RICHTI WALLISELLEN DIE BAUTEN - allreal.ch · Es wäre ein Akt der Willkür gewesen und hätte...

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RICHTI WALLISELLEN BAND 2 DIE BAUTEN

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RICHTI WALLISELLENBAND 2

DIE BAUTEN

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RICHTI WALLISELLENBand 2: Die Bauten

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RICHTI WALLISELLENVon der Industriebrache zum attraktiven Quartier mit gemischter NutzungBand 2: Die Bauten

Stein auf Stein Baustellenfotos von Pierluigi Macor

5 Vorwort

13 Ein Stadtquartier als Entwurf Vittorio Magnago Lampugnani

17 Bürokomplex Allianz Wiel Arets

33 Wohnüberbauung Konradhof Vittorio Magnago Lampugnani und Jens Bohm

49 Wohnüberbauung Escherhof Sacha Menz

63 Wohnüberbauung Favrehof Roger Diener

75 Wohnüberbauung Ringhof Christoph Mathys

87 Bürogebäude Richtiring Mark van Kleef

98 Autoren/Fotografen/Impressum

Von Menschen geschaffen Handwerkerporträts von Pierluigi Macor

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Von der Industriebrache zum attraktiven Quartier mit gemischter Nutzung Am 23. Juni 2009 genehmigte die Walliseller Gemeindeversamm-lung den von Allreal vorgelegten privaten Gestaltungsplan für das Richti-Areal mit überwältigendem Mehr. Damit machten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den Weg frei für die Rea-lisation eines gemischt genutzten Quartiers mit Wohnraum für rund 1200 Personen und mit über 3500 Arbeitsplätzen.

Nur gut sieben Monate später, am 1. Februar 2010, erfolgte bereits der Spatenstich für Richti Wallisellen, eines der grössten privat finanzierten Bauvorhaben der Schweiz. Danach ging es Schlag auf Schlag: Im September 2013 befanden sich alle sechs Projekte auf dem Richti-Areal in Ausführung. Mit zeitweise 24 gleichzeitig im Einsatz stehenden Baukränen war die Grossbaustelle kaum zu übersehen.

Die einzelnen Bauten nahmen rasch Gestalt an, und schon bald bestätigte die Wirklichkeit, was Pläne, Visualisierungen und das Modell versprochen hatten: Auf dem während Jahrzehnten ungenutzten Grundstück zwischen Bahnhof und Einkaufs-zentrum Glatt entstand ein städtebaulich und architektonisch überzeugendes Quartier mit grosszügigen Dimensionen und städtischem Flair.

Nach einer Entwicklungs-, Planungs- und Bauzeit von weniger als acht Jahren waren die Gebäude Ende 2014 bezogen und das Werk vollbracht. Um ein qualitativ hochstehendes und wirtschaft-lich erfolgreiches Projekt dieser Grösse und Komplexität in so kurzer Zeit realisieren zu können, brauchte es die Professionalität, die Fachkompetenz und die Leistungsbereitschaft sämtlicher an der Entwicklung, Planung und Ausführung von Richti Walli-sellen beteiligten Personen und Institutionen. Ihnen allen ge-bührt für ihren Beitrag zum guten Gelingen des Projekts grosser Dank und Respekt, denn ohne sie hätte sich dieses attraktive Stück Stadt so nicht verwirklichen lassen.

Bruno BettoniMitglied des Verwaltungsrats

Roger HerzogVorsitzender der Gruppenleitung

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Zu den beklagenswertesten Übeln des zeitge-nössischen Städtebaus gehört die Abwesenheit eines Autors oder einer Autorin. Die Städte und Stadtviertel der Vergangenheit tragen, wenn sie in einem Zug entstanden sind, stets eine Handschrift: das antike Piräus jene von Hippodamos von Milet, die barocke Südliche Friedrichstadt Berlins jene von Philipp Gerlach, das wiederaufgebaute Zentrum von Lissabon jene von Eugénio dos Santos, die Erweiterung von Barcelona jene von Ildefons Cerdà. Die zeitgenössischen städtebaulichen Projekte, die grossen wie die kleinen, scheinen zur Anonymität verurteilt. Es wird gemein- hin nicht eine, sondern es werden verschiedene Planungen in Auftrag gegeben, sie werden überlagert, vermischt, verwässert, zerredet und verschliffen, und am Ende kommt etwas heraus, was keiner der zahllosen Beteiligten verantworten will und tatsächlich auch nicht zu verantworten hat. Die Berücksichtigung unterschiedlichster Interessen verschiedenster Akteure und die Vermischung gegensätzlicher Gestaltungsvorstellungen gebären eine Mittel-mässigkeit, die niemanden zufriedenstellt und mit der sich niemand zu identifizieren vermag.

Bei Richti Wallisellen hatten wir das Glück, einen Wettbewerb zu gewinnen, der explizit als städtebaulicher Wettbewerb ausge-schrieben war: Ein brachliegendes Areal ansehnlicher Grösse sollte einen urbanistischen Plan erhalten. Das uns vorgegebene Pro-gramm war, wenn auch nicht ganz ideal, ausge-sprochen erfreulich: Wohnungen für etwa

1200 Bewohner, Arbeitsplätze für etwa 3500 Personen, dazu eine angemessene Anzahl von Restaurants, Cafés und Läden. Wir hätten lieber etwas mehr Wohnungen gehabt, weil wir die Balance von eins zu eins zwischen Woh-nen und Arbeiten in der Stadt für das Optimum halten. Aber die Mischung war immer noch ausgewogen und damit eine gute Voraussetzung für ein Stück Stadt. Hinzu kam der Wunsch, eine relativ hohe bauliche Dichte zu erreichen, die sich auf einer Geschossflächenzahl (Ver-hältnis der gesamten gebauten Geschossfläche zur Fläche des Grundstücks) von etwas über 2,2 einpendeln sollte.

Städtische Strukturen

Wir zeichneten ein städtisches Quartier, das sich nach innen orientierte, um auf die von grossen Infrastrukturen bestimmte Umgebung zu reagieren, und dabei ganz unserer Vor-stellung von Stadt als zusammenhängendem Gefüge von öffentlichen Räumen entsprach, zwischen denen Baufelder ausgespart waren. Die Grundelemente bildeten der zentrale Platz, der für ein veritables Stadtviertel unabdinglich ist, eine Hauptstrasse als urbane Strasse, dazu Nebenstrassen als Wohnstrassen und in der Mitte der Baukörper geschützte, miteinander verbundene und üppig begrünte Höfe.

Unser Entwurf ging, wie alle unsere städte- baulichen Entwürfe, von den öffentlichen Räumen aus. Sie sollten nicht Resträume zwi-schen den Bauten darstellen, sondern bewusst

Ein Stadtquartier als EntwurfVittorio Magnago Lampugnani

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und zusammenhängend gestaltet werden. Dafür untersuchten wir zunächst attraktive und erfolgreiche Referenzbeispiele: Arkaden-strassen in Mailand und Turin für die Richti-arkade, Wohnstrassen mit Vorgärten für die Querstrassen, Quartierplätze wie die Place Dauphine in Paris, aber auch den Idaplatz in Zürich für den Richtiplatz. Für die Höfe sammelten wir ebenfalls Vergleichsbeispiele. Auf der Grundlage dieser Analyse von detaillierten Studien, die die Verschattung zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten zeigten, sowie von Computersimulationen, bei denen wir sowohl die Dimensionen der Frei-räume als auch die Höhe der Bauten variierten, legten wir für die Richtiarkade eine Breite von 15 Metern plus 4 Meter Arkadenraum, für die Wohnstrassen 13 Meter fest. In Strassen- und Platzschnitten bestimmten wir die Breite der Fahrbahn, jene der Trottoirs, die Lage und Art der Bäume sowie die Materialisie-rung und Gestaltung der einzelnen Elemente.

