Rundbrief der Peru-Aktion vom August 2012

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Peru-Aktion e.V. seit 1989 August 2012 In diesem Heft: Vortragsreise Michell Solari Februar 2013 S. 2 Strategen im Teutoburger Wald S. 3 Blitzbesuch von Michell Solari S. 5 Mehr Raum für PROSOYA Quillazú S. 5 Zahlen - Zahlen - Zahlen S. 7 Neuer Vorstand in Lima S. 10 Ohne Schwarzbrot und Schnitzel S. 11 Terokal - eine große Gefahr S. 13 Internet und Telefon für PROSOYA S. 14 Roberto macht einen Schritt nach vorn S. 15 Magdalena Kroll · Michell Solari

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Rundbrief der Peru-Aktion vom August 2012

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Peru-Aktion e.V.seit 1989

August 2012

In diesem Heft:Vortragsreise Michell Solari Februar 2013 S. 2

Strategen im Teutoburger Wald S. 3

Blitzbesuch von Michell Solari S. 5

Mehr Raum für PROSOYA Quillazú S. 5

Zahlen - Zahlen - Zahlen S. 7

Neuer Vorstand in Lima S. 10

Ohne Schwarzbrot und Schnitzel S. 11

Terokal - eine große Gefahr S. 13

Internet und Telefon für PROSOYA S. 14

Roberto macht einen Schritt nach vorn S. 15

Magdalena Kroll · Michell Solari

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Liebe Freunde der Peru-Aktion,

Während wir über den verregneten Sommer klagen, hat in PROSOYA der ständige Regen endlich aufgehört. Nun können alle Arbeiten in den Werkstätten vorangetrieben und im Garten und in der Landwirtschaft kann gesät, gepfl anzt, gejätet und geerntet werden. Für die Schülerinnen und Schüler ist schon das erste Schulhalbjahr zu Ende, denn zum Nationalfeiertag am 28. Juli gab es kurze Ferien und Zeugnisse. Das bedeutet, dass nun jeder weiß, in welchen Fächern er sich besonders anstrengen muss. So langsam hat sich in PROSOYA alles eingespielt. Die neuen Schüler und vor allem die neuen Mitarbeiter haben ihre Anfangsschwierigkeiten überwunden und ihren Platz gefunden. Bei anderen heißt es dagegen Abschied zu nehmen. Die 5 deutschen Freiwilligen, Max, Martin, Rebecca, Gina und Franzi, die nun ein Jahr lang in Quillazú und in PROSOYA Huancabamba mitgearbeitet haben, werden im August nach Deutschland zurückkehren. Sie haben ihr Bestes gegeben und trennen sich nicht so leicht von den Jugendlichen, ihren Freunden und der ihnen liebgewordenen Umgebung. Die Ablösung steht schon bereit. Vier neue junge Leute aus Deutschland freuen sich bereits auf ihre Zeit im Projekt. Auch die Spendergruppe unter Leitung von Dieter Wiegmann sieht ihrer Peru-Reise mit Spannung entgegen und wird im September zum Abschluss Ihrer Rundreise einige Tage in PROSOYA verbringen. So wird es dort nie langweilig. Wie in jedem Jahr, wollen auch wir im Oktober wieder für einige Wochen PROSOYA besuchen. Es gibt immer viel zu besprechen und zu entscheiden. Schon jetzt möchten wir alle Paten daran erinnern, dass wir gern die Post für ihre Schützlinge mitnehmen werden.

Ihre Krista Schlegel und Karin Rhiemeier

Schon im letzten Rundbrief haben wir angekündigt, dass wir Michell Anfang des neuen Jahres zu einer Vortragsreise einladen wollen. Der Zeitrahmen sieht inzwischen so aus, dass er erst Ende Januar anreisen kann und dann ungefähr 4 Wochen zur Verfügung steht. Den genauen Ablauf konnten wir leider noch nicht festlegen, aber einige Termine stehen schon fest. Wahrscheinlich wird er zuerst im Norden sein, dann in Bad Liebenwerda, anschließend in Berlin

und danach erst im süddeutschen Raum. Wir haben dabei einige Sonderwünsche zu berücksichtigen, weil in Gemeinden gewisse Wochentage durch regelmäßige Veranstaltungen schon besetzt sind. Da wir im Oktober wieder in Peru sein werden, ist es ganz wichtig, dass vorher möglichst alle Wünsche bei uns angemeldet werden. Wir werden dann jemanden aus dem Kreis der Peru-Aktion beauftragen, sich um die genauen Absprachen zu kümmern.

