Schlossallee Münster 1 2012

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Karneval: Zu Besuch bei den „Bösen Geistern“ 1| 2012 Nr. 1/2012 | Januar/Februar | 3,50 Euro | www.schlossallee.com Schlossallee Schlossallee Schlossallee DAS REGIONALE LIFESTYLE MAGAZIN FÜR MÜNSTER UND DAS MÜNSTERLAND Lüdinghausen: Die Dreiburgenstadt entdecken Franz Lauter: Der malernde Koch vom Schloss Martina Sieger Erfolgsfaktor Rosa

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Schlossallee - Das regionale Lifestyle Magazin für Münster und das Münsterland

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Karneval: Zu Besuch bei den „Bösen Geistern“

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012

Nr. 1/2012 | Januar/Februar| 3,50 Euro | www.schlossallee.com S

chlos

sallee SchlossalleeSchlossallee

Das Regionale lifestyle Magazin füRMünster und das Münsterland

Lüdinghausen: Die Dreiburgenstadt

entdecken

Franz Lauter: Der malernde Koch

vom Schloss

Martina SiegerErfolgsfaktor Rosa

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Liebe Leserinnen und Leser,

Neulich abends, bei Pasta und einem Glas Wein, kam mir eine Idee: Vielleicht sollte

ich einfach mal mit einer roten Pappnase ins Büro kommen. Es ist kein Geheimnis,

dass kurz vor Drucklegung eines Magazins in der Redaktion eine eher hektische

Stimmung herrscht – eine rote Pappnase, so dachte ich, könnte da für Erheiterung

sorgen, zumindest für einen Moment.

Ob vielleicht das der wahre Grund für Karneval ist? Mal ehrlich – die vielzitierten

bösen Geister vertreibt heute niemand ernsthaft mehr, allenfalls noch unter dem

Bett seines Kleinkindes. Aber den bösen Stimmungsgeistern, denen wird effektiv für

einige tolle Tage der Garaus gemacht! Und erst die Vorfreude: Seit Mitte November

(also genau dem 11.11. um 11:11 Uhr) befinden sich die Jecken wieder in ihrer

Lieblingsjahreszeit und treffen sich regelmäßig, um an ihren Umzugswagen zu ba-

steln, schrauben und dekorieren (mehr dazu übrigens ab Seite 33).

Ist das nicht großartig? Einmal im Jahr wird in ganz Münster zusammen gefeiert, ob

Alt oder Jung, Arm oder Reich, Cowboy oder Indianer. Vom Hindenburgplatz durch

die Innenstadt über den Prinzipalmarkt und wieder zurück vors Schloss rollen die

bunten Wagen, wer da nach Köln oder Düsseldorf fährt, ist selbst schuld!

Man kann, als kühler Hanseat etwa, den Karneval albern finden oder lediglich als

Anlass nehmen, einmal richtig über die Stränge zu schlagen. Ein Blick in die Nach-

barstadt Osnabrück zeigt: Ganz verkehrt ist das ja nun auch nicht. Aber wenn Ge-

schäftsmänner, die üblicherweise bis zu 16 Stunden täglich in Nadelstreifen ver-

bringen, plötzlich in ein Prinzenkostüm steigen und das Zepter in die Hand nehmen

– dann muss doch etwas dran sein am Phänomen Karneval!

Karneval, Fastnacht oder Fasching feiert man auf der ganzen Welt, vom Zuckerhut in

Rio über Trinidad und Tobago bis nach Venedig und eben ins Münsterland.

Ich mag derartige kleine Auszeiten von der Vernunft. Man sollte sie

sich im Alltag viel häufiger gönnen. Ob nun mit Pappnase oder ohne.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der vorliegenden Ausgabe und

noch mehr Spaß beim Karneval.

Münster Helau!

Ihre

Svenja Dierker

Redaktionsleitung

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Inhalt Ausgabe 1 Januar/Februar 2012 | 2. Jahrgang | Seite 4

Aktuell

Das Neueste aus der Region

Münster Helau! .......................................... 6 Kurzmeldungen ......................................... 8 Women in Business ...................................13 Porsche Präsentation ...............................14

Szene

Portrait

Martina Sieger: Mode und

ganz viel Lebensfreude ...............................18Theater Titanick:

Spektakel mit den Elementen ....................22Klassiker

Mode: Zeitlos schön ...................................26

RegionLüdinghausen

Von Drosten, dem Papst

und ganz viel Wasser .................................28 Erlebnis

Karneval: Hoch auf

dem bunten Wagen ...................................33

Hochzeit

Ewig dein, ewig mein ............................... 67

Kultur Reise

Mit allen Sinnen durch Barcelona .............. 70Schloss Nordkirchen

Hart aber herzlich ..................................... 72Termine

Kultur in der Region .................................. 78Kolumne: Spinnengewebe ....................... 81 Vorschau / Impressum ............................. 82

Anzeigen

Bettenhaus Schründer ...................................... 10

MeVitus ............................................................. 12

Althoff Wohnkultur ............................................. 16

Feinkost Hansen ................................................ 51

Helios Klinik ....................................................... 57

Aqua Vitalis ....................................................... 61

Kleinsman Dental Center ................................... 62

Insidertipps: Firmen empfehlen sich ................... 76

WohnenTischkultur

Der Esstisch ............................................ 36Facelift fürs Haus

Sanierung der Bestandsimmobilie ............ 40Garten: Aufbruchstimmung

Neuer Garten – alter Charme ................... 43

GenussWintergemüse

Back to the Roots ...................................46 Rezepte ...................................................48 Restaurant Z.mann‘s ................................................50 Restaurantkritik Villa Medici, Münster .............................52 Vor Ort Feinbrennerei Sasse ..............................54

Leben

Wellness & Beauty

Fit ins neue Jahr ....................................... 58 Gesundheit

Orthopädie: Von Kopf bis Fuß .................. 64

Szene

Theater TitanickEin Bilderbuch, das sich immer wieder neu öff-

net – das ist das Theater Titanick. Und eine echte

Münsteraner Institution! Mit spektakulären Insze-

nierungen hat sich das Team um Clair Howells

und Uwe Köhler international etabliert. Ein Blick

hinter den Vorhang. Seite 22

Schloss

Titelfoto: Nicole Frohne

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Seite 5

alleeGenuss

Feinbrennerei Sasse Wer denkt, dass Korn immer klar und scharf sein

muss, der kennt den Münsterländer Lagerkorn nicht!

Destilliert in der Feinbrennerei Sasse in Schöppin-

gen, ist er schon nach 15 Jahren ein regionales Tra-

ditionsprodukt. Wir haben ihn probiert! Seite 54

Garten

Aufbruchstimmung Ob Neuanlage oder Bestandsgarten: Das heimische

Grün verträgt dann und wann eine Erfrischungskur.

Wer dabei die Herausforderung meistert, das alte

Flair mit neuen Ideen aufzuwerten, schafft einen ein-

maligen Schatz.

Seite 43

SchlossWohnen

TischKulturVier Beine, eine Platte und rundherum Stühle:

Ein Tisch ist etwas Simples! Und dabei doch so viel

mehr … Eine Übersicht.

Seite 36

Klassiker

ModeSchon Coco Chanel sagte: „Ich bin gegen Mode, die ver-

gänglich ist.“ Und tatsächlich gibt es Kleidungsstücke,

die absolut zeitlos sind: das kleine Schwarze gehört

ebenso dazu wie Trenchcoat oder Jeans.

Seite 26

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Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 6

Münster Helau! Ob Karneval, Fasching oder Fastnacht: Seit dem 11. November um 11:11 Uhr befinden

sich Jecken in ganz Deutschland wieder in der fünften Jahreszeit! Mainz, Köln, Düssel-

dorf – die närrischen Hochburgen kennt jeder. Doch wer einmal den Münsteraner Kar-

neval gefeiert hat, der weiß: Was die Rheinländer können, das können die Westfalen

schon lange!

Ausnahmezustand allerortsGenaugenommen seit dem 14. Jahrhun-

dert: Schon im frühen Mittelalter gaben sich

die Münsteraner zur Fastnacht mit Inbrunst

karnevalistischen Festen und Gelagen hin.

Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Wer sich für das närrische Treiben nicht

begeistern kann, sollte frühzeitig die Stadt,

oder, noch besser, das ganze Münsterland

verlassen, denn auch in Warendorf, Gre-

ven, Coerde & Co. übernehmen in der Fast-

nachtswoche die Jecken das Zepter.

Rosen, Tulpen, NelkenDie Tagesnamen dieser Woche übrigens

außergewöhnlich „duftend“: Von der Wei-

berfastnacht über den Nelkensamstag, den

Tulpensonntag, den Rosenmontag bis zum

Fastnachtsdienstag, auch Veilchendienstag

genannt. Mit den Blumen haben die Tage je-

doch weniger zu tun, denn der Rosenmon-

tag verdankt seinen Namen zum Beispiel

der Raserei und dem tollwütigen Eifer, mit

dem das Volk diesen Tag begeht. An diesem

Montag und dem vorangehenden Tulpen-

sonntag finden vielerorts die Karnevalsum-

züge statt. Am Veilchendienstag wird dann

noch einmal kräftig zugeschlagen, ehe am

Aschermittwoch – zumindest sollte es so

sein … – die Fastenzeit beginnt. Zu den

traditionellen Speisen am „Fetten Diens-

tag“ gehören Fettgebackenes, Pfannkuchen

und Fisch.

Schinken-Schützen und SchrumpfhusarenInsgesamt rund 40 Karne-

valsgesellschaften sind

es, die sich im Bürger-

ausschuss Münsterscher

Karneval (BMK) organi-

sieren und seit dem 11.11.

fleißig an ihren Wagen basteln:

Neben der KG „Freudenthal“ von

1833, den „Bösen Geistern“ oder

den „Paohlbürgern“ finden sich

auch stimmungsvolle Namen wie die

„Fidelen Bierkutscher“, die „Schweine-

Schinken-Schützen“ oder die „Sendener

Schrumpfhusaren“ unter den Vereinen.

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Seite 7

Ob´s warm, ob´s kalt, in jedem Fall viel Narren gibt’s im Karneval!

Karnevalstermine der Region (Auswahl):

Freitag, 10. Februar

Damensitzung, Kongress-Saal,

Halle Münsterland, 19:00 Uhr

Samstag, 11. Februar

Karnevalsparty mit Anna-Maria

Zimmermann, Greven 20:11 Uhr

3. Karnevalsumzug in Hiltrup, 14:11 Uhr

Montag, 13. Februar

Großer Karnevalsumzug,

Münster/Wolbeck, 14:11 Uhr

Ball der Schweine,

Halle Münsterland, 20:00 Uhr

Weiberfastnacht, 16. Februar

Altweiberrundgang mit der Lady Carneval,

Amelsbüren, 8:30 Uhr

Altweiber, Marktplatz Warendorf, 17:00 Uhr

Weiberkarneval, Bevergern, 14:33 Uhr

Tulpensonntag, 19. Februar

Karnevalsumzug, Greven 13:11 Uhr

Schlüsselübergabe, Prinzipalmarkt/

Stadtweinhaus, 11:11 Uhr

Rathaussturm, Warendorf, 21:11 Uhr

Rosenmontag, 20. Februar

Rosenmontagszüge:Münster, Prinzipalmarkt, 12:11 Uhr

Nottuln, 14:11 Uhr

Gievenbeck, 11:00 Uhr

Warendorf, 14:11 Uhr

Bevergern, 10:11 Uhr

Emsdetten, 14:11 Uhr

Veilchendienstag, 21. Februar

Schlüsselrückgabe,

Rathaus Coesfeld, 15:30 Uhr

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Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 8

Küchen Pohl – jetzt auch in MünsterSeit Dezember hat Küchen

Pohl seine Tore in der Ha-

fenstraße geöffnet. Der

neue und moderne Show-

room befindet sich unweit

der Innenstadt und verfügt

über eigene Parkplätze

direkt vor dem Haus. Auf

knapp 250 qm zeigen Ste-

fanie und Sascha Pohl die neuesten Küchen-, Geräte- und Zu-

behörtrends von vielen hochwertigen Herstellern wie etwa Wa-

rendorf, Rational, Miele oder Gaggenau. Aber auch das kleinere

Küchen-Budget kann mit interessanten Alternativen abgedeckt

werden. Besonderes Augenmerk legt Küchen Pohl auf die indi-

viduelle und persönliche Beratung und das Rund-Um-Sorglos-

Paket. Hierbei profitiert der Kunde von der über 30-jährigen

Erfahrung im Familienunternehmen. www.kuechenpohl.de

Neues Logo für WarendorfWarendorf wird als Stadt der Pferde bezeichnet – das spiegelt sich

nun auch in dem Logo der Warendorfer wider! Die Werbeagentur Cosa

entwarf ein schlichtes @-Zeichen, das in der Mitte einen Pferdekopf

darstellt. Zusammen mit dem Slogan: „Warendorf – Die Pferdestadt“

positioniert sich die Stadt deutlich und zeigt, dass Tradition und Mo-

derne vereinbar sind. Das bekannte @-Zeichen als Kommunikations-

charakter und das Pferd setzen einen Kontrastpunkt zum altertüm-

lichen Stadtwappen.

Schaltschränke als Kunstwerke

Schaltschränke sind nicht schön.

Oftmals werden sie als Pla-

katwand missbraucht oder be-

schmiert. Jetzt ist im Bahnhofs-

viertel Münster Schluss damit! Die

Immobilien- und Standortgemein-

schaft Bahnhofsviertel Münster

e.V., kurz ISG, wird in Kooperation

mit der Stadt 69 dieser Schrän-

ke auf 10,4 Hektar umgestalten. Dabei sollen sie nicht einfach

bemalt werden, sondern auf Sculptura-Ebene in Szene gesetzt.

Für das „Kunstprojekt Schaltschränke“ konnte der renommierte

Künstler Tobias Rehberger gewonnen werden. Das Projekt (Bud-

get: 500.000 Euro) ist spektakulär und soll auf höchstem Niveau

von statten gehen. Beginn der Realisierung soll im Spätsommer

2012 und Fertigstellung spätestens im Frühjahr 2013 sein.

www.bahnhofsviertel-muenster.de

„Löffelübergabe“ bei Bröker Catering & Event

Wolfgang Stein, Küchenchef der Bröker Catering & Event GmbH

in Coerde, war 15 Jahre lang als Küchenleiter des Unterneh-

mens tätig und bereitete zwölf Mal in Folge den Grünkohl für

das Kramermahl zu. Nun geht der 67-Jährige in den Ruhe-

stand. Den Kochlöffel übernimmt nun Marc Pargmann aus

Oldenburg. Durch die enge Verbundenheit mit dem gesamten

Unternehmen steht Stein auch weiterhin beratend zur Seite. Die

offizielle Löffelübergabe findet am 3. März im Speicher No. 10

in Münster statt.

Positive Entwicklungen

Im Jahre 2011 sorgte die Euro Schuldenkrise für starke

Turbulenzen an den Kapitalmärkten. Die Aktienmärkte

verzeichneten wegen der politischen Unruhen in Nordafrika, das

starke Erdbeben in Japan mit nuklearer Katastrophe und der

negativen Konjunkturentwicklung einen starken Abwärtstrend.

Für 2012 gehen die Analysten nun für europäische Aktien von

einem Anstieg der Gewinne von ca. 10 % aus. (Quelle: Goldmann

/Sachs) Vor allem die US-Wirtschaft überrascht in den letzten

Wochen mit positiven Entwicklungen. In wirtschaftlicher Hinsicht

konnten die USA eine Rezession vermeiden und teilweise positive

Impulse setzen. Leider stehen diesen Entwicklungen die weiter-

hin entstehenden erheblichen Risiken der anderen Volkswirt-

schaften gegenüber. Die Staatsschuldenproblematik in Europa

bleibt ungelöst und hält die Märkte unter Druck. Besonders bei

Unternehmen aus dem Versicherungs- und Finanzsektor können

Gewinneinschätzungen bezüglich neuer regularischer Vorgaben

und höherem Kapitalbedarf nur unter großer Unsicherheit vorge-

nommen werden. Andererseits sind die Bewertungsmaßstäbe auf

Basis der berichteten Gewinne und die Kennzahlen, basierend auf

Gewinnerwartungen, auf sehr geringem

Niveau, so dass sich sicherlich hier ein

Einstieg für mutige Anleger mit einer Stop

Order rechnen kann. Für die kommenden

Monate ist weiterhin mit hoher Marktvola-

tilität zu rechnen, wobei sich die Anleger-

stimmung an den Kapitalmärkten etwas

stabilisiert hat. Die europäische Politik

scheint auf eine umfassendere und lang-

fristige Lösung der Schuldenproblematik

zuzusteuern. Bleibt abzuwarten, ob dies

ausreicht, um die Sorgen des Marktes zu

besänftigen.

Sascha und Stefanie Pohl

Autor Guido Röwekamp

guido_roewekamp@

gothaer.de

F i n a n z e n

Mit beschmierten Schalt-schränken ist es im Bahnhofs-viertel bald vorbei!

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Seite 9

Gelungener BenefizabendAlle Jahre wieder: Was als kleines Konzert im Jahre 1993 in einer Schalter-

halle begann, ist mittlerweile aus dem vorweihnachtlichen Musikprogramm

in Münster nicht mehr wegzudenken: der Benefizabend der Sparkasse.

Mitte Dezember war es wieder soweit: Im ausverkauften Großen Haus der

Städtischen Bühnen begeisterte nicht nur die mehrfach ausgezeichnete

A-cappella-Formation „Sonic Suite“ des Münsteraner Ex-Sechszylinders

Tilo Beckmann das Publikum, auch das Freie Musical-Ensemble Münster

sorgte für gute Stimmung. Zwei musikalische Dauer-Gäste des Benefiza-

bends waren auch in der 19. Ausgabe wieder dabei: Uwe Koch am Klavier

und Martin Bierhoff am Schlagzeug. Die Einnahmen von 10.000 Euro sowie

die Saalspende von fast 5.000 Euro wurde an die Verantwortlichen des

Familienhauses am Universitätsklinikum Münster überreicht: Mit dem Geld

wird ein Neubau finanziert, in dem sich das Brücken-Team der Uni-Kliniken

um Angehörige von schwerkranken Kindern und Jugendlichen kümmert.

Markus Schabel (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost) überreichte Monika Schlattmann (Vorsitzende des Familienhauses am Universitätsklinikum Münster) und Dr. Margit Baumann-Köhler (Verantwortliche Oberärztin des Brücken-Teams) (v.l.) die Einnahmen aus dem Kartenverkauf vom Benefizabend.

Thomas Voß gewinnt Großen K+K Preis

Der 53-Jährige Holsteiner Thomas Voß gewann mit dem

Hengst Carinjo den Großen K+K Preis in der Halle Mün-

sterland. Platz zwei ging an Florian Meyer zu Hartum aus

Herford. So richtig glücklich war die drittplatzierte Jana

Wargers aus Greven: Das Jungtalent legte mit Coolio, den

sie erst seit wenigen Wochen unter dem Sattel hat, zwei

tolle Runden in der Halle Münsterland hin. Auch Turnier-

leiter Bernd Schulze Brüning, der den Vorsitz im Reiterver-

band Münster und die Turnierleitung in jüngere Hände ge-

ben wird, war mehr als zufrieden mit dem Turnierverlauf:

„Sein“ K+K Cup hat mit knapp 33.000 Zuschauern eine

Rekordmarke erreicht. Schulze Brüning: „Ich hab ja immer

gesagt – geht nicht, gibt’s nicht. Aber jetzt haben wir wohl

wirklich die Grenze erreicht.“

Mit seinem Hengst „Carinja“ sicherte sich „Vossi“ den Sieg.(Foto: Lafrentz)

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Die jüngste Generation der Boxspring-

betten sorgt für ein Luxusambiente, das

sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Dabei

sind die Betten der Manufaktur Schramm

in ihrer handwerklichen und funktionalen

Konsequenz, ihrer natürlichen Flexibili-

tät und ihrem unvergleichlichen Bettklima

wegweisend. Erlebbar wird der exklusive

Schlafkomfort im Schramm-Studio in der

großzügigen Ausstellung des Bettenfachge-

schäftes Schründer an der Weseler Straße

77 in Münster.

„Schlaf ist die wichtigste Regenerations-

quelle für Kopf und Körper, das Kraftwerk

für Kreativität und die Batterie für Lei-

stungsfähigkeit, die sich nächtlich auflädt“,

weiß Geschäftsführer Gerd Schründer.

Das optimale Schlafsystem, das die Betten-

Manufaktur Schramm in handwerklicher

Tradition und Perfektion aus veredelten

Federkernen oder per Hand eingenähten

Taschenfedern fertigt, besteht aus zwei Ele-

menten, die gemeinsam das Dream-Team

des guten Schlafs bilden: Die punktuell rea-

gierende, auf individuelle Maße und Schlaf-

gewohnheiten abgestimmte Obermatratze

bettet den Körper in eine ideale anato-

mische Lage. Die stabile Untermatratze fe-

dert indes jede Bewegung des Schlafenden

sanft und punktuell ab und bildet so die

stützende Basis für optimale Regeneration.

Eine gute Obermatratze schmiegt sich dem

Körper mit möglichst gleichmäßiger Druck-

verteilung auf kleinstem Raum an und ak-

tiviert so den Stoffwechsel. In Kombination

mit der abfedernden Untermatratze ergibt

sich die perfekte Wirkungseinheit.

„Beim Zwei-Matratzen-System kann zwi-

schen den Federn ungehindert Luft zirku-

lieren und die Feuchtigkeit mitnehmen“,

erklärt Geschäftsführer Axel Schramm, der

das Traditionsunternehmen in vierter Gene-

ration führt.

Bei der Suche nach einem neuen Boxspring-

bett haben die Kunden die Wahl sowohl

zwischen Modellen in Polsteroptik als auch

Massivholzlösungen. Ganz nach Geschmack

kann eine Vielfalt an ausdrucksvollen Far-

ben und Formen kombiniert werden. Alle

Stoffe sind abnehmbar und dadurch leicht

zu reinigen. Für zusätzlichen Top-Komfort

sorgt eine optionale Motorisierung. Dort

steuert die Fernbedienung auf Knopfdruck

einzeln Höhe und Neigung sowie Kopf-, Rü-

cken-, Ober- und Unterschenkelteil. Bei der

Auswahl des Traumbettes steht das Kompe-

tenzteam um Gerd Schründer und Christia-

ne Winterhoff beratend zur Seite.

Seite 10 | Anzeige

Sonntag ist Schautag Eine gute Gelegenheit – auch für Berufstätige – die großzügige Ausstellung im Bettenhaus

Schründer an der Weseler Straße 77 in Münster zu entdecken, bietet der Schautag am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Dann allerdings ohne Beratung und

Verkauf. Gerne informiert das Team um Gerd Schründer im Rahmen der Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis

18 Uhr. Beratungsgespräche können unter Tel. 0251 - 7132613 vereinbart werden.

Boxspringbetten vereinen anmutige Eleganz mit einzigartigem Schlafkomfort. Die jüngste Generation der Boxspringbetten garantiert ein Luxusambiente, das sonst nur Fünf-Sterne-Hotels bieten. Fotos: Schramm

„Meine Nacht hat 5 Sterne“Schramm: Exk lus iver Sch la fkomfor t

Das Zwei-Matratzen-System überzeugt mit einmaligem Wohlfühlfaktor,

besonderer Ästhetik und exklusivem Schlafkomfort

Gerd Schründer und Christiane Winterhoff freuen sich auf ihre Gäste.

Bettenhaus Schründer

Weseler Straße 77 | 48151 Münster

Telefon: 0251 - 7 13 26 13

E-Mail: [email protected]

www.schruender.deinfo

M e r c k F i n c k & c o , P r i v a t b a n k i e r s

J o h a n n i t e r s t r . 1 | 4 8 1 4 5 M ü n s t e r | t e l e F o n ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 0 | F a x ( 0 2 5 1 ) 8 7 1 2 2 4 4

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Lange erwartet, von vielen ersehnt:

SC Preußen Fan-Shop wurde eröffnet!Im Dezember wurde er

feierlich im Souterrain

des Geschäftsstellen-

gebäudes am Fiffi-Ger-

ritzen-Weg 1 eröffnet:

Der Fan-Shop des SC

Preußen 06 e.V. In seiner

Eröffnungsrede sprach

Carsten Gockel allen

Mitwirkenden seinen

Dank aus und freute sich

über die gelungene Arbeit des Architekten Erich Varnhagen (plan.werk ar-

chitekten). Im Shop gibt es Fanartikel für jeden Geschmack: Bekleidung wie

Trikots, T-Shirts und Caps für ein waschechtes Fan-Outfit, Wohnaccessoires,

u.a. einen Preußenbriefkasten, Outdoorfahnen, signierte Poster und etliche

Dekorationsartikel mit dem SC Preußen Logo. Auch exklusiver, handgefer-

tigter SCP Schmuck für Sie und Ihn von der Goldschmiedemeisterin Kristin

Garritzmann (Kronjuwelchen) ist dort erhältlich. Carsten Gockel verriet uns,

dass er die Fahrradklingel mit dem Adler am originellsten findet: „Die gehört

zu einer Stadt wie Münster einfach dazu!“

www.scpreussen-muenster.de/fanshop

Liebesschlösser erobern den AaseeEs war nur eine Frage der Zeit, wann das Ritual des

„auf ewig“ verschlossenen Liebesbeweises in Münster

ankommen würde: Jetzt haben sich bereits rund zwei

Dutzend Paare an der kleinen Brücke vor dem Natur-

schutzgebiet des Aasees verewigt, vereinzelt auch an

der neuen, schwimmenden Brücke. Die Schlösser sind

verziert mit eingravierten oder aufgemalten Namen,

manchmal auch nur mit den Initialen. Mit dieser roman-

tischen Geste haben sich Münsteraner Paare ewige Lie-

be geschworen und einen Trend in die Stadt gebracht,

der von Südeuropa aus mittlerweile die ganze Welt ero-

bert – angeblich sogar bis zur Großen Mauer in China.

Seinen Ursprung soll er in Italien haben. Dort wurden

einst die Schlösser der Schul-Spinde von Absolventen

einer Akademie an Laternen der Milvischen Brücke am

Tiber in Rom gekettet.

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M e r c k F i n c k & c o , P r i v a t b a n k i e r s

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Die Betreuung durch Privatbanken ist ein hochexklusives Geschäft. Dabei sollte man doch meinen, alle Vermögenden wollen, dass gut auf ihr Geld aufgepasst wird. Wo liegen denn da die Feinheiten in der Beratung?

Die wichtigste entscheidung muss jeder anleger selbst treffen: soll das vermögen möglichst schnell wachsen – auch wenn ich damit ein erhöhtes verlustrisiko in kauf nehme? oder soll es langfristig verlässlich erhalten bleiben? in der vergangenheit ha-ben zahlreiche banken den renditewunsch der anlegern überschätzt und ihnen riskan-te anlagen „verkauft“. hohe rendite und „sicheres“ investieren schließen sich fak-tisch aus. Daher analysieren wir im vorfeld sehr genau das individuelle sicherheitsbe-dürfnis und die persönliche risikoneigung unserer kunden. rendite und risiko stehen in dem verhältnis, das am besten zu un-

seren kunden passt. langfristig sind aber die meisten unserer anleger konservativ ausgerichtet.

Ist man denn nicht gerade dann auf der siche-ren Seite, wenn man sich jetzt für Liquidität entscheidet?

Man kann sich natürlich für ein tages-geld entscheiden und damit inflationsbe-reinigt Geld verlieren. Für uns bedeutet sicherheit: Unterm strich bleibt das kapi-tal erhalten. über die langfristige Wertent-wicklung eines Depots entscheiden zwar auch Wirtschaftstrends, aber mehr noch das können eines beraters.

Welche Vorteile bringt das? Man möchte ja nicht jede Woche vom Berater angerufen wer-den und sein Portfolio umschichten…

Ganz genau. Gerade in wechselhaften Zeiten empfiehlt sich eine Vermögensver-

waltung: innerhalb des gemeinsam bespro-chenen rahmens kann ein betreuer auch entscheidungen im sinne des kunden treffen, wenn dieser im Urlaub ist. Dabei stützt er sich auf das expertenwissen von analysten.

Das Rundum-sorglos-Paket also?

ich würde das nicht so salopp ausdrü-cken. Jeder kunde kann entscheiden, wie oft er informiert werden möchte. Denn persönliche nähe ist unseren kunden be-sonders wichtig. viele anleger haben einen langfristigen anlagehorizont. ein Jahr wie 2008 schmerzt einen dann zwar, lässt sich aber durch aktives handeln wieder aus-gleichen: Gerade in solchen Zeiten werden mehr transaktionen durchgeführt als sonst. Durch die Wahl aus verschiedenen vergü-tungsmodellen findet sich auch hier jeder anleger wieder.

Professionell anlegen trotz staatsschulden

Manfred Wermers, Leiter der Niederlassung

Merck Finck & Co, Münster

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Mit Sicherheit gut beraten!Kaum ein Feld ist so umfangreich wie das der Krankenversicherung. Der Markt ist voll mit Produkten, deren Inhalte

nicht immer relevant sind. Und genau deshalb kommt es hier auf eine ausführliche, individuelle, persönliche, vertrau-

ensvolle und bedarfsgerechte Beratung an. Die MeVitus GmbH aus Münster hat sich genau diese kompetente Beratung

mit Schwerpunkt Krankenversicherung auf die Fahnen geschrieben.

