Ressourcenplanung – Kapazitäts- und Materialwirtschaft · Die Geschichte der Arbeitszeit *...

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1 www.refa-hessen.de Das Know-how. © REFA Hessen e.V. Das Know-how. REFA-Seminar Ressourcenplanung – Kapazitäts- und Materialwirtschaft Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten www.refa-hessen.de Das Know-how. © REFA Hessen e.V. 04.11.2013 Einordnung des Moduls Folie 2 Vorwort REFA-Ausbildung Produktionsplaner Ressourcenplanung – Kapazitäts- und Materialwirtschaft Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten Einordnung des Moduls

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REFA-Seminar

Ressourcenplanung –Kapazitäts- und Materialwirtschaft

Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

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04.11.2013Einordnung des Moduls Folie 2

Vorwort

REFA-Ausbildung Produktionsplaner

Ressourcenplanung –Kapazitäts- und Materialwirtschaft

Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

� Einordnung des Moduls

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04.11.2013Inhalt des Moduls Folie 3

Vorwort

� Historischer Hintergrund

� Begriffe

� Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten

� Rahmenbedingungen der Gestaltung flexiblen Betriebs-und Arbeitszeiten

� Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung

� Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit

� Zusammenfassung

� Inhalt des Moduls

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04.11.2013Lernziele Folie 4

Lernziele

• die Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten erkennen

• grundlegende Möglichkeiten und Parameter der Betriebs- und Arbeitszeitgestaltung benennen

• verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten in Ihrer Anwendung erläutern

� Der Teilnehmer kann…

• die grundlegende Vorgehensweise zur Flexibilisierung von Betriebs- und Arbeitszeiten darstellen

WissenGewichtung (Taxonomie): Verstehen Anwenden Durchdringen Beurteilen

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Einführung

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04.11.2013Einführung Folie 6

Die Geschichte der Arbeitszeit

4

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04.11.2013Einführung Folie 7

Die Geschichte der Arbeitszeit

* Stunden pro Woche, Durchschnitt aller von Flächentraifverträgen erfassten Arbeitnehmer/innen

Quellen: Mikrozensus und ELFS Sonderauswertung IAQ; WSI-Tarifarchiv

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04.11.2013Einführung Folie 8

Die Geschichte der Arbeitszeit

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04.11.2013Einführung Folie 10

Jahresarbeitszeit von Industriearbeitern (Stand 2002)

1557

1685

1840

1844

1904

1

2

3

4

5

Arbeitstzeit/ Jahr in Stunden

40 Stunden-woche

- großzügige Urlaubs-regelungen

- besonders viele Feiertage

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

USA

Schweiz

Griechenland

Deutschland (Ost)

Deutschland (West)

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Begriffe

6

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04.11.2013Begriffe Folie 12

Arbeits- und Betriebszeiten

� Begriffe

Die Arbeitszeit ist die Zeit vom Beginn bis zum Ende der Arbeit ohne Ruhepausen. Nach dem Arbeitszeitgesetz darf sie – bei vielen Ausnahmen – nicht mehr als acht Stunden am Tag betragen.

Arbeitszeit...

umfasst die Zeit, zu der ein Arbeitnehmer einem Unternehmen seine Arbeitszeit zur Verfügung stellt.

§ 3 Arbeitszeitgesetz „Arbeitszeit der Arbeitnehmer“

Die werktägliche1 Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.

1 Nach § 3 Abs. 2 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) gelten als Werktag „alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind.“

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04.11.2013Begriffe Folie 13

Arbeits- und Betriebszeiten

� Begriffe

Betriebszeit betrifft die Zeit, zu der im Unternehmen gearbeitet wird.

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04.11.2013Begriffe Folie 14

Arbeits- und Betriebszeiten

� Begriffe

Ruhepausen sind im Voraus festgelegte Unterbrechungen der Arbeitszeit, in der der Arbeitnehmer weder Arbeit zu leisten noch sich dafür bereitzuhalten hat, sondern frei darüber entscheiden kann, wo und wie er die Zeit verbringen will.

Beträgt die Arbeitszeit:

zwischen 6 und 9 Stunden am Tag,

sind nach dem Gesetz mindestens 30 Min.,

darüber 45 Min. Ruhepausen vorzusehen.

In der Regel werden Ruhepausen nicht bezahlt.

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04.11.2013Begriffe Folie 15

Arbeits- und Betriebszeiten

� Begriffe

Ruhezeit sind der Zeitraum außerhalb der Arbeitszeit, insbesondere auch die Spanne zwischen den einzelnen Arbeitstagen (gefordert 11h).

Ausnahmen:

- pflegende,

- gastronomische,

- verkehrstechnische und

- journalistische Berufe

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04.11.2013Begriffe Folie 16

Arbeits- und Betriebszeiten

� Begriffe

Als „Flexible Arbeitszeit“ werden Arbeitszeitlösungen bezeichnet, welche hinsichtlich Lage und Dauer der Arbeitszeit täglich, wöchentlich, monatlich oder anders von der sogenannten Normalarbeitszeit abweichen.

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04.11.2013Begriffe Folie 17

Arbeits- und Betriebszeiten

� Als Formen flexibler Arbeitszeit gelten:

• Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigung: Die regelmäßige Arbeitszeit ist kürzer als bei vergleichbarer Vollzeitbeschäftigung.

• Mehrarbeit (so genannte Überstunden): Über die Regelarbeitszeit hinaus realisierte Arbeitszeit.

• Schichtarbeit: Arbeitszeit mit versetzter Lage und unterschiedlicher oder gleicher Dauer.

• Gleitzeit: Lage und Dauer der täglichen Arbeitszeit können im geregel-ten Rahmen frei gewählt werden. Eine Kernzeit kann die notwendige Anwesenheitszeit festlegen.