Vortragsreise Michell Solari Februar 2013

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Der Teutoburger Wald hat schon früher Strategen angezogen (Arminius, Varus), dieses Mal waren wir da. Unser Projekt PROSOYA befi ndet sich derzeit in einer positiven Umbruchphase, und wir haben das Wochenende vom 29.06. bis 01.07.12 genutzt, zusammen mit unserem peruanischen Projektleiter Michell Solari Pläne für die kommenden 5 Jahre zu schmieden. Etwa 22 engagierte Vereinsmitglieder trafen sich zu diesem Zweck im EC Gästehaus „Friedrich Blecher“ in Horn – Bad Meinberg, einem kleinen, histo-risch bedeutsamen Ort am Rande des Teutoburger Waldes nahe Detmold. Die von Arbeitsgruppen vorbereiteten, durchaus schwierigen und kontroversen Themen der Tagung waren:

- Status des Projektes - Stärkung der ‚Asociación Prosoya, Lima‘- Ziele der Peru-Aktion - Erwartungen an das Projekt und den Leiter- Abgrenzung der Kompetenzen zwischen der ‚Asociación‘ und der Peru-Aktion - Spendenaufkommen und Fundraising - Buchhaltung Das Ambiente inmitten der reizvollen Landschaft, die wunderbare Betreuung durch Auwi Kaemper und die positive und konstruktive Einstellung der Teilnehmer trug zu einem fruchtbaren und freundschaftlichen Klima während der 2 Tage bei – begünstigt auch durch sommerliches Wetter, das uns nach den täglichen Gewittern immer auch ein Zusammensitzen im Freien bis in die Nacht erlaubte.

Strategen im Teutoburger Wald

Unsere Peru-Gruppe vor den Externsteinen

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Michell hatte Erfreuliches aus Peru zu berichten, denn die ‚Asociación‘ hatte wenige Tage zuvor erfolgreich einen neuen Vorstand gewählt und ist unter Führung der äußerst erfahrenen und engagierten neuen Vorsitzenden Leena Hokkanen endlich wieder voll handlungsfähig. Dieser Verein ist der rechtliche Träger unseres Projektes in Peru (man muss wissen, dass nach peruanischem Recht ein eingetragener peruanischer Verein die formelle Verant-wortung trägt). Wir vereinbarten, dass die ‚Asociación‘ und die Peru-Aktion ihre Satzungen aufeinander abstimmen, so dass die Kompetenzverteilung, die Vereinsziele und die Kommunikation eine möglichst effektive Wirkung entfalten. Wir beschlossen auch, die Kommunikation zwischen der Peru-Aktion und dem Projekt zu straffen (Kommunikationskanal über den Vorstand der Peru-Aktion) und auf sichere Füße zu stellen, nachdem endlich die Internetverbindungen stabil zu sein scheinen. Michell Solari führt bis Ende des Jahres eine Analyse des Mitarbeiterbedarfs durch und wird dann entscheiden, ob und wofür neue Mitarbeiter eingestellt werden müssen. Seit längerer Zeit schon stand das in Peru angewandte Buchhaltungssystem bei der deutschen Seite in der Kritik. Sandra Holzherr, Projektmanagerin und Mitglied der Peru-Aktion, befasste sich monatelang mit der Erstellung eines passgenauen Buchhaltungssystems nach unseren Wünschen und brachte es im Juni vor Ort erfolgreich zum Laufen. Davon konnten sich jetzt alle Tagungsteilnehmer anhand ihrer Demonstration überzeugen.

Ab sofort wird es möglich sein, jederzeit den aktuellen Stand des Finanzwesens einzusehen. Dieser Erfolg ist nicht hoch genug einzuschätzen. Michell berichtete auch über seine Kontakte zu Institutionen in Peru, die darauf abzielen, das soziale Anliegen des Projektes bekannter zu machen und ggf. auch drüben Sponsoren zu aktivieren. Auf absehbare Zeit wird das Projekt sich aber nur zu einem sehr geringen Teil selbst fi nanzieren können. Dies war allen klar, und es wurde auch an Michell vermittelt, dass die Peru-Aktion den Fortbestand des Projektes durch Spenden sicherstellen will. Korbinian Kirchner, Freiwilliger in PROSOYA des Jahrgangs 2009/10, hat sich mit ‚Fundraising‘ (neudeutsch für Spendensammeln) befasst und unterbrei-tete einige interessante Vorschläge: Zur Finanzierung einzelner Projekte, wie z.B. Neubau des dritten Mädchenhauses oder Ökotourismusprojekte, wollen wir in Zukunft alternative Spendenaktionen ausprobieren. Ein kleiner Arbeitskreis wird dazu verschiedene Konzepte ausarbeiten. Es wurde auch vereinbart, den Übergang ausscheidender Schüler oder Schülerinnen ins Berufsleben künftig noch besser zu unterstützen (durch Beratung, Netzwerke oder andere Hilfen). Mit dem Austausch gegenseitiger Er-wartungen und Wünsche beendeten wir die Tagung am Sonntag im besten Einvernehmen mit einem entspannenden Spaziergang zu den Externsteinen. Wir alle sind guter Dinge, dass es weiter aufwärts geht.

