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BuchGalina Schatalovas bereits erschienene Ernährungsbücher haben sichunter ernährungsbewussten Lesern wie ein Lauffeuer verbreitet. Dennnicht nur die persönliche Ausstrahlung dieser tatkräftigen Über-Neun-zigjährigen und ihre wissenschaftliche Kompetenz überzeugen, sondernauch die unmittelbaren praktischen Ergebnisse für Gesundheit und

Heilung, die sie mit ihrer eigenwilligen Methode erzielt. In diesem Buch stellt sie das Welt- und Menschenbild vor, das ihrerMethode zugrunde liegt. Als Naturwissenschaftlerin verbindet sie diegenaue Beobachtung des Einzelnen mit dem Bemühen, dieses Einzelnein seinem Zusammenhang zu verstehen. Gesundheit ist ein Merkmaljedes Individuums; aber jedes Individuum ist ein Teil des Ganzen – derGesellschaft, der Natur und des Kosmos. Ist das ganze natürliche Sys-tem geschädigt oder produziert die Gesellschaft ungesunde Verhältnisse,schlägt das auf die Individuen zurück; sind die Individuen nicht gesund,

ist auch das Gesamtsystem gefährdet. Galina Schatalova ist Ärztin, und folgerichtig setzt sie da an, wo jederEinzelne als Teil eines Gesamtsystems handeln und Einfluss nehmenkann. Als vernunftbegabte Menschen haben wir Einblick in die natür-lichen Entwicklungsprozesse, Regelkreise und Balancen. Wir wissenauch um unsere unheilvollen Tendenzen, speziell unseren Egoismus.Dank unserer Vernunft haben wir aber die Chance, unser Verhalten imSinne der Gesundheit zu steuern, und wir haben von der Natur die Auf-gabe erhalten, Hüter des Lebens zu sein. Diese Verantwortung ernst zunehmen, bedeutet oft genug, bequeme und eingefahrene Wege zu verlas-sen. Galina Schatalova lebt das vor, und sie zeigt dabei deutlich, dass ihre Haltung auf wohl durchdachten philosophischen Grundlagen beruht.

AutorinDr. Galina Schatalova, Jahrgang 1916, ist ausgebildete Chirurgin undWissenschaftlerin. Sie leitete die medizinische Auswahlkommission fürdie sowjetischen Kosmonauten. 1960 begann sie mit der Entwicklungihres revolutionären Heilkonzepts. Um den Erfolg ihrer Theorien zu be-weisen, unternahm sie 1990 mit den von ihr behandelten Patienten einen

500 Kilometer langen Fußmarsch durch die Wüste.

Von Galina Schatalova sind bei Arkana außerdem erschienen: Wir fressen uns zu Tode (14222)Heilkräftige Ernährung (21745)

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DR. GALINA SCHATALOVA

Philosophie der Gesundheit

Aus dem Russischen von Felix Eder

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Die russische Originalausgabe erschien 1997 unter dem Titel »Filosofija Sdorawja« bei Elen and IC Publishers, Moskau.

Verlag und Übersetzer bedanken sich bei Jelena Grachova,die uns dieses Buch eindringlich empfohlen hat.

1. Auflage

Deutsche Erstausgabe Februar 2009 © 2009 der deutschsprachigen Ausgabe

Arkana, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 1997 by Galina SchatalovaUmschlaggestaltung: Design Team München

Umschlagmotiv: Isaak LevitanRedaktion: Kathrin Heigl

WL · Herstellung: CZSatz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckPrinted in Germany

ISBN 978-3-442-21860-8

www.arkana-verlag.de

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das FSC-zertifizierte Papier München Super für Taschenbücher

aus dem Goldmann Verlag liefert Mochenwangen.

