nem schnellen Tempo weiter und befinden uns jetzt bei der nächsten Station: Schulhaus Schan-zengraben. Auf dem roten Sportplatz und an den Klettergeräten und anderen Spielgeräten erklärt uns Micha die nächsten Trainingseinhei-ten und zeigt sie uns ganz elegant vor. Wir bie-ten unsere ganze Kraft auf um die Übungen zu vollziehen und werden von Micha bis an unser Limit gepusht. Nach mehreren vielfältigen und kreativen Übungssequenzen laufen wir im Cool Down - Tempo wieder zurück zum Lindenhof. Dort angekommen dehnen wir unseren Körper aus und machen die nächsten Daten ab. Die gan-ze Administration läuft über die Webseite www.bootcamper.ch ab. Man kann dort sein eigenes

Micha Demsar ist seit drei JahrenPrimarlehrer und Personal- sowie

Group Fitness Trainer. Als Teilnehmer seiner vielseitigen und intensiven

Sportprogrammen erfuhr ich mehr über seine beruflichen Ambitionen.

Text Hüseyin Ucmak

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PRIMARLEHRER & PERSONAL TRAINERPROFESSIONELLE HOBBYS

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Profil erstellen und aus diversen Gebieten im und auch ausserhalb des Kantons Zürichs die jeweiligen Fitnessinstruktoren frei auswählen. Bootcamper.ch bietet die Chance vielfältige und individuell zugeschnittene Trainings zu erleben und schafft eine originelle Alternative zum sti-ckigen und langweiligen Fitnessstudio. Micha besitzt eine reiche Methodenvielfalt. Dafür hat er auch Weiterbildungen als Personal Trainer in den USA und in der Schweiz absolviert. Die je-weiligen Trainingsreize für alle Teilnehmer sind stark und intensiv, weil die Trainingsprogram-me individuell gestaltet werden.

Personal Fitness Trainer imnextlevel Gym

Neben dem Outdoor-Fitness Angebot ist Micha bei nextlevel Gym Personal Fitness Trainer. Ich besuchte ihn auch an diesem Arbeitsplatz und war beeindruckt über die luxuriöse Einrich-tung. Statt einer Kabinendusche gibt es z.B. ein Whirlpool und zwei gemütliche Loungeecken für die Kunden. Glasige Treppen, Buddha-Sta-tuen, funktionelle Trainingsgeräte für alle mög-lichen Trainingswünsche und Kunden. Man kann nur mit einem eigenen Schlüssel den Lift bedienen um ins Studio zu gelangen. Die Loun-ge auf dem Dach ist faszinierend. Die Musik kann man über eine Applikation auf dem iPhone steuern. Dieser Trainingsort schafft ein diskre-tes Training und hat nur gut betuchte Mitglieder und Mitgliederinnen.

Group Fitness Trainer im ASVZ

Micha leitet auch in der ASVZ Polyterrasse so-wie im Irchel die Muscle Pump-Stunden. Vor ein paar Wochen nahm ich an einer Stunde teil. Die Nachfrage bei den Studierenden ist sehr

gross. Als ich beim letzten Training im Gym-nastikraum ankam, standen über dreissig Leute schon im Eingang und es wurden immer mehr. Beim Beginn des Trainings drängen sich alle in den Raum und schnappen sich Matten und Ge-wichte. Damit man einen Platz ergattern kann, sollte man früh dort sein. Die vielen Variatio-nen und Übungen haben mich beeindruckt. Ich schwitzte beim Training sehr und spürte den Druck nicht aufzugeben, weil viele Frauen im Raum waren.

