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10 2008 K 8050 48. Jahrgang Schule heute Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung Regionale Bildungsnetzwerke | Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte | Senioren: Buswanderfahrt nach Dresden und Umgebung

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102 0 0 8K 8050 48. Jahrgang

SchuleheuteZe i t s c h r i f t d e s Ve r b ande s B i l d ung und E r z i e hung

Regionale Bildungsnetzwerke | Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte |

Senioren: Buswanderfahrt nach Dresden und Umgebung

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

achhilfe bei Tchibo – das sollte Schule machen“, lau-tete derTitel einer Pressemitteilung,die die Kaffee-

firmaam19.Februar2007verschickte.Darinwurdefür„Nach-hilfezumKennenlernpreis“geworden,diedieFirmazusammenmit demStudienkreisNachhilfeanbot.„Gutscheine fürguteNoten“, so hieß es, seien zum Sonderpreis von 49,90 Eurofür eine begrenzte Zeit zu haben.Am 18. September 2008 meldete sich Tchibo wieder mit

einemAngebot für Schülerinnen und Schüler zuWort.„Einspezieller Konzentrationskurs und ergänzende Nachhilfe-stunden“ sollten sie fit fürdasneueSchuljahrmachen.„Ent-spannungsübungen sowie visuelles und akustisch-auditi-vesTraining“könntenzusammenmit zweiNachhilfeeinheitenfür 19,99 Euro bei Tchibo gekauft und beim StudienkreisNachhilfe absolviert werden.Ist das nicht wunderbar? Man geht ins Kaffeegeschäft,

besorgt sich seine LieblingsmarkedeskoffeinhaltigenHeiß-getränks, vielleicht nochein Paket Filtertütenunddenneu-enMilchkaffeemitVanillezusatzund legt denGutschein für

dieNachhilfegleichmit indenEinkaufskorb.Kein langesSu-chenmehrnacheinempassendenNachhilfelehrer oder -in-stitut, kein lästiges Telefonieren oder Annoncieren mehr,endlich mal ein Angebot, das gestressten Eltern das Lebenerleichtert! Oder etwa nicht?Ichnennedasein Lockvogelangebot.Eswird sogetan,als

gehöreNachhilfe ganz selbstverständlich zueinemEinkaufdazu.EinenGutscheindafür imKaffeegeschäft besorgenzukönnen,woesauchbisweilenSchuhe,Pullis oderWecker zukaufen gibt,macht Nachhilfe zu einem Konsumartikel wieviele andere, die es ja auch schon mal im Sonderangebotgibt.Ein solchesAngebot vermittelt Eltern,dass sie zumAll-tag gehört und lässt die Hemmschwelle sinken. Letzteresist natürlich das Ziel,das sich der privateNachhilfeanbietermit solchenAngeboten setzt.PrivateUnternehmendenkengewinnorientiert.Sie bringennurAngeboteaufdenMarkt,die auch nachgefragt werden, will sagen: mit denen sichGeld verdienen lässt. Das wiederum sagt einiges über dieProblemederKinder aus.Nurwer chronischangespannt ist,braucht gezielte Entspannungsübungen, und die hier an-gebotenen richten sich zumTeil an Grundschulkinder.

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Aus dem Inhalt:

Aus unserer Sicht

Ein Pfund Kaffee und einmal Nachhilfe bitte? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2-3

O!KAY!WebCoaching – ein neuerWeg zur Professionalisierungvon Englischlehrkräften in der Grundschule – und bald darüber hinaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4-7

Lernstandserhebungen, Unterrichtsausfall, Kopfnoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8-9

Regionale Bildungsnetzwerke – Gemeinsam für eine gute Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11Einfalt und Vielfalt – Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in NRW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13

Vergütungs-/Besoldungsanspruch bei Mehrarbeit ab der ersten Stunde erstritten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Musterantrag: Neuberechnung der Versorgungsbezüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Beeindruckendes Ergebnis: 27.350 Unterschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Landesprogramm„Kultur und Schule“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Per Internet vom Klassenzimmer direkt ins All . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Bus-Wanderfahrt nach Dresden und Umgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19-20

OVWarendorf, OVMeschede Bestwig, SV Düsseldorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20-21

Büchermarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22-23

Aus unserer Sicht

Thema

Positionen

Bildungspolitik

Recht

Berufspolitik

Schulpraxis

Senioren

VBE-regional

Medien

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Schule heute

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Ein Pfund Kaffee und einmal Nachhilfe bitte?

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Aus unserer Sicht

AngebotewiediesessolltenbeiunsallendieAlarmglockenschrillen lassen.Eltern fühlensichoffenbar starkunterDruck,verlierenzunehmenddasVertrauen indasöffentlicheSchul-wesenund fragenbei privatenAnbieternKurseallerArt fürihre Kinder nach. Imöffentlichen Schulwesengehtwohl ei-nigesgrundlegendschief,sonst gäbeesdiesenTrendzupri-vat finanzierten Kursen nicht. Eigentlich müsste das öf-fentlicheSchulwesensolcheAngeboteüberflüssigmachen,aber esbringt sieganzoffensichtlicherst hervor.EinZeichendafür, dass wir von Chancengleichheit und Bildungsge-

rechtigkeit noch weit entfernt sind. Es ist unsere Aufgabe,immer wieder darauf aufmerksam zumachen. �

SCHULE HEUTE – Information und Meinungerscheint monatlich – mindestens zehnmal jährlich

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Mitglieder erhalten diese Zeitschrift kostenlos als Verbandsorgan.Abonnement 19,00 EUR, Einzelheft 2,00 EUR, zuzüglich Versandkosten.Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt besteht kein Ersatzanspruch.Die Artikel werden nach bestemWissen veröffentlicht und erhebenkeinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus derInformation nicht hergeleitet werden.Die Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Ein Nachdruck, ganz oderteilweise, ist nur mit der Genehmigung der Redaktion, die wir gernerteilen, zu gezeichneten Beiträgen mit der des Verfassers beiZusendung eines Belegexemplares gestattet.Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr.Die Einsender erklären sich mit einer redaktionellen Prüfung und Bearbei-tung der Vorlage einverstanden. Die Rücksendung erfolgt nur, wenn aus-reichendes Rückporto beiliegt. Die Redaktion behält sich vor, redaktionelleKürzungen der eingesandtenTexte vor der Veröffentlichung vorzunehmen.Die Besprechung ohne Aufforderung zugesandter Bücher bleibt derRedaktion vorbehalten.Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Ansicht der Verfasserwieder und entsprechen nicht in jedem Fall der Redaktionsmeinung.Redaktionsschluss jeder Ausgabe ist der 1. des Vormonats.Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.Beilage,wenn erschienen: Der öffentliche Dienst an Rhein und Ruhr.

ISSN-Nr.: 0342-751X

Impressum

Landesvorsitzender VBE NRW

Liebe Leserinnen und Leser,am07./08.November findet dieDelegiertenversamm-lung des VBE NRW in Dortmund statt. Wegen derBerichterstattungdarüber erscheint die nächsteAus-gabe von„Schule heute“ nach diesem Termin.

Leserbrief

Unterrichtsausfallatürlich ist der Unterrichtsausfall zurückgegan-gen! Aber kein Wunder, da ja in der GS kein Un-

terricht ausfallen darf!Wo steht in der tollen Statistik derMinisterin, wie viele Stunden wir dadurch aufgefangenhaben, dass ein/-e Kollege/-in 2 Klassen gleichzeitig be-treut hat? So fällt für die Eltern kein Unterricht aus! Unsstehennebenbei gegenüber dem letzten Schuljahr 16 Leh-rerwochenstunden bei gleicher Schülerzahl weniger zurVerfügung.Wo sind die ganzen zusätzlich eingestelltenLehrer denn geblieben?

Helmut Jonas

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Thema

as von der Englischdidaktik an der KatholischenUniversität Eichstätt-Ingolstadt neu entwickelte

Konzept des WebCoaching als innovatives Element derLehrerbildung, insbesondere auch der Lehrerfortbildung,ist Bestandteil ihrer selbstgestellten Aufgabe, den längstüberfälligen Paradigmenwechsel im Englischunterricht al-ler Schularten wieder voranzubringen.Der Verband Bildung und Erziehung VBE in Nordrhein-

Westfalen unterstützt dieses Anliegen als starker PartnerderWissenschaft.Der Zeitpunkt der Bereitstellung und Veröffentlichung

des Projekts ist ein äußerst geeigneter:ZumSchulhalbjahr08/09beginnen inNRWdie Erstklässler Englisch zu lernen.

PraxisdefiziteFür den Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung vonFremdsprachenlehrkräften stellte und stellt sich das Pro-blem, dass praktisches Modelllernen vor allem innovati-ver, offenermethodischerVerfahren durchHospitationenund Unterrichtsmitschauen nur unter hohem organisa-torischen Aufwand in Praktika,Unterrichtsbesuchen oderdigitalen Unterrichtsdokumentationen möglich ist.Theoretisches „Trockenschwimmen“ ist die Regel, ge-

genseitigeUnterrichtsbesuche organisatorisch so gutwieunmöglich,wenn nicht institutionalisiert. Lehrkräfte kön-nen quasi nicht oder kaum voneinander lernen, wie ex-zellenter Unterricht aussieht.Reflektive Ausbildungsanteile in Praktika und Hospita-

tionen sind ebenfalls noch unterentwickelt oder werdenals nicht ausreichend empfunden.WebCoaching soll alsqualitatives Element und Angebot helfen, die Lehreraus-und Lehrerfortbildung genau damit anzureichern.

Empirische Forschung als ProjektbasisGrundlage desWebCoaching-Projektes bildet eine auf derBasis abgeschlossener Untersuchungen zum Lernen Er-wachsener (Böttger 2008) geplante unddurch die StiftungLernen im DOMINO VERLAG GmbH mit erheblichen Mit-teln unterstützte und technischumgesetzte virtuelle Platt-form für (angehende) Englisch-Grundschullehrkräfte.Unter derWebadressewww.okay-english-webcoach.de/

werden beispielhafte,nachmethodischen Kategorien ge-ordnete, kurze Filmsequenzen aus gelungenen Primar-Englischunterrichtsausschnitten gezeigt, aus denen aus-gewählt werden kann.Für diese europaweit einzigartigen virtuellen Einblicke

und Kurzhospitationen wurden und werden bundesweitmutige, engagierte und hoch kompetente Lehrkräfte ge-wonnen, die sich bei ihrer wertvollen Arbeit im Englisch-unterricht an Grundschulen haben filmen lassen.Gezielte Beobachtungsaufgaben unterstützen bei der

den Filmen nachfolgenden didaktischen Analyse und Re-flexion sowie der Evaluation derUnterrichtsbeispiele.Ma-terialseiten und Tipps schließen jeden virtuellen Besuchbei den Kollegen und ihren Schülern ab.

Reflektierte best practiceDerGewinn für (Fremdsprachen-)Lehrkräfte liegt hauptsäch-lich in der Möglichkeit, über zeitlich unabhängige, kurzevirtuelle Best practice-Hospitationen das eigene metho-discheHandlungsspektrumprofessionell zu erweitern.DerBlick ins Klassenzimmer und in die UnterrichtskontextevonKolleg(innen)en aus demgesamtenBundesgebiet undÖsterreich bietet Gelegenheit, in Ruhe und konzentriertvon einer AußenpositionneuemethodischeVerfahren auf-nehmen und imitieren zu können bzw. schon Bekanntes

Prof. Dr. Heiner BöttgerEnglischdidaktik

Katholische UniversitätEichstätt-Ingolstadt

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O!KAY!WebCoachingein neuerWeg zur Professionalisierung von Englischlehrkräften

in der Grundschule – und bald darüber hinaus

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Thema

positiv als geeignete Verfahren bestätigt zu bekommen.Dadurch entsteht didaktischeHandlungssicherheit.Ge-

plant und gedacht ist der Ausbau des Angebots in Zukunftfür alle Schulartenundweitere Sprachen,auch fürDeutschund Deutsch als Zweitsprache.