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Ende Juni war ich fast 2 Wochen in Deutschland, um gemeinsam mit den Freunden der Peru-Aktion für die nächsten 5 Jahre unserer Zusammenarbeit. die Weichen zu stellen. Es waren äußerst intensive Arbeitstage, in denen viele offene Fragen angesprochen sowie Ideen und Vorhaben ausgetauscht wurden. All das überwiegend in deutscher Sprache, die ich noch lange nicht gut genug beherrsche. Aber es war wichtig und richtig, dass ich Gelegenheit bekam, einmal im direkten Dialog Vieles zu erklären, was entweder aus deutscher Sicht schwer zu verstehen ist oder aufgrund mangelhafter Kommunikation zu Missverständnissen

geführt hat. Das enge Miteinander während einer Wochenend-Klausur sowie diverse Einzelgespräche brachten uns einander näher und waren der richtige Weg, um eine vertrauensvolle Basis für unsere künftige Arbeit zu schaffen. Im Rückblick auf diese Tage konnte ich mit neuer Motivation meinen Heimfl ug antreten. Ich fühle mich gestärkt durch das Vertrauen der deutschen Gruppe und ihre Bereitschaft, auch in Zukunft vollen Einsatz für die Belange von PROSOYA aufzubringen. Auf peruanischer Seite hat sich bei unserem lokalen Träger, der ‚Asociación PROSOYA Lima‘ ein neuer, vielversprechender Vorstand gebildet, von dem ich mir große Unterstützung erhoffe, um für unser Projekt langfristig eine positive Kontinuität zu sichern. So werden wir in diesem Jahr noch wichtige, teils schwierige Entscheidungen fällen müssen. Sie betreffen die Personalsituation, den Produktionsbereich und andere wichtige Dinge. Aber ich bin mir auch sicher, dass diese Entscheidungen zu positiven Ergebnissen führen werden. Es war immer schon meine Meinung, dass zwei Köpfe mehr denken können als einer, und dass vier Augen mehr sehen als zwei. Somit lautet das Fazit meiner kurzen Reise: Gemeinsam werden wir es schaffen.

Blitzbesuch von Michell Solari

Mehr Raum für PROSOYA Quillazú

Gina Horbach, noch bis August als ‚Freiwillige‘ im Mädchenprojekt, beobachtet seit Mai das Entstehen unseres 3. Hauses für die Schülerinnen.

Dank einiger großzügiger Extra-Spenden - besonders vom Zonta Club Vaduz und von der IPSEN PHARMA AG - entsteht

derzeit im Mädchenprojekt PROSOYA Quillazú ein neues Haus. Dieses ähnelt in Aufbau und Struktur den zwei bereits

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vorhanden Gebäuden und wird mehr Raum für die Verantwortlichen und die Schülerinnen schaffen. Nach der Fertigstellung sollen die 8 Schülerinnen und die Leiterin Magdalena, die derzeit im unteren Haus wohnen, in die neue Unterkunft umziehen. Magdalena und ihr Sohn Matthias teilen sich derzeit ein viel zu kleines Zimmer und werden im neuen Haus nun etwas mehr Wohnraum und Privatsphäre bekommen. Die beiden frei gewordenen Räumlichkeiten im Haupthaus werden dann in ein Büro und in eine Pralinenwerkstatt umgewandelt. Dort kann die Produktion in Zukunft hygienischer und effektiver ablaufen. Im unteren Haus befi nden sich dann also die Küche, der Speisesaal, das Büro, ein Bereich mit Computern und einem Fernseher für die Mädchen, ein Gästezimmer mit Bad sowie der Raum für die Pralinenherstellung. Seit den Anfängen der Bauarbeiten und dem Anrollen der Maschinen zum Angleichen des Bodens erwarten die Mädchen mit Spannung jeden neuen Fortschritt im Bau. Anfänglich konnte man viele Arbeitsschritte wie das Gießen der Fundamente im Boden nicht mit verfolgen, doch nun, da die Mauern des Hauses bereits hochgezogen werden, lässt sich Tag für Tag die Entwicklung beobachten. Die gesamten Hauswände der unteren Etage stehen bereits, man kann erahnen, wo später die Fenster und die Tür eingesetzt werden. Zu „My heart will go on“, „Die in your arms tonight“ oder „Where ever you will go“ wird fl eißig gespachtelt und gehämmert.

