SCHULE NRW September 2011 - ekir.de · PDF fileFörderung und Feedback Aussagen zum...

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Förderung und Feedback Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sowie Würdigung außerunterrichtlichen und außerschulischen ehrenamtlichen Engagements Handreichung Beilage SCHULE NRW September 2011 www.schulministerium.nrw.de Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

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Foumlrderung und Feedback

Aussagen zum Arbeits- undSozialverhalten sowie Wuumlrdigung auszligerunterrichtlichen und auszligerschulischen ehrenamtlichen Engagements

Handreichung

Beilage SCHULE NRW

September 2011

wwwschulministeriumnrwde Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren liebe Kolleginnen und Kollegen

alle die im Erziehungs- und Bildungsbereich Verantwortung tragen muumlssen gemeinsam die Schuumllerinnen und Schuumller dabei unterstuumltzen ihre Persoumlnlichkeit innerhalb und auszligerhalb von Schule zu entfalten

Dabei geht es um die Verbesserung der Bildungs- und damit Lebenschancen aller Kinder und Jugendlichen unabhaumlngig von ihrer Herkunft oder anderen Merkmalen

Neben Sach- und Fachwissen sind besonders Kompetenzen wie Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Verantwortungsbereitschaft und Zivilcourage sowie Kooperationsshyund Teamfaumlhigkeit erforderlich Diese und weitere personale und soziale Kompetenzen zu foumlrshydern ist ein gesellschaftlicher Auftrag zu dem Schule und Elternhaus einen entscheidenden Beitrag leisten

Lehrerinnen Lehrer und Eltern werden auf dem Weg der Foumlrderung von Kindern und Jugend shylichen vor allem dann erfolgreich sein wenn sie eine wertschaumltzende und anerkennende Feedback-Kultur entwickeln Ruumlckmeldungen uumlber Lernentwicklungen und Lernergebnisse ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern auch im wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und sozialen Kompetenzen ndash sollten im Dialog zwischen den Beteiligten zu einem selbstverstaumlndlichen Bestandteil des schulischen Lebens werden

Schulen werden so zu dem was eigentlich alle von ihnen erwarten Orte des Lernens und des Lebens zur Entdeckung und Foumlrderung der Persoumlnlichkeiten und Talente die eine zukunftsfaumlhige Gesellschaft braucht und erwartet

Die vorliegende Handreichung ist ein erster Schritt auf dem Weg der Weiterentwicklung einer Feedback-Kultur die dem hohen Bildungs- und Erziehungsanspruch einer modernen Schul shylandschaft gerecht werden moumlchte Hierbei ist die Partizipation von Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern grundlegende Praumlmisse in der gemeinsamen Verantwortung um die Bil shydungsbiographie der Kinder und Jugendlichen Mit dieser Handreichung erhalten Schulen eine erste Arbeitshilfe und Anregungen diesen Prozess zu begleiten Dies ist der Anfang eines Dialogs zu neuen Formen des Feedbacks und ich hoffe auf rege Diskussionen und intensiven Austausch aller Beteiligten

Sylvia Loumlhrmann Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

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Inhalt Seite

Vorwort 2

Foumlrderung und Feedback 4

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule 4

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) 4

Hinweise zur praktischen Umsetzung 6

Aussagen auf dem Zeugnis 7

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur 9

Schulisches Engagement staumlrken 10

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen 11

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Foumlrderung und Feedback

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule Der beschleunigte technische und soziale Wandel und die sich schnell veraumlndernden Berufsprofile erfordern Faumlhig kei ten die es dem Einzelnen ermoumlglichen mit neuen Heraus forderungen konstruktiv umgehen zu koumlnnen Informationen muumlssen zu flexibel einsetzbarem Wissen verarbeitet und Einzel kennt shynisse in Anwendungs- und Problem zu sam men haumlnge eingeshyordnet werden koumlnnen Die Faumlhigkeiten sich-selbst-orga ni shysieren und selbststaumlndig lernen und arbeiten zu koumlnnen wershyden immer wichtiger Neben den im engeren Sinne sach- und fachbezogenen Kompetenzen sind somit zahlreiche weitere Kompetenzen zu nennen die in der modernen Gesellschaft unverzichtbar sind dies sind Pro blemloumlse- Team- und Kom shymu nikationsfaumlhigkeit ebenso wie die realistische Selbst shyeinschaumltzung oder Aspekte wie Selbststaumlndigkeit Kreativitaumlt und Lernfaumlhigkeit Und nicht zuletzt werden demokratische und soziale Kompetenzen wie zB Toleranz Zivilcourage Engagement Verantwortungs bereitschaft und Kritikfaumlhigkeit als Ziele schulischer Arbeit eingefordert

Die Diskussion um den Bildungs- und Erziehungsauftrag um schulische Erziehungskonzepte wie auch um Kernlehrplaumlne und Bildungsstandards zeigt dass die Schul- und Unter shyrichtsentwicklung in allen Bereichen staumlrker an zu entwi shyckelnden Kompetenzen orientiert werden muss Kom pe tenzshyorientierung als didaktisches Prinzip erfordert mehr Infor shymationen uumlber Lernentwicklungen und bereits erreichte Lernergebnisse zu haben und den Lernenden entsprechende Ruumlckmeldungen zu geben In diesem Sinne gilt es die Feed shyback-Kultur zwischen den Lernenden Lehrkraumlften sowie Eltern zu verbessern ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern vor allem in dem wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und soziashylen Kompetenzen

Die Foumlrderung von bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo bei Kindern und Jugendlichen ist eine erzieherische Aufgabe Nimmt Schule diesen Auftrag wahr so gilt es sich mit allen Be shyteiligten uumlber Erziehungsziele zur Staumlrkung der Persoumlnlichkeitund zur Uumlbernahme von Verantwortung zu verstaumlndigen

Im Kontext einer ganzheitlich orientierten Per soumln lich shykeitsbildung und Demokratieerziehung lassen sich zahlreiche Bezuumlge zu den Themen bdquoErziehungspartnerschaftldquo bdquoKinder shyrechteldquo und auch zu veraumlnderten Schulkonzepten wie die Offene Ganztagsschule im Primarbereich und der Ganztag der weiterfuumlhrenden Schulen aufzeigen

In der Konsequenz dieses Verstaumlndnisses von Bildung und Erziehung wurde das Schulgesetz NRW (sect 49 Absatz 2) dahinshygehend geaumlndert dass Zeugnisse und Schul lauf bahn be schei shynigungen kuumlnftig keine Noten zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten mehr ausweisen Stattdessen koumlnnen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten nun auch in Zeugnissen und Schul laufbahnbescheinigungen aufgenommen werden dies setzt einen Beschluss der Schulkonferenz oder der Teil kon shyferenz gemaumlszlig sect 67 Absatz 4 Schulgesetz NRW uumlber Grund saumltze zu einer einheitlichen Handhabung der Aussagen voraus

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind folglich Ruumlckmeldungen die sich am individuellen Entwick lungs shystand der einzelnen Schuumllerin oder des einzelnen Schuumllers und an konkreten Lerngelegenheiten und -angeboten orienshytieren und die in besonderem Maszlige Entwicklungsprozesse bzw -fortschritte in den Blick nehmen Dies gilt generell ganz besonders aber auch mit Blick auf Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in verschiedenen Foumlrderschwerpunkten die zunehmend in allgemeinen Schulen lernen

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten werden auf der Grundlage von Beobachtungen getroffen die sich uumlber den Unterricht hinaus auf das gesamte Schulleben erstrecken Ziel einer solchen Feedback-Kultur im Kontext schulischer Arbeit ist daher dass Schulen uumlber die fachliche Leis tungs shybewertung hinaus den Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern auch Ruumlckmeldungen uumlber soziale und personale Kompetenzen geben Diese Informationen bieten Anhalts shypunkte fuumlr Beratung fuumlr die kuumlnftige Gestaltung von Lern-und Entwicklungsprozessen sowie fuumlr individuelle Foumlrderung

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) Die wesentlichen Passagen der guumlltigen Rechtsgrundlage lauten

Schulgesetz NRW sect 49 Zeugnisse Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn

(2) Neben den Angaben zum Leistungsstand werden in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn die entschuldigten und unentschuldigten Fehlzeiten aufgenomshymen Ferner koumlnnen nach Entscheidung der Ver set zungs kon shyferenz Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten aufgenomshymen werden Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zu einer einshyheitlichen Handhabung der Aussagen auf Die Aufnahme der Fehlzeiten und der Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten entfaumlllt bei Abschluss- und Abgangszeugnissen

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(3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Be shyreich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul lauf shybahnen aufgenommen Auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuuml shylers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Ab gangs zeugnissen bezieshyhen sich die Bemerkungen auch auf die gesamte Schullaufbahn

Diese Regelungen weisen der Schulkonferenz und der Ver set shyzungskonferenz zentrale Aufgaben zu

Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zur einheitlichen Handhabung der Aussagen auf So kann sie zum Beispiel entshyscheiden ob Aussagen in alle oder nur in bestimmte Zeugnisse aufgenommen werden

Die Aufnahme von Aussagen zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten generell auszuschlieszligen ist nicht moumlglich

Im Rahmen einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der kontinuierliche schulische Diskurs um solche Grundsaumltze notwendig und Grundlage einer kooperativen Schul ent wick shylung Einige Beispiele fuumlr konkrete Schwerpunktsetzungen im Umgang mit Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten

