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SCHWEBSTOFFE 2015 Vergleich der Untersuchungen an Schwebstoffen an den Probenahmestellen Mainz/Rhein, Palzem/Mosel, Kanzem/Saar, Grolsheim/Nahe, Lahnstein/Lahn und Ingelheim/Selz sowie den Probenahmestellen Freusburger Mühle und Fürthen (beide an der Sieg) sowie Bobenheim-Roxheim/Isenach und Kleinnniedesheim /Eckbach im Jahr 2015

IMPRESSUM

Herausgeber: Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz

Kaiser-Friedrich-Straße 7 55116 Mainz

Auflage: 15 Exemplare © 2017 Nachdruck und Wiedergabe nur mit Genehmigung des Herausgebers

LANDESAMT FÜR UMWELT RHEINLAND-PFALZ 3

SCHWEBSTOFFE 2015

Vergleich der Untersuchungen an Schwebstoffen an den Probenahme-stellen Mainz/Rhein, Palzem/Mosel, Kanzem/Saar, Grolsheim/Nahe, Lahnstein/Lahn und

Ingelheim/Selz sowie den Probenahmestellen Freusburger Mühle und Fürthen (beide an der Sieg) sowie Bobenheim-Roxheim/Isenach und Kleinnniedesheim

/Eckbach im Jahr 2015

Bearbeitung: Dr. Michael Engel

Mainz, Januar 2017

INHALTSVERZEICHNIS

Einführung 5 1 Gruppen- bzw. Summenparameter 5 2 Metalle 6 Fazit betreffend die Metalle 13 3 Polychlorierte Biphenyle (PCB), speziell Indikator PCB 14 4 DDT und seine Derivate 15 5 Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) 18 6 Trichlorbenzole 22 7 Zinnorganische Verbindungen 23 8 Übrige organische Spurenstoffe 23 Fazit für die Schwebstoffe des Sieg 26 9 Resümee 2015 in Bezug auf Umweltqualitätsnormen 27 Karten und Kurzbeschreibung zur Sieg: 28 - Probenahmestelle Freusburger Mühle - Probenahmestelle Fürthen

Karte und Kurzbeschreibung zum Eckbach 30 Karte und Kurzbeschreibung zur Isenach 31 Lage aller bis 2015 angefahrenen Schwebstoffprobenahmestellen 32

Schwebstoffe 2015


Einführung

Im Jahr 2015 wurden über die übliche Anzahl von acht Schwebstoffprobenahmestellen (sechs Überblicksmessstellen plus zwei Messstellen zu Ermittlungszwecken) weitere zwei Orte zum Zweck der Überprüfung von Befundungen aus den Jahren 2009 bis 2011 be-probt.

Als standardmäßige Messstellen (Überblicksmessstellen) wurden: Mainz/Rhein Palzem/Mosel Kanzem/Saar Grolsheim/Nahe Lahnstein/Lahn Ingelheim/Selz sowie die beiden Messstellen zu Ermittlungszwecken Freusburger Mühle/Sieg Fürthen/Sieg beprobt. Die ersten sechs Orte wurden 13-mal beprobt. Die Orte an der Sieg konnten auf-grund äußerer Bedingungen nur zwölfmal angefahren werden.

Zur Verifizierung von Ergebnissen der Jahre 2009 bis 2011 wurden die Isenach (Probe-nahmestelle Bobenheim-Roxheim) und der Eckbach bei Kleinniedesheim an jeweils neun Tagen beprobt.

Grund für die erneute Beprobung waren damalige Überschreitungen der UQN (Umweltqua-litätsnormen) des Kupfers (160 mg/kg TS) am Schwebstoff an beiden Probenahmeorten, sowie der UQN von Arsen (40 mg/ks TS) am Schwebstoff im Eckbach. Die detaillierten Premierenergebnisse wurden in einem internen Kurzbericht des LUWG im Oktober 2014 vorgestellt.

Die Lage aller Probenahmestellen sind am Ende dieses Berichts dargestellt (siehe ab Sei-te. 28).

1 Gruppen- bzw. Summenparameter

Die Jahresmittelwerte des Parameters AOX aller zehn Probenahmestellen liegen in einer vergleichbaren Größenordnung von 42 mg/kg TS bis 81 mg/kg TS.

Ähnliches gilt auch für die Mittelwerte des Gesamtphosphors (TP) mit Ausnahme der Pro-benahmestellen Bobenheim-Roxheim (Isenach) und Mainz (Rhein). Während die Schweb-stoffe des Rhein (im Jahresmittel: 1.234 mg/kg TS) mit Abstand am unteren Ende der Kon-zentrationsskala rangieren, bewegen sich die Nährstoffkonzentrationen der Isenach bei Bobenheim-Roxheim mit über 6.500 mg/kg TS im Mittel auf einem deutlich höheren Niveau als die zweithöchste Jahresdurchschnittskonzentration in der Sieg bei Freusburger Mühle (4.120 mg/kg TS).

Schwebstoffe 2015

6 LANDESAMT FÜR UMWELT RHEINLAND-PFALZ

Die mittleren TOC-Jahreswerte an den Probenahmestellen der Sieg (Freusburger Mühle und Fürthen) liegen im Bereich oberhalb 100.000 mg/kg TS. Geringfügig niedriger sind die Schwebstoffwerte der Isenach, der Mosel und der Lahn (~ 90.000 mg/kg TS), die Jahres-mittelwerte des Rheins und der Selz bewegen sich in der Größenordnung unter 50.000 mg/kg TS. Alle Werte sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.

Tabelle 1: Mittelwerte TOC, AOX und TP-Konzentrationen an Schwebstoffen im Jahr 2015

TOC AOX TP Mainz 40.684 46 1.235 mg/kg TS Palzem 87.478 69 3.196 mg/kg TS Kanzem 71.823 79 3.090 mg/kg TS

Grolsheim 67.523 68 2.409 mg/kg TS Lahnstein 86.108 73 3.201 mg/kg TS Ingelheim 44.808 42 2.070 mg/kg TS

Freusburger Mühle 106.678 81 4.122 mg/kg TS Fürthen 101.557 73 3.106 mg/kg TS

Kleinniedesheim 60.828 50 3.067 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 91.501 75 6.563 mg/kg TS

2 Metalle

Die Schwebstoffproben 2015 wurden vom Labor der Firma SGS Fresenius auf ihren Me-tallgehalt untersucht.