Zusätzlich wird neben der Vorlage zur Imitation auch einehochprofessionelleMetaebeneerreicht.DieVideosequenzenwerden durch begleitende Fragestellungen, Beobachtungs-aufgabenundKommentierungsowieStudienbriefezur theo-retischenFundierungnicht einfachnur konsumiert,sondernbeispielsweise partiell fokussiert und reflektiv hinterfragt.Dies erfüllt aktuelle Forderungen nach einer reflektiven

Lehrerbildung (vgl. dazu Standards für die Lehrerbildung.EmpfehlungendesBIG-Kreises in der Stiftung Lernen.Mün-chen: Domino Verlag 2007.)

Über Evaluations- und Kontaktaufnahmemöglichkeitenentsteht verstärkend ein intensiver kollegialer Austauschsowohl über die gezeigtenVerfahren,als auch über gene-relle berufliche Themen.Gerade durch die permanente Evaluation des Angebots,

dieweitere begleitende Forschungsansätze bietet und sichpermanent optimiert, sowie den stetigen Input neuer Bei-spiele innovativer und bewährter methodischer Verfah-ren aus Praktika und Unterricht bleibt das Angebot aktu-ell und eine starkeMotivation für die Lerner,durch eigeneBeiträge vomAus-, Fort- undWeitergebildeten selbst zumAus-, Fort- undWeiterbildner zu werden.Dies stärkt nachhaltig das berufliche Selbstverständnis

und Selbstwertgefühl von Fremdsprachenlehrkräften.

Ein kurzer Einblick in die Coaching zoneDas Herzstück der virtuellen Bildungsplattform und For-schungsressource bildet die Coaching zone – der „Trai-ningsplatz“mit einer Auswahl der 16wichtigstenmetho-dischenVerfahren imEnglischunterricht anGrundschulen.

Abb. 1: Übersicht methodische Verfahren

Nach der Auswahl eines ersten Schwerpunkts gelangendie erwachsenen Lerner auf die Auswahlseite der Unter-richtsmitschnitte. Diese sind zwischen 3 und 8 Minutenlang.Pro methodisches Verfahren werden in der vorläufigen

Endfassung 10–15Videos (also ca. 200 insgesamt) zurVer-fügung stehen, die ständig evaluiert, ergänzt oder auchausgetauscht werden.

Abb. 2:Videoauswahl

Ist ein Mitschnitt ausgewählt, begleiten je bis zu drei Be-obachtungsaufträge die Lehrkraft durch das Unterrichts-beispiel.Wurde dasVideo ganz angesehen,wird eine didaktische

Kurzanalyse eingeblendet, die auf die gestellten Fragen/Aufträge eingeht.ImAnschluss daran kann dasGesehene direkt evaluiert

werden. Ein Meinungsaustausch mit Kollegen und Kolle-ginnen ist hier schon möglich.

Abb. 3:Video und Reflektion

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Einen didaktischen Input bietet der „Studienbrief“, derTheorieteil zum jeweiligenmethodischenVerfahren.Hierwird erklärt, welchenWert die eingesetzte Methodik fürdas frühe Fremdsprachenlernen besitzt.Dies ist einwich-tiger Beitrag zur reflektiven Lehrerbildung.Der Studienbrief kann gelesenwerden,steht aber auch alsAudiodatei zumVorlesenlassen zur Verfügung.

Abb. 4: Studienbrief – der theoretische Input

Der subjektive Lerngewinn aus Hospitation und Reflekti-on wird im Feedback-Formular evaluiert.Das Formular ist eine zentraleDatenbasis imForschungs-

projekt, da die Bewertungen abgesendet werden und soempirisch auswertbar sind.

Abb. 5: Obligatorische Evaluation

Eine Materialseite mit Download-, Druck-, Audio-/Video-Materialien und Literaturhinweisen ergänzt den Teillehr-gang, danach könnenweitereVideos ausgewählt und an-gesehen werden.

Ein Novum: Zertifizierung und Anrechnungvirtueller Aus- und FortbildungszeitDie in der Coaching zone verbrachte Zeit wird gemessenund dokumentiert.Von der KU oder der Stiftung Lernen sowie demKultus-

ministerium Nordrhein-Westfalen und demVerband Bil-dung und ErziehungVBE inNordrhein-Westfalenwird einZertifikat für die (Aus-,Fort- oderWeiter-) Bildungszeit ver-geben, wenn eine bestimmteWorkload erreicht wurde.Details dazu werden immer aktuell auf der Website ver-öffentlicht.Hier handelt es sich umein intelligentes Zertifizierungs-

system,das zumerstenMal imBundesgebiet endlich auchdie im Internet verbrachte Zeit als Aus-, Fort- oderWeiter-bildungszeit anrechnet.Ein hohesMaßan kollegialemVer-trauensvorschuss, das Angebot nicht zumissbrauchenunddie angerechnete Zeit intensiv zu nutzen, stärkt in bemer-kenswerter Weise die Eigenständigkeit der Lehrkräfte.Schließlich kann auch in Präsenzveranstaltungen z.B.geis-tig einfach abgeschaltet werden, korrigiert werden oderes können Mails verschickt werden.Es bestehenVerhandlungenmit weiteren Kultusminis-

terien (Schleswig-Holstein und Bayern),die Zertifizierungals eine die amtlichen Fortbildungsmaßnahmen ergän-

zendeMaßnahme zu akkreditieren.Glei-ches gilt für die universitäre, modulari-sierte Lehrerbildung, in derenRahmensichdie erbrachtenWorkloads anrechnen las-sen.Die derzeitigen Regeln für den Zertifi-

katserwerb wurden in Zusammenarbeitmit dem Kultusministerium Nordrhein-Westfalen vorläufig festgelegt. Die ab-solvierten Teillehrgänge und der Standder Anrechnung sind auf der persönlichenSeite immer einzusehen. >>

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Abb. 6: Bedingungen des Zertifikatserwerbs

Die interaktiven Elemente derNews-und Community-Sei-ten runden das virtuelle Angebot ab.Jede Lehrkraft kann überdies Kontakt mit der verant-

wortlichen Redaktion in der Stiftung bzw. der UniversitätEichstätt aufnehmen sowie selbst Best-practice-Beispieleanbieten.

Weiterführende ForschungErwachsene Lerner wollen sich aus-, fort- und weiterbil-den,wennundwann sie könnenunddazubereit sind,nichtwenn und wann sie müssen und sollen.Das Bildungsverhalten Erwachsener ist azyklisch, oft

spontan und flexibel, da es beispielsweise abhängt vonsozialen Kontexten (z. B. Familie) sowie lernpsychologi-schen Aspekten (z. B.Motivation).Zusätzlich sind autonome Lernanteile ein starkes Desi-

derat erwachsener Lerner.Aus-, Fort- undWeiterbildungs-elemente sollten demnach vor allem auch in virtuellenSelbstlernarrangements stattfinden, die reflektive Prä-senszeiten enthalten können.

An das Konzept anknüpfende Forschungsprojekte sollenempirisch zeigen, dass bisherige Aus-, Fort- und Weiter-bildungskonzeptemit ausschließlichen Präsenzzeiten fürEnglischlehrkräfte zunächst anGrundschulen und solche,die es werden wollen, adäquat um intelligente, interakti-ve virtuelle Angebote erwachsenengerecht erweitert wer-den können und müssen.Dies kann nur geschehen unter Berücksichtigung der in-dividuellen persönlichen Umstände.Positive,wenngleich kritische und konstruktive RezeptionundAkzeptanz bildendieGrundvoraussetzungen für nach-haltige Lerneffekte in solchen Konzepten.Folgeuntersuchungen sollen weiterhin pars pro toto be-legen, dass• Erwachsene eine generell positive Einstellung zur be-rufsfeldbezogenen Bildung haben,wenn geeignete An-gebote gemacht werden,

• Erwachsene ihren individuellen Bildungsprozess kreativmitgestalten und evaluieren wollen,wenn sie die Mög-lichkeit dazu bekommen,

• Erwachsene im hohen Maße flexible Bildungszeitenbenötigen,

• virtuelle Angebote Präsenzangebote gleichwertig er-gänzen und bereichern können, sowie

• sich durch virtuelle, reflektive Unterrichtsmitschauendie Handlungssicherheit und langfristig somit auch dieQualität des Englischunterrichts an Grundschulen ver-bessert.

Auf der Grundlage des schon durch didaktische Forschungentwickelten Konzepts desWebCoachingwird aktuell fol-genden beiden hauptsächlichen Fragestellungen nach-gegangen:Wird durch das vorgestellte didaktische e-Learning-An-

gebot die Professionalisierung von Englisch-Grundschul-lehrkräften befördert?Wiebeurteilendie teilnehmenden Lehrkräfte selbst ihren

persönlichen Lernzuwachs durch das Angebot?

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen münden in eineweitere Ausdifferenzierung des aktuellen Angebots. Siesollen in der Folge als Basismodell weiterer virtueller di-daktischer Selbstlernangebote zunächst für Sprachen-lehrkräfte (auch im FachDeutsch) aller Schularten dienen.Das Konzept ist darüber hinaus imÜbertrag für alle Schul-fächer denkbar.Aus den Einzelevaluationen soll sich insgesamt ein Bild

eines effizienten berufsfeldbezogenen, individuellen undteilnehmer- bzw. lernerorientiertenKonzepts zur Aus-,Fort-undWeiterbildung von Fremdsprachenlehrkräften auf vir-tueller und/oder Blended-learning-Basis mit Präsenzver-anstaltungen schärfen – auch als Basis für die Entwick-lung entsprechender attraktiver Studiengänge. �

www.okay-english-webcoach.de

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Noch weniger Hilfe für überforderteKinder und FamilienVBE: Krankenkassen dürfen sich nichtaus der Verantwortung stehlen

ehrerinnen und Lehrer beobachten eine steigendeZahl von behandlungsbedürftigenKindernmit De-

pressionen, Aufmerksamkeitsstörungen oder psychoso-matischen Störungenbis hin zu krankhafter Aggressivität.In den Praxen der Kinder- und Jugendpsychiater sind aberWartezeiten von bis zu einem halben Jahr auf einen ers-ten Termin keine Seltenheit. Bislang konnten Kinder- undJugendpsychiater mit anderen Berufsgruppen wie bei-spielsweiseHeil- oder Sozialpädagogen,die über eine ent-sprechende Zusatzausbildung verfügen, eng zusammen-arbeiten und so dieWartezeiten zumindest eindämmen.Da die Krankenkassen die sogenannte Sozialpsychiatrie-vereinbarung zum Jahresende gekündigt haben,wird daskünftig nicht mehr möglich sein. Viele niedergelasseneKinder- und Jugendpsychiater stehen jetzt vor der Frage,ob sie ihreMitarbeiter aus den genannten Berufsgruppenentlassen müssen.Da auch die Schulpsychologen hoffnungslos überlastet

sind,wird sich niemandmehr rechtzeitig umdiese Kinderund Jugendlichen kümmern können.Lehrerinnenund Leh-rer können aber nicht die Aufgaben von Psychologen oderPsychiatern mit übernehmen. Auch die Eltern sind damitüberfordert.Durch schulpolitischeMaßnahmenwie dieVerkürzung

der Schulzeit oder die Einführungdes Prognoseunterrichtssind die Belastungen für Kinder und Jugendliche gestie-gen. Hinzu kommt der sich verschärfende Druck, bereitsin derGrundschulzeit so gut sein zumüssen,dass einÜber-gang zumGymnasium zumindest möglich wird. Psychia-ter und Psychologen stellen einen Anstieg von Angst-störungen und Depressionen fest.Täglich lesen und hören wir Nachrichten über Jugend-

gewalt, antisoziales Verhalten von Kindern und Jugendli-

chen oder überforderte Familien, die ihre Kinder vernach-lässigen. DieseMeldungen zeigen,wiewichtig ein schnel-les Eingreifen sein kann, um Schlimmeres zu verhindern.Gefährdeten Kindern muss zeitnah die Behandlung zu-kommen, die sie brauchen,auch um ihnen schulischen Er-folg zu ermöglichen. Deshalb muss die Zusammenarbeitzwischen denKinder- und Jugendpsychiatern und den an-derenBerufsgruppen erhalten bleibenunddurch die Kran-kenkassen abgesichert werden.

