Sailing Journal 03/2008
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Transcript of Sailing Journal 03/2008
027 | WWW.SAILING–JOURNAL.DE | AUSGABE 03 / 2008 | JUNI / JULI |
v o r w o r t
Als Trainerin im Nachwuchsbereich sehe seit einiger Zeit in der Op-
timisten-Szene eine gefährliche Entwicklung, die mir Sorge bereitet. Ich
habe das Segeln im Opti in der ehemaligen DDR gelernt und damit meine
Grundlagen für die nächsten Bootsklassen gelegt.
Auch heute ist es noch so, aber es wird schon früh von einigen El-
tern ein Leistungsdruck auf die Kinder aufgebaut, den ich sehr bedenk-
lich für die weitere seglerische Karriere fi nde. Da lernen die Kinder ganz
früh segeln, fangen mit sieben bis acht Jahren in der Gruppe B an, das Regatta-1x1 zu erler-
nen und Spaß zu haben, und dann steigen sie schon mit acht bis neun in die Gruppe A um.
Und das sind keine Einzelfälle.
Ganz zu schweigen von der Materialschlacht, die in dieser Szene vorherrscht. In den letzten
Jahren verschärfte sich die Situation um das Hochleistungssegeln im Opti immer mehr, da vie-
len Eltern das normale Vereins- und Kadertraining nicht mehr ausreicht. Es werden Förderver-
eine, Privattrainer u.v.a. von den Eltern organisiert, damit ihr Kind es zur WM oder EM schafft,
um dann aber, bitte schön, auch Welt- oder Europameister zu werden.
Nun stelle ich mir die Frage, was passiert später, wenn sie im Juniorenbereich in den An-
schlussbootsklassen segeln? Dann sind sie satt und im Unterbewusstsein haben sie immer den
Gedanken, wenn es hier mal nicht gleich so läuft, was soll´s, ich war doch schon Weltmeister
im Opti. Dieser Hype, der um den Opti von einigen Eltern und Trainern gemacht wird, ist für
mich nicht der Weg für eine kontinuierliche Leistungsentwicklung. Es gibt genügend Beispiele
von Seglern, die im Opti nur im ersten Drittel bei der IDJüM waren und es nicht zur WM oder
EM schafften. Durch ein gezieltes Training im Hochleistungsbereich der nachfolgenden Boots-
klassen wurden aus ihnen dennoch Welt- oder Europameister oder sogar Olympiasieger.
Der Optimist ist ein Grundlagenboot; nicht mehr und nicht weniger. Die Kids sollen mehr
Spaß und weniger Leistungsdruck erfahren, denn sonst geht der Spaß ganz schnell verloren.
Eltern als Begleitperson sind wichtig, wenn sie die Kinder an Land betreuen und ihnen den
schönsten Sport der Welt ermöglichen. Aber bitte nicht übertreiben! Dies ist meine Sicht der
Dinge und soll auch eine gewisse Diskussionsgrundlage darstellen.
h o c h l e i s t u n g s o p t i
NICOLE STANDFUSS
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Gletscher schmelzen doppelt so schnell wie ange-
nommen, ziehen sich zurück. Dem Gestein fehlt dann
das Gegengewicht, sodass die Berge geradezu abbre-
chen. Flüsse suchen sich neue Wege. Wenn es zu
lang anhaltenden Dürreperioden kommt (wie gerade
für Brandenburg und Sachsen-Anhalt vorausgesagt),
werden Flüsse versickern, werden Wasserkraftwerke
nicht mehr genug Energie erzeugen können.
Panta rhei – alles fl ießt. Heraklit hatte recht. Aber
anders, als er dachte. Während sein Verstand von un-
ablässiger positiver Bewegung und Veränderung des
Lebens ausging, hat sich die Bewegung zu einem Sog
entwickelt. Und der reißt uns Menschen mit. Während
noch immer fortwährend nach Kompromissen gesucht
wird, nach politischen selbstverständlich, ist es schon
zu spät. Die Erde ist gänzlich unpolitisch. Und vor
allem und zu guter Letzt: kompromisslos.
Über die mannigfaltigen Auswirkungen des Klimawandels,
der selbst bei den professionell hartnäckigsten Realitätsver-
weigerern angekommen ist, kann wohl nicht oft genug hinge-
wiesen werden. Anders kann ich mir das Frohlockend-drauf-
los-Gefahre auf der Autobahn kaum erklären (an die Drängler hat man sich ja bereits
gewöhnt). Oder: Im SUV die Kleinen zur Schule fahren, wohlgemerkt bei Entfer-
nungen, die selbst Gehbehinderte schaffen. Waren das noch Zeiten, als ich zur Schu-
le laufen oder mit dem Rad fahren durfte. Da hatte ich wenigstens vor meinen Eltern
meine Ruhe. Dass da die heutigen Kids nicht aufmüpfi g werden ... Allerdings sind die
heute vielerorts, sagen wir, pragmatischer als wir früher. Eben wie die Eltern.
Bisher unterschätzt wurden die Auswirkungen in den Gebirgen bzw. im Hoch-
gebirge. Permafrost hält Berge über 2.000 Meter zusammen wie Klebstoff. In den ver-
gangenen Jahren sank in diesen Höhen die Temperatur im Berginneren um 0,5 Grad.
Das hat zur Folge, dass sich der Permafrost langsam aufl öst und die Berge auseinan-
derbrechen, da ihnen der innere Halt fehlt. Weite Gebiete werden abrutschen, Städte
bzw. Menschen nur durch Betondämme geschützt werden können. Es macht keinen
Unterschied, ob Alpen, Rocky Mountains oder Himalaja.
das andere ende der geschichte
TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR
e d i t o r i a l4 | 5
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vorwort 3 editorial 4 inhalt 6 segelszene 8 kulinarisches sizilien 16 produkte 30 techtalk 32 shorttrack 34/92 british virgin islands 38 sailstyle 66 versicherung 68 kieler woche 70 sizilien 80 artemis (1.teil) 84 phothographica 96 abonnement 108 o.t. weiß was 110 racetracks 111 herstellernachweis 112 ausblick 113
t i t e l u l f s o m m e r w e r c k
n o . 7 undzwanzig
i n h a l t6 | 7
An welche Klassenkameraden
erinnern Sie sich noch:
an die Eierköpfe oder die Querköpfe?
Der Cayman.
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s e g e l s z e n e
AMERICA’S CUPRichter Cahn vom New York Supreme Court entschied, dass die zehn-
monatige Vorbereitungszeit, die in der Deed of Gift festgelegt ist, um
dem America’s-Cup-Halter die Gelegenheit zu geben, seine Titelver-
teidigung für das Match vorzubereiten, seit dem 12. Mai 2007 begon-
nen hat. Aufgrund des Urteils von Richter Cahn, das zehn Monate
vorsieht, würde das „Deed of Gift“-Match im März 2009 stattfi nden.
Da aber die Deed of Gift verbietet, dass zwischen dem 1. November
und dem 30. April Rennen in der nördlichen Hemisphäre ausgetragen
werden, könnte der frühstmögliche Termin allerdings erst im Mai 2009
sein. Schließlich muss ALINGHI sechs Monate vor dem Rennen den
Austragungsort festlegen.
JAN KURFELDNoch segelt er im Schatten des Olympiahelden, dabei ist er selbst
schon „vergoldet“: Jan Kurfeld hat die Jugendeuropameisterschaft
im Finn-Dinghy gewonnen. Gleichzeitig fügte der britische Doppel-
Olympiasieger Ben Ainslie seiner Trophäensammlung einen weiteren
Siegpokal im Seniorenfeld der olympischen Einhand-Segeldisziplin
hinzu. Unter 83 der besten Finn-Segler der Welt belegte der 20-jäh-
rige Steuermann Jan Kurfeld aus Wismar vor Maremma (Italien) Platz
23 und war damit stärkster Nachwuchssegler vor Piotr Kula (Polen)
und Tomas Vika (Tschechien) auf den Plätzen 24 und 37. Damit unter-
strich der Junioren-Weltmeister von 2007 seine Ambitionen, bei den
Olympischen Spielen 2012 vor Weymouth dabei zu sein.
STIHLSTIHL, Hersteller der weltweit meistverkauften Motorsägenmar-
ke, geht als Sponsor der X-35 des ehemaligen EXPRESSO SAILING
TEAMS in die Regattasaison 2008. Höhepunkte für die STIHL sind die
Teilnahme an der Europameisterschaft in dieser Klasse während der
Kieler Woche (21. - 29. Juni), die Teilnahme an der Copa del Rey auf
Mallorca (26. Juli - 2. August) und als Saisonfi nale die Weltmeister-
schaft in Porte Ercole, Italien, (22. - 27. September). Zur Vorbereitung
auf die Saison trainiert die STIHL in den Gewässern rund um ihren Hei-
mathafen Travemünde. Das STIHL-Segelteam besteht aus neun hoch
motivierten Nachwuchsseglern, die ihre Erfahrungen aus verschie-
denen erfolgreichen Segelprojekten einbringen. Mit einem Durch-
schnittsalter von 27 Jahren gehört die STIHL-Crew zu den jüngsten im
internationalen Regattasport.
YOUNG EUROPEANS SAILINGIm Mittelpunkt der Regatta steht naturgemäß der Nachwuchs. Und
hier kämpften die Crews im 29er und Laser um die Ausscheidung
für die Jugend-Weltmeisterschaften des Weltsegler-Verbandes
(ISAF-WM). Im 29er sicherten sich bei den Mädchen die Geschwis-
ter Karin und Tina Marchart (Schliersee) souverän das Ticket für
die ISAF-Jugend-WM (10. bis 19. Juli) vor Arhus (Dänemark). Bei
den Jungen setzten sich Anton Berking/Simon Gerling (FSC) gegen
Justus Schmidt/Max Böhme (Kieler Yacht-Club) durch. Im Laser si-
cherte sich Maximilian Rößner aus Wismar das eine Ticket für die
ISAF-Jugend-WM mit Platz drei in der Gesamtwertung. In der Eu-
rope konnte sich die amtierende Weltmeisterin Svenja Puls (LYC) in
der dritten Wettfahrt sogar einen 13. Platz erlauben. Mit zwei Tages-
siegen am ersten Tag sicherte sie sich den Gesamtsieg. Insgesamt
hatten rund 1000 Segler/innen aus zehn Nationen mit 510 Booten
an den Young Europeans Sailing teilgenommen.
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ISHARES CUP
Den Event in Lugano gewann die englische Goldmedaillengewinnerin Shirley Robinson und ihre Crew vom JP MOR-
GAN. Dazu brauchte sie drei Gewinne hintereinander. Mit diesem Sieg baute sie ihre Führung in der Gesamtwertung vor
ALINGHI weiter aus. Großen Anteil an dem Sieg hat ihr Taktiker Chris Main, „er hat Nerven aus Stahl“, so Robinson. Nach
einem vierten und einem fünften Platz konnte ALINGHI ihr den Sieg nicht mehr abjagen. Man muss aber auch dazu sagen,
dass die Schweizer am ersten Tag mit ihrem Extreme 40 kenterten und dadurch etwas verunsichert waren. Auf dem dritten
Platz landete OMAN SAIL. Ein Team, das einen besseren Einstieg in diese Regattaszene nicht hätte wünschen können. Im
ersten Rennen musste ein Fotofi nish den Gewinner ermitteln, im nächsten Rennen wurden sie Zweiter.
JOKERDer Titel des Joker-Europameisters wurde knapp von Kristin
Wagner an den Starnberger See entführt. Das Chiemseer
Team OWNERSHIP-HOBART um Leopold Fricke hatte bis
zur letzten Wettfahrt die Hand darauf, siegte, musste aber
trotzdem den Gesamtgewinn abgeben. Was für harte vier
Tage der Chiemsee den Jokern präsentierte! Die kräftigen
Segler der Joker-Klasse sind mit allen Wassern der Alpen-
seen gewaschen. Doch bei vier Wettfahrten an einem Tag
wurden sie mit ihren körperlichen Grenzen konfrontiert.
Windbedingungen wie am Gardasee, brennende Sonne und
harte Konkurrenz zehrten stundenlang an den Reserven.
Die Regatta mit zehn einheimischen Teams vom ausrichten-
den Chiemsee Yacht-Club kam hauptsächlich zustande, weil
diese zusammen eine Finanzierung aufstellten und die Flot-
tenmitglieder, allen voran Koch Membrane, Fritz Baustoffe
und Schichtl&Pollerspöck, kräftig halfen.
GLEISTEINSeile in allen möglichen Längen, Typen und Durchmessern – so sieht für einen Seilhersteller wie Gleistein Ropes der Alltag
aus. Ein Segler kann in diesem Labyrinth schnell den Überblick verlieren. Um den Wassersportlern die Auswahl des richtigen
Seils und Taus so leicht wie möglich zu machen, hat Gleistein eine sogenannte Microsite entwickelt. Auf der Unternehmens-
Homepage fi ndet man so mit drei Klicks genau das richtige Seil für den eigenen Bedarf. Der Seiler hat mit der Microsite
ein pfi ffi ges Tool entwickelt, um für jeden Einsatzzweck an Bord das richtige Seil zu fi nden. Der Besucher der Homepage
sucht im ersten Schritt seinen Schiffstyp aus: Dinghy, Racing, Cruising, Super Yacht, Motor Yacht oder Classics. Mit einem
Mausklick auf den Typ öffnet sich eine weitere Liste. Dort sind die Einsatzzwecke wie Fallen, Schoten, Kontroll-, Trimm- und
Achterleinen sowie Festmacher detailliert aufgelistet. Direkt daneben ist eine Liste aller Gleistein-Seiltypen zu sehen.
INFO WWW.GLEISTEIN.COM
SEA CLOUDErstmals nach drei Jahren geht die legendäre Segelyacht SEA CLOUD II am 30. Mai in Hamburg vor Anker. Die Drei-Mast-
Bark fährt am frühen Morgen Elbe aufwärts und macht gegen 8 Uhr an der Überseebrücke fest. Von Hamburg aus geht es
am Abend dann weiter nach Sylt, wo die SEA CLOUD II zwischen 31. Mai und 1. Juni in List vor Anker liegt. Von dort aus
geht es zurück nach Hamburg. Am 2. Juni startet die SEA CLOUD II auf eine große Ostseereise, die am 3. Juni erneut über
List auf Sylt führt. Eine Reise im August führt die SEA CLOUD II am 8. August ein weiteres Mal nach Hamburg.
M YACHTSDas Segment der Performance Cruiser hat nun auch im deutschsprachigen Raum Zuwachs bekommen. Die in Lysekil/
Schweden ansässige Werft M Yachts vertreibt ihre Yachten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab sofort über L2
Yachting in Königstein (www.m-yachts.de). Angeboten wird die M46. Die Yacht ist schnell, agil und einhandtauglich. Das
schlanke Boot verfügt über ein hohes Rigg mit drei gepfeilten Salingspaaren, eine Selbstwendefock und einen hoch effi zi-
enten Flossenkiel. Die M46 bietet sehr gute Leichtwindeigenschaften sowie sicheres und komfortables Verhalten in rauer
See. Mit dem Performance-Cruiser richtet sich M Yachts an Segler, die maximalen Segelspaß ohne Einschränkungen beim
Komfort erleben möchten: „Die M46 ist eine Entdeckung. Die wirklich außergewöhnlichen Segelleistungen machen die
M46 eindeutig zu einer ‚Yacht für Segler‘. Sie ist die Alternative für all diejenigen, die die Verbindung von agilem Segeln
mit klassischen Linien und bester schwedischer Bootsbautradition schätzen,“ sagt Jörg Rücker von L2 Yachting.
INFO WWW.M-YACHTS.DE
RIVA CUP 2008 IAxel Oberemm und Gerd Linnemann (Berlin/Erftstadt) gewannen einmal mehr den Riva Cup der Korsare. Zweite wurden
die Brüder Hedfeld (Neukirchen-Vluyn). Das Feld der International14s gewannen Tarrod Simpson und Grant Rollerson
(USA). Der Gardasee war in diesem Jahr für leichte Teams schwer zu meistern: Zwischen drei und sechs Windstärken
wehten auf den Wettfahrten. Doch die waren auf die Bahn verteilt: Starke Ora auf der langen Startkreuz ließ auch leichten
Teams keine Chance, sich am Luvfass ganz vorn zu platzieren. Zur Seemitte, bei meist nur noch vier Beaufort, bot der
gesegelte Trapezkurs kaum Überholmöglichkeiten. Bei den 505ern war fast alles am Start, was Rang und Namen hat. Jens
Findel und Johannes Tellen setzten sich gegen Ex-Weltmeister Wolfgang Hunger durch, der das Boot von Julien Kleiner
steuerte. Eine weitere frühere Olympia-Teilnehmerin neben Frank Thieme und Wolfgang Hunger in Riva war Nicola Birk-
ner, ebenfalls Ex-470er-Seglerin. Im Damenteam mit Angela Stenger auf Platz 36 der 505er zeigte sich wohl auch hier, dass
für manche Anwendungen das Gewicht zählt.
NIKON SCHOOL/LAMARDer Hamburger Reiseveranstalter LaMar hat eine Reise speziell für ambitionierte Hobbyfotografen entwickelt. Im Mit-
telpunkt stehen dabei die seltenen Kegelrobben, die erst seit einigen Jahren wieder in der Nordsee anzutreffen sind
und nun sommers wie winters im Rahmen der „Nikon School“ beobachtet und unter fachmännischer Anleitung fotogra-
fiert werden können. Einmalig in Deutschland können auf der Düne, Helgolands kleiner Nebeninsel, Kegelrobben aus
nächster Nähe beobachtet werden. Im Sommer trifft man auf der Badeinsel sowohl Seehunde als auch Kegelrobben an,
die sich von den Touristen nicht stören lassen und die Schwimmer oft neugierig im Wasser umkreisen. Pünktlich zum
Weihnachtsfest bringen die Kegelrobben dann ihre Jungtiere zur Welt, die ihren Eltern erst nach dem ersten Fellwech-
sel nach einigen Wochen ins Meer folgen können. Helgoland bietet gerade in den Wintermonaten ein ganz eigenes
Flair jenseits von Duty-free- und Strand-Tourismus. Selbst in der kalten Jahreszeit herrscht dank des Golfstromes das
wintermildeste Klima Deutschlands. Sonne, Wind und Wolken erzeugen vielfältige Stimmungen, die besonders von
den 50 Meter hohen Steilklippen des Oberlandes beeindrucken.
TERMINE
Sommer: 24.-27. Juli 2008, Preis: 685.- im Einzelzimmer
Winter: 03.-06. Januar und 07.-11. Januar 2009, Preis: 685.- bzw. 778.- im Einzelzimmer,
Verlängerung über Silvester ist möglich.
INFO WWW.LAMAR-REISEN.DE
MAIORDie PIKE mit Steuermann Martin Menzner zeigte sich in Top-Form und gewann die MAIOR 2008 in der J80-Klasse. Da-
mit empfehlen sich die Kieler-Woche-Sieger aus dem Jahr 2007 für die Tutima J80 Worlds, den offi ziellen Weltmeister-
schaften 2008, die im Juli in Kiel stattfi nden werden. In der Klasse der X-35-Yachten siegten die Newcomer der STIHL mit
Steuermann Jörn Carstensen. Sie lieferten sich einen Zweikampf mit der CELOX von Achim Griese. In der Vermessungs-
klasse ORC-International I entwickelte sich im Laufe der Regatten ein Dreikampf zwischen der SIXTY 4, der UNIQUE und
der BELUGA, den die UNIQUE von Bernd Kriegel und die BELUGA mit Steuermann Christian Plump am Ende unter sich
ausmachten. In der Gruppe ORC-Int. II zog am letzten Regattatag die schwedische MATRISEN TEAM mit Steuerfrau Lena
Having an der Konkurrenz vorbei. Auf der Bahn „Hotel“ in der Strander Bucht kämpften die Einheitsklassen um die Plätze.
Am Ende standen die RANDALE (Platu 25), die MACS (Melges 24), die SEXTANTEN (X-79), die FIX WIE NIX (X-99) und
die MULO (Laser SB 3) ganz oben auf der Ergebnisliste.
INFO WWW.MAIOR.DE
HAFENFEST Die lange Vorbereitung des Hafenfestes zum Ju-
biläum des BWV Hansa aus Neu Wulmstorf bei
Buxtehude hat sich ausgezahlt! Hunderte von
Besuchern nutzten das schöne sommerliche
Wetter, um zum Hafen zu kommen, die Schiffe
zu besichtigen und mit dem BWV zu feiern. Der
Andrang der Gäste hat alle Erwartungen ge-
sprengt. Bilderbuchwetter mit blauem Himmel
ohne eine einzige Wolke, beeindruckende Ein-
fahrt der Schiffe mit Gänsehauteffekt am Frei-
tag, eine spektakuläre Kulisse mit historischen
Booten, Masten und Segeln, alle Schiffe für die
Besucher offen und zu besichtigen.
BELUGA SAILING TEAMChristian Plump und sein BELUGA SAILING TEAM haben das Triple
perfekt gemacht. Zum dritten Mal in Folge konnte das Bremer Segel-
projekt die Nordseewoche auf Helgoland als Sieger in der Königsklasse
für sich entscheiden. Dabei zeigte sich die anspruchsvollste Hochsee-
regatta von einer ganz ungewohnten Seite: Strahlender Sonnenschein
und schwache Winde verlangten von den Seglern vor allem taktisches
Geschick. Neben den schwachen und immer wieder stark drehenden
Winden stellte insbesondere der starke Strom eine große Herausfor-
derung dar, die das Team optimal meisterte. Mit jeweils zweiten Plat-
zierungen bei der Zubringer-Regatta Cuxhaven-Helgoland und der
Helgoländer Acht sowie dem Gewinn des BHF-Bank Cups rund um
Helgoland sicherte sich das Team um Steuermann und Eigner Christian
Plump den Gesamtsieg der Nordseewoche.
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HOLLAND-REGATTADie Generalprobe der deutschen Yngling-Crew um Ulrike Schü-
mann (Berlin) ist gelungen: Bei der Holland-Regatta vor Medemblik
ersegelte das erfolgreiche Damentrio am vergangenen Wochenende
souverän Silber, verpasste den Gesamtsieg um nur einen Punkt. Die
drei Berlinerinnen Ulrike Schümann, Julia Bleck und Ute Höpfner
hatten die Serie über weite Strecken dominiert, mussten sich aber
am letzten Tag der finalstarken Lokalmatadorin Renee Groeneveld
mit einem Punkt Rückstand in der Endabrechnung geschlagen
geben. „Für uns war das ein super Training, wir fühlen uns für die
Olympischen Spiele bestens gerüstet“, zog Schümann positiv Bilanz,
„wichtig war auch, dass wir den Engländerinnen rechtzeitig klar
machen konnten, dass sie nicht unbesiegbar sind.“ Die 470er-Dop-
pel-Europameisterinnen Stefanie Rothweiler/Vivien Kussatz (Mün-
chen/Berlin) mussten nach 13 Rennen und anfänglichen taktischen
Problemen mit Platz acht zufrieden sein.
FINNGULFDer FLENSBURGER YACHT-SERVICE (FYS) hat mit sofortiger Wir-
kung den Vertrieb der fi nnischen Segelyachtmarke Finngulf für
Deutschland, Dänemark, die Schweiz und Österreich übernommen.
Seit über 25 Jahren fertigt die FINNGULF-Werft im Süden Finnlands,
nahe Helsinki gelegen, sehr hochwertige Segelyachten mit besten Se-
geleigenschaften und hoher Performance in bester fi nnischer Boots-
bauqualität. FINNGULF baut derzeit Yachten von 33 bis 46 Fuß und
hat gerade sein Angebot um eine von Bruce Farr gezeichnete und in
Vakuuminfusions-Technologie gebaute FG 43 erweitert. Der FYS wird
dieses neueste Modell zusammen mit einer FG 46 auf der diesjährigen
Hamburger Bootsaustellung hanseboot präsentieren.
INFO WWW.FYS.DE
HELLY HANSENDer norwegische Segelbekleidungsspezialist Helly Hansen steigt
als Bekleidungssponsor in die von BMW vor zwei Jahren ins Leben
gerufene Amateur-Regattaserie BMW Sailing Cup ein. Neben der
Ausstattung von Seglern und Organisatoren stehen gemeinsame
Handelsmarketingaktivitäten sowie Aktionen während der Kieler
Woche auf dem Programm. Insgesamt finden bei Deutschlands
größter Regattaserie von Mai bis Oktober 22 Regatten statt – zwi-
schen Flensburg im Norden und dem Bodensee im Süden segeln
über 1.400 ambitionierte Hobbyskipper über 18 Jahre in 4er-Teams
um den Einzug ins Deutschlandfinale. Die Gewinnercrew des
Deutschlandfinales in Warnemünde wiederum qualifiziert sich
automatisch für das „BMW Sailing Cup“-Weltfinale, bei dem acht
weitere Länder vertreten sein werden. Darüber hinaus werden
gemeinsame Handelsmarketingaktivitäten im Sportfachhandel und
bei BMW-Händlern durchgeführt sowie Synergien rund um die
Kieler Woche genutzt.
MATCH RACE LANGENARGENMehr als 15.000 Zuschauer sahen am Bodensee spannende Wett-
kämpfe. Enge Match Races, wie es sich gehört, das bekamen die
Zuschauer geboten. Spektakuläre Schiedsrichterentscheidungen run-
deten das Programm ab. So wurde der Franzose Richard wegen einer
Behinderung in der Vorstartphase verwarnt. Bis zum Halbfi nale hatten
alle Teilnehmer jeweils ein Rennen gewonnen, sodass es eine äußerst
enge Entscheidung werden würde, wer ins Finale einzieht. So gewann
Mathieu Richard vor Ian Williams aus England und Jes Gran Hansen
aus Dänemark. Markus Wieser wurde Fünfter.
ISHARES CUP IN KIELDie schleswig-holsteinische Landeshauptstadt ist in diesem Jahr die deutsche Station im europaweiten iShares Cup. Nun
sind auch die Teamzusagen bestätigt: Unter anderem werden in Kiel das Team ALINGHI mit Skipper Ed Baird, das Team
TOMMY HILFIGER mit Skipper Randy Smyth und das Team VOLVO OCEAN RACE mit Skipper Herbert Dercksen an den
Start gehen. Von Lugano (Schweiz) über Hyères (Frankreich) und Cowes (Großbritannien) kommen die Extreme-40-Ka-
tamarane im August nach Kiel. Vom 29. bis zum 31. August werden sich die extrem wendigen, gut zwölf Meter langen
Zweirümpfer, die Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten erreichen können, auf der Kieler Innenförde spannende
Rennen liefern. Die letzte Station der iShares Cup Extreme 40 Sailing Series ist das niederländische Amsterdam. Eine
der Besonderheiten des iShares Cup ist, dass die spektakulären Rennen in unmittelbarer Ufernähe stattfi nden. Von der
Kiellinie zwischen Reventlouwiese und IFM-Geomar können Zuschauerinnen und Zuschauer die Rennen verfolgen. Bei
Begleitfahrten ist das Spektakel sogar hautnah zu erleben.