SGS-COC-1940

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

KAPITEL IWas ist die Philosophie der Gesundheit? . . . . . . . . 9

Begriffsverwirrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Eine Grundsatzfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Die Wissenschaft von der Natur . . . . . . . . . . . . . 20Einheit in der Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

KAPITEL II – Mensch, Erde, Kosmos . . . . . . . . . . . 31Ist die Umwelt »um« uns? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31»Ein irdisches Echo der Sonnenstürme« . . . . . . 36Mangel an Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Lebensharmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41In der »internationalen« Sprache der Natur . . . 45Ein Hologramm auf das Gedächtnis . . . . . . . . . 47

KAPITEL IIIDie Physiologie der Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Die Selbstregulierung des Menschen . . . . . . . . . 51Einschwingen auf die Welle der Natur . . . . . . . . 54Die Dominante – die vorherrschende innere Reizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

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Was man über die Eigenschaften der Dominante wissen muss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

KAPITEL IVMensch, Gesellschaft, Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Ohne Gesellschaft gibt es keinen Menschen . . . 71Über den Schaden des »Nutzens« . . . . . . . . . . . 74Das »Suppentellersyndrom« . . . . . . . . . . . . . . . . 78Denkwürdige Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . 80Egoismus contra Individualismus . . . . . . . . . . . . 85

KAPITEL VDie Sphäre der Vernunft ist die Sphäre der Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

Im Zeichen des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89Nicht im Gegensatz, sondern in gegenseitiger Durchdringung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93Zu einer gemeinsamen Menschheit in einer gemeinsamen Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Was kann der Mensch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

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Vorwort

Mit der »Philosophie der Gesundheit« runde ich dieGrundthesen meines Systems der Natürlichen Gesun-dung ab, die ich mit den Büchern »Wir fressen uns zuTode« und »Heilkräftige Ernährung« begonnen habe. Inden 50 Jahren seiner Existenz hat dieses System nicht nureine gründliche Bewährungsprobe bestanden und zahl-reiche Bestätigungen erhalten, es ist in dieser Zeit auchgereift. Der beherrschende Gedanke dieses Systems –die unzertrennliche Einheit von Mensch und Natur, derirdischen wie der kosmischen Natur, welche schon imfrühesten Altertum als vernünftiges Prinzip beschriebenwurde und sich auf die Idee von der Einheit einer kosmi-schen Vernunft stützt – gewinnt in den letzten Jahren imöffentlichen Bewusstsein immer mehr an Boden.

Manche setzten diese höhere Vernunft mit Gott gleich,andere wiederum mit einer Welt idealer Wesen. Drittefassen sie als eine Sammlung von Gesetzen auf, welchesämtliche im Universum vor sich gehenden Prozessesteuern. Wie der Leser sehen wird, liegen der Philosophieder Gesundheit Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten zuGrunde, die sich aus der Wissenschaft herleiten und fürsämtliche Existenzformen der belebten Materie einheit-lich sind.

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Es ist mein Anliegen, dass Sie, gestützt auf das stabileFundament wissenschaftlicher Erkenntnisse und auf diein der Praxis bewährten Ratschläge und Empfehlungen inmeinen Büchern Gesundheit erlangen und diese als wert-volles Erbe an Ihre Kinder, Enkel und Urenkel weiter-geben können. Und in diesem Sinne vergessen Sie bitteniemals Ihren treuesten und verlässlichsten Freund, derSie niemals belügen oder betrügen wird – die in ihrer Ein-heit so vielfältige Natur. Wir alle sind ein untrennbarerBestandteil dieser Natur, wir waren es immer und werdenes immer sein. Im Kontakt mit ihr erlangen wir seelischeund körperliche Harmonie, ohne welche die Gesundheitein unerfüllbarer Traum bleibt.

Halten auch Sie der Natur die Treue in Freundschaftund verraten und zerstören Sie nicht die Welt der Lebe-wesen – denn diese sind unsere Verwandten, und mitihnen verbindet uns eine gemeinsame Herkunft. Werauch immer Sie sind – Staatsmann oder Politiker, Unter-nehmer, Banker, Wissenschaftler, Künstler, Ingenieur,Arzt, Arbeiter, Hausfrau oder Rentner – nehmen Sie IhreKräfte zusammen und nützen Sie all Ihre Möglichkeiten,um unserem gemeinsamen Freund zu helfen, denn er istin Not geraten.

Und jetzt erlauben Sie mir, Ihnen eine gute Reise zuwünschen – eine gute Reise in das Reich der Vernunftund Gesundheit. Es hängt vor allem von Ihnen selbst ab,wie gerade, wie direkt und effektiv diese Reise verläuft.

