Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2...

72
Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

Transcript of Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2...

Page 1: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

Ressourcenstärkendes Training für

Erwachsene

Page 2: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

2

Zusammenfassung

Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen Funktion von Arbeit.

Denn eine Arbeit zu haben bedeutet (vgl. ZPPM, Heft 2, 2010):

tägliche Aktivität und Beweis von persönlichen Kompetenzen

feste Zeitstruktur

soziale Kontakte

soziale Anerkennung

Herstellung persönlicher Identität

Dieser Funktionsverlust kann vor allem bei lang andauernder Arbeitslosigkeit zu

gesundheitlichen und psychischen Belastungen führen.

Mit diesem ressorucenstärkenden Training sollen langzeitarbeitslose Erwachsene den

persönlichen Blick auf ihre Lebens- und Gesundheitssituation richten. Dabei steht die

Stärkung und Nutzung der persönlichen Ressourcen im Vordergrund, um eine Verbesserung

des körperlichen und psycho-sozialen Wohlbefindes zu erreichen.

Das „Ressourcenstärkende Training für Erwachsene“ ist in Zusammenarbeit mit der

Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V. (AGETHUR) innerhalb des

Projektes CARDEA (PARITÄTISCHER Landesverband Thüringen e. V.) entwickelt worden.

Nähere Informationen finden Sie unter Punkt 5: Hintergrundinformationen.

Hinweis:

Zur besseren Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Schreibform benutzt. Diese

impliziert jedoch Frauen und Männer.

Wir wünschen Ihnen bei der Umsetzung des „Ressourcenstärkenden Trainings“ viel Spaß

und Erfolg!

Ihr CARDEA- Team

Page 3: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

3

Inhaltsverzeichnis

1. Allgemeine Informationen

1.1 Zielgruppe 4

1.2 Ziele des Moduls 5

1.3 Inhalt des Handmaterials 6

2. Vorbereitung des Trainings 7

3. Umsetzung des gesundheitlichen Trainings

3.1. Kennenlernen der Gruppe 14

3.2. Mein persönliches Wohlbefinden 15

3.3. Selbstbild, Einstellungen und Werte 23

3.4. Persönliche Erfolge und Fähigkeiten 30

3.5. Zukunftsvisionen gestalten 33

3.6. Bewegung fördern 39

4. Auswertung und Abschluss des Moduls 48

5. Hintergrundinformationen 50

Quellen 53

Anhang

A Aufgaben Gruppenarbeit Vorsorgeuntersuchungen 56

B Aufgaben Gruppenarbeit Zahngesundheit 58

C Musterlösungen Gruppenarbeit Zahngesundheit, Handout 60

D Ankommen/Auswertung Trainingsmodul 68

Impressum 71

Page 4: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

4

1. Allgemeine Informationen

1.1 Zielgruppe

Arbeitslosigkeit stellt ein bedeutendes Gesundheitsrisiko dar, welches durch zahlreiche

nationale und internationale Studien belegt wurde. Arbeitslose Frauen und Männer sind im

Vergleich zu Erwerbstätigen vermehrt von Gesundheitsproblemen betroffen und zeigen

zudem häufiger gesundheitsriskante Verhaltensweisen.

Laut offizieller Statistik der der Bundesagentur für Arbeit sind 35% der Langzeitarbeitslosen

mit gesundheitlichen Einschränkungen hilfebedürftig. Gesundheitliche Beeinträchtigungen

sind dabei sowohl Ursache als auch Wirkung von Langzeitarbeitslosigkeit. Wissenschaftliche

Untersuchungen und Längsschnittanalysen (vgl. Paul/Hassel/Moser 2006) zeigen, dass bei

andauernder Arbeitslosigkeit das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen erhöht ist

und zu einem Verlust der Beschäftigungsfähigkeit führt. Gesundheitsfördernde Strukturen

gehen bei anhaltender Arbeitslosigkeit gänzlich verloren, wie z. B. eine regelmäßige

Tätigkeit, ein strukturierter Tagesablauf, soziale Kontakte und/oder der soziale Status. Es

entsteht ein Kreislauf: Gesundheitliche Beeinträchtigungen erhöhen das Risiko auf

Arbeitslosigkeit und hemmen bei der Arbeitssuche und Vermittlung. Andauernde

Arbeitslosigkeit wiederum erhöht das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen.

Page 5: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

5

1.2 Ziele des Moduls

Viele Menschen beschäftigen sich im Alltag kaum mit dem Thema Gesundheit. Sie achten

weniger auf das eigene körperliche und seelische Wohlbefinden und leben ungesund. Mit

diesem ressorucenstärkenden Training soll der persönliche Blick auf die eigene Lebens- und

Gesundheitssituation gerichtet werden.

Primäres Ziel ist, die Sensibilisierung erwerbsloser Menschen für gesundheitsrelevante

Aspekte. Durch das Training sollen die Teilnehmer lernen, ihr eigenes Gesundheitshandeln

zu reflektieren, gleichzeitig erhalten sie Anregungen zur Verbesserung ihrer persönlichen

Situation. Im besonderen Fokus stehen die Bereiche der psychischen und sozialen

Gesundheit. Das Training ist eine Ergänzung und Erweiterung des CARDEA-

Gesprächsleitfaden.

Das Training umfasst folgende Aspekte:

Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheit und Salutogenese

Reflexion des eigenen körperlichen Wohlbefindens

Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen, Bedürfnissen und Werten

Stärkung des Selbstwertes und des Selbstvertrauens

Bewegung im Alltag und in der Gruppe

Gruppenarbeit zu Gesundheitsthemen

Die Teilnehmer werden über das Training befähigt ihre eigenen Probleme wahrzunehmen

und Wünsche und Ziele selbstständig durch Einsatz geeigneter Strategien und Ressourcen

zu verfolgen. Durch den gruppenspezifischen Ansatz wird der soziale Kontakt unter den

Teilnehmern gefördert und der sozialen Isolation entgegen gewirkt.

Darüber hinaus lernen die Teilnehmer sich vor einer Gruppe zu präsentieren, sich mit den

Ideen und Themen anderer Personen auseinander zu setzen, zielstrebig und fortlaufend sich

mit einem Thema (bzw. Themen) ihrer Wahl im Bereich der Gesundheit auseinander zu

setzen.

Page 6: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

6

1.3 Inhalt des Handmaterials

Dieses Handmaterial dient als Hilfestellung für die Gesundheitsförderung von erwerbslosen

Personen. Der zu Grunde liegende Begriff „Gesundheit“ bezieht sich auf die

Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 1948, welche Gesundheit als einen Zustand des

seelischen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens definiert. Die Förderung der

Gesundheit wird daher im vorliegenden „Ressourcenstärkenden Training“ auf allen drei

Ebenen stattfinden.

Um erwerbslose Personen in ihrer schwierigen Situation unterstützen zu können, benötigt es

ein Training von Kompetenzen, die am Erhalt der individuellen psycho-sozialen Ressourcen

ansetzen. Um diese Kompetenzen zu fördern, eignen sich Beratungssettings und

Trainingsmodule, die auf Änderungen auf der Verhaltensebene abzielen (vgl.

Rothländer/Mühlpfordt 2011, S. 87 ff).

Das Handmaterial enthält in allen drei definierten Bereichen der Gesundheit methodische

Anregungen um Frauen und Männer für das Thema Gesundheit, vor allem im Bereich des

seelischen und sozialen Wohlbefindens, zu sensibilisieren. Die Methoden reichen dabei von

der Einzelarbeit über Diskussionen bis hin zu Kleingruppenarbeit und Präsentation der

Ergebnisse vor der gesamten Gruppe.

Page 7: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

7

2. Vorbereitung des Trainings

Bevor Sie mit der Planung und Vorbereitung dieses Gruppentrainings beginnen, empfiehlt es

sich, das Handmaterial in Ruhe zu lesen um sich einen ersten persönlichen Eindruck zu

verschaffen.

Zeitliche Planung

Wenn Sie die personellen Möglichkeiten haben, planen und führen Sie das Training zu zweit

durch. Damit Sie für sich als auch für die Teilnehmer eine Übersicht bekommen, empfehlen

wir Ihnen eine einfache Projektplanung durchzuführen. Sie finden hierzu auf Seite 12 eine

Vorlage. Erstellen Sie die Übersicht so, dass Sie diese mit der Gruppe beim Kennenlernen

besprechen können. So schaffen Sie Transparenz und erzeugen Vertrauen in der Gruppe.

Es gibt insgesamt fünf Themenbereiche, darüber hinaus sind ein Treffen zum Kennenlernen

der Gruppe sowie ein Abschlusstreffen zur Auswertung des Trainings geplant. Je nachdem

wie interessiert und intensiv die Teilnehmer die einzelnen Themen bearbeiten, hat das

„ressourcenstärkende Training“ einen zeitlichen Umfang von mindestens 10 - 12 Wochen.

Erfahrungen haben gezeigt, dass die Themenbereiche „Zukunftsvisionen gestalten“ und

„Bewegung fördern“ etwas mehr Zeit brauchen. Es sollten für beide Themen mindestens drei

einzelne Trainingstage geplant werden. Die wöchentlichen Trainingstage sollten

erfahrungsgemäß nicht länger als ca. 2-3 Stunden (inklusive Pausen) dauern.

Planen Sie bitte ebenfalls eine kurze „Ankommens- und Abschluss-Runde“ für jeden

Trainingstag ein. Etablieren Sie es als ein Ritual. Nähere Hinweise hierzu erhalten Sie unter

dem Punkt Rituale auf Seite 9.

Vorteile von Gruppenarbeit

Gruppenangebote helfen den Betroffenen neue soziale Kontakte zu knüpfen und sich mit

Menschen, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden, auszutauschen. Die

Teilnehmer erleben es als hilfreich, Erfahrungen anderer Personen kennen zu lernen. Sie

entwickeln Regeln für die Zusammenarbeit in der Gruppe und erproben einen

wertschätzenden Umgang miteinander. Die Teilnehmer können von den Rückmeldungen

und Erlebnissen anderer Personen profitieren und Anregungen für sich selbst mit nach

Hause nehmen.

Page 8: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

8

Gruppenzusammensetzung

Es ist möglich, dass Sie das Training in homogenen Gruppen (Frauen und Männer unter

sich) oder in heterogenen Gruppen (gemischt) durchführen. Beides kann sowohl Vor- als

auch Nachteile beinhalten. In homogenen Gruppen fällt es Frauen und insbesondere Männer

vermutlich einfacher, sich mit dem Thema Gesundheit auseinander zu setzen und

persönliche Probleme bzw. Herausforderungen offen anzusprechen. Die Scham vor dem

anderen Geschlecht ist dabei nicht vorhanden. Ein Nachteil ist aber, dass die Perspektive

des anderen Geschlechts nicht thematisiert werden kann.

Wir empfehlen Ihnen, zunächst geeignete Personen für das Training auszuwählen und in

einem Vorbereitungsgespräch auf die Wünsche nach einer Gruppenzusammensetzung

einzugehen.

Gruppengröße

Wir empfehlen Ihnen eine Gruppengröße von 8 - 10 Teilnehmern. Falls viele Teilnehmer ein

Interesse am Training haben, können Sie die Gruppe, z.B. nach dem Alter aufteilen und

parallel zwei unterschiedliche Trainings stattfinden lassen. Für das Gelingen des Trainings

ist es ganz wichtig, dass die Gruppe bis zum Ende möglichst stabil bestehen bleibt.

Motivation der Teilnehmer abklären

Klären Sie im Vorfeld in Einzelgesprächen mit jedem einzelnen Teilnehmer dessen

Motivation und Bereitschaft für das ressourcenstärkende Training ab. Geben Sie den

Teilnehmern Gelegenheit, sich ihre Teilnahme zu überlegen und zu Hause mit ihren

Angehörigen zu besprechen.

Erklären Sie den Teilnehmern auch, dass es für ein gelingendes Training notwendig ist,

möglichst alle Trainingseinheiten mitzumachen. Die Teilnehmer sollten wenn möglich

zuverlässig sein und Ihnen verbindlich für das gesamte Training zusagen.

Sollten Sie während des Trainings feststellen, dass einzelne Personen weiterführende Hilfen

und Unterstützung benötigen, empfiehlt es sich denjenigen einen separaten Beratungstermin

anzubieten. Bei diesem Termin können Sie dem Teilnehmer verschiedene Möglichkeiten der

Beratung wie zum Beispiel über Beratungsstellen, Fachärzte oder das Internet aufzuzeigen.

Page 9: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

9

Freiwilligkeit

Grundsätzlich ist die Teilnahme am Training freiwillig. Bei Teilnehmern, die sich für einzelne

Methoden oder Übungen nicht motivieren lassen oder sich nicht vor der Gruppe äußern

möchten, hilft es oftmals dem Teilnehmer etwas Zeit zu geben. Viele Menschen erlangen

Motivation und Interesse, wenn sie beobachten, dass diese Aufgabe anderen Freude

bereitet und hilfreich ist.

Rituale

Versuchen Sie von Beginn an wiederkehrende Rituale in das Training einzubauen. Rituale

geben Sicherheit und ermöglichen, sich innerlich und äußerlich auf das Kommende

vorzubereiten und einzustellen.