Anlässlich des Hausbaus ist Dieter Wiegmann, Ingenieur der Holztechnik mit 20-jähriger Erfahrung in der Fertighaus-Branche, extra nach Süd-amerika gefl ogen, um im Dienste des SES (Senior Experten Service) die ersten Bauschritte vor Ort verfolgen zu können und wertvolle Kenntnisse an die Bauleute zu vermitteln. Dieter war bereits im Vorfeld in Deutschland mit der Planung des dritten Mädchenhauses betraut worden und hatte daher schon seit einiger Zeit Kontakt zu uns bezüglich der Baupläne, der Abmessungen etc. Die Mädchen und auch wir beiden Freiwilligen haben es sehr genossen, für 5 Wochen einen ‚Papa‘ im Haus zu haben, der uns mit Rat und Tat in allen möglichen Bereichen, sogar bei den Hausaufgaben geholfen hat. Nun sehen wir gespannt dem Tag entgegen, an dem das neue Haus eingeweiht und bezogen werden kann.

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Zahlen – Zahlen - Zahlen

Die Buchhaltung in PROSOYA steht! Mit dem neu entwickelten Instrument PROSIC – PROsoya SIstema de Contabilidad - konnte ich zusammen mit Michell Solari, Magdalene Kroll (Quillazú) und Willy Meza (Huancabamba) die neuen Anforderungen an die Buchhaltung im Projekt umsetzen.Es war ein langer und intensiver Arbeitsprozess, aber nun hat sich die Mühe gelohnt. PROSOYA verfügt seit Juni 2012 über ein Buchhaltungsinstrument, das exakt an die Anforderungen des Projektes angepasst ist und sowohl den gesetzlichen Vorgaben der peruanischen als auch denen der deutschen Behörden gerecht wird.In der Entwicklungsphase haben wir zunächst die verschiedenen Buchhaltungs-vorgänge analysiert und strukturiert. Dabei entstanden lebhafte Diskussionen, vor allem bei den Überlegungen, wie die Vorgänge zukünftig aussehen sollen. Nachdem sich das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt und sich dadurch auch Strukturen und Prozesse verändern, galt es immer wieder, verschiedene Szenarien durchzuspielen – oft mit

einem großen Spaßfaktor. Nach mehreren Überarbeitungen und Probeläufen gibt es nun PROSIC, mit dem PROSOYA zum einen die monatliche Finanzanforderung an die Peru-Aktion e.V. übermitteln und zum anderen monatlich den Ausgabennachweis erbringen kann. In PROSIC stehen dazu detaillierte Tabellen für die Erfassung von Personal- und Sachkosten zur Verfügung. Darüber hinaus werden in dieser Tabellenstruktur nun auch die wirt-schaftlichen Aktivitäten der Werkstätten erfasst. Bei meinem jüngsten Einsatz zum Thema Buchhaltung im Juni galt es nun, PROSIC mit Leben zu füllen. Mit einem hoch motivierten Team aus den beiden Projekten in Huancabamba und Quillazú haben wir eine Woche lang die Daten der Buchhaltung auf den a ktuellen Stand gebracht und die Belege (viele!) dazu sorgfältig in Ordnern abgeheftet. Die Zusammenarbeit hat großen Spaß gemacht - ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten. Sandra Holzherr Beraterin für „Business Development – Program Management“

Magdalena, Martin, Wilfredo, Gina, Michell

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1989 wurde PROSOYA gegründet. Auf der ehemaligen Hazienda Yanachaga entstand damals das Sozialwerk für benachteiligte Jugendliche. Der offi zielle Träger dieser Organisation ist die Asociación PROSOYA in Lima. Alle juristischen Aufl agen von Behörden, Ministerien und Institutionen muss der Verein erfüllen und im Projekt selbst die vorgeschriebene Durchführung kontrollieren. Im Juni 2012 ist nun endlich nach mehrjährigem Vakuum ein neuer vierköpfi ger Vorstand für die Jahre 2012 - 2014 gewählt worden. Folgende Posten wurden neu besetzt: Präsidentin: Leena Hokkanen. Die studierte Betriebswirtin und Universitäts-dozentin lebt seit vielen Jahren in Peru und war bis zu ihrer Pensionierung Direktorin von ‚Diaconia Peru‘, einer der deutsch-peruanischen evangelischen Kirche angeschlossenen Organisation. Leena verfügt über große Erfahrung im Aufbau ländlicher Entwicklungsprojekte, in Personalführung und Ausbildung. Als Finnin ist sie mehrsprachig und

international vernetzt.