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KAPITEL I

Was ist die Philosophie der Gesundheit?

Begriffsverwirrung

Heute existiert eine ziemlich eigenartige Skala zur Be-wertung der Effektivität des Gesundheitswesens undder Medizin im Ganzen, der Wirksamkeit der zahl-reichen Heilmethoden sowie der Kunst einzelner Medi-ziner.

Diese Skala ist auf den ersten Blick einfach. Sie er-scheint einigermaßen logisch und auf die wahren Bedürf-nisse der Gesellschaft ausgerichtet.

Wenn man vom Gesundheitssystem spricht, so sind dieHauptkriterien für seine Qualität die Anzahl der Poli-kliniken und Krankenhäuser, die Ausrüstung der Heil-anstalten mit moderner medizinischer Apparatur, dieVersorgung der Kranken mit Medikamenten und anderequantitative Kennziffern.

Die Effektivität der Medizin wird aus dem Verhältniszwischen der Gesamtzahl der behandelten Patienten undder Anzahl der Geheilten errechnet. Je mehr Kranke ge-

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heilt werden, desto höher ist das Entwicklungsniveau derMedizin.

Nach dem gleichen Schema wird auch die Wirksamkeitder Methoden und Heilprozeduren sowie der Qualifika-tion von »Volksheilern« bewertet.

Diese Situation findet man nicht nur in unserem Land.Vor wenigen Jahren kehrte ich von einer Reise nachKanada zurück, wohin mich eine Einladung zu einemVortragszyklus über mein System der Natürlichen Ge-sundung geführt hatte. Meine Eindrücke waren sehrwidersprüchlich. Einerseits traf ich dort auf ein hohesNiveau, was den persönlichen Umgang der Menschenuntereinander betraf, auf Sauberkeit und perfekten Ser-vice – den medizinischen Bereich eingeschlossen. Ande-rerseits bemerkte ich eine große Zahl von Kranken, wel-che mir als Ärztin auf den ersten Blick auffallen. Es gabsehr viele übergewichtige Menschen und es existiertentraditionelle Vorstellungen über die »Untrennbarkeit«von Alter und chronischen Erkrankungen. Ein kleinesBeispiel: Am Flughafen fragte mich ein Mitarbeiter beider Passkontrolle nach meinem Alter. Nichtsahnendnannte ich mein Geburtsjahr 1916. Daraufhin entstandeine kleine Aufregung, deren Ursache ich erst begriff, alsman mir einen Rollstuhl brachte und mit äußerster Be-sorgnis versuchte, mich in diesen zu verfrachten. DamitIhnen die Komik der Situation vollständig bewusst wird,füge ich hinzu, dass ich mich nach dem Flug hervorra-gend fühlte und das Erste, was ich nach meiner Ankunft

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im Hotel unternahm, ein Bad im Stillen Ozean war, wo-bei die Wassertemperatur Ende Oktober bei 4 oder 5°Clag.

Ich erzähle das nicht, um mich zu rühmen, sondernvielmehr um Ihr Denken nochmals auf das Problem dergeistigen, seelischen und körperlichen Gesundheit desMenschen zu lenken. Es ist ein Paradox unserer Zeit: Jeschneller wir uns auf dem Weg des wissenschaftlich-tech-nischen Fortschritts bewegen, umso schneller entfernenwir uns von der kardinalen Lösung des Problems. Dieunaufhörlich wachsenden Gesundheitsausgaben allerLänder sind der beste Beweis dafür.

Aber am erstaunlichsten ist, dass wir – ein weiteresParadox unseres Zeitalters – bis heute nicht wissen, wemund wofür wir diese immer drückenderen Opfergabendarbringen. Was für ein Sinn kann sich hinter diesen demgesunden Menschenverstand Hohn sprechenden Opfer-gaben verbergen, wenn die Menschen weiterhin kranksind, wobei die Zahl der Neuerkrankungen nicht sinkt,sondern immer mehr anwächst, und zwar in größeremMaße als das Gesundheitsbudget?