Grundtypus Hofrandbau

Parallel dazu untersuchten wir die Volumina der Bauten, die zwischen diesen Freiflächen vorgesehen waren. Deren Grundtypus sollte der geschlossene Hof sein, weil er den öffent-lichen Raum scharf und unzweideutig defi-niert, in seinem Inneren geschützte Garten- und Parkanlagen aufnehmen kann und gemeinschaftliches Wohnen mit ausreichen-der Privatheit verbindet; als Bürobau ermög-licht er auch in einem dichten städtischen Kontext natürlich belichtete und belüftete Arbeitsplätze. Das schien uns eine angemesse-ne Antwort auf die Zielsetzung des Richti-Areals und seine besondere Lage. Die Höhe legten wir aufgrund von Raumsimulationen und Schattenstudien mit fünf Geschossen plus eines Staffelgeschosses fest. Zum Glatt-zentrum hin sahen wir ein Hochhaus vor, das mit dem Turm des Zentrums eine Torsitua-tion schaffen und zusammen mit dem Platz zu einer Art Wahrzeichen des neuen Quartiers geraten sollte.

Der orthogonale Raster, von dem wir ausgingen, verformte sich, um funktionelle und sinnfällige Beziehungen zu schaffen: Die Hauptstrasse verknüpft den Bahnhof Wallisel-len mit der Haltestelle der Glattalbahn, der etwa in der Mitte positionierte Platz leitet zum Haupteingang des Glattzentrums über. An der Geometrie arbeiteten wir lange: Wir korrigierten und verfeinerten sie, hielten jedoch grundsätzlich an ihr fest. Mehr noch:

Wir versuchten, sie so scharf und konsistent wie möglich zu konturieren. In dieser Konsistenz und Schärfe bestimmte sie den Gestaltungs-plan und wurde der Gemeinde zur Abstim-mung vorgelegt.

Das neue Quartier sollte sich einerseits durch eine lapidare urbane Figur auszeichnen, andererseits aber auch durch die Reichhaltig-keit der architektonischen Formen, die unsere historischen Städte so abwechslungsreich und liebenswert macht. Deswegen entschieden wir in Absprache mit der Bauherrschaft, die öffentlichen Räume einheitlich zu gestalten und auch einen der Höfe selbst zu entwerfen; die übrigen Baufelder wurden unter fünf Architektenkollegen verteilt. Sie sollten mit ihren verschiedenen Haltungen und verschiedenen Handschriften zur städtischen Vielfalt, aber auch zur ästhetischen Dichte des Quartiers beitragen. Die Unterschiedlichkeit sollte aber nicht so weit gehen, aus Richti Wallisellen eine Schausammlung unzusammenhängender Architekturen zu machen. Die verschiedenen Häuser sollten eigenständig sein, aber aufein-ander Rücksicht nehmen und miteinander sprechen. Oder, wie es der englische Architekt und Architekturkritiker Trystan Edwards formulierte: Sie sollten gute Manieren zeigen.

Gestaltungsrichtlinien, die über die abstrakten Mass- und Volumenangaben des Gestaltungsplans hinausgingen, schienen uns ebenso beliebig wie unzulänglich. Was hätte es für einen Sinn gehabt, kompetenten und talentierten Kollegen vorzuschreiben, dass sie alle ein bestimmtes Material zu verwenden hätten, ohne dass sich dieses Material aus techni-schen, wirtschaftlichen oder logistischen Gründen aufdrängen würde? Es wäre ein Akt der Willkür gewesen und hätte möglicher-weise gute Lösungen, die wir noch gar nicht abzusehen vermochten, ohne Not verhindert. Und es hätte immer noch nicht jenen Zusam- menhalt gewährleistet, den unser Verständnis von Stadt anstrebte: Jeder unserer Mitent- werfer und Mitbauer war klug und gewieft genug, Vorschriften zum eigenen Vorteil zu deuten, auszureizen und sogar auszuhebeln. Die städtebaulichen Projekte, die nach derlei Richt-linien entstanden sind und immer noch entstehen, schienen die Skepsis zu bestätigen.

Stattdessen organisierten wir mit der Unterstützung der Bauherrschaft Workshops, an denen die beteiligten Architekten ihre Projekte vorstellten und diskutierten. Wir erarbeiteten Vorschläge zu möglichen Materi-alien, Farbpaletten, Fensterformaten, selbst zu gestalterisch wirksamen Regeldetails – nicht

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als bindende Vorgaben, sondern als Diskussions-grundlagen. Schrittweise und gemeinsam entwickelten wir Regeln, die alle mittragen und in ihren Entwürfen anwenden konnten. Dem- entsprechend wurden die Projekte verändert und ausgearbeitet.

Annäherung der Projekte

Deren Zusammenspiel zeigte ein grosses Arbeitsmodell des gesamten Quartiers, in das die einzelnen Gebäudemodelle eingesetzt wurden, und die Strassenabwicklungen, die wir aus den verschiedenen und immer wieder veränderten Fassaden zusammensetzten. Ohne äusseren Zwang, vielmehr aus der inneren Gestaltungslogik heraus näherten sich die Projekte einander an, ohne ihre Individualität aufzugeben. Harte Brüche wurden abgeschliffen, Konventionen kollegial erfunden und gegenseitig übernommen. Die einzelnen Häuser begannen, miteinander zu sprechen und dabei tatsächlich «gute Manieren» zu zeigen.

Dieser subtile und selbstbestimmte Angleichungsprozess, der keineswegs linear und schon gar nicht konfliktfrei, aber stets dialogisch erfolgte, war mit dem Ende der Entwurfsplanung nicht abgeschlossen. Mit Baumustern wurden die definitiven Materialien, Farben und Ausführungsdetails selbst in ihren Nuancen koordiniert. Bis hin zu den Vorhängen, den Markisen und den Werbeschil-dern wurde alles gemeinsam, intensiv und sorgfältig besprochen – wobei jeder Architekt die letzte Entscheidungsfreiheit für das eigene Gebäude behielt und ausübte.

Gleichermassen diskutierten wir auch die Ausführung der Freiflächen, für die wir als Verfasser des städtebaulichen Konzepts zwar die Verantwortung übernahmen, aber auch die Anregungen der Kollegen sowie die Wün-sche der Bauherrschaft und der Gemeinde berücksichtigten. So anspruchsvoll ihr Zuschnitt und ihre Proportionierung sein sollten, so schlicht wünschten wir uns ihre Detaillierung. So gerieten die Höfe, bei deren Bepflanzung uns ein Landschaftsarchitekt unterstützte, zu ansprechenden, aber einfachen Landschafts- gärten en miniature, die Fahrbahnen wurden asphaltiert, die Wohnstrassen und die Trot-toirs mit beigen Granitblöcken gepflastert. Bewusst entwarfen wir kein Einrichtungsele-ment selbst, sondern wählten Lampen, Bo-denabdeckungen, Baumscheiben und Rinnen aus der gängigen industriellen Produktion: Sie sollten hochwertig, aber unscheinbar sein.