Schatzmeister und Schriftwart: Esther Pasco Cosme, Peruanerin und bisherige Präsidentin. Als Tierärztin besetzt sie bei SENASA, dem zuständigen Ministerium, einen Führungsposten und ist dort zuständig für die Bekämpfung von Pfl anzen, Tierkrankheiten und Epidemien. Erster Beisitzer: Anne Rose Klemm Iturriaga, Deutsch-Peruanerin und zweisprachig aufgewachsen. Wohnhaft in Lima, besitzt sie in der ‚Selva Alta‘ (Bergurwald) einen ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Betrieb und hat Erfahrung im Umgang mit der lokalen Bevölkerung und den Produktionsproblemen dieser Region. Zweiter Beisitzer: Robert Funk, Ingenieur aus der Schweiz, Gründer von ‚Diaconia Peru‘ und Vertreter des lutherischen Weltbundes in Peru. Er lebt seit Jahrzehnten in Peru und hat langjährige Erfahrung mit Sozialproblemen und Alternativen sowie mit ländlichen Entwicklungsprojekten.Leena Hokkanen schrieb uns vor kurzem, worin sie ihre Hauptaufgaben sieht: Der neue Vorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die bestehende Organisation umzubauen und ihre Aufgaben neu zu defi nieren. Dafür sind folgende Maßnahmen nötig: Anpassung der Statuten an die heutige Gesetzgebung, Namensänderung der Organisation bezogen auf ihre eigentliche Tätigkeit (der jetzige Name PROSOYA führt zu Missverständnissen), ein Strategieplan für die folgenden 5 Jahre, Revision

Neuer Vorstand in Lima

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und mögliche Änderung der internen Organisation, Rentabilitätsuntersuchung aller Werkstätten, Kostenstudie über den Ausbildungszweig, Arbeitsplatz-beschreibungen und Leistungsbewertung der Mitarbeiter, erweiterte mögliche Zusammenarbeit mit anderen Institu-tionen wie Universitäten, Fachschulen und anderen NGOs. Für die lokale Unterstützung soll auch in Peru eine ‚red de amigos‘, also ein Freundeskreis aufgebaut werden. Eine der dringendsten Aufgaben des Vorstandes besteht in der Regulierung von Altlasten bei der Steuerbehörde SUNAT. Obwohl wir Steuerbefreiung genießen, sind wir verpfl ichtet, die

jährliche Bilanz und Erfolgsrechnung fachgerecht nachzuweisen. Dringend ist außerdem die Vorlage und Legalisierung des vom Gesetz vorgeschriebenen jährlichen Rechen-schaftsberichts im ‚Ministerio de la Mujer‘ (Frauenministerium), welches alle Heime, Herbergen und Sozialeinrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, überwacht und kontrolliert. Mit unserem Beauftragten Michell Solari ist zu diesem Zweck bereits ein Plan ausgearbeitet worden. Wir hoffen auf erste Resultate noch vor Ende des Jahres. Außerdem freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit der Peru-Aktion in Deutschland.

„Ich weiß nicht, ob ich unbedingt gekommen bin, um zu helfen – schon eher aus egoistischen Gründen.“ Der 20-jährige Max Reinhold ist ehrlich. „Ich wollte vor allem etwas lernen und etwas Soziales machen. Aber ich weiß nicht, ob ich den Peruanern hier wirklich eine so große Hilfe bin. Das meiste meiner Arbeit können sie wahrscheinlich besser und schneller selbst erledigen.“ Er zieht sich die klobigen grauen Gummistiefel über die Füße und stopft seine Hose hinein. Dann wirft er sich den Rucksack über die Schulter, in den er seinen Imker-Schutzanzug samt Arbeitshandschuhen gequetscht hat. „Auf geht’s!“ Es folgt eine

Kim Horbach, Studentin im Fach Online-Journalismus und Schwester unserer Freiwilligen Gina Horbach in Quillazú, nutzte im Frühjahr ihren Besuch in PROSOYA, um ihre Beobachtungen für ihre Bachelor-Abschlussarbeit, das Webdossier www.frei-raus.de, zu verwenden. Hier ein Auszug aus einer ihrer Reportagen:

Ohne Schwarzbrot und SchnitzelMax Reinhold (20) über seine Erlebnisse in PROSOYA

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gute Stunde Fußmarsch, den matschigen Berghang hinauf zu einigen der rund 90 Bienenvölker von PROSOYA. Ein Weg, den Max während seiner Arbeitszeit als Imker fast täglich zurücklegt. Während er mit geschultem Auge die trittfesten Stellen im Matsch fi ndet und sich den steilen Berghang hinaufkämpft, erzählt er von seiner Arbeit und dem Leben im peruanischen Urwald. „Ich wollte unbedingt in ein weltwärts-Projekt in der Natur“, sagt er, „eigentlich sogar in ein Gebiet, in dem es so richtigen Regenwald gibt. Als Arbeitsbereiche standen bei mir Landwirtschaft und die Arbeit mit Kindern ganz oben auf der Wunschliste.“ Beides kann er in PROSOYA verbinden. „Ich arbeite jeweils zwei Wochen mit den Jungs in der Schreinerei und zwei Wochen als Imker – für mich der perfekte Ausgleich.“ Doch die Arbeitseinstellung hier in Peru unterscheidet sich grundsätzlich von der in Deutschland. Das hatte Max schon kurz nach seiner Ankunft im Projekt festgestellt. Er lacht. „Hier funktioniert nicht alles nach einem klaren Plan“, gibt er zu, „da heißt es dann „Wir treffen uns am Morgen, eine feste Uhrzeit wird aber nicht ausgemacht – und wenn, hält sich fast niemand dran.“ Er erzählt von der Zeit um Weihnachten, als er zusätzlich zu seinen normalen Aufgaben noch eine Extra-Arbeit machen sollte. „Die Trutscha – das bedeutet auf Spanisch Forelle – so nennen wir den Arbeiter, der für die Forellenzucht zuständig ist, hatte über Weihnachten Urlaub. Er hat mich beauftragt, seine Fische in der Zeit zu füttern. Ich war natürlich einverstanden.“ Max grinst.