Zeit effizient einteilen

Auf die Frage, wie er denn so alles mana-gen kann und was ihn so antreibt, antwortete Micha: „Es braucht eine frühzeitige, genaue Planung und effiziente Einteilung der ver-fügbaren Zeit.“ Neben dem Sport und dem Unterrichten absolviert Micha zusätzlich ein Fernstudium als Functional Fitness Trainer an der Sportlerei-Akademie in Deutschland und eine Teilmaster Ausbildung (CAS) in Deutsch als Zweitsprache an der PH Zürich. Ihm wur-de von kompetenter Seite auch schon angebo-ten, seine Tätigkeit als Personal Fitness Trainer heraufzuschrauben, also auf die Tätigkeit als Primarlehrer zu verzichten. Dies hat er jedoch abgelehnt. Für ihn kommt das Unterrichten an

erster Stelle, obwohl er leidenschaftlich Sport treibt und Sportler und Sportlerinnen trainiert. Als er in den Jugendjahren Fussball und Uniho-ckey spielte sowie Unihockey-Trainer bei GC Zürich war, realisierte er, dass er später Leh-rer werden wollte. Ihm gefällt es sehr, wenn er seinen SchülerInnen vieles für die Schule und das Leben mitgeben und beibringen kann und die Kinder Woche für Woche Fortschritte in der Schule zeigen. Die aufwendigen Planungen und Vorbereitungen für den Unterricht unternimmt er aufgrund der vielen Tätigkeiten hauptsäch-lich in den Schulferien und verlässt während der Schulzeit das Schulhaus jeweils erst, wenn die morgigen Lektionen feingeplant sind. Er schafft es seinen Verpflichtungen nachzukom-men und hat bis jetzt noch nie etwas verpasst. Micha sieht seine Beschäftigungen nicht als ein Muss, sondern eher als „zeitliche Investition oder professionelles Hobby“, wie er es nennt. Schon als Kind verspürte er einen überdurch-schnittlichen Bewegungsdrang.Nach einem halbstündigen Gespräch muss er weiter zu seinem nächsten Termin.Mit dem Velo natürlich.

„Die Schule und die Kinder haben Priorität“

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STUDIEREN IN TEXASAnstatt mein 5. Semester an der PH zu verbringen, beschloss ich an einem Austauschprogramm teilzunehmen.

Es verschlug mich an die TCU in Fort Worth Texas, wo ich nun seit ca. 7 Wochen studiere.

Der CampusDer Campus der TCU (Texas Christan Uni-versity) ist etwas grösser als ein Quadratki-lometer und hat ca. 8800 Studierende. Es handelt sich um eine Privatuni, bei der alles schön herausgeputzt und bewässert ist. Falls es einem langweilg wird, gibt es jens-te Studentenverbindungen, von Kunstge-schichte zu Wakeboard und Gameclub, bei denen man sich anschliessen kann. Zudem hat es ein riesiges Sportgebäude mit Fitness-geräten, Basketballhalle, Swimmingpool, und Kletterwand.

The Horned FrogDas Masskotchen der TCU ist der gehörnte Frosch. Bei allen wichtigen Events ist er dabei. Der Slogan für die Footballseason: „Fear the Frogs!“

The Frog FountainDer grosse Stolz der TCU ist praktisch auf jedem Foto zu sehen. Hier sollte nicht um 1 Uhr morgens nackt gebadet werden. Dies wurde gleich zu beginn klar gestellt, da sie schlechte Erfahrungen mit anderen Aus-tauschstudenten machten.

Text und Fotos Rebekka Bischof

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15Eins zwei PolizeiDie TCU hat ihre eigene Polizei, welche in Golfwagen herum düst. Angst braucht man also keine zu haben. Der Campus ist zusätzlich übersät mit Notfallsäulen, wel-che in der Nacht blau leuchten.Für die Studentinnen wird zwischen 8 Uhr abend und 1 Uhr morgens auf dem Campus ein Eskortservice angeboten, damit man nicht alleine heimgehen muss.

Go frogs!Sport ist wichtig. Beim Football, Baseball, Basketball und Volleyball gehört die TCU zu den Top Colleges. Dies sind jedoch nicht die einzigen Spotarten, welche praktiziert wer-den.Die TCU hat unter anderem ein Quidditch-team (oh ja, wie be Harry Potter, nur ohne fliegen, jedoch mit Besen lohnt sich auf you-tube anzuschauen). Zu den Spielen wird violett getragen, da dies die Farbe der TCU ist. Trägt man auch an ei-nem Freitag violett, so gibt dies in einigen Geschäften und Restaurants um den Campus 50% off. Footballgames, welche im TCU-eigenen Sta-dion stattfinden, sind gratis für Studierende. Wichtig ist genügend früh dort zu sein,um nicht die Cheerleader oder die Bandzu verpassen.