Als Hausnummern und Strassenschilder verwendeten wir jene, die in Wallisellen und in Zürich üblich sind. Nur den Brunnen für den Richtiplatz zeichneten wir und liessen ihn aus grauem Granit ausführen: weil wir auf dem Markt nichts fanden, was uns gediegen und unaufgeregt zugleich erschien. Wir wollten keinen ostentativ besonderen, sondern im Gegenteil einen guten, normalen Ort schaffen. Radikal normal.

Ein veritables Stück Stadt

Richti Wallisellen kann gefallen oder nicht; unstrittig aber ist es ein Stück Stadt. Ist es ein Stück Stadt aus der Retorte? Gewissermassen ja: Prozesse, die in der Regel Jahrzehnte in Anspruch nehmen, wurden hier in sieben inten-siven Jahren komprimiert. Aber auch im Piräus des 4. Jahrhunderts vor Christus, im Lissabon des 18. und im Barcelona des 19. Jahrhunderts wurde Stadt in vergleichsweise kurzer Zeit gebaut. Und da Stadt immer etwas Artifizielles ist, ist die Eile zwar eine Gefahr, aber kein Präjudiz per se.

Ob das Experiment gelungen ist, vermag am schlechtesten derjenige zu entscheiden, der das Quartier entworfen hat. Am besten wohl diejenigen, die Richti Wallisellen bewoh-nen – und freilich die Zeit.

Richti Wallisellen: gemischt genutztes Quar-tier mit Wohnraum für zirka 1200 Bewohnerinnen und Bewohner sowie mit über 3500 Arbeits-plätzen in sechs fünfgeschossigen (plus Attika-geschoss) Blockrandbauten und einem Büro-hochhaus.

Von der bebaubaren Fläche von 64’500 m2

entfallen auf– Grünflächen: 30 Prozent– Strassen und Plätze: 27 Prozent– Neubauten: 43 Prozent

Von der gesamten Nutzfläche von 126’620 m2 entfallen auf– Wohnen (189 Miet- und 299 Eigentums - wohnungen): 40 Prozent– Dienstleistung/Büro: 50 Prozent– Gewerbe/Verkauf: 10 Prozent

Der Spatenstich für das Projekt mit einem Investitionsvolumen von gegen CHF 800 Millionen erfolgte im Februar 2010; die Fertig-stellung im September 2014.

Richti Wallisellen erfüllt die Anforderungen aus der Vision der 2000-Watt-Gesellschaft.

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Der 18-geschossige Büroturm und das über Passerellen mit ihm verbundene 6-geschossige Bürogebäude nutzt Allianz Suisse als Schweizer Hauptsitz. Die beiden Neubauten mit einer Nutzfläche von insgesamt 50’819 Quadratme-tern sollten nicht wie typische Bürogebäude aussehen, sondern vielmehr auch als Hotel oder Wohneinheit durchgehen: Der zwei Gebäu-de umfassende Bürokomplex ist anpassbar und ändert sein Erscheinungsbild chamäleon-artig. Unterhalb des rund 70 Meter hohen Turms und des 6-geschossigen Bürogebäudes befindet sich ein Parkhaus mit drei Ebenen. Der Flachbau ist um einen Innenhof mit japani-schem Ahorn errichtet, der von der Strasse und vom angrenzenden Platz aus öffentlich zugänglich ist. Beim Projekt spielen die im Hof gepflanzten Bäume eine zentrale Rolle: Sie verbinden die Pflanzen im gesamten Gebäude

mit den ausserhalb vorhandenen Grünflächen, die von oben sichtbar sind. Öffen tlicher Zugang und Transparenz sind wesentliche Merkmale des Gebäudes.

Die beiden Gebäudeteile waren ursprüng-lich separat angelegt, wir haben sie jedoch durch vier Passerellen auf verschiedenen Ebe- nen verbunden. Wie in einer Stadt ist es möglich und explizit gewünscht, sich zwischen den verschiedenen Bereichen oder Vierteln zu bewegen. Jeder Stadtteil hat ein eigenes Programm, das mit jenen der anderen harmo-nisch zusammenwirkt. Dies gilt auch für den Innenhof und den angrenzenden Richti-platz – hier kann man sich entspannt hinsetzen, um neben einem Wasserspiel einen Kaffee zu trinken. Im Inneren lädt das Gebäude zum Schlendern und Flanieren ein. Genau wie im öffentlichen Raum kann man umhergehen und zwischendurch für einen Plausch mit Freunden und Bekannten stehenbleiben. Die unterschiedlichen Viertel sind alle einzig-artig, aber miteinander verbunden – wie in einer Stadt.

Horizontal und vertikal vernetzt

Da es innerhalb des Gebäudes keine Flure im klassischen Sinne gibt, erfolgt der gesamte horizontale Verkehr über nicht festgelegte Strecken, sodass Besucher und Mitarbeitende auf dem Weg von A nach B auch zufällige Entdeckungen machen können. In einem Ge- bäude, in dem mehr als 2000 Menschen

Bürokomplex AllianzWiel Arets

Zwei miteinander verbundene Bürogebäude auf den Baufeldern 1 und 7.

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beschäftigt sind, ist Arbeit nicht gleich Arbeit, es ist auch Wohnen, denn es geht auch um Interaktion und Kontakt mit anderen. Die besondere Architektur fördert die geistige Produktivität. Sie ermuntert die Benutzer, ihre Umgebung wie ein Flaneur sowohl hori-zontal als auch – über die grosszügig und attraktiv konzipierten Treppen – vertikal zu erkunden. Auf diese Weise tragen die ver-schiedenen Viertel und ihre speziellen Merk-male zur Persönlichkeit des Gebäudes bei.

Die Decke wurde von uns speziell entwi-ckelt. Sie ermöglicht die Klimatisierung und Beleuchtung des Gebäudes sowie die Dämp-fung der Innenakustik ohne störende Elemente. Das Muster wird deutlicher, wenn natür- liches Licht darauf fällt und man es aus der Ferne betrachtet. Da die Panels ausserdem schallabsorbierend sind, werden Stimmen und Hintergrundgeräusche diffus verstreut. Die Mikroperforationen an der Oberfläche der Panels sorgen für eine sehr langsame Luft-zirkulation im Inneren und damit für eine subtile und frische Belüftung. Das Gebäude verbindet Tradition und Zukunft: Es ist technisch innovativ, ohne überladen zu wirken, da die entsprechenden Komponenten flies-send integriert wurden.

Innovative Fassade

Die Gebäudefassade besteht aus in Naturstein-optik gesintertem Glas. Zudem enthält sie ein geschlossenes Hohlraumsystem mit sehr niedrigem Luftdruck. Während Blicke von innen nach aussen möglich sind, wird die Privat-sphäre der Gebäude nutzer – anders als in einem typischen Glasbau – durch Vorhänge geschützt. Da diese aluminiumbedampften Vorhänge, die sich im Hohlraumsystem befin-den, eine Perforation von 50 Prozent auf-weisen, bleibt die Sicht nach aussen selbst im geschlossenen Zustand erhalten. Sie werden entsprechend dem Stand der Sonne geschlossen, können aber auch individuell von innen gesteuert werden. Mein Ziel war es, dass sich die Gebäudenutzer als Teil eines neuen Quartiers und gleichzeitig in Wallisellen inte-griert fühlen.