VBE-Pressedienst vom 11. 09. 2008

Zu den Ergebnissen der Lernstandserhebungen

er VBE freut sich insbesondere über die guten Re-sultate, die in den Erweiterungskursen der Haupt-

schulen erzielt worden sind. Dass sich die Spitzenergeb-nisse zwischen den Schulformen teilweise überlappen,zeigt einmal mehr, dass die frühe Aufteilung der Kindernach vermeintlicher Begabung nicht sinnvoll ist.Dass Hauptschullehrerinnen und -lehrer hervorragen-

de Arbeit leisten und die Kinder fördern, die zum Teil vonden anderen Schulformenabgelehnt oder abgeschultwor-den sind, steht für denVBE außer Zweifel. Sie tun ihr Bes-tes, um auch den Kindern und Jugendlichen Chancen zueröffnen, die woanders durch das Raster gefallen sind.Nach Auffassung des VBE gibt es aber kein besseres Ar-gument für das längere gemeinsame Lernen als solche Er-gebnisse. Wenn Kinder die entsprechende Förderung er-halten, entwickeln sie sich und können in der achtenKlasseoffenbar Leistungen erbringen, die ihnen in der fünftenKlasse nicht zugetrautwurden. In einemSchulsystem,dasohne die frühe Verteilung der Kinder auskommt und in-dividuelle Förderung sicherstellt, würde ihnen diese Ent-wicklung erleichtert, und vielen bliebe das Frustrations-erlebnis eines erzwungenen Schulwechsels erspart.Zuden Lernstandserhebungen in Jahrgangsstufe 3 (VERA)

gilt es kritisch anzumerken, dass die Vergleichbarkeit mitden Ergebnissen aus dem Jahr 2007nicht gegeben ist.Dar-aufweist die fürVERA federführendeUniversität Koblenz-Landau in ihrem Schreiben an die Schulen hin. Der Testenthielt eine Aufgabe,die Stoff voraussetzte,der in vielenKlassen noch nicht erarbeitet wordenwar. In demvon derUni entworfenen Schreiben andie Elternwird darauf nichthingewiesen. Diese Information steht Eltern aber unbe-dingt zu.Der VBE ist außerdem der Auffassung, dass ein solches

Vorgehen den Sinn zentraler Lernstandserhebungen starkinfrage stellt. Der Aufwand für solche Tests ist nur dannzu rechtfertigen, wenn aus ihren Ergebnissen auch Ent-

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Positionen

wicklungen abgeleitet werden können,diewiederumVer-besserungen nach sich ziehen sollen. Ohne Vergleichbar-keit ist das aber kaum zu bewerkstelligen.

VBE-Pressedienst vom 11. 09. 2008

Zum UnterrichtsausfallVBE: Statistik muss kritisch gelesen werden

asswenigerUnterricht ausfällt,ist natürlichgrundsätz-lich positiv zu bewerten und sicherlich teilweise

ein Ergebnis der verbesserten Lehrerversorgunng.Esmussaber genau hingesehenwerden,was sich hinter den Zah-len verbirgt,die die Landesregierung als Erfolg ihrer Schul-politik feiert.Unter dem Begriff „Unterrichtsausfall“ wird in der Sta-

tistik ausschließlich ersatzlos ausgefallenerUnterricht ver-standen. Erkrankt beispielsweise ein Englischlehrer kurz-fristig und wird von einem Mathematiklehrer vertreten,der keinen Englischunterricht erteilt, gilt dies als „Ersatz-unterricht statt Unterricht nach Stundenplan“ und tauchtin der Statistik als erteilter Unterricht auf. Der Anteil die-ses Ersatzunterrichts lag beispielsweise im Jahr 2005 anden Grundschulen bei 6,3 Prozent, im Jahr 2008 dagegenbei 11,1 Prozent.AndenHauptschulen lag dieQuote im Jahr2005 bei 24,9 Prozent und 2008 bei 25,2 Prozent. Einewei-tere Maßnahme zur Vermeidung des in der Statistik auf-tauchendenUnterrichtsausfalls ist die Zusammenlegungoder Mitbetreuung von Lerngruppen. Die entsprechendeQuote hat sich in der Sekundarstufe I der Gymnasien zwi-schen den Jahren 2005 (1,5 Prozent) und 2008 (3,1 Prozent)mehr als verdoppelt und an den Förderschulen von 45,5auf 48,8 Prozent erhöht.An allen Schulformen außer den Förderschulenwar dar-

über hinaus im Zeitraum der Erhebung im Jahr 2008 derKrankenstand der Lehrkräfte niedriger als im Erhebungs-zeitraum 2005. Letzteres ist Zufall und kann von keinerLandesregierung beeinflusst werden. Die ersten Beispie-le zeigen,dass die Schulen alles versuchen,umUnterrichtstattfinden zu lassen. Sie zeigen aber auch, dass nicht al-les damit gesagt ist, wenn nur der Rückgang des Unter-richtsausfalls in den Vordergrund gestellt und allein dasschon als Erfolg gefeiert wird.Der Druck auf die Schulen, auf keinen Fall Unterricht

ausfallen zu lassen, ist erheblich gewachsen,weil die Lan-desregierung damit bildungspolitisch punkten will. DerVBE kritisiert in diesemZusammenhang,dass die Statistiknicht ausweist,wie viele StundenUnterrichtsausfall durchdie Mehrarbeit von Lehrerinnen und Lehrern vermiedenwerden konnten.Wennder eineUnterricht lediglich durch

einen anderen ersetzt wird oder Vertretungsunterricht inübergroßen Lerngruppen stattfindet, hilft das den Schü-lerinnen und Schülern später bei den zentralen Prüfungenwenig. Es geht beim Unterrichtsausfall schließlich nichtdarum, um jeden Preis die statistischenWerte zu verbes-sern, sondern um die Bildungschancen von Kindern. DerVBEwiederholt deshalb einmalmehr seine Forderungnacheiner bedarfsgerechten Stellenreserve von 8 Prozent, diees ermöglichen würde, Unterricht wirklich so wie in denStundentafeln vorgesehen stattfinden zu lassen.

VBE-Pressedienst vom 15. 09. 2008

Vier? Nein, zwei! Gut, dann drei …VBE: Drei Kopfnoten sind fauler Kompromiss

ass aus sechs Kopfnoten drei gemachtwerden sol-len, ist ein typischer fauler Koalitionskompromiss,

der inhaltlich nicht nachvollziehbar ist. Es geht umdas Ar-beits- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler.Das sind unübersehbar zwei Bereiche, die im Schulgesetzso benannt sind und deshalb auch auf den Zeugnissen alszwei Bereiche auftauchen sollten.Die jetzt festgelegten Bereiche „Leistungsbereitschaft“,

„Zuverlässigkeit und Sorgfalt“ sowie„Sozialverhalten“ ge-hen nach Auffassung des VBE zumindest teilweise inein-ander über.Wie zuverlässig jemand ist, sagt etwas übersein Sozialverhalten aus. Ob jemand sorgfältig oder ober-flächlich arbeitet,gibt einen Einblick in seine Leistungsbe-reitschaft. Nach den heftigen Protesten gegen die von derLandesregierungdurchgesetzten sechsZiffernotenundderExpertenkritik in den entsprechendenAnhörungen ist die-se Lösung ein fauler Kompromiss, der offensichtlich denkleinen Koalitionspartner zufriedenstellen will. Die bil-dungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion zeigte sich jabereits am12.August 2008 ineinem Interviewmit der„Rhei-nischen Post“ überzeugt davon, dass die Zahl der Kopfno-ten von sechs auf drei gesenkt werden würde.Der Arbeitskreis Schule der CDU-Fraktion war bereits

mit dem VBE einer Meinung, dass zwei Rückmeldungenzu denBereichenArbeits- und Sozialverhalten ausreichen.Die Landesregierunghatmit der heutigen Entscheidung

die Chance verpasst, ihre Fehlentscheidung in dieser Fra-gewirklich zu korrigieren.Aussagen über das Arbeits- undSozialverhalten von Kindern und Jugendlichen sollten so-wohl an Schüler als auch Eltern in einer Form zurückge-meldet werden, die diesen vor allem zeigt, wo es Ent-wicklungsbedarf und Entwicklungsmöglichkeiten gibt.Oballeine Ziffernoten dies leisten können, bleibt fraglich.

VBE-Pressedienst vom 23. 09. 2008

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Bildungspolitik

Regionale BildungsnetzwerkeGemeinsam für eine gute Schule

chulministerin Barbara Sommer und Repräsen-tanten von jeweils 19 Kreisen und kreisfreien Städ-

ten des Landes haben in Düsseldorf Kooperationsverein-barungen für regionale Bildungsnetzwerke unterzeichnet.Ziel derVereinbarungen ist:Alle kommunalen und gesell-schaftlichen Kräfte vor Ort sollen zur Unterstützung vonSchulen gebündelt werden.

Kooperationsvereinbarungen für Regionale Bildungs-netzwerke haben bislang folgende Kreise und Städte un-terzeichnet:

Das Regionale Bildungsnetzwerk Münster

Schulen sind die Knotenpunkte jeder Bildungslandschaft.Um ein möglichst optimales Lehrumfeld zu schaffen, dasnachhaltigen Bildungserfolg ermöglicht, sind aber nichtnur Schulen gefragt, sondern die ganze Stadt bzw. Regi-on.Nurwenn schulische und außerschulische Akteure ihre

Kräfte bündeln, können Kinder und Jugendliche ihre Po-tenziale in die Zukunft entdecken und entwickeln.Schon 1995 hat die von der NRW-Landesregierung ein-

gesetzte Bildungskommission in ihrer Denkschrift „Zu-kunft der Bildung – Schule der Zukunft" darauf hingewie-sen, dass die hierarchischeOrganisation des Schulwesensreduziert unddie Eigenständigkeit von Schulen entwickeltwerden soll. ImModellprojekt„Selbstständige Schule“ ha-

ben die beteiligten Schulen sehr eindrucksvoll den Nach-weis erbracht, dass sie eigenständig agieren können undwollen; sie müssen aber dazu auch in die Lage versetztwerden und so ausgestattet sein,dass dieVerantwortungtatsächlich auchwahrgenommenwerdenkann. Dies reichtvon Stundendeputaten der Lehrer, über Sekretariate undVerwaltungsassistenzen bis hin zu Fortbildungsmöglich-keiten und letztlich auchmaterieller und finanzieller Aus-stattung der Schulen.AusdenErkenntnissendiesesModellprojektes entstanden

die Regionalen Bildungslandschaften in den 19 Mo-dellregionen, zu deren Ausbau das Landmit den je-weiligen Städten und Regionen am 23.06.2008 Ko-operationsverträge geschlossen hat.