In wessen Namen und gegen wen kämpfen wir? Viel-leicht wird mich jemand als naiv bezeichnen und be-haupten: Wir kämpfen für die Volksgesundheit und gegendie Krankheiten. Aber Kampf und Kampf sind zwei PaarSchuhe. In der Geschichte der Menschheit gab es hun-dertjährige Kriege, aber irgendwann endeten selbst diesemit einem Sieg. Wir dagegen »kämpfen« seit Jahrtausen-

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den mit unseren Krankheiten – und wohin hat es unsgebracht?

Zweifellos hat die Menschheit im Kampf gegen die In-fektionskrankheiten zahlreiche eindrucksvolle Siege er-rungen. Die Pest, die Cholera, die Pocken, welche einstdie Bevölkerung ganzer Städte und Regionen ausradier-ten, sind unterworfen; wir haben ein Höchstniveau in derChirurgie und in der Diagnose von Krankheiten erreicht.

Aber die Anzahl und die Schwere der chronischen Er-krankungen wächst weiter, viele von ihnen, die einst einProblem des hohen Alters waren, erfassen heute Kinder,ja sogar Säuglinge.

Werden wir auch über sie eines Tages triumphieren?Und wenn ja, wann wird das sein?

Bevor wir über unsere Chancen auf einen Sieg in die-sem Jahrtausende alten Kampf urteilen, folgen wir zu-nächst dem Beispiel großer Heerführer und vergleichenunsere Kräfte mit denen des Gegners. Hier treffen wir aufdie nächste Verwirrung: Wir wissen bis heute nicht, wasdie Gesundheit ist, welche unsere stärkste »Angriffs-waffe« darstellt, und wie sich andererseits eine Krankheitdefiniert – die Kraft, die uns diese Waffe aus der Handschlägt. Die am weitesten verbreitete Antwort »Gesund-heit bedeutet Freiheit von Krankheit« bringt uns nichtweiter, genauso wenig wie ihre Kontrastformulierung»Krankheit ist Beeinträchtigung bzw. Fehlen von Ge-sundheit«.

Um die ganze Sinnlosigkeit derartiger Aussagen zu

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verstehen, die nicht nur in Alltagsgesprächen anzutreffensind, sondern auch in offiziellen Dokumenten angesehe-ner Organisationen, versuchen Sie einmal, Ihrem Kindauf diese Weise zu erklären, was Wärme und Kälte ist. Siefinden sicher einen anderen Weg, um Ihrem Kind die bei-den Begriffe nahezubringen – notfalls ziehen Sie einWörterbuch zu Rate. Wenn Sie aber eine genaue Defini-tion der Begriffe »Gesundheit« und Krankheit« suchen,so vergeuden Sie Ihre Zeit vergeblich.

Gehören Sie zu denen, die meinen, so viel Präzisionwäre gar nicht erforderlich, wo wir doch auch ohne Wör-terbuch wissen, ob wir gesund oder krank sind?

Als Ärztin kann ich mich nicht einmal dieser schein-bar unzweifelhaften Meinung anschließen. Es entstehtnämlich keine Erkrankung, und erst recht nicht einechronische, von heute auf morgen und kommt sofortzum Ausbruch. Einer chronischen Erkrankung gehenJahre, wenn nicht Jahrzehnte, voraus, im Laufe derer dieGesundheit eine Position nach der anderen aufgibt, bisder Mensch entdeckt, dass er eines Tages, obwohl er sichgestern noch recht stark gefühlt hat, »plötzlich« alsKranker erwacht.

Um dieses »plötzlich« abwenden zu können, müssenwir uns exakt vor Augen führen, was Gesundheit vomStandpunkt der Physiologie des menschlichen Organis-mus bedeutet und welche Bedingungen für die Erhaltungder vollständigen geistigen, seelischen und körperlichenGesundheit erforderlich sind. Die Erforschung dieses

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Problems ist der Hauptgegenstand der Philosophie derGesundheit.

Ich gebe zu, dass die Philosophie der Gesundheit einealte Bekannte für all jene ist, die meine Arbeit verfolgen,weil ihre Hauptaussagen die Grundlage meines Systemsder Natürlichen Gesundung formen, welches Tausendenvon hoffnungslos Kranken ihre Gesundheit wiederge-schenkt hat. Somit ist diese Philosophie kein vom Lebenabgehobenes Gedankenspiel der Autorin, sondern dasLeben selbst, und ich gebe zu, es ist kein wolkenlosesLeben.