Der Mieter Allianz ist ein innovativer Weltmarktführer, der globales Vertrauen geniesst. Mit den beiden als Schweizer Hauptsitz genutzten Gebäuden untermauert er seinen Optimismus und seine Vorreiterrolle. Die Menschen, die die Gebäude täglich frequen-tieren, zeigen eine hohe Zufriedenheit – was recht ungewöhnlich ist für ein Bürogebäude

von dieser Grösse. Das Leben im Inneren lässt sich mit den Szenen eines Drehbuchs ver- gleichen: Der Regisseur legt zwar den Rahmen fest, doch es sind die Schauspielerinnen und Schauspieler, die für das endgültige Ergebnis sorgen. Sowohl beim Büroturm als auch beim Flachbau entscheiden nur die Benutzer über die darin stattfindenden Bewegungen. Dennoch gibt es eine Art latentes Drehbuch: Ohne an feste Abläufe gebunden zu sein, haben die Men-schen das Gefühl, in gewisser Weise Teil einer Geschichte oder einer Szene zu sein. Ein Grund hierfür ist auch die zurückhaltend konzipierte Zugangsregelung. Das Bürogebäude ist hochsicher, ohne einer Festung zu gleichen. Durch die hohe, aber unauffällige Sicherheit wirkt es sehr entspannt und einladend. Es soll denn auch für alle, die das Haus betreten, ein Ort sein für Arbeit und Wohnen, Lernen und Neugierde.

Wiel Arets Architects Amsterdam, Maastricht und Zürichwww.wielaretsarchitects.com

Bürokomplex Allianz Suisse (Baufeld 1 und 7)18-geschossiger Büroturm und 6-geschossiges BürogebäudeGewerbeflächen in den ErdgeschossenTiefgarage mit 366 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 13’078 m2

Nutzfläche: 50’819 m2

Baubeginn: März 2010Fertigstellung: Juni 2013

Wiel Arets – Bürokomplex Allianz

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Der Konradhof, der grösste Wohnblock des Richti-Quartiers, thematisiert die Kombination und Verschränkung von städtischen und ländlichen Vorzügen. Vom umgebenden Stras-senraum aus zeigt er sich ausgesprochen urban mit einer werthaltigen, noblen und zeitlos schönen Architektur. Der weitläufige Innenhof hingegen ist mit Bäumen, Wiesen, geschwun- genen Wegen, Sitzgelegenheiten, einer runden Holzpergola und einem natürlichen Teich als Landschaftspark mit hoher Aufenthaltsquali-tät gestaltet. Ein Kinderspielplatz vervoll- ständigt das gemeinschaftliche Angebot.

Zur Richtiarkade hin präsentiert sich das Gebäude kompromisslos städtisch, mit rigorosen Reihungen schmaler französischer Fenster, die durch zurückhaltend dekorierte Metall-geländer und vierteilig zusammenfaltbare Fensterläden charakterisiert sind. Hier wurde

bewusst auf Loggien verzichtet, um die Kraft der Geometrie nicht zu beeinträchtigen. Das überhöhte Erdgeschoss ist zu einer sorgfältig proportionierten und gestalteten Pfeilerko-lonnade aufgelöst, hinter der sich die Treppen-hauseingänge und teilweise doppelgeschossige Ladenräume öffnen. Die übrigen Strassenfassa-den sind, wenngleich immer noch schlicht, durch Loggien und Variationen im Fensterformat rhythmisiert. Der hohe Sockel ist abgesetzt, zwischen Bau und Strassen vermitteln Vorgärten, die das Hochparterre von den öffentlichen Freibereichen abschirmen. Im Gegensatz zu den Strassenfassaden tragen die Hoffassaden eine extreme Offenheit zur Schau: Eine Schicht von Loggien und Balkonen vermittelt zwischen innen und aussen und schafft grosszügige Frei- räume, die den Wohnungen zugeschlagen werden. Nach Bedarf können sie mit textilen Markisen verschattet werden.

Tageslicht von zwei Seiten

Die mit einer Deckenhöhe von 2,8 Metern überdurchschnittlich ausgestatteten Wohnun-gen, die als Zweispänner organisiert und vielfältig dimensioniert und geschnitten sind, nehmen die besondere Situation des Gebäudes auf. Nahezu ausnahmslos weisen sie alle eine Strassen- und eine Hofseite auf. Als Verbin-dungsglied und Herz des Wohnungsgrund-risses dient der Wohnraum, der beidseitig belichtet und zur Strasse hin auf eine Loggia, zum Hof hin auf einen Balkon geöffnet ist.

Wohnüberbauung Konradhof Vittorio Magnago Lampugnani und Jens Bohm

Eigentumswohnungen auf dem Baufeld 2.

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Beide Freiräume sind so dimensioniert, dass man dort bequem einen Tisch und Stühle aufstellen kann. Je nach Orientierung zur Sonne sind die Wohnungsgrundrisse leicht variiert, wobei sie alle ein separates Entrée, ein ausge-sprochen grosszügiges lichtes Wohnzimmer, Freiflächen und getrennte Tages- und Nacht-zonen bieten. Besondere, teilweise eigenwillige Grundrisskonstellationen weisen die Eckwoh-nungen auf. Im Erdgeschoss verfügen die familienfreundlichen Maisonettewohnungen über einen separaten Eingang durch einen Vorgarten, einen teilweise doppelgeschossigen Wohnraum und einen privaten Garten im Hofbereich. Den Wohnungen auf dem Attika-geschoss sind grosse Terrassen zugeordnet, die als veritable hängende Gärten ausgestattet werden können und schöne Ausblicke bieten.

Allen Wohnungen sind ein unterirdi-scher Parkplatz, ein Kellerraum, Trockenräume, Veloparkplätze und Besucherparkplätze zugeteilt. Das gesamte Gebäude ist als Beton-konstruktion mit aussen gedämmter Putzfas-sade im Minergie-Standard realisiert und verfügt über Komfortlüftung. Die hochwertigen Kunststofffenster mit Metallclips sind drei-fach verglast. Die Heizungswärme wird geother-misch erzeugt.

Ein Hauch Italianità

Der Bau, der einfach und solide konstruiert ist, vollzieht nicht nur eine grosszügige urbane Geste, sondern knüpft auch an die Tradition des bürgerlichen Wohnungsbaus an und zeugt von der Liebe zum handwerklichen Detail. Die Strassenfassaden sind in gebrochenem Weiss verputzt, das stark auskragende Gesims ist aus Betonelementen zusammengefügt. So auch die Loggien und Balkone zum Hof hin, die mit filigranen Metallgeländern geschützt und optisch zusammengehalten sind. Die Kolon-naden sind mit römischem Travertin verkleidet, ihr Boden ist mit zwei verschiedenen Gra- nitsorten belegt. Das Sockelgeschoss der drei weiteren Strassen hebt sich mit einem vertikal gekämmten Dickschichtputz von den Ober-geschossen ab. Hier ist der Travertin als Fenster- und Türlaibung sowie als Anschluss an das Erdreich eingesetzt. Die Eingangslobbys sind vornehm und individuell gestaltet: jene an der Richtiarkade mit kraftvoller Auskleidung aus Marron-Emperador-Marmor, alle übrigen mit farblich sorgfältig abgestimmtem Glasmosaik.