Zu Beginn eines jeden Trainingstages können Sie eine sogenannte „Ankommen-Runde“

gestalten. Hierbei sitzen alle Teilnehmer in einem Kreis und erzählen kurz, wie es ihnen

geht, was bislang am Tag schön war oder nicht so gut gelaufen ist. Sie können auch

die Methode des „Stimmungsbarometer“ (siehe Vorlage im Anhang D) nutzen. Schneiden

Sie hierzu die drei Stimmungs-Smileys aus und kleben Sie diese auf Karton. Geben Sie den

Teilnehmern die Karten in die Hand und bitten Sie die Teilnehmer mit Hilfe der Smileys das

eigene Befinden anzuzeigen. Sie können dann die oben genannten Fragen zusätzlich

stellen.

Empfehlenswert ist, nach jeder Trainingseinheit eine kurze Auswertungsrunde am Ende zu

gestalten, um herauszufinden, was den Teilnehmern gefallen hat und was nicht. So können

für das nächste Treffen ggf. Änderungen vorgenommen werden. Nutzen Sie hierfür die

Vorlage der Wettersymbole im Anhang D.

Für die Auswertungsrunde und den gesamten Abschluss des Moduls finden Sie unter Punkt

4 nähere Informationen und Methoden.

Page 10: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

10

Gruppenregeln

Stellen Sie gemeinsam mit der Gruppe Verhaltensregeln für das Training auf. Entwickeln Sie

diese Regeln gleich beim Kennenlernen der Gruppe gemeinsam und verbindlich für alle

Teilnehmer. Legen Sie auch Konsequenzen bei Regelverstößen fest. Lassen Sie diese

Konsequenzen von den Teilnehmern selbst bestimmen.

Bitte bedenken Sie, dass Kosequenzen die wirksam sein sollen, möglichst:

einen Sinnzusammenhang mit dem Vergehen haben,

unmittelbar im Anschluss und nicht irgendwann erfolgen,

für die Teilnehmer berechenbar sind,

vorher abgesprochen sind,

dem Vergehen angemessen sind,

sich nicht gegen die Person, sondern gegen sein Tun richtet,

nie ohne Vorwarnung kommen.

Mögliche Themen für Regeln:

Pünktlichkeit

Mitarbeit

Feedback

Umgang miteinander

Entwickeln Sie ein Plakat in der Gruppe, welches eine Übersicht der Regeln und

Konsequenzen bei Verstößen auf einen Blick erkennen lässt. Hängen Sie dieses Plakat für

alle sichtbar im Trainingsraum auf.

Versorgung mit Essen/Getränken

Bitte achten Sie darauf, dass die Teilnehmer nicht hungrig in das Training kommen. Legen

Sie hierzu beim ersten Kennenlernen der Gruppe eine Vereinbarung fest. Wenn Sie sich

unsicher sind, ob sich alle an die Vereinbarung halten, können Sie den Vorschlag eines

gemeinsamen Snacks unterbreiten. Überlegen Sie mit den Teilnehmern wie sich dies

gestalten lässt und planen Sie dafür mindestens eine halbe Stunde in die Trainingszeit ein.

Es besteht hierbei auch die Möglichkeit, die Ankommen-Runde in diese Zeit zu integrieren.

Page 11: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

11

Haltung des Anleiters

Die Arbeit mit Langzeitarbeitslosen ist eine große Herausforderung. Daher ist ein

einfühlsames und empathisches Vorgehen bei der Arbeit notwendig, um den Teilnehmenden

das Gefühl von Sicherheit und Zuversicht vermitteln zu können. Bei verspäteter Ankunft

eines Teilnehmers sollte bspw. nicht das Zu-Spät-Kommen thematisiert werden, vielmehr

sollte der Teilnehmer willkommen geheißen und ihm gezeigt werden, dass man sich über

sein Kommen freut. Hilfreich kann auch die Anpassung des Treffzeitpunktes an die

Ankunftszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel sein.

Die Einflussnahme des im Modul beschriebenen Trainings auf die alltäglichen

Rahmenbedingungen der langzeitarbeitslosen Menschen ist begrenzt. Vielmehr geht es um

die Entdeckung und Stärkung der persönlichen Ressourcen in einem kleinschrittigen

Prozess, um die Teilnehmenden des Trainings zur selbstständigen Veränderung ihres

Lebensalltages zu befähigen. Daher sind schon kleine Erfolge, wie z.B. die regelmäßige

Teilnahme am Training, die Übernahme von kleinen organisatorischen Aufgaben oder die

selbstständige Beschriftung von Moderationskarten gewinnbringend.

Seien Sie sich Ihrer Rolle und der damit verbundenen Verantwortung bewusst!

Achten Sie darauf bestehende Ungleichheiten zwischen Ihnen und den Teilnehmern

nicht zu thematisieren bzw. zu meiden (Aussehen, Körpergeruch, Hobbys, finanzielle

Ressourcen). Es ist bspw. unwahrscheinlich, dass die Teilnehmer Weltreisen

unternehmen können.

Werten Sie Aussagen und Beiträge der Teilnehmer nicht ab. Jeder Beitrag ist erst

einmal erfreulich, achten Sie auch auf Ihre Körpersprache.

Versuchen Sie eine entspannende, vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen.

Page 12: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

12

1. Sich in den anderen Hineinversetzen/ Empathie zeigen

Einfühlsames Verhalten ist eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches

Gespräch. Eine Verhaltensänderung fällt leichter, wenn Menschen das Gefühl haben

so akzeptiert zu werden, wie sie sind. Verständnis und Akzeptanz bedeutet für den

Gesprächsführer nicht, dass er den Ansichten des Klienten vollständig zustimmt.

2. Widersprüche aufzeigen, Vorteile und Nachteile des derzeitigen Verhaltens

Mögliche Konflikte zwischen Zielen und Verhalten können gemeinsam erarbeitet

werden.

3. Widerstand verständnisvoll begegnen

Widerstand ist ein Problem mit Ihrem Gesprächspartner, welches auftritt, wenn wir

diesen gegen seinen Willen zu etwas zwingen wollen. Aus diesem Grund sollte bei

Auftreten von Widerstand das Vorgehen überdacht werden, ggf. das

Gesprächsverhalten verändert werden.

4. Stärkung der Veränderungszuversicht des Gesprächspartners

Das entscheidende für eine Verhaltensänderung ist, dass der Mensch die Zuversicht

besitzt, sein Verhalten auch wirklich ändern zu können.

5. Veränderungsziele gemeinsam vereinbaren

Lassen Sie die Teilnehmer selbst entscheiden, welche neuen Verhaltensweisen und

Veränderungen sie ausprobieren möchte. Ermutigen Sie die Gruppe dazu, diese im

Alltag umzusetzen.

Hinweise zur motivierenden Gesprächsführung

Page 13: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

Checkliste für Anleiter

Thema/Übung: ________________________________

Durchführungstag: ________________________________

Verantwortlich: ________________________________

Betrifft: Zu beachten:

Räumlichkeiten/

Raumgestaltung

o genügend Bewegungsfreiraum

o ausreichende Sitzmöglichkeiten

o ausreichende Arbeitstische

Material o Papier und Stifte für alle Teilnehmer

(Moderationskoffer)

o ca. 3 Pinnwände oder Flipcharts, Reißzwecken

o Arbeitsblätter in ausreichender Menge

o Ball oder Wollknäul

o Internetzugang und PC

o Fernseher/Leinwand/Beamer

Zusätzliches Material o Große Papierbögen z.B. Packpapier

o Buntes Papier

o Kleber und Scheren

o Individuelles Material für Übung „Zukunftsvision“

Ankommen/Auswertung o Smileys für „Stimmungsbarometer“

o Wettersymbolik ausgedruckt und ausgeschnitten

Page 14: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

14

3. Umsetzung des gesundheitsförderlichen Trainings

3.1 Das Kennenlernen der Gruppe

In der ersten Trainingsstunde werden die Teilnehmer über die Ziele und den Ablauf des

Trainings aufgeklärt. Legen Sie dabei die Regeln der Gruppe fest. An dieser Stelle bietet sich

zum „warm werden“ ein Kennlernspiel an:

Bitte erarbeiten Sie gemeinsam in der Gruppe die Regeln für das gesamte Training sowie die

Konsequenzen bei Nicht-Einhaltung. Legen Sie als Anleiter dabei viel Wert auf den Bereich

„Wie gehen wir miteinander um?“

Beginnen Sie auch in der ersten Trainingsstunde mit kleinen Ritualen zum Ankommen und

mit einer kurzen Auswertungsrunde am Ende. Beachten Sie die Hinweise auf den Seiten 9

und 10 sowie die Materialien im Anhang D.

Ziel Barrieren abbauen und den Gruppenprozess fördern, Teilnehmer sollen

sich kennen lernen und miteinander „warm“ werden

Dauer ca. 15 Minuten

Material evtl. ein Ball oder Wollknäuel

Vorbereitung -

Beschreibung

Stuhlkreis: Derjenige, der den Gegenstand in der Hand hat, stellt sich

vor (Name, Alter, Hobby…). Anschließend gibt diese Person den

Gegenstand an jemand anderen weiter.

Erweiterung

Waren alle Teilnehmer an der Reihe kann der Ball bzw. das Wollknäuel

wieder an die vorhergehende Person zurück gespielt werden. Aufgabe

ist es nun, dass die Teilnehmer den Namen und einige Aspekte zur

Person wiedergeben.

Bsp.: Das ist xy und sein Hobby ist Rad fahren.

Anmerkung Sie können auch Fakten/ Leitfragen vorgeben, die jede Person von sich

preisgeben soll (z.B. Geburtsort, Ausbildung, Familienstand usw.).

Page 15: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

15

3.2 Thema: „Mein persönliches Wohlbefinden“

In diesem Themenbereich sollen sich die Teilnehmer mit den Bedingungen

auseinandersetzen, die zu ihrem persönlichen Wohlbefinden und somit auch zu ihrer

Gesundheit beitragen. Es soll dabei nicht nur der Blick darauf geworfen werden:

Was trägt zum Wohlbefinden der Teilnehmer bei?

sondern auch darauf

Wie gehen Teilnehmer mit ihrem Körper/ihrer Gesundheit um?

als auch darauf

Welchen Stellenwert nehmen Körperpflege und Hygiene im alltäglichen

Leben ein?

Arbeitsaufgabe 1

Als einfachen Einstieg zum Thema „Wohlbefinden“ bietet sich ein moderiertes Brainstorming

in der Gruppe an. Steigen Sie mit der Frage nach

„Gesundheit ist…“

in die Gruppendiskussion ein.

Notieren sie die Antworten der Teilnehmer an einer Pinnwand/einem Flipchart.

Weitere Fragen können sich anschließen, wie zum Beispiel:

Wenn ich gesund bin, dann fühle ich mich: …………

Wenn ich gesund bin, dann tue ich folgendes: ………….

Ziel ist es auch hier, dass die Teilnehmer miteinander ins Gespräch kommen, sich

austauschen und ein Gefühl für ihre Gesundheit/das Thema Gesundheit bekommen.

Notieren Sie zur Veranschaulichung die Antworten an einer Pinnwand/einem Flipchart.

Page 16: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

16

Arbeitsaufgabe 2

Nutzen Sie dann das Arbeitsblatt 1: Was brauche ich für mein Wohlbefinden? Geben Sie

den Teilnehmern ca. 15 Minuten Zeit sich mit dieser Frage individuell auseinander zu setzen.

Lassen Sie die Teilnehmer ihre drei wichtigsten „Wohlfühltätigkeiten“ auf jeweils eine Karte

schreiben und pinnen Sie diese an. Werten Sie anschließend die einzelnen Ergebnisse

gemeinsam in der Gruppe aus.

Auswertungsfragen an die Teilnehmer:

Was fällt auf?

Welche Gemeinsamkeiten gibt es in der Gruppe?

Welche Unterschiede stellen die Teilnehmer fest?

Clustern Sie anschließend gemeinsam die von den Teilnehmern benannten

„Wohlfühltätigkeiten“ in die Kategorien:

physisches (körperliches) Wohlbefinden

psychischen (geistiges) Wohlbefinden

soziales Wohlbefinden

Auswertungsfragen an die Teilnehmer:

Was nehmen Sie persönlich mit?

In welchem Bereich möchte Sie gerne eine neue „Wohlfühltätigkeit“ ausprobieren?

Woran merken Sie, dass die neue „Wohlfühltätigkeit“ Ihnen gut tut?

Arbeitsaufgabe 3

Anschließend kann die Gruppe zwischen den zwei Gruppenarbeitsthemen

„Vorsorgeuntersuchungen für Frauen/Männer“ und „Zahngesundheit“ wählen. Die

Teilnehmer sollen dabei jedes Thema aus verschiedenen Blickwinkeln bearbeiten und sich

dazu jeweils in drei Kleingruppen aufteilen. Benötigt werden jeweils PC-Arbeitsplätze sowie

Papier und Stifte. Genaueres finden Sie hierzu in den Arbeitsanweisungen.

Page 17: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

17

Was brauche ich für mein Wohlbefinden?

Was brauchen Sie, damit es Ihnen gut geht und Sie sich wohlfühlen?

Ruhe, ein Friseurbesuch, eine warme Dusche, die Rasur, schöne Kleidung anziehen,

eine leckere warme Mahlzeit, fester erholsamer Schlaf, Sport/Bewegung, Harmonie,

feste Partnerschaft, Freundschaften, Kultur, Musik, Ausgehen…

Oder vielleicht brauchen Sie etwas ganz anderes um sich wohl zu fühlen? Bitte

notieren Sie ihre Gedanken und Antworten:

__________________________

__________________________

__________________________

__________________________

__________________________

Arbeitsblatt 1

Page 18: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

18

Gruppenarbeit 1: Gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen

In der folgenden Gruppenarbeit sollen sich Frauen und Männer bewusst mit dem Thema

Vorsorge, den typischen Frauen- bzw. Männerkrankheiten und mit dem Thema der

Prävention auseinandersetzen.