Tabelle 2: Mittelwerte verschiedener Metall-Konzentrationen an Schwebstoffen im Jahr 2015

Al Fe

Mainz 42.908 26.127 mg/kg TS Palzem 57.115 35.669 mg/kg TS Kanzem 63.769 41.638 mg/kg TS

Grolsheim 60.900 36.292 mg/kg TS Lahnstein 54.700 37.585 mg/kg TS Ingelheim 45.477 30.469 mg/kg TS

Freusburger Mühle 46.742 40.933 mg/kg TS Fürthen 45.325 37.967 mg/kg TS

Kleinniedesheim 54.178 34.133 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 49.878 42.056 mg/kg TS

Schwebstoffe 2015


Die Jahreskonzentrationen der hauptsächlich geogen verursachten Metalle Aluminium und Eisen am Schwebstoff sind bei allen Probenahmestellen relativ ähnlich. Die Schwebstoffe der Probenahmestellen an der Sieg sind unauffällig.

Umweltqualitätsnormen (UQN) wurden den Metallen Arsen (40 mg/kg TS), Chrom (640 mg/kg TS), Kupfer (160 mg/kg TS) und Zink (800 mg/kg TS) in der OGewV zugewiesen.

Zink:

Die Jahresdurchschnittskonzentrationen von Zink an den Schwebstoffen der Probenahme-stellen der Sieg (Fürthen und Freuburger Mühle) überschreiten die UQN (800 mg/kg TS) ebenso deutlich wie diejenigen an der Probenahmestelle Lahnstein.

In Lahnstein wird die UQN in zwölf von dreizehn Einzelproben – teilweise klar (sechs der 13 Proben weisen Werte von mindestens 2.000 mg/kg TS auf) – und somit auch im Jah-resmittelwert überschritten. Auch die Schwebstoffe der Sieg weisen im Mittel (und in allen zwölf Einzelwerten) Konzentrationen größer als die UQN auf.

Tabelle 3: Mittelwerte Zn-Konzentration an Schwebstoffen im Jahr 2015

Zn

Mainz 185 mg/kg TS Palzem 350 mg/kg TS Kanzem 457 mg/kg TS

Grolsheim 312 mg/kg TS Lahnstein 1674 mg/kg TS Ingelheim 226 mg/kg TS

Freusburger Mühle 1497 mg/kg TS Fürthen 1349 mg/kg TS

Kleinniedesheim 352 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 521 mg/kg TS

Die mittleren Zinkkonzentrationen der Lahnschwebstoffe befinden sich seit Jahren weit oberhalb des UQN:

Tabelle 4: Mittelwerte der Zink-Konzentrationen an Schwebstoffen der Lahn von 2007 bis 2015

Jahr 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Wert 1289 1248 1474 1632 1475 1254 1299 1410 1674 mg/kg TS

Schwebstoffe 2015


Arsen:

Arsen hat eine UQN von 40 mg/kg TS. Diese Norm wird bei allen Schwebstoffen mit Aus-nahme der Isenach bei Bobenheim-Roxheim im Jahr 2015 eingehalten. Die Schwebstoff-konzentrationen der Sieg für Arsen liegen – etwas erhöht - im Bereich der Konzentrationen an den übrigen Schwebstoffprobenahmestellen.

Tabelle 5: Mittelwerte As-Konzentration an Schwebstoffen im Jahr 2015





Die Überprüfung der Isenach-Schwebstoffe bestätigte die Überschreitung der ersten Un-tersuchungen aus den Jahren 2009 bis 2011.

Tabelle 6: Mittelwerte der Arsen-Konzentrationen an Schwebstoffen der Isenach in den beiden Untersuchungszeiträumen

Jahr 2009/2011 2015 Wert 79 139 mg/kg TS

Der Mittelwert des Jahres 2015 ist gegenüber demjenigen des ersten Untersuchungszeit-raums (2009 bis 2011) deutlich erhöht.

Kupfer:

Für Kupfer am Schwebstoff beträgt die UQN 160 mg/kg TS. Die mittlere Jahreskupferkon-zentration der Schwebstoffe der Probenahmestelle Palzem an der Mosel lag in den ver-gangenen Jahren alternierend ober- oder unterhalb der UQN. Die Moselschwebstoffe wa-ren die einzigen Schwebstoffe in diesem Konzentrationsbereich.

Im Jahr 2015 kommen auf diesem Niveau die Schwebstoffe des Eckbachs, der Sieg bei Freusburger Mühle und der Isenach hinzu, wobei allein bei Bobenheim-Roxheim die UQN überschritten wird.

Schwebstoffe 2015


Tabelle 7: Mittelwerte Cu-Konzentrationen an Schwebstoffen im Jahr 2015

Cu

Mainz 48 mg/kg TS

Palzem 144 mg/kg TS

Kanzem 51 mg/kg TS

Grolsheim 52 mg/kg TS

Lahnstein 58 mg/kg TS

Ingelheim 64 mg/kg TS

Freusburger Mühle 136 mg/kg TS

Fürthen 114 mg/kg TS

Kleinniedesheim 151 mg/kg TS

Bobenheim-Roxheim 166 mg/kg TS

Der Jahresmittelwert beträgt 166 mg/kg TS und ist nahezu identisch mit dem Wert, der in der ersten Messkampagne 2009 bis 2011 bestimmt wurde.

Tabelle 8: Mittelwerte der Kupfer-Konzentrationen an Schwebstoffen der Isenach in den beiden Untersuchungszeiträumen

Jahr 2009/2011 2015 Wert 162 166 mg/kg TS

Im Eckbach bei Kleinniedesheim wird die UQN durch den geringfügig unterhalb der UQN berechneten Mittelwert (151 mg/kg TS) eingehalten.

Tabelle 9: Mittelwerte der Kupfer-Konzentrationen an Schwebstoffen des Eckbachs in den beiden Untersuchungszeiträumen

Jahr 2009/2011 2015 Wert 162 151 mg/kg TS

Der erhöhte, aber die UQN-Vorgabe einhaltende Wert der Schwebstoffe der Sieg bei Freusburger Mühle (136 mg/kg TS), ist überraschend.

Die Entwicklung des Kupfergehalts an den Schwebstoffen der Mosel bei Palzem seit 1994 dokumentiert Graphik 1.