„Dann war er weg, und ich habe festgestellt, dass das Futter komplett leer war.“ Max hat nach sechs Monaten im peru-anischen Urwald genaue Vorstellungen davon, für wen ein Freiwilligendienst geeignet ist und für wen nicht. „Man muss bereit sein, sich einem sehr viel geringeren Lebensstandard anzupassen und nicht deutsch zu leben. Also offen sein für die andere Kultur und in Kauf nehmen, dass man auf gewisse Annehmlichkeiten eben verzichten muss“. Obwohl, das sieht er auch, die Standards in PROSOYA vergleichsweise hoch sind. „Wir haben immer Strom und fl ießendes Wasser“, sagt er. „das ist schon sehr gut.“ Der Strom kommt von Generatoren, die nur das Gelände des Projektes versorgen. Max ist bei seiner Zwischenstation angekommen, einer kleinen Holzhütte, in der weitere Utensilien für die Imkerei lagern. Dort zieht er sich um und schlüpft in seinen Schutzanzug, bevor er die letzten 20 Gehminuten zu den Bienen zurücklegt. Er erzählt, dass er meistens gegen 18 Uhr mit der Arbeit fertig ist. „Danach geh‘ ich ganz gern ins Restaurant vom Projekt, das zu unserem Hotelbetrieb dazugehört. Manchmal mache ich auch noch einen Abstecher ins Dorf, um ins Internet zu gehen.“ Die Freizeit ist überschaubar. „Oft lege ich mich auch einfach ins Bett – ich schlafe sehr viel“, sagt er lachend. „Oder ich spiele auf meiner Geige, wasche Wäsche und stopfe Löcher in meinen Klamotten.“ Weil man im Dorf nicht viel unternehmen kann, fahren die drei Freiwilligen an den Wochenenden in die nächste Stadt,

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Oxapampa. „Aber feiern gehe ich eigentlich nie.“ Was ihm oft fehlt, sind Freunde in seinem Alter. „Wir sind hier schon so ein bisschen abgeschottet.“ Dabei sei es eigentlich leichter als in Deutschland, mit Leuten in Kontakt zu kommen. „Die Menschen sind hier viel offener und freundlicher als in Deutschland“, fi ndet Max, „sie gehen mehr auf dich zu, auch wenn sie dich noch gar nicht kennen“. Weil er typisch europäisch aussieht mit seinen strohblonden Haaren und den blauen Augen, ist er besonders beliebt. „Deswegen wollen die Leute zum Beispiel oft mit mir Fotos machen. Hier denken alle, nur weil du weiß bist, hast du automatisch Kohle ohne Ende“, sagt

er. Doch im Dorf und auch in Oxapampa fällt er nicht mehr so stark auf. „Hier sind sie es schon eher gewohnt, dass auch mal Weiße rumlaufen“, erklärt er, „das Dorf ist ja auch von Deutschen gegründet worden“. Trotzdem gibt es hier keine deutsche Kultur. „Ich vermisse schon ein paar deutsche Sachen“, gibt Max zu, während er den Bienen Zuckerwasser in ein Glas abfüllt und es vor dem Bienenkasten platziert. „So ein geiles Schwarzbrot zum Beispiel oder ein Schnitzel! Oder auch einfach mal spontan ins Kino gehen zu können.“ Richtiges Heimweh habe er dennoch nie, sagt er. „Aber ich freue mich natürlich auch auf Zuhause, das ist klar.“

Terokal - eine große GefahrDie geografi sche Lage von PROSOYA, weit entfernt von der Hauptstadt Lima, im milden subtropischen Bergklima birgt eine besondere Gefahr für unsere Jugendlichen in sich. In versteckten unzugänglichen Tälern der dichtbewaldeten Berge mit kleinen, einsamen Siedlungen wird nicht selten Coca und Mohn angebaut. Die arme Bevölkerung, die dort ums Überleben kämpfen muss, lässt sich leicht verführen, in das schmutzige, aber ertragreiche Geschäft mit einzusteigen. Vom Handel mit Drogen und der dazugehörigen Mafi a haben wir in PROSOYA zum Glück in all den Jahren kaum etwas gespürt. Allerdings muss man annehmen, dass einige unserer Schüler, die ja aus den allerärmsten Familien und aus abgelegenen Dörfern kommen, schon vor ihrer Zeit im Projekt mit Drogen in