Bei der Gruppenarbeit lernen die Teilnehmer neben den Fakten zum Thema auch, wie man

sich in der Gruppe abstimmt, Aufgaben verteilt und zusätzliche Informationen beschafft.

Gleichzeitig wird der Umgang mit dem Computer geübt und eine kreative Darstellung und

Präsentation von Ergebnissen vor einer Gruppe erprobt.

Gruppenarbeit: gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen für Frauen und Männer

Material:

Im Vorfeld sollten die Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeit „gesetzliche

Vorsorgeuntersuchungen für Frauen/Männer“ (siehe Anhang) mehrmals kopiert

werden.

ca. drei PC-Arbeitsplätze, Pinnwand (Flipchart), Stecknadeln, 3 Plakate, Kärtchen,

Filzstifte

Zeitumfang: ca. 1,5 Stunden + Zeit für gegenseitige Vorstellung

Nachdem drei Gruppen gebildet wurden, kann die Gruppenarbeit beginnen. Jede Gruppe

erhält eine genaue Arbeitsanweisung (Anhang A). Die Teilnehmenden sollen diese so gut

wie möglich bearbeiten und anschließend der Gruppe präsentieren. Dafür erhalten sie das

entsprechende Material (Plakate, Kärtchen, Klebe- und Filzstifte). Falls notwendig, geben Sie

bitte hierbei die notwendige technische Unterstützung bei der Arbeit mit dem Computer. Zur

Bearbeitung der Aufgaben können ca. 1,5 Stunden eingeplant werden. Anschließend sollen

die Arbeitsergebnisse der einzelnen Gruppen vorgestellt werden.

Page 19: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

19

Übersicht Ablauf Gruppenarbeit

Eigenverantwortung: Was kann man selbst für seine Zahngesundheit tun?

gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen

Welche Informationen und Tipps für ein gesundes

Frauen-/Männerleben finden Sie im Internet? Nutzen Sie

auch weitere Internetseiten.

Erstellen Sie eine aussagekräftige Übersicht mit allen

wichtigen Tipps!

Arbeitsgruppe 1

Tipps für ein gesundes Frauen-/Männerleben

Arbeitsgruppe 2

gesetzliche Vorsorgeuntersuchung

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für

Frauen/Männer? Was und wie wird untersucht?

Was kosten die Vorsorgeuntersuchungen?

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Stellen Sie die Informationen auf einem Plakat

zusammen!

Arbeitsgruppe 3

Gesundheitliche Risiken des Mannes

Arbeitsmittel:

www.bkk-maennergesundheit.de

www.bkk-frauengesundheit.de/

Arbeitsmittel:

www.bkk-maennergesundheit.de

www.bkk-frauengesundheit.de/

Welche gesundheitlichen Risiken haben Frauen/Männer

heutzutage?

Erstellen Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Frauen-/

Männerkrankheiten, wie diese sich körperlich äußern und

was man dagegen tun kann!

Arbeitsmittel:

www.bkk-maennergesundheit.de

www.bkk-frauengesundheit.de/

Gegenseitige Vorstellung der Arbeitsergebnisse

Page 20: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

20

Gruppenarbeit 2: Mundhygiene

Unsere Zähne sind unser Aushängeschild nach außen und unsere köpereigenen Werkzeuge

im täglichen Gebrauch. Die Zähne erfüllen nicht nur die Funktion der Nahrungszerkleinerung,

sie sind auch für die Stabilität und Formung der unteren Gesichtspartie zuständig, haben

eine wichtige Funktion bei der Artikulation und Aussprache und beeinflussen unseren

gesamten Körper.

Bei der Gruppenarbeit sollen die Teilnehmer neben den Fakten zum Thema Zahngesundheit

lernen, wie man sich in der Gruppe abstimmt, Aufgaben verteilt und zusätzliche

Informationen beschafft. Gleichzeitig wird der Umgang mit dem Computer und eine kreative

Darstellung und Präsentation von Ergebnissen vor einer Gruppe erprobt.

Gruppenarbeit: Was kann man selbst für seine Zahngesundheit tun?

Material:

Im Vorfeld sollten die Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeit „Eigenverantwortung:

Was kann man selbst für seine Zahngesundheit tun?“ sowie die beigefügten

Arbeitstexte (Anhang) einmal kopiert werden.

ca. drei PC-Arbeitsplätze, Pinnwand (Flipchart), Stecknadeln, 3 Plakate, Kärtchen,

Filzstifte

Zeitumfang: ca. 1,5 Stunden + Zeit für gegenseitige Vorstellung

Nachdem drei Gruppen gebildet wurden, kann die Gruppenarbeit beginnen. Jede Gruppe

erhält eine genaue Arbeitsanweisung (Anhang B). Die Teilnehmenden sollen diese so gut

wie möglich bearbeiten und anschließend der Gruppe präsentieren. Dafür erhalten sie das

entsprechende Material (Plakate, Kärtchen, Klebe- und Filzstifte).

Zur Bearbeitung der Aufgaben können ca. 1,5 Stunden eingeplant werden. Die

anschließende Vorstellung der Arbeitsergebnisse sollte pro Gruppe nicht länger als 30

Minuten andauern. Die ganz konkreten Arbeitsanweisungen für die Kleingruppen sowie die

jeweilige Musterlösung finden Sie im Anhang.

Page 21: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

21

Zusätzlich finden Sie ein Handout „Zahnersatz – Was kostet das?“ im Anhang. Dieses

kann für die Teilnehmer ausgedruckt und mitgegeben werden. Hier finden Sie die (zurzeit)

aktuellen Informationen zum Zahnersatz sowie zur Vorgehensweise und

Beratungsmöglichkeiten.

Page 22: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

22

Übersicht Ablauf Gruppenarbeit

Eigenverantwortung: Was kann man selbst für seine Zahngesundheit tun?

Eigenverantwortung: Was kann man selbst für seine Zahngesundheit tun?

Was gehört zu einer gründlichen und effektiven

Zahnpflege?

Wie führt man eine gründliche und effektive Zahnpflege

durch?

Wie beeinflusst das Rauchen die Zahngesundheit?

Arbeitsgruppe 1

Häusliche Zahnpflege

Arbeitsgruppe 2

Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt und

Bonusheft

Warum und wie oft sollte man zu

Vorsorgeuntersuchungen gehen?

Was kostet die Vorsorgeuntersuchung?

Was und für wen ist das Bonusheft?

Wo erhalte ich ein Bonusheft und welche Vorteile hat es?

Was tun, wenn das Bonusheft verloren gegangen ist?

Arbeitsgruppe 3

Professionelle Zahnreinigung

Arbeitsmittel:

Text: Mundgesundheit ist Lebensqualität (S. 11,12)

Link: www.bzaek.de

Arbeitsmittel:

Text: Professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt

Link: www.bzaek.de

Was wird bei einer PZR gemacht?

Warum ist eine PZR notwendig?

Wie häufig sollte eine PZR durchgeführt werden?

Wer bezahlt die PZR?

Arbeitsmittel:

Text: Mundgesundheit ist Lebensqualität (S. 6,7)

Faltblatt: Rauchen und Mundgesundheit

Link: www.bzaek.de

Gegenseitige Vorstellung der Arbeitsergebnisse

Page 23: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

23

3.3 Thema: Selbstbild, Einstellungen und Werte

Das folgende Thema schließt sich an die Arbeitshilfe 10 „Wichtige Erfahrungen und

Stationen meines Lebens“ aus dem CARDEA-Gesprächsleitfaden an. In dieser wurden

schon die Stärken der Klienten behandelt. Die nachstehenden Methoden vertiefen diese

Thematik und behandeln noch weitere Aspekte wie Werte, Einstellungen etc.

Das Wertesystem eines Menschen beeinflusst die Visionen und Wünsche, in der Folge auch

die Ziele, die sich eine Person setzt. Es ist deshalb wichtig, sich der eigenen Werte bewusst

zu sein, um sinnvoll ein Ziel formulieren und die Zielerreichung planen zu können.

„Ich mag an anderen…“

Im ersten Schritt soll zunächst das Fremdbild mit Hilfe des Arbeitsblatts 2 thematisiert

werden. Hierbei geht es darum zu erfahren, auf welche Aspekte (Werte, Normen, Verhalten,

Erscheinungsbild, Charakter) jeder Teilnehmer bei anderen Menschen Wert legt. Zunächst

soll ein jeder für sich das Arbeitsblatt ausfüllen – beschreiben, nennen, zeichnen. Der

Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Im Anschluss werden die Ergebnisse in der Gruppe

ausgewertet.

Auswertung

Bitten Sie die Teilnehmer ihre Ergebnisse zu benennen und an einer Pinnwand oder auf

einem Flipchart zu notieren. Folgende Fragen können für eine anschließende Diskussion der

Ergebnisse genutzt werden:

Was fällt der Gruppe auf? (Sind es mehr Aspekte des Charakters, mehr

Äußerlichkeiten, mehr Werte etc.?)

Welche Gemeinsamkeiten gibt es?

Welche Unterschiede stellen die Teilnehmer fest?

Page 24: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

24

„Ich mag an anderen…“

Was schätzen und mögen Sie an anderen Menschen? Worauf legen Sie bei anderen

Menschen Wert (Erscheinungsbild, Werte, Normen, Verhalten…)?

Notieren Sie Ihre Gedanken auf diesem Arbeitsblatt!

Arbeitsblatt 2

Page 25: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

25

Selbstbild

Anschließend soll der Teilnehmer seine eigene Person, sein Selbstbild, betrachten. Hier geht

es darum, dass der Klient sich selbst reflektiert. Er erhält die Gelegenheit, sich seine

Eigenschaften und Merkmale, positive sowie negative, bewusst zu machen und zu äußern.

Dabei erfährt er, welche Aspekte seine Person und seine Persönlichkeit ausmachen.

Das Selbstbild ist eng gekoppelt mit dem Selbstbewusstsein. Aufgrund der Erwerbslosigkeit

kann dies verringert sein. Der Teilnehmer wird darin unterstützt, seine positiven Seiten zu

erkennen, negative Aspekte seiner Person sowie Veränderungswünsche zu thematisieren

und in der Gruppe zu besprechen. Das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit können

dabei gestärkt werden.

Für die Bearbeitung der Thematik sollen die Arbeitsblätter (3 - 5) verwendet werden. Anhand

des vom Klienten gemalten Selbstporträts lassen sich persönliche Eigenschaften

(Erscheinungsbild, Charaktereigenschaften, Werte, Normen, Verhalten usw.) gut erörtern.

Legen Sie in diesem Themenabschnitt besonderen Wert auf das Arbeitsblatt 5.

Auswertung Selbstbild

Bitten Sie die Teilnehmer ihre Selbstbilder vorzustellen und zu erklären, was sie an sich

mögen bzw. nicht mögen. Fragen Sie vor allem die Teilnehmer:

Warum empfinden Sie diese Eigenschaften/Merkmale als negativ?

Gibt es Möglichkeiten diese negativen Eigenschaften/Merkmale zu verändern?

Gesamtauswertung

Besprechen Sie an dieser Stelle auch, ob es Diskrepanzen zwischen den Vorstellungen über

die eigene Person bzw. der eigenen Wahrnehmung und der Wahrnehmung anderer

Menschen gibt.

Kann der Klient daraus Ziele und Veränderungsvorschläge für seine Person ziehen?

Wie verhält es sich dabei mit Erwartungen seinen Mitmenschen gegenüber?

Beziehen Sie hierzu das Arbeitsblatt 2 mit ein.

Page 26: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

26

„ DAS BIN ICH“

Zeichnen Sie ein Ganzkörperporträt von sich! Betonen Sie die Aspekte an ihrem

Selbstbild, die Ihnen besonders gefallen. Überlegen Sie auch, was Ihnen nicht so gut

an sich gefällt.

Arbeitsblatt 3

Page 27: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

27

„Das macht mich besonders“

Schreiben Sie spontan und frei auf, was Sie als Person ausmacht! Nehmen Sie die

folgenden Fragen zur Hilfe:

Welche Charaktereigenschaften (auch Werte, Normen) gefallen Ihnen besonders gut an

sich? Markieren Sie diese Eigenschaften mit einem !

Welche Eigenschaften gefallen Ihnen nicht so gut an sich selbst? Markieren sie diese

Eigenschaften mit einem !

Arbeitsblatt 4

Page 28: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

28

Mein Selbstbild

Was denken Sie, wie andere Menschen Sie wahrnehmen?

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

______________________________________________

Was meinen Sie, wie der erste Eindruck von Ihnen ist, wenn Sie irgendwo neu hinkommen?

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

______________________________________________

Wie möchten Sie gerne von anderen Menschen wahrgenommen werden?

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

______________________________________________

Arbeitsblatt 5

Page 29: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

29

Übung zum Trainingsabschnitt

Ziel Stärkung des Selbstwertes

Dauer ca. 15-20 Minuten

Material -

Vorbereitung Stuhlkreis + 1 Stuhl

Beschreibung

Jeder Teilnehmer soll sich nacheinander auf einen Stuhl vor die Gruppe

setzen. Die anderen sitzen im Stuhlkreis. Diese sind nun aufgefordert

dem Gruppenmitglied ein Kompliment zu machen, indem sie etwas

Positives über die Person formulieren.

Regeln:

Der Moderator achtet darauf, dass niemand beleidigt wird. Die positiven

Aussagen über die Teilnehmenden werden nicht kommentiert oder in

Frage gestellt.