• Jobsharing: Aufteilung der Regelarbeitszeit auf 2 oder mehr Per-sonen, die sich in die arbeitsteilige Nutzung von Arbeitsplätzen teilen.

• KAPOVAZ: kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit.

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04.11.2013Begriffe Folie 18

Arbeits- und Betriebszeiten

� Als Formen flexibler Arbeitszeit gelten:

• Altersgleitzeit: gestufte, periodische Verkürzung der individuellen Arbeitszeit als „Ausgleiten" in den Ruhestand.

• Amorphe Arbeitszeit oder Vertrauensarbeitszeit: Das Arbeitszeit-volumen ist festgelegt, Lage und Dauer der Arbeitszeit sind wählbar, werden aber vom Unternehmen nicht kontrolliert.

• Selbstbestimmte Arbeitszeit: individuelle Arbeitszeitgestaltung, z.B. bei Heimarbeit oder Telearbeit.

• Arbeitszeitkonto: vereinbarte Form der Erfassung und Verrechnung geleisteter und geschuldeter Arbeitszeiten je Beschäftigten für festge-legte Zeiträume.

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04.11.2013Begriffe Folie 19

Arbeits- und Betriebszeiten

� Als Formen flexibler Arbeitszeit gelten:

• Bandbreitenmodell: Über einen bestimmten, längeren Zeitraum hin-weg wird die erlaubte Wochenarbeitszeit zwar eingehalten, in einzel-nen Wochen wird jedoch entsprechend den Erfordernissen des Unter-nehmens länger (ohne dass daraus ein Anspruch auf Überstundenbe-zahlung entsteht) oder auch kürzer gearbeitet. Wird der Zeitraum auf ein ganzes Jahr ausgedehnt, spricht man von Jahresarbeitszeit-modellen.

• Baukastensystem: Einzelne Mitarbeiter oder auch Gruppen können ihre Zeit-Modelle individuell zusammenstellen. Möglich sind tägliche, wöchentliche, monatliche oder jährliche Modelle.

• Arbeitszeitgruppe: Gruppe von Mitarbeitern, für die dasselbe Arbeits-zeitmodell gilt, welches sich von dem für andere Mitarbeiter desselben Unternehmens unterscheiden kann.

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04.11.2013Begriffe Folie 20

Arbeits- und Betriebszeiten

� Als Formen flexibler Arbeitszeit gelten:

• Produktivzeit: Regelung, die bei Gruppenarbeit oder Zielvereinba-rungen angewendet wird und als Quotient aus Soll-Zeit zu Ist-Zeit er-mittelt wird. Ist dieser Quotient < 1, entspricht die Gruppenproduktivität der Zielsetzung nicht. Ist nicht ausreichend Arbeit für alle Gruppen-mitglieder verfügbar, regelt die Gruppe selbst, wie verfahren wird, um dennoch die Zielsetzung Produktivzeit zu erfüllen.

• Sabbatical: Bezeichnung für die Gewährung zusammenhängender, meist längerfristiger Freizeitphasen, beispielsweise zum Ausgleich von Zeitguthaben oder als unbezahlte Freistellung von Arbeit.

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04.11.2013Begriffe Folie 21

Arbeits- und Betriebszeiten

� Nachtzeit / Nachtarbeit / Nachtarbeitnehmer

Als Nachtzeit gilt die Zeit von 23 bis 6 Uhr. Für Bäckereien und Konditoreien ist der Bereich von 22 bis 5 Uhr im Arbeitszeitgesetz festgelegt.

Nachtarbeit ist jede Arbeit, die mehr als zwei Stunden der Nachtzeit umfasst.

Als Nachtarbeitnehmer gilt, wer aufgrund der Arbeitszeitgestaltung normalerweise Nachtarbeit in Wechselschicht zu leisten hat oder Nachtarbeit an mindestens 48 Tagen im Jahr leistet.

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04.11.2013Begriffe Folie 22

Flexibler Arbeitszeit – Formen und Auswirkungen

LU Seite 2 Bild 1

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 24

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

� Hauptgründe

• Ausdehnung der Nutzung von Gebäuden und Flächen

• Verlängerung der Maschinenlaufzeiten

• Verstärkte Anwendung kontinuierlicher Produktionsverfahren

• Verbesserung des Dienstleistungsangebots

• Abstimmung auf wechselnden Kapazitätsbedarf infolge starker Auftragsschwankungen und veränderter Lieferbedingungen

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 25

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Die Notwendigkeit ergibt sich aus:

� den wettbewerbsstrategischen Bedingungen

� den unternehmensstrategischen Veränderungen

� der Arbeitszeitpolitik als Möglichkeit zur Sicherung der Beschäftigung

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 26

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Beispiel:

Produktions- und Prozessbedingte Ausweitung der Betriebszeit

(notwendige tägliche Betriebszeit von 24 Stunden an 7 Tagen –Energiewirtschaft, Sozialdienste…)

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 27

Zwischenbetriebliche Verkettungskompetenz

A A

B B

C C

D D

BetriebszeitZulieferer

BetriebszeitZulieferer

Situation 1ohne Synchronisation

Situation 2mit Synchronisation

VerkettungskompetenzA, B, C, D = Kunden des Zulieferers

gering hoch

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 28

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Beispiel:

Erweiterung der Kapazität aus Gründen der Wirtschaftlichkeit

optimale Nutzung von Maschinen und Anlagen mit hohen Investitionskosten

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 29

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Fixkosten

250,-

125,-

83,-62,-

50,-

Maschinenstundensatz(DM/Std.)

250

300

200

150

100

50

0

Investmentkostenin 1000 DM

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Nutzungsgradin %

InvestmentkostenIn 1000 Euro

Maschinenstundensatz(€/Std.)