Auch die Stadt Münster hat mit dem LandNRWeinen Kooperationsvertrag„zur Durch-führung der ‚Weiterentwicklung eines Bil-dungsnetzwerkes in der Bildungsregion StadtMünster’“ geschlossen.Es sind eigentlich zweiAspekte, die im Wesentlichen damit erreichtwerden sollen:

Die Koordinierung von Aufgaben von Stadt und Land(also äußeren und inneren Schulangelegenheiten)

Bereits seit Jahrenmacht der Begriff derVerantwortungs-gemeinschaft von Stadt und Land im Bildungsbereich dieRunde.Gegenstandder Kooperationsvereinbarung ist jetztdie Schaffung einer gemeinsamen Abstimmungsebene inGestalt des Lenkungskreises. Die Verantwortungsgemein-schaft erhält damit erstmals einen institutionellenRahmen.

Der Aufbau bzw. die Koordination von Netzwerkenin der Region

Das Ziel regionaler Bildungsnetzwerke muss es sein, allean Bildung beteiligten Akteure sowie die gesellschaftli-chenund staatlichenBereichewie Jugendhilfe,Wirtschaft,Arbeitsverwaltung, Kultureinrichtungen usw. einer Regi-on einzubeziehen,umbereits vorhandene Ressourcenmit-einander zu vernetzen und optimal im Sinne der Kinderund Jugendlichen zu nutzen.

Gesteuert wird das Bildungsnetzwerk durch einen Len-kungskreis mit Vertretern von Schulaufsicht und Schul-träger. Dem Lenkungskreis ist der Kreis der Schulform-sprecher als Beirat zugeordnet.

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Stadt Krefeld

Stadt Duisburg

Stadt Münster

KreisHöxter

KreisHerford

KreisGütersloh

Rhein SiegKreis

Stadt Bonn

KreisSoest

KreisWarendorf

KreisSteinfurt

Hochsauerland-kreis

Stadt Köln

Stadt Bochum

Stadt Dortmund

StadtHammKreis Unna

Stadt SolingenRheinisch-

Bergischer Kreis

Klaus Ehling,Stadt Münster, Leiterdes Amtes für SchuleundWeiterbildung

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Bildungspolitik

Wesentlicher Bestandteil ist weiterhin die Bildungskon-ferenz. Sie setzt sich aus Akteuren der Bildungund führen-den Persönlichkeiten aus den Bereichen Jugend, Soziales,Politik,Kultur,Wirtschaft,Wissenschaft,Stadtentwicklungetc. zusammen. Als breites Bündnis für Bildung in Müns-ter soll sie die qualitative und quantitative Bildungspla-nung unterstützen, Anregungen zur bildungspolitischenEntwicklungMünsters diskutieren und die Bildungsland-schaft aktiv mit gestalten.Zur Unterstützung der Arbeit des Lenkungskreiseswur-

de eine Geschäftsstelle im Amt für Schule undWeiterbil-dung eingerichtet, diemit Personal von Stadt (2,5 Stellen)und Land (1,0 Stelle) ausgestattet ist.Eines der ersten größeren Projekte in der neuen Struk-

tur wird die Vorbereitung und Durchführung der 1. Mün-steraner Bildungskonferenz sein.Die konkreten Bereiche,die inMünsterweiterentwickelt

und systematisch vernetzt werden sollen, sind laut Ko-operationsvertrag:• Unterstützungals Prozess zurHerausbildungeigenverant-wortlicher Schulen,• StrategischeNeuorientierung imBereichSchule/Jugendhilfemit dem Themenschwerpunkt ‚Entwicklung einer Kon-zeption zur bildungsbereichs- und trägerübergreifendenfrühkindlichen Bildung und Entwicklung‘,• Gemeinsame Strategien zurVerbesserung der individu-ellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler, insbe-sondere auch solcher mit Bildungsrisiken,• Initiierung und Abstimmung von schulübergreifendenProjekten in der Region, insbesondere auch mit außer-schulischen Partnern,• Horizontale und vertikaleÜbergänge,Übergang von derKindertageseinrichtung zur Grundschule, Übergängezwischen den Schulformen (Durchlässigkeit),• Übergang von der Schule in den Beruf, von der Schule indie Hochschule (Übergangsmanagement),• Internationalisierung der münsterschen Bildungsland-schaft zur Steigerung der internationalen Ausbildungs-und Studierfähigkeit,• Professionalisierung der Beratungskompetenz von Lehr-kräften im Bereich Erziehung, Lebens-, Schul- und Be-rufswegplanung,• Intensivierung der Zusammenarbeit mit Dritten (z. B.Kultur und Sport) C.B.].

Diese Handlungsfelder sind natürlich allesamt nicht neu;neu ist aber die gemeinsame und dadurchwesentlich ab-gestimmtereHerangehensweise an dieseThemenschwer-punkte. Angesichts desUmfangs dieser Handlungsfelderwird auch schnell klar,dass es natürlich nicht Aufgabe derRegionalenGeschäftsstelle sein kann,die bisher vomAmtfür Schule undWeiterbildung oder der BezirksregierungwahrgenommenenAufgaben zu übernehmen.Diese blei-ben in den jeweiligen Ressorts. Das Aufgabenspektrumder Regionalen Geschäftsstelle stellt sich vielmehr wiefolgt dar:

• Strategieentwicklung und -unterstützungEinschätzung und Analyse von Bildungsbedarfen undLernveränderungen;befasst sichmit zukünftigenHerausforderungen, syste-matisiert diese und entwickelt Konzepte, Vorlagen undDiskussionspapiere.• Change ManagementKonzeptentwicklung vonMaßnahmen,die durch die re-gionale Bildungskonferenz empfohlenwurden entspre-chenddenArbeitsaufträgendes Lenkungskreises, soweitdiese nicht originär von den Partnern wahrgenommenwerden.• QualitätsmanagementEvaluation der Angebote durch adäquateMethoden,be-zogen auf deren Effizienz,Effektivität,Wirtschaftlichkeit,Wirkung und Nachhaltigkeit,Begleitung und Aufbau systematischer Kooperationenund funktionierender Netzwerke,GeschäftsführungLenkungskreisundBildungskonferenz.

Es ist sicherlich zu früh,zum jetzigen Zeitpunkt sowohl dieHandlungsfelder als auch die Aufgabenbeschreibung derRegionalen Geschäftsstelle abschließend zu formulieren.In diesemneuenSystemwerden sich alle Akteure undGre-mien zunächst zurechtfinden müssen. Ich bin überzeugtdavon, dass der eingeschlageneWeg der Richtige ist undauchüberhaupt keineAlternativehierzubesteht.Manmusssich vielleicht ein wenig Zeit nehmen, um die neue Struk-tur auszuprobieren,anmanchenStellen vielleicht nachjus-tieren und dann belastbar gestalten. Angesichts der kom-plexenHerausforderungenmüssenwirdannabergeschlossenFahrt aufnehmen für die BildungsregionMünster. �

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Bildungspolitik

ahlen,Zahlen,Zahlen.So fängtmeist dieGeschichteerfolgreicher Projekte an. Oftmals bedarf es keines

Wortes, sondern lediglich einer Auflistung von Nummern,die für sich sprechen. Geschätzte 1 % Lehrkräfte mit Zu-wanderungsgeschichte sind derzeit in NRW tätig. Demge-genüberstehenca.30%LernermitZuwanderungsgeschichte.

Diese Faktenwerfen Fragen auf, die nicht nur die Integra-tions- und Schulpolitik dieses Landes betreffen.Schon vorlanger Zeit hat das Diversity Prinzip in großen deutschenUnternehmen Einzug gehalten. Morgens einen Tee beimTürken, in derMittagspause siehtman sich beim Italienerund abends beim Libanesen um die Ecke entspannen. Je-doch wird morgens in der Schule im Lehrerzimmer unse-re bunte, kulturelle vielfältige Gesellschaft oftmals nichtrepräsentiert. Noch ist sie dort nicht angekommen. Dassoll sich in Zukunft ändern.

Im November 2006 gründeten 24 Lehrkräfte mit Zuwan-derungsgeschichte, die in Deutschland ihr Staatsexamenabgelegt haben,einNetzwerk.Mit Hilfe desMinisteriumsfür Schule undWeiterbildung und des Integrationsmini-sterium entstand ein Netzwerk von Menschen, das sichdas Lehren und Lernen in interkulturellen Kontexten zumLeitmotiv gemacht hat. Seit der Gründung wächst diesesNetzwerk stetig. Derzeit arbeiten 104 Lehrkräfte ehren-amtlich und höchst engagiert an unterschiedlichen Pro-jekten mit: Fortbildungsmaßnahmen,Workshopangebo-te für angehende Lehramtsstudenten, Elternarbeit undPatenschaftsmodelle gebenunserer Arbeit eine höchst bil-dungs- und aufklärungsorientierte Richtung vor.

Nachfolgende Geschichten belegen die Notwendigkeit,dass mehr Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte fürden Schuldienst gewonnen werden müssen:

„Mit 16 kam ich ins Asylbewerberheim. In der Schulewar ichschon immer sehr gut, sodass mein Interesse am Lernen,trotz des Krieges zu Hause,mich nicht abschrecken konnte.

So wollte ich, dass die Kinder dieser Welt verstehen, dassKrieg falsch ist. So lernte ich Deutsch. Schaffte es und ver-ließ die Hauptschulemit sehr guten Noten.Weiter ging derHürdenlauf zumGymnasium.Manmerktemit der Zeit,dassman eben nicht mehr ganz unten ist. Es ist wie ein ameri-kanischerTraum,der in Erfüllung geht.Heute bin ich Lehrerund unterrichte an einer Hauptschule in Recklinghausen.Die Kinder der Migrantenfamilien durchlaufen eine ver-gleichbare Odyssee und ich fühle, als wäre ich sie vor vielenJahren.“ (Büyrie Ibrahim, 43, Deutscher)

„Hier geborenundaufgewachsen.Meine Eltern arbeitenbei-de bei Herta in der Wurstfabrik. An der Hauptschule hatteecht kein Lehrer einen Plan vonmarokkanischer Kultur,Spra-che und Religion. Als es um das Thema Klassenfahrt ging,wusste ich, dass ich es vergessen kann. Am Elternabend hatmein Vater zwar nichts verstanden. Es war klar, ich würde

nicht mitfahren dürfen. […] Mich jemandem anvertrauen?Wer hätte das verstanden? Ich darf nicht mit,weil kein Leh-rer es schaffte, dass Vertrauen meiner Eltern zu gewinnen.Das kann ich doch keinem Deutschen sagen. Es wäre auchungerecht gewesen. Dann kam Frau Atabes an die Schule,die die Befürchtungenmeiner Eltern verstand.Bis heuteweißichnicht,was FrauAtabes damalsmit ihnenbesprochenhat.Ich bin mitgefahren. Das werde ich nie vergessen. Im letz-ten Schuljahr habe ich mein Abitur geschafft. Ich will Leh-rerin werden.Meine Eltern sind sehr stolz auf mich.“ (Sera,19, Gymnasium Herne)

Diese authentischen ErzählungengebendarüberAuskunft,warum Lehrkräftemit Zuwanderungsgeschichte sowich-tig für unser Schulsystem sind. Ihre Fähigkeiten tragen da-zu bei, kulturelle Diskrepanz aufzulösen.Wie auch in derfolgenden Situation vor einigen Jahren in Dortmund:„Vier Menschen, ein Büro, ein Vorstellungsgespräch und einFehler.Instinktiv reichte ichdamalsdenHerrenzuerst dieHand.Sie saßenzumeinerRechten,diebeidenFrauenzumeiner Lin-ken. Das Gespräch begannmit einer sprachlosen Kränkung.