Individuelle SicherheitskonzepteJeder Mensch ist anders – und somit auch der Bedarf und der

Anspruch an sein persönliches Krankenversicherungs- und Sicher-

heitspaket. Was der eine möchte, muss noch längst nicht das Rich-

tige für den anderen sein. Deshalb ist das Leistungsspektrum der

unabhängigen MeVitus GmbH besonders umfangreich. Es umfasst

insbesondere die Private Krankenversicherung, Berufsunfähigkeit,

Dread Disease, Private Altersvorsorge und Betriebliche Altersvor-

sorge für Privatpersonen, Familien und Unternehmer. Dabei setzt

MeVitus auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Krankenver-

sicherungen, was für die Kunden höchste Kompetenz und schnelle

Erfolge bedeutet. Ein echter Mehrwert: MeVitus lässt seine Kunden

durch das Dickicht in Versicherungsfragen blicken und schärft den

Fokus für das Wesentliche, nämlich für die individuellen Bedürf-

nisse. Die Beratung wird besonders großgeschrieben, ebenso die

Offenheit, Ehrlichkeit und die Transparenz im Umgang mit Informa-

tionen. „Dabei zählt die unkomplizierte, unbürokratische Abwick-

lung ebenso zu unseren Stärken wie Motivation und Zuverlässig-

keit“, sagt Geschäftsführer Dipl.-Ing. Siegmund Panitz. Und weiter:

„Unsere Dienstleistungen sind selbstverständlich von der Beratung

(auch vor Ort) über die Antragsvermittlung bis hin zu laufenden

Informationen über Ihre Versicherung völlig kostenfrei. Wir können

auch im Lebens- und Sachversicherungsbereich weiterhelfen.“

LeistungsspektrumPrivate Krankenversicherung: Die Private Krankenversicherung

besteht aus über 870 Einzelkriterien und lässt sich schon deshalb

nicht über den Beitrag vergleichen. Die Auswahl, was zu versichern

ist und was nicht, können Menschen dann treffen, wenn sie aus-

führlich informiert wurden, was es am Markt zur Auswahl gibt und

was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird.

Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft sichert Einkommen und damit

die Lebensplanung. So wie der Motor das Auto antreibt, so ist die

Arbeitskraft, besser deren Erhalt, unverzichtbar für ein planbares

Leben. Ziele, Wünsche und Notwendigkeiten können nur dann be-

rücksichtigt werden, wenn das regelmäßige Einkommen gesichert

ist. Der Markt ist voll von Produkten, die mit Eigenschaften werben,

die eher sekundär sind.

Dread Disease: Die Dread Disease dient zur Absicherung bei

schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Besonders wichtig sind die Definition der Erkrankungen und die

damit verbundene Nachweisbarkeit als Grundlage der Leistungs-

pflicht. Hier ist der Berater in der Regel mehr als überfordert, der

Fachmann aber besonders gefragt.

Private Altersvorsorge: Die gesetzliche Rente reicht nicht aus,

wenn man seinen bisherigen Lebensstandard beibehalten möchte.

MeVitus bietet verschiedene Lösungen zur Privaten Altersvorsorge

und berät, welche Versicherung den höchsten Sicherheitsstandard

bietet.

Betriebliche Altersvorsorge: Um sich nicht nur auf die gesetzli-

che Rente verlassen zu müssen, sollte man diese sowohl durch pri-

vate als auch durch eine betriebliche Altersversorgung ergänzen.

Ein Arbeitnehmer hat ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Entgelt-

umwandlung, das genutzt werden sollte.

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Page 13: Schlossallee Münster 1 2012

Aktuell Das Neueste aus der Region

Alle Jahre wiederText Barbara Rottwinkel-Kröber, Fotos Münster View/Tronquet

Schon zum achten Mal trafen sich Mitte Januar die Ge-

schäftsfrauen des Münsterlandes zum W.I.B.-Women in

Business Dinner. Neben dem gemeinsamen Essen stand

dort der Festvortrag von Magdalena Münstermann, ihres

Zeichens frisch gekürte Preisträgerin des NRW Wirtschafts-

preises, im Mittelpunkt. Sie sprach stellvertretend für die

erkrankte Festrednerin Anja Krusel. Münstermann stellte

in ihrem Vortrag das sogenannte „Telgter Modell“ vor, bei

dem Jugendliche schon frühzeitig für den Betrieb begeis-

tert werden. Interessiert hörten die knapp zweihundert Ge-

schäftsfrauen zu und genossen den gemeinsamen Abend

mit einem hervorragenden Menü vom Café Grotemeyer.

Gräfin Alice von Schwerin und Annelore Brüggemann

Eva-Maria Mevenkamp, Jeanette Wüller, Gabriele Ostermeier und Dr. Ritta Coenen

Petra Pfaffinger und Renate Bratz-Nigmann

Oberbürgermeister Markus Lewe im Gespräch mit Unternehmerinnen

Seite 13

Gerda Schlötke, Jutta Gödeke-Niedt, Katja Dreps und Margot Rittmeier

Karin Reismann und Magda-lena Münstermann

Bianka Ganser, Gabriele Kahlert-Dunkel, Dr. Agnes Klein

Page 14: Schlossallee Münster 1 2012

Porsche Zentrum Vorweihnachtliches Get Together

Die Premiere des neuen Porsche 911 stand Anfang Dezember an – und alle Fans des sport-

lichen Flitzers kamen ins Porsche Zentrum in Münsters Süden. Begleitet von kulinarischen

Köstlichkeiten aus Carmelo Caputos Küche, Livemusik und einem abwechslungsreichen

Rahmenprogramm, nutzten die Gäste die Einladung, um das neue Auto zu inspizieren. PZ-

Geschäftsführer Dr. Stefan Mühlenkamp freute sich über den regen Zuspruch, der weit über

die Grenzen Münsters reichte. Text und Fotos Barbara Rottwinkel-Kröber

Mit dabei: Das Team der Parfümerie Meyer zur Heyde, rechts die Inhaberin Dr. Ulrike Meyer zur Heyde

Selbst die jüngsten Porschefans waren begeistert

v.l.n.r.: Anja und Christian Ahlert zusammen mit Dr. Martin Funcke und Julia Ruhs

v.l.n.r.: Markus Zöller, Ehepaar Suzanne und Anno Lederer, Tatjana Zöller mit Vater sowie die Eheleute Daniela und Malte Flieger

Ehepaar Schollmeyerv.l.n.r.: Michael Kleist und Andrea Saabe, Günter Sommer (rechts) mit Sohn

Porscheenthusiasten beim Fach-simpeln

PZ-Geschäftsführer Stefan Mühlenkamp (rechts) freute sich mit Michael Martin-Boes und Cornelia Kipp de Martin über die zahlreichen Gäste

Aktuell Das Neueste aus der Region | Seite 14

Page 15: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeige | Seite 15

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Seite 16 | Anzeige

Mit Althoff in die ModerneDas alteingesessene Münsteraner Möbelhaus Althoff existiert bereits seit über 90 Jahren, doch auf der Tradition ruht

sich hier niemand aus. Das Motto des Familienunternehmens: Anspruchsvolle Möbel für moderne Wohnkultur. Jetzt hat

Inhaber Olaf Althoff sein Geschäft mit einem einzigartigen Konzept umgestaltet und frisch neu eröffnet.

Text Jana Schulte, Fotos Althoff

Mehr als ein „einfaches“ MöbelhausSchöne Möbel sind das eine – eine perfekte Präsentation das an-

dere! Olaf Althoff möchte beides, und hat

deswegen in den letzten Wochen seine

Ausstellung grundlegend verändert und

erweitert. „Wir haben neue Hersteller

aufgenommen, etwa Girsberger mit sei-

nen Massivholztischen“, betont der Un-

ternehmer. Auch die Wände, Böden und

Decken wurden aufwändig neu und mo-

dern gestaltet. „Wir haben Wohnräume

geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch vorfinden können“,

erklärt er sein Konzept. Dass dabei nur die exklusivsten Materialien

zum Einsatz gekommen sind, versteht sich für den passionierten

Einrichter von selbst. Seit 2010 gehört das Münsteraner Möbel-

haus außerdem zu Gruppe Einz, ein exklusiver Zusammenschluss

von High-Class-Einrichtern Deutschlands. Um seine Kunden in

sämtlichen Fragen der Raumgestaltung bestmöglich betreuen zu

können, arbeitet Althoff nicht nur mit hauseigenen Innenarchi-

tekten, sondern auch dem Raumausstatter Raum&Design, Ulrich

Langkamp, zusammen, der sogar einen Teil der Ausstellungsfläche

für seine Deko-Stoffe und Beschattungslösungen für sich nutzt.

Ganz nach dem Motto: Bei Althoff be-

kommt man alles unter einem Dach! Das

Team hilft dabei, die optimale Einrichtung

für die eigenen vier Wände zu finden.

Auf eine ausführliche Beratung folgt die

Planung, auf die Planung schließlich die

wunschgemäße Realisierung. Dazu gehö-

ren Maßanfertigungen in der Schreinerei

ebenso wie Modernisierungen in der eige-

nen Polsterei und natürlich der Liefer- und Montageservice durch

eigene Monteure.

Ein Plus an TechnikZusätzlich wird die Zusammenarbeit mit dem Radio- und Fern-

sehtechniker Radio Television Leufkes intensiviert und ab sofort

eine noch größere Auswahl angeboten. „In der heutigen Zeit ist es

wichtig, dass die Möbel an die elektronischen Begebenheiten, wie

Fernseher oder eine Surround-Anlage, angepasst werden“, erklärt

v.l.n.r.: Renate Post, Innenarchitektin, Thomas Leufkes, Geschäftsführer, Michael Nubbemeyer, Radio- und Fernsehtechniker, Margret Damberg-Mevenkamp, Raumausstatterin, Olaf

Althoff, Geschäftsführer, Michael Warnke, Monteur, Winfried Tecklenborg, Schreiner, Karin Schubert, Einrichtungsfachberaterin, Ingrid Langkamp, Bürokauffrau, Ulrich Langkamp,

Geschäftsführer, und Sabine Steffko, Raumausstatterin

„Wir haben Wohnräume geschaffen, wie sie die Kunden zu Hause auch

vorfinden können.“

Page 17: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeige | Seite 17

Althoff. Ob der auf Knopfdruck

herausfahrbare Flatscreen im

Sideboard oder ganze Heimki-

nolösungen im eigenen Wohn-

zimmer: Für jedes Problem gibt

es eine Lösung, und Möbel las-

sen sich durch die richtige Pla-

nung harmonisch mit HiFi kom-

binieren.

Kundenbetreuung in den eigenen vier WändenDurch die Kombination aus Planung, qualitativer

Möbelauswahl, Technik und Betreuung wird im

Hause Althoff anspruchsvoller Stil mit moder-

nen Standards kombiniert. Zusätzlich bietet das

Möbelfachgeschäft noch einen weiteren Service

an: Auf der Homepage werden die jeweils ak-

tuellen Ausstellungsstücke zum reduzierten Preis angeboten. Das

sorgt nicht nur für eine ständige Rotation in der Ausstellung; Kun-

den können sich so auch frühzeitig Neuheiten reservieren lassen.

Hochwertig & komfortabelAuf 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage

wird weiterhin eine große Vielfalt geboten. Auf hochwertige Materialien

und viel Komfort braucht der Kunde dabei natürlich nicht zu verzichten.

Ob die klaren Linien der interlübke Möbel oder die funktionale Zeit-

losigkeit, wie Möbel von COR sie bieten: Die Auswahl bleibt groß und

dem persönlichen Geschmack sind (fast) keine Grenzen gesetzt!

Familienunternehmen seit über 90 JahrenSeit 1919 verkaufen Althoffs

qualitativ hochwertige Möbel für

den Schlaf-, Wohn- und Essbe-

reich. Das Familienunterneh-

men wurde von Gustav Althoff

gegründet und wird heute in

vierter Generation von Olaf

Althoff geführt. „Einrichten

war schon immer unsere Passion“, so der Familienunternehmer.

Mit den neuen Partnern und dem vollstän-

dig kundenorientierten Konzept werden am

4. Februar die Umbauarbeiten beendet und mit

einem Sektempfang die Neueröffnung gefeiert.

Am 5. Februar, von 13 bis 17 Uhr, ist schließlich

Tag der offenen Tür.

Althoff Wohnkultur

Verspoel 7-9 / Windthorststraße 35 | 48143 Münster

Telefon: 0251 - 48475-0

www.moebel-althoff.de

info

Auf 1.000 qm Ausstellungsfläche in bester Innenstadtlage präsentiert Olaf Althoff hochwertige Möbel.

Dank der exklusiven Auswahl, die Althoff Wohnkultur bietet, sind individuelle Einrichtungs- und Hifi-Lösungen hier selbstverständlich. Links: Programm „Alea“ von Kettnacker; rechts: Programm „Jalis“ von COR.

„Einrichten war schon immer unsere Passion.“

Page 18: Schlossallee Münster 1 2012

Szene Portrait | Seite 18

Martina Sieger: Mode und ganz viel LebensfreudeMartina Sieger ist das, was man eine Power-Mama nennt. Sie hat drei Kinder, ist Gründerin von „Rosa Princess“ und

engagiert sich für soziale Projekte. Wir haben sie besucht – in ihrer Jugendstilvilla in Münster.

Text Sonja Kuhmann-Junge, Fotos Nicole Frohne

Page 19: Schlossallee Münster 1 2012

Jugendstilvilla mit AmbienteWillkommen bei Familie Sieger, wo jeder Tag ein besonderer Tag

ist! Houston, der Familienhund, begrüßt uns zusammen mit seiner

Besitzerin Martina Sieger an der Tür der Jugendstilvilla freundlich

und zeigt uns seinen Platz vor dem großen Kamin direkt im Ein-

gangsportal. Nach und nach, während wir uns bei einem Tee in dem

schönen, stilvollen Ambiente gemütlich unterhalten, trudeln drei

quirlige Mädchen ein. Martina Sieger lacht: „Ich versuche

die Mittagszeit irgendwie zusammen zu fassen, aber die

Kleine ist noch in der Grundschule, die beiden Großen

auf den weiterführenden Schulen. Aber der Nachmittag

gehört uns und unserem gemeinschaftlichen Hobby, den

Pferden.“

Exklusiv und detailverliebtMartina Sieger ist nicht nur eine vielbeschäftigte Mama, sondern

auch Gründerin von „Rosa Princess“, einer erfolgreichen Marke für

exklusive, detailverliebte Mode und Accessoires. 2005 gründete

die damalige Hausfrau und Mutter zusammen mit ihrer Freundin,

Mirja Rohmann, die Firma. „Rosa Princess“ ist rein zufällig ent-

standen“, erzählt Martina Sieger. Inspiriert wurde sie auf den vielen

Trend- und Modemessen, die sie zusammen mit ihrem Mann, Chri-

stian Sieger, besuchte. Immer wieder brachte sie schöne und ein-

zigartige Sachen mit in ihre Heimatstadt. Die Münsteraner Frauen

waren begeistert und wollten diese gerne erwerben: Siehe da – die

Idee zu „Rosa Princess“ war geboren!

So ein Prinzessinnen-Leben!Auch durch die große Unterstützung ihres Mannes Christian und

ihres Schwagers, Michael Sieger (beide Sieger Design), aus dessen

Feder das Logo entstand, wurde „Rosa Princess“ zu dem, was es

heute ist. Zunächst verkaufte Martina Sieger ihre Mode auf Events,

die bis vor wenigen Jahren zweimal im Jahr auf Schloss Harkotten

stattfanden. Hier befindet sich der Agentursitz von Sieger Design.

„Rosa Princess ist rein zufällig

entstanden“

Seite 19

In Gold gerahmt: Die Spitzenschuhe der drei Töchter.

Page 20: Schlossallee Münster 1 2012

Szene Portrait | Seite 20

Gerade diesem Schloss ist der

Name „Rosa Princess“ zu ver-

danken: „Ich fuhr nach einem an-

strengenden Tag auf das Schloss

zu. Da kam mir der Gedanke: So

ist ein Prinzessinnen-Leben!“, er-

innert sich Martina Sieger. Hinzu

kam, dass die Farbe Rosa durch

die drei hier lebenden Mädchen

die vorherrschende Farbe in der

Familie war. Rosa wirkt außerdem

bekanntlich positiv und lebensbe-

jahend, so dass der Firmenname zu „Rosa Princess“ wurde.

Nichts als schöne Dinge Mittlerweile kann man ihr Geschäft im Kreuzviertel im Souterrain

des Wohnhauses Sieger besuchen. Ein Besuch lohnt sich wirklich,

da man nicht nur tolle Mode anschauen, sondern auch einen Tee

mit Martina Sieger trinken kann. Ganz ohne Kaufzwang ergeben

sich dabei interessante Gespräche. Die Kundin soll sich nicht nur

mit schönen Dingen umgeben, sondern auch über schöne Dinge

sprechen können. Auch die sonst übliche Floskel „Wie geht es

Dir?“ wird von Martina Sieger im wahrsten Sinne ernst genommen.

Vielleicht ist Rosa Princess auch eine Begegnungsstätte der beson-

deren Art? Zitat einer Kundin: „Das ist einfach ein Stück Lebens-

freude!“ Hier wird nur das verkauft, was den beiden Inhaberinnen

auch persönlich gefällt und am Herzen liegt.

Der Reitstall als RückzugsortAls hätte Martina Sieger nicht schon genug um die Ohren, en-

gagiert sich die gebürtige Münsteranerin noch ehrenamtlich für

ihre Organisation Qualifighting e.V., die sie mit ins Leben gerufen

hat. Außerdem ist sie Präsidentin des Inner Wheel Clubs Münster

Aasee. Fragt man Martina Sieger, wie sie das alles unter einen

Hut bekommt, antwortet sie mit strahlenden Augen: „Das Reiten

ist mein absoluter Ausgleich, bei

dem ich wieder Kräfte sammle

und kreative Gedanken fasse.“

Dann erzählt sie, dass ihre drei

Mädchen auch reiten: „Ich sehe

es als ein Geschenk an, dass

ich ein Hobby habe, das ich mit

meinen Kindern teilen kann.“ Wie

wichtig sie die Reiterei auch für

die Erziehung findet, erzählt sie

dann weiter: „Die Kinder lernen

Verantwortung zu übernehmen,

diszipliniert Sport zu treiben, sind häufig in der Natur und lernen

in der Mannschaft, Mitglied in einem Team zu sein. Diese Werte

mitzugeben, auch wenn eines der Kinder mal einen Misserfolg bei

Turnieren zu verzeichnen hat, bedeutet für mich, die Kinder für das

Leben stark zu machen.“ Auch wenn das natürlich nicht ganz ohne

Durststrecken verlaufen kann. „Ich sage oft: Das Leben ist kein Po-

nyhof“, erzählt Martina Sieger mit einem Lächeln und erinnert sich

daran, dass ihre 13-jährige Tochter ihr letztes Jahr zum Geburtstag

ein kleines Sprüche-Buch mit genau diesem Titel schenkte. „Ich

dachte mir, okay, es ist also angekommen!“ Auch in der Reiterei

hat die Familie sowohl traurige als auch sehr schöne Erfahrungen

gemacht. „Vergangenen Sommer haben wir unser erstes Fohlen

bekommen, Carlo heißt das neue Familienmitglied. Wir waren alle

so aufgeregt, als würde ein Geschwisterchen kommen.“

Jeder Tag ist andersWenn man Martina Sieger so erlebt, wird einem sehr schnell klar,

wie gut organisiert ein Tag bei ihr abläuft. Am frühen Morgen

managt sie das gemeinschaftliche Frühstück – das ist die Basis

–, bevor alle Familienmitglieder auf den Weg gebracht werden.

Dann geht es raus auf die Promenade mit Houston, dem Golden

Retriever der Familie. Anschließend ist es für sie sehr wichtig, mit

dem täglichen Training, wie Pilates und Yoga, zu beginnen. Das gibt

Page 21: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 21

ihr die nötige Energie für die anstehenden Aufgaben des Tages.

Dieser kann sehr unterschiedlich aussehen: Von Besprechungen

mit „Rosa Princess“-Partnerin Mirja Rohmann über Vorbereitungen

neuer Kollektionen, Wareneingangskontrolle oder Entwicklung von

Marketingstrategien bis hin zu Treffen mit externen Businesspart-

nern ist alles möglich.

Reisen zur InspirationEine große Inspirationsquelle sind eindeutig die vielen Reisen rund

um den Globus. Auch die zahlreichen Einrichtungsdetails im Hau-

se Sieger zeigen die Einflüsse aus den verschiedensten Ländern,

wie Frankreich, Marokko oder den USA. Dank Handy und Internet

ist Martina Sieger jederzeit erreichbar, so dass eine Kundin gerne

anrufen kann, um auch einen ungewöhnlichen Termin zu verein-

baren. Mit ihrem Mann bespricht sie sich sogar mehrfach täglich

über Handy: „Das hat sich einfach über die Jahre durch die Rei-

setätigkeit meines Mannes so ergeben. Es kommt sogar vor, dass

wir uns bis zu zwanzig Mal am Tag anrufen. So können wir unsere

Gespräche trotz räumlicher Trennung immer aufrechterhalten.“ Um

sich beim Arbeiten auch wirklich wohl zu fühlen, dekoriert Martina

Sieger alle Räume mit vielen Blumen: „Ohne Blumen kann die Seele

nicht glücklich sein“, ist sich die Powerfrau sicher. Und meistens

haben sie die Farbe Rosa …

Inner WheelInner Wheel ist eine der größten internationalen Frauen-Ver-

einigungen. Soziales Engagement ist Verpflichtung. Im Mittel-

punkt steht das persönliche Einbringen in die verschiedensten

Bereiche wie etwa das Projekt „Momentmal“. Dies bedeutet

Zeit zu spenden für gemeinsame Zoo-, Theater-, Kino- oder

Museumsbesuche mit Patienten, die mit einer Essstörung in

der Münsteraner Uniklinik stationär behandelt werden. Ein

Projekt liegt der dreifachen Mutter besonders am Herzen: Das

MCRC-Addis-Projekt in Äthiopien. Hier wird Kindern und El-

tern durch medizinische Hilfe, Essensgabe und Schulbildung

geholfen. www.iwc-muenster-aasee.de

Qualifighting e.V.Die Organisation nimmt sich benachteiligter Kinder und Ju-

gendlicher aus Münster an, um mit ihnen durch gezielte Förde-

rung selbstständig einen Lebensentwurf zu entwickeln und ihn

auch umzusetzen mit Hilfe von sportlicher Aktivität. Die Konse-

quenz, Kontinuität und Disziplin, die den Sportlern abverlangt

wird, lässt sich auch auf die Einstellung zum Lernen übertragen.

Wenn Kinder und Jugendliche im Projekt Verlässlichkeit erle-

ben und erlernen, dass sie ernst genommen werden, und ein

ausgeglichenes Verhältnis von Rechten und Pflichten erfahren,

dann motiviert sie dies, und sie können die angebotene Unter-

stützung auch wirklich annehmen und etwas daraus machen.

www.facebook.com/pages/Qualifighting-eV

Page 22: Schlossallee Münster 1 2012

Szene Portrait | Seite 22

Foto: Matthias Ahlke

Theater Titanick: Spektakel mit den Elementen

Page 23: Schlossallee Münster 1 2012

Foto: Sven Döring

Seite 23

Wind, Wasser & FeuerÜberall an den Wänden hängen Poster

und Ankündigungen von internationalen

Festivals, ergänzt mit Fotoaufnahmen und

Presseartikeln aus aller Welt. Herzlich be-

grüßen mich Clair Howells und Uwe Köh-

ler zum Interviewtermin in ihrem Büro in

Münster. Uwe Köhler ist künstlerischerer

Leiter und gehört mit seiner Frau Clair

Howells und vier weiteren Personen aus

Münster und Leipzig zum Konzeptteam

von Theater Titanick. Das ist sie also, die Keimzelle, die Komman-

dozentrale der mehrfach international prämierten Theatergruppe.

Mittendrin: Das Buch zum 20-jährigen Jubiläum, das letztes Jahr

im Coppenrath Verlag erschienen ist und einen Querschnitt der Auf-

führungen aus zwei Jahrzehnten mit über drei Millionen Besuchern

zeigt. Theater Titanick – das sind große Open-Air-Spektakel mit den

Urelementen Wind (wer je bei einer Aufführung neben der Windma-

schine saß, weiß, was ich meine), Wasser (Setzen Sie sich nie in

die erste Reihe!) und Feuer (die Techniker sind ebenso berühmt für

leisen Funkenregen wie für laute Explosionen). „Eine Aufführung von

Theater Titanick“, so Manfred Beilharz, Intendant des hessischen

Staatstheaters Wiesbaden, „ist ein Ge-

samtkunstwerk, bei dem die Elemente

des Bildnerischen, des Materials, der

Optik, des Lichts, die Elemente Feuer

und Wasser eine genauso wichtige Rol-

le spielen wie die sensationelle Musik,

die Schauspielerei, die Choreografie, die

Pantomime, der Tanz und die Sprache.

Was soll ich anderes sagen: ein hinrei-

ßendes Gesamtkunstwerk eben.“

Inspiration im TretbootKennengelernt haben sich die gebürtige Australierin Clair Howells

und der Münsteraner Uwe Köhler in Paris beim Schauspielstudium

an der Philippe-Gaulier-Schauspielschule. Nach einem anschlie-

ßenden Studium in Rom kehrten sie als Theaterleute in seine Hei-

matstadt zurück. 1989 forderte die Stadt Münster die freien Thea-

tergruppen auf, Konzepte für Theaterstücke anlässlich des Festivals

„Stadtklang“ zu entwickeln. Sie sollten während der Festspieltage an

besonderen Orten in Münster aufgeführt werden. Uwe Köhler reser-

vierte sich daraufhin sofort einen seiner Lieblingsplätze: den Aasee.

Im gemieteten Tretboot ließ er sich gemeinsam mit seinem Freund

Clair Howells und Uwe Köhler gehören zum Konzeptteam.Foto: Sabine Helmsing-Thiel

„Ein Bilderbuch, das sich immer wieder neu entfaltet, heiliges Theater mit Bildern, die einem Gemälde über das

Jüngste Gericht ähneln“ – mit diesen flammenden Worten beschreibt der italienische Theaterautor und Literatur-

Nobelpreisträgers Dario Fo eine echte Münsteraner Institution: das Theater Titanick! Und ergänzt: „Beim Zuschauen

kommt man aus dem Staunen nicht heraus.“ Doch wer sind die handelnden Personen? Was macht das Theater Titanick

so besonders? Schauen wir hinter den Vorhang!

Text Sabine Helmsing-Thiel, Fotos siehe Auszeichnung

Page 24: Schlossallee Münster 1 2012

Szene Portrait | Seite 24

und späteren Titanick-Gründungsmitglied, dem Schauspieler Stony

Assmann, inspirieren, welches Thema sich für ein Theaterstück am

und auf dem Aasee anbietet. Das anschließende Brainstorming mit

Clair, die wegen ihrer Schwan-

gerschaft doch lieber an Land

blieb, brachte das Resultat und

wurde der rote Faden bis heute:

Es sollte eine Geschichte über

den Untergang der Titanic wer-

den, über den sich auch in den

späteren Stücken immer wiederholenden Kreislauf von Geburt, Le-

ben und Tod. Dieses Konzept begeisterte die Stadt Münster: Sie

förderte das Stück und legte damit den Grundstein für die Entste-

hung der Theatergruppe Titanick. Dank einem Kulturaustausch, der

damals zwischen Münster und Leipzig bestand, lernten die drei die

freie Gruppe „Theater aus dem Hut“ kennen, die die Mannschaft

komplett machte. Gemeinsam entwickelten sie das Stück „Titanic“

weiter und probten die ersten Szenen auf dem westfälischen Was-

serschloss Haus Stapel in Havixbeck. Die Sonntagsspaziergänger

staunten nicht schlecht über die schrillen Aktionen in der Schloss-

Gräfte. Die Premiere wurde dann im Rahmen von „Stadtklang“ am

4. August 1990 am Aasee gefeiert. Nach Überarbeitungen in den

Folgejahren erhielt das Stück 1994 den ersten Preis des Theater-

Festivals in Belgrad. Dies war der Anfang des Siegeszuges durch

die ganze Welt: Titanic wurde in vielen Ländern aufgeführt, sogar

vor dem Opernhaus in Sydney.

100 Jahre UntergangUnd nun, über 20 Jahre später, kommt der Ritterschlag: Zum 100.

Gedenktag des Untergangs des legendären Passagierdampfers

„Titanic“ soll das Stück an dem Ort aufgeführt werden, an dem

das Schiff gebaut wurde: in der Werft von Harland & Wolff Ltd.

im irischen Belfast, damals eine der bedeutendsten Schiffswerften

Europas. In genau der Nacht, in der es untergegangen ist und über

1.500 Passagiere mit in den Tod riss. Ein sicher sensibles Thema

– da ist es gut, zu wissen, dass Cliff Ismay, Neffe des ehemaligen

Direktors der Titanic-Reederei White Star Line, Bruce Ismay, das

Stück bereits gesehen hat und davon begeistert war! Sicher wird

er auch unter den Zuschauern sein, wenn Titanick die Ehre haben

wird, das Stück am 15. April 2012 anlässlich des Höhepunktes der

Feierlichkeiten aufzuführen.

Krieg & Frieden: Troja & PaxMit dem Erfolg am Aasee ließen die Folgeaufträge nicht lange auf

sich warten: Das Kriegsszenario „Troja“ wurde ebenfalls nahe am

Aasee aufgeführt, auf der Wiese neben dem Wewerka-Pavillon. Es

setzte sich mit den aktuellen Kriegszuständen in Serbien und Kro-

atien auseinander. Nach dem Thema Krieg kam dann 1998 der

Frieden: die Jubiläumsfeier zu „350 Jahre westfälischer Friede.“

Münster und Osnabrück wollten die Feierlichkeiten mit einem

großen Kulturereignis krönen. Bereits zwei Jahre zuvor war The-

ater Titanick aufgefordert, hierzu ein Konzept zu entwickeln. Mit

dem Stück PAX übertrumpften sie sich wieder einmal selbst: Sie

schlugen eine Parade durch die Münsteraner Innenstadt vor, um

auf diese Weise möglichst vielen Münsteranern die Möglichkeit zu

geben, an der Darbietung teilzunehmen. Vom Kulturamt gab es be-

geistert grünes Licht, diese Idee

umzusetzen. Erstmals wurde die

Stadt selbst zur Bühne, sollte

das Iduna-Hochhaus ebenso

bespielt werden wie die Ein-

kaufsstraßen und der Domplatz.

