Schadensfälle Korrosionsschutz im Stahlbau...Institut für Stahlbau Leipzig GmbH Handelsplatz 2,...

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Dipl.-Chem. Andreas Schneider Sachverständiger für Korrosionsschutz Institut für Stahlbau Leipzig GmbH Handelsplatz 2, 04319 Leipzig Tel.: 0341 65227 21 Fax: 0341 65227 29 E-mail: [email protected] Website: www.islnet.de HTG Workshop Korrosionsschutz für Meerwasserbauwerke 2015 Schadensfälle Korrosionsschutz im Stahlbau 2 Zielstellung Schadensanalyse und -instandsetzung - Feststellung Art und Umfang der Schäden - Ermittlung Schadensursache - Feststellung der Eingrenzbarkeit und Erkennbarkeit der Schäden - Zuordnung der Schäden nach dem Verursacherprinzip

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  • Dipl.-Chem. Andreas SchneiderSachverständiger für Korrosionsschutz

    Institut für Stahlbau Leipzig GmbHHandelsplatz 2, 04319 Leipzig

    Tel.: 0341 65227 21Fax: 0341 65227 29E-mail: [email protected]: www.islnet.de

    HTG WorkshopKorrosionsschutz für Meerwasserbauwerke 2015

    Schadensfälle Korrosionsschutz im Stahlbau

    2

    Zielstellung Schadensanalyse und -instandsetzung

    - Feststellung Art und Umfang der Schäden

    - Ermittlung Schadensursache

    - Feststellung der Eingrenzbarkeit und Erkennbarkeit der Schäden

    - Zuordnung der Schäden nach dem Verursacherprinzip

  • 3

    Zielstellung Schadensanalyse und -instandsetzung

    - Aufstellung Sanierungsvarianten

    - Erarbeitung Sanierungskonzept

    - Ermittlung Kostenverteilung

    4

    Mögliche Schadensursachen

    - Planung Korrosionsschutz

    - Planung korrosionsschutzgerechter Stahlbau

    - Korrosionsschutzausführung im Werk (Stahlbaufertigung und

    Beschichtung)

    - Transport, Lagerung und Montage

  • 5

    Mögliche Schadensursachen

    - Bauablauf mit Zwischenbewitterung der Werkstattbeschichtung

    - Korrosionsschutzausführung Baustelle

    - Qualität und Eigenschaften der spezifizierten Beschichtungsstoffe

    - Nachfolgegewerke

    - Objektnutzung

    6

    Mögliche Schadensursachen

    - Atmosphärische Korrosion

    - Mediale Beanspruchung (z. B. durch Wasser)

    - Spaltkorrosion (örtlich verstärkte Korrosion durch speziellen

    Korrosionsmechanismus)

    - Kontaktkorrosion (verstärkte Korrosion bei Metallpaarungen)

    - Zusatzbelastungen (z. B. mechanische Beanspruchungen)

    Berücksichtigung der verschiedenen Korrosionsmechanismen:

  • 7

    Schwerpunkte der Schadensanalyse

    - Untersuchung am Objekt

    - Prüfung der Ausschreibungs- und Planungsunterlagen

    - Laboranalysen von Beschichtungsstoffen und Beschichtungsproben

    (Identifikation, Lösungsmittel und Verarbeitungseigenschaften)

    - Nutzungsbedingungen und Korrosionsbelastung

    - Einbeziehung von Kontrollflächen in die Schadensbewertung und

    Ursachenzuordnung

    8

    Schadensbewertung Erfahrungswerte

    - Ein Schadensereignis ist meistens nicht nur durch eine Ursache,

    sondern überwiegend durch mehrere Ursachen begründet

    - Nicht alle Beanstandungen sind tatsächlich Mängel oder Schäden

  • 9

    Beispiel 1

    Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    10

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Schadensfall

    Enthaftung der Zwischen- von der Grundbeschichtung

  • 11

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Korrosionsschutzsystem

    Vorgabe Beschichtungssystem durch Hersteller und AG(Werkstattleistung)

    1K-PUR-Zinkstaubgrundbeschichtung

    2K-EP-EG-Zwischenbeschichtung

    2K-EP-Deckbeschichtung

    12

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Probebeschichtung und Prüfung