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Seit einem halben Jahr ist Rudolf Isler Präsident der Hochschulversammlung (HSV). Er kennt den Lehrberuf von der Pike auf: Seine berufli-che Laufbahn begann er als Sekundarlehrer und wechselte später in die Lehreraus- und weiter-bildung. Auch die PH Zürich kennt er in- und auswendig, war er doch in der Weiterbildung tätig, betreute Forschungs- und Entwicklungs-projekte, und ist Dozent in der Ausbildung.Das Gespräch führte Vera Honegger, Kommu-nikation PH Zürich.

Warum hast du dich für das Amt des HSV-Präsidenten interessiert?Ich bin ganz grundsätzlich der Auffassung, dass Demokratie eine gewaltige Errungenschaft ist. Und dass Demokratie, also Mitsprache und Mitwirkung, nicht nur unser politisches Leben bestimmen sollte, sondern auch das Leben hier an der PH Zürich. Ich arbeite schon lange mit in der HSV und setze ich mich für eine demokra-tische Kultur ein. Als die Nachfolge von Mar-lis Stopper zur Diskussion stand, war für mich schnell klar, mich für das Präsidium HSV zur Verfügung zu stellen. Der Zeitpunkt stimmte ebenfalls, bin ich doch in einem Alter, in dem mir meine Karriere für ein solches Amt nicht mehr in die Quere kommt. Ich kann mit voller Kraft die Anliegen der Angehörigen der PH Zü-rich vertreten.

«Die Türen des HSV stehen für Anliegen der Studierenden weit offen.»

Dazu gehören ja auch die Studieren-den. In welchen Situationen bist du An-sprechperson für sie?In allen Situationen und in allen Belangen, seien das Fragen zum Studium, zum Campus, zur Ad-ministration. Ich bin Ansprechperson für alles,

Text und Foto Vera Honegger

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was eine Mehrheit der Studierenden beschäf-tigt. An dieser Stelle möchte ich betonen: Die Türen der HSV sind für Anliegen der Studie-renden weit offen. Ich kann sie nur aufrufen, dieses Angebot zu nutzen.

Und wie gelangen die Studierenden an die HSV?Am besten wenden sie sich an die sieben Vertre-ter der Studierenden in der HSV. Diese nehmen die Anfragen, Anliegen oder Probleme auf und im HSV-Vorstand diskutieren wir gemeinsam darüber und bestimmen das weitere Vorgehen.

Hast du konkrete Beispiele von Anlie-gen?Da gibt es gleich zwei: Ein Beispiel ist diese Sache mit den komplizierten Prüfungsanmel-dungen. In diesem Fall wäre ich die richtige Ansprechperson gewesen. Ich hätte dieses Pro-blem mit den zuständigen Personen diskutiert und mich für einen einfacheren administrativen Ablauf eingesetzt. Ein zweites Beispiel ist das Bedürfnis vieler Studierender, hier im Cam-pus einen Raum zur Verfügung zu haben, den sie selbst gestalten und verwalten können. In diesem Falle lief das optimal: Die Studierenden traten an mich heran und legten ein ausgear-beitetes Konzept vor. Zusammen entwickelten wir ein Vorgehen, wie wir dieses Anliegen am besten vorantreiben könnten. Ich führte dann erste Gespräche mit Roger Meier, Verwaltungs-direktor, und Rolf Hirschbühl, Leiter Facility Management. In der Zwischenzeit haben wir einen schönen, grossen Raum gefunden, der den Studierenden gefällt und ihren Bedürfnis-sen entspricht.