Einfalt und VielfaltLehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in NRW

Dr. AntoniettaPatrizia Zeoli

(Landeskoordinationder Lehrkräfte mit

Zuwanderungs-geschichte NRW)

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Sh 10 | 0813

Bildungspolitik

Mir wurde bewusst, dass diese zwei netten Damen Vorur-teile hinsichtlichmeinerHerkunft habenmussten.Sie glaub-ten, ich hätte Probleme mit dem weiblichen Geschlecht. InderwestlichenWelt werdenDamen zuerst begrüßt, inmei-nem Kulturkreis die Personen, unabhängig von Geschlechtund Alter, zur Rechten. Ich löste diese angespannte Situati-on ebenmit dieser Erklärung auf. Seither arbeite ich anmei-ner Schule daran, die interkulturelle Mediation im Kollegi-um, in der Eltern- und Schülerschaft zu stärken.“

Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte haben eine bi-kulturelle sowie bilinguale Erziehungserfahrung und fun-gieren als positive Rollenmodelle gelungener Integrati-on. JungeMenschenmit Zuwanderungsgeschichtebrauchenpositive Beispiele gerade in Zeiten, in denen junge Mi-grantinnen und Migranten täglich über ihr schulischesVersagen lesen. Eltern und Lerner mit Migrationsbiogra-fie schenken ihnenVertrauen.DesWeiteren tragen diese„Lehrer plus“ zur Öffnung des Lehrerkollegiums bei. Es istkein Geheimnis,dass Deutschland inzwischen die Heimatvieler Kulturen ist. Die sogenannten „Gastarbeiter“ sindnicht mehr zu Gast in NRW. Die Nachfolgegeneration ist

zu Hause angekommen. Schule muss dies zeigen, damitdieWahrnehmung gesellschaftlich real existierender He-terogenität geschärft wird. Als Bindeglied zwischen Mi-grantenselbstorganisation, Elternnetzwerken,Ministeri-en und Stiftungen sind sie eine wertvolle Ressource fürdas Heimatland vieler Menschen unterschiedlicher Her-kunft, Religion, Hautfarbe und Lebensphilosophien. Allediese Lehrkräfte haben trotz ihrer Vielfalt eines gemein:Sie alle wollen dazu beitragen,die Zukunft dieses Landespositiv und konstruktivmitzugestalten. Integration durchBildung – ein sinnvoller Ansatz, den es zu verfolgen gilt.�

eit einigen Jahren erfreuen sich Privatschulen of-fenbar besonderer Beliebtheitmit steigenderTen-

denz. Ob diese Unterrichtsstätten nun in der Regel ihrembildungspolitischenAnspruch (aufzuzeigen,wie das deut-sche Schulwesen von seinenwirklichen sowie vermeintli-chen Schwächenund Störungen zu kurierenwäre) gerechtwerden, ist in realistischer Einschätzungwohl eher zu be-zweifeln.Der vorliegende Beitrag handelt von der InternationalSchool Heiligenhaus, an der der Verfasser vorübergehendunterrichtet hat. Eine zwar nicht pessimistische, wenn-gleich kritische Bestandsaufnahme ist das Resultat seinerTätigkeit an dieser Schule. Der Aufsatz ist unterwww.michaelpleister.de/resources/Heiligenhaus-Aufsatz.pdfabrufbar.

Dr.Michael Pleister

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International SchoolHeiligenhausPrivate Ganztagsschule nachbritischem Vorbild mit„mindestens 30 ProzentUnterricht in deutscherSprache“ (Vorgabe NRW)– Aspekte einer kritischen Bestandsaufnahme –

Landschulheimim Nordschwarzwald

Das „Else-Stolz-Heim“ ist geeignet fürLandschulheimaufenthalte, Ferienfrei-zeiten, Jugendorganisationen von Ver-einen.

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Recht

ine teilzeitbeschäftigte verbeamtete Lehrerin ausNRWhatte darauf geklagt, dass die von ihr geleis-

tete Mehrarbeit ab der ersten Stunde als anteilige Besol-dung zu bezahlen sei. Sie hatte über Ihr Pflichtstunden-maß hinaus auf Anordnung der Schulleitung zusätzlicheUnterrichtsstunden geleistet.

Die Bezirksregierung lehnte den Antrag ab und führ-te aus, der von der Klägerin über ihre individuellePflichtstundenzahl hinaus erteilte Unterricht seiMehrarbeit,die nichtmit regelmäßigerArbeit gleich-

zusetzen sei.EineVergütung kannnur dannerfolgen,wenndie Mindeststundengrenze von 4 Stunden erreicht ist.Nach endgültiger Ablehnung des Antrags durch die Be-

zirksregierungerhobdieKlägerinKlageaufZahlungder an-teiligen Besoldung für die geleisteteMehrarbeit.Nachdembereits das zuständigeVerwaltungsgericht der

Klage größtenteils stattgegeben hat, bestätigte nun dasOberverwaltungsgericht NRW den Anspruch der Klägerin.Danach ist das beklagte Land NRW verpflichtet, der Kläge-rin für die zusätzlichenUnterrichtsstunden eineVergütungunterZugrundelegungdesStundensatzeszuzahlen,der sichin dem jeweiligen Monat für eine gleich alte vollbeschäf-tigte Lehrerin derselben Besoldungsgruppe als Besoldungje Unterrichtsstunde errechnet (zeitanteilige Besoldung).

Das Gericht begründet die Entscheidung wie folgt:Der Anspruch auf anteilige Besoldung folgt aus den Re-gelungen des EuropäischenGemeinschaftsrechts,dass ei-neunmittelbare odermittelbareDiskriminierungaufgrunddes Geschlechts verbietet.

EinVerstoß gegen diesenGrundsatz des gleichen Entgeltshat zur Folge, dass die Beschäftigten des benachteiligtenGeschlechts einen Anspruch auf das gleiche Entgelt ha-ben, das dembevorzugtenGeschlecht gewährt wird.Hier:Diskriminierung von Frauen, die den überwiegenden Teilder Teilzeitbeschäftigten bilden.

Der Anspruch auf anteilige Besoldung/Vergütung setztauch nicht voraus, dass die Grenze von drei Unterrichts-stunden nach den §§ 3, 5 Mehrarbeitsvergütungsverord-nung (MVergV) oder eine proportional zu der Arbeitszeitder teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte verminderte Min-deststundengrenze überschritten wird.

Weitere InformationenerhaltenMitglieder über die Rechts-abteilung des VBE NRW.

RA Martin KieslingerJustiziar VBE NRW

E

Vergütungs-/Besoldungsanspruch bei Mehrarbeitab der ersten Stunde erstrittenOberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen 6. Senat. Beschluss vom 10.09.2008 AZ 6 A 2446/05

aut einer Umfrage von Infratest dimap imAuftragder ZEIT stellen die Deutschen den Lehrern ein gu-

tes Zeugnis aus:64 Prozent sind derMeinung, Lehrer leis-teten „gute“ oder „sehr gute“ Arbeit. Nur 25 Prozent be-scheinigen ihnen eine „weniger gute“ oder „schlechte“Leistung. Große Unzufriedenheit herrscht in der Bevölke-rung aber über die pädagogische Ausbildung der Lehrer.63 Prozent sind derMeinung,sie entspreche nicht denAn-forderungen. Nur 26 Prozent halten sie für ausreichend.82 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Lehreroft Erziehungsaufgaben von Eltern übernehmenmüssen;nur 39 Prozent finden, dass Eltern oft Fehler von Lehrernausgleichen müssten. Dass es zu viele Lehrer gibt, die für

den Berufwenig geeignet sind,meinen 58 Prozent;47 Pro-zent sind der Meinung, dass sich Lehrer zu viel über ihreArbeit beklagen,und 41 Prozent bescheinigen den Lehrern,dass sie nicht mit Kritik umgehen könnten.DieUmfragewurde am9.und 10.September von Infratestdimap im Auftrag der ZEIT durchgeführt. Befragt wurden1000 Deutsche, die für die wahlberechtigte Bevölkerungab 18 Jahren repräsentativ sind.

ZEIT-Umfrage:

Deutsche stellen Lehrernein gutes Zeugnis aus

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RechtM u s t e r a n t r a g

DasBundesverfassungsgerichthatdieRe-gelungüberdenVersorgungsabschlag fürteilzeitbeschäftigteBeamte fürnichtiger-klärt.DadieseTeilzeitbeschäftigungüber-wiegendaus familiärenGründenvonBe-amtinneninAnspruchgenommenwurde,verstößt derVersorgungsabschlaggegenden Gleichbehandlungsgrundsatz unddasDiskriminierungsverbot desArt.3GG.

BeidenBetroffenenhandelt essichumdieGruppederBeamtinnenundBeamten,die• bereitsam31.12.1991 ineinemBeamten-verhältnis gestanden, und

• Teilzeit und/oder Beurlaubung in An-spruch genommen haben, und

• derenVersorgung durch das Beamten-versorgungsgesetz alter Fassung fest-gesetzt wurde.

Dem Urteil des BVerfG folgend hat dieGruppe der Betroffenen einen Anspruchauf Neuberechnung der Besoldung. Die-sen Anspruch können Sie durch den bei-gefügtenMusterantraggeltendmachen.

Martin KieslingerJustiziar VBE NRW

Versorgungsabschlag bei TeilzeitbeschäftigungBeschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 18.06.2008, AZ: 2 BvL 6/07

An dasLandesamtfür Besoldung und Versorgung NRWVölklinger Straße 49

40221 Düsseldorf

Betrifft: Neuberechnung der Versorgungsbezüge

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Bundesverfassungsgericht hat durch Beschluss vom 18. Juni 2008 zu AZ 2 BvL 6/07 entschieden, dass der Versorgungs-abschlag alter Fassung bei Teilzeitbeschäftigung im Sinne des § 14 Absatz 1 BeamtVG alte Fassung verfassungswidrig ist.Durch diesen Beschluss ist die Anwendung des Versorgungsabschlages alter Fassung gemäß der sogenanntenVergleichsbe-rechnung i. S. d. § 85 Absatz 4 Satz 2 BeamtVG in allen Gebietskörperschaften mit Gesetzeskraft untersagt.Ich war während meiner Dienstzeit im Beamtenverhältnis teilzeitbeschäftigt/beurlaubt und bin daher von dem Versor-gungsabschlag betroffen.Dadurch werden meine Rechte verletzt.Ich beantrage daher eine Neufestsetzung meiner Versorgungsbezüge. Darüber hinaus beantrage ich, den imWege der Neu-berechnung ermittelten Mehrbetrag auch rückwirkend zu erstatten.