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 30

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Beispiel:

Anpassungen an Auftragsschwankungen

saisonabhängige Branchen und Industrieunternehmen

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04.11.2013Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten Folie 31

Gründe für die Gestaltung von flexiblen Arbeits- und Betriebszeiten

Beispiel:

Kundenorientierte Arbeitszeit

Kundenfreundliche Lage und Dauer der Arbeitszeit (Image)

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 33

Rechtliche Rahmenbedingungen §

Arbeitszeitgesetz §Tarifvertrag

Betriebsverfassungsgesetz §

Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates

Betriebsvereinbarungen Inhalte von Arbeitsverträgen

ARBEITSZEIT

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 34

Rechtliche Rahmenbedingungen §

Arbeitszeitgesetz (ArbZG)

In ihm sind die Mindeststandards für die max. Dauer der täglichen Arbeitszeit, minimale Ruhepausen, Arbeit an Sonn-und Feiertagen geregelt – generell und eine fülle von Ausnahmen.

Der Begriff „Wochenendarbeitszeit“ ist dem Gesetz fremd.

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 35

Rechtliche Rahmenbedingungen §

Gesetz über Teilzeitarbeit und

befristete Arbeitsverträge (TzBfG)

Das Gesetz regelt den Anspruch von Arbeitnehmern auf Arbeitszeitverkürzung (Teilzeitarbeit) in Unternehmen mit regelmäßig mehr als 15 Beschäftigten sowie die Möglichkeiten, befristete Arbeitsverträge zu schließen.

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 36

Rechtliche Rahmenbedingungen §

Betriebverfassungsgesetz

Nach § 87 Abs. 1 Nr. 2 des BetrVG hat der BR ein Mitbestimmungsrecht bei der Festlegung von Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit einschließlich der Pausen sowie der Verteilung der Arbeitszeit auf die einzelnen Wochentage.

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 37

Rechtliche Rahmenbedingungen §

BETRIEBSZEIT (BZ)

Die Festlegung der Betriebszeitist die wirtschaftliche Entscheidung des Arbeitgebers.

KEINE MITBESTIMMUNG

DAUER DER ARBEITSZEIT (AZ)

Die Dauer der Arbeitszeitwird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart.

KEINE MITBESTIMMUNG

VERTEILUNG DER ARBEITSZEIT

§ 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG, § 4 Nr.2 MTV:Beginn und Ende der täglichen AZ

und die Verteilung der AZ auf die Wochentage sind

MITBESTIMMUNGSPFLICHTIG

STOP

STOP

BETRIEBSZEIT (BZ)

Die Festlegung der Betriebszeitist die wirtschaftliche Entscheidung des Arbeitgebers.

KEINE MITBESTIMMUNG

DAUER DER ARBEITSZEIT (AZ)

Die Dauer der Arbeitszeitwird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart.

KEINE MITBESTIMMUNG

VERTEILUNG DER ARBEITSZEIT

§ 87 Abs. 1 Nr. 2 BetrVG, § 4 Nr.2 MTV:Beginn und Ende der täglichen AZ

und die Verteilung der AZ auf die Wochentage sind

MITBESTIMMUNGSPFLICHTIG

STOP

STOP

LU Seite 7Bild 2

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 39

Rechtliche Rahmenbedingungen §

Tariflich bestimmt ist zumeist die wöchentliche Arbeitszeit. Sie entspricht der individuellen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (IRWAZ) eines Vollbeschäftigten.

Beachte: Quotierung und Variierung

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 40

Betriebliche Rahmenbedingungen

Betriebliches Interesse bei flexiblen Arbeitszeiten:

� Entkoppelung von Betriebs- und Arbeitszeit

� Anpassung des Kapazitätsbestandes

� Umfassende Regelung für Betroffene, fallweise in Vereinbarung mit Betriebsrat

� die innerbetriebliche Veränderung der Auftrags-und Kapazitätsplanung und -steuerung

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 41

Soziale Rahmenbedingungen

Sozialverträglichkeit:•Individuelle Machbarkeit / Zumutbarkeit hinsichtlich derprivaten / familiären Verhältnisse und Verpflichtungen

Arbeits- und Freizeitwünsche von Mitarbeitern:•Attraktivität eines Unternehmens•Motivation von Mitarbeitern

Anforderung an das Unternehmen:•Breites Angebot an verschiedenen Arbeitssystemen•Kenntnisse über die Wünsche und Erwartungen der MA•„soziale Akzeptanz“

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04.11.2013Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten

Folie 42

Soziale Rahmenbedingungen

Die Wünsche der Beschäftigen konzentrieren sich in der Regel auf:

� Arbeitszeitangebot mit individuellen Wahlmöglichkeiten

� Schaffung von Freie-Tage-Regelungen

� Ausweitung der Gleitzeitspannen und größere Zeitabschnitte für die Ansammlung von Zeitsalden

� Berücksichtigung der Verkehrssituation

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung

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04.11.2013Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung Folie 44

Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung

Entscheidend sind:� die Auftragslage und deren Verteilung

(monatlich bis jährlich)

� Auftragslage und deren Verteilung

� Veränderungen des Kapazitätsbedarfs

� zur Auftragsrealisierung notwendiger Kapazitätsbedarf

� Aus- und Eingliederung von Leistungen

� wachsender Personalbedarf

� produktive Nutzung von Anlagen und Systeme

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04.11.2013Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung Folie 45

Schwankungen der Betriebs- und Arbeitszeit

200

Std. proMonat

190181

171

141

161

171176 176

131

151 151

176BZ AZ

monat-licheSoll-Arbeits-zeit

DifferenzIst- zuSoll-Std.