Schwebstoffe 2015


Graphik 1: Verlauf der Cu-Konzentrationen am Schwebstoff in der Mosel seit 1994

Interessanterweise war der Konzentrationsverlauf des Kupfers am Schwebstoff innerhalb eines Jahres seit längerem ähnlich. Zu Beginn und am Ende eines Jahres waren die Kon-zentrationen sehr niedrig. Im Jahr 2015 änderten sich die Konzentrationsverhältnisse. Die Konzentrationen sind in den ersten acht Monaten unterdurchschnittlich, wodurch das kom-plette Jahr im Mittel unter der UQN bleibt.

Schwebstoffe 2015


Graphik 2: Verlauf der Cu-Konzentrationen am Schwebstoff in der Mosel 2014 und 2015

Die Kupferbelastung könnte mit Emissionen des Atomkraftwerks Cattenom in Frankreich zusammenhängen.

Chrom:

Die Belastung der rheinland-pfälzischen Gewässer mit an schwebstoffadsorbiertem Chrom ist unerheblich. Die UQN von Chrom (640 mg/kg TS) wird im Mittel nirgends auch nur an-nähernd erreicht.

Tabelle 10: Mittelwerte Cr-Konzentration an Schwebstoffen im Jahr 2015

Cr





Schwebstoffe 2015


Es sind in Relation zu den übrigen Gewässern erhöhte Mittelwerte bei den Schwebstoffen der Sieg festzustellen, wobei die UQN bei weitem nicht erreicht wird. Zwei Werte sind im Bereich über 500 mg/kg TS.

Graphik 3: Verlauf der Chrom-Konzentrationen am Schwebstoff im Jahr 2015

Für Blei, Cadmium und Kobalt existieren keine Feststoff-UQN. Dass die Blei-Belastungen der Schwebstoffe in der Lahn höher als die der übrigen rheinland-pfälzischen Gewässer sind, ist seit längerem bekannt.

Tabelle 11: Mittelwerte Pb-, Cd-, und Co-Konzentrationen an Schwebstoffen im Jahr 2015

Pb Cd Co

Mainz 32 0,58 13 mg/kg TS Palzem 48 0,67 15 mg/kg TS Kanzem 58 0,96 21 mg/kg TS

Grolsheim 46 0,94 19 mg/kg TS Lahnstein 120 3,0 25 mg/kg TS Ingelheim 34 0,47 14 mg/kg TS

Freusburger Mühle 203 2,3 28 mg/kg TS Fürthen 240 2,7 26 mg/kg TS

Kleinniedesheim 70 0,81 15 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 56 0,61 14 mg/kg TS

Schwebstoffe 2015


Die mittleren Pb-Schwebstoffkonzentrationen der Sieg sind die höchsten Konzentration der untersuchten zehn Gewässer und liegen (weit) oberhalb derjenigen der Lahn. Die mittlere Cadmium-Jahreskonzentration des Schwebstoffs in der Lahn übersteigen die der übrigen betrachteten Gewässer um den Faktor 2 bis 5. Die Belastung der Sieg-Schwebstoffe ist relativ hoch: an zweiter und dritter Stelle der betrachteten Gewässer. An den Probenahmeorten Lahnstein, Freusburger Mühle und Fürthen sind die mittleren Schwebstoff-Kobaltkonzentrationen etwas höher als bei den anderen Orten der Schweb-stoffgewinnung. Gravierend sind die Befunde nicht.

Kanzem, Freusburger Mühle und Fürthen zeigen mit Abstand die höchsten Jahresmittel-werte (über 5000 mg/kg TS) für das Metall Mangan. Ebenso wie für die drei zuvor bespro-chenen Metalle existieren für Mangan, Nickel und Quecksilber keine UQN.

Tabelle 12: Mittelwerte Mn-, Ni-, und Hg-Konzentrationen an Schwebstoffen im Jahr 2015 Mn Ni Hg

Mainz 1.117 35 0,13 mg/kg TS Palzem 2.494 38 0,08 mg/kg TS Kanzem 5.667 51 0,07 mg/kg TS

Grolsheim 2.768 49 0,34 mg/kg TS Lahnstein 2.595 63 0,15 mg/kg TS Ingelheim 1.581 40 0,07 mg/kg TS

Freusburger Mühle 5.692 93 0,22 mg/kg TS Fürthen 5.212 81 0,19 mg/kg TS

Kleinniedesheim 964 39 0,12 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 1.604 40 0,14 mg/kg TS

Die Nickelkonzentrationen der Schwebstoffe bewegen sich an den Probenahmestellen der Sieg im Durchschnitt auf einem Niveau, das circa 50 Prozent oberhalb der höchsten ande-ren Probenahmestelle (Lahnstein) sich bewegt. Der Quecksilberwert von Grolsheim überschreitet die Mittelwerte der anderen Probenah-mestellen um das 2 bis 5-fache. Der niedrigste Jahresmittelwert wurde in Kanzem gefun-den. Für die Metalle der Tabelle 12 existieren keine Schwebstoff-UQN.

Fazit betreffend die Metalle

Im Jahr 2015 wurde erstmals die Sieg einjährig bei Freusburger Mühle (Eintritt des Gewäs-sers nach Rheinland-Pfalz) und bei Fürthen (Herausfließen des Gewässers aus Rheinland-Pfalz) in die Schwebstoffprobenahme integriert. Zwei Probenahmestellen (Bobenheim-Roxheim/Isenach) und Kleinniedesheim/Eckbach sind 2015 zur Verifizierung älterer UQN-Überschreitungen hinzugenommen worden. Als Ergebnis steht für die Metallauswertung der untersuchten Gewässer fest:

Schwebstoffe 2015


• Die UQN für Zink (800 mg/kg TS) in der Lahn wird 2015 - wie in den vergangenen Jahren - erneut überschritten und hat sich an diesem Gewässer auf hohem Niveau (weit über 1200 mg/kg TS) stabilisiert. Die Schwebstoffe Sieg an beiden Probenahmestellen sind ebenfalls klar oberhalb der UQN (zwischen 1300 und 1500 mg/kg TS) mit Zink belastet.

• Die UQN-Überschreitung der Isenachschwebstoffe für Arsen (UQN = 40 mg/kg TS) bei Bobenheim-Roxheim hat sich nach 2011 auch im Berichtszeitraum bestätigt. Der Jahresmittelwert des Berichtszeitraums (~ 140 mg/kg TS) liegt weit oberhalb des Wertes von 2009 bis 2011 (~ 80 mg/kg TS).