OLYMPIAQUALIFIKATIONDer Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat erwartungsgemäß sechs Seglerinnen und sechs Segler des Deutschen
Segler-Verbandes (DSV) für die Teilnahme an den Olympischen Spielen nominiert. Die folgende zwölf Athleten werden
ab dem 9. August vor Qingdao im Gelben Meer in sechs von insgesamt elf olympischen Segeldisziplinen auf Medaillen-
jagd gehen. Yngling: Ulrike Schümann (35)/Julia Bleck (23)/Ute Höpfner (28), alle Verein Seglerhaus am Wannsee, Ber-
liner Yacht-Club. 470er Frauen: Stefanie Rothweiler (28)/Vivien Kussatz (35), Württembergischer Yacht-Club, Spandauer
Yacht-Club. Laser Radial: Petra Niemann (29), Berlin Verein Seglerhaus am Wannsee. 49er: Jan-Peter (27) und Hannes
Peckolt (25), Hamburg/Kiel Yacht-Club Langenargen. Tornado: Johannes Polgar (30)/Florian Spalteholz (31), Dänisch-
Nienhof, Kiel Norddeutscher Regatta-Verein. Starboot: Marc Pickel (38)/Ingo Borkowski (36), Kiel/Babelsberg Kieler
Yacht-Club, Yachtclub Berlin-Grünau. Die Entscheidung über einen DSV-Antrag für zwei Kandidaten, die ihre Kriterien
zur Nominierung für die Olympischen Spiele durch den DOSB nur einmal statt der geforderten zwei Male erfüllt haben,
hat der DOSB vertagt. RS:X-Surferin Romy Kinzl (Kiel) und Lasersegler Alexander Schlonski (Warnemünde) müssen nun
bis zum 15. Juli warten. An diesem Tag will der DOSB in allen Einzelfällen entscheiden.
TORQEEDODie Torqeedo GmbH aus Starnberg ist mit zwei anderen Unternehmen in der Kategorie StartUp für den Deutschen Grün-
derpreis 2008 nominiert. Damit haben die Initiatoren Stern, Sparkassen, ZDF und Porsche erstmals ein Unternehmen
aus der Wassersportindustrie für eine erfolgreiche Gründung ausgezeichnet. Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeu-
tendste Auszeichnung für herausragende Unternehmer in Deutschland. In der Kategorie StartUp stellt der Preis die Leis-
tung eines Unternehmens in der Zeit direkt nach der Gründung in den Mittelpunkt. Die Torqeedo GmbH wurde für ihre
umfassende Neuentwicklung elektrischer Bootsantriebe nominiert. Neben der Verwendung modernster Technologien
überzeugte das Gründerteam, Dr. Friedrich Böbel und Dr. Christoph Ballin, mit seinem sicheren Gespür für Marktlücken
und der schnellen und erfolgreichen Internationalisierungsstrategie.
RC 44 CAGLIARI CUP BMW ORACLE RACING hat den Auftaktcup in Italien
gewonnen. Die Verhältnisse auf Sardinien waren so, wie
man es erwarten konnte: windig. Die zehn RC-44-Yach-
ten boten sich spektakuläre und äußerst knappe Rennen.
Sechs weitere Teammitglieder segelten derweil auf an-
deren Booten. So belegte James Spithill mit dem Team
CEERER den zweiten Platz.
BMW SAILING CUPDer BMW Sailing Cup, Deutschlands größte Amateur-Regattaserie, macht zum dritten Mal Station in Kiel. Das BMW-Auto-
haus Hansa in Kiel richtet vom 18. bis 20. Juli den Wettbewerb für ambitionierte Freizeit- und Regattasegler in Zusammenarbeit
mit KIEL.SAILING CITY – Kiel-Marketing GmbH an Kiels Wasserfl aniermeile, der Kiellinie, aus. Der BMW Sailing Cup wird in
diesem Jahr zum dritten Mal in Deutschland ausgetragen und umfasst nach 15 Terminen 2007 mittlerweile 22 Regatten. Ins-
gesamt werden zu dieser bislang im Yachtsport einmaligen Serie 1.400 Aktive erwartet. Die Siegercrews der einzelnen Wett-
bewerbe qualifi zieren sich für das Deutschlandfi nale im Oktober 2008 in Warnemünde. Beim BMW Sailing Cup 2008 wird
mit Sportbooten der Einheitsklasse J80 gesegelt. Aufgrund des geringen Tiefganges erlauben diese modernen und schnellen,
jedoch einfach zu bedienenden Sportyachten den Einsatz auf unterschiedlichen Gewässern von Nord- und Ostsee bis hin zu
den Binnengewässern zwischen Starnberger See und Wannsee. Neben zahlreichen Aktionen wie zum Beispiel einem Grin-
derwettbewerb, bei dem der Tagessieger 200 Euro gewinnt, können von hier aus die Wettfahrten live verfolgt werden. Diese
werden vom ARD-Segelsportexperten Peter Carstens an allen drei Tagen fachkundig kommentiert.
INFO WWW.AUTOHAUS-HANSA.DE
YACHTHAFEN HOHE DÜNENoch mehr Service, noch schnellere Erreichbarkeit, noch unkompliziertere Transfer-Möglichkeiten: Einen neuen,
eigenen Helikopter-Landeplatz bietet die Yachthafenresidenz Hohe Düne ihren Gästen ab sofort direkt am Ostsee-
strand in Warnemünde. Auf dem Landeplatz, der zum Yachthafen Hohe Düne gehört, können ab sofort nicht nur
Berufspiloten, sondern auch Hobbypiloten starten und landen. Die Genehmigung aller An- und Abfl üge erteilt der
Hafenmeister (Tel. 0381 - 50 40 - 80 12).
INFO WWW.YACHTHAFEN-HOHE-DUENE.DE
18 FOOTERErstmalig in der Geschichte der Deutschen 18-ft-Skiffs fi ndet sich die immer stärker wer-
dende Deutsche Fraktion der 18-ft-Skiffs zu einer eigenen Tour zusammen. Die deut-
schen Teams haben sich dafür vier Tourstationen ausgesucht: Ammersee, Heidelberg,
die Travemünder Woche und als Tourfi nale: Berlin. Die erste Tourstation war für diverse
Skiff-Boot-Klassen der Diessener Segel Club am Ammersee. Dabei waren die ersten vier
des Vorjahres: Seriensieger Werner Gieser mit neuer Crew, Philipp Nocke (BERLINSYN-
DIKAT) und Norbert Peter (MAGIC MARINE) mit ihren Teams sowie Lokalmatador Chri-
stoph Hagenmeyer mit MARINE CLUB. Bei leichten Winden konnten sich am Samstag
die am Abend auch Führenden Fabian Lemmel, Philipp Berner und Norbert Peter mit
zwei Siegen in drei Läufen am besten in Szene setzen. Auf den Plätzen folgen der Lokal-
matador Christoph Hagenmeyer, Werner Gieser und Philipp Nocke. Am Sonntag ruhte
der Ammersee. Als dann doch noch das Signal zum Auslaufen gegeben wurde, kam bei
den 18-ft-Skiffs nur noch ein Lauf zustande, den Phillip Nocke mit Flo Hallensleben und
Urs Wihlfahrt vor Norbert Peter und seinem Team Philipp Berner und Fabian Lemmel ge-
wannen. Auf dem ersten Gesamtplatz landete MAGIC MARINE, vor BERLINSYNDIKAT
und, auf dem dritten Platz, MARINE CLUB.
KORSARBei der Internationalen Deutschen Meisterschaft am Waginger See gewannen die Mün-
chener Michael Heilingbrunner/Ute Rogers (Ammerlander Segelclub) zum zweiten Mal
den begehrten Titel. Vizemeister wurden die Vorjahressieger, Uta und Frank Thieme
(Berliner Yachtclub/Potsdamer Yacht Club). Platz drei belegten Markus und Stefanie
Klug (Waginger Segelclub/Bayerischer Yachtclub). Der leichte Wind und das enge Feld
von 63 Booten gestalteten das Segeln anspruchsvoll. Auch favorisierte Teams fuhren
hohe Punktzahlen ein. So mussten die Gewinner als Streichresultat einen 21. Platz ver-
buchen. Die deutschen Meister des Vorjahres, Uta und Frank Thieme, wurden in einer
Wettfahrt 14. Den drittplatzierten Lokalmatadoren, Markus und Stefanie Klug, gelang es
als einziger Mannschaft, in jeder Wettfahrt unter den ersten Zehn das Ziel zu erreichen.
© Foto Gilles Martin Raget/BMW Oracle Racing
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ROLEX FARR-40 WMEr selbst hatte das für nahezu unmöglich gehalten und am Ende doch geschafft, wovon viele Eigner träumen: Vincenco
Onorato aus Mailand gewann mit seiner Yacht MASCALZONE LATINO zum dritten Mal in Folge die Rolex Farr-40-Welt-
meisterschaft. Die italienische Mannschaft siegte nach einem dramatischen Schlusstag in Miami, Florida/USA gegen 32
international hochkarätige Gegner vor ihren Landsleuten von der JOE FLY unter Skipper Giovanni Maspero. Als bestem
Deutschen gelang dem Frankfurter Wolfgang Stolz mit der OPUS ONE als Neuntem noch der Sprung in die Top Ten. Über-
haupt nicht in Fahrt kamen die beiden anderen deutschen Boote. „SAP“-Mitbegründer und -Aufsichtsratsvorsitzender
Hasso Plattner (Walldorf) steuerte die MORNING GLORY nur auf den 23. Platz. Noch herber erwischte es den Lüneburger
Wolfgang Schäfer mit der STRUNTJE LIGHT. Er wurde insgesamt 30.
DUBARRYAb sofort ist der gebürtige Hamburger Dennis Fahrholz der Ansprechpartner für den Vertrieb der Traditionsmarke Du-
barry in Deutschland. Der gelernte Einzelhandelskaufmann hat unter anderem bei A.W. Niemeyer gelernt und bringt viel
Erfahrung und Marktkenntnis durch seine mehrjährige Tätigkeit in der Wassersportbranche mit. Der neue Weg der Firma
Dubarry aus Irland, nun den Vertrieb direkt mit einem Mitarbeiter vor Ort zu organisieren, zeigt, dass man noch näher am
Kunden und somit ein besserer Bezugspartner der Händler sein möchte. Die Händler werden umfangreich unterstützt,
was in erster Linie den Endverbrauchern zugutekommen wird.
INFO WWW.DURBARRY.COM
SEBAGO-SCHUHE
24 Stunden, sieben Tage: Sebago-Bootsschuhe sind jetzt online in einem speziellen Sebago-Shop erhältlich. Auf der Web-
seite stehen über 100 Modelle zur Auswahl, viele von ihnen bis Größe 15 (deutsche Größe 50). Der Shop wird von dem
Schuhhaus Vormbrock im westfälischen Bünde betrieben. Alle Modelle sind vorrätig und können daher innerhalb von
zwei Tagen geliefert werden. Die Lieferung in Deutschland ist versandkostenfrei.
INFO WWW.SEBAGO-SHOP.DE
HANSEATIC LLOYD DRAGON GRAND PRIXNeuer Kooperationspartner ist in diesem Jahr erstmals Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, einer der in Deutschland führenden
Anbieter für Luxus-, Premium- und Expeditionskreuzfahrten. Das Unternehmen unterstützt die Benefi zveranstaltung und
die World CHILDHOOD Foundation mit zahlreichen Aktionen. Anfang Juli wird der Hanseatic Lloyd Dragon Grand Prix auf
der Ostsee vor Strande ausgesegelt. 65 Mannschaften aus 13 Nationen werden zu dieser international hochrangigen Regatta
der Drachen-Klasse erwartet. Charity-Partner ist seit Beginn des Hanseatic Lloyd Dragon Grand Prix die World CHILDHOOD
Foundation. Deren Gründerin, I. M. Königin Silvia von Schweden, wird persönlich am 5. und 6. Juli 2008 beim Benefi zpro-
gramm mit Golfturnier, Segelwettfahrt und einem Gala-Abend im Kieler Rathaus zugunsten der Stiftung erwartet.
L`HYDROPETEREDer erste Trimaran, der die 50-Knoten-Marke brechen will, ist im Mai in Frankreich zu Wasser gelassen worden. Momen-
tan ist die Crew dabei, die Segel und das Boot vorzubereiten, damit es demnächst nach Marseille verlegt werden kann.
AMERICA’S CUPDie Société Nautique de Genève (SNG) hat heute angekündigt,
dass sie plant, eine sofortige Berufung beim New Yorker Berufungs-
gericht einzulegen, um den aktuellen Rechtsstreit zu beschleuni-
gen und den America’s Cup im Rahmen eines Rennens wieder
aufs Wasser zurückzubringen. Wenn der Antrag auf Aussetzung
und der beschleunigte Berufungsprozess gewährt werden, könnte
das Berufungsgericht gemäß üblicher juristischer Praxis einen Be-
schluss vor Ende der Juni-Periode erlassen. Damit wären die Be-
dingungen für einen Wettbewerb gemäß den Bestimmungen der
Deed of Gift gegeben, der etwa zehn Monate später ausgetragen
würde. Gleichwohl ist mit dem Bau eines 90-Fuß-Mehrrümpfers
begonnen worden, auf dem dann das „Deed of Gift“-Matchrace
ausgesegelt werden soll.
SUNSAILSunsail kündigt die Erweiterung der Flotte in Martinique um viele neue
Yachten für diese Saison an. Zu den neuen Modellen werden die Sun-
sail 39 (drei Doppelkabinen) sowie die Sunsail 44 (vier Doppelkabi-
nen) aus der erst vor Kurzem auf den Markt gebrachten „i“-Serie der
Sun Odysseys von Jeanneau gehören. Die neuen Yachten werden im
Winter geliefert werden und die Flotte von 38-Fuß-bis 50-Fuß-Mono-
hulls und Katamaranen in Le Marin, Martinique erweitern. Le Marin ist
die größte und am besten ausgestattete Marina auf der Insel.
INFO WWW.SUNSAIL.COM
INTERNATIONAL WOMEN’S MATCH RACE Das MATCH RACE TEAM HAMBURG hat im spanischen Calpe das
hochrangige International Women’s Match Race Criterium gewon-
nen. Dabei dominierten Steuerfrau Silke Hahlbrock und ihre Crew
Marion Rommel, Maren Hahlbrock, Nele-Marie Bock, Natalie Turlik
die starke internationale Konkurrenz aus sieben Nationen. Mit dem
Sieg in Spanien dürfte das Team aus Hamburg in der Weltrangliste
einen gehörigen Satz nach vorn gemacht haben. Nach der Welt-
meisterschaft im neuseeländischen Auckland lag Silke Hahlbrock
auf Platz acht im Gesamtklassement. „Der vierte oder fünfte Rang
müsste jetzt drin sein“, glaubt die Steuerfrau. Noch wichtiger ist
ihr jedoch, dass anscheinend der Knoten in der Crew geplatzt ist
und das junge Team die manchmal schwachen Nerven in den Griff
bekommen hat. Wenn die Formkurve weiter nach oben zeigt und
dann noch ein Hauptsponsor gefunden wird, steht dem Ziel, zu den
Olympischen Spielen 2012 nach England zu fahren, nichts mehr im
Wege. Denn hier wollen Silke Hahlbrock und ihre Teamkolleginnen
auf jeden Fall dabei sein. Aber vorher müssen sie sich auf die laufen-
de Saison konzentrieren.
INFO WWW.SAIL4HAMBURG.DE
RUND UM DIE WELT
Seit einem Jahr ist Buchautor Sönke Roever (33 – Auszeit unter Segeln
– Delius Klasing Verlag) zusammen mit seiner Frau Judith (31) unter-
wegs. Auf ihrem Segelschiff HIPPOPOTAMUS, einer Gib’Sea 106 –
mit nur 10 Quadratmeter Wohnraum – wollen die beiden in eineinhalb
Jahren über 15.000 Seemeilen und zwei Ozeane von Hamburg nach
Neuseeland an das andere Ende der Welt segeln. Aktuell haben sie
den Panamakanal passiert. Nun liegt das junge Ehepaar in Panama City
vor Anker, bevor es die Segel setzt und mit dem 24 Jahre alten Schiff
zu den Galapagosinseln aufbricht. Im Oktober 2007 verließen die Roe-
vers Gibraltar, um in Aukland in Neuseeland ihre Reise zu beenden.
INFO WWW.HIPPOPOTAMUS.DE
PLATOON POWERED BY TEAM GERMANYJochen Schümann als Teamchef und Harm Müller-Spreer als Eigner
haben ihr neues Projekt PLATOON POWERED BY TEAM GERMANY
vorgestellt. Die neue PLATOON mit der Segelnummer GER 52 ist eine
von Judel/Vrolijk designte und in Bristol, Rhode Island (USA) gebaute
Transpac-52-Yacht. Insgesamt stehen neun Regatta-Veranstaltungen
im Mittelmeer und im Atlantik auf dem Programm. Im Zentrum des
Regattakalenders steht die Teilnahme am Audi MedCup 2008, der
„Champions League“ des Segelsports. Das Team ist der einzige deut-
sche Teilnehmer in dem 20 Teams umfassenden Starterfeld. Harm
Müller-Spreer umreißt die Zielsetzung wie folgt: „Wir wollen zu den
besten Teams im Circuit gehören.“ Das Gerüst der Mannschaft bil-
den Segler und Techniker, mit denen Jochen Schümann bereits bei
seinem letzten Arbeitgeber, dem America’s Cup Team von UNITED
INTERNET TEAM GERMANY, in Vorbereitung zum 33. America’s
Cup zusammengearbeitet hat. Mit dazu gehören auch die bekannten
deutschen Segelgrößen Tony Kolb, Tim Kröger, Matti Paschen und Jan
Schoepe. Bekanntlich liegt das deutsche America’s-Cup-Projekt seit
dem 31.03.2008 aufgrund des zwischen ALINGHI und BMW ORACLE
RACING bestehenden Rechtsstreits auf Eis.
SAILOR´S CUP KOS FUN REGATTA Segelfreuden, nette Menschen, Spaß, Aktion zu Land und zu Wasser,
eine professionell organisierte Regatta für Amateure mit deutschem
Support und Organisation verspricht Sailor‘s Team für Oktober rund
um Kos. Wettfahrten, Abendaktivitäten und eine Siegerehrung mit Ur-
kunden und Pokalen am letzten Abend versprechen den siebentägigen
Sailor‘s Cup vom 1. bis 8. Oktober zum echten Erlebnis für Segelfans zu
machen. Die Teilnehmerzahl für den Sailor‘s Cup Kos ist begrenzt.
INFO & ANMELDUNG WWW.SAILORS-TEAM.DE.
© Foto Kurt Arrigo/Rolex
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ARTEMIS TRANSATNach über 17 Tagen hatte es Boris Herrmann in der Class 40 des Artemis Transat geschafft – er kam in Boston an. Nach einem
Leichtwindstart in Plymouth musste der Kieler in einer schlafl osen Nacht seine Führungsposition an den späteren Gewinner
Soldini abgeben. In den nächsten Tagen machten drehende
und unberechenbare Winde den Seglern das Leben schwer.
Herrmann fi el zwischenzeitlich auf den zehnten Platz zurück,
konnte sich aber am fünften Tag wieder auf die dritte Positi-
on vorarbeiten. Die leichten Winde verfolgten die elf Boote
bis in den mittleren Atlantik, von wo es langsam Richtung
Eisgrenze bei Neufundland ging. Zu diesem Zeitpunkt wa-
ren die Jungs und eine Dame neun Tage auf See. Am elften
Tag machte Soldini seinen Sieg nahezu perfekt. Durch einen
gewieften taktischen Schachzug über Nacht, in der er einen
südlicheren Kurs wählte, konnte der Italiener seine Führung
ausbauen, während der Franzose Bouchard und Herrmann,
um den zweiten Platz kämpfend, innerhalb von 50 Meter
aneinander vorbeisegelten, und das nach elf Tagen. Mit dem
Glück an seiner Seite konnte Soldini die Eisgrenze noch vor
einem einsetzenden Sturm durchsegeln, sodass die Verfolger
mit bis zu 40 Knoten Wind zu kämpfen hatten. Herrmann und
Bouchard wechselten sich dauernd auf dem zweiten Platz ab.
Schließlich konnte sich der Deutsche auf dem zweiten Platz
stabilisieren. Im Ziel lagen dann 74 Meilen zwischen Herr-
mann, dem Zweiten, und Bouchard auf dem dritten Platz.
RANKING
1. Giovanni Soldini/TELEKOM ITALIA
2. Boris Herrmann/BELUGA RACER
3. Thierry Bouchard/MISTRAL LOISIRS
In der größeren IMOCA60-Klasse stellte der Franzose Loick Peyron einen neuen Rekord für Einrumpfboote auf. In 12
Tagen, 11 Stunden, 45 Minuten und 35 Sekunden unterbot er den bestehenden Rekord von Mike Golding aus dem Jahr
2004 um 3 Stunden, 32 Minuten und 30 Sekunden.
Foto onEdition
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Wer die regionale sizilianische Küche probieren will,
kommt an Rosanna D`Amico nicht vorbei. Ihre Nouva
Trattoria del Forestino liegt etwas versteckt zwischen
der Via Antonio di Sanguiliano und der Via de Pas-
quale in der Via Coppola 24, gleich nördlich des Neo-
renaissance-Theaters Bellini. Das gilt als das schönste
Theater südlich der Alpen. Als wir am Nachmittag an
Rosannas Tür klopfen, ist noch geschlossen. Doch
Crewmitglied Lorenzo ist Sizilianer und einem Lands-
mann wird der Zutritt nicht verwehrt. Ganz im Ge-
genteil: Nun wird die Küche hochgefahren, dass es
nur so scheppert, knallt und dampft, ein gemütliches
Tischchen ist schnell eingedeckt und ein trocken-
er Roter eingeschenkt. Vor 17 Jahren lief am Teatro
sehr erfolgreich die Zauberfl öte, erzählt Rosanna, als
sie sich zu uns setzt und mit einem Bleistiftstummel
ein Menü zusammenstellt. Regie führte damals kein
Geringerer als Werner Herzog. Der Sizilienliebhaber
speiste und trank mit Vorliebe im De Fiore, große
mit Widmungen versehene Poster zieren die ocker-
farbenen Wände. Rosannas Trattoria gilt als die beste
von Catania. Seit 43 Jahren fi ndet man sie an fast
derselben Stelle. Werbung? Hat Rosanna nicht nötig.
Wer ihren Laden nicht kennt, hat Pech gehabt. Und
läuft unter Umständen daran vorbei, so unscheinbar
wirkt er von der Straße aus. Die Kenner kommen in-
des aus allen Ecken Italiens hierher. Sogar aus Kana-
da kämen Gourmets regelmäßig in die Via Coppola,
erzählt die Köchin. Wer die Pasta alla Norma oder die
Bouletten aus frischem Pferdefl eisch, gefüllt mit zart
schmelzendem Ricotta-Käse probiert hat, weiß warum.
Sogar im renommierten „Il Gambero Rozzo – Guida
alle Osterie e Trattorie d`Italia“ ist das kleine Restaurant,
in dem die Schauspieler und Sänger des nahen Teatro
aus- und eingehen, aufgeführt. Ihr Geheimnis? Nun,
das könnte in der speziellen Gemüsepfanne liegen.
W ird er? Oder wird er nicht? – Die bange Frage begleitet jeden Skip-
per auf einem Törn entlang der Ostküste Siziliens vom Anfang bis zum
Ende: Der allgegenwärtige Ätna, massiger Vulkan mit den vielen Na-
men: wird er glühend heiße Lava ausspucken, wie zuletzt 1992 geschehen, als der
Lavastrom erst kurz vor dem Ort Zafferana Etnea zum Stehen kam? Oder 2001, als
der „Muncibeddu“ – Berg der Berge – Teile der Liftanlagen zerstörte, die zum stän-
dig Schwefel atmenden Krater führen? Kein Zweifel: Der Berg lebt. In ihm soll einst
Hephaistos, griechischer Gott des Feuers und der Schmiedekunst, seine Werkstatt
betrieben haben. Der Hephäst hatte es nicht einfach im Leben. Klein, hässlich und
schreiend kam er zur Welt. Hera, seine Mutter, schleuderte ihn daraufhin in den
Okeanos bei der Insel Lemnos. Seither war er lahm. Auch in der Liebe hatte er wenig
Erfolg: Vater Zeus gab ihm Aphrodite zur Frau. Die nahm es jedoch nicht so genau
mit der Treue, betrog ihn unter anderem mit Ares. Seine Braut Athene verschwand
in dem Augenblick der körperlichen Vereinigung. Des Schmieds Samen fi el auf die
Erde. So wurde von Gaia der legendäre Held der Athener, Erichthonius, geboren.
Die Yachten im Club Nautico von Catania liegen bereit zum Auslaufen. Der
große Industriehafen am Golf von Catania, wie das Ionische Meer hier genannt
wird, ist zwar keine Schönheit. Autos und eine Bahn lärmen ständig. Auch Du-
schen sucht die Crew vergeblich. Der Preis scheint dafür vergleichsweise hoch: 60
Euro kostet die Box für eine 50 Fuß lange Segelyacht pro Nacht. Doch zum Ein-
checken scheint der Standort ideal. Dafür spricht zum einen der nahe Flughafen
Fontanarossa. Fähren kommen aus Reggio Calabria und Malta, Busse und Züge aus
Syrakus und Messina. Auch das Verproviantieren fällt leicht: Nur wenige Schritte
sind es bis in die Stadt. Hier reihen sich urige Tante-Emma-Läden und mobile Stra-
ßenstände mit Käse, Brot, Wein, Gegrilltem sowie frischem Obst und Gemüse dicht
an dicht. Wer früh aufsteht, wird belohnt: Der Fischmarkt bietet eindrucksvolle
Meeresgeschöpfe aller Art und Größe. Doch vor allem: Der Fisch kommt direkt aus
dem Meer. Überhaupt wird die sizilianische Küche von Kennern als eine der be-
sten Italiens gerühmt. Doch auch hier sind die Spuren des nahen Feuerkolosses
allgegenwärtig. 1669 strömte Lava durch Catania, teilte sich beim Castello Ursino
und füllte das gesamte alte Hafenbecken auf. Die Sizilianer machten aus der Not
eine Tugend: Ganze Straßenzüge sind nun mit schwarzem Lavagestein gepflastert;
Häuser wurden im Stil des „Lavabarock“ wiedererrichtet. Nur wenige Schritte sind
es vom Hafen zur nahen Piazza del Duomo. Inmitten des Platzes steht Catanias
Wahrzeichen, ein aus einem Stück Lava gehauener Elefant.