So kann die Schulkonferenz z B entscheiden

ob Aussagen als freier Text unter Verwendung von vereinshybarten Standardformulierungen oder in Anlehnung an Beobachtungsaspekte verfasst werden das Zeugnis um ein Beiblatt zu erweitern wenn die auf dem Formular zur Verfuumlgung stehenden Zeilen nicht ausshyreichen Von entscheidender Bedeutung ist dabei dass die Ruumlckmeldung auf den Einzelnen bezogen ein hinreichend differenziertes Feedback gibt das zur Unterstuumltzung von Beratungs- und Foumlrder maszlig shynahmen die systematische Beobachtung Einschaumltzung und Ruumlckmeldung auf dem Zeugnis auf besondere Faumllle auf bestimmte Klassen- oder Jahrgangsstufen oder auf Bildungsabschnitte konzentriert werden ob eine halbjaumlhrliche oder jaumlhrliche Ruumlckmeldung auf den Zeugnissen erfolgt oder diese auf bestimmte Jahrgangs shystufen beschraumlnkt wird oder ob bestimmte Bildungsgaumlnge an Buumlndelschulen (zB solche fuumlr berufserfahrene Erwach shysene an Berufskollegs) ausgenommen werden

In jedem Fall sollte die jeweilige Ruumlckmeldekultur der Schulen auch mit den Schuumllerinnen und Schuumllern besprochen werden

Fuumlr die Grundschule sei angemerkt

Die Grundschule nimmt ndash auf eine lange Tradition zuruumlckgreishyfend ndash im besonderen Maszlige neben dem Bildungsauftrag ihren Erziehungsauftrag war

Eine qualifizierte und individuell ausgerichtete Ruumlckmeldung uumlber das Arbeits- und Sozialverhalten ist fuumlr die Lehrkraumlfte eine wichtige Aufgabe Eine uumlber alle Schuljahre hinweg durchgaumlngige schriftliche Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens ist ein von vielen Schulen selbstverstaumlndlich und professionell eingebrachter Beitrag zur Erzie hungs shypartnerschaft zwischen Grundschule und Eltern

Dabei sollte die bewaumlhrte Praxis der Grundschule das Arbeitsshyund Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen auch unter der nun schulgesetzlich veraumlnderten Option weitergeshyfuumlhrt werden Erfolgt die Ruumlckmeldung nicht auf den Zeug shynissen ist denkbar den Eltern und Kindern eine gesonderte schriftliche Ruumlckmeldung einmal im Schuljahr zu geben

Im Hinblick auf sonderpaumldagogische Foumlrderung sei auf Folgendes verwiesen

Bei der Festlegung zur praktischen Umsetzung einer qualifishyzierten Ruumlckmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten sollte grundsaumltzlich die sonderpaumldagogische Foumlrderung beruumlcksichshytigt werden Diesbezuumlgliche Regelungen gemaumlszlig der Verord shynung uumlber die sonderpaumldagogische Foumlrderung den Haus unshyterricht und die Schule fuumlr Kranke (AO-SF) sind zu beachten

Es ist daher wichtig dass die in den Schulkonferenzen der Foumlrderschulen und der allgemein bildenden Schulen die Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrder shybedarf im Gemeinsamen Unterricht sowie in Integrativen Lerngruppen unterrichten neben gefassten Grundsaumltzen zu den Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten auch die Vorshygaben fuumlr die jeweiligen Foumlrderschwerpunkte im Blick haben

Im Kontext sonderpaumldagogischer Foumlrderung steht die Be shyschreibung der individuellen Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller im Vordergrund so dass Aussagen zum Arbeitsshyund Sozialverhalten immer in Verknuumlpfung mit der jeweils individuellen Foumlrderplanung getroffen werden sollten Nachteilsausgleiche die haumlufig auch das Arbeits- und Sozialverhalten betreffen sind zu beruumlcksichtigen

Die Schulkonferenz trifft generelle Entscheidungen die Versetzungskonferenz entscheidet im Einzelfall Die Schul shy

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konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren liebe Kolleginnen und Kollegen

alle die im Erziehungs- und Bildungsbereich Verantwortung tragen muumlssen gemeinsam die Schuumllerinnen und Schuumller dabei unterstuumltzen ihre Persoumlnlichkeit innerhalb und auszligerhalb von Schule zu entfalten

Dabei geht es um die Verbesserung der Bildungs- und damit Lebenschancen aller Kinder und Jugendlichen unabhaumlngig von ihrer Herkunft oder anderen Merkmalen

Neben Sach- und Fachwissen sind besonders Kompetenzen wie Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Verantwortungsbereitschaft und Zivilcourage sowie Kooperationsshyund Teamfaumlhigkeit erforderlich Diese und weitere personale und soziale Kompetenzen zu foumlrshydern ist ein gesellschaftlicher Auftrag zu dem Schule und Elternhaus einen entscheidenden Beitrag leisten

Lehrerinnen Lehrer und Eltern werden auf dem Weg der Foumlrderung von Kindern und Jugend shylichen vor allem dann erfolgreich sein wenn sie eine wertschaumltzende und anerkennende Feedback-Kultur entwickeln Ruumlckmeldungen uumlber Lernentwicklungen und Lernergebnisse ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern auch im wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und sozialen Kompetenzen ndash sollten im Dialog zwischen den Beteiligten zu einem selbstverstaumlndlichen Bestandteil des schulischen Lebens werden

Schulen werden so zu dem was eigentlich alle von ihnen erwarten Orte des Lernens und des Lebens zur Entdeckung und Foumlrderung der Persoumlnlichkeiten und Talente die eine zukunftsfaumlhige Gesellschaft braucht und erwartet

Die vorliegende Handreichung ist ein erster Schritt auf dem Weg der Weiterentwicklung einer Feedback-Kultur die dem hohen Bildungs- und Erziehungsanspruch einer modernen Schul shylandschaft gerecht werden moumlchte Hierbei ist die Partizipation von Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern grundlegende Praumlmisse in der gemeinsamen Verantwortung um die Bil shydungsbiographie der Kinder und Jugendlichen Mit dieser Handreichung erhalten Schulen eine erste Arbeitshilfe und Anregungen diesen Prozess zu begleiten Dies ist der Anfang eines Dialogs zu neuen Formen des Feedbacks und ich hoffe auf rege Diskussionen und intensiven Austausch aller Beteiligten

Sylvia Loumlhrmann Ministerin fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

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Inhalt Seite

Vorwort 2

Foumlrderung und Feedback 4

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule 4

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) 4

Hinweise zur praktischen Umsetzung 6

Aussagen auf dem Zeugnis 7

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur 9

Schulisches Engagement staumlrken 10

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen 11

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Foumlrderung und Feedback

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule Der beschleunigte technische und soziale Wandel und die sich schnell veraumlndernden Berufsprofile erfordern Faumlhig kei ten die es dem Einzelnen ermoumlglichen mit neuen Heraus forderungen konstruktiv umgehen zu koumlnnen Informationen muumlssen zu flexibel einsetzbarem Wissen verarbeitet und Einzel kennt shynisse in Anwendungs- und Problem zu sam men haumlnge eingeshyordnet werden koumlnnen Die Faumlhigkeiten sich-selbst-orga ni shysieren und selbststaumlndig lernen und arbeiten zu koumlnnen wershyden immer wichtiger Neben den im engeren Sinne sach- und fachbezogenen Kompetenzen sind somit zahlreiche weitere Kompetenzen zu nennen die in der modernen Gesellschaft unverzichtbar sind dies sind Pro blemloumlse- Team- und Kom shymu nikationsfaumlhigkeit ebenso wie die realistische Selbst shyeinschaumltzung oder Aspekte wie Selbststaumlndigkeit Kreativitaumlt und Lernfaumlhigkeit Und nicht zuletzt werden demokratische und soziale Kompetenzen wie zB Toleranz Zivilcourage Engagement Verantwortungs bereitschaft und Kritikfaumlhigkeit als Ziele schulischer Arbeit eingefordert

Die Diskussion um den Bildungs- und Erziehungsauftrag um schulische Erziehungskonzepte wie auch um Kernlehrplaumlne und Bildungsstandards zeigt dass die Schul- und Unter shyrichtsentwicklung in allen Bereichen staumlrker an zu entwi shyckelnden Kompetenzen orientiert werden muss Kom pe tenzshyorientierung als didaktisches Prinzip erfordert mehr Infor shymationen uumlber Lernentwicklungen und bereits erreichte Lernergebnisse zu haben und den Lernenden entsprechende Ruumlckmeldungen zu geben In diesem Sinne gilt es die Feed shyback-Kultur zwischen den Lernenden Lehrkraumlften sowie Eltern zu verbessern ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern vor allem in dem wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und soziashylen Kompetenzen

Die Foumlrderung von bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo bei Kindern und Jugendlichen ist eine erzieherische Aufgabe Nimmt Schule diesen Auftrag wahr so gilt es sich mit allen Be shyteiligten uumlber Erziehungsziele zur Staumlrkung der Persoumlnlichkeitund zur Uumlbernahme von Verantwortung zu verstaumlndigen

Im Kontext einer ganzheitlich orientierten Per soumln lich shykeitsbildung und Demokratieerziehung lassen sich zahlreiche Bezuumlge zu den Themen bdquoErziehungspartnerschaftldquo bdquoKinder shyrechteldquo und auch zu veraumlnderten Schulkonzepten wie die Offene Ganztagsschule im Primarbereich und der Ganztag der weiterfuumlhrenden Schulen aufzeigen

In der Konsequenz dieses Verstaumlndnisses von Bildung und Erziehung wurde das Schulgesetz NRW (sect 49 Absatz 2) dahinshygehend geaumlndert dass Zeugnisse und Schul lauf bahn be schei shynigungen kuumlnftig keine Noten zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten mehr ausweisen Stattdessen koumlnnen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten nun auch in Zeugnissen und Schul laufbahnbescheinigungen aufgenommen werden dies setzt einen Beschluss der Schulkonferenz oder der Teil kon shyferenz gemaumlszlig sect 67 Absatz 4 Schulgesetz NRW uumlber Grund saumltze zu einer einheitlichen Handhabung der Aussagen voraus