• Die UQN für Kupfer (160 mg/kg TS) in der Mosel bei Palzem wurde im Gegensatz zum Vorjahr eingehalten. Der Kupfer-JD in der Isenach liegt gleichauf mit dem Wert der ersten Messung in den Jahren 2010/11: damals 162 mg/kg TS, die Messungen 2015: 166 mg/kg TS. Die JD-UQN-Überschreitung der ersten Messungen (162 mg/kg TS) im Jahr 2009 im Eckbach konnte nicht bestätigt werden. Der Wert des Jahres 2015 (151 mg/kg TS) liegt unwesentlich unterhalt der UQN.

• Die Metallkonzentrationen der Schwebstoffe der Sieg bewegen sich meist ober-halb des Niveaus der übrigen Gewässer in Rheinland-Pfalz, aber unterhalb der je-weiligen UQN, falls diese für das jeweilige Metall existiert. Dies gilt nicht für Zink (s.o, vgl. erster Aufzählungspunkt). Der Schwebstoffgehalt an Zink, Kupfer, Chrom, Mangan, Nickel, Blei und Cadmium ist an den beiden einjährigen Sieg-Probenahmestellen deutlich gegenüber allen üb-rigen Stellen erhöht. Nur geringfügig unter der UQN (140 mg/kg TS) sind die Schwebstoffgehalte des Kupfers bei Freusburger Mühle mit 136 mg/kg TS. Die üb-rigen Metalle sind bei den Siegschwebstoffen unauffällig.

3 Polychlorierte Biphenyle (PCB), speziell Indikator PCB

Die OGewV gibt für die Belastung der Schwebstoffe mit den Indikator PCB (i-PCB) eine UQN von 20 µg/kg TS im Jahresmittel vor. An keiner Probenahmestelle wird die UQN überschritten.

Die Tendenz der seit Jahren beprobten Gewässer ist bezüglich der PCB-Konzentrationen konstant. Die Schwebstoffe der beiden Sieg-Probenahmestellen weisen für die Kongene-ren PCB 138 und PCB 153 im Jahresdurchschnitt jeweils eine Konzentration im unteren zweistelligen Bereich auf. Die JD-Werte der Isenach und des Eckbachs liegen nur gering-fügig darunter.

Die Schwebstoffe der drei erwähnten Gewässer sind mit Abstand stärker mit PCB belastet als die der übrigen Flüsse, aber noch deutlich unterhalb der UQN.

Schwebstoffe 2015


Tabelle 13: Mittelwerte unterschiedlicher PCB-Kongenerenkonzentrationen an Schweb-stoffen im Jahr 2015

PCB 28 52 101 118 138 153 180 Mainz < 2 < 2 < 2 < 2 4,8 4,3 2,2 µg/kg TS Palzem < 2 < 2 2,6 < 2 7,1 7,2 4,3 µg/kg TS Kanzem < 2 < 2 2,6 < 2 6,4 5,1 2,7 µg/kg TS

Grolsheim < 2 < 2 < 2 < 2 5,8 4,6 3,0 µg/kg TS Lahnstein < 2 < 2 2,3 < 2 9,0 7,6 5,0 µg/kg TS Ingelheim < 2 < 2 < 2 < 2 5,9 5,0 3,5 µg/kg TS

Freusburger Mühle < 2 < 2 3,9 < 2 14 12 8,0 µg/kg TS Fürthen < 2 < 2 2,8 < 2 12 10 7,1 µg/kg TS

Kleinniedesheim < 2 < 2 2,6 < 2 12 9,2 6,4 µg/kg TS Bobenheim-Roxheim < 2 < 2 2,6 < 2 10 8,3 5,7 µg/kg TS

4 DDT und seine Derivate

Es existiert für keine der DDT-Verbindungen bzw. -Abkömmlinge eine UQN an Feststoffen. Von 40 berechneten Jahresmittelwerten wurden im Jahr 2015 an vier Gewässern (Nahe, Selz, Eckbach und Isenach) neun Jahresmittelwerte größer Bestimmungsgrenze (2 µg/kg TS) für die Parameter p,p-DDT, o,p-DDT und p,p-DDE berechnet. Der höchste Wert tritt – nicht – wie in den vergangenen Jahren üblich - an der Selz, sondern am Eckbach auf (vgl. Tabelle 14).

Tabelle 14: Mittelwerte der Konzentrationen unterschiedlicher DDT-Derivate an Schweb-stoffen im Jahr 2015

p,p-DDD o,p-DDT p,p-DDT p,p-DDE

Mainz < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Palzem < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Kanzem < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Grolsheim < 2 < 2 2,1 8 µg/kg TS Lahnstein < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Ingelheim < 2 < 2 7,0 25 µg/kg TS

Freusburger Mühle < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Fürthen < 2 < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Kleinniedesheim < 2 3,6 13 110 µg/kg TS Bobenheim-Roxheim < 2 < 2 3,1 28 µg/kg TS

Rechnet man die DDT-Ergebnisse vom Schwebstoff auf die Wasserphase um, so kann die in der RL 2013/39/EU definierte UQN für „DDT insgesamt“ herangezogen werden. Eine sehr vereinfachende Prämisse setzt voraus, dass das am Schwebstoff absorbierte DDT

Schwebstoffe 2015


quantitativ im Wasser gelöst sei. Da die Einzelkonzentrationen in der Selz und im Eckbach gravierend sind werden am Beispiel dieser Schwebstoffe die berechneten Wasserkonzent-rationen dargestellt.

Für die Jahresverläufe 2015 erhält man folgende Darstellungen:

Graphik 3: Jahresverläufe der auf die Wasserphase umgerechneten DDT-Konzentrationen in der Selz (oben) und im Eckbach (unten) im Jahr 2015

Schwebstoffe 2015


Die höchsten Werte für den Einzelstoff p,p-DDE unterschreiten die UQN (= 0,025 µg/L) für die Summe DDT etwa um den Faktor 4. Werden die übrigen DDT-Derivate hinzu addiert, bleibt diese Grundaussage aufgrund der sehr geringen Beiträge der übrigen Isomere un-verändert.