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Die wird seit 46 Jahren benutzt. Außerdem gilt Ro-
sanna als eine ausgezeichnete Kennerin des sizilia-
nischen Fisches. Schließlich ist alles frisch. Um zu
sehen, ob ihre Gäste gut versorgt sind oder ob schon
der nächste Gang serviert werden kann, hat sich Ro-
sanna ein kleines Fenster in die Wand zwischen Kü-
che und Gastraum einbauen lassen. Da sieht man ihre
lachenden Augen und ihr verschmitztes Lächeln von
Zeit zu Zeit aufblitzen. Zum Abschluss wird Zeppoline
serviert. Diese Art von zarten Quarkbällchen gebe es
nur hier, verrät uns der Freund von Rosannas Toch-
ter, ein Ire. Zur Freude von Rosannas Enkelkindern:
Die sitzen am Nachbartisch und dürfen die Reste des
Nachtisches aufschleckern.
Wer auf eigenem Kiel vor der Ostküste Siziliens
kreuzt, sollte sein Reisebudget unbedingt um den
Posten Vino di Sicilia aufstocken. Die Anlage lohnt.
Gelegenheiten, einen regionalen Tropfen zu verkos-
ten, gibt es auf dem Törn zuhauf. Die größte Insel
des Mittelmeeres ist gleichzeitig das größte Wein-
anbaugebiet Italiens. Weinbau wird auf der Insel vor
der Stiefelspitze Italiens seit Urzeiten betrieben. Sa-
genhaft war einst der Ruhm des hier hergestellten
Marsalaweins. Ebenbürtig stand er neben Sherry und
Madeira. Aus dem äußersten Süden der Insel stammt
der goldgelbe, schäumende oder likörige Muskatwein
mit der D.O.C. (Denominazione di origine controllata
– eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung) Moscato
di Noto. Weitere Muskatweine heißen hier Moscato
di Siracusa oder Moscato di Pantelleria. Letzteren gibt
es auch als Passito, aus getrockneten Trauben also –
mit oder ohne Zusatz von Alkohol – und als Schaum-
wein. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind aromatisch,
t r a v e l k u l i n a r i s c h e s s i z i l i e n20 | 21www.manroland.com
Agen
tur:
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de
Wir machen Druck ...... auch bei den Olympischen Spielenmanroland gratuliert Johannes Polgar und Florian Spalteholz zur gelungenen Olympia-
Qualifi kation und wünscht seinem Tornado Team für China eine anhaltende Erfolgswelle
und das erforderliche Quäntchen Glück.
Dass das Festmachen der Heckleinen am Kai in der
Vorsaison indes nicht immer völlig unproblematisch
ist, zeigt sich im Hafen von Giardini Naxos nur weni-
ge Seemeilen nördlich von Giarre: Die Yachtstege am
Fuße der ungewohnt leeren Touristenhochburg Taor-
mina sind noch nicht ausgebracht. Der südliche Haf-
enteil: fl ach. Die wenigen freien Plätze am Betonkai:
von Fischerbooten belegt. Direkt vor uns: Ein Wrack
ist nur durch eine kleine rote Tonne gekennzeichnet,
unscheinbar wie ein vertriebener Ankerball. Die zahl-
losen Springleinen laufen wirr durcheinander. Sie ma-
chen ein Anlegen auch an den allerletzten freien Me-
tern grauer Wand schier unmöglich. Da hilft nur eines:
Das Dingi abfi eren. Und das direkte Gespräch mit den
Fischern suchen. Die helfen gern, geben Tipps, lösen
Leinen – und schauen neugierig zu. Natürlich dreht der
Wind und frischt genau in dem Augenblick stark auf,
als unsere Yachten vor Buganker mit dem Heck Rich-
tung Kai treiben. Über allem thront gelassen der Ätna.
Rauchsäulen steigen aus seinem nahen Hauptkrater.
Hephäst ruht. Doch das Geschirr hält. Das Anlegema-
növer ist geglückt. Zur Freude aller präsentiert Crew-
mitglied Hans-Joachim aus Ulm an Bord seine Küchen-
künste. Das Motto des leidenschaftlichen Hobbykochs:
Es brauche nicht viel an Zutaten, aber umso mehr an
Erfahrung. Die hat der Fotohändler, der nach eigener
Aussage immer kocht, auch und insbesondere auf einer
Yacht, zweifelsohne. Als Erstes präsentiert Achim ein
Thunfi sch-Carpaccio mit einer Zitronen-Vinaigrette und
in Honig gedünsteten Zwiebeln, gefolgt von Spaghetti
mit Garnelen, frischen Kapern, Tomatenfi lets und Par-
mesan. Als wäre das noch nicht genug, kommen nun
noch Artischockenböden, gefüllt mit Thunfi sch-Tatar
und einer Zitronen-Fenchel-Vinaigrette sowie Riesen-
garnelen in einer Knoblauch-Wein-Soße auf den Tisch.
goldgelb bis amberfarben und mehr oder weniger süß. Die Crew entscheidet sich
nach einem Halbtages-Törn und dem gelungenen Anlegemanöver in Syrakus für
einen klar amberfarbenen sechzehnprozentigen Vino liquoroso von der Azienda Vi-
tivinicola Corrado Assenato aus dem nahen Avola. Intensiv und harmonisch, mit
einem Geschmack von Honig und Orange – das passt. Sanft schwojen die Boote im
Hafenwasser, ruckeln kaum merklich an ihren Festmachern. Die goldgelbe Flüssig-
keit bewegt sich träge mit. Das Erdenrund – ein Paradies: Durchatmen. Die Augen
schließen. Sich von der Sonne im Gesicht kitzeln lassen. Und den Muskatgeschmack
im Gaumen spüren. Ein Hoch dem Hochgenuss! Das ist der Vorteil eines Frühlings-
Törns: Der neue Yachthafen im Porto Grande am Fuße der Handelskammer hat zu
dieser Jahreszeit noch viele freie Plätze. Den Luxus, einen ganzen Tag auf Ortiga, wie
die 1600 Meter lange und nur 600 Meter breite Altstadtinsel von Syrakus genannt
wird, zu verbringen, sollten sich Yachtreisende leisten. Der Gang durch das teils mit-
telalterliche Zentrum lohnt. Nicht nur des hochprozentigen Avernas wegen, den man
am besten nachmittags in einem Straßencafé am Lungomare Alfeo einnimmt. Die
Aussicht aufs Wasser mit den ein- und auslaufenden Ausfl ugsschiffen und auf das
nahe Castell Maniace gibt es gratis dazu.
Auch er, „Berg der Berge“, ist ein Weinfreund: Rot-, Rosé- und Weißweinen
mit der kontrollierten Herkunftsbezeichnung Etna hat er seinen bekannten Na-
men geliehen. Angenehme Tropfen sind das: Der Weiße gilt als frisch und hat
den charakteristischen Duft der Carricante-Rebe. Der Rote kann bis zu 20 Jahre
alt werden und schmeckt vollmundig und warm, der Rosé entsprechend etwas fri-
scher. Wer will, kann bei einem Ritt auf der Kante entlang der dünn besiedelten
Ostküste Siziliens gleich mehrere Weingüter besuchen: Avola, gleich südlich von
Syrakus, lädt ein, einen kräftigen Nero d`Avola zu goutieren. Oder einen fruchtig-
intensiven Bianco d`Inzolia. Oder eben einen Muskat. In Santa Venerina zwischen
den Yachthäfen Riposto im Norden und dem südlich gelegenen Aci Trezza werden
rote, weiße, roséfarbene und verschiedene Sorten Brut der Marke Murgo herge-
stellt. Auch einen wohlschmeckenden Grappa kann man auf der Azienda Agrico-
la direkt an der Via Zafferana testen. Ein Lob auf das Segeln am Fuße des Ätna:
Insbesondere in der Vorsaison, wenn die Yachten noch fast allein unterwegs sind.
Doch: Was wäre der schönste Törn zwischen dem Stretto di Messina und der Iso-
la di Capo Passero ohne die Aussicht auf einen wohlschmeckenden, vollmundigen,
guten Anlege-Tropfen aus der Region wert?
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Als niemand an Bord mehr daran glaubt, dass das
Bordmahl noch zu toppen sei, präsentiert Achim den
Hauptgang: Dorade auf Petersilienbeet mit Fenchel-
gemüse, in Olivenöl geröstet. Buon Appetito!
Aufregung am nächsten Tag nach dem Auslaufen
auf der Yacht von Skipper Lillo Bagnato. Der kleine,
drahtige Segler hatte auf dem Schlag Richtung Ri-
posto die Heck-Angel ausgerollt. Und die hakenbe-
stückte Sehne gleich darauf wieder vergessen. Bis
ein mächtiger Ruck durchs Boot geht. Geistesgegen-
wärtig lässt Lillo seine Yacht sofort beidrehen und
mit vereinten Kräften gelingt es der Crew, die Sehne
Stück für Stück einzuholen. Je kürzer die Leine wird,
desto sicherer scheint zu sein: Etwas Großes, Kräf-
tiges hat den Haken geschluckt. Ein Kämpfer. Dann
die Gewissheit: Der lange, torpedoförmige Körper
mit dem beeindruckenden Schwertfortsatz am Ober-
und einem viel kürzeren am Unterkiefer, die kräfti-
gen Flossen, die sichelförmige Schwanzfl osse und die
dunkelgrau-bläuliche Färbung mit dem weißen Bauch
entpuppt sich als prächtiger Schwertfi sch. Sofort lau-
fen die Planungen für das gemeinsame Abendmahl
auf Hochtouren. Schwertfi sch, der in Italien Pesce
Spada genannt wird, zählt auf den zahlreichen Fisch-
märkten an der Ostküste Siziliens zu den Delikates-
sen. Nicht ohne Grund: Sein muskulöses, trotzdem
aber sehr zartes Fleisch gilt als äußerst schmackhaft.
Den besten Service für Yachtsportler gibt es in
Riposto, nur einen knappen Tagestörn von Syrakus in
Richtung Norden entfernt. Der Hafenmeister weist
per Schlauchboot einlaufenden Yachten den Weg zu
ihrem Liegeplatz. Und reicht dem Bugmann wie
selbstverständlich die schwere Muring. Das ist üblich:
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Es ist zugleich das einfachste: Zwei Zentimeter dicke Scheiben werden auf den Punkt
gegrillt und mit einer Mischung aus Weißwein, Olivenöl und Zitronensaft beträufelt.
Dazu gibt es sizilianische Minitomaten, Knoblauch und Rosmarin. Ein perfektes Din-
ner, das leicht auch in der beengten Pantry einer 50-Fuß-Yacht zubereitet werden kann.
„Die Saison beginnt Ende April“, sagt Taxifahrer Romano. Er fährt Yachturlauber,
die ihre Leinen im nahen Hafen von Giordano Naxos, gleich nördlich von Riposto,
festgemacht haben, nach Taormina. Vom griechischen Freilufttheater wandert der
Blick auf die weit unten im Hafenbecken schwojenden Yachten. Die Mühe des An-
legens lohnt: Taormina ist in der Vorsaison menschenleer. Trotzdem wärmt die Son-
ne schon, zaubert schnell eine angenehme Bräune auf die Haut, und haben zahllose
Straßencafés ihre Stühle vor die Türen gestellt. Espresso? Si, grazie. Und über allem
thront auch hier der Muncibeddu, 500.000 Jahre alt, äußerst aktiv und bei jedem
Ausbruch ein paar Meter wachsend. Wird er? Oder wird er nicht? – Wir halten es
wie die Einwohner: Die besitzen den unbedingten Willen zur Normalität, gepaart mit
dem Vertrauen auf höhere Mächte. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Hänge des
unberechenbaren Nachbarn Ätna so dicht besiedelt sind?
Angelegt wird mit dem Heck zur Pier, die teils mit Muscheln besetzten Leinen werden
dann auf dem Vorschiff belegt. Die Nutzung eines neuen, hellen und sauberen Sanitär-
gebäudes ist im Liegepreis enthalten. Auch das Café im Hafen ist neu und einladend.
Es bietet leckeren Espresso und typisch italienische Backwaren. Selten kommt die Crew
dem Ätna so nah wie hier. Der Berg ruft: Wer ihn erkunden will, kann sich mit einem
Bus bis zur Schneegrenze fahren lassen. Wer ganz nach oben will, nutzt einen beson-
deren Service: Dann geht es mit einem Allradfahrzeug bis auf über 3000 Höhenmeter.
Oder man läuft. Die letzten Meter sind ohnehin nur per pedes zu erklimmen. Ein kun-
diger Bergführer sollte unbedingt dabei sein: Fast jedes Jahr fordert der Ätna Blutzoll,
kommen leichtsinnige Alleinwanderer ums Leben. Bei klarem Wetter reicht der Blick vom
Gipfel weit über die Ionische und die Tyrrhenische Küste, nahezu ideales Segelrevier für
vom deutschen Schmuddelwetter Geplagte. Doch der Ätna ist uns jetzt ausnahmsweise
einerlei. Viel wichtiger ist für uns in diesem Augenblick, dass der Backofen ordentlich
vorgeheizt wird. Der Schwertfi sch muss ausgenommen, in Scheiben geschnitten und
mariniert werden. Lillo Bagnato ist nicht nur ein ausgezeichneter Segler. Er erweist
sich auch als ein begnadeter Koch. Der Base-Manager der Charterbasis Il Gabbiano
in Catania, der unseren Törn begleitet, hat für das Fanggut das feinste Rezept parat.
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INFO Einen geführten kulinarischen Frühjahrs-Flottillentörn entlang der Ostküste Siziliens und zu den Li-
parischen Inseln bietet KH+P-Yachtcharter für das Frühjahr 2009 an, Info: Tel. 0711-638282. Nautischer
Reiseführer: Küstenhandbuch Italien mit Sizilien von Rod Heikell, Edition Maritim. In Berlin: ökologisch
angebautes Obst und Gemüse, Pasta und Weine direkt vom Ätna; www.vom-sizilianer.de, Birkenallee 12,
Tel. 0162-8222438. In Stuttgart: sizilianisches Restaurant und Weinhandlung in einem; www.bella-italia-
weine.de, Vogelsangstraße 18, Tel. 0711-34228680. Rezepte aus der sizilianischen Regionalküche, unter
anderem sieben verschiedene Arten, Schwertfisch zuzubereiten: „Die Sizilianische Küche“ von Eufemia
Azzolina Pupella). Beim Segeln entlang der Ostküste Siziliens demonstriert der größte Vulkan Europas
stets seine Dominanz. Zwischen dem Berg und dem Meer verläuft ein zumeist schmaler, dicht besiedelter
Küstenstreifen mit einem Dutzend Häfen. Das „Tor zur Insel“ ist durch eine Meeresenge, den Strétto,
getrennt. Vom Meer aus hat man den besten Blick auf den Vulkan. Der schlummert nicht: Zwischen zehn
und 20 größere Ausbrüche gibt es pro Jahrhundert. Vorteil: Die Lavaasche macht den Boden so fruchtbar,
dass mehrere wohlschmeckende Rebsorten unter der kontrollierten
Herkunftsbezeichnung Etna gezüchtet werden können. Von der
Nord- und von der Südseite aus werden täglich Jeep-Exkursionen
bis auf rund 2.900 Meter Höhe angeboten. Sie kosten pro Person
zwischen 40 und 60 Euro. Beste Ausgangs-Yachthäfen sind hierfür
Catania und das nördlich gelegene Riposto. Vom Rifugio Sapienza
führt eine Seilbahn bis zur Bergstation Montagnola. Eine Legen-
de besagt, der einäugige Riese Polyphem habe dem übers Meer
flüchtenden Odysseus feurige Felsbrocken hinterhergeschleudert.
Die Felsbrocken können von Bord einer Yacht noch heute bestaunt
werden: Sie ragen direkt vor dem Hafenstädtchen Aci Trezza aus
der blau schimmernden Riviera del Ciclopi.
p r o d u k t e
MUSTO RucksackDiesen wasserdichten, stabilen und geräumigen Rucksack (mit versie-
gelten Nähten), können Sie problemlos überallhin mitnehmen. Für das
schnelle Öffnen und Schließen und ein flexibles Volumen-Handling sorgt
ein individuell verstellbarer Velcro-Klettverschluss. Zusätzlich hat der
Rucksack noch einen Sicherheitsverschluss. Die unverbindliche Preis-
empfehlung liegt bei 49 Euro.
INFO WWW.FRISCH.DE
B&G DisplayDas neue 30/30-Display ist die optimale Lösung für Renn-
und Cruisingyachten ab einer Länge von 50 Fuß.
Es wurde auf der Basis des 20/20-Modells entworfen und
ist kompatibel mit der Vorgängerserie H2000. Durch große
weiße Ziffern auf schwarzem Grund wird ein maximaler
Kontrast erreicht.
INFO WWW.NAVICO.COM
WET. PROTECT SprayWET.PROTECT e·nautic ist ein Hochleis-
tungsspray, das erstmals die Elektrik am
Schiff hundertprozentig vor feuchtig-
keitsbedingtem Kurzschluss, Ausfall und
Korrosion schützt. Das Spray umhüllt
sämtliche Kontakte und Leitungen vollstän-
dig mit einer dünnen Schutzschicht. Es ist
für die Elektrik und alle Strom führen-
den Teile anwendbar. Alle behandelten
metallenen Teile sind hundertprozentig vor
Rost geschützt, und das bis zu einem Jahr.
Anders als herkömmliche Sprays emulgiert
es nicht mit Wasser, sondern unterwandert
Nässe und Feuchtigkeit und bildet so einen
dauerhaften Schutzfilm. Für die 50-ml-
Dose bezahlt man 14,95 Euro.
INFO WWW.WET-PROTECT.DE
MIDLAND FunkgerätNeben den internationalen Kanälen kön nen
mit dem Gerät bis zu 20 Kanäle programmiert
werden, auf die auch per Kanalsuchlauf
zugegriffen werden kann. Auf den Notruf-
kanal 16 ist ein direkter Zugriff mög lich. Das
Pacific ist wasserfest nach IPX7-Standard
und kann somit bei je dem Wind und Wetter
benutzt werden. Das breite LCD-Display
mit Hinter grundbeleuchtung zeigt auch bei
schlechtester Sicht alle Parameter deut lich an.
Der Preis liegt im Fachhandel bei 119 Euro.
INFO WWW.ALAN-ELECTRONICS.DE
HOLMENKOL Cleaner & BrightenerWood Cleaner und Brightener ist eine zweistufige Behand-
lung, die zunächst alle Spuren von Schmutz und Fett beseitigt.
Im zweiten Schritt wird die natürliche Holzfarbe wieder-
hergestellt. Danach kann dann der neue Wood Protector
aufgetragen werden (SJ25). Ein hoher und lang anhaltender
UV-Schutz verhindert zudem ein Vergrauen des Holzes.
Beim Auftragen ordnen sich die Nanopartikel automatisch in
Schichten an und bilden so einen vollständigen mehrdimen-
sionalen Film. Diese Struktur garantiert eine abriebfeste Be-
schichtung: Wird eine Schicht beschädigt, dient die darunter
liegende Schicht als Schutz.
INFO WWW.HOLMENKOL.DE
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p r o d u k t e
MIDNeb
mit
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zug
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R k kWATSKI BambusBambus ist eine „Grasart“, die ca. 30 Prozent schneller wächst als normales Holz. Es produ-
ziert mehr Sauerstoff und bindet mehr CO² als die meisten anderen Pflanzen. Es werden
Klapptische und -stühle, Tischplatten, Halterungen etc. angeboten. Alle Bambusprodukte sind
mit Farbpigmenten gebeizt, um die etwas dunklere und ganz durchgehende Farbe zu erhalten.
Ansonsten ist der Bambus unbehandelt. Um den Tisch und den Stuhl zu schützen, sollten drei
bis vier Lagen dünnflüssiges Öl (z.B. Owatrol Textrol oder Le Tonkinois Bio Impression) aufge-
tragen werden. Der Klappstuhl kostet 75 Euro, während der Tisch für 96 Euro zu erwerben ist.
INFO WWW.GOTTHARD-YACHT.DE
NIRO PETERSEN KlappstuhlAusgeklappt bietet der Heckkorbsitz eine gute Sitzgelegenheit, zusammengeklappt lässt
er sich gut verstauen. Oben wird der Sitz mit zwei Bügeln in den Heckkorb eingehängt
und stützt sich unten am Mitteldurchzug des Heckkorbes ab. Natürlich sind die oberen
Bügel verstellbar auf den jeweiligen Abstand zwischen oberem und mittlerem Rohr. Ur-
sprünglich für den Heckkorb gedacht kann er jedoch z.B. auch am Bugkorb seinen Einsatz
finden, je nach Geschmack und Möglichkeit. Der Preis liegt bei 470 Euro.
INFO WWW.NIRO-PETERSEN.DE
GARMIN DisplayDas GPSMAP 4010 ist das neueste Modell in Garmins
4000er-Serie von Multifunktionsdisplays (MFD). Es verfügt
über einen brillanten, auch bei hellem Sonnenlicht sehr
gut ablesbaren 10,4-Zoll-TFT-Bildschirm (26,4 Zentimeter
Bildschirmdiagonale) und eine alphanumerische Tastatur
zur einfachen Dateneingabe. In der Praxis fällt die logische
Bedienung des GPSMAP 4010 auf: Weniger Bedienungs-
knöpfe und eine intuitive Menüführung erleichtern die
Navigation erheblich und erhöhen so die Sicherheit auf
See. Das Gerät besetzt damit eine Lücke zwischen bislang
erhältlichen Modellen mit 21,3 bzw. 30,7 Zentimeter und
eignet sich ideal für mittelgroße Yachten.
INFO WWW.GARMIN.DE
30 | 31s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
Die Dieselmotoren auf Regattaschiffen haben eines gemeinsam: Sie kommen selten
auf die erforderliche Betriebstemperatur, um einen umweltschonenden und effi zi-
enten Einsatz zu erreichen. Kurze Manöver im Hafen oder vielleicht eine halbstün-
dige Anfahrt zur Bahn, das war‘s dann auch schon. Für viele Eigner ist der kühle
Jockel allerdings kein Thema, eine Tankfüllung reicht für die Saison. Wenig anders
ist die Situation auf Langstreckenrennen, hier kommt noch das Aufl aden der Batte-
rien hinzu, meist ein bis zwei Stunden pro Tag, an denen der Diesel bei ca. 1000
Umdrehungen fast lastfrei läuft. Die Einspritzer benötigen aber eine Belastung von
ca. 50 Prozent ihrer potenziellen Leistung, um richtig warm zu werden. Unterhalb
der geplanten Betriebstemperatur können die Abgasemissionen bis zu 50-fach höher
ausfallen und der effektive Treibstoffverbrauch wird sich etwa verdoppeln.
Interessant ist, dass diese Problematik sogar bei reduzierter Marschfahrt über
größere Distanzen bei glattem Wasser auftaucht: Da unsere Yachten in der Regel
kein Getriebe haben, muss die Maschine relativ hoch drehen, um auf den gewünsch-
ten Speed von beispielsweise 70 Prozent der Rumpfgeschwindigkeit zu kommen.
Wenn eine Maschine so ausgelegt ist, dass sie bei Volllast knapp die Rumpfge-
schwindigkeit erreicht, dreht sie vielleicht mit 3000 Umdrehungen. Etwa proportional
muss sie 2100 Umdrehungen für 70 Prozent der Rumpfgeschwindigkeit leisten, wird
aber nur mit 20-30 Prozent belastet. Denn der Verdränger-Rumpfwiderstand steigt
etwa quadratisch mit zunehmender Geschwindigkeit an, je mehr sich die Yacht der
Rumpfgeschwindigkeit nähert, um so überproportionaler wächst der Energiebedarf.
Die aufgrund des fehlenden Mehrganggetriebes entstehende „Light Load“-Situation
bei reduzierter Fahrt ist auch für den Diesel selbst schädlich, die schlechte Verbren-
nung führt zu „Verglasungen“ und anderen Rückständen im Motor.
Im Gegensatz zum Dieselmotor liefert ein Elektromotor über den gesamten Dreh-
zahlbereich ein konstantes Drehmoment. Bei niedriger Drehzahl kann so eine sehr
hohe Schubkraft zur Verfügung stehen. Andererseits ist eine hohe Drehzahl mit wenig
Energieaufwand möglich. Das Prinzip des dieselelektrischen Antriebes basiert darauf,
dass wie bei einer E-Lokomotive der Schiffspropeller nur von einem Elektromotor ange-
trieben wird, der seinen Strom von einem Dieselgenerator erhält. Es ist offensichtlich,
dass bei der Umwandlung von Diesel in Strom und dann in Antriebsenergie Verluste
entstehen müssen, doch wiegen die Effi zienzvorteile des dieselelektrischen Antriebes
diese Verluste vielfach auf. Denn der E-Motor fordert bei der gewünschten Bootsge-
schwindigkeit bei entsprechender Propellerdrehzahl genau nur die benötigte Leistung
an, die der Dieselgenerator seinerseits in dem optimalen Verhältnis zwischen Belastung
und Drehzahl liefern kann. Die Drehzahl des Diesels ist also völlig unabhängig von
der Bootsgeschwindigkeit und ersetzt somit ein Getriebe. Bei 6,5 kts Marschfahrt im
Nordostsee-Kanal dreht der Generator vielleicht mit 1500 Umdrehungen statt 2500.
Auch Dieselloks haben kein Getriebe, die konstante
Motordrehzahl beim Anfahren im Bahnhof ist ein typi-
sches Merkmal für das Prinzip.
Als Puffer ist es auf einer Yacht zudem sinnvoll,
Batterien dazwischenzuschalten. Und zwar um so sinn-
voller, je mehr Energie pro Gewicht, Volumen und Ko-
sten in der Batterie gespeichert werden kann. Im Rah-
men der Entwicklung von Hybridantrieben für Autos
werden hier intensive Forschungen betrieben, ein Weg
sind die aus Notebooks bekannten Lithium-Ionen-Ak-
kus. Es ist realistisch, in naher Zukunft 100 Seemeilen
bei sieben Knoten nur mit Batteriestrom zu „motoren“.
Und typische Hafenmanöver (morgens um sechs Uhr)
sind heute schon mit einer überschaubaren Erweite-
rung der Batteriekapazität ohne Diesel umwelt- und
lärmschonend möglich, an der Technik des Ladens mit
Landstrom ändert sich nichts. Unterschreitet dabei der
Ladezustand der Batterien einen eingestellten Wert,
springt der Generator automatisch an.