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind folglich Ruumlckmeldungen die sich am individuellen Entwick lungs shystand der einzelnen Schuumllerin oder des einzelnen Schuumllers und an konkreten Lerngelegenheiten und -angeboten orienshytieren und die in besonderem Maszlige Entwicklungsprozesse bzw -fortschritte in den Blick nehmen Dies gilt generell ganz besonders aber auch mit Blick auf Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in verschiedenen Foumlrderschwerpunkten die zunehmend in allgemeinen Schulen lernen

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten werden auf der Grundlage von Beobachtungen getroffen die sich uumlber den Unterricht hinaus auf das gesamte Schulleben erstrecken Ziel einer solchen Feedback-Kultur im Kontext schulischer Arbeit ist daher dass Schulen uumlber die fachliche Leis tungs shybewertung hinaus den Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern auch Ruumlckmeldungen uumlber soziale und personale Kompetenzen geben Diese Informationen bieten Anhalts shypunkte fuumlr Beratung fuumlr die kuumlnftige Gestaltung von Lern-und Entwicklungsprozessen sowie fuumlr individuelle Foumlrderung

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) Die wesentlichen Passagen der guumlltigen Rechtsgrundlage lauten

Schulgesetz NRW sect 49 Zeugnisse Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn

(2) Neben den Angaben zum Leistungsstand werden in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn die entschuldigten und unentschuldigten Fehlzeiten aufgenomshymen Ferner koumlnnen nach Entscheidung der Ver set zungs kon shyferenz Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten aufgenomshymen werden Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zu einer einshyheitlichen Handhabung der Aussagen auf Die Aufnahme der Fehlzeiten und der Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten entfaumlllt bei Abschluss- und Abgangszeugnissen

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(3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Be shyreich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul lauf shybahnen aufgenommen Auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuuml shylers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Ab gangs zeugnissen bezieshyhen sich die Bemerkungen auch auf die gesamte Schullaufbahn

Diese Regelungen weisen der Schulkonferenz und der Ver set shyzungskonferenz zentrale Aufgaben zu

Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zur einheitlichen Handhabung der Aussagen auf So kann sie zum Beispiel entshyscheiden ob Aussagen in alle oder nur in bestimmte Zeugnisse aufgenommen werden

Die Aufnahme von Aussagen zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten generell auszuschlieszligen ist nicht moumlglich

Im Rahmen einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der kontinuierliche schulische Diskurs um solche Grundsaumltze notwendig und Grundlage einer kooperativen Schul ent wick shylung Einige Beispiele fuumlr konkrete Schwerpunktsetzungen im Umgang mit Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten

So kann die Schulkonferenz z B entscheiden

ob Aussagen als freier Text unter Verwendung von vereinshybarten Standardformulierungen oder in Anlehnung an Beobachtungsaspekte verfasst werden das Zeugnis um ein Beiblatt zu erweitern wenn die auf dem Formular zur Verfuumlgung stehenden Zeilen nicht ausshyreichen Von entscheidender Bedeutung ist dabei dass die Ruumlckmeldung auf den Einzelnen bezogen ein hinreichend differenziertes Feedback gibt das zur Unterstuumltzung von Beratungs- und Foumlrder maszlig shynahmen die systematische Beobachtung Einschaumltzung und Ruumlckmeldung auf dem Zeugnis auf besondere Faumllle auf bestimmte Klassen- oder Jahrgangsstufen oder auf Bildungsabschnitte konzentriert werden ob eine halbjaumlhrliche oder jaumlhrliche Ruumlckmeldung auf den Zeugnissen erfolgt oder diese auf bestimmte Jahrgangs shystufen beschraumlnkt wird oder ob bestimmte Bildungsgaumlnge an Buumlndelschulen (zB solche fuumlr berufserfahrene Erwach shysene an Berufskollegs) ausgenommen werden

In jedem Fall sollte die jeweilige Ruumlckmeldekultur der Schulen auch mit den Schuumllerinnen und Schuumllern besprochen werden

Fuumlr die Grundschule sei angemerkt

Die Grundschule nimmt ndash auf eine lange Tradition zuruumlckgreishyfend ndash im besonderen Maszlige neben dem Bildungsauftrag ihren Erziehungsauftrag war

Eine qualifizierte und individuell ausgerichtete Ruumlckmeldung uumlber das Arbeits- und Sozialverhalten ist fuumlr die Lehrkraumlfte eine wichtige Aufgabe Eine uumlber alle Schuljahre hinweg durchgaumlngige schriftliche Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens ist ein von vielen Schulen selbstverstaumlndlich und professionell eingebrachter Beitrag zur Erzie hungs shypartnerschaft zwischen Grundschule und Eltern

Dabei sollte die bewaumlhrte Praxis der Grundschule das Arbeitsshyund Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen auch unter der nun schulgesetzlich veraumlnderten Option weitergeshyfuumlhrt werden Erfolgt die Ruumlckmeldung nicht auf den Zeug shynissen ist denkbar den Eltern und Kindern eine gesonderte schriftliche Ruumlckmeldung einmal im Schuljahr zu geben

Im Hinblick auf sonderpaumldagogische Foumlrderung sei auf Folgendes verwiesen

Bei der Festlegung zur praktischen Umsetzung einer qualifishyzierten Ruumlckmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten sollte grundsaumltzlich die sonderpaumldagogische Foumlrderung beruumlcksichshytigt werden Diesbezuumlgliche Regelungen gemaumlszlig der Verord shynung uumlber die sonderpaumldagogische Foumlrderung den Haus unshyterricht und die Schule fuumlr Kranke (AO-SF) sind zu beachten

Es ist daher wichtig dass die in den Schulkonferenzen der Foumlrderschulen und der allgemein bildenden Schulen die Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrder shybedarf im Gemeinsamen Unterricht sowie in Integrativen Lerngruppen unterrichten neben gefassten Grundsaumltzen zu den Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten auch die Vorshygaben fuumlr die jeweiligen Foumlrderschwerpunkte im Blick haben

Im Kontext sonderpaumldagogischer Foumlrderung steht die Be shyschreibung der individuellen Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller im Vordergrund so dass Aussagen zum Arbeitsshyund Sozialverhalten immer in Verknuumlpfung mit der jeweils individuellen Foumlrderplanung getroffen werden sollten Nachteilsausgleiche die haumlufig auch das Arbeits- und Sozialverhalten betreffen sind zu beruumlcksichtigen

Die Schulkonferenz trifft generelle Entscheidungen die Versetzungskonferenz entscheidet im Einzelfall Die Schul shy

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konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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Inhalt Seite

Vorwort 2

Foumlrderung und Feedback 4

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule 4

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) 4

Hinweise zur praktischen Umsetzung 6

Aussagen auf dem Zeugnis 7

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur 9

Schulisches Engagement staumlrken 10

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen 11

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Foumlrderung und Feedback

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule Der beschleunigte technische und soziale Wandel und die sich schnell veraumlndernden Berufsprofile erfordern Faumlhig kei ten die es dem Einzelnen ermoumlglichen mit neuen Heraus forderungen konstruktiv umgehen zu koumlnnen Informationen muumlssen zu flexibel einsetzbarem Wissen verarbeitet und Einzel kennt shynisse in Anwendungs- und Problem zu sam men haumlnge eingeshyordnet werden koumlnnen Die Faumlhigkeiten sich-selbst-orga ni shysieren und selbststaumlndig lernen und arbeiten zu koumlnnen wershyden immer wichtiger Neben den im engeren Sinne sach- und fachbezogenen Kompetenzen sind somit zahlreiche weitere Kompetenzen zu nennen die in der modernen Gesellschaft unverzichtbar sind dies sind Pro blemloumlse- Team- und Kom shymu nikationsfaumlhigkeit ebenso wie die realistische Selbst shyeinschaumltzung oder Aspekte wie Selbststaumlndigkeit Kreativitaumlt und Lernfaumlhigkeit Und nicht zuletzt werden demokratische und soziale Kompetenzen wie zB Toleranz Zivilcourage Engagement Verantwortungs bereitschaft und Kritikfaumlhigkeit als Ziele schulischer Arbeit eingefordert

Die Diskussion um den Bildungs- und Erziehungsauftrag um schulische Erziehungskonzepte wie auch um Kernlehrplaumlne und Bildungsstandards zeigt dass die Schul- und Unter shyrichtsentwicklung in allen Bereichen staumlrker an zu entwi shyckelnden Kompetenzen orientiert werden muss Kom pe tenzshyorientierung als didaktisches Prinzip erfordert mehr Infor shymationen uumlber Lernentwicklungen und bereits erreichte Lernergebnisse zu haben und den Lernenden entsprechende Ruumlckmeldungen zu geben In diesem Sinne gilt es die Feed shyback-Kultur zwischen den Lernenden Lehrkraumlften sowie Eltern zu verbessern ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern vor allem in dem wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und soziashylen Kompetenzen

Die Foumlrderung von bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo bei Kindern und Jugendlichen ist eine erzieherische Aufgabe Nimmt Schule diesen Auftrag wahr so gilt es sich mit allen Be shyteiligten uumlber Erziehungsziele zur Staumlrkung der Persoumlnlichkeitund zur Uumlbernahme von Verantwortung zu verstaumlndigen

Im Kontext einer ganzheitlich orientierten Per soumln lich shykeitsbildung und Demokratieerziehung lassen sich zahlreiche Bezuumlge zu den Themen bdquoErziehungspartnerschaftldquo bdquoKinder shyrechteldquo und auch zu veraumlnderten Schulkonzepten wie die Offene Ganztagsschule im Primarbereich und der Ganztag der weiterfuumlhrenden Schulen aufzeigen