Graphik 4: Jahresverlauf 2015 der berechneten DDT-Konzentrationen in der Selz (oben) und im Eckbach (unten) im Verhältnis zur UQN

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5 Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Die Konzentrationsjahresmittelwerte für alle untersuchten PAK am Schwebstoff sind in der Sieg sehr hoch. Die Schwebstoffe an der Pobenahmestelle Freusburger Mühle sind weit-aus höher mit PAK belastet als diejenigen bei Kanzem und Palzem. Auf deren Niveau be-wegen sich die Jahresdurchschnittwerte bei Fürthen/Sieg. Sie übersteigen die Werte aller übrigen Messstellen (vgl. Tabellen 15 und 16).

Tabelle 15: Mittelwerte der Konzentrationen unterschiedlicher PAK an Schwebstoffen im Jahr 2015 (Teil 1)

Benz(a)pyren Benz(b)fluoranthen Benz(ghi)perylen

Mainz 0,17 0,22 0,19 mg/kg TS Palzem 0,39 0,48 0,41 mg/kg TS Kanzem 0,59 0,64 0,55 mg/kg TS

Grolsheim 0,25 0,31 0,26 mg/kg TS Lahnstein 0,28 0,36 0,29 mg/kg TS Ingelheim 0,15 0,20 0,17 mg/kg TS

Freusburger Mühle 1,0 1,2 1,0 mg/kg TS Fürthen 0,48 0,58 0,49 mg/kg TS

Kleinniedesheim 0,25 0,32 0,31 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 0,23 0,3 0,3 mg/kg TS

Tabelle 16: Mittelwerte der Konzentrationen unterschiedlicher PAK an Schwebstoffen im Jahr 2015 (Teil 2)

Benz(k)fluoranthen Fluoranthen Indeno(1,2,3

cd)pyren

Mainz 0,16 0,28 0,18 mg/kg TS Palzem 0,22 0,62 0,45 mg/kg TS Kanzem 0,31 0,98 0,57 mg/kg TS

Grolsheim 0,14 0,43 0,28 mg/kg TS Lahnstein 0,15 0,47 0,30 mg/kg TS Ingelheim 0,08 0,28 0,18 mg/kg TS

Freusburger Mühle 0,47 1,6 1,0 mg/kg TS Fürthen 0,23 0,71 0,49 mg/kg TS

Kleinniedesheim 0,14 0,36 0,30 mg/kg TS Bobenheim-Roxheim 0,13 0,34 0,29 mg/kg TS

Rechnet man die PAK-Konzentrationen aus dem Schwebstoff in die Wasserphase um, so kann die in der RL 2013/39/EU definierte UQN (= 0,00017 µg/L) im Jahresmittel (JD) und 0,27 µg/L als zulässige Höchstkonzentration (ZHK) für Benz(a)pyren herangezogen wer-den. Es gilt auch hier die sehr vereinfachende Prämisse, dass die am Schwebstoff absor-bierte Substanz quantitativ im Wasser gelöst sei.

Schwebstoffe 2015


In die Berechnung geht als ein Faktor die gewonnene Menge an Trockensubstanz der Schwebstoffe ein. So kommt es, dass trotz sehr hoher Konzentration des PAK am Schwebstoff, die potenzielle Menge (von z.B. Benz(a)pyren) im Wasser erstaunlich niedrig sein kann, wenn die Schwebstoffmenge gering ist.

Ein gutes Beispiel ist die Sieg bei Freusburger Mühle: der Jahresmittelwert für Benz(a)pyren beträgt 1,0 mg/kg TS, derjenige für die Trockenmasse: 6,2 mg/L. Daraus lässt sich eine potenzielle durchschnittliche Wasserkonzentration von 0,0044 µg/L ab-schätzen. Dieser Wert liegt um den Faktor 26 höher als die UQN.

Die Schwebstoffe der Selz bei Ingelheim haben eine mittlere Schwebstoffbelastung von 0,15 mg/kg TS für den Parameter Benz(a)pyren. Die gewonnene Schwebstoffmenge (Tro-ckenmasse) liegt im Jahresmittel bei 48 mg/L. Die geschätzte Wasserbelastung beläuft sich im Mittel auf 0,006 µg/L und somit bedeutend höher als diejenige der Sieg bei Freus-burger Mühle.

Mittlere Belastungen am Schwebstoff und eine erhöhte Schwebstoffmenge, wie z.B. in der Saar bei Kanzem, ergeben die höchste Belastung: 0,013 µg/L.

Eine Benzo(a)pyren-UQN für Feststoffe existiert nur für Biota (5 µg/kg). Zu beachten ist die Fußnote 12 der Richtlinie 2013/39/EG.

Im Jahr 2015 wird für Benz(a)pyren an allen Probenahmestellen der in Graphik 5 gezeigte Verlauf erhalten. In der Graphik ist die Linie der UQN schlecht erkennbar. Die waagerech-te, fett gedruckte Linie am unteren Diagrammrand stellt die JD-UQN dar.

Das Verhältnis der berechneten mittleren PAK-Konzentration zum UQN-Wert beträgt in der Isenach, der Lahn, der Nahe und dem Rhein jeweils um 15 : 1 als kleinste Werte der zehn Gewässer, In der Saar beträgt das Verhältnis ~ 80 : 1. Dies bedeutet, in der Saar wird im Mittel die UQN um den Faktor 80 überschritten.

Die JD-UQN für Benz(a)pyren wird in keinem der untersuchten Gewässer eingehalten, die ZHK-UQN wird immer eingehalten.

Schwebstoffe 2015


Graphik 5: Jahresverlauf 2015 der berechneten Benz(a)pyren-Konzentrationen im Ver-hältnis zur UQN.

In der Tabelle 17 sind die aus der Schwebstoffphase hochgerechneten Werte der Benz(a)pyren-Konzentrationen der Wasser-UQN gegenübergestellt.