Der Weg der Erkenntnis ist seit jeher dornig undfordert vom Gelehrten nicht nur einen klaren Verstand,Willen und Geduld, sondern auch persönlichen Mut unddie Bereitschaft zu den verschiedensten Erfahrungen.

Es gab zu allen Zeiten Machthaber, die als Gegnerjeglicher Neuerungen versuchten, den wissenschaft-lichen und technischen Fortschritt zu »verbieten«, wel-cher die brüchig werdenden Pfeiler ihrer Macht unter-spülte, indem er die Menschen zum Denken brachte.Nichtsdestoweniger widersprechen jegliche Versuche,der Suche des Menschen nach neuen Kenntnissen undnach tieferem Verständnis der Gesetze der Natur einenRiegel vorzuschieben, der Natur des menschlichenGeistes selbst und sind deshalb schließlich zum Schei-tern verurteilt.

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Eine Grundsatzfrage

»Aber lohnt es überhaupt die Mühe?«, mögen Sie fragen.»Vielleicht sollten wir, statt die Klugen zu spielen undüberflüssigerweise unser Leben zu verkomplizieren, denBlick statt in die unergründliche Zukunft besser in dieVergangenheit richten, wo die Erfahrung unserer näherenund ferneren Vorfahren für uns bereit liegt. Vielleichtsollten wir auf ihre Gebote hören, ihre Volkstraditionenfortsetzen und die alten Bräuche, die Einfachheit undSittenstrenge wiederbeleben?«

Das ist keine rhetorische Frage. Heute sind viele Men-schen aufrichtig der Meinung, dass der Weg zur Gesund-heit gerade dort, in der Vergangenheit, zu suchen ist, wodie Menschen einfacher lebten und seltener krank waren.Aber wenn man diese Menschen fragt, ob sie bereitwären, auf alle Segnungen der modernen Zivilisation zuverzichten, wird die Mehrheit von ihnen antworten:Nein, wie wollen leben wie heute und gesund sein wiegestern.

Dieser Wunsch ist ganz natürlich, aber ist er erfüllbar?Die Antwort darauf kann nur negativ ausfallen aus einemeinfachen Grund: Die in unserem Bewusstsein gespei-cherten Vorstellungen von den Bedingungen eines gesun-den Lebens, wie sie der zivilisierten Lebensweise zuGrunde liegen, sind von den realen Bedürfnissen desMenschen weit entfernt.

Und gerade durch die Existenzbedingungen, welche

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wir unserem Organismus schaffen, wird die Gesundheit– nicht nur des Körpers, sondern auch der Seele – be-stimmt. Wenn sie dem entsprechen, was die Natur unsvorgibt, dann bleibt auch der menschliche Organismus inseinem natürlichen, ihm von Geburt an geschenkten Zu-stand, den wir gewohnheitsmäßig »Gesundheit« nennen.Wenn alle Organe und Systeme unseres Körpers normalfunktionieren, wenn unser Gehirn präzise ihre Arbeitreguliert und koordiniert, wenn Sie ohne Gedanken anIhr Herz, Ihren Magen, Ihre Leber, Ihre Nieren und dieanderen inneren Organe leben, weil Sie diese nicht spü-ren, wenn Ihre seelische Stimmung das vielfältige Reper-toire eines gesunden Menschen ausdrückt, der nicht vonNeid, Geiz, Egoismus und anderen vergiftenden Eigen-schaften belastet ist, und das Leben Ihnen sonnig undschön erscheint, sogar bis ins hohe Alter, dann heißt das,Sie leben in Harmonie mit der Natur, in Einverständnismit ihren Gesetzen.