    - Beschichtung: Ausführungsbedingungen, Trockenzeit und Schichtdicke

    - Vergleichsbeschichtung: 2K-EP-Grund-, Zwischen- und Deckbeschichtung

    - Haftungsprüfungen: GrundbeschichtungGrundbeschichtung/Zwischenbeschichtung

    - Wischprobe: 1K-PUR-Grundbeschichtung mit 1K-PUR und 2K-EP-Verdünnung

  • 13

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Ergebnisse Probebeschichtung Bauteil / Prüfbleche ausgeschriebenes System

    1K-PUR Grundbeschichtung: Zwischentrockenzeit bis 7 Tage

    2K-EP-Beschichtungssystem: Trockenzeit bis zur Prüfung bis 7 Wochen

    Ausführungs- und Trocknungs- Luft-/Bauteiltemperatur ∼ 20 °C

    bedingungen: rel. Luftfeuchtigkeit ∼ 40 %

    Durchführung der Probebeschichtung erfolgte in Übereinstimmung mit den nach Technischem Merkblatt des Beschichtungsstoffherstellersbestehenden Vorgaben.

    14

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Ergebnisse Haftungsprüfung

  • 15

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Ergebnisse Wischprobe Grundbeschichtung nach 7 Tagen Trockenzeit

    16

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Verursacher des Schadens

    - Planung durch Auftraggeber

    - Beschichtungsstoffhersteller

    Problemlösung: Ausführung eines Beschichtungssystems mit einheitlicher Bindemittelbasis auf Grundlage 2K-Epoxidharz

  • 17

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    MEK-Test ASTM-D-4752

    Wischprobe mit Methylethylketon

    für Ethylzinksilikate

    18

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    Freilegen der Stahloberfläche vor dem Erreichen von 50 Doppelhüben

    0

    Ausgeprägter Zinkabtrag, aber noch keine frei gelegte Stahloberfläche nach 50 Doppelhüben

    1

    Schwere Beschädigungen der Oberfläche der Prüfstelle und deutlicher Zinkabtrag nach 50 Doppelhüben

    2

    Leichte Beschädigung der Oberfläche der Prüfstelle und sichtbarer Zinkabtrag Beschichtungsoberfläche nach 50 Doppelhüben

    3

    Polierte Oberfläche der Prüfstelle, geringer Zinkabtrag nach 50 Doppelhüben

    4

    Kein Oberflächeneffekt der Prüfstelle, kein Zink am Tuch nach 50 Doppelhüben

    5

    Widerstands-klasse

    MEK-Test ASTM-D-4752

  • 19

    Beispiel 1Enthaftung der Zwischenbeschichtung von der Grundbeschichtung

    MEK-Test ASTM-D-4752Wischprobe Zinkstaubgrundbeschichtung mit arteigenem

    Verdünnungsmittel in Anlehnung an MEK-Test

    Prüfergebnis: Widerstandsklasse 0 nach 24 h Trockenzeit

    Bewertung: Wesentliche kürzere Überarbeitungszeiten lt. Produktdatenblätter der Hersteller

    Vorschlag: Zwischentrockenzeit 48 h bei höheren Korrosionsbelastungen, z. B. Stahlwasserbau Widerstandsklasse 4

    20

    Beispiel 2

    Beschichtungsabtrag mit örtlicher Korrosion im Stahlwasserbau

  • 21

    Schadensfall

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung Stahlwasserbau

    Ungeschädigte Bereiche (Lager, Anschlag)

    Geschädigte Bereiche, deutlich erkennbarer Materialabtrag in Fließrichtung des Wassers

    22

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung Stahlwasserbau

    Durchgeführte Untersuchungen

    Prüfungen: - Schadensanalyse- Schichtdickenmessung- Korrosionsschutzprüfung repräsentativer Prüfstellen - Laborprüfungen

  • 23

    Beispiel 2

    Beschichtungsabtrag mit Rostbildung Stahlwasserbau

    Ergebnis Schichtdickenmessung

    Schichtdicke aller Beschichtungsabstufungen bis zur Grundbeschichtung feststellbar

    24

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung Stahlwasserbau

    Korrosionsschutzprüfung repräsentativer Prüfstellen

    Vorbereitungsgrad: Sa 2½, mittel (g)