Tabelle 17: Mittelwerte und Maxima der Jahreskonzentrationen von Benz(a)pyren an Schwebstoffen umgerechnet in Wasserkonzentrationen

Wasser (potenziell) 2015 JD Max. Faktor der JD-Überschreitung Mainz 0,0028 0,0086 µg/L 16,6 Palzem 0,0060 0,0173 µg/L 35,4 Kanzem 0,0134 0,0532 µg/L 78,8

Grolsheim 0,0029 0,0137 µg/L 16,9 Lahnstein 0,0024 0,0089 µg/L 14,1 Ingelheim 0,0060 0,0161 µg/L 37,4

Freusburger Mühle 0,0044 0,0142 µg/L 25,8 Fürthen 0,0033 0,0113 µg/L 19,4

Kleinniedesheim 0,0037 0,0074 µg/L 21,8 Bobenheim-Roxheim 0,0025 0,0067 µg/L 14,5

UQN 0,00017 0,27 µg/L 1,0

Schwebstoffe 2015


Die gleiche Vorgehensweise auf den Parameter Fluoranthen mit den UQN der RL 2013/39/EU (JD-UQN = 0,0063 µg/L und 0,12 µg/L als ZHK) angewendet, ergibt JD-Überschreitungen in den Gewässern Mosel, Saar, Sieg und Selz. Die Fluoranthen-schwebstoffkonzentrationen der Sieg bei Freusburger Mühle (vgl. Tabelle 18) liegen im Mittel sehr knapp oberhalb der Qualitätsnorm. In den übrigen untersuchten Gewässer wird die UQN eingehalten.

Im Anhang X (Liste prioritäre Stoffe im Bereich der Wasserpolitik) der WRRL 2000760/EG wird Fluoranthen „als Indikator für andere gefährliche polycyclische aromatische Kohlen-wasserstoffe aufgeführt“.

Tabelle 18: Mittelwerte und Maxima der Jahreskonzentrationen von Fluoranthen an Schwebstoffen umgerechnet in Wasserkonzentrationen

Wasser (potenziell) 2015 JD Max. Faktor der JD-Überschreitung

Mainz 0,0044 0,0148 µg/L 0,7

Palzem 0,0097 0,0265 µg/L 1,5

Kanzem 0,0214 0,0776 µg/L 3,4

Grolsheim 0,0049 0,0233 µg/L 0,8

Lahnstein 0,0044 0,0195 µg/L 0,7

Ingelheim 0,0122 0,0300 µg/L 1,9

Freusburger Mühle 0,0065 0,0205 µg/L 1,0

Fürthen 0,0049 0,0180 µg/L 0,8

Kleinniedesheim 0,0055 0,0120 µg/L 0,9

Bobenheim-Roxheim 0,0037 0,0107 µg/L 0,6

UQN 0,0063 0,12 µg/L 1,0

Die Auftragung der Einzelwerte aus der Umrechnung zeigt Graphik 6.

Schwebstoffe 2015


Graphik 6: Jahresverlauf der berechneten Fluoranthen-Konzentrationen im Verhält-nis zur UQN (2015)

6 Trichlorbenzole

Eine mittlere Trichlorbenzolbelastung der Schwebstoffe oberhalb der jeweiligen Bestim-mungsgrenze (2 µg/kg TS) ist in den rheinland-pfälzischen Fließgewässern nur im Rhein feststellbar. Alle übrigen untersuchten Gewässer sind 2015 an den Schwebstoffen „TCB-frei“.

Tabelle 19: Mittelwerte der Konzentrationen der Trichlorbenzolisomere an Schwebstoffen im Jahr 2015

1,2,3-TCB 1,2,4-TCB 1,3,5-TCB

Mainz < 2 2,9 2,4 µg/kg TS Palzem < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Kanzem < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Grolsheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Lahnstein < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Ingelheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Freusburger Mühle < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Fürthen < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Kleinniedesheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Bobenheim-Roxheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Schwebstoffe 2015


Die Wasser-JD-UQN für die Summe der Trichlorbenzole beträgt 0,4 µg/L. Nach der Um-rechnung der Schwebstoffergebnisse des Rheins bei Mainz erhält man in der Summe 0,00005 µg/L. Die UQN ist eingehalten.

7 Zinnorganische Verbindungen

Die Schwebstoff-JD-UQN nach OGewV für das Tributylzinn-Kation zur Einstufung des chemischen Zustandes liegt bei 100 µg/kg TS, die für die Beurteilung des ökologischen Zustandes bzw. des ökologischen Potenzials des Triphenyl-Kations bei 20 µg/kg TS. Im Jahr 2014 wurde im Jahresmittel keine der zinnorganischen Verbindungen oberhalb der Bestimmungsgrenze gefunden.

Tabelle 20: Mittelwerte der Konzentrationen verschiedener zinnorganischen Verbindun-gen an Schwebstoffen im Jahr 2014

Dibutylzinn Tributylzinn Triphenylzinn

Mainz < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Palzem < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Kanzem < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Grolsheim < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Lahnstein < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Ingelheim < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Sayn < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Scheuern < 5 < 5 < 5 µg/kg TS

Ein anderes Bild ergibt sich nach Auswertung der Ergebnisse des Berichtsjahres 2015:

Tabelle 21: Mittelwerte der Konzentrationen verschiedener zinnorganischer Verbindun-gen an Schwebstoffen im Jahr 2015

Dibutylzinn Tributylzinn Triphenylzinn

Mainz 11 < 5 < 5 µg/kg TS Palzem < 5 < 5 < 5 µg/kg TS Kanzem 11 < 5 < 5 µg/kg TS Grolsheim 7,7 < 5 < 5 µg/kg TS Lahnstein 52 < 5 < 5 µg/kg TS Ingelheim 7,5 < 5 < 5 µg/kg TS Freusburger Mühle 11 < 5 < 5 µg/kg TS Fürthen 6,1 < 5 < 5 µg/kg TS Kleinniedesheim 10 < 5 < 5 µg/kg TS Bobenheim-Roxheim 31 < 5 7,4 µg/kg TS UQN - 100 20 µg/kg TS

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Mit einer Ausnahme der Mosel bei Palzem wird an allen Probenahmestellen für Dibutylzinn ein Jahresdurchschnittswert größer als die Bestimmungsgrenze (5 µ/kg TS) gefunden.

Im Hintergrund stehen einzelne Spitzenwerte von bis zu 239 µg/kg TS z.B. in Lahnstein mit einem Jahresdurchschnitt von 54 µg/kg TS. In der Isenach bei Bobenheim-Roxheim ist der JD ebenfalls hoch, wobei sich hier das Jahresmittel nicht aus wenigen Spitzen-, sondern aus konstant verteilten mittelhohen Einzelwerten bildet.