Saldo-Vortrag

146

180

170

161

150

140

130

120

110

+20 +10 -20 ± 0 +10 -15 +15 +15 -30 -10 -10 +15

+20 +30 +10 +10 +20 + 5 +20 +35 + 5 - 5 -15 ± 0

Zeitguthaben Zeitschulden

monatliche Soll-ArbeitszeitBetriebszeit (BZ)/Arbeitszeit (AZ)

J F M A M J J A S O N D

LU Seite 10, Bild 3

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04.11.2013Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung Folie 46

Gestaltungsparameter

Flexiblen Arbeitszeitgestaltung basiert auf 3 grundlegenden Gestaltungsparametern:

1.) Chronometrie – Dauer und Volumen der Arbeitszeit

2.) Chronologie – Verteilung und Lage der Arbeitszeit

3.) Arbeitsplatzbesetzung – Intensität bei der Besetzung, wie viele Personen ein Arbeitsplatz nutzten werden.

LU Seite 11 +LU Seite 2 Bild1

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04.11.2013Begriffe Folie 47

Flexibler Arbeitszeit – Formen und Auswirkungen

LU Seite 2 Bild 1

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04.11.2013Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung Folie 48

Konventionelle Gestaltungslösungen

Bewährte Lösungen zur kurzfristigen Bewältigung von Nachfrageschwankungen:

� Überstunden

� Zusatzschichten

� Einsatz von Zeitarbeitspersonal

� Erhöhung der Teilzeitarbeit durch vorübergehende zusätzliche geringfügige Beschäftigung

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Regelarbeitszeitmodelle

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 50

Schichtarbeit

Wichtig: Bei Dreischichtarbeit ist zu berücksichtigen, dass Pausenzeiten nicht nur vorgeschrieben sind, sondern auch vergütet werden müssen.

Formen der Schichtarbeit sind:

- Zweischicht-, Dreischichtsysteme als rollierende oder kontinuierliche Schichtarbeit

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 51

Schichtarbeit

PP

P

P

22.00

22.00SpätschichtFrühschicht

Tagschicht

= Frühschicht = Spätschicht

= Tagschicht = 36 Min. Pause

Regelmäßige tägliche Arbeitszeit: 7,4 Stunden (37-Stunden-Woche)

14.00

16.00

6.00

8.00

6.00 Betriebszeit

LU Seite 13, Bild 4 – Kombination Frühschicht, Tagschicht und Spätschicht

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 52

Schichtarbeit

� Arbeitsmedizinische & soziologische Erkenntnisse

� gesetzliche und tarifliche Bestimmungen…

� Schichtdauer und Schichtwechselzeitpunkt

� durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit

� Schichtzahl (Tage mit gleicher Schicht)

Bei der Auswahl und Erstellung

kontinuierlicher Schichtplansysteme

zu berücksichtigen:

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 53

Schichtarbeit

� Schichtplanrhythmus (Schichtenwechsel)� Schichtplanlänge und Schichtperiode

� Anzahl der Schichtbelegschaften

� Notwendigkeit eines Springereinsatzes

� Schichtfolgen (möglichst Früh-Spät-Nacht = Vorwärtswechsel)

� Betriebszeit

� Personalbedarf

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 54

Schichtarbeit

Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht sind:

Schichtpläne mit kurzen Vorwärtswechselnund eingestreuten Nachtschichten

– einzelne, max. 3 zwischen den anderen Schichten liegende Nachtschichten mit einer nachfolgenden Ruhezeit von mind. 24 Stunden ist zu bevorzugen,

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 55

Schichtarbeit

LU Seite 15, Bild 5 – Prinzipschichtplan für 4 Gruppen

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 56

Durchschnittliche tägliche physiologische Leistungsbereitschaft

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 57

Fehler-Auswirkungen von Schichtarbeit

Zahl der Fehler6 000

4 000

2 000

600 1000 1400 1800 2200 200

Uhrzeit600

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 58

Fehler-Auswirkungen von Schichtarbeit

Weitere Aspekte der Schichtarbeit:

� öffentliche Verkehrsmittel

� Schichtwechselzeitpunkt

� längere Freizeitblöcke

� langfristige Freizeitplanung

� Anzahl Schichtgruppen

� Flexibilitätspotential

29

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 59

Fehler-Auswirkungen von Schichtarbeit

LU Seite 16, Bild 6 – Prinzipschichtplan für 5 Gruppen

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 60

Schichtplanung und Kapazitätsplanung

LU Seite 16, Bild 7

30

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 61

Teilzeitarbeit

…bietet sehr günstige Möglichkeiten für flexible BAZ

7.30

Tag

Freizeit FreizeitArbeitszeit= 4 Std. pro Tag an 5 Tagen

8.30 12.30 16.00

LU Seite 18, Bild 8 – Gleichmäßige Verteilung

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 62

Teilzeitarbeit

LU Seite 19, Bild 9 – Ungleichmäßige Verteilung

P

7.30

7.30

Freizeit

Freizeit

Arbeitszeit = 6 Std. pro Tag

Arbeitszeit = 4 Std. pro Tag

9.30

11.30

16.00

16.00

Tag 1

Tag 2

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 63

Teilzeitarbeit

LU Seite 20, Bild 12 – Monatsbetrachtung

Monat 1

Woche 1 Woche 2

Freizeit

Freizeit Arbeitszeit= 1 Wochezu 20 Std.

Arbeitszeit= 1 Wochezu 40 Std.