Mit freundlichen Grüßen

Unterschrift

Absender

Straße, Hausnummer

Wohnort

Personalnummer

Ort, Datum

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Berufspolitik

Sehr geehrter Herr Dr. Rüttgers,die im dbb organisierten Gewerkschaften Deutsche Poli-zeigewerkschaft (DPolG),Verband Bildung und Erziehung(VBE) und Realschullehrerverband (RLV) haben sich An-fang 2008 zu einemBündnis„Aktion-10plus“ für Einkom-menserhöhungen im öffentlichen Dienst zusammenge-schlossen, dem die Deutsche Steuergewerkschaft (DStG)im Frühjahr 2008 beigetreten ist.Das Bündnis hat die Landesregierung aufgefordert, ei-

nen Stufenplan vorzulegen,durch den sichergestellt wird,dass die bestehenden Einkommensrückstände bis spätes-tens zum Jahr 2010 aufgeholt sind.Wie Sie wissen, haben die Beschäftigten des öffentli-

chenDienstes inNRWseit 2004beispielsweise durchmeh-rere Null-Runden, durch die Streichung des UrlaubsgeldssowiedurchmassiveKürzungendesWeihnachtsgeldsüber-proportional zur Sanierung des Landeshaushalts beige-tragen. Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen,hat das Bündnis eine landesweiteUnterschriftenaktion inden Schulen, den Dienststellender Polizei und in den Finanz-

behörden durchgeführt. Über 27.000 Beschäftigte habenmit ihrenUnterschriften die Forderungen des Bündnissesunterstützt und damit den Anschluss an die allgemeineEinkommensentwicklung auch für Lehrerinnen und Leh-rer, Polizistinnen und Polizisten sowie die Beschäftigtenin den Finanzbehörden eingefordert.Die von der Landesregierung gewährte Einkommenser-

höhung von 2,9 % zum 1. Juli 2008 wird allein durch dieaktuelle Preisentwicklung aufgezehrt und gleicht die Ein-kommensverluste der letzten Jahre nicht annähernd aus.Deshalb bleibt das Bündnis bei seiner erhobenen Forde-rung.Da offensichtlich kein Termin für die persönliche Über-

gabe der Unterschriftenlisten an Sie gefunden werdenkonnte,überstelle ich Ihnen hiermit die Unterschriftenlis-ten per Post.Die Vorsitzenden der beteiligten Gewerkschaften er-

warten, dass ihre Forderungen nach deutlichen Einkom-mensverbesserungen in den nächsten Einkommensrun-den erfüllt werden und Sie als Ministerpräsident dieseForderungen der Landesbediensteten zur Chefsache ma-chen.Durch die rasante Erhöhung der Lebenshaltungskosten

in der jüngsten Zeit hat sich die Situation für alle Be-schäftigten im Landesdienst nochmals verschlechtert.Mo-tivation und Einsatzfreude dieser werden dadurch deut-lich geschwächt. Das erhöht den Handlungsdruck auf diePolitik in noch stärkeremMaße.Gern stehenwir Ihnen für Gespräche hinsichtlich eines

möglichen Stufenplans zur Verfügung, sobald Sie uns einAngebot vorlegen.

m Rahmen der „Aktion-10plus“ haben vier dbb-Ge-

werkschaften, darunter der VBENRW,Einkommenserhöhungen imöffentlichenDienst gefordert.27.350Unterschriften sind zusammenge-kommen. Sie wurdenMinisterprä-sident JürgenRüttgers übermittelt.Udo Beckmann, VBE-Vorsitzenderund Sprecher der Aktion, richtetefolgendes Schreiben (Auszüge) andenMinisterpräsidentenDr. JürgenRüttgers:

Beeindruckendes Ergebnis:

27.350 Unterschriften

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Schulpraxis

Landesprogramm„Kultur und Schule“ geht mit 1.368 Pro-jekten und 1.064 Künstlerinnen und Künstlern in die drit-te Runde – Ausweitung auf den Vorschulbereich in sechsStädten

as Landesprogramm„Kultur undSchule“,dasKünst-lerinnen undKünstler in die Schulen holt,gehtmit

Beginn dieses Schuljahres in seine dritte Runde.Gefördertwerden 1.364 Projektemit 1.064 beteiligten KünstlerinnenundKünstlern aller künstlerischen SpartenwieTanz,Thea-ter, Musik, Film,Bildende Kunst und Literatur.Das gab dernordrhein-westfälische Staatssekretär für Kultur Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff bei der Vorstellung des Pro-gramms für das neue Schuljahr inDüsseldorf bekannt.Da-mit hat sich die Zahl der Projekte seit Start des Programmsfast verdoppelt. Im ersten Jahr hatten sich 666 Künstle-rinnen und Künstler mit rund 700 Projekten am Landes-programm beteiligt. Im vergangenen Schuljahr waren es1.100 Projekte mit 914 Künstlerinnen und Künstlern. Neuist außerdem seine Ausweitung auf denVorschulbereich.In sechs Pilotstädten Dortmund, Düsseldorf, Neuss, Mo-ers, Mülheim und Hattingen beginnen künstlerische Pro-jekte in Kindergärten und Kindertagesstätten.Die ausge-wählten Kommunen gehören zu den Preisträgern imWettbewerb „Kommunale Gesamtkonzepte für kulturel-le Bildung 2007“.

„Die Kreativität unserer Kinder zu fördern, ist nachwie vorein Schwerpunkt unserer Kulturpolitik“, sagte Grosse-Brockhoff. „Studien belegen, dass eine solche Förderungnicht früh genug beginnen kann. Deshalb weiten wir dasProgramm jetzt auf den Vorschulbereich aus.“ Die Reso-nanz des Landesprogramms habe von Anfang an alle Er-wartungen übertroffen. Zwei Evaluationen dokumentier-ten schon jetzt den Erfolg.„Wennman sich die Zeit nimmt,einzelne Projekte zu besuchen, ist man beeindruckt vondem,was Kinder und Künstler gemeinsamerarbeiten“, soGrosse-Brockhoff. Die positive Wirkung der Projekte aufdie Kinder sei unübersehbar.

In der Beliebtheitsskala der künstlerischen Sparten habenspartenübergreifende Projekte erstmals Projekte der Bil-denden Kunst überholt. In 452 Projekten arbeiten Künst-lerinnen und Künstler mit Kindern und Jugendlichen inmehr als einer Sparte, gefolgt von Bildender Kunst (406),Theater (181),Musik (134),Tanz (91), Film/NeueMedien (78)und Literatur (26).Köln ist als größte Stadt des Landes Spitzenreiter mit 64Projekten, gefolgt von Dortmund (52), Duisburg (35) und

Bochum (35),Wuppertal (29),Düsseldorf (27),Bielefeld (26)und Essen (26).Bei den Kreisen gibt es besonders hohe Be-teilungen im Kreis Unna (49), Hochsauerlandkreis (47),Märkischer Kreis (44),Kreis Recklinghausen (37),Kreis Stein-furt (36), Rhein-Sieg-Kreis (33) und Rhein-Erft-Kreis (32).

Zur Stärkung der künstlerisch-kulturellen Bildung vonKin-dern und Jugendlichen wurden die Mittel in diesem Jahrauf insgesamt 4,3 Millionen Euro erhöht. Die reinen Pro-jektmittel für das Programm betragen 3 Millionen Euro.Hinzu kommen zahlreiche flankierendeMaßnahmenwieFortbildungen für die Künstler,Evaluationen,Preise für her-ausragende Projekte und beispielhafte Kommunen sowieweitere Modellvorhaben, beispielsweise im Bereich Ar-chitektur und Ästhetik.

Kultur und Schule

Ute ReehSchulkunstKunst verändert Schule

Beltz Praxis 2008ca. 160 Seiten, broschiert, durchgängig vierfarbig,mit zahlreichen AbbildungenPreis: 24,90 EUR, ISBN 978-3-407-62632-5erscheint: 18.08.2008

Schüler/-innen malen die Schultoilette nach ihren Vorstellungenaus –einwirksamesKonzept gegenVandalismus,das Spaßmacht.Und eine Form von Schulkunst: selbst gesteuertes, soziales undfächerübergreifendes Lernen, das auf die Erfahrungswelt derSchüler bezogen ist. So lässt sich das Klima an einer Schule nach-haltig zum Besseren verändern.Dieses Buch zeigt, wie das gelingt.Ute Reeh hat als »Schulkünstlerin« eineVielzahl von Projekten

an einer Düsseldorfer Gesamtschule angestoßen und begleitet.Das reich bebilderte, durchgängig vierfarbige Buch zeigt nichtnur die beeindruckendenErgebnisse:»Schulkunst« gibt auchganzkonkreteHinweise für Lehrer/-innen aller Fächer,wie sie an ihrenSchulen Veränderungsprozesse durch Kunst anstoßen können –vom Rezept für selbst gemachte Pastellkreide bis hin zu Vor-schlägen für ganze Unterrichtsreihen.Ute ReehwarMeisterschülerin vonNam June Paik. Sie lebt und

arbeitet als freie Künstlerin und Schulkünstlerin in Düsseldorf.

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Schulpraxis

athematik,Physik, Informatik:Für viele Schüler ste-hen sie ganz oben auf der Liste der unbeliebten

Fächer.„Alles so trocken und theoretisch“, sagen sie,„undman kann nie anwenden, was man da lernt!“ Sie dürfengespannt sein auf das Programm„Astronomie& Internet“,das die Alfried Krupp vonBohlen undHalbach-StiftungderÖffentlichkeit vorstellte. Damit können Schüler erstmalsvom schuleigenen Internetarbeitsplatz aus zwei große ro-botisch gesteuerte Teleskope in den USA und Südafrikabedienen und die Ergebnisse ihrerWeltraumbeobachtun-gen im Unterricht auswerten.Das Projekt „Astronomie& Internet“ bietet interessier-

ten Schulen die Chance, ihre Schülermit zukunftsweisen-der Technik schon früh an die Grundlagenwissenschaftli-cher Arbeit heranzuführen.DieLehrerschulungenunddieTeilnahmeandemProgramm

„Astronomie& Internet" sind für die Schulen kostenlos.

Hinweise für interessierte Schulen und LehrerSchulen,die sich andemProjekt„Astronomie&Internet“ beteiligenmöchten, sollten sich beimLehrstuhl vonProfessorDr.UdoBackhaus anderUniversität Duisburg-Essenmelden.Siemüsseneinen oder mehrere Lehrer zu den Schulungenentsenden,die in der Regel anWochenenden inEssen, Duisburg oder Bochum stattfinden. Die-se Lehrer übernehmen als verantwortliche An-

sprechpartneran ihrerSchuledieBetreuungdesProgramms.SiesindAnsprechpartnerfürdieGöttingerKoordinierungsstelleundbeantragenfürdieProjektean ihrenSchulendiebenötig-ten Beobachtungszeiten an denTeleskopen. �

Kontakt zur Universität Duisburg-Essen:Prof. Dr. Udo BackhausFachbereich Physik der Universität Duisburg-EssenDidaktik der Physik45117 EssenTel.: 0201-183-2464 (Frau Hager)Fax: 0201-183-2466E-Mail: [email protected] zur Universität Göttingen:E-Mail: [email protected]

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Per Internet vom Klassenzimmer direkt ins AllKrupp-Stiftung fördert Bau wissenschaftlicherTeleskope zur bundesweiten Nutzung in Schulen

Foto:FredericV.Hessman

Foto:FredericV.Hessman

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Senioren

uf Einladung des VBE-Seniorenvertreters für denKreis Olpe,Achim Florath,nahmen 45 Seniorinnen

und Senioren vom 31.August bis 5. September 2008 an ei-ner 6-tägigen Buswanderfahrt nach Dresden und Umge-bung teil. Er hatte es wieder einmal geschafft, in fast ein-jähriger Vorarbeit mit Fleiß, unbezahlbarem Können undErfahrung die schönsten Fahrtenziele umDresden herumund im Erzgebirge zu einem vielversprechenden Straußzusammenzubinden.Mit dem Lob Gottes, von C.Helfer auf der Gitarre beglei-

tet, begann die Reise.AmNachmittag erreichtenwir unsererstesZiel:Freiberg,freieReichsstadt imErzgebirge,ihrDommit denkräftigenKlängenderältestenSilbermannorgel,dieMarienkanzel und die „Goldene Pforte“ waren ein ersterHöhepunkt.Mit demversierten Stadtführer gewannenwirbeim Rundgang das Verständnis für die wirtschaftlichenVoraussetzungen dieser reichen Erzgebirgsstadt, die durchTürmeundMauernwohlgeschützt amSchnittpunktwich-tigerHandelswegeund inderNähe reicher Erzlagerstättenlag.Gefördert durch interessierte FürstenundPatrizier,Han-del, Handwerk, Bergkunde undWissenschaftler konntensich die Bewohner trotz aller Schicksalsschläge jahrhun-dertelangdenLebensunterhalt erarbeitenunddieStadt ent-wickeln.Am Abend konnten wir uns nach dem Abendbüffet im

Stadtteil Dresden-Laubegast bei einem Bummel an dienah gelegene Elbe erholen.