Graphik 7: Jahresverlauf der Dibutylzinn-Kation-Konzentrationen an den einzelnen Pro-benahmestellen

Die beiden restlichen, mit UQN-belegten, Zinnorganika sind bei der Analytik überwiegend unauffällig. Nur das Triphenylzinn wird mit einem Jahresmittelwert von 7,4 µg/kg TS, damit oberhalb der Bestimmungsgrenze, in Bobenheim-Roxheim bestimmt.

In den kommenden Jahren wird festzustellen sein, ob die diesjährigen hohen Befunde für Dibutylzinn Ausreißer waren, oder ob permanente Belastungen dahinter stehen.

8 Übrige organische Spurenstoffe

In der RL 2013/39/EU ist als UQN für HCB eine zulässige Höchstkonzentration von 0,05 µg/L für die Wasserphase oder 10 µg/kg Nassgewicht für Biota vorgegeben. Die Umrech-nung der einzelnen HCB-Schwebstoffkonzentrationen in die Wasserphase brachte als Ma-ximumwert 0,0003 µg/kg TS. Dieser Wert liegt etwa um den Faktor 200 unter der UQN. Die UQN ist eingehalten.

Schwebstoffe 2015


In der OGewV von Juni 2016 ist unter der laufenden Nummer 26, Fußnote 3, in Tabelle 2 erwähnt, dass der Gesamtgehalt von Pentachlorbenzol auch „aus Messungen des am Schwebstoff adsorbierten Anteils ermittelt werden“ kann. Die UQN beträgt 0,007 µg/L. Die weiter oben beschriebene Methode zur Abschätzung des Schwebstoffgehalts in der Was-serphase ergibt als umgerechnete Wasserkonzentrationen Werte von 0,000006 µg/L bis 0,00005 µg/L. Die UQN ist eingehalten.

Tabelle 21: Mittelwerte der Konzentrationen org. Mikroverunreinigungen an Schwebstof-fen im Jahr 2015

Pentachlorbenzol Lindan HCB

Mainz < 2 < 2 9,5 µg/kg TS Palzem < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Kanzem < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Grolsheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Lahnstein < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Ingelheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Freusburger Mühle < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Fürthen < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Kleinniedesheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS Bobenheim-Roxheim < 2 < 2 < 2 µg/kg TS

Auf die Darstellung der umgerechneten Einzelwasserwerte wird verzichtet.

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Fazit für die Schwebstoffe der Sieg

Im Jahr 2015 wurden die Schwebstoffe der Sieg bei Freusburger Mühle (kurz nach Eintritt des Flusses aus NRW kommend) und Fürthen (kurz vor Verlassen von Rheinland-Pfalz nach NRW) im Zuge der jährlichen Rotation zweier Schwebstoffprobenahmestellen unter-sucht. Die Analysenwerte der Sieg-Schwebstoffe sind auffällig.

Die Sieg ist der Fluss mit den höchsten TOC-Gehalten am Feststoff. Dies muss keine Be-lastung sein, sondern ist eher Ausdruck einer erhöhten Fracht an biologischem Material, wie z.B. unlösliche humusartige Bestandteile im Wasser. Die AOX- und TP-Konzentrationen der Sieg-Schwebstoffe liegen im Konzentrationsbereich der übrigen Fließgewässer.

Die UQN von Zink am Schwebstoff wird in der Sieg an beiden Probenahmestellen deutlich überschritten. Die mittleren Konzentrationen von Arsen, Kupfer und Chrom bewegen sich unterhalb der UQN, sind aber im Falle von Kupfer und Chrom höher als bei allen übrigen untersuchten Gewässern. Hohe Jahresdurchschnittsbefunde - teilweise weit oberhalb der Konzentrationen anderer Flüssen - werden ebenfalls bei den Metallen ohne UQN wie Blei, Cadmium, Mangan und Nickel festgestellt.

Die Belastung der Sieg-Schwebstoffe mit den PCB-Kongeneren 138, 153 und 180 ist im Vergleich mit den übrigen Gewässern klar erhöht. Die JD-UQN (20 mg/kg TS) wird jedoch nie erreicht oder überschritten. Die Jahresmittelkonzentration des Kongeners 138 der Sieg-Schwebstoffe ist vergleichbar mit der der Isenach und des Eckbachs, für die Kongeneren 153 und 180 bilden die Jahremittel der Sieg die höchsten Werte in Rheinland-Pfalz.

DDT und drei seiner untersuchte Derivate werden in der Sieg im Jahresmittel nicht ober-halb der Bestimmungsgrenze bestimmt.

Die Konzentrationen von Benz(a)pyren und der übrigen gemessenen PAK an den Schwebstoffen sind in der Sieg hoch. Werden die Werte der beiden Probenahmestellen verglichen, ist erkennbar, dass die Konzentrationen an der „ersten“ Stelle der Sieg nach ihren Eintritt aus NRW den doppelten Wert haben, wie am Ort des Verlassens von Rhein-land-Pfalz.

Dies ist ein Indiz dafür, dass die Belastung mitgebracht wird und sie während der Passage durch Rheinland-Pfalz mittels„Verdünnung“ mit geringer belasteten Schwebstoffen redu-ziert wird. Die Umrechnung der Schwebstoffergebnisse auf Wasserkonzentrationen ergibt für Benz(a)pyren bei beiden Stellen UQN-Überschreitungen, Fluoranthen reißt die UQN nur bei Freusburger Mühle.

Die übrigen organischen Spurenstoffe, die an den Sieg-Schwebstoffen bestimmt werden, befinden sich mit Ausnahme des Dibutylzinns an beiden Probenahmestellen unterhalb der jeweiligen Bestimmungsgrenze. Die Jahresdurchschnittskonzentrationen des Dibutylzinns sind auf der gleichen Höhe wie die der übrigen Gewässer mit den Ausnahmen der Lahn und der Isenach.