Die Giebel des Prinzipalmarkts

waren farbig illuminiert, der Lambertikirchturm „brannte“ und Sol-

daten marschierten auf dem Prinzipalmarkt. Das sind die für Tita-

nick typischen, großartigen Bilder, die im Gedächtnis bleiben. Auch

ohne Werbung sahen das Stück bereits bei der Generalprobe 3.000

Menschen. Am ersten Tag der Aufführung waren es dann 15.000,

am zweiten Tag 20.000 Besucher. Dem standen 200 Aktive gegen-

über: das Theater-Ensemble, 35 Sänger, 20 Helfer und – als Premi-

ere – 90 Amateure. Gewöhnliche Münsteraner vom Studenten über

den Handwerker bis hin zum Kaufmann. Eine besondere Erfahrung,

wie auch Thomas Kuhnert vom Titanick-Team Leipzig weiß: „Visu-

elles Theater in großen Räumen verlangt eine Ausstrahlung und

körperliche Präsenz, die über das hinausgeht, was im Guckkasten-

theater oder Film erwartet wird.“ Die Idee ging auf: Eine großartige

Inszenierung für alle Beteiligten. Auf diese Erfahrung wird seitdem

zurückgegriffen: Bei vielen Auftritten in anderen Städten wird den

Bürgern die Möglichkeit gegeben, mitzuwirken.

Konfettiparade vor dem Flugwettbewerb

„Ich finde es großartig, wie Theater Titanick das Münsterland rund um

die Welt so positiv vertritt.“Claus Steinrötter, Galerist

Foto

: Mat

thia

s Ah

lke

Page 25: Schlossallee Münster 1 2012

Foto: Thilo Beu

Mit Firebirds um die ganze WeltTheater Titanick hatte nicht viel Zeit, den grandiosen Erfolg von PAX

zu feiern: die Expo 1998 in Lissabon wartete. Inzwischen mit zu den

bekanntesten Open-Air-Theatern weltweit gehörend, war Titanick

bereits ein Jahr zuvor aufgefordert worden, einen künstlerischen

Beitrag zu liefern. Das Team aus Münster und Leipzig schuf in einem

kreativen Prozess als Antwort die „Message in a bottle“ – eine 12

Meter lange, stählerne Ameise, die von den Technikern und dem

Bühnenkünstler Andre Böhme aus Leipzig so perfekt konstruiert

wurde, dass sie lediglich mit Pedalantrieb über das Expo-Gelände

bewegt werden konnte. Dieses Gefährt wurde in den Folgejahren

umgebaut zum „Insect“ – ein Stück über den Traum vom Fliegen, bis

jetzt bereits in 40 Städten in 11 Ländern geträumt wurde. Ebenfalls

weltweit im Einsatz sind die „Firebirds“, tollkühne Piloten, für die die

Techniker von Titanick verrückte, fantasievolle Fluggebilde zusam-

mengeschweißt haben. Mit Benzinantrieb und/oder Propeller rasen

sie funkensprühend durch die Stadt. Das macht insbesondere Robert

Schiller als technischen Leiter von Titanick stolz: „12.000 km nach

Costa Rica. Aber du kannst 20.000 Zuschauer auf einmal glücklich

machen!“ Mit den Stücken „Treibgut“, „Odyssee“ und „Unter Strom“

beglückte Titanick auch in Deutschland viele Menschen. Letzteres

Stück wurde nach der Premiere 2008 in der Schweiz – eine Auf-

tragsarbeit zum 100-jährigen Jubiläum der Elektrizitätswerke Zürich

– für die Stadtwerke Münster umgeschrieben und mit sehr großem

Erfolg mehrmals auf dem Hafenplatz aufgeführt.

In Münster zuhause Wenn man viel unterwegs ist, schätzt man es, nach Hause zu kom-

men. Münster ist die Heimat von Clair Howells und Uwe Köhler.

Hier fühlen sie sich kulturell gut aufgenommen, hier können sie auf

eine optimale Zusammenarbeit mit allen Beteiligten setzen – von

den Ämtern über Institutionen bis zur Münsteraner Wirtschaft, was

eine Voraussetzung für außergewöhnliches Theater ist. Im Sommer

letzten Jahres hatte Titanick zuletzt ein Heimspiel: Sie waren nicht

nur Organisatoren, sondern auch Mitwirkende des Festivals „Flur-

stücke 011“ in Münsters Innenstadt. Tausende sahen alleine ihre

Aufführung „Sonnambulo“ auf dem Gelände des alten Zoos an der

Himmelreichallee. Titanick verzauberte auch hier wieder mit der live

gespielten Musik des Titanick-Komponisten Gundolf Nandico. Auch

an kleineren Events haben sie Spaß, so veranstalteten sie etwa im

Jahr 2000 das Feuerfest auf Schloss Harkotten für den Designer

Dieter Sieger. Als öffentliche Personen sind sie inzwischen Kultur-

botschafter für Münster. Aber sie sind genauso auch ganz norma-

le Münsteraner, leben mit ihren beiden Söhnen in Mauritz in einem

Haus am Kanal, treffen sich mit ihren Freunden und besuchen ihre

Lieblingsplätze in Münster: den Markt am Dom, den Bonibuger Wald

und natürlich – den Aasee. Sie wissen jetzt, warum …

Seite 25

Foto: Ursula Gossens

oben: Pyrotechnik und sehr viel Wasser: Die Katastrophe als Groteske; rechts: Der Kampf um den Rettungsring

Page 26: Schlossallee Münster 1 2012

Szene Klassiker | Seite 26

„Ich bin gegen Mode, die vergänglich ist. Ich kann nicht akzeptieren, dass man Kleider wegwirft, nur weil Frühling

ist“, sagte bereits die legendäre französische Modeschöpferin und Stilikone Coco Chanel. Und tatsächlich gibt es Klei-

dungsstücke, die niemals aus der Mode kommen: das kleine Schwarze gehört ebenso dazu wie der Trenchcoat oder

die Jeans. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia, siehe Auszeichnung

Das Etuikleid: Stilsicheres Must-have

Wer erinnert sich nicht an die Szene in „Früh-

stück bei Tiffany‘s“, in der Audrey Hepburn

mit sehnsuchtsvollem Blick an den Schau-

fenstern des Nobel-Juweliers Tiffany‘s vor-

beiflaniert. Damit machte sie das Etuikleid

weltberühmt. Heute gilt es als DAS Sinnbild

zeitloser Mode überhaupt. Mit seinem figur-

betonten, engen Schnitt setzt es die weib-

liche Silhouette vorteilhaft in Szene und

durch seine gute Kombinierbarkeit ist es

zu jedem Anlass tragbar. Eng verwandt mit

dem Etuikleid ist das kleine Schwarze. Ent-

worfen wurde es bereits in den 30er Jahren

des 20. Jahrhunderts von Coco Chanel. Vor

allem der klassisch-elegante Schnitt, der niemals über das Knie

reicht, macht das kleine Schwarze zum wunderbaren Basic.

Die Marlenehose: Gestern noch skandalös – heute schon ein Modeklassiker

Als Marlene Dietrich die Hose in ihrem Film

„Marokko“ trug, löste sie einen wahren Skan-

dal aus. Schließlich hatte Frau bis dato Rock

zu tragen, eine Hose war undenkbar! Erst

„die Dietrich“ befreite die Frauen aus diesem

Kleiderzwang. Heute gilt die Marlenehose als

absoluter Modeklassiker. Ihr eleganter Schnitt

macht sie vielfältig einsetzbar: ob als gla-

mouröse Alternative zum kleinen Schwarzen

oder als bürotaugliches Outfit im Alltag. Cha-

rakteristisch sind der hoch geschnittene Bund

und die Betonung der Taille. Absolutes Must zur Marlenehose sind

hohe Schuhe, sonst sieht es schnell aus, als würde man darin ver-

sinken. Aber: Ganz gleich wie hoch der Absatz ist – die Hose muss

immer zum Boden reichen.

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Klassiker: Mode

Zeitlos schön

Page 27: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 27

Hugo Boss

Der Trenchcoat: Auch in Zeiten des Friedens heiß begehrt

Ein Evergreen ist der Trenchcoat. Erfunden

wurde er gegen Ende des 19. Jahrhunderts

von Thomas Burberry. Dessen erste Aus-

führungen waren aus wasserabweisendem

Material und damit besonders geeignet als

witterungsbeständige Kleidung für die Armee.

Daraus resultierte auch sein Name „Trench-

coat“ (engl.: Trench = Schützengraben). Aber

erst Humphrey Bogart machte ihn so richtig

bekannt! Inzwischen ist der Mantel kaum

noch aus der Mode wegzudenken. Die klas-

sischen Farben sind Schwarz, Beige und Blau.

Die Jeans: Salonfähige Arbeitskleidung

Diese Hose ist nicht nur Kultobjekt, sondern ein

absoluter Modeklassiker: die Jeans. Einst als

langlebige Arbeiterhose vom Auswanderer Levi

Strauß erfunden, ist sie heute salonfähig gewor-

den. Die klassische Jeans ist die Five-Pocket. Sie

besitzt zwei Gesäßtaschen und zwei Fronttaschen.

In der rechten Fronttasche ist zusätzlich die Coin

Pocket aufgenietet. Inzwischen gibt es jedoch un-

zählige Variationen: Ob knallenge Skinny-Jeans,

tief sitzende Hüftjeans, super-trendige Boyfriend-

Jeans oder weite Baggy Pants, für jeden ist das

Passende dabei. Diverse Marmorierungen, Wa-

schungen oder Verzierungen lassen die Jeans zu

jeder Zeit modisch und topaktuell erscheinen.

Die weiße BluseKlassisches Allround-Talent

Ob offen oder geschlossen getragen: Die

weiße Bluse ist ein echtes Allround-Talent

und sollte in jedem Kleiderschrank zu fin-

den sein. Der Klassiker kann nämlich alles

sein: sexy, frech, lässig, elegant. Zu Blazer

ist die weiße Bluse perfekt fürs Büro, mit

lässiger Jeans hingegen optimal für die

Freizeit. Mit Rüschen und Schleifen wirkt

sie romantisch, transparent und verführe-

risch, Manschettenärmel geben ihr Dandy-

Flair. Mit Accessoires lässt sich der ge-

wollte Effekt sogar verstärken – ein echter

Style-Evergreen!

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w.snobdenoblesse.com

Das Farbthema „Bright Summer“ aus der aktuellen Frühjahr/Sommer Kollektion von Fior Da Liso kom-biniert klassische Eleganz mit leuchtend schönen Farben. Floral bedruckte Innenfutter und Ellbogen-patches sind liebevoll ausgewählte Details, die für das gewisse Etwas sorgen. www.fior-da-liso.com

Page 28: Schlossallee Münster 1 2012

Region Lüdinghausen | Seite 28

Von Drosten, dem Papst und ganz viel Wasser

LüdinghausenLüdinghausen oder das „Klein-Venedig des Münsterlandes“, wie es liebevoll von seinen Einwohnern genannt wird,

überrascht. Womit? Eigentlich mit allem, denn die Dreiburgen-Stadt im südwestlichen Münsterland steht für Lebens-

qualität und bietet vielfältigste Genüsse. Mehr darüber weiß Kultur- und Weinliebhaber Michael Oberhaus und zeigt

uns bei spannenden Geschichten Lüdinghausens schönste Ecken. Text Jana Schulte, Fotos Svenja Dierker

Genießen an der SteverWir treffen Michael Oberhaus in seinem

Gasthaus in der Sendener Straße. Das „Ri-

cordo“ ist eine Kombination aus Weinmarkt,

Restaurant und Kulturbühne: einfach ein

Ort zum Genießen! Schon hier zeigt sich

Lüdinghausen bei bestem Wetter von sei-

ner schönsten Seite: Schaut man aus dem

Fenster des Restaurants, blickt man direkt

auf die Stever. Der Zufluss verläuft mit drei

Armen durch Lüdinghausen und erfordert

deshalb so viele Brücken, dass diese Stadt

auch „das Klein-Venedig des Münster-

landes“ genannt wird. Am hauseigenen An-

leger werden Verkostungen der besonderen

Art angeboten: drei Stunden Weinproben im

Kanu! „Es ist wohl schon mal vorgekom-

men, dass dabei der ein oder andere ins

Wasser gefallen ist“, erzählt Oberhaus mit

einem Lächeln. Doch zur Beruhigung sei

gesagt: Das ist eher die Ausnahme!

Geschichtsträchtige FilmkulisseUnsere erste Station führt uns zur Burg

Vischering. Schon der Weg dorthin macht

Lust auf mehr: Wir laufen um einen klei-

nen See, der schon jetzt, Mitten im Januar,

erahnen lässt, wie es sich in der warmen

Sommerluft, umringt von grünen Bäumen,

hier anfühlen muss. „Wenn es noch etwas

länger friert, kann man hier hervorragend

Schlittschuhlaufen“, informiert uns unser

Stadtführer, der sich wahrlich gut aus-

kennt: Spaziergänger und Jogger, die uns

Page 29: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 29

entgegenkommen, werden von ihm freund-

lich begrüßt. Über eine Brücke gelangen

wir schließlich zur Burg. Burg Vischering

gehört zu den ältesten und besterhaltenen

so genannten Ringmantelburgen im nord-

europäischen Raum. Sie ist noch immer

im Privatbesitz der Familie Graf Droste zu

Vischering, aber dennoch der Öffentlichkeit

zugänglich, da der Kreis Coesfeld sie ge-

pachtet hat.

Der Innenhof der Burg ist klein, doch sehr

gemütlich, und diente schon mehrfach als

Filmkulisse: Im Jahr 1919 war es „Der

Knabe in Blau“, der die Burg in Beschlag

nahm – leider gelten die Filmrollen als ver-

schollen. „Der Arzt ohne Gewissen“ machte

die Burg in den 50ern zum Sanatorium, zur

Festung des Bösen wurde sie schließlich

in den 80ern im Film mit dem klangvollen

Namen „Der Sommer des Samurai“. „Den

Film ‚Der Arzt ohne Gewissen‘ habe ich mit

Die alten Gemäuer der Burg Vischering sind Kultur- und Naturdenkmal.

Michael Oberhaus öffnet uns die Türen zu den Schätzen Lüdinghausens.

Page 30: Schlossallee Münster 1 2012

Region Lüdinghausen | Seite 30

einem Freund in Wiesbaden wiedergefun-

den“, erzählt Oberhaus, nicht ohne ein Fünk-

chen Stolz in seiner Stimme. Heute beher-

bergt die Wasserburg keine Filmschauspieler

mehr, stattdessen ein Café und das Burgmu-

seum. Der große Rittersaal dient kulturellen

Veranstaltungen, in erster Linie Konzerten.

Versteckspiel mit NonnenAuf dem Weg in die Innenstadt kommen wir

am Antoniuskloster der Franziskanerinnen

vorbei. Es wurde im Jahr 1895 errichtet

und war Kloster, Töchterschule, Haushal-

tungs- und Industrieschule für Fabrikarbei-

terinnen in einem. Später diente das Kloster

abermals als Schule, genaugenommen als

neusprachliches Mädchengymnasium. Ab

1975 durften auch männliche Schüler dort

am Unterricht teilnehmen. „Anfangs wa-

ren es nur ein paar Jungs. Sie fühlten sich

verständlicherweise ganz wohl“, erinnert

sich Michael Oberhaus. „Wir anderen sind

dann immer heimlich in den Klostergarten

geschlichen. Doch man musste aufpassen,

nicht erwischt zu werden – die Nonnen wa-

ren ziemlich gewitzt!“

Kultureller Treffpunkt: Burg LüdinghausenUnsere kleine Reise führt uns über den Ka-

pitelweg, auf dem uns viele Berühmtheiten

aus der Geschichte Lüdinghausens begeg-

nen. Die zahlreichen Büsten ehren die ehe-

maligen Drosten, Ritter und Burgherren und

machen sie damit unvergesslich. Eine der

letzten Figuren ist die Büste des Papstes

Alexander VII. Seine Geschichte führt im

wahrsten Sinne des Wortes mitten durch

Lüdingshausen: Als päpstlicher Nuntius Fa-

bio Chigi wurde er im Frühjahr 1644 – in

Deutschland tobte der Dreißigjährige Krieg

– nach Münster geschickt. Auf dem Wege

dorthin machte er Rast in der Stadt der

Wasserburgen. Hier wurde ihm Pumper-

nickel vorgesetzt, „ein Brot, das er verab-

scheute“, so Michael Oberhaus. „Ihm zu

Ehren produzieren wir im Ricordo heute das

‚Pannero‘, eine süße, dunkle Köstlichkeit.“

Rund fünf Jahre blieb er in Münster, bis

schließlich1648 der Westfälische Frieden

geschlossen wurde. Im Jahr 1655 wurde

er zum Oberhaupt der katholischen Kirche

gewählt, so dass Lüdinghausen heute stolz

von sich behaupten kann, schon einmal ei-

nen Papst beherbergt zu haben.

Weiter geht’s zur Burg Lüdinghausen, dem

persönlichen Lieblingsplatz von Michael

Oberhaus. Erbaut vom Ritter von Lüding-

hausen im 12. Jahrhundert, ist sie seit 1879

Eigentum der Stadt. Im Innenhof hängt noch

immer eine alte Preistafel: Sie stammt aus

dem Jahr 1574 und zeigt, in Stein geschla-

gen, die damaligen Lebensmittelpreise. Seit

einigen Jahren ist die Burg ein kulturelles

Zentrum: In den alten Gemäuern befinden

sich ein Museum für zeitgenössische Kunst,

die Volkshochschule und das KAKTuS Kul-

turforum Lüdinghausen e.V.. Oberhaus ist

Mitbegründer des Vereins und bis heute im

Beirat.

Unsichtbare Burgen und ein ArmenhausNachdem der geschichtliche Teil abge-

schlossen ist, machen wir uns auf in die In-

nenstadt. Auch hier treffen wir immer wieder

auf gute Bekannte des Lüdinghauser Origi-

nals. Es wird gegrüßt und in Schaufenster

gewunken, was das Zeug hält, und uns wird

klar: Oberhaus ist bekannt wie ein bunter

Hund! An einer Kreuzung bleibt unser pro-

minenter Stadtführer stehen: „Das ist die

Burg Wolfsberg.“ Zunächst sind wir etwas

verwirrt, da keine Burg zu sehen ist. Doch

Oberhaus klärt uns schnell auf: Die Burg be-

steht nur noch aus einem Flügel, dadurch er-

kennt man sie nicht mehr als solche. Schräg

gegenüber liegt das heutige Hake-Haus. Es

wurde von seinem letzten Besitzer den Ar-

men vermacht und beherbergte seinerzeit

zwölf Personen. Heute ist das älteste Haus

Papst Alexander VII. kam noch als Fabio Chigi in die Stadt.

Geschichtsträchtige Köpfe: Wichtige Personen Lüdinghausens säumen den Kapitelweg.

Die Burg Lüdinghausen ist vor allem als kulturelle Stätte bekannt.

Page 31: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 31

der Stadt eine Begegnungsstätte für Alt und

Jung. Ganz in der Nähe steht auch die be-

kannte St. Felizitas Kirche: Die Hallenkirche

stammt aus dem Jahr 1507 und wurde aus

Sandstein errichtet. Die zwei größten Säulen

haben einen Umfang von 7,42 Metern und

gelten als die dicksten, massiven Sandstein-

säulen Europas.

Das Herz der StadtEin paar Schritte weiter erreichen wir die

Hermannstraße mit ihren kleinen, urigen

Häusern, die ihr einen charmanten Reiz

verleihen. In der Künstler-Straße reiht sich

Glaserei an Goldschmiede, Galerie an Hand-

werksbetrieb. Einmal kurz links abgebogen,

gelangt man zum Marktplatz. Der riesige,

futuristische Tannenbaum in seiner Mitte

wirkt zwar im Januar etwas fehl am Platz;

ansonsten gibt es hier alles, was ein Stadt-

mittelpunkt braucht: Boutiquen, Cafés, ein

Marktbrunnen mit der Statue Kaiser Ottos

II., der Lüdinghausen 947 das Markt- und

Münzrecht verliehen hat, und natürlich Kunst

im öffentlichen Raum in Form eines großen,

blauen Bogens. „Aus Schrott“, wie Oberhaus

bestätigt. Das Objekt mit dem Namen „Ei-

senkraut“ markiert den Eingang zum Markt-

platz. „Ich finde es wichtig, dass eine Stadt

ein Zentrum hat“, erzählt Oberhaus. „Es gibt

ja auch Städte, durch die man einfach hin-

Die Preistafel im Burginnenhof stammt aus dem Jahr 1574.

Von der Wolfsburg im Zentrum der Stadt steht heute nur noch ein Flügel.

Das Hakehaus ist mit einem Alter von über 350 Jahren das älteste Haus der Stadt.

Page 32: Schlossallee Münster 1 2012

Region Lüdinghausen | Seite 32

durchfahren kann – da ist das hier doch eine

ganz andere Atmosphäre!“ Die Lüdinghauser

sind nicht nur stolz auf ihre Stadt, sondern

auch auf deren Bewohner. Das zeigt sich

bestens am „Stritzken“ – einer Statue der

Künstlerin von Annette Wittkamp-Fröhlich,

die von den Rotariern gestiftet wur-

de. Sie zeigt das Lüdinghauser

Original Wilhelm Schiefenhövel,

„der gehörte auf dem Marktplatz

schon zum Inventar!“

Kultur & KonzerteZum Abschluss unserer kleinen

Reise durch die Stadt der Wasser-

burgen kehren wir auf eine heiße

Schokolade bei dem kalten Win-

terwetter ins DAINER‘s ein, das

ebenfalls von Oberhaus

betrieben wird. In dem

urigen Café erhält man selbstgemachte

Spezialitäten und kann die Seele baumeln

lassen. Wir erfahren von Michael Oberhaus

schließlich noch ein wenig mehr über Lü-

dinghausen, und sein Leben in

dieser schönen Stadt im Mün-

sterland. Spätestens jetzt steht

für uns fest: Nach Lüdinghau-

sen kommen wir bestimmt noch

einmal wieder! Denn eine Stadt,

die so viel Kultur, Künste und Ge-

schichte bietet, ist immer einen

Besuch wert. Zum Beispiel bei

dem Konzert von Michael Fitz? Der

ehemalige Tatort-Kommissar stellt

am 9. März seine neue CD „Wenn I

schaug...“ im Ricordo vor.

Wissenswertes:

Ostermarkt Burg Lüdinghausen am 24.

und 25. März von 11-18 Uhr

Wenn auf Burg Lüdinghausen der Oster-

markt seine Tore öffnet, ist es Frühling!

In der reizvollen Renaissance-Kulisse prä-

sentieren 50 Hobbykünstler alles Schöne

rund um Ostern. Die individuellen Arbeiten

garantieren ein hochwertiges Sortiment,

das den Abstecher in die Drei-Burgen-

Stadt lohnt: Eierkunst, Filzdeko, Floristik,

Holzspielzeug, Keramik, Malerei, Schmuck,

Tiffany, Patchwork etc. – Ostern kann kom-

men! www.luedinghausen-tourismus.de.

Die Lüdinghausener Innenstadt besticht durch viele kleine, urige Häuser. Galerien und Kunsthandwerk findet man in der Hermannstraße.

Dem Lüdinghauser Original „Stritzken“ wurde auf dem marktplatz ein Denkmal

geschaffen.

Page 33: Schlossallee Münster 1 2012

Region Erlebnis Seite 33

Hoch auf dem bunten Wagen …Der Höhepunkt der närrischen Jahreszeit steht kurz bevor: der Rosenmontagsumzug. In den letzten

Zügen brüten die Wagenbauer der hiesigen Karnevalsgesellschaften über ihren mäch-

tigen Kreationen auf vier Rädern. Wer hat den schönsten Wagen im Münsterlande?

Wir durften vorab schon mal in die heilige Kreativhalle der „Bösen Geister“ luken.

Text und Fotos Karolin Leszinski

Das Zepter in der HandEin schmaler gepflasterter Weg führt von der Wolbecker Straße

ab durch die Bauernschaft direkt ins Kreativzentrum der „Bösen

Geister“. Roter Klinker, schlichte Bauweise – die Scheune macht

von außen nicht gerade den Eindruck, als ob es hier Ideen spukt.

Einzig an dem Schild am Eingangstor ist zu erahnen, dass hier un-

heimliche Dinge vor sich gehen: Die „Bösen Geister“ haben in die-

ser Halle das Zepter in der Hand. Das Tor zur

Halle ist heute weit geöffnet, es ist Samstag

und samstags ist hier im Winter Geister-Treff.

Seit 65 Jahren gibt es sie schon, die Karne-

valsgesellschaft „Böse Geister“. Böse sehen

sie allerdings so gar nicht aus. Beste Laune

ist an diesem Tag angesagt. Schließlich sind

es nur noch wenige Wochen, bis das närrische Treiben auf seinen

Höhepunkt zusteuert: den Rosenmontagsumzug. Früher hatten die

„Bösen Geister“ nur einen Wagen, mit dem sie sich in den „Lind-

wurm der Freude“ einreihten. Heute haben sie neben einem Stand-

wagen Am Drubbel für die Gattinnen der Obergeister, Präsidenten

und der Elferrats-Männer drei fahrende Wagen, die sie ins Rennen

vom Hindenburgplatz durch die Innenstadt über den Prinzipalmarkt

und wieder zurück vors Schloss schicken.

Alles hat seinen PlatzNach dem Rosenmontagsumzug im vergangenen Jahr waren die

drei Wagen noch bis in die Poren und letzten Ecken gereinigt wor-

den. Doch jetzt hat der Staub die meterhohen Kolosse auf Rädern

mit einer feinen Schicht eingehüllt, Spinnen

haben auf leisen Sohlen das Karnevals-Re-

giment übernommen, Spinnweben zieren die

Gerüste. In vorderster Reihe steht der mäch-

tigste aller drei Wagen der „Bösen Geister“:

Der Wagen der Obergeister. Dahinter haben

die Geisterdamen geparkt und neben ihnen

wiederum das Vehikel, auf dem in wenigen Wochen Präsidium und

Elferrat ihre festen Plätze nehmen werden. So ein Wagen ist selbst

ohne Deko ein ausgetüfteltes System: Der Platz für Getränke, Fres-

salien, natürlich die Bonbons und die Musikanlage ist genau gep-

lant. Auf dem Obergeister-Wagen sind sogar an den Innenwänden

rote Plastik-Boxen angebracht, wie man sie aus dem Baumarkt zur

„Jeder steuert etwas dazu bei, deshalb macht Karneval so viel Spaß.“

Immer wieder samstags … Die „Bösen Geister“ treffen sich zum Werkeln an den Karnevalswagen.

Page 34: Schlossallee Münster 1 2012

Region Erlebnis | Seite 34

Schrauben-Aufbewahrung kennt. Handys, Schlüssel

und Portemonnaies können hier verstaut werden.

Hinten im Wagen geht’s ein paar Stufen hinunter,

dort können sich die Jecken zurückziehen. Ach ja,

eine Toilette gibt es dort natürlich auch, bei den

Frauen ist es die Dixi-Klo-Version, auf den Män-

ner-Wagen geht’s luxuriöser zu. „Die haben ihr

Klo sogar gefliest!“, erzählt Martina Pieper, Spre-

cherin der Damengeister, „aber wir Mädels haben

ja eh nur so einen kleinen Bollerwagen. Wir sind halt

bescheiden.“

MännerspielplatzEs riecht nach Lack in der Wagenhalle – und sieht aus wie auf

einem Männerspielplatz: Werkbank, Farbtöpfe, Bierkästen. Antial-

koholisches gibt’s natürlich auch. Schließlich ist man zum Arbei-

ten hier. Eine Trennwand der Halle ist mit einem überdimensional

großen Bühnenbild der „Bösen Geister“ dekoriert. Es sieht aus,

als beobachteten die aufgemalten bunten Geister auf dieser Wand

vergnügt das Werkeln in der Scheune. Nach und nach trudeln an

diesem späten Vormittag die Karnevalisten in Arbeitsklamotten ein.

Hauptsächlich Männer. Einzig Martina Pieper hält heute die Fahne

für die Damengeister hoch. Man(n) spricht sich ab, packt an, wo’s

was zu tun gibt, hin und wieder ein kleiner Plausch – Eile mit Weile,

stressig wird es immer erst zum Schluss. Und bis dahin ist noch

Zeit. „Vier, fünf Leute sind mindestens immer samstags hier“, er-

zählt Feldmann, „das ist der harte Kern.“ Meist sind es mehr, wie

heute. Der Zusammenhalt ist groß und zwar das ganze Jahr über,

sagt Martina Pieper. Alle vier Wochen trifft man sich, zum Stamm-

tisch, im Sommer zu Grill- und Schützenfesten und über Winter ist

Karnevals-Session – „alle werkeln zusammen, jeder steuert etwas

dazu bei. Deshalb macht Karneval auch so viel Spaß“, so Pieper.

Allzu eng gesehen wird hier sicher nichts, schließlich ist selbst

der Wagenbau ein Freizeitvergnügen. Aber ernst

genommen wird er allemal. Immerhin haben

besonders die „Bösen Geister“ einen guten Ruf

zu verlieren: Der Bürgerausschuss Münsterscher

Karneval (BMK), die Dachorganisation der jecken

Münsteraner, kürt jedes Jahr den schönsten Wa-

gen des Umzugs. Inklusive Wanderpokal und ei-

ner Prämie von 2.000 Euro. „Wir sind fast jedes

Jahr mit einem unserer Wagen vorne mit dabei“,

berichtet Anton „Tönne“ Egger stolz. Er ist der Präsi-

dent der „Bösen Geister“. Natürlich will man sich auch

in diesem Jahr nicht lumpen lassen – „die Menschen, die am Stra-

ßenrand stehen, wollen doch etwas Schönes zu sehen bekommen,

da muss man sich schon Mühe geben“, sagt Axel Feldmann und

blickt guter Dinge in die Zukunft.

Geheime Pläne und SpioneBereits im Oktober fangen die „Bösen Geister“ an, sich erste Ge-

danken über ihre Wagen-Dekoration zu machen. „Wir besprechen

Axel Feldmann und seine Schwester Martina Pieper blicken zurück auf frühere närrische Zeiten. Eine Herzensangelegenheit, denn „bei uns liegt Karneval in der Familie“.