In der Konsequenz dieses Verstaumlndnisses von Bildung und Erziehung wurde das Schulgesetz NRW (sect 49 Absatz 2) dahinshygehend geaumlndert dass Zeugnisse und Schul lauf bahn be schei shynigungen kuumlnftig keine Noten zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten mehr ausweisen Stattdessen koumlnnen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten nun auch in Zeugnissen und Schul laufbahnbescheinigungen aufgenommen werden dies setzt einen Beschluss der Schulkonferenz oder der Teil kon shyferenz gemaumlszlig sect 67 Absatz 4 Schulgesetz NRW uumlber Grund saumltze zu einer einheitlichen Handhabung der Aussagen voraus

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind folglich Ruumlckmeldungen die sich am individuellen Entwick lungs shystand der einzelnen Schuumllerin oder des einzelnen Schuumllers und an konkreten Lerngelegenheiten und -angeboten orienshytieren und die in besonderem Maszlige Entwicklungsprozesse bzw -fortschritte in den Blick nehmen Dies gilt generell ganz besonders aber auch mit Blick auf Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in verschiedenen Foumlrderschwerpunkten die zunehmend in allgemeinen Schulen lernen

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten werden auf der Grundlage von Beobachtungen getroffen die sich uumlber den Unterricht hinaus auf das gesamte Schulleben erstrecken Ziel einer solchen Feedback-Kultur im Kontext schulischer Arbeit ist daher dass Schulen uumlber die fachliche Leis tungs shybewertung hinaus den Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern auch Ruumlckmeldungen uumlber soziale und personale Kompetenzen geben Diese Informationen bieten Anhalts shypunkte fuumlr Beratung fuumlr die kuumlnftige Gestaltung von Lern-und Entwicklungsprozessen sowie fuumlr individuelle Foumlrderung

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) Die wesentlichen Passagen der guumlltigen Rechtsgrundlage lauten

Schulgesetz NRW sect 49 Zeugnisse Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn

(2) Neben den Angaben zum Leistungsstand werden in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn die entschuldigten und unentschuldigten Fehlzeiten aufgenomshymen Ferner koumlnnen nach Entscheidung der Ver set zungs kon shyferenz Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten aufgenomshymen werden Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zu einer einshyheitlichen Handhabung der Aussagen auf Die Aufnahme der Fehlzeiten und der Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten entfaumlllt bei Abschluss- und Abgangszeugnissen

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(3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Be shyreich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul lauf shybahnen aufgenommen Auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuuml shylers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Ab gangs zeugnissen bezieshyhen sich die Bemerkungen auch auf die gesamte Schullaufbahn

Diese Regelungen weisen der Schulkonferenz und der Ver set shyzungskonferenz zentrale Aufgaben zu

Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zur einheitlichen Handhabung der Aussagen auf So kann sie zum Beispiel entshyscheiden ob Aussagen in alle oder nur in bestimmte Zeugnisse aufgenommen werden

Die Aufnahme von Aussagen zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten generell auszuschlieszligen ist nicht moumlglich

Im Rahmen einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der kontinuierliche schulische Diskurs um solche Grundsaumltze notwendig und Grundlage einer kooperativen Schul ent wick shylung Einige Beispiele fuumlr konkrete Schwerpunktsetzungen im Umgang mit Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten

So kann die Schulkonferenz z B entscheiden

ob Aussagen als freier Text unter Verwendung von vereinshybarten Standardformulierungen oder in Anlehnung an Beobachtungsaspekte verfasst werden das Zeugnis um ein Beiblatt zu erweitern wenn die auf dem Formular zur Verfuumlgung stehenden Zeilen nicht ausshyreichen Von entscheidender Bedeutung ist dabei dass die Ruumlckmeldung auf den Einzelnen bezogen ein hinreichend differenziertes Feedback gibt das zur Unterstuumltzung von Beratungs- und Foumlrder maszlig shynahmen die systematische Beobachtung Einschaumltzung und Ruumlckmeldung auf dem Zeugnis auf besondere Faumllle auf bestimmte Klassen- oder Jahrgangsstufen oder auf Bildungsabschnitte konzentriert werden ob eine halbjaumlhrliche oder jaumlhrliche Ruumlckmeldung auf den Zeugnissen erfolgt oder diese auf bestimmte Jahrgangs shystufen beschraumlnkt wird oder ob bestimmte Bildungsgaumlnge an Buumlndelschulen (zB solche fuumlr berufserfahrene Erwach shysene an Berufskollegs) ausgenommen werden

In jedem Fall sollte die jeweilige Ruumlckmeldekultur der Schulen auch mit den Schuumllerinnen und Schuumllern besprochen werden

Fuumlr die Grundschule sei angemerkt

Die Grundschule nimmt ndash auf eine lange Tradition zuruumlckgreishyfend ndash im besonderen Maszlige neben dem Bildungsauftrag ihren Erziehungsauftrag war

Eine qualifizierte und individuell ausgerichtete Ruumlckmeldung uumlber das Arbeits- und Sozialverhalten ist fuumlr die Lehrkraumlfte eine wichtige Aufgabe Eine uumlber alle Schuljahre hinweg durchgaumlngige schriftliche Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens ist ein von vielen Schulen selbstverstaumlndlich und professionell eingebrachter Beitrag zur Erzie hungs shypartnerschaft zwischen Grundschule und Eltern

Dabei sollte die bewaumlhrte Praxis der Grundschule das Arbeitsshyund Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen auch unter der nun schulgesetzlich veraumlnderten Option weitergeshyfuumlhrt werden Erfolgt die Ruumlckmeldung nicht auf den Zeug shynissen ist denkbar den Eltern und Kindern eine gesonderte schriftliche Ruumlckmeldung einmal im Schuljahr zu geben

Im Hinblick auf sonderpaumldagogische Foumlrderung sei auf Folgendes verwiesen

Bei der Festlegung zur praktischen Umsetzung einer qualifishyzierten Ruumlckmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten sollte grundsaumltzlich die sonderpaumldagogische Foumlrderung beruumlcksichshytigt werden Diesbezuumlgliche Regelungen gemaumlszlig der Verord shynung uumlber die sonderpaumldagogische Foumlrderung den Haus unshyterricht und die Schule fuumlr Kranke (AO-SF) sind zu beachten

Es ist daher wichtig dass die in den Schulkonferenzen der Foumlrderschulen und der allgemein bildenden Schulen die Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrder shybedarf im Gemeinsamen Unterricht sowie in Integrativen Lerngruppen unterrichten neben gefassten Grundsaumltzen zu den Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten auch die Vorshygaben fuumlr die jeweiligen Foumlrderschwerpunkte im Blick haben

Im Kontext sonderpaumldagogischer Foumlrderung steht die Be shyschreibung der individuellen Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller im Vordergrund so dass Aussagen zum Arbeitsshyund Sozialverhalten immer in Verknuumlpfung mit der jeweils individuellen Foumlrderplanung getroffen werden sollten Nachteilsausgleiche die haumlufig auch das Arbeits- und Sozialverhalten betreffen sind zu beruumlcksichtigen

Die Schulkonferenz trifft generelle Entscheidungen die Versetzungskonferenz entscheidet im Einzelfall Die Schul shy

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konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Foumlrderung und Feedback

Arbeits- und Sozialverhalten in der Schule Der beschleunigte technische und soziale Wandel und die sich schnell veraumlndernden Berufsprofile erfordern Faumlhig kei ten die es dem Einzelnen ermoumlglichen mit neuen Heraus forderungen konstruktiv umgehen zu koumlnnen Informationen muumlssen zu flexibel einsetzbarem Wissen verarbeitet und Einzel kennt shynisse in Anwendungs- und Problem zu sam men haumlnge eingeshyordnet werden koumlnnen Die Faumlhigkeiten sich-selbst-orga ni shysieren und selbststaumlndig lernen und arbeiten zu koumlnnen wershyden immer wichtiger Neben den im engeren Sinne sach- und fachbezogenen Kompetenzen sind somit zahlreiche weitere Kompetenzen zu nennen die in der modernen Gesellschaft unverzichtbar sind dies sind Pro blemloumlse- Team- und Kom shymu nikationsfaumlhigkeit ebenso wie die realistische Selbst shyeinschaumltzung oder Aspekte wie Selbststaumlndigkeit Kreativitaumlt und Lernfaumlhigkeit Und nicht zuletzt werden demokratische und soziale Kompetenzen wie zB Toleranz Zivilcourage Engagement Verantwortungs bereitschaft und Kritikfaumlhigkeit als Ziele schulischer Arbeit eingefordert

Die Diskussion um den Bildungs- und Erziehungsauftrag um schulische Erziehungskonzepte wie auch um Kernlehrplaumlne und Bildungsstandards zeigt dass die Schul- und Unter shyrichtsentwicklung in allen Bereichen staumlrker an zu entwi shyckelnden Kompetenzen orientiert werden muss Kom pe tenzshyorientierung als didaktisches Prinzip erfordert mehr Infor shymationen uumlber Lernentwicklungen und bereits erreichte Lernergebnisse zu haben und den Lernenden entsprechende Ruumlckmeldungen zu geben In diesem Sinne gilt es die Feed shyback-Kultur zwischen den Lernenden Lehrkraumlften sowie Eltern zu verbessern ndash nicht nur im Bereich fachlichen Lernens sondern vor allem in dem wichtigen Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens bzw der personalen und soziashylen Kompetenzen

Die Foumlrderung von bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo bei Kindern und Jugendlichen ist eine erzieherische Aufgabe Nimmt Schule diesen Auftrag wahr so gilt es sich mit allen Be shyteiligten uumlber Erziehungsziele zur Staumlrkung der Persoumlnlichkeitund zur Uumlbernahme von Verantwortung zu verstaumlndigen

Im Kontext einer ganzheitlich orientierten Per soumln lich shykeitsbildung und Demokratieerziehung lassen sich zahlreiche Bezuumlge zu den Themen bdquoErziehungspartnerschaftldquo bdquoKinder shyrechteldquo und auch zu veraumlnderten Schulkonzepten wie die Offene Ganztagsschule im Primarbereich und der Ganztag der weiterfuumlhrenden Schulen aufzeigen