Einsatzfähige Systeme für Yachten bis 13 Meter
arbeiten mit 48-Volt-Elektromotoren, d.h., man kann
beispielsweise vier gängige 12-Volt-Batterien hinterei-
nanderschalten. Das größere Gewicht dieser Akkus
wird kompensiert, da Generator und Elektromotor zu-
sammen viel leichter sind als ein typischer Diesel mit
Getriebe. Leichter auch deshalb, weil die Leistung des
Elektromotors deutlich niedriger ausgelegt werden
kann als beim Diesel. Denn hier müssen Reserven bei
niedrigen Drehzahlen eingerechnet werden, etwa für
ein Gegenan-Motoren bei schlechtem Wetter. Will man
nicht Vollgas geben, um das notwendige Drehmoment
zu erreichen (es sein denn, Schiff und Besatzung sind
sehr robust), fehlt bei niedrigen Drehzahlen des Pro-
pellers (= langsamere Fahrt) dem eigentlich richtig aus-
gelegten Diesel dann die Kraft. Nicht so beim E-Motor:
Das volle Drehmoment steht auch bei langsamer Fahrt
immer zur Verfügung, der Generator hingegen arbei-
tet in dieser Gegenan-Situation dann unter Volllast.
Schwer zu verstehen, weil man davon ausgeht, dass
der Propeller im Wasser sich doch immer gleichschnell
dreht. Falsch, bei einem langsam laufenden Diesel
geht die Drehzahl in einer Welle „hörbar“ zurück.
Aus diesem Grund werden heute die Maschinen
für Segelyachten mit drei bis vier KW pro Tonne Ver-
drängung ausgelegt, bei einem dieselelektrischen
Antrieb genügen hingegen zwei KW pro Tonne.
Besonders für Regattayachten ist dabei interessant,
dass der leichte E-Motor an der optimalen Position
im Rumpf montiert werden kann, Batterien und Ge-
nerator hingegen völlig unabhängig (und gut schall-
gedämmt) beispielsweise im Gewichtsschwerpunkt.
In Verbindung mit der elektrischen Bordversorgung
kommt als interessanter Nebeneffekt hinzu, anstatt
der typischen Lichtmaschine mit vielleicht 40 Am-
pere (0,5 KW) jetzt einen Generator zu haben, der z.B. das 20-fache mit 10 KW
leistet. Es ist einleuchtend, dass sich die täglichen Ladezeiten auf See so auf ei-
nen Bruchteil reduzieren lassen, sofern die Batterien für diese hohen Ladeströme
ausgelegt sind. Auf See ohne Motoreinsatz hat man mit dem DE-Konzept dann
Strom im Überfluss.
Aus meiner Sicht sind die Vorteile des DE-Antriebes für Yachten so einleuch-
tend, dass man sich fragen muss, warum man sie heute nicht schon überall antrifft.
Vermutlich liegt dies an den höheren Investitionskosten, auch ist die Technik an Bord
insgesamt komplexer, für mich der Knackpunkt. Alles, was komplex ist, geht auch
gern kaputt, auf der anderen Seite staune ich, was heute an Technik in die Schiffe
verbaut wird, um die Service-Firmen besser auszulasten. Die große Chance für den
Yachtsport sehe ich aber in den intensiven Entwicklungen der Automobilindustrie für
die Hybridantriebe, die in absehbarer Zeit auch Yachten kostengünstig zur Verfügung
stehen. Dann ist der Diesellärm nur noch für den Notfall oder längere Distanzen bei
Flaute zu ertragen. Aus der Sicht eines Seglers. Weitere Informationen im Internet,
beispielsweise unter den Stichworten: DE-Antriebe Yachten.
der dieselelektrische antrieb als umweltschonende perspektive für hochseeyachten?
t e c h t a l k32 | 33
Text Volker Andreas, German Offshore Association
s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8 s h o r t t r a c k
Lange sind sie unterwegs gewesen, mühselig war der Weg. Aber nun haben alle
Crews der Langstrecke Pantaenius Rund Skagen glücklich die Ziellinie gekreuzt. Die
schnellste berechnete Zeit und somit den Gesamtsieg trägt die Crew der 14,60 Meter lan-
gen Swan 48 ELAN davon. Den von Harald Baum gestifteten „Pantaenius Rund Skagen“-
Preis für die beste ORC-Club-Yacht erhält die PYLEIA von Matthias Bröker aus Bremen.
„Es hat einen Riesenspaß gemacht, die Pantaenius Rund Skagen ist eine solche He-
rausforderung!“, jubelt Harald Baum, Eigner und Skipper der ELAN. Bereits zum 25. Mal
ging der Hamburger Versicherungsmakler an den Start zur 510 Seemeilen langen Hoch-
seeregatta. Es war eine Wettfahrt, die wirklich alles zu bieten hatte, vor allem aber die
Leichtwindfähigkeiten der Crews und Schiffe forderte. Das diesjährige Langstreckenren-
nen Pantaenius Rund Skagen forderte viel Flexibilität von den 65 teilnehmenden Crews.
Elf Yachten haben aufgegeben, alle anderen waren bis zum Samstagmorgen im Ziel. Als
Abschlusswettfahrt der Nordseewoche wechselt sich die Pantaenius Rund Skagen alle
zwei Jahre mit der Edinburgh-Regatta nach Schottland ab. In diesem Jahr wurde von Hel-
goland aus wieder rund um die Nordspitze Dänemarks bis nach Kiel gesegelt.
Als schnellste Yacht erreichte die gut 26 Meter lange CALYPSO von Gerhard Clau-
sen als Erste das Ziel, aber um den Streckenrekord (43 Stunden und 46 Minuten) zu
schlagen, reichte die Zeit diesmal nicht. In der Gesamtwertung der Klasse ORC inter-
national segelte die Bremer XENDIA CREW um Steuermann Okke Müller-Röhlk auf
Rang zwei hinter der ELAN. Dritte wurde die SPARTA III von Hans-Christian Wulff. In
der Gesamtwertung ORC Club konnte BE HAPPY von Peter Hankemeyer aus Hamburg
hinter der PLYEIA (Matthias Bröker) überzeugen.
INFO WWW.NORDSEEWOCHE.ORG
Zum ersten Mal veranstaltete die Audi Region Ost
den Audi Performance Cup CatSail. Profi s und Ama-
teure traten in gemischten Teams mit je einem Skip-
per und Vorschoter auf sechs Katamaranen der Klas-
se Hobie Cat 16 gegeneinander an. Nach insgesamt
sechs Durchläufen standen der Kieler Lukas Speetzen
vom Akademischen Segelverein Berlin (AsV) und
Europameister Ingo Delius als Sieger fest. Das Se-
gelereignis wurde vor mehr als 600 Gästen und den
Besuchern des Strandbades Wannsee bei Sonne und
leichtem Wind ausgetragen. Die Posten der sechs
Skipper besetzte Audi hochkarätig. Neben dem sieg-
reichen Ingo Delius machten Damen-Weltmeisterin
Kerstin Wichardt, der mehrmalige Deutsche und Eu-
ropameister Ulf Hahn, der Jugendeuropameister Hau-
ke Bockelmann, der Deutsche Hobie-Tiger-Meister
Markus Wendt und Hobie-Segellegende Detlef Mohr,
10-facher Europameister, die Regatta zu einem sportlichen Gipfeltreffen. Als Vorscho-
ter durften 18 Nicht- und Freizeitsegler auf den Booten mit dem doppelten Rumpf
antreten. Sie waren aus weit über 100 Bewerbern ausgewählt worden. Sportlicher
Ausrichter des Cups war der Potsdamer Yacht Club.
Das Wetter bescherte den Teilnehmern nahezu ideale Bedingungen: Bei herr-
lichem Sonnenschein wehte eine leichte, aber böige Brise, mit der die Teams auf den
Katamaranen gut Tempo machen konnten. Für den Sieg zählte dann aber natürlich das
Können: „Die Mannschaften kannten sich ja untereinander vor dem Cup nicht und se-
gelten heute zum ersten Mal miteinander. Dass wir beide beim Segeln so gut mitei-
nander zurechtkamen, dass es für den Sieg reichte, war ein Glücksfall. Aber vor allem
ging es ja um den Spaß an der Sache“, so Ingo Delius. Der Cup wurde in sogenannten
Fleet-Races mit je sechs Katamaranen ausgetragen. Die Regatten fanden in unmittelbarer
Strandnähe statt. Die Zuschauer konnten aus nächster Nähe die Wettkämpfe beobach-
ten. Die Seglerin Céline Maywald und der ehemalige Segeleuropameister Dieter Braun
kommentierten live und auch für Nichtsegler verständlich. Der Katamaran-Simulator und
das Modellboot-Wettfahren waren für die kleinen und großen Landratten ein Erlebnis.
audi performance cupText Denis Grau © Foto Prosail/Tom Körber
nordseewoche/pantaenius rund skagenText Mareike Guhr © Foto Hinrich Franck
34 | 35
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Zusätzlich zu dem großen Feld der baugleichen One-Designs der Swan 45, Farr 40
sowie Comet 41S gaben sich einige Maxi-Yachten wie die neuseeländische ALFA RO-
MEO die Ehre. Vier Tage Regattasport auf hohem Niveau, bei teils sehr leichten, wech-
selhaften Winden sorgten dafür, das bis zum letzten Segeltag noch keine eindeutige
Führungsposition vergeben werde konnte.
Als es ein letztes Mal auf die Bahn ging, hatten noch drei Boote Chance auf den
Gesamtsieg, darunter neben den britischen Yachten VERTIGO und WISC von Mar-
co Salvi und Glynn Williams auch die deutsche EARLYBIRD, gesteuert von Eigner
Hendrick Brandis.
Die EARLYBIRD musste sich nach diesem verpatzten letzten Renntag mit dem
immer noch aus deutscher Sicht sehr erfreulichen dritten Platz zufriedengeben, hinter
VERTIGO auf Platz zwei und WISC als Gesamtsieger. In der Maxiklasse siegte die neu-
seeländische ALFA ROMEO von Neville Crichton. In der gemischten Klasse der Comet-
Yachten des italienischen Herstellers Comar Yachts siegte wie im Vorjahr die LIBER-
TINE, eine Comet 45S. Obgleich auch die Comets mit den schwierigen Bedingungen
zu kämpfen hatten, überzeugte LIBERTINE mit vier über die Woche verteilten Siegen
auf ganzer Linie. Am Abend ging im Rahmen der Preisverteilung im Yacht Club Capri
die Rolex Capri Sailing Week feierlich zu Ende.
INFO WWW.REGATTANEWS.COM
rolex capri sailing week
Das Segelcamp Camp 24|sieben hat am Donners-
tag, den 8. Mai 2008, im sechsten Jahr wieder seine
Pforten geöffnet. Fünfeinhalb Monate können Jung und
Alt, Behinderte und Nichtbehinderte an der Kiellinie die
Faszination des Segelsports in mehr als 30 verschie-
denen Segelschnupper- und Aktionskursen entdecken.
Für Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz
ist die Camperöffnung ein Feiertag: „Es ist immer wie-
der beeindruckend, die Freude – besonders in den
Gesichtern der Kinder – zu sehen. Die haben sich den
ganzen Winter auf ,ihr‘ Camp gefreut. Ich bin mir si-
cher, dass wir die Erfolgsgeschichte des Camp 24|sie-
ben fortschreiben werden.“ Auch Stefan Grützmacher
von der Stadtwerke Kiel AG ist zuversichtlich: „Die vie-
len guten Ideen des Teams machen das Camp 24|sie-
ben auch in diesem Jahr zu einem unvergesslichen Er-
lebnis. Wir freuen uns jedes Jahr wieder, dass durch
das Camp so viele Kinder auf die Förde kommen.“
Den Kern des Saisonprogramms bilden wieder Schnupper-Segelkurse für alle Al-
tersklassen, die von Montag bis Freitag stattfi nden und für die meistens eine Anmel-
dung erforderlich ist. Im Camp 24|sieben wird unter anderem auf Optis, Jollen, klei-
nen Segelyachten und Kuttern gesegelt. Neu in dieser Saison ist auch das Segeln in
der O‘pen-BIC-Klasse. Der O‘pen BIC ist die Verbindung zwischen dem Jugendboot
Optimist und der neuen Boots-Generation der Sailing-Dinghys. Zu den O‘pen-BIC-
Kursen sollten Kinder nach Möglichkeit einen Neoprenanzug mitbringen, da diese vor
Ort nur in begrenzter Anzahl geliehen werden können. Ein weiterer neuer Programm-
punkt in der Saison 2008 ist die Segelkutter-Schnitzeljagd. Auf der Kieler Förde müs-
sen verschiedene Punkte angesteuert werden. Auch wenn hier einige Segelfertigkeit
gefordert ist, brauchen die Kinder keine Angst zu haben, denn erfahrene Segeltraine-
rinnen und Segeltrainer helfen beim Steuern und Navigieren und verraten ihre Tricks.
Auch das Breakfast & Sail ist neu im Segeljahr 2008. An jeweils einem Sams-
tag im Monat geht es nach einem gemeinsamen, stärkenden Frühstück an Land
im Camp24|sieben für eine Stunde auf das Wasser. Eltern, die gemeinsam mit ih-
ren Sprösslingen die Faszination des Segelsports erleben wollen, können sich zum
neuen Eltern- & Kind-Segeln anmelden. An den Wochenenden finden zwei Tages-
schnupperkurse für Familien statt.
INFO WWW.CAMP24SIEBEN.DE
camp 24 | siebenText Denis Grau
MAXI
1. ALFA ROMEO/NZL
2. FAVONIUS/BVI
3. SPIRIT OF JETHOU/GBR
SWAN 45
1. WISC/GBR
2. VERTIGO/ITA
3. EARLYBIRD/GBR
COMET
1. LIBERTINE/ITA
2. FRA DIAVOLO/ITA
3. AGORA/ITA
Text Andreas Kling © Fotos Carlo Borleghi/Rolex© Foto Camp 24|sieben
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WENN SEEMANNSGARN ZU GUTEN SEEMANNS-
WEISEN / VON GLUT UND KÄLTE, STÜRMEN
UND PASSATEN, / VON SCHIFFEN, INSELN, ABEN-
TEUERREISEN, / VON AUSGESETZTEN, SCHÄTZEN
UND PIRATEN, / WENN ALL DER ZAUBER ALTER
HELDENTATEN ... / WIE ER VON JE MEIN GANZES
HERZ BEZWUNGEN, / BERICHTET NOCH DER WEI-
SE DER JANMAATEN, / AUCH EUCH NOCH REIZT,
IHR NEUNMALKLUGEN JUNGEN SO LAUSCHET
MIR DENN! DOCH WAR ICH ZU VERMESSEN, /
WILL KEINE SEHNSUCHT MEHR SICH OFFENBA-
REN, / SEID IHR ZU NÜCHTERN, HABT WOHL
GAR VERGESSEN, / WER KINGSTON, BALLANTYNE
UND COOPER WAREN, / FÜR DIE ICH EINST GE-
SCHWÄRMT IN JUNGEN JAHREN, / SO SEI‘S! DANN
WILL ICH SCHWEIGEND UND BEZWUNGEN / MIT
MEINEN HELDEN IN DIE GRUBE FAHREN, / DIE SIE
UND IHRE WERKE LÄNGST VERSCHLUNGEN ...
Robert Louis Stevenson, „Die Schatzinsel“
im meer geboren
Text & © Fotos Tom Körber
17. Jahrhundert mit an Land. Das tragische Resultat: Heute lebt noch eine Handvoll
Nachkommen der Kariben in einem Schutzgebiet auf Dominica. Die heute hier le-
benden Menschen sind vor allem Nachfahren afrikanischer Sklaven, deren Befreiung
1834 von den Engländern – als erste Nation – im Gesetz verankert wurde.
Solch historischer Exkurs wird nicht jeden Besucher interessieren. Nur allzu
gern verdrängt man lästige Gedanken beim Blick aufs blaue Meer, grüne Palmen
und weiße Strände. Lange ist es her. Mythen ranken sich. Legenden sind leben-
dig. Wenn es um Piraten, Schätze und derlei Abenteuerstoff geht, bieten sich die
Jungferninseln geradezu an. Hier kann man in sie treten, die Fußstapfen Sir Fran-
cis Drakes, Blackbeards und, nicht zu vergessen, Robert Louis Stevensons, dessen
Roman „Die Schatzinsel“ ihn unvergessen machte. Sie spielte auf Norman Island.
Blackbeard scheint überall in der Karibik sein Unwesen getrieben zu haben, nahe-
zu jede Region nennt mindestens eine Geschichte ihr Eigen. Sicher ist: er galt als
der brutalste Pirat. Gefürchtet von allen, steckte er sich brennende Lunten unter
den Hut und trieb damit die Gegner in die Flucht. Drake, nach dem eine Passage
zwischen Norman Island, Peter Island und Dead Chest benannt ist, trieb sich von
1568 bis 1595 in der Gegend herum und brachte Spanier und Holländer auf. Der
Vollständigkeit halber sei noch Bartholomew Roberts erwähnt, der zwar nicht der
Berühmteste, dafür aber mit mehr 400 gekaperten Schiffen, der Erfolgreichste sei-
ner Zunft war. Moderne Ränke schmieden sich um viele Schätze, die irgendwo an
Land oder unter Wasser die Zeiten überdauert haben. Die British Virgin Islands sind
übersät von geschichts- und legendenträchtigen Namen wie Smugglers Cove, Bre-
wers Bay, The Bluff oder The Bight.
J ungferninseln. Das zergeht auf der Zunge, mochte sich so mancher alte
Haudegen gedacht haben. Weitgereiste Fahrensmänner, zermürbte Seebären,
ramponierte Offi ziere – wer weiß das schon. An Heiligen (an die 11.000 sollen
es sein) für die Namensgebung ermangelte es der christlichen Seefahrt nicht. Meist
wurden neue Gebiete auch nach den Feiertagen benannt, an denen neue Gestade
gesichtet bzw. betreten wurden. Hin und wieder ließ man sich inspirieren – von to-
pografi schen Gegebenheiten (Virgin Gorda – eine schwangere Jungfrau erkennt man
nur mit viel Fantasie) oder Anegada (mit acht Metern über dem Meeresspiegel so
fl ach, dass die Kalksandsteininsel fast übersehen wurde). Die Gesellen rund um Co-
lumbus hofften, ihre Füße auf indischen Boden zu setzen. Stattdessen fi elen sie in
den Sand karibischer Inseln. Das war im Jahr 1498, sechs Jahre, nachdem er auf den
Bahamas anlandete. Wenigstens der Name sollte auf das hehre, nicht erreichte Ziel
hinweisen: Westindische Inseln. 80 Jahre später werden die ersten Sklaven Richtung
Spanien und Portugal verschleppt.
Nach St. Kitts (1623), Barbados (1625), Antigua (1623) und Anguilla (1650)
wurden die Virgin Islands durch die englische Krone annektiert. Der Weg, der den
karibischen Inseln daraufhin vorgegeben war, unterschied sich kaum von dem ande-
rer kolonisierter Länder: Besitzergreifung, Sklaverei, Unterwerfung, Christianisierung,
wirtschaftliche Ausbeutung, Kriege, Assimilation. Als
die Spanier das erste Mal an Land gingen, lebten
dort seit dem 1. Jahrhundert die Arawak, die um
die Zeitenwende aus Nordamerika diese Region be-
siedelten, später kamen die Kariben, die der Region
ihren Namen gaben. Nicht nur diesen; auch die Be-
zeichnung Kannibale geht auf ihren Namen zurück.
Sie waren ein kriegerisches Volk, die die Arawak
versklavten und vertrieben. Und aßen. Eine raue Ge-
gend, in die sich Columbus verirrte.
Das war nichts im Vergleich zu dem, was sich
in den kommenden Jahrhunderten abspielen sollte.
Kaum waren die Spanier vor Ort, wurde deren An-
spruch von Frankreich, England, Holland und sogar
Dänemark angefochten. Es folgten Kriege, die bis
ins 19. Jahrhundert dauerten. Die indianische Kul-
tur? Fast völlig verschwunden. Massaker, Verskla-
vung und eingeschleppte Krankheiten sprangen im
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französisch oder englisch geprägt. Aber auch wenn
man diesen Einfl uss wegließe und nur die Atmosphä-
re erspürte, bemerkte man Unterschiede. Kulturelle.
Soziale. Wirtschaftliche. Und seien es nur die unter-
schiedlichen Musikstile, eine verschiedenartige Vege-
tation oder anders riechende Luft. Man ist stolz auf
eine nicht erwähnenswerte Kriminalitätsrate, zu hoch
der Lebensstandard, zu gut die Lebensverhältnisse
der Einwohner. Nicht dass alle Insulaner im Schlaraf-
fenland lebten. Mitnichten. Interessanterweise scheint
der Begriff Neid, zumindest nach außen, kaum exis-
tent zu sein. Leben und leben lassen könnte pas-
sender nicht sein. Kein Geheimnis, dass die BVI ein
internationaler Finanzmarkt sind. Hier trifft man Fir-
men, die es vorziehen, ihre fi nanziellen Transaktionen
im Schatten der Öffentlichkeit auszuführen, oder die
aus dem berühmt berüchtigten Briefkasten bestehen.
Man ist stolz auf seinen Botanischen Garten. Ja, so
etwas gibt es in der Karibik. Man ist stolz auf eine
Begebenheit, die der Autor so noch nirgends auf der
Welt fand. Als englisches „oversea therritory“ ist der
Autoverkehr, wie in England, auf der linken Fahrbahn-
seite angesiedelt, allerdings werden die Autos eher
aus Asien bzw. USA importiert, sodass man in links
gesteuerten Fahrzeugen auf der linken Seite fährt.
Gewöhnungsbedürftig. Was die Queen dazu sagt? Bei
ihren, bis dato, zwei Besuchen wurde sie jeweils von
einem einheimischen und von einem amerikanischen
Auto chauffi ert. Grund zur Klage gab es nicht, weder
was die Herkunft des Autos noch die Fahrbahnseite
anging. Man ist stolz auf seine Nationalparks, die in
20 Gebieten eingerichtet wurden. Geschützt durch
eine Stiftung, die 12 weitere Parks in näherer Zukunft
errichten möchte. Die Idee geht auf Laurance Rocke-
feller (er war einer der Ersten, der auf den BVI Land
kaufte) zurück, der der Regierung 1960 drei Gebiete
überließ (man munkelt: kostenlos), mit der Prämisse,
diese Gebiete unter Schutz zu stellen. So wurden
Sage Mountain auf Tortola, Devils Bay und Spring
Bay auf Virgin Gorda zu umweltbewussten Vorreitern.
Runde 250 Jahre später suchte ein englischer Jour-
nalist das Abenteuer und ließ sich auf Dead Chest
aussetzen. Er wollte den in Ungnade gefallenen
Kumpanen Blackbeards nachempfi nden, wie es sein
mag, nur mit einem Fass Rum auf einer Insel aus-
gesetzt zu sein. Kurzum: Nach einer Woche ließ er
sich „retten.“ Die Mücken hätten ihn sonst um den
Verstand gebracht. Gibt es da nicht, unweit entfernt,
eine Insel, die da heißt: Mosquito Island? Die British
Virgin Islands bestehen aus über 60 Inseln – nur
eine Handvoll ist bewohnt. Der Rest ist Natur. Be-
wohnt von Moskitos, Eseln, Eidechsen und Ziegen.
In der vollen Hand bzw. hauptsächlich auf Tortola
leben 20.000 Einwohner, gerade so viel wie in Bad
Rappenau oder Hessisch Oldendorf oder Eislingen/
Fils. Das macht sich bemerkbar: Man trifft einfach
weniger. Wer jemanden treffen will, kann das am be-
sten auf Tortola machen, der größten Insel. Außer in
ein paar Bars wie dem Pussers wird man aber kaum
Gelegenheit dazu haben. Denn, und das ist mehr als
annehmlich, es gibt auf den BVI keine Diskotheken
oder sonstige Etablissements. Wer Lust auf Druck
hat, muss sich woanders vergnügen, zum Beispiel
auf St. Martin. Der Autor ist um eine Erfahrung rei-
cher. Denn der dachte nicht, dass es ein Land in
unmittelbarer Nähe zu den USA gäbe, in dem es
weder Starbucks noch Burger King noch McDonalds
gibt. Selbst weltweit kommt man da ins Grübeln. Al-
lein diese Hartnäckigkeit und Gradlinigkeit verdient
Hochachtung. Tourismus wird hier als Investition in
die Zukunft angesehen und nicht als schnelllebige
Abzocke vergnügungssüchtiger Spätpubertierender.
Vielmehr ist man stolz auf seine erste Ampel
an einem der Kreisverkehre Road Towns, auf quali-
tätsbewusste Restaurants mit Ausblicken, die man
für Geld nur schwer kaufen kann. Das Leben fl ießt
auf den BVI – wie in der Karibik allgemein. Natür-
lich spürt und sieht man Unterschiede innerhalb
der karibischen Inseln. Je nachdem, ob holländisch,
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15 MÄNNER AUF DEADMANS CHEST, YO HO HO UND EINE BUDDEL VOLL RUM.
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Auf Salt Island gibt es den wohl weltweit einzigen
Nationalpark, der sein Bestehen einem Schiffswrack
verdankt. Die RMS RHONE (bekannt aus dem Film
„The Deep“) sank 1867 in einem Hurrikan. Nun er-
blüht der tote Stahlkörper wie ein lebendes Koral-
lenriff, in dem seltene Fische ihr Zuhause gefunden
haben. Vor Anegada liegen die meisten Wracks in
der Karibik, dem tückischen Anegada-Reef sei es ge-
dankt – denkt sich der Taucher. Segler gehen da mit
ihren Gedanken behutsamer um.
Wo wir schon einmal unter Wasser sind. Die
British Virgin Islands sind bekannt für fast schon
optimale Segelbedingungen, sodass Tauchen etwas
im Schatten steht. Dabei brauchen sich die hiesigen
Reviere kaum zu verstecken. Durch ihre Lage an der
Kante eines Unterwasservorsprungs, der sich von Pu-
erto Rico bis in die Karibik hinein erstreckt, gelten die
BVI als Geheimtipp. Ob damit The Caves, das Wrack
der CHIKUZEN (japanisches Kühlschiff), Blonde Rock
oder Brewers Bay Pinnacle gemeint sind, muss jeder
für sich selbst entscheiden. Wer Urlaub mit Geld-
verdienen kombinieren möchte, sollte sich mit al-
ten Piratenepen auseinandersetzen. Legenden nach
liegen viele Schatztruhen immer noch dort, wo sie
von den Blackbeards dieser Welt vergraben wurden.