Verlässt man aber den Weg dieser Gesetze, so geht dieGesundheit schrittweise, erst unmerklich, und dann im-mer schneller flöten. Es kommt zu Pannen in der Selbst-regulierung des Organismus; anfangs sind dies nur unbe-deutende Funktionsstörungen einzelner Organe undSysteme, die zunächst nicht deutlich hervortreten, wasdie Illusion vollständiger Gesundheit aufrechterhält. Aufsolche »Kleinigkeiten«, wie z.B. eine etwas schneller ein-setzende geistige und körperliche Ermüdung, leicht er-höhte Reizbarkeit oder umgekehrt Apathie, lenken in der

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Regel weder wir noch die Ärzte ihre Aufmerksamkeit.Hauptsache, alle Hauptparameter – die Körpertempera-tur, die Pulsfrequenz, der Blutdruck – liegen im Rahmender Norm, und der Mensch kann weiter arbeiten. Für soeinen Zustand wurde sogar der für die Patienten beruhi-gend klingende und für die Ärzte bequeme Begriff »prak-tisch gesund« geprägt. Aber was verbirgt sich tatsächlichdahinter, wenn man es wissenschaftlich betrachtet?

In den sechziger und siebziger Jahren des vergangenenJahrhunderts habe ich viel Mühe auf das Studium derUnterschiede zwischen praktischer und wirklicher Ge-sundheit verwendet. Ich wollte bis ins Detail verstehen,was denn Gesundheit überhaupt bedeutet und ob esüberhaupt objektive Kriterien gibt, nach denen mansagen könnte: Dieser Mensch ist wirklich gesund, unddieser nur praktisch.

Die Methodik meiner Untersuchungen war einfach:Ich habe die physiologischen Merkmale von wirklich ge-sunden Menschen, die in meinem System der natürlichenGesundung nach den Gesetzen der Natur leben, mitdenen solcher Menschen verglichen, die ein normalesmodernes Leben führen, das durch reichliche Ernährung,geringe körperliche Belastung und Abgetrenntheit vonder Natur charakterisiert ist.

Die ersten Untersuchungsergebnisse brachten nieder-schmetternde Ergebnisse. Es schien, als hätte ich es mitzwei unterschiedlichen biologischen Arten zu tun: demkünstlichen Menschen und dem natürlichen Menschen.

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Es stellte sich heraus, dass die Atemfrequenz des »künst-lichen« Menschen zwischen 15 und 20 Zyklen des Ein-und Ausatmens pro Minute schwankte, während es beim»natürlichen« nur 5 Zyklen waren. Der natürliche Menschbenötigte nur ein Fünftel der Sauerstoffmenge seineskünstlichen Mitbruders. Es zeigte sich weiter, dass ent-gegen den allgemein herrschenden Vorstellungen dernatürliche Mensch für die Erhaltung der Lebensfunk-tionen des Organismus im Ruhezustand (d.h. Grund-umsatz) nur 250 – 400 Kilokalorien braucht, der künst-liche dagegen 1200 bis 1700.

Aber das Leben des Menschen erschöpft sich nicht unddefiniert sich auch nicht allein anhand der physiologi-schen Parameter seines Organismus. Es ist kein Zufall,dass im System der Natürlichen Gesundung die Gesund-heit als Synthese verstanden wird: Sie umfasst neben derkörperlichen auch die geistige und die seelische Gesund-heit. Dabei geht es aber nicht um eine arithmetische Sum-me der verschiedenen Aspekte der Gesundheit, sondernum die verschiedenen Schattierungen eines ganzheit-lichen, makellosen, natürlichen wertvollen Kristalls, mitdem die Gesundheit des Menschen vergleichbar ist.

Gerade deshalb konnte mich ein rein arithmetischerphysiologischer Zugang zum Problem der Gesundheit,ungeachtet seiner wirklich einzigartigen Ergebnisse,nicht zufriedenstellen und mir nicht die Antworten aufdie vielen mich bewegenden Fragen geben, die mit derwirklichen, nicht nur praktischen Gesundheit des Men-

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schen zusammenhängen. Vielmehr musste ich zumAspekt der Abhängigkeit der körperlichen Gesundheitvon der geistigen und umgekehrt eine gewaltige theoreti-sche und experimentelle Vorarbeit leisten. Außerdem wares notwendig, die Nichtigkeit des Hauptarguments derTheorie der Ausgewogenen Ernährung praktisch zu de-monstrieren, derzufolge die einzige Nachschubquelle fürdie verbrauchten Stoffe und Energie im menschlichenKörper die Stoffe und die Energie sind, welche durch dieNahrung zugeführt werden.