In der Konsequenz dieses Verstaumlndnisses von Bildung und Erziehung wurde das Schulgesetz NRW (sect 49 Absatz 2) dahinshygehend geaumlndert dass Zeugnisse und Schul lauf bahn be schei shynigungen kuumlnftig keine Noten zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten mehr ausweisen Stattdessen koumlnnen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten nun auch in Zeugnissen und Schul laufbahnbescheinigungen aufgenommen werden dies setzt einen Beschluss der Schulkonferenz oder der Teil kon shyferenz gemaumlszlig sect 67 Absatz 4 Schulgesetz NRW uumlber Grund saumltze zu einer einheitlichen Handhabung der Aussagen voraus

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind folglich Ruumlckmeldungen die sich am individuellen Entwick lungs shystand der einzelnen Schuumllerin oder des einzelnen Schuumllers und an konkreten Lerngelegenheiten und -angeboten orienshytieren und die in besonderem Maszlige Entwicklungsprozesse bzw -fortschritte in den Blick nehmen Dies gilt generell ganz besonders aber auch mit Blick auf Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf in verschiedenen Foumlrderschwerpunkten die zunehmend in allgemeinen Schulen lernen

Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten werden auf der Grundlage von Beobachtungen getroffen die sich uumlber den Unterricht hinaus auf das gesamte Schulleben erstrecken Ziel einer solchen Feedback-Kultur im Kontext schulischer Arbeit ist daher dass Schulen uumlber die fachliche Leis tungs shybewertung hinaus den Schuumllerinnen und Schuumllern sowie ihren Eltern auch Ruumlckmeldungen uumlber soziale und personale Kompetenzen geben Diese Informationen bieten Anhalts shypunkte fuumlr Beratung fuumlr die kuumlnftige Gestaltung von Lern-und Entwicklungsprozessen sowie fuumlr individuelle Foumlrderung

Die rechtlichen Grundlagen (Auszuumlge) Die wesentlichen Passagen der guumlltigen Rechtsgrundlage lauten

Schulgesetz NRW sect 49 Zeugnisse Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn

(2) Neben den Angaben zum Leistungsstand werden in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn die entschuldigten und unentschuldigten Fehlzeiten aufgenomshymen Ferner koumlnnen nach Entscheidung der Ver set zungs kon shyferenz Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten aufgenomshymen werden Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zu einer einshyheitlichen Handhabung der Aussagen auf Die Aufnahme der Fehlzeiten und der Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten entfaumlllt bei Abschluss- und Abgangszeugnissen

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(3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Be shyreich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul lauf shybahnen aufgenommen Auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuuml shylers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Ab gangs zeugnissen bezieshyhen sich die Bemerkungen auch auf die gesamte Schullaufbahn

Diese Regelungen weisen der Schulkonferenz und der Ver set shyzungskonferenz zentrale Aufgaben zu

Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zur einheitlichen Handhabung der Aussagen auf So kann sie zum Beispiel entshyscheiden ob Aussagen in alle oder nur in bestimmte Zeugnisse aufgenommen werden

Die Aufnahme von Aussagen zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten generell auszuschlieszligen ist nicht moumlglich

Im Rahmen einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der kontinuierliche schulische Diskurs um solche Grundsaumltze notwendig und Grundlage einer kooperativen Schul ent wick shylung Einige Beispiele fuumlr konkrete Schwerpunktsetzungen im Umgang mit Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten

So kann die Schulkonferenz z B entscheiden

ob Aussagen als freier Text unter Verwendung von vereinshybarten Standardformulierungen oder in Anlehnung an Beobachtungsaspekte verfasst werden das Zeugnis um ein Beiblatt zu erweitern wenn die auf dem Formular zur Verfuumlgung stehenden Zeilen nicht ausshyreichen Von entscheidender Bedeutung ist dabei dass die Ruumlckmeldung auf den Einzelnen bezogen ein hinreichend differenziertes Feedback gibt das zur Unterstuumltzung von Beratungs- und Foumlrder maszlig shynahmen die systematische Beobachtung Einschaumltzung und Ruumlckmeldung auf dem Zeugnis auf besondere Faumllle auf bestimmte Klassen- oder Jahrgangsstufen oder auf Bildungsabschnitte konzentriert werden ob eine halbjaumlhrliche oder jaumlhrliche Ruumlckmeldung auf den Zeugnissen erfolgt oder diese auf bestimmte Jahrgangs shystufen beschraumlnkt wird oder ob bestimmte Bildungsgaumlnge an Buumlndelschulen (zB solche fuumlr berufserfahrene Erwach shysene an Berufskollegs) ausgenommen werden

In jedem Fall sollte die jeweilige Ruumlckmeldekultur der Schulen auch mit den Schuumllerinnen und Schuumllern besprochen werden

Fuumlr die Grundschule sei angemerkt

Die Grundschule nimmt ndash auf eine lange Tradition zuruumlckgreishyfend ndash im besonderen Maszlige neben dem Bildungsauftrag ihren Erziehungsauftrag war

Eine qualifizierte und individuell ausgerichtete Ruumlckmeldung uumlber das Arbeits- und Sozialverhalten ist fuumlr die Lehrkraumlfte eine wichtige Aufgabe Eine uumlber alle Schuljahre hinweg durchgaumlngige schriftliche Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens ist ein von vielen Schulen selbstverstaumlndlich und professionell eingebrachter Beitrag zur Erzie hungs shypartnerschaft zwischen Grundschule und Eltern

Dabei sollte die bewaumlhrte Praxis der Grundschule das Arbeitsshyund Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen auch unter der nun schulgesetzlich veraumlnderten Option weitergeshyfuumlhrt werden Erfolgt die Ruumlckmeldung nicht auf den Zeug shynissen ist denkbar den Eltern und Kindern eine gesonderte schriftliche Ruumlckmeldung einmal im Schuljahr zu geben

Im Hinblick auf sonderpaumldagogische Foumlrderung sei auf Folgendes verwiesen

Bei der Festlegung zur praktischen Umsetzung einer qualifishyzierten Ruumlckmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten sollte grundsaumltzlich die sonderpaumldagogische Foumlrderung beruumlcksichshytigt werden Diesbezuumlgliche Regelungen gemaumlszlig der Verord shynung uumlber die sonderpaumldagogische Foumlrderung den Haus unshyterricht und die Schule fuumlr Kranke (AO-SF) sind zu beachten

Es ist daher wichtig dass die in den Schulkonferenzen der Foumlrderschulen und der allgemein bildenden Schulen die Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrder shybedarf im Gemeinsamen Unterricht sowie in Integrativen Lerngruppen unterrichten neben gefassten Grundsaumltzen zu den Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten auch die Vorshygaben fuumlr die jeweiligen Foumlrderschwerpunkte im Blick haben

Im Kontext sonderpaumldagogischer Foumlrderung steht die Be shyschreibung der individuellen Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller im Vordergrund so dass Aussagen zum Arbeitsshyund Sozialverhalten immer in Verknuumlpfung mit der jeweils individuellen Foumlrderplanung getroffen werden sollten Nachteilsausgleiche die haumlufig auch das Arbeits- und Sozialverhalten betreffen sind zu beruumlcksichtigen

Die Schulkonferenz trifft generelle Entscheidungen die Versetzungskonferenz entscheidet im Einzelfall Die Schul shy

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konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

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(3) Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Be shyreich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul lauf shybahnen aufgenommen Auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuuml shylers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Ab gangs zeugnissen bezieshyhen sich die Bemerkungen auch auf die gesamte Schullaufbahn

Diese Regelungen weisen der Schulkonferenz und der Ver set shyzungskonferenz zentrale Aufgaben zu

Die Schulkonferenz stellt Grundsaumltze zur einheitlichen Handhabung der Aussagen auf So kann sie zum Beispiel entshyscheiden ob Aussagen in alle oder nur in bestimmte Zeugnisse aufgenommen werden

Die Aufnahme von Aussagen zum Arbeits- und Sozial ver shyhalten generell auszuschlieszligen ist nicht moumlglich

Im Rahmen einer gelingenden Erziehungspartnerschaft ist der kontinuierliche schulische Diskurs um solche Grundsaumltze notwendig und Grundlage einer kooperativen Schul ent wick shylung Einige Beispiele fuumlr konkrete Schwerpunktsetzungen im Umgang mit Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten

So kann die Schulkonferenz z B entscheiden

ob Aussagen als freier Text unter Verwendung von vereinshybarten Standardformulierungen oder in Anlehnung an Beobachtungsaspekte verfasst werden das Zeugnis um ein Beiblatt zu erweitern wenn die auf dem Formular zur Verfuumlgung stehenden Zeilen nicht ausshyreichen Von entscheidender Bedeutung ist dabei dass die Ruumlckmeldung auf den Einzelnen bezogen ein hinreichend differenziertes Feedback gibt das zur Unterstuumltzung von Beratungs- und Foumlrder maszlig shynahmen die systematische Beobachtung Einschaumltzung und Ruumlckmeldung auf dem Zeugnis auf besondere Faumllle auf bestimmte Klassen- oder Jahrgangsstufen oder auf Bildungsabschnitte konzentriert werden ob eine halbjaumlhrliche oder jaumlhrliche Ruumlckmeldung auf den Zeugnissen erfolgt oder diese auf bestimmte Jahrgangs shystufen beschraumlnkt wird oder ob bestimmte Bildungsgaumlnge an Buumlndelschulen (zB solche fuumlr berufserfahrene Erwach shysene an Berufskollegs) ausgenommen werden

In jedem Fall sollte die jeweilige Ruumlckmeldekultur der Schulen auch mit den Schuumllerinnen und Schuumllern besprochen werden