AmMontagmorgen lerntenwir schon den„Glücksfall“ fürunsere Reise kennen: Frau Marianne Seewald, eine Fraumit Herz,Geist und Humor, deren Lebens- und Berufsbio-grafie eng mit der Entwicklung des Bistums Dresden-Meißen in seiner wechselhaften und leidgeprüften Ge-schichte verknüpft war.Mit ihren Augen„entdeckten“wirauchdie EntwicklungsgeschichteDresdens:die BautenderAlt- undNeustadtgeschichte,die barockeHofkirche in bis-her unbekannter Intensität. Frau Seewald führte uns bisin die untersten Gruften und an die Hochgräber der Fürs-ten und machte uns so mit dem neuen Kathedralsitz desBischofs in allen Einzelheiten bekannt.Gut,dass eine Stär-kung im„ItalienischenDörfchen“ dann zu rechter Zeit ein-geplantwar und ein Bummel in demDreiklang von Stadt-schloss, Semperoper undZwinger noch einen individuellenZeitraum zum Ausatmen ließ.Am Spätnachmittag näherten wir uns dem SchatzhausDresdens im „Grünen Gewölbe“ und durften ganz nachWunsch die Augen zwischen den gold-, silber- und juwe-lenbestückten Schätzen des Kurfürsten und Königs Fried-rich August II. weiden lassen.

Am folgendenTag standen die StadtMeißen,der Domalsdie„Wiege des Bistums“ und einwenig auch die Stadt,dieMoritzburg, das Fasanenschlösschen und die Frauenkir-che auf demProgramm.Frau Seewald nutzte gern dieMi-nuten im Bus und die Atempausen auf den Pfaden, umunsmit der Geschichte des Bistums Dresden-Meißen vonder um 968 erfolgten Burggründung durch Heinrich I.,über die Um- und Anbauten des ehemals romanischen,späterhochgotischen Langhausbaus vertrauter zumachen.Die farbigenGewölberippen,die Aufgabe des Lettners,dievielen Epitaphen und Grabplatten der Wettiner verdeut-lichten uns das „hierarchische Gefüge“, das die mittelal-terliche „gottgewollte“ Ordnung und ihre Wertung denFürsten und Kanonikern vorbehielt.

Am frühen Nachmittag lockten schon die Türme der Mo-ritzburgzumMittagsmahl,alsetlicheUnentwegteerst nochzumRöderhofmit der Ausstellungder Bilder vonKätheKol-lwitzabschwenkten,umdannnachkleinerStärkungmitdergroßenGruppe zum Fasanenschlösschenmitzuwandern.Sehr beeindruckendwar für diemeistenTeilnehmer auch

der Besuch in der unter großen Opfern wiederhergestell-ten Frauenkirche. Das einmalige Zeichen gegen die Sinn-losigkeit des Krieges und ihreHinweise auf die immerwie-der zu leistendeVersöhnungderVölker forderten uns zumgemeinsamen Gebet auf.DasAbendessen im„Kolibri“,einemvonSchülern sehrgut

betreutenundvoneinergemeinnützigenSchulgesellschaftgeführten Restaurant ließ den Abend ausklingen.

Am Mittwoch standen „Kultur und Natur“ auf dem reiz-vollem,wechselhaften aber nicht leichtwegzusteckendenTagesprogramm: Frau Seewald nutzte die Anreise zumSchloss Pillnitz, um uns mit den herrlichen Elbufervillen,dem sächsischenWeinbauundnatürlich denKirchen- und

ABus-Wanderfahrt nach Dresden und Umgebung

KVOlpe

Senioren vor dem Portal der Hofkirche in Dresden mitFrau Seewald

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Senioren

mAugust vollendetenzweiEhrenmitgliederdesWa-rendorfer VBE-Ortsverbandes ihr 80. Lebensjahr.

Rektor i. R. Alois Austrup, seit 55 Jahren Mitglied im Ver-band Bildung und Erziehung, feierte am 7. August seinenGeburtstag.Am 24. August beging ebenfalls der Ltd. Regierungs-

schuldirektor i. R., Hans Veit, diesen Festtag. Auch er trat

vor 54 Jahren demVBE bei. Beide nehmen noch regen An-teil amVereinsleben auf Ortsebene und freuten sich überdie Glückwünsche vieler Kolleginnen und Kollegen. DerOrtsvorsitzende Günter Bischofs und der Kassierer Wer-ner Löbke überbrachten ein Präsent und die Grüße allerVBE-Kolleginnen und Kollegen.

Günter Bischofs

Jubilare imOV-Warendorf

IOV Warendorf

Kapellen vertrauter zu machen. In der Pillnitzer Schloss-kapelle übernahmden Part der intensiven Führung durchdiese katholische„Enklave“ des Fürsten ein pensionierterPriester,der trotz seines Alters noch eineGemeinde zu be-treuen hat. Ihre Mitglieder wohnen zum Teil rund 20 kmvoneinander entfernt.Durch denBummel imSchlosspark verschob sich die Ab-

fahrt zur Sächsischen Schweiz. Aber bald standen wir aufder Bastei,genossen die Aussicht auf die Elbe und die Fels-formationen und kletterten in die Felsenburg. Dann hießes mit dem Bus oder über 480 Stufen bergab und wiederden Berg hinauf zur Hocksteinschänke zu gelangen.AmAbendwartete der Besuch der Semperopermit dem

„Rosenkavalier“ von Richard Strauß auf uns. Und leiderauch danach ein erster starker Regenguss, der einen Un-fall zur Folge hatte.

AmDonnerstag sah dieWelt wieder freundlicher aus.DieOPdes Knöchelbruchswar rechtzeitig und erfolgreich nochin derNacht von kundigerHand durchgeführt worden,dieFahrt derGruppeüberAltenberg,denGrenzübergangZinn-wald in das Zisterzienserkloster Osek (Ossegg) konntedurchgeführt werden. Der junge Pater Charbel hält hierdie Stellung. Er stellte uns das weitläufige Barockkloster,vor allemdie unvergleichlich kostbaren Baudenkmäler imInnern,aber auch die leidvolle Geschichte der Insassen im30-jähr. Krieg und nach 1945 vor. Begeistert von den En-

geln, die von allen Seiten,vor allemüber demChorgestühlin barocker Bewegtheit herbeieilen, stimmten wir das„Großer Gott,wir loben dich“ an,das A. Florath auf der Or-gel begleitete.Wir hofften mit Pater Charbel für die Zu-kunft dieses wunderschönen Klosters, das seit 1993 wie-der dem Orden gehört.Dann:Teplice, eine kurze Rast für das eiligeMittagsmahl,

daraufdiestolzeKirchevonAnnabergund ihreherrlicheKan-zel, anschließenddie„Lädchen“mit erzgebirgischenSchnitz-figuren, dannnochdie Kreuzkapellemit demTotentanz-Re-lief von Rudolf Mauersberg und die alteWehrkirche vonLauterbach.Wir waren an der Grenze der Aufnahmefähig-keit.DasgemeinsameAbendessenbrachtedasEndedes rei-chenTagesunddenherzlichenAbschied vonunserer kundi-gen,uns indendreiTagenansHerzgewachsenenBegleiterin,Frau Seewald.

Auf der Rückreise besuchten wir noch Erfurt. Im Dom, inSt. Severin, in der Altstadt und auf der Krämerbrücke undin den Restaurants trafen sich immer wieder Bekanntebeim Bummel.Die Blumenfüllhörner amRathausbalkon erinnertenden

SchreiberdieserZeilenandieFülleunddenReichtumderEr-lebnisse auf dieser Fahrt nach Sachsen.Alle Teilnehmer können und wollen sie nicht vergessen.

Danke, lieber Achim Florath. �

Georg Spiekermann

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VBE-regional

nfangdieses Jahres schlossen sich die beidenOrts-verbändeMeschede/Bestwig und Schmallenberg/

Fredeburg zum jetzigenOrtsverbandMeschede/Schmallen-berg zusammen.Das alljährliche Ferkelfest fand daher am12.09.08 erstmals zusammen mit den SchmallenbergerKolleginnen und Kollegen statt.

AmNachmittagwurde eine Führung durch die Staumau-er des Hennestaudamms unternommen. Froh war, wersich warm angezogen hatte, denn während des zwei-stündigen Rundgangs durch die Katakomben des Stau-damms bekamdoch der ein oder andere kalte Hände undFüße.

Diesewurden jedoch schnell wie-der erwärmt, als man sich an-schließend zum geselligen Bei-sammensein imHennedamm-Hoteleinfand. Erfreulich groß war dieResonanz des diesjährigen Festes,wozu auch die Vielzahl der zu eh-rendenMitgliederbeigetragenhat.Einige Kolleginnen und Kollegenkonnten leider ausKrankheitsgrün-den ander Feier nicht teilnehmen.So z. B.Horst Hoppe, dem auf die-semWege noch einmal zu seiner60-jährigen Mitgliedschaft gra-tuliert werden soll.

NicoleWaldow

Erstes gemeinsames Ferkelfest

AOVMeschede/Bestw

ig

erVBE-StadtverbandDüsseldorf ehrte sein langjähri-gesMitgliedHeinz Blomenkampanlässlich der 40-

jährigenMitgliedschaft imVBEmit derVerleihung der Eh-renmitgliedschaft als Dank für seine großen Verdiensteum den VBE-Stadtverband Düsseldorf. Hildegard Adam,die Vorsitzende des SV Düsseldorf, überreichte die Eh-renurkunde, überbrachte die Glückwünsche der Mitglie-der und dankte ihm für hervorragendes Engagement imStadtverbandDüsseldorf,dasmit seiner Pensionierung alsKonrektor einer Düsseldorfer Hauptschule 1999nicht auf-hörte.Heinz Blomenkamp war für den VBE 25 Jahre lang im

Örtlichen Personalrat fürGrund- undHauptschulen inDüs-seldorf tätig.Dort setzte er sich sachkundig und engagiertfür die Interessen der Kolleginnen und Kollegen ein. SeinWort fand Gehör. Gegen Ende seiner aktiven Zeit über-nahmer im Stadtverband die Aufgaben des Kassierers fürzehn Jahre. Eine Aufgabe, die er noch im Ruhestand wei-tergeführt hat.

Sein Ruhestand ist eher einUnruhestand.Er ist aktiv im„Arbeitskreis DritteWelt“, in der Kirchengemeinde und imSchullandheimverein Klefhaus für Düsseldorfer Schulen,dem er seit 35 Jahren verbunden ist. Entspannung findeter in seinem Kleingarten in Kaiserswerth.