Bei der Bastelarbeit geht’s schon mal chaotisch zu.

Hier kommt Farbe ins Spiel: Die überdimensional großen Mützen werden lackiert. Im Hintergrund steht der mächtige Wagen der Obergeister noch in der Verkleidung des Vorjahres. Das Motto 2012? Top Secret!

Page 35: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 35

„Wenn man von der Ludgeristraße auf den

Prinzipalmarkt fährt, da geht‘s mit einem durch

und durch.“

dann den Start der Session, überlegen, welches Motto zu uns

passen könnte, was politisch aktuell ist – wir wollen ja keine al-

ten Kamellen an den Wagen bringen“, erklärt

Axel Feldmann. Ab dann weiß jeder, dass es

samstags keine Langeweile mehr gibt. Wie so

ein Karnevalswagen am Ende auf die Straße

rollt, bleibt bis zuletzt geheim. Selbst innerhalb

des Geisterclans gilt Geheimhaltungsstufe rot

– naja, meistens. Natürlich gibt es Spionage-

Angriffe auch bei den „Bösen Geistern“. „Ganz

geheim halten kann man es sowieso nicht, ein bisschen muss man

sich untereinander schon absprechen, nicht dass man sich am Ende

noch zu sehr ähnelt“, sagt Martina Pieper. Natürlich steht auch bei

den Damengeistern schon fest, wie der Wagen heuer durch Münsters

gute Stube rollen soll. „Es gab da ja diese Diskussion um die Umben-

ennung des Hindenburgplatzes, aber die Details verrate ich selbst-

verständlich nicht“, erzählt Pieper mit einem Augenzwinkern. Der

Damengeisterwagen wird unter der Oberaufsicht von Elke Kramer

gebaut. Sie sammelt die Ideen und entscheidet am Ende, was wie

umgesetzt wird. Nun steht sie neben ihrem Bruder Axel Feldmann.

Ihr Blick fällt argwöhnisch auf das Zeitungspapier, mit dem die Seite

seines Wagens abgeklebt ist. „Was wollt ihr denn mit der Zeitung, ist

das eure Dekoration?“, spottet sie, „und daneben kann dann jeder

seinen Leserbrief schreiben, oder wie?“ Kleine Frotzeleien gehörten

einfach dazu, sagt Pieper. Die jecke Gesellschaft kann das ab.

Zwischen Prunk und Politik„Dieses Jahr gehen wir gar nicht auf die politische Schiene, wir

machen einfach einen prächtig geschmückten Prunkwagen“, verrät

Feldmann. Mittlerweile sind Elefanten, Adler und Co. abmontiert

und stehen angelehnt am benachbarten Damengeister-Wagen.

Beim letzten Rosenmontagsumzug war der Elefantenpark im All-

wetterzoo noch das Motto auf dem Wagen von Elferrat und Präsidi-

um. Davon ist am Wagen selbst nichts mehr zu sehen. Die Balkone

des künftigen Prunkwagens sind nun in einem satten Rot lackiert.

Vorne auf der Werkbank liegt ein Stapel goldener Sterne. Die Hals-

orden der Karnevalsgesellschaft sollen daraus

nachgeahmt werden, sie werden an die Seiten

des Wagens montiert. Ein paar „Böse Geister“

haben bereits die Lacktöpfe geöffnet und zur

Farbrolle gegriffen. Sie lackieren die über-

dimensionalen Karnevalsmützen aus Span-

platten. An jeden Balkon kommt eine solche

Mütze, Axel Feldmann grübelt noch über die

Beschriftung. Das Publikum soll doch wissen, wer da oben steht.

„Vorname, Dienstgrad – ich muss noch drüber nachdenken“, brum-

melt er, „jedes Jahr ein kleines i-Tüpfelchen mehr zu setzen, das

ist unser Plan.“ Feldmann zeigt auf die Front des Wagens, sie ist

in den Münster-Farben gestrichen, darauf sind zwei Geister zu se-

hen. Der Kinderprinz-Orden soll sich noch dazwischen gesellen. So

wie der leibhaftige Kinderprinz Jan Louis I. am Rosenmontag hoch

oben auf dem Prunkwagen der „Bösen Geister“ stehen und den

Menschen am Boden – jedes Jahr sind es um die 100.000 – ein

kräftiges „Helau“ zurufen wird.

Große Gefühle in der guten StubeAm Rosenmontag werden morgens um neun die Wagen der „Bö-

sen Geister“ hinter die Trecker gespannt, dann setzt sich das Trio

in Bewegung Richtung Hindenburgplatz. Wie im Autorennen muss

dort jede Karnevalsgruppe, ob mit Wagen oder zu Fuß, ihren Platz

einnehmen. Über 100 Nummern vergibt der BMK jedes Jahr. Einige

befestigen vor dem Schloss noch letzte Konstruktionen am Wagen.

Dann ist es endlich geschafft. Durchatmen und genießen ist danach

die Devise. „Wenn man von der Ludgeristraße auf den Prinzipalmarkt

fährt“, erzählt Feldmann, „da geht es mit einem durch und durch.

Das ist ein Wahnsinnsgefühl. Wenn man all diese Menschen sieht,

wie sie da stehen, dicht an dicht.“ So manche Träne soll hier schon

vor Rührung geflossen sein.

Böse-Geister-Präsident Anton Egger und Elferrat-Mitglied sowie Wagenbaumeister Axel Feldmann stehen auf ihrem leeren Wagen. 14 Paletten Kamellen verteilen sie jedes Jahr.

Der Wagen der Damengeister ist unschwer an den handgebundenen Röschen an der Front zu erkennen.

Page 36: Schlossallee Münster 1 2012

Wohnen Tischkultur | Seite 36

TischKultur: Der Esstisch Vier Beine, eine Platte und rundherum Stühle: Ein Tisch ist wirklich etwas Simples! Und dabei doch so viel mehr: Am

Esstisch kommt die ganze Familie zusammen, er ist quasi das Zentrum der Kommunikation, um ihn dreht sich das

Leben! Nicht nur, dass hier gemeinsam gegessen und gespielt wird: Der Tisch übernimmt auch repräsentative Auf-

gaben an Festtagen oder wenn Gäste kommen, oder er wird kurzerhand zum Schreibtisch für die Hausaufgaben oder

zum Home-Office, wenn es die Arbeit zulässt. Bei all den Anforderungen soll er natürlich auch noch gefallen und sich

harmonisch in den Wohnraum einfügen. Ganz schön viel für einen Tisch!

Text Innenarchitekt Franz Thies, Svenja Dierker, Fotos siehe Auszeichnung

Page 37: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 37

Renaissance des EssplatzesBetrachtet man Bilder und Gemälde aus

vergangenen Epochen, so fällt auf, dass der

Esstisch immer eine wichtige Rolle gespielt

hat: Hier versammeln sich die Familienmit-

glieder zum Plauschen und natürlich zum

gemeinsamen Essen. In den letzten Jahr-

zehnten hat das Möbelstück allerdings ein

wenig an Bedeutung eingebüßt – die Küche

wurde zum Zentrum des Wohnens und der

Esstisch rückte mehr und mehr in den Hin-

tergrund. Jetzt geht der Trend wieder in eine

andere Richtung: Der Essplatz feiert Renais-

sance! Allerdings nicht in Form von separa-

ten Esszimmern, sondern als Teil des aktiv

genutzten Wohnraums und häufig sogar

direkt in der Küche. Egal wo – der

Essplatz sollte an einem hellen,

offenen, großzügigen Ort ge-

plant werden, damit er tat-

sächlich der zentrale Ort in

der Wohnung werden kann.

Ob für eine große Familien-

feier oder das Essen mit vie-

len Freunden: Er sollte keines-

falls zu klein ausfallen! Gerade sehr

große Esstische verleihen dem Wohnraum

feudales Flair.

Ein Meter MinimumFür die Mindestgröße des Tisches ist die An-

zahl der Personen, die üblicherweise an ihm

sitzen, ausschlaggebend. Pro Gedeck rech-

net man in der Regel 60 Zentimeter Breite

und 40 Zentimeter Tiefe. Dazu kommen etwa

20 Zentimeter, die man in der Mitte des Ti-

sches für Töpfe und Schüsseln benötigt. Eine

Breite von einem Meter sollte ein Tisch also

minimal haben. Um nicht von den Stühlen

„eingezwängt“ zu sein, sollte zusätzlich zur

Stuhltiefe ebenfalls zirka ein Meter Platz

bis zur nächsten Wand sein. Dunkle Tische

wirken größer; hier sollte man etwas mehr

Raum geben. Da die meisten Tische aus-

ziehbar sind oder die Möglichkeit der Ver-

größerung bieten, etwa durch Einlege- oder

Ansteckplatten, gibt es auch bei einer groß-

en Runde keine Probleme. Hier sind Tische

mit einem Mittelfuß optimal, da bei der Un-

terbringung eines zusätzlichen Gastes ohne

Probleme eine Sitzgelegenheit dazugestellt

werden kann.

Das Material macht den StilHolz, Glas, Naturstein oder Metall: Tische

gibt es in den unterschiedlichsten Mate-

rialien und in den verschiedensten Stil-

richtungen. Von elegant bis rustikal, vom

Landhausstil zum Loft – so einfach die

Grundkonstruktion eines Tisches, so viel-

fältig doch die Möglichkeiten! Holztische

bekommt man in der Regel in vielen Ab-

messungen und aus wiederum verschie-

denen Holzarten. Die erste Macke tut noch

weh, bei der zweiten lernt man schon, dass

gerade das Unperfekte den Charme eines

„echten“ Holztisches ausmacht. Und wenn

es zu viel wird, kann man bei Massivholz

immer noch zum Schleifgerät

greifen! Tische aus Stein

sind wahre Schwer-

gewichte, bei denen

unter Umständen

sogar ein Statiker

zu Rate gezogen

werden muss, ehe

man sich für einen

solchen entscheidet.

Kalkgesteine wie Marmor

und Travertin werden durch eine

Oberflächenbehandlung vor Flecken ge-

schützt. Ebenso wie Steinplatten haben

auch Glasplatten eine eher kühle Ausstrah-

lung.

Kein Tisch ohne StuhlDie richtigen Stühle machen den Esstisch

erst perfekt! Ob man dabei Exemplare mit

oder ohne Armlehne wählt, ist abhängig

vom Platz, der zur Verfügung steht, und vom

Komfortanspruch. Immer beliebter werden

moderne Sitz- oder auch Eckbänke, die

mehr Bequemlichkeit bieten als Stühle. Viele

Möbelhersteller bieten besonders für Kü-

chen Sitzbänke ohne Rückenlehne an; diese

geben dem Raum zusätzliche Sitzmöglich-

keiten, die an die lockere und unkomplizierte

Atmosphäre in einem Biergarten erinnern.

Wesentlich repräsentativer dagegen wirken

die wieder neu aufgelegten „Essplatz- So-

fas“ mit einer erhöhten Sitzfläche. Mit einer

nahezu kopfhohen Rückenlehne bieten diese

Platz und viel Bequemlichkeit für ein ge-

pflegtes Essen oder ein erlesenes Glas Wein

mit netten Freunden.

Sehr große Esstische verlei-hen dem Raum feudales Flair.

Page 38: Schlossallee Münster 1 2012

Der repräsentative Massivholztisch in ovaler Form wirkt exklusiv und hochwertig. (Foto: DONGHIA; www.donghia.com)

Dunkel, klar und edel: Holztisch „Trias“ (Foto: Scholtissek; www.scholtissek.de)

Absolut modern und trotzdem bequem: die puristische Ledereckbank „Together“.(Foto: Walter Knoll; www.walterknoll.de)

Einfach verlängerbar ist dieser Tisch mit Naturstein-platte und Edelstahlfuß. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)

Wohnen Tischkultur | Seite 38

Page 39: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 39

Oben: Rustikal und geradlinig, reines Massivholz (gesehen bei: Tischlerei

Marcus Ahlers, www.ahlers-polster.de); rechts: rund und fein strukturiert,

Materialmix mit Edelstahl. (Foto: Scholtissek)

Bilden eine geschlossene Einheit: Tisch Magnum mit Eckbank Primus (gesehen bei: Sensa; www.sensa.de)

Futuristisch und farben-froh kommt dieser Tisch daher. (Foto: KFF; www.kff.de)

Glastische haben eine eher kühle Ausstrahlung. (Foto: DRAENERT; www.draenert.de)

Page 40: Schlossallee Münster 1 2012

NEuE SErIE: Facelift fürs Haus

Der Lack ist ab – und jetzt?Warum sich die Sanierung einer Bestandsimmobilie

gleich mehrfach auszahlt

Sie prägen nahezu jede bebaute Region in Deutschland – die guten alten

Bestandsimmobilien aus den 1960er und 1970er Jahren. Doch leider ist auch

eine Vielzahl von ihnen in die Jahre gekommen. In der neuen Schlossallee-

Serie „Facelift fürs Haus“ erfahren Sie, welche Herausforderungen Bauherren

bei der Modernisierung eines rund 40 bis 50 Jahre alten Hauses beachten

müssen. Im ersten Teil erläutern wir, welche Gründe dafür sprechen, das alte

Schätzchen hinsichtlich Optik und Energiebilanz aufzuwerten.

Text Eva-Maria Lammers, Fotos fotolia

TeiL 1: Sanierung der Bestandsimmobilie

TEIL 2: Moderne Innenraumgestaltung

TEIL 3: Anbauten/Wintergärten

TEIL 4: Das Dach

TEIL 5: Fassade, Fenster & Türen

TEIL 6: Technik 2.0

Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 40

Klima schonen – Energiebilanz verbessernAus Sicht der Bundesregierung wird die Sa-

nierung von Wohngebäuden vorrangig zum

Schutz des Klimas vorangetrieben, denn

alte Bestandsimmobilien sind wahre Klima-

killer und daher in den vergangenen Jahr-

zehnten zunehmend ins Visier der Politik

gerückt. Dabei sind Ressourcenschonung

und CO2-Einsparungen die maßgeblichen

Ziele, um dem Klimawandel nachhaltig ent-

gegenzuwirken. In Deutschland sind mehr

als die Hälfte der Bestandswohngebäude

vor der ersten Wärmeschutzverordnung in

den 1970er Jahren erbaut worden. Hier

liegt das Einsparpotenzial also entspre-

chend hoch. Aus diesem Grund werden

Eigentümern Pflichten auferlegt, um die

Energiebilanz ihrer Immobilien dauerhaft

zu verbessern. Geregelt wird dies nicht zu-

letzt durch die Energieeinsparverordnung,

die regelmäßig novelliert und somit in ih-

ren Anforderungen weiter erhöht wird. Aber

nicht nur das Klima wird geschützt, auch

der Geldbeutel des Eigenheimbesitzers wird

langfristig geschont, wenn der Energiever-

brauch und damit die Kosten für Strom,

Wasser und Heizung gesenkt werden kön-

Page 41: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 41

nen. Durch den Einsatz moderner Baustoffe

und dank neuer Technologien kann der En-

ergiebedarf um bis zu 80 Prozent gesenkt

werden. Bei stetig ansteigenden Energie-

preisen ein Argument, das sich spätestens

bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung

bemerkbar macht.

Optische HinguckerNicht nur hinsichtlich ihrer Energiebilanz

stehen sie im Schatten eines jeden Neu-

baus, auch in Bezug auf ihre Optik können

viele Bestandsimmobilien nicht mithalten.

Und sie haben es schwer, denn an ihnen

nagt eindeutig der Zahn der Zeit. Versprü-

hen sie nun wahrlich nicht den Charme ei-

ner Altbauvilla, fristen sie ihr Dasein in der

grauen und tristen Mitte zwischen moder-

nen Neubauten und historischen Gebäuden.

Doch das muss nicht so bleiben. Mit ganz-

heitlichen Modernisierungsmaßnahmen

kann man sie gekonnt in Szene setzen. Eine

neue Fassade, ein neues Dach und der Aus-

tausch von Fenster- und Türelementen sor-

gen zumindest äußerlich für eine spürbare

Verjüngungskur. Und auch im Innenraum

lässt sich einiges verändern.

Modernen Lebensraum schaffenDer Grundriss von rund 50 Jahre alten Häu-

sern ist klassischerweise funktional ausge-

richtet worden. Im Erdgeschoss befinden

sich die allgemein genutzten Räume für

die ganze Familie, die man zumeist einzeln

und zentral über den Hausflur erreicht. Das

Obergeschoss beherbergt Schlafräume und

Badezimmer. Dementsprechend ist auch der

Gestaltungsspielraum stark eingeschränkt.

Der Trend heute bewegt sich jedoch hin zu

Lebensräumen, also weit entfernt von den

damaligen Funktionszonen. Charakteristisch

sind beispielsweise offene Wohnräume. Kü-

che, Essbereich und Wohnzimmer sind nicht

mehr strikt voneinander getrennt, sondern

gehen fließend ineinander über und sind

häufig nicht mal durch Türen voneinan-

der abgetrennt. Klarer Vorteil gegenüber

Altbauten aus den Anfängen des 20. Jahr-

hunderts: Grundrissveränderungen können

relativ einfach vorgenommen werden. Sie

haben weniger tragende Wände, Wohnraum-

verschmelzungen sind zumeist realisierbar

und ermöglichen die Umsetzung individueller

Gestaltungswünsche.

Mit Weitblick planen: BarrierefreiheitWer im Inneren des Hauses an Modernisie-

rung denkt, sollte auch die Zukunft im Blick

haben und dem Thema Barrierefreiheit bei

der Planung besondere Aufmerksamkeit

schenken. Denn im Alter werden andere

Vor (rechts) und nach der Sanierung (oben).

Durch den Einsatz moderner Baustoffe und dank neuer

Technologien kann der Energiebedarf um bis zu

80 Prozent gesenkt werden.

Page 42: Schlossallee Münster 1 2012

Anforderungen an eine Immobilie gestellt.

So sollten Schwellen beseitigt und Türen

vergrößert werden, um die Mobilität auch

später sicherzustellen. Das Badezimmer

sollte zudem ausreichend Bewegungs-

freiheit bieten und so gestaltet sein, dass

es später nur weniger Umbaumaßnahmen

bedarf, um es mit einem Rollator begehen

zu können. Dazu zählt unter anderem eine

Duschwanne mit minimaler Einstiegshö-

he beziehungsweise eine ebenerdige Du-

sche, ein WC, das gut zugänglich ist und

ein Waschtisch, der gegebenenfalls später

durch Wegnahme des Unterschranks mit

einem Rollstuhl genutzt werden kann.

Warum nicht einfach abreißen?Mit Sicherheit, die hier in kurzer Form auf-

gelisteten Maßnahmen, um aus einem alten

Schätzchen ein richtiges Schmuckstück zu

machen, sind kostenintensiv. So mancher

Eigentümer stellt sich vielleicht die Frage

stellen: Warum nicht einfach abreißen und

wieder aufbauen? Gewiss ist dies immer

eine Einzelfallentscheidung, die unter an-

derem von der baulichen Grundsubstanz

beeinflusst wird. In den meisten vielen sind

die Bestandsgebäude jedoch geprägt von

einer soliden Bauweise und demnach noch

vollkommen intakt. Darüber hinaus werden

die Kosten für Abriss und Entsorgung der

vielfach unterschätzt. Zusammen mit dem

Bau eines neuen Hauses übersteigen sie

leicht die Kosten einer umfassenden Sanie-

rung. Nicht zuletzt, weil immer auch geprüft

werden sollte, inwieweit für die Sanierung,

sofern sie energetische Maßnahmen um-

fasst, Fördermittel in Anspruch genommen

werden können.

Zu guter Letzt Immobilien sind eine langfristige Kapitalan-

lage, für viele sogar Teil der Altersvorsorge.

Wer darüber nachdenkt, sein Eigentum eines

Tages zu veräußern, wird am Markt durchaus

andere Preise erzielen, wenn er sein Haus

hinsichtlich Energiebilanz, Optik und mo-

dernen Wohnraums den heutigen Standards

angepasst hat. Mit der kontinuierlichen Mo-

dernisierung geht auch eine Wertsteigerung

einher. Darüber hinaus erhöht sich zudem

der Wohnkomfort. Allein durch die Isolierung

verändert sich spürbar das Wohnraumklima

und Behaglichkeit stellt sich ein.

Wohnen Facelift fürs Haus | Seite 42

Baustoff für Individualisten

Naturstein ist ein Material

für Individualisten: natür-

lich, grenzenlos vielfältig,

einzigartig und prädestiniert

dafür, eine dauerhafte Wert-

steigerung der Immobilie zu

erzielen – im Innen- wie im

Außenbereich. So sind zum

Beispiel auch die Boden-

platten aus Kalkstein „Ro-

yal Beige“ der Kollektion

„Avantgarde“ von NGR in

Rheine von dauerhafter Qualität. Ihre Oberfläche wird je nach Material ge-

schliffen oder gebürstet, um die Farben und Strukturen des Gesteins zu be-

tonen, ohne dabei einen intensiven Glanzeffekt zu erzeugen. Darüber hinaus

steht bei dem Rheiner Natursteinriesen eine breite Palette an unterschied-

lichsten Materialien, Formaten, Oberflächen- und Kantenbearbeitungen zur

Verfügung, die keinerlei Wünsche offen lässt. NGR Natursteingesellschaft

mbH, Kanalstraße 52-62, 48432 Rheine, www.steine-aus-rheine.de

AnzeigeTIPP

Page 43: Schlossallee Münster 1 2012

Wohnen Garten Seite 43

Aufbruchstimmung:

Neuer Garten – alter CharmeAlte, hochgewachsene Bäume, eine Mauer, die Geschichten ihrer Besitzer

erzählen würde, könnte sie sprechen, und dichtgerankter Wein: Alte Gärten

haben eine ganz besondere Atmosphäre, die man so leicht mit keinem Neubau

hinzaubern kann. Stetig der Witterung ausgesetzt, verträgt jedoch auch ein

Bestandsgarten dann und wann eine Erfrischungskur. Die Kür ist dabei, das

alte Flair mit neuen Ideen aufzuwerten – wer diese Herausforderung meistert,

schafft einen einmaligen Schatz!

Text Jana Schulte, Fotos fotolia, Daldrup

Für viele Garten- und Landschafsbauer steht es längst fest: Wer

auf der Suche nach einer neuen Immobilie ist, sollte mindestens

genauso gründlich auf den Garten schauen. Denn während man am

Haus nahezu alles verändern kann, ob baulich oder

durch einen neuen Anstrich, bleibt ein baumloser Gar-

ten eben ein baumloser Garten – zumindest für die

nächsten Jahre, denn bis ein Baum wirklich statthaft

gewachsen ist, dauert es eben seine Zeit. Ob ehe-

maliger Pool, der weder dem Geschmack seiner Be-

sitzer noch der modernen Technik gerecht wird, oder

eine Hecke, an der der Zahn der Zeit bereits genagt

hat: Für fast alle Herausforderungen im alten Garten

gibt es gestalterische Ideen, die dafür sorgen, dass der Charme

gewachsener Dinge erhalten bleibt, ohne dass auf Ästhetik und

Modernität verzichtet werden muss.

Für alle Heraus-forderungen im

alten Garten gibt es gestalterische Ideen.

Page 44: Schlossallee Münster 1 2012

Wohnen Garten | Seite 44

Schwimmteich statt dunklen LochsEin ehemaliger Pool hinterlässt ein tiefes Loch im Garten. Die al-

ten Fliesen brechen langsam aus den Wänden und das Ganze wird

nicht nur zu einer Gefahrenstelle, sondern auch zu einem optischen

Stolperstein. Dieses Problem kann jedoch gelöst

werden: Aus dem schon vorhandenen Loch kann

ein Schwimmteich errichtet werden, der sich op-

timal in die alten Gegebenheiten einfügt. Mit ein

paar schönen Wasserpflanzen umrandet, einem

kleinen Springbrunnen oder einem eingebauten

Wasserfall in Miniaturformat und – je nach Größe – einer kleinen

Brücke entsteht ein eigener Wellnessbereich. Wer reist da noch in

die Ferne?

Outdoor-Lounge hinter alten MauernEine Mauer sorgt dafür, dass die neugierigen Nachbarn nicht stän-

dig in den Garten schauen können. Doch so nützlich sie auch ist,

besonders ansehnlich ist der Sichtschutz nicht und die Ecke birgt

ein dunkles Nichts. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Die alte Mauer

wird abgerissen, womit jedoch auch Erinnerungen an vergangene

Zeiten verloren gehen, oder man nutzt das schattige Plätzchen und

verwandelt es in eine charmante, romantische Outdoor-Lounge. Mit

rankenden Pflanzen lassen sich wunderbar diverse Löcher stopfen,

und schöne Büsche, in einem Halbkreis angeordnet, schaffen einen

geschlossenen Raum. Als Eingang wird einfach Platz für einen Ro-

senbogen gelassen. Am Ende noch alte, wetterfeste Möbel hinstellen

und schon ist der ideale Platz für heiße Sommertage fertig.

Blumenschmuck für optische HighlightsHecken brauchen Pflege, ob regelmäßiges Schneiden oder hoch-

wertiges Düngen. Doch was tun, wenn die Hecke vernachlässigt

wurde und lückenhaft, stellenweise bräunlich und aus der Form

geraten ist? Nachdem die Heckenschere ihr Werk verrichtet hat

und alles wieder in Form geschnitten wurde, gibt es ein paar Tricks,

die Hecke optisch aufzuwerten: So können etwa in regelmäßigem

Abstand kleine Blumenbündel gepflanzt werden, je bunter, desto

auffälliger. Dies lenkt von den kleinen Schwächen ab und peppt

die Pflanzenwand farbig auf. Natürlich kann man

der Hecke auch einen besonderen Schnitt geben.

Wie wäre es mal mit einem gewagten Schwung?

Individuelles Gewächshaus mit altem Charme

Gartenhütten sollen schön und nützlich sein, doch irgendwann ist

auch bei diesen der Lack ab. Wenn sich aus dem alten Schuppen

schon eine kleine Ruine entwickelt hat, Efeu und anderer Wild-

wuchs die Wände hochranken und das Dach schon nicht mehr vor-

handen ist, dann sind das eigentlich optimale Voraussetzungen für

ein ganz individuelles Gewächshaus! Eventuelle Dachreste werden

entfernt und ein Gewächshaus passgenau in die bestehenden Mau-

ern gesetzt. In die Mauern selber werden große Fenster geschla-

gen, damit genug Helligkeit ins Innere gelangen kann. Nun steht

einem eigenen schmackhaften Gemüsegarten mit der persönlichen

Note nichts mehr im Wege!

Entspannen zwischen alten BäumenEin wunderschöner Fachwerkhof lebt vor allem durch die Geschich-

te, die er erzählt. Liebhaber schätzen vor allem das alte Ständer-

werk, die alten Holzdielen und die alte Scheune. Doch oftmals be-

steht der Garten aus großen, alten Bäumen, die nicht viel Licht

und Platz auf den Rasen des Grundstücks lassen. Aber genau das

kann man sich zu Nutze machen: Wie wäre es zum Beispiel mit

einem eigenen kleinen Park mit den verschiedensten Sitzecken?

Zwischen zwei alten Bäumen lässt sich zum Entspannen eine Hän-

gematte platzieren. Wo lässt es sich besser ein spannendes Buch

lesen als auf einer Bank unter einem schattigen Baum? Wer auf

Blumenbündel lenken von kleinen

Schwächen ab.

Wunderschön, um eine alte Hecke aufzu-werten: ein hölzernes Tor lockert sehr hohe Hecken auf.

Eine ungepflegte und vernachlässigte Landschaft (rechts) wird mit etwas Arbeit zu einem wohlstrukturierten Garten, in den sich die Bäume wunderbar einfügen. (Fotos: Daldrup – Gärtner von Eden)

Page 45: Schlossallee Münster 1 2012

Design steht, kann echte Luxus-Schaukeln an den dicken Ästen be-

festigen und so alt und neu perfekt verknüpfen. Mit einem kleinen

angelegten Teich oder einem Wasserspeier dazwischen lässt sich

ein Ort zum Verweilen und Träumen schaffen. Denn eins steht fest:

Nichts verleiht einem Garten so viel Flair und Charakter wie ein

statthaft gewachsener Baum, mit dem jede Generation ihre eigenen

Erlebnisse verbindet.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es muss nicht immer

der englische Rasen sein, mit einem Blumenbeet und Steinweg. Ein

Garten, der eine eigene Geschichte erzählt und liebvoll individuali-

siert wurde, ist wesentlich interessanter.

Unansehnliche Wände erhalten durch Rosengitter und Lavendelbüsche südländischen Charme.

Brücken sind nicht nur praktisch – sie sorgen auch für optische Abwechslung.

Seite 45

Alte Bäume sind gelebtes Leben

Alle Gartenstile können mit alten

Bäumen geplant und gestaltet wer-

den Die bereits vorhandenen Pflan-

zen auf einem Grundstück bestimmen

den Charakter und die Stilrichtung

mit. Auch in einem modernen Design-

garten kann eine alte Baumskulptur

zum Kunstwerk werden, wenn sie z.

B. im Zentrum des Gartens herausra-

gend in Szene gesetzt wird. Sei es ein

alter, schiefer Apfelbaum, eine knorpelige Esche oder eine bizarre Magnolie aus den

70er Jahren. All diese Pflanzen verdienen es, dass ihr ganz eigener Charakter durch

Schnitt und Gestaltung des Umfeldes herausgearbeitet wird. Gerade in Landhaus-

gärten wird so die Harmonie oder im Designgarten der Kontrast erzielt. Harmonie

und Kontrast zwischen Haus und Baum, das kann immer auch eine Spiegelung der

Spannung sein, der wir im gelebten Leben begegnen. Daldrup Gärtner von Eden,

Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck, www.daldrup.de

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Page 46: Schlossallee Münster 1 2012

Genuss Wintergemüse | Seite 46

Back to the RootsVon Wurzeln und

anderen Gemüsen

Wie viele Gemüsearten fallen Ihnen spontan ein? Zehn? Zwanzig? Auf 10.000 kommen Sie sicher nicht! Wirklich wahr:

Das ist die Anzahl der im EU-Sortenkatalog gelisteten Gemüsesorten. Dass nur wenige davon tatsächlich den Weg in

die heimische Küche finden, liegt daran, dass sich sowohl Händler als auch Landwirte vor allem auf die „gängigen“ Ar-

ten konzentrieren. Kein Wunder, dass da so manche Köstlichkeit in Vergessenheit gerät! Wir stellen auf den folgenden

Seiten vier Gemüsesorten vor, die vor allem im Winter schmackhaft und einfach mal etwas anderes sind – inklusive

Rezeptideen! Text Svenja Dierker, Fotos fotolia

Nicht schön, aber lecker:

KnollenziestZugegeben: Appetitlich aussehen tun sie

nicht, die handgroßen asiatischen Knollen.