Fuumlr die Grundschule sei angemerkt

Die Grundschule nimmt ndash auf eine lange Tradition zuruumlckgreishyfend ndash im besonderen Maszlige neben dem Bildungsauftrag ihren Erziehungsauftrag war

Eine qualifizierte und individuell ausgerichtete Ruumlckmeldung uumlber das Arbeits- und Sozialverhalten ist fuumlr die Lehrkraumlfte eine wichtige Aufgabe Eine uumlber alle Schuljahre hinweg durchgaumlngige schriftliche Dokumentation des Arbeits- und Sozialverhaltens ist ein von vielen Schulen selbstverstaumlndlich und professionell eingebrachter Beitrag zur Erzie hungs shypartnerschaft zwischen Grundschule und Eltern

Dabei sollte die bewaumlhrte Praxis der Grundschule das Arbeitsshyund Sozialverhalten in die Zeugnisse aufzunehmen auch unter der nun schulgesetzlich veraumlnderten Option weitergeshyfuumlhrt werden Erfolgt die Ruumlckmeldung nicht auf den Zeug shynissen ist denkbar den Eltern und Kindern eine gesonderte schriftliche Ruumlckmeldung einmal im Schuljahr zu geben

Im Hinblick auf sonderpaumldagogische Foumlrderung sei auf Folgendes verwiesen

Bei der Festlegung zur praktischen Umsetzung einer qualifishyzierten Ruumlckmeldung zum Arbeits- und Sozialverhalten sollte grundsaumltzlich die sonderpaumldagogische Foumlrderung beruumlcksichshytigt werden Diesbezuumlgliche Regelungen gemaumlszlig der Verord shynung uumlber die sonderpaumldagogische Foumlrderung den Haus unshyterricht und die Schule fuumlr Kranke (AO-SF) sind zu beachten

Es ist daher wichtig dass die in den Schulkonferenzen der Foumlrderschulen und der allgemein bildenden Schulen die Schuumllerinnen und Schuumller mit sonderpaumldagogischem Foumlrder shybedarf im Gemeinsamen Unterricht sowie in Integrativen Lerngruppen unterrichten neben gefassten Grundsaumltzen zu den Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten auch die Vorshygaben fuumlr die jeweiligen Foumlrderschwerpunkte im Blick haben

Im Kontext sonderpaumldagogischer Foumlrderung steht die Be shyschreibung der individuellen Entwicklung der Schuumllerinnen und Schuumller im Vordergrund so dass Aussagen zum Arbeitsshyund Sozialverhalten immer in Verknuumlpfung mit der jeweils individuellen Foumlrderplanung getroffen werden sollten Nachteilsausgleiche die haumlufig auch das Arbeits- und Sozialverhalten betreffen sind zu beruumlcksichtigen

Die Schulkonferenz trifft generelle Entscheidungen die Versetzungskonferenz entscheidet im Einzelfall Die Schul shy

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konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

Beilage Schule NRW 0911 11

Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

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E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

konferenz entscheidet grundsaumltzlich auf welchen Zeug nissen Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten gemacht werden Eroumlffnet die Schulkonferenz Ent schei dungs spiel raumlume koumlnnen Lehrkraumlfte und Schuumllerinnen und Schuumller ihre Wuumlnsche um Beitraumlge bzw aufzunehmende Ruumlckmeldung in die Ver set shyzungs konferenz einbringen Diese pruumlft und beschlieszligt uumlber die Aufnahme entsprechender Bemerkungen in das Zeugnis

Es gilt Unabhaumlngig von z B jahrgangsmaumlszligigen Be schraumln shykungen durch die Grundsaumltze der Schulkonferenz sind Aus shysagen in das Zeugnis immer dann aufzunehmen wenn die Schuumllerin oder der Schuumller dies wuumlnscht Ein entsprechender Antrag muss bis zu der Versetzungskonferenz gestellt werden

Bei der Entscheidung der Versetzungskonferenz uumlber die Aufnahme der Aussagen in ein Zeugnis im Einzelfall handelt es sich um eine Ermessensentscheidung Die Ver set zungs kon shyferenz hat sich dabei an Grundsaumltzen zu orientieren die von der Schulkonferenz aufzustellen sind Die konkrete For mu shylierung die in das Zeugnis einer Schuumllerin oder eines Schuumllers aufgenommen wird muss auf Beobachtungen basieren und von der Versetzungskonferenz beschlossen werden

In Zeugnissen und in Bescheinigungen werden die Aus shysagen zum Arbeits- und Sozialverhalten unter der Rubrik bdquoArbeits- und Sozialverhaltenldquo oder unter der Rubrik bdquoBe shymerkungenldquo aufgenommen Auf Abschluss- und Ab gangs shyzeugnissen entfallen solche Aussagen grundsaumltzlich Die Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten sind nicht vershysetzungsrelevant

Hinweise zur praktischen Umsetzung Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten beziehen sich auf vielfaumlltige Dimensionen des Lernens und Arbeitens in der Schule z B auf die soziale die kognitive die affektive die lernmethodische oder die psychomotorische Dimen shysion Die Breite der damit in den Blick ruumlckenden Faumlhig shykeiten Fer tig keiten Verhaltensaspekte Einstellungen und Haltungen macht deutlich dass es um ganzheitliche Per shysoumln lich keits entwicklung geht die bei der Schaffung und Gestaltung von Lerngelegenheiten ebenso wie bei der Ein shyschaumltzung und Beurteilung von Lernentwicklungen beruumlckshysichtigt werden muss

Viele der Merkmale sind zudem abhaumlngig von konkreten Kontexten so dass sich oft groszlige Unterschiede in den vershyschiedenen Faumlchern im Bereich des Schullebens im Eltern shyhaus oder spaumlter in der Ausbildung und im Arbeits- und Berufsleben ergeben koumlnnen Beobachtungen und Ruumlck mel shy

dungen muumlssen daher unterschiedliche Hand lungs zu sam shymenhaumlnge beruumlcksichtigen Ein solches Verstaumlndnis schlieszligt generalisierende Aussagen aus die auf Festschreibungen von Persoumlnlichkeitsmerkmalen hinauslaufen

Ein professionelles Verstaumlndnis von Schulentwicklung fordert daher ein deutliches Schwergewicht auf Aussagen die einen Entwicklungsprozess beschreiben ndash und die damit von Be shywertungen im Sinne einer Beurteilung abzugrenzen sind

Einschaumltzungen zu konkret beobachtbarem Arbeits- und Sozialverhalten koumlnnen nicht in gleicher Weise objektiv und vergleichbar sein wie dies bei fachlichen Beurteilungen moumlgshylich ist Laumlsst sich auf einer allgemeinen abstrakten Ebene noch relativ einfach ein Konsens herstellen so zeigen sich haumlufig bei der Verhaltensbeobachtung einer Schuumllerin oder eines Schuumllers ndash je nach eigenen Vorstellungen und Ver hal shytensorientierungen ndash Einschaumltzungsunterschiede Vor diesem Hintergrund ist ein gemeinsamer Verstaumlndigungsprozess uumlber Beobachtungen Einschaumltzung und daraus resultierenshyden Ruumlckmeldungen insbesondere in Hinblick auf Foumlrderung und Unterstuumltzung unabdingbar

Um Transparenz Nachvollziehbarkeit sowie eine miteinander abgestimmte Werteerziehung sicherzustellen sollten die Beratungen und Entscheidungen der Schulkonferenz u adurch Uumlberlegungen zu folgenden Fragen vorbereitet werden

Welche Aspekte des Arbeits- und Sozialverhaltens werden in der Schule (in einer Jahrgangsstufein bestimmten Klassenin Projektenim Fachunterrichtim Schulleben etc) gefoumlrdert Wozu koumlnnen auf dieser Grundlage begruumlndete tragfaumlhishyge Aussagen gemacht werden Welche Dimensionen und Gesichtspunkte des komplexen bdquoArbeits- und Sozialverhaltens sollen staumlrker in den Blick genommen werden auf welche sollten sich Ruumlck mel dun shygen und Foumlrderplanung ggf konzentrieren Welche Angaben zum Lern- Erziehungs- und Ruumlck mel shydekontext sind notwendig (Beobachtungen und Ein shyschaumltzungen aus unterschiedlichen Hand lungs zu sam shymen haumlngen Unterschiede in den Faumlchern an unterschiedshylichen Lernorten im Praktikum in Projekten etc)

Die gesammelten Beobachtungen der Lehrerinnen und Lehrer bilden die Grundlage fuumlr die von der Zeugnis- bzw Versetzungskonferenz zu treffenden Entscheidungen

Um eine tragfaumlhige Feedback-Kultur zu entwickeln ist eine schulische Verstaumlndigung zu den vielfaumlltigen Facetten beob-

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

Beilage Schule NRW 0911 7

SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

Beilage Schule NRW 0911 8

ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

Beilage Schule NRW 0911 9

Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

Beilage Schule NRW 0911 10

Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

Beilage Schule NRW 0911 11

Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

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achtbaren Verhaltens im Lern- und Lebensort Schule unershylaumlsslich Kriterienkataloge und die Sammlung von Indikatoren koumlnnen hierbei eine wertvolle Hilfe als Arbeits- und Dis shykussionsgrundlage fuumlr die Entwicklung und Festlegung schulshyeigener Herangehensweisen sein Dem Anspruch die indivishyduelle Persoumlnlichkeit von Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen Kreativitaumlt und Empathie ebenso Raum zu geben wie Vielfalt und Anderssein gerecht werden zu wollen koumlnnen sehr eng vorgegebene oft kategorisierende Kri te shyrienkataloge und Textbausteine zur Ruumlckmeldung jedoch nicht genuumlgen