Gefunden wurden indes nur wenige davon. Aber Le-
genden sind schließlich da, um eine hoffnungsvolle
Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu
bauen. Legenden, ein Schritt zurück in die eigene
Kindheit? In dieser Lebensphase hießen sie Märchen.
Wer weiß schon, wie viel Verklärung hinter dem frei-
beuterischen Treiben der damaligen Piraten steckt.
Mit modernen Piraten wird unterdessen rabiater um-
gesprungen. Von Heldentum keine Spur.
Die fi ndet man heutzutage eher unter berufsmäßigen
Seglern. Nicht umsonst zählt diese karibische Ecke als
eine der besten. Wir traten an, um als TEAM GERMA-
NY erst die Langstrecke von Tortola nach Virgin Gor-
da und dann die drei Tage dauernde eigentliche BVI
Spring Regatta, wieder vor Tortola, auszutragen. Die er-
ste Langstrecke von Tortola nach Virgin Gorda beende-
ten wir auf dem zweiten Platz. Der Vergütung sei Dank
und einer letzten Wende, die nicht unbedingt hätte
sein müssen. Egal, viereinhalb Stunden bei 30 Kno-
ten ohne Revierkenntnisse sind kein Zuckerschlecken.
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INFO
Flüge: KLM, Iberia und Air France bis nach St. Martin, danach Inlandsfl ug nach Beef Island/Tortola
Zeitverschiebung: im Sommer minus 6 Stunden MEZ (Winter minus 5 Stunden)
Einreise: gültiger Reisepass, besondere Bedingungen, wenn man über die USA (Puerto Rico) anreist
Klima: ganzjährig 26 bis 32 Grad
Hauptsaison: Dezember bis April
Reiseführer: Polyglott APA Guide Karibik und kleine Antillen, www.polyglott.de
Charter: The Moorings & Sunsail: TUI Marine, Tel. 089 - 693 508-0, Fax 089 - 693 508-17,
www.moorings.com und www.sunsail.com
Biras Creek Resort: PO Box 54, Virgin Gorda, British Virgin Islands 1150, www.biras.com
Katiche Point: Mahoe Bay/Plum Bay Road, Virgin Gorda, www.katichepoint.com
oder [email protected]
Fremdenverkehrsamt: British Virgin Island Touristboard, Schwarzbachstraße 32,
40822 Mettmann, Tel. 02104 - 28 66 71, [email protected]
Das Ziel, der Bitter End Yacht Club, der im Grunde
keiner ist, lockt schon seit Jahren Topsegler wie Chris
Dickson, Peter Holmberg oder Paul Cayard zum Stell-
dichein. Zwei Tage später ging’s zurück – diesmal in
knapp drei Stunden. Platz drei. Auch nicht schlecht
für uns Amateure. Die einzigen Profi s bzw. Halbpro-
fi s auf der Mooring 51.5 (Bénéteau Oceanis) waren
der am Ruder drehende Frank Weigelt und Skipper
Wolf Dietz, beide aus München. Wolf trafen wir,
ganz komot, bei der Zollabfertigung, da er justement
aus St. Thomas (US Vrigin Islands) „herüberfährte.“
Dort gewann er auf der AQUARIUS die Rolex In ter-
national Regatta. Nach der Spring Regatta ging es
nahezu nahtlos nach Antigua weiter, um dort wieder
auf der AQUARIUS die Antigua Week zu segeln.
Die BVI Spring Regatta zählt zu den drei großen
Big-Boat-Rennen in der Karibik. Es beginnt mit der
Heiniken Regatta, es folgt die BVI Spring Regatta,
gefolgt von der Antigua Sailing Week. Mittlerweile
schließt die Rolex Regatta, als vierte im Bunde, im-
mer stärker zu diesen drei Traditionsrennen auf.
Der Beiname Sailing Festival trifft die BVI Spring
Regatta nur allzu gut. Rund 160 Boote verschiedener
Klassen, von Multihull über mehrere Bareboat-Klas-
sen über Hobies bis zur IC 24 (modernisierte J 24)
lassen es sich in diesen drei Tagen seglerisch gut
gehen. 1972 aus einer, wie sagt man so schön, Bier-
laune (in diesem Fall wohl besser Painkiller) heraus
entstanden, entwickelte sie sich zu einer der ange-
sagtesten Regatten. Allzu lazy nimmt man aber die
Rennen nicht, das zeigen Proteste und Diskussionen.
Die Kurse werden mithilfe der umliegenden Inseln
ausgefahren, Bojen trifft man nur am Start und am
Ziel, von einer Luvtonne mal abgesehen! Regatta-
kurse werden so unter Umständen zu Sightseeing-
kursen; vorbei an Peter Island, um Ginger Island
herum, zwischen Great Dog und West Dog hindurch
und durch die Salt Island Passage. Nach vier Renen
an drei Tagen wurden wir, das TEAM GERMANY,
overall Fünfter. Von 22 Booten. Ich würde sagen:
„Das zergeht auf der Zunge.“
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THE MOORINGS DAS CHARTERUNTERNEH-
MEN WURDE VON DEM AMERIKANER CHARLES
CARY AUF DEN BRITISH VIRGIN ISLANDS GE-
GRÜNDET. DAS WAR IM JAHRE 1969. SEIT DER
ERSTEN CHARTERBASIS HAT SICH VIEL GEÄN-
DERT. IN DEN ANFANGSJAHREN VERMIETETE
ER SECHS 35-FUSS-YACHTEN VON PEARSON.
MITTLERWEILE SIND ES 35 STATIONEN MIT
MEHR ALS 850 YACHTEN, VORWIEGEND VON
BÉNÉTEAU. DER SERVICE WIRD BEI THE MOO-
RINGS GROSS GESCHRIEBEN. DASS ES KEINE
LEERE MARKETINGHÜLSE WIE SO OFT IST, ER-
LEBTEN WIR AM EIGENEN LEIB: SEHR GUTE
ÜBERGABEN, SCHNELLE EINWEISUNG BEIM EIN-
LAUFEN, AUF WUNSCH GUIDE BEIM ANLEGEN.
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KATICHE POINT DIESE VILLA IST ZU MIETEN. VERÖFFENTLICHUNGEN IN DEN EXKLUSIVSTEN (REISE-)MAGAZINEN
WELTWEIT ERZÄHLEN VON IHRER BESONDERHEIT. KATICHE POINT ZÄHLT ZU DEN BESTEN DESIGNHOTELS (DAS
KOMMT WOHL DURCH DIE BEIDEN ANGESTELLTEN AUF DEN BVI, NEBEN RICHARD BRANSONS NECKAR ISLAND UND
LITTLE DIX BAY. BIS ZU 10 GÄSTE KÖNNEN HIER ÜBERNACHTEN. KOSTEN: BEI 10 GÄSTEN ZWISCHEN 16.000 DOLLAR
(NEBENSAISON) UND 22.000 DOLLAR (HAUPTSAISON).
REGENFRONT IN DER ZEIT DES WETTERWECHSELS ZIEHEN, WIE ES SICH FÜR DIE SUBTROPEN GEHÖRT, STARKE RE-
GENFRONTEN ÜBER DIE INSELN. GENAUSO SCHNELL, WIE SIE AUFZOGEN, SIND SIE WIEDER VORBEI. AUSGIEBIGE NIE-
DERSCHLÄGE LASSEN VIELERORTS AN BERGHÄNGEN DICHTE REGENWÄLDER ENTSTEHEN. DIE PASSATWINDE TREIBEN
DIE FRONTEN AUS NORDOST VOR SICH HER UND LASSEN SIE SICH AN DER ATLANTIKSEITE ABREGNEN.
BITTER END NOMEN EST OMEN. BITTER END HEISST NICHT UMSONST SO. ES IST DER LETZTE HAFEN, BEVOR MAN
SICH AUF EINE LANGE ATLANTIKÜBERQUERUNG MACHT UND FRÜHESTENS AUF DEN AZOREN WIEDER BODEN UNTER
DEN FÜSSEN SPÜREN KANN. HIER ENDET DAS BITTER END RACE WÄHREND DER BVI SPRING REGATTA. NACH EINEM
TAG IM HAFEN (ODER AM STRAND) GEHT ES DANN ZURÜCK NACH TORTOLA.
PUSSERS/WEST END HIER GIBT’S DEN BESTEN PAINKILLER (NATIONALGETRÄNK DER BVI) DIE BESTEN CHICKENWINGS DER
KARIBIK – MARINIERT ODER PANIERT. IN DER REGEL, BIS AUF AUSNAHMEN WIE BITTER END ODER LITTLE DIX BAY, SIND RES-
TAURANTS AUF DEN BVI EHER IN DER KATEGORIE „CASUAL“ EINZUORDNEN. AM WASSER SITZEN, EINE LEICHTE BRISE UM
DEN KOPF UND EINEN PAINKILLER IM SELBIGEN. DAS NATIONALGETRÄNK BESTEHT AUS RUM, ANANAS- UND ORANGENSAFT,
KOKOSSIRUP, EIS UND MUSKATNUSS UND IST NUR ECHT MIT PUSSERS RUM, DEM ORIGINALRUM DER ENGLISCHEN NAVY.
JUSTIN BARTON ER GILT ALS DER ERFAHRENSTE SKIPPER AUF DEN BVI. SEIN ALTER? DAS IST EIN GEHEIMNIS. EBEN-
SO SEINE REVIERKENNTNIS. KEINE STRÖMUNG, DIE ER NICHT KENNT, KEINE WOLKE, DIE ER NICHT ZU LESEN WEISS.
GERADE JETZT IM UMBRUCH VON WINTER- AUF SOMMERWETTER ÄNDERN SICH DIE VERHÄLTNISSE FAST MINÜTLICH.
WOHL DER CREW, DIE IHN ALS SKIPPER GEBUCHT HAT. DIESMAL WAR ES DIE DER JUSTICE – OVERALL AUF DEM ZWEI-
TEN PLATZ. NICHT SCHLECHT FÜR EINEN ALTEN HAUDEGEN.
WHITE BAY AUF JOST VAN DYKE: DIESER STRAND GILT NEBEN THE BATH ALS EINER DER SCHÖNSTEN AUF DEN BVI. WEN
WUNDERT’S. POSTKARTENIDYLLGLEICH STEHT DIE ZEIT STILL. OB BEI FOXY’S ODER IN DER SOGGY DOLLAR BAR – DAS AMBIENTE IST
SO, WIE MAN ES SICH DIE KARIBIK VORSTELLT. ÜBRIGENS: ZUR MILLENNIUMFEIER WURDE DAS FOXY’S, NEBEN DER OPER IN SYNDEY
UND DER TOWER BRIDGE IN LONDON, ALS „THE PLACE TO BE“ EINGESTUFT. BIS ZU 1.000 BOOTE LAGEN DANN AUCH IN DER BUCHT.
BIRAS CREEK PRIVATRESORTS WIE DAS BIRAS CREEK AUF VIRGIN GORDA BIETEN NEBEN EXQUISITER RUHE AUCH EINE EXQUI-
SITE KÜCHE. WIE ÜBERALL IN DER KARIBIK GIBT ES AUCH AUF DEN BVI ABSOLUTE KULINARISCHE GEHEIMTIPPS, DIE NICHT SEL-
TEN IM WOHNZIMMER ODER VORGARTEN DER KÖCHIN LIEGEN. VOR ALLEM HÜHNERGERICHTE FINDET MAN NIRGENDS BESSERE
AUF DER WELT. NEBENBEI BEMERKT: AUSBLICKE AUCH NICHT. NICHT SELTEN ERREICHT MAN RESTAURANTS NUR MIT DEM BOOT.
LEICA M8-KitDas Leica-Set umfasst zwei Varianten. Das Exklusiv-Set und
das Summarit-Set. Das erste Set beinhaltet die M8 und das
1:2/28mm oder das 1:2/75mm, die Preise liegen bei 6.500 bzw.
6.800 Euro. Im zweiten Set ist die M8 mit vier Summarit-Objek-
tiven kombinierbar. Der Preis liegt bei 5.000 Euro.
BELL & ROSS Grand MinuteurEin Tourbillon, ein großer Minutenzeiger, eine Gangre-
serveanzeige und ein kleiner Sekundenzeiger. Weitere
Features sind: Mechanisches Werk, Brücke in Roségold,
Durchmesser 44 x 50 Millimeter und wasserdicht bis
100 Meter. Das Armband besteht aus Krokodilleder oder
Naturkautschuk. Der Preis liegt bei 145.000 Euro.
INFO WWW.BELL&ROSS.COM
TUDOR AeronautDie Aeronaut wird wie alle Tudor-Uhren in Genf gefertigt. Der Gehäuse-
durchmesser liegt bei 41 Millimeter, mit einem mechanischen Automatik-
werk mit Selbstaufzug und einer Wasserdichte von 150 Meter. Der Preis
liegt bei 1970 Euro mit Kautschuk-, Textil- oder Lederarmband und 2040
Euro mit Stahlarmbändern.
INFO WWW.TUDORWATCH.COM
ROLEX Dweller DeepseaExtreme Tiefen bis 3.900 Meter sind das bevorzugte
Gebiet der neuen Rolex Dweller Deepsea. Damit steht
sie in einer Linie mit der legendären Oyster- oder
Submarinerkollektionen. Neu ist das Ringlock-System,
das diese extreme Tiefe erst ermöglicht.
ARENA MP3-PlayerDer arena H2o ist ein wasserdichter und stoßfester digitaler Musikplayer, der mit den beliebtesten
Formaten (MP3 und WMA) kompatibel ist. Er verfügt über einen Speicher von 1 GB und bietet bis
zu 20 Stunden Musik. Darüber hinaus verfügt er über ein UKW-/MW-Radio mit 30 Sendern. Natür-
lich mit zwei Headsets, selbstverständlich wasserdicht. Der Preis liegt bei 149 Euro.
HERMES Chronograph Mit der Clipper ehrt Hermes die Uhrmacherkunst die Welt-
meere. Eine Harmonie zwischen Technik und Ästhetik zwischen
Stil und Funktion. Durchmesser: 44 Millimeter. Auf Wunsch mit
Leder oder Kautschukarmband. Die Preise liegen entweder bei
4.400 Euro oder bei 3.850 Euro. Als Damenmodel kosten sie
2.450 Euro bzw. 2.700 Euro.
OLYMPUS KameraMut zur Farbe kann man den Skins von Matei
Apostolescu zusagen. Die limitierte Sonderauf-
lage der 1020 kann man mit drei verschiedenen
Designs versehen. Technische Daten: 10,2 Me-
gapixel, 7-Fach-Zoomobjektiv, 2.7 Zoll Monitor.
SLAM Karbon-PoloWas bei Jacken mittlerweile gang und gebe ist, hält nun auch bei
Poloshirts Einzug. Tests haben ergeben, dass die Muskelleistung
von der Körpertemperatur abhängig ist und so kommt nun ein
Karbongewebe statt Polyester zum Einsatz. Die Preise für ein
Polo liegen 89,90 Euro und für ein T-Shirt bei 79,90 Euro.
INFO WWW.SLAM.COM
BOLLE BrilleDie Venom sieht nicht nur sportlich aus, sondern ist für
Sportler konzipiert. Nasenpads und gebogene Bügel sorgen
für rutschfesten Sitz. Die Gläser bestehen aus neutral-
dichtem braunem Glas, also ideal für blendende Lichtverhält-
nisse. Sprich: Segeln. Der Preis liegt bei 69 Euro.
INFO www.bushnell.de
CHOPS KopfhörerMit den Chops ist das Problem herunterfal-
lender Kopfhörer gelöst, denn dieser Ohrbügel-
Kopfhörer klemmt sich locker hinter das Ohr
fest und bleibt sitzen. Ob beim Laufen, Surfen,
Springen oder gar Stürzen – er sitzt perfekt und
fest am Ohr – selbst beim Fallschirmspringen.
Auch die persönliche Note kommt nicht zu kurz,
denn die Chops gibt es in mehreren Farben:
Schwarz, Silber/Weiß, Apfelgrün, Schwarz/Sil-
ber und Blau/Weiß. Der Preis liegt bei 20 Euro.
Ach ja, passt auch ans iPhone.
INFO WWW.SKULLCANDY.EU
PATAGONIA JackeDas Nine Trails Jacket fordert hohe Kondition, hohes Tempo
und dünne Luft. Es bietet 100 Prozent Wind- und Regenfestig-
keit, ultraleichtes Gewicht und hält den Körper warm. Kosten-
punkt für das Schmuckstück in Blau und Grün: 95 Euro.
INFO WWW.PATAGONIA.COM
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Für Wassersportler, die ihren Urlaub gern auf einer gecharterten Yacht verbringen
möchten, wird es zunehmend komplizierter, einen Versicherungsschutz zu fi nden, der
sowohl die besonderen Bedürfnisse von Mannschaft und Yacht sowie die bereits durch
den Vercharterer abgeschlossenen Versicherungen berücksichtigt.
Zumeist gehen Charterkunden davon aus, dass die im Chartervertrag erwähnte
Haftpfl ichtversicherung vollkommen ausreichend und auch ordnungsgemäß abgeschlos-
sen wurde. Dass die Versicherungsprämie nicht – oder nicht pünktlich – gezahlt sein
könnte, der Deckungsschutz der abgeschlossenen Versicherung unzureichend ist oder
möglicherweise die bootseigene Haftpfl icht die vielen Risiken beim Chartern gar nicht in
ausreichendem Maße abdeckt, bedenken sie häufi g nicht.
Wer unbeschwert seinen Törn genießen möchte, sollte zumindest eine Skipper-
Haftpfl ichtversicherung mit einer entsprechend hohen Deckungssumme abschließen.
Wichtig zu beachten ist in diesem Zusammenhang die Subsidiarität dieser Versicherung;
d.h., dass sie erst dann greift, wenn die bootseigene Haftpfl icht die Regulierung des
Schadens abgelehnt hat.
Der Versicherungsschutz der Skipperhaftpfl icht umfasst Schadenereignisse, die
durch den Gebrauch der gecharterten Yacht (sowie der Beiboote) durch Skipper und
Crew an Dritten eintreten. Dazu gehören z.B. Schäden an anderen Schiffen, an Hafen-
oder Steganlagen. Auch Schäden, die aufgrund grober Fahrlässigkeit am Charterschiff
entstehen und nicht von der Kaskoversicherung des Vercharterers übernommen wer-
den, sollten inbegriffen sein.
Manche Versicherungspartner bieten im Rahmen der Skipper-Haftpfl ichtversiche-
rung zusätzliche Leistungen an. So ist es sicherlich von Vorteil, wenn eine Charteraus-
falldeckung integriert ist, die entgangene Gewinne des Vercharterers erstattet, wenn die
Yacht aufgrund einer vom Versicherungsnehmer verschuldeten Havarie in einer Repara-
turwerft untergebracht werden muss. Eine Hotel- und
Transportkostendeckung kann auch ein zusätzliches
Plus im Rahmen der Skipper-Haftpfl icht sein. Sie greift,
wenn das Schiff nicht mehr auf eigenem Kiel zurück
zur Charterbasis überführt werden kann. Welche Zu-
satzleistungen in einer Skipperhaftpfl icht im Preis in-
begriffen sind, hängt maßgeblich von der Wahl Ihres
Versicherungspartners ab. Hier lohnt der Vergleich des
Kleingedruckten.
Eine weitere Versicherung ist für die Yachtcharter
elementar: die Reiserücktrittskosten-Versicherung. Sie
erstattet bei Ausfall des Skippers oder bei Ausfall eines
oder mehrerer Crewmitglieder die vertraglich geschul-
deten Stornokosten für die Charter sowie für die An-
und Abreise. Der Reiserücktrittskosten-Versicherung ist
eine hohe Bedeutung beizumessen, weil sie statistisch
gesehen zu den am häufi gsten beanspruchten Charter-
versicherungen zählt. Jeder kennt sicherlich den Fall,
dass z.B. aufgrund einer unvorhergesehenen eigenen
Erkrankung oder der eines Familienmitgliedes die Reise
kurzfristig nicht angetreten werden kann.
Ebenfalls zu den wichtigeren Charterversicherungen
zählt auch die Kautionsversicherung. Sie deckt das fi -
nanzielle Risiko im Falle, dass der Vercharterer die ge-
leistete Kaution ganz oder teilweise einbehält. Zu be-
achten gilt es, dass der Versicherungspartner auch dann
zahlen sollte, wenn die Kaution unberechtigterweise
einbehalten wurde. Viele Anbieter von Charterversiche-
rungen erstatten die Kosten in diesem Fall nicht, was
unter Umständen schnell zum Nachteil des Charterkun-
den werden könnte. Denn: Langwierige Auseinander-
setzungen darüber, ob ein Schaden tatsächlich von die-
sem verursacht wurde oder ob der Schaden die volle
Kautionshöhe überhaupt erreicht, sollten nicht auf dem
Rücken des Kunden ausgetragen werden.
Wer sich immer noch unwohl bei dem Gedanken an
mögliche Risiken einer Yachtcharter fühlt, ist mit einer
Auslandsreisekrankenversicherung gut beraten. Sie er-
stattet in der Regel neben den Kosten für die ärztliche
Behandlung auch die Arzneimittelkosten sowie den Kran-
kenhausaufenthalt, den Krankenrücktransport ins Heimat-
land sowie die Überführungskosten im Todesfall. Diese
Versicherung ist ausgesprochen sinnvoll, sofern der Char-
terkunde nicht all diese Risiken ohnehin schon über eine
private Krankenversicherung abdecken konnte.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, wird
zu guter Letzt auch eine Insassenunfallversicherung
abschließen. Diese deckt weltweit Invaliditätsschäden,
Bergungskosten sowie den Todesfall. Sobald ein Ver-
schulden seitens des Skippers oder eines Crewmit-
glieds vorliegt, sollten diese Kosten jedoch durch eine
Haftpfl ichtversicherung abgedeckt sein.
INFO WWW.PANTAENIUS.COM
charterversicherungen ein luxus?Text Denis Grau © Foto Tom Körber
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w o c h e
IM GRUNDE MUSS MAN ÜBER DIE KIELER WOCHE
KAUM NOCH WORTE VERLIEREN. MACHEN WIR ABER
TROTZDEM, DENN HIE UND DA GIBT ES NEUIGKEITEN.
SO WIRD SICH AUF DER SEEBAHN EINIGES ÄNDERN,
DAHER SPRACHEN WIR MIT ECKI VON DER MOSEL.
UND DA DIE MUSIKALISCHEN UND KULTURELLEN
ACTS SICH EH JEDES JAHR ÄNDERN, WEISEN WIR AUF
AUSGESUCHTE TERMINE HIN.
Text & © Fotos Tom Körber
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U.a. sind in Kiel: No Angels, Torfrock, DJ Ötzi, Laith Al-Deen, Lotto King Karl, Revol-
verheld, Bad Religion, United Four und viele mehr. Zu sehen und zu hören sind sie auf
der NDR-Bühne am Ostseekai, auf der „HSH Nordbank“-Bühne am Rathausplatz, auf
der RSH-Bühne, bei delta Radio und Radio Nora an der Hörn bzw. der Halle 400. Zwei
schwimmende Bühnen in Schilksee runden das Nachtprogramm, das bis 24.00 dauert,
ab. Dauerpower also.
Wer eher der Klassik zugeneigt ist, wird auf der „HSH Nordbank“-Bühne am
Rathausplatz hörig. Am 27. wird das Classic Open Air mit Alt-Rockerin Suzi Qua-
tro, dem Tenor Yoon Ki Baek und der Geigerin Anna Fritsch gegeben. Unterstützt
werden sie vom Philharmonischen Orchester Kiel. Das spielt auch am 22. und 23.
im Kieler Schloss. Noch was vergessen? Stimmt. Den Kulturpreis bekommt während
der Kieler Woche, am 29.6., der Kieler Saxophonist Stefan von Dobrynski verlie-
hen. Das Schifffahrtsmuseum widmet sich während der Ostseebiennale der Klang-
kunst verschiedenen Klang- und Lichtinstallationen zum Thema Ökologie. Das Kieler
Stadtmuseum im Warleberger Hof (Dänische Straße) zeigt die Sonderausstellung
Das moderne Kiel – Stadtidee und Wirklichkeit 1900 bis 1972. Ausstellungen zeigt
auch die Stadtgalerie im Neuen Rathaus. Ausstellungen wie Borderlives. Zeitgenös-
sische Kunst aus St. Petersburg und Tallin oder True Romances oder Allegorien der
Liebe oder See History. Sehenswert ist auch die Ausstellung in der Schleswig-Hol-
steinischen Landesbibliothek zum 150-jährigen Bestehen des Kieler Schiffsmaklers
Santori & Berger. Zu guter Letzt wird noch gelesen und gespielt, und zwar im Li-
teraturhaus (Philippe Claudel, franz. Schriftsteller) und in der Oper (Turandot, die
Fledermaus), während im Schauspielhaus Lessings Emilia Galotti läuft.
Spannende Vorträge über Ökologie erwarten die Besucher im Institut für Welt-
wirtschaft, während im Institut IFM-Geomar (eines von wenigen bundesweiten
Exzellenzclustern) der Ozean der Zukunft zu besichtigen ist. Wenn die Kieler
Woche stattfindet, ist die Marine nicht weit. Im Tirpitzhafen treffen sich mehr als
20 Zerstörer und sonstige Kriegsschiffe und dürfen am 21. den 22., dem Open
Ship, besichtigt werden.
Für alle, für die neben dem Segeln noch ein Leben
existiert, geht’s gleich am ersten Wochenende richtig
los. Im Museumshafen fi ndet nun zum dritten Mal der
Kieler Woche Ocean Jump des Kieler Terra Oceanis
Verlags statt. Windsurfer und Mountainbiker stürzen
sich spektakulär über eine Rampe in die Förde. Und
abends gibt’s eine Show mit Licht und Feuer. Nicht
verpassen. Auf dem Nordmarksportfeld wird im Rug-
by der Schietwettercup ausgetragen – hoffentlich bei
gutem Wetter. Weiter geht es mit der internationalen
Kanuregatta und dem schon traditionellen Seifenkis-
tenrennen in der Bergstraße. Dort fi ndet am zweiten
Wochenende die Hillside Championship (Skateboard)
statt, ebenso wie das Wasser-Kanupolo-Turnier und das
Kinderradrennen. Wie immer fi nden die Kinder auf der
Krusenkoppel ihr Eldorado; vom Grillen über Burgen-
bau und Schminkwettbewerbe bis zu Konzerten geht
es jeden Tag rund. Motto dieses Jahr: Wo die Sonne
aufgeht. Entstehen soll so ein fantasievolles Reich der
Mitte. Auf der Freilichtbühne heißt es wieder Gewaltig
Leise, dann aber vor allem abends – ohne Kinder. Am
Rathausplatz spielt das Hoftheater auf und entführt
Kinder und Erwachsene in eine unbekannte Figuren-
welt. Die zweite Balloon Sail 2008 verspricht, ein wah-
rer Augenschmaus zu werden. Auch wer nicht mitfah-
ren kann (oder darf), sollte die abendlichen Starts am
Nordmarksportfeld nicht verpassen. Bis zu 70 Teams
werden in diesem Jahr erwartet.