Eher wie fette weiße Raupen oder das

sprichwörtliche Michelin-Männchen.

Die Wurzeln glänzen perlmutt artig und

haben eine knackige Konsistenz, im Ge-

schmack erinnern sie an eine Mischung

aus Artischocke und Blumenkohl. In Euro-

pa wurde der Knollenziest erstmals Ende des

19. Jahrhunderts angebaut, und zwar in dem kleinen f r a n -

zösischen Dorf Crosne. Die „Crosnes du Japon“ wurden schnell

populär, allerdings sank nach 1920 das Interesse genauso schnell

wieder, wie es aufgekommen war. Die Zubereitung ist simpel: Ein-

fach ungeschält mit einer Prise Salz und einem Stich Butter in sehr

wenig Wasser kochen. Nach etwa 15 Minuten ist der Knollenziest

gar. Alternativ können die kleinen Knöllchen auch in Fleisch- oder

Gemüsebrühe gekocht werden – diese erhält dann ein ganz beson-

ders köstliches Aroma. Zum Würzen eignen sich Basilikum, Peter-

silie, Koriander, Thymian oder Muskat.

Die gesunde „Erdbirne“:

TopinamburSchön wie eine Sonnenblume – so leuchten im Herbst die goldgel-

ben Blüten des Topinambur. Kein Wunder, gehören die beiden

Pflanzen doch zur selben Gattung der Korbblütler. Allerdings

spielt auf dem Teller weniger die Blüte eine Rolle: Geges-

sen werden nur die teilweise bizarr geformten, faustgroßen

Knollen. Da Frost ihnen nichts ausmacht, können sie auch

im Winter erntefrisch genossen werden. Dennoch: Die „Erdbir-

ne“, die bereits bei den Indianern bekannt war und im Mittelalter

nach Europa kam, wurde im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts

in Europa fast vollständig von der – kalorienreicheren – Kartoffel

verdrängt. Topinambur enthält viele Vitamine und Mineralstoffe und

soll nicht nur gegen aufziehende Erkältungen helfen, sondern auch

Leber, Galle und Nieren unterstützen. Das perfekte Wintergemüse

also! Für Diabetiker ist sie geradezu eine Wunderknolle, da sie 16

Prozent Insulin enthält. Topinambur ist sehr kalorienarm und hat

einen langanhaltenden Sättigungseffekt – ideal für Diäten und Ku-

ren! Zubereitet werden die Knollen grundsätzlich wie Kartoffeln,

allerdings sollte auf das Schälen verzichtet werden, da die dünne

Pelle die wertvollen Inhaltsstoffe schützt. Roh hat Topinambur ein

Page 47: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 47

süßlich-nussiges Aroma. Ein Schuss Pflanzenöl verzögert die brau-

ne Verfärbung. Will man auch gegart den vollen Geschmack erhal-

ten, sollte man Topinambur statt zu kochen besser dünsten oder

schmoren – nur dann bleibt das typische Aroma erhalten.

In Übersee eine Delikatesse:

Pastinake„Hammelmöhre“ – der Spitzname der Pastinake ist nicht gerade

schmeichelhaft! Und das, obwohl das Gemüse in England und in

den USA eine echte Delikatesse ist. In Deutschland fristete

die würzige Wurzel lange Zeit eher ein trauriges Dasein;

war lediglich ab und an im Bund Suppengemüse an-

zutreffen. Optisch ein wenig an Rettich erinnernd,

ist die Pastinake mittlerweile bei Feinschmeckern

und Naturkostfreunden jedoch wieder auf dem Vor-

marsch! Ähnlich wie dem Grünkohl sagt man auch

ihr nach, dass sie nach dem ersten Frost am besten

schmeckt – wintertauglich ist sie also allemal. Trocken

und kühl gelagert bleibt sie sogar bis in den Frühling frisch.

Ihre ätherischen Öle regen die Verdauung an und wirken wasser-

treibend. Verzehrt werden kann die Pastinake sowohl roh als auch

gekocht, gedünstet oder püriert. Hat man die Wahl, sollte man eher

bei den kleinen, harten Wurzeln zugreifen, da die großen leicht holzig

werden können.

Statt Spinat: MangoldAuch ein anderes Gemüse

erfährt derweil eine Renais-

sance: der Mangold. Schon

im 2. Jahrhundert v. Chr.

war das aus der Familie der

Gänsefußgewächse stammende Gemüse im Mittelmeerraum be-

kannt. Rasch breitete es sich auch im übrigen Europa aus und

war in Deutschland zeitweise sogar beliebter als Spinat. Der Man-

gold ist übrigens kein Kohl und auch keine Spinatart,

wie mancher vermutet, sondern verwandt mit der

Roten Beete und der Zuckerrübe. Das Vorurteil,

Spinat sei besonders gesund und eisenhaltig,

hat der Karriere des Mangolds geschadet: Ei-

gentlich ist das Gemüse sowohl eiweißreicher

als auch nahrhafter. Zubereitet wird Mangold

wie Spinat: geputzt, gedünstet und dann abge-

schmeckt. Auch sein Aroma ist spinatähnlich, aber

intensiver und herb-erdig. Mangold wird ebenfalls durch

Frost noch edler – während man in den Wintermonaten bei Spinat

also nur auf Tiefkühlkost zurückgreifen kann, kommt der Mangold

frisch auf den Tisch!

Erhältlich sind die alten Gemüsesorten üblicherweise auf Wo-

chenmärkten oder in gut sortierten Gemüseabteilungen.

Page 48: Schlossallee Münster 1 2012

Genuss Wintergemüse | Seite 48

Zubereitung

Küchlein: Topinambur schälen, in Salz-

wasser kochen und auskühlen lassen. In

der Zwischenzeit aus Mehl, Butter, Ei und

Salz einen Mürbeteig rühren und zur Ku-

gel geformt im Kühlschrank 30 Minuten

ruhen lassen. Die Topinambur würfeln, mit

Crème fraîche, Ziegenfrischkäse und allen

anderen Zutaten mischen und abschme-

cken. Den Mürbeteig dünn ausrollen, die

gefetteten Backformen damit auslegen, mit

Backpapier und den Hülsenfrüchten füllen

und im Ofen bei 180°C ca. 12-15 Minuten

blindbacken. Nach dem Auskühlen die Hül-

senfrüchte und das Pergament entfernen.

Die Topinamburmasse in die ausgekühlten

Tartelettformen füllen, mit Ziegenkäse be-

decken und bei 180°C nochmals 15-20

Minuten im Ofen backen.

Bunter Mangold: Mangoldblätter mit Strunk

gründlich waschen und die Blätter vom Stiel

trennen. Die Blätter in grobe Stücke und die

Stiele in fingerlange Streifen schneiden. Im

Topf die Butter auslassen und die Schalot-

tenwürfel glasig schwitzen, nun die bunten

Mangoldstiele dazugeben und mitgaren. Nun

gibt man die Blätter dazu und würzt mit Salz,

Pfeffer und eine Prise Muskat.

Soße: Sellerie in kleine Stücke schneiden

mit Wasser und wenig Salz weich kochen

mit Sahne und Milch auffüllen und noch-

mals kochen lassen. Mit dem Zauberstab

pürieren und auf Soßenkonsitenz bringen.

Abschmecken mit Salz, Ahornsirup und

einem Spritzer Zitrone.

Küchlein von Topinambur und Ziegenfrischkäse auf buntem

Mangold und einer Soße von Sellerie und Ahornsirup

BUNTER MANGOLD

400 g bunter Mangold

100 g Butter

100 g feine Schalottenwürfel

Salz, Pfeffer und Muskat

SELLERIE-AHORNSOSSE

300 g geschälter Sellerie

100 ml Wasser

300 ml flüssige Sahne

100 ml Milch

100 ml Ahornsirup

Salz, Zitrone

Rezeptidee von Markus Hinse, Landgasthof Pleister Mühle

WeinleseSommelier Gerhard Leve

Tipp: Weingut Dr. Bürklin-Wolf Wie ein Wein nach Westfalen kam von Gerhard Leve, Sommelier im Hotel-Restaurant „Im Engel“, Warendorf

„Das Weingut Dr. Bürklin-Wolf ist Kennern der Weinszene nicht nur ein Begriff, sondern, was große Rieslinge in

Deutschland anbetrifft, ein Aushängeschild im nationalen Weinanbau. Inhaberin Bettina Bürklin-von-Guradze versteht

es mit ihrem Kellermeister Fritz Knorr in beispielhafter Weise, die Weine klar und die Bodenstruktur ent-

sprechend zu vinifizieren. Der malerische Ort Wachenheim ist die Wiege nicht nur für fantastische Ries-

lingweine, sondern auch für Weiß- und Spätburgunder. Die Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ entschied sich

auf Grund des hohen Qualitätsstrebens, diese Weine nach Westfalen zu holen. Ein Cuvée aus Silvaner,

Weißburgunder, Riesling und etwas Chardonnay vereinen sich im ‚Weißen Westfalen‘, ein Cuvée aus

Dornfelder, Spätburgunder und etwas Sangiovese sind die Grundweine für den ‚Roten Westfalen‘. Unter

dem Anspruch ‚Easy Drinking‘ haben diese Weine mittlerweile eine Sonderstellung in Westfalen einge-

nommen. In vielen Restaurants der Initiative ‚Westfälisch Genießen‘ , so auch im Hotel-Restaurant „Im

Engel“ in Warendorf, kann man jetzt diese Weine probieren.“

www.hotel-im-engel.de

ZUTATEN FüR DEN TEIG:

100 g Mehl, 50 g Butter, 1 Ei ,Salz

Backformen, Pergamentpapier

Hülsenfrüchte fürs Blindbacken (beim Blindbacken wird die eigentliche Füllung erst

nach dem Backen eingesetzt, die Hülsenfrüchte

dienen nur dem Formerhalt und werden nach dem

Blindbacken wieder entfernt)

ZUTATEN FüR DIE FüLLUNG:

100 g Topinambur, gekocht

50 g Crème fraîche oder Schmand

50 kg Ziegenfrischkäse, gewürfelt

2 g Schnittlauch

1 Ei, Salz, Pfeffer, Muskat

Page 49: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 49

Zubereitung

Pastinaken gründlich waschen (nicht schä-

len) und in ca. 1 cm dicke Scheiben schnei-

den. Butter bei mittlerer Hitze in einem

größeren Topf auslassen, die Pastinaken

zugeben und ca. 30 Minuten goldbraun

rösten. Zwischendurch den Röstansatz am

Topfboden mit Hühnerbrühe löschen und

weich schmoren (die komplette Flüssigkeit

muss verdampft sein), anschließend Knob-

lauch, Thymian, Sardellen und kalte Butter

zugeben. Mit einem Stabmixer die Menge

cremig pürieren und mit Muskatnuss, Pfef-

fer und Salz abschmecken. Außerdem dem

Püree noch etwas Sahne zugeben und mit

Sherry verfeinern.

Mangold putzen, den Stiel in feine Streifen

schneiden und ebenso wie die Blätter blan-

chieren. In einer Pfanne das weiche Man-

goldgemüse mit Butter, Olivenöl, kleinsten

Schalottenwürfeln und einer halbierten

Chilischote (Kerne vorher entfernen) an-

schwitzen. Vor dem Anrichten mit Salz und

Muskatnuss würzen.

Das geschuppte und entgrätete Zander-

medaillon auf der Hautseite vorsichtig ein-

schneiden, salzen, in Mehl wenden und auf

der Hautseite in einer sehr heißen Pfanne

in Olivenöl kross anbraten. Dann die Pfan-

ne für ca. 5 Minuten in den Backofen (160

°C) schieben, nach 4 Minuten den Zander

auf die Grätenseite wenden. Den pikanten,

heißen Mangold anrichten, das Pastinaken-

püree in Nockenform abstechen und das

krosse Zanderfilet auf das Gemüse setzen.

Als Sauce empfehle ich eine aufgeschäum-

te Basilikum-Noilly-Pratsauce.

Krosses Zanderfilet auf pikantem Mangoldmit gerösteten Pastinakenpüree „à la Brandade“ und einem Basilikum-Noilly-Pratschaum

ZUTATEN FüR 4 PERSONEN

4 Zandermedaillons à 150 g

800 g Pastinaken

(für die Zubereitung etwas Butter, Sahne,

Hühnerbrühe, Sherry, Sardellen und

Thymian)

1 großer Mangold

(für die Zubereitung etwas Butter, Oliven-

öl, Schalotten und eine Chilischote)

200 ml Fischgrundsauce

Noilly Prat (frz. Vermuth) und Basilikum

Zum Abschmecken: Salz, Pfeffer und

Muskatnuss

Rezeptidee von Anka & Uwe Aust, Aust – das Landhotel

WeinleseTermine, News,

Events und mehr...

www. schlossallee.com

Page 50: Schlossallee Münster 1 2012

Genuss Wintergemüse | Seite 50Genuss Restaurant | Seite 50

Was das Herz begehrtEin Ort, der schön und heimelig ist, gemütlich, aber nicht altbacken, elegant, aber nicht zu modern – das ist das Z.mann’s.

Ihre Gäste sollen sich einfach wohlfühlen, sagt Rita L. Zimmermann. Ganz egal, ob sie hier ein Stück Kuchen genießen,

eine Hochzeit feiern oder im Shop nach schicken Sachen für Zuhause stöbern. Text Karolin Leszinski, Fotos Manon N. Zimmermann

Es ist schon eine irre Geschichte,

auf die Rita L. Zimmermann mit ih-

rem „Z.mann‘s“ zurückblickt. Die

Erinnerungen an die ersten Wochen

nach Eröffnung reichen bereits, um

ein Buch mit kuriosen Anekdoten

zu füllen – von der heiß laufenden,

dampfenden Kaffeemaschine, den

überfüllten Bon-Büchern und den

umkämpften Tabletts. Was haben

ihr die Leute die Bude eingerannt,

als sie den traditionsreichen Gasthof

Annegarn im Herzen von Hohenholte

wieder zum Leben erweckte. Hier hat

die Geschäftsfrau vor gut zwei Jah-

ren einen Platz geschaffen, an dem

ihre Gäste die Seele baumeln lassen

können. Die Idee kam Rita L. Zim-

mermann auf Reisen: „Wir waren im-

mer auf der Suche nach schönen Plätzen, wo wir einkehren konnten

und uns wohlfühlten.“ Aus diesem Anspruch entstand das Z.mann‘s.

Zunächst im kleinen Stil. Es war ein niedliches Sandsteinhäuschen

in Havixbeck, das sie nach ihren Wünschen zu einem Café mit Shop

umbaute. Die Gäste genossen die heimelige Atmosphäre. Das Sand-

steinhäuschen, „ja, das war schon ein kleines Herzensstück“. Doch

nach knapp vier Jahren wurde der Platz schlichtweg zu klein.

Mit Liebe zum Detail Als die gebürtige Havixbeckerin dann hörte, dass der Gasthof An-

negarn in Hohenholte frei sei, war ihre Phantasie kaum mehr zu

bremsen. Sie pachtete die Gaststätte, modernisierte und deko-

rierte sie mit feinem Gespür. Heute

findet man vereinzelt Stücke aus den

Tagen, als „Tante Else“ Annegarn

selbst noch hinter dem Tresen stand

und ihre Hohenholter mit Apriko-

senkuchen versorgte. Rita L. Zim-

mermann hat diese Raritäten stilvoll

und mit viel Liebe zum Detail in ihr

elegantes Interieur der Gegenwart

eingearbeitet. Neben Frühstück und

selbstgebackenem Kuchen gibt es

jetzt eine Tages- und Abendkarte.

Marlon Weßels ist seit einem Jahr

Küchenchef und sorgt für die kuli-

narischen Gaumenfreuden. Frische

und Kreativität stehen für ihn im

Vordergrund. Die Idee des „aktiven

Showrooms für die Produkte, die wir

verkaufen“, ist geblieben. Vom Por-

zellan über die Stühle und Tische bis hin zur Dekoration und dem

Blumenschmuck „können Sie hier alles kaufen, außer es bewegt

sich und hat zwei Beine. Meine Mitarbeiterinnen gebe ich nicht

ab“, lacht Rita L. Zimmermann. Floristik und Mode gibt es im La-

den direkt neben dem Restaurant. Auf knapp 400 Quadratmetern

hat Rita L. Zimmermann nun genügend Platz, um Gesellschaften

zu empfangen und ihnen zum Beispiel für Hochzeiten, Geschäfts-

essen oder private Feierlichkeiten bis 130 Personen ein Rundum-

sorglos-Paket zu schnüren. Künstler nutzen das Ambiente, um

ihre Bilder auszustellen. Und regelmäßig finden hier Events, wie

Lesungen, Themenabende oder Konzerte, statt. Im Z.mann‘s gibt

es eben so ziemlich alles, was das Herz begehrt.

Marlon Weßels und Rita L. Zimmermann vor dem „Z.mann’s“ in Havixbeck. Vom Porzellan, über die Stühle und Tische bis hin zur Deko kann hier alles gekauft werden.

Z.mann‘s, Roxeler Straße 1, 48329 Havixbeck-Hohenholte, www.zmanns.de

Page 51: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeige | Seite 51

Die Fleischerei mit Qualität & Tradition100 Jahre Tradition – darauf kann die Fleischerei Hansen zurückblicken. Seit

1904 steht die Fleischerei in der Steinstraße in Telgte für Qualität, Wertigkeit

und Fachkompetenz bis in die heutige vierte Generation. Doch Tradition be-

deutet nicht Stillstand: So hat die Fleischerei vor Kurzem eine neue Filiale in

Warendorf eröffnet.

Haugemachte KöstlichkeitenBei der Fleischerei Hansen können die Kun-

den auf höchste Qualität zählen. Sämtliche

Wurst- und Schinkenvariationen stammen

aus eigener Produktion oder sind Importe aus

handwerklich-traditionellen Betrieben. Durch

ein eigenes Zuchtprogramm in Zusammenar-

beit mit dem Hof Hüttemann aus Ostbevern

ist neben einer artgerechten Tierhaltung un-

ter garantiertem Ausschluss von Antibiotika

und Leistungsförderern gewährleistet, dass

kürzeste Distanzen beim Transport zum

Schlachtbetrieb eingehalten werden.

Feinkost, Käse und Weinüber die Stadtgrenzen hinweg ist das Fach-

geschäft der Familie Hansen-Börste inzwi-

schen aber nicht nur für die hervorragende

Fleisch- und Wurstwaren bekannt. Wie in

allen Firmenbereichen herrschen auch bei

den Feinkostprodukten strenge Qualitäts-

merkmale, die sich eigentlich schon zur

Geschäftsphilosophie etabliert haben: tra-

ditionelle handwerkliche Produktion, beste

Rohstoffe und viel Liebe zum Produkt. Ei-

nen Schwerpunkt im Feinkostbereich bil-

den dabei leckere hausgemachte Salate in

zahlreichen Variationen, dazu kommt eine

große Auswahl an feinsten Hart-, Schnitt-

oder Weichkäsen aus kleinen, Käsereien

in Frankreich und Italien, die bevorzugt mit

Rohmilch arbeiten. Wer Wurst oder Käse

kauft, bekommt danach das Brot zum Auf-

schnitt gleich mit, denn Tollkötters Brotspe-

zialitäten, Münsters Backstube Nr.1, ist mit

einer großen Brottheke im Laden vertreten.

Darüber hinaus wurden feinste Spezialitäten

und Süßwaren aus der ganzen Welt für die

Kunden zusammengetragen, so dass man

beim Stöbern durch die Regale immer wie-

der kulinarische überraschungen entdecken

kann. Erlesene Weine aus verschiedenen An-

baugebieten runden das Angebot ab.

Bester Service auch außer HausAlle Köstlichkeiten werden zudem als Prä-

sentkörbe angeboten. Verschiedene Ge-

schenkideen zu jedem Anlass stehen hier

zur Auswahl. In der gesamten Region ist

die Fleischerei inzwischen auch für einen

ausgezeichneten Party-Service bekannt.

Egal ob Frühstücksbuffet, Canapés und

Fingerfood, Suppen und Salate, westfä-

lische oder mediterrane Buffets, für jede

Art von Festlichkeit gibt es das passende

Angebot. „Hansens Heiße Theke“ bietet

zudem wöchentlich wechselnd leckere

Mittagsmenüs.

Fleischerei Hansen Filiale Telgte Steinstraße 3 | 48291 Telgte | Tel. 02504 / 16 25 | Filiale Warendorf Heumarkt 1 | 48231 Warendorf | Tel. 02581 / 783 03 37

www.fleischerei-hansen.de

Page 52: Schlossallee Münster 1 2012

Einer der besten Italiener Deutschlands

Im Norden Münsters, in einer ehemaligen Eckkneipe in der Ostmark-straße, hat Carmelo Caputo eine besondere Adresse für Feinschme-cker geschaffen. Mehrfach hochkarätig ausgezeichnet (aktuell eine Empfehlung im Varta Führer 2012) inszeniert Caputo hier seit über zwanzig Jahren die italienische Küche in perfekter Form! Keine Frage also – die Villa Medici ist ein Muss für alle Feinschmecker!

Die Gäste werden verwöhnt Schon die Reservierung ist sehr freundlich und wir werden herzlich

begrüßt, selbstverständlich auch vom Chef persönlich. Die perfekt

eingedeckten Tische in dem eher überschaubaren Restaurant wir-

ken einladend. Kaum haben wir Platz genommen, wird schon Brot

gereicht. Als Aperitif wählen wir einen Bellini-Prosecco (Pfirsich-

mark mit Prosecco) sowie einen Limoncello-Prosecco. Ruckzuck

wird beides serviert und schmeckt, perfekt gekühlt, köstlich. Das

kompetente und freundliche Servicepersonal lässt uns jede Minute

spüren, dass sie uns heute Abend verwöhnen möchten.

Ganz besondere SpeisenJeden Monat wechselt Carmelo Caputo sein Degustationsmenü,

das er zudem mit 49 Euro zu einem höchst attraktiven Preis anbie-

tet. Heute Abend interessiert uns aber nicht das Menü, sondern wir

möchten lieber à la carte essen. Als Vorspeise wählen wir ein „ge-

trüffeltes Pastinaken Süppchen“ sowie ein „pikantes Schaumsüpp-

chen von roten Linsen mit Lammschulteragnolotti“. Für das Hauptge-

richt haben wir ein „Pot au Feu von Edelfischen mit Krustentiersauce

und Safrantaglierini“ sowie „Rochenflügel in Nuss-Kapernbutter mit

Zitronenpüree“ gewählt. Wer selbst regelmäßig den Markt besucht,

weiß, wie schwierig Rochenflügel mitunter zu besorgen sind. Wir

freuen uns also auf Gerichte, die schon etwas Besonderes sind. Be-

geistert sind wir, als unsere Servicekraft uns frühzeitig und äußerst

kompetent auf die passende Weinauswahl anspricht.

Italienische Weinkarteüberhaupt, die Weinkarte. Sie enthält konsequent nur italienische

Tropfen – und das auf höchstem Niveau. Für unsere Speisen emp-

fiehlt uns unsere Servicekraft einen 2006 Capitel Croce, einen im

Barrique gereiften Weißwein Garganega-Chardonnay aus Venetien.

Ein alles andere als alltäglicher Wein! Wir sind gespannt – und

werden nicht enttäuscht. Insbesondere zu unserer Speisenauswahl

passt der Wein hervorragend. Der Weinkarte sieht man an, dass

Caputo diese mit Sachverstand zusammengestellt hat.

Ristorante Villa MediciOstmarkstraße 15

48145 Münster

Tel. 0251-34 21 8

www.villa-medici.de

WIR TESTENANONyMUNABHÄNGIGUND ZAHLEN SELBST*****Unsere Bewertung: Gesamtbewertung

Im Detail

Erster Kontakt

Ambiente

Qualität und Speisen

Getränke

Service

Erläuterung

TOP – eines der besten Restaurants

hervorragendes Restaurant

sehr gutes Restaurant

gutes Restaurant

ambitioniertes Restaurant

***************

*************************

Genuss Restaurantkritik | Seite 52

Page 53: Schlossallee Münster 1 2012

Porzellan, Besteck, Deko – alles passtIn wunderschönen, modernen Tellern und vor allem heiß serviert

uns das Villa Medici-Team wenig später die Süppchen. Sie sind

nicht nur ein optischer Genuss, sondern schmecken auch hervor-

ragend. Eine perfekte Einstimmung auf das, was noch folgen wird.

Sicherlich liegt es auch daran, dass an diesem Dienstagabend nur

vier weitere Tische besetzt sind, aber wir sind be-

eindruckt davon, wie zügig wir bedacht werden. Zu-

dem vergeht kein Augenblick, in dem das Personal

nicht im Blick hat, ob ein Wasserglas leer ist oder

ein Wein nachgeschenkt werden sollte. Ein Service,

der längst nicht überall selbstverständlich ist. Zü-

gig, aber nicht schnell, werden die Hauptgerichte

serviert. Schon von weitem riecht es nach frischem

Fisch. Optisch ein Hingucker, scheint dem Koch beim Pot au Feu

von Edelfischen lediglich die Sauce ausgegangen zu sein, denn

hier hätten wir doch etwas mehr Krustentiersauce erwartet. Der

Rochenflügel hingegen ist schlichtweg sensationell!

Dessert als KunstwerkWas wählen wir zum Dessert? Die separate Karte bietet alle Mög-

lichkeiten! Wir entscheiden uns schließlich für die „Dessert Varia-

tion Villa Medici“. Wenig später bekommen wir fast ein Kunstwerk

mit vielen kleinen Zucker- und Schokoladenspiralen serviert.

Optisch in Bestform angerichtet, lassen Panna Cotta, Crème

Brûlée, Cassis- und Sternanis-Parfait und Co. keine Wünsche

offen. Gut, dass wir uns das Dessert zu zweit teilen! Es wäre

sonst gar nicht zu schaffen gewesen. Ein schöner Abend geht zu

Ende, der kulinarisch keine Wünsche offen ließ. Beeindruckend

ist die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des

Villa Medici-Teams, das immer den Gast und sein

Wohlergehen im Auge hat. Schade, dass wir an

diesem Dienstagabend um halb zehn leider schon

die einzigen Gäste in diesem schönen Ambiente

sind, das seinerzeit übrigens von Dieter Sieger

entwickelt wurde, nun aber droht, in die Jahre zu

geraten. Carmelo Caputo ist dennoch einer der be-

sten Italiener Deutschlands!

Sonstiges Neben der Villa Medici führt Carmelo Caputo noch das Caputo‘s in

der Königstraße und bietet einen umfangreichen Catering Service.

Außerdem kann man bei ihm einzelne, hochwertige, italienische

Lebensmittel erwerben wie erstklassiges „Olivenöl der Langobar-

den“, „Crema di Olive“, „Aceto Balsamico“, „La Centenara Gappa

Gran Riserva“ sowie italienischen Kaffee.

Alle Restaurant-Kritiken unter www.schlossallee.com

Seite 53

Empfehlung 2012

Page 54: Schlossallee Münster 1 2012

Genuss Vor Ort | Seite 54

„Jede Flasche ist ein Fass“E i n M ü n s t e r l ä n d e r G e n u s s a b e n d i n d e r F e i n b r e n n e r e i S a s s e

Ein Korn ist klar, brennt im Hals und wird am besten eiskalt getrunken! Sicher? Im Münsterländischen Schöppingen

entsteht ein Kornbrand, der nicht nur als einziger Deutschlands das Prädikat V.S.O.P trägt, sondern auch zahlreiche

Preise gewonnen hat: der Münsterländer Lagerkorn. Er ist das Aushängeschild der Feinbrennerei Sasse. Wir haben

einen Blick hinter die Kulissen geworfen. Text und Fotos Svenja Dierker

Edler Korn statt „Remmi Mateng“Eines sei vorweg gesagt: Der Münsterländer Lagerkorn ist mit dem

typischen „Klaren“ aus dem Tankstellenregal nicht zu vergleichen.

Nicht mal ansatzweise! Das wird auch dem Nicht-Kenner schon

beim Begrüßungsschluck im repräsentativen Besucherraum der

Feindestillerie klar. Der weiche und aroma-

tische Geschmack hat drei Ursachen: Grund

eins entspringt in hundert Metern Tiefe. „Das

Wasser bestimmt das Produkt“, erklärt Margit

Rammacher, die uns heute durch die Räum-

lichkeiten in Schöppingen führt, „schließlich

macht es bei Bränden einen Anteil von bis zu

60 Prozent aus.“ Während in vielen Brennereien mit destilliertem

Wasser gearbeitet wird, verwendet man bei Sasse ausschließlich

frisches Wasser aus der eigenen Quelle in den Baumbergen. Der

zweite Grund ist die Liebe zum Produkt, mit der bei Sasse destilliert

wird. Der in einem ersten Brennvorgang gewonnene Rauhbrand,

der für einen gewöhnlichen Korn schon ausreichen würde, wird

hier ein zweites Mal destilliert. Nur der Mittellauf des Feinbrands,

das sogenannte Filet, schafft es schließlich in die großen Eichen-

fässer. Und das ist das dritte Geheimnis des Lagerkorns: In alten

Cognacfässern reift der Korn mindestens drei Jahre, bis er nach

langwierigen Proben schließlich in Flaschen abgefüllt wird. Vom

Senior-Chef Ernst Sasse erfahren wir: Am liebsten verwenden sie

Remy Matin-Fässer, oder „Remmi Mateng“,

wie der Westfale spricht. Worin also früher

edler französischer Cognac reifte, lagert

heute Korn aus dem Münsterland. Bis zu vier

Mal werden die Fässer verwendet; wenn der

Korn heller wird, werden sie ausgetauscht.