Beispiele:

„Ich finde du bist/warst sehr nett.“, „Ich finde du hast eine schöne

Ausstrahlung.“; „Ich finde du kannst sehr gut zuhören.“

Fallen den Teilnehmern keine weiteren positiven Äußerungen über die

Person ein, dann ist der nächste dran.

Anmerkung

Wenn möglich sollen Teilnehmer beide Rollen erlebt haben. Es sollte

aber niemand gezwungen werden, ein positives Feedback abzugeben

oder sich vor die Gruppe zu setzen.

Page 30: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

30

3.4. Thema: Persönliche Erfolge und Fähigkeiten

Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes und der damit zusammenhängenden sozialen Rolle und

Identität gehen oftmals auch der Glaube und das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten

verloren. Da sich Menschen häufig mit ihren Stärken und Fähigkeiten v.a. im beruflichen

Bereich identifizieren, ist es wichtig Ihnen zu vermitteln, dass ihr Können und ihre

Fähigkeiten trotz Erwerbsverlust weiterhin existieren.

Mit Hilfe des Arbeitsblatts 6 sollen die Teilnehmer zunächst bewusst Ihre Erfolge und

bereits erreichten Ziele im Leben reflektieren.

Im zweiten Schritt sollen die Teilnehmer in der Gruppe ins Gespräch kommen und

miteinander diskutieren. Mit Hilfe der Übung „Meine Fähigkeiten“ sollen sich die

Teilnehmer ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst werden und überlegen, welche Fähigkeiten

sie gerne noch weiter ausbauen und erweitern möchten. Die Gruppe wirkt dabei als Hinweis-

Geber für den Einzelnen, wie man diese Fähigkeiten besser ausbauen und/oder trainieren

kann. Die Übung wird auf Seite 34 erläutert.

Anschließend sollen sich die Teilnehmer überlegen, wie sie ihre Stärken in ihren

Berufswunsch einbringen können, und Strategien für den Erwerb von fehlenden Fähigkeiten

und Qualifikationen entwerfen. Die Ausarbeitungen zu den persönlichen Stärken können in

der Bewerbungsphase als eine Grundlage für das Verfassen der schriftlichen Bewerbung

und für das Bewerbungsgespräch verwendet werden.

Page 31: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

31

„So habe ich schwierige Situationen gemeistert!“

Versuchen Sie sich bitte einmal an Ihre persönlichen Erfolge zu erinnern. Beschreiben Sie

einen Erfolg kurz:

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

_____________________________________________________

Gab es auf dem Weg zu diesem Erfolg auch Schwierigkeiten? Wenn ja, welche?

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

_____________________________________________________

Wie haben Sie diese Schwierigkeiten überwunden?

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

_____________________________________________________

Arbeitsblatt 6

Page 32: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

32

Übung: Meine Fähigkeiten1

1 Angelehnt an: Banaczak et al. (o. Jahr)

Ziel Selbstbewusstsein stärken, eigene Fähigkeiten reflektieren, Voneinander

lernen

Dauer Ca. 1,5 h

Material Papier, Stifte, Ball/ Wollknäuel, Pinnwand oder Flipchart,

Moderationskoffer

Vorgehen

1.) Persönliche Erfolgsgeschichten

Zur Einstimmung sollen sich die Teilnehmer im Stuhlkreis

zusammenfinden. Um zu signalisieren wer an der Reihe ist, kann ein Ball

oder Wollknäuel rumgegeben werden. Jeder kann nun kurz eine

persönliche Erfolgsgeschichte aus seinem Leben erzählen, angeknüpft

an das Arbeitsblatt 6.

2.) Kleingruppen

Die Teilnehmer sollen nun Kleingruppen von 2-3 Personen bilden. Sie

sollen gemeinsam überlegen und diskutieren, welche Fähigkeiten sie für

eine Bewältigung des Lebens für besonders wichtig erachten.

Es sollen ca. 10 Eigenschaften in jeder Gruppe gesammelt und

aufgeschrieben werden. Die Liste wird anschließend von jeder

Kleingruppe den anderen Teilnehmenden präsentiert. Sammeln Sie alle

Fähigkeiten an einer Pinnwand oder einem Flipchart.

3.) Persönliche Fähigkeiten

Jeder Teilnehmer soll nun für sich eine persönliche Liste erstellen,

welche Fähigkeiten er als besonders wichtig empfindet. Anschließend

sollen die TN überlegen, welche der gewählten Fähigkeiten in seinem

bisherigen Leben bereits zu finden sind und welche Fähigkeiten er noch

vertiefen und entwickeln möchte.

4.) Vorstellung der persönlichen Liste

Jeder Teilnehmer stellt seine persönliche Fähigkeiten-Liste der Gruppe

vor und benennt auch diejenigen Fähigkeiten, die er gerne noch

ausbauen möchte. Die Gruppe überlegt dann sofort im Anschluss, wie die

noch „unausgebildeten“ Fähigkeiten des Einzelnen gefördert werden

können. Dabei begibt sich der vorstellende Teilnehmer zunächst in die

Rolle des Zuhörers und lässt die Ideen seiner Gruppenkollegen auf sich

wirken. Die Ideen und Hinweise werden auf einem Flipchart für jede

Person separat notiert. Wenn alle ihre Hinweise und Ideen mitgeteilt

haben, hat die vorstellende Person die Möglichkeit sich zu den Ideen der

anderen zu äußern. Das Flipchart-Papier soll jeder Teilnehmer am Ende

mitnehmen, um weiter daran arbeiten zu können.

Anmerkung Die Erarbeitung der persönlichen Fähigkeiten kann für eine mögliche Berufsorientierung und Bewerbungsphase aktiv genutzt werden.

Page 33: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

33

3.5. Thema: Zukunftsvisionen gestalten

Der nächste Themenbereich knüpft an den CARDEA-Gesprächsleitfaden an und behandelt

vertieft die Idee bzw. die Vision einer Zukunft in fünf Jahren. Es kann also auch auf die

Ergebnisse der Arbeitshilfe 12: „Zeitreise“ sowie der Arbeitshilfe 13: „Zukunftsplanung“

zurückgegriffen werden.

Die nachfolgenden Arbeitsblätter 7 und 8 sowie die Übung „Ich erschaffe meine

Zukunftsvision“ stehen im Kontext der Entwicklung von Lebenswünschen und –zielen. Die

Teilnehmer sollen sich in einem kreativen Prozess mit einer Idee ihres weiteren Lebens

auseinander setzen und diese „kunstvoll“ gestalten. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen

gesetzt. Die Zukunftsvisionen sollen in der Gruppe vorgestellt und diskutiert werden.

Dadurch werden

die kommunikativen Kompetenzen gefördert,

das Selbstbewusstsein gestärkt,

die Kooperationsfähigkeit gefördert,

die handwerklichen & kreativen Fähigkeiten gefördert,

das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten gestärkt.

Etwas Kreatives zu schaffen ist für die Entwicklung einer Vision besonders geeignet, da man

sich dabei sehr genaue Vorstellungen machen und sich exakt auf das Wesentliche

konzentrieren kann. Der Austausch in der Gruppe unterstützt die Teilnehmer eine Idee zu

entwickeln und zu verfolgen.

Da unter Umständen die Aufgabe etwas Kreatives zu schaffen von den Teilnehmern als

schwer empfunden wird, erklären Sie, dass es nicht darauf ankommt, dass das Ergebnis

„schön“ oder „künstlerisch“ ist. Es geht darum, dass jeder einzelne Teilnehmer sich seiner

Bedürfnisse und Wünsche bewusst wird und in Kontakt mit positiven Gefühlen kommt.

Die Anwendung der nachfolgenden Arbeitsblätter 7 und 8 sowie der Aufbau als auch Ablauf

der Übung „Ich erschaffe meine Zukunftsvision“ werden ab Seite 36 erklärt.

Bitte beachten: Die Arbeit an diesem Themenbereich erstreckt sich über mindestens vier

Trainingstage.

Page 34: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

34

Übung: Ich erschaffe meine Zukunftsvision2

Ziel Lebenswünsche benennen und Ziele entwickeln

Dauer pro Treffen ca. 2h, mehrere Tage (je nach Ziel mehrere Wochen) einplanen

Material

Arbeitsblätter 7 und 8

Papier, Zeitung, Baumaterialien, Naturmaterialien (Holz, Knete, Gips, Stoffe, …),

Werkzeug, Farben, Pinsel, Stifte, Kleber, Scheren, Pinnwand, Reißzwecken usw.

Hinweise

Planen Sie Pausen bedarfsgerecht ein!

Sorgen Sie für eine entspannte, vertrauensvolle Atmosphäre. Es gibt kein richtig

oder falsch.

Aufgabe

1.)Die Aufgabe

Geben Sie den Teilnehmern die Aufgabe sich in ihre Zukunft zu versetzen. Sie

sollen sich vorstellen, es wäre jetzt 5 Jahre später und ihr Leben wäre so, wie sie

es sich wünschen. Es geht darum eine Vision zu entwickeln, was die Person in 5

Jahren am liebsten erreichen oder machen möchte. Dies kann das Berufs- oder

Privatleben betreffen. Die Frage lautet: Was sind meine Ziele, Träume, Wünsche,

die ich in 5 Jahren verwirklicht haben möchte?

Dieses Ziel oder dieser Wunsch soll handwerklich/ künstlerisch „zum Anfassen“

geschaffen werden. Dies kann z.B. in Form einer Skulptur, eines Bildes, eines

Plakats, eine Figur, einer Handarbeit etc. realisiert werden. Es kann also gebaut,

gehämmert, gebastelt und gemalt werden.

Die Vorbereitung (Minimum 1 Trainingstag)

Im ersten Gruppentreffen sollen die Teilnehmer eine Zukunftsvision für sich

entwickeln. Im Gruppengespräch können Ideen ausgetauscht, die individuellen

Fähigkeiten kommuniziert und gegenseitige Hilfe angeboten werden.

Als Hilfestellung um eine Vision zu entwickeln, nutzen die Teilnehmer das

Arbeitsblatt 7: Meine Lebenspyramide … und

Arbeitsblatt 8: Meine Zukunftsvision. 5 Jahre später

Ziel für das 1. Treffen:

Bearbeitung Arbeitsblatt 7 und 8 Idee einer Vision Wie setze ich meine Vision praktisch um (ein Skulptur, ein Bild…)? Welche Materialien brauche ich? Was kann ich von zu Hause mitbringen? Benötige ich Hilfe?

2 Angelehnt an: Banaczak et al. (o. Jahr)

Page 35: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

35

Praktische Umsetzung (Minimum 2-3 Trainingstage)

Wenn die Vorbereitung von jedem verlässlich durchgeführt wurde, kann die

„Arbeit“ beginnen. Jeder Teilnehmer arbeitet an seinem Kunstwerk zur eigenen

Zukunftsvision. Gegenseitige Hilfestellung und ein gegenseitiger Austausch sind

wünschenswert. Die Anzahl der Treffen und die Dauer hängen von den einzelnen

Vorhaben ab. Am Ende soll jeder Teilnehmer seine Zukunftsvision gestaltet haben

und sich darauf vorbereiten, diese vor der Gruppe zu präsentieren.

Präsentation der Kunstwerke

Sind alle Werke fertig gestellt, können die Klienten ihre Vision in der Arbeitsgruppe

vorstellen. Vorher kann sich jeder Teilnehmer einen passenden Titel für sein Werk

überlegen.

Wie viel Informationen die Klienten zusätzlich preisgeben wollen, hängt von jedem

Einzelnen ab. Jeder Teilnehmer tritt vor die Gruppe, zeigt und erläutert sein Werk.

Die Gruppe wird dazu eingeladen, dem Vorstellenden Rückmeldungen (z.B. Lob,

spontane Gedanken, Einfälle usw.) zu seinem Werk zu geben.

Partnerarbeit (1 Trainingstag)

Die Teilnehmer bilden Zweiergruppen (im Ausnahmefall auch Dreiergruppen).

Die Teilnehmer sollen sich nacheinander gegenseitig positive Assoziationen und

Anregungen zu dem jeweils vorgestellten Kunstwerk (Lebenswunsch) des

anderen geben.

So erhält jeder Teilnehmer einen möglichen Schatz von positiven,

ressourcenorientierten Anregungen und Hinweisen zu seiner Zukunftsvision. Es

soll ein Gespräch entstehen in dem jeder frei und offen über seine Wünsche und

Ziele sprechen kann und evtl. brauchbare Hinweise und Anregungen von Anderen

erhält, wie die Ziele erreicht werden können.

Die Person, deren Vision an der Reihe ist, soll den Rückmeldungen gut zuhören

und sorgfältig darauf achten, welche Ideen, Vorschläge oder Assoziationen bei

ihm positive Reaktionen auslösen: z.B. ein Aha-Erlebnis, ein Lächeln, ein Kribbeln

im Bauch etc.

Wenn die Ideengeber alle Assoziationen genannt haben, kann die vorstellende

Person rückmelden, welche Anregungen und Ideen besonders ansprechend

waren. Das kann der Teilnehmer für sich schriftlich festhalten.

Anschließend ist der nächste an der Reihe.

Page 36: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

36

Auswirkungen meiner Vision

Die Teilnehmer sollen nun überlegen, welche positiven und negativen

Auswirkungen eine solche Veränderung (Vision) auf ihr Leben haben könnte.

Hilfestellung:

Welche Aspekte (positiv/ negativ) überwiegen?