Arbeitszeit = 2 Wochen zu 40 Std.(80 Std. in diesem Monat)

Freizeit

Woche 3 Woche 4

Monat 2

(60 Stunden in diesem Monat)

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 64

LU Seite 19, Bild 10 – Ungleichmäßige Verteilung + Schichtbetrieb

Teilzeitarbeit

P

P

P

P

P

P

P

P

P

10.30 14.00 15.30 22.30

Mo

Di

Mi

Do

Fr

5.30Betriebszeit insgesamt

8 h

8 h

5 h 5 h

8 h

8 h

8 h

8 h

8 h

8 h

Mitarbeiter A bzw.Gruppe A

30 Minuten Pause (mittwochs keine Pause)

Tarifliche Arbeitszeit: 37 Stunden

Mitarbeiter B bzw.Gruppe B

32

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 65

Teilzeitarbeit im Schichtsystem

Durch Teilzeitarbeit im Schichtbetrieb können zwei wesentliche Effekte erreicht werden:

1. die Betriebszeit wird verlängert, z.B. bei Zweischichtarbeit durch eine anschließende Teilzeitschicht,

2. die Belastung durch Schichtarbeit reduziert sich bei Teilung von Schichtzeiten z.B. in zwei Teilzeitschichten

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 66

Teilzeitarbeit im Schichtsystem

LU Seite 21, Bild 14 – Aufteilung der Betriebszeit auf zwei Teilzeitschichten

8.00

8.00

17.00

17.00

Betriebszeit = 9 Std.

12.30

2 Teilzeit-Schichten zu je 4,5 Stunden

Mitarbeiter Abzw. Schicht A

Mitarbeiter Bbzw. Schicht B

33

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 67

Unterschiedliche Teilzeitschichten bei einer Verlängerung der täglichen Betriebszeit

6.00

6.00 10.30 15.00

6.00 10.00

4 Teilzeit-Schichten mit je 4 Std. (ohne Pausen)

3 Teilzeit-Schichten mit je 4,5 Std. (ohne Pausen)

1 Teilzeit-Schicht mit 4 Std. plus1 Teilzeit-Schicht mit 6 Std. (30 Minuten ArbZG-Pause)

14.00 18.00

8.00

7.00 11.00

17.00

19.30

17.00

22.00

22.00

bisherige Betriebszeit = 9 Std.verlängerte Betriebszeit = 10 - 16 Std.

Betriebszeit= 10 Std.

Betriebszeit= 13,5 Std.

Betriebszeit= 16 Std.

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 68

Teilzeitarbeit in einem rollierenden System

Die Kombination von Vollzeit- und Teilzeitschichten erweitert die Möglichkeiten noch beträchtlich…

E

D

C

B

A

Mitarbeiter-gruppe

8

8

8

8 8

8

MO DI MI DO FR SA SO

8

8

8

8

8 8 8

8

8

8

8

8

8

8

Arbeitsanfall (schwankend)

Betriebszeitspanne

IndividuelleArbeitszeit derMitarbeiterinnen= 32 Wochen-stunden

täglicheArbeitszeit= 8 Stunden

Freizeit

LU Seite 22, Bild 16

34

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Aufgabe 1 -Betriebszeitenerweiterung

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04.11.2013Aufgabe 1 - Betriebszeitenerweiterung Folie 70

Aufgabe 1 - Betriebszeitenerweiterung

Ausgangssituation:

In der Reisekostenstelle eines großen Industrienunternehmens muss die derzeiti-ge Kapazität (Betriebszeit) ausgeweitet werden. Die Ursachen liegen im höherenMontage- und Wartungsvolumen im Ausland, sodass mehr Auslandsreisen desMontage- und Servicepersonals anfallen. Außerdem sind die Miet- und Arbeits-platzkosten am Standort derart gestiegen, dass das Investment besser ausgelas-tet werden muss. Dies ist auch der Grund dafür, dass sich die Anzahl der der-zeitigen Arbeitsplätze nicht verändern darf. Ein weiteres Ziel der Kapazitätsaus-weitung liegt schließlich darin, die Ansprech- und Funktionszeiten in der Reise-kostenstelle auszuweiten, um damit die Kundenorientierung zu erhöhen. In einerBefragung der Beschäftigten in der Reisekostenstelle wurde außerdem ermittelt,dass sich die Mitarbeiter längere Freizeitphasen wünschen. Diese Präferenz sollaus Gründen der sozialen Akzeptanz auf jeden Fall sichergestellt werden.

Dem Projektteam liegen folgende Informationen über die Ist-Situation vor:

• Betriebszeit = Arbeitszeit = 36 Stunden pro Woche

• Arbeitszeit: Montag bis Donnerstag je 8 Stunden und 15 Minuten; Freitag 3Stunden (vormittags)

• 18 Arbeitsplätze.

35

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04.11.2013Aufgabe 1 - Betriebszeitenerweiterung Folie 71

Aufgabe 1 - Betriebszeitenerweiterung

Aufgaben:

Erstellen Sie die Konzeption eines Mehrfachbesetzungssystems (Montagbis Freitag) unter den oben genannten Restriktionen, das zu einer Aus-weitung der Betriebszeit um 12 Stunden pro Woche führt. Die individuelleArbeitszeit pro (Durchschnitts-) Woche und die Zahl der Arbeitsplätze sollunverändert bleiben.

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04.11.2013Aufgabe 1 - Betriebszeitenerweiterung Folie 72

Mögliche Lösung - Betriebszeitenerweiterung

Gruppen Mo Di Mi Do Fr Stunden

1

6 MA

7:00–16:00

8,5 h

7:00–16:00

8,5 h

7:00–16:00

8,5 h

7:00–16:00

8,5 h

34 h

2

6 MA

9:00–17:00

7,5 h

9:00–17:00

7,5 h

9:00–17:00

7,5 h

9:00–17:00

7,5 h

7:00–15:00

7,5 h

37,5 h

3

6 MA

12:00-17:004,5 h

8:00–17:00

8,5 h

8:00–17:00

8,5 h

8:00–17:00

8,5 h

8:00–15:00

6,5 h

36,5 h

Durchschnitt 36 h/Wo

Vorgaben:

1. Betriebszeit 48 h pro Woche, längere freie Phasen, 18 Arbeitsplätze/MA

Mögliche Betriebszeit:

Mo – Do: 07:00 – 17:00 Uhr, Fr: 07:00 – 15:00 Uhr

Je 30 min Pause pro Tag

36

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Regelarbeitszeitmodelle

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 75

Gleitzeit

… Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit selbst wählbar…

� Rahmenarbeitszeit

� Kernarbeitszeit

37

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 76

Gleitzeit

Gleitzeit ist zumeist gekennzeichnet durch:

� Starre Arbeitszeit (Kernzeit) mit vor- oder nach geschalteten Flexibilitätsspielraum (Gleitzeitphasen)

� Kernzeit ist nicht aufgabenbezogen

� In Gleitphasen wird keine Ansprechbarkeit sichergestellt

� Wird ohne Rücksicht auf Kunden festgelegt

� System wird oft als „Bonbon“ für Mitarbeiter verstanden

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 77

Modellvariante – gestaffelte Arbeitszeit mit Gleitzeitkomponente

KernzeitGleit-zeit

Gleit-zeit

KernzeitGleit-zeit

Gleit-zeit

KernzeitGleit-zeit

Gleit-zeit

KernzeitGleit-zeit

Gleit-zeitStaffel 4

Staffel 3

Staffel 2

Staffel 1

6.00

Soll-Variante: jeweils eine Staffel je Mitarbeiter mit zusätzlichen Gleitmöglichkeiten

7.00 8.00 9.00 10.00 11.00 12.00 13.00 14.00 15.00 16.00 17.00 18.00 19.00 20.00 21.00 22.00

Uhrzeit

38

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 78

Gleitzeitregelungen

LU Seite 24,Bild 17

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 79

Ungleichmäßige Verteilung der wöchentlichen Arbeitszeit

LU Seite 24, Bild 18

∅ AZ 37 Std.

Durchschnittliche Arbeitszeit in 12 Wochen = 37 Stunden

38 Std.

1. Wo. 2. Wo. 3. Wo. 4. Wo. 5. Wo. 6. Wo. 7. Wo. 8. Wo. 9. Wo. 10. Wo. 11. Wo. 12. Wo.

39 Std.

34 Std.32 Std. 32 Std. 32 Std.

42 Std. 42 Std. 42 Std.

39

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 80

Beispiele für Gleitzeitregelungen im Schichtbetrieb

P

P

P

P

P

P

P

P

P

5.00

5.00

5.30

5.00

a)

b)

c)

d)

Beim Schichtwechsel keine Überlappung und keine Ein- undAusgleitspanne

Beim Schichtwechsel Überlappung, aber keine Ein- undAusgleitspanne

Beim Schichtwechsel keine Überlappung, aber Ein- undAusgleitspanne

Beim Schichtwechsel Überlappung und Ein- und Ausgleitspanne

7.00

7.00

6.30

7.00

maximale Betriebszeit

maximale Betriebszeit

maximale Betriebszeit

maximale Betriebszeit

13.30

13.15

14.30

14.30

13.30

13.30

22.00

21.30

23.30

24.00

13.30

13.00

14.30

13.30

15.30

14.30

20.00

19.30

22.00

21.00

22.30

21.00

23.30

24.00

= Eingleitspanne = Ausgleitspanne = Pause (36 Min.)= Kernzeit

Hier ist es möglich, die individuelle Dauer der täglichen Arbeitszeit starr festzulegen(z.B. 7,4 Std.), also lediglich die Anfangs- und Endpunkte der Arbeitszeit beweglichzu gestalten.

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 81

Kapazitätsorientierte Variable Arbeitszeit (KAPOVAZ)

� Anpassung der Arbeitszeit an die schwankende Kapazitätsauslastung

� schwanken kann sowohl die Anzahl der Wochenarbeitstage, als auch die täglich zu leistende Arbeitszeit

� auch hier ist auf die Einhaltung der durchschnittlich zulässigen Tages- oder Wochenarbeitszeit zu achten

40

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 82

Beispiel für eine Arbeitszeitverteilung in einem Ausgleichzeitraum von 12 Wochen

LU Seite 26, Bild 20

∅ AZ 37 Std.

38 Std.

Wo 2 Wo 3 Wo 4 Wo 5 Wo 6 Wo 7 Wo 8 Wo 9 Wo 10 Wo 11 Wo 12Wo 1

durchschnittliche Arbeitszeit in 12 Wochen = 37 Stunden

39 Std.

32 Std.

42 Std.

34 Std.

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 83

Beispiel für eine ungleichmäßige Arbeitszeitverteilung in insgesamt vier Ausgleichzeiträumen

LU Seite 26, Bild 21

37 Std.

43 Std.

31 Std.

Jahr 1

43 Std.

31 Std.

Jahr 2

43 Std.

Ausgleichszeitraum I6 Monate

durchschnittliche Arbeitszeit in allen Ausgleichszeiträumen = 37 Wochenstunden gemäß Tarifvertrag

Ausgleichszeitraum II6 Monate

Ausgleichszeitraum III6 Monate

Ausgleichszeitraum IV6 Monate

hoherArbeits-anfall

geringerArbeits-anfall

J F M

A AM MJ JJ JA AS S

O N D J F M DNO

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 84

Monatliche Betrachtung mit ungleichmäßiger Verteilung

LU Seite 27, Bild 22

Arbeitszeit= 100 Std.pro Monat

Arbeitszeit= 100 Std.

Arbeitszeit= 100 Std.

Arbeitszeit= 85 Std.

Arbeitszeit= 115 Std.

Zeit-schulden

= 15 Std.

Ausgleichfür den

Vormonat= 15 Std.

1.Monat 1 Monat 2

Arbeitszeit

Freizeit

Monat 3 Monat 4 Monat 5

5.

10.

15.

20.

25.