Insgesamt bildet der Konradhof einen grossen Stadtbaustein, der sich zurückhaltend ins neue Quartier fügt und ausgerechnet an

dessen Eingang vom Bahnhof Wallisellen einen unaufgeregten Auftakt bildet. Er versucht nichts anderes darzustellen als das, was es ist: ein Wohngebäude in einem – neu geschaffenen – urbanen Kontext. Allerdings ein Wohn-gebäude, das sich durch die Sorgfalt seiner Gestaltung und Detaillierung vom Mittelmass des zeitgenössischen Wohnungsbaus abhebt und dessen Raffinement, das sich erst auf den zweiten Blick erschliesst, eine ruhige Würde ausstrahlt.

Studio di Architettura, Mailand / Baukontor Architekten, Zürichwww.baukontorarchitekten.ch

Konradhof (Baufeld 2)Wohnüberbauung mit 177 EigentumswohnungenGewerbeflächen im ErdgeschossTiefgarage mit 172 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 19’373 m2

Nutzfläche: 21’270 m2

Baubeginn: September 2010Fertigstellung: Juni 2013

Vittorio Magnago Lampugnani – Wohnüberbauung Konradhof

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Vittorio Magnago Lampugnani hat in der Tradition der Stadt des 19. Jahrhunderts mit sei- nem Masterplan in Wallisellen ein neues, urbanes Quartier geschaffen. In dieses städte-bauliche Muster fügt sich der dreieckige Blockrand des Escherhofs und bildet einen knappen und markanten Abschluss nach Westen als Auftakt zum frisch errichteten Quartier. Für Architekten bedeutet dies eine seltene Gele- genheit, einen Baustein für ein von Grund auf neues Stück Stadt zu entwerfen.

Der Hofbau versteht sich als städtische Blockrandbebauung und erschliesst gewerbliche Nutzungen wie auch Wohnnutzungen. Den Gesetzen der neu entstandenen Stadt folgend, reiht sich der Baukörper in seiner Materiali- sierung und Höhenstaffelung in die Masse der Nachbargebäude. Der dreieckige, öffentlich zugängliche Hof ergänzt das Wegnetz des städti-schen Quartiers und wird jeweils von der

Richtiarkade und vom Escherweg über einen Durchgang erschlossen. Im Untergeschoss – von Norden her befahren – finden sich Park- plätze und Wohnungsabstellräume.

Die Bahnlinie und der anschliessende Richtiring begrenzen das Areal nach Norden und beeinflussen in der Folge die Wahl der Nutzungen im Erdgeschoss. Hier wie auch am seitlich gelegenen Escherweg finden sich durchgesteckte Kleinwohnungen als Hoch-parterretypen, die jeweils wie deren Ober-geschossnutzungen von der Strasse her als Zweispänner erschlossen werden.

Urbanität

Zur Richtiarkade wie an der westlichen Spitze des städtischen Blocks reihen sich im Erdgeschoss gewerbliche Nutzungen. Hier haben sich Ge-schäfte und Gastronomiebetriebe verschiedenster Herkunft und Ausstattung hinter den bronze-farbenen Schaufenstern einge richtet. Rot ein- gefärbte, in den Strassenraum ragende Markisen spenden hier Schatten und setzen einen farbi-gen wie auch rhythmischen Kontrapunkt zu den beigen Vertikalmarkisen der Wohnungslog-gien in den Obergeschossen. Der Sockel in Stein zeichnet sich deutlich in seiner Materialität vom Überbau in Verputz ab. Die öffentlichen Beschriftungen der Ladenlo kale stellen klassische Schaufensterbedruckungen innerhalb blinder, schwarz emaillierter Glas elemente dar. Die Strenge dieser Gestaltungslogik vermittelt die nötige Ruhe und Eleganz im städtischen Raum.

Wohnüberbauung EscherhofSacha Menz

Eigentumswohnungen auf dem Baufeld 3.

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Darüber finden sich die Wohneinheiten, die als Zweispänner organisiert und von der Richtiarkade her erschlossen sind. Die Woh-nungen orientieren sich auf den Hof wie auch nach Süden zur Arkade. Ein Attikageschoss mit zusätzlichen Wohneinheiten bildet den oberen Anschluss des Gebäudes.

Die Wohnungen im Kopf des dreieckigen, gemischt genutzten Baukörpers erschliessen sich über den Hofdurchgang und in der Folge über eine innere, mehrgeschossige Halle. Tageslicht erhellt den farbigen Raum über eine zenitale Verglasung.

Grosszügig konzipierte Aussenräume

Die Wohnbereiche in sämtlichen Wohnungen sind durch Veranden ergänzt, die über öffnende Faltverglasungen im Sommer als klassische Aussenräume und während der Übergangsmona-te im geschlossenen Zustand jeweils als Wohnraumerweiterung im Sinne eines Jahres-zeitenzimmers genutzt werden können.

Die Fassaden gestalten sich abwechselnd als raue und fein geometrisch gegliederte Verputzoberflächen. Es liegt an der Logik der heutigen Ökonomie, Gestaltungsprinzipien zu finden, die sich konstruktiv wie strukturell zurückzuhalten haben; mitunter werden dadurch die Federn der Entwerfer geführt.

Die Tonalität der Farboberflächen ent- wickelt sich aus den Ockertönen der Muschel-kalke im Sockelbereich. Die rechteckigen, netzartig geflochtenen Texturen der groben Putz - flächenfelder in den Obergeschossen sowie die Aussengeländer der Veranden orientieren sich an Maschendrahtgeflechten der Zäune in den früheren, hier angesiedelten Schreber-gärten. Einzig die Natursteineinfassungen nobilitieren die konsequente Einfachheit in Ausdruck und Form des Baukörpers.

Im Gegensatz zu den vertikal geordneten Aussenfassaden folgt die Hofansicht einer horizontalen Gliederung. Die farbig alternieren-den, horizontalen Bänder binden Bereiche der Öffnungen zu einem Ganzen und prägen auf besondere Weise das Bild des sich nach Westen zuspitzenden Hofes. Loggien wie Fenster ordnen sich diesem System unter, das gewollt das Bild der Strassenansichten kontrastiert. In vornehmer Zurückhaltung und im Sinne einer der Ökonomie folgenden Logik sind die Fassaden hier gänzlich in Verputz gehalten.

SAM Architekten8037 Zürichwww.samarch.ch

Escherhof (Baufeld 3)Wohnüberbauung mit 122 EigentumswohnungenGewerbe- und Gastronomieflächen im ErdgeschossTiefgarage mit 116 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 8394 m2

Nutzfläche: 14’520 m2

Baubegin: September 2010Fertigstellung: Juli 2013

SAM Architekten – Wohnüberbauung Escherhof

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52 SAM Architekten – Wohnüberbauung Escherhof

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54 SAM Architekten – Wohnüberbauung Escherhof

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Auf den ersten Blick versetzt das Studio di Architettura das Bauland in Wallisellen in die europäische dichte Stadt des 19. Jahrhunderts. Von Anfang an betrachtete es die einzelnen Bau- felder nicht bloss als Teil einer Bebauung mit fünf weiteren Blöcken, sondern als Teil der Idee, den traditionellen Stadttypus des Block- rands erneut an der Realität zu überprüfen. Vittorio Magnago Lampugnanis städtebaulicher Entwurf spielt dazu das Gegenüber ganz unterschiedlicher Gebäude aus.