Wie kann man den negativen Auswirkungen entgegen treten?

Welche positive Auswirkung wäre die Bedeutendste für Sie?

Diese Aspekte sollen die Teilnehmer mit einem Partner besprechen, den sie sich

in der Gruppe suchen. Denkbar wäre auch eine Vorstellung vor der Gruppe sowie

eine gemeinsame Auswertung und Reflexion.

Motto entwickeln

Lassen Sie die Teilnehmenden ein Motto für ihre Vision/ ihren Lebenswunsch

entwickeln. Dieses soll positiv und ressourcenorientiert formuliert sein.

Um das Motto zu entwickeln, können die schriftlich festgehaltenen Assoziationen/

Anregungen aus der Methode „Partnerarbeit“ zu Hilfe genommen werden.

Erweiterung

Ausstellung

Ausstellung der Werke in der Bildungseinrichtung oder beim Träger.

Organisation einer Vernissage

Dabei könnten zum Thema Ernährung gesunde Getränke und Häppchen

angeboten werden (je nach Kapazitäten und Ressourcen).

Individuelle Weiterarbeit

Die Übung kann um den Schritt „Ins Handeln kommen“ erweitert werden. Dabei

geht es darum die Vision in einzelne Schritte und Ziele zu untergliedern. Die

Teilnehmer sollen einen konkreten Plan erarbeiten, wie sie ihre Vision erfüllen

können. Die Gruppe kann dabei wieder zur Reflexion sowie auch als Rat- und

Ideengeber dienen.

Anmerkung

Diese Übung nimmt mindestens fünf Trainingstage ein, vermutlich aber sogar noch mehr.

Page 37: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

37

Meine Lebenspyramide

Was brauchen Sie zum Leben? Was macht Sie glücklich? Was ist Ihnen wichtig?

Bitte tragen Sie ein:

In die unterste Reihe der Pyramide gehören die wichtigsten Bausteine Ihres Lebens,

die Basis auf der alles andere aufbaut. Die nächstwichtigen gehören darüber usw.

Arbeitsblatt 7

Page 38: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

38

Meine Zukunftsvision. 5 Jahre später…

Stellen Sie sich vor, dass Sie 5 Jahre älter sind. Wie soll Ihr Leben dann aussehen?

Bitte beantworten Sie kurz die folgenden Fragen: Womit wollen Sie den größten Teil Ihrer Zeit verbringen? _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ Wer soll Ihnen dann besonders nahe stehen? _________________________________________________________________

_________________________________________________________________ Was wird das Wichtigste in Ihrem Leben sein? _________________________________________________________________

_________________________________________________________________ Was wird der wesentliche Unterschied zu Ihrem Leben heute sein? _________________________________________________________________

_________________________________________________________________

Arbeitsblatt 8

Page 39: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

39

3.6. Thema: Bewegung fördern

Bewegung im Alltag ist eine wichtige Ressource für Gesundheit und Lebensqualität. Die

Teilnehmer sollen sich daher in Kleingruppen zusammenfinden und gemeinsam

Bewegungsaktivitäten planen, organisieren und für die Gruppe durchführen. Dabei sind der

Kreativität und den Interessen kaum Grenzen gesetzt. Einige Ideen finden Sie im Anschluss,

bereits so ausgearbeitet, dass sie als Arbeitsaufträge für die Kleingruppen dienen können.

Die Themen sind:

Planung und Durchführung eines Ausfluges

Stadtrallye

Besuch von Vereinen, Sportangeboten

Organisation eines „Schrittzählwettbewerbes“

Der Grad der Partizipation soll von Anfang an hoch sein, damit die Eigenmotivation gegeben

ist. Lassen Sie die Teilnehmer daher auch gerne selbstständig überlegen und entscheiden,

was sie gerne in der Gruppe an Bewegung/Unternehmungen durchführen wollen. Neben

dem Ziel in der Gruppe etwas zu unternehmen und sich mehr zu bewegen, werden auch:

soziale Kontakte gestärkt und Berührungsängste abgebaut.

die subjektive Gesundheit und das Wohlbefinden verbessert.

die Identifikation mit dem Wohn- und Lebensumfeld gefördert.

die Vielfältigkeit von Bewegungsangeboten aufgezeigt.

Die Teilnehmer können in diesem Trainingsabschnitt ihre kommunikativen Kompetenzen

fördern (Absprachen treffen, Zusammenarbeit mit anderen, Delegierung von Arbeiten…). Sie

eignen sich dabei Wissen zu mehr Bewegung und Gesundhaltung an und müssen diese

Informationen aufbereiten. Gleichzeitig lernen Sie, wie man einen Teil seiner Freizeit in der

Natur und in Bewegung verbringen kann.

Darüber hinaus werden auch individuelle Fertigkeiten und Fähigkeiten trainiert und gestärkt.

Ein Beispiel: Durch die Beschäftigung mit Fahrplänen vertiefen die Teilnehmer grundlegende

mathematische Fähigkeiten. Sie lernen, aus Tabellen wesentliche Informationen (z. B.

Abfahrtszeiten, Ankunftszeiten) zu entnehmen. Sie lernen, mathematische Sachverhalte zu

interpretieren und zu vergleichen (z. B. Fahrtdauer). Sie lernen, mit Zeitspannen als Größen

umzugehen. Dies sind u. a. Kompetenzen, die die Teilnehmer auch im Alltag und auf der

Suche nach einer neuen Beschäftigung benötigen.

Page 40: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

40

Die Umgebung durch eine Wanderung erkunden

Ziel Planung und Durchführung eines Ausfluges; Informationen

zusammentragen; sich mit anderen auf einen Konsens einigen;

Verantwortung übernehmen; Teilhabe an Kultur; in Bewegung kommen

Dauer mindestens drei Trainingstage á drei Stunden sowie einen Tag der

Durchführung

Material PC mit Internet; Telefon; Papier und Stifte

Vorbereitung Je nach Größe der Trainingsgruppe ist es sinnvoll Kleingruppen zu bilden.

Beschreibung Die Gruppe überlegt sich gemeinsam ein Ausflugziel, welches während

einer Wanderung erreicht werden kann. Dabei sollen verschiedene

Aktivitäten geplant werden, wie zum Beispiel: gemeinsames Grillen,

Besuch eines Museums, ein Match auf dem Fußball- oder Volleyballplatz,

Fischen/Angeln. Es ist auch vorstellbar, dass mehrere Kleingruppen

verschiedene Ausflüge organisieren und man diese dann gemeinsam

unternimmt.

1. Schritt: Vor dem Ausflug das Ziel wählen

Die Teilnehmer überlegen sich ein gemeinsames bzw. verschiedene

Ausflugsziele. Dabei sollen die Interessen vieler Teilnehmer (am bester

aller) vertreten sein.

Die Teilnehmer sollen sich einen günstigen Startpunkt überlegen und auch

eine eventuelle Anfahrt oder Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

einplanen. Gleichzeitig sollen sich die Teilnehmer auch über die Kosten für

eine An-/Abfahrt sowie über die Abfahrtszeiten, Dauer und

Umsteigemöglichkeiten etc. informieren.

2. Schritt: Informationen über Besonderheiten vor dem Ausflug sammeln

Um einschätzen zu können, welchen Gefahren während des Ausflugs

lauern könnten, sollen sich die Teilnehmer im Vorfeld informieren und

bspw. folgende Fragen klären:

Birgt der (Wander-)Weg Gefahren (stark befahrene Bundesstraße)?

Anbindung an öffentliche Verkehrsmitteln?

Wo kann man Lagepläne oder Karten erhalten?

Arbeitsblatt 9

Page 41: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

41

3.Schritt: Informationen über teilnehmende Personen sammeln

Die Teilnehmer sollen sich nach persönlichen Verhältnissen und allen

Umstände, die für die Aktivität generell wichtig sind oder im Einzelfall

wichtig sein können, informieren. Dabei sollen sie alle teilnehmenden

Personen unter folgenden Gesichtspunkten durchgehen:

Worauf muss Rücksicht genommen werden?

Welche Behinderungen, Krankheiten, Medikamenteneinnahmen

oder Allergien hat der Teilnehmer?

Welche Hilfsmittel, welche Medikamente müssen mitgenommen

werden?

Jeder Teilnehmer sollte am Ausflugstag eine Notfallnummer bzw.

Kontaktperson dabeihaben, die im Bedarfsfall sofort über einen Unfall,

plötzlich auftretende Krankheit und ähnliches informiert werden kann.

4. Schritt: Pausen und Verpflegung sichern

Die Teilnehmer sollen auch für eine Verpflegung während der Wanderung

planen. Vorstellbar ist die Planung eines Picknicks. Dabei kann in der

Teilnehmergruppe das Mitbringen der verschiedenen Speisen und

Getränke verteilt werden.

5. Schritt: Informationen geben und Absprachen treffen

Wenn der Ausflug geplant ist und die Teilnehmer alle Voraussetzungen

kennen, dann ist es wichtig, dass allen Teilnehmenden alle nötigen

Informationen des Ausfluges mitgeteilt wird. Hier ergibt sich auch die

Möglichkeit, die Absprachen zum Treffpunkt, Abfahrtszeiten und

Verpflegung zu treffen. Es empfiehlt sich hier die Erstellung verschiedener

Listen (Teilnehmerliste, Übersicht mit Beginn/Ende und ggf. allen

Abfahrtszeiten; Übersicht Aufteilung Verpflegung; Übersicht

Notfallnummern)

Erweiterung Die Teilnehmer sollen die Wanderung schriftlich festhalten (Wo sind wir

lang gelaufen? Was gab es zu entdecken/zu erkunden? Wie lange dauert

es die Strecke zu laufen?). Diese Informationen können dann, z.B. in Form

einer Broschüre, eines Flyers, eines Posters usw., festgehalten werden.

Zusätzlich können auch Fotos gemacht und eingefügt werden.

Anmerkung Es sollte noch die Übernahme etwaig anfallender Kosten für

Anreise/Abreise geklärt werden.

Page 42: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

42

Auftrag: Stadtrallye durchführen

Ziel Planung und Durchführung einer Rallye; Informationen zusammentragen;

sich mit anderen absprechen; Verantwortung übernehmen; Teilhabe an

Kultur; in Bewegung kommen

Dauer mindestens fünf Trainingstage á drei Stunden sowie einen Tag der

Durchführung

Material Stoppuhr; Papier, Stifte, PC, Schnellhefter, Stadtpläne

Vorbereitung Je nach Größe der Trainingsgruppe ist es sinnvoll Kleingruppen zu bilden.

Beschreibung Die Teilnehmer sollen sich in Kleingruppen zusammenfinden und

verschiedene Rallyes durch ihre Gemeinde, die nächstgelegene Stadt oder

ein Waldstück planen, organisieren und durchführen. Zielgruppe und

Mitspieler sind sie selbst oder aber auch ihre Familien, Kinder, eine

Schulklasse oder Kindergartengruppe aus dem Ort….

Bevor die Teilnehmer beginnen zu planen, sollten sie sich einige Fragen

stellen:

Wer nimmt an der Rallye teil (Zielgruppe)?

Welcher Thematik soll die Rallye folgen?

Wo soll die Rallye stattfinden?

Welchen Zeitumfang soll die Rallye haben?

Benötigen wir Helfer?

Ziel formulieren?

Benötigen wir Geld für Material?

Wie viele werden teilnehmen, wie viele Gruppen bilden wir?

Wie viele Laufzettel benötigen wir?

Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen wir einplanen (bspw.

Handy für Notfälle, erste Hilfe Koffer…)?

Wenn sich die Teilnehmer auf eine Thematik, den Ort und Umfang der

Rallye festgelegt haben, kann es losgehen! Für die Umsetzung sind diese

nächsten Planungsschritte notwendig:

Arbeitsblatt 10

Page 43: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

43

1. Stadtrundgang zur Orientierung durchführen

Da die Teilnehmer eine Stadtrallye (oder ähnliches) planen, sollten sie erst

einmal einen Rundgang durch die Stadt machen. Dabei sollten sie eine

Stoppuhr mitnehmen. Mit der Stoppuhr können die Teilnehmer einen

Überblick behalten, wenn sie der Stadtrallye eine zeitliche Begrenzung

geben möchten. Daran anschließend sollten Die Teilnehmer für ihre Rallye

einen markanten Punkt finden, an dem sie das Spiel starten. Während des

ersten Stadtrundganges sollten die sich Teilnehmer bereits erste Stationen

und Fragen/Aufgaben notieren.

Die Teilnehmer müssen an dieser Stelle bedenken, dass die Rallye eine

Teamaufgabe ist und deswegen verschiedene Gruppen (mindestens zwei

Spieler pro Gruppe) gegeneinander antreten.

2. Startpunkt finden

Für einen Startpunkt bieten sich in großen Städten Bahnhöfe oder

Busbahnhöfe bzw. etwas Zentrales an. Start und Ziel können, müssen

aber nicht, übereinstimmen. Die Teilnehmer sollen sich einen Startpunkt

aussuchen, der für alle erreichbar ist. Vom Startpunkt aus werden die

Gruppen zu ihren jeweiligen Routen aufbrechen um, sich am Ende wieder

zentral zu treffen.

3. Ende/Ziel finden

Es ist empfehlenswert die einzelnen Stationen entlang eines Rundweges

durchzuführen. Somit ist das Ende gleichzeitig der Anfang und der Kreis

schließt sich.

