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1 5/14 report DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN Liebe Leserinnen und Leser, der vorliegende gesis report ist geprägt von der Vielzahl neuer Publikationen, die vorgestellt werden. Zu nennen ist vor allem die Ratgeberbroschüre „Auffin- den-Zitieren-Dokumentieren“, die verlässliche Antworten auf zahlreichen Fragen gibt, die sich im Umgang mit Forschungs- daten ergeben. Die Broschüre ist - neben der üblichen gedruck- ten Erscheinungsform - auch im Internet abrufbar und bietet dort die Möglichkeit, Anregungen zur Weiterentwicklung zu geben. Die Autoren hoffen dabei auf regen Zuspruch aus der Community und auf wertvolle Hinweise! Darüber hinaus bietet die aktuelle Ausgabe wie immer interessante Rückblicke auf Veranstaltungen, Hinweise auf neue Dienstlei- stungen, wertvolle Veranstal- tungstipps und Neuigkeiten aus der bunten Welt von GESIS. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Das Redaktionsteam Editorial Ratgeberbroschüre „Auffinden-Zitieren-Dokumentieren“ für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erschienen Neues von GESIS Seite 1 - 9 Daten & Projekte Seite 9 GESIS – Leibniz-Institut für Sozi- alwissenschaften, ZBW – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft und der Rat für Sozial- und Wirtschafts- daten (RatSWD) haben erstmalig eine Broschüre für Forschende ver- öffentlicht. Mit besonderem Augen- merk auf den Forschungsnachwuchs finden sich darin grundlegende Informationen zum Finden, Doku- mentieren und Archivieren quantita- tiver Forschungsdaten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Wie finde ich relevante Forschungs- daten? Wie zitiere ich Forschungs- daten von anderen Wissenschaftler- innen bzw. Wissenschaftlern richtig? Was muss ich beachten, wenn ich meine Forschungsdaten archivieren und mit anderen Forschenden teilen möchte? Oft herrscht Unsicherheit unter For- schenden, Studierenden und Daten- nutzenden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, wenn es um den Umgang mit Forschungs- daten geht. Daher entstand bei der Diskussion eines Expertenpanels, das auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik 2013 in Düsseldorf zusammenkam, die Forderung eines Wegweisers für das Forschungs- datenmanagement zugeschnitten auf die Wirtschafts- und Sozialwis- senschaften. Nicht zuletzt soll damit auch ein Schritt zu einem Standard für das Dokumentieren von sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Daten gemacht werden wie er in den Naturwissenschaften in Form von „Laborbüchern“ seit Langem üblich ist. Durch das systematische Zitieren von Datenquellen wird nicht nur die damit verbundene Arbeit in angemessener Weise akademisch gewürdigt. Dank besserer Replizier- barkeit von Forschungsergebnissen ist auch ein rascherer wissenschaft- licher Fortschritt zu erwarten. Pünktlich zur diesjährigen Jahres- tagung des Vereins für Socialpolitik ist eine erste Version dieses Ratgebers in die Tat umgesetzt. Der Wegweiser „Auffinden-Zitieren-Dokumentieren – Forschungsdaten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften“ adressiert praxisnah drei konkrete Themenbereiche: Veranstaltungen Seite 9-11 Publikationen Seite 11-13 Personalia Seite 14-15 Was sind wichtige Quellen für das Auffinden wissenschaftlich relevanter Forschungsdaten? Wie können in einer wissenschaft- lichen Arbeit genutzte Forschungs- daten korrekt zitiert werden? Welche Aspekte gibt es zu be- denken, wenn selbst erhobene Forschungsdaten dokumentiert und für Replikationen und weitere Forschung bereitgestellt werden sollen? Diese Kapitel wurden von For- schungsdatenspezialistinnen und -spezialisten der drei beteiligten Institutionen erstellt, die dabei durch Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker aus den Sozial- und Wirt- schaftswissenschaften unterstützt wurden. Die Broschüre ist in gedruckter Form über die beteiligten Institutionen zu beziehen als auch über das Internet unter der Adresse: www.auffinden- zitieren-dokumentieren.de für die Allgemeinheit kostenfrei verfügbar. Die Internetseite enthält auch einen Blog, der es Forschenden insbesondere ermöglicht, aus der Praxis An- regungen für die Weiterentwicklung des Wegweisers zu geben. Zum Wegweiser „Auffinden-Zitieren- Dokumentieren“

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DER AKTUELLE INFORMATIONSDIENST FÜR DIE SOZIALWISSENSCHAFTEN

Liebe Leserinnen und Leser,

der vorliegende gesis report ist geprägt von der Vielzahl neuer Publikationen, die vorgestellt werden. Zu nennen ist vor allem die Ratgeberbroschüre „Auffin-den-Zitieren-Dokumentieren“, die verlässliche Antworten auf zahlreichen Fragen gibt, die sich im Umgang mit Forschungs-daten ergeben. Die Broschüre ist - neben der üblichen gedruck-ten Erscheinungsform - auch im Internet abrufbar und bietet dort die Möglichkeit, Anregungen zur Weiterentwicklung zu geben. Die Autoren hoffen dabei auf regen Zuspruch aus der Community und auf wertvolle Hinweise!

Darüber hinaus bietet die aktuelle Ausgabe wie immer interessante Rückblicke auf Veranstaltungen, Hinweise auf neue Dienstlei-stungen, wertvolle Veranstal-tungstipps und Neuigkeiten aus der bunten Welt von GESIS.

Viel Vergnügen bei der Lektüre wünschtDas Redaktionsteam

Editorial Ratgeberbroschüre „Auffinden-Zitieren-Dokumentieren“ für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erschienen

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Seite 1 - 9

Daten & Projekte

Seite 9

GESIS – Leibniz-Institut für Sozi-alwissenschaften, ZBW – Leibniz Informationszentrum Wirtschaft und der Rat für Sozial- und Wirtschafts-daten (RatSWD) haben erstmalig eine Broschüre für Forschende ver-öffentlicht. Mit besonderem Augen-merk auf den Forschungsnachwuchs finden sich darin grundlegende Informationen zum Finden, Doku-mentieren und Archivieren quantita-tiver Forschungsdaten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Wie finde ich relevante Forschungs-daten? Wie zitiere ich Forschungs-daten von anderen Wissenschaftler-innen bzw. Wissenschaftlern richtig? Was muss ich beachten, wenn ich meine Forschungsdaten archivieren und mit anderen Forschenden teilen möchte?

Oft herrscht Unsicherheit unter For-schenden, Studierenden und Daten-nutzenden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, wenn es um den Umgang mit Forschungs-daten geht. Daher entstand bei der Diskussion eines Expertenpanels, das

auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik 2013 in Düsseldorf zusammenkam, die Forderung eines Wegweisers für das Forschungs-datenmanagement zugeschnitten auf die Wirtschafts- und Sozialwis-senschaften.

Nicht zuletzt soll damit auch ein Schritt zu einem Standard für das Dokumentieren von sozial- und wirtschaftswissenschaftl ichen Daten gemacht werden wie er in den Naturwissenschaften in Form von „Laborbüchern“ seit Langem üblich ist. Durch das systematische Zitieren von Datenquellen wird nicht

nur die damit verbundene Arbeit in angemessener Weise akademisch gewürdigt. Dank besserer Replizier-barkeit von Forschungsergebnissen ist auch ein rascherer wissenschaft-licher Fortschritt zu erwarten.

Pünktlich zur diesjährigen Jahres-tagung des Vereins für Socialpolitik ist eine erste Version dieses Ratgebers in die Tat umgesetzt. Der Wegweiser „Auffinden-Zitieren-Dokumentieren – Forschungsdaten in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften“ adressiert praxisnah drei konkrete Themenbereiche:

Veranstaltungen

Seite 9-11

Publikationen

Seite 11-13

Personalia

Seite 14-15

• Was sind wichtige Quellen für das Auff inden wissenschaft l ich relevanter Forschungsdaten?

• Wie können in einer wissenschaft-lichen Arbeit genutzte Forschungs-daten korrekt zitiert werden?

• Welche Aspekte gibt es zu be-denken, wenn selbst erhobene Forschungsdaten dokumentiert und für Replikationen und weitere Forschung bereitgestellt werden sollen?

Diese Kapitel wurden von For-schungsdatenspezialistinnen und -spezialisten der drei beteiligten Institutionen erstellt, die dabei durch

Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker aus den Sozial- und Wirt-schaftswissenschaften unterstützt wurden.

Die Broschüre ist in gedruckter Form über die beteiligten Institutionen zu beziehen als auch über das Internet unter der Adresse: www.auffinden-zitieren-dokumentieren.de für die Allgemeinheit kostenfrei verfügbar.

Die Internetseite enthält auch einen Blog, der es Forschenden insbesondere ermöglicht, aus der Praxis An-regungen für die Weiterentwicklung des Wegweisers zu geben.

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Unter dem Motto “Reaping the Fruits” traf sich die Research-Data-Alliance-Community (RDA) zum vierten Mal seit seiner Gründung im März 2013. Das vierte Plenary Treffen wurde von DANS und seinen Kooperationspartnern im Amsterdamer De Meervaart Confe-rence Centre ausgerichtet.

Es war ein Treffen der Superlative: 510 Teilnehmende aus 39 Ländern, 17 Arbeitsgruppen mit 15 Treffen, 36 Interessengruppen mit 39 Tref-fen, 12 „Birds of feather“ und 16 co-located Veranstaltungen. Damit hält das Amsterdamer Treffen den bisherigen Rekord hinsichtlich Teilnahme und Interesse.

RDA Fourth Plenary Meeting: Reaping the Fruits -Vom Teilen und Nutzen von Forschungsdaten

Neues von GESIS

Die Konferenz wurde durch einige Reden von Mitgliedern der EU-Kommission eröffnet. Sowohl Robert Jan Smith (Director General DG Research) als auch Neelie Kroes (Vizepräsidentin der EU-Kommission) betonten, dass sich die Kommission von RDA erhoffe, Erkenntnisse zur wachsenden Bedeutung des Datasharings und der Datensicherung beizutragen, da Open Access für Forschungsdaten eine der Kernbotschaften von Horizon 2020 sei. Gerade die neue Generation der EU-Politikerinnen und –Politiker benötige den Input der Forschenden dringend.