Schon beim Soundcheck am 20. Juni gibt’s einen
Vorgeschmack auf die folgende musikalische Vielfalt.
N eben den „alten“ Sponsoren und Premiumpartnern wie der HSH Nord-
bank, der boot Düsseldorf und der BMW AG werden in diesem Jahr das Te-
lekommunikationsunternehmen debitel und die Thyssen Krupp AG als neue
Partner präsent sein. Nicht zum ersten Mal, aber zum zweiten Mal wird Bundeskanzle-
rin Angela Merkel die Kieler Woche am 21. Juni eröffnen.
Da in Kiel hauptsächlich gesegelt wird, auch wenn der eine oder andere das
ein bisschen aus den Augen zu verlieren droht, hier die wichtigsten Daten:
Teil 1: Internationale Klassen vom 21. bis 24 Juni
Teil 2: Olympische Klassen vom 25. bis 29. Juni
Teil 3: Match Race Frauen vom 25.bis 29. Juni
Teil 4: Offshore (Seebahn) in einer Dreierteilung wie folgt:
a) 21. bis 24.Juni ORC und IDM der ORC International
b) 25. bis 29.Juni X-35-Europameisterschaft
c) 27. bis 29.Juni Yardstick, ORC, Einheitsklassen
Unter www.kielerwoche.de können sich alle Segler – und das ist neu – online re-
gistrieren. Vier Jahre, bevor es olympisch wird, sind die Damen Match Racerinnen erst-
malig nicht nur bei der Kieler Woche, sondern überhaupt bei einer Großveranstaltung
mit von der Partie. Und das in der Innenförde vor dem debitel Port. Bei den Internati-
onalen Klassen wird’s durch die Motten (Moth Class) richtig international. Diese Klasse
ist weltweit die einzige, die sich auf einem Tragfl ügel im Wasser bewegt. Nur Fliegen
ist schöner. Bei den olympischen Klassen wird die 2.4mR-Klasse zum ersten Mal offen
ausgeschrieben. Nun können auch Nichtbehinderte in dieser Klasse mitsegeln. Vorher
war die Klasse Handicap-Seglern vorbehalten. Neues vor allem auf den Seebahnen (In-
terview folgt): Es beginnt mit dem Welcome Race am 21. und dem After Work Cup
am 27. Nachdem die Aalregatta nun nicht mehr gesegelt wird, gibt es seit diesem Jahr
den Schabernack Cup, der an einem Tag von Kiel zur Untiefe „Schabernack“ vor Heili-
genhafen ausgesegelt wird. Am nächsten Tag geht’s dann nach Kiel zurück. Highlights
wie die Farr-40 und die X-35-EM bieten weitere Höhepunkte. Spannend wird es bei
den 12mR-Yachten. Sie kommen seit langer, langer Zeit wieder in größerer Zahl nach Kiel.
Wer noch mehr Nostalgie verspüren möchte, sollte
sich die Marinekutter in der Innenförde nicht entgehen
lassen. Was gibt’s sonst noch Neues? Die jeweiligen Tages-
sieger ihrer Klassen tragen nun farbige Leibchen (1. Gelb, 2.
Grün, 3. Rosa), damit die Zuschauer, die die Regatten ver-
folgen (können), besser im Bilde sind. Im Camp24|sieben
an der Kiellinie werden täglich Segel-Schnupperkurse
angeboten. Das Segelspektakel endet – wie immer
– mit der Windjammerparade, dieses Mal an ge führt
von der GORCH FOCK, die dieses Jahr ihren 50. feiert.
Wie immer bleibt kaum eine Kieler Wasserfl äche
ungenutzt, so auch im Bootshafen. Neben dem Shuttle-
service für die Segler in Schilksee holt dort BMW wieder
das Segeln in der Innenstadt. Dort gibt es – in Verbin-
dung mit dem Camp24|sieben – kostenlose Schnupper-
kurse nur für Kinder in Optimisten. Für Ältere gibt’s
Infos über den BWM Sailing Cup und Grinder-Wettbe-
werbe. Interessant wird es auf dem Testparcours, auf
dem man als Beifahrer das xDrive-System kennenlernen
kann – jeden Abend bis 21:00. Tagsüber wechseln sich
Modenschauen, Regatta-News aus Schilksee, Interviews
mit deutschen Olympiateilnehmern, Kinderwettsegeln
und Vorträge über Effi cient Dynamics ab, bevor es
abends auf der Bühne und an der Bar Valencia wirklich
chillig wird. Einer der Höhepunkte dürfte das tägliche
Matchrace-Segeln auf historischen 12mR-America’s-Cup-
Yachten sein. Erstmalig werden auf der NDR-Bühne am
Ostseekai deutsche Segler auf der Bühne stehen – und
zwar täglich um 16:45. Stellvertretend für die Offshore-
segler wird Jobst Richter Rede und Antwort stehen.
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Namen, die wir in den Einheitsklassen wiederfi nden.
Also, Abwanderung zur Platu 25, Farr 40, X-35 und
X-41. Dorthin ist eine starke Tendenz zu bemerken.
Einige sind schlicht ins Mittelmeer abgewandert, vor
allem diejenigen, die aus dem hannoverschen und
südlicheren Teil kommen.
Diese Analyse hat nun drei Tendenzen aufgezeigt.
A) Dass Leute es ganz lassen. B) Abwanderung ins Mit-
telmeer. C) Abwanderung in die Einheitsklassen. Wobei
die letzte Tendenz die stärkste ist. Wir haben uns nun
darauf eingerichtet und das gern. Denn in den Einheits-
klassen ist mehr los. Man kämpft mit dem Gegner und
Wie man unschwer erkennen kann, gibt es kaum einen Bereich, der auf der Kieler
Woche nicht abgedeckt wird. Ach ja, für Jugendliche, die dem Alkohol nicht abgeneigt
sind (da soll es verdeckten Recherchen nach ein paar geben) werden mobile Polizei-
einheiten beratend und eingreifend zur schwankenden Seite stehen.
Jetzt noch Fußball. Die EM-Spiele werden auf mehreren Bühnen (Innenstadt – debi-
tel port – und Schilksee) gleichzeitig übertragen. Verpassen tut da keiner was. Es sei
denn, absichtlich. Dagegen hat debitel etwas einzuwenden. Daher werden ein neues
TV-Handy und ein HTC-Handy (Internet) präsentiert, mit denen kann man über einen
kostenfreien DVBT-Empfang die Spiele ortsungebunden anschauen – wenn man auf
den kleinen Displays etwas erkennt.
INFO WWW.KIELERWOCHE.DE
Ecki von der Mosel, Organisator Seebahn der Kieler
Woche: Hauptsächlich gehen die Überlegungen von
Eckhart Reinke und mir aus. Es begann damit, dass
wir uns die alten Meldungen aus den Jahren 2001
bis 2005 vorgenommen haben. Dort haben wir nach
Seglern geschaut, die wir heute vermissen, die nicht
mehr mitsegeln. Man denkt kaum an die Leute, die
sich ganz langsam, fast schleichend verabschiedet ha-
ben. Wir fanden etliche Namen, die das Feld geräumt
haben. Leute, die engagiert segelten. Leute, die große
Crews hinter sich vereinigten. Sie vermissen wir heu-
te. Z.B. Moulin Ring, Siegfried Leithäuser-Rieck. Man-
che sind einfach verschwunden. Eine ganze Menge
DIE LEUTE WENDEN SICH AB VOM LEISTUNGSDRUCK, DER IN DEN EINHEITSKLASSEN NATÜRLICH NOCH VIEL STÄRKER IST.
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nicht mit einer Formel. Ich selbst bin sehr gern Formel
gesegelt und war im IMS sehr aktiv. Aber mittlerweile
ist eine neue Zeit angebrochen. Kurioserweise gibt es
noch eine weitere Tendenz. Die Leute wenden sich ab
vom Leistungsdruck, der in den Einheitsklassen natürlich
noch viel stärker ist. Viele segeln deshalb im Cruiser/Ra-
cer-Bereich. Dort wird das Regattasegeln nicht professi-
onell betrieben, sondern unter Freunden. Bestes Beispiel
ist der Blue Ribbon Cup von Kiel nach Kopenhagen. Da
nimmt man halt nicht die durchtrainierte Studentencrew,
sondern seinen Steuerberater und seinen Rechtsanwalt.
IN ZUKUNFT SEHE ICH DIE KIELER WOCHE SO, DASS SICH DIE BEREICHE
CRUISER/RACER UND ONE DESIGN NOCH STÄRKER AUSPRÄGEN WERDEN.
76 | 77 s z e n e k i e l e r w o c h e
benennen kann. So wird die J 80 ihre Deutsche Mei-
sterschaft auf der Kieler Woche als Seebahnklasse
ausrichten. Der Ausschuss kann bis zu fünf Deutsche
Meisterschaften festlegen, so wie sie es früher mit fünf
IMS-Klassen taten. Das hätten wir gern auch mit den
Platu 25 gemacht, aber leider segeln die im internati-
onalen Part und das geht dann aus organisatorischen
Gründen nicht. Diese Politik des DSV ist durch unser
Handeln in Gang gekommen. In Zukunft sehe ich die
Kieler Woche so, dass sich die Bereiche Cruiser/Racer
und One Design noch stärker ausprägen werden. Ich
glaube, dass die eigentliche Kieler Woche in einigen
Jahren nur noch mit „One Design“-Klassen besetzt sein
wird. Handicapsegeln wird dann eher an den Wochen-
enden stattfi nden und Volkscharakter haben.
Ich kann heute keinem mehr empfehlen, sich ein
ORC International zu kaufen. Das könnte sich schnell
zu einer Fehlinvestition entwickeln. Das sage ich, ob-
wohl ich im ORC das Race Management Committee leite, das sich mit genau solchen
Fragen beschäftigt. Ich kann und darf aber nicht die Augen vor neuen Entwicklungen
verschließen. Das ist schade, denn es ist viel Kraft in IRC gefl ossen. Das war zwar
nicht vergebens, aber es geht jetzt in Richtung Box Rule, in TP 52 oder in die TP42.
Für mich sind das fast schon wieder Einheitsklassen. Ich glaube, dass das, was uns
von anderen Veranstaltungen unterscheidet, ist, dass wir uns ständig überprüfen und
hinterfragen. Wir glauben nicht, weil die Häfen irgendwann mal voll waren, sei es
immer noch das Profi l, das heute noch gefordert ist. So defi nieren wir unsere stra-
tegische Zielsetzung immer wieder neu. Ich habe das Gefühl, dass wir hier eine ge-
wisse Vorreiterrolle einnehmen und die auch gern spielen. Es ist eben kein Zufall,
wenn wir einen Schabernack Cup einrichten. Es ist ebenso kein Zufall, wenn wir den
Farr 40 einen Slot für drei Jahre anbieten. Oder uns um eine X-35-Euro kümmern.
Da hilft mir Eckhart Reinke sehr viel. Als ausgebildeter Volkswirt, als guter Stratege
und guter Personalführer ist er optimal.
Da die Gruppe der ORC und IMS Segler recht klein geworden ist, kommt von
deren Seite kaum Kritik. Vor allem die ehemaligen Wortführer wie EXTASY (Thomas
Brügge) und NO LIMITS (Sven Christensen) segeln mittlerweile X-41 bzw. X-35 One
Design. Wer weiß, wo Christian Plump im nächsten Jahr segelt.
Dagegen sind auf der Farr 40 oder der X-35 fast nur noch Profi s an Bord. Viele kommen
aus dem olympischen Bereich oder aus dem AC. Denen kann man das Handicapsegeln
nicht mehr verkaufen. Für die ist absurd, nicht Schiff gegen Schiff zu segeln. Das heißt
auch: die werden den Skipper immer Richtung Einheitsklasse bewegen. Insofern mussten
wir uns diesen Klassen öffnen und das taten wir gern. Wir schlugen den Farr 40 vor,
eine Bahn für drei Jahre für sie freizuhalten. Sie haben reagiert und den Ball sofort zu-
rückgespielt. Mit den X-35 sind wir eh gut dabei, sodass sie unseren Vorschlag für die
EM sofort angenommen haben. So haben wir die Bahn Alpha mit diesen beiden Klassen
gefüllt. Dort wird dann auch die Deutsche Meisterschaft im ORC International, vormals
IMS, ausgetragen. Wohl aber nur noch in zwei oder drei Klassen. Ich sehe das als an-
genehme Herausforderung, denn wir ziehen die Seebahnen damit auf ein olympisches
Niveau. Auf der anderen Seite stehen die Amateure und/oder Cruiser/Racer, die andere
Ziele haben als unbedingt nur Leistungssegeln. Damit ist im Grunde genau das gesagt,
was die Kieler Woche erfüllen muss: genau dieses Kundenprofi l.
Dem Ruf nach der Aalregatta setzen wir den Senatspreis mit Start in der Innenförde
entgegen, der ist offen für „ORC Club“-Yachten, Einheitsklassen und ORC International
(Teil der Deutschen Meisterschaft). Am zweiten Wochenende starten wir eine reine Ama-
teurregatta mit Yardstick vom Kieler Yacht Club nach Schilksee. Gleichzeitig ist sie die Auf-
taktveranstaltung für eine neue Regatta, den Schaber-
nack Cup. Der geht von Kiel nach Heiligenhafen. An
einem Tag hin und am nächsten Tag zurück. Nach wie
vor besteht die Kieler Woche aus einem Dreierteam:
aus Jobst Richter, der die Gesamtleitung innehat, Sven
Christensen, der den kommerziellen Part betreut, und
mir, der für die Seebahnen zuständig ist. Darunter gibt
es einen Regattaausschuss, der quasi eine Sammlung
aus vielen Abteilungsdirektoren für verschiedene Sach-
gebiete darstellt. Unsere Änderungen mussten natür-
lich mit Jobst und Sven besprochen werden, streng
genommen auch mit den vier ausrichtenden Clubs
(NRV, KYC, WSAW, HSC). Das alles fand schon im
Oktober/November vergangenen Jahres statt. Grund-
sätzlich begannen wir gleich nach der letztjährigen
Kieler Woche, uns darum zu kümmern.
Ganz neu ist auch, dass der Ausschuss Seeregatten
des DSV erstmalig Einheitsklassen zu Seeregattaklassen
S izilien – wenn der Namen dieser Insel fällt, denkt man vor allem an
eines, die Cosa Nostra. Der Geheimbund, der seine Macht durch Erpres-
sung, Schrecken und Gewalt begründet, hat seine Wurzeln im Sizilien des
19. Jahrhunderts. Aber Sizilien hat noch viel mehr zu bieten, denn eines der
schönsten Segelreviere liegt direkt vor der Tür – die Äolischen bzw. Liparischen
Inseln. Diese Inseln, die unaufhörlich von den vier Naturelementen Luft, Wasser,
Erde und Feuer geformt wurden, sind vulkanischer Herkunft. Ihre natürliche Schön-
heit ist überwältigend – schwefelbedeckte, rauchende Felsen, Strände mit feinstem
schwarzen Strand, Berge aus schneeweißem Bimsstein und ein fischreiches und
sauberes Meer locken jedes Jahr viele Segelbegeisterte in dieses Gebiet.
Die Liparischen Inseln liegen zehn Seemeilen von der nördlich Küste Siziliens
entfernt. Sizilien ist sehr gut mit dem Flugzeug zu erreichen. Nur einige Stunden
trennen den kalten und tristen deutschen Winter von den einsamen Stränden und
dem tiefblauen Wasser des Mittelmeers. Für einen einwöchigen Törn ist das Lipa-
rische Archipel ideal. „Die sieben Schwestern“, wie die Äolischen Inseln auch ge-
nannt werden, Alicudi, Filicudi, Panarea, Salina, Lipari, Vulcano und Stromboli lie-
gen von Insel zu Insel zirka zehn Seemeilen entfernt, sodass kurze, interessante
Törns den Hauptteil der Reise ausmachen.
Wir haben als Ausgangspunkt der Reise Portorosa ausgesucht. Ein schöner Ha-
fen mit einem sehr netten und familiären Charterbetrieb (Il Gabbiano turistica – Yacht-
charter www.turistcailgabbiano.com), der in Deutschland durch die Firma Scansail
Yachts (www.scanssails.de) vertreten wird. Wir haben
uns für eine Gib Sea 41 entschieden. Sie bietet einen
tollen Komfort und dazu noch sportliches Segeln.
1.Tag - Von Portorosa auf die Insel Lipari, ca. 20 sm
Unser erster Törn führt uns zur größten Insel des Li-
parischen Archipels. Mit einer Fläche von etwa 37,6
Quadratkilometer ist Lipari nicht nur die größte Insel,
sondern mit 9.500 Einwohnern auch die bevölkerungs-
reichste. Zum Vergleich: Salina zählt gerade mal knapp
2400, Stromboli nur 600 Einwohner. Vor allem kann
aber Lipari mit einer gleichnamigen Ansiedlung auf-
warten, die zu Recht die Bezeichnung Stadt verdient.
Auf Lipari befi ndet sich einer der zwei Schutzhäfen
der Inselgruppe, der Hafen Pignatora.
Trotz der Größe Liparis und der reichlich vorhan-
denen Cafés und Souvenirläden hat sich der Haup-
tort seine eigene Identität bewahrt. Kleine, gemütliche
Häuser säumen die Straße zum Hafen und allabendlich
füllt sich die Hauptstraße des Ortes mit Spaziergän-
gern, die sich später am Hafen Martina Corta in ei-
ner der vielen Bars zum Bier oder Glas Wein treffen.
Die Altstadt bzw. der seit Jahrtausenden durchgehend
bewohnte Stadtberg wartet mit einer der größten Se-
henswürdigkeit dieser Insel auf: Das Archäologische
Museum Museo Eolio Archeologico. Eine Tour durch
diese Stadt ist unbedingt zu empfehlen, genauso wie
das wunderbare Fischrestaurant unterhalb der Burg
(Ristorante Filippino).
ACHTUNG: Nicht ankern, sondern die dafür vorge-
sehenen Moorings verwenden. Der Meeresboden ist
steinig und ein Anker kann sich sehr leicht verhaken.
Windvorhersagen werden immer aktuell vom Hafen-
meister ausgedruckt und an das Fenster des kleinen
Hafenmeisterhäuschens geklebt. Wasser und Stroman-
schluss ist vorhanden.
2.Tag - Hafentag auf Lipari
Die Insel hat uns in ihren Bann gezogen und wir
werden einen weiteren Tag hier verweilen, um mit
dem Scooter, dem typischen italienischen Fortbe-
wegungsmittel, die Insel zu erkunden. Rund um die
Insel Lipari verläuft eine etwa 27 Kilometer lange,
komplett asphaltierte Ringstraße, die im Osten und
Norden küstennah, im Westen dagegen inseleinwärts und hoch über dem Meer
verläuft. Eine Tour entlang dieser Inselhauptstraße ist unbedingt zu empfehlen.
Diese Beschreibung folgt ihr gegen den Uhrzeigersinn, angefangenen mit Liparis
Nachbardorf Canneto.
Das Fischerdorf Canneto liegt drei Kilometer nördlich von Lipari Stadt entfernt.
Die Hafenstraße bietet einen schönen Blick auf die hölzernen Fischerboote. Der
Strand ist für eine kurze Abkühlung wie geschaffen. Etwa einen Kilometer nördlich
der Spiaggia Bianca ändert sich das Landschaftsbild gewaltig. Dort durchquert die
Straße das Gebiet der Bimssteinwerke Cave di Pomice. Fast ein Viertel (22,4 Prozent,
das entspricht 8,4 Quadratkilometer) der Inseloberfl äche Liparis besteht aus dem wei-
ßen, porösen Material, das so leicht ist, dass es im Wasser schwimmt. Ein Stück wei-
ter im Nordosten strahlt der schneeweiße Bimssteinhang des Monte Pilato. Genannt
wird diese Zone treffend Campo Bianco, das weiße Feld.
Hinter dem Dorf Acquacalda, an der Nordküste Liparis, steigt die Ringstraße wie-
der an und entfernt sich von der Küste. In einer Kurve, in der sich auch ein klei-
ner Parkplatz befi ndet, bietet sich ein wunderschönes Panorama. Bei klarem Wetter
sieht man alle anderen Inseln außer Vulcano. Ein kleiner Krämer bietet italienische
Köstlichkeiten zum Verkauf an. Sehr reizvoll ist ebenso der Ausblick von der Kirche
Santuario Chiesa Vecchia. Diese Kirche aus dem Jahr 1646 wirkt in ihrer strahlend-
weißen Schlichtheit fast kykladisch. Man erreicht sie vom nördlichen Ortsbereich von
Quattropani über eine immer schmaler werdende beschilderte Straße.
sieben perlenText Eliane Lehmann © Fotos Marc Schäfer
Portorosa
Lipari
Panarea
Santuario Chiesa Vecchia
Törnbesprechung
Museo Eolio Archeologico Lipari Altstadt
Die berühmten Thermen von San Calogero wurden jahrtausendelang genutzt und
liegen in einer sehr schönen Landschaft. Zu erreichen sind sie über eine etwa zwei
Kilometer lange Nebenstraße, die in Pinoconte von der Inselrundstraße abzweigt. Die
Therme gehört zu den ältesten bekannten Kuranlagen überhaupt. Neben dem histo-
rischen Thermalbad wurde 1867 ein neues Kurhaus errichtet, das jedoch fast seit drei
Jahrzehnten außer Betrieb ist. Die Restaurierung der gesamten Thermenanlage ist lei-
der längst überfällig, weshalb das Gelände eingezäunt und der Zugang verboten ist.
Ein kurzer Fußmarsch führt von der Ringstraße hinab zu einer ausgedehnten
Bucht, der Spiaggia Valle Muria, die teilweise mit Steinen, teilweise mit Lavasand be-
stückt ist. Im zentralen Bereich des Strandes hat der Liparote Giuseppe Manfré, ge-
nannt „Barnj“, in einer aus dem Fels geschlagenen Höhle eine kleine Bar eröffnet. Von
dort aus kann man einen wundervollen Blick auf das tiefblaue Wasser und die Insel
Vulcano genießen. Einen sensationellen Blick auf die Nachbarinsel Vulcano kann man
gerade im Abendlicht an der Südspitze von Liparis bei einem ehemaligen Geophysi-
kalischen Observatorium genießen!
3.Tag - Lipari Richtung Stromboli, ca. 25 sm
Unser nächstes Etappenziel stellt der einzig ständig tätige Vulkan Europas dar, der
Stromboli. Wir legen an einer der vielen Ankerbojen an, direkt am Punta dell’Omo.
Möchte man die Nacht lieber nicht ankernd verbringen, hat man auch die Möglich-
keit, die Insel zu umfahren, um das Schauspiel vor dem Hintergrund des dunklen
Meeres zu erleben. Vom Stromboli sichtbar ist nur die Spitze des Vulkans, der sich
aus einer Tiefe von über 2000 Meter unter dem Meeresspiegel bis auf 924 Meter
erhebt und somit eine Gesamthöhe von mehr als 3000 Meter erreicht. Unbedingt zu
empfehlen ist eine nächtliche Vulkanbesteigung. Die Lavafontäne bei Nacht zu er-
leben, ist sicherlich eines der faszinierendsten Natur-
erlebnisse, die auf Reisen innerhalb Europas möglich
sind. Seit den schweren Ausbrüchen von 2002 und
2003 darf der Stromboli nur noch mit autorisierten
Vulkanführern bestiegen werden (www.magmatrek.
it). Da diese Touren meist schon weit im Voraus aus-
gebucht sind, muss unbedingt vorher reserviert wer-
den. Der Aufstieg dauert circa drei Stunden und ist
verhältnismäßig anstrengend.
4.Tag - Stromboli Richtung Salina, ca. 20 sm
Früh werden wir von dem stetigen Fährverkehr ge-
weckt. Der strahlend blaue Himmel lädt zum Schwim-
men und zu einem ausgiebigen Frühstück ein. Wir
entscheiden uns, weiter zur Insel Salina zu segeln.
Das Wetter soll etwas unbeständiger werden und
auf Salina gibt es den zweiten Schutzhafen des Lipa-
rischen Archipels, den etwas moderneren Yachthafen
Santa Maria, von dessen 300 vorgesehenen Liegeplät-
ze bereits 150 nutzbar sind*. Auf unserer Route legen
wir einen Kaffeestopp in der Bucht Baia Milazzesse
vor Panarea ein. Panarea ist der Millionärstreff der Li-
paren. Mit nur 3,4 Quadratkilometer stellt diese Insel
zwar die kleinste, aber dafür zugleich auch die exklu-
sivste Insel des Liparischen Archipels dar. Sie ist ein
Traum aus schneeweißen Würfelhäusern, schmalen
Gässchen und atemberaubendem Blumenschmuck.
In der Bucht von Baia Milazzesse kann geankert wer-
den, es stehen aber auch hier Ankerbojen zur Verfü-
gung. (Es ist Vorsicht geboten, wenn die Insel von
der Südseite angesegelt wird. Dort muss unbedingt
auf die Untiefe „Formiche“, ein gefährlich vom Was-
ser überfl utetes Felsenriff, geachtet werden).
Von Weitem sieht man bereits die beiden impo-
santen Zwillingskegel des 962 Meter hohen Monte
Fossa delle Felci und des 860 Meter hohen Monte
die Porri im Westen der Insel Salina. Die Besonderheit
dieser Insel stellen die vielen unterirdischen Wasser-
adern dar, die der Insel auch zu dem Namen „Garten
der Liparischen Inseln“ verhalfen. Überall sprießt und
grünt es, ein Paradies für Naturfreunde. Besonders zu
empfehlen ist der eigens auf der Insel angebaute Wein
Malvasia. Der süße, starke, honiggelbe Wein wird ei-
nen sehr lange an diese einzigartige Insel erinnern.
* Wasser und Stromanschluss sind vorhanden.
5. Tag Salina – Vulcano, ca. 13 sm
Schon am allerersten Tag ist uns der Schwefelgeruch
Vulcanos beim Vorbeisegeln in die Nase geweht. Und
auch bei unserer zweiten Näherung brodelt das Meer
gefährlich, Gase und Dämpfe strömen aus den Erdspalten, der Boden schwitzt Schwe-
fel aus. Der Vulkan, der all diese Phänomene verursacht, gilt als der gefährlichste der
Inselgruppe und kann jederzeit wieder ausbrechen. Trotzdem geht eine eigentümliche
Faszination von ihm aus. Wir legen in der Bucht Porto di Levante an. Es gibt hier ei-
nen breiten Steg, der allerdings bei starkem Mistralwind wenig Schutz bietet.