Wie kannst du den VS im Besonderen unterstützen?Vor allem in Vorgehensfragen: Wie geht man

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richtig vor, mit welchen Personen nimmt man Kontakt auf und mit wem führt man Gespräche. Ich bin auch gerne bereit, an diesen Gesprächen teilzunehmen und durch meine Präsenz weitere Unterstützung zu bieten.

Was läuft gut hier an der PH Zürich?Die Rückmeldungen der Studierenden nach Abschluss ihres Studiums sind vielfach sehr po-sitiv. Das lässt darauf schliessen, dass eine ganze Menge richtig läuft in der Ausbildung. Und es gibt viele Dozierende, die – so die Studieren-den – einen sehr interesssanten Unterricht er-teilen, von dem sie viel profitieren können.

Was ist verbesserungswürdig und wie willst du das verbessern?Eine Hochschule, wie die unsrige, steht per-manent in einem Entwicklungsprozess. Es gibt und wird immer Dinge geben, die verbesse-rungswürdig sind, wie etwa administrative Abläufe. Und da können wir innert nützlicher Frist etwas bewirken. Anders sieht es aus, wenn wir an der Lehrerbildung grundsätzlich etwas verändern wollten. Da reden eine ganze Menge Personen mit und wenn wir von der HSV die Anliegen der Studierenden vertreten, sind wir nur ein Player unter vielen. Grössere Verände-rungen brauchen Zeit und bis die Resultate da sind, sind viele Studierende schon im Beruf.

Was für ein Bild hast du von den Studie-renden?Ich habe da ein sehr klares Bild: es sind sehr in-teressierte und offene junge Menschen. Sie sind bei jedem Thema bereit, mitzudiskutieren, auch wenn es nicht in direktem Zusammenhang mit Schule und Lehrberuf steht. Was ich manchmal etwas beklage ist die Haltung einiger Studieren-der, die abwarten, was die PH für sie tun kann und die sich eher selten fragen, wie sie selbst für ihr Studium Verantwortung übernehmen können.

Zum Abschluss noch zwei persönliche Fragen: Was ist dein Lieblingsessen?Rigatoni all’amatriciana.

Wohin fährst du am liebsten in die Feri-en?Nach New York!

Rudolf Isler, Präsident der Hochschulversammlung (HSV)

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Ich stehe am Bahngleis. In weiter Ferne erbli-cke ich die Lichter des herannahenden Schnell-zuges. Die Lichter kommen rasch auf mich zu. Der Zug ebenfalls. Weit und breit ist niemand zu sehen. Ich bin alleine, ja, fühle mich alleine. Ganz alleine. Sehe keinen Sinn mehr in meinem Leben, scheine keine Kraft für einen Neustart zu haben. Noch ein paar Sekunden, dann wird der Zug hier sein und mich von meinem Leiden erlösen. „Springe ich oder springe ich nicht?“, frage ich mich leise. „Und wenn ich nicht sprin-ge, lohnt sich ein Neustart?“ Vor 15 Jahren habe ich mir diese Fragen gestellt und mich (offen-sichtlich) dazu entschieden, wieder neu zu star-ten.„Neuer Tag, neues Glück!“ Wie viele Male sa-gen wir uns das im Monat, im Jahr, in unserem Leben? Ich hoffe, jede Leserin und jeder Leser kann diese Frage mindestens einmal für sich mit „Ja“ beantworten, denn ein Neustart lohnt sich. Immer. Auch wenn es herausfordernd, ja zuwei-len auch schmerzvoll sein kann, neue Ufer zu betreten.

Darum wagen viele den Sprung ins kalte Was-ser nicht oder nur nach sehr langem Zögern. Doch was genau ist eigentlich daran so attrak-tiv, in einer verworrenen Situation auszuharren, die sich garantiert nicht von selbst lösen wird? Eine andere Variante ist auch, (sich) einfach auf-zugeben und den „inneren“ Tod zu sterben, sich den äusseren Umständen zu ergeben und die nächsten 30, 40 oder mehr Jahre vor sich hin zu vegetieren. Lässt diese Aussicht dein Herz hö-her schlagen? Hoffentlich nicht! Wir alle stehen früher oder später an einer Wegkreuzung, fin-den uns in einem Sturm des Lebens wieder, der unser Boot zu kentern droht und uns Angst vor dem Ertrinken einflösst, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht. Das kann eine unglückliche Liebe sein, eine Trennung, eine Scheidung, der Tod eines geliebten Menschen, ein Jobverlust,

NEUSTART

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ein unfreiwilliger Umzug, eine lebensbedroh-liche Krankheit, ein (Rechts-)Streit, ein Unfall - um hier nur einige mögliche Lebenskatastro-phen zu nennen.