Prof. Barend Mons von der Leiden University und Gründer von “fair

data” (FAIR- Findable, Accessible Interoperable and Re-usable, for both humans and computers) plädierte in seiner Rede für mehr Professionalität bei der Daten-publikation durch die Bereitstellung der entsprechenden Infrastruktur, für ein Anerkennungssystem für Forschungsdaten sowie für ein gutes Datenmanagement.

Prof. Christine Borgman von der University of California, Los Angeles (USA) hielt am zweiten Tag der Ver-anstaltung einen weiteren bemer-kenswerten Vortrag. Sie kritisierte einige grundlegende Annahmen in Bezug auf Forschungsdaten: Das Teilen von Daten sei nicht in allen Disziplinen allgemeine Praxis und solange die Forschenden keine Anerkennung dafür erhielten, werde es sich auch nicht entwi-ckeln. Publikationen seien nicht einfache “Behälter“ für Daten, sondern vielmehr Argumente, die durch Daten untermauert würden. Den bei Publikationen ausgereiften Herstellungsprozess (z.B. Angabe der Zitationen) gebe es für Datenpublikationen ihrer Meinung nach noch nicht. In ihrem 2015 erscheinenden Buch (Big Data, Little Data, No Data: Scholarship in the Networked World) sind weitere Ausführungen dazu zu erwarten.

Im Rahmen der Breakout-Sessions präsentierten jene Arbeitsgruppen erste Ergebnisse, die bereits seit 18 Monaten mit der Bearbeitung ihrer Themen beschäftigt sind: Data Foundation and Terminology, Practical Policy , PID Informa-tion Types, Data Rype Registries, Metadata Standards Directory. Die Arbeitsgruppe „Data Description Registry Interoperability“, an der GESIS beteiligt ist, traf sich, um die Ergebnisse der einzelnen Tasks zu diskutieren sowie das weitere Vor-gehen und die Präsentation auf der fünften RDA Plenary vorzubereiten.

Parallel zu den etablierten Arbeits-gruppen stieg, typisch für eine Bottom-up-Bewegung, die Anzahl neuer Interessengruppen und deren Vorläufer (Birds of feather). Zu nennen ist hier insbesondere die Interessengruppe (IG) „Data for Development“, die im Juni 2014

ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie wird von Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann, Dr. Malina Voicu (beide GESIS) und Paul De Guchteneire geleitet. Die IG ist aus der Erkennt-nis entstanden, dass Forschungs-daten, die in Entwicklungsländern erhoben werden, nur in unzurei-chendem Maße in der Profession bereitgestellt und geteilt werden.

Ziel der IG ist es, Antworten auf folgende Fragen zu finden: Wie lässt sich die Kultur des Data Sharings bei Datengebenden im Entwicklungsbereich verbessern, vor allem, wenn es um Forschungsdaten aus Konfliktgebieten oder Unter-suchungen zu vulnerablen Bevölke-rungsgruppen geht? Wie kann man durch Data Sharing vermeiden, dass besondere Bevölkerungsgruppen „übererforscht“ werden? Welche Möglichkeiten ergeben sich durch Data Sharing für die Prüfung und Verbesserung der Validität und Reliabilität der Daten? Wie lässt sich Data Sharing schon in der Projektplanung verankern? Die RDA bietet hier ein hervorragendes internationales und interdiszipli-näres Netzwerk, um sich auszutau-schen und neue Lösungswege zu finden.Mit einem Drittmittelantrag möchte die Gruppe „Data for Development“ ein Vorhaben

realisieren, das sich mit einem Thema im Entwicklungsbereich befasst. In drei Schritten soll das Thema bearbeitet werden: alle Daten finden und zusammenfassen, die in diesem Bereich relevant sind; Akquise der Daten; Definition der praktischen, methodischen und ethischen Probleme, die mit einer Verfügbarmachung der Daten verbunden sein könnten.

Um zu verhindern, dass überlap-pend Initiativen entstehen, waren 2500 registrierte RDA-Mitglieder aufgerufen, aus dem zwölfköpfigen Kandidatenkreis ein neues Technical Advisory Board zu wählen, das die Arbeit der Working und Interest Groups koordiniert. Aus den Wahlen gingen Francoise Genova (Centre de Donnees astronomiques de Stras-bourg), Carole Palmer (University of Washington), Andrew Treloar (Australian National Data Service) und Peter Wittenburg (Max-Planck-Gesellschaft) als Gewinner hervor.

Die fünfte RDA Plenary Session wird in San Diego (USA) vom 9.-11. März 2015 veranstaltet.

Weitere Informationen: • erste Ergebisse der

Working Groups• IG Data for DevelopmentProf. Dr. Ingvill Mochmann vor Ort

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Neues von GESIS

Das neue ZIS-Portal ist online - Zusammenstellung sozial-wissenschaftlicher Items und Skalen interaktiv nutzbarSeit September ist die neue Version der Zusammenstellung sozialwissen-schaftlicher Items und Skalen (ZIS) unter www.gesis.org/zis verfügbar. ZIS ist ein Open-Access-Publikations-system für sozialwissenschaftliche Erhebungsinstrumente und enthält über 200 Erhebungsinstrumente, z.B. Items zum Messen von Persön-lichkeit, politischen Einstellungen oder Gesundheit. Dokumentiert sind die Instrumente, deren Ent-wicklung, deren Gütekriterien und Informationen zum theoretischen Hintergrund. Die Nutzenden können kostenlos Instrumente suchen und abrufen. Die Autorinnen und Auto-ren können ihre Instrumente veröf-fentlichen und mit eigener DOI bei da|ra registrieren.

Die in ZIS publizierten Erhebungs-instrumente lassen sich auf alle Bereiche der sozialwissenschaft-lichen Umfrageforschung anwenden. Einige Instrumente wurden auch im ALLBUS, im European Social Survey oder im SOEP eingesetzt. Auch die bei GESIS entwickelten Kurzskalen wie das Big-Five-Inventoy (BFI-10) oder die Political Efficacy Kurzskala (PEKS) sind in ZIS publiziert. Jede Veröffentlichung enthält neben

dem Instrument selbst auch Infor-mationen zum theoretischen Hin-tergrund, zur Entwicklung und zu den Gütekriterien, sodass die Nut-zenden systematisch verschiedene Erhebungsinstrumente vergleichen und das Instrument finden können, das für ihre Forschung am besten geeignet ist. Auch als Autorin oder Autor lohnt sich eine Veröffentli-chung in ZIS. Jedes Instrument wird mit eigener DOI registriert und ist damit zitierfähig. Außerdem behalten die Autorinnen und Autoren die Urheber- und Nutzungsrechte an ihrem Instrument und können ihre Arbeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft etablieren.

ZIS wurde 1997 von Dr. Angelika Glöckner-Rist entwickelt, die es bis 2012 als Herausgeberin betreute. In den vergangenen 18 Monaten wurde die neue ZIS Version gemeinsam von den Abteilungen „Survey Design and Methodology (SDM)“ (Dr. Daniel Danner) und „Wissenstechnologien für Sozialwissenschaften (WTS)“ (Siegfried Schomisch, Dr. Claus-Peter Klas) entwickelt.

Zum Gelingen der neuen Version haben zudem viele GESIS-Mitarbei-terinnen und -Mitarbeiter aus ver-schiedenen Abteilungen beigetragen, u.a. Dr. Constanze Beierlein (SDM), Brigitte Hausstein (da|ra), Dagmar

Haas (SDM), Dr. Daniel Hienert (WTS), Dr. Dagmar Kern (WTS), Dr. Natalja Menold (SDM), Prof. Dr. Beatrice Rammstedt (SDM), Dr. Phillip Schaer (CSS) und Klaus Skeries (Verwaltung).Die publizierten Instrumente wurden gesichtet und aktualisiert, die Benut-zeroberfläche wurde grundlegend überarbeitet und benutzerfreund-licher gestaltet. ZIS ist ab sofort auch online verfügbar und kann per Computer, Laptop oder Tablet genutzt werden. Außerdem stehen alle Instrumente zum Download als PDF zur Verfügung.

Die Kombination aus technischem Know-how, einer klaren inhaltlichen Ausrichtung und einer hohen Benut-zerfreundlichkeit, die auch durch die abteilungsübergreifende Kooperation entstand, macht den Mehrwert des neuen ZIS aus.

Weitere Informationen zu ZIS

Burnout – Krankheit, Mythos, ZeitphänomenLeistungsdruck, persönliche Über-forderung, psychische Leiden bis hin zu physischen Krankheits- symptomen – die Aspekte der Pod iumsd i s ku s s i on , d i e am 28. September 2014 im Inforadio ausgestrahlt wurde, waren viel-fältig. In Zusammenarbeit mit der Leibniz-Gemeinschaft hatten sich auf Einladung des Inforadios vier Expertinnen und Experten zu einer Runde eingefunden, um über Burn-out als Chiffre für die moderne Lei-stungsgesellschaft zu debattieren.

Neben Dr. Thomas Kleinsorge vom Leibniz-Institut für Arbeits-forschung an der TU Dortmund, Alix Faßmann, der Autorin von „Arbeit ist nicht unser Leben“ sowie Patricia Lück vom AOK-Bundesverband, war auch Dr. Georgios Papastefanou aus dem Team „German Microdata Lab“ von GESIS an der Gesprächsrunde beteiligt.

Gemeinsam mit Moderator Harald Asel suchten sie nach Antworten auf Fragen wie: Was ist Burnout, wissenschaftlich betrachtet, was nicht? Was lässt sich messen, was an Modellen erkunden? Wo spricht der Begriff von der Überforderung des Einzelnen? Wo verweist er auf andere Krankheiten? Und wo ist er eine Metapher für die Krisen einer beschleunigten Leistungsgesell-schaft? Wie können wir vorbeugen? Müssen wir unser Verhalten ändern, unsere Einstellung oder die Bedin-gungen, unter denen wir leben und arbeiten? Und wo liegen die Hinder-nisse, wenn es nicht gelingt?

Die knapp einstündige Diskussion kann im Internet in voller Länge abgerufen werden.