Diese Heterogenität ist auch eines der Grundmuster der modernen Stadt. Allerdings bleibt die städtebauliche Komposition dieses Zusammentreffens in Wallisellen auf elegante Weise mit der Figur des traditionellen Städte-baus verknüpft, die auch die italienischen Ratio-nalisten in den 1960er Jahren theoretisch herausgearbeitet haben: die Komposition der

zusammenhängenden Gebäudemasse für das Wohnen und Arbeiten, meist in der Gestalt von Blockrandgevierten, versus das freistehende Monument, das in Szene gesetzt wird und sich in die Erinnerung einschreibt. Vittorio Magnago Lampugnani hat den Ausreisser gewissermassen in die besondere Position des monumentalen Solitärs gerückt, um ihn so wiederum in die klassizistisch anmutende städte- bauliche Figur einbeziehen zu können. Die städtebauliche Komposition von Richti handelt somit nicht nur von Kohärenz. Der Master-plan ist hier ein Erlass einheitlicher Regeln für alle Blockrandgevierte, die der schöpferischen Interpretation durch die verschiedenen Architekten ausgesetzt worden sind.

Vielzahl unterschiedlicher Grundrisse

Für das Baufeld 4 wurde eine Wohnnutzung vorgesehen. Die möglichen Nutzflächen der als Favrehof benannten Wohnüberbauung wur-den auf fünf Geschosse und ein zurückversetz-tes Attikageschoss des Gebäudes verteilt. Grosszügige Durchgänge in den Erdgeschossen binden die Innenhöfe in das übergeordnete Konzept vernetzter Aussen- und Grünräume ein. Zur Richtiarkade hin sind im Erdgeschoss Läden angeordnet.

Alle Etagen- und Maisonettewohnungen sind um den Hof gruppiert, sodass jede Wohnung eine grosszügige Loggia oder eine Dachterrasse besitzt. Die mehr als 40 verschie-denen Grundrisstypen teilen die insgesamt

Wohnüberbauung FavrehofRoger Diener

Mietwohnungen auf dem Baufeld 4.

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118 Wohnungen in Varianten mit 1½ bis 5½ Zimmern. Die Wohnbereiche sind sogenannte durchgesteckte Räume, über ein Zimmer zweiseitig belichtet, oder bilden mit der offenen Küche eine Raumschicht längs der Fassade. Ausserordentlich ist die durchgehende Raum-höhe von rund 2,8 Metern.

Die mehrheitlich hell verputzten Fassaden des Wohnhauses erfahren durch die Fenster-formate eine rhythmische Gliederung. Der gewünschten Schwere geschlossener, muraler Strassenfassaden zu den drei Seiten setzen die Fassaden an der Richtarkade und zum Hof das Thema der Auflösung der Wand entgegen. Die Loggien lassen die Fassaden hier an räum-licher Tiefe gewinnen.

Naturstein setzt Akzente

Wenn wir Gebäude für die europäische Stadt entwerfen, ob es sich um Transfor mationen und Erweiterungen bestehender Strukturen handelt oder um gänzlich neue Gebäude, empfinden wir eine natürliche Grenze der Möglichkeiten, die sich innerhalb des Kanons zeitgenössischer Architektur anbieten – ob wir nun von einer modernen Position im Sinne der Klassischen Moderne sprechen oder von einer postmodernen Architektur.

Für die Strassenfassade an der Richtiarkade gestaltete der Schweizer Bildhauer, Grafiker und Maler Josef Felix Müller im Bereich zwischen den Schaufenstern, die in Naturstein eingelassen sind, und den Fenstern der Wohnungen ein durchgehendes Fries, das als Sopraporte auch über den Eingängen der Wohnhäuser wieder erscheint. Er widmet dieses klassische Element zur Gliederung und Deko-ration eines Bauwerks der Trockenmauer und deutet so die Identität des Neubaus, die er mit folgenden Worten beschreibt: «Bei der Wohnüberbauung Richti wird ein ganz neues Quartier gebaut. Das Areal wird auf einen Schlag für sehr viele Menschen zu einem neuen Wohn- und Lebensraum. Das Konzept ‹Trockenmauer› nimmt Bezug auf das Thema der Neubesiedlung. Der Bau von Trockenmauern ist in ländlichen Gegenden bekannt und ein Teil der bäurischen Kultur. Beim Urbanisieren von neuen Kulturflächen wurden Steine auf den Feldern aufgelesen und an den Rändern aufgeschichtet. Dadurch wurden Grenzen mar- kiert, Felder vor Wind geschützt und Zäune für die Tiere errichtet. Das Bild der Trockenmau-er soll in einfacher Weise erinnern an eine grenzüberschreitende Kultur, die uns verbindet.»

Diener & Diener Architekten4010 Baselwww.dienerdiener.ch

Favrehof (Baufeld 4)Wohnüberbauung mit 118 MietwohnungenGewerbeflächen im ErdgeschossTiefgarage mit 116 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 8791 m2

Nutzfläche: 13’930 m2

Baubeginn: März 2012Fertigstellung: Juli 2014

Diener & Diener – Wohnüberbauung Favrehof

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Der Ringhof bildet den östlichen Abschluss des städtebaulichen Musters zum Hochtrassee der Glattalbahn hin. Die Grundrissfiguren der einzelnen Baufelder unterscheiden sich neben den geometrischen Dispositionen bei gleich- bleibender Bauhöhe durch unterschiedliche Bautiefen der Blockränder. Sind bei den Wohn- bauten geringere Bautiefen charakteristisch, so zeichnen bei den Geschäftshäusern tiefere Bürogrundrisse die städtebauliche Figur stärker nach. Auf der Südseite der Hauptachse, die das Quartier längs durchquert, weitet die in die Baukörper eingeschnittene Arkade auch den grossen Konradhof zur Strasse hin markant aus.

Der Ringhof beinhaltet alle drei Nutzungen des Richti-Areals: Wohnen, Büro und Gewer- be, Dienstleistung und Verkauf. In einer frühen Planungsphase gab es die Idee, im Gebäude Raum für eine Schule zu schaffen. Daher rührt die Form des Blocks mit der konkav einge-

knickten Ostfassade, und daher ist dieser Gebäu-deteil tiefer zugeschnitten, um eine zwei-bündige Schulanlage aufnehmen zu können. Der zwischen Hausfront und Glattalbahn entstandene Aussenraum hätte als separierter Schulhof gedient, wogegen der Innenhof den Wohnungen zugeschrieben war und von Passanten, wie im Gestaltungsplan festge-schrieben, hätte genutzt werden können. In der heutigen Form schafft die kleine öffentliche Platzgestalt einen gebührenden Abstand zum Verkehrsbauwerk der Glattalbahn.

Wohnungen und Büros unter einem Dach

Typologisch orientiert sich der sechsgeschos-sige Ringhof am benachbarten Favrehof. Beide Häuserblocks wurden als Gebäude mit Mietwohnungen entworfen und zu Beginn der Planung durch das Architekturbüro Diener & Diener entwickelt. Sieben zweispän-nig organisierte «Häuser» umschliessen dreiseitig einen Hof. Der in sich geknickte Bürotrakt schliesst diesen nach Osten hin ab. An der Nordseite und am Favreweg sind im Erdgeschoss Hochpar terrewohnungen mit Vorgärten situiert, die gegenüber dem Hofniveau leicht erhöht angelegt sind. Die ebenerdigen Ladenlokale an der Richtiarkade und am Richtiring erhalten dadurch hinter den elegan-ten städtischen Schaufensterfassaden eine stattliche Raumhöhe und eine repräsentative Erscheinung. Über diese grossen «Raumvitrinen»

Wohnüberbauung RinghofChristoph Mathys

Büros und Gewerbe auf dem Baufeld 5.