Berührung gekommen sind. Da heißt es besonders wachsam zu sein. Unsere Jugendlichen haben kein Geld und somit auch keinen Zugang zu harten Drogen, aber es gibt Terokal, einen billigen Klebstoff, der einen starken Geruch ausströmt, inhaliert wird und den Geist umnebelt. Diesen Stoff kann man in den kleinen Läden des Dorfes billig erwerben. Auch dafür haben die Jugendlichen eigentlich kein Geld. Aber kann man wissen, wer sich ihnen nähert und ihnen den Himmel auf Erden verspricht? Der erst kürzlich aufgenommene Schüler Kevin fi el vor ein paar Wochen durch merkwürdiges Verhalten auf. Der Junge wurde daraufhin unauffällig beobachtet und dann auch bald dabei erwischt, wie er jüngere Kameraden zum ‚Schnüffeln‘ überreden wollte. Byron, unser neuer

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SES- Einsatz von Werner Scholle von der Firma „Freebird“ aus Göttingen und Horst Langer im April 2012 zur Verbesserung der Kommunikation Oxapampa über Quillazú nach Huancabamba.

Internet und Telefon für PROSOYAJahrelang gab es weder Telefon - noch Internetverbindung nach PROSOYA. Die Resultate der ersten Versuche noch zu Zeiten von Hugo Fernández hielten nicht lange, und die dafür zuständigen Techniker waren für Reparaturen nicht mehr greifbar. Die fehlende Kommunikation zum Projekt entwickelte sich immer mehr zu einem Problem, das dringend gelöst werden musste. Mehrere einheimische Fachleute waren ganz offensichtlich mit den geographischen und örtlichen Gegebenheiten überfordert, so dass auch nach mehreren Anläufen

Gruppenbetreuer, Praktikant und Student im Abschlussjahr der Psychopädagogik, hat sich vornehmlich mit Schülern befasst, die offensichtlich unter einem Trauma aus ihrer Familiengeschichte leiden und mit großen Problemen auch in der Schule zu kämpfen haben. So kümmert er sich auch um Dante, dessen unausgeglichenes Verhalten darauf schließen ließ, dass er ohne Liebe groß geworden ist und nun um jeden Preis Aufmerksamkeit und Anerkennung sucht. Byron konnte Dantes Vertrauen gewinnen und erfuhr so von dem hinterhältigen Ansinnen seines neuen großen Freundes Kevin. Auch andere, vor allem jüngere und unsichere Jungen, wurden von Kevin zum Mitmachen animiert und haben sich neugierig darauf eingelassen. Es blieb den Verantwortlichen keine andere Wahl, als den neuen Schüler zu seiner Familie zurückzuschicken. Beim

Zusammentreffen mit der Mutter gestand der Schuldige, dass er sich schon seit 5 Jahren im Bann dieser Droge befi ndet. Der Fall Kevin zeigt, wie wichtig es ist, dass unseren Jugendlichen schonungslos die Folgen des Drogenkonsums deutlich gemacht werden, damit sie wissen, dass diese Flucht aus der Realität ihr Leben zerstören kann.

Dante

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Ich lernte Roberto im Sommer 2010 kennen. Vor mir stand ein junger Mann, unsicher und den Blick nach innen gerichtet, der seine Träume verloren hatte und sich dem Leben nur ungern stellte.

Eine Reise über die Anden, ein Bus und ein wenig verantwortungsbewusstes Un-ternehmen hatten seinem Leben schwer zugesetzt. Seit dem Unfall war nichts mehr wie zuvor, da seine Beine nur noch bedingt

Roberto macht einen Schritt nach vorn

Viele werden sich erinnern, dass unser ehemaliger Schüler Roberto Huillcas (28) bei einem schweren Verkehrsunfall im Herbst 2006 fast beide Unterschenkel verloren hätte. Michell Solari steht regelmäßig in Kontakt mit ihm und schildert hier unsere jüngsten Maßnahmen, um Roberto wieder eine Zukunft für ein selbstbestimmtes Leben zu geben.