Stream der Radiosendung

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Neues von GESIS

Unter starker GESIS-Beteiligung fand in diesem Jahr vom 8. bis zum 12. September in London die Digital Libraries Konferenz statt. Sie bildete erstmals die gemeinsame Konferenz aus der ACM/IEEE Joint Conference on Digital Libraries (JCDL) und der Theory and Practice of Digital Libra-ries (TPDL) und ist damit eine zen-trale forschungsgetriebene inter-nationale Fachtagung zu Fragen rund um digitale Bibliotheken. Ent-sprechend interdisziplinär war der Kreis der Teilnehmenden, der sich unter anderem aus Expertinnen und Experten sowohl der Informatik und Informationswissenschaft als auch der Digital Humanities zusammen-setzte und Themen wie Langzeitar-chivierung und Metadatenqualität ebenso behandelte wie Fragen zum Suchverhalten und Community-Management.

Den Auftakt machten Tanja Fried-rich und Dr. Andreas Oskar Kempf von GESIS, die in der ersten Session zum Thema inhaltliche Erschließung ein Kaskadenmodell zur Indexierung von Umfragedaten auf Studien-, Variablen- und Fragenebene vor-stellten. Im Demo- und Poster-Track präsentierte Andias Wira-Alam ein technisches Verfahren, das gemein-sam mit Dr. Andreas Oskar Kempf und Benjamin Zapilko entwickelt wurde, um Konzepte aus dem The-saurus für Sozialwissenschaften mit Wikipedia zu verlinken.

Peter Mutschke und Dr. Philipp Mayr stellten das “Interactive Information

Starke GESIS-Beteiligung auf der Digital Libraries Konferenz

Die GESIS-Delegation in London

Peter Mutschke und die Teilnehmenden am KMIR-Workshop

Retrieval Panel” (IIRpanel) vor. Das IIRpanel wurde erst Mitte Septem-ber 2014 gelauncht und soll eine Panelisten-Datenbank für Webstudien bereitstellen und mittelfristig die Forschung im Bereich Interactive IR befördern. (siehe dazu das Paper: Kern, D., Mutschke, P., & Mayr, P. (2014). Establishing an Online Access Panel for Interactive Information Retrieval Research; S. 12 in diesem report)

An den letzten beiden Konferenzta-gen fanden zahlreiche stärker anwen-dungsbezogene Workshops statt. Peter Mutschke initierte den Work-shop „Knowledge Maps and Infor-mation Retrieval” (KMIR) im Rahmen der COST-Action KNOWeSCAPE. Angesichts der zunehmenden Infor-mationsflut setzt sich die COST-Action das Ziel, ein europaweites Expertennetzwerk aus unterschied-lichen Disziplinen zu etablieren, um an Methoden für die Analyse, Modellierung und Visualisierung großer Wissensräume zu forschen und interaktive Wissenskarten („Knowledge Maps“) zu entwickeln. Diese Karten sollen es interdisziplinär

arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder auch politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, sich ein Bild über neue, komplexe Wissensräume zu verschaf-fen. Im Workshop trafen Expertinnen und Experten aus der Knowledge- Mapping-Community mit Informa-tion-Retrieval-Spezialisten zusam-men, um das Potential interaktiver Knowledge Maps für die Informa-tionssuche zu diskutieren. Auf eine Keynote von André Skupin (San Diego State University, USA) zu topogra-phischen Mapping-Ansätzen folgten zehn Präsentationen zu unterschied-lichen Fragen und Aspekten rund um die Integration von Knowledge Maps in Information-Retrieval-Prozesse.

Die Beiträge erscheinen im Novem-ber als Online-Proceedings. Ein Spe-cial Issue im International Journal on Digital Libraries (IJDL) zu diesem Thema ist geplant.

Dr. Philipp Mayr organisierte zudem einen Workshop des Netzwerks European Networked Knowledge Organization Systems (NKOS), der damit bereits zum 13. Mal statt-fand. Der Workshop behandelte vor allem Herausforderungen bei der Vernetzung unterschiedlicher Wissensorganisationssysteme und ihrer Visualisierung. Zeljko Carevic

und Dr. Philipp Mayr stellten einen Demonstrator zur Visualisierung von Beziehungen zwischen Deskrip-toren in Sowiport unter Verwen-dung von Pennant-Diagrammen vor (siehe dazu das Paper: Z. Carevic & P. Mayr (2014): Recommender Systems using Pennant Diagrams in Digital Libraries, S.12 in diesem report).

Aus dem Workshop ist inzwischen ein Call for Paper für ein Special Issue im International Journal on Digital Libraries (IJDL) hervorgegangen.

Abschließend stellte Katarina Boland im Rahmen eines weiteren DL-Workshop zum Thema “Linking and Contextualizing Publications and Datasets” ihre Arbeiten mit Dr. Brigitte Mathiak über die Abbildung von Datenzitationen auf Datensätze vor.

Weitere Informationen:• zum KMIR-Workshop• zum NKOS-Workshop• Call for Paper für Special Issue im

International Journal on Digital Libraries (IJDL)

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In den vergangenen Wochen arbeiteten wieder Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Ländern im Europadatenlabor für komparative Sozialforschung, kurz EUROLAB, an aktuellen wissenschaftlichen Pro-jekten.

Monica Mihaela Maer Matei von der Universität für Wirtschaftsforschung in Bukarest, Rumänien, untersuchte von August bis September mittels komplexer Datenanalysen, wie sich

Wissenschaftliche Gäste bei GESIS

Neues von GESIS

Peter Lüchau

die Übereinstimmung zwischen den Qualifikations- und Bildungsanfor-derungen der Arbeit und den vor-handenen Qualifikationen und dem Bildungsniveau der Beschäftigten auf die Höhe ihrer Bezahlung aus-wirkt. Dazu nutzte sie Teile des PIAAC-Datensatzes. Um statistisch und methodisch für ihre Arbeit gerü-stet zu sein, besuchte sie im Vorfeld ihres Aufenthalts am EUROLAB einen Kurs der GESIS Summer School.

Im Monat September forschte Peter Lüchau von der Universität Kopen-hagen (Dänemark) vier Wochen lang zur Frage, welche sozialen Auswir-kungen Religiosität heute in Europa (noch) ausübt. Dazu analysierte er mit Hilfe der European Values Study, wie sich die Zusammenhänge zwischen Religiosität und sozia-len Werten über die Zeit verändert haben. Seine Ergebnisse bestätigten im Wesentlichen die Vorhersagen der Säkularisierungstheorie, dass näm-lich diese Zusammenhänge in den letzten Jahrzehnten viel schwächer geworden sind. Mit einer Ausnahme: Der Zusammenhang zwischen Religiosität und familienorientierten Werten hat in Europa sogar zuge-nommen. Herr Lüchau brachte seine Ergebnisse in einem Vortrag interes-sierten Kolleginnen und Kollegen von GESIS näher, und die im Anschluss geführte Diskussion brachte viele

Anregungen für vertiefende Analyse- möglichkeiten zu diesem span-nenden Befund.

Zuletzt arbeitete im Oktober Saara Hämäläinen vom Europäischen Hochschulinstitut (bekannt als European University Institut: EUI) in Fiesole, Ital ien, am EUROLAB an ihrem Promotionsthema. Sie erforscht in komparativer Perspek-tive, welche Rolle die Sozialpolitik in Deutschland, Schweden und dem Vereinigten Königreich für die Armutsbekämpfung spielt. Dabei fokussiert sie insbesondere den Zusammenhang zwischen Ver- änderungen der familiären Verhält-nisse (z.B. Scheidung oder Geburt von Kindern) und den dadurch verursachten Übergang in Armut.

Weitere Informationenzum EUROLAB

Monica Mihaela Maer Matei Saara Hämäläinen

PIAAC-L Welle 1 abgeschlossenDie Ergebnisse der PIAAC-Studie 2012 (Programme for the Interna-tional Assessment of Adult Com-petencies) hatten weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden. Damals war GESIS für das nationale Projektma-nagement in Deutschland verant-wortlich.

Mit dem Anschlussprojekt PIAAC-L, Kooperative längsschnittliche Weiterverfolgung der PIAAC-Studie in Deutschland, wird nun die deut-sche PIAAC-Stichprobe im Auf-trag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) längsschnittlich mit einem erwei-terten Spektrum an Fragestellungen weiterverfolgt. Dieses Vorhaben führt GESIS, unter Leitung von Prof. Dr. Beatrice Rammstedt, im Verbund mit dem DIW Berlin (Sozio-oekonomisches Panel, SOEP), unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Schupp, und dem Leibniz-Institut für Bil-dungsverläufe e.V. (LIfBi), Bamberg (Nationales Bildungspanel, NEPS), unter Leitung von Prof. Dr. Claus H. Carstensen, durch.

PIAAC-L ist als Langzeitstudie mit drei Erhebungswellen im Zeitraum von 2014 bis 2017 konzipiert und

wendet sich an die PIAAC-Teilneh-menden, die in 2011/12 grundsätz-lich zugestimmt hatten, an einer weiteren Befragung teilzunehmen. In Welle 1 (2014) werden diese befragungsbereiten Personen sowie ihre Haushaltsmitglieder ab 18 Jahren befragt. Darüber hinaus gibt es eine umfassende Erhebung zum Haushalt auf Basis der SOEP-Kerninstrumente. 2015 erfolgt sowohl für die PIAAC-Befragungspersonen als auch ihre im Haushalt lebenden Partnerinnen und Partner eine Kompetenzmessung, wobei sowohl PIAAC- als auch NEPS-Kompetenzmessinstrumente parallel eingesetzt werden. Die Befragung 2016 fokussiert wieder auf alle Haus-haltsmitglieder und bietet Raum für interessante neue inhaltliche Frage-stellungen.

Das Verbundvorhaben schafft inhaltliche Mehrwerte für alle drei beteiligten Studien, die arbeits-markt-, bildungs- und sozialpoli-tisch relevant sind und bietet der wissenschaftlichen Öffentlichkeit eine vielfältige und attraktive Daten-grundlage.

Im letzten Quartal 2013 wurden im Rahmen einer Panelpflegemaß-nahme 5.225 wiederbefragungsbe-

reite PIAAC-Befragungspersonen erneut kontaktiert, von denen dann Anfang Februar 2004 5.175 in der 1. Welle für eine Befragung eingesetzt werden konnten. Nach Ablauf der Feldzeit Anfang August 2014 liegen zurzeit 3.757 Personeninterviews mit PIAAC-Befragungspersonen, 2.474 Interviews mit weiteren Haus-haltsmitgliedern und 3.737 Haus-haltsinterviews vor.