So erhält der Lagerkorn sein typisches Aro-

ma. „Süß muss er schmecken“, bestätigt der Chef, „und nach

Barrique.“ Edelbrände von Sasse bestehen aus hundert Prozent

reinem Destillat, das heißt Alkohol und Aromen werden aus ein und

demselben Grundprodukt hergestellt. „Bei Naturprodukten kann

man nichts überspielen“, so Sasse. Während man etwa Likör mit

der Zugabe von Zucker durchaus etwas, nennen wir es einmal,

korrigieren, kann, ist beim Lagerkorn „alles ehrlich“. Den perfekten

Worin früher französischer Cognac

reifte, lagert heute Korn aus dem Münsterland.

Ernst Sasse, Seniorchef der Feinbrennerei, entwickelte vor 15 Jahren den Münsterländer Lagerkorn.

Page 55: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 55

Geschmack zu entwickeln war alles andere als ein Kinderspiel:

Zehn Jahre Probieren, Kritisieren und Verändern gingen hier dem

Genießen voraus. 1997 schließlich verließ der erste „Münsterlän-

der Lagerkorn V.S.O.P.“ nach altem Rezept die Sasse-Hallen.

Viel übung und noch mehr LeidenschaftWie die Sasses es heute hinbekommen, dass wirklich jede Fla-

sche ihres Edelkorns annähernd gleich schmeckt? „Das ist ganz

viel übung“, erklärt Ernst Sasse mit einem Funkeln in den Augen:

„Jedes Fass ist eine Flasche, und jedes Fass ist Leben!“ Was

diese leidenschaftlich gesprochenen Worte meinen: Während der

Lagerung verhält sich jedes Destillat anders, und nur die richtige

Zusammenstellung ergibt am

Ende das perfekte Ergebnis.

Dabei geht es nicht nur um

den Geschmack, sondern auch

um den Geruch: Die Nase

kann Hunderte und teilwei-

se sogar Tausende Nuancen

unterscheiden, während man

mit der Zunge nur vier Ge-

schmacksrichtungen schme-

ckt – süß, sauer, salzig und

bitter. „Wenn mir etwas nicht

gefällt, dann probiere ich so

lange herum, bis es entweder

schmeckt, oder es kommt eben weg.“ Ernst Sasse macht keine

Abstriche in der Qualität seines Lieblingsproduktes. Dabei kann

schon einmal ein ganzes Fass „durchfallen“: „Wenn es überla-

gert ist, kann man ihn nicht mehr retten“, konstatiert der Kenner

trocken. Allerdings, mit dem Wegkippen ist das so eine Sache:

Wenn Ernst Sasse von „seinem“ Lagerkorn spricht, beginnen die Augen zu leuchten. Das Probieren und Zusammenstellen ist kein Kunststück, sondern viel übung.

Bild rechts: Aus dem Rauhbrand wird in der alten Rohbrandkolonne von 1870 nach und nach der Feinbrand hergestellt. Dieser wird während des Destillierens bis zu 20-mal am Tag probiert, bis sämtlicher Fusel entwichen ist.

Page 56: Schlossallee Münster 1 2012

Genuss Vor Ort | Seite 56

Denn nicht nur Genießer eines gu-

ten Digestifs interessieren sich für

die Feinbrennerei Sasse, sondern

auch der Zoll! „Wir werden genau-

estens kontrolliert“, erklärt Ram-

macher, „sogar unsere Decke ist

verplombt.“ Und zwar von unten:

Wer einmal drin ist, kommt unent-

deckt nicht mehr heraus! Auch auf

die Alkoholmenge in den Flaschen

hat der Zoll ein Auge: Jeder Liter

des gewonnen Alkohols aus den

Brennvorgängen läuft über eine

Zähl-Uhr; der Brennkessel an sich

ist ebenfalls verplombt. Pro Liter werden bis zu 13 Euro allein an

Alkoholsteuer fällig und so wird der Alkohol aus dem überlagerten

Korn wieder herausdestilliert und kommt erneut ins Fass für wei-

tere vier Jahre!

Ein Korn als bester WhiskyDie Feinbrennerei Sasse ist nach über 300 Jahren noch immer in

Familienbesitz und einer der letzten noch verbliebenen voll integ-

rierten Brennereibetriebe im Münsterland, der früheren Hochburg

der Kornbrennereien in Deutschland. In dem ehemaligen land-

wirtschaftlichen Betrieb wurde jahrelang lediglich Alkohol gekauft

und veredelt, die Qualität kam dabei meist zu kurz. Ernst Sasse

war es schließlich, der dieses Prinzip zum Kippen brachte: Er

setzte auf Klasse statt Masse und führte 1978 die alte Technik

des Barriqueausbaus für seine Kornbrände als Versuchsausbau für

einen Edelkorn wieder ein – mit den alten Eichenfässern seiner

Ur-Großmutter! Dieser Schritt hat sich gelohnt: Die Produkte aus

der Feinbrennerei sind mehrfach preisgekrönt. Die wohl interes-

santeste Auszeichnung hat der „Ciagar“ erhalten: Eigentlich ein

Korn, wurde er unlängst zum „Besten Whisky Kontinentaleuropas“

gekürt. „Oh my dear“ würden da wohl die Insulaner sagen, doch

die hatten zum Glück kein Mitspracherecht. Und tatsächlich: In

Bourbon-Fässern gereift, entfalten sich klassische Whisky-Aromen

auf der Zunge! Neben den Bränden

werden in Schöppingen auch Liköre

und Geiste hergestellt, mit hohem

Anspruch und dementsprechend in

kleinen Mengen. So ist es Rüdiger

Sasse gelungen, aus heimischen

Wacholderbeeren aus der Grafschaft

Bentheim einen Kräuterwachholder

zu gewinnen, der so ganz anders

(und so viel besser …) schmeckt

als der, den man bislang kannte.

Anlässlich der 700-Jahr Feier der

Gemeinde Emlichheim, ebenfalls in

der Grafschaft, wird aktuell ein Ho-

lundergeist hergestellt – aus von Einwohnern geernteten Früchten!

Doch zurück zum Münsterland und seinem Lagerkorn: Getrunken

wird dieser natürlich bei Zimmertemperatur, denn Kenner wissen:

Je schlechter der Schnaps, desto kälter sollte man ihn servieren!

„In Kneipen liegen meist ja sogar die Gläser im Gefrierfach“, erzählt

Magit Rammacher und legt die Stirn in Falren. Ernst Sasse stimmt

ihr zu: „Das war den Münsteranern wirklich schwer klarzumachen:

dass sie unseren Schnaps warm trinken sollten!“ Am Ende ist es

ihnen gelungen. Und wer einmal den Lagerkorn aus dem Hause

Sasse probiert hat, der weiß, dass alles andere eine Sünde wäre!

WissenswertesDie Feinbrennerei Sasse ist Teil der „Münsterland Botschaft“, ein

Zusammenschluss ausgewählter Produkte, die für Nachhaltigkeit

und Naturverbundenheit, gleichzeitig aber auch für münsterlän-

dische Qualität und Innovationskraft stehen. Wer die Feinbren-

nerei Sasse kennenlernen möchte, hat dazu bei verschiedenen

Führungen die Möglichkeit. Bei einem „Münsterländer Genuss-

abend“ (49,50 Euro) etwa wird die Besichtigung mit einem sai-

sonalen Vier-Gänge-Menü, etwa im Hotel Tietmeyer oder im Land-

gasthof Penz, abgerundet. Kleiner Tipp: Eine Zimmerreservierung

lohnt sich, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, der

sollte das Auto besser stehen lassen! www.sassekorn.de

„Ein guter Korn kann nur aus der Maische von Weizen, Roggen, Ger-ste und Brennschrot gewonnen werden“, erklärt Margit Rammacher im Besucherraum der Feindestillerie.

Wie in einem Chemielabor: Nicht selten tüftelt Ernst Sasse bis spät in die Nacht an seinem Lieblingsprodukt herum.

Zum Wohl: Wie könnte eine Brennereibesichtigung anders zu Ende gehen, als mit einer ausführlichen Verkostung?

Page 57: Schlossallee Münster 1 2012
Page 58: Schlossallee Münster 1 2012

Weniger ist mehrWarum verfliegen die meisten guten Vorsätze zum neuen Jahr nur

oft genauso schnell wie die Böller und Raketen, die zur Begrü-

ßung im Himmel verrauchen? Die Erklärung dafür ist ganz einfach:

Man nimmt sich zu viel vor, die Ziele sind unerreichbar. Sämtliche

im alten Jahr gefassten Vorsätze werden bis in die Silvesternacht

hinausgezögert und sollen im neuen Jahr, am besten alle auf ein-

mal, verwirklicht werden. Stellt sich die Menge an Plänen dann als

unrealisierbar heraus, ist Frustration vorprogrammiert. Man setzt

sich ganz schön unter Druck und das ist alles andere als gesund.

Besser ist, seine Vorsätze unter einen überbegriff zu stellen und

dabei Schritt für Schritt zu realisieren. Niemand ist so standhaft

und kann von heute auf morgen auf alles verzichten. Tastet man

sich aber allmählich heran, führt das immer wieder zu kleinen, aber

wichtigen Erfolgserlebnissen. Das steigert die Motivation und der

Rest klappt fast von alleine!

Die Ernährung macht den UnterschiedLangfristig fit und gesund bleibt man am besten mit einer aus-

gewogenen Ernährung. Einige Menschen assoziieren damit häufig

negative Begriffe wie Verzicht, Einschränkungen oder Genuss-Ab-

stinenz. Aber mal ehrlich: Tagtäglich Fastfood zu sich zu nehmen

hat ebenso wenig mit Genuss zu tun, sondern ist häufig lediglich

eine Ersatzlösung aus Mangel an Zeit und zu viel Stress. Wer viel

Obst und Gemüse, mehr Ballaststoffe, dafür weniger Fett und Zu-

cker zu sich nimmt, isst nicht nur gesünder, sondern fühlt sich auch

so. Das Immunsystem wird gestärkt, wir sind energiegeladener, un-

sere Konzentration wird besser und unser Bewegungsdrang größer.

Statt Einschränkungen gewinnt der Speiseplan stattdessen an Viel-

falt. Obst, Gemüse, selbstgemachter Käse, Wurst und selbstgeba-

ckenes Holzofenbrot – allein das Erlebnis, das ein Gang über den

Markt bietet, macht den ersten Schritt, um „gesund und fit“ ins

neue Jahr zu starten, gar nicht so schwer.

Obst und Gemüse sind wertvolle Energie- und Vitaminlieferanten

und sind roh verzehrt besonders gesund. In der Regel sind scho-

nend zubereitete, frische Lebensmittel, die gerade Saison haben,

Fertigprodukten vorzuziehen. Bei tierischen Lebensmitteln sollte

man darauf achten, mageres, am besten helles Fleisch, Fisch und

fettarme Milcherzeugnisse zu sich zu nehmen. Daneben sollte auf

eine ausreichende Zufuhrt von Kohlenhydraten und Ballaststoffen

geachtet werden – sie stoppen den Heißhunger und sättigen län-

ger. Getreideprodukte und Hülsenfrüchte sollten deshalb regelmä-

ßig den eigenen Speiseplan bereichern. Fett dagegen sollte nach

Möglichkeit reduziert werden, egal ob beim Braten in der Pfanne

oder auf dem Butterbrot.

Keine Chance dem Schweinehund!F i t u n d g e s u n d i n s n e u e J a h r s t a r t e n

Weihnachtszeit ist Schlemmerzeit! Neben Rotkraut, Gans und

Klößen locken die vielen verführerisch süßen Leckereien. Das

Resultat: Nach den Festtagen machen sich bei den meisten von

uns kleine Rundungen bemerkbar. Dazu wurde vielleicht noch

geraucht und getrunken, kurz: die ein oder andere Sünde be-

gangen. Pünktlich am Silvesterabend werden dann gute Vorsät-

zen gefasst: mehr Sport, gesündere Ernährung, Rauchentwöh-

nung, um nur die gängigsten zu nennen. Die guten Absichten

verfliegen jedoch leider allzu oft wieder genauso schnell, wie sie

gefasst wurden. Hier einige Tipps, wie sich die Pläne in die Tat

umsetzen lassen und man langfristig am Ball bleibt!

Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia

Leben Fit ins neue Jahr | Seite 58

Page 59: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 59

Da der menschliche Körper jedoch ein Min-

destmaß an Fett benötigt und einige Vitamine

ausschließlich fettlöslich sind, sollte man

beim Braten oder für den Salat zumindest auf

Pflanzenöle mit ungesättigten Fettsäuren zu-

rückgreifen. Ein kleiner Tipp: Magerquark ist

ein alternativer und gesunder Brotaufstrich.

Ganz besonders wichtig ist genügend Flüs-

sigkeit. Deshalb sollte man möglichst viel

trinken, vor allem wenn es sich um Mine-

ralwasser, Tees, verdünnte Frucht- oder Ge-

müsesäfte handelt. Generell gilt jedoch: Man

sollte sich nichts verbieten – selbst hin und

wieder Süßigkeiten oder Fastfood in geringen

Mengen sind erlaubt. Und auch Alkohol ist

nicht verboten, wenn er in Maßen genossen

wird. Wie jeder weiß, beginnt ein guter Tag mit

einem guten Frühstück. Ein Müsli, aufgepeppt mit den eigenen Lieb-

lingsobstsorten und Nüssen, sorgt bereits morgens für mehr Vitalität,

Kraft und Energie. Und weil stressfreies Genießen zur Ausgewogenheit

ebenso dazugehört, sollte man im Anschluss daran den weiteren Ta-

gesplan so strukturieren, dass man an der Zeit zum Essen nicht sparen

muss. Ein Spaziergang im Anschluss an eine gehaltvollere Mahlzeit tut

gut und stärkt das Immunsystem.

Bewegung nach PlanSport gehört neben einer gesunden Ernährungsweise definitiv dazu,

wenn jemand langfristig fit werden oder bleiben will. Am besten

fängt man damit gleich an, so lange die Vorsätze noch ganz frisch

sind. Am Anfang sollte jedoch immer ein Check beim Hausarzt ste-

hen – er zeigt an, ob bestimmte Sportarten aus Gesundheitsgrün-

den nicht ausgeübt werden dürfen. Gibt es keine Einschränkungen,

sollte man die Sportart an den persönlichen Vorlieben ausrichten.

Für diejenigen, die schon in der Schule dem Laufen nichts abge-

winnen konnten, ist es wenig sinnvoll, jetzt mit Jogging zu begin-

nen. Stattdessen schwingt man sich lieber aufs Rad oder probiert

es mit Gymnastik. Auch hier ist es sinnvoll, einen bestimmten Plan

zu verfolgen und festzulegen, wie oft und an welchen Tagen man

die Zeit für Sport findet. Dabei sollte man ehrlich zu sich sein und

sich auch der „Stör-Faktoren“, die vom Sport abhalten könnten,

bewusst werden. So kann man sie auch einfacher ausschalten. Ein

Trainings-Tagebuch, in das man Aktivität, Datum, Zeit und Dauer

und das Gefühl bei Sport einträgt, sorgt zudem für eine Extrapor-

tion Motivation: Schließlich führt es einem die eigenen Erfolge vor

Augen und mit der Zeit findet man ganz von alleine sein persön-

liches, optimales Fitness-Programm heraus.

Die neuesten Fitnesstrends für 2012Noch mehr Lust auf die tägliche Bewegung sollen auch die neues-

ten Fitnesstrends machen. So bittet das US-Institut „The American

College Sports Medicine” Fitness-Profis, Sportärzte, Trainer und Ath-

leten alljährlich weltweit um ihre Meinung, was im kommenden Jahr

Page 60: Schlossallee Münster 1 2012

Gesundes Abnehmen –

fünf goldene Regeln

1. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor!

2. Ernähren Sie sich abwechslungsreich!

3. Essen Sie bewusst und in kleinen Portionen!

4. Essen Sie abends nicht zu spät!

5. Trinken Sie viel!

die Trends in der Fitness-Szene sein werden. Dabei hat sich gezeigt,

dass funktionelles Fitness-Training eine immer größere Bedeutung er-

hält. Während funktionelle Fitness bei der Umfrage im letzten Jahr

noch auf den unteren Rängen im 20er Bereich rangierte, schaffte es

dieses Jahr den Sprung in die Top 10. Die Fitness-Profis sind sich

einig, dass der ganzheitliche Ansatz in Zukunft die beherrschende

Trainingskultur sein wird. In den USA ist diese Trendwende der Trai-

ningsphilosophien in vielen Fitness-Studios bereits erkennbar – und

klassische Bodybuildingmaschinen mussten inzwischen Kletterseilen

und Kettlebells Platz machen. Nach wie vor auf dem obersten Platz

der Fitness-Trend-Hitparade finden sich wieder Tanzworkouts wie Zu-

mba. Daneben wird nach Ansicht der Fitness-Profis auch die Nach-

frage nach kompetenten Trainern und Ernährungsberatern weiter stei-

gern. Da immer mehr Medien wie Lifestyle-Magazine Informationen

zum Thema Gesundheit und Fitness bieten, wollen die Trainierenden

einen kompetenten Ansprechpartner haben. Das amerikanische Ar-

beitsamt geht sogar so weit zu prognostizieren, dass mittelfristig in

der Fitness- und Gesundheitsbranche mehr Arbeitsplätze geschaffen

werden als in jeder anderen Branche. Im deutschen Sprachraum fal-

len die Progno sen ähnlich aus.

Leben Fit ins neue Jahr | Seite 60

Page 61: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeige | Seite 61

„Bewegung ist unser Leben“Im ehemaligen Rehazentrum Klarastift in MS-Mauritz ist seit nunmehr drei Jahren das aqua

vitalis ansässig: Die erste promovierte Physiotherapie-Praxis Münsters von Dr. rer. med. Er-

hard Schacht sowie Schwimmschule für Baby-, Kinderschwimmen und AquaFitness, geleitet

von Inhaberin Ulla Kramwinkel (eine der ältesten privaten Schwimmschulen Deutschlands).

In wunderschönem Ambiente bringen die

vielfältigen Gesundheitskonzepte im aqua

vitalis die Gäste auf neue Wege. Mit oder

ohne Rezept. Die einmalige Symbiose von

Sport und Bewegung, Physiotherapie und

Rehakursen sowie einem Schwimmbad

mit 32°C Wassertemperatur

ist etwas ganz Besonderes

und in ihrer Form einmalig.

Moderne Medizin setzt heut-

zutage auf ganzheitliche Be-

handlungsmethoden. Leben

und Gesundheit beruhen nach

Meinung der aqua vitalis-Experten auf dem

grundlegenden Verständnis, dass allem ein

energetischer Prozess zugrunde liegt und

dass durch die räumliche Umgebung, die

zwischenmenschlichen Beziehungen und

die geleistete Anwendung der energetische

Zustand der Patientin oder des Patienten

gezielt verbessert werden kann.

Die Angebote im aqua vitalis basieren auf

der nunmehr 30-jährigen Erfahrung von Dr.

rer. med. Erhard Schacht und Ulla Kram-

winkel. Die Sportmediziner, Sportlehrer,

Aquapädagogen und Physiotherapeuten

sowie das qualifizierte Behandlungs-Team

des aqua vitalis setzt seine Schwerpunkte

im krankengymnastischen Bereich, beim

Personal-Training, bei hochqualifizierten

Sportkursen in kleinsten Gruppen, im Trai-

ning am Gerät, bei der Stressbewältigung

durch Achtsamkeit (MBSR)

und den außergewöhnlichen

Wellness- und Entspannungs-

massagen. Alle Räume sind

nach Prinzipien des Feng Shui

eingerichtet und in ihrer Farb-

gebung und Gestaltung sehr

ansprechend.

Bewegung heilt und körperliche Aktivität

wirkt oftmals genauso gut wie Medizin.

Moderater Sport verlängert das Leben, man

bleibt länger geistig fit und agil – die bes-

ten Voraussetzungen für mehr Lebensqua-

lität! Unter dem Motto „Bewegung ist unser

Leben“ wird schon bei den Kleinsten ange-

fangen: Ob Baby-, Kleinkinder- und Kinder-

schwimmen oder yoga für Mutter und Kind.

aqua vitalis, das ist

• FitnessaufhöchstemNiveau

• individuelleGesundheitskonzepte

• ganzheitlichesPersonal-Training

• Schwangeren-Special

• AquaFitness+AquaPower

• schnellerholtimDaySpa

• Floating-SessionsimwarmenWasser

• Wellnessmassagen

• BeratungundSeminare

• Modenatürlichundexklusiv

• FundgrubefürBadenixen…

Tag der offenen Tür im aqua vitalis3. März von 13.00 bis 18.00 UhrOtmar Alt Bilderausstellung und Signierstun-

de (15.00 Uhr) | Verschiedene Gesundheits-

vorträge | Infostände der Kooperationspartner

| MBSR zum Kennenlernen | Probetrainings |

Führungen | Schnupper-Massagen | Waffel-

bäckerei | Kinderschminken

aqua vitalis

Andreas-Hofer-Straße 72-76

48145 Münster

Telefon 0251-13 23 100

www.aqua-vitalis.eu

info

Dr. rer. med. Erhard Schacht und Inhaberin Ulla Kramwinkel

Page 62: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 62 | Anzeige

Ganzheitliche Zahnmedizin in besonderer Atmosphäre unter einem DachGleich beim Betreten der Praxis werden Patienten den Unterschied spüren: Mit Leidenschaft wird bei Kleinsman daran

gearbeitet, dass Sie sich wohl fühlen! Das ist nur ein wesentlicher Aspekt des Erfolgskonzeptes der Praxis. Angeboten

wird das gesamte Spektrum der modernen Zahnmedizin unter einem Dach – und noch viel mehr. Denn von der ersten

Begegnung an steht hier der Patient mit seinen Fragen und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Deshalb wird den Kunden ein

Höchstmaß an persönlicher Aufmerksamkeit geschenkt.

Versorgung auf modernstem NiveauMit diesem Anspruch ist die Praxis Kleinsman vor 20 Jahren im

Herzen Bocholts gestartet. Und er gilt bis heute. Schon damals

wurde ein ganzheitliches Be-

handlungskonzept verfolgt. Die-

ses wurde in den Folgejahren

bis heute stetig weiterentwickelt.

Dank neuer, bahnbrechender Er-

kenntnisse, die immer wieder

in den Praxisalltag eingeflossen

sind, kann heute eine Versorgung

auf modernstem Niveau angebo-

ten werden. Ganz gleich, ob die

Patienten aus kosmetischen oder

regulären zahnmedizinischen

Gründen in die Praxis kommen.

Die sechs Zahnärzte und 45 wei-

teren Mitarbeiter, darunter zwölf

qualifizierte Zahntechniker, garantieren eine komplette Rundum-

Betreuung unter einem Dach. Neben der Behandlung durch die

Spezialisten wird allen Patienten ein persönlicher Ansprechpartner

zur Seite gestellt, damit sie jederzeit wissen, an wen sie sich mit

ihren Fragen wenden können.

Vielfältige Behand-lungsmethodenDabei wird das „ganzheitliche

Behandlungskonzept“ von mehre-

ren Säulen getragen. Da ist zum

Beispiel das „Kleinsman Dental

Center“. Seit vielen Jahren ist

das Kleinsman Dental Center eu-

ropaweit Spitze auf dem Gebiet

der ästhetischen Zahnheilkunde.

Die Experten Richard und Bertho

Kleinsman sowie Dr. Babak Varzi-

deh führen die Patienten mit ge-

zielten Behandlungsmethoden zu

einem unauffällig schönen Lächeln. Vom ersten Beratungsgespräch

bis hin zum fertigen Ergebnis sorgen die Experten dabei für eine

v.l.n.r. Bertho Kleinsman, Babak Varzideh, Ludger Schlütter, Richard Kleinsman Wartebereich der Praxis

Jedem Patienten wird für Fragen und Beratung ein persönlicher Ansprech-partner zur Seite gestellt.

Page 63: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeige | Seite 63

vertrauensvolle Atmosphäre. Gerne nehmen sich die Fachmänner

der Praxis Zeit für ein ausführliches Beratungsgespräch über die

verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, in denen man mehr

erfahren kann über den Zahnersatz durch

hochwertige Implantate oder die „KL2 Top

Veneers“ – hauchdünne Keramikschalen

für eine die Zahnsubstanz schonende Kor-

rektur von Zahnfehlstellungen. Die Exper-

ten beraten auch über alle Möglichkeiten

der Zahnfleisch-Chirurgie zur Behandlung

freiliegender Zahnwurzeln und zum metall-

freien Zahnersatz sowie der Behandlung unter Vollnarkose. Ein sol-

ches Gespräch kann der erste Schritt auf dem Weg zu einem neuen

und befreiten Lächeln sein.

Spezialisierung auf Angstpatienten und KinderEine weitere Säule der Rundum-Versorgung bilden die KL2 Zahn-

ärzte. Das Team um yvonne Funke und Christian Budde bietet

im Rahmen der allgemeinen Zahnheilkunde auch eine gezielte

Behandlung von Patienten mit Zahnfleisch- und Knochenerkran-

kungen (Parodontitis), schonende Therapien bei Zahnwurzelpro-

blemen, das gesamte Spektrum der Chirurgie und Implantologie

sowie für den Zahnersatz an. Dabei hat sich yvonne Funke auf

die Behandlung von Angstpatienten und Kindern spezialisiert. Mit

Hypnose oder dem Einsatz von Lachgas stehen ihr verschiedene

Wege zu einer angst- und schmerzfreien Therapie dieser Patienten

zur Verfügung. „Gemeinsam finden wir für jeden die individuell ab-

gestimmte richtige Behandlung“, verspricht Funke.

Kieferorthopädie schließt LückeSeit Oktober 2011 verstärkt zudem Dr. Michaela Koerdt als aus-

gewiesene Expertin auf dem Gebiet der Kieferorthopädie das KL2

Zahnärzte-Team. Damit wurde eine Lücke im Angebot geschlossen.

Selbstverständlich wird auch auf dem Gebiet der Kieferorthopä-

die ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.

Gleichzeitig wird die gesamte Bandbrei-

te der kieferorthopädischen Behandlung im

Hause Kleinsman angeboten.

Ganz gleich, ob es sich um die Frühbehandlung

von Fehlstellungen, die Erstellung von Knir-

scherschienen oder einen Sportmundschutz,

die Kiefergelenkdiagnostik oder die Erstellung

und Anpassung von herausnehmbaren oder

festen Zahnspangen für Kinder, Jugendliche

oder Erwachsene handelt – bei Dr. Michaela

Koerdt sind die Patienten in den besten Händen.

Hauseigenes SpeziallaborAls vierte Säule setzt das KL2-Team schließlich noch auf das haus-

eigene zahntechnische Speziallabor Kleinsman & Partner. 2011

konnte ein Techniker im Team den weltweit ausgeschriebenen

Wettbewerb „das goldene Parallelometer“, der in Fachkreisen

„Oskar der Zahnmedizin“ genannt wird, gewinnen. International

ausgebildete Zahntechniker arbeiten mit höchster Präzision an der

Gestaltung der Zähne. Dabei suchen sie stets den vertrauensvollen

Kontakt zu den behandelnden Ärzten und den Patienten. Nur so

kann ein hervorragendes Ergebnis der Therapie auf höchstem Ni-

veau gewährleistet werden – und das alles in herzlicher Atmosphä-

re. Dafür steht das gesamte Klinik-Team!

Kleinsman Dental Center

Casinowall 1-3 | 46399 Bocholt

Tel.: 02871 17477 | [email protected]

www.kleinsman.de

Das ganzheitliche Behandlungskonzept wird von mehreren Säulen getragen.

Christian Budde und yvonne Funke Lounge

info

Page 64: Schlossallee Münster 1 2012

Leben Gesundheit | Seite 64

Von Kopf bis Fuß – d a s w u n d e r s a m e G e r ü s t u n s e r e s K ö r p e r s

„Sitzen zwei Patienten im Wartezimmer eines Orthopäden. Sagt der eine…“. Mit Beginn des Witzes werden unter-

schiedlichste Assoziationen wach: der schmerzende Rücken nach dem Aufstehen, der Tennisarm während der letzten

Saison, die neue Knieprothese des Kollegen oder der angeborene Hüftschaden des Patenkindes. Alle Erkrankungen

finden sich in einem der breitesten medizinischen Fachgebiete wieder – Statistiken sagen, dass jeder Zweite von uns

bereits einen Orthopäden zu Rate gezogen hat. Text Nicole Bongard, Fotos fotolia

Aus etwa 206 Knochen besteht der menschliche Körper,

die Zahl kann variieren, da unterschiedlich viele Klein-

knochen im Fuß und der Wirbelsäule sein können. Der

Facharzt für Orthopädie – meist in Kombination mit

Unfallchirurgie – ist dabei nicht nur auf die Vielzahl

der unterschiedlich gebauten Knochen und ihrer Ge-

lenke spezialisiert, sondern besitzt zudem alle Kennt-

nisse über das komplexe Zusammenspiel zwischen

Bändern, Sehnen und Muskeln, dem Gerüst unseres

Körpers!

Arthrose: Was man schmerzhaft spürtFünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an

einer Arthrose. Damit ist sie eines der häufigsten

Krankheitsbilder in der orthopädischen Praxis. Bei der

Erkrankung baut sich nach und nach der Gelenkknorpel

ab. Bislang gibt es keine Therapie, die diesen Prozess

stoppen kann. Entgegen der weitverbreiteten Meinung,

Arthrose sei eine altersbedingte Verschleißkrankheit

und entstehe durch Abrieb oder Abnutzung, ist der

Beginn viel simpler. Zu Anfang findet sich meistens

eine einmalige Schädigung des Gelenkknorpels etwa

durch Entzündungen oder einen Unfall. Von diesem

Schaden bis zu den ersten spürbaren Symptomen

der Arthrose vergehen dann viele Jahre. Unter an-

derem ein Grund, warum eine Früherkennung

so schwierig ist. Und jeder weiß: je früher er-

kannt, desto besser behandelt! Bislang gibt

es keine konservative (also nicht-operative)

oder chirurgische Möglichkeit, Arthrose zu

stoppen; derzeit beschränkt sich die The-

rapie weitestgehend auf Schmerzlinderung

und Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Bei fortgeschrit-

tener Erkrankung benötigen viele Patienten ein

Kunstgelenk.