31.- Zeitkonten (+-)

- Ampeln

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04.11.2013Regelarbeitszeitmodelle Folie 85

Vertrauensarbeitszeit

� Arbeitszeitvolumen (je Tag, Schicht, Woche) ist festgelegt

� Lage und Dauer sind wählbar

� Einhaltung wird nicht kontrolliert

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung

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04.11.2013Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung Folie 87

Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung

Ausgangssituation:

In einer Konstruktions- und Entwicklungsabteilung wurde in einer Gruppe, die überein CAD/CAS-Gerät verfügt, für die vier Gruppenmitarbeiter bislang dasdargestellte starre Arbeitszeitsystem realisiert.

Im Zuge der Reorganisation der Arbeitszeit wird in der Phase der Modellsucheund Variantenentwicklung das angegebene gestaffelte Arbeitszeitsystem mitGleitzeitkomponente vorgeschlagen. Danach hat jeder Mitarbeiter eine Staffel zuübernehmen.

43

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04.11.2013Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung Folie 88

Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung

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04.11.2013Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung Folie 89

Aufgabe 2 - Arbeitsmodellbewertung

Aufgaben:

1) Entwerfen Sie zunächst eine systematisch aufgebaute Kriterienliste zurBewertung von Arbeitszeitsystemen.

2) Diskutieren Sie anhand der entwickelten Kriterienliste die Vorteile desneuen Arbeitszeitmodells gegenüber dem alten Modell. Gehen Sieanschließend der Frage nach, welche Schwachstellen und Problememit dem neuen Modell verbunden sein, und wie sie unter Umständenbeseitigt oder verhindert werden könnten.

44

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit

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04.11.2013Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit Folie 91

Vorgehensmodell zur Einführung flexibler Arbeits- und -betriebszeiten

45

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04.11.2013Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit Folie 92

Kriterien für die Betrachtung von Aufwand und Ergebnissen flexibler BAZ

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04.11.2013Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit Folie 93

Kriterien zur Auswahl von Arbeitszeitmodellen nach organisatorischer und technischer Machbarkeit

46

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04.11.2013Bewertung von Arbeitszeitmodellen Folie 94

Bewertung von Arbeitszeitmodellen / Kriterien

1. Betriebswirtschaftliche Zweckmäßigkeit* Einführungskosten* Betriebskosten (indirekt & direkt)* Quantitative Vorteile (Kostenreduktion)* Qualitative Vorteile

2. Organisatorische/technische Machbarkeit/Handhabbarkeit* breitere Qualifizierung erschwert Stellvertreterregelungen* Änderung der Führungsinstrumente (MA-Koordination, -kontrolle, -motivation, Führungsspanne)

* Abdeckung der Betriebszeiten durch Führungspersonal* Nutzung flexibler Zeitmuster möglich ? (Pausendurchlauf,präventiveWartung, automatischer Anlauf,...)

* Reduktion von räumlichen Trennungen, Reduktion von Wegezeiten,Zusammenführen von Gruppen,...

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04.11.2013Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit Folie 95

Kriterien zur Auswahl von Arbeitszeitmodellen nach sozialer Verträglichkeit

47

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04.11.2013Bewertung von Arbeitszeitmodellen Folie 96

Bewertung von Arbeitszeitmodellen / Kriterien

3. Soziale Verträglichkeit* sozialstrukturelle Merkmale der Mitarbeiter ermitteln(Kinder, Alter, Gesundheit, Verkehrsverbindung,..)

* sozialen Belange der Mitarbeiter(Samstagsarbeit bei Eltern, betreuungsbedürftige Kinder,..)

* Einbeziehung und Überzeugung des Betriebsrates und Mitarbeiter* Gestaltung neuer Arbeitszeitmuster mit Vorteilen für Mitarbeiterund Unternehmen

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 98

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

Schritt 1

Schritt 2

Schritt 3

Schritt 4

Schritt 5

Ist-Analyse

Modellsuche und Alternativentwicklung

Modellbewertung und -auswahl

Probelauf und Einführung

Laufender Soll-Ist-Vergleich

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 99

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

1.) Ist – Analyse

� Orientierung über die strategische Zielsetzung

� Informationen zur vorliegenden Ausgangssituation

� Aufgabenanalyse (mit Schwachstellenbeschreibung)

49

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 100

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

2.) Modellsuche und Alternativentwicklung

� Modellsuche

� Entwicklung alternativer Modelle

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 101

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

3.) Modellbewertung und -auswahl

� Checkliste zu Vor- und Nachteilskriterien

- monetär quantifizierbare Vorteile

- nicht monetär quantifizierbare Vorteile

- sowie die entsprechenden Nachteile

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 102

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

4.) Probelauf und Einführung

� Bewertung und Probe der praktischen Umsetzbarkeit

� Eventuell Pilotphase

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 103

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

5.) Laufender Soll – Ist – Vergleich

� Laufende Überprüfung der Vor- und Nachteile

� Ständige Abstimmung mit dem Betriebsrat, wenn es (Betriebs-)Vereinbarungen gibt

� Modellanpassungen bei veränderten Betriebszeiten

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04.11.2013Vorgehen bei der praktischen Umsetzung Folie 104

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

6.) Bewertung von Arbeitszeitmodellen

� betriebswirtschaftliche Zweckmäßigkeit

� organisatorische / technische Machbarkeit

� soziale Verträglichkeit

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter

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04.11.2013Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter Folie 106

Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter

Ausgangssituation:

Bei einer Unternehmensberatung ist die jetzt allein erziehende Beraterin in Teilzeittätig. Man hat sich auf einen Vertrag mit 52 Tagen Arbeit im Jahr verständigt, dienach Erfordernis jeweils einzeln vereinbart werden. Faktisch macht die Mitar-beiterin ihre Termine in der Regel direkt mit den Kunden aus und hält das Büro aufdem Laufenden. Das Entgelt wird in ausgemachter, immer gleicher Höhe stetigjeweils zum Monatsanfang bezahlt. Es sind alle solange zufrieden, bis dieBeraterin wegen einer Erkrankung, die sich dann über zwei Wochen hinzieht,einen bereits zugesagten Kundentermin absagen muss.