Aktuell anstehende Arbeiten im Projekt umfassen die Bereinigung und Aufbereitung der Daten sowie die Überführung in einen Scientific Use File und die Vorbereitungen der Welle 2 für das Jahr 2015.

Weitere Informationen zu PIAAC-L und Kontaktdaten der Projektver-anwtortlichen

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Rund 25 Expertinnen und Experten aus Gleichstellungspolitik, Hoch-schulforschung, Gender-Controlling und Wissenschaftsorganisationen waren am 17. Oktober der Einladung des Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (Center of Excellence Women in Science - CEWS) nach Köln gefolgt, um über das CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten und dessen Weiterentwicklung zu diskutieren.

Seit 2003 erstellt das CEWS zwei-jährlich das Ranking, das sich mittlerweile zu einem etablierten Instrument für das Gleichstel-lungsmonitoring von Hochschulen i n D e u t s c h l a n d e n t w i c k e l t hat. Das Fachgespräch hatte das Ziel, aktuelle Veränderungen in der Personalstruktur und der Gleichstel-lungspolitik an Hochschulen, die sich in den Indikatoren des Rankings nie-derschlagen sollten, mit Nutzenden und Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Zum Auftakt stellte Anke Reinhardt (DFG) das Chancengleichheits-Monitoring der DFG vor. Mit einer differenzierten Berichterstattung über die Beteiligung von Frauen am Fördergeschehen der DFG und bei der Exzellenzinitiative sowie mit den Gender-Analysen im Förderatlas

Fachgespräch zum CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten

Neues von GESIS

2012 stellt die DFG differenzierte Daten zum Geschlechterverhältnis in der Wissenschaft zur Verfügung, deren Bedeutung weit über die DFG hinausgehen. Für den Diskussions-block „Monitoring der wissenschaft-lichen Weiterqualifikation nach der Promotion“ gab Dr. Anke Burkhardt (Institut für Hochschulforschung HoF) einen Input zu veränderten Karrierewegen nach der Promotion und zu der Schwierigkeit, diese mit den gegenwärtig zur Verfügung stehenden statistischen Daten abzu-bilden.

In der Diskussion wurde es begrüßt, dass zukünftig neben der Habilitation auch die Juniorprofessur als Indikator für die wissenschaftliche Weiter-qualifikation nach der Promotion in das Ranking aufgenommen werden soll. Annette Moß, Gleichstellungs-beauftragte der Fachhochschule Münster, zeigte in ihrem Statement auf, wie die Spezifika von Fach-hochschulen und Künstlerischen Hochschulen besser in das CEWS-Ranking integriert werden können. Dabei wurde auch das Spannungs-verhältnis deutlich, in dem das Ranking steht: Einerseits muss die Methodik einfach sein, damit die Ergebnisse in den Hochschulen nachvollzogen werden können. Andererseits sollen die Indikatoren

differenziert die Spezifika der deut-schen Hochschullandschaft berück-sichtigen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Frage, in welcher Weise die horizontale Segregation bei Studierenden in dem CEWS-Ranking abgebildet werden kann. Kontrovers war vor allem die Frage des Bewer-tungsmaßstabes: Soll – wie im bisherigen Ranking – die Unter-repräsentanz von Frauen und Män-nern in verschiedenen Fächern in gleicher Weise gemessen und bewertet werden, obwohl dahin-ter sehr unterschiedliche Ursachen stehen? Oder soll lediglich die Unter- repräsentanz von Frauen in tech-nisch-naturwissenschaftlichen Fächern bewertet werden, obwohl das Ziel „Geschlechtergleichstellung“ sich auf beide Geschlechter bezieht?

Schließlich diskutierten die Teilneh-menden das Verhältnis zwischen dem CEWS-Ranking und dem „Kaskaden-modell“. Insbesondere im Zusammen-hang mit den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards wurde das Kaskadenmodell an Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein-geführt, bei dem jeweils Bezug auf den Frauenanteil der nächstunteren Qualifikationsstufe genommen wird, um Zielquoten zu ermitteln.

Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2013

cews.publik.no17

4. Internationale pairfam-Konferenz bei GESIS in KölnInsgesamt 84 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden am 25. und 26. September den Weg zum GESIS-Standort Köln, wo die 4. Internationale pairfam-Konferenz veranstaltet wurde. Zum Thema “‘Linked‘ life course transitions and family outcomes” wurden insgesamt 20 Vorträge gehalten und 15 Poster präsentiert.

Die Konferenz setzte den den Fokus auf „Querverbindungen“ im Leben, sei es zwischen Familienmitgliedern, sei es zwischen verschiedenen Lebensbereichen. Entsprechend dem interdisziplinären Ansatz von pair-fam wurden sowohl soziologische als auch psychologische Forschungs-

Das Kaskadenmodell berücksich-tigt also, dass je nach Fächer-p ro f i l de r Hochschu len e in unterschiedlicher Pool an Wissen-schaftlerinnen für die Rekrutie-rung zur Verfügung steht. Auch das CEWS-Ranking berücksichtigt das Fächerprofil der Hochschulen, bildet dieses jedoch über den Stu-dentinnenanteil ab. Für einen besse-ren Anschluss an die Diskussionen in den Hochschulen erscheint es jedoch sinnvoll, zukünftig bei den entspre-chenden Indikatoren den Frauenan-teil an den Promotionen anstatt an den Studentinnen als Bezugspunkt zu nehmen.

Die Anregungen und Ideen des Fachgesprächs werden in das näch-ste CEWS-Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten einfließen, das im Frühjahr 2015 veröffentlicht wird.

Download des CEWS-Rankings 2013

arbeiten auf Basis nationaler und internationaler Datensätze präsen-tiert.

Seit mehr als zwei Jahren bietet GESIS in seinem Datenarchiv den Zugang zu den pairfam-Daten.

Weitere Informationen • zu pairfam• Datenzugang via DBK von GESIS

Jennifer Barber von University of Michigan beim Vortrag

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Neues von GESIS

Im Herbst war GESIS auf mehreren Veranstaltungen präsent und lud interessierte Besucherinnen und Besucher zu informativen Gesprächen und interessanten Produktpräsenta-tionen an den GESIS-Stand.

Den Auftakt bildete der 49. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie vom 21. bis 25. September 2014 in Bochum. Der unter dem Motto „Vielfalt der Psychologie“ veranstaltete Kongress lockte zahl-reiche Gäste ins Ruhgebiet. Am GESIS-Stand bekamen Interessierte die Gelegenheit, bei einem Glas Sekt der Präsentation des neuen ZIS-Por-tals beizuwohnen. Dr. Daniel Danner zeigte die Zusammenstellung sozial-wissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS), die sich seit Kurzem im neuen, interaktiven Gewand präsentiert. Das

kostenfrei nutzbare Portal umfasst über 200 sozialwissenschaftliche Erhebungsinstrumente, wie bei-spielsweise Items zum Messen von politischen Einstellungen. Dokumen-tiert sind die Instrumente, deren Ent-wicklung, deren Gütekriterien und Informationen zum theoretischen Hintergrund. Alle dokumentierten Instrumente sind frei zugänglich und können für Forschungszwecke eingesetzt werden.

Anfang Oktober folgte der alle zwei Jahre stattfindende Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Trier. Mehr als 1.800 Anmeldungen zeugen vom großen Interesse an den behandelten Themen, die sich am Kongressmotto „Routinen der Krise. Krise der Routinen“ orientierten. Am GESIS-Stand wurden im Rahmen

GESIS on the road: DPGs-Kongress in Bochum, DGS-Kongress in Trier und Research & Results in München

Am GESIS-Stand auf dem DPGs-Kongress in Bochum: Prof. Dr. Beatrice Rammstedt und Lisa Treiber

GESIS-Stand bei Research & Results in München

der Reihe „Tea & Service“ einige Dienstleistungsangebote von GESIS präsentiert. Natascha Schumann stellte datorium vor; ein Service für Sozial- und Wirtschaftswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftler zur eigenständigen Dokumentation, Sicherung und Veröffentlichung ihrer Forschungsdaten.

Das GESIS Panel war Mittelpunkt einer Präsentation von Ines Schaurer. Das Panel bietet Sozialwissenschaftler- innen und Sozialwissenschaftlern die Gelegenheit, im Rahmen eines probabilistischen Omnibus Access Panels kostenfrei Daten zu erheben. Diese Daten sind repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 70 Jahren (zum Zeitpunkt der Rekrutierung) mit Wohnsitz in Deutschland. Zum Ende

der Rekrutierungsphase im Februar 2014 konnte das GESIS Panel mit etwa 4900 Panelisten starten.

Den Abschluss machte Dr. Constanze Beierlein mit ihrer Einführung in die

Nutzung des neuen ZIS-Portals, das wie erwähnt über 200 sozialwis-senschaftliche Erhebungsinstru-mente umfasst. Mit einem Gläschen warmen Tees aus dem GESIS-eigenen Samowar lauschten einige interes-sierte Gäste den Ausführungen der GESIS-Expertinnen.

Schließlich folgte vom 22. bis 23. Oktober die Marktforschungsmesse „Research &v Results“ in München, bei der GESIS wie schon in den Jahren zuvor mit einem eigenen Stand ver-treten war. Die restlos ausverkaufte Messe konnte mit weit über 150 Ausstellern einen neuen Rekord ver-zeichnen. Erneut waren deutlich über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer auf der Messe, um sich in der Ausstellung und den begleitenden Workshops über das Neueste aus der Marktforschungswelt zu informieren und auch um dem GESIS-Stand einen Besuch abzustatten.

Weitere Informationen:• DPGs-Kongress• DGS-Kongress• Research & Results

Der traditionelle Wein-Kölsch-Abend am GESIS-Stand auf dem DGS-Kongress in Trier

SSOAR wächst stetigDas sozialwissenschaftliche Open-Access-Repository SSOAR bietet seinen Nutzenden jetzt mehr als 30.000 Volltexte zur kostenfreien Nutzung.