Die Gelenke altern mitFür nahezu jedes große Gelenk gibt es mittler-

weile Prothesen, denn die Implantation künst-

licher Gelenke ist eines der erfolgreichsten

Operationsverfahren, das den Menschen ihre

Selbstständigkeit erhält. Vor allem an Hüfte

und Knie: Allein im letzten Jahr wurden etwa

209.000 Hüft- und 175.000 Knie-Endopro-

thesen eingesetzt, wofür die Krankenver-

sicherungen drei Milliarden Euro ausgege-

ben haben. Dennoch wird immer wieder von

Problemen berichtet, die den Gelenkersatz in

Zweifel ziehen und die Patienten verunsichern.

Ein Frühwarnsystem zu Einsatz und Komplikati-

onen muss her, wie es in anderen Ländern schon

existiert und in Deutschland von der Deutschen

Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische

Chirurgie seit Langem gefordert wird.

Ein Zeh tanzt aus der Reihe Höllische Schmerzen und wochenlange Immo-

bilität, all dies verbinden Patienten mit der Be-

handlung eines Ballenzehs bzw. überbeins

oder, medizinisch korrekt, Hallux Valgus.

Durch ein neues Verfahren ist die Ope-

ration des überbeins am großen Zeh ein

schonender Eingriff geworden. Für diesen

benötigt der Operateur zum Einführen

der Operationsinstrumente einen 3 mm

Page 65: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 65

langen Stich – dies entspricht der Größe eines Reiskorns! Denkt man

zudem bei dem Begriff der Fräse an eine große Bau- oder Schnee-

räummaschine, so täuscht man sich: Die Fräsen des Orthopäden

sind lediglich 2 mm breit. Selbst auf diesem kleinen Raum können

sie noch unterschiedlich rotieren und so

den Knochen abtragen. Die Vorteile las-

sen sich kompakt zusammenfassen: kos-

metisch fast nicht mehr sichtbare Narbe,

kleinere Wundflächen und damit gerin-

geres Infektionsrisiko, kaum Schmerzen,

eine schnellere Wundheilung und damit

einhergehend die frühere Belastungs-

möglichkeit. Der aus der Reihe tanzende Zeh ist die häufigste Fehl-

stellung der Zehen. Dabei weicht der große Zeh erst nach außen

ab und dreht sich dann selbst nach innen. Die benachbarten Ze-

hen werden verdrängt. Durch die Fehlstellung kommt es zu Abnut-

zungserscheinungen im Gelenk, häufig in

schmerzhafter Kombination mit Schleim-

beutelentzündung und Arthrose. Im Be-

reich des Ballens lagert sich zusätzlicher

Knochen an. Bei fortgeschrittenem Hallux

Valgus kann das Tragen von normalen

Schuhen für den Betroffenen nahezu un-

möglich werden, da der Schuh zusätz-

lich zu den ohnehin schon vorhandenen

Schmerzen an der Verdickung am Ballen

drückt und reibt.

Keine Spätschäden bei Kindern Als Spezialgebiet der Orthopädie befasst

sich die immer wichtiger werdende Kin-

derorthopädie mit der Erkennung, Verhü-

tung und Behandlung von angeborenen

und erworbenen Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsappa-

rates im Kindes- und Jugendalter. Zu diesen zählen angeborene oder

erworbene Fehlhaltungen, Entwicklungsstörungen an Füßen und Ar-

men, Fehlanlagen von kindlichen Hüftgelenken und Veränderungen

an der Wirbelsäule. Diese Erkrankungen unterschei-

den sich wesentlich von jenen im Erwachsenenalter,

da sich die Bewegungsorgane von Kindern und Ju-

gendlichen im Wachstum befinden. Die Behandlung

zielt neben den aktuellen Beschwerden vor allem

darauf ab, Spätschäden im Erwachsenenalter zu ver-

meiden.

Zahlen, die nachdenklich stimmenAuf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie im

Oktober diesen Jahres berichteten die Experten, dass in Deutschland

bereits über 30 Millionen Menschen an Erkrankungen des Haltungs-

und Bewegungsapparates

leiden – Tendenz

steigend. Die Hand27 Knochen befinden sich in einer

Hand – in beiden Händen zusam-

men steckt also ein Viertel der ge-

samten Knochen des Körpers. Die

komplexen Funktionen, die unter

anderem durch diese Vielzahl an

Knochen, dazugehöriger Gelenke

und Muskulatur ermöglicht werden,

werden von dem Gesunden oftmals

unterschätzt und erst bei einer Stö-

rung offensichtlich. So wie bei der

Daumen-Sattelgelenksarthrose, der

häufigsten Arthrose der Hände.

über 30 Millionen Men-schen leiden an Erkran-

kungen des Haltungs- und Bewegungsapparates.

Page 66: Schlossallee Münster 1 2012

Leben Gesundheit | Seite 66

Die großen Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Gelenkerkran-

kungen, Osteoporose sowie Sport- und Unfallverletzungen machen

bereits heute 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten und Frühberen-

tungen aus. Das sehr komplexe Gerüst unseres Körpers ist eben

auch sehr störanfällig und trotz vieler moderner Therapieverfahren

der Fachspezialisten wird die Vorbeugung der Erkrankungen immer

wichtiger. Eine ist die angemessene Bewegung – also raus an die

frische Luft oder in die Sporthalle. Und nicht auf die Pointe des Or-

thopädenwitzes warten!

Expertentippvon Michael Möller,

Möller Orthopädie-Schuh-Technik

„Manchmal können die richtigen Schuhe die

Rettung sein: Schmerzende Füße finden Linde-

rung durch bequeme Schuhe und individuelle, passgenaue Einlagen.

Bei uns werden die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden wahr-

genommen und daraus Schuhversorgungen entwickelt, die höchsten

Gehkomfort bieten und gut aussehen. Ob Schuhe, Einlagen oder

Schuhveränderungen – wir beraten kompetent und setzen Wünsche

handwerklich um. Bei dauerhaften Bewegungsbeschwerden und

Schmerzen im Alltag oder beim Sport ist es wichtig, eine schnelle und

effektive Ursachensuche einzuleiten. Auch bei Beschwerdefreiheit ist

es sinnvoll, die Bewegungsabläufe zu hinterfragen und gegebenen-

falls präventive Maßnahmen zu ergreifen. Dazu kann unsere Bewe-

gungsanalyse einen großen Beitrag leisten. Drei digitale Kameras

dokumentieren die verschiedenen Bewegungsphasen auf dem Lauf-

band. Neben Tipps zur Rehabilitation, zur Trainingsanpassung und

zum geeigneten Laufschuh erhält man individuelle, an die Bewegung

angepasste orthopädieschuhtechnische Versorgungsvorschläge.

Auch die Spieler des SC Preußen Münster werden von uns orthopä-

dieschuhtechnisch versorgt.“ Möller Orthopädie-Schuh-Technik,

Johann-Krane-Weg 40, 48149 Münster, Telefon 0251-2891920

und Dorfstraße 41, 48308 Ottmarsbocholt, Telefon 02598-206

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Verlag Rottwinkel-Kröber GmbH | An den Speichern 4 | 48157 Münster

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Page 67: Schlossallee Münster 1 2012

Leben Hochzeit Seite 67

Ewig dein, ewig mein...Schöner als mit diesem Zitat Ludwig van Beethovens kann man den Schwur

ewiger Treue wohl kaum ausdrücken! Was gibt es schließlich Schöneres als

zwei Menschen, die sich entschließen, fortan gemeinsam durchs Leben zu ge-

hen? Kaum verwunderlich also, dass eine Hochzeit immer noch als eines der

wichtigsten Ereignisse gilt und der Hochzeitstag entsprechend oft mit einem

rauschenden Fest im Kreise der Familie und Freunden gefeiert wird – Tradi-

tionen, Bräuche und Etikette sind dabei von einer Bedeutung wie kaum ir-

gendwo anders. Damit der schönste Tag im gemeinsamen Leben eines Paares

ein unvergessliches Erlebnis im besten Wortsinn wird, ist es ratsam, bereits

frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Text Johanne Uphoff, Fotos fotolia

Den Bund fürs Leben schließenDer Rest des gemeinsamen Lebens beginnt mit einem wichtigen

Termin – dem Termin des Hochzeitstages. Erst wenn die Zeremonie

vollzogen ist, gilt man als rechtmäßig verbundene Eheleute. Für die

standesamtliche Hochzeit ist die Anmeldung zur Eheschließung erfor-

derlich. Diese kann frühestens ein halbes Jahr vor der eigentlichen

Trauung erfolgen. Viele Standesämter bieten jedoch in-

zwischen einen besonderen Service. Bereits ein Jahr

vor dem entscheidenden Schritt kann man sich den

Termin reservieren lassen – besonders bei beliebten

Zahlenkombinationen, wie dem 12.12.2012, ist dies

sehr zu empfehlen. Die Anmeldung zur Eheschließung

schließlich erfolgt bei einem Standesbeamten, in dessen Amtsbezirk

einer der beiden Brautleute seinen Haupt- oder Nebenwohnsitz hat.

Bei diesem Termin müssen einige Dokumente vorgelegt werden: Ne-

ben dem Personalausweis oder Reisepass, einer aktuellen Meldebe-

scheinigung, der Abstammungsurkunde oder dem Familienbuchaus-

zug ist auch der Nachweis über akademische Grade zu erbringen,

falls diese in die Heiratsurkunde eingetragen werden sollen. Wenn

ein Partner bereits geschieden ist, kommen noch Heiratsurkunde und

rechtsgültiges Scheidungsurteil hinzu.

Die Schlossallee empfehlen und schöne Prämie sichern!

Page 68: Schlossallee Münster 1 2012

Ja, mit Gottes HilfeRein rechtlich gesehen genügt die standesamtliche Trauung voll-

kommen. Die kirchliche Hochzeit hat aber auch heutzutage für viele

Paare wesentlich mehr Bedeutung. Voraussetzung ist, dass minde-

stens einer der Brautleute Mitglied in der Kirche ist. Vor der kirch-

lichen Trauung findet ein Gespräch mit dem Pfarrer statt. Dabei

werden die Details des Gottesdienstes besprochen. Unter anderem

geht es um den Ablauf im Allgemeinen, um den Trauspruch, die

Lesungen und Lieder.

Profis am WerkPaare, die bereits geheiratet haben, wissen es – ein schönes Hoch-

zeitsfest will gut geplant sein. Und je mehr persönliche Träume

man verwirklichen möchte, desto mehr Arbeit steckt in der

Hochzeitsplanung. Wer sich auf das Wesentliche konzen-

trieren möchte, muss bei einer großen Hochzeit gut dele-

gieren können. Oder einen Profi beauftragen. Das Stichwort

lautet hier: Hochzeitsplaner! Was in den USA bereits seit Lan-

gem Trend ist, schwappt allmählich auch nach Deutschland rü-

ber. Die Profis rund um den schönsten Tag im Leben eines Paares

organisieren eben diesen – ob nun komplett oder teilweise, bleibt

dabei ganz dem individuellen Geschmack des Brautpaares über-

lassen. Das Honorar hängt in der Regel von den Gesamtkosten der

Feier ab. Generell sollte man zehn bis 15 Prozent der Kosten für

die komplette Organisation einplanen. Oft kennen Hochzeitsplaner

jedoch entsprechende Dienstleister und überraschen die Zukünf-

tigen mit Sonderkonditionen. Die professionelle Organisation einer

Hochzeit muss also nicht unbedingt mehr Kosten verursachen.

Trend: die HochzeitshomepageEin weiterer Trend ist die sogenannte Hochzeitshomepage. Dort

können nicht nur alle wichtigen Eckdaten der bevorstehenden

Hochzeit veröffentlicht werden – ein Foto der Location löst bei vie-

len Gästen zudem schon die Frage nach der Kleiderwahl. Und wer

seine Geschenkliste immer aktualisiert ins Netz stellt, erspart den

Gästen Zeit und unnötige Telefonate. Für Seufzer der Erleichterung

bei den Gästen dürfte auch eine Anfahrtsskizze zum Downloaden

und Ausdrucken sorgen: Im größten Stress findet am Tag der Tage

wohl noch kaum jemand die Wegbeschreibung, die vor zwei Mona-

ten zusammen mit der Einladung per Post kam, wieder. Aber auch

die Anmeldung zur Hochzeit per Mail geht viel schneller und wird

ebenfalls immer beliebter. Im Anschluss an die Hochzeitsfeier kön-

Leben Hochzeit | Seite 68

Page 69: Schlossallee Münster 1 2012

Anzeigen | Seite 69

Trauringe selbst gestalten

Trauringe sind für die Ewigkeit und deshalb sollten sie sorgfältig ausgewählt werden. Auf der

sicheren Seite ist man, wenn die Ringe vom Brautpaar selber entworfen und gestaltet werden.

Barbara Kämereit bietet entsprechende Workshops an. Vorab wird besprochen, wie die Ringe

aussehen sollen: Weißgold oder Gelbgold? Eher schmal oder breit? Anhand eines Silbermodells

lernen die Teilnehmer das Werkzeug und die Arbeitsgänge kennen und fertigen einen Probering

an. Danach werden die Originalringe aus dem entsprechenden Material gefertigt. Gravuren

oder Steinbesatz kann noch nachträglich eingearbeitet werden. Die Kosten des Kurses belau-

fen sich auf 98 Euro, die Materialkosten beginnen bei 300 Euro pro Ring. Barbara Kämereit,

Goldschmiedemeisterin, Annette-von-Droste-Hülshoff-Straße 14, 48161 Münster-Roxel

Frisuren für den besonderen Tag

Ob lange oder kurze Haare, am Hochzeitstag möchte jede Braut mit einer

perfekt sitzenden Frisur vor den Altar treten. Dabei gibt es eine Menge zu

beachten, denn nicht jedes Haar verhält sich gleich. Ob es ein klassischer

Chignon, eine romantische Flechtfrisur oder auffallend mit extravagantem

Schmuck sein soll – es

gibt viele Möglichkeiten

und eine Braut sollte

sich schon im Voraus

Gedanken über ihre be-

sondere Frisur machen.

Damit auch alles am Tag

der Tage perfekt sitzt, ist

es sinnvoll, einen Beratungs- und Probetermin zu vereinbaren. Experten

auf diesem Gebiet, die den werdenden Bräuten mit kompetenter Beratung,

viel Leidenschaft und Kreativität zur Seite stehen, sind kokoon-Friseure

in Münster. Mit Ohayla und Saba verfügt kokoon über zwei erfahrene

Brautstyling-Spezialisten. kokoon, Friedrich-Ebert-Straße 135-137,

48153 Münster, www.kokoon-frisuren.de

Farbenfroh und elegant

Was wäre der schönste

Tag im Leben ohne den

perfekten Brautschmuck?

Dieses Collier aus der Gold-

schmiede Gabriele Gote ist

aus 750/ -Gelbgold und

Farbsteinen wie Smaragd,

rotem und grünem Turma-

lin, Amethyst, Mondstein, Peridot und Rosenquarz gefertigt

und als Wendekette von beiden Seiten zu tragen. Die eine

Seite wirkt durch die verschiedenen Edelsteine in einem

wohl abgestimmten Farbenspiel, während die Rückseite

eher von zurückhaltender Eleganz ist und das Gold in den

Vordergrund rückt. Ein Collier, welches sich mit zwei unter-

schiedlichen Optiken der Stimmung der Trägerin individuell

anpassen lässt.

Goldschmiede Gabriele Gote, Münsterstraße 8, 48727

Billerbeck, www.goldschmiede-gote.de

nen außerdem die schönsten Bilder auf diesem Wege veröffentlicht

werden – eben die etwas andere Erinnerung an den schönsten Tag

im Leben!

Orte in Münster, an denen man sich trautStandesamt Stadthaus 1Klemensstraße 10 | 48127 Münster | Telefon: 0251/ 492 3401

E-Mail: [email protected] | www.muenster.de

Mögliche, besondere Orte: • Im Lotharinger Kloster

• Im Freichlichtmuseum Mühlenhof

• Im Drostenhof zu Münster-Wolbeck

•Münster besitzt einen Hochzeitswald in dem eine mittelalterliche

Tradition fortgeführt werden kann: Braut und Bräutigam können

einen Baum pflanzen. Der Wald befindet sich in unmittelbarer

Nachbarschaft zum barocken Haus Rüschhaus.

Ausgefallene Hochzeitsorte in der Region:

Billerbeck Historisches Rathhaus | Kolvenburg | Standesamt

Billerbeck | Tel. 02543/ 73-0 | www.billerbeck.de

Steinfurt Historischer Speicher | Kreislehrgarten | altes Rat-

haus | Heimathaus Borghorst | Bagno-Konzertgalerie | Standes-

amt Steinfurt | Telefon: 02552/ 925-0 | www.steinfurt.de

Coesfeld Haus Loburg | Heimathaus Lette | Standesamt Coes-

feld | Tel. 02541/ 939-4001 | www.coesfeld.de

Emsdetten Hof Deitmar | Standesamt Emsdetten | Tel. 02572/

922-302 | www.emsdetten.de

Nottuln Im Speicher des Fachwerkhofes Schutze Freuking |

Kapelle des Marienhofes Baumberge | Gemeindeverwaltung im

Äbtissinnenzimmer | Standesamt Nottuln | Tel. 02502/ 942324 |

www.nottuln.de

Ohayla Saba

Tipps zur Hochzeit

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Kultur Reisetipp | Seite 70

Mit allen Sinnen durch BarcelonaDynamisch und modebewusst – das ist Barcelona. Künstler, Weltenbummler und Modeschöpfer fühlen sich von dem Zau-

ber der Stadt angezogen, die jung und spritzig daherkommt, aber in der auch Tradition und Kultur ein fester Bestandteil

sind. Kaum eine Metropole hat so viele Gesichter wie die Hauptstadt Kataloniens!

Text Jana Schulte, Fotos fotolia, FIRST Reisebüro Lückertz

Unterkunft der ExtraklasseEin besonderer Städtetrip beginnt schon bei der Wahl der Unter-

kunft. Ein echter Tipp für Anspruchsvolle ist das W Hotel. Es liegt

direkt am Strand und hat einen hauseigenen Zugang. Besonders

die Sonnenaufgänge sind ein Genuss! Da das Hotel nahe dem hi-

storischen Stadtkern liegt, kann die Lust auf das spanische Leben

direkt gestillt werden: Zur Innenstadt ist es zu Fuß nur ein Spazier-

gang von rund 40 Minuten. Beim W handelt sich um ein Designho-

tel vom Architekten Ricardo Bofill. Mittlerweile ist das Haus durch

seine moderne Form und Inneneinrichtung zu einem Symbol der

Stadt geworden. Bofill hat durch seine silbern spiegelnden Glas-

fronten und sein luxuriöses und vielfältiges Erscheinungsbild einen

Ort der Extraklasse geschaffen.

Gaudi, Picasso und MiroBesonders stolz sind die Einheimischen auf die Spuren, die weltbe-

rühmte Künstler hinterlassen haben. Einer von ihnen ist Antoni Gau-

di, einer der bedeutendsten katalanischen Architekten vergangener

Zeiten. Sein Lebenswerk und gleichzeitig das bekannteste ist die

Basilika Sagrada Familia, die Welterbe der UNESCO ist.

Auch Maler wie Picasso und Miro haben Barcelona maßgeblich ge-

prägt. Neben Joan Miros selbst eröffnetem Museum lässt sich eine

seiner Arbeiten auch auf der Flaniermeile Les Rambles als Pfla-

stermosaik bewundern. Das Picasso-Museum ist schon an sich ein

Kunstwerk: Es befindet sich in fünf zusammenhängenden Stadtpa-

lästen, allesamt gotische Häuser aus dem 13. bis 15. Jahrhundert.

Nicht nur Berühmtheiten bereichern Barcelonas kulturelles Leben.

Das W Hotel gehört zu den exklusivsten Unterkünften in Barcelona: Es bietet eine Cocktailbar, einen großzügigen Spa-Bereich sowie luxuriöse Zimmer.

Page 71: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 71

Etliche Straßenkünstler, Kunstgalerien und Mu-

sikfestivals sorgen für immer neue Erlebnisse.

Sehenswertes für „Kulturmuffel“Nicht jeder interessiert sich für Kultur und Archi-

tektur. Doch auch für „Kulturmuffel“ hat Barcelona spannende Ecken

zu bieten: Ein Highlight ist der große Markt Mercat de la Boqueria

direkt an der Rambla St. Josep. In der Markthalle kann man kaufen,

was das Herz begehrt: Süßigkeiten, Käse, Honig, Öl, Obst, Gemüse

und Fleisch. In der Mitte des Marktes überrascht die Besucher ein

Rondell, in dem sich verschiedene, lebende Meerestiere befinden.

Besonders viele davon lassen sich übrigens im Ozeanarium be-

wundern. Es liegt in der Moll d´Espanya del Port Vell Straße und ist

eines der größten Aquarien der Welt. Natürlich darf in einer Mode-

Metropole das Shopping nicht vergessen werden. Hochwertige, in-

ternationale Marken wir Chanel, Armani und Cartier sind am Placa Catalunya, Passeig de Gràcia oder Diagonal zu finden. Wer neugierig

auf neue Labels und Jungdesigner ist, sollte durch die engen Gassen

von El Born schlendern.

Eine Genussreise zum HausbergEin Ort, an dem sich Touristen und Einheimische treffen, ist der

Montjuic, der 173 Meter hohe Hausberg der Stadt. Auf diesem Berg

liegen nicht nur wunderschöne Parks mit einer

vielseitigen Fauna und Flora, sondern auch das

Olympiastadion mit einem Museum über die

Olympischen Spiele aus dem Jahr 1992. Wei-

tere Hochgenüsse, nicht nur im kulinarischem

Sinne, birgt das Restaurant El Xalet de Montjuic in sich. „Wer ein-

mal den Ausblick über Barcelona erlebt hat, wird ihn nicht mehr

vergessen“, so Svenja Halverscheid, Barcelona-Expertin im FIRST

Reisebüro Lückertz.

Der Tibidabo ist mit einer Höhe von 512 Metern um einiges größer

als der Montjuic. Die älteste Straßenbahn Barcelonas, die Tramvia Blau, bringt Touristen zur Talstation der Seilbahn, die wiederum wei-

ter auf den Berg führt. Die Tramvia Blau ist eine Attraktion für sich,

da die Wagons noch original aus dem Eröffnungsjahr 1901 stammen.

Selbst die blaue Farbe als Namensgeber ist über die Jahre beibehal-

ten worden. Auch in diesen Höhen lässt es sich vorzüglich speisen.

Das Mira Blau bietet wie das El Xalet de Montjuic einen atemberau-

benden Blick auf Barcelona und weiter bis hin zum Meer.

Barcelona – eine Stadt, in der alle Sinne berührt werden.

Lust auf Barcelona? Svenja Halverscheid vom

FIRST Reisebüro Lückertz kennt jede Menge wei-

tere Insider-Tipps für Ihre persönliche Städtereise.

FIRST REISEBüRO Lückertz | Salzstraße 36 | 48143 Münster

Tel. 0251/4815-0 | www.first-reisebuero.de/muenster1

Sie finden uns auch in Telgte, Warendorf, Emsdetten und Lüdinghausen

Page 72: Schlossallee Münster 1 2012

Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 72

Hart aber herzlichIn seiner Brust schlägt ein großes Herz. Es schlägt für seine Malerei und seine Kochkunst – und natürlich für seine

Frau. Franz L. Lauter ist ein Mann voller Leidenschaft, täglich lebt er sie in vollen Zügen aus. Es ist, als hätte er den

Begriff Leidenschaft erfunden, er, der „malende Koch“ vom Schloss Nordkirchen.

Text und Fotos Karolin Leszinski

Lauter mit Leib und SeeleManchmal setzt er ihn noch ab, seinen Strohhut. In seiner Freizeit.

Doch das passiert selten, weil Franz L. Lauter viel arbeitet und

wenig frei hat. Und zum Arbeiten, so sagt er, braucht er den Hut. Er

ist sein Markenzeichen, dieser Strohhut ohne Deckel.

Franz L. Lauter sitzt in seinem Restaurant im Schloss Nordkirchen.

Er hat im Venus-Saal einen Platz am Fenster gewählt. Nachdenklich

blickt er nach rechts über die Wassergräfte in die Parklandschaft.

Herrlich schön ist es hier, obwohl es regnet und große Regen-

tropfen unaufhörlich in den nahen Wassergraben platschen. „Der

Strohhut, ja das war eine verrückte Idee. Um anders als andere zu

sein“, sinniert Franz Lauter, „meine Idee war, mir statt wie Vincent

van Gogh das Ohr anzuschneiden, den Deckel vom Hut abzuschnei-

den.“ Der Gedanke gefällt ihm noch heute sehr gut. Lauter denkt

gerne in Extremen, er, der Künstler und Starkoch, der Kulturpreis-

träger und „erste Michelin-Sternekoch aus dem Osten und bisher

der Einzige“, wie er stolz berichtet. Zahlreiche seiner Bilder, die in

seinem Atelier zu Hause in Werne entstanden sind, hängen hier in

den prachtvollen Räumen seines Restaurants. Sie machen es kom-

plett. Das Restaurant ist Franz Lauter mit Leib und Seele.

Der erste Tanz mit HannaFranz L. Lauter wurde 1947 im polnischen Bromberg geboren, er

stammt aus einer preußischen Familie. Als er vier war, starb sein

Vater an den Folgen des Zweiten Weltkriegs, später heiratete seine

Mutter ein weiteres Mal. „Der Stiefvater ersetzt den Vater nicht.

Er war kein schlechter Mensch, aber ich habe immer lieber mit

mir selbst gerechnet, mich auf meine eigenen Kräfte verlassen“,

erzählt Franz Lauter. So habe er sich bereits in jungen Jahren mit

allen möglichen Arbeiten seinen ersten Zloty verdient. Auch mit

Kunst. „Ich war schon als Junge mit fünf Jahren so schlau und

hatte einen Galeristen“, denkt er lachend zurück, „das war mein

Sternekoch, Künstler und leidenschaftlicher Tänzer: Franz L. Lauter

Page 73: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 73

Kollege und Nachbar, er war so alt wie ich. Er hat mein erstes Bild,

das ich auf dem Dach eines Schuppens gemalt habe, in der Nach-

barschaft für einen Zloty verkauft.“ Später verdiente Lauter deutlich

mehr als einen Zloty mit dem Verkauf seiner Gemälde. Katzen waren

die Motive seiner ersten erfolgreichen Bilder. „Katzen haben für mich

eine große Bedeutung, sie sind für mich ein Symbol für Freiheit. Sie

sind Individualisten.“ So wie er – nur ist ihm Teamgeist nicht weniger

wichtig. „Ich brauche meine Mannschaft, ohne

sie funktioniert das alles hier nicht“, sagt er.

Die Initiale „L“ in seinem Namen steht für Leo-

nardo – wie Leonardo da Vinci, „mein größtes

Vorbild“. Auch er sei ein Tausendsassa gewesen,

habe auf vielen Hochzeiten gleichzeitig getanzt.

Wie Franz Lauter. „Beides, Kochen und Malen,

professionell zu machen, das grenzt schon an Verrücktheit“, lacht er.

Aber Franz Lauter kennt es auch gar nicht anders, als an die Grenzen

zu gehen. Er hat immer „malocht“, wie er es nennt, hat sich mit Fen-

ster- oder Treppenputzen neben der Schule ein bisschen Geld ver-

dient. Und so hat er das Herz seiner großen Liebe Hanna erobert. Zu

Schulzeiten hat Franz Lauter seine heutige Frau kennengelernt. „Ich

war zehn Jahre alt, als ich mit Hanna das erste Mal getanzt habe.

Das war ein Krakauer-Tanz und da gibt es eine Figur, in der man sich

die Hände hält. Das war für mich immer wie Ostern und Weihnachten

auf einmal, wenn ich Hannas Hand halten durfte.“ Erinnerungen, die

ihn sichtlich rühren, werden wach. Er lächelt, ein wenig beschämt

und mit feuchten Augen blickt er hinaus in die Gräfte.

„Bei uns darf man mit Hund kommen, ich bin bekannt dafür, dass ich alle möglichen Tieraktionen und Kinder unterstütze. Ich bin gesund und schaffe viel – dann muss ich auch teilen.“ Franz Lauter mit seiner Frau Hanna.

„Wir sind nur Gäste auf dieser Erde.

Wir sollten uns nicht so wichtig tun.“

Page 74: Schlossallee Münster 1 2012

Kultur Schloss Nordkirchen | Seite 74

Nach dem Abitur besuchte Lauter die Kunstakademie in Thorn. Franz

Lauter hat auch zu dieser Zeit den steinigen Weg nie gescheut, hat

sich durchgebissen, ist mit der Politik angeeckt, musste umziehen.

Weil er sich immer treu blieb. Vier Jahre später stellte er erstmals

seine Bilder aus. Gleichzeitig eröffnete er ein Künstlerbistro in Kat-

towitz und feierte dort seine ersten kulinarischen Erfolge. „Im be-

trunkenen Polen habe ich eine alkoholfreie Zone eingerichtet. Ich

habe Säfte produziert. Das Bistro existiert heute noch, das Konzept

ist mit kleinen Änderungen geblieben.“ Seine Kochlehre dauerte

gerade mal ein halbes Jahr. Jahre später wurde Franz Lauter der

erste Michelin-Stern verliehen. Da war er gerade mal zwei Jahre im

Schloss Schwansbell in Lünen, Westfalen. Dass er in Lünen gelandet

ist, war reiner Zufall. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion hatte er mit

seiner Familie – seine Tochter Kamilla ist heute 41, Sohn Andreas 30

– Polen verlassen. Er habe sofort die polnische Staatsangehörigkeit

abgelegt, erzählt er, man müsse immer gerade gehen. Auf Gerad-

linigkeit legt er größten Wert – bei sich, bei seinen Angestellten.