4. Den Spielverlauf interessant gestalten

Die Stadtrallye sollte immer unter einem Thema oder Motto

stattfinden und verschiedene Aufgaben oder Rätsel beinhalten. Die

Teilnehmer sollen sich deshalb Fragen ausdenken, bei denen die

Spieler durch das Lösen der Aufgaben etwas über Ihre Stadt

lernen.

Die Teilnehmer sollen einen Stations- und Ablaufplan entwickeln.

Günstige Stationen sind zum Beispiel Denkmale, wichtige

Gebäude, Flüsse, Bäume etc.

Page 44: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

44

Immer wenn die Gruppen eine Station gefunden haben, sollten auf

dem Stations- und Ablaufplan eine zu erledigende Aufgaben oder

Frage bereit stehen. Diese müssen die Teilnehmenden im Vorfeld

ausarbeiten.

Bei den Aufgaben können spezifische Fragen zur Station gestellt

werden. Beispielsweise kann an der Station „Fluss“ gefragt werden,

wie lang der Fluss ist, wo er entspringt und mündet. Die Spieler

können sich Hilfe suchen.

Die Teilnehmer sollen für jede Gruppe ein sogenanntes Logbuch

mit Ablaufplan und Fragen/Aufgaben erstellen. Jede Station hat

immer dieselbe Frage/Aufgabe.

Die Teilnehmer müssen bei Ausarbeitung der Rallye folgendes

beachten: Es muss an jeder Station einen Hinweis auf die nächste

Station gegeben werden.

Die Teilnehmer sollen darüber hinaus eine Musterlösung für alle

Fragen und Aufgaben erstellen.

5. Verschiedene Routen wählen

Die Teilnehmer sollen die Spieler bei der Stadtrallye kreuz und quer durch

die Stadt schicken. Die Stationen sollten so weit voneinander entfernt

liegen, dass sie nicht von der vorhergehenden oder folgenden Station

gesehen werden können. Die Stationen sollen aber auch nicht zu weit

auseinander liegen, da sonst zu viel Zeit nur für den Weg verloren gehen

würde. Optimal sind 5-10 Minuten Gehzeit zwischen den Stationen.

Die Teilnehmer planen so viele verschiedene Routen wie Gruppen

mitspielen. Achten Sie darauf, dass jede Gruppe jede Station einmal

erreichen muss, jedoch zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf

unterschiedlichen Wegen. Die Teilnehmer erstellen deswegen für jede

Gruppe unterschiedliche Ablauf- und Routenpläne (Logbuch) aber immer

mit denselben Stationen.

Die Teilnehmer sollen darauf achten, dass möglichst immer nur eine

Gruppe an einer Station mit den Fragen beschäftigt ist. Überschneidungen

sollten vermieden werden.

Page 45: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

45

Für die verschiedenen Gruppen sollen sich die Teilnehmer noch ein Motto

oder Unterscheidungsmerkmal ausdenken (zum Beispiel Tiernamen;

Musikbands; Zitate, Farbe, Zahlen).

6. Beginn und Ende

Alle Gruppen treffen sich zu Beginn an dem festgelegten Startpunkt. Alle

Gruppen starten gleichzeitig auf ihre verschiedenen Routen, sie besuchen

aber immer dieselben Stationen nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Es soll für das Ende ein weiterer zentraler Treffpunkt gefunden werden.

Alle Gruppen treffen sich dort wieder. Die Logbücher mit den

beantworteten Fragen werden an die Organisatoren übergeben und

ausgewertet. Sieger ist, wer alle Fragen richtig beantwortet und als

schnellster die Rallye/Stationen abgelaufen hat. Es zählen also im ersten

Schritt die korrekten Antworten und die Zeit.

Erweiterung Die Teilnehmer können die Stationen auch mit Personen besetzen, um zu

prüfen, ob auch jede Spielgruppe jede Station durchlaufen hat. Hierfür

eignen sich Stempel, die in den Ablauf- und Routenpläne gestempelt

werden müssen.

Anmerkung Die Rallye sollte im Vorfeld von den Teilnehmern selbst durchgespielt

werden, bevor man sie mit Interessierten spielt.

Page 46: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

46

Auftrag: Planung und Besuch von Vereinen,

Sportangeboten

Ziel Kennenlernen verschiedener Angebote sportlicher Angebote; Planung und

Organisation von Terminen; auf andere zugehen; PC-Kenntnisse und

Umgang im Internet und am Telefon trainieren

Dauer Zwei Trainingstage

Material PC mit Internetzugang; Telefon; Papier und Stifte

Vorbereitung -

Beschreibung Aufgabe:

Die Teilnehmer sollen im ersten Schritt im Internet über die jeweiligen

Angebote in der Region und Gemeinde erkundigen. Sie sollen

Informationen zu verschiedenen Bewegungs- und Sportangeboten

zusammentragen und sich nach Schnupperkursen erkundigen. Dazu

gehört auch, dass sich die Teilnehmer bei verschiedenen Krankenkassen

sowie bei Beratungs- und Familienzentren über Sportangebote erkundigen

und Informationen einholen.

Anschließend entscheidet die Trainingsgruppe, für welche Angebote sich

die Mehrheit der Teilnehmer interessiert und welche man sich deshalb vor

Ort anschauen möchte. Ist die Auswahl getroffen, können die Teilnehmer

verschiedene Rechercheaufgaben untereinander verteilen, wie zum

Beispiel:

Ansprechpartner,

Öffnungszeiten,

Kosten,

Besuchstermin vereinbaren.

Ziel ist es für die Gruppe verschiedene Besuche vor Ort zu organisieren,

um sich die Angebote „live“ anzusehen und mit Trainern bzw. Sportlern ins

Gespräch zu kommen. Im Idealfall nehmen die Teilnehmer an einer

Schnupperstunde teil und begeistern sich für eine neue Sport- oder

Bewegungsart.

Erweiterung -

Anmerkung -

Arbeitsblatt 11

Page 47: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

47

Auftrag: Organisation eines „Schrittzählwettbewerbs“

Ziel In Bewegung kommen; Planung und Organisation; auf andere zugehen;

PC-Kenntnisse und Umgang im Internet und am Telefon trainieren

Dauer Zwei bis drei Trainingstage sowie eine Wettbewerbsgruppe

Material PC mit Internetzugang; Telefon; Papier und Stifte; Sieger-Geschenke

Vorbereitung -

Beschreibung Die Teilnehmer sollen einen Wettbewerb planen, wer in einer Woche die

meisten Schritte schafft in der Trainingsgruppe schafft.

Aufgabe:

1. Die Teilnehmer tragen zunächst alle wichtigen Informationen

zusammen, wie viele Schritte pro Tag empfohlen werden!

2. Die Teilnehmer sollen sich informieren, ob die Krankenkassen für

diesen Wettbewerb Schrittzähler zur Verfügung stellen kann.

Anderenfalls können noch Fitnessstudios, Apotheken, Sportvereine

angefragt werden.

3. Die Teilnehmer gestalten ein Plakat rund um das Thema

„Bewegung“ mit vielen nützlichen Tipps für den Alltag, zum Beispiel

wie man die tägliche Mindestanzahl an Schritten erzielen kann.

4. Anschließend legen die Teilnehmer die Woche des Wettkampfes

fest.

5. Sie erstellen für alle Teilnehmer der Woche eine Tabelle, in der die

tägliche Schrittanzahl eingetragen werden kann.

6. Die Gruppe stellt verbindliche Regeln für die Teilnehmer des

Wettbewerbes auf.

7. Die Gruppe überlegt sich eine kleine Belohnung für die ersten drei

Plätze!

Erweiterung -

Anmerkung -

Arbeitsblatt 13

Page 48: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

48

4. Auswertung und Abschluss des Moduls

Um den Verlauf des Moduls richtig beurteilen zu können, ist es wichtig, die Meinungen und

Einschätzungen der Teilnehmer zu erhalten und gemeinsam zu besprechen. Es geht darum

festzustellen, wie sich die Gruppe entwickelt hat, was gut lief und was nicht. Für die

Auswertung der Trainingseinheiten können Sie die Wettersymbolik im Anhang verwenden:

Sonne: „hat mir gut gefallen“

Sonne mit Wolken: „war ok“

Wolken: „hat mir nicht so gut gefallen“

Regen: „hat mir gar nicht gefallen“

Schneiden Sie die Symbole aus und kleben Sie diese auf Karton. Die Teilnehmer sollen nun

mit „Hilfe des Wetters“ ihre Meinung zum Trainingstag widerspiegeln und kurz begründen.

Der Anleiter kann dabei ebenso seine persönliche Meinung zum Ablauf und dem Arbeiten

der Gruppe äußern.

Gesamtabschluss des Moduls

Sie können diese Methode auch für den Gesamtabschluss des Moduls verwenden und um

folgende Fragen erweitern:

Was hat Ihnen besonders gut gefallen?

Was hat Ihnen überhaupt nicht gefallen?

Was würden Sie an dem Training verändern wollen?

Was nehmen Sie aus dem Training mit?

Sie können die Teilnehmer auch um eine Zusammenfassung bitten. Laden Sie die

Teilnehmer ein, ein Statement über das Training an eine Pinnwand zu schreiben, ein Bild zu

malen oder einen Vergleich zu ziehen. Im Anschluss daran können Sie die letzte Übung

„Das mag ich an dir“ mit der Gruppe durchführen. Es bietet sich hier die Gelegenheit, dass

die Teilnehmer sich gegenseitig wertschätzen und Wünsche für den weiteren Lebensweg mit

geben.

Zu einem gelungen Trainingsabschluss können Sie auch ein gemeinsames Beisammensein

mit Kuchen und Kaffee/Tee organisieren. Die Teilnehmer werden sicherlich gerne dazu

beitragen. Vielleicht wurden während des Trainings auch ein paar Foto- oder

Videoaufnahmen angefertigt. Diese können zum Abschluss gemeinsam bewundert werden.

Page 49: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

49

Übung „Das mag ich an dir“

Ziel für gegenseitige Wertschätzung und Würdigung, für das Selbstwertgefühl

Dauer Ca. 0,45 h

Material Karton bzw. dickes Papier, Stifte, Klebeband bzw. Strick oder

Sicherheitsnadeln

Vorbereitung -

Vorgehen

Jeder Teilnehmer bekommt am Ende des Trainings ein Stück Karton /

stärkeres Papier mit einer Sicherheitsnadel an seinem Rücken

angebracht. Die Teilnehmer gehen durch den Raum und schreiben jedem

etwas auf den Rücken, was sie an ihm während des Trainings besonders

geschätzt haben.

Abschließend liest jeder seine Liste der Wertschätzungen für sich allein.

Wenn gewünscht, können sich die Teilnehmer noch in der Gruppe dazu

austauschen. Die entstandenen Plakate können als Erinnerung mit nach

Hause genommen werden.

Erweiterung

Als Ergänzung kann notiert werden, was man der betreffenden Person

wünscht. Es bietet sich dann an, entweder ein zweites Mal durch den

Raum zu laufen und Wünsche zu verteilen.

Es ist aber auch denkbar, den Karton zu teilen: Auf der einen Seite

stehen die Wertschätzungen und auf der anderen Seite die Wünsche.

Page 50: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

50

5. Hintergrundinformationen zum Projekt CARDEA

Der PARITÄTISCHE Landesverband Thüringen e.V.

Das Projekt „Gesunde Kooperation – bedarfsorientierte Gesundheitsförderung von

Langzeitarbeitslosen“ (im Weiteren „Gesunde Kooperation“ genannt) war 2010 das erste

Projekt in Thüringen, welches sich explizit mit dem Thema der Gesundheitsförderung von

Langzeitarbeitslosen beschäftigt hat. Ziel des Projektes war es, Kenntnisse über

Erfahrungen der Gesundheitsförderung von Langzeitarbeitslosen durch transnationale

Partnerschaften zu gewinnen, diese modellhaft zu übertragen und vorrangig mit

ausgewählten Teilnehmerinnen des Landesarbeitsmarktprogrammes (LAP) zu erproben.

Im Oktober 2012 endete die „Gesunde Kooperation“ mit folgenden Ergebnissen:

Entstehung transnationaler Partnerschaften (Österreich, Italien, Irland)

Entwicklung eines teilstandardisierten Fragebogens zur Erfassung des körperlichen

Gesundheitszustandes und zum aktiven Gesundheitsverhalten der Projektteilnehmer

Nachweis der Notwendigkeit von gesundheitsfördernden Modulen in

arbeitsmarktpolitischen Projekten

Erkenntnis, dass es auch Angebote für die Gesundheit der Berater geben muss

Unter dem Namen CARDEA startete am 01.01.2013 das neue ESF-finanzierte Modellprojekt

des PARITÄTISCHEN Landesverbandes mit einer Laufzeit bis 31.12.2015. Es knüpft an die

Erfahrungen aus der „Gesunden Kooperation“ an und versteht sich als dessen

Weiterentwicklung.

Das Projekt CARDEA richtet sich an zwei landesweite Programme in Thüringen: Zum einen

an das Landesarbeitsmarktprogramm (LAP) und zum anderen an das Programm Thüringer

Initiative zur Integration und Armutsbekämpfung – Nachhaltigkeit (TIZIAN). Die Programme

wurden jeweils vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (TMWAT)

und vom Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (TMSFG) initiiert.

Darüber hinaus sind weitere Adressaten die sechs Thüringer CORA-Projekte, einem

Netzwerkprojekt Thüringer Frauenzentren zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und

Beruf.

Page 51: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

51

Die übergeordnete Zielstellung von CARDEA ist es, durch eine Weiterentwicklung des

Fragebogens zum Gesundheitsverhalten und der Entwicklung von Gesundheitsmodulen die

Beratung zur Förderung von Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit von (langzeit-)

arbeitslosen Frauen und Männern in Thüringen weiter zu verbessern.