Das Repositorium bündelt sozi-alwissenschaftlich relevante, qualitätsgeprüfte Literatur und stellt sie entsprechend der Berli-ner Erklärung für freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Open Access zur Verfügung. Um eine breite Wissenschaftsbasis abzudecken, verfolgt SSOAR unter-schiedliche Akquisestrategien.

Das Einstellen von Volltexten geschieht sowohl durch die Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler selbst als auch über Massen- und Einzelimporte in Zusammenar-beit mit sozialwissenschaftlichen Institutionen, fachspezifischen Infrastrukturanbietern, Verlagen und Herausgebern.

Weitere Informationen zu SSOAR

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Neues von GESIS

Die GESIS Summer School wird seit 2012 jährlich gemeinsam von GESIS und dem Center in Social and Beha-vioral Science (CDSS) der Universität Mannheim durchgeführt und fand vom 7. bis zum 29. August 2014 am Kölner GESIS-Standort statt.

Das hervorstechende Merkmal der GESIS Summer School ist das Kur-sangebot, welches sich mit Umfra-gemethodik beschäftigt, während das bestehende Lehrangebot in den europäischen Summer Schools sich größtenteils mit Verfahren der

Datenanalyse befasst. In der drit-ten Ausgabe standen neben dem bewährten Kursangebot auch neue Themen, wie z.B. “Mixed Mode Sur-veys“ auf dem Plan.

2014 wurden erstmalig gemeinsam mit der Universität Mannheim neun DAAD-Stipendien vergeben. 287 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 40 Ländern nahmen mit insgesamt 386 Kursbuchungen an 19 Kursen teil. Auch die neu angebotenen Kurse, besonders jener zu “Surveys in Developing Countries“ war sehr

Sommerzeit war Seminarzeit!

gefragt. Die meisten Fachvorträge des Abendprogramms der Summer School wurden öffentlich live über das Internet übertragen und sind teilweise bereits auf YouTube ver-fügbar.

Auch dieses Jahr zeigte die Umfrage unter den Teilnehmenden ein posi-tives Stimmungsbild. So würden 96% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Summer School wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich weiter-empfehlen und 93% würden wahr-scheinlich oder sehr wahrscheinlich an zukünftigen Summer Schools

Vom 21. Juli bis 21. August fand das 34. Methodenseminar in Köln statt. Die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer konnten aus fünf thematisch verschiedenen Modulen auswählen.

Die erste Woche wurde durch das neue Basismodul II “Text Mining with R” eröffnet. Der Kurs feierte dank der großen Popularität von „Big Data” eine erfolgreiche Premiere, so dass er auch im nächsten Jahr fortge-führt werden wird. Durch die neue Kooperation mit der Universität zu Köln (Graduiertenschule a.r.t.e.s.) konnten 2014 erstmals ECTS-Punkte für die Teilnahme am Methoden-seminar vergeben werden. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten diese neue Möglichkeit.

Das Methodenseminar lebt jedoch nicht vom Unterrichtsstoff allein, sondern bietet viel Raum und Platz

zum wichtigen Networking. Die Teilnehmenden nutzten denn auch die Pausen, um sich weiter aus-zutauschen und zu erholen. Auch die „Get-Together-Abende“ auf der Dachterrasse fanden trotz des kapriziösen Wetters großen Anklang, aber der Bl ick auf den Dom entschädigte für meteorologischen Wankelmut! Die erstmalig angebo-tene historische Stadtführung durch Köln in der ersten Seminarwoche wurde ebenfalls begeistert aufge-nommen.

Save the date für das Methoden-seminar 2015: 20. Juli bis 7. August 2015!

Weitere Informationen zum Methodenseminar

3. Summer School in Survey Methodology: Rückblick auf 2014 und ‘save the date’ for 2015! Erfolgreiches Methodenseminar in Köln

Das Team der GESIS Wissens- vermittlung hatte einen erfolg-reichen Sommer 2014 mit zwei großen Veranstaltungen bei GESIS in Köln:

Das 34. GESIS Methodenseminar und die dritte GESIS Summer School. Die Planungen für 2015, auch für eine Reihe von GESIS Workshops, sind bereits

wieder in vollem Gange. Neu implementiert wurde eine Software, mit der sich zukünftig das Kurs- und Teilnehmermanagement noch effizienter gestalten lässt.

Interessierte können sich ein Nutzerkonto erstellen und für alle Kurse ab 2015 registrieren (Anmel-dungen für GESIS Workshops bis Jahresende 2014 sind weiterhin auf

www.gesis.org/workshops mög-lich). Im Nutzerkonto findet sich zukünftig eine Übersicht über alle Anmeldungen und Rechnungen. Für alle Veranstaltungen sind

Zahlungen via PayPal, per Kreditkarte oder per Last-schrifteinzug möglich.

wieder teilnehmen. Dank der Unter-stützung von Sponsoren bot ein umfangreiches Rahmenprogramm den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über nationale und disziplinäre Grenzen hinweg auszutauschen und zu vernetzen.

Die Summer School 2015 wird vom 06.-28. August stattfinden.

Weitere Informationen zur GESIS Summer School in Survey Methodology

Auch auf der GESIS-Dachterrasse nehmen die Fachgespräche kein Ende

Facheinweisung während der GESIS Summer School

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Das GESIS Computational Social Science Winter Symposium ist eine eintägige Veranstaltung, die am 1. Dezember 2014 in Köln stattfindet. Die Veranstaltung möchte dazu bei-tragen, die mannigfachen Heraus-forderungen und Möglichkeiten aus-zuloten, die sich mit dem besseren Verständnis für soziale Systeme mit-hilfe computergestützter Techniken und dank neuer Datenarten (z.B. onlinebasierte Soziale Netzwerke, Körpersensoren, Kommunikations-spuren, online- und offline-produ-zierte Verhaltensdaten etc.) ergeben haben.

Das GESIS Computational Social Science Winter Symposium wird die ideale Umgebung sein, um mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu netzwerken und interdisziplinär zu diskutieren. Ins-gesamt bietet die Veranstaltung: (i) ein außergewöhnliches Programm mit eingeladenen hochkarätigen Rednerinnen und Rednern, die aus verschiedenen Perspektiven Vorteile und Grenzen von Computational Social Science aufzeigen; (ii) einen offenen Call für Poster, um For-schenden auf dem Gebiet Com-putational Social Science die Möglichkeit zu geben, die eigene wis-senschaftliche Arbeit zu präsentieren;

GESIS Computational Social Science Winter Symposium

(III) ein abendlicher Besuch der weit über die Grenzen hinaus berühmten Kölner Weihnachtsmärkte, um im informellen Rahmen Gelegenheit zu haben, weitere Diskussionen und Gespräche zu führen.

Derzeit bestätigte Rednerinnen und Redner:• Prof. Dirk Brockmann (HU Berlin)• Prof. Frank Schweitzer (ETH

Zürich)• Prof. Andreas Diekmann (ETH

Zürich)• Prof. Harald Schoen (U. Mann-

heim)• Assistant Prof. Sophie Mützel (U.

Luzern)• Dr. Ciro Cattuto (ISI Turino)• Dr. Suzy Moat (U. of Warwick)

Einreichungen für Poster sind herz-lich willkommen. Autorinnen und Autoren werden gebeten, ihre Ein-reichungen via “Easychair submission system“ vorzunehmen. Die Themen-gebiete lassen sich der Homepage entnehmen.

Jede akzeptierte Einreichung erhält während der Postersession einen Poster-Stand und eine kurze Zeit-spanne, um die eigene Arbeit im Plenum zu präsentieren. Einrei-chungen können aus (i) dem Poster

selbst oder (ii) einer einseitigen inhaltlichen Zusammenfassung des Posters bestehen. Die Einreichungen werden in erster Linie nach Rele-vanz und Potential für interessante Diskussionen bewertet. Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler werden ermuntert, sowohl ausge-reifte Forschungsarbeiten, die bereits publiziert wurden als auch unfertige, im Entstehen begriffene unveröf-fentlichte Forschungsarbeiten ein-zureichen. Autorinnen und Autoren nutzen für Einreichungen bitte das „Easychair submission system“.

Die Teilnahme am Winter Symposium ist kostenfrei.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dazu ermuntert, am abend-lichen Besuch der Kölner Weih-nachtsmärkte teilzunehmen und ihre An- und Abreise entsprechend zu planen. Der Veranstaltungsort des Symposiums liegt im Herzen von Köln, wo zahlreiche Unterkunfts-möglichkeiten vorhanden sind.

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Veranstaltungen

Montag, 1. Dezember 2014 in Köln

Die 8. Nutzerkonferenz „Forschen mit dem Mikrozensus“ widmet sich der Untersuchung der Sozialstruktur und des sozialen Wandels in Deutschland. Es werden auf Basis des Mikrozensus gewonnene neuere Forschungser-gebnisse vorgestellt und diskutiert. Darüber hinaus ist die Konferenz ein Forum für den Erfahrungsaustausch der Datennutzenden untereinander sowie mit den Vertreterinnen und Vertretern der amtlichen Statistik. Sie wendet sich an Forschende, die bereits mit dem Mikrozensus arbeiten oder mit diesen Daten zukünftig arbeiten wollen.

Durchgeführt und organisiert wird die Konferenz vom German Microdata Lab (GML) der GESIS, den Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder und vom Statistischen Bundesamt (Gruppe F 2 Bevölkerung, Mikrozensus, Wohnen und Migration).

Der Konferenzbeitrag beträgt 30 € (Studierende 20 €).

Weitere Informationen und Anmeldung

Forschen mit Mikrozensus

11. - 12.11.2014 in Mannheim

Call

CfP: General Online Research (GOR) 2015Die jährlich stattfindende General Online Research widmet sich auch 2015 wieder der Diskussion und Analyse von Innovationen und aktu-ellen Entwicklungen in dem sich kontinuierlich wandelnden Bereich der Online-Forschung. Ferner dient die Konferenz der Förderung des inhaltlichen Austauschs von Forschenden aus Wissenschaft und Praxis auf internationaler Ebene. Veranstalter der diesjährigen Konferenzreihe sind die Deutsche Gesellschaft für Online-Forschung e.V. (DGOF) sowie die Fachhoch-schule Köln als lokaler Partner.