„Wir sind damals über Nürnberg nach Unna-Massen gereist. Dann

schickten sie einen dorthin, wo der Rest der Familie ist. So sind wir

nach Lünen gekommen“, blickt Lauter zurück, „wir haben damals

sofort eine Anzeige geschaltet, dass wir ein gastronomisches Objekt

suchen. Schloss Schwansbell wurde damals gerade renoviert.“ Das

passte. Lauter eröffnete in dem Schloss sein erstes Restaurant auf

deutschem Boden. Dem Stern im Guide Michelin folgten zahlreiche

weitere Auszeichnungen in Restaurantführern für sein Tun in der Kü-

che, im Schlemmer Atlas, Gault Millau, Bertelsmann, Feinschmecker

und VIF Gourmet Journal. 2004 zog er schließlich mit seinem Team

in das Schloss Nordkirchen. „Ich tendiere zu Schlössern. Ein Prolet

möchte auch etwas Besonderes sein“, habe er mal augenzwinkernd

einem Journalisten erklärt. Lauter liebt die Selbstironie. „Wir sind

doch nur Marionetten, nur Gäste auf dieser Erde. Wir sollten uns

nicht so wichtig tun“, sagt er.

„Das Einzige, was mir fremd ist, ist Angst. Ich habe mein Leben korrekt gelebt – ich brauche vor niemandem zu zittern“, sagt Franz Lauter.

Atemberaubendes Ambiente: Es ist angerichtet in der ersten Etage, die lange Tafel im Jupiter-Saal ist gedeckt und festlich geschmückt.

Page 75: Schlossallee Münster 1 2012

„Jeder Gast ist unser Gast“Fleiß und Schweiß haben Franz L. Lauter dort hingebracht, wo er

heute steht: erfolgreich als Maler und Koch in einem prachtvollen

Schloss. Er ist eine Institution in Nordkirchen und weit, weit darü-

ber hinaus. Er war mit seinem Küchen-Team in Tokio, Aserbaid-

schan, Singapur, Moskau, er hat Hannelore Kohl, Franz Beckenbau-

er und Champions-League-Mannschaften bekocht. Er war in Bonn,

um die Polit-Prominenz zu verköstigen, die Offiziellen waren im

Schloss Nordkirchen, um hier bei Lauter zu speisen. Die passenden

Promi-Schnappschüsse sucht man übrigens vergeblich in Lauters

Restaurant. Protzen, nein, das liege ihm nicht. Und ob der Gast

prominent ist oder nicht, das steht für Lauter nicht im Vordergrund.

„Durch unsere Geburt in Polen haben wir die polnische Gastlichkeit

kennengelernt. Wir betrachten unser Restaurant als ‚unser Haus‘.

Jeder Gast ist unser Gast. Aber er soll sich auch als Gast beneh-

men. Egal ob er prominent ist.“ Lauter legt Wert auf Werte, Tu-

genden – und auf Tradition.

Auch in seiner Küche. „Viele junge Damen haben vergessen, ihre

Mutti nach den Rezepten zu fragen. Das ist schade. Ich mache nur

Sachen mit Tradition und Essenskultur, dafür kämpfe ich hier seit

30 Jahren in dieser Region – genau damit haben wir Erfolg“, sagt

Lauter. Das mag auch daran liegen, dass er stets persönlich für

seine Gäste da ist. „Auch ein Starkoch gehört ins Restaurant“, ist

er überzeugt. Diese Erkenntnis habe er über die Jahre gewonnen.

Seitdem sei er Tag für Tag hier. Oft kommt er am späten Nachmit-

tag ins Restaurant, schmeckt in der Küche Saucen ab und nimmt

draußen Gäste in Empfang. Dann übernimmt Küchenchef Norbert

Parzych, er genießt Lauters vollstes Vertrauen am Herd. Er ist durch

seine Schule gegangen. Eine strenge Schule, die auch seine heu-

tigen Lehrlinge zu spüren bekommen. Als Chef sei er hart, aber

herzlich und vor allem gerecht.

Ballett mit 40„Wir waren immer wohlhabende Menschen, weil wir hart gearbei-

tet haben“, erzählt Franz Lauter, „in Werne steht mein Haus, dort

leben wir seit 20 Jahren und darauf bin ich stolz.“ Hanna, seine

große Liebe, ist noch heute an seiner Seite. Sie ist die Frau im

Hintergrund, kümmert sich um die administrativen Belange des Ge-

schäfts. In Polen hatte sie Jura studiert und mit der Note Eins ab-

geschlossen. Sie unterstützt beratend ihren Mann in vertraglichen

Angelegenheiten und kümmert sich darum, dass sich Franz Lauter

nicht mal wieder um Kopf und Kragen redet, beruhigt ihn, findet die

richtigen Worte. Franz Lauter ist ein Temperamentsbolzen. „Aber

Hanna passt auf mich auf“, sagt er. Und immer, wenn er von seiner

Hanna spricht, bekommen seine Augen ein besonderes Leuchten.

„Sie ist die gute Seele in diesem Geschäft, ohne sie würde ich

nicht diesen Erfolg haben. Das, was wir geschaffen haben, ist mehr

meine Frau. Ich kann nur malochen bis zum Umfallen. Sie stoppt

mich rechtzeitig. Deshalb bin ich auch in einem so guten Zustand.“

Zur Erholung fahren Lauters schon mal in Sauerland für ein paar

Tage. Klassisches Ballett stand auch lange Zeit als Ausgleich neben

der Malerei und dem Kochen auf dem Programm. Hanna tanzt seit

eh und je Ballett. Franz Lauter fing mit 40 Jahren an! 14 Jahre

lang sorgte er in seiner Ballettgruppe in Werne für reichlich Un-

terhaltung. „Das ist vielen nicht bewusst, aber man braucht für

Ballett eine enorme innere Ruhe“, erklärt er. 90 Kilo und Pirouet-

ten – das ging irgendwann dann doch auf den Körper. Also hörte

er auf. Heute fährt er Rollerblades und Ski oder geht mit Hanna in

den Zumba-Kurs. Ohne Strohhut versteht sich. Und manchmal, zu

später Stunde, tanzen Franz Lauter und seine Hanna nochmal den

Krakauer. Und halten sich dabei an den Händen. So, wie sie es seit

55 Jahren tun.

Lauters Küchen-Weisheiten: „Der Chef ist immer der Dirigent. Er steht am Pass, mit einer Flasche Wodka. Die ist nicht zum Trinken da, sondern um den Tellerrand sauber zu machen.“

Seite 75

Page 76: Schlossallee Münster 1 2012

Insidertipps Anzeigen | Seite 76

Insidertipps

Jeannette Wüller – ein Jahr am neuen StandortVersicherungsmaklerin Jeannette Wüller startete vor 17 Jahren mit der Arbeit im Versicherungs-

geschäft. Vor acht Jahren machte sie sich selbstständig und seid einem Jahr hat sie ihren Sitz in

der Adam-Stegerwald-Straße in Lüdinghausen. Dort berät sie ihre Kunden in allen Lebenslagen. Ob

Altersvorsorge, Investmentfonds, Krankenzusatz-, Sach- Kfz-oder Berufsunfähigkeitsversicherung

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Versicherungen wird überprüft, ob der Kunde über-, unter-, oder zu teuer versichert ist. Mit Rat und

Tipps stehen Jeannette Wüller und ihr Team den Versicherten zur Seite und kümmern sich um die

optimalen Versicherungen. Jeannette Wüller, Adam-Stegerwald-Straße 1, 59348 Lüdinghausen,

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BuchtippViktoria von dem Bussche: „Ich träume von einem Küchengarten“ | Die schönsten Inspira-tionen für das eigene Paradies

Eine alte Tradition wird neu entdeckt, denn Küchengärten sind gerade der Trend! Stichworte wie Nach-

haltigkeit, Selbstversorgung und Unabhängigkeit spielen vor allem beim Kochen und der bewussten Er-

nährung eine immer wichtigere Rolle. Der Trend bewegt sich hin zu frischen Zutaten, die ohne Bedenken

verarbeitet und verzehrt werden können. Was liegt also näher, als Kräuter, Obst und Gemüse selbst

anzubauen? Viktoria von dem Bussche, Besitzerin eines riesigen Küchengartens auf Schloss Ippenburg,

zeigt in diesem Buch ihre liebsten Gärten. über Schollen in Luxemburg, Stone House in England bis hin

zu Saint Jean de Beauregard und Versailles in Frankreich, nimmt sie den Leser mit auf eine Reise zu den

schönsten Küchengärten Europas. Die Kombination aus Inspirationsband und Ratgeber macht diesen Titel zu etwas ganz Besonderem. Die

Autorin selbst ist leidenschaftliche Gärtnerin, die ihre Gärten von Schloss Ippenburg zu einer vielbeachteten Gartenanlage umgewandelt

hat. Ihre Gartenfestivals bekommen jedes Jahr größeren Zulauf.

176 Seiten, ca. 250 Farbfotos | Auslieferung: März 2012 | ISBN: 978-3-7667-1954-6

Combi Plus – schonend schönHeidi Roer Cosmetics bietet eine

schonende Alternative zu kosme-

tischen Eingriffen. Combi Plus heißt

das Programm: eine Kombination

aus Kavitation und Radiofrequenz.

Kavitation ist ein neues Verfahren,

um Fettzellen zu eliminieren. Ul-

traschall- und Druckwellen werden

überlagert und bringen die Zellen

zum Vibrieren, woraufhin die Membran durchlässig und das Fett ab-

transportiert wird. Diese Technik ist schonender und ebenso nachhal-

tig wie eine Fettabsaugung. Der zweite Schritt ist die Radiofrequenz.

Hierbei wird mit hochfrequentem elektrischem Strom Wärme im Kör-

pergewebe erzeugt und es entstehen thermische Energien in tieferen

Hautschichten. Die Sauerstoffversorgung wird angekurbelt und der

Zellstoffwechsel angeheizt, was zu einer ebenmäßigen Haut führt. Für

die Kunden von Heidi Roer Cosmetics heißt das im Ergebnis: Scho-

nend Fett verlieren und eine straffe Haut mit Combi Plus – was will

man mehr?

Heidi Roer Cosmetics, Von-Vincke-Straße 5-7, 48143 Münster,

Telefon: 0251-39650196

Geburtstagsfeier mit Otmar Alt

Aqua Vitalis wird drei Jahre

alt. Grund genug, am 3. März

eine Feier mit besonderen

Highlights zu veranstalten!

Mit dabei ist der Künstler Ot-

mar Alt, der einige seiner Bil-

der ausstellen und um 15 Uhr

eine Signierstunde abhalten wird. Später am Nachmittag wird

eines seiner Bilder versteigert; der Erlös kommt dem Johannes-

Hospiz in Münster zugute. Zum Kennenlernen präsentieren sich

Kooperationspartner mit einem Stand und besonderen Angebo-

ten. Es wird zu interessanten Vorträge zu Themen wie Rücken-

problemen, Feng Shui und Magnetfeldtherapie eingeladen. Als

besonderes Special bietet aqua vitalis ein Fitness-Angebot zum

Kennenlernen an: ein individuelles Personal-Training, inklusive

fünf Massagen, für 499 Euro.

Aqua vitalis, Andreas-Hofer-Straße 72-76, 48145 Münster,

www.aqua-vitalis.eu

Page 77: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 77

Privat versichert, aber richtig!Die Gesundheit gilt als das wichtigste Gut des Menschen. Die richtige Krankenversiche-

rung zu finden ist allerdings eine Herausforderung. Die Private Krankenversicherung,

oftmals in ihre Komplexität unterschätzt, besteht aus über 870 Einzelkriterien. Jeder

Versicherte muss selbst entscheiden, welche Schwerpunkte ihm wichtig sind. Die Be-

ratung darf nicht auf wenige Sachverhalte reduziert werden. Sie muss umfassend sein,

und anfallende Kosten vollständig abgedeckt. Absicherung hat allein die Aufgabe, das

zu zahlen, was im Leistungsfall für den Betroffenen unbezahlbar ist und seine Existenz

bedroht. Was man selber kaufen kann, braucht man nicht zu versichern. Eine Auswahl kann man allerdings nur nach ausführlicher In-

formation treffen; darüber, was es am Markt gibt und was erfahrungsgemäß im Laufe des Lebens benötigt wird. Die MeVitus Experten

unterstützen in diesem Punkt gern! MeVitus GmbH, Hansestraße 51, 48165 Münster, www.mevitus.de

Mit Lehm natürlich wohnenTierrfino Lehmputze und -farben vereinen die wohl besten Eigenschaften des reinen Natur-

produktes Lehm, denn heute wie vor Tausenden von Jahren verhindert Lehm dank antista-

tischer Eigenschaften die Verwirbelung von Staubpartikeln in Räumen. Lehm ist schimmel-

beständig und feuchtigkeitsregulierend. Mit diesem Wissen, ein echtes Plus an Wohnwert

geschaffen zu haben, lässt es sich beruhigt schlafen. Die Lehmputze und -farben orientie-

ren sich hautnah an den Anforderungen des Kunden, mit alternativen Baustoffen ein gesun-

des Wohnumfeld zu schaffen. Gestaltete Oberflächen können noch mehr: Sie reflektieren

einen hohen Anteil an Wärme. Dadurch stellt sich die gewünschte Behaglichkeit schon bei

niedrigerer Raumlufttemperatur ein – ein echtes Plus in Sachen Energiebilanz.

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Schlossallee – das regionale Lifestyle

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Insidertipps Termine | Seite 78

Bühne | Coesfeld | Fahrenheit 451

27. März, Konzert Theater Coesfeld

Bücher sind böse. Sie werden von der Feuerwehr verbrannt

und Leser werden von „mechanischen Hunden“ verfolgt oder

getötet. Jedes Buch könnte das System gefährden. Ein Sys-

tem, welches das Denken und Handeln der Menschen kontrol-

liert. Die Gesellschaft wird abhängig, anonym und unmündig

gehalten. Der Feuerwehrmann Guy Montag ist ein Höriger des

Systems, bis seine Welt ins Wanken gerät und er das System

infrage stellt. Er sucht neuen Halt und stöbert in Büchern. Aus

dem Jagendem wird der Gejagte.

www.konzerttheatercoesfeld.de

Musik | Ahlen | The 12 Tenors

07. Februar, Stadthalle

The 12 Tenors sind wieder on tour. Die charmanten Sänger beeindrucken durch

farbenstarke Tenorstimmen. Eine zweistündige Show wird mit Choreografien, Mo-

derationen und Lichtarrangements zur puren Unterhaltung. Unterstützung erhal-

ten die Tenöre von 10 Sopranistinnen. The 10 Soprans werden als Gäste einige

Lieder gemeinsam mit den Männern singen. Das internationale Ensemble gibt

sowohl Oper und Operette als auch Schlager, Volkslieder und Popsongs zum Be-

sten. Die Texte sind in verschiedenen Sprachen, doch schaffen die Sänger es, die

Inhalte gefühlvoll zu vermitteln. www.stadthalle-ahlen.de

Sonstiges | Münster | Münster kocht!

09. bis 11. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland

Münster kocht – und zwar mit drei Köchen. Im Rahmen der Messe

Bauen & Wohnen stehen

drei Deutschlands be-

kanntester Köche hinterm

Herd: Mario Kotaska, Ralf

Zacherl und Stefan Mar-

quard lassen sich auf

die Finger schauen. Am

9. März stehen Kotaskas

Künste für zwei Shows im

Mittelpunkt. Am 10. März

zeigt Zacherl, was er in

der Küche zaubern kann,

und am 11. März lässt

sich Marquard bei den Zu-

bereitungen kulinarischer

Köstlichkeiten beobach-

ten. Moderiert werden die

Shows von Alfred Biolek und Tetje Mierendorf.

www.halle-muensterland.de

Termine Kultur in Münster und im Münsterland

Mario Kotaska und Ralf Zacherl in Aktion

Ausstellung | Münster | Goldene Pracht

Ab dem 26. Februar, Landesmuseum Münster

Kostbare Goldschmiedekunst von internationalem Rang kommt im Frühjahr 2012

zur Ausstellung „Goldene Pracht“ nach Münster. Die umfangreiche Schau im LWL-

Landesmuseum und in der Domkammer beinhaltet mehr als 240 mittelalterliche

Exponate von internationalen und nationalen Leihgebern. Die Ausstellung würdigt

erstmals die Pracht westfälischer Goldschmiedekunst, die lange im Verborgenen

schlummerte. Im Vergleich mit den internationalen Spitzenwerken wird sich dem

Publikum ihr hohes Niveau erschließen. www.lwl.orgReliquienstatuette der heiligen Agnes, um 1520/25, Dom-kammer der Kathedralkirche St. Paulus, Münster (© Bistum Münster, Foto Stephan Kube)

Page 79: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 79

Comedy | Recklinghausen | Hennes Bender

29. März, Vest Arena

Die Welt ist dumm und

ungerecht – das muss

man nicht hinnehmen!

Dieses Motto verfolgt

Hennes Bender auch

in seinem neuen So-

loprogramm „Erregt“.

Der Schauspieler, Mu-

siker und Comedian

übernimmt stellver-

tretend für die ganze

Bevölkerung einen anstrengenden Job: das Auf-

regen. Ob es um das nicht vorhandene Geld geht

oder auch um die Frage, ob eine Anti-Milchbesteu-

erung-Bewegung auch gleich eine Laktoseintole-

ranz mit sich zieht – Hennes Benders Adrenalin

und sein Puls steigen stetig. www.vest-arena.de

Literarisches Kabarett | Warendorf | „Liebe … ist eine besondere Form der Geisteskrankheit“

12. Februar | Hotel im Engel

Sven Görtz spricht, spielt, singt und schlüpft spiele-

risch in die unterschiedlichen Rollen seiner illustren

Gäste. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass Liebe

genau die Art von Wahnsinn ist, den unsere Welt drin-

gend nötig hat. Charmant und mit sprühendem Witz

präsentiert Sven Görtz ein geistreiches und unterhalt-

sames Programm und beweist, dass Literatur auch

jenseits von Comedy und politischem Kabarett Spaß

und Heiterkeit vermitteln kann. Im Eintrittspreis von

45 Euro ist ein 3-Gänge-Liebesmenü mit begleitenden

Weinen, Mineralwasser und Aperitif bereits enthalten. www.hotel-im-engel.de

Sonstiges | Münster | Frühjahrsend

10. bis 18. März, Hindenburgplatz

Es ist wieder so weit: Send – die größte Kirmes im Münsterland wird das erste Mal im

Jahr 2012 eröffnet. Schausteller quer aus Deutschland sorgen für gutes Essen und

spannende Action. Ob neue oder nostalgische Fahrgeschäfte, der Münsteraner Send

bietet für jeden Geschmack etwas. Es gibt einen Kindertag, ein großes Feuerwerk und

einen Topfmarkt, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommt. www.muenster.de

Sonstiges | Bad Essen | Tulpenschau

31. März bis 1. April, Schloss Ippenburg

Gudrun Gosmann, die humorvolle und weit

über die Grenzen des Osnabrücker Landes

bekannte Floristin aus Osnabrück zeigt zum

Narzissenfest in der Remise von Schloss

Ippenburg ihre Inszenierung „Tulpomania

– oder die Kunst der Tulpe“! Das Narzis-

senfest ist der Auftakt einer kreativen und phantasievollen Gartensaison rund um

Schloß Ippenburg, dem Gartenparadies im Osnabrücker Land. über 80 Aussteller

bieten rund um das Ippenburger Schloss Osterdekorationen, Accessoires für Haus

und Garten, Rosen, Stauden, Baum und Strauch, Kunst, Schmuck, Mode und die

für Ippenburg charakteristischen ländlichen Delikatessen – handgemacht, regional

aber auch international! www.ippenburg.de

Bühne | Tecklenburg | Howard Carpendale

27. August | Freilichtspiele Tecklenburg

Howard Carpendale präsentiert zusammen mit seiner Band sein aktuelles Programm „Das

Alles bin ich“. Dieses Konzert wird in diesem Sommer exklusiv das einzige im Umkreis

von 200 km sein. Im Frühjahr 2011 stellte er sein neues Album „Das Alles bin ich“ vor,

das – für ihn maßgeschneidert – seine Gefühle und die Höhen und Tiefen seines Lebens

beschreibt. „Wir haben einige Monate gebraucht, um den Auftritt in Tecklenburg zu si-

chern“, so Intendant Radulf Beuleke und Stefan Kaumkötter (Leiter des künstlerischen Betriebsbüros), „und wir sind sehr stolz, dass wir

in unserem Angebot 2012 zwischen Musical , Oper und dem Auftritt Neuer Deutscher Welle einen absoluten Stargast präsentieren kön-

nen.“ Karten sind in der Geschäftsstelle der FreilichtSpiele oder telefonisch unter 05482-220 erhältlich. www.buehne-tecklenburg.de

Page 80: Schlossallee Münster 1 2012

Insidertipps Termine | Seite 80

Bühne | Rheine | Chinesicher Nationalcirus

09. März, Stadthalle

Der Chinesische Nationalcircus ist mit seiner „Seidenstrasse“ auf Tour. Sie verspricht

Akrobatik am Puls der Menschheit. Posen und Figuren, die physikalisch unmöglich

erscheinen, sind hier an der Tagesordnung: Eine Artistin schafft es mit zehn Tellern zu

jonglieren, sich um die eigene Achse zu drehen und dabei eine Rose mit dem Mund

aufzuheben. Das Publikum wird auf eine Reise ins Reich der Mitte mitgenommen,

ummantelt von Akrobatik der Spitzenklasse. Leidenschaft, Humor und Staunen werden

als menschliche Gemeinsamkeiten der Völker greifbar.

www.chinesischer-nationalcircus.com

Musik | Ochtrup | Kathy Kelly

11. März, St. Marien Kirche

Kathy Kelly, bekannt als Sängerin der Kelly Familie in den

neunziger Jahren, tourt mit einem neuen Liveprogramm. Die

langjährige Produzentin und Sängerin gibt zahlreiche Ever-

greens, gefühlvolle

Balladen, Gospels,

Spirituals und Tradi-

tionals aus Deutsch-

land, Spanien und Ir-

land zum Besten. Die

ausgebildete Opern-

sängerin startete ihre

Solokarriere schon

im Jahr 1999 und

singt nur noch spora-

disch mit der Familie

zusammen.

www.kathykelly.de

Musik | Münster | Ina Müller & Band

10. Februar, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland

Ina Müller ist ein wahres Multitalent. Als Musikerin, Kabarettistin,

Buchautorin und Fernsehmoderatorin hat sie immer etwas zu tun. Mo-

mentan steht sie, nach einem Ausflug auf die Plattdeutschen Bühnen,

wieder mit einem Hochdeutschen Programm vor ihren Fans.

www.inamueller.de

Musik | Münster | Der Familie Popolski

31. März, Messe + Congress Centrum Halle Münsterland

Der Familie Popolski geht weiter

auf Tour der Gerechtigkeit – Ge-

rechtigkeit gegenüber des alten

Opa Popolski, der um die Jahrhun-

dertwende 1900 etliche Popsongs

geschrieben hat, die ihm geklaut

wurden und nun von verschiedenen

Stars dargeboten werden. Um den

gebührenden Ruhm für Opa einzu-

fordern, geht Der Familie Popolski

mit neuen Songs auf Tour. Pop-

songs à la Polka und eine bizarr-

komische Show versprechen einen

unterhaltsamen Abend.

www.halle-muensterland.de

Kabarett | Emsdetten | Jochen Malmsheimer

09. Februar, Emshalle

„Wenn Worte reden könnten

oder: 14 Tage im Leben einer

Stunde“ – der Name ist Pro-

gramm. Der Kabarettist Jochen

Malmsheimer hebt die Grenzen

zwischen Unsinn und Poesie

auf. Er spielt in seinen Vorträ-

gen leidenschaftlich gern mit

der deutschen Sprache.

www.ems-halle.de

Page 81: Schlossallee Münster 1 2012

Seite 81

Spinnengewebe

Man kann alles nüchtern sehen. Das heißt, man

kann alle komplexen Probleme auf Geld- und

Privatinteressen, wie heißt es so unschön:

herunterbrechen. Soll zum Beispiel irgend-

wo gebaut werden, dann kann man fragen: Wer

profitiert davon und wer nicht, ist infolgedessen

dafür oder dagegen? Man kommt dann meistens

zu einfachen Antworten, die im Hier und Jetzt zu

gelten scheinen. Man kann es aber auch anders

machen. Man kann zum Beispiel nach der Ge-

schichte fragen, nach Mustern und Traditionen,

kurz, nach dem, was bereits vor allen Interessen

und Meinungen existiert.

Sorry, soviel Theorie musste sein. Jetzt

wird’s konkret. Es geht mir um den Hindenburgplatz in Münster.

Eine Initiative der Kaufmannschaft will jetzt nach dem Scheitern

des Musikhallenprojektes die Diskussion um seine Bebauung wie-

der beleben. Das ist ihr auch durchaus gelungen: Zeitungsartikel,

Leserbriefe und unzählige Privatgespräche sind bereits die Folge.

Politisches und finanzielles Meinen wogt hin und her, ästhetische

Ansichten kreuzen sich oder prallen aufeinander.

Ich will es hier einmal anders versuchen, mit einem Blick in

die Geschichte. Denn bevor gebaut wird, wüsste ich gerne: wo ei-

gentlich?

Ich schicke das Resultat meiner Recherchen und überle-

gungen vorweg: Der Hindenburgplatz ist kein Platz, sondern ein

Graben. Ende des 17. Jahrhunderts war an der Westseite der Stadt

(und eigentlich außerhalb) das Schlaun’sche Schloss errichtet wor-

den, als Sitz der Fürstbischöfe. Die aber waren keine Lieblinge der

Münsteraner; ganz zu Recht wurden sie von den Bürgern und Kauf-

leuten als Fremdkörper empfunden, zumal wenn sie anderswo (z.B.

in Bonn) residierten.

Doch die Regierung der Fürstbischöfe ging bald darauf zu

Ende. 1803 fiel Münster an Preußen. In das Schloss zogen jetzt

andere, freilich ebenfalls nicht sonderlich geliebte Herren: zuerst

die Stellvertreter des protestantischen Königs (später des Kaisers)

in Berlin. Schließlich mit dem Gauleiter der Repräsentant des Nazi-

staates. Alles Institutionen, die im ebenso katholischen wie bürger-

lichen Münster niemals so recht heimisch wurden.

Kein Wunder also, dass der große Schlaun’sche Entwurf nie

zu Ende gebaut wurde. Der Raum zwischen der

Stadt und den ungeliebten Herren blieb eine

historische Wüste, ein geistiger Graben. Mag

sein, die friedliche Verwendung des restau-

rierten Schlosses als Universität und der lustige

Send schufen hier unlängst ein bisschen Frie-

den. Obwohl ich es lieber einen Waffenstillstand

nennen möchte. Schließlich hatte die Neuge-

staltung Münsters zusätzlich eine vielbefahrene

Straße als aggressive Sperrlinie zwischen Stadt

und Schloss eingezogen.

Wenn also der Platz (wie immer er auch heißen mag) bebaut

werden soll, dann muss vorher die ganze Stadt Münster klären, ob

sie sich das Schlossterrain nach fast 250 Jahren endlich einverlei-

ben will. Was dort letztlich stehen wird (Bauten, Grün oder Wasser-

becken), ist nicht so wichtig wie der Wille, die eigene Geschichte

anzunehmen und weiterzudenken. Ist dieser Wille erst einmal da,

kommen die Pläne von selbst.

Burkhard Spinnen wurde 1956 in Mön-

chengladbach geboren. Nach dem Abitur

studierte er Germanistik und promovierte

1989. Seit 1995 ist er freier Schriftsteller.

1997-2000 war er Vertreter einer Professur

für Literarische Ästhetik am Deutschen Li-

teraturinstitut Leipzig. Seit 2000 gehört er

der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Preis in

Klagenfurt an, seit 2008 ist er deren Vorsit-

zender. Burkhard Spinnen hat bislang u.a. 18 Bücher verfasst. Er schreibt

regelmäßig über aktuelle Kultur und Politik für Zeitungen und Rundfunk.

Er ist Mitglied des deutschen PEN und der Akademie der Wissenschaften

und Künste des Landes Nordrhein-Westfalen. Spinnen lebt seit 1976 in

Münster, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Der Hindenburg-platz ist kein

Platz, sondern ein Graben.

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Page 82: Schlossallee Münster 1 2012

Letzte Seite Vorschau | Seite 82

VorschauDas erwartet Sie in der nächsten Ausgabe der Schlossallee:Ab dem 21. März 2012 im Zeitschriftenhandel!

ImpressumSchlossallee erscheint in Lizenz des Verlags Rottwinkel-Kröber GmbH2. Jahrgang, www.schlossallee.comISSN 2192-3094

HerausgeberBarbara Rottwinkel-Kröber (ViSdP)Verlag Rottwinkel-Kröber GmbHAn den Speichern 4 | 48157 MünsterTel. 0251 / 239 49 20 | Fax 0251 / 239 49 12

Brückenort 15 | 49565 BramscheTel. 05461 / 94 02 10 | Fax 05461 / 94 02 20www.verlagkroeber.de

RedaktionSvenja Dierker, [email protected] Schulte, [email protected] Uphoff, [email protected]

Weitere Mitarbeiter: Nicole Bongard, Sabine Helmsing-Thiel, Sonja Kuhmann-Junge, Eva-Maria Lammers, Karolin Leszinski, Burkhard Spinnen

GestaltungKatrin Gloggengiesser, André Hukriede

AnzeigenNicola Deneke-Szabo, [email protected] Mehl, [email protected] Klippel, [email protected] Meyran, [email protected] Wollbrink, [email protected]

DruckDruckerei Silber, Niestetal

AbonnementJahresabonnement (6 Ausg.) 24,- Euro inkl. 7% MwSt., inkl. Versand im Inland.

Spezial: Modefrühling

Region: Emsdetten

Klassiker: Möbel

Genuss: Kaffee