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wird der begrünte Innenhof auch von der öffentlichen Strassenseite her einsehbar.

In den Strassenfassaden und deren Fens-teranordnungen widerspiegeln sich unmerklich die unterschiedlichen Nutzungen des Gebäudes, ohne dass ein markant anderes Bild von Wohn- und Bürowelt daraus entsteht. Leichte Variationen der Fensteröffnungen und Pro-portionen verweisen auf diesen Unterschied. Dabei sind die grösser geschnittenen Fenster bei den Büros rational in einem präziseren Raster auf die innere Struktur, die grössere Raumtiefe und die Nutzungsanforderung ab- gestimmt. Auch die Fassaden der Bürotrep-penhäuser unterliegen der strengeren Gestalt des Bürohauses. Bei den Wohnungen er- geben die unterschiedlich grossen Räume ein Fassadenbild, das von der strengen Gliederung des Bürotrakts abweicht.

Anwendungen bewährter Gestaltungsprinzipien

Die natürlich belichteten Wohnungstreppen-häuser liegen am Hof an, ohne den Rhythmus der Strassenfassaden zu unterbrechen. Das Sockelgeschoss an der Richtiarkade und die Ostfassade sind der Gestaltungsvorgabe nach mit Naturstein aus Dietfurter Dolomit ver-kleidet. Darüber gliedern Gesimsbänder auf Höhe der Fensterbänke die Geschosse. Das daraus entstandene Gestaltungsprinzip kann seine Vorbilder in vielen innerstädtischen Situationen aus verschiedenen Epochen finden.

Wandfelder mit unterschiedlichen Putzkörnungen betonen die stehende Gliederung der Wandpilaster zwischen den Fenstern und nehmen Bezug auf die Gestalt und Anmutung der anderen Hofbauten auf dem Richti-Areal. Der Hof wird dreiseitig von durchlaufenden Balkonen umschlossen. Die leicht vorspringen-den, eng stehenden Pilaster unterstreichen die Vertikalen in den Fassaden und vermitteln das Bild einer Aufreihung von Loggien.

Der Gestaltungsplan ist so angelegt, dass bei entsprechender Ausnützung sich schlanke Gebäudegrundrisse ergeben wie bei den Gründer-zeithäusern unserer Städte. Typisch dafür ist die mehrseitige Ausrichtung der Wohnungen. Die unterschiedlichen Hof- und Strassenseiten ergeben eine ganz selbstverständliche urbane Situation, wie sie im heutigen Siedlungsbau oft nicht mehr vorhanden ist und bei grossen, mehrspännigen Wohnanlagen zu einseitig ausgerichteten Wohneinheiten führt. Die Grundrisse in den oberen Geschossen sind geprägt von grosszügig zweiseitig orientier-

ten, über die ganze Gebäudetiefe reichenden Wohnräumen. Kleine Eingangsdielen und Vorräume vermitteln zwischen diesen Haupt- räumen der Wohnung und den Küchen, Bädern und Zimmern. Die Parterrewohnungen präsentieren sich zum Hof hin mit einem Geschosssplit und überhohen Wohnräumen als attraktive Atelierräume. Sieben vornehme Attikawohnungen erhalten den Charakter kleiner Reihenhäuser mit grosszügigen Aus-senräumen und bilden das Dach des Gebäudes.

Joos & Mathys Architekten8003 Zürichwww.joosmathys.ch

Ringhof (Baufeld 5)Wohnüberbauung mit 71 Mietwohnungen4600 m2 Bürofläche für rund 200 ArbeitsplätzeGewerbeflächen im ErdgeschossTiefgarage mit 77 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 9409 m2

Nutzfläche: 16’572 m2

Baubeginn: Oktober 2011Fertigstellung: März 2014

Joos & Mathys – Wohnüberbauung Ringhof

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Der Charakter des Richti-Areals als Stadtquar-tier ist für das ehemals dörflich geprägte Wallisellen neuartig. Mittels Blockrandbebau-ungen wird ein Quartier europäischer Prägung gestaltet, das Stadträume klassischen Zu-schnitts bildet, wie Gassen, Strassen, Arkaden und Plätze. Der Büro- und Gewerbebau Richtiring markiert im neuen Quartier nach den städtebaulichen Vorgaben von Professor Vittorio Magnago Lampugnani einen markanten Stadtbaustein: klassisch, traditionell, elegant und zeitlos zugleich.

Das traditionell gestaltete städtische Ge- bäude soll vornehmlich Ruhe ausstrahlen. Zurückhaltung, Einfachheit und Souveränität – das sind die Qualitäten, die die Städte heute dringlichst benötigten. Auch am Gebäude Richtiring werden diese Themen dekliniert. Die Ausbildung der Steinfassade wirkt als

urbanes Relief. Zur Richtiarkade und zum Richti- platz gibt sich das Gebäude mit seinem überhohen Sockel selbstbewusst öffentlich, die Kolonnade bildet nicht nur den markanten gravitätischen Sockel der Fassade. Der darun-ter befindliche, dezent nobel gestaltete Raum bildet eine Durchlässigkeit zwischen den umge-benden öffentlichen Räumen und vermittelt zu den Nutzungen im Erdgeschoss. Die darüber aufsteigende Fassade weist ein hohes repetitives Moment auf. Erst auf den zweiten Blick erkennt man das subtile Spiel der leicht zurückversetzten Brüstungsbänder. Als oberer Abschluss des Blocks ist das Attikageschoss klassisch zurück- gestaffelt und bildet so den Abschluss der klassischen Fassade. Im Vordergrund stehen das Schaffen einer noblen Einfachheit durch Wiederholung und das Errichten eines städti-schen, in Materialisierung und Gestaltung dauerhaften Hauses.

Innenhof im 1. Obergeschoss

Das Erdgeschoss nimmt Verkauf und Gastro-nomie als Nutzungen auf sowie repräsentative Eingänge zu den Büroflächen. Im Innern des Blockrands befindet sich ein hell gestalteter begehbarer, intimer Hof. Hier treffen sich die Mitarbeitenden des neu angesiedelten Kabelnetz-betreibers. Um die angenehme Aufenthalts-qualität zu gewährleisten, ist der Innenhof mit Sitzgelegenheiten, schattenspendenden Son-nenschirmen und üppiger Bepflanzung verse-hen. Die Gebäudeerschliessung ermöglicht

Bürogebäude RichtiringMark van Kleef

Bürogebäude auf dem Baufeld 6.

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eine flexible Ausgestaltung und Aufteilung der Flächen auch für mehrere Mieter. Die Büro-flächen der Obergeschosse sind als klassische Dreibundanlage organisiert. Das Haus ist sowohl typologisch wie in Bezug auf seine Erschei-nung als Bürogebäude erkennbar – und will auch nichts anderes sein. Hierin liegt seine Identität.