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9 Resümee 2015 in Bezug auf Umweltqualitätsnormen

An fünf Probenahmestellen wurden die Umweltqualitätsnormen der Jahresdurchschnitts-werte von Schwebstoffen verschiedener Metalle nicht eingehalten:

1) UQN wird für Zink am Schwebstoff in der Sieg (Freusburger Mühle und Fürthen) sowie in der Lahn bei Lahnstein überschritten

2) UQN wird für Arsen am Schwebstoff und für Kupfer am Schwebstoff in der Isenach in Bobenheim-Roxheim überschritten

Nach Umrechnung der Schwebstoffgehalte von PAK in Wasserkonzentrationen sind Über-schreitungen erkennbar:

3) UQN wird für Benz(a)pyren in Wasser (umgerechnet aus den Schwebstoffengehal-

ten) an allen Messstellen überschritten 4) UQN wird für Fluoranthen in Wasser (umgerechnet aus den Schwebstoffen) an den

Messstellen Palzem (Mosel), Kanzem (Saar), Ingelheim (Selz) und Freusburger Mühle (Sieg) überschritten

Die Mehrzahl der Schwebstoffergebnisse ist unauffällig:

5) Außer bei den oben beschriebenen Größen werden keine UQN überschritten

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Karten und Kurzbeschreibung zur Sieg

Probenamehstelle Freusburger Mühle

=Schwebstoffprobenahmestelle Freusburger Mühle, Rechtswert: 2632519, Hochwert:

5633411

Die Sieg entspringt im Nordrhein-Westfalen im Rothaargebirg auf einer Höhe von 603 m über NN und mündet nach 155 km in der Nähe von Bonn in den Rhein. Die Größe des Ein-zugsgebiets beträgt 2860 km². Der mittlere Abfluss (MQ) beträgt am Pegel Menden etwa 53 m³/s. Die Sieg tritt bei Niederschelderhütte aus Nordrhein-Westfalen kommend nach Rheinland-Pfalz ein und verlässt RP nach 49,5 km bei Au (Ortsteil von Windeck, NRW) nach NRW.

Tabelle 22: Datum, Uhrzeit und Dauer der Probenahmen bei Freusburger Mühle an der Sieg ohne Weg- oder Rüstzeiten:

Datum / Uhrzeit Dauer [h] Datum / Uhrzeit Dauer [h] 15.01.2015 10:20 4,5 14.07.2015 09:30 6,0 25.02.2015 09:30 5,5 30.07.2015 09:30 4,5 12.03.2015 09:30 6,0 26.08.2015 09:30 4,0 08.04.2015 09:15 6,0 30.09.2015 09:30 4,5 07.05.2015 09:15 5,0 22.10.2015 10:00 4,0 02.07.2015 08:30 6,0 18.11.2015 12:15 1,5

Mittelwert: 4,8

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Probenahmestelle Fürthen

=Schwebstoffprobenahmestelle Fürthen, Rechtswert: 2617253, Hochwert: 5628008

Tabelle 23: Datum, Uhrzeit und Dauer der Probenahmen bei Fürthen an der Sieg ohne Weg- oder Rüstzeiten

Datum / Uhrzeit Dauer [h] Datum / Uhrzeit Dauer [h] 14.01.2015 10:35 3,0 01.07.2015 09:25 6,0 24.02.2015 09:30 6,0 29.07.2015 09:45 4,5 11.03.2015 09:15 5,5 25.08.2015 09:20 4,5 09.04.2015 09:00 5,0 29.09.2015 09:45 5,5 06.05.2015 09:00 5,0 15.10.2015 09:30 3,0 26.05.2015 09:00 5,0 18.11.2015 09:15 1,5

Mittelwert: 4,5

Schwebstoffe 2015


Karte und Kurzbeschreibung zum Eckbach

= Schwebstoffprobenahmestelle in Kleinniedesheim, Rechtswert: 3451916, Hochwert: 5494671

Der Eckbach entspringt am nördlichen Rand des Pfälzerwaldes auf einer Höhe von 310 m über NN und mündet nach 39,3 km bei Worms in den Rhein. Die Größe des Einzugsge-biets beträgt 218 km². Der mittlere Abfluss (MQ) des Eckbachs am Pegel Großkarlbach beträgt im Abflussjahr: 148 L/s.

Tabelle 24: Datum, Uhrzeit und Dauer der Probenahmen am Eckbach ohne Weg- oder Rüstzeiten

Datum / Uhrzeit Dauer [h] Datum / Uhrzeit Dauer [h] 05.02.2015 10:15 1,5 05.08.2015 10:00 2,0 19.05.2015 09:00 3,0 28.10.2015 09:45 2,0 01.06.2015 10:00 3,0 12.11.2015 09:45 2,5 09.07.2015 09:30 2,5 10.12.2015 09:45 1,5 23.07.2015 09:00 2,0

Mittelwert: 2,2

Schwebstoffe 2015


Karte und Kurzbeschreibung zur Isenach

= Schwebstoffprobenahmestelle in Bobenheim-Roxheim, Rechtswert: 2671774, Hoch-wert: 5495195

Die Isenach entspringt am nördlichen Rand des Pfälzerwaldes, hinter einer Wasserscheide unweit des Eckbachs, auf einer Höhe von 325 m über NN und mündet nach 35,8 km bei Bobenheim-Roxheim in den Rhein. Kurz vor der Mündung wird das Gewässer in einem eigenen Bett zwischen den Altrheinarmen (vorderer Roxheimer Altrhein und hinterer Rox-heimer Altrhein) und einem Baggersee (Silbersee) durchgeführt. Bei ausuferndem Hoch-wasser werden die Roxheimer Altrheine teilweise vom Wasser der Isenach beeinträchtigt. Die Größe des Einzugsgebiets beträgt 295 km². Der mittlere Abfluss (MQ) der Isenach am Pegel Bad Dürkheim beträgt 272 L/s.

Tabelle 25: Datum, Uhrzeit und Dauer der Probenahmen an der Isenach ohne Weg- oder Rüstzeiten

Datum / Uhrzeit Dauer [h] Datum / Uhrzeit Dauer [h] 08.01.2015 09:45 3,0 16.07.2015 09:15 4,5 05.03.2015 09:00 3,0 20.08.2015 09:15 1,0 07.04.2015 09:50 5,0 24.09.2015 09:30 3,0 04.05.2015 09:15 4,0 14.10.2015 10:15 2,0 24.06.2015 09:00 5,0

Mittelwert: 3,4

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Lage aller bis zum Jahr 2016 angefahrenen Schwebstoffprobenahmestellen

= Probenahmestelle zur Trendüberwachung (fortwährend, 13 Proben/a)

= Probenahmestelle zu Ermittlungszwecke (einjährige Beprobung, 13 Proben/a) = Probenahmestelle gemäß IMIS (fortwährend, 4 Proben/a)

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