    Systemaufbau: 4-schichtig

    Beschichtungshaftung: Unabhängig vom Schadensbild keine Haftungsunterschiede, Kreuzschnittprüfung Kennwert X1, Abreißprüfung 2 bis 3 MPa, Kohäsionsbrüche

    Konsistenz: elastisch

  • 25

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung Stahlwasserbau

    FTIR-Spektroskopie (Laborprüfung)

    4000,0 3600 3200 2800 2400 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 500,0

    cm-1

    %T

    Übereinstimmung aller Proben mit Referenz-material

    Keine Abweichungen bei Vernetzung und Mischungsverhältnis

    26

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung

    Headspace - Gaschromatografie (Laborprüfung)

    Übereinstimmung aller Proben mit Referenzmaterial

    Keine Fremdlö-sungsmittel (Alkohole)

    Keine Löse-mittelretention

  • 27

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung

    Ergebnis der Untersuchungen

    - Beschichtungssystem entspricht dem LV

    - System zugelassen für Abriebwiderstand „stark“

    - Keine Qualitätsabweichungen der Korrosionsschutzeigenschaften des Beschichtungssystems

    - Keine Ausführungsfehler

    28

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung

    Verursacher des Schadens

    Beschichtungssystem für vorliegende mechanische Belastung nicht geeignet

    Maßnahmen:

    Ausführung von elastischen Verschleißbeschichtungen, z. B.:

    - 2K-PUR-Systeme (hochvernetzend, heißspritzbar) 5000 µm- Vinylester-Systeme (Pigmentierung mit Glasflakes) 3000 µm

  • 29

    Beispiel 2Beschichtungsabtrag mit Rostbildung

    - Auslagerung Probebleche mit 18 Beschichtungssystemen

    - Abmusterung nach Hochwasser

    6 7 9 108 1211

    30

    Beispiel 3

    Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

  • 31

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Bandanlage Kraftwerk

    Beschichtungssystem: 2K-Epoxidharz 2-schichtigGB zinkphosphatpigmentiertSollschichtdicke 200 µm

    32

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Schadensart 1: Beschichtungsenthaftung vom Stahl an Schweißnähten

    Ursachen:- Planmäßiger Einsatz

    Schweißspritzer abweisender Mittel

    - Keine Entfernung vor der Oberflächen-vorbereitung

    Erkennbarkeit:- Verdeckt vorhanden

    und visuell erkennbar - Fortschreitende

    erkennbare Schadensausbildung

  • 33

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Schadensart 2: Beschichtungsenthaftung vom Stahl an Brennschnittkanten

    Ursache:- Brennschnittkanten nicht bearbeitet

    und nicht gestrahlt

    Erkennbarkeit:- Verdeckt und visuell erkennbar- Fortschreitende erkennbare

    Schadensausbildung

    34

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Schadensart 3: Beschichtungsenthaftung vom Stahl auf flächigen Bereichen

    Ursache:- Örtlich Bereiche ohne

    Oberflächenvorbereitung

    Erkennbarkeit:- Verdeckt- Fortschreitende erkennbare

    Schadensausbildung

  • 35

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Schadensart 4: Schweißnahtbereiche mit Schweißschmauch und -zunder unter der fest haftenden Beschichtung

    Ursache:- Schweißnähte nicht gestrahlt

    Erkennbarkeit:- Verdeckt - In Verbindung mit Schadens-

    art 1 visuell erkennbar- Fortschreitende visuell

    erkennbarer Schadens-ausbildung

    36

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Zusammenfassung Prüfergebnisse 10 Objektbereiche

  • 37

    Verursacher des Schadens

    - Mangelhaft hergestellter Werkstattkorrosionsschutz

    - Schaden nicht visuell erkennbar und eingrenzbar

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    38

    Beispiel 3Beschichtungsabplatzungen und Rissbildung der Beschichtung

    Sanierung:- Prüfung aller Schweißnähte, Brennschnittkanten und Anschlussknoten- Herstellung Zugänglichkeit durch Demontage Verkleidungen u. a.- Örtliche Sanierung Korrosionsschutz im Schadensbereich:

    • Oberflächenvorbereitung PMa / PSa 2 ½• Ausbesserung 2-schichtig

  • 39

    Beispiel 4

    Großflächige Beschichtungsenthaftung

    40

    Beispiel 4 Großflächige Beschichtungsenthaftung

    Schadensfall

    Großflächige Enthaftung der Beschichtung von der Stahloberfläche an einer Krananlage

  • 41

    Beispiel 4

    Großflächige Beschichtungsenthaftung

    Schadensfall

    Schadensumfang: Örtlich eingrenzbar am Blechträger (Begrenzung durch Stumpfnähte, Flansche)

    Erkennbarkeit: Visuell gut erkennbar, Beschichtung unterfahrbar

    Ursache: Verunreinigung des gestrahlten Bleches durch Trennmittel

    42

    Beispiel 4 Großflächige Beschichtungsenthaftung

    Verursacher des Schadens

    Stahlbaufertigung

    Sanierung:

    - Abstoßen der Beschichtung

    - Reinigung der Stahloberfläche

    - Nachstrahlen

    - Lokale Beschichtung

  • 43

    Beispiel 5

    Verunreinigungen der Bauteiloberfläche

    Stahlbau

    44

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Problemfall

    Einsatz Schweißspritzer abweisende Mittel

  • 45

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Problemfall

    Fertigungshilfsmit-tel mechanische Bearbeitung

    46

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Problemfall

    Fertigungshilfsmit-tel Bohren / Sägen

  • 47

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Problemfall

    Prüfmittel

    48

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Zielstellung

    Erfordernis: Vollständig öl- und fettfreie Stahloberfläche

    DIN 18800-7: „(1003) Wenn bei der Stahlbaufertigung öl, fett- oder silikonhaltige Hilfsstoffe verwendet werden, müssen die Rückstände dieser Hilfsmittel entfernt werden.

    DIN EN 1090-2: Keine Angaben dazu vorhanden

    Problem: Wie erreicht man diese Zielstellung?

  • 49

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    ZielstellungBeste Verfahrensweise: Öl- und fettfreie Stahlbaufertigung

    Wenn nicht möglich: - Entfernung je nach Ausmaß durch vollflächigesWaschen oder

    - Örtliche Wischentfettung mit dem Lösemittel der verwendeten Grundbeschichtung

    50

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Fertigungsüberwachung Bauteilreinigung

    Prüfverfahren ordnungsgemäße Reinigung vor der Oberflächenvorbereitung

    Visuelle Bewertung Prüfung UV-Licht

  • 51

    Beispiel 5Verunreinigungen der Bauteiloberfläche Stahlbau

    Fertigungsüberwachung Bauteilreinigung

    Prüfverfahren ordnungsgemäße Reinigung vor der Oberflächenvorbereitung

    Fettrotprüfung nach DIN Fachbericht 28

    52

    Beispiel 6

    Korrosion in Spaltbereichen im Stahlwasserbau

  • 53

    Beispiel 6Korrosion in Spaltbereichen im Stahlwasserbau

    Schadensfall

    Rollenböcke

    Korrosion in konstruktiven Problembereichen:

    Spaltkorrosion, z. B. im Bereich von Kontaktflächen

    Abdeckelungen

    54

    Verursacher des Schadens

    Planung, Konstruktion und Ausführung

    Maßnahmen:

    Nass-in-Nass-Verschraubung und damit Spaltverschluss

    Beispiel 6Korrosion in Spaltbereichen im Stahlwasserbau

  • 55

    Beispiel 6Korrosion in Spaltbereichen im Stahlwasserbau

    Nass-in-Nass-Verschraubung

    Sanierung bei Problematik Spaltkorrosion

    56

    Beispiel 7

    Enthaftung der Zinkstaub-Grundbeschichtung

    von der Stahloberfläche

  • 57

    Beispiel 7Enthaftung der Zinkstaub-Grundbeschichtung von der Stahloberfläche

    Schadensfall

    Enthaftung des kompletten Beschichtungssystems von der Stahloberfläche

    Untergurt Oberseiten Brennschnittkanten

    58

    Beispiel 7Enthaftung der Zinkstaub-Grundbeschichtung von der Stahloberfläche

    Prüfergebnis

    - Enthaftung bei Überschichtdicken der Beschichtung (> 3-fach Soll)