Auch 2015 gibt es wieder die Möglichkeit aktuelle Forschungs-ergebnisse zu präsentieren bzw. an den verschiedenen Wettbewerben der GOR teilzunehmen. Jede gerade abgeschlossene oder unmittel-bar vor der Vollendung stehende Dissertation, Abschlussarbeit oder wissenschaftliche Publikation hat die Chance, prämiert zu werden. Bewerbungen können per Abstract im jeweils zum Themengebiet passenden Track (Online Research Methodology and Internet Surveys, Internet and Society oder Social Media Research) oder für den Best Practice-, Poster- oder Thesis-Award

eingereicht werden. Ein Blick auf die im Folgenden angegebenen Abga-befristen lohnt sich. Zur englisch-sprachigen Konferenz werden mehr als 350 Forscherinnen und Forscher von Hochschulen, Instituten und Unternehmen aus dem In- und Ausland erwartet.

Weitere Informationen zur GOR 2014

Abgabefristen der Abstracts• Bis zum 15. November 2014 in

den Tracks A,B,C und dem GOR Thesis Award 2015

• Bis zum 15. Dezember 2014 für den GOR Best Practice Award 2015

• Bis zum 23. Januar 2015 für Poster und den GOR Poster Award 2015

Gewinnerinnen des Poster-Awards 2014. Ines Schaurer und Bella Struminskaya sowie Program chair der GOR Dr. Lars Kaczmirek

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Veranstaltungen

Die Harmonisierung von Variablen ist ein wichtiger Teil der Sozialfor-schung, doch die präzise und trans-parente Dokumentation der Har-monisierung kann zeitaufwendig und mühsam sein. Das GESIS-Soft-ware-Paket CharmStats bietet eine schnelle und einfache Möglichkeit, Variablen zu harmonisieren.

Die Teilnehmenden werden durch den Workshop in der Lage versetzt, die freie und Open-Source-Software CharmStats und diese für die eigene Datenharmonisierung einzusetzen. Sie lernen, wie man Variablen am besten dokumentiert und speichert, und wie man zitierbare Projekte zur Veröffentlichung erstellt.

Weitere Informationen zum Workshop

Harmonizing your data with CharmStats

27.-28.11.2014 in Köln27.11.2014 (nachmittags) Mannheim

Quality in Mixed Methods Research

Dieser Workshop wird einige der wichtigsten Fragen rund ums Qua-litätsmanagement in der Mixed-Methods-Forschung beantworten. Warum ist Qualitätsmanagement und-kontrolle überhaupt ein Thema für die Sozialforschung? Wie kann es eingepasst werden in qualitative wie quantitative Sozialforschung?

Vor allem im Mixed-Methods-Ansatz sind Qualitätsfragen und -kriterien essentiell. Die Teilnehmenden lernen in der Veranstaltung den Umgang mit solchen Kriterien.

Weitere Informationen zum Workshop

Das Beziehungs- und Familien-panel pairfam („Panel Analysis of Intimate Relationships and Family Dynamics“) ist eine multidisziplinäre Längsschnittstudie zur Erforschung partnerschaftlicher und familialer Lebensformen in Deutschland.

Im Rahmen dieses Workshops werden die Datenstruktur und die verfüg-baren Datensätze der ersten fünf pairfam-Wellen vorgestellt sowie Analysemöglichkeiten anhand von anwendungsorientierten Beispielen präsentiert. Dies beinhaltet konkrete Hinweise zum Datenmanagement (z.B. Zusammenführen verschie-dener Datensätze für Quer- und Längsschnittanalysen, Verwendung generierter Variablen und Daten-sätze) sowie die gemeinsame Umsetzung von Beispielanalysen unter Anwendung von Verfahren der Längsschnittdatenanalyse (Panel- und Ereignisdatenanalyse). Darüber hinaus wird es eine Einführung in Design, Stichprobe, inhaltliche The-mengebiete und Dokumentations-materialien der Studie geben.

Weitere Informationen zum Workshop

Meet the data: Beziehungs- und Familienpanel (pairfam)

04.-05.12.2014 in Mannheim27.11.2014 (vormittags) Mannheim

Using Paradata to Improve Web Surveys

Paradaten sind Prozessdaten, die als Nebenprodukt bei der Ausführung von Web-Umfragen anfallen. Die Bandbreite von Paradaten ist groß; so existieren u.a. user agent strings, server-side paradata, client-side paradata, call-record data.

Das Ziel des Workshops ist demnach, die Teilnehmenden mit der großen Vielfalt von Paradaten vetraut zu machen und ihren Nutzen zu beleuchten. Die Teilnehmenden sollen lernen, wie Paradaten erzeugt werden und wie sie im Hinblick auf Web-Umfragen zu gebrauchen sind.

Weitere Informationen zum Workshop

44th GESIS Spring Seminar: Chal-lenges for Empirical Social Science Research: Assessing Data Quality – Identifying Structures in Com-plex Data

Das GESIS Spring Seminar bietet drei Trainingswochen für Sozialwis-senschaftlerinnen und Sozialwissen-schaftler, die an fortgeschrittenen Verfahren der Datenanalyse und deren Anwendung interessiert sind. 2015 steht das englischsprachige Seminar unter dem Motto “Chal-lenges for Empirical Social Science Research: Assessing Data Quality – Identifying Structures in Complex Data.”

Die drei Kurse behandeln verschiedene Techniken der Datenreduktion zur Identifikation und Visualisierung von latenten Dimensionen. Die Kurse können einzeln belegt werden oder als ganze Einheit.

Spring Seminar 2015: Registrierung geöffnet!

Um die methodische Forschung und Kompetenz innerhalb der sozial-wissenschaftlichen Community, vor allem im Hinblick auf die Methodik zur Einrichtung und Etablierung von Online-Access-Panels zu stärken, unterstützt GESIS Panel Campus

die GESIS Summer School in Survey Methodology .

Zahlreiche Kurse werden speziell für die Arbeit mit Online Access Panels angeboten.

Die Kurse finden im Rahmen des GESIS Panel Campus statt

Week 1 (02.- 06.03.2015): Correspondence Analysis, Related Methods, and the Cross-national Comparability of Data (Prof. Dr. Jörg Blasius, University of Bonn & Prof. em. Dr. Victor Thiessen, Dalhousie University, Halifax)

Week 2 (09.-13.03.2015): Machine Learning and Visualization (Prof. Dr. Patrick J. F. Groenen and Pieter Schoonees, Econometric Institute, Erasmus University Rot-terdam)

Week 3 (16.-20.03.2015): Biplots, Big Data and Beyond! (Prof. Michael Greenacre, PhD, Uni-versitat Pompeu Fabra & Barcelona Graduate School of Economics & Dr. Oleg Nenadić, Georg-August-Universität Göttingen)

Weitere Informationen und Anmeldung

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Katrin Weller, Markus Stroh-maier (Hg.): Social Media

Information Technology, 56, 5, 2014

Publikationen

European Commission (Hg.)

Anke Lipinsky (2014): Gender Equality Policies in Public Research

Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Report “Gender Equality Policies in Public Research“ zeigt eine große Bandbreite von unterschiedlichen Policies in 31 euro-päischen Staaten.

Signifikate Verbesserungen hinsicht-lich der Gleichstellung auf der Ebene von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern lassen sich zwar in 18 Staaten feststellen. Doch insgesamt geht die Entwicklung zu mehr Gleichstellung nur langsam und in kleinen Schritten voran.

Der Report basiert auf einer Studie innerhalb der Mitgliedsstaaten der so genannten „Helsinki Group“; einer Gruppe, die die EU-Kommis-sion in Fragen der Gleichstellung in Wissenschaft und Forschung berät.

Damit werden sowohl EU-Mitglieds-staaten als auch andere europäische Staaten abgedeckt, die mit dem EU-Forschungsprogramm verbunden sind.

• Download der Publikation• Presse-Info der EU-Kommission

Das Special Issue „Social Media in Academia“ bündelt Arbeiten, die sich dem Thema aus unterschied-liche Perspektiven nähern und nicht zwingend aus dem Feld „Computer Science“ stammen. Damit spiegelt die Publikation den interdisziplinären Ansatz der Social-Media-Forschung wider.

Drei der sechs Aufsätze beziehen sich auf Aspekte von Social Media als Alltagsinstrument. Die übrigen drei Arbeiten beleuchten Social Media als Quelle für neue Forschungsdaten.

Weitere Informationen zur PublikationBased on a survey among

Members of the Helsinki Group on Gender in Research and Innovation, 2013

Research and Innovation

Gender Equality Policies in Public Research

Münster: Waxmann Verlag

D. Maehler, N. Massing & B. Rammstedt (2014): Grundlegende Kompetenzen Erwachsener mit Migrationshintergrund im internationalen Vergleich: PIAAC 2012

Der im Auftrag des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellte Bericht über die Grundkompetenzen der erwachsenen Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutsch-land sowie im internationalen Vergleich ist eine vertiefende Aus-wertung der in 2013 publizierten Daten des Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC 2012).

Als Personen mit Migrationshinter-grund wurden Personen definiert, die mindestens ein im Ausland geborenes Elternteil haben oder selbst im Ausland geboren sind. Die Leitfrage war, wie das Ausmaß der Lese-, alltagsmathematischen und technologiebasierten Problemlösekompetenz von Per-sonen mit Migrationshintergrund ist und wie sich diese von Personen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Diese Kompetenzen wurden in PIAAC mit alltagsnahen Szenarien operationalisiert. Um die Aufgaben zu lösen, wurden Kennt-nisse eines Basiswortschatzes, das Verstehen von Sätzen und das Lesen von Abschnitten auf Deutsch erwartet (vgl. Zabal et al., 2013).

Die Ergebnisse für die Lesekompe-tenz zeigen zum Beispiel, dass 39

% der Erwachsenen aus der ersten Generation (d.h. selbst und beide Elternteile im Ausland geboren) nur die untersten Kompetenzstufen (Stufe I und darunter) erreichen, während dies bei Personen aus der zweiten Generation (d.h. selbst im Inland und beide Eltern im Ausland geboren) weniger als halb so viele (18 %) sind. Demgegenüber beträgt dieser Anteil bei Personen mit lediglich einem im Ausland gebo-renen Elternteil sowie bei Personen ohne Migrationshintergrund im Vergleich lediglich 13 bzw. 14 %.