Folglich sind die Tabellen auf Seite 8 und 9 als Arbeitshilfe schulischer Unterrichtsentwicklung im Zusammenhang mit Aus sagen zum Arbeits- und Sozialverhalten zu verstehen Sie sind Anregung und Diskussionsgrundlage zugleich Der Struk tu rie rungsvorschlag bildet jeweils nur zwei moumlgliche Indikatoren ab und kann modifiziert und durch weitere ergaumlnzt werden

Die Unterteilung in die Bereiche bdquoArbeitsverhalten und bdquoSozialverhalten dient einer groben Strukturierung und ist nicht als trennscharfe Aufteilung dieser eng zusammenhaumlnshygenden Bereiche zu verstehen

Die Strukturierung bezieht sich insbesondere auf die folgenshyden Kompetenzbereiche

Arbeitsverhalten Lern- und Leistungsbereitschaft Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt Ausdauer und Belastbarkeit Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt Ziel- und Ergebnisorientierung Selbststaumlndigkeit Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

Sozialverhalten Verantwortungsbereitschaft Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage) Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit) Kooperations- und Teamfaumlhigkeit Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz

(Die Kompetenzbereiche greifen die breite Diskussion um bdquoCross-Curricular-Competenciesldquo auf europaumlischer Ebene und um sog bdquoSchluumlsselkompetenzenldquo insbesondere im deutschshysprachigen Raum auf Die hier ge waumlhlte Untergliederung orishy

entiert sich z B auch an der Emp fehlung des Landes aus shyschusses fuumlr Berufsbildung des Landes NRW 28 August 1996)

Die Kompetenzbereiche und Indikatoren die fuumlr alle Schuuml le rin shynen und Schuumller einschlieszliglich derer mit sonderpaumldagogischem Foumlrderbedarf gelten koumlnnen in mehrfacher Hinsicht als Grund shylage fuumlr eine schulische Umsetzung verwendet werden z B

um Bereiche auszuwaumlhlen die im Fachunterricht in Pro shyjekten oder im Schulprogramm in einem Halbjahr oder Schul shyjahr bei der Beobachtung beruumlcksichtigt werden sollten um mit Schuumllerinnen und Schuumllern mit Eltern mit Kol shyleginnen und Kollegen konkret und nachvollziehbar uumlber diese Aspekte des Lernens zu sprechen um Formulierungshilfen fuumlr die Aussagen auf dem Zeugnis zu erhalten um Perspektiven zu entwickeln was in besonderer Weise gefoumlrdert werden muss (Wo werden welche Lern ge le gen shyheiten sowie Entfaltungs- und Erfahrungsmoumlglichkeiten fuumlr in der Schule angeboten)

Aussagen auf dem ZeugnisDas Zeugnisformular bietet nur begrenzten Raum fuumlr diffeshyrenzierte Aussagen zum Arbeits- und Sozialverhalten Er shylaumluternde Hinweise koumlnnen hier nicht aufgenommen wershyden Daher ist in besonderem Maszlige darauf zu achten dass moumlglichst konkret und nachvollziehbar formuliert wird Missverstaumlndnisse sollten vermieden werden

Empfohlen wird daher die gemeinsam gewonnene Ein shyschaumltzung zu den vereinbarten Kompetenzbereichen in enger Anlehnung an die Formulierungen der tatsaumlchlich einbezogeshynen Indikatoren auszuweisen

Damit Aussagen auch Auszligenstehenden verstaumlndlich sind wird empfohlen dass sie

eine kurze Angabe zur Auswahl der beobachteten und in die Einschaumltzung einbezogenen Kompetenzbereiche enthalten sodass deutlich wird warum Aussagen zu be stimmten Bereichen gemacht werden und andere Dimen sionen des Arbeits- und Sozialverhaltens unerwaumlhnt bleiben moumlglichst auch den Kontext des gezeigten Verhaltens erkennen lassen (Praktikum Unterrichtsprojekte Schul le shyben verschiedene Faumlcher ) sodass bei Ruumlckmeldungen zu personalen und sozialen Kompetenzen der Stellenwert besser eingeschaumltzt werden kann

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

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Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

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Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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SOZIALVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumller hellip

Verantwortungsbereitschaft nimmt Aufgaben und Pflichten wahr weist von sich aus auf zu klaumlrende Dinge hin hellip

Hilfsbereitschaft und Achtung anderer (Zivilcourage)

setzt sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinander nimmt Ruumlcksicht auf andere hellip

Offenheit fuumlr Anregungen und Kritik (Reflexionsfaumlhigkeit)

ist offen fuumlr Ruumlckmeldungen zum eigenen Verhalten uumlbt begruumlndete Kritik hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

kann zwischen Position und Person unterscheiden bietet Hilfe an und kann diese auch fuumlr sich erschlieszligen

Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens

staumlrkt den Zusammenhalt der Gruppe uumlbernimmt Aufgaben fuumlr die Gemeinschaft hellip

Konfliktfaumlhigkeit und Toleranz steht auch zu Misserfolgen versucht andere zu verstehen und zeigt Anteilnahme an Gefuumlhlen anderer hellip

Zur Umsetzung einer tragfaumlhigen Feedback-Kultur ist zu empfehlen sich in der Schule uumlber die konkretisierten Indikatoren hinshyaus auf sich hierauf beziehende Ziel vereinbarungen und unterstuumltzende Lernorganisation zu verstaumlndigen Beispiel

Kompetenzbereich Indikator Zielvereinbarung Unterstuumltzende Lernorganisation

Verantwortungsbereitschaft hellip nimmt Aufgaben und Pflichten wahr

regelmaumlszligige Uumlbernahme von Klassendiensten

Einfuumlhrung eines strukturiershyten Verfahrens

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Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

Beilage Schule NRW 0911 9

Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

Beilage Schule NRW 0911 10

Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

Beilage Schule NRW 0911 11

Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

copy MSW 092011

Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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ARBEITSVERHALTEN

Kompetenzbereich Indikatoren (beobachtbares Verhalten)

Die Schuumllerin oder der Schuumllerhellip

Lern- und Leistungsbereitschaft

laumlsst sich auch auf schwierige Aufgaben und Problemstellungen ein ist engagiert Loumlsungen zu finden hellip

Zuverlaumlssigkeit und Sorgfalt

erledigt Arbeitsauftraumlge zielfuumlhrend und termingerecht geht mit Buumlchern Materialien Geraumlten usw verantwortungsbewusst und sachgerecht um

Ausdauer und Belastbarkeit

fuumlhrt uumlbernommene Auftraumlge auch bei Schwierigkeiten zu Ende und laumlsst sich nicht entshymutigen

ist in der Lage abzuschaumltzen ob Unterstuumltzung erforderlich und anzufragen ist hellip

Kreativitaumlt und Flexibilitaumlt

kann eigene Interessen und Ideen formulieren und einbringen erprobt neue Herangehensweisen und Methoden

Ziel- und Ergebnisorientierung bezieht Rahmenbedingungen und Zusammenhaumlnge mit ein beruumlcksichtigt moumlgliche Konsequenzen einer Entscheidung hellip

Selbststaumlndigkeit

plant eigene Arbeitsschritte erweitert nach Erfordernis den Auftrag und setzt dies selbststaumlndig um

beschafft sich notwendige Informationen und Materialien hellip

Kooperations- und Teamfaumlhigkeit

arbeitet gemeinschaftlich mit anderen haumllt sich an Vereinbarungen der Gruppe hellip

Entwicklung einer Lern- und Feedback-Kultur Was als Lernfortschritt beobachtet und ruumlckgemeldet wird muss auch gefoumlrdert werden Wenn mit einzelnen Schuuml shylerinnen und Schuumllern in einer Klasse oder im Gespraumlch mit Eltern diese Aspekte der Lern- und Verhaltensentwicklung aufgegriffen werden dann geht es auch immer um Lehr- und Lernarrangements um Foumlrderplanung Es muss im Einzelnen uumlberlegt werden welche Lerngelegenheiten in Schule und Unterricht zur Entwicklung der jeweiligen Kompetenzen

bestehen und weiterentwickelt werden koumlnnen Dabei geht es um Fragen wie die folgenden

Hat das eigene Verhalten als Lehrkraft Vorbildcharakter im Sinne der Ziele die mit einer professionellen Feedback-Kultur zum Arbeits- und Sozialverhalten impliziert sind Unterstuumltzen oder ermoumlglichen die Arbeitsarrangements und Unterrichtsformen im alltaumlglichen (Fach-)Unterricht Lernprozesse im Sinne von Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden im Kontext des Arbeits- und Sozialverhaltens

Beilage Schule NRW 0911 9

Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

Beilage Schule NRW 0911 10

Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

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E-Mail poststellemswnrwde wwwschulministeriumnrwde

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Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

Werden im Bereich des Schullebens Anlaumlsse fuumlr soziale Lernprozesse zB der Verantwortungsuumlbernahme der Kooperation oder gemeinsamen Abstimmung und Entscheidungsfindung genutzt

Die Beobachtungen Einschaumltzungen und Ruumlckmeldungen bilden die Basis fuumlr die gemeinsame kontinuierliche Reshyflexion der Lehrerinnen und Lehrer um die bisherigen An shygebote und Unterrichts- und Erziehungspraxis zu uumlberpruumlshyfen und weitere Lern- und Foumlrdermoumlglichkeiten zu entwi shyckeln

Informationen uumlber Lernentwicklungen (Lernprobleme und Lernerfolge) der Schuumllerinnen und Schuumller sind nicht nur fuumlr die Lehrenden von entscheidender Bedeutung Die Lernenden brauchen fuumlr die Steuerung und Verbesserung ihrer individushyellen Lernprozesse konkrete Ruumlckmeldungen die uumlber die Bemerkungen auf den Zeugnissen hinaus gehen