    - Gute Haftung bei Schichtdicken im Toleranzbereich

    - Rauheit Stahloberfläche falsch, Soll: mittel (G) Ist: mittel (S)

  • 59

    Beispiel 7Enthaftung der Zinkstaub-Grundbeschichtung von der Stahloberfläche

    Verursacher des Schadens

    Werkskorrosionsschutz

    Sanierung:

    - Abstoßen Bereiche mit unzureichender Haftung

    - Örtliche Oberflächenvorbereitung

    - Herstellung Instandsetzungsbeschichtung

    60

    Beispiel 8

    Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

  • 61

    Beispiel 8Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

    Schadensfall

    Risse insbesondere in den Kehlen von Walzprofilen und an Schweißnähten

    62

    Beispiel 8Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

    Beschichtungssystem

    Grundbeschichtung: 2K-EP-Zinkstaub 80 µm

    Zwischenbeschichtung: 2K-EP-high-solid 190 µm

    Deckbeschichtung: 2K-PUR 50 µm

    Sollschichtdicke: 320 µm

  • 63

    Beispiel 8Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

    Schadensursache

    - Beschichtungssystem mit Überschichtdicken bis 2400 µm

    - Daraus resultierende Rissbildung in der Zwischenbeschichtung sowohl in

    Kehlen als auch flächigen Bereichen

    64

    Beispiel 8

    Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

    Schadensursache

    Fortlaufender zeitlicher Prozess

  • 65

    Beispiel 8

    Rissbildung und Abplatzungen der Beschichtung

    Verursacher des Schadens

    Ausführungsfehler

    Sanierung:

    - Erkennbarkeit: Nur visuell und durch Schichtdickenmessung

    - Vollständigkeit der Schadstellenerfassung schwer realisierbar

    - Abstoßen der Bereiche mit Überschichtdicken

    - Neuaufbau Beschichtungssystem

    66

    Beispiel 9

    Beschichtungsabplatzungen an Bauteilkanten

  • 67

    Beispiel 9 Beschichtungsabplatzungen an Bauteilkanten

    Schadensfall

    - Abplatzung der Beschichtung über große Längen von Bauteilkanten

    - Schadensursache: Überschichtdicke (Wulstbildung) an Kanten

    68

    Beispiel 9 Beschichtungsabplatzungen an Bauteilkanten

    Verursacher des Schadens

    Ausführungsfehler Beschichtung

    Sanierung:

    Örtliche Ausbesserung

  • 69

    Beispiel 10

    Beschichtungsabplatzungen vom Stahl bzw. zwischen den Beschichtungen

    70

    Beispiel 10Beschichtungsabplatzungen vom Stahl bzw. zwischen den Beschichtungen

    Abplatzung vom Stahl Abplatzung zwischen den Beschichtungen

    (Mit und ohne mechanische Belastung)

  • 71

    Beispiel 10Beschichtungsabplatzungen vom Stahl bzw. zwischen den Beschichtungen

    Schadensfall

    Beispiel Reklamation Schadensbild Enthaftung zwischen den Beschichtungen

    Beispiel Prüfung der Reklamation Haftungsprüfung: Haftkraft: 12 MPaTrennfall: 100 % Adhäsionsbruch zwischen den

    Beschichtungen

    Ergebnis der Untersuchung:

    Unzureichende Übereinstimmung Prüfkriterien – Prüfergebnisse Schadensfall

    72

    Beispiel 10Beschichtungsabplatzungen vom Stahl bzw. zwischen den Beschichtungen

    Schadensfall

    Prüfkriterien am ObjektSchadensfälle nicht vermeidbar

    Bemerkung

    Überwiegend keinAdhäsionsbruch zwischen den Beschichtungen (bezogen auf einzelnen Prüfstempel)

    Kein Adhäsionsbruch zwischen den Beschichtungen

    Keine Vorgabe, keine Bewertung

    Trennfall Beschichtung / Beschichtung

    Überwiegend keinAdhäsionsbruch (bezogen auf einzelnen Prüfstempel)