Diese Ergebnisse bestätigen einen höheren Integrationsgrad in Abhän-gigkeit vom Generationsstatus. Interessant ist dabei, dass nur noch ein bedeutsamer Lesekompetenz-unterschied zwischen der ersten Migrantengeneration und Personen ohne Migrationshintergrund

vorliegt, wenn Hintergrundmerk-male wie der eigene Bildungsab-schluss oder die Sprachkenntnisse kontrolliert werden. Erwachsene der zweiten Migrantengeneration weisen die gleiche Lesekompetenz auf wie Erwachsene ohne Migrationshintergrund.

Stellt man die in Deutschland beobachteten Kompetenzunter-schiede zwischen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund (1. und 2. Generation) denen anderer OECD-Länder gegenüber, dann zeigt sich unter Berücksich-tigung der spezifischen soziode-mografischen Charakteristika (z.B. Bildungsniveau, ISEI oder Sprach-kenntnisse) der jeweiligen Bevöl-kerungsgruppen in den jeweiligen Ländern, dass erwachsene Migranten in Deutschland eine vergleichsweise hohe kulturelle Integration aufweisen. Von den untersuchten Ländern zeigen sich nur in Australien geringere Dispa-ritäten. In den skandinavischen Ländern liegen dagegen ver-gleichsweise dreimal so hohe Kompetenzdisparitäten zwischen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund vor.

Weitere Informationen zur Publikation

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Publikationen

13th European Networked Knowledge Organization Systems Workshop

Z. Carevic & P. Mayr (2014): Recommender Systems using Pennant Diagrams in Digital Libraries

In digitalen Bibliotheken können Empfehlungs- bzw. Vorschlag-dienste (Recommender Systems) wertvoll für Forschende sein, wie beispielsweise die Empfehlung von Literatur zu einem gegebenen Thema. Im wissenschaftlichen Kontext reicht jedoch die einfache Darstellung von verwandten Inhalten meist nicht aus. Oft fordern Anwendende eine detail-liertere Sicht auf die Querverweise eines Dokuments und seine spezi-fischen Empfehlungen.

R. Reichert (Hg.) (2014): Big Data. Bielefeld: transcript

Katrin Weller: Twitter und Wahlen: Zwischen 140 Zeichen und Milliarden von Tweets

Im Unterschied zum Medienhype um „Big Data“ schafft der Band einen Reflexionsraum zur differen-zierten Auseinandersetzung mit dem datenbasierten Medienumbruch der Gegenwart. International führende Theoretiker der Digital Humanities stellen einen fachübergreifenden Theorierahmen zur Verfügung, der es erlaubt, „Big Data“ in seiner gesam-ten sozialen, kulturellen, ökono-mischen und politischen Bandbreite zeitdiagnostisch zu thematisieren.

Weitere Informationen zur Publikation

Ein von Howard White (2007) eingeführtes Visualisierungssystem zeigt Nutzenden die verwandt-schaftliche Nähe/Distanz zwischen einem gegebenen und einem empfohlenen Dokument. Der Beitrag stellt ein darauf aufbau-endes Empfehlungssystem in der digitalen Bibliothek sowiport vor.

Download der Publikation (PDF)

Digital Libraries 2014. ACM/IEEE Joint Conference on Digital Libraries (JCDL 2014) and Int. Conference on Theory & Practice of Digital Libraries (TPDL 2014)

D. Kern, P. Mutschke & P. Mayr (2014a): Establishing an Online Access Panel for Interactive IR Research

Die Autoren stellen ein Online-Access-Panel (IIRpanel) vor, um den Evaluierungsprozess von interaktiven Information Retrieval-Systemen (IIR) zu unterstützen. Durch die Etablierung und Pflege eines Online-Access-Panels mit Nutzenden von IIR-Systemen lässt sich der Aufwand, Teilnehmende an webbasierten Teststudien zu rekrutieren, deutlich minimieren.

Der Aufsatz stellt das Konzept des IIRpanels sowie erste Details der Implementierung vor.

Download der Publikation (PDF)

4th European Symposium on Human-Computer Interaction and Infor-mation Retrieval

P. Mayr (2014): Are topic-specific search term, journal name and author name recommendations relevant for researchers?

Der Beitrag beschreibt eine Fallstudie, in der Forschende der Sozialwissen-schaften (n =19) die thematische Relevanz von kontrollierten Such-begriffen, Zeitschriftennamen und Autorennamen , die automatisch von bibliometrischen Information Retrieval-Services (IR) erzeugt wurden, bewerten sollten. Diese IR-Services umfassen Search Term Recommender (STR), Jour-nal Name Recommender (JNR) und Author Name Recommender (ANR).

Die Forschenden in der Studie (Prak-tiker, Doktoranden und Postdocs) wurden gebeten, die Top-n Emp-fehlungen aus jedem Recommender für spezifische Forschungsthemen zu beurteilen. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die empfohlenen Suchbegriffe, Zeitschriftennamen und Autorennamen äußerst relevant für das Thema der Forschenden sind.

Download der Publikation

W. van Hoek & P. Mayr (2014). Is Evaluating Visual Search Interfaces in Digital Libraries Still an Issue?

Obwohl einige verschiedene visu-elle Schnittstellen für digitale Bibliotheken im Rahmen von pro-totypischen Systemen existieren, sind bislang nur sehr wenige dieser visuellen Ansätze in heutigen digitalen Bibliotheken integriert. Die Autoren des Papers konstatieren, dass dies möglicherweise an der fehlenden Vergleichbarkeit der Evaluationser-gebnisse liegt. Es gibt keinen x-Stan-dard, wie man visuelle interaktive Benutzerschnittstellen evaluiert.

Daher ist es bislang nicht möglich, zu beurteilen, welcher Ansatz besser für einen bestimmten Kontext geeig-net ist. Das Paper stellt ein mögliches standardisiertes Bewertungssetup vor.

Download der Publikation

T. Seidl, M. Hassani, & C. Beecks(Hg.), Proceedings of the LWA 2014 Workshops

D. Kern, P. Mutschke & P. Mayr (2014b). IIRpanel - An Online Access Panel for Interactive Information Retrieval Research

Die Autoren stellen ein Online-Access-Panel (IIRpanel) vor, um den Evaluierungsprozess von interaktiven Information Retrieval-Systemen (IIR) zu unterstützen. Durch die Etablierung und Pflege eines Online-Access-Panels mit Nutzenden von IIR-Systemen lässt sich der Aufwand, Teilnehmende an webbasierten Test-studien zu rekrutieren, deutlich mini-mieren.

Das Papier stellen das Konzept des IIRpanels sowie erste Details der Implementierung vor.

Download der Publikation

T. Seidl, et al (Hg.), Proceedings of the LWA 2014 Workshops

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Personalia

Willkommen bei GESIS!

Wir freuen uns, mit Prof. Dr. Oliver Arránz Becker den neuen wissen-schaftlichen Leiter der Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaf-ten (DAS)“ begrüßen und vorstellen zu dürfen.

Herr Prof. Arránz Becker schloss 2008 seine Promotion zum Dr. phil. am Institut für Soziologie der RWTH Aachen ab. Seine Dissertation trägt den Titel: „Was hält Partnerschaf-ten zusammen? Psychologische und soziologische Erklärungsansätze zum Erfolg von Paarbeziehungen“. Im Dezember 2012 folgte der erfolg-reiche Abschluss der Habilitation an der Human- und Sozialwissenschaft-lichen Fakultät der TU Chemnitz. Dort hatte Herr Prof. Dr. Arránz Becker auch von Oktober 2012 bis August 2013 eine Vertretungsprofessur am Lehrstuhl „Allgemeine Soziologie“ inne. Im Anschluss daran folgte die Berufung als Juniorprofessor für Bildungs- und Familiensoziologie an der Universität Mannheim.

Bei GESIS freut sich Herr Prof. Dr. Arránz Becker auf seine Aufgabe im „Datenarchiv für Sozialwissenschaf-ten (DAS)“: „Die Tätigkeit hat für mich einen großen Reiz. Angesichts des raschen und fortschreitenden Wandels auf dem Feld der Datenar-chivierung freue ich mich auf Auf-gaben mit einer hohen Intensität und Dynamik. Zudem sehe ich der Zusammenarbeit mit den GESIS-Kolleginnen und -Kollegen sehr gespannt entgegen und freue mich auf zahlreiche neue Gesichter und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

GESIS Präsident Prof. Dr. York Sure-Vetter zeigt sich angesichts des Neu-zugangs ebenfalls sehr erfreut: „Wir sind sehr glücklich darüber, dass mit Herrn Prof. Dr. Arránz Becker ein

Publikationen

Die Energieversorgung ist ein Thema von dauerhafter tagesaktueller Bri-sanz. Sei es die Energiewende in Deutschland, die Gaslieferungen von Russland in die EU als politischer Spielball im Ost-Ukraine-Konflikt oder die Gefährdung irakischer Ölförderung durch die Terrororgani-sation IS – die Versorgung mit Ener-gie zur Aufrechterhaltung von Wirt-schaft und Gesellschaft spielt für die westlichen Industriestaaten eine entscheidende Rolle. Dies gilt auch für die vergangenen Jahrzehnte: Ob Anti-Atomkraftbewegung oder Golfkrieg, ob die Einführung von Elektroautos oder von Sommer-/Winterzeit, stets waren die gesell-schaftspolitischen Themen auch Antizipation und Reaktion auf Ener-gieversorgung und Energiekrisen.

Das gilt insbesondere für die 1970er Jahre, als die Ölkrise 1973 in den westlichen Industrienationen nicht nur ein ökonomisches Erdbeben, sondern auch eine tiefe Krise im Glauben an den anhaltenden Boom auslöste. Die Grenzen des Wachs-tums traten ins Bewusstsein der Überflussgesellschaft und erschüt-terten sie mehr und nachhaltiger als die rasant steigenden Benzinko-sten. Nicht umsonst gilt jene erste Ölkrise als Zäsur in der Geschichte

F. Bösch & R. Graf (Hg.): The Energy Crises of the 1970s. Anticipations and Reactions in the Industrialized World.

Historical Social Research (HSR) Vol. 39 (2014) No. 4 - Special Issue

der westlichen Industriestaaten, wie auch die Studien des vorliegenden HSR-Bandes untermauern.