Das Projekt CARDEA legt gleichzeitig auch einen Schwerpunkt auf die Personen (und ihre

Gesundheit), die mit arbeitslosen Frauen und Männern intensiv arbeiten. Durch den

hochgradig psychisch belastenden Arbeitsalltag und die Probleme der Teilnehmer, die oft

„nach Feierabend mit nach Hause genommen werden", stehen viele Berater stark und vor

allem dauerhaft unter Stress. Darum richtet das Projekt CARDEA ein besonderes

Augenmerk darauf, die psychische und physische Gesundheit der Berater zu stärken, um

deren eigene Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten.

Kontaktdaten

CARDEA -

Thüringer Modellprojekt zur Förderung von Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit

Der PARITÄTISCHE Landesverband Thüringen e. V.

OT Neudietendorf

Bergstr. 11

99192 Nesse-Apfelstädt

www.paritaet-th.de

www.cardea.paritaet-th.de

Page 52: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

52

Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e. V.

Die AGETHUR ist thüringenweit die zentrale Fach- und Servicestelle für den Bereich der

Gesundheitsförderung/Prävention und für den Bereich HIV/AIDS-Prävention.

In dieser Funktion übernimmt die AGETHUR folgende Aufgaben:

Planung und Umsetzung von strategischen Programmen und Projekten zur

Förderung der Gesundheit der Bevölkerung. Dabei steht die Stärkung von Strukturen

im Mittelpunkt.

Förderung und Unterstützung der Qualitätsentwicklung von Programmen und

Projekten

Aktive Mitwirkung am Thüringer Gesundheitszieleprozess

Qualifizierung von Fachkräften

Gestaltung und Begleitung ressortübergreifender Vernetzungsprozesse

Vermittlung zwischen Praxis und Wissenschaft

Entwicklung von Materialien für Bürgerinnen und Bürger

Die AGETHUR ist Träger der Koordinierungsstelle „Gesundheitliche Chancengleichheit“

Thüringen im Rahmen des bundesweiten Kooperationsverbundes „Gesundheitliche

Chancengleichheit“. Der Kooperationsverbund „Gesundheitliche Chancengleichheit“ ist ein

Verbundprojekt von Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Bundes- und

Landesvereinigungen für Gesundheit, Krankenkassen und Ärzteverbänden, den

kommunalen Spitzenverbänden, der Bundesagentur für Arbeit, Wohlfahrtsverbänden und

vielen weiteren Partnerorganisationen. Er wurde 2003 auf Initiative der BZgA gegründet und

wird maßgeblich durch die BZgA getragen.

Bei der AGETHUR ist darüber hinaus der Arbeitsbereich „Psychische Gesundheit im

Thüringer Gesundheitszieleprozess“ angegliedert. Ziele sind die Fortbildung und

Sensibilisierung von Thüringer Fachkräften und Multiplikatoren für die Bedeutung

psychischer Gesundheit in allen Lebensbereichen und Altersphasen. Der Fokus liegt dabei

auf der Stärkung von personalen und sozialen Ressourcen als Weg zur Förderung

psychischer Gesundheit. Darüber hinaus wird im Arbeitsbereich die Vernetzung und

Kooperation von Akteuren und Maßnahmenträgern in Thüringen unterstützt sowie die

flächendeckende Implementation von ausgewählten qualitätsgesicherten Maßnahmen zur

Förderung der psychischen Gesundheit koordiniert.

Page 53: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

53

Kontaktdaten

Landesvereinigung für Gesundheitsförderung Thüringen e.V. – AGETHUR –

Carl-August-Allee 9

99423 Weimar

www.agethur.de

Page 54: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

54

Quellen

Altgeld, T. (2012) Die doppelte Verborgenheit von Männergesundheit(spolitik) M. Theunert

(Hrsg.), Männerpolitik, Verlag für Sozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden

2012

Banaczak, R.; Buddensieg, M.; Diesner, L.; Glöer, J.; Van Dyk, G.; Webb, J. (o. Jahr)

Kursbuch Selbstvermittlungscoaching. Wie man Menschen unterstützt, neue Wege in Arbeit

zu gehen Ergebnisse des Modellprojekts „Aufbau, Erprobung und Weiterentwicklung von

Angebotsformen des Selbstvermittlungscoachings im SGB II". Deutscher Paritätischer

Wohlfahrtsverband Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (Hrsg.).

Buntenbach, A. (2010) Gesundheitsrisiko Arbeitslosigkeit -Wissensstand, Praxis und

Anforderungen an eine arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung. Arbeitsmarktaktuell.

Nr. 8 August 2010. DGB Bundesvorstand Bereich Arbeitsmarktpolitik (Hrsg.)

Brähler, Elmar/Stöbel-Richter, Yve (HRSG) (2010): Arbeitswelt und Gesundheit in Zeitschrift

für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, Psychologische Medizin (ZPPM),

Jg. 8, 2010, Heft 2. Ansanger, Kröning.

Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (o. Jahr) Gemeinsam den

Stadtteil erkunden! Ein nachbarschaftlicher Spaziergang durch Altona- Altstadt. In: Mehr

Bewegung im Alltag- Aktives Leben im Alter fördern. Arbeitshilfen und Praxisbeispiele,

Gesundheit Berlin- Brandenburg e.V. (Hrsg.)

Kieselbach, T. (2007). Arbeitslosigkeit, soziale Exklusion und Gesundheit: Zur Notwendigkeit

eines sozialen Geleitschutzes in beruflichen Transitionen. In Gesundheit Berlin (Hrsg.).

Dokumentation 12. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, S. 1-35. Berlin.

Kroll, L.; Lampert, T. (2011) Arbeitslosigkeit, soziale Unterstützung und gesundheitliche

Beschwerden. In: Deutsches Ärzteblatt Jg. 108. Heft 4.

Paul/Hassel/Moser (2006): Die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf die psychische

Gesundheit: Befunde einer quantitativen Forschungsintegration. In Hollederer, A. / Brand, H.

(HRSG): Arbeitslosigkeit, Gesundheit und Krankheit. Huber, Bern.

Page 55: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

55

Reul, R.; Faselt, F.; Helbig, D. (2011) Bewegung in den Alltag bringen- das macht Sinn!

Gesund altern- Bewegungsförderung in der Kommune- ein Leitfaden. HAGE (Hessische

Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung e.V.), Sächsische Landesvereinigung für

Gesundheitserziehung e.V., AGETHUR (Landesvereinigung für Gesundheitsförderung

Thüringen e.V.)(Hrsg.).

Rothländer, K; Mühlpfordt, S. (2011) Ressourcenorientierung als Strategie zur

Gesundheitsförderung von Erwerbslosen. In Mühlpfordt, Mohr, Richter (Hrsg.)

Erwerbslosigkeit: Handlungsansätze zur Gesundheitsförderung, Pabst Verlag, S. 87-98.

Wiborg, G.; Stephan, C.; Wewel, M.; Hanewinkel, R.; Brouwer,M.; Isensee,B. (2005) Die FIT-

Beratung. Motivierende Gesundheitsgespräche für Arbeitslose. BKK Bundesverband (Hrsg.)

Essen.

Quellen Anhang Kosten Zahnersatz

Barmer GEK: Härtefall bei Zahnersatz. Online verfügbar unter https://www.barmer-

gek.de/barmer/web/Portale/Versicherte/Rundum-gutversichert/Leistungen-

Beitraege/Lexikon_20Leistungen/Alle_20Eintr_C3_A4ge/Haertefall-Zahnersatz.html., zuletzt

gesichtet 27.08.2013

Bundeszahnärztekammer (BZÄK) (Hg): Mundgesundheit: Eigene Verantwortung –

Gemeinsame Vorsorge. Gesunde Zähne erfordern gesundes Zahnfleisch

Bundeszahnärztekammer (Hg.): Mundgesundheit ist Lebensqualität. Gezielt individuell

vorbeugen – zu Hause und beim Zahnarzt

Bundeszahnärztekammer; Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

(2003): Patienteninformation. Professionelle Zahnreinigung. Das sollten Sie wissen

Deutsches Krebsforschungszentrum (2011): Rauchen und Mundgesundheit

Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Das Bonusheft.

http://www.kzbv.de/bonusheft.39.de.html, zuletzt gesichtet 22.08.2013

Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin (KdöR): Füllungen - Wann zahlt die Kasse.

http://www.kzv-berlin.de/fuer-patienten/kosteninformationen/fuellungen.html, zuletzt gesichtet

22.08.2013

Page 56: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

56

Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin (KdöR): Heil- und Kostenplan für Zahnersatz.

http://www.kzv-berlin.de/fuer-patienten/kosteninformationen/heil-und-kostenplan.html, zuletzt

gesichtet 22.08.2013

Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin (KdöR): Zahnersatz und Festzuschuss.

http://www.kzv-berlin.de/fuer-patienten/kosteninformationen/zahnersatz.html, zuletzt

gesichtet 22.08.2013

Barmer GEK: Härtefall bei Zahnersatz. Online verfügbar unter https://www.barmer-

gek.de/barmer/web/Portale/Versicherte/Rundum-gutversichert/Leistungen-

Beitraege/Lexikon_20Leistungen/Alle_20Eintr_C3_A4ge/Haertefall-Zahnersatz.html., zuletzt

gesichtet 27.08.2013

Quellen Bilder

http://www.clker.com/clipart-2330.html. gesichtet am 16.10.2013

http://www.drweb.de/magazin/wp-content/uploads/2008/06/vector-people.gif. gesichtet am

16.10.2013

Page 57: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

57

Anhang A

Aufgaben Gruppenarbeit:

„Gesetzliche Vorsorgeuntersuchungen für Frauen/Männer“

Arbeitsgruppe 1:

Informieren Sie sich im Internet nach Tipps und Anregungen für ein gesundes Frauen-

/Männerleben.

Bearbeiten Sie mit Hilfe der Informationen folgende Fragen:

Welche Informationen und Tipps gibt es für ein langes und gesundes Frauen-/Männerleben?

Fertigen Sie anschließend ein Plakat mit den wichtigsten Fakten und Tipps an und stellen

Sie dieses bitte der gesamten Gruppe vor!

Arbeitsgruppe 2:

Informieren Sie sich im Internet nach den gesetzlichen Vorsorgeuntersuchungen für Frauen

bzw. Männer.

Bearbeiten Sie mit Hilfe der Informationen folgende Fragen:

Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es für Frauen/Männer?

Was und wie wird untersucht?

Was kosten die Vorsorgeuntersuchungen?

Wo erhalte ich weitere Informationen?

Fertigen Sie anschließend ein Plakat mit den wichtigsten Informationen an und stellen Sie

dieses bitte der gesamten Gruppe vor!

Page 58: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

58

Arbeitsgruppe 3:

Informieren Sie sich im Internet nach den gesundheitlichen Risiken einer/s Frauen/Mannes.

Bearbeiten Sie mit Hilfe der Informationen folgende Fragen:

Welche gesundheitlichen Risiken haben Frauen/Männer heutzutage?

Erstellen Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Männerkrankheiten, wie sich diese

körperlich äußern und was man(n) dagegen tun kann! Stellen Sie das Plakat anschließend

der gesamten Gruppe vor!

Page 59: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

59

Anhang B

Aufgaben Gruppenarbeit:

„Eigenverantwortung: Was kann man selbst für die Zahngesundheit

tun?“

Arbeitsgruppe 1: Häusliche Zahnpflege

Lesen Sie den Text „Mundgesundheit ist Lebensqualität“ und das Faltblatt „Rauchen

und Mundgesundheit“!

Bearbeiten Sie nun mit Hilfe der Texte folgende Fragen.

1. Was gehört zu einer gründlichen und effektiven Zahnpflege?

2. Wie führt man eine gründliche und effektive Zahnpflege durch?

3. Wie beeinflusst das Rauchen die Zahngesundheit?

Fertigen Sie anschließend ein Plakat mit den wichtigsten Fakten an und stellen Sie diese

bitte der gesamten Gruppe vor!

Suchen Sie bitte auch im Internet nach weiteren Informationen z.B. unter: www.bzaek.de !

Arbeitsgruppe 2: Vorsorgeuntersuchung und Bonusheft

Lesen Sie den Text „Mundgesundheit ist Lebensqualität“!

Bearbeiten Sie nun mit Hilfe der Texte folgende Fragen.

1. Warum und wie oft sollte man zu Vorsorgeuntersuchungen gehen?

2. Was kostet die Vorsorgeuntersuchung?

3. Was und für wen ist das Bonusheft?

4. Wo erhalte ich ein Bonusheft und welche Vorteile hat es?

5. Was tun, wenn das Bonusheft verloren gegangen ist?

Fertigen Sie anschließend ein Plakat mit den wichtigsten Fakten an und stellen Sie diese

bitte der gesamten Gruppe vor!

Suchen Sie bitte auch im Internet nach weiteren Informationen z.B. unter: www.bzaek.de

Page 60: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

60

Arbeitsgruppe 3: Professionelle Zahnreinigung (PZR)

Lesen Sie den Text „Patienteninformation. Professionelle Zahnreinigung“!

Bearbeiten Sie nun mit Hilfe der Texte folgende Fragen.

1. Was wird bei einer PZR gemacht?

2. Warum ist eine PZR notwendig?

3. Wie häufig sollte eine PZR durchgeführt werden?

4. Wer bezahlt die PZR?

Fertigen Sie anschließend ein Plakat mit den wichtigsten Fakten an und stellen Sie diese

bitte der gesamten Gruppe vor!