    Kein Adhäsionsbruch

    Kein Adhäsionsbruch, aber zulässigbei ≥ 5 MPa

    Trennfall Stahl /Beschichtung

    ≥ 2,5 MPa≥ 5 MPa≥ 5 MPa für Adhäsionsbrüche

    Haftkraft

    Zum Ablauf der Gewährleistung

    (5 Jahre)

    Nach Herstellung Korrosionsschutz und

    Schlusstrockenzeit

    Empfehlung Prüfung Erstschutz/InstandsetzungVorgabe

    Eignungsprüfung DIN EN ISO 12944-6

    Kennwert

    Vergleich Prüfkriterien Haftung (Abreißprüfung)

  • 73

    Beispiel 11

    Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    74

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensfall

    Rohrbrücke mit starkem Beschädigungsgrad der Beschichtung

  • 75

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 1: Beschädigungen durch verschiedene Gewerke

    Montage

    Gerüstbau

    Rohrleitungsbau

    76

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 2: Unsachgemäß ausgebesserte Schadstellen

    Montage

    Werkstatt

  • 77

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 3: Beschichtungsfehler

    Montage Werkstatt

    Wulstbildung, teilweise bereits enthaftet, im Bereich der Verbindungsmittel

    Langlöcher nicht beschichtet

    78

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 3: Beschichtungsfehler

    Überschichtdicke mit Rissbildung Beschichtung im Schweißnahtbereich Überschichtdicke Kanten

    WerkstattWerkstatt

  • 79

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 4: Unsachgemäße Korrosionsschutzausführung

    Anschweißung Rohrböcke, Ausbesserung Unterschichtdicke

    Kein fachgerecht hergestellter Übergangsbereich zum Beton

    Rohrleitungsbau

    Betonbau

    80

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Schadensart 4: Unsachgemäße Korrosionsschutzausführung

    Negativgefälle Fundament

    Betonbau

    Baustelle

  • 81

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Mengenerfassung / Verursacherzuordnung (1)

    82

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Mengenerfassung / Verursacherzuordnung (2)

  • 83

    Beispiel 11Verursacher des Schadens nach dem Verursacherprinzip

    Verursacher des Schadens

    Schadensanteile / Kostenverteilung

    Brückenfelder

    45%

    15%

    15%

    20%

    5%Rohrleitungsmontage

    Stahlbaumontage

    Gerüstbau

    WerkstattausführungKorrosionschutz

    Betonbau

    Stützen

    0%

    30%

    0%

    20%

    50%

    84

    Beispiel 12

    Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

  • 85

    Beispiel 12 Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Problemfall

    - Beanstandung des AG bei Revisionsbeleuchtung (Leuchtstoffröhren)

    - Aufzugsschacht Glasrahmen heller und Stahlbauteile dunkler

    86

    Beispiel 12Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Prüfergebnis bei Begutachtung: Treppenbeleuchtung „an“

    Ergebnis: Keine bzw. visuell geringfügige Farbtonabweichungen

    Glasrahmen dunkler Stahlbauteile heller

  • 87

    Beispiel 12Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Prüfergebnis bei Begutachtung: Tageslicht

    Ergebnis: Keine Farbtonabweichungen der verschiedenen Bauteile

    88

    Beispiel 12Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Prüfergebnis bei Begutachtung: Treppenhausbeleuchtung „aus“

    Ergebnis: Keine Farbtonabweichungen der verschiedenen Bauteile

  • 89

    Beispiel 12Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Prüfergebnis

    Bewertung: Metamerie-Effekt

    Visuelle Farbänderung gleicher Farbtöne bei unterschiedlicher Beleuchtung und Ausführung

    DIN 5321: Visueller Farbvergleich – Festlegung Lichtquelleund LichtauftreffwinkelTageslicht, Nutzungsbeleuchtung

    Ergebnis: Keine Farbtonabweichung bei Nutzungsbe-leuchtung (Treppenhaus bei Tageslicht)

    90

    Beispiel 12Bauteilspezifische Farbtonabweichung RAL 2003

    Verursacher des Schadens:

    Kein Mangel Korrosionsschutz

    Maßnahmen: Keine

  • 91

    Beispiel 13

    Farbtonunterschiede nach Bewitterung

    92

    Farbtonunterschiede nach 5 Jahren Bewitterungszeit

    Beispiel 13Farbtonunterschiede nach Bewitterung

    Beschichtungssystem nach Blatt 87

    Farbtonunterschiede nach ca. 6 Monaten Bewitterungszeit

  • 93

    Beispiel 13Farbtonunterschiede nach Bewitterung

    Verbesserung der Farbtonstabilität Deckbeschichtung Acrylharz wasserverdünnbar

    310 µmBeschichtungssystem

    80 µmGehotex-W92 blau DB 510W92-E

    1K-Acryl-Copolymerisat-DB wasserverdünnbar Blatt 92DB 510 Stoff-Nr: 692.50

    2K-PUR-Eisenglimmer TL/TP-KOR Blatt 87

    Deckbeschichtung

    80 µm

    Gehopon-EXS-Eisenglimmer DB 601E8-6614N

    2K-EP-EG-ZB Blatt 87DB 701Stoff-Nr.: 687.14

    2K-EP-Eisenglimmer TL/TP-KOR Blatt 87

    2. Zwischenbeschichtung

    80 µm

    Gehopon-EXS-Eisenglimmer DB 702E8-7612N

    2K-EP-EG-ZB Blatt 87DB 702Stoff-Nr.: 687.12

    2K-EP-Eisenglimmer TL/TP-KOR Blatt 87

    1. Zwischenbeschichtung

    70 µmGehopon-EX-Zinkgrau E35-703

    2K-EP-Zinktaub-GB Blatt 87Stoff-Nr.: 687.03

    2K-EP-Zinkstaub TL/TP-KOR Blatt 87

    Grundbeschichtung

    NDFTEingesetzte

    BeschichtungsstoffeGEHOLIT+WIEMER

    Beschichtungsstoffe gemäß LV

    Beschichtungssystem gemäß Vorgabe

    ZTV-ING für C5-I / MBeschichtung

    94

    Beispiel 13Farbtonunterschiede nach Bewitterung

    Verbesserung der Farbtonstabilität Deckbeschichtung Acrylharz wasserverdünnbar

    Bestandsbe-schichtung Brücke Probeblech

    Abmusterung nach 5 Jahren Bewitterungszeit

  • 95

    Beispiel 14

    Rissbildung der Beschichtung im Schweißnahtbereich

    96

    Beispiel 14Rissbildung der Beschichtung im Schweißnahtbereich

    Geschädigte Konstruktion

  • 97

    Beispiel 14Rissbildung der Beschichtung im Schweißnahtbereich

    Schadensfall

    98

    Verursacher des Schadens

    Planung / Ausführung

    Maßnahmen:

    - Abstoßen der Beschichtung in den geschädigten Bereichen

    - Oberflächenvorbereitung

    - Ausbesserung mit Instandsetzungsbeschichtung

    Beispiel 14Rissbildung der Beschichtung im Schweißnahtbereich

  • 99

    Beispiel Systemfestlegung

    ZTV-ING Teil 4 Abschnitt 3- Ing. Teil 4 Abschnitt 3, Korrosionsschutz von Stahlbauten 2013-12

    - Nach ZTV-ING Mischsystem Blatt 87/97 möglich

    - In TL/TP KOR-Stahlbauten nicht als Mischsystem geprüft

    - Planungshilfen C6 für Blatt 87: Nur als reines System nach Blatt 87

    - Planungshilfen C13 für Blatt 97: Nur als reines System nach Blatt 97

    Beispiel 14Rissbildung der Beschichtung im Schweißnahtbereich

    100

    Beispiel 15

    Mängelanzeige Kantenrost nach 2-jähriger Standzeit

  • 101

    Beispiel 15Mängelanzeige Kantenrost nach 2-jähriger Standzeit

    Betroffenes Brückenbauwerk

    Prüfergebnis: Netze einer rotbraunen Spinnenart an allen Bauteilkanten

    102

    Beispiel 15Mängelanzeige Kantenrost nach 2-jähriger Standzeit

    Verursacher des Schadens

    Kein SchadenKein Mangel KorrosionsschutzMangelhafte Ingenieurleistung Brückenprüfung

    Maßnahmen: Keine

  • 103

    Vielen Dank für Ihre

    Aufmerk-samkeit