Den Herausgebern gelingt es mit dieser facettenreichen Sammlung interdisziplinärer Beiträge ein leb-haftes Bild jener Krisenjahre zu zeichnen. Der Untersuchungszeit-raum wird auf die späten 1960er Jahre und die zweite Ölkrise 1979 ausgedehnt, so dass längerfristige Entwicklungen sichtbar werden. Die Aufsätze beschäftigen sich nicht nur mit Erdöl als Energiequelle, sondern beziehen auch Kohle, Kernkraft und Gas mit ein und nehmen so die Ver-sorgung mit Energie als einheitliches politisches Wissens- und Handlungs-feld in den Blick. Durch die interna-tionale Perspektive wird die Energie-

krise in der Geschichte des Kalten Krieges verortet und die „globale“ Dimension der Krise untersucht.

Das Special Issue der HSR wird ergänzt durch zwei Mixed-Issue-Beiträge von Admire Chereni mit dem Titel „A Methodological Approach and Conceptual Tools for Studying Migrant. Belongings in African Cities: A Case of Zimb-abweans in Johannesburg” und Michael Zängle mit dem Titel “Trends in Papal Communication: A Content Analysis of Encyclicals, from Leo XIII to Pope Francis“.

Weitere Informationen zuHSR Vol. 39.4

noch junger, gleichfalls aber bereits sehr erfahrener und kompetenter Kollege zu uns stößt. Ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit!“

Herr Prof. Dr. Arránz Becker folgt auf Herrn PD Dr. Hermann Dülmer an der Spitze der Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)“, der nach zwei Jahren der kommissa-rischen Leitung von DAS GESIS ver-lässt. Er führte die Abteilung in dieser Zeit mit viel Engagement und großer fachlicher Kompetenz. Wir danken ihm an dieser Stelle für seinen Ein-satz und seine erfolgreiche Arbeit als kommissarischer Abteilungsleiter.

Mit Herrn Prof. Dr. Arránz Becker begrüßen wir den neuen wissen-schaftlichen Abteilungsleiter DAS und wünschen ihm einen erfolg-reichen Start bei GESIS!

GESIS-Präsident Prof. Dr. York Sure-Vetter bei der Verabschiedung von PD Dr. Hermann Dülmer

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Personalia

Die Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)“ freut sich auch über Hannah Schwarz als neue Kollegin und begrüßt sie herzlich.

Frau Schwarz absolvierte in Bremen und Lille interdisziplinäre sozial-wissenschaftliche Studiengänge, mit Schwerpunkt auf quantitativen F o r s c h u n g s m e t h o d e n s o w i e Migration und Integration; ihr Masterabsch lus s e r fo lgte in Amsterdam.

Frau Schwarz wird bei GESIS im Team „Internationale Umfrageprogramme“ arbeiten und u.a. für das Projekt „CSES – Comparative Study of Elec-toral Systems“ zuständig sein. Sie wird sich dabei mit der Bearbeitung der Umfragedaten beschäftigen.

Willkommen bei GESIS!

Wir heißen Kerstin Beck als neue Kol-legin in der Abteilung „Datenarchiv für Sozialwissenschaften (DAS)“ herzlich willkommen.

Frau Beck studierte Anthropologie, Ethnologie und Publizistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und absolvierte ein Aus-landssemester an der Università degli Studi di Firenze. Von 2002 bis 2004 folgte ein berufsbegleitendes Studium der Angewandten Gesund-heitswissenschaften an der Universität Bielefeld. Seit 2001 war Frau Beck u.a. als Produkt- und Projektmanager im Gesundheitsmanagement tätig.

Bei GESIS wird sie im Team „Inter-nationale Umfragen“ u.a. für die kollektionsübergreifende Unter-stützung des FDZ Internationale Umfragen zuständig sein.

Wir gratulieren!

Wir gratulieren Richard R. Lau, Robert R. Kaufman (beide Rutgers University), Parina Patel (Georgetown University) und Dalia F. Fahmy (Long Island University) zum Gewinn des GESIS Klingemann Prize for the Best CSES Scholarship!

Sie konnten mit ihrem Paper „Correct Voting Across Thirty-Three Democra-cies: A Preliminary Analysis“, das im März 2013 im British Journal of Poli-tical Science veröffentlicht worden war, die Jury überzeugen.

Richard R. Lau, Parina Patel, Dalia F. Fahmy and Robert R. Kaufman (2014). Correct Voting Across Thirty-Three Democracies: A Preliminary Analysis. British Journal of Political Science, 44, pp 239-259 doi:10.1017/S0007123412000610

Weitere Informationen zur CSES und zum Klingemann Prize

Wir gratulieren Sabrina Petersohn zum Best Poster Award auf der STI Konferenz in Leiden, NL.

In diesem Jahr stand die STI Konfe-renz (Science and Technology Indica-tor Conference) vom 3.-5. Septem-ber 2014 in Leiden unter dem Motto „Context counts-pathways to master big and little data“ und befasste sich insbesondere mit bibliometrischen Indikatoren für die Sozialwissen-schaften, dem Kontext für Metriken, die der Forschungsevaluation dienen und der wachsenden Menge an ver-fügbaren Daten für Indikatoren.

Eine speziel le Sitzung wurde bibliometrischen Dienstleistungen in Bibliotheken gewidmet. Die professionelle Nutzung bibliome-trischer Verfahren ist auch Thema

der soziologischen Promotion von Sabrina Petersohn, die auf der Konferenz ihr Poster mit dem Titel „Academic librarians as professional providers of bibliometric services in research organizations“ vorstellte.

Unter 29 Postern wurde es von einer vierköpfigen Jury für den Best Poster Award ausgewählt. Der Gewinn be- inhaltet einen einwöchigen For-schungsaufenthalt am CWTS in Leiden, den Sabrina Petersohn voraussichtlich im Frühling nächsten Jahres antreten wird.

Tweet mit prämiertem Poster

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ImpressumGESIS B2,168072 MannheimPräsident: York Sure-Vetter

Redaktion: Christ ian Kolle [email protected]

g e s i s re p o r t a b o n n i e re n Nachdruck und Verbreitung mit Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars.

Die nächste Ausgabe des gesis reports erscheint am 10. Dezember 2014!

Wir verabschieden uns nach fast 40 Jahren GESIS-Zugehörigkeit von Dagmar Haas, die am 31.10.2014 in den Ruhestand ging.

Dagmar Haas begann im Januar 1975 als Fremdsprachensekretä-rin beim Mannheimer Vorgänger- institut von GESIS, ZUMA; damit zählt sie zu den ersten Mit- arbeitenden bei GESIS in Mannheim. Während ihrer langjährigen Berufs-tätigkeit betreute sie als Sekretärin die Wissenschaftliche Leitung, Pro-jektleitungen und die Abteilung „Wissensvermittlung“ in Mannheim.

Sie war für das Dokumentieren von Beratungsleistungen in Mannheim und lange Jahre für die Gastprofes-sorinnen und -professoren bei GESIS zuständig. Das Team “Erhebungsin-strumente“ unterstützte sie bei der Umsetzung des neuen ZIS-Portals.

Personalia

Wir verabschieden uns!

Mit Dagmar Haas verliert GESIS eine Mitarbeiterin der ersten Tage, die von Kolleginnen und Kollegen als stets hilfsbereit und gewissenhaft geschätzt wurde.

Auf dem Weg nach dem Berufsleben wünschen wir Dagmar Haas Gesund-heit für anstehende Reisen und noch viel Freude bei ihren Aktivitäten im Ruhestand.

Wir verabschieden uns von Dr. Michael Terwey, der nach mehr als 25 Jahren bei GESIS seinen Ruhestand antritt. Seit seinem Dienstantritt 1988, damals noch im Kölner „Zentralarchiv für empirische Sozialforschung“ (Vorgängerinstitut von GESIS), war Dr. Michael Terwey für das Datenangebot der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage für Sozial-wissenschaften (ALLBUS) zustän-dig, das er nachhaltig mitgestaltet und geprägt hat. Seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter begann im Jahr der fünften und erstmals fest finanzierten ALLBUS Umfrage.

Michael Terwey hat seitdem den kontinuierl ichen Aufbau des ALLBUS Trendfiles, mit inzwischen fast 1.750 Variablen, verantwortet und maßgeblich die Anpassung der Dokumentation an sozialwissen-

Wir verabschieden uns!

schaftliche Metadatenstandards vorangetrieben. Er hat sowohl den Aufbau des Onlineangebotes als auch die Internationalisierung der ALLBUS-Nutzung vorangebracht sowie den ALLBUS in Forschung und Lehre repräsentiert. Aufgrund der stets schnellen und kompetenten Beantwortung von Anfragen wird Dr. Michael Terwey für Nutzende als „Mr. ALLBUS“ in Erinnerung bleiben. Seine Kompetenz und Akribie in der täglichen Arbeit waren auch für die Kolleginnen und Kollegen bei GESIS von besonderem Wert.

Dr. Michael Terwey promovierte 1985 an der Universität Mannheim zu „Klassenlagen in der Bundes- republik Deutschland“. Seine aktuellen Beiträge zur Forschung bezie-hen sich in erster Linie auf den religiösen Wandel in der Bundes-republik. Neben Untersuchungen

zur Säkularisierung in Ost- und Westdeutschland konnte er in seinen Arbeiten zur „Paragläubigkeit“ dazu beitragen, die in der sozialwissen-schaftlichen Forschung weit ver-breitete, aber stark vereinfachende Gegenüberstellung von Glaube und Unglaube zu überwinden. Weitere Arbeiten erschienen zu Einstellungen gegenüber Minderheiten und zur sozialen Ungleichheit.

GESIS dankt Michael Terwey für seinen unermüdlichen Einsatz für den ALLBUS. Die exzellente Repu-tation des ALLBUS als langfristiges Infrastrukturangebot von GESIS für Forschung und Lehre geht zu einem großen Teil auf das Engagement und die Leistungsbereitschaft von Dr. Michael Terwey zurück. Für seine Zeit „nach dem ALLBUS“ wünschen wir ihm Gesundheit und alles Gute!