Suchen Sie bitte auch im Internet nach weiteren Informationen z.B. unter: www.bzaek.de !

Page 61: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

61

Anhang C

Musterlösungen Gruppenarbeit Zahn

Handout Kostenheilplan

Häusliche Zahnpflege

1. Was gehört zu einer gründlichen und effektiven Zahnpflege?

Zweimal am Tag gründlich putzen

Zahnpasta mit Anti-Plaque Wirkstoff und Fluoridgehalt von 1.400 bis 1.500 ppm3,

Fluorid, Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürste nutzen

alle drei Monate die Zahnbürste austauschen

einmal die Woche Fluoridgelee aus der Apotheke (z. B. Elmex Gelee) benutzen

2. Wie führt man eine gründliche und effektive Zahnpflege durch?

Nicht grob schrubben Zähne und Zahnfleisch können sonst geschädigt werden

auf einen geringen Putzdruck achten

systematisch vorgehen und sich von einem Zahn zum nächsten arbeiten

Zahnarzt nach der geeigneten Reinigungsmethode- und Materialien fragen

nach der Mahlzeit mindestens eine halbe Stunde bis zum Zähneputzen warten

3. Wie beeinflusst das Rauchen die Zahngesundheit?

Fördert Mundgeruch

Verfärbung der Zähne, Lippen und Zunge

Begünstigt die Entstehung von Zahnbettentzündung

Verschlechtert die Blutversorgung des Zahnfleisches

Beeinträchtigt natürliche Wundheilung im Mund

Begünstigt Knochenabbau

Wahrscheinlichkeit an Parodontitis zu erkranken ist erhöht

Fördert Lockerung von Zähnen und Zahnverlust

Erhöht Risiko für Krebs auf der Zunge, den Speicheldrüsen, Lippen, Mundraum

In Zusammenhang mit hochprozentigem Alkohol wird das Risiko für Mundkrebs 40-

fach erhöht

3 Parts per million

Page 62: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

62

Vorsorgeuntersuchung und Bonusheft

1. Warum und wie oft sollte man zu Vorsorgeuntersuchungen gehen?

Kontrolle der Zähne, des Zahnfleisches und des Zahnbettes

Rechtzeitiges Erkennen von Erkrankungen im Mundraum einsparen unnötiger

Behandlungskosten

Bewahren der Gesundheit und natürlichen Schönheit der Zähne bis ins hohe Alter

(gesunde Zähne = Wohlbefinden und Selbstbewusstsein)

Grundsätzlich zweimal im Kalenderjahr

Für den Erhalt der Boni muss eine Kontrolluntersuchung im Kalenderjahr

nachweislich vorliegen (Bonusheft)

Kindern ab 6 Jahre stehen bis zu ihrem 18. Geburtstag zwei

Vorsorgeuntersuchungen jährlich zu

Ab dem Alter von 12 Jahren werden die Untersuchungen ins Bonusheft eingetragen

2. Was kostet die Vorsorgeuntersuchung?

die Kosten der Vorsorgeuntersuchung wird von der Krankenkasse übernommen

3. Was und für wen ist das Bonusheft?

Nachweisheft für regelmäßigen Zahnarztbesuch

o Regelmäßig: Personen über 18 Jahre mind. 1 Untersuchung im Kalenderjahr

Termine werden eingetragen

Auch nachträgliche Einträge im Bonusheft möglich, aber nur wenn sie nachweislich in

der Patientenkartei dokumentiert sind – also stattgefunden haben

Bonusheft in Eigenverantwortung

o Es ist Ihre Aufgabe an den Stempel in Ihrem Bonusheft zu denken!

o Vor einem Zahnarztwechsel empfiehlt es sich, das Bonusheft vollständig

ausfüllen und abstempeln zu lassen

o Schmeißen Sie Ihr „altes“ bzw. vollständig ausgefülltes Bonusheft nie weg!

Für alle gesetzlich Versicherten und deren Familienangehörige (Kinder, Jugendliche)

Keine Pflicht – spart aber Geld beim Zahnersatz (Krone, Brücke, Prothese)

Page 63: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

63

4. Wo erhalte ich ein Bonusheft und welche Vorteile hat es?

Es ist in jeder Zahnarztpraxis erhältlich

Erinnert an den regelmäßigen Kontrolltermin lebenslanger Gesunderhaltung der

eigenen Zähne und des Zahnfleisches (schöne, gesunde Zähne sind natürliches

Kapital und Lebensqualität)

Finanzieller Vorteil bei Zahnersatz

o GKV belohnt mit zusätzlichen Zuschuss

o Lückenloser Nachweis von 5 Jahren zusätzlich 20 %

o Lückenloser Nachweis von 10 Jahren zusätzlich 30 %

5. Was tun, wenn das Bonusheft verloren gegangen ist?

der Zahnarzt kann ein neues Heft ausfüllen, da Zahnarztbesuche anhand der

Patientenkartei nachvollziehbar sind

achten Sie auf Ihr Bonusheft am besten fester Platz im Geldbeutel oder zu Hause

Page 64: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

64

Professionelle Zahnreinigung (PZR)

1. Was wird bei einer PZR gemacht?

Gründliche Untersuchung der Mundhöhle und des Zahnsystems

Intensivreinigung mit Spezialinstrumenten

entfernt krankmachende und kosmetisch störende Beläge auf den Zähnen

Ergebnis sind glatte, glänzende Zähne, welches die Neubildung von Belägen

erschwert

Patienten erhalten wichtige Hinweise zur Optimierung der häuslichen Zahnpflege

(richtiger Einsatz der Zahnbürste, Zahnseide, Zahnzwischenraumbürsten, Fluoride)

2. Warum ist eine PZR notwendig?

um Erkrankungen der Mundhöhle (Karies, Parodontitis) vorzubeugen sind eine gute

Mundhygiene und gesunde Ernährung Voraussetzung ABER nicht immer

ausreichend

um hartnäckige Ablagerungen, bakterielle Beläge an schwer zugänglichen

Zahnflächen zu entfernen

Aussehen der Zähne verbessern

3. Wie häufig sollte eine PZR durchgeführt werden?

Dauer und Häufigkeit hängen von der individuellen Mundgesundheitssituation und

dem Erkrankungsrisiko ab

Üblich sind jährliche und halbjährliche Termine bei niedrigen Karies- und

Parodontitisrisiko und bei einer geringen Neigung zu harten oder weichen Belägen

Bei Patienten mit Zahnfleischtaschen, ungünstigen Mundhygienebedingungen,

Neigung zu Ablagerungen und Verfärbungen können häufigere Termine notwendig

sein

Bei vorhandenen Diabetes, regelmäßiger Medikamenteneinnahme, und einer

Lebenssituation mit hohen Stressfaktor kann die Mundgesundheit beeinträchtig und

eine häufige PZR sinnvoll sein

Page 65: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

65

4. Wer bezahlt die PZR?

PZR kostet zwischen 40 und 250 €

Ist nicht im Leistungskatalog der GKV enthalten

Betrag hängt vom Umfang und Aufwand der Behandlung ab (und welchen

Abrechnungssatz der Zahnarzt verwendet)

o 1,0-facher Satz für 28 Zähne – 43,96 €

o 2,3-facher Satz für 28 Zähne – 101,36 €

o Ein noch höherer Satz muss von Zahnarzt verständlich und nachvollziehbar

begründet werden

Page 66: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

66

Handout „Zahnersatz – Was kostet das?“

Der Heil- und Kostenplan

Der Zahnarzt erstellt einen Heil- und Kostenplan, auf dem die

geplante Behandlung und die voraussichtlichen Kosten ersichtlich sind.

Die Kosten setzen sich aus dem

Eigenanteil (=Gesamtkosten – Zuschuss der Krankenkasse)

und dem

Festzuschuss der Krankenkasse zusammen.

Der Heil- und Kostenplan muss noch vor der Behandlung der gesetzlichen Krankenkasse zur

Genehmigung vorgelegt werden. Die Krankenkasse entscheidet über den Zuschuss, d. h. die

Kosten, die sie übernimmt.

Der Festzuschuss

Für jeden Befund bzw. Zahnstatus zahlt die Krankenkasse einen festen Betrag. Dieser

Betrag ist der Regelversorgung (einer kostengünstigen Standardbehandlung) zugeordnet.

Der Festzuschuss deckt dabei rund die Hälfte der Behandlungskosten.

Wünscht ein Patient einen hochwertigeren Zahnersatz (z. B. Implantat statt Brücke) erhält er

ebenfalls nur den Festzuschuss für den Befund.

Der Zuschuss erhöht sich durch ein lückenlos geführtes Bonusheft.

Wenn regelmäßige Kontrolluntersuchungen über einen Zeitraum von 5 Jahren

lückenlos nachweisbar sind, erhöht sich der Zuschuss beim Zahnersatz um 20

Prozent.

Wenn regelmäßige Kontrolluntersuchungen über einen Zeitraum von 10 Jahren

lückenlos nachweisbar sind, erhöht sich der Zuschuss beim Zahnersatz um 30

Prozent.

Welche Versorgungsmöglichkeiten gibt es?

Am Beispiel:

Befund: Fehlender Zahn im

Seitenzahnbereich des Oberkiefers

Page 67: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

67

Regelversorgung

= ausreichend, zweckmäßige, wirtschaftliche Versorgung

d. h. kostengünstige Standardbehandlung

teilverblendete Brücke von Zahn zu Zahn

(nur außen Zahnfarben)

Festzuschuss ca. 400 € - ca. 50 % der Kosten

Gleichartige Versorgung

= zusätzliche Leistungen zur Regelversorgung

Vollverblendete Brücke von Zahn zu Zahn

(komplett Zahnfarben)

Festzuschuss nach Befund

Patient zahlt Eigenanteil der Regelversorgung und Zusatzleistungen

Andersartige Versorgung

= komplette Unterscheidung von der Regelversorgung

Implantat statt Brücke

Eigenanteil ca. 2000 €

Wer unterstützt bei geringem Einkommen?

Die Härtefallregelung

Patienten mit einem geringen Einkommen bekommen einen zusätzlichen Festzuschuss

(circa den doppelten Festzuschuss) von der Krankenkasse.

Als geringes Einkommen gelten monatliche Bruttoeinnahmen bis zu 1.078,00 Euro für

Alleinstehende und 1.482,25 Euro für Versicherte mit einem Angehörigen.

Kann ein Patient die verbleibenden Kosten dennoch nicht zahlen, kommen die Kassen bei

einem entsprechenden Nachweis für alle notwendigen Kosten auf. Dies gilt allerdings nur für

die Regelversorgung.

Regelversorgung

Gleichartige Versorgung

Page 68: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

68

TIPPS

Akzeptieren Sie nicht gleich den ersten Behandlungsvorschlag des Arztes, sondern

lassen Sie sich weitere Verfahren und deren Kosten – vor allem über die eigenen

Anteile – darlegen. Dazu sind die Zahnärzte verpflichtet.

Wenn Zahnersatz ansteht, ist es grundsätzlich sinnvoll, bei einem zweiten Zahnarzt

eine Diagnose einzuholen.

Nicht immer müssen Sie sich für eine teurere Versorgung, wie zum Beispiel ein

Implantat, entscheiden. Die Regelversorgung reicht in vielen Fällen als

preisgünstigste Variante aus.

Einige Kassen bieten ihren Versicherten eine gesonderte Beratung zum Zahnersatz

an. Fragen Sie bei Ihrer Kasse danach, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben.

Beratungs- und Kontaktstellen

Kassenzahnärztliche Vereinigung Thüringen

Beratung nur für gesetzlich krankenversicherte Personen kostenlos zum Thema Zahnersatz Beratungsangebot umfasst die Prüfung auf Plausibilität und Schlüssigkeit des Heil-

und Kostenplans sowie die dazugehörigen Material- und Laborkosten. Beratung zu der von ihrem behandelnden Zahnarzt geplanten Therapie, zur Höhe

des Kassenzuschusses und zu den veranschlagten Material- und Laborkosten

Theo-Neubauer-Str. 14

99085 Erfurt

Tel.: 0361/6767-128

Fax: 0361/6767-104

www.kzvth.de/

Landeszahnärztekammer Thüringen

Patientenberatungsstelle

Barbarossahof 16 99092 Erfurt Tel.: (0361) 7 43 21 21 Fax: (0361) 7 43 21 50 E-Mail: [email protected] Website: www.lzkth.de

Verbraucherzentrale Thüringen Beratungsstelle Erfurt -unabhängige persönliche Patientenberatung Andreasstr. 37 c 99084 Erfurt Tel.: 03613461111

Page 69: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

69

Anhang D

Ankommen

Page 70: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

70

Auswertung

Page 71: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

71

Quelle: http://static.freepik.com/fotos-kostenlos/wetter-symbole-clip-art_ gesichtet am: 01.10.2013

Page 72: Ressourcenstärkendes Training für ErwachseneRessourcenstärkendes Training für Erwachsene 2 Zusammenfassung Der Verlust der Arbeit geht einher mit einem Verlust der psychosozialen

Modul: Ressourcenstärkendes Training für Erwachsene

72

Impressum

CARDEA – Thüringer Modellprojekt zur Förderung von Gesundheit und

Beschäftigungsfähigkeit

Der PARITÄTISCHE Landesverband Thüringen e. V.

OT Neudietendorf

Bergstr. 11

99192 Nesse-Apfelstädt

www.paritaet-th.de

www.cardea.paritaet-th.de