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04.11.2013Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter Folie 107

Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter

Aufgaben:

Analysieren Sie den aufgetretenen Konflikt. Was müsste man im Arbeits-vertrag zum Thema Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall regeln, um Streitzu vermeiden? Bedenken Sie, dass Teilzeitmitarbeiter wie Vollzeitmit-arbeiter behandelt werden müssen. Fragen des Urlaubs und der Feier-tage sollten Sie gleich mit regeln. Die Sozialversicherungsträger erwartendie Meldung von Wochenarbeitszeiten. Was müssen Sie mitteilen?

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04.11.2013Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter Folie 108

Lösung 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter

Der Umgang mit Erkrankungen ist nicht geregelt. Das Gesetz sieht eineEntgeltweiterzahlung bei Erkrankungen von 6 Wochen vor. Die Beraterinwar der Meinung, dass jeder Krankheitstag mit Ihrem Konto voll ver-rechnet wird, der AG zunächst nur, dass Krankheitstage, die bereits ver-einbarte Termine betreffen, bezahlt werden müssen. Die beiden gegen-sätzlichen Überlegungen machen die Ursache, für das Drängen derSozialversicherungsträger auf die Wochenarbeitszeit deutlich.

Flexible Arbeitszeiten mögen ja nützlich sein, aber um die Gleichbe-handlung aller bei den sozialen Leistungen sicher zu stellen bedarf eseines einheitlichen Maßstabs und da bietet sich die Wochenarbeitszeit an.Wir kommen hier auf einen Tag die Woche, wird nichts weiter vereinbart,hat der nach AZG 8 Stunden, es sind also 1,6 h/Tag vereinbart. Diese 1,6h wären auch für jeden Krankheitstag zu verrechnen.

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04.11.2013Aufgabe 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter Folie 109

Lösung 3 - Arbeitszeitmodelle Teilzeitmitarbeiter

Kritischer ist der Urlaub. Die Aufgabenstellung gibt da nichts her. DieMitarbeiterin könnte also darauf bestehen, dass man die gesetzlicheRegelarbeitszeit ins Verhältnis zum gesetzlichen Urlaub setzt und ihr denerrechneten Anteil an Urlaub gewährt. Wahrscheinlicher hat man abergemeint zumindest, dass aus den 52 Tagen der Urlaub bereits raus-gerechnet ist.

Nur wenn das nicht wirklich im Vertrag steht, kann das in einem vor-trefflichen Streit münden. Mit etwas Glück für den AG könnte der Richterzu Klärung des Sachverhalts das anteilige Gehalt mit denen der übrigenMitarbeiter vergleichen für die beiden Varianten. Darauf bauen sollte mannicht. Auch für Feiertage wird im Zweifel die 1,6 Stunden-Regelunggreifen, wenn der Vertrag nicht aussagt, dass Feiertage damit abgegoltensind. Eine solche Regelung könnte die Mitarbeiterin aber wohl anfechten,da die Zahl der wirksamen Feiertage variiert.

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Flexible Betriebs- und Arbeitszeiten

Zusammenfassung

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04.11.2013Zusammenfassung Folie 111

ZusammenfassungStandortdiskussionZeit als strategischerWettbewerbsfaktorUnternehmensstrukturelleVeränderungenSicherung der BeschäftigungBranchenspezifische Bestimmungs-faktoren der Arbeitszeitgestaltung

SchichtarbeitTeilzeitarbeitArbeitsplatzteilung (Job-Sharing)Teilzeitarbeit im SchichtsystemGleitende ArbeitszeitUngleichmäßige Verteilung derArbeitszeit“n+”-Systeme (rollierende Mehrfach-besetzungssysteme

Modelle der flexiblen ArbeitszeitMöglichkeiten und Bedingungender flexiblen Arbeitszeit

soziale Rahmenbedingungenrechtliche Rahmenbedingungen

Rahmen-bedingungen

der Gestaltungflexibler

Arbeits- undBetriebszeiten

Flexible Arbeits-und

Betriebszeiten

AusgewählteArbeitszeit-

modelle

Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung

Vorgehen bei der praktischen Umsetzung

Gründung derGestaltung

von flexiblenArbeits- und

Betriebszeiten

Flexibilisierungder Arbeitszeit

Bewertung von Arbeitszeitmodellen

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04.11.2013Inhalt des Moduls Folie 112

Vorwort

� Historischer Hintergrund

� Begriffe

� Gründe der Gestaltung von flexiblen Betriebs- und Arbeitszeiten

� Rahmenbedingungen der Gestaltung flexiblen Betriebs-und Arbeitszeiten

� Grundlegende Ansatzpunkte der Arbeitszeitgestaltung

� Vorgehen bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit

� Zusammenfassung

� Inhalt des Moduls

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04.11.2013Lernziele Folie 113

Lernziele

• die Rahmenbedingungen der Gestaltung flexibler Betriebs- und Arbeitszeiten erkennen

• grundlegende Möglichkeiten und Parameter der Betriebs- und Arbeitszeitgestaltung benennen

• verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten in Ihrer Anwendung erläutern

� Der Teilnehmer kann…

• die grundlegende Vorgehensweise zur Flexibilisierung von Betriebs- und Arbeitszeiten darstellen

WissenGewichtung (Taxonomie): Verstehen Anwenden Durchdringen Beurteilen

56

Das Know-how.

Auf Wiedersehen bei und mit REFA-Hessen.