Meine Stufen zur Erkenntnis der Wahrheit wurden dieerstmalig in den achtziger Jahren des zwanzigsten Jahr-hunderts von mir durchgeführten Experimente. Ich habein meinen ersten beiden Büchern ziemlich ausführlichüber sie berichtet, deshalb werde ich hier nicht ins Detailgehen, was meine Versuche mit Marathonläufern undBergsteigern betrifft, oder auch meine Durchquerungender mittelasiatischen Wüsten bei 50°C heißem Sand. Ichmöchte hier nur anführen, dass diese Experimente glän-zend die Richtigkeit der Ausgangsthese des Systems derNatürlichen Gesundung bestätigten, laut derer derMensch die von ihm benötigte Substanz und Energie ausmehreren Quellen seiner Umwelt bezieht.

Die Experimente demonstrierten zudem unsere un-trennbare Verbindung mit der Natur und deren uner-setzbare Rolle bei der Bewahrung und Festigung unserergeistigen, seelischen und körperlichen Gesundheit. Ichkann ohne jede Übertreibung sagen, dass ohne diese

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Experimente die Philosophie der Gesundheit nicht ent-standen wäre, welche dem Menschen in unserer unruhi-gen, widersprüchlichen Welt einen Halt gibt, und zwardank der Kenntnis und der Beachtung der Naturgesetze.

Die Wissenschaft von der Natur

Was sind das für Gesetze und warum müssen wir ihnenunter Verzicht auf die eigenen Wünsche so demütig fol-gen, anstatt nach unseren eigenen Gesetzen und Regelnweiterzumachen, die doch ein vernünftiges Prinzip in un-ser Leben gebracht haben, das das Zusammenleben vonsechs Milliarden Erdbewohnern regelt? Derartige Fragenkann man viele stellen, aber die Antwort bleibt immer diegleiche: Der Mensch ist nur Teil der Natur, ein ausneh-mend wichtiger zwar, aber eben ein Teil. Deshalb sind diemenschlichen Gesetze nur für den »internen Gebrauch«des menschlichen Zusammenlebens geeignet, und auchda bei weitem nicht immer, während die Naturgesetze alleLebewesen einschließen, seien es mikroskopisch kleineBakterien oder tonnenschwere Wale. Alles Leben auf derErde wurde von der Natur hervorgebracht, nach ihrenIdeen und Entwürfen, aus ein und demselben Material,einer mit Leben erfüllten Substanz – der belebten Mate-rie. Auf diese Besonderheit hat einst der NobelpreisträgerSzent-Györgyj sein Augenmerk gerichtet, welcher derMeinung war, dass »nur eine einzige belebte Materie exis-

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tiert, welche die Erdkugel bevölkert und im Prozess derAnpassung an unterschiedliche Bedingungen unterschied-liche Formen, Farben und Komplexität annimmt. DasLeben ist ungeachtet der großen Vielfalt seiner Erschei-nungsformen auf ein und derselben begrenzten Zahl vongrundlegenden Prinzipien gebaut, egal wo und in welcherForm wir ihm begegnen; zwischen ›König und Kohl-kopf‹ besteht kein realer Unterschied.«

Deshalb kann eine Philosophie der Gesundheit, wel-che den einzelnen Menschen mit all seinen psychischen,geistigen und anatomisch-physiologischen Besonderhei-ten ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit rückt, das Prob-lem seiner Gesundheit nicht isoliert von dem Problemder Gesundheit der gesamten belebten Natur der Erdebetrachten. Seinem Wesen nach ist dieses Problem einübergreifendes, das ohne die persönliche Teilnahme jedesEinzelnen von uns und der Menschheit im Ganzen nichtgelöst werden kann. Der große russische NaturforscherW.I. Wernadskij hat mehrfach den Gedanken geäußert,dass »der Mensch und die Menschheit auf engste Weisemit der lebenden Substanz verbunden sind, die unserenPlaneten besiedelt, und dass wir durch keinen wie auchimmer gearteten physischen Prozess von ihr getrenntwerden können.«

Bevor wir das Gespräch über die Gesundheit des Men-schen fortsetzen, rate ich Ihnen, hier die erste Kerbe inihrem Gedächtnis zu schlagen, welche uns die Suche nacheinem neuen Weg zur Lösung des gesamten Problems so-

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wie die Suche nach einem Zwischenergebnis erleichternwird. Also, was haben wir bisher erfahren? Gar so wenigist das nicht!