keine brauchbare und dauerhafte Lösung gefunden werden konnte. Horst Langer bot sich an, zusammen mit Werner Scholle endgültig Abhilfe zu schaffen und in Verbindung mit den vorhandenen Installationen eine Richtfunkstrecke zu installieren. Jens König, in Quillazú ansässiger deutscher Fachmann, Martin Schlegel, deutscher Freiwilliger, und Jorge (s. Foto), ehemaliger PROSOYA-Schüler, halfen den Experten und gaben ihr Bestes, damit das Internet und das Telefon wieder funktionieren. Der Einsatz war durch schlechtes Wetter in der noch andauernden Regenzeit erheblich erschwert. Schon wenige Kilometer hinter der Hauptstadt Lima versperrte den angereisten Deutschen ein Erdrutsch die Hauptstraße über die Anden, so dass die Reise ins Projekt um einige Tage verschoben werden musste. Witterungsbedingt gab es dann auch bei ihrer Ankunft weder in Oxapampa, noch in Quillazú und Huancabamba eine funktionierende Internetverbindung. Der Wunsch, für PROSOYA eine eigene Leitung zu installieren, wurde dadurch erschwert, dass die bisher genutzte Konzession auf eine im Projekt nicht

bekannte Privatperson eingetragen war und mit 6 Parteien geteilt werden musste. Wenn eine dieser Parteien die Leitung übermäßig stark in Anspruch nimmt, müssen die anderen eine schleppende Verbindung in Kauf nehmen. Durch die Installation einer Richtfunkstrecke wurde die Entfernung von Oxapampa nach Quillazú (8 km) und von Quillazú nach Huancabamba (20 km) über die Berge hinweg überbrückt. Dazu mussten defekte Kabel und Geräte ausgetauscht und zusätzliche installiert werden. Besonders schwierig war die Montage an der Antenne auf dem steilen Berg über Quillazú (1,5 Std. Aufstieg), zumal es darum ging, schwere Gerätschaften nach oben zu befördern. Glücklicherweise hatten Martin, Jorge und Jens auch noch Spaß an dieser Herausforderung im strömenden Regen, auch Horst als Initiator ließ es sich nicht nehmen, sie regelmäßig auf der Bergtour zu begleiten. Seither steht Jens König mit Werner Scholle über Internet in Verbindung und kann bei technischen Schwierigkeiten diesem die Wartung übertragen. Wir danken allen Beteiligten für ihren aufopfernden Einsatz.

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1. Vorsitzende: Krista Schlegel • Steinmüllerweg 22 • 32657 Lemgo Tel.: 05261 / 6678530 • E-Mail: [email protected]

www.peru-aktion.de Spendenkonto: Nr.: 67 42 39 9 • BLZ: 480 501 61 • Sparkasse Bielefeld

IBAN: DE09 4805 0161 0006 7423 99 • SWIFT-BIC: SPBIDE 3B XXXWenn Ihre Spende speziell für Mädchen gedacht ist, machen Sie bitte einen Vermerk

Fragen zu Spendenquittungen? Reinhard Heuwinkel • Tel.: 01522 - 163 07 07 • [email protected]

tauglich waren. Resignation bestimmte sein Leben, aber viele Menschen in Deutschland hatten Mitgefühl gezeigt, und nach und nach konnte ihm mit den Spenden geholfen werden. Viele Operationen und Behandlungen folgten aufeinander. Er kann sich jetzt zwar, gestützt auf eine Krücke, fortbewegen, aber seine Behinderung erlaubt es ihm nicht, eine Arbeit aufzunehmen, um voranzukommen. Der 2007 eröffnete Spendentopf, aus dem Roberto neben seinem Patengeld eine monatliche Unterstützung erhielt, ist seit kurzem leer. Es fi el Roberto auch spürbar immer schwerer, Monat für Monat die fi nanzielle Hilfe anzunehmen, die ich ihm regelmäßig überbrachte. Schon im vergangenen Jahr hatten wir gemeinsam mit der Peru-Aktion überlegt, wie wir ihm zu einem eigenen Einkommen verhelfen könnten. Vor einigen Wochen kam dann die Entscheidung, dass PROSOYA ihm einen kleinen Copy-Shop im Hinterzimmer des Imbiss-Raums einrichtet, in dem er zusammen

mit seiner Schwester kleine Mahlzeiten für die Nachbarschaft anbietet. In der Nähe liegt eine große staatliche Schule, die sicher einen gewissen Umsatz für beide Gewerke in Aussicht stellt. Gemeinsam mit Roberto ging ich also zu den Behörden, um die erforderlichen Genehmigungen einzuholen, damit auch alles seine Ordnung hat. Kaum hatten wir begonnen, uns um die Anschaffung der diversen Gerätschaften und des Materials wie Telefon, Papier, Umschläge, Büromaterial etc. zu kümmern, ging in Roberto eine spürbare Wandlung vor. Auf einmal lebte er auf, zeigte Interesse und Begeisterung, und in seinem Gesicht zeigte sich endlich einmal ein Lächeln. Neuer Lebensmut macht sich breit und auch die Hoffnung, endlich sein Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können, sich wieder nützlich zu fühlen. Ich werde ihn noch eine Weile regelmäßig beraten und begleiten müssen, bis wir das Gefühl haben, dass er sein Geschäft alleinverantwortlich führen und davon leben kann.

Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Sommer und verabschieden uns bis zum Weihnachts-Rundbrief.Ihre