Im Bereich des Arbeits- und Sozialverhaltens kann dies erreicht werden wenn Beobachtung und Ruumlckmeldung als ein ge shymeinsamer Prozess gestaltet und Konsequenzen im kooperashytiven Miteinander vereinbart werden koumlnnen Damit werden Anforderungen und wechselseitige Erwartungen transparent Der Diskurs zwischen Lehrerinnen und Lehrern Schuumllerinnen und Schuumllern sowie Eltern uumlber Lern ent wick lungen eroumlffnet auch Chancen zur Professionalisierung einer schulischen Feedback-Kultur in der ein gemeinsames Nach denken und eine Verstaumlndigung uumlber Wege und Methoden und sowie uumlber die Bildungs- und Erziehungsziele stattfinden kann

Ruumlckmeldungen in diesem Sinne koumlnnen in vielfaumlltiger Weise erfolgen etwa durch

Verstaumlndigung uumlber Werte die in der Schule vermittelt werden sollen (vgl Primaumlr- und SekundaumlrtugendenWerte shyerzie hung) Selbsteinschaumltzungen und gemeinsame Reflexionen der Perspektiven anhand kriterienorientierter Selbst ein schaumltshyzungs- und Beobachtungsboumlgen Quartalsruumlckmeldungen zu vorher vereinbarten Bereichen des Arbeits- und Sozialverhaltens und entsprechende Vereinbarungen eine um Aspekte personaler und sozialer Kompetenzen erweiterte Ruumlckmeldung zu fachlichen Lernergebnissen (vgl Primaumlr- und Sekundaumlrtugenden Werteerziehung) ein bdquobesonderes Klassenbuchldquo oder Portfolio in dem Beobachtungen Einschaumltzungen und Vereinbarungen dokumentiert werden Feedback-Wandzeitungen

Einbeziehung ggf unterschiedlicher Sichtweisen und Einschaumltzungen aus anderen Arbeits- und Alltags konshytexten (Praktikumsbetrieb externe Partner Eltern etc)

Bei all diesen Formen der Dokumentation sind der Schutz der Persoumlnlichkeit des Einzelnen und die Vorgaben des Daten shyschutzes zu beachten

Schulisches Engagement staumlrken Buumlrgerschaftliches Engagement ist eine tragende Saumlule unserer Demokratie Auch vor dem Hintergrund des demoshygrafischen Wandels ist die Staumlrkung des buumlrgerlichen Enga shyge ments eine besondere Herausforderung fuumlr die Ge shysellschaft

Im Rahmen ihres Erziehungsauftrages sollten Schulen diesen Prozess unterstuumltzen indem sie sich dem Leitbild einer aktishyven Buumlrgergesellschaft verpflichten Dazu gehoumlrt insbesondeshyre auch den Schuumllerinnen und Schuumllern die Moumlglichkeiten fuumlr auszligerunterrichtliches Engagement in der Schule zu eroumlffnen sie bei der Wahrnehmung zu unterstuumltzen und dieses Engagement durch einen Vermerk im Zeugnis zu wuumlrdigen Dies gilt in gleicher Weise fuumlr die Ausuumlbung ehrenamtlicher Taumltigkeiten auszligerhalb der Schule

Nach Entscheidung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz werden weitere Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schul shylaufbahnen aufgenommen (sect 49 Absatz 3 Schulgesetz NRW)

Der wertschaumltzende Blick auf die Kinder und Jugendlichen uumlber die unterrichtliche Situation hinaus stellt demnach einen weiteren Aspekt einer umfassenden Feedback-Kultur dar

Viele Schuumllerinnen und Schuumller engagieren sich in besonderer Weise Die Schule unterstuumltzt dieses Engagement dadurch dass der besondere Einsatz in der Schule und die Bereitschaft mehr als nur das unbedingt Geforderte einzubringen auch anerkannt und gewuumlrdigt werden Auch dies ist in die Ruumlck shymeldung des Sozialverhaltens zur Staumlrkung von Sozial shykompetenz und Persoumlnlichkeitsentwicklung unbedingt einshyzubeziehen

Daruumlber hinaus legt das Schulgesetz in sect 49 Absatz 3 fest dass neben den Angaben zum Leistungsstand in Zeugnissen und in Bescheinigungen uumlber die Schullaufbahn nach Ent shyschei dung der Zeugnis- oder Versetzungskonferenz weitere

Beilage Schule NRW 0911 10

Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

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Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

40221 Duumlsseldorf Tel 0211 5867-40

Fax 0211 5867-3220

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Diese Beilage ist uumlber die Internetseite des Minis teriums fuumlr Schule und Weiterbildung wwwschul minis te ri umnrwde gt Publikationen kostenlos erhaumlltlich Sie steht dort auch zum Download bereit

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Bemerkungen uumlber besondere Leistungen und besonderen persoumlnlichen Einsatz im auszligerunterrichtlichen Bereich aufgeshynommen werden

Die Verwendung von freien oder standardisierten For shymulierungen ist hier freigestellt Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht verpflichtend vorgeseshyhen jedoch wuumlnschenswert Eine ergaumlnzende Wuumlrdigung des besonderen Engagements in der Schule ist auf allen Zeug shynissen moumlglich auf Abschluss- Abgangs- und Be wer bungs shyzeugnissen ist es allerdings besonders zu empfehlen dabei koumlnnen auch Taumltigkeiten aus fruumlheren Schuljahren bescheishynigt werden Gewuumlrdigt werden z B das Engagement und die Verantwortungsuumlbernahme bei

Beteiligung an der Schulmitwirkung (Klas sen spreche rin oder Klassensprecher Schuumllersprecherin oder Schuumller sprecherMitarbeit in der Schuumllervertretung und Uumlbernahme von Aufshygaben im Rahmen der Schulmitwirkung auch ohne bdquoAmt)Uumlbernahme besonderer Aufgaben bei Projekten der Schule (z B in der politischen Bildung bei Natur- und Umwelt shyschutz) Mitwirken in der Theatergruppe oder im Schulorchester Teilnahme an uumlber- oder auszligerschulischen Wettbewerben Ausbildung zum Streitschlichter Engagement in der Schlichtung als Konfliktlotse Schuumllerhelfer etc Mitarbeit bei der Erstellung der Schuumllerzeitung oder in der Schulbibliothek Uumlbernahme von Patenschaften z B bdquoAumlltere Schuumllerinnen und Schuumller helfen juumlngeren Mitarbeit in Tutoren pro shygrammenUumlbernahme bestimmter Aufgaben z B Ersthelfer Sport shyhelfer Schuumllerlotse Uumlbernahme von Verantwortung in Ganztagsangeboten Mitwirkung in der Vorbereitung und Durchfuumlhrung von internationalen Begegnungen Beteiligung an der Vorbereitung und Durchfuumlhrung sportshylicher Wettkaumlmpfe Mitarbeit beim Zusammenwirken mit auszligerschulischen Partnern und Institutionen

Auf dem Zeugnis sollten solche Aktivitaumlten nicht im Detail dokumentiert sondern sollten nur kurz qualifiziert werden

Auszligerschulisches ehrenamtliches Engagement wuumlrdigen bdquoAuf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers koumlnnen ebenfalls auszligerschulische ehrenamtliche Taumltigkeiten gewuumlrdigt werden In Abschluss- und Abgangszeugnissen beziehen sich die Be mer shy

kungen auch auf die gesamte Schullaufbahnldquo (sect 49 Absatz 3

Schulgesetz NRW)

Auszligerschulische Aktivitaumlten koumlnnen nicht Gegenstand origishynaumlrer schulischer Bescheinigungen sein Dennoch wird die Moumlglichkeit gegeben auf Wunsch der Schuumllerin oder des Schuumllers ehrenamtliche Taumltigkeit in gemeinnuumltzigen oder kirchlichen Organisationen Verbaumlnden oder Einrichtungen auf einem Beiblatt zum Zeugnis zu dokumentieren (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anlage 1) Dies empfiehlt sich insbesondere bei Abschluss- Abgangs- und Bewerbungszeugnissen Ent spreshychend dem Gesetzeswortlaut muumlssen fruumlhere Schuljahre einshybezogen werden Dabei ist mit den Schuumllerinnen und Schuuml shylern abzusprechen welche Bemerkungen aus fruumlheren Zeug shynissen aufgenommen werden sollen Eine Abstimmung in der Schul- oder Lehrerkonferenz ist nicht erforderlich

Da die Schule die Aktivitaumlten nicht aus eigener Kenntnis dokumentieren kann ist eine entsprechende Bescheinigung der ndash im Regelfall als gemeinnuumltzig anerkannten ndash Ein richshytung oder Organisation erforderlich (BASS 12 ndash 65 Nr 6 Anshylage 1) Diese Bescheinigung darf sich auf folgende Be reiche ehrenamtlicher Taumltigkeit beziehen

den sozialen und karitativen Bereich den kulturellen Bereich unter Einbeziehung der Brauchshytumspflege die offene Jugendarbeit oder Jugendverbandsarbeit den kirchlichen Bereich den Sport

Beispiele Mitwirkung (Jugendfeuerwehr Rotes Kreuz Malteser Johanniter usw) Mitarbeit in der Jugend- und Auszubildendenvertretung Mitarbeit in einem Jugendverband Engagement in einer Umweltorganisation Jugendarbeit im kirchlichen BereichUumlbungsleitung im Sportverein Betreuungstaumltigkeit in der Jugend- oder Altenpflege Mitarbeit bei der Gefangenenbetreuung

Hinweis Weiteres Material mit Beispielen aus der Praxis Hintergrund shyinformationen fuumlr die paumldagogische Diskussion Beispielen fuumlr Feedback-Formen und Foumlrdermoumlglichkeiten Beob achshytungs- und Schuumllerselbsteinschaumltzungsboumlgen sowie Formu shylierungshilfen fuumlr Aussagen auf dem Zeugnis werden im Internet bereitgestellt unter wwwstandardsicherungschulministeriumnrwde

Beilage Schule NRW 0911 11

Herausgegeben vom Ministerium fuumlr Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Voumllklinger Straszlige 49

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