Heinz Blomenkamp imUnruhestand

D

SVDüsseldorf

V. l.: Frau E.Wirth (50 J.), Rüdiger Haertel (1. Vorsitzender),Frau M. Rubrath (50 J.), Frau B. Rabe (25 J.), Frau P. Schönber-ner (25 J.) Herr H.-J. Thiessen (25 J.), Frau A. Nimmert (25 J.),Frau Ch. Bieker (50 J.), N.Waldow (2.Vorsitzende).

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Medien

Büchermarkt

Dieter Krowatschek und Uta TheilingWennmir eine dumm kommt,schlag ich zuGewalt und Aggression bei Mädchen

Verlag: Kreuz, Einband: Broschur160 Seiten, Preis: 14,95, ISBN: 978-3-7831-3151-2

Mädchenholengegenüber Jungenauf – leider auch inpunktoGewalt.Wennbis vor Kurzemnochdie Faustre-gelgalt:Auf zehngewalttätige Jungenkommtein schla-gendesMädchen, so ist heute das Verhältnis 4:1.Was ist mit unseren Mädchen los? Aggressives Ver-halten bei Mädchen,Wut und Gewalt nehmen zu, sodie PsychologenDieter Krowatschek undUtaTheiling.Eine neue Entwicklung zeichnet sich ab, die in Schu-lennoch vielfach tabuisiertwird.WelcheUrsachenhatdieses neueVerhalten,welchen Einfluss haben dabeidie Medien, die jugendlichen Subkulturen, aber auchdie Erziehung? Vor dem Hintergrund ihrer langjähri-gen Erfahrung,gerade auchmit schwierigen Jugend-lichen, zeigen die Autoren,wie Eltern die Lebensweltihrer Kinder besser kennenlernen können,umgegen-zusteuern und ihre Töchter zu unterstützen.

Pflanzenfotos6.000 digitale Aufnahmen von A bis Zmit botanischen und deutschen Namen

Die DVD kostet 24,80 EUR.Zu beziehen im Buchhandel unter derISBN 978-3-9809229-3-7oder versandkostenfrei beiVerlag Susanne Sailer,Viehhausweg 20,72172 Sulz a.N.,Tel. 07454/4091000, FAX: 01805/01980072172,E-Mail: [email protected],www.schneckeninfo.de.

Aufnahmen quer durch die Flora sämtlicher Klimazo-nen bietet die neue Foto-DVD von Susanne Sailer. Esfinden sich darauf unter anderem ca. 230 Heilpflan-zen und Küchenkräuter, unzählige Nutz- und Gift-pflanzen, vieleWiesenblumen,biblische Pflanzen und

sogar höchst selten abgebildete Wild- bzw. Unkräu-ter.Weitere Schwerpunkte bilden Stauden, Sommer-blumen, Zwiebel- und Knollengewächse, Ziergräser,Farne, Ziersträucher, Laub- und Nadelgehölze, Zitrus-gewächse, Kakteen, Aloen, Zimmerpflanzen, Orchi-deen und Palmen. Zusätzlich enthält die DVD um-fangreiche Sortenfotos z.B.vonAstern,Canna,Dahlien,Fuchsien, Hosta, Iris, Kamelien, Pfingstrosen, Rhodo-dendren, Rosen,Tulpen undWein.Alle Pflanzen sind unter dem aktuellen botanischenNamen archiviert und dadurch sehr einfach aufruf-bar. Sie können aber auch bequemüber deutscheNa-mengefundenwerden.Viele Pflanzen sind sowohl imDetail als auch komplett aufgenommen.Durch die ho-he Auflösungmit 2Millionen Pixel sind die Fotos her-vorragend geeignet:• für Powerpoint-Vorträge, Folien und Schulungsun-terlagen für Kinder,

• für Seminare unddieVorbereitung von Exkursionen,• zur Arten- und Sortenbestimmung,• zur Auffrischung botanischer Kenntnisse,• für private Ausdrucke oder zum Entwickeln privaterFotos.

Heribert SchefflerWie buchstabiert sich Schule?

1. Auflage 2008, 154 Seiten, Format 21 x 14 cmISBN 978-3-89896-339-8, Broschur, 14,50 Euro,Best.-Nr. 339, ATHENA Verlag

Dem Verfasser geht es im Rahmen einer buchstabie-rendenBetrachtungdarum,darzustellen,wasesmit derSchule auf sich hat.Der Dialog, der amAnfang des Bu-ches Schule in der Zeit buchstabiert,macht darauf auf-merksam,wie relativ und vergänglich Konzepte schuli-schenLebensundLernenssindundwiesehrSchuleeinerbuchstabierenden elementaren Betrachtung bedarf,wenn sie Schülerinnen und Schülern eine gute Gegen-wart bereiten und sie in eine gute Zukunft führen soll.InAnlehnungandieNaturphilosophiedergriechischenAntike,welche Erde,Wasser, Feuer und Luft als Grund-stoffe der materiellenWelt versteht, deutet der AutorSchauen,Unterricht, Leben und Erziehung als Elemen-te einer Schule konstituierendenWirklichkeit.Originellseinem Buchstabierungskonzept folgend, nimmt er inder ergänzenden Betrachtung mit Sch wie Schüler, Uwie Unternehmen, L wie Lehrer und E wie ElternhausdieMenschen indenBlick,welche sich inder Schulebe-gegnen und dafür Verantwortung tragen, dass schuli-sches Lebengelingt undSchule ihreAufgabe inderheu-tigen und zukünftigen Gesellschaft erfüllt.Die Schule bedarf einer ständigen Revision und Re-form, und es darf nicht sein, dass Schüler Schule mitSch wie Schrecken, U wie Ungerechtigkeit, L wie Lan-geweile und Ewie Ende,demvorzeitigenAus ohne Zu-kunftsfähigkeit buchstabieren, bevor das eigentlicheLeben beginnt.

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Medien

Christoph EichhornClassroom-Management

220 Seiten, Preis: 16,90 EUR,KLETT-COTTA VerlagAuflage: 1 (September 2008)ISBN-10: 3608945342, ISBN-13: 978-3608945348

Was tun bei Störungen im Unterricht. Es sind vor al-lemdie kleinen Störungen – dazwischenrufen,mit an-deren Schülern reden, die ständige Unruhe im Klas-senzimmer –, die Lehrern das Leben schwer machen.Schülern und Eltern auf Dauer auch. Classroom-Ma-nagement ist darauf die beste Antwort:ein neues, in-ternational bewährtes Konzept für die Schule vonmor-gen.AuchSchüler sehnensichnachgutenBeziehungen,nicht nur Lehrer.Dazu braucht es ein geordnetes Klas-senzimmer und Regeln für den Unterricht.Classroom-Management ist das wichtigsteMerkmaleines guten Unterrichts, wie der internationale Ver-gleich mit Finnland, Schweden und den USA belegt.Konsequent angewandt reduziert es kleine Störungen,bevor sie zum Problemwerden.Wie das geht,wie Leh-rer von Anfang an die Eltern und Schüler miteinbezie-hen und warum Classroom- Management nützt undvorwärtsbringt, zeigt dieses Buch konkret an Beispie-len und zahlreichen Übungen für Lehrer und Eltern.Classroom-Management heißt gelingender Unter-richt, stellt die Leistung engagierter Lehrer heraus,be-deutet zufriedenere Eltern und ermöglicht Schülern,ihre wirklichen Fähigkeiten lernend zu entfalten.

Bildung auf einen Blick 2008OECD-Indikatoren

Preis: 65,00 EURW. Bertelsmann Verlag 2008566 Seiten, ISBN: 978-3-7639-3509-3

WelcheBildungssysteme sind effizient?Was kannmanvon der Bildungspolitik anderer Länder lernen?Die Ausgabe des Jahres 2008 von „Bildung auf einenBlick OECD-Indikatoren“ ermöglicht jedem Land, seineigenes Bildungssystem imVerhältnis zu anderen Län-dern zu betrachten:OECD-Indikatoren vergleichen dieBildungsniveaus und Bedingungen für Bildung derOECD-Länder untereinander.Sie erfassen,wer sich amBildungswesenbeteiligt,was dafür aufgewendetwird,wie Bildungssysteme operieren und welche Ergeb-nisse sie so erzielen. Vom Vergleich von Schülerleis-tungen in Schlüsselfächern über den ZusammenhangzwischenAbschlüssen und Einkommenbis hin zu denAufwendungen für Bildung und den Arbeitsbedin-gungen für Pädagogen.

Bernhard BuebLob der DisziplinEine Streitschrift

176 Seiten, Preis: 8,95 EUR, Ullstein TaschenbuchISBN-10:3548369308, ISBN-13: 9783548369303

Der Auslöser einer nationalen Erziehungsdebatte.Dreißig Jahre lang hat Bernhard Bueb die EliteschuleSchloss Salemgeleitet.Der renommierte Pädagogegiltals einer der bekanntesten Kritiker des deutschen Er-ziehungswesens. In Lob der Disziplin hat er seine pro-vokantenThesenerstmals zusammengestellt.Ein rich-tungweisendes und engagiertes Plädoyer für eineErziehung zumehr Selbstdisziplin undVerantwortung.

Christel JungmannDie GemeinschaftsschuleKonzept und Erfolg eines neuen Schulmodells

Waxmann 2008, 184 Seiten, br.,Preis: 24,90 EUR, ISBN 978-3-8309-2050-2

Schleswig-Holstein hat ein Tabu gebrochen, das sichdie deutsche Schulpolitik selbst auferlegt hat: Dasnördlichste Bundesland verändert seine Schulstruk-tur. ImVerlauf von zwei Jahren entstehen dort 55 Ge-meinschaftsschulen, und der Gründungsboom hältan. Diese für Deutschland fast schon revolutionäreEntwicklung geht vor allem von ländlichen Kommu-nen aus.Schleswig-Holstein strahlt auch auf die anderen Bun-desländer aus. Gemeinschaftsschulen entstehen inBerlin und Sachsen, in anderen Ländernwird darüberdiskutiert. Die Gemeinschaftsschule ist in der bil-dungspolitischen Debatte angekommen. Der Begriff„Gemeinschaftsschule“ durchzieht Medienberichteund Parlamentsdebatten,Verlautbarungen und Podi-umsdiskussionen. Er wird mit unterschiedlichem In-halt gefüllt und vongeneigter Seite immer nochdurch„Einheitsschule“ ersetzt.Woher stammt der Begriff?Wie konnte er, der früherfür die gemeinsame Beschulung von Kindern unter-schiedlicher Konfessionen stand, in neuer Bedeutungdie bildungspolitische Diskussion erobern? Wie kames zur Gründung der ersten Gemeinschaftsschulen?Was macht dieses Schulstrukturmodell aus, und wasmacht es attraktiv?Diese erste Buchpublikation zur Gemeinschaftsschu-le gibt Antworten auf diese Fragen.Sie beschreibt,washinter dem Konzept der Gemeinschaftsschule steht,spürt Ausgangs- und Motivationslagen nach, die zurGründungvonGemeinschaftsschulen führenundana-lysiert Hindernisse. Dabei richtet sie auch den Blickauf typisch deutsche Argumentationsmuster der Ge-genwehr. Sie zeigt aber auch, wie diese Muster all-mählich aufbrechenundwarumdas sogenannte„be-gabungsgerechte bewährte gegliederte Schulsystem“allem Anschein nach nicht das Ende der deutschenSchulgeschichte ist.

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