Dann ist es besser, den Hafen auf der Südseite der Insel anzulaufen. Der Ort ist relativ
belanglos und sehr vom Tourismus erschlossen. Umso interessanter sind die vulkanischen
Phänomene, die sich im Umfeld von Porto di Levante geradezu gebündelt fi nden. Man
sollte auf jeden Fall dem Vasca di Fanghi einen Besuch abstatten. Dem seichten, nicht
gerade anziehend riechenden Schlammtümpel an der Westseite des Fraglione wird eine
heilende Wirkung nachgesagt, vor allem bei Hautkrankheiten, Rheuma, Arthritis und an-
deren derartigen Leiden. Nach dem schlammigen Vergnügen gönnt man sich am besten
ein Bad am nahen, leider steinigen Strand. Auch hier wartet das Meer mit einigen Tü-
cken auf. Die Zona delle Acque Calde hat viele unterseeische Fumarolen, die Gase und
Dampf ausstoßen und dadurch dem umgebenden Meerwasser nicht nur eine weißliche
Tönung verpassen, sondern es auch fast bis an den Siedepunkt erhitzen.
Nach so viel Wellness sind die Strapazen der vielen Spaziergänge vergessen. Die
SETTE PERLE, die sieben Perlen, wie die Liparischen Inseln auch poetisch genannt
werden, lassen also kaum einen Ferienwunsch offen. Reich an neuen Erfahrungen
werden wir morgen unsere 16 Seemeilen lange Heimreise antreten – mit der Gewiss-
heit, bald wiederzukommen, um auch die restlichen Inseln zu entdecken, und wieder
einzutauchen in die bezaubernde Welt des Liparischen Archipels.
INFO WWW.SCANSAILS.DE
Stromboli Salina Vasca di Funghi
Porto di Levante
Vasca di Funghi
Gasse auf Salina
s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
BIS INS JAHR 1994 GING DIE ARTEMIS DEN WEG VIE-
LER KLASSISCHER, ALTER YACHTEN; SIE VERSCHLICKTE
– IN DIESEM FALL ALS HAUSBOOT IN WEST MERSEA
AM BLACKWATER RIVER (THEMSEMÜNDUNG). MRS.
BENTLEY, DIE DAMALIGE EIGNERIN KONNTE AUS GE-
SUNDHEITLICHEN GRÜNDEN DIE YACHT NICHT MEHR
HALTEN, VON DEM EINSTIGEN STOLZEN SCHIFF WAR
ZU DIESEM ZEITPUNKT KAUM NOCH ETWAS ÜBRIG.
IN ANDEREN WORTEN: ES WAR TOTAL VERROTTET –
KEIN WUNDER NACH FAST 50 JAHREN DES VOR-SICH-
HIN-VEGETIERENS. WIE VIELE ANDERE SCHIFFE WUR-
DE DIE ARTEMIS MIT DEM AUSBRUCH DES ZWEITEN
WELTKRIEGS IHRER TAKELAGE UND IHRES BLEIKIELS
BERAUBT, DER IN DER RÜSTUNGSINDUSTRIE BENÖ-
TIGT WURDE. VORHER WURDE SIE ABER NOCH ALS
BALLONSCHIFF IN DER THEMSE ZUR ABSCHRECKUNG
FEINDLICHER FLUGZEUGE EINGESETZT. artemis - a horizon job
Text Tom Koerber © Fotos Stiftung Maritim
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B eginn. Die ARTEMIS war eine der letzten Yachten aus der Blütezeit des
klassischen Yachtbaus, gebaut bei Summer’s & Payne in Southhampton, ihr
Revier die Gewässer um die Isle of Wight. Ihr Eigner Frank Loughborough
Pearson schickte sie 1900 auf ihre erste Regatta, die sie wenig erfolgreich abschloss.
Trotz des Misserfolges nahm sie an der Zubringerregatta für de Kieler Woche teil,
wo sie im selben Jahr gegen die METEOR (ebenfalls eine in England gebaute Yawl)
des Deutschen Kaisers segelte. 1904 erwarb Colonel W. G. Nicholsen die Yacht,
über den kaum etwas bekannt ist, außer dass er Mitglied in der Royal Yacht Squa-
dron war. Er besaß die ARTEMIS bis 1938. Dann kaufte Willian Bentley, der Besitzer
eines Londoner Austernkellers, die Yacht. Danach endete sie im englischen Schlick.
Zum Glück wurde sie aus Teak mit Eichenspanten, durch Bronzebolzen gehalten, ge-
baut. Technische Hilfsmittel gab es keine an Bord, alle Segel (Groß: 207qm, Besan:
34 qm) mussten (und müssen) per Hand gehisst werden, ebenso der Ankespill. Zum
Freischleppen z.B. bei Flaute gab es ein „Steam Launch“, ein Dampfschiff, das bei
längeren Reisen an Deck gehievt wurde.
Enthusiasten. Eine Gruppe Hamburger Segelverrückter suchte, irgendwo auf der
Welt, eine geeignete Yacht, die restauriert werden könnte. Ziel der Suche: eine Schön-
heit aus der Blütezeit des Yachtbaus, Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Suche entpupp-
te sich als schwieriger als erwartet. Deutsche Yachten aus dieser Zeit gab es keine mehr
– zu gerne hätten sie eine der fünf METEOREN des Deutschen Kaisers gekauft. Nach
dem Zweiten Weltkrieg wurden alle alten Schiffe von den Alliierten beschlagnahmt.
LEANDER, Schwesterschiff der ARTEMIS. Es ist eines der wenigen Fotos, an denen sich die Restauratoren orientieren mussten.
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Nun tat sich die Kunde um, dass die ARTEMIS zu verkaufen sei, aber nicht an einen
Deutschen. So wurde ein englischer Mittelsmann mit den Verhandlungen beauftragt,
der letztlich auch den Kauf abwickelte. Ein Filmregisseur, der vorgab, die Yacht für
einen Film zu verwenden. Es war zwar keine deutsche Yacht, aber zumindest segelte
sie in Hamburg bei einer Regatta des NRV (Norddeutschen Regattavereins). Joachim
Kaiser wurde als Sachverständiger und Kapitän eingesetzt, der nun die delikate Auf-
gabe der Überführung übernahm.
Überführung. Nach Jahrzehnten im Schlick kann sich jeder ausmalen, wie lange es
dauert, bis man mehr als 50 Meter zurückgelegt hat bzw. bis das Schiff überhaupt
„ausgegraben“ ist. Was sollte mit dem „wertvollen Interieur“ werden? Man befürch-
tete Diebstähle während des Transportes und so wurde alles abgebaut, in Container
verstaut und nach Hamburg transportiert. Das nächste Problem: Wie das Schiff über
die Nordsee bekommen? Ohne Rigg, ohne Motor und nur mit einem halben Kiel
war das unmöglich – keine Chance. Beim Schleppen hätten zu viele Schäden ent-
stehen können, also blieb nur ein Dockschiff übrig. Aber die Dinger sind rar und die
wenigen sauteuer. Reinhard Wolf, im Vorstand der „Stiftung Maritim“ charterte ein
Dockschiff einer Ölbohrinsel in der Nordsee. Nun stellte sich heraus, dass der Black
Water River viel zu fl ach für solch ein Dockschiff war – es muss die kommende
Springfl ut abgewartet werden. Gesagt – getan. Als das Schiff endlich vor der ARTE-
MIS lag, brauchte es aufgrund der Flutung zusätzlichen Tiefgang. Woher das Wasser
dazu nehmen? Es wurde eine Stelle gefunden, die tief genug für die Anbordnahme
war. Für die eigentliche Überführung war so schlechtes Wetter angesagt, dass man
das Dockschiff mit Schiefl age lenzte, damit sich die ARTEMIS durch ihr Eigengewicht
selbst stabilisiert. Ziel: die Werft in Tollerort. Nun begann das Begutachten.
Restauration. 1996 – endlich – ging es los. Der Rumpf musste komplett neu auf-
geplankt und anschließend mit einer Bekupferung versehen werden. Bis auf wenige
Teile musste alles ausgetauscht und neu hergestellt werden. Allein diese Arbeiten
am Rumpf dauerten bis ins Jahr 2000. Dann der Schock: Die öffentliche Förderung
brach zusammen. Als Resümee wurde – durch die HSH Nordbank und der Hambur-
ger Handelskammer – die Stiftung Maritim gegründet. Inzwischen musste das Schiff
von Tollerort in den Harburger Hafen verholt werden. Hier, bei der Werft „Jugend in
Arbeit“ wurden nun der gesamte Innenausbau und mittlerweile auch das Rigg her-
gestellt. Nach und nach nahm das Schmuckstück ihre alte „Größe“ wieder an. Ein
zusätzlicher Motor wurde eingebaut, unzählige Beschläge rekonstruiert und Spieren
gefertigt, Technik und Elektronik mussten konzipiert und installiert werden – sollte
doch alles praktisch unsichtbar bleiben, um eine Originaltreue zu gewähren.
Fertigstellung. Seit Anfang 2005 ist Bernhard Hauer dabei, der mit der Fertigstel-
lung der Restauration betraut wurde. Fertigstellung heißt: nur noch das Rigg. Nur.
Es gab weder Konstruktionspläne noch Risse. Im Grunde gab es nur ein Foto der
LEANDER, des Schwesterschiffes der ARTEMIS. Das war’s. In monatelangen Studi-
en trugen Joachim Kaiser und Jochen Gnass wertvolle Details des Riggs zusammen.
Allein die lange Restaurationszeit von 12 Jahren zeigt auf, wie viele Probleme gelöst
werden mussten. Im Laufe dieser Zeit wurden 15 Bootsbaulehrlinge ausgebildet, ar-
beiteten ständig um die 20 Leute (von Lehrlingen bis Ein-Euro-Jobber) an der ARTE-
MIS, mittlerweile auch drei bis vier Festangestellte. Schließlich kann man ab einem
bestimmten Punkt nur noch hoch qualifi zierte Fachleute Hand anlegen lassen.
Das Rigg entpuppte sich als eine der teuersten und aufwendigsten Aufgaben. Es exis tierte
nichts als alte Fotos. Mit ihrer Hilfe suchten sie Beschläge heraus, die dann gezeichnet und
vor allem gerechnet werden mussten. Peu à peu wurden dann die Beschläge gefertigt.
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solcher Beschläge fremd zu vergeben, aber das ist fast unmöglich. Das muss in der
Werft gemacht werden, weil es individuell angepasst werden muss. So etwas kann
man nicht nach einer Zeichnung machen.
Zurzeit schauen wir uns die Leute noch genau an, die wir als Crew an Bord
nehmen. Es ist ein verhältnismäßig enges Schiff, es ist ein hochverantwortliches Segeln,
sodass wir Leute brauchen, die segeln können, bei denen wir nicht von Null anfangen
können. Wir brauchen gute Decksleute, wir brauchen Steuerleute, wir brauchen Tech-
niker, wir brauchen Skipper. Wir suchen junge, begeisterungsfähige Leute, die Kraft
haben. Denn dieses Schiff verlangt nach Kraft. Ältere Segler haben einfach keine Kraft
mehr, dieses Gaffelrigg zu beherrschen. Das Groß braucht zum Setzen einfach zehn
Mann. Wir sind mit allen großen Hamburger Segelvereinen in Kontakt, um aus deren
Jugendgruppen Segler zu rekrutieren. Wir möchten es als Belohnung für gute Erfolge
ausschreiben. So bekommen sie einen Vergleich, wie es ist, auf einem alten und auf
einem neuen Schiff zu segeln. Das rundet ihr Spektrum an Erfahrungen immens ab.
Für mich ist es so etwas wie die Krönung meiner Segelkarriere. Ich gehöre zu
der Generation (Hamburger Jungs), die in den 1950er Jahren mit Papa auf’s Wasser
ging und Opti segelte. Mittlerweile habe ich mich auf allen Weltmeeren herumgetrie-
ben und habe auch jetzt noch mit einem Freund ein Schiff. So etwas ist genau das
Richtige „zum Schluss“, eine Steigerung gibt es nicht. Für mich ist es die Erfüllung.
Vor allem, weil ich an dem Schiff noch mitgebaut habe - da hängt man noch viel
mehr daran als ohnehin schon. Zurzeit ist es als Yacht bis 25 Meter klassifi ziert und
kann mit dem Sporthochseeschein gefahren werden. Wobei es wichtiger ist, so ein
Schiff zu beherrschen. Ich schätze, dass wir ein halbes bis dreiviertel Jahr an Test-
fahrten brauchen werden, um es in nahezu allen Bedingungen zu kontrollieren. Man
muss sich einmal vorstellen: Man halst mit dem Schiff mal durch, da kommt von da
oben das ganze Gerödel runter. Nein, das will ich mir lieber nicht vorstellen.
Bernhard Hauer: Ich bekam Kontakt über Stiftung Ma-
ritim zu Reinhard Wolf. Er suchte jemanden, der sich
um die Fertigstellung der Restauration der ARTEMIS
kümmern sollte. Da ich damals sowieso in den Vor-
ruhestand geschickt wurde, passte das ganz gut. Ich
musste dann aber feststellen, dass das Schiff bei Wei-
tem noch nicht fertig war. Nur der Rumpf, ohne Rigg,
ohne alles. So mussten wir erst mal Geld auftreiben
– richtig viel Geld. Durch Bekannte und Freunde in
der Schifffahrtsszene fanden wir recht schnell vier, fünf
Hamburger Reeder, die sich fi nanziell engagierten. So
hatten wir die ersten 350.000 Euro, die uns den An-
schub gaben, damit es überhaupt weitergehen konnte.
Als wir die Beschläge so weit fertig hatten,
stellten wir fest: die ersten 350.000 Euro sind weg.
Denn mittlerweile müssen wir auch Gehälter be-
zahlen, was so unbedingt nicht geplant war. Früher
haben alle so gearbeitet, aber nun müssen wir die
Schiffbauer, Holzbauer und Maschinenbauer bezah-
len. Momentan arbeiten bei uns fünf bis sechs be-
zahlte Kräfte. Insgesamt sind wir um die 20, dazu
gehören dann auch Lehrlinge und Ein-Euro-Jobber.
Wir kamen letztlich in die Phase, in der wir keine
Ein-Euro-Jobber oder andere ungelernte Kräfte mehr
auf das Schiff lassen konnten. Letztlich ging es um
hoch qualifizierten Schiffbau. Das ist auch einer der
Gründe, warum es solange dauert. Wenn der Be-
schlagmacher im Urlaub ist, geht hier nichts weiter.
Denn wir haben nur einen und es ist der einzige,
der das kann. Wir haben versucht, die Fertigung
Verwarfen und testeten sie, bauten neue – das zog sich über anderthalb Jahre hin.
Im Grunde ist es bis heute immer noch nicht zu 100 Prozent fertig. Es gibt immer
noch ein oder zwei Beschläge, bei denen Details geändert werden könnten. Der kri-
tische Punkt eines Gaffelriggs ist der Klaufall-Galgen (Beschlag, der den Baum am
Mast aufnimmt). Er trägt ein ungeheures Gewicht, und wenn der Mechanismus nicht
stimmt, bekommt man den Mast nicht sauber hoch und runter. So wurde viel dis-
kutiert, viel verworfen und viel Material verbaut, bis die optimale Lösung gefunden
war. Es begann schon mit der Materialfrage. Verzinktes Eisen oder V2A (rostfreier
Edelstahl)? Die Entscheidung viel auf V2A und ließen das Rigg strahlen. Nun hat den
Anschein, als wäre es schwarz verzinkt – wie früher. Der einzige Nachteil: es ist ver-
hältnismäßig schwer zu bearbeiten.
Betreiberkonzept. Eigentümer der ARTEMIS ist die Stiftung Maritim, die es sich zur
Aufgabe gemacht hat, „schwimmendes Kulturgut“ zu bewahren. Mittlerweile sind der
Frachtewer JOHANNA von 1903, das Fischereischiff LANDTRATH KÜSTER von 1998,
der Lotsenschoner NO. 5 von 1884, der Dampfer SCHAARHÖRN von 1908, das Ha-
fenfahrzeug NIEDERELBE von 1937, das Fischereischiff CATARINA von 1890 und die
12mR-Yacht HETI von 1912 restauriert worden. Diese verschiedenen Projekte werden
dann ehrenamtlichen Helfern übergeben, die dafür sorgen, dass sich die einzelnen
Schiffe mithilfe eines Betreiberkonzepts tragen. Genau das wird eine der Hauptaufga-
ben Bernhard Hauers sein, neben der Fertigstellung der Restauration. Das Schiff soll
und muss sich mithilfe des Betreibervereins „Freundeskreis der Kreuzeryacht ARTE-
MIS“ (rund 60 Mitglieder) und durch die Unterstützung der Stiftung tragen. Das
kann durch Chartern oder auch durch Events geschehen. Im Yachtbereich wird das
nicht einfach, weil nicht so viele Menschen an Bord passen wie auf anderen Yachten.
Denn durch das Rigg ist die ARTEMIS nicht einfach zu segeln – eine echte Heraus-
forderung. Es wird eine Stammcrew geben, die aus ca. vier Leuten bestehen wird,
die durch Chartergäste aufgefüllt wird. Der Aufbau einer Stammcrew wird aufgrund
der Ehrenamtlichkeit nicht einfach. Und irgendwann werden sie auch einen Boots-
mann brauchen, der permanent an Bord ist. Heimathafen wird der neue Sandtorha-
fen sein, der am 20. Mai eingeweiht wurde.
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s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
Die offi ziellen Weltmeisterschaften der sportlichen und dynamischen J80-Einheits-
klasse fi nden in diesem Jahr erstmalig in deutschen Gewässern statt. Vom 7. bis 13.
Juli 2008 werden von den weltweit 1.000 Schiffen bis zu 70 Yachten im Olympiazentrum
Kiel Schilksee erwartet. Die J80 wird in der Regel von vier bis fünf Crewmitgliedern ge-
segelt, sodass ca. 300 Segler aus 15 Nationen in Kiel Schilksee um die Plätze segeln.
Die offi zielle Eröffnung wird am Dienstag, 8. Juli durch die Oberbürgermeiste-
rin der Landeshauptstadt Kiel und Schirmherrin der Weltmeisterschaften, Angelika
Volquartz, erfolgen. Bereits am Dienstagnachmittag wird es ein sogenanntes „Pre-
Race“ geben, bei dem die teilnehmenden Mannschaften den eigenen und den Boot-
speed der Konkurrenz ausloten können. Am Mittwoch wird dann um 11:00 Uhr das
Startsignal für die Regatten der Tutima J80 Worlds 2008 erfolgen. Bis zu zwölf Re-
gatten werden die Crews absolvieren, bis der neue Weltmeister feststeht. Auch an
den folgenden Tagen werden die Regatten um 11:00 Uhr gestartet. Gesegelt wird
auf einer der renommierten Kieler-Woche-Regattabahnen in der Strander Bucht. Die
NEEDLES AND PINS des Kieler Yacht-Clubs (Ulrich Müncker, Peter Hecht, Jan-Willem
Geertz, Erik Hecht, Philipp Schön/Ute Hecht) wollen in Kiel den Heimvorteil nutzen
und ganz nach oben auf das Siegertreppchen. Ein weiterer Favorit aus Kiel ist die
PIKE mit Steuermann Martin Menzner. Die Kieler-Woche-Sieger von 2007 gewannen
die MAIOR-Regatta 2008 klar vor der NEEDLES AND PINS und zeigten einmal mehr,
dass mit ihnen zu rechnen ist.
Die Tutima J80 Worlds werden von der Tutima-Uhrenfabrik als Titelsponsor,
den Supportern Liros, Stena Line, Faber+Münker und Henri Lloyd und den Medien-
partnern Segler-Zeitung, Sailing Journal und Tango unterstützt.
s h o r t t r a c k
Mit einem fünften Platz im Gesamtklassement
der zum Audi MedCup 2008 zählenden Regattawo-
che um die Trofeo Ciudad de Alicante feierte die
Crew von Eigner und Skipper Harm Müller-Spreer
und Teamchef Jochen Schümann einen hervorra-
genden Einstieg in die neue Saison und stellte ein-
drucksvoll unter Beweis, dass man in diesem Jahr mit
zur Leistungsspitze in dieser Serie gehören will.
Bei der abschließenden Wettfahrt am letzten Tag
der fünftägigen Regatta verbuchte PLATOON PO-
WERED BY TEAM GERMANY einen sehr guten dritten
Platz unter den 17 teilnehmenden Booten. Eine bes-
sere Position im Gesamtklassement wäre für das Team
ohne das Pech am zweiten Regattatag, wo man in der
dritten Wettfahrt nach technischen Problemen nur ei-
nen 14. Platz einfahren konnte, durchaus möglich ge-
wesen. Den Gesamtsieg sicherte sich MEAN MACHI-
NE vor dem unter spanischer Flagge segelnden TEAM
BRIBON und dem TEAM QUANTUM. „Das macht Lust
auf mehr“, so Teamchef Jochen Schümann. „Wir haben unser Boot vor einer Woche
zum ersten Mal überhaupt gesegelt und sind ohne Vorbereitung in diese Regatta ge-
gangen. Da kann sich unser fünfter Platz sehen lassen.“ Auch Harm Müller-Spreer war
beeindruckt: „Ich bin positiv überrascht, dass wir uns bereits bei unserer ersten Regat-
ta in der Spitzengruppe des Klassements postieren konnten. Sowohl sportlich als auch
menschlich klappt es mit unserer neuen Crew hervorragend. Ich bin mir sicher, dass
wir vor einer vielversprechenden Saison stehen.“
Bei wechselhaften Wind- und Wetterverhältnissen und spannenden Rennen vor
Alicante konnte sich die deutsche Mannschaft, die sich in erster Linie aus ehemaligen
Seglern des America’s-Cup-Teams von UNITED INTERNET TEAM GERMANY zusam-
mensetzt, im Vorderfeld der „Champions League des Segelsports“ platzieren. Das
Team verwies im Gesamtklassement namhafte Crews wie die von DESAFIO ESPA-
NOL (Spanien), MUTUA MADRILENA (Spanien) oder den Vorjahressieger ARTEMIS
(Schweden) auf die Plätze. In der aktuellen „Ruhephase“ des America’s Cup gingen
mit Dean Barker (Neuseeland), Paul Cayard (USA), John Kostecki (USA), Terry Hut-
chinson (USA) oder John Cutler (Neuseeland) die namhaftesten Segler der Welt an
den Start des Audi MedCup.
INFO WWW.PLATOON-RACING.DE
audi medcupText Denis Grau © Foto Jacaranda
tutima j80 worldsText Marco Knopp
92 | 93
s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
Mitte August findet in Laboe die traditionsreiche Klassiker-Regatta statt.
Zahlreiche neue Highlights erwarten die rund 150 klassischen Yachten, die sich von
Donnerstag, 21. August, bis Sonntag, 24. August, im alten Hafen von Laboe zu den
German Classics einfi nden werden.
Zum 20. Geburtstag der ältesten Klassiker-Regatta im Ostseeraum werden zahlreiche
12mR-Yachten erwartet, stolze über 20 Meter lange Rennyachten, die nach ihrer WM
in Flensburg auf Baltic Tour sind. Die imposanten Vertreter der schnittigen Meter-
bootklassen segeln im norwegischen Risör, im schwedischen Marstrand und in La-
boe um wichtige Regattapunkte. Ein absolutes Highlight auch für alle Seh-Leute im
alten Hafenbecken ist garantiert. Spektakulärer Gast der German Classics wird auch
die ARTEMIS sein. Die 36 Meter lange Yawl, Baujahr 1900, kommt nach 13-jähriger
Restaurierung erstmals zur Laboe-Regatta. Sie segelte übrigens schon zu Anfang des
Jahrhunderts auf der Kieler Förde gegen die kaiserliche METEOR.
Die Wettfahrten am Freitag und Samstag bringen die sportlichen Höhepunkte, an
Land locken mannigfaltige Genüsse wie besondere Essensangebote des Restaurants
Baltic Bay und ein umgestalteter kulinarischer Markt mit kleinen Köstlichkeiten. Der
maritime Markt wird ganz im Zeichen maritimer Kunst aus der Sicht moderner bil-
dender Künstler sowie einer Ausstellung zur Geschichte des Segelsports stehen. Die
Seglerohren sollen verwöhnt werden mit musikalischen Überraschungen – nachmit-
tags auf dem Festplatz, abends im Festzelt und beim mitternächtlichen Special mit
Jazz und Balladen. Wie gewohnt ist auch das Thema Restaurierung Veranstaltungs-
schwerpunkt. Der Restaurierungspreis wird am Freitagabend vergeben, der Preisträ-
ger wird Boot und Arbeitsschritte allen Interessierten in Wort und Bild präsentieren.
INFO WW.FKY.ORG
s h o r t t r a c k
Das erste von fünf Top-Segelevents der diesjährigen
Tour konnte mit gleich mehreren Highlights auf dem
Wasser und an Land überzeugen. Viele Zehntausen-
de Besucher am langen Pfi ngstwochenende in Grömitz
lagen nicht nur am Strand und in der Sonne, sondern
verfolgten die spannenden Wettfahrten der spektaku-
lären Katamarane direkt vor der Grömitzer Seebrücke.
Sieger in der Gruppe der 46 gestarteten Hobie-
16-Katamarane wurde der zehnfache Europa- und
sechsfache Deutsche Meister und Vorjahressieger
Detlef Mohr (Hamburg) mit seiner Vorschoterin Ker-
stin Wichard vor Ulf Hahn (Lübeck) und Maxi Jarling
(Kiel). Gleich drei Tagessiege konnte Mohr bei den
insgesamt fünf Wettfahrten auf seinem Konto verbu-
chen. In der Klasse der Hobie 14 siegte ebenso sou-
verän mit drei Tagessiegen Tanja Rindt aus Bosau vor
Jörg Stoltenberg. Erstmalig am Start waren sechs Tri-
marane der Klasse Corsair, die zu zwei Mittelstrecken
am Samstag und Sonntag gestartet wurden.