Warum aber lohnt es sich, das Leben stets aufs Neue anzupacken? Was treibt uns an, wieder und wieder unser Bestes zu geben – wenn über-haupt? Lohnt sich ein Neustart wirklich?

Jeder Mensch hat eine neue Chance verdient. Am besten gewähren wir uns diese selbst. Mit-gefühl mit uns selbst ist wichtig. Lebenswich-tig. Es nützt nichts, wenn wir uns in eine schier ausweglose Situation manövriert haben – und wenn wir ganz, ganz ehrlich mit uns selbst sind, sind wir auch immer mitschuldig - und uns dann auch noch tagtäglich vorwerfen, wie dumm, schlecht, unvernünftig oder naiv wir da waren. Wir geben jeden Tag unser Bestes, wozu wir eben gerade imstande sind in diesem Au-genblick. Und das ist gut genug. Nur wenn wir nicht wieder aufstehen nach einer Niederlage, dürfen wir uns etwas vorwerfen. Niederlagen sind im Leben an der Tagesordnung. Und zwar bei allen Leuten. Mehrmals. Am Ende unseres Lebens ist auch nicht wirklich wichtig, wie vie-le Male wir umgefallen sind. Wichtig ist, dass wir einmal mehr aufgestanden sind, als wir umgefallen sind. Das genügt, um in der Stun-de unseres Todes auf ein erfolgreiches Lebens zurückblicken zu können. Wer lebt - und zwar richtig lebt – geht Risiken ein, wagt Neues, traut sich etwas zu, auch wenn die Angst, sich lächerlich zu machen oder zu versagen, immer irgendwo mitschwingt. Das ist natürlich und ganz normal. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Nur diejenigen, die über ihren eigenen Schatten springen, werden hier auch den Erfolg ernten können: Eine attraktive Frau oder einen attraktiven Mann auf ein Date ansprechen, eine Beziehung beenden, eine Bewerbung für ei-

Kolumne

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Text Claudine BirbaumFoto Alain Strebel

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nen tollen Job abschicken, den wir uns kaum zutrauen, in eine fremde Stadt ziehen, sich im Fitnesscenter anmelden, eine seriöse Diät star-ten… Die Hürden zu einem besseren Leben sind mannigfaltig und für jeden von uns anders zu definieren.

„No risk, no fun“ ist mein stetes Lebensmot-to. Funktioniert das? Natürlich nicht immer. Mehrmals habe ich dabei auch bereits Schiff-bruch erlitten. Meinen Selbstmordversuch habe ich vor 15 Jahren zum Glück dann doch nicht realisiert. In diesem Moment, in dem mein Le-ben auf Messers Schneide stand, wurde mir ur-plötzlich klar: Das Leben ist lebenswert. Heute. Morgen. Immer. Egal, wie aussichtslos die Si-tuation gerade scheint, wie gross die Baustelle auch aussehen mag. Es gibt immer etwas Posi-tives in unserem Leben, für das es sich zu leben und zu kämpfen lohnt. Immer. Manchmal muss man ein bisschen länger suchen, aber spontan sollten uns allen doch mindestens zehn Dinge in den Sinn kommen, für die wir dankbar sind in unserem Leben, wie z.B. unsere Gesundheit, ein Dach über dem Kopf zu haben, einen vol-len Magen oder zumindest einen vollen Kühl-schrank zu besitzen, auf ein intaktes, soziales Umfeld zählen zu können, einen erfüllenden Job, ein Studium, die Sicherheit, sich frei in einem sicheren und stabilen Land bewegen zu können, unsere Intelligenz, ein paar erfüllende Hobbies, mehr als ein Paar Schuhe im Schrank (von Kleidern ganz zu schweigen)… die Auf-zählung ist endlos. Dies ist eine gute Basis für einen Neustart.