Erstens wissen wir jetzt, dass der Mensch kein streu-nender Geselle ohne Herkunft und Abstammung ist, undauch kein gottähnlicher Herrscher der Natur, der nur sei-nen Launen und Wünschen unterworfen ist, sondern einTeil der mit Leben erfüllten Substanz, der belebten Mate-rie – von ihr geboren, gesäugt und gefüttert und mit ihrverbunden durch eine unzertrennbare Nabelschnur.

Zweitens wissen wir, dass der Mensch und die ganzebelebte Materie insgesamt ein untrennbarer Teil des end-losen Universums sind, von welchem wiederum der unsObdach und Nahrung gebende Planet Erde nur ein win-ziges Staubkorn ist, und dass der Mensch den ehernen Ge-setzen dieser Welt untersteht – den Gesetzen der Natur.

Von diesen Gesetzen gibt es eine Vielzahl, zumal diebelebte Materie mitsamt dem Menschen gleichzeitig indrei Welten existiert: in der Mikrowelt der Elementarteil-chen und Atome, in der Welt der irdischen belebten undunbelebten Natur und in der Makrowelt des Alls, mitwelcher sie durch tausend Fäden verbunden ist. In jederdieser Welten existieren eigene Gesetze, ein eigenesRaum-Zeit-System und eigene Wirkungskräfte, die sichauch in der Existenz der lebenden Organismen spiegeln.Aber wir müssen uns nicht auf den Spuren der Gelehrtenin die Geheimnisse dieser Welten vertiefen, wir müssennicht zusammen mit den Biophysikern und Biochemikern

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die konkreten Wirkungsmechanismen der dort herr-schenden Gesetze auf die belebte Materie insgesamtstudieren.

Für uns ist es viel wichtiger zu verfolgen, wie die Ge-samtwirkung dieser Kräfte sich in den Lebensprozessender belebten Materie spiegelt.

Einheit in der Vielfalt

Sie haben sich wohl schön öfter die Frage gestellt, was daswohl für Naturgesetze sein mögen, die für jeden von unsbindend sind. Dieses Thema kann man ausführlich erör-tern, aber es ist kaum erforderlich, über jedes dieserGesetze einzeln zu sprechen, oder darüber, wie sie unter-einander abgestimmt sind und wie sie sich auf unserLeben auswirken. Deshalb beschränke ich mich darauf,drei von ihnen zu nennen und kurz zu charakterisieren.Um den Gegenstand des Gesprächs anschaulicher zu ma-chen, verwende ich den Vergleich der belebten Materiemit einem breiten Strom, der sich auf der Erdoberflächeausbreitet, die kleinsten Vertiefungen und Erhebungenüberschwemmt und die unteren Schichten der Atmo-sphäre erfasst.

Sogleich kommt die Frage auf, woher er kommt, die-ser Strom, wo er seinen Anfang nimmt oder, mit anderenWorten, wie das Leben auf die Erde gekommen ist. Heuteist sich die Mehrheit der Gelehrten einig, dass das Leben

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Galina SchatalovaPhilosophie der Gesundheit

Taschenbuch, Broschur, 128 Seiten, 12,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-442-21860-8

Arkana

Erscheinungstermin: Januar 2009

Ein faszinierend konsequenter Ansatz, der wissenschaftliche Forschung, praktische Erfahrungund ganzheitliches Denken zusammenbringt. Galina Schatalovas bereits erschienene Bücher haben sich bei ernährungsbewussten Lesernwie ein Lauffeuer verbreitet. Hier stellt sie das Welt- und Menschenbild vor, das ihrer Methodezugrunde liegt. Wir vernunftbegabten Menschen haben von der Natur die Aufgabe erhalten,Hüter des Lebens zu sein. Dafür haben wir Einblick in die natürlichen Entwicklungsprozesse undBalancen und können unser Verhalten im Sinne der Gesundheit steuern.