Die Windvorhersage für das gesamte Wochenende war aufgrund des sommer-
lichen Wetters und des stabilen Hochdruckgebietes über Norddeutschland nicht
optimal. Der ausrichtende Grömitzer Segelclub und die Hamburger Wettfahrtlei-
tung um Lennart Klemp konnten wegen schwachen Windes erst mit einer kleinen
Startverschiebung loslegen. Nach dem anstrengenden Programm von drei Rennen
auf dem Wasser waren dann alle Segler und Helfer am Samstag zur großen Nudel-
party in die Strandhalle eingeladen. Der Grömitzer Tourismuschef Olaf Dose-Mie-
kley begrüßte die hungrigen Gäste der Flens Super Sail und freute sich über das
traumhafte Bild, das Grömitz an diesem Wochenende seinen Gästen präsentieren
konnte. Am Sonntag konnte wegen Windmangels nicht gesegelt werden, dennoch
tat es der hervorragenden Stimmung keinen Abbruch. Die Segler spielten Volley-
ball, genehmigten sich ein paar leckere Getränke und genossen das traumhafte
Sommerwetter. Der Pfingstmontag bot allen am Morgen das gleiche Bild auf dem
Wasser, aber der Wetterbericht stimmte, der Wind setzte ein und es konnten zwei
weitere Läufe gestartet werden, die für die Besucher vom Seebrückenkopf aus live
von zwei Moderatoren über Lautsprecher bis an den Strand kommentiert wurden.
INFO WWW.PROSAIL.DE
flens super sail tour Text Denis Grau
german classicsText Wilfried Horns © Foto Tom Körber© Foto Prosail/Tom Körber
94 | 95
mit der leichtigkeit eines sanguinikers
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ulf sommerwerck
© F
oto
To
m K
örb
er
M enschen sind anders. Vor allem wenn sie einen Fotoapparat in der Hand
halten. Ulf macht da keine Ausnahme. Dann kann aus einem gemütlichen,
verzückt dreinblickenden und charmanten Menschen ein muffl iger, lauter,
gestresster und fordernder Bilderjäger werden. Das kann gut oder auch schlecht sein.
Im Laufe der Jahre ist Ulf Sommerwerck ruhiger geworden. Ruhiger, nicht ruhig. Ob er
das jemals wird, steht in den Sternen. Es stellt sich die Frage, ob er das überhaupt wer-
den kann, werden sollte, werden will. Schließlich ist diese Unruhe sein steter Antrieb.
Lässt ihn nach exakt dem Bild suchen, das er sich vorstellt. Ob er es fi ndet, weiß nur er.
Auffallend häufi g fi nden sich innerhalb der Fotografenspezies ruhige, in sich
gekehrte Kollegen, die ihre Umwelt aufsaugen und perspektivisch in der Gegend
rumgucken. Laut Johanna Romberg, Autorin bei GEO, gibt es vier verschiedene Ty-
pen: den Traumwandler, den Strategen, den Sympathisanten und den Frontkämpfer.
Recherche oder Konzepte wird man beim Traumwandler wohl kaum fi nden, vielmehr
wandert er scheinbar ziellos durch die Zeit. Der zweite Typ ist genau das Gegenteil;
oft ohne Kamera unterwegs, konzeptioniert er tagelang, bevor den Fotoapparat in die
Hand nimmt. Sympathisanten wollen das, was sie fotografi eren, verstehen und sind
in der Lage, sich schwierige Themen regelrecht zu erarbeiten. Für die vierte Gruppe,
die des Frontkämpfers, ist jeder Auftrag eine Art Feldzug, der Welt ihre Bilder abzu-
trotzen, jeder ist prinzipiell verdächtig, ihnen diese Bilder vorzuenthalten. Da muss
man sich durchsetzen, schnell sein.
Ulf: „Wenn ich auf dem Wasser bin, höre ich nur schwer
auf – du kennst das. Ich muss nicht motiviert werden.“
Tom: „Wie veränderst du dich, wenn du eine Kame-
ra in der Hand hältst?“
Ulf: „Das weißt du doch.“
Tom: „Ich will es von dir hören.“
Ulf: „Ich nenne es mal Leidenschaft. Ich verändere
mich, setze viel Adrenalin frei, ich sehe nur das Bild.
Mir fehlen manchmal Ruhe und Geduld, die du zum
Beispiel hast. Wenn Wind ist, muss ich raus aufs
Wasser, das war als Kind schon so.“
Tom: „Du bist verrückt.“
Ulf: „Ja.“
Tom: „Das sieht man schon an deinen Augen. Wenn du eine
Kamera in der Hand hast, bist du ein anderer Mensch.“
Ulf: „Stimmt. Das ist so. Und das ist ein gutes Gefühl.“
Tom:„ ... und geht an die Nerven anderer.“
Ulf: „Man muss seine Ruhe fi nden, denn mit Ruhe
macht man die besseren Bilder. Man muss nicht alles
fotografi eren. Das muss man aber auch erst lernen.“
Tom: „Wirst du ruhiger?“
p h o t o g r a p h i c a u l f s o m m e r w e r c ks a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 898 | 99
a m e r i c a ´ s c u p a l i n g h i a g a i n
Ulf: „Ja, auch weil ich zufriedener geworden bin.
Vor drei Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können,
dass meine Fotos gedruckt werden.“
Tom: „Stichwort Tierfotografi e.“
Ulf: „Da brauche ich Geduld. Ich sitze sechs, sieben
Stunden bei irgendwelchen Seeadlern. Da sitze ich
aber nicht, weil ich die Ruhe habe, sondern weil ich
ehrgeizig bin.“
Tom: „Das sind aber auch andere Voraussetzungen.
Kein Motorboot, keine Hektik.“
Ulf: „Das stimmt. Alles ist ruhiger. Wer weiß, ob das
nicht ein Bereich für die Zukunft ist. Ich kann mir
das gut vorstellen.“
Eher schon wollte er Fußballprofi oder Schauspie-
ler werden. Fotograf? Oder gar Arzt? Lange sträub te
er sich gegen die Familientradition. Die reicht weit zu-
rück; mehrere Generationen – alles Ärzte. Fast hätte
Ulf mit dieser, fast schon, historischen Gegebenheit
gebrochen. Nach einem knappen Abitur rettete ihn
die Bundeswehr („der Zivildienst dauerte mir zu lan-
ge“). Für den sich für drei Jahre verpfl ichtenden Kieler
begann ein entscheidender Lebensabschnitt, der ihm
die fehlende Orientierung gab. Unterbewusst und un-
aufhaltsam kroch das Interesse an der Medizin an die
Oberfl äche, sodass er sich als Rettungssanitäter bei
der Bundeswehr ausbilden ließ. Vorher aber siegte
die Unruhe, die Neugier, das Unstete. Er ging zu
seinem Vorgesetzten. „Ich bin hin und sagte, ich will
ins Ausland, egal wohin, egal wie lange, so weit weg
wie möglich.“ Von seinen ersten Gehältern kaufte er
sich eine Nikon FG 20, die bis heute in seinem Be-
sitz ist. Es war die wohl beste, weil freieste Zeit seines
Lebens. Eine Woche Dienst – eine Woche frei. Inzwi-
schen war er, frei nach „egal wohin, egal wie lange“,
nach Kanada versetzt worden. In der freien Zeit ging
es nach New York oder Los Angeles. Freundin – alles
paletti. Er dehnte seine Ausfl üge weiter nach Mittel-
amerika und Südamerika aus. Er reiste so viel, wie es
ging. Immer weiter weg.
Ulf: „Ich fi nanzierte alles mit dem Geld, das ich bei
der Bundeswehr verdiente. Das war damals richtig
viel. Im Ausland gab’s das Doppelte und Ausgaben
hatte ich so gut wie keine. Ich konnte alles verju-
beln. Auch da fotografi erte ich weiter. Ich hatte al-
les immer im Rucksack griffbereit und fotografi erte;
allerdings mehr für mich.“
Tom: „Wie alt warst du da?“
Ulf: „Zwischen 19 und 22.“
Tom: „Ein gutes Alter. Schade, dass es die meisten
mit Partymachen und Saufen verplempern.“
WENN DU SIEBEN BIS ACHT JAHRE MEDIZIN STUDIERST, KANNST DU
DANACH IM GRUNDE NICHTS.
p h o t o g r a p h i c a u l f s o m m e r w e r c k100 | 101 s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8
das nie geschafft“). Zwischen dem Physikum und dem zweiten Staatsexamen
kann man in Wien studieren. Diese Hintertür nutzte Ulf, um noch mal wegzu-
kommen. Wien empfi ng ihn mit offenen Armen. Entweder Hörsaal oder Dunkel-
kammer. Dazwischen Partys, Skifahren, Freundin – alles paletti. Das zweite und
dritte Staatsexamen dann 1996. Da kam das Angebot eines Stuttgarter Medizin-
verlages gerade recht. So verdiente er mit dem Fotoapparat sein erstes Geld.
Er redet viel und schnell, seine Gedanken sind noch schneller. Oft sprudelt
es einfach aus ihm heraus. Dazwischen kurze genießerische Phasen. Im Sessel
zurücklehnen, eine Zigarette anzünden, einen Kaffe trinken und schweigen. An
den verwinkelten Wänden seiner Dachwohnung hängen vier, fünf Segelfotos. In
einer Ecke steht eine gläserne Vitrine, unter anderem mit seinem ersten Fotoap-
parat, einer Nikon FG-20 (mit Originalverpackung). In der diagonalen Ecke: sein
heutiges Equipment, digitale Canons und, seit Neuestem, wieder eine Nikon.
Daneben: ein ledergebundenes Arztbesteck seines Großvaters. Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft unter einem Dach. Dann das Unvermeidliche.
Ulf: „Nachdem ich nach dem Ende des Studiums noch fast ein Jahr rumgeei-
ert hatte, bin ich drei Jahre an eine Hamburger Klinik in Großhansdorf zu-
rückgegangen, da hatte ich, bis ich 14 Jahre alt war, gelebt. Dort konnte ich
Orthopädie und Sportmedizin erlernen und hatte einen tollen Chef. Wenn du
sieben bis acht Jahre Medizin studierst, kannst du danach im Grunde nichts.
Du kannst Bücher auswendig, du kannst Klassifi zierungen, aber du kannst kein
Arzt sein und eine Praxis aufmachen. Du kannst noch nicht mal nähen, du
kannst Haken halten und Nachtwachen schieben. Entwickeln muss man sich
dann in der Facharztausbildung.“
Tom: „Warum hast du nie den Schritt in eine Richtung gewagt, sondern hast
immer beides parallel ausgeübt?“
Ulf: „Das hat mich nicht interessiert. Ich wollte so
viel von der Welt sehen, wie es ging. Zufrieden war
ich nur, wenn ich unterwegs war. Es ging weiter mit
der Transsibirischen Eisenbahn über China und Süd-
ostasien, bis ich irgendwann in Afrika landete.“
Tom: „Woher nahmst du die Zeit?“
Ulf: „Während der Zeit bei der Bundeswehr hatte ich
genug Zeit, später dann die Semesterferien.“
Tom: „Ach, also doch Studium?“
Ulf: „War doch klar. Ich blieb einige Zeit in Nairo-
bi und in Accra (Ghana) – als Krankenpfl eger und
Rettungssanitäter. Das war die Zeit, als ich spürte,
dass sich meine Einstellung zum Reisen veränderte.
Als ich bei den Berggorillas war, dort wo kaum ein
Tourist hinkommt, hatte ich das Gefühl, dass ich nur
nehme und nichts gebe. Immer nur dieses Angucken.
Beim Fotografi eren ist man schnell nur am Nehmen,
als Arzt aber am Geben.“
Nun war er so weit, hatte er seine Lektion ver-
standen, warum sein Vater und dessen Vater und alle
vorher Ärzte wurden. Aber noch zögerte er. Die Fo-
tografi e war noch zu präsent. Er drehte sich genauso
schnell wie die Welt um ihn herum. Diesmal blieb
sie in Deutschland stehen, genauer gesagt in Lübeck.
Dort studierte er, gruppendynamisch („alleine hätte ich
JEDER FOTOGRAF ENTWICKELT SICH, ODER SOLLTE SICH WEITER-ENTWICKELN. BLIEBE ER STEHEN, HÄTTE ER SEINEN BERUF VERFEHLT.
s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8 102 | 103
© Foto Diana Lorenzen
Ulf: „Da sind zwei Seiten in mir. Vor dieser Frage
stehe ich immer wieder.“
Tom: „Im Grunde besteht dein Leben aus Ausprobieren.“
Ulf: „Stimmt. Mein Motto ist: Immer ins kalte Wasser
springen, raus kommt man immer wieder.“
Tom: „Wie siehst du deinen Fotografenstatus?“
Ulf: „Ob jemand als Profi oder Amateur arbeitet, sieht
man den Bildern hinterher an. Das Ergebnis muss
stimmen. Wenn ich frühere Bilder von mir sehe, muss
ich mir auch diese Frage stellen. Aber ich habe da-
zugelernt und bin kritischer geworden. Alles in allem
empfi nde ich mich als nebenberufl icher Fotograf.“
Es ging ihm wie vieler seiner Kommilitonen, die
nach Studienende das Gefühl hatten, kaum etwas zu
können. Das änderte sich in Großhansdorf. Bis es ihn
an die Kieler Lubinus Klinik zog. Wenn Ulf sagt, er
hätte diesen Job nur wegen der Fotografi e bekommen,
stapelt er tief. Schlechte Ärzte versauern irgendwo, die
bekommen keine Jobangebote. Natürlich wollten viele
bei Lubinus publizieren und brauchten gute Fotos. Und
ja, er hatte so etwas wie eine Sonderstellung. Eigenes
Büro, Scanner, Freundinnen – alles paletti. Er war jetzt
Mitte 30, ein Alter, in dem sich Weichen stellen.
p h o t o g r a p h i c a u l f s o m m e r w e r c k 104 | 105
rade in letzter Zeit, immer mehr zur Tierfotografi e hingezogen. Ein schwieriger
Bereich, der mich aber reizt und den ich in Zukunft weiter ausbauen möchte.
Tom: „Du sitzt dann vier, fünf Stunden in einem Bach und wartest?“
Ulf: „Ja.“
Tom: „Geduld ist die stärkste Waffe eines Fotografen.“
Ulf: „Ja, vielleicht aber auch mein Temperament.“
Tom: „Dann ist das keine Unruhe, sondern Leidenschaft?“
Ulf: „Ich denke, dass ich im Moment einen guten Kompromiss in meinem Leben
gefunden habe. Zum einen ein konservativer Beruf, der mich immer absichert
und in dem ich Erfolg habe. Zum anderen ein kreativer Teil. Ein Standbein – ein
Spielbein. Ähnlich wie bei meinen Eltern. Von meiner Mutter, einer Malerin,
habe ich die musische Seite in mir, von meinem Vater die pragmatische Seite ge-
erbt. Somit habe ich zwei Seiten in mir. Das bringt mich wieder zum Profi bzw.
Amateur. Wenn man es voll durchzieht (in diesem Fall die Fotografi e), ist man
meines Erachtens nach Profi . Letztlich kann ich aber ab und an beides kombinie-
ren. Dann, wenn ich als Fotograf auf einer Regatta bin, aber als Arzt bei Unfällen
helfen kann, wie bei der IMS 600 WM in Neustadt (Schleswig Holstein).
Seine Weiche teilte sich nicht – sie ging schnurstracks
geradeaus. Wie gehabt. Ulfs Weiche ist ein paralleles
Gleis. An der Lubinus arbeiteten nicht gerade wenig
Segler. U.a. auch Rene Schwall (Ex-Vorschoter von
Roland Gäbler) und Nina Hartkopf (KEMT/Melges 24),
heutige Schwall. Sie drängte ihn, auf Regatten mitzu-
kommen und zu fotografi eren. Das tat er. Mit Erfolg.
So kam eins zum anderen („von da an war ich infi ziert
von Segelaufnahmen“). Nach sechs Jahren Lubinus
verließ er die Klinik, nahm eine leitende Position in
einem orthopädischen Klinikum am Kieler Ostufer an.
Tom: „Wie hat sich dein Fotografentum in diesen Jah-
ren verändert?“
Ulf: „Der Blick hat sich verbessert. Wenn ich weiß,
wie der Standard aussieht, kann ich vergleichen und
mich verbessern. Wie du selbst sagst, sind die Entfal-
tungsmöglichkeiten in der Segelfotografi e unbegrenzt.
Das ist alles nicht so einfach. Jeder Fotograf entwickelt
sich, oder sollte sich weiterentwickeln. Bliebe er ste-
hen, hätte er seinen Beruf verfehlt. Ich fühle mich, ge-
ALLES IN ALLEM EMPFINDE ICH MICH ALS NEBENBERUFLICHER FOTOGRAF.
106 | 107 s a i l i n g j o u r n a l 3 | 0 8 p h o t o g r a p h i c a u l f s o m m e r w e r c k
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racetracks sommer
august
Argentario Sailing Week/ITA 18.Juni – 22.Juni
Rendevouz der Klassiker/GER 20.Juni – 22.Juni
Vic Mau Race/CAN 21.Juni – 24.Juli
Tahiti Race/USA 21.Juni – 22.Juli
IODA EM/ITA 26.Juni – 6.Juli
Regatta Crociera di San Luigi/ITA 28.Juni – 14.Juli
Rolex Commodores Cup/UK 29.Juni – 6.Juli
International Istanbul Optimist Week/TUK 30.Juni – 5.Juli
Tour de France a la Voile/FRA 1.Juli – 7.Juli
Cyclades Offshore Race/GRE 1.Juli – 9.Juli
Yngling Youth European Championship/DK 3.Juli – 5.Juli
International Europe WM 4.Juli – 12.Juli
IFDS Multihull World Championship/POR 4.Juli – 12.Juli
German Open der 5,5er/GER 4.Juli – 6.Juli
HLL Dragon Grand Prix/GER 5.Juli – 8.Juli
Alster Match Race Act 11/GER 5.Juli – 6.Juli
Laser Europa Cup/GER 5.Juli – 8.Juli
Rolex Ilhabela Sailing Week/BRA 5.Juli – 12.Juli
Warnemünder Woche/GER 5.Juli – 13.Juli
F-18 WM/ESP 5.Juli – 11.Juli
12mR WM/GER 5.Juli – 12.Juli
J/80 WM/GER 7.Juli – 13.Juli
International OK Dinghy WM/GER 7.Juli – 12.Juli
Starnberger Goldpokal/GER 11.Juli – 12.Juli
Prinz Ludwig Preis für 30er Schären/GER 11.Juli – 12.Juli
International 14 Team Racing WM/GER 14.Juli – 12.Juli
Solitaire du Figaro/FRA 15.Juli – 15.August
Barcelona Classic Week/ESP 16.Juli – 19.Juli
X-Yachts Gold Cup/DEN 16.Juli – 19.Juli
Baltic Sprint Cup/GER 18.Juli – 1.August
Rostige Kanne Regatta/CH 18.Juli – 20.Juli
Travemünder Woche/GER 18.Juli – 27.Juli
29er EM/NED 20.Juli – 26.Juli
TP52 - Medcup - Event 2/ESP 21.Juli – 26.Juli
Baltic Offshore Week/FIN 22.Juli – 27.Juli
X-Yachts Bodensee Cup/CH 25.Juli – 27.Juli
Kroslin Match Race/GER 26.Juli – 27.Juli
Duisburg Cup/GER 26.Juli – 27.Juli
Copa de Rey/ESP 26.Juli – 2.August
Internationale dt. Meisterschaft Open Match Race 29.Juli – 31.Juli
100 Jahre Schärenkreuzer/SWE 31.Juli – 14.August
Skandia Life Cowes Week/UK 2.August – 9.August
Dragon Sailing Grand Prix/GER 5.August – 8.August
Hamburger Summer Classics/GER 9.August – 10.August
5.5 Meter EM/FIN 10.August – 16.August
Panerai Classic Challenge/USA 11.August - 17.August
J/22 WM/USA 18.August - 24.August
German Classics/GER 21.August – 24.August
r a c e t r a c k s
juni
juliHört mich da draußen jemand?! Kann mich mal einer von euch treuen Lesern
aufklären? Es geht um folgendes Thema: Fotografi eren. Da wollte ich mir doch, un-
bedacht, wie ich nun mal so bin, eine Kamera kaufen. Was ich aber nicht ahnte:
Man kauft nicht einfach eine „Kamera“, nein, man kauft eine „Religion“, ein „Life-
style-Gefühl“. Es war Samstag und unsere Tageszeitung hatte wieder einmal diverse
Flugblätter von eindeutigen Angeboten einiger einschlägiger Großmärkte als Beilage.
Größer, sensationeller, fantastischer, pixeliger, handlicher, vorteilhafter, sparsamer
und vor allem neuer. Nichts ersetzt das Fachgespräch mit einem Kundenberater. Bei
uns in der Klinik ist das auch nicht anders, der Patient hat immer Fragen, die im
Aufklärungsbogen nicht beantwortet werden. Also auf zum „Fachmarkt“.
Direkt hinter den Espressoautomaten, aber noch vor den Waschmaschinen fi nde
ich die „Fotoecke“. Alle großen Anbieter erkenne ich schon von Weitem, nur den
Fachverkäufer erkenne ich noch nicht einmal von Nahem. In solchen Läden sollten
Uniformen für das Personal Pfl icht sein. Im Laufe meiner Recherche wurde ich aller-
dings zum Spezialisten für das Aufspüren von „Fachverkäufern“. Stehen irgendwo
zwei Personen zusammen, wovon sich die eine lässig mit einer Hand am Regal ab-
stützt, dann ist genau das der Fachverkäufer, glauben Sie mir. Spätestens am Tonfall
und der Wortwahl werden Sie die Bestätigung fi nden, dass Sie den „Fachverkäufer“
gefunden haben.
„Ich segele gerne in meiner Freizeit und möchte mir nun eine Kamera kaufen,
die für diesen Zweck geeignet ist ... können Sie mir da weiterhelfen?“ Fachverkäu-
fer: „Compact oder Spiegelrefl ex? Mit Videomodus, Digitalzoom, für Sie oder eine
Frau, wir haben hier ein suuuuuper Angebot, die kann alles, was Sie brauchen, die
würde ich kaufen, die verkaufen wir wie geschnitten Brot, wie gesagt ein suuuuuper
Schnäppchen, schauen Sie mal in Ruhe, ich komme gleich wieder zu Ihnen!“ Und
zack, war ich im nächsten Fachgeschäft, aber diesmal in einem kleineren. Selbe
Frage. Antwort: „Digital oder analog?“ Ich dachte, Rollfi lm sei tot?! Hatte ich mich
nicht vor drei Jahren unter Tränen von meiner Kleinbildkamera verabschiedet, weil
mir der Fachverkäufer bei Karstadt versicherte, dass damit kein Mensch mehr foto-
grafi ert? Und nun diese Frage. Ein aufmerksamer Kunde im Laden unterbricht uns
und empfi ehlt mir, unbedingt eine analoge Kamera zu kaufen. Nur analog sei rich-
tiges Fotografi eren, die Farben farbiger, die Tiefe tiefer und die Schärfen schärfer.
Außerdem sei es bei Digitalkameras so kompliziert, die Fotos von der Kamera auf
einen Computer zu bekommen ... und nur in der Dunkelkammer könne er einem
Bild auch richtig das Leben einhauchen. „???? Danke!“ Zurück zu meinem moder-
nen Fachverkäufer.
ich will aufklärung!„Compact, Brigde oder Spiegelrefl ex? Ist Ihnen
die Marke wichtig? Pentax, Nikon, Olympus, Ca-
non, Kodak, Minolta, Sony oder Casio, den fotogra-
fi erenden Taschenrechner?“ Vielleicht sollte ich mir
doch lieber ein neues Fotohandy kaufen? „Denken
Sie an den Wiederverkaufswert! Der Digitalmarkt
ist sehr schnelllebig. Was heute das Nonplusultra
ist, könnte im nächsten Jahr schon Schnee von ge-
stern sein!“ Muss ich mir jetzt etwa jedes Jahr eine
neue Kamera kaufen? Ich bin Segler. Wir wollen
nicht jedes Jahr eine neue Kamera kaufen müssen.
Fehlt nur noch, dass demnächst ein Kamerahersteller
eine Motiv-Kamera auf den Markt wirft. Jeder Seg-
ler hätte gern schöne Bilder von seinem Boot. Das
Wetter bietet auf See permanent gute Motive. In je-
dem Seglermagazin sind traumhafte Bilder, jedes Jahr
gibt es zu Weihnachten herrliche Bildbände von be-
rühmten Fotografen und zum Jahreswechsel bekom-
men wir regelmäßig einen Motivkalender mit Fotos
von Segelyachten. Ich will auch fotografi eren, unser
Boot, unsere Freunde im Hafen, Sonnenuntergänge
auf See und den Spi, wie er in der Sonne steht.
Ich will eine Spiegelrefl exkamera, die spritzwasser-
geschützt ist. Ich suche die „Zwei-Objektive-(Weit-
winkel und 300er Tele)-Lösung“. Natürlich mit einem
optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis und ganz wich-
tig, ohne den Zwang, die Kamera im nächsten Jahr
verkaufen zu müssen, weil das Modell abgelaufen
ist. Wenn Kameras ein Verfallsdatum haben, sollten
sie sich auch in der Preisklasse eines Bio-Joghurts
bewegen und nicht 2000 Euro kosten!
So, nun aber zurück zu meiner Frage an euch,
ihr treuen Leser, Knipser und Möchtegernprofi s. Sen-
det mir doch mal via E-Mail ([email protected]) eure
Empfehlungen, Tipps und Erfahrungen.
ot.weiss
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IMPRESSUM
HERAUSGEBER Alexander Lehmann
VERLAG/REDAKTION Terra Oceanis Verlag
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AUTOREN Nicole Standfuß, Matthias Müncheberg,
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Hügelmann, Tom Körber, O.T. Weiß,
Denis Grau, Marco Knopp, Mareike Guhr,
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FOTOGRAFEN Carlo Borlenghi/Rolex, Kurt Arrigo/Rolex,
Matthias Müncheberg, Tom Körber,
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AUSGABE 28 ERSCHEINT ENDE AUGUST 2008
„WER AUFS MEER HINAUSSCHWAMM, DASS WUSSTE SIE,
BEGAB SICH IN LEBENSGEFAHR. WAR DER AUS KORB
GEFLOCHTENE AM MAST DES RETTUNGSSCHWIMMER-
TURMES HOCHGEZOGEN, HERRSCHTE AB SOLUTES BADE -
VERBOT. STÜRZTE SICH DENNOCH JEMAND IN DIE
BRANDUNG, SO FOLGTEN IHM DIE BLICKE VOM STRAND,
DAS QUAKEN VOM RETTUNGSTURM. DER KORBBALL
LEUCHTETE EBENSO ROT WIE DIE BOJE UND DIE
BADE HOSE DES RETTUNGSSCHWIMMERS. ES WAREN
LEUCHTFEUER FÜR DAS STRANDLEBEN, SIE ZEIGTEN,
WIE WEIT ES REICHTE, WO ES ENDETE.“ AUS: BLAU STEHT DIR NICHT VON JUDITH SCHALANSKY, MARE BUCHVERLAG.
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