Und auch wenn wir einmal alles Hab und Gut in unserem Leben verlieren sollten, es bleiben uns immer zwei Dinge erhalten: Das, was wir in unserem Kopf haben und das, was wir in unse-rem Herzen tragen. Und solltest du, liebe Lese-rin, lieber Leser, doch auch einmal in Schieflage

geraten und dein Leben in Frage stellen, dann hängst du dir am besten den folgenden Spruch an den Kühlschrank, bevor du aufgibst: „Stick to the fight when you are hardest hit. It’s when things seem worst, that you must not quit!“Denn genau da trennt sich der Spreu vom Wei-zen…

Liebe Leserin, Lieber LeserWie hat Dir die Kolumne gefallen? Könntest Du Dir vorstellen auch einen Text für die RePHlex zu verfassen?Das RePHlex Team sucht deine Gedanken!Die Studentenzeitung wird immer älter und mit ihr auch ihre Mitglieder. Irgendwann haben auch wir ausstudiert. Wir suchen frische und unverbrauchte Köpfe welche mit und für uns schreiben....und keine Angst, die zeitliche Belastung ver-trägt sich mit dem PH Alltag!Wir freuen uns auf [email protected]

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Fünf Pärchen haben sich je in einer anderen Schweizer Stadt an je einem bestimmten Ereignis oder Ort (Disco, Konzert, Kunstmuse-um, Strassencafé, Bar) kennen gelernt:

Daniela lernte ihren Mann beim Tanzen in einer Disco kennen; das war aber nicht in Basel.

Beat war vor einigen Jahren in Zug und traf dort eine sympathische Frau, die er nun letzte Woche zum Traualtar führte.

Petra und Balz sassen in einem Strassencafé und genossen - zufäl-ligerweise - das gleiche Eis.

Zum ersten Mal traf Sabine ihren zukünftigen Ehemann in Zürich.

Karl lernte seine Frau in einer Konzertpause kennen, und beide schwärmten von der eben gehörten Musik.

Stefan, dessen Frau nicht Gisela ist, und Sandro lernten ihre Frau-en je in einer Stadt mit gleichem Anfangsbuchstaben kennen.

Yvonne war noch nie im Kunstmuseum Bern.

Wer ist mit wem zusammen und bei welchem Ereignis/Ort und in welcher Stadt haben sich die Pärchen kennengelernt?

RÄTSEL

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Ein Forschungsreisender will einen Sechs-Tage-Marsch durch eine Sand-wüste machen. Wie viele Lastenträger benötigt er, wenn sowohl er als auch jeder Träger nur vier Tagesrationen Nahrung und Wasser tragen können?

Lösungen auf S. 6

Matherätsel

Ein Lehrer führt mit seiner Schulklasse ein mathematisches

Experiment durch. Er stellt die Klasse auf einer quadratischen

Fläche von 49m2 auf dem Pausenplatz auf. Diese Formation

bewegt sich nun auf einer geraden Linie mit kontinuierlicher

Geschwindigkeit Richtung Turnhalle.

Der Lehrer startet gleichzeitig mittig hinter der Klasse und

„umrundet“ die Schülerformation mit erhöhter Geschwindigkeit.

Würde die Formation stehen bleiben, entspräche die Strecke

der Umrundung exakt dem Umfang des Quadrates. Da diese

aber in Bewegung ist, verändert sich auch die Wegstrecke, die

der Lehrer zurücklegen muss.

Quizfrage:Welche Wegstrecke hat der Lehrer zurückgelegt, wenn sich die

Schülerformation beim Vollenden einer Runde genau 7 Meter

vorwärts bewegt hat?Dies ist ein Preisrätsel! Sende deine Lösung an [email protected]

Gewinner Ausgabe 8:Luca Alfarè

Wir gratulieren!