Die Steinfassade des Hauses aus dem dunkelgrünen Cape-Green-Granit ist mit sub- tilen Gestaltungsmitteln klassisch in Sockel, Regelfassade und zurückversetztes Attika-geschoss gegliedert. Die grossen Fassadenflächen sind in ruhigem Rhythmus durch vertikale Pfeiler, horizontale Balken und tief darin ein- gesetzte grossformatige, quadratische Fenster-flächen gegliedert. Dabei ist die Steinfügung so präzis wie dezent. Plastizität und Rhythmus des elegant wirkenden Steinreliefs der Fassade werden durch die Farbigkeit und Materialität der bronzefarbenen Fensterrahmen unterstützt. Durch den unregelmässigen Zuschnitt der Grundform gewinnt die zu rückhaltende, fast abstrakte Gebäudegestaltung einen expressi-ven, skulpturalen Ausdruck.

Offene Strukturen schaffen Transparenz

Als Quasi-Umkehrform wirkt der Innenhof mit seinen hellen Putzoberflächen und den loch-artigen Einzelfenstern intim und wohnlich. Die Profilfarbe der Fenster ist das verbindende Element und Stilmittel. Dies lässt sich besonders im Innern der Büroflächen nachvollziehen. Meist sind die Arbeitsbereiche als offene Struk-tur in der Dreibundanlage angeordnet. Zu-dienende Räume für Sitzung, Konferenz, ein Callcenter und viele Raumgruppen sind ge-schickt um die grossen Arbeitsflächen ange-ordnet, sodass ein wohltuender Funktionenmix die innere Arbeitswelt gliedert und abwechs-lungsreich gestaltet.

Technisch ist das Gebäude auf höchstem Stand. Die Fenster mit äusserer Einfachver-glasung und innerer Dreifachverglasung im CCF-Verbund (Closed Cavity Facade) sorgen für einen ausgezeichneten Wärme- und Sonnen-schutz im Gebäude. Um Kondensat an den Scheiben zu vermeiden, wird der Fassadenzwi-schenraum periodisch mit gereinigter, tro-ckener Luft durchspült. Dadurch wird eine zeitgemässe, effiziente Nachhaltigkeit erreicht.

Für Architekten ist das Bürogebäude Richtiring ein wertvoller Beleg dafür, dass es auch in einem schwierigen Marktumfeld möglich ist, mit einer zurückhaltenden Archi-

tektur durchzudringen, deren Raffinesse für den flüchtigen Betrachter erst auf den zweiten Blick ersichtlich wird.

Max Dudler Architekten8005 Zürichwww.maxdudler.com

Richtiring (Baufeld 6)Bürogebäude mit rund 1400 ArbeitsplätzenGewerbe- und Gastronomieflächen im ErdgeschossTiefgarage mit 200 Einstellplätzen

Grundstücksfläche: 10’639 m2

Nutzfläche: 24’260 m2

Baubeginn: Mai 2011Fertigstellung: Oktober 2014

Max Dudler – Bürogebäude Richtiring

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AUTOR

VITTORIO MAGNAGO LAMPUGNANI

Vittorio Magnago Lampugnani studierte Architektur in Rom und Stuttgart und promovierte an beiden Universitäten. Von 1974 bis 1980 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in Stuttgart, von 1980 bis 1984 Berater der Internationalen Bauausstellung (IBA) Berlin. Von 1984 bis 1985 lehrte er an der Graduate School of Design der Harvard University. Von 1985 bis 1986 war er Fellow am Wissen-schaftskolleg zu Berlin, von 1990 bis 1995 Direktor des Deutschen Archi-tektur-Museums und Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main. Daneben war er von 1986 bis 1990 stellvertretender Herausgeber der Zeitschrift «Domus» und von 1990 bis 1995 ihr alleinverantwortlicher Herausgeber. Seit 1994 ist er orden t-licher Professor für Geschichte des Städtebaus an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, wo er seit 2010 das Institut für Ge-schichte und Theorie der Architektur (gta) leitet. Er führt ein eigenes Archi- tekturbüro in Mailand (Studio di Architettura) sowie ein weiteres in Zürich (Baukontor Architekten, mit Mark Amman und Jens Christian Bohm).

FOTOGRAFEN

ERICA OVERMEER

Erica Overmeer hat an der Rietveld- Akademie in Amsterdam studiert. Nach der Arbeit bei Herzog & de Meuron und beim Scalo-Verlag beschäftigte sie sich zunehmend mit eigenen fotografischen Projekten. Ihre fotografischen Arbeiten im Grenz-bereich von Kunst und Architektur werden international publiziert und ausgestellt. Sie lebt und arbeitet zwischen Amsterdam, München und Mexico City.

PIERLUIGI MACOR

Pierluigi Macor lebt und arbeitet in Zürich. Er startete seine Laufbahn als Assistent bei diversen bekannten internationalen Fotografen. Im Anschluss folgten elf Jahre Selbstän-digkeit in Paris, wo er für Magazine wie «20ans», «View on colour», «Vogue China», «Vogue Portugal», «Spoon» und «Gloss» arbeitete. Nach seiner Rückkehr nach Zürich zeigte er 2007 in der Galerie A.C. Kupper Modern seine Arbeit «Zukunft». Die Serie wurde bei Edition Patrick Frey als Fotoband publiziert. Es sind Geschichten von Begegnungen mit Menschen, die manchmal nur durch ein kurzes Gespräch verbunden sind oder aus grosser Distanz observiert werden. Es sind ausgedachte Bilder, die ihren Ursprung in der Wirklich-keit haben. Es sind Stücke des Gesehenen. Würdevoll und ruhig. Schwebend im einzigartigen Moment, den nur die Fotografie kennt: die Gegenwart.

IMPRESSUM

HerausgeberAllreal-GruppeEggbühlstrasse 508050 ZürichT 044 319 11 11www.allreal.ch

Projektleitung und RedaktionAllreal Unternehmenskommunikation

Layout/GestaltungStudio Achermann GmbH, 8004 Zürich

FotografieBaufelder 1–7: Erica OvermeerBaustellenfotos und Porträts:Pierluigi Macor KorrektoratSusanne Brülhartwww.korrekturen.ch

Prepress/PressLinkgroup AG, 8008 Zürich

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Emanuel Hamouda – Eisenleger

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Vasile-Stelico Birliba – Eisenleger

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Alberto Colao Mu oz – Gipser

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Idriz Hirdo – Gipser

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Dino Engeler – Akkordschaler

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Alex Hegner – Pflasterer

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Mourat Bocka – Schaler

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Cesar Gomes – Gipser

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Abraham Karkour – Elektroinstallateur

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Claudio Santos – Maurer

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Louis Otero – Plattenleger

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Arian Farvolo – Sanitärinstallateur

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Fabio Agnelli – Heizungsmonteur

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Carneiro Salgado – Schreiner

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Michael Brudsche – Eisenleger

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Mathias Müller – Maurer

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Daniele Vattimo – Maurer

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Francisco Suaris – Hilfsarbeiter

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Jorge Pinto – Maurer

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Zodan Kuzmanović – Gipser

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Mario Frehner – Eisenleger / Maurer

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Michael Brudsche – Gerüstebauer

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Ismail Adnan – Maler

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Paulo Martius – Hilfsarbeiter

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Adelino Fernandes – Maurer

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Osinuga Tolulope Timothy – Bohrhelfer

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Edvard Avdiu – Bohrhelfer / Schreiner

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Andri Kraft – Akkordmaurer

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Iseni Senad – Kranführer

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Sven Ehrensperger – Akkordmaurer

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Steve Hartmann – Schaler

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